Alexander Melnikov IM GESPRÄCH
Er ist der Anti-Star unter den StarPianisten. Alexander Melnikov geht es allein um die Musik. Seine Virtuosität ist stupend, tritt aber nie in den Vordergrund, sondern steht ganz im Dienst des musikalischen Ausdrucks. 1973 in Moskau geboren, interessierte sich Alexander Melnikov zunächst für das Horn. Doch eine seiner Schwestern konnte ihn für das Klavier begeistern, worauf er am Tschaikowski-Konservatorium in Moskau zum Pianisten ausgebildet wurde. Zu seinen Vorbildern zählt einerseits der legendäre Swjatoslaw Richter, andererseits interessiert sich Alexander Melnikov für historische Klaviere, auf denen er immer wieder auch öffentlich spielt. Was seine Interpretationen so einzigartig macht, sind sein eminenter Klangsinn, seine souveräne Kunst der Phrasierung, die geistige Durchdringung der Musik, ohne dabei ihre Emotionalität außer Acht zu lassen. Mit Alexander Melnikov, der in Berlin lebt, sprach Peter Blaha. Ich kenne wenige Pianisten, deren Repertoire so vielseitig ist wie das Ihre. Sind Sie ein sehr neugieriger Mensch? Ja, neugierig bin ich bestimmt und wenn ich einmal das Gefühl habe, nicht neugierig genug zu sein, versuche ich sofort, meine Neugierde wieder zu erwecken. Ich glaube, nicht nur für einen Musiker ist es wichtig, neugierig zu sein.
POESIE DES KLANGS Alexander Melnikov ist der Solist in Pauls Hindemiths Die vier Temperamente für Klavier und Streicher.
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