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SCHWARZ. WEISS. MEER
from INTERIEUR WOHNEN
by bt-verlag
In diesem frisch, cool und akkurat wirkenden Objekt haben sich zwei im Designbereich tätige Männer als Paar ein „Get away" gesichert, in dem sie gerne ihr Wochenende verbringen – das auch mal etwas länger ausfallen darf.
SCHWARZ. WEISS. MEER.
Fotos: Felix Forest
Klare Eleganz. „Uns kommt kein Ölschinken an die Wand, der einen erschlägt und auch der Kronleuchter darf gerne in anderen Wohnungen oder Häusern funkeln.“, sagen die Hausherren über ihre Maxime.
Klein, klar und fein: Die Vorgabe, dass es nicht allzu verspielt oder ausladend sein darf, haben Dan und Mathew gut umgesetzt.
Mathew Dorville
Kaum zu glauben aber die Vormieter ließen das klassiche Haus ein wenig verlottern. Mathew beschreibt sie als „etwas chaotische Gruppe junger Leute, einer davon der Erbe des Hauses“.
Kitchen with a view. Von hier sind es nur wenige Schritte in den Garten mit seinem wunderbaren Ausblick. Die bodentiefen Fenster haben Dan und Mathew neu einsetzen lassen.
Klare Linien, klare Formen –auch in der Küche. Dazu passt der Steinboden und die Marmorwand hinter der Küchenzeile ganz hervorragend.
er die ganze Geschichte dieses Hauses und des Gartens in Superlage mit Blick aufs Wasser kennt, weiß, dass eine Art Zauberfee bei dem Ganzen am Werk gewesen sein muss. Zuvor wurde das Haus von einer etwas chaotischen Gruppe junger Leute – einer davon der Erbe des Hauses – genutzt, die einen „eklektischen“ Stil pflegten, der sich auch im Garten in Form herum liegender Bälle und halb abgerissener Schaukeln zeigte. Als die beiden jetzigen Besitzer, Dan Buchanan und Mathew Dorville, beide aus Sydney stammend, wieder einmal vor dem Haus standen, meinte Mathew: „Ich wünschte, wir Beide hätten dieses Traumobjekt. Bei uns hätten es Haus und Garten wirklich „gut“. An dieser Stelle kam, so ist zu vermuten, die Zauberfee ins Spiel, denn kurze Zeit später hing ein „For sale“ Schild am Gartentor. „Das ist unsere Chance“, meinte Mathew, und so wurden viel Zeit, Elan und Geld aufgeboten, um die Beach Villa wieder zu einer solchen zu machen.
Dan Buchanan
Ästheten am Werk –nichts wurde dem Zufall überlassen Da die beiden Besitzer im Bereich des Stylings und Designs ihr Geld verdienen, war ihnen schnell klar, dass als erstes ein klares Konzept, also ein ausgefeiltes Design, her musste. Mit Hilfe eines befreundeten Innenarchitekten war der Plan schnell erstellt, wenn auch die Neugestaltung von Böden und Räumen geraume Zeit in Anspruch nahm. „Aber da wir sowieso gerne hierher an den Strand gefahren sind, war ein Blick auf das „Häuschen“ immer drin“, und viele Fotos zeugen davon, dass hier wirklich alles neu gestaltet wurde. „Der Mief kam heraus, es zogen Frische und Klarheit ein“, so Mathew. Einig war sich das Paar sofort, dass der Garten sozusagen die Erweiterung des Hauses darstellen, also alles organisch in einander übergehen sollte. Beide Männer mögen zwar die Gartenarbeit, sie haben aber auch einen Gärtner, der sich regelmäßig um den Rasen und die Büsche kümmert. Man sieht es!
"Am Wochenende ist es keine Frage, ob die beiden in Sydney bleiben oder in ihre Residenz ans Meer fahren. In ihren „Garten Eden“, wie sie das Ensemble liebevoll nennen.
Mathew Dorville
Schwarz und Weiß – die schönsten Farben! Auch wenn es die Anschauung gibt, dass weder Schwarz noch Weiß als Farben zu betrachten sind, sind sich die beiden Besitzer einig, dass diese Regel bei ihnen nicht gilt. Auch sie haben früher anders, bunter gewohnt, sich aber nach und nach einem Stil genähert, der mit „Klare Linien, klare Formen, klare Farben – keine Kompromisse!“ gut zusammen zu fassen ist. Dass auch die Böden weiß bzw. weiß mit Maserungen, also aus Marmor oder Steingut bestehen sollten, war schnell klar. „Plüschig ist bei uns einfach nichts, es ist cool, aber doch persönlich“, das zu betonen ist Dan wichtig.
Space, die Räume brauchen ihn! Die eher niedrigen Decken des Beach House rieten zudem dazu, die Räume nicht zu überfrachten. „Wir haben zwar einiges an Möbeln und Dekorativem neu angeschafft, aber immer mit der Vorgabe, dass es nicht allzu verspielt oder ausladend sein darf. Klein, klar und fein, damit tut man den Räumen etwas Gutes“, befindet Dan, der sich voller Schaudern an seine erste eigene Wohnung erinnert. „Alles in einem Raum: Regale, Tische, Bett, viele Muster, kaum Platz zum Gehen. Nun wollen wir es einfach großzügig, und dabei hilft der Garten, der im Sommer häufig und gerne genutzt wird, auch von den vielen Gästen aus der Stadt, die sich hier erholen können.“
Edle Materialien – es wurde an nichts gespart Gerade die Böden bilden eine interessante Grundlage, auf der die klaren Formen der Möbel erst so richtig gut zur Geltung kommen. „Marmor- oder Steinböden sind einerseits teuer, andererseits halten sie lange, und das war uns natürlich auch wichtig.“ Mathew ist der Pragmatische, dem auch die Vorgabe, „Gute Qualität steht ganz oben!“ ein Anliegen ist. „Wenn wir schon solch ein Objekt in Angriff nehmen, sollte Geld nicht die Rolle spielen, zumal wir diese Immobilie im Fall der Fälle mit Gewinn weiter verkaufen können“. Mathew kennt sich mit den Preisen aus und hat den Wert der Immobilie in der jetzigen Form durchaus im Blick.
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Bilder und andere Accessoires –wenige, aber originelle! Bei allen Dekoelementen herrscht die Maxime, dass sie nicht „auftragen“ sollen. „Da sind wir fast zu rigoros, uns kommt kein Ölschinken an die Wand, der uns erschlägt und auch der Kronleuchter darf gerne in anderen Wohnungen oder Häusern funkeln. Wir lieben Elemente, die ein cooles, minimalistisches Design haben, also „Form follows function“ ohne jeden Schnörkel umsetzen“, so Dan. Ebenso finden sich coole Vasen ohne „Bauch“ und Schmuckrand wieder. „Sie sind erst einmal Dekoobjekte, ob mit oder ohne Blumen darin, wir sammeln sie, ohne dass wir das wollten, wie es manchmal so ist“, lacht Dan. Die schmalen, eleganten Vasen aus Edelstahl ergänzen den Schwarz-Weiß-Look mit ihrem silbrigen Glanz perfekt. Und sie werden ständig neu zusammen gestellt –„Stillleben sind so meditativ“, weiß Mathew, der in dem Haus wirklich ein Refugium erblickt.
« Wir wollen es nie, an keiner Stelle des Hauses, so haben, dass man denken muss, hier herrscht das Chaos. Also lädt auch das Schlafzimmer zum Ordnung Halten ein weil wir das schöne Gesamtbild ja nicht verschandeln wollen. »
Die Doppeldusche ist nur andeutungsweise zu erkennen. Gut, denn nach unserem Hausbesuch haben sich die beiden nun wieder ihre Privatsphäre verdient.
Das Himmelbett neu definiert Auch das Schlafzimmer weist keine Abweichung vom Konzept schwarzweiß-grau auf. Das Himmelbett ist eine kühne Konstruktion, bei der der Himmel aus schwarzen Stahlrohren gefertigt wurde. Der Vorhang dient eher als Deko. „Wir wollen es nie – an keiner Stelle des Hauses – so haben, dass man denken muss, hier herrscht das Chaos. Also lädt auch das Schlafzimmer zum Ordnung halten ein weil wir das schöne Gesamtbild ja nicht verschandeln wollen“, Mathew ist davon überzeugt, dass die Einrichtung auch den Bewohner der Räume prägt, wenn nicht sogar erzieht. „Wir haben uns auch viel mit Feng Shui beschäftigt, und die klaren Räume mit einer symmetrischen Anordnung der Gegenstände und Möbel haben uns immer am meisten angesprochen“, erinnert sich Mathew.
053 Der Garten - ein Paradies für Menschen mit Schönheitssinn Wie erwähnt, wurde der Garten von vornherein in das Konzept mit einbezogen. Auch hier steht ein moderner Tisch ohne „Chichi“, dazu einheitliche Holzstühle, die zu einem bewundernden Blick aufs Wasser einladen. Das war auch der Plan der beiden Besitzer. „Fast jeder, der das erste Mal hierher kommt, setzt sich sofort an den Tisch draußen und ist von dort auch nicht mehr weg zu bekommen. Das macht nichts, denn die Küche ist nah, und wir bewirten unsere Gäste wirklich gerne.“ Manchmal betrachten die beiden die Fotos der alten Hippie Kommunen Immobilie und sind sich sicher: „Wir haben dem Haus und dem Grundstück das Leben gerettet bzw. ein Neues geschenkt“, so Dan. Sie könnten recht haben mit dieser Einschätzung. Die Beste aus zwei Welten – man kann sagen, dass die beiden, die unter der Woche das Stadtleben Sydneys genießen, das Ziel sich auch in ihrem Apartment wohlzufühlen, erreicht haben. „Am Wochenende ist es keine Frage, wohin es geht: in unseren Garten Eden.“ All der äußeren Coolness zum Trotz: Mathew wirkt glücklich, als er das sagt, und wer könnte es ihm verdenken?