Michael Alexander Willens IM GESPRÄCH
SO GAR NICHT AKADEMISCH! In einer Sonntagsmatinee spielt die Kölner Akademie unter Michael Alexander Willens Beethovens Ballett Die Geschöpfe des Prometheus.
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Kölner Akademie nennt sich das Ori-
seit ihrer Kindheit kennen und schät-
ich hatte das Gefühl, dass es in der
ginalklangensemble, das 1996 ent-
zen. Sie können sich nicht vorstellen,
klassischen Welt noch viel mehr für
standen ist. Doch musiziert wird
wie stolz ich bin, dass diese großarti-
mich zu lernen, zu erleben und da-
alles andere als akademisch, was
gen und besonderen Lieder von mei-
ran zu wachsen gab. Und ich glau-
wohl mit den musikalischen Wurzeln
nen eigenen Großvätern geschrie-
be, die richtige Wahl getroffen zu ha-
und Interessen seines Gründers
ben wurden!“
ben, denn ich lerne immer noch und
und künstlerischen Leiters Michael
1952 in Maryland geboren, hat Mi-
wachse jeden Tag weiter!“
Alexander Willens zu tun hat. Seine
chael Alexander Willens, der zum
Davon profitiert auch das Publikum,
beiden Großväter, Alexander Olsha-
Kontrabassisten ausgebildet wurde,
denn Michael Alexander Willens ist
netsky und Herman Yablokoff, waren
neben Klassik immer auch Jazz ge-
nicht nur ein mitreißender Dirigent
in der Zwischenkriegszeit berühm-
spielt, sich schließlich aber doch
eines exzellenten Ensembles – Diri-
te Komponisten der jüdischen Un-
ganz der Klassik zugewandt. „An-
gieren hat er übrigens unter ande-
terhaltungsmusik, deren Songs ihr
fangs dachte ich, ich könnte beides
rem bei Leonard Bernstein gelernt,
Enkel allerdings erst in den letzten
machen, aber irgendwann wurde
den er als „große Inspiration“ be-
Jahren so richtig für sich entdeckt
mir klar, dass ich eine Entscheidung
zeichnet –, sondern auch ein leiden-
hatte. „Ich war erstaunt zu erfahren,
treffen musste. Ich bin sehr dankbar
schaftlicher Entdecker. Dank sei-
wie viele Menschen Lieder wie Papi
für all die Dinge, die ich als Jazzmu-
nes unermüdlichen Forscherdrangs
rossen und Ikh hob Dikh too much lib
siker gelernt und erlebt habe, aber
konnte er, zur Freude vieler Musik-