DER GOANER Ausgabe 19

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€ 0,50 Lehrer: € 1,-

Der Goaner

19

interessant. amüsant. provokant.

Nov Dez Jan Feb

der-goaner.de

Was soll das

Alles?! Schwule Fußballer 36

Pädagogik

Stehengeblieben: Wie rückständig mit Homosexualität in dem Profisport umgegangen wird

"Was will ich eigentlich?", fragt der Schüler. Wie die Ausbildung zur Selbstbestimmung vernachlässigt wird

25

NPD raus? Verfassungsfeindlichkeit, V-Männer, Verbot des Rechten durch den Rechtsstaat - ist das rechtens?

34


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Editorial

Erste

.editorial

19 A

men, in nonymous – anonym: Das Wort ist in Mode gekom ihm mit allerlei Hinsicht. Die Kür zum Wort des Jahres steht von eiSicherheit noch bevor. Längst wird es nicht mehr nur Guymit men zusam ist, es ner kleinen Hackergemeinde beansprucht, kern s-Stic Leak Fawkes-Masken, Occupy-Transparenten und Wiki bis dato einzigen zum Ruf einer Bewegung geworden, der ersten und hberechtig ung dieser Art. Es ist eine Bewegung der Freiheit, der Gleic utionäre Töne revol oft en – besonders im Internet – und doch kling Demokramehr an. Von gezügeltem Kapitalismus ist da die Rede, von kommt, irgendtie, mehr arabischem Frühling. Nun, ob der Umsturz wann, eventuell, wird sich zeigen. Die EmpöEin Umsturz der Gemüter fand dahingegen schon statt. n Skanrliche heue rung der Lehrerschaft der Schule infolge eines unge e in Bezug auf dalartikels aus der 18. Ausgabe des GOANERs sorgt zwangsweise spez-tsh-szs-ielle Sprachübungen in Theaterkursen nicht gazin aber lerma Schü für mehr Freiheit der Schüler, bereicherte unser Lehrers. eines r um einen 9.524 Buchstaben langen Text aus der Fede "Wer's glaubt.." sagt ihr? Selber lesen ab Seite 10. ähnlich wie Glaube ist übrigens, so meint Julius Keppler, etwas, das, im Alltag der von schafft Familie, Feste oder Weihnachten, Abhilfe Zu lesen elen. zunehmenden Anonymität, vom Einer-Sein-Unter-Vi auf Seite 38. man erstmals Ist man dann schließlich zur Ruhe gekommen, hat n brauche? Lebe im ich Zeit zu reflektieren. Habe ich das gelernt, was Was will ich? Was soll das alles? nik, was soll Was soll duales Studium, was soll lahmende Schultech soll GOANER ? NPD-Verbot, was soll Biolehrer im DSp-Kurs, was Beantwortung der in tes Letztere Frage sollte für jeden Leser ein Leich Möglichnach sein. Wenn nicht, dann lohnt der Blick in Ausgabe 19, kant. keit ist auch die stets interessant, amüsant und provo

Jannis Haendke Layout & Redaktion

Viel Spaß beim Lesen! www.dergoaner.de

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t s i s a W ? n i r D

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21 Not running

Genervte Schüler, hilflose Lehrer - die Behörde sorgt für Technikrückschritt

16 Ohne Worte

Mister X macht gute Miene

18 Frau Freudenstein

Ich hab da mal ne Frage...

18 Fisch-Glipsch

Methode des Monats: Fische sezieren Ist das überhaupt in Ordnung?

19 Snackomania

Engagement, Essenserziehung, Verkauf - Interview mit Cafeteria-Müttern

22 Sehr geehrter Herr Maaß...

...es stellt sich die Frage, wessen Intervention hier "kein Heldenstück" war.

25 Die Pädagogik und das Leben

Schule kann nicht die Antwort geben auf die Frage nach dem Leben nach dem Abitur...

26 Präsentationsleistung

Weniger Verwirrung, mehr Einheit, liebe Lehrerschaft!

27 Die Zukunft, die ich rief

Kein Gold, das glänzt - das Duale Studium und seine Schattenseiten

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32 Freund und Feind

Über die Schmutzkampagnen von Romney & Co. im US-Vorwahlkampf da hat Barack gut lachen

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34 nonpd?

Verfassungsschutz hin und her: Kann ein Verbot dem Problem Rechtsextremismus gerecht werden?

36 Warmduscher nicht erwünscht

Homosexualität, Diskiminierung und Suizid liegen im Profifußball eng beieinander.

www.dergoaner.de


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38 Unnützer Wirbel?

Weihnachten heute - und warum wir und die Gesellschaft das Fest so nötig haben

16

39 Mysterium

Weihnachtsmann

Ob er echt ist, der Weihnachtsmann, spielt bei dem Fest keine Rolle!

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42 Fasion & Trends

Veni, Vidi, Versache - Ich kam, sah und kaufte?

45 Buchtipps

44 Filmtipp

Tödliche Spiele

Drei Brüder auf einem humorvollen Kulturtrip durch Indien

46 Topspiele in der Vorrunde

Die EM 2012 wird nicht einfach für Deutschland.

;-) 44 Ursula Mersiowsky: Ich bring das nächste Mal Negerküsse mit. Schüler: Man sagt aber nicht "Negerküsse". Mersiowsky: Ich will aber lieber von einem Neger geküsst werden, als von einem Schoko. www.dergoaner.de

47 Zeitvertreib

Kreuzworträtsel & Sudoku

49 YouTube-Tipps

Von Bananen, Star Wars und Ökostrom

50 Lehrerzitate

"Ich bin so eine Art Frau."

Schüler zum Thema Genetik: Alle Menschen mit dem bösen Gen sind schwarz. Sabrina Monetha: Ist hier jemand von Goaner da?

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Erste

Impressum

Impressum DER GOANER Saseler Loge 7 22393 Hamburg +49 40 601 85 00 mail@der-goaner.de www.der-goaner.de Herausgeber Gymnasium Oberalster Alsterredder 26 22395 Hamburg +49 40 600 00 30 Volker Stockstrom - Schulleiter stockstrom@gymnasium-oberalster.de www.gymnasium-oberalster.de Chefredaktion Timm Brünjes stellv.: Lukas Rosenkranz Redaktion Timm Brünjes, Jannis Haendke, Fabian Motazedi, Lukas Rosenkranz Autoren Felix Brandt, Timm Brünjes, Charlotte Comentz, Jasper Froese, Jannis Haendke, Johannes Hartel, Alexander Heß, Conlin Hillert, Paulina Greve, Lia Kampmann, Julius Keppler, Fabian Lucht, Sophie Maaß, Stephan Maaß, Fabian Motazedi, Clemens Rawert, Torben Segelke, Malin Stax, Clara Westhoff Titelbild Jannis Haendke Grafik & Layout Jannis Haendke Anzeigen & Finanzen Timm Brünjes Produktion Druckerei Max Siemen KG, Hamburg

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Leserbriefe

Erste

.leser

Fabian Lucht

Unter-Goaner

D

ie Unterstufe wird gering geschätzt, und zwar von den Größeren, manchmal jedenfalls. Man stellt sich ganz harmlos in der Cafeteria an und schon sitzt man zwei Meter entfernt auf dem Boden. Wir sind zwar klein, aber nicht einfältig. Außerdem haben wir auch ein Recht auf das GOA. Also nicht unterdrücken lassen, sondern schlagartig reagieren! Nicht mit der Faust, sondern mit Worten. Manche Untergoaner sind nämlich bereits sehr sattelfest mit der zmW (zurück mit Worten). Leider lehren viele Deutschlehrer die zmW noch nicht. Ich fände es besser, wenn das mal einer einführte. Die meisten Untergoaner kennen wahrscheinlich

noch Kido, was in der Grundschule gelehrt wurde. Dort wurden manchmal gute Lehrer für zmW eingesetzt (Kido/ zmW=Selbstverteidigung mit Worten). Einige Kinder dort nicht zugehört, oder dieses Kido hat bei ihrer Schule nicht statt gefunden. Deswegen können sie sich nicht mit der zmW verteidigen und schlagen zu. Und dann sagen die Lehrer, dass dieser Schüler Gefühlsschwankungen hat und seine Eltern schicken ihn zu einem Psychologen. Und wo führt das alles hin? Die, die das (durchaus unwissend) eingeleitet haben, waren die Großen und hatten ihren Spaß dabei. Aber auch ein großer Homo Goanicus sollte sich mindestens so verhalten wie ein normaler Homo sapiens!

.leser

Stephan Maaß

"Das war kein Heldenstück"

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I

ch bin eigentlich ein Fan des GOANERs, ich lese Presse- und auch die Meinungsfreiheit sind schützenswerihn gerne, obwohl mich schon das ein oder andere te Güter unserer Gesellschaft, und wir können froh sein, Mal in einzelnen Artikeln das Gefühl beschlich, dass beide zu haben. Aber wie es im Leben praktisch immer so dort manchmal relativ einseitig und wenig reflektiert eine ist, mit den Rechten gehen auch Pflichten einher. Und die bestimmte und populistische „Meinungsmache“ betrie- Pflichten in diesem Falle erscheinen mir vielschichtig nicht ben wurde. In der Regel finde ich die Artikel jedoch un- wahrgenommen worden zu sein. Beginnen möchte ich mit terhaltsam und durchaus gelungen. Aber was in der letzten dem äußeren Gewande des Artikels: Ausgabe 18 (September / Oktober 2011) auf Seite 16f im Ich finde es prinzipiell nicht gut, dass sich der Autor Artikel „Abitur? Ein Kinderspiel ! – Wie Lehrer mit un- oder die Autorin nicht zu erkennen gab. Es erscheint mir serem Abitur pokern.“ veröffentlicht wurde, will ich nicht gar zu leicht, aus der sicheren Deckung des »Anonym« unkommentiert stehen lassen. andere(s) negativ zu kritisieren oder gar sarkastisch der Im Grundgesetz, Artikel Lächerlichkeit preisgeben zu Jeder hat das Recht, seine Meinung in 5, steht: wollen. Leicht, aber eben auch Jeder hat das Recht, seine Wort, Schrift und Bild frei zu äußern feige! Laut des Hamburger Meinung in Wort, Schrift und zu verbreiten und sich aus allgemein Schulgesetzes, §2 Abschnitt und Bild frei zu äußern 1 gehört es zum Lehrauftrag zugänglichen Quellen ungehindert zu und zu verbreiten und sich in Schulen, die Schülerinnen aus allgemein zugänglichen unterrichten. Die Pressefreiheit und die und Schüler zu befähigen, ihre Quellen ungehindert zu Freiheit der Berichterstattung durch Beziehungen zu anderen Menunterrichten. Die Presse- Rundfunk und Film werden gewährleisschen nach den Grundsätzen freiheit und die Freiheit der tet. Eine Zensur findet nicht statt. der Achtung und Toleranz [...] Berichterstattung durch zu gestalten und ihnen beizuRundfunk und Film werden bringen, Verantwortung für gewährleistet. Eine Zensur findet nicht statt. sich [und ihr Handeln, S.M.] [...] zu übernehmen. Dem stimme ich ausdrücklich voll und ganz zu. Die In Abschnitt 2 wird weiterhin ausgeführt, dass der Un-

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Leserbriefe

terricht und die Erziehung so zu gestalten seien, dass die [...] Konfliktfähigkeit sowie die Fähigkeit, verantwortlich Entscheidungen zu treffen, gestärkt werden. Nun, wenn ich es recht bedenke, hat das bei unserem „Anonymus“ offenbar nicht recht funktioniert, oder wie ist es sonst zu erklären, dass ich in besagtem Artikel von Achtung oder Toleranz kaum etwas (bis gar nichts) feststellen konnte. Auch eine Konfliktfähigkeit vermisse ich, da ein Konflikt nur ausgetragen werden kann, wenn man weiß, mit wem man zu diskutieren hat. Ein verborgener „Heckenschütze“ ist dagegen ein nicht zu fassender Gegner. Tja, und da bin ich auch schon wieder am Ausgangspunkt: Das Verschweigen des eigenen Namens spricht nun einmal nicht dafür, dass man bereit ist, eigenverantwortlich für seine verkündete Meinung einzustehen; etwas feige eben... Was könnte der Grund für ein solches Versteckspiel sein? Es sieht nach Furcht aus. Furcht vor der Reaktion der Lehrerschaft. Es riecht nach Furcht vor der Möglichkeit, die Rechnung (spätestens) im Abitur präsentiert zu bekommen!? Aber um Gottes willen, was ist das für ein Bild, das wir Lehrerinnen und Lehrer der Schreiberin oder dem Schreiber des Artikels im Laufe der Schulzeit vermittelt haben? Ich kann und will mir nicht vorstellen, dass die im Artikel erwähnten beiden Deutschlehrerinnen nach einer sachlichen Kritik oder einer frei geäußerten persönlichen Meinung wie die Erinyen Megäre oder Tisiphone über unsere(n) Anonymus hergefallen wären, um mit Bosheit, List und Tücke deren (dessen) Abitur(noten)ambitionen zu pulverisieren. Abgesehen davon gibt es im Abitur auch immer noch den Koreferenten... Aber vielleicht liegt gerade hier der Hase im Pfeffer?! Denn war die Kritik sachlich? Oder war es eine persönliche Meinungsäußerung? Weder das eine noch das andere. Schon im Untertitel der Überschrift ist reißerisch zu lesen: „Wie die Lehrer mit unserem Abitur pokern.“ Mit Verlaub, das empfinde ich als ungerechtfertigten Angriff auch gegen meine Person. Ich gehöre nun einmal zu „den Lehrern“. Aber ich pokere nicht, schon gar nicht mit dem Abitur der Schülerschaft. Es ist aber nicht nur eine völlig deplatzierte und unzulässige Verallgemeinerung, die hier leichthin getroffen wird. Sie suggeriert darüber hinaus, dass „wir Lehrer“ ein Interesse daran hätten, „euch euer Abitur“ zu verderben oder es doch zumindest zu gefährden. Dagegen verwahre ich mich aufs Schärfste, denn es ist eine infame Unterstellung. Und selbst wenn „euch Schülerinnen und Schülern“ Kolleginnen oder Kollegen einfallen würden, denen ihr selbiges auch nach meinem Widerspruch noch

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Erste

immer zutrauen würdet oder gar unterstellt, so trifft das trotzdem zumindest nicht auf mich zu. So ist das eben mit Verallgemeinerungen; sie treffen und beleidigen auch die Falschen! Die Sachlichkeit vermisse ich allerdings nicht nur in der Überschrift. Auch im Text selbst wird so getan, als wäre TuSch eine perfide Idee des Deutschfachbereichs sowie der Schulleitung, um „kostbare“ Zeit zu verschwenden! Ich könnte mich jetzt zu einer vergleichbaren Polemik herablassen und ausrufen: „Uuhh, Verschwörungstheoretiker und Paranoiker aller Länder vereinigt euch, am GOA geschieht Ungeheures!“ oder die Ansicht vertreten, dass ich „euch Schülerinnen und Schüler“ kurz vor dem Abitur alle nur wissensdurstig, fleißig, strebsam, effizient und an den Lippen eurer Lehrkräfte hängend erlebe, damit euch bloß nichts von all dem wichtigen Lehrstoff verlorengehen mag, ohne den euer Leben sinnlos und deprimierend wäre... Aber ich verzichte darauf und distanziere mich von eben erklungener Polemik! Statt dessen drängt sich mir der Eindruck auf, dass der Verfasser oder die Verfasserin des Artikels überhaupt nicht erfasst hat, worum es bei TuSch geht oder welche Chancen diese Kooperation bieten kann, wenn man nur genug Geist, Herz oder Offenheit besitzt, sich darauf einzulassen. Im Interesse einer nicht zu weit ausufernden Stellungnahme verzichte ich an dieser Stelle darauf, das zu erläutern. Wen es dennoch interessiert, der sei an die zuständigen Lehrkräfte des Deutschfachbereichs verwiesen. Oder man lese noch einfacher einen anderen Artikel zum Thema, nämlich den von Kira Plaß aus dem Jahre 2010 auf der GOA-Homepage (unter Angebote / Aktivitäten im Hauptmenü und dann unter Projekten bei den TUSCH-Projekten). Nur zwei kurze Anmerkungen seien gestattet: Das damalige Projekt (Großstadtlyrik) war im Grunde mit dem diesjährigen (Liebeslyrik) durchaus vergleichbar, aber welch ein Unterschied in der Wahrnehmung! Zweitens ist ein TuSchProjekt weit davon entfernt, eine isoliert dastehende, mit dem Abitur nichts zu tun habende Zeitverschwendung zu sein. Im Gegenteil, Lyrik ist sehr wohl ein prüfungsrelevantes Teilgebiet, und es ist wissenschaftlich längst erwiesen, dass eine breit angelegte Vernetzung von unterschiedlichen Perspektiven und Herangehensweisen an Lern-Themen einen besseren Lernerfolg verspricht. Allein, man muss – wie 19/2012

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Leserbriefe

Erste

gesagt – bereit sein, sich darauf einzulassen... harsche Kritik lesen zu müssen, nachdem man gerade Zeit, Ein weiterer Punkt, der bei mir einen faden Beige- Kraft und Persönlichkeit eingesetzt hat, um auch einmal eischmack hinterließ, war die anmaßende Art der Darstel- nen anderen, kulturell nicht uninteressanten Ansatz zu verlung. Der gesamte Artikel vermittelt den Eindruck, als suchen? Kurioserweise wird im gleichen GOAner, in dem spräche die Verfasserin / der Verfasser für die gesamte SIII. dein diffamierender Artikel gebracht wurde, unmittelbar Es wird gerade nicht kolportiert, dass es sich um eine Ein- im Artikel zuvor gerade kritisiert, dass das Bildungssystem zelmeinung, um das Geschreibsel eines wütenden oder verhindere, lebensbezogene Lernstoffe vermitteln zu könvielleicht unzufriedenen, frustrierten und / oder ignorant- nen. Interessant, aber auch ein wenig befremdlich. unwissenden Teenagers handelt, sondern im Gegenteil, es Damit komme ich zum Schluss meiner Kritik an deiner wird vermittelt, dass es niemanden gab, der die Schilderun- Kritik. Du darfst das TuSch-Projekt selbstverständlich als gen anders hätte empfinden können. Dazu kann ich nur sa- misslungene Aktion, als Zeitverlust sehen. Du darfst selbigen, dass ich hoffe, dass dem nicht so war. Ich möchte nicht ges genau so selbstverständlich auch kommunizieren und glauben, dass all unsere Abiturienten eine ähnlich kultur- veröffentlichen. Aber was du meiner Meinung nach nicht lose Ansicht vertreten. Wohlgemerkt, ich möchte nicht so darfst, das ist aus deiner Ansicht eine allgemeingültige Gemissverstanden werden, dass setzmäßigkeit zu machen, in ich behaupte, der Verfasser Du darfst das TuSch-Projekt selbstverder du unreflektiert, undif/ die Verfasserin sei wütend, ferenziert und ohne Belege ständlich als misslungene Aktion, als frustriert oder ignorant-unum dich schlägst und dabei wissend. Aber zu einseitig, das Zeitverlust sehen. Aber was du meiner aufgrund von verwendeten auf jeden Fall. Eine subjektive Meinung nach nicht darfst, das ist aus dei- Gemeinplätzen und beißenMeinungsäußerung ist erlaubt, ner Ansicht eine allgemeingültige Gesetz- dem Sarkasmus persönlich aber dann sollte sie als solche mäßigkeit zu machen. wirst und ohne Rücksicht auch kenntlich gemacht und auf Verluste auch für künfnicht derart verfasst werden, tige Generationen eine für als wäre Anonymus das Sprachrohr eines ganzen Oberstu- diese eventuell wünschenswerte Kooperation gefährdest. fenjahrgangs, es sei denn, sie / er war es und kann es beleEin allerletztes Wort sei jedoch noch an die Redaktion gen. gerichtet. Dass ein Autor seinen Namen nicht preisgeben Eines sollte dabei nämlich weder vergessen noch unter- möchte, ist nicht schön, aber zulässig. Aber wenn – wie schätzt werden: die Außenwirkung! Der GOAner ist kein hier – ein derart destruktiver Text dabei eingereicht wird, Organ eines einzelnen Kurses, einer Klasse oder eines Jahr- dann hat – finde zumindest ich – die Redaktion die Pflicht, gangs. Es ist die offizielle und prämierte Schülerzeitung un- genauere Nachforschungen anzustellen, die Angaben kriserer Schule. Sie wird nicht nur von der Schülerschaft oder tisch zu prüfen und gegebenenfalls eine andere Meinung dem Lehrkörper gelesen, sie gelangt mit Sicherheit auch in gegenüber zu stellen (ein Blick auf die schuleigene Homedie Hände des einen oder anderen Elternteils. Vielleicht ist page hätte genügt, um sich davon zu überzeugen, dass darunter auch jemand mit Beziehungen zur Theaterwelt TuSch auch anders empfunden werden kann). Und wenn im Allgemeinen oder zum Ernst Deutsch Theater im Be- aus zeitlichen Gründen das vielleicht nicht möglich war, sonderen. Hat der Verfasser / die Verfasserin auch nur eine so enthebt es euch nicht eurer Verantwortung, wenigstens einzige Sekunde darüber nachgedacht, welch zerstörerische deutlich zu machen, dass der eingestellte Artikel nicht unWirkung auch für künftige Projekte aus einem solchen Ar- bedingt die Meinung aller repräsentiert. Ein menschenvertikel entstehen kann? Ein Kulturprojekt mit dem GOA? – achtendes, gewaltverherrlichendes, rechtsradikal geprägtes Ach nein, „die Schüler“ lehnen das ja unisono ab...! Pamphlet würdet ihr ja (hoffentlich) auch nicht einfach so Und dann sind da auch noch „die Lehrer“. Kannst du dir abdrucken, oder etwa doch? vorstellen, liebe(r) Anonymus, wie frustrierend es auch für „uns Lehrer“ ist, solch eine undifferenzierte, einseitige und Antwort auf Seite 22

Erhard Bach stellt fest: Alle Bücher bei Herrn Bach sind eingeschlagen. Außer bei Frau Valk.

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Wir schreiben Unsinn? Du hast eine andere Meinung? Schick uns gerne, wie du über das eine oder andere Thema denkst! Dafür führen wir mit dieser Ausgabe die Kategorie "Leserbriefe" ein. Einfach an leserbriefe@der-goaner.de

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Wie ihr sicherlich schon in der einen oder anderen Durchsage gehört habt, bietet die Klasse 9b seit den Herbstferien eine Nachhilfe für die 5. und 6. Klassen an. Diese findet immer dienstags und donnerstags in der Mittagspause in der Lernwerkstatt (Raum 15; ehemals Ausweichraum) statt. Wir bieten euch kompetente unterrichtsbegleitende Nachhilfe bei Verständnisschwierigkeiten, Lerntipps z.B. für Arbeiten und sind auch für alle anderen schulischen Aufgaben wie Referate und Präsentationen und natürlich Hausaufgaben offen. Da wir selber auch einmal in der 5. und 6. Klasse waren, wissen wir, dass insbesondere in diesen beiden Jahren oft Schwierigkeiten beim Lernen und Verstehen der Unterrichtsinhalte auftreten und deshalb wollen wir euch gerne helfen! Zögert nicht und kommt einfach mal in der Mittagspause (gerne auch in Gruppen) vorbei!

Wir freuen uns auf euch! Conlin Hillert für die 9b


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HIER

in der schule 16-17

Ohne Worte

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Frau Freudenstein

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27-28 www.dergoaner.de

Mister X macht gute Miene Ich hab da mal ne Frage...

Fisch-Glipsch

Ist es in Ordnung, tote Tiere nach Belieben aufzuschlitzen? Methode des Monats: Fische sezieren

Snackomania

Elterliches Engagement, Essenserziehung und wie man 216 Snacks in einer Pause verkauft - Interview mit einigen Cafeteria-Müttern

Not running

Genervte Schüler, hilflose Lehrer - auch die Schulbehörde sorgt für Technikchaos an der Schule

Sehr geehrter Herr Maaß...

Der TuSch-Artikel aus Ausgabe 16 "war kein Heldenstück", meint Herr Maaß. Offenbarung und Kommentar des einst anonymen Autors

Die Pädagogik und das Leben

Mündigkeit und Selbstbestimmung - solche Fächer gibt es nicht an der Schule. Irgendwann fragt sich der Schüler: Was will ICH eigentlich im Leben?

Präsentationsleistung

Jeder Lehrer macht's anders - ein Appell für die Einheitlichkeit

Die Zukunft, die ich rief

Duales Studium mal in einem anderen Licht 19/2012

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Ohne Worte

Hier

Mr. X Name:

Mister Ix

F채cher:

Versteckspielen

Status: Niemand Was halten Sie von Lehrerzitaten?

Jannis Haendke

Ohne Worte

Wer sind Sie?

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Die Antwort auf alles? www.dergoaner.de


Ohne Worte

ACTA, SOPA, PIPA & Co. ?

Hier

Joachim Gauck als Bundespräsident?

„Make them protest!” „Occupy GOA!”

Wohin zum Feiern? www.dergoaner.de

HotSpot-Abschaltung am GOA? 19/2012

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Lehrerfrage

Hier

.ich hab da mal ne frage

Sophie Maaß

Paulina Greve

Charlotte Comentz

Fr. Freudenstein DER GOANER: Wie heißen Sie mit vollständigen Namen? Cordula Freudenstein:Ich heiße mit vollständigen Na-

men Cordula Freudenstein.

GOANER: Was mögen Sie nicht am GOA? Freudenstein: Der Einbruch in der

sammlung war ganz schrecklich.

GOANER: Ist es schwer, eine Lehrerin zu sein? Freudenstein: Das hängt immer ganz von den

GOANER: Was ist das beste hier auf dem

GOA?

Freudenstein: Die Orchesterfahrten nach Hoisdorf, wenn die Schüler etwas Lustiges oder Sinnvolles miteinander machen oder wenn eine Musik oder Religionstunde gut gelungen sind. Dann haben die Schüler intensiv und gut zusammengearbeitet.

lese oder bastle.

GOANER:

ruf ?

Was war früher ihr Traumbe-

Freudenstein: Mein Traumberuf war im 1/2 Schuljahr Cardure, in Klasse 3 wollte ich Archäologin werden, in 4 dann Apothekerin und ab dem 8 Schuljahr wollte ich dann Musiklehrein werden... GOANER: Wie wurden Sie Lehrerin? Freudenstein: Ich studierte schon

Musik und Religion und habe parallel Cembalo gelernt. Dann bin ich ins Refarenriat gegangen und schließlich wurde ich Lehrerin. GOANER: Was mögen Sie am GOA? Freudenstein: Ich mag vorallem die vielen netten Schüler

und Kollegen.

Schülern

und Eltern ab.

GOANER: Was tun Sie in ihrer Freizeit? Freudenstein: Ich mache Musik, ich

Musik-

GOANER: Was unterrichten Sie? Freudenstein: Ich unterrichte

Religion und Orchester.

Musik,

GOANER: Wieso sind Sie Beratunglehre-

rin geworden? Es gibt immer viele Probleme. Das sehe ich und möchte helfen, denn mit Gesprächen kann man fast alle Prbleme rechtzeitig lösen. Freudenstein:

GOANER: Wie lange wollen Sie noch Lehrerin sein? Freudenstein: Ich denke mal, bis ich pensioniert werde.

Torben Segelke

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Z

wei Wochen vor Weihnachten letzten Jahres ging es im Fach Biologie bei den SI-Schülern des 4. Profils um die Anatomie eines Fisches, dazu wurden in Partnerarbeit Heringe seziert. Die Fische hatte netterweise eine Mitschülerin mitgebracht, die dank ihres Vaters problemlos den frischen Fisch organisieren konnte. Natürlich ging es wie immer darum, aus einer Unterrichtsstunde den größtmöglichen pädagogischen Nutzen zu ziehen, es war also kein Wettbewerb den armen Hering so schnell wie möglich zu skelettieren, nein, alles ging streng wissenschaftlich gesittet und geordnet zu: Weder endete das Zerstückeln in einer Innereien-Schlacht, die vielleicht eine Schneeballschlacht hätte ersetzen können (denn an Schnee mangelte es in den Wochen vor Weih-

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ll

al

was so

Fisch-Glipsch

l e s?

.methode des monats

das

nachten sehr und Steine, die ja sonst immer als grenzenlos gefährlich gepriesen werden, gibt es in den Fischen nicht), noch spielten sich erschütternde tränenreiche Szenen bei sensibleren Schülern ab. Die Stimmung war eine Mischung aus Entsetzen und auf der anderen Seite einer gewissen Neugierde. So ging der makabre Spaß los: Mit Messer, Schere und Pinzette bewaffnet stürzte man sich auf die Fische, frei nach dem Motto "Dem Fisch ist es egal, ob er auf dem Teller oder auf dem Seziertisch landet." An dieser Stelle könnte ein Foto stehen, damit der GOANER weiterhin Unter- und Mittelstufen freundlich bleibt, muss es dieses Mal ausbleiben. Auch wenn die Stunde den Schülern Spaß gemacht hat,

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Methode

ist die ganze Aktion moralisch fragwürdig und es sollte kritisch betrachtet werden, Lebewesen zu sezieren. Also Butter bei die Fische! Erst einmal: Sezieren von Fischen und wirbellosen Tieren ist nicht verboten. Und auch wenn die Biologie als Wissenschaft des Lebens definiert ist, so ruft sie nicht zu Morden auf, sondern forscht an der Funktionsweise und Entstehung der Natur. Aus der Anatomie von Lebewesen kann man viel lernen. Zwar könnte man sagen, dass man Anatomie auch theoretisch lernen kann, ganz ohne Blutvergießen; es gibt tausende Abbildungen und 3D–Modelle von Fischen - da kommt es zu einer Entscheidung zwischen Theorie- und Praxislernen. Ersteres ist tierlieb, für Praxislernen spricht allerdings, dass sich in diesem Moment der Unterricht aus einer eher zähen und farblosen Angelegenheit in ein Abenteuer voller Spannung ver-

Hier

wandelt. Was wäre das Thema Ökosystem Wald ohne einen Waldbesuch? Was in Musik das Thema Percussion-Instrumente ohne Musizieren? Praktische Stunden vervollständigen erst eine Fragstellung und lockern den Unterricht auf. Trotzdem wird an einem toten Lebewesen rumgeschnippelt, das so auch dem Unterhaltungswert dient. Auf der Welt leiden Millionen an Menschen Hunger – und wir repräsentieren dazu das genaue Gegenteil. Letztlich aber: Das Sezieren, es ist in Ordnung, sofern man ihm mit Erst und Nachdenken begegnet, und sich stets bewusst ist, dass man mit einem Lebewesen umgeht - dann sind solche Methoden zu tolerieren. Einigen Schülern hat es ganz nebenbei der Entwicklung eines Berufswunsches sehr deutlich geholfen - Fischhändler können viele nun ausschließen.

Snackomania Über elterliches Engagement, Essenserziehung und wie man 216 Snacks in einer Pause verkauft - DER GOANER im Gespräch mit Beate Müller und Luitgard Louis aus dem Cafeteria-Team

DER GOANER: Woher wissen Sie, welche Produkte die Schüler sich denn wünschen? Luitgard Louis: Keiner behauptet, dass wir das wissen - wir wissen es vermutlich gar nicht so genau. Die Frage ist, wie findet man es heraus. Umfragen machen wäre eine

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Möglichkeit, Dinge ausprobieren eine andere. Momentan gibt uns bei vielen Produkten die große Nachfrage die Bestätigung, dass das auch gewünscht wird. Aber zukünftig ist schon denkbar, das eine oder andere zu erfragen und im Vorfeld zu wissen ob eine neue Idee eine Chance hat.

Das GOANER-Team

Die Cafeteria wird jetzt von einem neuen Team organisiert. Gibt es Veränderungen? Beate Müller: Ja und nein. Wenn man eine solche Aufgabe übernimmt möchte man natürlich auch Dinge verändern oder neue Ideen umsetzen. Gleichfalls wollen wir aber auch Bewährtes beibehalten. So gibt es jetzt mehr frisch belegte Backwaren. Laugenstangen, Bagels, Vollkornstangen mit Tomate/Mozarella, das kommt jedenfalls sehr gut an. Alle Backwaren werden von der Bäckerei Wrede täglich frisch morgens angeliefert. Es gibt also keine Tiefkühlbackwaren oder Fertigprodukte. Zudem haben wir einen neuen Lieferanten der die frischen Produkte nach Bedarf liefert. So dass sich das alles auch vernünftig organisieren lässt. DER GOANER:

DER GOANER: Wie „gesund“ soll die Cafeteria sein? Louis: Da kann man jetzt ganz viel dazu sagen. Das

Thema ist ja immer umstritten. Wesentlich ist doch, dass eine Institution für Schulverpflegung keine Erziehungsarbeit in Sachen Ernährung leisten kann. Gleichzeitig gibt es natürlich eine gewisse Verantwortung. Deshalb wollen wir eine vernünftige Pausenverpflegung mit frischen Sachen in guter Qualität anbieten. Jeder weiß, dass Süssigkeiten zum Sortiment gehören. Aber die Schüler sind tatsächlich viel vernünftiger als mancher glaubt. Solange es frisch belegte Backwaren, Salat oder Quarkspeisen gibt, wird wenig Süßes gekauft. Und am „süßen Angebot“ haben wir schon einiges umgestellt. Es gibt kleinere Einheiten. Und den

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Cafeteria

Hier

meisten Schülern reicht bei Schokohunger ein Mini-Riegel zum viel günstigeren Preis völlig aus. DER GOANER: Backwaren sind in der Cafeteria günstiger als beim Bäcker. Warum ist das so? Müller: In der Cafeteria arbeiten ausschließlich ehrenamtliche Mütter und Großmütter. Das ermöglicht die günstigen Preise. Mit Angestellten wäre das so nicht machbar. DER GOANER: Warum gibt es jetzt Salatschalen mit Deckel? Muss mehr Verpackung tatsächlich sein? Louis: Die Hygienevorschriften besagen, dass Speisen möglichst verschlossen angeboten werden sollen. Daran wollen wir uns natürlich halten. Deshalb wird auch der Quark in einer Schale mit Deckel angeboten. Es ist ja auch tatsächlich hygienischer und die Waren bleiben frischer und appetitlicher. Zudem lassen sich die Sachen so auch besser mitnehmen. DER GOANER: Cafeteria in Zahlen, was fällt Ihnen dazu ein? Müller: Tja doch - so einiges. Zuallererst die große Zahl

der insgesamt 84 Mütter und Großmütter die den Betrieb ermöglichen. Das ergibt 22 Gruppen und je nach Wochentag zehn bis zwölf Einsätze pro Schuljahr. Und der absolute Snackrekord an einem Freitag im November: 216 Snacks wurden in einer 20-Minuten-Pause verkauft. Da müssen wir uns einfach mal selber loben, das klappt nur in einem guten Team mit einer guten Vorbereitung.

gesund. Natürlich gibt es hin und wieder jemand der sich nicht vorbildlich verhält, anfängt zu drängeln oder einen blöden Spruch macht. Aber junge Leute haben einen kleinen Bonus und sie lernen ja noch dazu. Das GOA hat eine tolle Schülerschaft und einen sehr netten Umgang miteinander, diesen Eindruck gewinnen auch immer wieder viele Mütter, die in der Cafeteria ihren Dienst vollbringen. Müller: Aber eine Sache ärgert uns tatsächlich. Wenn nach der Pause der Müll auf den Tischen oder auf dem Boden liegen bleibt. Es wäre sehr wünschenswert, wenn die Schüler mehr darauf achten und sich vielleicht mal gegenseitig in die Pflicht nehmen. Dieses Problem ist ja auch ganz einfach zu lösen: jeder bringt seinen Müll einfach dahin wo er hingehört. DER GOANER: Was

teria?

geht hin und wieder schief in der Cafe-

Müller: Oh je, so einiges. Wir lernen ja auch noch viel dazu. Es passieren ja immer Missgeschicke und Fehler wo Menschen arbeiten. Ein schönes Missgeschick war neulich der Absturz einer vollen Fanta-Flasche hinter dem Tresen die trotz Plastik in die Brüche ging. Und das natürlich im größten Pausen-Andrang. Da darf man auf keinen Fall die Nerven verlieren und sollte es irgendwie mit Humor beDER GOANER: Wie koordinieren sich so viele Leute? trachten. Müller: Das ist Louis: Und Fehler machen wir natürlich einiges an Orga- Wesentlich ist, dass eine Institution für auch. Aber so mancher Anfängerfehler nisationsarbeit. hat viel mit Erfahrungswerten zu tun. Schulverpflegung keine ErziehungsarAber es ist einfach Bestellen wir zuviel Ware ist es unwirttoll, dass so viele beit in Sachen Ernährung leisten kann. schaftlich, bestellen wir zu wenig sind die bereit sind, ihren Gleichzeitig gibt es natürlich eine gewisse Schüler enttäuscht wenn in der MittagsEinsatz für eine Verantwortung. Deshalb wollen wir eine pause nichts mehr da ist. gute Sache zu leisvernünftige Pausenverpflegung mit friDER GOANER: Was sind ihre Ziele für die ten. Letztendlich nahe Zukunft? kommt das ja al- schen Sachen in guter Qualität anbieten. Müller: Wir haben den Ehrgeiz, das len Schülern am GOA zugute. Die Einsatzpläne werden pro Schuljahr fest- Angebot so hinzubekommen, dass bis zur letzten Pause gelegt, aber trotzdem gibt es auch zwischendurch gelegent- etwas Vernünftiges gekauft werden kann. Und wenn die lich Veränderungen. Es steigen auch immer wieder Mütter frischen Sachen ausverkauft sind, kann man immer noch aus unterschiedlichen Günden aus. Wir sind also immer direkt Sandwiches belegen. Hier wollen wir uns auch gerdarauf angewiesen, neue engagierte Mütter zu motivieren ne noch Alternativen ausdenken und Neues ausprobieren. hier mitzuarbeiten. Und vielleicht wollen ja auch mal Väter Wir arbeiten auch an einer besseren Organisation, die uns hilft Erfahrungswerte zu sammeln. Denn jeder Wochentag oder Großväter mitarbeiten. DER GOANER: Ärgern Sie sich hin und wieder über die verläuft anders und alles lässt sich eben nicht planen. Schüler bzw. deren Verhalten? Louis: Ärgern sollte man sich sowieso nicht. Das ist un- DER GOANER: Wir danken Ihnen für das Gespräch.

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Schultechnik

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Not running

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arbeiten, Tafel und Kreide ins Exil verbannen, das Wissen am besten auch. Der Weg ist das Ziel! Mehr Tap-Tap und mehr Klick-Klick eben. Mit einer Einschränkung: Das Internet ist hier und da tabu. Die Kuchenform, in die eines jeden Schülers mediale Aktivität gepresst werden soll, fängt bei der ältesten bekannten PowerPoint-Version an und hört bei Commsy auf. Digitale Kreativität, einfache Zusammenarbeit - Nein, danke. Das Sahnehäubchen auf dem verbrannten Kuchen „Vernetztes Klassenzimmer“: die Abstellung des HotSpots am Gymnasium Oberalster. Und das möglichst bald. Der Bäcker duldet keine Schülerlaptops und –handys in seinem begrenzten Territorium. Ob man vielleicht gar besser daran getan hätte, in eine Satellitenschüssel zu investieren für schnelleres Internet zu investieren, anstatt seine Technik-Seele ein paar reformsüchtigen Schreibtischarbeitern zu verkaufen? Wer etwas haben will, der muss dafür auch etwas tun. Wenn man bei der Behörde das System totaler digitaler Einheit für Schüler und Lehrer durchsetzten will, dann muss man den Betroffenen auch genügend Zeit und Mittel zur Verfügung stellen, damit der vorhandene Computernetzwerk-Wust entzerrt werden kann. Anderenfalls muss es Schülern erlaubt sein, Lehrern digital unter die Arme zu greifen, die werden nämlich oft im Regen stehen gelassen. „Never change a running system.“ Für meinen Laptop mag das gelten, aber nicht für das goanische Schulnetzwerk. Denn dort ist so einiges nicht „running“.

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das

Jannis Haendke

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ehrer an einem Schulcomputer: Abwartendes Klicken auf dem Smartboard, Abstand nehmen, wieder herantreten. Verzweifelte Blicke, tap, tap-taptap. Ich klappe schon mal meinen Laptop auf, drücke den ONTaster. „Dong“ – die erwartete Fehlermeldung. „Weiß einer von euch vielleicht – “ Blick in 25 genervte Gesichter. Nein, keiner weiß es – und will es auch nicht wissen. Das leise „Pling“ ist da wahrlich ein Lichtlein in der dunklen Ratlosigkeit. Mein Laptop ist up-and-running und ich profiliere mich wieder einmal, als ich meine Tasche mit dem Inhalt eines halben Elektronikgeschäfts auf dem Pult entleere. Der Schulcomputer muss die DVD unter Murren wieder ausspucken. Klick-Klack, Film ab! Das dröhnende Herunterfahren-Geräusch von Windows XP erinnert die Klasse im Raum über uns auf ein Neues an das Versagen der Technik. Naja, „Versagen“ tut dann vielleicht doch zu viel Unrecht. Der Technik geht es schließlich den Umständen entsprechend gut. Wer hat zu Hause schon noch funktionsfähige Computer mit einem 10 Jahre alten Betriebssystem? Aus den Anfängen des Jahrtausends? Als man Dokumente noch auf Disketten speicherte? Kaum einer. Den Verantwortlichen an unserer Schule ist für die komplizierte und langwierige Sisyphosarbeit bei der Wartung der Server und Computer durchaus Respekt zu zollen. Und dennoch: Es muss sich etwas ändern. Was das genau sein soll, darüber ist man sich bei der Schulbehörde längst klar: Mit der Zeit gehen. Stärker digital zusammen-

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Zwischen genervten Schülern und hilflosen Lehrern – auch die Schulbehörde ist schuld an unserem ständigen Kampf mit der Technik.

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Brief

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Sehr geehrter Herr Maaß... Fabian Motazedi

"Das war kein Heldenstück", meint Stephan Maaß über einen kritischen Artikel aus GOANER-Ausgabe 18, der sich mit dem DSp-Projekt "Theater und Schule" auseinander setzt. Fabian Motazedi denkt da anders - ein Brief

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S

ehr geehrter Herr Maaß, mit Erschrecken und tiefer Enttäuschung habe ich Ihren Leserbrief zur Kenntnis genommen und möchte Ihnen nun gerne meine Sicht der Dinge schildern. Mit der Kritik bezüglich eines anonymen Artikels im GOANER stimmen ich und auch die gesamte GOANERRedaktion überein. Wir alle waren unzufrieden damit, diesen Artikel als anonym kennzeichnen zu müssen, jedoch werden – nebenbei bemerkt – auch in den renommiertesten Zeitungen Deutschlands anonyme Artikel veröffentlicht. Auf diesem Wege möchte ich mich als Autor zu erkennen geben und die Beweggründe für die Anonymität erklären. Jeder Mensch reagiert anders auf Kritik, einige können

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damit sehr gut umgehen, andere weniger. Das ist auch bei Lehrern so und ich kann Ihnen aus eigener Erfahrung versichern, dass ich mir in der Vergangenheit sehr häufig mit Kritik selbst geschadet habe. Einige Lehrer, ob bewusst oder unbewusst, lassen Eine Kolumne ist laut Duden ein persönli- „[...] regelmäßig an bestimmter che SymStelle einer Zeitung oder Zeitschrift pathien, die kein veröffentlichter Meinungsbeitrag.“ Mensch komplett ausblenden kann, in ihre Notengebung mit einfließen. Sympathisch sind meist diejenigen Schüler die freundlich grüßen, dem Unterricht engagiert folgen und

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Brief

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dem Lehrer das Gefühl geben, ihr Unterricht sei interes- kann ich es nicht nachvollziehen, dass Sie mir Toleranz sant und lehrreich. Ein kritischer Artikel im GOANER gegenüber diesem Projekt, Achtung gegenüber Lehrern macht einen Schüler da nicht gerade sympathischer. Aus und Mitarbeitern des Theaters und auch Konfliktfähigkeit diesem Grund habe ich mich selbst daaufgrund von vor schützen wollen, mir ein weiteres Sie meinen, Sie könnten als außenstehender Feigheit abMal in meiner Schullaufbahn in einer Lehrer, der bei keiner Unterrichtsstunde sprechen und entscheidenden Phase zu schaden, in- dabei war, ein Urteil über dieses Projekt abbehaupten, ich dem ich Kritik übe. Dies soll auf keinen sei nicht in der geben und meinen subjektiven Eindruck als Fall den Eindruck erwecken, dass die Lage „verantangesprochenen Deutschlehrerin nicht „einseitiges Geschreibsel“ betiteln. Bei allem wortlich Entmit Kritik umgehen können und ich Respekt, aber das finde ich dann doch etwas scheidungen zu will keineswegs unterstellen, dass ihre gewagt. treffen“, „VerNoten ungerecht seien. Jedoch, wie antwortung zu bereits erwähnt, spielt die Sympathie nun mal eine Rolle, übernehmen“ und zwischenmenschliche Beziehungen mit was auch Ihre Kolleginnen und Kollegen vor uns Schülern „Toleranz und Achtung“ zu gestalten. nicht verschweigen. Sie selbst haben einmal geäußert: „[...] Sie stellen zudem die Sachlichkeit des gesamten Artikels es gibt natürlich Schüler, die mir sympathischer sind als an- in Frage. Wie bereits erwähnt waren Sie in den beschriebedere[...]“ (Ausgabe 15, Seite 18) Trotz meiner Sorge, die Sie nen Unterrichtsstunden nicht anwesend. Deshalb muss ich als Lehrer nicht haben müssen, da Sie am „längeren Hebel“ Ihnen wohl auf diesem Wege versichern, dass die geschilgegenüber uns Schülern sitzen, hielt ich es für wichtig, eine derten Situationen, so wie sie im Artikel stehen, geschehen Diskussion über dieses Projekt zu eröffnen. Aus diesem sind. Wir standen in der Aula im Kreis und haben die Laute Grund sah ich die einzige Lösung in einem anonymen Arti- von uns gegeben, die am Anfang des Artikels stehen. Die kel, was mich gewiss nicht befriedigte, da ich der Meinung etwas fragwürdigen Gedichte, die wir vorgetragen haben, bin, dass man zu seiner Kritik stehen sollte. bestanden aus Versen wie „Willst du meine Strippen beEs wäre zum jetzigen Zeitpunkt nicht mehr notwendig strippen?“ und „Soll ich deine Moppeln verdoppeln?“ aus gewesen, mich zu erkennen zu geben, jedoch sprechen Sie dem „Locklied“ von Jan Koneffke. Bei Bedarf kann ich Ihmich in Ihrem Leserbrief direkt an und attackieren mich nen gerne eine Liste der Gedichte zukommen lassen und persönlich, was ich nicht unkommentiert lassen kann. Sie können dann selbst entscheiden, ob die Gedichte einer In Ihrem Brief sprechen Sie mir „Toleranz“, „Achtung“ zwölften Klasse angemessen waren oder nicht. Sie haben und „Konfliktfähigkeit“ ab. Ich möchte Sie zunächst da- Recht damit, dass Lyrik ein sehr wichtiges Feld der Literauf hinweisen, dass sie in keiner der geschilderten Un- ratur ist, jedoch sollte man auch dort differenzieren und terrichtsstunden anwesend waren und daher gar nicht in Jan Koneffke nicht in einen Topf mit Schiller oder Goethe der Lage sind, sich differenziert darüber zu äußern. Im werfen. Ich habe mich, entgegen Ihrer Wahrnehmung, auf Unterricht habe ich niemanden behindert oder gar vom das Projekt eingelassen und denke nun einmal nicht, dass TuSch-Projekt abgehalten. Ich habe im Gegensatz zu zahl- mich diese Lehrmethode und die Inhalte des Projekts weireichen anderen Schülern, die sich mit Ausreden aus dem tergebracht haben. TuSch-Projekt ausgeschlossen haben, teilgenommen. Frau Ich würde nicht erfassen, worum es bei TuSch ginge, Trommler, die Schauspielerin des Ernst-Deutsch-Theaters, werfen Sie mir vor. Dass Sie TuSch als ein chancenreiches wurde von meiner Seite genauso respektvoll behandelt, wie Projekt ansehen, ist vollkommen in Ordnung. Ich sehe andere Lehrer. Ich habe in meinem Artikel auch nieman- auch bei richtigem Einsatz dieser Kooperation in Theaterden beleidigt oder den Deutschunterricht gar als generell kursen ein sehr großes Potential. In meinem Artikel habe schlecht dargestellt, was ich an dieser Stelle nochmals be- ich daher auch auf die Kooperation des Theaterkurses des tonen möchte. letzten Jahres hingewiesen, ohne sie negativ oder positiv Im Unterricht wurde von einer Vielzahl von Schülern zu bewerten. Es ist also falsch, dass Sie mir vorwerfen, ich mehrfach gefragt, warum wir an diesem Projekt überhaupt würde das ganze TuSch-Projekt und die Kooperation als teilnehmen und wir führten damals genau die Kritik an, die Ganzes schlecht bewerten. Ich weise in meinem Artikel Teil meiner Schulkolumne war. „Wir machen dieses Projekt allerdings an mindestens drei Stellen auf den ungünstigen und wir müssen uns dem Ernst-Deutsch-Theater gegenüber Zeitpunkt des Projekts hin, der das Zentrum der Kritik ist. gut präsentieren, also keine Kritik!“, war meistens die Ant- Ich denke, dass ein TuSch-Projekt in der Mittelstufe eine wort, die wir erhielten, mit leicht wütendem Unterton. Ich gute Möglichkeit ist, den Unterricht aufzulockern - auch wage zu bezweifeln, dass solch eine Rede Sie in Ihrer Schul- im Fach Deutsch - jedoch nicht unbedingt in der S3. zeit befriedigt hätte. Nachdem das TuSch-Projekt von den Sie kritisieren die Verallgemeinerung der Lehrer. Ich Deutschlehrerinnen, die beim kleinsten Anzeichen von möchte Ihnen Recht geben, dass in der Redaktionsarbeit Widerspruch ungewöhnlich sensibel reagierten, vor jeg- entstandene Titel und Untertitel, eine unzulässige Veralllicher Kritik geschützt wurde, sah ich den GOANER als gemeinerung darstellen und ich möchte Sie, die beiden letzte Möglichkeit das Thema einmal aufzurollen. Deshalb Deutschlehrerinnen und andere, die wir damit verletzt ha-

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Brief

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ben, um Entschuldigung bitten. Keiner möchte ernsthaft meiner Intention. Viel mehr greifen Sie mich in Ihrem Brief behaupten, irgendein Lehrer arbeite daran, unser Abitur persönlich an, indem Sie mir Verantwortungsbewusstsein zu vermiesen, schon gar nicht die Lehrerschaft als Ganzes. absprechen und meinen, die schulische Erziehung bei mir Viele Lehrer sind sehr engagiert und tun alles dafür, uns so sei gescheitert. Außerdem möchte ich an dieser Stelle angut wie möglich auf die Prüfungen vorzubereiten. Mit dem merken, dass ich kein kulturell desinteressierter Mensch Titel sollen keine bösen Absichten unterstellt werden, es bin und diesen Vorwurf aufgrund dieses einen Artikels sei hier aber noch einmal auf den Zeitpunkt des Projekts für äußerst ungerechtfertigt halte. Diese Eigenschaften als verwiesen, den ich und viele meiner Mitschüler als äußerst Lehrer einem Schüler vorzuwerfen, der immerhin in seiner unpassend empfanden. Dieses AnlieFreizeit für den GOANER Ich denke, es ist nicht zulässig, wegen wird im Titel klar deutlich, der schreibt, finde ich bei WeiUntertitel zeigt, dass es nur um den gen einer „Außendarstellung“ soltem schlimmer, wenn nicht Theaterunterricht im Speziellen geht, che Themen zu verschweigen und sogar unverschämt, als ein nicht um den gesamten Unterricht am aus dem GOANER zu streichen. Projekt eines Lehrers in iroGOA. nischer Form anonym zu kriEin weiterer Punkt bezüglich der Sachlichkeit ist die Iro- tisieren. Sie scheinen bei Ihrem Artikel an manchen Stellen nie des Artikels. Nun, Ironie und Sarkasmus wird im gän- vergessen zu haben, dass sich auch hinter einem „Anonygigen Journalismus verwendet, wie auch als Stilmittel in mus“ noch Mensch befindet, in diesem Fall ein Schüler, der der Lyrik, welche ja auch Sie als eine wichtige Gattung der sich selbstverständlich angesprochen fühlt. Kurioserweise Literatur ansehen. Ironie dient dazu, gewisse Dinge zu ver- unterstellen Sie mir Achtungslosigkeit und Beleidigungen, deutlichen, greifbar zu machen, so lange sie auf wahrheits- schreiben dann aber einen solchen Leserbrief, in dem sie getreuen Tatsachen beruht. Wie bereits gesagt, ist nichts einen Schüler öffentlich aufs Schärfste persönlich attackievom dem, was ich geschildert habe, aus der Luft gegriffen. ren. Das als Vertrauenslehrer, der eine Vorbildfunktion hat Sicherlich wollte ich damit den Zündstoff etwas erhöhen, und sich eigentlich für die Belange der Schüler einsetzen damit die Diskussion über dieses Projekt in Gange kommt. sollte! Sie mahnen bei mir an, ich hätte keine Belege. Mir Sie sprechen ebenfalls die kommenden Generationen stellt sich die Frage, welche Belege ich liefern soll. Ich habe an, die von der Partnerschaft profitieren können. Mir geht meinen subjektiven Eindruck geschildert, der meines Eres mit meinem Artikel gerade um diese kommende Gene- achtens dem vieler Mitschüler entspricht. Sie hingegen ration, denn das, was passiert ist, kann ohnehin nicht mehr meinen, Sie könnten als außenstehender Lehrer, der bei geändert werden. Ich möchte die nächsten Abiturienten keiner Unterrichtsstunde dabei war, - ich weiß nicht eindavor bewahren, im Deutschunterricht zu diesem Zeit- mal ob Sie bei der Aufführung waren - ein Urteil über diepunkt das Projekt durchführen zu müssen. Ein Theaterkurs ses Projekt abgeben und meinen subjektiven Eindruck als kann davon auch in der Oberstufe durchaus profitieren. „einseitiges Geschreibsel“ betiteln. (Was sind Ihre Belege Nur weil ich die Kooperation in diesem Fall kritisiert habe, dafür?) Bei allem Respekt, aber das finde ich dann doch etgefährde ich sicherlich nicht die ganze Kooperation durch was gewagt, zudem Sie leider wohl nicht einmal wissen, was eine schlechte Außendarstellung des Gymnasium Oberals- eine Kolumne ist oder den Artikel nicht gründlich genug ter. Ich denke, es ist nicht zulässig, wegen einer „Außen- gelesen haben. darstellung“ solche Themen zu verschweigen und aus der Zuletzt halte ich es für einen unzulässigen und unsachSchülerzeitung zu streichen. Zudem wäre es mir neu, wenn lichen Vergleich, meinen Artikel mit einem „menschenverder GOANER, Zeichen einer engagierten Schülerschaft achtenden, gewaltverherrlichenden, rechtsradikal geprägund immerhin gerade erneut als beste Schülerzeitung ten Pamphlet“ zu vergleichen und uns als Redaktion auch Hamburgs ausgezeichnet, einen schlechten Ruf des GOA nur leise zu unterstellen, wir würde so etwas abdrucken. zu verantworten hätte. Schuld daran ist wohl eher das miSo habe ich Sie, Herr Maaß, in der Vergangenheit nicht serable Abschneiden der Schulinspektion. kennen gelernt und es enttäuscht mich sehr, da ich Sie imSie werfen uns vor, wir würden den Artikel nicht als mer als einen freundlichen, schülernahen Lehrer kannte. Meinungsartikel kennzeichnen. Der Artikel ist in der Tat Darin habe ich mich wohl gewaltig getäuscht. doppelt als „Schulkolumne“ gekennzeichnet (Ausgabe 18, Ich hoffe mit meinem Brief habe ich Ihre Wut auf mich, Seite 16 Seitenkopf und Mitte). Eine Kolumne ist laut Du- den „Anonymus“, etwas gedämpft und Sie sehen vielleicht den ein „[...] regelmäßig an bestimmter Stelle einer Zeitung auch einige Punkte ein oder hinterfragen zumindest die oder Zeitschrift veröffentlichter Meinungsbeitrag“. Dass Verhältnismäßigkeit Ihrer Kritik zu einem Artikel, der eine dieser Kritikpunkt und damit mindestens ein Drittel Ihres Seite umfasst. Dass das TuSch-Projekt dabei immer noch Briefes offensichtlich hinfällig ist, sehen Sie doch hoffent- umstritten bleiben mag, ist vollkommen in Ordnung. lich ein. In Zukunft würde ich mir jedoch wünschen, dass mehr Bevor ich zum Ende komme, möchte ich noch einige über den Inhalt von Kritiken gesprochen wird, als über Dinge klarstellen. Mit meinem Artikel wollte ich auf kei- Formalien wie Anonymität und Sarkasmus. nen Fall jemanden persönlich verletzen, wie Sie es mir vorwerfen. Falls dem so war, entspricht dies ausdrücklich nicht Mit freundlichen Grüßen, Fabian Motazedi

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Die Pädagogik und das Leben

Pädagogik

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Mündigkeit und Selbstbestimmung – das soll es also sein, was wir in der Schule von den Lehrern vermittelt bekommen sollten. Felix Brandt fragt sich jedoch, wann er das als Schüler jemals gelernt hat…

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er Auftrag der Schule bezieht sich im Allgemeinen Schüler jemals gelernt habe. Das einzige was mit zu Münlaut Freud auf Qualifikation, d.h. Vorbereitung digkeit auf unser Schule einfällt sind die vielen Schülerauf spätere Lebensanforderungen in Beruf, Pri- gremien: Schulsprecher, Schülerrat, Kreisschülerrat und vatleben und gesellschaftlichen Funktionen, Sozialisation, Schülerkammer, in denen wir als Schüler eigenständig und d.h. Vermittlung gesellschaftlich erwünschten Verhaltens, selbständig der Fremdbestimmung entgegenwirken. Dieses Selektion, d.h. Auslese und Zuweisung einer sozialen Po- haben wir aber kaum den Lehrern zu verdanken. sition oder Berechtigung, und Legitimation, d.h. VermittHab ich das denn vielleicht in Geographie gelernt, als lung gesellschaftlicher Grundwerte zur Sicherung der Lo- wir Quellen von Ölpipelineprojekten aus Afrika auswerteyalität und Integration – so viel zur Theorie. ten? In Chemie, als wir die Formel für Element X lernten, In der Praxis aber sieht es doch ganz einfach so aus: das mit Y reagiert hat? In Musik, als wir wie „malen nach Eine Horde von 840 Schülern, aufgeteilt auf knapp 70 zahlen“ eine Fuge analysierten? In Kunst, als es hieß „Mal Lehrer und die sollen jetzt unterrichtet werden in Che- einen Schuh mit der Schattiertechnik X, beachte dabei Y mie, Deutsch, Mathe usw. Na, das kann ja was werden! und dass ja kein Z – Hauptsache: So!“? Wir lernen, wir lerZum Glück sind unsere Lehrer studierte Pädagogen. Doch nen und lernen – aber lernen wir nicht eigentlich nur Stoff was heißt Pädagogik eigentlich? Die wohl treffendste Be- für diese Prüfung an jenem Tag? Wie viel weiß ich überschreibung liefert eine Anlehnung an Kant, dass Pädago- haupt noch von dem, was ich in der 7. Klasse in Geschichgik die Wissenschaft sei, te damals gelernt habe? Ist das überhaupt so der pädagogischen Praxis I’ve never let my school interfere wichtig gewesen? Die wievielte Frage ist das das Wissen vermitteln zu with my education. jetzt schon in diesem Text? Ich schweife ab. können, um Mündigkeit Die innere und äußere Selbstbestimmung und Selbstbestimmung zu Mark Twain das ist das Wichtige – was will ich eigentlich? fördern. Die Aufgabe der Das ist die Frage, die man sich als Schüler also Schule hat sich damit um stellen sollte. Gerade so kurz vor dem Abi ein vielfaches erweitert: „Unmündigkeit ist das Unvermö- beschäftigte mich diese Frage immer mehr – und ich hab gen, sich seines Verstandes ohne Leitung eines anderen zu wirklich keine Ahnung. Alle anderen Erwachsenen sagen bedienen.“ (Kant, 1784). Mündigkeit heißt also eigene freie immer: „Mach noch etwas anderes vor dem Studium, dann Willens- oder innere und äußere Selbstbestimmung. wirst du das schon irgendwann herausfinden. Fang noch Mündigkeit und Selbstbestimmung – das soll es also eine Lehre an, geh ins Ausland – mach einfach irgendwas.“ sein, was wir in der Schule von den Lehrern vermittelt be- Scheinbar muss man Selbstbestimmung erst im Leben lerkommen sollten. Ich frage mich jedoch, wann ich das als nen, obwohl das der Auftrag der Lehrer ist uns darin zu un-

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Präsentationsleistung

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terstützen. Wann hat mich das jemals ein Lehrer überhaupt gefragt: Was willst DU eigentlich? Niemals, aber dazu gibt die Schule auch zu wenig Raum. Die Kreativität, die schöpferische Ideenfähigkeit des Schülers, wird plump auf Wissen und Prüfung reduziert. Selbstverwirklichung ist eigentlich das, worauf es in einem erfüllten Leben an kommt. Den pädagogischen Auftrag der Lehrer muss ich also

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b der Oberstufe betrifft es jeden von uns. Einmal im Jahr soll man eine Präsentationsleistung in einen selbst ausgewählten Fach halten und schreibt dafür in diesem Fach eine Klausur weniger. Was soll das Ganze? Für das mündliche Abitur soll es als Vorbereitung dienen für einen viertelstündigen Vortrag mit einem ebenso langen anschließenden Fachgespräch. Drei Wochen vor dem Vortrag soll man als Schüler die Fragestellung bekommen und ll das eine Woche davor soll man eine Dokumentation abgeben. Was diese Dokumentation ist, weiß niemand so richtig, da wartungen der Lehrer für Verwirrung und Unverständnis jeder Lehrer den Umfang und dessen Inhalt selbst definiert. bei uns Schülern sorgt, da niemand genau weiß, was die Einige möchten eine höchstens zwei Seiten umfassende Ideallösung ist. Orientiert man sich dabei an DokumenAusarbeitung mit kurzer Formulierung der Fragestellung, tationen von anderen Schülern aus anderen Kursen, kann Arbeitsprozessbericht und eine kurze Zusammenfassung dies fatale Folgen in Form von Punktabzügen bedeuten, da des Inhalts der Präsentation. Bei manch anderem Lehrer man nicht die vom Lehrer erwünschten Kriterien erfüllt, soll diese Ausarbeitung deutlich mehr Seiten umfassen mit auch wenn die als Orientierung dienende Dokumentation weiterführenden Gedanken zu einer Diskussionsfrage oder vorher von einem anderen Lehrer mit 15 Punkten bewerÄhnlichem. Manchmal ist auch ein Essay oder ein Port- tet wurde. Apropos Bewertung: Wird die Dokumentation folio statt oder zusätzlich zur Dokumentation erwünscht. eigentlich mit in die Bewertung des Vortrags einbezogen Ähnlich verhält es sich mit dem Fachgespräch. Während oder nicht? Das ist auch von Lehrer zu Lehrer unterschiedim Abitur der Lehrer weiterführende Fragen stellen soll, lich und macht das ganze noch schwerer einzuschätzen. Im ist die DeAbitur jedenfalls ist es nicht vorgesehen, finition Ich denke, ich spreche für viele meiner Mitschü- dass diese mit bewertet wird. des Fachdenke, ich spreche für viele meiler, wenn ich die Bitte an die Lehrerschaft stelle, nerIch gesprächs Mitschüler, wenn ich die Bitte an die bei einer diese Präsentationsleistungen zu vereinheitliLehrerschaft stelle, diese Präsentationschen und klare Regeln für Form und Umfang Präsentaleistungen zu vereinheitlichen und klare tionsleisauszugeben, nach denen wir uns richten können. Regeln für Form und Umfang auszugetung anben, nach denen wir uns richten können. scheinend Glücklicherweise hat sich mit Herrn sehr dehnbar. Von Diskussion über Aufgaben bis hin zu Woldmann schon jemand gefunden, der diese Ansicht teilt einer Ausdehnung der Vortragszeit auf 30 Minuten scheint und versucht, dieses Ziel zu erreichen. Bleibt abzuwarten, alles erlaubt zu sein, je nach dem, was der Lehrer gerade für ob sich im zweiten Versuch auch wirklich alle daran halten sinnvoll erachtet. werden. Man kann sich denken, dass diese unterschiedlichen ErWir Schüler würden es uns jedenfalls wünschen. al

Fabian Motazedi

Margit Radler über Semesterarbeiten: Ich hatte mal jemanden im Unterricht, der hatte einen super Vortrag auf Amerikanisch. Aber man kanns natürlich auch auf Englisch machen.

selbst in die Hand nehmen und mal ein bisschen leben, denn Oscar Wilde hat recht: „Leben, das Allerseltenste in der Welt – die meisten Menschen existieren nur.“ Also Selbstverwirklichung – herausfinden, was ich wirklich machen will: Ich werde Astronaut. Oder Jurist, oder doch Arzt? Ich denke ich werde vor allem an dieser Stelle den restlichen Gedankenverlauf Dir überlassen. Was möchtest du machen?

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Studium

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Die Zukunft, die ich rief ...werd ich nun nicht mehr los! Warum nicht alles Gold ist, was glänzt. Auch nicht das Duale Studium.

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Alexander Heß

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lötzlich ist man 18. In der Hand hält man den Studium wärmstens ans Herz gelegt. Vertreter von Firmen Schlüssel zur Zukunft: Das Abiturzeugnis. Die besuchten die Schüler sogar in der Schule und schilderten Welt steht einem offen. Endlich frei. Der tägliche in schillernden Farben die glänzenden Vorteile eines solSchulstress ist Vergangenheit und vor einem liegt die strah- chen Ausbildungsweges. lende Zukunft. Man kann tun und lassen was man möchte. Ein Duales Studium sei die goldene Mitte zwischen theDoch ist man wirklich frei? Wenn man aufhört auf sei- oretischem Studium und praktischer Erfahrung, die man ne Schulzeit zurückzublicken, dreht man sich mit seinem in einem normalen Studiengang vergeblich suchen würde. so langwierig erarbeiteten, vergoldeten Schlüssel um und Außerdem würde sich solch eine Fortbildung selbst finansieht sich einer Horde von anderen Abiturienten, mit dem zieren, da die Firmen, an denen man den praktischen Teil gleichen Schlüssel, gegenüber. dieses Studiums absolviert, für eben diesen bezahlten. EiDer Arbeitsmarkt ist überflutet von neuen jungen Ar- nen langweiligen Nebenjob, der das Studium eher behinbeitskräften. Die Konkurrenz in diesem Utopia hat über dert, als vorantreibt, bräuchte man also nicht. die letzten Jahre enorm zugenommen. Immer wichtiger Doch dieser so gelobte Weiterbildungs-Zweig hat auch wird daher auch die Entscheidung, wie es weitergeht. Nachteile, die zu oft gar nicht oder nur im Nebensatz erUnd die Uhr tickt! wähnt werden. Entgegen der landläufiJe mehr Zeit ver- Hat man aber den „Arbeitsvertrag“ gen Meinung kann einem dieses Duale streicht, bis man Studium auch zum Verhängnis werden bei einem bestimmten Unternehmen entschieden hat, welund nicht immer zum gewünschten und che weiterführende unterschrieben, kann man sein Studierstrebten Ziel führen. Eine oft unterSchule, welches Stu- enfach normalerweise nicht wechseln. schätzte Gefahr ist der Arbeitsvertrag, dienfach und welche Durch diesen Vertrag ist man gezwunden man beim Antritt dieses dualen StuSchwerpunkte man gen, 6 Semester mit dem vorher bedienganges unterschreibt. Mehr als die wählen möchte, desto Hälfte der Studienberechtigten fühlen größer wird der Druck stimmten Schwerpunkt zu erlernen. sich über die Studienfächer schlecht inauf dem Arbeitsmarkt. formiert und eine überwältigende Menge Denn welcher Arbeitgeber möchte einen Angestellten ha- an Uni-Studenten wechselt auch schnell nach Studienbeben, der sich einerseits nicht entscheiden kann und ande- ginn das Studienfach, von dem man sich einst sicher war, es rerseits älter ist und genauso viel Erfahrung und Qualifika- sei das einzig Richtige. tion hat, wie die anderen jüngeren Bewerber? Unter diesem Hat man aber den „Arbeitsvertrag“ bei einem bestimmZeitdruck muss man nun entscheiden. ten Unternehmen unterschrieben, kann man sein StudienNeben dem klassischen Studium an der Universität wur- fach normalerweise nicht wechseln. Durch diesen Vertrag de den Abiturienten alternativ ein neues weiterführendes ist man gezwungen, 6 Semester mit dem vorher bestimmten

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Studium

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Schwerpunkt zu erlernen. Die akquirierten Studenten wer- Bachelor schlechter, als den wissenschaftlichen Bachelor, den auch durch im Vertrag festgelegte, für Studenten un- den man an der Uni erhält. Deshalb muss man an vielen bezahlbare Kündigungsausgleichbeträge davon abgehalten Universitäten auch einen Aufnahmetest bestehen, um an dieses Studium abzubrechen. Das Duale Studium scheint solch einem wissenschaftlichen Master-Studiengang teileher ein nehmen zu können. Man fällt also eine Entscheidung, One Ein enormer Unterschied zwischen einem normalen Way, desUni-Studium und einem Dualen Studiengang besteht auch die man normalerweise erst mit sen Kon- in dem wissenschaftlichen-theoretischen Ansatz der Uni24 Jahren trifft. Wer kann schon sequenversität. Viele Firmen, die Abiturienten für ihre dualen Stuerwarten, dass man jetzt schon zen den diengänge anwerben, behaupten, dass der Studiengang an seine ganze Zukunft festlegt?! meisten einer Berufsakademie effizienter sei, da das herkömmliche DualstuStudium viel überflüssiges und veraltetes Wissen vermittedenten mit ihren 18 Jahren am Anfang gar nicht bewusst le. Unkommentiert kann man dieses Reklameversprechen sind. Wenn man langsam feststellt, dass das Studienfach nicht lassen: Durch den theoretisch-abstrakten Ansatz der nicht perfekt ist, oder dass man doch an ein Unternehmen Uni wird ein maßgeblich erweitertes Leistungsniveau begeraten ist, das seine Auszubildenden schlecht behandelt, ansprucht, als bei einem praktischen Ansatz, der nur das ist es schon zu spät. Nötigste begrenzt unterrichtet wird. Des Weiteren ist man nicht nur an ein Studienfach geWenn man nur das Nötigste unterrichtet, heißt das bunden, sondern auch an den Arbeitgeber und den kon- nicht automatisch, dass die nicht vermittelten Ansätze kreten Beruf. Man fällt also eine Entscheidung, die man überflüssig sind. Diese Ansätze ermöglichen einem Stunormalerweise erst mit 24 Jahren trifft. Wer kann schon denten einen anderen Zugang zu diesem Thema, den die erwarten, dass man jetzt schon seine ganze Zukunft fest- Dualen Studenten aufgrund des Zeitdrucks nie bekommen legt?! Es ist nicht wahr, dass dieser Ausbildungsweg nur können. zufriedene Auszubildende beherbergt. Ganz im Gegenteil: Wenn man sich nun doch für ein Dualen Studiengang Viele Dualstudenten äußern sich auch durchaus kritisch entscheidet, ihn auch zu Ende bringt, wird man am Ende über ihre Situation. vermutlich mit Bitterkeit feststellen, dass die Uni-AbsolEinige wollen das Fach wechseln, weil sie sich damals, venten ein geringfügig höheres Einkommen bekommen mit 18, nicht wussten, worauf sie sich als man selbst. Auch die da einließen. Einige möchten sogar, Bevor man nun also seinen Schlüssel Karriereleiter ist für Beaufgrund einer schlechten Behand- benutzt und damit die falsche Tür rufsakademiker früher zu lung am Arbeitsplatz, das Duale Stu- öffnet, sollte man es sich zwei Mal Ende, da ihnen das in der dium abbrechen. Doch hier stoßen überlegen, ob man sich für das, durch Universität vgeöehrte Absie auf enormen Widerstand und straktionsvermögen abgeviele Probleme, die alle durch diesen Werbung schmackhaft gemachte, sprochen wird, das für höeinen Vertrag, den sie zu Beginn des Duale Studium an einer Berufsakadehere Führungspositionen Dualen Studiums schlossen, entstan- mie, entscheidet. Denn öffnet man die notwendig ist. den sind. Alles in allem ist ein falsche Tür, geht viel Zeit verloren… Viele wählen auch einen dualen Duales Studium zwar Und die Uhr tickt. Studiengang, da sie sich von einem eine Alternative zum herschnelleren Berufseinstieg, früher ein kömmlichen Studium an regelmäßiges Einkommen und somit ein Vorteil gegenüber der Uni. Doch leider werden die Abiturienten von Werden Uni-Absolventen versprechen. In der Tat ist es so, dass bung zahlreicher Unternehmen geblendet, sodass sie sich der Dualstudent schneller mit seinem sogenannten Bache- oftmals für einen Dualen Studiengang entscheiden, oblor fertig wird und dann auch zumeist von der Firma, die wohl sie, wenn ihnen die Kehrseite der Medaille aufgezeigt ihn ausgebildet hat, übernommen wird. Doch es ist nicht worden wäre, für einen normalen Studiengang entschieden sehr bekannt, dass der Bachelor, verliehen von einer Be- hätten. Wer später schnell Geld verdienen möchte und mit rufsakademie nach einem dualen Studium, kein offizieller Theorie nicht so viel anfangen kann, sollte ein Duales Stuakademischer Grad ist. Im Klartext heißt das, dass der Uni- dium in Erwägung ziehen. Trotzdem hat man mit einer Bachelor auf dem Papier mehr wert ist, als der einer Berufs- Universitätsausbildung später bessere Berufschancen. akademie. Bevor man nun also seinen Schlüssel benutzt und damit Dass man seinen Berufsakademie-Bachelor leicht mit die falsche Tür öffnet, sollte man es sich zwei Mal übereinem nachgeschobenen Master aufwerten könne, ist auch legen, ob man sich für das, durch Werbung schmackhaft nur ein Gerücht. Wenn man sich mit seinem Berufsaka- gemachte, Duale Studium an einer Berufsakademie, entdemie-Bachelor bei einer Uni einschreibt, haben die uni- scheidet. Denn öffnet man die falsche Tür, geht viel Zeit versitätseigenen Bachelor-Absolventen natürlich Vorrang. verloren… Einige Unis beurteilen den (nur) berufsqualifizierenden Und die Uhr tickt.

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Zukunft

Hier seh´n wir

Visionen von Ingenieurinnen und Ingenieuren prägen und bereichern unser Leben. Sie schaffen die moderne Welt - und sind gefragt wie nie zuvor. Wer von Technik fasziniert ist und erfahren möchte, wie unsere moderne Welt eigentlich „tickt“ und die Zukunft aktiv mitgestalten will, für den ist ein Ingenieurstudium genau das Richtige. Welche Studienrichtung hat Zukunft? Was wird von Ingenieurstudierenden erwartet? Wie sind die Berufschancen danach? Auf unserem Internetportal www.think-ing.de findest Du alle Informationen – auch unser neues Magazin ALL ING. Zum Bestellen oder online Durchblättern: www.think-ing.de/all-ing


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Freund und Feind

Romney, Perry, Bachmann, Gingrich: Schmutzkampagnen im Vorwahlkampf der Republikaner in den USA

nonpd?

Verfassungsfeindlich: ja! Aber ein Verbot muss nicht zwingend der Schlüssel zum Erfolg im Kampf gegen rechtsextremes Gedankengut sein. Ein Streitgespräch

Warmduscher nicht erwünscht

Diskiminierung an der Tagesordnung beim Thema Homosexualität im Profifußball: Wo die Zeit stehengeblieben ist und warum Justin Fashanu sich das Leben nahm

Weihnachten heute - unnützer Wirbel?

Mann, Frau, Oma, Opa, Kind - alle brauchen Weihnachten. Warum ein besinnliches Fest in einer Welt ohne Werteerhaltung so wichtig ist

Mysterium Weihnachtsmann

"Ja Virginia, es gibt einen Weihnachtsmann." Und selbst wenn nicht: Weihnachten ist trotzdem schön!

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USA

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Freund & Feind 2012 sind Präsidentschaftswahlen in den USA. Der Vorwahlkampf der Republikaner besteht aus Schmutzkapagnen und Wahlkrieg von bisher vorstellbarem AusmaĂ&#x;.

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Lukas Rosenkranz

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ndere Länder, andere Sitten. Dass dieser Grundsatz hen gegenseitig über einander her, schalten Werbespots, in auch für die politische Kultur verschiedener Nati- denen jedes Detail aus dem Leben der Konkurrenten ausonen gilt, ist keine Neuigkeit. Jedes Land hat seine geschlachtet wird. Dieser Stil wäre in Europa, besonders in eigenen politischen Rituale entwickelt, stellt unterschied- Deutschland, unvorstellbar. Wie würde die Reaktion auf liche Ansprüche an die Politiker. Selbst in Europa tun sich einen halbstündigen Film aussehen, in dem ein Kanzlergroße Unterschiede auf. Italiener wundern sich, über wel- kandidat in dunklen Bildern und mit einer düsteren muche Fehler Wulff gestolpert und schließlich gefallen ist. sikalischen Untermalung für den Untergang Deutschlands Viele südeuropäische Regierungen wussten lange Zeit mit verantwortlich gemacht wird? Im Film „When Mitt Romdem deutschen Spardiktat recht wenig anzufangen und das ney Came To Town“ wird genau das getan; die Folge in den Beharren Großbritanniens auf britische Sonderprivilegien USA: sinkende Umfragewerte für Romney. In Deutschist mittlerweile ein zuverlässiger Teil jeder Verhandlung auf land würde so eine Kampagne vermutlich dem Urheber europäischen Gipfelselbst Schaden zufügen. Die Persotreffen. nalisierung des Wahlkampfes lenkt Vor dem Beginn der Wahlen war sogar Doch wenn EuroHerman Cain, ehemaliger Chef einer Piz- zunehmend von Inhalten ab, obwohl pa einen Blick über die USA innen- und außenpolitisch den Ozean auf Ameri- za-Kette Favorit. [...] Die Partei zweifelt, vor Herausforderungen stehen, die ka wirft, wird es geeint welcher Bewerber überhaupt eine Chance ausreichend Stoff für eine inhaltliche von einem Gefühl gegen Obama hätte. Auseinandersetzung bieten könnten. regelrechter BefremBei der Betrachtung der Kampagdung. Denn der republikanische Vorwahlkampf in den nen muss man sich immer vor Augen führen, dass all dieUSA legt die Probleme und Wunden der amerikanischen se Kandidaten, so stark sie sich auch bekämpfen mögen, Politik offen. Zunächst ist da das Kandidatenfeld: Sieben schließlich doch Mitglied derselben Partei sind. Es sind Kandidaten waren angetreten, um der Präsidentschafts- eben nur die Vorwahlen zum Präsidentschaftskandidaten, kandidat beziehungsweise die Präsidentschaftskandidatin nicht die Wahlen zum Präsidenten. Hier liegt ein Hauptder Republikaner zu werden. Sieben, die auszogen um Ba- problem des amerikanischen Wahlsystems: Die Bewerber rack Obama, den Alptraum der amerikanischen Konser- müssen gleich zwei Wahlkämpfe bestehen. Das hat einige vativen, aus dem Weißen Haus zu jagen und damit wieder Konsequenzen. Zum einen verbraucht das System viele Recht und Ordnung in den USA einkehren zu lassen. Im Ressourcen. Die Wahlkämpfe sind sehr teuer, wodurch Rennen hatte immer mal wieder ein anderer die Nase vorn, die finanzielle Ausstattung der Kandidaten zu einem entmal war es die neue Ikone der Tea Party Bewegung Michel- scheidenden Faktor wird. Zum anderen müssen sich die le Bachmann, dann der texanische Gouverneur Rick Per- Bewerber dauerhaft Angriffen aussetzen, nicht nur vom ry. Vor dem Beginn der Wahlen war sogar Herman Cain, politischen Gegner, sondern auch aus der eigenen Partei. ehemaliger Chef einer Pizza-Kette Favorit. Alle drei sind Die derzeitigen Vorwahlen sind ein Extremfall, im Grunmittlerweile ausgeschieden, zu ihnen gesellt sich noch der de arbeiten die republikanischen Wahlkämpfer Obama zu. frühere Botschafter der USA in China, John Huntsman. Dieser kann sich zurücklehnen und die Schlammschlacht Dass Favorit um Favorit innerhalb kurzer Zeit verschlissen beobachten, die sich seine möglichen Herausforderer liewurde, ist Symptom der mangelnden Personalqualität der fern. Sie leisten die schmutzige Arbeit, forschen nach dreRepublikaner. Es zeigt sich, dass die Partei zweifelt, welcher ckigen Details und greifen sich gegenseitig aggressiv und Bewerber überhaupt eine Chance gegen Obama hätte. Der manchmal auch unterhalb momentane Dreikampf zwischen den erzkonservativen der Gürtellinie an. Obama Newt Gingrich, Rick Santorum und den als moderat gel- kann sich daher auf das tenden Mitt Romney treibt dabei sonderbare Blüten. Präsentieren seiner StärEine dauerhafte Kolonie auf dem Mond? Gingrich ver- ken konzentrieren, seine spricht das binnen der nächsten zehn Jahre. Die Evoluti- Gegner weisen schon onstheorie nur als Alternative zur biblischen Schöpfungs- selbst auf ihre eigenen geschichte in den Schulen unterrichten? Rick Santorum Schwächen hin. Das wird es empfiehlt das als beste Option. Und Mitt Romney sieht dem Sieger der Vorwahlen schwierig machen, Obama zu sich aufgrund seiner Vergangenheit in der Geschäftswelt schlagen. starker Kritik ausgesetzt. Wie eine Heuschrecke sei er Allan Lichtman, ein Professor an der American Univerdurch das Land gezogen und habe als Investor massenhaft sity in Washington, DC. sagt mit einem von ihm entwiAmerikaner in die Arbeitslosigkeit getrieben. Auch gilt sei- ckelten System den nächsten Präsidenten der Vereinigten ne Politik bei vielen Konservativen als zu Obama-ähnlich, Staaten voraus. Für ihn steht fest, dass Obama siegen wird: sie haben deshalb gar das Motto „Anybody but Romney“ „Es ist sehr schwer, einen Amtsinhaber zu verdrängen. Es ausgerufen. läuft in Amerika und der Welt nicht so schlecht, dass einer Da sich nach wie vor kein deutlicher Sieger abzeichnet, von diesen Republikanern Obama schlagen könnte.“ Seit gewinnt der Wahlkampf an Schärfe. Die Kandidaten zie- 1984 lag Lichtmans System stets richtig.

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NPD

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nonpd? Felix Brandt

Verfassungsfeindlich, gewalttätig, rassistisch - mit der National Demokratischen Partei Deutschlands verbindet man viel, nur nichts Positives. Ob rechtsextremes Denken durch ein Verbot eingeschränkt werden kann? Zwei Goaner im Streitgespräch

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er Nationalsozialistische Untergrund (NSU), die Terrorgruppe, die sich zu mehreren Rauben, Morden und Anschlägen im Zeitraum von 1990 bis heute bekannte, wirft in der Gesellschaft erneut die Frage nach einem Verbot der NPD auf. Das Grundgesetz beinhaltet dazu einen Artikel, der dieses Verbot begründen würde. Es heißt darin: „Parteien, die nach ihren Zielen oder nach dem Verhalten ihrer Anhänger darauf ausgehen, die freiheitliche demokratische Grundordnung zu beeinträchtigen oder zu beseitigen [...] sind verfassungswidrig.“ (GG, Artikel 21, Abs. 2) Die Bezeichnung National DEMOKRATISCHE Partei Deutschlands empfinde ich als ironisch, wenn doch die antisemitische, rassistische und undemokratische Haltung

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der Parteimitglieder schon lange bekannt ist. Auch die Verfassungsfeindlichkeit äußert sich heftig, z.B. wenn der Parteivorsitzenden Holger Apfel die NPD als Partei bezeichnete, „die das politische System in der BRD bis auf die Wurzel bekämpft, auch die Wurzel abnimmt.“. Er führt weiter aus: „Ja, liebe Freunde, wir sind stolz darauf, dass wir alljährlich in den bundesdeutschen Verfassungsberichten stehen und dort als feindlich, verfassungsfeindlich, gegen dieses System gerichtet genannt sind. Jawohl, wir sind verfassungsfeind-

Ja!

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NPD

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lich.“ (1998). Die NPD nicht verbieten zu wollen, weil man sie dann Deutlicher geht es wohl kaum. Dann muss der gemeine nicht mehr unter Kontrolle hat ist in meinen Augen nicht Goaner sich fragen: Warum gibt es die dann noch? Nun, es vertretbar. Die NPD ist schon heute nicht unter Kontrolle, hat bereits am 30. Januar 2001 ein NPD-Verbotsantrag sei- unter Aufsicht vielleicht, aber Kontrolle – nein! Die NPD tens der damaligen Bundesregierung unter Bundeskanzler ist eine staatlich rechtskräftige Partei und Mitglied in LandGerhard Schröder gegeben. Dieser wurde vom Bundesver- tagen von Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen. Damit fassungsgericht jedoch 2003 eingestellt. hat sie rechtskräftigen Zugang zu staatlich legislativer GeDas hatte mehrere Gründe, wobei den Initiatoren vor walt. Ihr steht auch ein Finanzierungsanspruch zu, der sich allem eine schlechte Absprache zwischen dem Bundesver- derzeit auf 1,2 Millionen Euro beläuft. Das nenne ich nicht fassungsschutz vorgeKontrolle, sondern Unterstützung. halten werden muss. Es Die NPD hat rechtskräftigen Zugang Die NPD ist im Moment der einfachshieß noch im Oktober zu staatlich legislativer Gewalt. Ihr te Weg für die Neonazis in Deutschland, 2002, dass keine Mitihre Ideologien bürgerfreundlich und posteht auch ein Finanzierungsanspruch glieder des Verfassungslitikfähig zu gestalten. Anfällig sind dafür schutzes an der Führung zu, der sich derzeit auf 1,2 Millionen die bildungsferneren Schichten, die man der NPD beteiligt seien. Euro beläuft. Das nenne ich nicht gegen solche Einflüsse aufklären und da2003 hat sich dann her- Kontrolle, sondern Unterstützung. vor bewahren muss. Gerade in Deutschausgestellt, dass V-Leute land hat jeder mündige Bürger die selbstdes Verfassungsschutzes verständliche Pflicht, sich dagegen zu sogar in der Führungsebene der Partei agierten. Die V-Leu- sträuben, dass wir immer noch eine derartige Unterwandete wurden zum Verfahrenshindernis für das Verbot. rung der Gesellschaft zulassen. Dieses Problem besteht insofern fort, als dass die V-LeuAuch über die Außenwirkung dieser Parteiexistenz muss te weiterhin in der NPD tätig sind. Viele sind deswegen man sich in diesem Zusammenhang bewusst werden. Ich skeptisch, ein Verbot neu einzuleiten. empfand es eine Schmach unserer brasilianischen AusEs muss jedoch jedem klar sein, dass die V-Leute, die tauschschülerin erklären zu müssen, warum wir in Hamimmer als Mitglieder des Verfassungsschutzes gehandelt burg denn immer noch Neonazi-Aufmärsche stattfinden. werden, nichts anderes sind als Neonazis, die für ihre Infor- Eine richtige Erklärung fiel mir nicht ein. Ich konnte bemationen an den Verfassungsschutz bezahlt werden. Doch merken, dass diese Menschen hier das Recht dazu haben. gerade diese besagten Informationen haben beispielsweise Das ist jedoch keine Entschuldigung für das gesellschaftbei der Fahndung nach dem Nationalsozialistischen Un- liche und politische Armutszeugnis, dass Aufmärsche wie tergrund nicht geholfen. Die Brauchbarkeit dieser Über- diese trotzdem stattfinden können. wachungsmethode ist anzuzweifeln. Selbst das gescheiterte Die NPD gehörte noch nie hier her und sollte es auch Verbot hat sich dramatisch auf die Mitgliederzahlen ausge- in Zukunft nicht. wirkt, die nach 2001 stark gesunken sind.

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Meinungsfreiheit. So, wie wir der einen Partei die Äußerung von eher fragwürdigen Wünschen – z.B. das Abschaffen des geistigen Eigentums oder der Legalisierung von Drogen – gestatten, so sollten andere das Recht haben, verfassungskritische Meinungen und grenzwertige Ideologien zu vertreten. Dass deren Umsetzung nicht mit unserem Rechtsstaat vereinbar ist, ist keine Frage, doch eine Lösung für dieses Problem durch eine ebenfalls unseren rechtsstaatlichen Prinzipien widersprechende Handlung zu bewirken, wäre grundsätzlich falsch. Betrachtet man das Ergebnis der Bundestagswahlen 2009, so kommt ein Verbot der NPD einem Verbot der politischen Meinungsvertretung von über einer halben Millionen Bun-

Nein!

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Julius Keppler

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as assoziieren wir, wenn wir von der „rechten Szene“ hören? Den zweiten Weltkrieg? Rassismus? Ausländerfeindlichkeit? Den Holocaust? In jedem Fall Gewalt! Und zwar gegen Menschen, die sich nichts zu Schulden haben kommen lassen. Die nun eindeutig den Neonazis zugeordneten Morde an zehn Migranten sowie einer Polizistin scheinen diesen Eindruck noch einmal zu untermauern und deutlich zu machen, dass das rechtsextreme Lager nicht in unser Verständnis von Staat und Recht einzugliedern ist. Es werden daher immer mehr Stimmen laut, die ein Verbot der NPD fordern, um den Rechten ein politisches Wirken zu erschweren. So unstrittig die Tatsache ist, dass die NPD in ihrer Ideologie menschen- und verfassungsfeindliche Inhalte stützt, so stellt sich doch die Frage, ob ein Verbot der Partei nicht ebenfalls gegen unsere Wertevorstellungen verstößt und ob es die Probleme lösen kann, die wir mit dem rechten Lager haben. Zum einen herrscht in unserem Staat glücklicherweise

Der Goaner

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NPD

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desbürgern gleich. Ein besserer Weg wäre, die präventiven Maßnahmen zu erweitern und für eine bessere Aufklärung der Bevölkerung über das Gefahrenpotenzial zu bewirken, das in diesen Ansichten ruht, um deren Anhängerzahl so

Mit einem offiziellen Verbot schafft man nicht die Problematik aus der Welt sondern sorgt eher dafür, dass sie von vielen aus den Augen verloren wird. zu verkleinern. Außerdem kann man durch ein Parteiverbot nicht das Gedankengut verbieten, geschweige denn es auslöschen. Eine tatsächliche Gefahr für unsere Gesellschaft stellt nicht eine Partei mit einem bestimmten Programm dar, sondern diejenigen, die es vertreten, ausleben und ins extreme treiben. Diejenigen, die in Gruppen Migranten zusammenschlagen, Anschläge verüben und sogar Morde begehen, wird man in ihrem Handeln nicht im Geringsten durch ein offizielles Verbot der NPD einschränken. Analog dazu muss noch bedacht werden, dass nicht annähernd alle Mitglieder der NPD potenzielle Mörder sind. Die jüngst von der rechten Szene ausgegangene Mordserie schafft weder einen ernsthaften Grund, noch eine Legitimation jetzt auf politischer Ebene das rechte Lager zu zerschlagen. Zudem sorgt eine offene Verbreitung dieser Meinungen für eine zwanglose Konfrontation mit ihnen. Die Möglichkeit, dass eine Person von Vertretern dieser Ansichten bedrängt und auf Grund von Unwissenheit einen Ausweg aus bestimmten Problemen durch den Anschluss an rechte Gruppierungen sieht, wird somit ebenfalls eingeschränkt. Mit einem offiziellen Verbot schafft man nicht die Problematik aus der Welt sondern sorgt eher dafür, dass sie von vielen aus den Augen verloren wird. Dazu kommt noch die Tatsache, dass einer Überwachung der Szene erschwert wird, wenn sie keinen festen Kern hat. So kritisch die gescheiterten Versuche der Polizei zu sehen sind, durch V-Leuten Wissen über verbrecherische Aktivitäten zu erlangen und diese zu verhindern, so

muss man doch zugeben, dass eine Überwachung von dutzenden neu entstehenden legalen und illegalen, politischen und nicht politischen, objektiv friedlichen und gewalttätigen Gruppierungen um einiges erschwert würde. Zuletzt soll hier noch ein oft vorgebrachter Grund für ein Verbot der NPD kommentiert werden: Deutschland habe auf Grund seiner Vergangenheit ein Zeichen zu setzen, dass rechte Gesinnung nicht toleriert werde. Die deutsche Bevölkerung hat seit 1945 deutlich bewiesen, dass sie Abstand von der nationalsozialistischen Haltung und der Anmaßung von rassischer Überlegenheit nimmt. Ein deutlicher Indikator ist unter anderem die fast vollkommene Distanzierung von nationaler Identität, die bis zur Fußballweltmeisterschaft 2006 anhielt. Zudem ist die Liste der oft politischen, rechtsradikalen Gruppierungen, die sich teilweise bereits in ihrem Namen mit Adolf Hitler identifizieren, in anderen europäischen Nationen lang und auch in anderen Ländern werden aus rassistischen Motiven heraus Morde verübt; ein Beispiel ist die Attentatsserie in Malmö 2009. Deutschland muss niemandem ein Symbol der Distanzierung vom Rechtsextremismus geben, das, wie

Ein besserer Weg wäre, die präventiven Maßnahmen zu erweitern und für eine bessere Aufklärung der Bevölkerung über das Gefahrenpotenzial zu bewirken, das in diesen Ansichten ruht. im Vorherigen bereits ausgeführt, nicht mehr als ein Symbol und keine wirkliche Problemlösung ist. Wir alle sind uns einig, dass es gegen die gefährlichen Potenziale, die in den Punkten der rechten Ideologie verankert sind, vorzugehen gilt. Doch sollte dies viel eher durch die Motivation der Bevölkerung zu einer gemeinsamen, ablehnende Haltung, geschehen, sodass Rechtsextreme kaum eine Chance haben, ihre Gesinnung zu leben und zu verbreiten und nicht durch einen so groben und zudem noch fragwürdigen Schritt wie ein Parteiverbot.

Lia Kampmann

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tatistiken besagen, dass jeder zehnte Mann homosexuell ist. Was bedeutet das für eine elfköpfige Fußballmannschaft? Offiziell ist keiner der insgesamt rund 800 aktiven Spieler im deutschen Profifußball homosexuell, statistisch gesehen müssten jedoch allein in der

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Bundesliga drei schwule Teams spielen. Ist das Bild des typisch männlichen Fußballspielers im Sinne von stark, dominant, aggressiv und kämpferisch und somit geeignet für den sportlichen Wettkampf so tief in den Grundfesten unserer Gesellschaft verankert, dass Profifußballspieler aus Angst vor negativen Reaktionen der Teamkameraden, Medien und Fans vor dem öffentlichen Outing zurückschrecken? Die Geschichte von Justin Fashanu, dem ersten und einll

das

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Homosexualität

zigen Fußballspieler, der während seiner professionellen Spielertätigkeit das Outing wagte, unterstützt diese These. Nachdem sein damaliger Trainer bei Norwich City, Brian Clough, Informationen über Fashanus Privatleben einholte und von der homosexuellen Neigung seines Spielers erfuhr, titulierte er Justin Fashanu vor versammelter Mann-

schaft als „A bloody poof !“, eine verdammte Schwuchtel. Fortan litt Fashanu nicht nur am verachtenden Verhalten und diskriminierenden Kommentaren seines Trainers, sondern auch seiner Mannschaftskameraden. Seine spielerischen Leistungen verschlechterten sich drastisch und er wurde an einen anderen Club verkauft. Wirklich kritisch wurde Fashanus Situation dennoch erst nach seinem öffentlichen Outing. Homophobe Stadiongesänge und Drohbriefe ehemaliger Fans gehörten nun zum Alltag, die Presse heizte die Welle der Empörung zusätzlich an. Letztendlich konnte Fashanu dem öffentlichen Druck nicht mehr standhalten, zog sich aus dem Profifußball zurück und wanderte in die USA aus. Dort wurde er des sexuellen Missbrauchs eines 17-Jährigen beschuldigt, wie sich im Nachhinein herausstellte unbegründet. Das war für ihn der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte - er erhängte sich in einer Garage. Sein Abschiedsbrief wurde Monate nach seinem Tod in der BBC veröffentlicht: “If possibly someone finds this note, am I hopefully no longer there. Stifling and a person of the public life to be, is hard. I want to say that I did not rape the boy. Before I cause further misfortune to my friends and my family, I want to rather die.” (Wenn irgendjemand diese Notiz findet, bin ich hoffentlich nicht mehr da. Schwul und eine Person des öffentlichen Lebens zu sein, ist hart. Ich will sagen, dass ich den Jungen nicht vergewaltigt habe. Bevor ich meinen Freunden und meiner Familie weiteres Unglück zufüge, will ich lieber sterben.) [Gekürzte Version] Dieser Vorfall ereignete sich in den 1990-er Jahren. Sollte man nicht annehmen können, dass sich unsere Ge-

Clemens Pampel zur Genveränderung: Das ist jetzt eine Superkuh. www.dergoaner.de

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sellschaft in den vergangenen 20 Jahren weiterentwickelt und die Akzeptanz für Homosexuelle im Profifußball zugenommen hat? Hier teilen sich die Meinungen. Während Mario Gomez in „Die Bunte“ an schwule Spieler appelliert und mit den Worten „Sie würden dann wie befreit spielen!“ zum Outing ermutigt, rät der Kapitän der Nationalmannschaft Philipp Lahm in seinem Buch „Der feine Unterschied“ Fußballprofis dieses zu unterlassen: „Ich würde keinem schwulen Profifußballer raten, sich zu outen. Ich hätte Angst, dass es ihm gehen könnte wie dem englischen Profi Justin Fashanu, der sich nach seinem Outing so in die Enge getrieben fühlte, dass er schließlich Selbstmord beging.“ Der DFB setzt sich zunehmend für einen toleranten und vorurteilsfreien Umgang mit dem Thema Homosexualität ein. Der Fußballbund rief die Anti-Homophobie Kampagne ins Leben und sponsert seit drei Jahren einen Wagen auf dem Christopher-Street-Day. Dieses Engagement hat allerdings nicht nur Licht-, sondern auch Schattenseiten. Die Neugier und Sensationslust der Medien steigt. Immer häufiger kommen Gerüchte über angebliche homosexuelle Neigungen von Profifußballern auf, fieberhaft wird auf das erste offizielle Outing eines Spielers gewartet. Denn eins steht fest: Das Outing wäre zweifelsfrei eine Sensation. Während Homosexualität in anderen gesellschaftlichen Bereichen wie der Politik, der Kunst und dem Fernsehen bereits zur Alltäglichkeit geworden ist, scheinen schwule Spieler im Profifußball das letzte Tabu in Deutschland zu sein. Bei dem österreichischen Wettunternehmen Gamebookers kann man mittlerweile darauf wetten, wann sich der erste Profifußballer in der europäischen Liga outet. Die Quote für das Outing eines Profi-Fußballpaares beträgt 51. Top, die Wette gilt!

Hanna Kubik taktiert: Kollegenbashing ist immer etwas schwierig... 19/2012

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Weihnachten

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Julius Keppler

Weihnachten heute - unnützer Wirbel?

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laubt man den Aussagen zweifelhafter Umfragen, ben sicherlich bei uns allen eine große Rolle gespielt, doch so weiß halb Deutschland nicht, ob an Weihnach- war da auch noch etwas Anderes: Für die meisten, deren ten Jesus geboren, gestorben oder zur Hölle gefah- Familien weit über Hamburg, Deutschland oder sogar Euren ist. Ganz so schlimm wird es um unsere Gesellschaft ropa verstreut sind, ist dieses Fest ein Anlass, zusammen zu wohl nicht stehen – zumindest habe ich die Hoffnung, dass kommen. Man tauscht Geschichten und Erlebnisse aus, ist der gegenwärtige Leser dieses Artikels eine grobe Idee vom beisammen und genießt es nach dem ganzen Stress, den ein Hintergrund dieses alljährlichen Festes hat. Jahr bereit hält, Sicherheit zu empfinden, zurück zu blicken Doch seien wir ehrlich: Mit einer religiösen Feierlich- und Kraft zu sammeln. Alles, was man das Jahr über verkeit oder zumindest mit Besinnlichkeit hat das ganze heut- nachlässigt hat, Beziehungen, Aufmerksamkeit für andere zutage objektiv kaum noch etwas zu tun! Vom ersten Ad- oder schlicht das eigene Wohlbefinden kann hier nachgevent an werden die Straßen in den Innenstädten übervoll holt werden. So entnervend der besonders durch die Memit verdrießlich dreinblickenden Geschenke Einkäufern, dien gelebte Weihnachtsrausch auch sein mag, so wichtig die sich entnervt von endlosen Warteschlangen durch die ist dieser Meilenstein im Jahr doch für uns. In einer GesellLäden drängen. Und bis zum Geschäftsschluss am 24. wird schaft, in der Atheismus zur Kulterscheinung geworden ist, das ganze immer schlimmer. Weihnachtsmänner, teils an- in einer Kultur, die durch ihre zwanghafte Offenheit und getrunken von übermäßigem Glühweinkonsum, verteilen Freiheit danach trachtet, so viele alte Werte wie möglich Schokolade an quengelnde Kinder, aus jedem Geschäft abzuschaffen, in einer solchen Welt ist ein besinnliches Fest dringt entnervend dahin gedudelte Musik und das zum zur großen Ausnahme geworden. Mag man nun gläubig Erblinden grell geschmückte Haus der Nachbarn macht sein oder nicht, mag man in der Feier zum Geburtstag des die Situation auch nicht viel besser. Kurz gesagt: Man hat christlichen Heilands nun einen höheren Sinn sehen oder meistens von der ganzen Weihnachtlichkeit die Schnauze nicht, so ist Weihnachten doch ziemlich das letzte der alvoll, bevor das Fest gekommen ist. Wieso machen wir das ten, seit Generationen praktizierten Rituale geblieben, das dann eigentlich? Wenn wir einen Grund suchen, gegensei- uns einen Halt bietet und verhindert, dass unser Leben tig Geschenke schlicht und einfach dahinplätschert. auszutauschen, In einer Gesellschaft, in der Atheismus zur Gerade dies gilt es zu schützen und bitteschön, ir- Kulterscheinung geworden ist, in einer Kulzu bewahren! Gerade in Zeiten der gendein Anlass tur, die durch ihre zwanghafte Offenheit und Globalisierung ist es wichtig, nicht alle lässt sich fin- Freiheit danach trachtet, so viele alte Werte Pfeiler, auf denen menschliche Nähe den, den Kram einzureißen. Es ist durchaus nöwie möglich abzuschaffen, ist ein besinnlich- ruht, darum herum tig, dass wir unsere jährlichen Weihkönnten wir es Fest zur großen Ausnahme geworden. nachtsrituale leben, uns Tannenbäume uns eigentlich in die Wohnungen holen, Lieder sinsparen! Also wieso? gen und Geschenke verpacken. Das mag vielleicht zuweilen Jeder wird sich unabhängig von seinem jetzigen Alter an anstrengend oder langweilig sein, aber dass sich (fast) jeder die Zeit erinnern, als er oder sie klein war und das Fest her- einzelne zu Weihnachten darauf einlässt, ist wichtig und beisehnte. Zugegeben, die zu erwartenden Geschenke ha- stärkt uns und unsere Gesellschaft.

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Weihnachten

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Mysterium Weihnachtsmann

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rund 300.000 nicht klassifizierte und genau erforschte Organismen. Wer hat denn gesagt, dass da nicht irgendwo ein Rudolph sein kann? Heute leben weltweit etwa 2 Milliarden Kinder. Da unser lieber Gabenbringer aber nur die Christen beschenkt, bleiben davon nur ungefähr 340 Millionen übrig, die nach Geschenken gieren. Bei durchschnittlich zwei Kindern pro Haushalt und der Annahme, dass in jedem Haus zumindest ein braves Kind lebt (wer‘s glaubt wird selig…), ergeben sich 170 Millionen Haushalte. Der Weihnachtsmann hat zur Bewältigung dieser Mammutsaufgabe einen kleinen Joker in petto: Wenn er die Zeitzonen von Ost nach West schlau nutzt, stehen ihm satte 31 Stunden zur Geschenkeverteilung zur Verfügung. Abgesehen davon, dass er mit 3000-facher Schallgeschwindigkeit durch die Gegend rasen und durch die gewaltigen Kraftauswirkung eigentlich auf der Rückbank seines Schlittens kleben müsste, gibt es allerdings noch unzählbar viele weitere physikalische Gesetze, die ihm an den Festtag ganz schön im Wege stehen. Das scheint also die Magie der Weihnacht im Spiel zu sein... Und ach, wer kennt es nicht, dieses Gefühl, am Heiligabend voller Vorfreude und Spannung aus der Kirche zu kommen; der Schnee fällt lautlos… Oder der Moment, indem man das Wohnzimmer betritt, die Geschenke unter dem Christbaum sieht - dieses Gefühl ist, so kitschig es auch klingen mag, ist einfach nur - magisch! Wer schlussendlich die Sekunden andächtigen Schweigens durch Gedanken wie „Jetzt sollte ich die Geschenke doch mal genauer erforschen! Hoffentlich war der Weihnachtsmann fleißig!“ unterbricht, ist dann selber schuld. Und wenn es nun doch keinen Weihnachtsmann geben sollte? Tja, dann gibt es immer noch die Eltern, die zwar ganze Jahr doof und nervig sein mögen, aber an Weihnachten (sofern sie die Wünsche erfüllt haben) einfach nur großartig sind. Noch schnell ein paar schräge Weihnachtslieder in Begleitung von Klavier oder jaulenden Blockföten, Herumgeträller und dann - ja, dann gehts dem Geschenkpapier an Leder! Euch Leserinnen und Lesern ein wunderschönes Weihnachtsfest mit vielen tollen Überaschungen - ob nun mit oder ohne gebuchten Weihnachtsmann!

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Clara Westhoff

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o, Ho, Ho…“ - mit diesen, nun ja, nennen wir es Worte- also mit diesen Worten beginnt für Millionen von Kindern nicht etwa ein seliges Gefühl der Glückseligkeit, sondern viel eher eine Panikattacke gefolgt von einem Heulkrampf. Später einmal lachen sie darüber, doch irgendwie ist diese Angst vor dem Weihnachtsmann durchaus verständlich: Ich meine, ein großer, dicker Mann mit Rauschebart, der einem nur einmal im Jahr begegnet und ansonsten völlig fremd ist. Außerdem weiß er mehr über dich, als dir lieb ist und in vielen Fällen trägt er sogar eine Rute bei sich. Rein objektiv gesehen wirkt dieser Kerl eigentlich wie ein pädophiler Spanner, der dir gerne einen Klaps mit seiner Rute geben würde, weiß wo du wohnst und dich dann mit Geschenken auf seinen Schoss locken will... Sein Ursprung lässt sich auf den heiligen Nikolaus von Myra zurückführen, der drei Mädchen eine Mitgift gab, damit sie heiraten konnten. Sein Äußeres verdankt der Weihnachtsmann seit 1931 der Coca Cola Company, die ihn bis heute als winterliches Werbemotiv benutzen. Es gibt da übrigens einen Artikel aus der amerikanischen „Sun“ von 1897, der Jahr für Jahr an Heiligabend auf ihrer Titelseite zu sehen ist; auch die „Welt am Sonntag“ lässt ihn jährlich an diesem Tag abdrucken: Es ist die Antwort von dem Redakteur Francis Pharcellus Church auf die Frage der achtjährigen Virginia, ob es den Weihnachtsmann gäbe. Seine gelungene Antwort enthält die Botschaft, dass alles, was für uns nicht sichtbar ist, trotzdem existieren kann. Der Artikel wurde von ihm wohl mit viel Eigenüberzeugung geschrieben, denn wer kennt schon noch einen Mann, der folgendes schreiben würde: „Ja, Virginia, es gibt einen Weihnachtsmann.“ und „Es gäbe dann keinen kindlichen Glauben, keine Poesie, keine Romantik, die diese Existenz erträglich machen. Wir hätten keine Freude außer durch die Sinne und den Anblick.“ Wie wahr, wie wahr… Doch wollen wir nun erstmal die Fakten in Augenschein nehmen. Zuerst einmal die Rentiere. Diese Vierbeiner sollen nun angeblich des Weihnachtsmanns Schlitten jährlich durch die Lüfte ziehen. Der klitzekleine Haken an der Geschichte: Keine zurzeit bekannte Spezies der Gattung Rentier kann fliegen. Aber kein Grund zur Aufregung, es gibt einen kleinen Hoffnungsschimmer für alle Rentierliebhaber unserer Schule. Auf unserer Erde gibt es nämlich

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Fashion & Trends

Veni, Vidi, Versache - Ich kam, sah und kaufte?

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Filmtipp

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Buchtipps

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"Topspiele in der Vorrunde"

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Beschäftigungstherapie

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YouTube-Tipps

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Lehrerzitate

The Darjeeling Limited: Drei Brüder auf einem humorvollen Kulturtrip durch Indien: 8 von 10 Sternen

Tödliche Spiele, (fast) alles dreht sich um's Essen...

...So lautet zumindest die Ankündigung. Einfach wird die EM 2012 für Deutschland allerdings nicht. Kreuzworträtsel & Sudoku

Von Bananen, Star Wars und Ökostrom - Was das Web so ausspuckt "Ich bin so eine Art Frau."

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Veni,Vidi,Versache - Ich kam, sah und kaufte?

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heitsoperation der Chefdesignerin Donatella Versace zu investieren, die nach einem Anschlag auf ihren Bruder und Gründer des Modelabels, 1997 das Geschäft übernahm. Sie führt die Kollektionen seitdem weiter, aber wirklich original und populär sind sie nicht mehr. Vor allem, da die Marke ihren Ursprung in den 80ern hat und mit den provokanten Schnitten und auffälligen Farben auch viel besser in die damalige Zeit passte, als in die heutige. Noch vor drei Jahren sagte Donatella Versace in einem Interview mit der New York Times: "Ich denke, wenn man die Versace-Linie mit H&M zusammenbringt, würde das das Label durcheinander bringen". Dass sie ihre Meinung geändert hat, dürfte nicht zuletzt daran liegen, dass die Marke nach familiären Dramen und Millionenverlusten einen Image-Aufbau gebrauchen kann. Viele Menschen schwärmen und reden von der VersaceKollektion, doch wirklich kaufen und tragen würden sie vielleicht eines der schwarzen Nieten-Kleider- und die sind schon wieder so schlicht, dass man sie preiswerter und qualitativ hochwertiger in anderen Labels findet. Natürlich bleibt die Entscheidung des Kaufes jedem Menschen selbst überlassen und da Geschmack etwas Subjektives ist, hat auch niemand das Recht darüber zu urteilen. Dennoch sollte der Konsument an sich sich darüber im Klaren sein, dass solche Strategien ein großes Maß an Manipulation bergen und sich fragen, ob es wirklich die Kleidung ist, die er kaufen möchte, oder nur das „Versace“ über dem „for H&M“ auf der Innenseite des Stoffes. Zuletzt fragt sich, ob H&M nicht lieber endlich ganzheitlich dem Baumwollabbau von Kinderhand in Usbekistan entgegenwirken sollte um mit diesem Fortschritt Werbung zu machen. In der Modewelt geht es doch darum den anderen einen Schritt voraus zu sein, und nicht 30 Jahre zurück!

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Malin Stax

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ersace for H&M“ prangt es an sämtlichen Werbeflächen – auf den Postern Abbey Lee Kershaw, eines der derzeit am meisten gefragten Models mit platinblonder 80er Frisur und Püppchenlächeln. Seit Wochen wurde und wird Werbung gemacht für diese neue Kollektion, die Designermode für Jedermann zugänglich und in allen Schichten populär machen soll. Dass Kaufhausketten sich dazu gut anbieten, haben bereits Designer wie Jimmy Choo und Roberto Cavalli festgestellt, die ebenfalls spezielle Kollektionen kreierten, bei denen der Höchstpreis eines Einzelstücks bei 200€ lag. Karl Lagerfeld war 2004 der erste, der seine Mode auch an die „kleinen Leute“ bringen wollte. Seitdem präsentiert H&M jedes Jahr eine neue so genannte Kapselkollektion. Doch während die Lagerfeld-Teile noch für riesiges Aufsehen und großen Andrang in den Filialen sorgten, nimmt diese Begeisterung mit jedem Jahr weiter ab. Vielleicht liegt das daran, dass dem Konsumenten bewusst geworden ist, dass die Designer in erster Linie eigennützige Ziele verfolgen und die großherzigen Worte meist mehr auf Scheinheiligkeit als auf gutem Willen basieren, aber vielleicht liegt es dieses Jahr auch einfach daran, dass jeder an den Plakaten vorbeigeht und sich fragt „Was soll das?“ Warum soll ich mir Leggins in Mäandermuster mit roten, pinken, grünen und weißen Paradiesvögeln darauf und dazu goldfarbene Jacken mit schwarz-gelben Leoparden, Vasen und Pflanzen kaufen? Da erscheinen selbst die „H&M-Preise“ von 99€ für ersteres und 199€ für letzteres deutlich zu hoch. Nun, das ist Versace, muss man dazu sagen, und über Geschmack lässt sich bekanntlich nicht streiten. Aber bei der Betrachtung dieser Kollektion, wird doch eher das frühere Proll-Image des italienischen Kult-Labels hervorgerufen, als Begeisterung bei dem Kunden geweckt. Man hat primär das Gefühl, sein Geld in die nächste Schön-

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Filme

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indischen Schmerzmitteln und halbherzig durchgeführten hinduistischen Ritualen. Die Spannungskurve steigt am

Ende des Filmes durch eine geschickt platzierte Rückblende und ein Wiedersehen mit der Mutter der Brüder nochmals an. Der Film ist durch die Schauspieler Owen Wilson (Francis), Jason Schwartzman ( Jack) und Adrien Brody (Peter) exzellent besetzt, vor allem Wilson kann den eigentlich unsympathischen Charakter des Francis zum Schlüssel der Handlung machen. Die musikalische Untermalung des Films ist mit Bedacht ausgewählt und passt gut zu den fulminanten Bildern von Indiens Landschaft, Knu die Anderson festhält, obwohl der Film sich weniger mit dem The Darjeeling Limited Land, seinem Chaos und seinen Menschen auseinandersetzt, als Jahr: 2007 Sprache: Englisch mit der emotionalen Entwicklung Länge: 105 Min FSK: ab 6 der Brüder. Regie: Wes el

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er 2007 erschienene, von Wes Anderson geschriebene und Regie geführte Film, „The Darjeeling Limited” behandelt 3 Brüder, die eine spirituelle Reise nach Indien begehen. Nach dem Tod ihres Vaters beschließen die drei wohlhabenden Brüder Jack, Francis und Peter, die seit dem Tod ihres Vater kein Wort mehr miteinander gesprochen haben, eine Reise nach Indien zu unternehmen. Francis, der älteste, übernimmt die Planung und versucht sich und seine Brüder mit der indischen Kultur und ihrer besonderen Spiritualität in Kontakt zu bringen. Der größte Teil des Filmes findet in einem Zug, dem „Darjeeling Limited“, statt, der die Brüder quer durch Indien bringt. Durch interessante und humorvolle Dialoge werden die Beziehungen zwischen den Geschwistern offengelegt und gezeigt, dass, obwohl pro forma das metaphysische Erlebnis im Vordergrund steht, die Brüder eigentlich vor ihren Problemen aus der Heimat flüchten. Francis erholt sich von einem schweren Motorradunfall, der ihn fast sein Leben gekostet hat, Peter sucht nach Wegen mit der Schwangerschaft seiner Frau umzugehen und Jack leidet unter der Trennung von seiner Freundin. Im Laufe der Reise kommen sich die Brüder wieder näher und lassen sich mehr und mehr auf Indien ein, auch mit Hilfe von

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Clemens Rawert

The Darjeeling Limited

Anderson

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Bücher

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Buchtipps

Tödliche Spiele

Ursula Mersiowsky zur ersten Stunde: Ich bin erst vor 3 Stunden ins Bett gegangen...

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trifft es Katniss Schwester Prim – jedoch geht Katniss selbst anstelle ihrer Schwester ins Rennen mit der Gewissheit, dass dies ihr sicherer Knu Tod sein wird. Das Buch von Suzanne Collins ist eine packend Tödliche Spiele (Die Tribute von Panem) und emotional erzählte Geschichte. Es ist kein typischer Science- Autor: Suzanne Collins Seiten: 414 Fiction Roman von Außerirdi- Genre: Fantasy schen, UFOs und Ähnlichem, Verlag: Oettinger ISBN-13: 978sondern ein Roman in dem die 3789132186 Welt wieder zurück in ein Zeit- Original: The Hunger Games alter der Monarchie verfällt und ein Großteil der Menschen unterjocht werden. Besonders die Schilderung der Spiele hat mich begeistert, aber auch entsetzt, denn der Kampf der Jugendlichen um Leben und Tod bei den „Hunger – Spielen“ ist im Kapitol ein Mediengroßereignis, ein Festspiel für die Privilegierten und ein Trauerspiel für die Bewohner der Distrikte. Alles in allem ein filmreifes, wenn auch schockierendes Erlebnis – vor allem, wenn man bedenkt, dass heutige Reality TV Shows nach demselben Prinzip funktionieren wie die „Hunger-Spiele“.

Johannes Hartel

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n einem Nordamerika der fernen Zukunft regiert das Kapitol mit eiserner Hand. Das Land ist in 12 Distrikte unterteilt, die dem Kapitol unterstehen und diesem dienen müssen. Die Menschen in den Distrikten, unter ihnen auch Katniss Everdeen, müssen ums Überleben kämpfen. Sie selbst sorgt dafür, dass ihre kleine Schwester Prim und ihre Mutter nicht verhungern, indem sie unerlaubt hinter dem Zaun des Distrikts auf Jagd geht. Jedoch ist der Mangel an Nahrung nicht ihr größtes Problem: Jedes Jahr werden die sogenannten „Hunger – Spiele“ ausgetragen, eine Art großräumiger Gladiatorenkampf, der der Unterhaltung der Bewohner des Kapitols dient. Aus den Distrikten werden dafür jedes Jahr jeweils ein Junge und ein Mädchen zwischen 12 und 16 Jahren ausgelost. Dieses Jahr

Matthias Woldmanns Methaphorik: Das ist wie ein Kochrezept: Man kann es auch nicht erst in den Ofen stellen und später umühren. 19/2012

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Sport

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"Topspiele in der Vorrunde" Jasper Froese

Wo Portugal, Holland und Dänemark ihre Stärken und Schwächen haben. Und wieviel vom Kuchen Deutschland abbekommen wird.

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as wird es oft heißen, wenn die Deutsche Nationalelf bei der kommenden EM in Polen und der Ukraine auf dem Platz steht. Sie werden es mit Starspielern wie ,,Ronaldo“, ,,Sneijder“ und ,,Huntelaar“ zu tun haben, aber ob die zuletzt wackelnde Abwehr solchen Offensivmächten standhalten kann, steht in den Sternen. Bei der Auslosung der vier Gruppen hat Deutschland gleich zwei Top-Favoriten erwischt. Aber auch Spitzenteams können schwächeln. Denn grade die Favoriten schieden bei der letzten Copa America früh aus. Teams wie Argentinien oder Brasilien kamen trotz Starspielern wie Messi und Neymar nicht einmal ins Halbfinale. Das sollte aber keineswegs die Deutsche Nationalmannschaft verunsichern, da diese eine herausragende Qualifikation (10 Spiele, 10 Siege) gespielt haben und zu den besten Mannschaften der Welt gehören. Außerdem hat die deutsche Nationalelf im Verlauf dieses Jahres die großen Fussballnationen souverän besiegt. Durch spielerische Leichtigkeit und einem Kader von 21 Profis konnten Jogis Jungs Spitzenteams wie Holland und Brasilien schlagen. Deutschland hat ein sehr spielstarkes Team, bei dem die Youngsters eine gute Figur machen. Neben Durchstartern wie Schürrle oder Götze war es Toni Kroos, der den größten Sprung gemacht und sich zu einem bärenstarken Vertreter von Schweinsteiger und Khedira entwickelt hat. Die Gruppengegner: Portugal

Alles hängt an Ronaldo Auf ein Spitzenspiel der Offensivkräfte können wir uns besonders beim Spiel gegen Portugal freuen. Neben Megastar Cristiano Ronaldo gibt es noch weitere Stars wie Flügelstürmer Nani oder Devensivstar Pepe. Ronaldo gilt als einer der besten Spieler der Welt und war letzte Saison derjenige, der Wettbewerbsübergreifend 52 Tore erzielte (Bestmarke). Deutschland muss sich vor seinen Tem-

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podriblings, brandgefährlichen Freistößen und sicherer Chancenverwertung in acht nehmen. Doch man sollte die Portugiesen nicht zu hoch loben, da sie sich nur durch ein Play-Off Spiel gerade noch qualifizieren konnten. Tipp für Portugal: Knappes Aus in der Vorrunde Holland

Luxusproblem im Angriff Gegen die Niederlande trat Deustchland ja schon im Freundschaftsspiel (3:0 für Deutschland) an, aber damals hat Holland nicht mit Bestbesetzung auflaufen können. Spieler wie Robben und Van der Vaart konnten Verletzungsbedingt nicht spielen. Das wird aber bei der EM wahrscheinlich nicht der Fall sein. Vor Mittelfeldspieler Sneijder muss sich die Nationalelf besonders in Acht nehmen. Die Erfolge Hollands begründen sich jedoch meistens nicht durch große Einzelleistungen der Starspieler sondern durch ein meist Spielstarkes Team. Tipp für Holland: Erreichen des Halbfinales Dänemark:

Neues Team neue Taktik Das Überraschungsteam der Qualifikation konnte sogar Portugal auf den 2. Platz verweisen. Nach der Enttäuschung bei der WM 2010 baute Trainer Morten Olsen (62) erstaunlich schnell ein neues Team auf. Er verabschiedete den athletischen Kraftfußball. Die neue Taktik musste einem auf Ballbesitz und Spielkontrolle ausgelegten System mit feinem Kurzpass Spiel weichen. Den Devensivstar Dänemarks „Daniel Ager“ gilt es für die Deutschen zu überwinden. Er ist bekannt für ein kluges Stellungsspiel und starkes Zweikampfverhalten. Dänemark ist der Underdog in dieser Gruppe, aber sollte sich damit wohlfühlen und vielleicht die Sensation, nämlich das Erreichen der Runde der letzten 8 schaffen. Tipp für Dänemark: Aus in der Vorrunde

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Zeitvertreib

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.besch채ftigungstherapie

Kreuzwortr채tsel

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Zeitvertreib

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.beschäftigungstherapie

Sudoku Schüler zu Nachbar: Woher weißt du, dass ich "Waise" mit e-i geschrieben hab?! Hanna Kubik: Haha!

Martin Duttge: Das ist nicht naturwissenschaftlich! Das ist dieser geisteswissenschaftliche Schweinkram.

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Volt nach Fahrplan http://bit.ly/r4y13dg Jannis Haendke

Stromguerillas - so nennen sich die jungen Menschen, die für den Energiediscounter "eprimo" Werbung machen. Es geht um alternative Energien. Dabei wird auch vor der Zuhilfenahme eines fahrenden Zuges nicht Halt gemacht. (Übrigens: Ein Blick auf den Channel offenbahrt weitere Einblicke in kuriose Arten der Stromerzeugung, die nicht nur Lampen zum Leuchten bringen.)

Cello Wars http://bit.ly/r4y14dg

STAR WARS in Konzertatmosphäre das muss keinesfals langweilig sein. The Piano Guys covern nicht nur mit dem Cello, es wird auch reichlich interpretiert, mit dem Laserschwert gewirbelt und Darth Vader spielt Akkordeon. Ein parodistisches Musikstück, das auf jeden Fall einen Klick wert ist!

Banana! http://bit.ly/r4y15dg

"Despicable Me" ist ein 2010 erschienener Animations-Kinofilm aus den USA. Superschurke Gru schmiedet regelmäßg an Plänen, der Menschheit das Leben zu vermiesen. Eine Armee von kleinen, gelben Minions umgibt ihn und hilft ihm bei seiner Arbeit. Doch auch die haben manchmal interne Streitereien - zum Beispiel um's Essen... Der epischste Kampf um ein Stück Obst, den die Welt je gesehen hat. Definitiv angucken!

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Schülerin: Wir haben Angst vor der Arbeit! Clemens Pampel: Gut.

Zitate

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.lehrerzitate

Said Nabisade: Das ist dann...Tausend-Null.

Martina Klar: Ich denke über einen Nasenring nach...

Matthias Woldmann: Ich bin so eine Art Frau.

Erhard Bach: Entschuldigt, dass ich zu spätkomme, aber Herr Kärcher hat mich noch auf der Toilette aufgehalten.

Martin Duttge: Ich möchte keine Hurenkinder und Schusterjungen in meinem Unterricht! Martin Duttge beim Experimentieren mit Strom: Die Spannung steigt...

Andreas Jänecke: Seht her: Wir haben ein geiles Gebäude!

Björn Herber unterbricht zwei Schüler: Hey, keine Witze über Schwule. Mein bester Freund ist schwul.

Margit Radler beim Blick ins Portemonnaie: Mhm - nur Hunderter...

Schüler: Es ist kalt. Uwe Tranelis: Kalt? Geh nach Kiew, da ist es kalt.

Sabrina Monetha: In welchen Fluss mündet die Alster? Schüler: In die Elbe: Schüler : Nein, die Alster mündet in der Elbe. Moneta: Okay, ich schreib einfach das Elbe hin.

Schüler zur Planung der Weihnachtsfeier: Darf ich singen? Hanna Kubik: Nein!

Monika Scheurmann: What have we found out? Schüler: I found out that Scheurmann: Wonderful!

redaktion@der-goaner.de www.der-goaner.de Eine Schülerzeitung heißt Schülerzeitung, weil sie von den Schülern gemacht wird. Also: Wenn ihr ein interessantes Thema habt, über das ihr gerne schreiben würdet, sprecht uns an oder schickt uns den Text gleich per Mail. Es ist dabei völlig egal, aus welche Klasse ihr kommt! Übrigens: Wenn ihr noch nicht so sicher im Schreiben seid, kann euch eine kleine Anleitung behilflich sein. Ihr findet sie im Internet unter http://tiny.cc/01011dg

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Anton Wolf und Clara Haidinger, Kunden in der Filiale Eppendorfer Markt und Mittelweg

„Mein Konto sorgt sogar für HandyErsatz bei Handy-Klau.“ HaspaJoker intro. Welches andere Konto bietet Handy-Schutz*, 24-h-Notfall-Hotline und viele weitere Vorteile? *Erstattung des Handy-Wertes bei Diebstahl bis zu 256 Euro.

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