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Budget 21 geht zurück an den Stadtrat Das Budget 21 und die vom Stadtrat geforderte Steuerfusserhöhung um 4% gab schon im Vorfeld Anlass zu Diskussionen. Eine Mehrheit der Geschäfts- und Rechnungsprüfungskommission (GRPK) des Gemeinderates riet den Parlamentariern, das Budget zurückzuweisen und den Steuerfuss unverändert bei 85% (ohne OSW, ohne Kirchen) zu belassen. Eine «bürgerliche Allianz» wollte dasselbe. Schliesslich stimmte der Gemeinderat am vergangenen Montag mit Hilfe eines CVP-Parlamentariers in deren Sinn und verwarf das Budget.

«Der Stadtrat sieht sich in der Verantwortung, zugunsten zukünftiger Generationen den Schuldenaufbau zu bremsen. Die Steuerfusserhöhung erlaubt keine Lockerung der Ausgabendisziplin. Mit Blick auf die Finanzplanung 2022 bis 2025 wird der Stadtrat deshalb zusammen mit den Abteilungsleitungen weiter an der bereits angestossenen Leistungsüberprüfung arbeiten. Als Stadt, die aus dem kantonalen Ressourcenausgleich Geld bezieht, müssen die Leistungen auf ein verkraftbares Mass reduziert

Text & Bild: Stefan Baumgartner Noch vor einem Jahr waren die Vorzeichen umgekehrt: da wollte die GRPK eine Steuerfusserhöhung, der Stadtrat stellte sich dagegen. Doch schon damals wäre vernünftigerweise eine Erhöhung angezeigt gewesen – und für das Budget 2021 kam auch der Stadtrat nicht mehr umhin, dem Gemeinderat eine Erhöhung um 4% zu beantragen. Das nun zurückgewiesene Budget sah nämlich trotz der Erhöhung einen Aufwandüberschuss von satten 4,4 Millionen Franken vor.

Auch der Appell des Stadtrates Finanzen, Walter Münch (FDP) half nichts: das Budget wurde zurückgewiesen.

werden, um die Finanzierung langfristig zu sichern», teilte er in seinem Bericht zum Budget mit. Diesen Versprechungen glaubte heuer sowohl eine Mehrheit der GRPK wie auch die flugs gebildete «bürgerliche Allianz» nicht mehr. «Bürgerliche Allianz» würde auch «heilige Kühe zur Schlachtbank führen» Am Freitag vor der Budgetsitzung rief diese Allianz daher zu einer Medienkonferenz ins «Neubüel». Thomas Koch und Angelo Minutella von der FDP/GLP-Fraktion, Charlotte Baer sowie André Zürrer, beide SVP, und die beiden Gemeinderäte des Bürgerlichen Forums Positives Wädenswil – Hanspeter Andreoli und Pascal Rubin – erläuterten ihre Beweggründe, sowohl Budget und erst recht die Steuerfusserhöhung zu bekämpfen. Charlotte Baer, die Doyenne mit fast 25-jähriger Amtszeit im Gemeinderat, erinnerte, dass die bürgerlichen Parteien den Stadtrat seit Jahren zu mehr Ausgabendisziplin, Effizienz, Sparanstrengungen und vermehrter Fokussierung auf die öffentlichen Kernaufgaben aufgefordert habe. Ausserdem hätten bereits im Juli 2020 einige Bür-

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2  WÄD E N S W I L gerliche inklusive der geschlossenen SVPFraktion für die Ablehnung der Rechnung 2019 gestimmt – die dann allerdings nicht zustande kam. Nun verlange man mit der Rückweisung, dass der Stadtrat dem Parlament ein überarbeitetes Budget präsentiere. Angelo Minutella (GLP) meint, dass die Stadt seit der Fusion die Aufwandsteigerungsraten nicht mehr im Griff habe, insbesondere die «exorbitant» wachsenden Personalaufwände seit der Fusion. Überhaupt sieht er in der Gemeindefusion den wahren Kostentreiber, und er fragt rhetorisch: «Wie soll denn ohne Optimierung und Effizienzverbesserungen der Steuerfuss von Wädenswil beibehalten werden können, wenn diejenigen von Schönenberg vor der Fusion um 8% und von Hütten um 27% höher lagen?» Thomas Koch (FDP; Präsident FDP/GLPFraktion) wies daraufhin, dass man seit Jahren dazu aufgerufen habe, dass die Stadt ihr strukturelles Problem aktiv angehen und lösen soll – anstatt das seiner Meinung nach vorhandene Strukturproblem als Entschuldigung für das Geldausgeben anzuführen. Und auch er ortet den Gemeindezusammenschluss als verpasste Chance zur Neuaufstellung: «Es hat wohl einfach der politische Mut gefehlt, vielleicht auch unangenehme Entscheidungen zu treffen und durchzusetzen.» Charlotte Baer schliesslich erläuterte noch die Position der SVP-Fraktion. Auch sie findet, dass das unkontrollierte Ausgabenwachstum unbedingt mit mehr Effizienz, Sparanstrengungen und Aufwandreduktion gestoppt werden muss. Dass damit auch

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ein Leistungsabbau verbunden sein wird, sei in Kauf zu nehmen. Fragwürdige Zahlenspielereien Bei all diesen Voten wurde immer wieder auf andere Gemeinden im Bezirk oder am See hingewiesen. So meinte etwa Angelo Minutella: «Keine einzige Nachbar- und Seegemeinde, nicht einmal die Stadt Zürich, erhöht den Steuerfuss.» Solche Vergleiche hinken jedoch (und die Stadt Zürich hat bereits einen Steuerfuss von 119%), hat doch jede Kommune ihre Eigenheiten, auch in der Rechnungslegung. Und vieles, das Wädenswil lebenswert macht und von einer Schlafstadt unterscheidet, durfte in der Vergangenheit etwas kosten. Doch solche heilige Kühe dürften nach Ansicht dieser bürgerlichen Allianz auch auf die Schlachtbank geführt werden, so etwa das Lernschwimmbecken in der Au oder die Freizeitanlage. Grundsätzlich stellt sich die Frage, wieso es ein seit den Wahlen 2014 bürgerlich dominierter Stadtrat (2 FDP, 1 SVP, 1 BFPW gegenüber 2 CVP und 1 SP) nicht schafft, ein den eigenen Fraktionen genehmes Budget zu präsentieren. Und gerade Walter Münch, seit 2018 neu gewählter Stadtrat Finanzen, war als Mitglied der Legislative als genauer Rechner bekannt. Ihn nimmt FDP-/GLP-Fraktionschef Thomas Koch in Schutz: Er müsse das präsentieren, was seine Kolleginnen und Kollegen anrichten würden. Die ebenfalls fehlende und darum bemängelte Immobilienstrategie wäre hingegen genau dort, in Münchs Ressort, angesiedelt. Und wieso es dieser bürgerlich

Steuersätze der grössten Zürcher Gemeinden Gemeinde Einw. 2020 2021* Horgen  22 665  87  87 Opfikon   20 361   94   94 Dübendorf   28 678   99   99 Adliswil   18 769 100 100 Kloten   19 679 103 103 Wädenswil   24 341 104 – Durchschnitt Kt. ZH

106.5

Bülach   20 447 Uster   34 722 Wetzikon   24 809 Zürich 415 367 Winterthur 111 851 Dietikon   27 265

110 109 119 119 122 123

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* (budgetiert) zusammengesetzte Stadtrat nicht schaffe, ein bürgerliches Budget zu präsentieren – das müsse man diesen direkt fragen, meinte Koch. An der Ratssitzung vom 14. Dezember schliesslich wiederholten die bürgerlichen Parteien in erster Linie das bereits an der Medienkonferenz der «bürgerlichen Allianz» Gesagte – und die Meinungen waren offensichtlich auch bereits gemacht. Das erkannte auch Patrick Höhener (Grüne). Er fand spannend, wie von den Ratsrechten die Kausalität Steuerfusserhöhung und Eingemeindung hergestellt wird, ohne die diesbezügliche (verspätete) Antwort des Stadtrates zu einer offenen Anfrage abzu-


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warten. Er ortet die Finanzprobleme der Stadt vielmehr bei den Steuersenkungen der letzten Jahre und hält die daraus entstandene Zunahme der Verschuldung als das Resultat des freisinnigen Sparkurses. «Und wenn ihr die Suppe, die ihr selbst eingebrockt habt, nun anderen in die Schuhe schieben wollt und nicht mal selbst auslöffeln wollt, dann zeugt das aus meiner Sicht nicht von Rückgrat.» Nicht nachvollziehbar ist für ihn auch, wie man sich von diesen Argumenten einspannen lässt – dies dürfte als Seitenhieb an CVP-Gemeinderat Eric Schenk gerichtet gewesen sein, der sich gegen Fraktion und die beiden CVP-Stadträte stellte und den bürgerlichen Antrag unterstützte – und so schliesslich auch das Zünglein an der Waage ausmachte. Weitere Redner aus den Reihen von EVP, Grüne, SP, führten weitere gewichtige Gründe an, wieso das Budget auf keinen Fall zurückgewiesen werde dürfe. Judith Fürst (SP) prangerte etwa an, dass einige Gemeinderäte mit falschen Zahlen operieren würden und forderte zu vernünftigem Handeln auf. Auch die Stadträte selbst versuchten mit flammenden Worten, das Steuer noch herumzureissen und die drohende Budgetzurückweisung zu verhindern. Walter Münch erklärte nochmals einzelne Budgetposten; Jonas Erni, Stadtrat Sicherheit und Gesundheit, sprach Gemeinderäte direkt an und fragte rhetorisch, ob denn alles wertlos sei, was die Stadt mache. Stadtpräsident Philipp Kutter wies den Vorwurf, dass die Steuerfusserhöhung mit der Eingemeindung zusammenhänge, weit von sich und ortet das Finanzproblem beim fehlenden Eigenkapital. Auch die Diskussionsverweigerung der Ratsrechten verstand er nicht, ebenso bat er um mehr Respekt für das auf den verschiedenen Verwaltungen der Stadt hart arbeitende Personal. Irgendwann war schliesslich alles gesagt. Das Ratsbüro erachtete die Budgetrückweisung seitens GRPK als Ordnungsantrag und so kam es zu keiner Diskussion über einzelne Budgetpunkte und zur direkten Abstimmung. Diese ergab mit 18 zu 17 Stimmen eine denkbare knappe Annahme des Antrags zur Zurückweisung des Budgets an den Stadtrat. Dieser hat nun 3 Monate Zeit, ein neues Budget vorzulegen. n Bereits am 2. Dezember fand die Budgetsitzung der nach wie vor eigenständigen Oberstufenschulgemeinde statt. Schon dort wollten Vertreter der Rechtsparteien die Genehmigung des Budgets sowie eine Erhöhung des Steuerfusses verhindern. Doch fanden sie dort mit ihren Anliegen kein Gehör, Budget und Steuerfusserhöhung wurden klar angenommen. Somit stand eine einprozentige Steuererhöhung für die Wädenswiler Stimmbürgerinnen und -bürger schon fest.

Markus Birchmeier (Birchmeier AG); Stadtpräsident Philipp Kutter; Urs Bamert, Rektor Kantonsschule Zimmerberg; Marcus Wieser (Bau- und Projektleiter Stadt Wädenswil); Frank Wadenpohl (Leiter Immobilien Stadt Wädenswil); Jonathan Hauser (Fuhr Buser Partner BauOekonomie AG) sowie Maggie Planchat (fsp Architekten) beim Spatenstich.

Baustart für provisorische ­Doppelturnhalle Im Gebiet Langwis ob dem Pfadiheim entsteht in den nächsten Monaten eine Doppelturnhalle. Am 7. Dezember war Spatenstich für das zeitliche begrenzte Bauwerk, dessen Nutzer die neue Kantonsschule, Vereine und später auch Primarschüler in der Au sein werden. Text & Bilder: Stefan Baumgartner Die Stadt Wädenswil als Bauherrin erstellt die Doppelturnhalle als Übergangslösung bis zur Fertigstellung der neuen Kantonsschule auf dem AuPark-Areal. Der Kanton Zürich mit der neuen Kantonsschule Zimmerberg tritt dabei als Mieter auf – ein entsprechender Mietvertrag wurde bereits unterzeichnet. Ausserdem dürfen auch Wädenswiler Sportvereine die Halle mitnutzen. Das Bauwerk soll wieder abgerissen werden, sobald die Kantonsschule im AuPark bezogen und die Turnhalle im Ort neu gebaut wurde. So sprach Stadtpräsident Philipp Kutter vor dem symbolischen Spatenstich von einer echten Win-Win-Situation für alle Beteiligten, die zügig realisiert werden konnte. Bereits mit Start Schuljahr 2021/2022 können die Mittelschüler ihre Sportstunden in der neuen Halle abhalten. Ebenso bemerkte er, dass der nun begonnene Bau zwar nicht der grösste, aber dennoch ein wichtiger Bau sei. Etwa 2023 stehe die Turnhalle beim Schulhaus Ort nicht mehr zur Verfügung, und so kann dieser Hallenneubau den daraus entstehenden Hallenengpass überbrücken. Auch Frank Wadenpohl, Leiter Immobilien der Stadt Wädenswil, sprach einerseits den sportlichen Zeitplan an, der mit ersten Gesprächen im Januar 2019 seinen

Anfang nahm, andererseits wies er auf die komplexen Herausforderungen in einem anspruchsvollen Gelände hin. Der Neubau belegt etwa 1300 m2 in Hanglage. Während sich Markus Birchmeier vom gleichnamigen Generalunternehmen einfach freute, erstmals in und für die Stadt Wädenswil tätig zu sein, sprach Urs Bamert, Rektor der Kantonsschule Zimmerberg, gar von einem Freudentag für seine Schule: «Wie Weihnachten, Ostern und Geburtstag miteinander». Für ihn sei es in über 35 Berufsjahren das erste Mal, dass er den Bau einer Turnhalle begleiten dürfe, und er dankte den Verantwortlichen der Stadt Wädenswil für die unkomplizierte Zusammenarbeit. Die Gäste des Spatenstichs durften schliesslich noch einer kurzen Turnstundendemonstration von Schülerinnen und Schülern der Kanti Zimmerberg beiwohnen. Noch brauchen die Turnlehrer etwas Fantasie für die Gestaltung ihrer Sportstunden – in etwas mehr als einem halben Jahr steht dann die neue Halle zur Verfügung. n Die Kantischülerinnen und -schüler verlegten die Sportstunde kurzerhand zum Bauplatz der neuen Turnhalle.


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Wädenswiler Anzeiger 12-2020

Der AuPark soll Treffpunkt mit Quartierversorgung und grosszügigen Grünflächen werden.

Der AuPark nimmt Formen an werden und so eine Zentrumsfunktion erfüllen, die sich die Au schon lange wünscht. Der so genannte Au-Platz zur Seestrasse hin wird zum verbindenden Element zwischen den Wohngebäuden, dem Gewerbe und der Quartierversorgung, bis hin zur Kantonsschule. Herzstück ist der in der Mitte des Areals gelegene, zwei Fussballfelder grosse Au-Park.

Mitte November informierte die Intershop-Gruppe als Bauherrin über die weiteren Schritte der Arealentwicklung auf dem ehemaligen Standard-/AlcatelAreal. Auf dem Gelände entstehen – nebst der Kantonsschule – 231 Wohnungen. Text & Bild: Stefan Baumgartner Visualisierungen: zvg Kurzer Rückblick: Vor etwas mehr als einem Jahr sagte das Wädenswiler Stimmvolk an der Urne «Ja» zum Privaten Gestaltungsplan AuPark und gab so grünes Licht für die Umnutzung des Areals. Im Juli 2020 erhielt der Gestaltungsplan dann Rechtskraft, und nun wurde also das Baugesuch eingereicht. Intershop hat entschieden, die fünf geplanten Gebäude mit drei verschiedenen Architekturbüros sowie einem Landschaftsarchitekten zu realisieren. Diese legen ihren Fokus auf unterschiedliche Wohnformen und -konzepte. Der AuPark wird nach Aussagen der Bauherrschaft ein vielseitiges Wohnangebot umfassen, das sich gleichermassen durch einen urbanen, familiären und naturnahen Charakter auszeichnen soll. Eingebettet in die wunderschöne Landschaft nahe der Halbinsel Au wird dem Thema Aussicht ein besonderes Augenmerk gewidmet, so dass alle Wohnungen unabhängig von der Lage auf dem Areal einzigartige Ausblicke geniessen werden. Insgesamt entstehen 231 Wohnun-

Quartierversorgung Besonderes Augenmerk wird auf die Quartierversorgung und ergänzende Gewerbeflächen gelegt. Der AuPark soll so auch Treffpunkt und Alltagsort für die ganze Bevölkerung der Au sein. Das Gewerbe ist direkt von der Seestrasse her zugänglich, vorgesehen sind Einkaufsläden für den täglichen Bedarf sowie Christian Baldinger (Intershop), Architekt Marius Hug sowie Andreas Wirz (Intershop) präsentierten die Pläne zur Überbauung. gen mit 2½ bis 6½ Zimmern. Verschiedene Grundrisse von traditionell bis hin zu innovativ sollen dafür sorgen, dass der AuPark für Personen aller Generationen attraktiv ist, mit einer guten Durchmischung. Als Besonderheit plant Intershop auch Wohnungen mit Gartenanteil, ausserdem die Realisierung von weiteren Familiengärten, die entweder dazugemietet oder -gekauft werden können. Miteingerechnet auf dem Areal ist auch ein festgelegter Anteil «bezahlbares Wohnen» – 54 Wohnungen sollen dafür zur Verfügung stehen. Dazu laufen

Gespräche mit einer Genossenschaft. Parallel behält sich Intershop auch vor, diese Wohnungen selbst nach genossenschaftlichen Regeln zu betreiben. Ob die Wohnungen, die nicht zum «bezahlbaren Wohnen» gehören, vermietet oder verkauft werden, steht laut Christian Baldinger, Leiter Bau und Entwicklung der Intershop Holding AG, noch nicht fest. Das heutige Industrieareal soll in den nächsten Jahren zu einem lebendigen und vielseitigen Quartierzentrum mit Wohnungen, Einkaufsläden, Gastronomie, Park und Kantonsschule

Seewasser als Energiequelle Die Werke der Stadt Wädenswil prüfen derzeit die Machbarkeit und das Abnahmepotenzial für einen Wärmeverbund, der Seewasser als Energiequelle nutzt. Dazu könnte mit der Pumpstation des Seewasserwerks Appital bestehende Infrastruktur mitgenutzt werden. Potenzielle Abnehmer wären die städtischen Schulhäuser Ort und Steinacher, die neu zu bauende Kantonsschule sowie die Gebäude des AuParks. Bei Bedarf könnte der Wärmeverbund auch auf weitere Abnehmer erweitert werden.


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weitere lokale und regionale Fachgeschäfte. «Mit zwei, drei Anbietern des täglichen Bedarfs sind wir im Gespräch», verrät Christian Baldinger. Ebenfalls entstehen im AuPark ein Kindergarten und ein Gemeinschaftsraum. In Sachen Nachhaltigkeit setzt der AuPark auf den Standard für nachhaltiges Bauen Schweiz (SNBS-Label), während man in der Energieversorgung Erdsonden mit Wärmepumpe oder Seewassernutzung mit Wärmepumpe einsetzen wird. Die Seewassernutzung ist ein geplantes Projekt der Stadt Wädenswil, das derzeit von der Abteilung Werke entwickelt wird (siehe Kasten). Etappenweise Realisierung bis 2028 Im Herbst 2021 beginnt der Rückbau im Innern, im Winter 2021/2022 fallen die Gebäude, so dass im Frühling 2022 mit der ersten Bauetappe gestartet werden kann. Das erste Gebäude soll gemäss aktueller Planung im Winter 2024/2025 bezugsbereit sein, die weitere Bebauung des Areals ist anschliessend etappenweise geplant und hängt auch von der Nachfrageentwicklung ab. Bis Herbst 2028 soll der gesamte AuPark fertiggestellt werden. Kantonsschule mit eigener Planung Der private Gestaltungplan AuPark wurde im Sommer 2020 rechtskräftig. Nach Erfüllung dieser Voraussetzung und nach dem Rückbau der Gebäude wird die Parzelle für die Kantonsschule an den Kanton übergehen. Für den Bau der Kantonsschule geht dieser nach einem eigenen planungsrechtlichen Prozess vor. Dieser läuft grundsätzlich unabhängig von der Bebauung des restlichen Areals. Planerische und logistische Synergien werden jedoch genutzt. Insbesondere kann die geplante Tiefgarage später auch von der Kantonsschule mitgenutzt werden. Die Kantonsschule und das Gewerbe im AuPark sind über den AuPlatz oberhalb der Seestrasse direkt miteinander verbunden. n

Im Rudel auf dem Eis Der HC White Wolves trainiert regelmässig U9 und U11-Nachwuchs auf dem Eis. Mit grossem Engagement setzen sich die Präsidentin Andrea Zischek und Cheftrainerin Seraina Chiauzzi für begeisterte Hockeyspieler und Hockeyspielerinnen ein. Text & Bilder: Susanna Valentin Vom Rondodrom leuchten die Lichter sanft auf das Eisfeld. Eine besinnliche Stimmung, wie sie in die Vorweihnachtszeit passt. Nicht annähernd so besinnlich geht es allerdings auf dem Eisfeld zu und her. Schlittschuhe kratzen über die gefrorene Fläche, hier ein Zurufen, dort ein hartes Schlagen gegen die Bande: Die U9 des HC White Wolves absolviert ihr wöchentliches Training. Chef-Trainerin Seraina Chiauzzi ist mitten im Geschehen. Sie schickt den Eishockey-Nachwuchs auf den vorbereiteten Parcours, gibt Tipps, holt alle wieder zu sich. Die 30-jährige ehemalige NatiA-Spielerin ist in ihrem Element. «Seraina war es auch, die die Initiative zur Club-Gründung getroffen hat», erklärt Andrea Zischek, Präsidentin des Vereins. Die 45-Jährige war sofort Feuer und Flamme, als die Frage zur Gründung eines eigenen Angebotes im Raum stand. Sie kannte Chiauzzi bereits als Eishockeyschulleiterin im Wollerauer Erlenmoos, wo diese seit jeher aktiv war. «Schon als Teenie wollte ich dort die Wiese für eine selbstangelegte Eisbahn nutzen», sagt sie. Ein Ziel, das sie als erwachsene Frau pro-

fessionell angepackt hat. Kaum stand die Eisbahn, gründete sie eine Eishockey- und Eislaufschule. Als in Wädenswil die Eisbahn 2018 nicht zustande kam, lud sie den Wädenswiler Nachwuchs kurzerhand ins Erlenmoos ein. Mit rund 60 trainierenden Kindern fing die Idee einer Clubgründung an zu brodeln. Hockeyfamilie durch und durch Unterdessen macht sich der 9-jährige Ari bereit für das Training der U11, die Älteren lösen die U9 auf dem Eis ab. Flink bewegt er sich neben dem Eis auf seinen Schlittschuhen, das Training zahlt sich aus. Mit Vorliebe feilt er an seiner Technik, für den Club steht er im Goal. Seine Mutter, Präsidentin Zischek, hat ihn zum Eishockey gebracht. «Wir sind eine leidenschaftliche Hockeyfamilie», erzählt sie; schon ihr Grossvater war im ZSC aktiv, bevor Helme auf dem Eis angesagt waren. Engagiert ist nun die ganze Familie im 2019 gegründeten Verein, auch Aris Vater steht als Assistenztrainer auf dem Eis. «Der Aufwand ist immer wieder grösser, als zu Beginn gedacht», sagt die Präsidentin und lacht, «aber wenn ich die Jungen hier so motiviert trainieren sehe, weiss ich, dass sich das lohnt.» Begeisterung weitergeben Die Begeisterung für den Eishockey-Sport weiterzugeben steht auch für Cheftrainerin Chiauzzi im Vordergrund. Auch sie ist seit Kindesbeinen leiden-

schaftliche Eishockeyanerin. Neben ihrem Traineramt und ihrer beruflichen Tätigkeit als Sportlehrerin ist sie zwar nicht mehr professionell in der Nati A dabei, spielt aber nach wie vor in einer Frauenmannschaft. «Der Teamsport, die Geschwindigkeit und die Intensität des Spiels fasziniert mich nach wie vor», sagt sie dazu, ihre Augen leuchten hinter der Schutzmaske. Die Teamarbeit schätzt sie auch innerhalb des Vereins. «Die Zusammenarbeit ist wirklich grossartig», schwärmt sie, «ohne das wäre die Gründung des HC White Wolves unmöglich gewesen.» Individueller Fortschritt zählt Bei den weissen Wölfen in Wädenswil hat sie an diesem Abend ihren Dienst beendet, mit flinken Fingern schnürt sie ihre Schlittschuhe auf. Kalt werden die Füsse auch nach Jahren auf dem Eis immer noch. Etwas, das sie mit einem Schulterzucken hinnimmt. Blickt sie auf ihr Engagement als Trainerin, ist ihr vor allem eines wichtig: Dass die Kinder ihre Fortschritte erkennen. «Die individuelle Entwicklung zählt für mich viel mehr, als ob wir einen Match für uns entscheiden konnten», sagt sie mit Überzeugung. Matches finden dieses Jahr coronabedingt sowieso keine statt. Umso wichtiger ist das wöchentliche Training. «Das schweisst die Mannschaft zusammen», sagt Präsidentin Zischek. «Eishockey verbindet hier nicht nur auf, sondern auch neben dem Eis.» n


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Neues Kletterzentrum für höchste Ansprüche Als eine der grössten Kletterhallen schweiz- und weltweit wird das Kletterzentrum Gaswerk Wädenswil nach knapp einjährigen Bautätigkeiten bald schon Eröffnung feiern. Kletterbegeisterte können auf dem Areal Rütihof ab dem 25. Januar 2021 trainieren und sich auf viele abwechslungsreiche Kletterrouten freuen. Text: Sarah Ott Bilder: Vladek Zumr Unterhalb des Discounters Lidl entsteht das Kletterzentrum Gaswerk Wädenswil, der neuste Streich der Firma Kletterzentrum Gaswerk AG. Sie betreibt in Schlieren und Greifensee zwei weitere Kletterzentren. Die Bauarbeiten in Wädenswil sind in vollem Gange, im Innenbereich und an der Fassade des grossen Neubaus sind bereits Hunderte Volumen und Tausende Griffe verschraubt worden – das Kletterzentrum nimmt immer mehr Form an. Unter diesem Dach werden sich in Zukunft An-

fänger, Gelegenheitskletterer, aber auch nationale und internationale Spitzensportler wohl fühlen und Kletterrouten vom einfachen bis zum extrem anspruchsvollen Schwierigkeitsgrad der Weltelite bezwingen können. Der Innenbereich bietet mit ca. 370 unterschiedlichen Routen ein breites Angebot, aber auch der Aussenbereich steht dem in nichts nach. Auf ungefähr 130 verschiedenen Routen darf an der Fassade des Gebäudes geklettert werden – definitiv nichts für schwache Nerven! Zudem steht ein Boulderbereich mit mehr als 200 Boulderproblemen zum Üben bereit.

mière an den olympischen Spielen in Tokio 2020 haben sollen, wurde aber leider wegen Corona verschoben. Die Disziplinen kurz erklärt

Klettern als olympische Disziplinen

Speedklettern (oder Geschwindigkeitsklettern): Im Speedklettern muss eine 15 Meter hohe Route im direkten Vergleich geklettert werden. Dafür starten zwei Athleten gleichzeitig an identischen Wänden. Es geht darum, in möglichst kurzer Zeit die Route zu klettern. Wichtig für den Erfolg ist nebst Schnelligkeit, Greif- und Trittpräzision die Fähigkeit, sich die Bewegungsabläufe der Route genau einzuprägen.

Das Internationale Olympische Komitee (IOC) hatte im August 2016 beschlossen, dass das Sportklettern ins olympische Programm aufgenommen werden soll, mit je einem Wettbewerb für Männer und einem für Frauen. Dieser besteht als olympische Kombination aus drei Disziplinen: Speedklettern, Bouldern und Leadklettern. Eigentlich hätten diese Disziplinen ihre Pre-

Bouldern (englisch «boulder» für Felsblock): Beim Bouldern werden kurze und anspruchsvolle Routen ohne Sicherungsseil in Absprunghöhe geklettert. Die Absprunghöhe ist die Höhe, von der aus ohne relevantes Verletzungsrisiko von der Wand auf die Matten abgesprungen werden kann. Bei dieser Disziplin ist das Zusammenspiel zwischen Kraft, Technik und Konzentrati-


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Nächste Ausgabe: 21. Januar 2021 (Redaktions-/Inserateannahmeschluss Montag, 11. Januar 2021)


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on entscheidend und die Fähigkeit komplexe Bewegungsabläufe möglichst kraftsparend zu erklimmen. Leadklettern (Schwierigkeitsklettern): Das Leadklettern wird an mindestens 15 Meter hohen, künstlichen Wänden ausgetragen. Es geht darum, eine definierte Route in einer vorgegebenen Zeit möglichst sturzfrei zu durchklettern. Die Route wird im Vorstieg geklettert, das heisst, dass der Athlet über eine am Boden stehende Person mit einem Seil gesichert ist. Der Athlet muss das Seil in regelmässigen Abständen selbst einhängen. In dieser Disziplin ist vor allem Ausdauer und Kraft nötig, dazu eine ausgefeilte Technik sowie gute Taktik. In der Olympia-Qualifikation werden die drei Sportarten Speedklettern, Bouldern und Leadklettern in dieser Reihenfolge ausgeübt. Die jeweiligen Platzierungen werden miteinander multipliziert, und die Athleten mit dem niedrigsten Ergebnis kommen in die Finalrunde. Dort werden die Disziplinen direkt hintereinander geklettert und der Sieger ermittelt. Alle drei olympischen Kletterdisziplinen können im Kletterzentrum in Wädenswil in Wettkampfqualität ausgeübt werden. Auch spezifische Kletterkurse, von den Kleinsten bis zu deren Grosseltern, werden zukünftig im Kletterzentrum Gaswerk Wädenswil angeboten. Nähere Infos dazu kann man zu gegebener Zeit auf der Homepage erfahren. n Kletterzentrum Gaswerk Wädenswil Rütihof 2, 8820 Wädenswil www.kletterzentrum.com

Lesefieber – ein Abend, wie ein Buchzeichen Wenn nichts mehr stattfinden darf, dann geniesst man es doppelt, wenn dann doch einmal ein kleiner Anlass möglich ist. Am 3. Dezember greift für einmal nicht das Virus um sich, sondern das Lesefieber. Text & Bild: Ingrid Eva Liedtke Was steht in diesen Tagen vor Weihnachten in unseren Kalendern? Nichts! Nix! Nada! Niente! Rien! Das ist der Corona-AdventsJux 2020. Doch der Donnerstagabend, der 3. Dezember, war für etwas mehr als zwanzig Personen anders. So viele fanden sich ein im Etzelsaal der Katholischen Kirche Wädenswil, zu einer Veranstaltung der Lesegesellschaft. Sie alle hat das Lesefieber getrieben, hat sie Corona-Ängste verdrängen, ihre Masken aufsetzen und Abstand halten lassen, um sich für einen Abend unterhalten und sich für ihre einsamen oder zumindest sehr ruhigen Winterabende neuen Lesestoff empfehlen zu lassen. Persönlich und lebendig, im ununterbrochenen Wortfluss, der sich in seiner berndeutschen Dialektik in Hören und Fühlen einschmeichelt, stellte Buchbloggerin Manuela Hofstetter sich selbst und ihre Leidenschaften vor – und das sind beileibe nicht nur Bücher. Doch zwölf Bücher legt sie uns an diesem Abend speziell ans Herz und sagt uns auch, wie dankbar sie ist wieder einmal auftreten zu dürfen, weil sie es so liebt, aber schon in Erwägung gezogen hat, wieder in ihren alten Beruf als Buchhändlerin zurückzukehren. Doch jetzt, da sie vor Publikum stehe, wisse sie, dass sie die richtige Entscheidung getroffen habe. Sie brauche die Menschen, das Publikum, das ihr gebannt lauscht, wenn sie erzählt, von all dem gelesenen Leben und auch dem selbst Gelebten. Es ist wirklich schön, wie schnell Hofstetter in Beziehung zu ihrem Publikum treten kann, erstaunt aber nicht sonderlich, denn sie gibt auch sehr viel von sich selber preis. Die Anekdoten aus ihrem eigenen Leben – und sie erzählt nicht nur die netten Dinge – leiten meisten über zum Inhalt des nächsten Buches. Die erfolgreichste Buchbloggerin der Schweiz stammt aus Spiez, aus dem Berner Oberland. Daher dieses breite Berndeutsch, das den Rhythmus und den Klang ihres Vortrages prägt. Ist sie daheim, ist sie meistens draussen, in der Natur. Ein anderer Teil von ihr ist immer im Lesefieber und damit oft auf Tour als Agentin in Sachen Literatur. Jährlich vergibt sie einen Literaturpreis ganz nach ihrem Geschmack, die

«Lesefieber-Feder», und sie ist Botschafterin des Schweizer Bücherbons und Mitglied der Literaturkommission des Kantons Bern. An diesem Abend verschenkt sie grosszügig Bücherbons und zwei der vorgestellten Bücher. Eineinhalb Stunden sind über zwanzig Menschen gebannt von der Begeisterung der Bloggerin für die mitgebrachten Werke und der sprachlichen Viruosität, mit der sie ihnen deren Inhalt näherbringt. Eineinhalb Stunden bekommt man Einblick in fremde Welten und andere Schicksale, weit weg von all dem, was in Zusammenhang mit der uns bedrohenden Seuche steht. Und zum Schluss haben dann doch alle schnell ihr Wärchen gepackt und sind zum Büchertisch gehastet, der im hinteren Teil des Saales von den Damen vom Kafisatz Wädenswil aufgestellt worden ist, um das eine oder andere Buch noch für sich zu ergattern. Der Tisch war in Kürze leergekauft. Und dann? Schnell nach Hause gehen, in unsere sichere Höhle, weg von möglichen Viren, das Cellophan vom gekauften Buch reissen und sich in die Geschichten vertiefen. Wir alle brauchen Bücher, diese Wunder, die uns fremde Welten eröffnen, die uns diese schwere Zeit überbrücken helfen und uns manchmal sogar einen neuen Weg aufzeigen können. Als Geschenke taugen sie allemal. Was gibt es Schöneres, als Bücher zu schenken! Im stilvollen und gemütlichen Kafisatz kann man sicher noch in dem einen oder anderen Buch herumstöbern, bei einem herrlichen Capuccino oder einem auserlesenen Tee. n


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Erdgeschoss in der «Sust» soll Treffpunkt bleiben

Die stolzen Chemie-Diplomandinnen und -Diplomanden mit ZHAWInstitutsleiter Christian Hinderling (hinterste Reihe links aussen) und Studiengangleiter Achim Ecker (hinterste Reihe rechts aussen). (Foto: Tevy Wädenswil)

30 ZHAW-Bachelors in ­Chemie diplomiert 30 Absolventinnen und Absolventen des Studiengangs Chemie konnten am 27. November 2020 an der ZHAW in Wädenswil ihr Bachelor-Diplom entgegennehmen. Sie stehen vor einer vielversprechenden Laufbahn in der Chemieund Pharmabranche. Die zehn Chemikerinnen und zwanzig Chemiker feierten am Departement Life Sciences und Facility Management der ZHAW in Wädenswil den erfolgreichen Abschluss ihres Bachelor-Studiums. Christian Hinderling, Leiter des Instituts für Chemie und Biotechnologie und Studiengangleiter Achim Ecker überreichten 11 Diplome in der Vertiefungsrichtung Biologische Chemie und 19 in der Vertiefungsrichtung Chemie. Der Preis des SVC (Schweizerischer Verband diplomierter ChemikerInnen) ging an Stefan

Näf aus Herisau für seine ausgezeichnete Bachelorarbeit und das beste Diplom. Die Festansprache hielt Arian Bastani, Wissenschaftsjournalist und Betreiber der Internetseite www.angstrom.ch. Das Departement Life Sciences und Facility Management ist eines von acht Departementen der ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften. Es gehört zu den führenden Kompetenzzentren in der Schweiz für Lebensmittel und Getränke, Biotechnologie, Chemie, Gesundheit, Umwelt und Facility Management sowie für Angewandte Simulationen. In diesen Bereichen bietet das Departement neben praxisnaher Aus- und Weiterbildung anwendungsorientierte Forschung und Entwicklung sowie Dienstleistungen an. (e)

Während rund 20 Jahren war im Erdgeschoss des Jugendkulturhauses Sust an der Seestrasse 90, der «Club Industrie» zuhause. Der Treffpunkt für junge Erwachsene, entstanden in den 1990er-Jahren, schloss letztes Jahr seine Tore. Der dazu gehörige Trägerverein löste sich auf. Nun möchte die Stadt Wädenswil dem Treffpunkt wieder Leben einhauchen. Sie sucht einen neuen Pächter für das Lokal. Die Grundidee soll-

te beibehalten werden und der Raum weiterhin als Treffpunkt fungieren, zum Beispiel als Gastrobetrieb mit kulturellem Rahmenprogramm. Die zukünftige Nutzung soll zum Gebäude und zum Umfeld passen und das bereits bestehende Angebot in Wädenswil ergänzen. Die Fläche wird im Rohbau vermietet. Bewerbungen inklusive Betriebskonzept sind einzureichen an Stadt Wädenswil, Dienststelle Immobilien. (w)

A3: Gehölzpflege zwischen Zürich-Wollishofen und Reichenburg Das Bundesamt für Strassen Astra führt noch bis Februar 2021 auf der A3 zwischen ZürichWollishofen und Reichenburg Gehölzpflegearbeiten durch. Für die Durchführung der Arbeiten sind nächtliche Sperrungen notwendig. Während mehrerer Nächte kann es im gesam-

ten Abschnitt jeweils zwischen 20.30 und 05.00 Uhr zu Sperrungen der Autobahn kommen. Der Verkehr wird jeweils über das untergeordnete Strassennetz geleitet. Die Umleitungen werden signalisiert. Die jeweiligen Sperrdaten sind der Seite www.truckinfo.ch zu entnehmen. (e)

Mit Weihnachts­kugeln spenden Die Adventszeit hat begonnen, das Weihnachtsfest rückt näher. Im Zürisee Center Wädenswil und in allen Migros-Fachmärkten des Centers sorgen in der Nähe der Kassen weisse Weihnachtskugeln für vorweihnächtliche Stimmung. Kundinnen und Kunden können bis zum 24. Dezember beim Bezahlen der Einkäufe eine Weihnachtskugel für 5 Franken dazulegen und das Geld ins Kässeli gleich daneben spenden. Im Aussenbereich steht ein Tannenbaum bereit, um mit den Kugeln geschmückt zu werden. Mit bereitliegenden Stiften lässt sich nach Wunsch eine persönliche Botschaft oder ein Motiv aufzeichnen. Der gespendete Be-

trag kommt vollumfänglich der «Stiftung Bühl» zugute, Kindern und Jugendlichen mit einer geistigen Behinderung oder einer Lernbehinderung. (e)

Erster Wädenswiler Kaffee vom Schluchtalhof Am ersten Samstag im Dezember luden Werner und Karin Fankhauser vom Schluchtalhof ein, um am «Tag der offenen Hoftür» gemeinsam die Früchte des Jahres 2020 zu geniessen. An verschiedenen Freiluftstationen konnten die angemeldeten Gäste neue und bewährte Hofprodukte kosten und dabei viel Spannendes zum Anbau und zur Verarbeitung erfahren. Im Rampenlicht stand natürlich der erste Wädenswiler Kaffee, welcher aus Lupinensamen hergestellt wird. Ausgeschenkt wurde das heisse Getränk von der Kaffeerösterei Ben & Co. aus Trachslau, welche das Rösten der Samen übernimmt. Ein weiterer Neuling ist der Vegi-Burger, der ebenfalls aus Lupinen hergestellt wird. Beigemischt werden dazu verschiedene Gemüse, Gewürze und Schluchtaler Haferflocken und Hafermehl – alles total lokal! (lim)


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Haben allen Grund zur Freude: Andreas Tanner, Sergio Herencias und David Fritsche durften für ihren Kurzfilm drei Trophäen einheimsen.

«Guave Motion» gewinnt 3 Auszeichnungen in Cannes Die Freude ist gross im Wädenswiler Film- und Animationsstudio «Guave Motion». Gleich drei Auszeichnungen gewinnt das Team in Cannes für den Kurzfilm «Wirtschaft ist Care». Mit einer goldenen DelphinTrophäe in der Kategorie «Informationsfilme», Silber in der Kategorie «Fundraising, NonProfit, CSR» und einer Schwarzen Delphin-Trophäe für «Beste Animation, Grafik und Spezialeffekte» wurde der Film prämiert. Letztere wird nur einmal vergeben und ist für das Animationsstudio eine besondere Ehre und Freude. Der bereits mehrfach prämierte Kurzfilm «Wirtschaft ist Care»

wurde unter dem Motto «Ökonomie neu denken» produziert, der mittlerweile in fünf Sprachen zur Verfügung steht: www.economy-is-care.ch. Er hinterfragt mit kleinen Gedankenspielen den heutigen Stand der Wirtschaft und fordert ein neues Wirtschaftsverständnis, welches den Fokus weg vom Geld, hin zu mehr Fürsorge und der Befriedigung tatsächlicher menschlicher Bedürfnisse legt. Darin wird der Fokus auf das Thema «Care Arbeit» gelenkt, welches in der heutigen Wirtschaft viel zu wenig berücksichtigt wird. Es werden dabei keine konkreten Lösungen präsentiert, sondern genug Freiraum zur Verfügung gestellt, um interessante Diskurse entstehen zu lassen.

Erstellt wurde der Film mit einem kleinen Team in Wädenswil. Der in Schönenberg ansässige Regisseur und Produzent Sergio Herencias hat das Animationsstudio Guave Motion mit seinem Geschäftspartner David Fritsche vor zwölf Jahren gegründet. Andreas Tanner ergänzt das Team perfekt und hat auch den Grossteil der Animationen für den ausgezeichneten Kurzfilm erstellt. Namhafter Kundenstamm Das an der Moosacherstrasse in der Au ansässige Filmstudio hat somit schon ein gut gefülltes Portfolio mit verschiedensten Werbefilmproduktionen für namhafte Kunden aufgebaut. Sie nennen sich selbst «Filmnerds» und sind auch stolz drauf. Ihre

Herzen brennen noch genau gleich für Film und Animation, wie zu Kindertagen. Das Studio hat mit dem Kurzfilm «Wirtschaft ist Care» den Nerv der Zeit getroffen und freut sich, dass aufgrund der Auszeichnungen in Cannes noch mehr über den Film und das Thema «Care Arbeit» gesprochen wird. Mit fast 850 Einreichungen aus 41 Ländern ist Cannes Corporate Media & TV Awards eines der wichtigsten internationalen Festivals für Wirtschaftsfilme und Auftragsproduktionen. (e) Guave Motion · Guave Studios GmbH Moosacherstrasse 5 8804 Au-Wädenswil www.guavemotion.ch

SP greift bürgerliche Dominanz im Stadtrat an Der Wädenswiler Stadtrat ist in der Legislatur 2018–2022 deutlich rechts geprägt: Nur Jonas Erni (SP) bringt linke Anliegen in der Exekutive ein. Für die SP Wädenswil ist klar: Es braucht einen Stadtrat, der breiter aufgestellt ist. Darum hat sie an ihrer Online-Parteiversammlung neben Jonas Erni auch Daniel Tanner als Stadtratskandidat nominiert.

Daniel Tanner ist 58 Jahre alt und politisiert schon seit Jahren für Wädenswil. Er vertrat die SP 2009 bis 2015 im Gemeinderat, wo er zuletzt die Raumplanungskommission präsidierte. Er war auch ausserhalb des Parlaments aktiv, insbesondere mit seinem Engagement gegen einen zusätzlichen Golfplatz. Seine Kernthemen sind Umwelt und Raumplanung – hier sieht

er in Wädenswil grosse Herausforderungen: «Wir haben ein riesiges Gemeindegebiet, welches zum Teil städtisch geprägt ist, andererseits aber auch viel schützenswerte Natur enthält. Ich will mich dafür einsetzen, dass dieser Gegensatz nicht zu Konflikten führt.» Neben Daniel Tanner will auch der amtierende Stadtrat und Sicherheitsvorsteher Jonas Erni

die SP weiterhin im Stadtrat vertreten. Er konnte in den letzten Jahren verschiedene ökologisch und sozial wichtige Projekte umsetzen – zum Beispiel neue Solaranlagen auf dem Hallen- und Strandbad sowie verschiedene energetische Sanierungsprojekte und ökologische Aufwertungsmassnahmen. «Das motiviert mich, weiterzumachen», so Erni. (e)


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Schnyder Mode verlässt Wädenswil, doch das Lokal wird nicht unbesetzt bleiben.

Das heimische Gewerbe im Wandel Wo etwas aufhört, entsteht Neues. Das gilt auch für die Läden in Wä­dens­ wil. Was hat sich in letzter Zeit verändert? Ein kleiner Rundgang. Text: Susanna Valentin Bild: Stefan Baumgartner Prominent sticht es ins Auge: Liquidation. In dicken, roten Lettern prangt die Schrift auf dem Schaufenster des Modehauses Schnyder. Einer mehr, der seine Pforten schliesst? Die Nachfrage zeigt, man möchte sich auf die grösseren Schnyder-Filialen konzentrieren. Was

ein Schlussstrich für den einen ist, kann eine Chance für den nächsten sein. Für das Coiffeurgeschäft Maurizio, dessen Standort direkt nebenan liegt, ist Schnyders Wegzug dies in der Tat. Er ist es, der die Räumlichkeiten ab März 2021 übernimmt. «Wir sind froh, diese Lösung gefunden zu haben», sagt Geschäftsinhaber Maurizio Martorelli dazu, er hat im Sinn zu expandieren. Das zweistöckige Ladenlokal lässt es zu, seinen Coiffeursalon zum Beauty­ house zu wandeln und das Angebot auszubauen. «Damit schaffe ich ein komplettes

Die Stiftung Bühl gibt ihren Laden im Zentrum auf – das Lokal ist auf April 2021 zu mieten.

Rundumpaket in einem Haus und gleichzeitig eine Zukunft für meine Töchter, die bei mir arbeiten», sagt er. Bald 60 Jahre alt, betreibt er seinen Salon seit 42 Jahren in Wädenswil. Der zentrale Standort an der Gerbestrasse hat ihm immer entsprochen. Auch sein Lokal hat einen Nachmieter gefunden. «Wer das genau ist, kann noch nicht abschliessend gesagt werden», sagt Martorelli, er möchte nicht vorgreifen. Fest steht, dass der Platz wieder genutzt wird. Ein Schlenker via Einkaufszentrum «di alt Fabrik» zeugt wieder von neuem Leben in der Stadt. Neben dem bewährten Schuler-Weinfachgeschäft, das manchem gerade vor Weihnachten einen schnellen Geschenkekauf ermöglicht, stehen Kisten mit Obst und Gemüse vor einem Leuchtschild. Der «International Supermarkt» hat seine Tore geöffnet. Wer also trotz Coronakrise ein bisschen Ferne schnuppern möchte, ist hier gut bedient, die Regale sind voller internationaler Leckereien. Leer hingegen standen einige Zeit die Lokale im «Zentrum Oberdorf». Ein Blick in die Fussgängerpassage zeigt: nicht mehr. Ein Hauch Gesundheit schlägt Passanten entgegen, im Fitness-

zentrum wird auch mit Maske trainiert, allerlei Hilfsgeräte für die Mobilität warten auf Abnehmer und Abnehmerinnen, aber auch ein Reisebüro und Firmen aus dem Bausektor zeigen ihr Angebot in den Schaufenstern. Daneben können Bekleidung und Autoteile erworben werden. Überraschung inklusive Seit eh und je warm beleuchtet ist auch das Geschäft «Blumen Müller». Das Geschäft liegt zwar ein bisschen versteckt, zieht aber die Blicke auf sich, läuft man nach der Oberdorf-Passage darauf zu. Seit rund 50 Jahren werden Kunden und Kundinnen hier von zwei Generationen der Familie Müller bedient. Nun soll der Blumenladen im Frühling neue Blüten treiben. Für Geschäftsführerin Christina Müller stimmt der Zeitpunkt für einen Neuanfang. «Natürlich ist die kommende Veränderung auch emotional», sagt sie dazu, «schliesslich bin ich sozusagen in unseren Laden hineingeboren.» Nun schmiedet sie neue Pläne für die Zukunft. Wie diese genau aussehen, verrät sie noch nicht. Sicher ist, dass ihre Kunden und Kundinnen weiter auf sie zählen können. n


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Das jüngste Team in der Nationalliga B Der Tischtennisclub Wädenswil (TTCW) wurde 1964 gegründet und gehört seit Jahren entweder der Nationalliga A oder B an. Lukas Ott, Manrico Riesco und Numa Ulrich, die 15- und 16-jährigen Nachwuchstalente, spielen in der zweithöchsten Spielklasse, der Nationalliga B. Es ist die jüngste Teamzusammensetzung in der Geschichte des TTCW, die jemals in dieser Liga gespielt hat und macht darum die Konstellation so speziell. Text: Sarah Ott Bilder: zvg und Sarah Ott Jeden Dienstagabend trifft man sich in der Turnhalle des Schulhauses Fuhr zum Mannschaftstraining und lässt dabei die Bälle übers Netz fliegen. Lucas Ott, Manrico Riesco und Numa Ulrich, die drei sehr talentierten Nachwuchsspieler des Tischtennisclubs Wädenswil, sind natürlich auch dort und bieten mit ihrem enorm rasanten Spiel eine grosse Darbietung. Voller Po­wer und Elan fetzt der Tischtennisball von einer Seite zur anderen, die Augen mögen dem Schuss kaum folgen. Das Team versteht sich gut, das fühlt man schon beim Betreten der Halle und sieht es am gemeinsamen Spiel. Gary Seitz ist auf verschiedensten Stufen schon seit fast 40 Jahren als Trainer in Wädenswil tätig. In der zweiten Saison, in der er wieder für die erste Mannschaft zuständig ist, startet er normalerweise mit einem Mentaltraining, um den Fokus der Spieler voll auf die zu erwartenden Aufgaben zu richten. Die von ihm gewählten Übungen erfordern grosse Konzentration und sind sehr anstrengend, sofern diese bestmöglich visualisiert werden. Es geht ums Vorausdenken und darum, den Gegner zu analysieren und seine Schwächen Lucas Ott.

Manrico Riesco und Lucas Ott zeigen mit ihrem rasanten Spiel eine grosse Darbietung.

In der Schweizer Nationalliga A spielen vornehmlich Ausländer, und auch in der Nationalliga B haben sich einige Teams mit ausländischen Spielern verstärkt. Im Wädenswiler Club möchte man die Talente aus dem eigenen Nachwuchs fördern

und an die Schweizer Spitze führen und verzichtet darum auf auswärtige, zugekaufte Spieler. Filip Karin und Lars Posch wurden zuletzt am linken Seeufer zu Nationalspielern. Der Saisonstart ist gut geglückt, und der Club belegt nach vier Runden den 5. Platz. Leider sind alle Spiele coronabedingt bis Anfang 2021 gestrichen, und wie es danach weiter geht, wird sich zeigen. Um die Motivation und stetige Weiterentwicklung zu fördern, wird trotz allem gleich intensiv weiter trainiert und die Zeit genutzt, um an den eigenen technischen und taktischen Stärken zu feilen und um erkannte Schwächen zu reduzieren. Alle drei Nachwuchsspieler trainieren in der Woche 18 bis 20 Stunden und reisen dafür zum Teil weit herum. Um auf diesem hohen Niveau weiterzukommen ist das auch nötig. «Es gibt keinen Top-Spieler, der ab dem 12. Altersjahr weniger als 20 Stunden pro Woche trainiert», sagt Gary Seitz. Gespannt warten wir nun die nächsten Spiele ab und hoffen, dass sich das Erfolgs-Trio weiter durchsetzen kann. n

Ulrich Numa.

Manrico Riesco.

auszunutzen. Während des Spiels hat man dazu keine Zeit, da muss Technik und Konzentration perfekt zusammenspielen. Tischtennis ist ein sehr schneller Sport, der eine rasche Reaktion und ein gutes Auge erfordert. «In dieser Sportart spielt die Technik und die Erfahrung eine grosse Rolle, und so ist es auch recht ungewöhnlich, dass sich solch junge Spieler bereits auf diesem hohen Niveau befinden», sagt Gary Seitz. Als ideales Spielalter nennt er im Durchschnitt 26 bis 30 Jahre. Der Fortschritt geht zu Beginn der Karriere meist etwas langsam voran. Aber ist die Basis einmal sattelfest, bleibt sie für immer. Darauf wird kontinuierlich aufgebaut und stetig an Taktik und Technik gefeilt. Eigene Talente fördern


LESERMEINUNG

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Mehrere Gründer Zum Artikel über das Ende der Wadin Schränzer in der Okt.-Ausgabe sowie zum dazu gehörigen «Korrekt» in der Nov.-Ausgabe: Zuerst finde ich sehr schade, dass mit den Wadin Schränzern ein Eckpfeiler der Wädenswiler Fasnacht weggebrochen ist. Trotzdem möchte ich hier klarstellen, dass nicht Walter (Cheesy) Tessarolo der allei-

Gut besuchter Lauf- und Walking-Träff Au 2020

nige Gründer der Wadin Schränzer ist. Cheesy hat die Gründung der Wadin Schränzer in die Wege geleitet, aber die Gründer der Wadin Schränzer sind all diejenigen, die im April 1981 im Säli des Rest. Schmiedstube die Wadin Schränzer aus der Taufe gehoben haben. Ein Mitgründer der Wadin Schränzer: Hans Peter Baumgartner

Die Laufsaison auf der Halbinsel Au geht zu Ende. Es war für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer wie auch für die Leitercrew ein nicht einfaches Jahr. Infolge der Corona-Massnahmen gab es immer wieder Unterbrüche – also kein Träff.

Der Wädenswiler Kalender

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Claudia Rota & Yvonne Flüeler

erhältlich für Fr. 29.– ,,

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Der Wädenswiler Kalender 2021 im Tabloidformat 23,5 x 32 cm bringt Freude in jedes Haus, in jedes Büro. Für alle Wädenswiler; solche, die es wurden oder werden wollen und natürlich ganz besonders auch für Heimweh-Wättischwiler. 1 Titelbild und 12 Monatsblätter mit ausgewählten Sujets aus Wädenswil und Umgebung. Zudem sind neben den eidgenössischen auch die Wädenswiler Feiertage markiert. Ein Hingucker, der in keinem Büro, keinem Haushalt in Wädenswil und bei keinem echten Heimweh-Wättischwiler fehlen darf!

Und trotzdem war er schön und gut besucht. Sich in der Gemeinschaft gesund bewegen und das erst noch in einem der schönsten Erholungsparks am Zürichsee auf der Halbinsel Au. Diese Lebensqualität brachte allen Teilnehmern trotzdem viel Freude, Wohlbefinden und Zufriedenheit. Denn wer zufrieden ist, ist auch gesund! Mit dieser aktiven Bewegung eine Fitness und Zufriedenheit zu erreichen, das ist auch das Ziel des Lauf- und WalkingTräffs Au. So lassen sich auch die Belastungen des beruflichen und privaten Alltags (gerade auch in der Corona-Zeit) besser bewältigen. Auch dieses Jahr wieder danken die Teilnehmerinnen und Teil­neh­mer dem Leiterteam für sein Engagement und die umsichtige Betreuung. In der Sparte Jogging geht der Dank an Stefan Müller, im FitnessWalking an Margrit Braecker und Magret Vetterli-Tüscher sowie im Nordic-Walking an Anton Noser, Kurt Lechner und René Roner. Die Leiterinnen und Leiter waren jeweils dankbar, wenn sie am Start und am Ende der Laufstunde nur zufriedene Gesichter begrüssen und verabschieden durften. Das wurde von den Teilnehmern an die Leitercrew übermittelt mit den Worten «Es war wiedermal schön und super, es hat gut getan – wir sind gesund geblieben». Was will man noch mehr am Ende der Laufsaison! Eine weniger erfreuliche Nachricht: Kurt Lechner hat mitgeteilt, dass er auf Ende Saison 2020 die Leitung der Nordic-Walking-Gruppe beenden möchte. Vielen Dank für die langjährige Leitung und Betreuung. Auch das Leiterteam dankt allen für ihre treue Teilnahme und wünscht einen guten Start in die Saison 2021 – «bleibt ­ge­sund und herzlich Will­kom­ men 2021». Das Leiterteam wünscht allen frohe Festtage. (e)


WÄ DE NS WI L Wädenswiler Jahrbuch 2020 Immer im Spätherbst erscheint das Wädenswiler Jahrbuch. Die Pandemie habe die Arbeit am Jahrbuch nicht erschwert, sagt Historiker Adrian Scherrer, der die Redaktion verantwortet. «Die Frage kam auf, ob Corona zum Thema hätte gemacht werden müssen. Doch es wurde schon so viel darüber geschrieben! Mit dem grossen und sehr interessanten Beitrag zur Spanischen Grippe konnten wir eine Brücke schlagen zu einem historischen, aber ziemlich ähnlichen Ereignis in der Geschichte, das verblüffend viele Parallelen aufweist. Damals gab es – anders als heute – die meisten Todesfälle unter jungen Menschen. Doch die Reaktionen, wie Veranstaltungsverbote, das Schliessen der Schule etc. waren vergleichbar. Man hat nicht sofort reagiert, genau wie jetzt. Man tat sich am Anfang schwer», so Scherrer. Christian Winkler hat den Artikel auf das Lokale heruntergebrochen, auf die Verhältnisse in Wädenswil, damals während der Spanischen Grippe. An diesem Beispiel wird einmal mehr klar, was Geschichte tun kann. Sie kann uns helfen, die Gegenwart besser zu verstehen, vielleicht sogar aus den Fehlern der Vergangenheit zu lernen. Jedes Jahrbuch hatte einen Themenschwerpunkt. Das 75-Jahr-Jubiläum des Volkstheaters Wädenswil und 50 Jahre Theater Schönenberg gaben den Anstoss, die vielfältigen Wurzeln des Theaters in Wädenswil auszuleuchten. Es wird nicht nur gezeigt, dass Theateraufführungen eine lange Tradition haben, sondern es werden auch allerlei Anekdoten und Einsichten in eine vergnügliche Vergangenheit bereitgehalten. Die Geschichte des Volktheaters ist ein stetiges Auf und Ab, und es gab immer wieder gloriose Zeiten. Zum Beispiel als Carl Zuckmayr zu der Premiere von «Katharina Knie» kam, einem Stück von ihm, das in eine Mundartfassung umgearbeitet worden war. Prof. Dr. Peter Ziegler hat einen interessanten Beitrag zur Geschichte der Eichmüli verfasst. Weitere Beiträge befassen sich mit dem Simongut in der Au, mit der Geschichte der Fotografie sowie der Elektrifizierung in Wädenswil vor 125 Jahren. Es widmet sich ausserdem dem Wandel der Stiftung Bühl und ihrer Arbeit für Menschen mit Beeinträchtigung. Nachrufe erinnern an den Bildhauer Urs Burkhardt, an Stadt- und Kantonsrätin Trudi Rota und an Stadt- und Kantonsrat Vinzenz Bütler. (iel) Das Jahrbuch ist zu beziehen bei shop.stutzmedien.ch oder im kafisatz, Schönenbergstrasse 1, 8820 Wädenswil, info@kafisatz.ch

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«Jerusalema» und «O du Fröhliche»? Lieder, die auch in digitalen Zeiten bewegen! Ein Song geht viral und verbreitet gute Stimmung und Hoffnung. Warum ist das in besonderen Momenten wie jetzt wichtig? Und warum ist es möglich, dass Videos und weitere Inhalte viral gehen? Und was alles findet man auf YouTube? Aktuell sind wir in einer etwas anderen Adventszeit, und jeder ist mit sich und seiner eigenen Situation beschäftigt. Umso schöner sind dabei heitere Lieder, die bewegen und berühren, motivieren und fröhliche Stimmung verbreiten. Die klassischen Weihnachtslieder wie «Stille Nacht» und «O du Fröhliche» gehören zum Weihnachtsfest wie die «Weihnachtsguetzli». Der Song Master KG – Jerusalema (Feat. Nomcebo) geht viral. Das heisst, der Ursprung ist das Internet, und das Video auf YouTube wird über verschiedene digitale Kanäle geteilt. Aus diesem Grund «viral». Zudem wird das Lied im Radio gespielt, und selbst im Fernsehen wird über die virale Verbreitung der unterschiedlichsten Videos berichtet. Der Song soll gute Laune und Hoffnung auf der ganzen Welt in Zeiten der Unsicherheit verbreiten. Lieder und Melodien verbinden uns auf eine besondere Art und Weise. Man muss die Texte auch nicht immer verstehen: «Bilder sagen mehr als tausend Worte». Wie schön ist es auf den Videos zum Song Jerusalema – die eigens einstudierten Choreografien – unter anderem tanzende Kinder aus aller Welt, Nonnen und Pater im Innenhof des Klosters in Italien und auch Szenen aus dem Kreissaal des Unispitals zum Song zu sehen. Alle machen mit und sind mit Freude, Rhythmus und Begeisterung dabei. Warum ist das in speziellen Momenten wie den jetzigen wichtig? Wir sind in einer anderen Situation, und auch wenn alle Jahre unsere Rituale die gleichen sind, wird dieses Jahr möglicherweise das eine oder andere etwas verschieden sein. So ist es auch mit der Adventszeit und den Weihnachtsliedern. Wir können selbstverständlich auch die virtuelle Welt in unsere Adventszeit miteinbeziehen. Wir finden auf YouTube zum Beispiel Videos mit Rezepten zum Backen, Basteltipps, Texte und Noten zu Weihnachtsliedern, und wir können auch noch ein Instrument online erlernen oder uns beim Singen musikalische Unterstützung suchen. Es gibt fast nichts, das auf YouTube nicht gefunden wird.

Und warum ist es möglich, dass Videos und weitere Inhalte viral gehen? Inhalte und Videos gehen nur dann viral, wenn sie den Nerv der Zeit treffen. Dabei gibt es einige Faktoren, die erfüllt werden müssen, damit möglicherweise eine ideale Ausgangslage geschaffen werden kann. Diese Faktoren sind keine Garantie, jedoch haben sie Potenzial für mehr. Das kann heissen, mehr Likes, mehr geteilt und verbreitet zu werden. Zudem helfen Videos auch für eine bessere Platzierung beim Suchmaschinenranking wie Google. Und was alles findet man noch auf YouTube? Lexikons und Duden haben bestimmt nicht ausgedient, doch YouTube ist kunterbunt. Es gibt nichts, das nicht zu finden ist: Von Musikvideos, Werbeclips, Kinoclips, Theaterstücke, Tutorials, Erklärvideos, Weiterbildungsvideos und vieles mehr. Videos sind ein wichtiges Medium für Bildung, besseres Verständnis und für die Zeitdokumentation. Eine unglaubliche Wissens- und Informationsdatenbank in bewegten Bildern. Eckdaten zu YouTube YouTube hat mehr als zwei Milliarden Nutzer, das heisst, fast ein Drittel aller Internetnutzer weltweit. Jede Minute werden auf YouTube 400 Stunden Videomaterial hochgeladen. Jeden Tag werden über 1 Milliarde Stunden an YouTube-Videos angesehen, mehr als auf Netflix und Facebook zusammen. Dabei belaufen sich die Aufrufe über die Mobilgeräte auf mehr als 70% der gesamten Wiedergabezeit auf YouTube. Es wurden lokalisierte Versionen von YouTube für mehr als 91 Länder eingeführt, und YouTube steht in insgesamt 80 verschiedenen Sprachen zur Verfügung. Die Mission von YouTube ist es, allen eine Stimme zu geben und die Welt zu zeigen. Jeder soll die Chance haben seiner Stimme Ausdruck zu verleihen. Zu den Werten von YouTube gehören die Meinungsfreiheit, die Informationsfreiheit, die Chancengleichheit und die Freiheit der Zugehörigkeit. n


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Ein Zeichen gegen die Mutlosigkeit und für eine schöne Adventsstimmung in Hütten Vieles ist abgesagt worden. Aber der Elternrat in Hütten ist nicht verzagt, sondern hat neue Ideen gesucht und gefunden, um den Kindern und der Dorfbevölkerung ein Zeichen des Mutes und der Freude zum Advent und zu Weihnachten zu schenken. Text & Bilder: Ingrid Eva Liedtke Es ist Advent, und an dem Morgen, als ich Daniela Wagner vom Elternrat Hütten treffe, schneit es dicke Flocken. Es ist Winter, Vorweihnachtszeit. Es ist die Zeit der Weihnachtsmärkte, der Adventsfenster, der Chlausumzüge, von Kerzenziehen und allerlei gemeinschaftlichem Vorfreuen auf die Weihnachtstage. Nicht so in diesem Corona-Jahr. Fast alles muss abgesagt werden, wie zum Beispiel der Räbeliechtliumzug im Spätherbst. Doch in Hütten gibt man sich damit nicht zufrieden. Man hat nach Alternativen gesucht. Ursprünglich war dies das Jahr, in dem ein grosses Krippenspiel geplant war, wie dies jedes zweite Jahr der Fall ist. Doch auch dieses Projekt musste abgesagt werden. «Als Alternative stand zuerst ein Adventssingen zur Debatte. Aber gemeinsames Singen ist zurzeit ebenfalls nicht optimal», sagt Daniela Wagner. «Wir vom Elternrat wollten jedoch nicht,

dass den Kindern ersatzlos alles gestrichen wird. Also mussten wir irgendetwas finden, das machbar ist. Zusammen mit Lehrern, mit der Schulleitung und auch mit dem Quartierverein wurden Ideen ausgetauscht und Lösungen gesucht.» Die hat man schlussendlich gefunden. Auf dem Schulhof, zwischen dem alten und dem neuen Schulhaus wurden Tannenbäumchen aufgestellt: Vier kleine Tannen für jede Klasse, also für den Kindergarten, für die 1.–2. Klasse, die 3.–4. und die 5.–6. Klasse. In der Mitte thront ein grosser Tannenbaum, der die Dorfgemeinschaft symbolisieren soll. Die Bäume sind verziert mit selbstgebastelten Sternen und Kugeln.

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Es sind Wunschbäume. Darum haben die Kinder auf die Sterne Wünsche für das neue Jahr geschrieben. Beim Schulhausausgang, unter dem Vordach und geschützt vor schlechtem Wetter, steht ein Tisch mit einer Schachtel weiterer, noch unbeschriebener Sterne. «Jeder vom Dorf darf und soll kommen und einen Wunsch für das neue Jahr auf einen Stern schreiben und diesen dann an den grossen Baum hängen», schlägt Daniela Wagner vor. Eine sehr hübsche und liebevolle Idee! Denn das neue Jahr soll hoffnungsvoll beginnen. Dafür will man mit dieser Aktion ein Zeichen setzen. «Wir wollten auch vermitteln, dass es immer eine Möglichkeit gibt für eine schöne Aktion. Es ist ein Zeichen gegen die Mutlosigkeit dieser schwierigen Tage. Wir hoffen, dass sich andere Leute, Gemeinden, Vereine oder Organisationen von uns inspirieren lassen.» Zusätzlich hat man in den Klassen Lieder gesungen, Gedichte vorgelesen oder einfach musiziert – einzeln oder in kleinen Gruppen. Die Lieder und Stücke wurden aufgenommen. Per QR-Code, die auf Sterne gedruckt sind, kann man sie mit dem Handy abhören. Eine schöne Idee! Um diesen zauberhaften Platz gebührend zu umrahmen, haben die Klassen ihre Schulzim-

merfenster bemalt oder mit Seidenpapierbildern geschmückt. Wenn es draussen dunkel wird und drinnen die Lichter angehen, beginnt der Zauber. Man stellt sich einfach in den Innenhof der beiden Schulhäuser, bestaunt die ganze Pracht, hört vielleicht eines der aufgenommenen Lieder übers Handy und findet so sicher seine weihnächtliche Stimmung, auch wenn dieses Jahr kein Glühwein ausgeschenkt werden kann. Wenn nicht alles möglich ist, wird man erfinderisch und hat so die Chance, sich wieder an den kleinen und stillen Dingen zu erfreuen. Wer weiss, ob das nicht manchmal sogar besser ist als der grosse Weihnachtsrummel!? n


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Wädenswiler Anzeiger 12-2020

Ein Naturplattenweg entlang der wilden Naturblumenwiese Die Blumenwiese, die der Naturschutzverein hinter der reformierten Kirche Schönenberg angelegt hat, hat nun als Abschluss einen schönen Weg aus Natursteinplatten bekommen. Er führt der Wiese entlang hoch zur Kirche. Text & Bild: Ingrid Eva Liedtke Anfang Jahr haben wir über das Projekt Blumenwiese hinter der reformierten Kirche Schönenberg berichtet. Der Naturschutzverein Schönenberg leistete mit diesem nachhaltigen Projekt einen Beitrag zur Biodiversität und schuf einen Tummelplatz für Bienen und Insekten. Durch den Naturschutzverein wird auch der Unterhalt und die Pflege dieser Parzelle gewährleistet. Damit sich Passanten noch bequemer an der Blumenwiese erfreuen und sattsehen können, ist nun ein schöner Weg aus Na-

Der Gang zur Kirche führt nun über einen schönen Steinplattenweg. tursteinen angelegt worden, der dem Wiesenrand entlang bis zur Kirche hoch führt. Die Schönenberger Paul Chautems und Urs Kaufmann haben den Weg gebaut, und Jules Briner, der ehemalige Besitzer der Firma Briner Gartenbau, hat sie

instruiert und das Material in der nötigen Menge organisiert. Urs Kaufmann hatte eigentlich andere Pläne. Er wollte zwei Wochen in die Ferien fahren, zum Fischen nach Slowenien, doch Corona hat diese Pläne durchkreuzt. Man sieht, dass zerstörte Ferienpläne nicht nur

Frust generieren können, sondern auch Energie freigeben für andere schöne Projekte. Im Nebel und bei kühlen Temperaturen hat man sich an die Arbeit gemacht, hat den Untergrund geebnet, Kies verteilt, die Platten ausgelegt, einander angepasst und eingeklopft. Die grösseren Lücken wurden schlussendlich mit passenden Steinen gefüllt. Bei frostigen drei Grad wurden über sechzig Kilogramm Fugenmörtel in den Gehweg eingearbeitet. Dieser muss jetzt noch aushärten und dann, zu guter Letzt, werden die jetzt noch sichtbaren Betonränder mit Erde bedeckt, damit sich die Blumenwiese an den Wegesrand ausbreiten kann. Ein wunderschöner Steinplattenweg ist entstanden, der die Naturwiese auf einer Seite gebührend abschliesst. Nun ist nur noch zu hoffen, dass diese im nächsten Frühjahr und Sommer auch üppig blüht. n

Weihnachten und die kleinen Dinge Bald ist Weihnachten und nicht mehr lange ists zum Jahreswechsel. Was kann ich Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, sagen, ja, gar wünschen für die Festtage und das neue Jahr? Viel Glück? Schöne Tage? Ist das alles? Es war ein schweres Jahr für viele, ein Seuchenjahr. Weltweit haben Menschen Angehörige und/oder ihre Existenzgrundlage verloren. Dies aber nicht nur wegen der Seuche. Die Kriege und sonstigen Nöte sind nicht verschwunden, sondern haben sich mit der Pandemie einfach noch verschärft. Davon spricht man momentan nicht so sehr, weil Corona allgegenwärtig ist. Hierzulande, kennt man zudem das Phänomen der Ermüdung. Welch ein Luxusproblem! Man kann und will nichts mehr hören – nichts von alldem. Man wünscht sich das Leid weg, will Frieden, Ruhe, den Zustand von vorher, von damals noch im letzten Februar. Man möchte den gewohnten Lebensstil wiederhaben und den Rest vergessen. Vorher war natürlich auch nicht alles gut, aber das Leid war weit weg und hat uns nicht direkt betroffen. Ich will nicht behaupten, wage kaum zu sagen, dass es gut ist, dass unsere heile Welt ins Wanken geraten ist, dass unser Wohlstandskokon geschüttelt und zerzaust wurde, dass die

Menschen wieder einmal erfahren müssen, dass nichts garantiert, nichts sicher ist. Wie einfach fällt es, solche Behauptungen zu machen, wenn man selber nicht zu den Betroffenen gehört? Und doch sollte man sich schon ein paar Gedanken machen. Wenigstens das tun wir jetzt wohl alle. Mit welchem Resultat? Versinken wir in Trübsal? Die Welt in der Depression? Das traurigste Weihnachten aller Zeiten? Ich denke, der Mensch ist mehr als ein Virus und viel mehr als sein Unglück. Er kann sich den Umständen unglaublich kreativ anpassen, kann neue Möglichkeiten entwickeln und sich neue Wege erschliessen, mit dem, was unausweichlich ist kooperieren. Nicht zu jeder Zeit in der Geschichte, auch in unserem persönlichen Lebenslauf, sind diese Eigenschaften gleich stark gefragt. Momentan allerdings sind wir alle sehr gefordert Wege zu finden mit der herrschenden Situation irgendwie umzugehen. Und ist es nicht einfach das Beste, wenn wir es schaffen, möglichst gut damit klarzukommen? Akzeptieren, was ist! Wie das geht? Diese Weisheit ist in jedem von uns angelegt und ist ebenso individuell,

wie wir es sind – denke ich. Ich kann da keine Ratschläge geben, nur meine Gedanken mit Ihnen teilen. Ich denke, es tut gut still zu werden, mehr zu hören, weniger zu reden. Sich in Geduld zu üben, ist wirksamer, als Verschwörungstheorien zu nähren und damit Unruhe zu erzeugen. Die Nächsten näherkommen lassen und diesen über Jahrzehnte kultivierten Individualismus mal ein wenig zur Seite schieben. Wieder auf die Gemeinschaft, die kleine, bauen. Geben, helfen, trösten. Dankbarkeit für das, was ist, was noch möglich sein kann. Demut. Liebe. – Das alles fällt mir dazu ein. Während ich nachdenke, schaue ich aus dem Fenster. Da liegt das grösste Geschenk, das wir alle je bekommen haben – die Natur. Sie ist immer noch da und wert, dass wir ihr gut schauen. Wie pathetisch, werden sie vielleicht denken. Trotzdem, wir entscheiden – auch in diesem Jahr, in dieser Zeit – worauf wir unseren Blick lenken. Es gibt immer etwas, was gut ist und woran man sich freuen kann. Es ist die Freude an den kleinen, stillen Dingen, die ich Ihnen zu Weihnachten wünsche und ein für Sie gutes, gesundes Neues Jahr! Ihre Ingrid Eva Liedtke


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Bald ist es soweit! Die Welt wieder mit Kinderaugen sehen, Freude und Hoffnung auf ein sinnstiftendes Weihnachtsfest zu finden, ist gerade in Krisenzeiten eine wichtige Angelegenheit. Auch wenn in diesem Jahr vieles anders läuft als geplant: Weihnachten findet statt! Vielleicht sogar mit mehr Ruhe und Einkehr? Chlausaussenden und erwartungsvolle Kinderaugen Auftakt machte am 5. Dezember der Samichlaus, in wallenden Gewand und mit seinem Schmutzli im Schlepptau unsere Pfarrkirche besuchte. 20 neugierige und beeindruckte Kinderaugen-Paare warteten sehnsüchtig mit ihren Eltern oder Grosseltern auf die Begegnung mit ihm beim Chlausaussenden. Der Bischofsstab klopfte in der mucksmäuschenstillen Kirche am Boden, als der Samichlaus den Gang entlang schritt und

sich schliesslich auf seinen festlich geschmückten Stuhl setzte. Er stöhnte etwas, denn er kam von weit her! Er freute sich über jedes Sprüchli und Lied der Kinder, die sich mutig vor den eindrücklichen Fremden hin stellten. Der Schmutzli öffnete danach jeweils seinen grossen schweren Sack mit Nüssen und anderen feinen Leckereien. Und jedes Kind durfte mit beiden Händen hineingreifen und so viel schöpfen, wie es konnte. Aber auch der Samichlaus selbst

wurde beschenkt, so gab ihm ein kleines Kind seinen Nuggi in einem Säckchen ab. Ein anderes übergab – in einem riesigen Kuvert – ein extra für ihn gemaltes Bild. Geben und Nehmen wunderbar vereint. Alle freuten sich! Dabei ist in diesen Tagen nichts mehr selbstverständlich. Gerade kleine Zeichen oder Rituale wie gemeinsam entzündetes Kerzenlicht, hoher Besuch und die erwartungsvollen Blicke der Kinder schenken wieder Hoffnung und Zuversicht. Damit ist die vorweihnachtliche Zeit eingeläutet, die – unter Einhaltung der Auflagen – auch in diesem Jahr schöne Anlässe bereithält. So laden wir junge Familien ein zur «Familienweih-

nacht» in der Au, Sonntag 20. Dezember, 17 Uhr. Auch wird schon fleissig geprobt für das Krippenspiel am 24. Dezember., 16 Uhr. Bei mehr als 50 Personen mit Ausweichmöglichkeit im grossen Saal und Live-Übertragung auch auf unserem YouTube-Kanal. Besuchen Sie unsere Homepage www.kath-waedenswil.ch für interessante Impulse und weitere Informationen! Melden Sie sich bitte, wenn Sie einen Besuch daheim und/oder die Feier der Sakramente im geschützten Rahmen möchten. Unser Sozialdienst ist für Sie da und erreichbar unter carmen. mucklenbeck@kath-waedens wil.ch oder Telefonnummer 044 783 87 60. Frohe Weihnachten An dieser Stelle wünschen wir Ihnen allen den Segen Gottes. Trost, Mut und Hoffnung für Ihre Lebenssituationen. Möge Weihnachten, die Geburt des göttlichen Kindes, in unseren Herzen Wirklichkeit werden. Er ist da. Klein, unscheinbar, anders als gedacht. Doch Er findet uns.

Gottesdienste über die Festtage: Do 24.12. Heiligabend 16.00 Uhr Eucharistiefeier mit Krippenspiel, Pfarrkirche. Musik: Johanna Jud 21.30 Uhr Christmette, St. Anna-Kapelle. Musik: Julian Schnyder, Violine 23.00 Uhr Christmette, Pfarrkirche. Musik: Erwin Füchslin, Trompete 23.00 Uhr Santa Messa vigilia di Natale, Kapelle Bruder Klaus, Au Fr 25.12. Weihnachten: Hochfest der Geburt des Herrn 10.00 Uhr Weihnachtsmesse, Pfarrkirche. Mit Violine, Orgel und Gesang 11.15 Uhr Missione Italiana Festgottesdienst, Pfarrkirche 16.00 Uhr Messa per i Bambini, Kapelle Bruder Klaus, Au Sa 26.12. Hl. Stephanus 18.00 Uhr Eucharistiefeier, Pfarrkirche So 27.12. Fest der Hl. Familie 10.00 Uhr Eucharistiefeier, Pfarrkirche Do 31.12. Silvester 18.00 Uhr Eucharistiefeier, Pfarrkirche Fr. 01.01. Neujahr 10.00 Uhr Eucharistiefeier, Pfarrkirche 18.00 Uhr Ökumenischer Gottesdienst zum Neujahr, Kapelle Bruder Klaus, Au


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Philipp Saner – ein vielseitiger und begabter Musiker, von dem man noch hören wird Die Musik der Formation «silent neighbor» ist kein Mainstream. Sie schmiegt sich nicht einfach ins Ohr, ist nie nur gefällig. Dieser Sound liebt auch Dissonanzen, ebenso wie schwierige, manchmal gar dunkeltonige Texte – aber nicht nur. Das Spektrum ist gross, so wie das des Musikers Philipp Saner. Er schreibt die Texte und komponiert die Musik. Text: Ingrid Eva Liedtke Bilder: Irina Garcia Philipp Saner ist Gitarrist, Sänger und Komponist, geboren am 15. März 1991 in Wädenswil. Er hat die Band «silent neigh­ bor» gegründet. Nach einem fünfjährigen Studium an der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK), hat er im Frühling 2015 den Master of Arts in Jazzgitarre und Musikpädagogik mit Auszeichnung abgeschlossen. Seither ist er mit verschiedenen Bands und Projekten in den Bereichen Jazz, Pop und Rock sowie Theater in der Schweiz und im Ausland unterwegs. Im Sommer 2016 wurde Philipp mit seinen eigenen Songs ans Jazz Festival Montreux eingeladen und dort mit dem Preis für den besten Singer/Songwriter der Montreux Jazz Artists Foundation ausgezeichnet. Bescheiden merkt er an, er habe vor allem gewonnen, weil so viele Freunde und Bekannte für ihn gevotet hätten. Doch sicher wohlverdient, denn es ist spürbar, wie sich hier einer der Musik verschrieben hat. Schon als Zehnjähriger ist Lenny Kravitz mit seinem RetroStyle Philipp Saners Idol, und die Plattensammlung der Eltern eröffnet ihm die Welt der Grossen der Sechziger und Siebziger wie Jimi Hendrix, Bob Dylan, Janis Joplin oder The Doors. Im Teenageralter kommen dann Nirvana, David Bowie und Tom Waits dazu. Sie bezeichnet er als wichtige Einflüsse. Die Musik, die ihn faszinierte, war ausschliesslich englisch.

«Es war mir immer wichtig, auch die Texte zu verstehen. Daher verbrachte ich viele Stunden damit, mithilfe eines Wörterbuches die Songtexte in den CDBooklets Wort für Wort zu übersetzen und mir dann irgendwie den Sinn der Songs zusammenzureimen.» Der Gedanke bringt ihn zum Lachen angesichts der Tatsache, dass er damals noch keine Ahnung von englischer Grammatik hatte, geschweige denn von Redewendungen oder vom wirklichen inhaltlichen Gehalt. «Es entstanden ziemlich kuriose sprachliche Gebilde.» Über die Jahre habe sich das dann aber weiter verbessert. Seine Leidenschaft für den sprachlichen Teil des Songwritings sei gross, ähnlich gross wie für den musikalischen.

Philippe Saner stammt nicht aus einer Musikerfamilie. Doch die Familie liebt Musik. «In unserem Wohnzimmer stand ein Klavier, das schon früh eine grosse Faszination auf mich ausübte. Es wurde nur selten gebraucht, doch die reine Gegenwart eines so grossen und massiven Möbels, dessen einziger Zweck das Erzeugen von Klängen war, verlieh der Musik in unserem Zuhause doch ein gewisses Gewicht.» Mit sieben Jahren darf der Junge am Tag der offenen Tür an der Musikschule Wädenswil ein Instrument für sich auswählen. Der Favorit ist aber nicht das Klavier, sondern das Saxophon. Der Klang dieses goldenen Horns zog ihn in seinen Bann. Doch der Lehrer emp-

fiehlt mit dem Unterricht noch zuzuwarten und zuerst ein anderes Instrument zu erlernen. «Obwohl ich dem Sax bis heute manchmal nachtrauere, stellte sich dann die Entscheidung für das Klavier schnell als Glücksfall heraus.» Schon im ersten Unterrichtsjahr beginnt Philippe Saner eigene, kleine Stücke zu komponieren. Die Klavierlehrerin hilft ihm dabei, diese aufzuschreiben. Das Klavier eignet sich dazu besonders gut, weil es ohne grosse technische Fähigkeiten möglich ist, eine Melodie mit der rechten Hand und Begleittöne dazu mit der linken Hand zu spielen. Saner entdeckt zudem seine Freude am Singen. «Das wäre mit dem Sax schwer möglich gewesen. Die Lust am Komponieren und die Freude am Singen führten dann automatisch dazu, dass ich begann, eigene Lieder zu schreiben.» Doch es bleibt nicht bei dem einen Instrument. In der sechsten Klasse kommt die Gitarre dazu, und schon mit vierzehn Jahren gründet Philipp Saner seine erste Band. Und er weitet seine Interessen und «Spielfelder» aus. Die Gitarre bleibt nicht nur Begleitinstrument zum Gesang, sondern die Instrumentaltechnik, das Improvisieren und komplexere Harmonien aus dem Jazz-Bereich werden von immer grösserem Interesse. Man darf wohl mit Recht behaupten, dass diese intensive Beschäftigung mit den verschiedensten Ausdrucksformen der Musik und auch die Leidenschaft und Nachhaltigkeit der Arbeit daran, einen Weg als Musiker nahelegen. «So entschied ich mich, ein Studium in Jazz-Gitarre anzustreben.» Die grosse Entschiedenheit erstaunt nicht. Saner versucht sich schon kurz vor Abschluss der Matura für das Vorstudium am Zürcher Konservatorium Klassik & Jazz zu qualifizieren. Doch er scheitert. «Ich realisierte, dass ich an meiner Technik feilen muss. Ich war aber doch enttäuscht und desillusioniert und überlegte auch,


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ob ich auf dem richtigen Weg bin.» Doch die Musik bedeutet ihm so viel, dass sie in ihm den nötigen Ehrgeiz weckt, um weiter zu machen. Philippe Saner nutzt ein Zwischenjahr zum Üben, arbeitet 30% und übt und übt und hört sich kreuz und quer durch die Jazzgeschichte. «Dabei entfaltete sich in mir eine grosse Liebe für den Jazz.» Im folgenden Frühling gelingt es ihm schliesslich – ohne Vorstudium – die Aufnahmeprüfungen gerade an zwei Musikhochschulen, in Zürich und Luzern, zu bestehen! Im Herbst 2010 beginnt Philipp Saner sein Bachelor-Studium an der Zürcher Hochschule der Künste. Zu diesem Zeitpunkt hat er sich stilistisch bereits ziemlich weit weg von der kommerziell verwertbaren Popmusik bewegt und ist auch gar nicht daran interessiert, allenfalls als Begleitgitarrist von bekannten Künstlerinnen und Künstler die grossen Bühnen zu bespielen. Um sich ein Auskommen zu sichern, bietet sich somit das Unterrichten an. Philipp Saner ist klar, dass dieses einen Teil seines beruflichen Lebens als Musiker ausmachen wird. Schon mit neunzehn Jahren tritt er sein erstes kleines Pensum an der Musikschule Wädenswil-Richterswil an und gibt dann insgesamt sechs Jahre lang Gitarrenstunden, bis nach dem Abschluss seines Studiums. Heute ist Saner an der Pädagogischen Hochschule in Schaffhausen angestellt, wo er angehende Lehrpersonen dabei unterstützt, die Freude an der Musik ins Klassenzimmer zu den Schülern zu tragen.

Künstlerisch nimmt die Gitarre und die Improvisation während der Zeit an der Jazzschule den meisten Platz ein. Das Singen gerät zeitweise in den Hintergrund. Doch der junge Musiker kann und will doch nie ganz damit aufhören. Es entstehen nebenbei neue Songs, und Material sammelt sich an, das bearbeitet werden will. «So gründete ich doch wieder eine eigene Band. Das war dann die Geburtsstunde des Projekts silent neighbor.» Es ist ein Projekt, das in den ersten Jahren noch ein Schattendasein fristet, denn dem jungen Musiker ist es wichtig in verschiedenen Bands und Projekten unterschiedliche musikalische Erfahrungen zu sammeln und viel zu üben. Die eigene Musik ist noch nicht im engsten Fokus. «Als ich 2016 dann als Solokünstler ans Jazz Festival Montreux eingeladen wurde und dort im Rahmen einer Singer Songwriter Competition auftreten durfte und diese gewonnen habe, brachte das wieder etwas Leben in die Sache.» Kurz nach den ersten Studioaufnahmen mit silent neigh­ bor, wanderte der Keyboarder der Band nach Berlin aus. Ein Dämpfer und eine Chance für einen Neuanfang: «Als ich relativ kurzfristig für ein Konzert im Musikclub Mehrspur angefragt wurde, entschloss ich mich kurzerhand, einige meiner absoluten Lieblingsmusiker der letzten Jahre, die ich alle aus verschiedenen Kontexten kannte, anzufragen. Mit nur drei Telefonaten und noch einem Monat Zeit bis zum ersten Konzert, war die Band auch schon komplett: mit Maxime Paratte am

Schlagzeug, Joachim Flüeler am Cello und Philipp Hillebrand an der Klarinette. Mit ihm hatte ich schon den Kindergarten in Wädenswil besucht.» Alle vier Musiker dieser ungewöhnlichen Band haben einen Hintergrund in der improvisierten Musik. Sie sind es gewohnt, ihrer Intuition kompromisslos zu folgen. In dieser Formation hat Philipp Saner eine ideale Besetzung gefunden, um seine Songs so umzusetzen, wie sie natürlich aus ihm «herausfliessen» – ohne sich in ein stilistisches Korsett zu zwingen. Sein musikalischer Weg vom depressiven Nirvana-Teenager über Punk zum Jazz-Nerd hat sich schlussendlich zu einem Spiel mit allen Einflüssen entwickelt, wobei auch die Liebe zur Sprache und zum Songwriting immer eine entscheidende Rolle spielt. Nach zweijährigem Bestehen des Quartetts haben die Musiker nun das erste Album aufgenommen – an nur einem Wochenende! Tired of your smile. Es ist vielseitig und teilweise verwirrend, geht auf Abwege und überrascht mit plötzlich bekannten poppigen oder gar folkloristischen Klängen, wird dann jazzig, harmonisch, verlangt die Aufmerksamkeit des Zuhörers, ist immer herausfordernd, lyrisch und nimmt unerwartete Wendungen. Es ist keine Musik, um sich einfach berieseln zu lassen, sondern um wirklich zuzuhören. Ich bin überzeugt, man wird in der Musikwelt noch einiges von silent neighbor und sicher von Philipp Saner hören. n

Geplante Konzerte 18.03.21: Aglophon, Regensdorf (https://aglophon.weebly.com/#) 20.03.21: Büelenkeller, Wädenswil 26.03.21: Rost & Gold, Zürich (https://rostundgold.ch/) 30.04.21: Mehrspur, Zürich (https://www.mehrspur.ch/)

Wädenswiler ig Anze

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Impressum Unabhängige Monatszeitung für Wädenswil und Umgebung

Herausgeberin: Buchstabenfabrik GmbH 8820 Wädenswil Telefon 044 680 22 26 Verleger: Stefan Baumgartner (stb) Ständige Mitarbeit: Tobias Humm (hum), Lea Imhof (lim), Susi Klausner (kl.), Sarah Ott (ott), Susanna Valentin (suv) Redaktion Richterswil: Reni Bircher (rb) reni.bircher@ waedenswiler-anzeiger.ch Redaktion Schönenberg und Hütten: Ingrid Eva Liedtke (iel) ingrid.liedtke@ waedenswiler-anzeiger.ch Inserateverkauf: Marlies Meier Telefon 044 680 22 27 marlies.meier@ waedenswiler-anzeiger.ch Mailadressen:  verlag inserate redaktion wettbewerb @waedenswiler-anzeiger.ch Auflage: 19 200 Ex. Druck: Theiler Druck AG, Wollerau Verteilung: Post CH AG Die Rubriken «Schaufenster», «Life & Style», «Auto & Motor», «Xund und Fit» sowie «Gartenfreuden» können nicht speziell gekennzeichnete Publireportagen enthalten. Erscheint monatlich in allen Haushaltungen in Wädenswil mit Au, Hütten und Schönenberg sowie in Richterswil und Samstagern. Zusätzlich liegen die Zeitungen in Wädenswil im Hotel Engel, bei Engel + Bengel sowie in Schönenberg im Volg auf.


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Die Suche nach den Verstummten So viele Menschen vermissen seit Monaten die Live-Orchesterklänge und -Chorstimmen. Das Publikum kann zumindest auf Radio oder StreamingAngebote zurückgreifen, doch was bedeutet diese stumme Zeit für die Orchester-, Chormitglieder und Dirigenten? Und wie mag es weitergehen? Wir haben den Dirigenten Felix Schudel gefragt, er ist vorsichtig-zuversichtlich.

geschätzten Konzerten ... bis im März 2020 ... Mit seinem grossen musikalischen Wissen, seinem Einfühlungsvermögen und seiner liebenswerten Persönlichkeit hat Felix Schudel auch hinter der Bühne unzähligen Chorsängerinnen und -sängern und Orchester-Mitgliedern bereichernde Proben und gemeinschaftliche Musik-Erlebnisse geschenkt ... bis im März 2020 ...

Text: Susi Klausner Bild: zvg

... bis im März 2020 die Musik verstummen musste. Felix Schudel stellt sich dazu viele Fragen: «Was sage ich meinen vielen Chor- und Orchestermitgliedern, wann und wie es weitergeht? Es ist seit Monaten unmöglich, irgendetwas zu planen, da wir nicht wissen, ob wir proben können. Laien-Musiker können nicht husch-husch ein Konzert auf die Beine stellen. Es braucht viel Zeit, Musse, Geduld und regelmässige Probenarbeit, um Werk-Einstudierungen zum überzeugenden Konzert-Erlebnis zu führen. Ich hoffe sehr, dass die Chor- und OrchesterMitglieder nach einer so langen erzwungenen Pause wieder die Kraft finden, sich für ein nächstes Konzert zu motivieren, die Proben auf sich zu nehmen und sich auf ein gemeinsames Musik-Erlebnis zu freuen.» Dann blitzen Felix Schudels Augen wieder auf, und er sagt voller Überzeugung, dass er noch viele musikalische Ideen und Projekte umsetzen möchte: «Es muss und es wird wieder Konzerte geben, ohne Abstände, die das Aufeinander-Hören verunmöglichen, ohne ton- und atemraubende Masken und ohne Streaming. Wir werden unser Publikum und die verstummten Klänge wieder finden, die Musik hat schon ganz andere Krisen überstanden.» Als erster Schritt ist geplant, dass ein Kammerorchester unter der Leitung von Felix Schudel den Weihnachts-Gottesdienst vom 25. Dezember, 10 Uhr, in der reformierten Kirche Wädenswil, musikalisch umrahmt. Wie schön! n

Wie ein Blitz hat es alle Musikschaffenden getroffen, als im März abrupt alle Instrumente und alle Singstimmen schweigen mussten. Nach zaghaft erfreulichen Meldungen kam das zweite Aus, und immer noch ist fast jeder Klang verstummt. «War es das?» Diese Frage hat sich Felix Schudel seit März oft gestellt, seit Singen und Musizieren als Gesundheitsrisiko gelten. Ein Leben ohne Musik? Unvorstellbar, denn: «Gemeinsames Musizieren und Singen, in jedem Alter, zuhause, in der Schule oder in einer Gruppe, zusammen auf ein Konzert hin üben, sich mit Werken auseinandersetzen, und dann das Publikum Musik erleben lassen, das ist Lebenskraft, das gibt Mut – das darf nicht verlorengehen!» Singen ist Lebenselixier Felix Schudel weiss, wovon er spricht. Er ist in einer musikalischen Lehrersfamilie aufgewachsen. Schon von klein auf waren Singen, Geigen- und Klavierunterricht selbstverständlich und eine Freude. Neben der Arbeit als Primarlehrer in Wädenswil studierte er zunächst berufsbegleitend Violine (privat in Winterthur und Zürich, dipl. Schweiz. Musikpädagogischer Verband), dann Schulmusik II am Konservatorium Zürich. Von dieser kombinierten pädagogischen und musikalischen Erfahrung konnten die Schülerinnen und Schüler des Semi-

«Ich habe noch viel vor!»

Chöre, Orchester und Publikum warten sehnlichst darauf die Energie ihres Wädenswiler-Dirigenten wieder live erleben zu können. nars Küsnacht profitieren, die ihre Matura absolvierten. Felix Schudel war dort während 30 Jahren Hauptlehrer für Musik, und er erzählt voller Freude davon: «Damals hatten die Fächer Kunst und Musik einen hohen Stellenwert. Sie gehörten zum obligatorischen Schulplan und waren den reinen Wissensfächern gleichgestellt. Es war für mich immer beeindruckend, wie empfänglich die Herzen der Schülerinnen und Schüler – es waren oft bis 150 täglich – für die Musik waren und wie begeistert sie mitmachten. Ich habe in jeder Stunde mit ihnen gesungen. Es tat ihnen und ihren mit immens viel Theorie gefüllten Köpfen wohl. Singen ist in jedem Alter die beste Art, Musik zu erleben, es macht Freude, beruhigt, befreit den Kopf und gibt Raum zum Durchatmen.» Mit Bedauern fügt er an, dass das Singen, dieser urmenschliche Ausdruck mit heilender Wirkung, in der Hektik und Kopflastigkeit unserer Welt immer mehr an den Rand gedrängt wird. Der grosse Schritt Felix Schudel hat schon während der Ausbildung immer in Chören gesungen, hat in nam-

haften Orchestern als Violinist gespielt, das Vocalino-Ensemble mitgegründet und dieses bis im Frühling 2020 auch dirigiert. Viele wertvolle, entscheidende Tipps zum Dirigieren von Orchestern empfing er in Beratung durch Abraham Comfort (Konzertmeister des Stadtorchesters Winterthur) und zur Interpretation im Verlauf seiner SoloGesangs-Ausbildung bei Helene Häfeli in Zürich. 1978 wurde Felix Schudel, der, wie sein Vater, seit Jahren im bekannten Kirchen- und Oratorienchor Wädenswil mitsang, angefragt, das Dirigat zu übernehmen. Diese Aufgabe bedeutete für ihn als Familienvater den grossen Schritt in die berufliche Selbstständigkeit. Doch er stellte sich mit zwölf anderen namhaften Dirigenten, teils aus dem Ausland, dem anspruchsvollen Auswahlverfahren und wurde von seinen, nun ehemaligen, Sängerkolleginnen und -kollegen als neuer Dirigent willkommen geheissen. Seit mehr als 40 Jahren erfreuen nun der Konzert- und Oratorienchor, das Vocalino, das Kammerorchester Wädenswil und das Neue Glarner Musikkollegium unter seiner Leitung ein dankbares Publikum mit ihren weit über die Region hinaus


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O b e r st u f e n schu le Wä d e n swil

«Ich fühle mich gut, weil ich helfen kann» Tatkräftige junge Helfer und Helferinnen, welche sich ohne Entgelt in Ihrem Betrieb engagieren – ein Traum? Nein! Das «Volunteer Work» der OSW macht es möglich.

Erfahrungen sammeln, lernen Verantwortung für die Gemeinschaft zu übernehmen. • WIN für die OSW: Die OSW erzielt eine wertvolle Vernetzung mit den Betrieben in der Umgebung.

Im Schuljahr 2013/14 startete an der OSW das «Projekt Verantwortung». Heute heisst es «Volunteer Work», ist fix in die Fächerpalette der OSW integriert und wird als Wahlfach für Jugendliche der 3. SekundarKlassen angeboten. Das Fach erfreut sich grosser Beliebtheit. Ziel von «Volunteer Work» ist es, dass sich die Jugendlichen während mindestens eineinhalb Stunden pro Woche in einem von ihnen gewählten Betrieb nützlich machen. Sie leisten Freiwilligenarbeit und erhalten so die Möglichkeit, anderen Menschen etwas Gutes zu tun. Das «Volunteer Work» generiert eine WinWin-Win-Situation: •  WIN für den gewählten Betrieb: Er erhält eine kostenlose, engagierte Arbeitskraft. •  WIN für die Jugendlichen: Sie können etwas Sinnvolles ausserhalb der Schule tun,

Die Jugendlichen wählen für ihre Einsätze einen Betrieb nach ihren Wünschen: Kinderhorte, Kindergärten, die Primarschule Wädenswil, Sportvereine, die Stiftung Bühl, Sprachschulen, Tierheime, die städtischen Dienste … Die Einsätze zu Gunsten der Gemeinschaft werden während rund eines Jahres wöchentlich in einem Zeitfenster geleistet, welches mit dem Arbeitgeber gemäss dessen Bedürfnis vereinbart wird. Der flexible Stundenplan in den OSW-Lernlandschaften und -Lernateliers macht dies möglich. OSW-Lehrer Marc Hartmann, seit drei Jahren Leiter des «Volunteer Work», nennt zwei beeindruckende Beispiele von Einsätzen seiner Lernenden: • Ein Mädchen, welches in der 1. Sek mit seiner Familie aus dem Ausland zugezogen war, lernte zu Beginn ihrer OSW-Schul-

Feedback aus dem aktuell laufenden Einsatz von Lynne im Kindergarten Eidmatt: Lynne: «Ich finde das «Volunteer Work» für die Berufswahl eine gute Sache, weil ich gerne etwas in diese Richtung machen möchte: etwas Soziales, etwas, wo man den Personen hilft. Ich bin selber in diesen Kindergarten gegangen als ich klein war, und als mein Lehrer uns dieses Wahlfach beschrieben hat, habe ich gedacht, ich gehe in den Kindergarten! Die Kinder helfen dir, deine Müdigkeit loszuwerden, weil sie immer um dich sind und das gefällt mir :) Sie fragen immer und ich kann helfen, dann fühle ich mich gut, weil ich jemandem helfen kann.» Brigitte Stadler, Kindergarten-Lehrperson Eidmatt: «Der Gewinn mit Lynne als Volunteer ist für mich und die Kinder gross! Zum einen übernimmt sie kleine Arbeiten am Tisch mit einzelnen Kindern, so dass für diese keine grossen Wartezeiten entstehen und sie in ihrem Tun unterstützt sind. Auch bekommen sie viel Aufmerksamkeit von ihr, so dass ich mich in dieser Zeit anderen Kindern widmen kann. Gerade auf unserer Stufe haben wir Lehrpersonen zu wenig Hände und Ohren … Auch ausserhalb des Kindergartens, im Wald, ist sie eine grosse Unterstützung, indem sie mit einzelnen Kindern spielt, sie motiviert beim Feuerholz sammeln oder hilft beim Znüni machen. Wollen doch alle Kinder jetzt und gleichzeitig ihre Wurst braten und können es jeweils kaum abwarten, bis sie endlich fertig ist. Bei Lynne spüre ich grosse Freude, eine schnelle Auffassung und dass sie die Kinder gerne hat – ich freue mich jeden Donnerstag auf sie!»

zeit an der «academia integration» in Horgen Deutsch. Als 3. Sek-Schülerin leistete sie an derselben Schule «Volunteer Work» und unterrichtete ihrerseits neu zugezogene Personen in Deutsch. •  In der Stiftung Bühl engagierten sich zwei Jugendliche, die sogar die Porta-Gebärden teilweise erlernten, um mit den Kindern kommunizieren zu können. Diese Einsätze sind mit dem Findling der Rotary Stiftung Au belohnt worden. Der Ablauf eines «Volunteer Work»-Einsatzes gestaltet sich wie folgt: Sobald die Jugendlichen wissen, wo sie sich engagieren möchten, nehmen sie Kontakt mit den gewünschten Institutionen auf und vereinbaren den Einsatzrahmen. Im Anschluss daran setzt sich Marc Hartmann mit den Zuständigen in Verbindung. Während des Einsatzes werden die Jugendlichen von Marc Hartmann unterstützend begleitet. Sie führen ein Projektjournal, in welchem sie ihre Arbeitsschritte festhalten, ergänzt mit Fotos, Skizzen, etc. Mittels dieses Journals kann sich Marc Hartmann jederzeit ein Bild über den Stand der Projekte seiner Schülerinnen und Schüler machen. Daneben steht für die Jugendlichen im Journal die Reflexion ihrer Erfahrungen im Zentrum. Marc Hartmann besucht all seine Lernenden im Einsatz, um vor Ort einen Eindruck zu gewinnen. Zum Abschluss präsentieren die Jugendlichen ihren Kolleginnen und Kollegen einen mindestens fünfminütigen Trailer über ihre Projekte. Marc Hartmann ist sichtlich stolz auf die Jugendlichen, welche ihre Freiwilligenarbeit mit viel Herzblut leisten. Er freut sich über die Verantwortung, die seine Schülerinnen und Schüler zum Wohle ihrer Mitmenschen übernehmen, über die Erfahrungen, die sie mit dem «Volunteer Work» losgelöst von ihrer Berufswahl sammeln können und über die daraus resultierende wertvolle Verbindung der OSW zu Betrieben in der Umgebung.


Pr i marsc h ule Wä denswil

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Die Bibliotheksleiterin Gwyneth Hughes weckt mit innovativen Projekten die Leselust ihrer kleinen und grossen Klientinnen und Klienten.

«Seien Sie Vorbild und lesen Sie – im Buch» Sie ist ein hell und grosszügig gestaltetes Informations- und Begegnungszentrum, beherbergt rund 25 000 Medien und zählt mehr als 114 000 Ausleihen jährlich: Im kommeden Jahr feiert die Stadtbibliothek ihr zehnjähriges Bestehen im ehemaligen Feuerwehrlokal an der Schönenbergstrasse. Das Zentrum dient auch als Schulbibliothek der Schuleinheit Eidmatt. In den letzten beiden Jahren entdeckten die Lehrpersonen das Angebot für ihren Unterricht; viele Klassen kommen immer öfters vorbei, um in Comics, Bilderbüchern, Belletristik oder Fachliteratur zu schmökern und Medien auszuleihen. Manche Schüler machen mit dem Klassenbesuch den ersten Schritt in die Bibliothek, andere hingegen fühlen sich hier schon fast wie zuhause. 2019 und 2020 wurden die Kindermedien aufgestockt; zahlreiche innovative Förderprojekte wie «Buchstart» (für Kleinkinder von neun Monaten bis drei Jahren) oder «Erzählnacht» machen das Lesen lernen attraktiv. Im Dachgeschoss lädt neu eine Lounge zum Verweilen ein. Gwyneth Hughes leitet die Stadtbibliothek seit 2019 mit grossem Engagement. Sie berät die Kundschaft, eruiert Lesewünsche, plant und organisiert die verschiedenen

Projekte und entwickelt das Angebot ständig weiter. Gemeinsam mit ihrem Team von vier Mitarbeitenden tätigt sie auch Neuanschaffungen. Da wird schon mal bei grösseren Buchhändlern «spioniert», welche Bücher Trendsetter sind und es bis in die Auslage schaffen.

G.H.: Nach wie vor «Gregs Tagebuch», «Die drei ???» und «Die drei !!!». Bei den jüngeren Kindern ist es das «Magische Baumhaus» – im Grunde alles Klassiker. Mit den Heldinnen und Helden dieser Serien können sich die Kinder anscheinend besonders gut identifizieren.

Frau Hughes, es heisst, die Umsätze der Buchbranche brechen ein, die Zukunft gehöre dem E-Reader, Netflix und Co. Ist das Buch am Ende? Gwyneth Hughes: Das sehe ich nicht so. Die Haptik eines Buches hat eine ganz besondere Intensität; das schätzen viele Leser. Bei Kindern ist das gemeinsame Betrachten, das Vor- und Zurückblättern im Bilderbuch, Vorlesen und Erzählen elementar für die Entwicklung ihrer Lesekompetenz. Selbstverständlich ist digitale Leseförderung genauso wichtig. Doch nach wie vor zeigen unsere Ausleihzahlen nach oben. Kurz vor dem Corona-Lockdown im Frühjahr zum Beispiel deckten sich die Leute vornehmlich mit Vorräten und WC-Papier ein, erstaunlicherweise aber auch mit Bibliotheksbüchern. Unsere Regale wurden buchstäblich leergeräumt. Das motiviert uns.

Haben Sie Tipps für Eltern, um ihre Kinder fürs Lesen zu begeistern? G.H.: Seien Sie Vorbild und lesen Sie selbst – nicht nur Zeitungen, sondern auch Bücher. Planen Sie zum Beispiel eine wöchentliche Lesestunde in Ihrer Familie ein. Lesen Sie viel vor, erzählen Sie sich eine Geschichte gegenseitig. Es stärkt die Medienkompetenz Ihres Kindes, wenn es den Lesestoff selbst auswählen und Erfahrungen damit sammeln kann. Es muss ja nicht unbedingt «Weltliteratur» sein – selbst ein Comic oder ein «Guinness-Buch der Weltrekorde» schult die Lesekompetenz.

Welche Bücher stehen bei der Schülerschar besonders hoch im Kurs?

Was bedeutet Ihnen persönlich das Buch? G.H.: Bücher eröffnen mir neue Welten. So wie die Werke des isländischen Schriftstellers Jón Kalman Stefanssón: mir gefällt die Wucht seiner Sprache, das Harte und Feine … da stimmt jeder Satz, und wie er schreibt, geht mir unter die Haut. (wal)


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32   Schaufenster 32

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Kräftig, beweglich und gesund mit Life Fit Wädi Am 11. Mai 2020 hat das Life Fit Wädi seine Pforten in der Rütibüelstrasse 17 in Wädenswil geöffnet. Der Start war nicht nur aufgrund des Corona-Lockdowns und der strengen Auflagen wie in allen Fitness Center nicht einfach, sondern auch aufgrund der negativen Schlagzeilen des Galaxy Fitness, das vorher in den Räumlichkeiten war, leicht verhalten. Es musste ein schlüssiges, nachhaltiges Konzept vorgestellt werden, um die Mitglieder, die sich zwischenzeitlich nicht für ein anderes Fitness Studio entschieden hatten, mit einem fairen Angebot zu überzeugen, neu im Life Fit Wädi zu trainieren. Neue Licht-Behandlung Dazu hat man die Räumlichkeiten entsprechend verschönert und eine tolle Atmosphäre geschaffen, nicht zuletzt mit neuen Geräten wie z. B. den SensoPro, Flexx – das Rückgratkonzept und den DD Robotec. Dazu kommt noch das neue Lichttherapie-Konzept von Ergoline. Die aus der Forschung stammende «selektive HybridLicht-Technologie» hält Einzug in die Fitnessclubs und löst die in die Jahre gekommene herkömmliche Solarien-Technik ab. Diese Licht-Behandlung

Ein top geschultes und motiviertes Trainerteam steht mit Rat und Tat zur Seite und gibt fachmännische Tipps. spricht alle Menschen an, die sich Gedanken um ihre Haut machen und Licht mit bestem Gewissen geniessen wollen. Nicht zuletzt haben wir aufgrund unserer langjährigen Erfahrung im Fitness und Profisport ein entsprechendes

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Know-how vorzuweisen und unser bewährtes Konzept des gesundheitsortientierten Kraftund Beweglichkeitstrainings, das wir in Rüti seit Jahren erfolgreich umsetzen, macht sich auch hier bemerkbar und wird dankbar von unseren Members angenommen. Stressfreies Training Ein top geschultes und motiviertes Trainerteam steht mit Rat und Tat zur Seite, Qualicert zertifiziert und von allen Krankenkassen anerkannt. Mit Lisa Forster steht uns eine top ausgebildete Therapeutin zur Seite, die als «Mechanikerin» mit ihrer «Körperschmiede» seit Jahren bekannt für tolle Behandlungen ist. Da der Corona-Lockdown im Frühjahr und nun im Herbst die mehrmals verschärften Massnahmen des Bundes die Fitness Branche sehr hart getroffen hat, ist es für das Life Fit nichts Neues, Check-In-Kontrollen,

beschränkten Memberzugang, höchste Hygiene-Standards und stressfreies und sicheres Training zu gewährleisten. Wir helfen Ihnen durch gezieltes Kraft-, und Beweglichkeitstraining ein starkes Immunsystem und einen gesunden Körper und Geist zu erhalten. Genügend kostenlose Parkplätze stehen unseren Members ebenfalls zur Verfügung. Am Besten einen Termin für ein Probetraining unter Telefon 055 535 55 55 ausmachen oder für eine Besichtigung unverbindlich vorbeischauen. Euer Life Fit Team

Life Fit Wädenswil Rütibüelstrasse 17 8820 Wädenwil Telefon 055 535 55 55 www.lifefitwaedi.ch


Schaufenster 33

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Streuli und Renault Happy Anniversary – unser Familienbetrieb feiert dieses Jahr das 60-JahrJubiläum mit Renault! Im Jahre 1960 unterzeichnete unser Vater, Grossvater, Urgrossvater und Ehemann Walter Streuli Senior (†) den ersten Vertrag mit der Marke Renault. Von 1960–1966 führte er seine Garage in Stäfa und arbeitete nebenbei noch für den TCS. Seine Ehefrau Susanna StreuliHeer betreute die Tankstelle und führte die Buchhaltung neben den mütterlichen Pflichten. 1966 erfolgte der Seeseitenwechsel und die Walter Streuli AG öffnete in Wädenswil, genauer im Sandhof, ihre Tore. Mit einem kleinen und feinen Betrieb startete Walter Streuli Senior am linken Zürichseeufer von Neuem. 1979 stieg die älteste Tochter, Christa Bosshard-Streuli, in den Familienbetrieb ein. Das Geschäft blühte auf und zum 20-jährigen Jubiläum im Jahre 1980 wurde der erste Ausstellungsraum eingeweiht – insgesamt schon der dritte Ausbau der Garage im Sandhof. 1983 startete Sprössling Walter Streuli Junior sein Abenteuer mit der Walter Streuli AG. Zeitgleich mit seinem Lehrabschluss als Mechaniker 1987 begann auch Schwester/Tochter Maya Grisoni-Streuli ihre Laufbahn im Fa-

milienbetrieb. In den nächsten Jahren wurde der Betrieb stetig weiterentwickelt, und die junge Generation trieb das Geschäft gemeinsam mit den Eltern weiter voran. Nach vielen schönen Jahren der Zusammenarbeit zog sich Walter Streuli Senior zurück und «Wäde» übernahm endgültig den Betrieb. Nach vielen Jahren des Wachstums wurde im Jahre 2008 der immer noch bestehende grosse Showroom gebaut. Nur zwei Jahre später und zeitgleich zum 50igsten Geburtstag wurde mit Lachen/Altendorf die zweite Filliale eröffnet. Ürigens: Herzlichen Glückwunsch zum 10-jährigen Bestehen! Heute arbeiten bereits vier Familienmitglieder der dritten Generation in der Streuli AG und vereinen Tradition mit neuen Ideen – für die nächsten 60 Jahre! Renault fördert die Elektro­ mobilität in der Schweiz Genug von der Geschichte der Streuli AG … zurück zur Gegenwart. Während die Nachbarländer der Schweiz die Elektromobilität mit hohen staatlichen Subventionen fördern, überlässt man es hierzulande der Industrie und den Kommunen den Wandel voranzutreiben. Renault setzt ein

starkes Zeichen und fördert die Elektromobilität in der Schweiz. Seit September 2020 bietet Renault einen Elektrobonus von 10 000 Franken beim Erwerb eines Neuen ZOE oder einen Elektrobonus von 8500 Franken bei einem Kauf mit Batteriemiete. Der Einstieg in die Elektromobilität war für Kunden noch nie so attraktiv, auch aus finanzieller Sicht. Einzelne Kantone, Orte oder Gemeinden haben ebenfalls begonnen den Umstieg auf die Elektromobilität zu fördern. Renault auf der ­elektrischen Überholspur Europaweit und auch in der Schweiz gilt der Renault ZOE als DIE Referenz unter den Volumenmarken. Allein in der Schweiz verkaufte er sich im ersten Halbjahr 2020 (trotz Corona) 1154 Mal und legte damit gegenüber dem Vorjahr um 49 Prozent zu. Der Neue ZOE steht aktuell in zwei Leistungsstufen im Angebot, mit 80 kW (108 PS) oder 100 kW (136 PS). Beide Motorisierungen verfügen über dieselbe Batterie mit der vollen Kapazität von 52 kW/h, was eine Reichweite bis 395 km ermöglicht. Und schon im Dezember 2020 bringt Renault mit dem Twingo Electric das günstigste Elektrofahrzeug der

Schweiz (mit 4 Sitzen) auf den Markt. Renault baut auch HybridModell-Angebot weiter aus Nach der Vorstellung des Clio ETECH Hybrid, des Captur und des Mégane Grandtour mit ETECH Plug-in Hybrid erweitert Renault die Palette an Hybridfahrzeugen um drei weitere Modelle, die über diese einzigartige Hybridtechnologie verfügen. Renault etabliert sich seit mehr als 10 Jahren als Pionier und Marktführer für Elektrofahrzeuge. Hinzu kommt das Knowhow aus der Formel 1. Diese Expertise ermöglicht es Renault, dynamische und effiziente Hybridantriebe für verschiedenste Modelle in den Volumensegmenten anzubieten – notabene zu erschwinglichen Preisen. E-TECH Hybrid Technologie: Die von Renault Engineering entwickelte und patentierte ETECH Hybridtechnologie kombiniert zwei Elektromotoren und ein innovatives KlauenKupplungsgetriebe mit einem Verbrennungsmotor. In der aufladbaren Version als E-TECH Plug-in Hybrid bietet die Technologie höhere Batteriekapazitäten, was das elektrische Fahren im Alltag weiter maximiert. Die Hybridtechnologie von Renault ermöglicht: • bis zu 80% elektrisches Fahren in der City und bis zu 40% geringeren Verbrauch mit dem ETECH Hybrid-Antrieb •  vollelektrisches Fahren bis zu 65 km/h in der City und bis zu 135 km/h mit dem E-TECH Plug-in Hybrid-Antrieb. Für weitere Informationen zu den Fahrzeugen oder eine Probefahrt stehen wir sehr gerne zur Verfügung. Wir wünschen Ihnen eine schöne Weihnachtszeit und bleiben Sie gesund! Ihr Streuli AG Team Walter Streuli AG Schönenbergstrasse 139 8820 Wädenswil Telefon 044 789 89 99 Mobile 079 750 30 13 info-waedenswil@renault-streuliag.ch


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Jasskarten neu gezeichnet

Beruflich gehen Vater und Sohn nun getrennte Wege: Erich Schärer hat seine Acanta Treuhand und Immobilien AG Sohn Reto übergeben, in der die langjährige Mitarbeiterin Sabrina Gassner, eidg. dipl. Treuhandexpertin, die Leitung des Treuhandbereiches übernimmt. (zvg)

Wenn der Vater mit dem Sohne So hiess ein Film von 1955, dem Geburtsjahr von Erich Schärer, und der Titel passt genau zu seinem Familien- und Berufsleben: Es ist die über 40-jährige wohltuende Geschichte der Wädenswiler Traditionsfirma Acanta, die Ende 2020 vom Vater auf den Sohn übergeht. Für Erich Schärer geht der grösste Wunsch jedes Geschäftsinhabers in Erfüllung: Er kann seine Firma, die er seit 22 Jahren erfolgreich führt, seinem Sohn Reto übergeben, und dies guten Mutes für Kunden und Mitarbeitende. Aufbauarbeit mit ganzem Herzen Erich Schärer ist mit Werten wie Traditionsbewusstsein und Geradlinigkeit im Schönenberg aufgewachsen, und das Berufsbild eines Treuhänders war deshalb naheliegend. Nach der Verwaltungslehre bei der Gemeinde Wädenswil arbeitete er zwanzig Jahre in Ramon Baechlers Acanta Treuhand AG im Treuhandbereich, er übernahm Verwaltungsmandate von Stockwerkeigentümern und Mietobjekten und bildete die Lernenden aus, die seit Privat gehen Vater und Sohn gerne gemeinsame Wege: Erich Schärer, Sohn Reto und Bergführer Gübi Luck (v.r.). (zvg)

1980 immer zum Team gehören. Er konnte sich eine treue Kundschaft aufbauen, und seine Besonnenheit hat ihm immer geholfen, auch in schwierigen Situationen zu vermitteln und eine gute Lösung zu finden. 1998 hat ihm Ramon Baechler seine Firma übergeben. Im Laufe der Zeit wuchsen der Kundenstamm, das Team und die Arbeitsbereiche. Trotzdem engagierte sich Erich Schärer stets auch sozial und politisch. So war er 2015 der «höchste Wädenswiler», und während 15 Jahren war er im Nebenamt Bezirksrichter in Horgen. Das Heu auf der gleichen Bühne 2005 trat Reto Schärer als Immobilienbewirtschafter in das Geschäft des Vaters ein. Das war kein schwieriger Entscheid, denn Vater und Sohn hatten schon immer «das Heu auf der gleichen Bühne». Reto hat sich zum Eidg. dipl. Immobilientreuhänder weitergebildet, hat den Immobilienbereich mit Bewirtschaftungen und Verkauf ausgebaut und die Teamleitung übernommen. Wie sein Vater engagiert auch er sich nebenberuflich stark, zum Beispiel als Mietrichter in Horgen, als Vorstandsmitglied im HGV Wädenswil und HEV Richterswil. Ausserdem ist er als Prüfungsexperte tätig und somit stets auf dem neusten Wissensstand und beruflich bestens gerüstet für den nächsten Schritt: Anfangs 2021 übernimmt Reto Schärer die Gesamtverantwortung der Acanta AG, um mit den aktuell siebzehn, überwiegend langjährigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie einer Lernenden, die Firma seines Vaters weiterzuführen. Dieser kann sich getrost zurücklehnen und sich der Familie, den Enkeln und dem Bergwandern widmen. Denn der Sohn schätzt, was sein Vater aufgebaut hat. Er lebt nach den gleichen Werten – und darauf können sich die Kundschaft und die Mitarbeitenden auch weiterhin verlassen. (kl.)

Heinz Fässler wollte schon immer einmal eigene Jasskarten zeichnen und nahm dieses grosse Vorhaben nach einigem Zögern in Angriff. Da er schon seit Jahren Plektrum-Gitarrenplättli herstellt und bedruckt, hat er einige Übung im gestalterischen Wirken, was ihm sehr zu Gute kommt. Zuallererst verschlang Heinz Fässler viel Literatur über Jass- und Spielkarten. Fässler erfuhr ausserdem, dass es in Wädenswil vor 180 Jahren schon einmal einen Kartenmacher gab. Er hiess Johann Jakob Hauser. Von ihm sind in der heutigen Zeit nur noch etwa zweieinhalb Kartenspiele erhalten. Eines davon aus der Sammlung Grottolo war lange Zeit im Ortsmuseum Wädenswil ausgestellt und konnte dort bewundert werden. Fässler begann, die Jasskarten neu zu zeichnen. Er investierte dafür 80 bis 100 Stunden Zeichenarbeit. Fässler störte schon immer, dass die Rosen nicht nach Rosen aussahen, auch die fehlenden Schellen-Griffe wollte er geändert haben. Die Schilte-Form zeichnete er wieder so, wie sie im 15. und 16. Jahrhundert auf den Karten abgebildet waren. Nach Fertigstellung der Zeichnerei werden die Karten gedruckt und beidseitig mit einem UV-Lack beschichtet, damit sie gute Gleiteigenschaft erhalten und gut spielbar sind. Nach dem Stanzen und dem Verpacken in Faltschachteln ist das Kartenspiel fertig. Eine grossartige Arbeit kann so abgeschlossen werden. Heinz Fässler bietet neben verschiedenen Kartenspielen auch Spiele mit Werbefläche an. Für die historische Gesellschaft hat er ausserdem ein Wädenswiler Memory-Spiel realisiert, das aus 18 Fotos aus den letzten 130 Jahren besteht. Das dazugehörige Bild wurde im Januar 2020 aus dem möglichst gleichen Blickwinkel wie das Originalfoto fotografiert. Das neu gezeichnete Jasskarten-Spiel mit den roten Duftrosen ist ein ideales Weihnachtsgeschenk und für Fr. 9.80 bei folgenden Geschäften in Wädenswil erhältlich: Landi Zimmerberg, Pinocchio Spielwaren, Paba Markt im Einkaufszentrum «di alt Fabrik». (e/ott) Die Druckbogen werden zu Karten geschnitten.


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Xu nd un d f it   3 5

Ätherische Öle — dufte Erlebnisse, starke Wirkung Ätherische Öle vermögen weit mehr, als nur gut zu duften. Ihre Wirkkräfte im Körper oder auf der Haut können so stark sein, dass viele von ihnen mit einem Gefahrensymbol ausgezeichnet werden müssen. Richtig eingesetzt hingegen sind sie ein wahrer Schatz für unsere Gesundheit und unsere Seele. Pflanzen produzieren ätherische Öle, um sich vor Fressschädlingen zu schützen oder um Bestäuber anzulocken. Sinnigerweise werden die anlockenden, ätherischen Öle in den Blütenblättern hergestellt, während der Fressschutz in Blättern, Wurzeln oder im Bereich Stängel/Rinde zu finden ist. Gewonnen werden die edlen Flüssigkeiten meist durch Wasserdampfdestillation. Eine professionelle Herstellungsart ist sehr wichtig für die Qualität des Öles, vor allem, damit keine Fremdstoffe (Lösungsmittelreste) im Produkt enthalten sind. Ätherische Öle sind ein komplexes Stoffgemisch verschiedenster Stoffe und Stoffgruppen. Da sie nicht fettig sind, sondern verdunsten und sich dabei dennoch etwas ölig anfühlen, werden sie als Öle bezeichnet. Wichtig ist auch zu wissen, dass bei bestimmten Arten dieselbe Pflanze je nach Klima, geografischer Lage und Nährboden unterschiedliche ätherische Öle herstellen kann. Man spricht dann von verschiedenen Chemotypen – auf Etiketten oft mit «Ct.» ausgewiesen. So kann Thymus vulgaris Ct. Linalool sehr gut auch bei Kleinkindern gegen Husten eingesetzt werden, während beim Thymus vulgaris Ct. Thymol Vorsicht und nur sehr geringe Dosierungen angezeigt sind. Spezielle Mischungen Die Wirkung der ätherischen Öle entfaltet sich auf den verschiedensten Ebenen. Der Riechnerv ist besonders eng mit dem limbischen System im

Hirn verbunden. Das erklärt, weshalb Düfte starke Emotionen und Erinnerungen hervorrufen können. Das limbische System spielt beim Memorisieren wie auch beim Abrufen des Gespeicherten eine wichtige Rolle. Dieser Effekt kann auf die verschiedensten Arten durch die ätherischen Öle genutzt werden. Sei es mit speziellen Mischungen zum Beruhigen, Entspannen, Aufmuntern oder zum Lernen. Dazu bieten sich die bekannten Duftlampen, die elektronischen Verdampfer, Luftbefeuchter oder Riechstifte resp. Roll-ons an, wie sie bei Schnupfen schon lange eingesetzt werden. Bäder mit ätherischen Ölen des Lavendels, der Orangenschale oder der Rose wirken entspannend. Beim Bad kommen die Entspannung der Muskeln durch das warme Wasser, das «Sich-Fallenlassen» und die Wirkung der ätherischen Öle zusammen. Natürlich besteht auch die Möglichkeit, ein anregendes Bad aufzusetzen, das belebend und regenerierend wirkt. Hier sorgen dann die Zusammensetzung der ätherischen Öle, die Badetemperatur und die Badezeit für den richtigen Effekt. Massagen wirken durch den passenden Einsatz ätherischer Öle noch besser. In vielen Salben, Cremes oder auch Gels wird mit ätherischen Ölen gearbeitet, wobei auch hier die Wirkungen sehr unterschied-

lich sein können. Von Muskelverspannung und Gelenkschmerzen über Insektenstiche und Verbrennungen bis zu Husten oder Kopfschmerzen gibt es passende Zubereitungen. Die Konzentration der ätherischen Öle entscheidet, ob ein Artikel bzw. ein Medikament drogerieoder apothekenpflichtig oder als Kosmetikum frei verkäuflich ist. In unseren hauseigenen Naturathek-Produkten verwenden wir für verschiedenste Indikationen hochwertige und bewährte ätherische Öl-Mischungen. Die Wirkung ätherischer Öle kann über die Haut spezifisch auf ein Organ geleitet werden. Für eine herzberuhigende Anwendung eignet sich eine Mischung aus Essenzen von Lavendel, Melisse, Neroli oder Rose. Auch ein Leberwickel funktioniert auf dieselbe Weise. Oder ein Erkältungs-Fussroller, mit dem die ätherische Ölmischung mittels eines kleinen Rollers an der Fusssohle aufgetragen wird. Wirkung von innen Eine deutlich höhere Kompetenz benötigt der innerliche Einsatz ätherischer Öle, also die Einnahme von Kapseln oder Tabletten. Natürlich schluckt man auch beim Trinken von Pfefferminz- oder Kamillentee die aromatischen Wirkstoffe mit, doch in deutlich geringerer Konzen­ tration. Erst die Qualität und die Konzentration machen äthe-

rische Öle zum Medikament. Ätherische Öle werden in verschiedenen Kapseln zum Einnehmen angeboten. Daneben gibt es die Inhalations-Dampfbäder, wobei die meisten davon bei Erkrankungen der Atemwege eingesetzt werden. In flüssiger Form werden ätherische Öle zur Stärkung des Magens oder als Nasenspray bei Schnupfen eingesetzt. Sie werden auch zur Beruhigung der Nerven oder für einen erholsamen Schlaf verwendet. Die verschiedenen Wirkungen hängen immer mit dem ätherischen Öl aus der Pflanze zusammen und nie mit einer synthetischen Version davon. Produkte von guter Qualität zeichnen sich durch gewisse Kriterien aus: Hersteller, genaue Bezeichnung der verarbeiteten Pflanze (Deutsch, Stammpflanze lateinisch), Pflanzengewinnung (biologisch, Wildsammlung, konventionell) und allenfalls den Chemotyp der genutzten Pflanze. Bei sehr kostspieligen Sorten werden die ätherischen Öle manchmal verdünnt. In diesen Fällen sollten unbedingt das Verdünnungsmittel (oft Jojobaöl) und der Prozentsatz angegeben sein. Aus grosser Kraft entsteht grosse Verantwortung. Ätherische Öle haben die Kraft zur Heilung. Es ist aber wichtig die richtige Kombination und Dosierung anzuwenden. Wir beraten Sie gerne! Drogerie Süess, Julius Jezerniczky


36 Life & Style

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Festliche Frisuren und glamouröses Make-up zum Selbermachen chen Anlässen tragen. Bei längerem Haar ist der seitliche Zopf beliebt. Sie ziehen dafür einen tiefen Seitenscheitel, legen Ihr Haar über eine Schulter und beginnen zu flechten. Tipp: Der Zopf lässt wunderbar Platz für üppigen Ohrschmuck. Gel-Look Für kurzes Haar ist der coole Gel-Look angesagt. Arbeiten Sie Wet-Gel vom Ansatz bis in die Spitzen ein. Danach frisieren Sie Ihr Haar mit einem groben Kamm entweder mit einem tiefen Seitenscheitel oder klassisch nach hinten. Mit schimmerndem Make-up und glänzenden Ohrringen sieht das fantastisch aus.

Das vergangene Jahr hat uns so manchen Strich durch die Rechnung gemacht. Gerade deswegen sollten wir es uns nicht nehmen lassen, uns an Weihnachten und Silvester chic zu machen – auch wenn wir nur im kleinen Rahmen feiern. Eine schöne Frisur und ein festliches Makeup freuen nämlich nicht nur die Familie, sondern tun auch der eigenen Seele gut. Wir zeigen Ihnen, wie Sie das ganz einfach selber machen können. Offenes Haar Wenn offenes Haar richtig gestylt ist, kann das sehr glamourös aussehen und ist dazu auch noch leicht gemacht. Lassen Sie Ihre Haare für den besonderen Anlass nicht einfach an der Luft trocknen. Nehmen Sie sich die Zeit, um sie über eine Rundbürste zu föhnen oder sie nach dem Trocknen mit einem Lockenstab oder einem schonenden Glätteisen – wir empfehlen die Marke ghd

– zu stylen. Etwas Haaröl, Lack oder Glanzspray sorgen für einen eleganten Look, der den ganzen Abend hält. Übrigens: Offen getragene Haare sehen mit einem Seitenscheitel und einem schönen Haarschmuck besonders festlich aus. Wellen oder Locken Für glamouröse Wellen oder schöne Locken verwenden Sie entweder einen Lockenstab oder ein Glätteisen. Drehen Sie einzelne Strähnen Ihrer Haare auf den Lockenstab, halten Sie ein paar Sekunden inne und lassen Sie die Locken dann sanft auf Ihre Schultern fallen. Wenn Sie Wellen bevorzugen, kämmen Sie die Locken sanft durch und fixieren die Frisur mit Haarspray. Sie können Ihre vorderen Haarsträhnen auch locker am Hinterkopf feststecken. So fallen sie Ihnen nicht ständig ins Gesicht. Flecht-Frisur Einfache Flecht-Frisuren kann man nicht nur im Alltag, sondern auch gut zu festli-

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Partyfrisur Zunächst stylen Sie Ihre Ponypartie mit viel Volumen nach hinten und fixieren sie am Oberkopf. Die seitlichen Haare nehmen Sie streng nach hinten und stecken diese mit den restlichen Haaren aus der Tolle am Hinterkopf fest. Funktioniert auch super mit kurzen Haaren. Make-up Für die Festtage darf Ihr Make-up-Look ruhig etwas mehr sein. Greifen Sie für ein glamouröses Augen-Make-up zu dunkleren Lidschatten-Nuancen wie Schwarz, Anthrazit oder auch einem dunklen Grün. Sie schaffen einen tollen Kontrast. Wem dunkle Farben nicht gefallen, der kann auch auf Lidschatten mit metallischem Schimmer setzen, zum Beispiel auf Gold oder Kupfer. Ein Eyeliner sorgt für einen dramatischen Wow-Effekt. Muss der Look fix gelingen, wählen Sie einen Stift-Eyeliner. Der benötigt keine Zeit zum Trocknen und muss nicht so präzise aufgetragen werden wie flüssiger Eyeliner. Möchten Sie Ihre Lippen in den Mittelpunkt Ihres Make-ups setzen? Ein klassisches Rot sieht immer festlich aus und steht jeder Frau. Trendbewusste setzen auf Orangerot oder dunkles Bordeaux. Wir schulen Sie gerne Haben Sie sich selber noch nie so gestylt oder trauen Sie sich das ohne genaue Anleitung nicht zu? Dann kommen Sie ungeniert bei uns vorbei. Wir zeigen Ihnen die richtigen Handgriffe und Geräte sehr gerne. An dieser Stelle möchten wir unseren Kundinnen und Kunden herzlich Danke sagen. Ihr entgegengebrachtes Vertrauen und Ihre Treue in diesem schwierigen Jahr haben uns immer wieder Mut gegeben und Freude bereitet. Wir wünschen Ihnen von Herzen schöne Weihnachten im Kreise Ihrer Liebsten und einen glücklichen Start ins neue Jahr.


touché ...

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Papiersammlung als Jahreshöhepunkt haben: Wuhrmann Garten AG, Füchslin Baugeschäft AG, Hitz Innenausbau + Möbel AG, Kellersberger AG Bauunternehmung, Klopfstein Gärten AG, Pisanelli AG Gipsergeschäft, Rota AG Plattenbeläge, Zogg AG Holzbau und Bedachungen.

Einmal mehr wurde die jährliche Papiersammlung zum rundum gelungenen Vereinsanlass – zu Zeiten von Covid-19-Restriktionen und ruhendem Meisterschaftsbetrieb für den Tischtennis-Club Wädenswil erst recht. Für einmal ging es nicht um Punkte, Sätze und Spiele, sondern um Touren, Bündel und Tonnen. Diese willkommene Aufgabe, verbunden mit körperlicher Betätigung, erledigten alle gerne und zur Zufriedenheit von Organisator Dominik Schönbächler. Begünstigt wurde die sportliche Outdoor-Aktion durch das schöne Wetter, sodass bei der Abladestelle beim Bahnhof Au der Verpflegungsposten ohne schützende Zeltdächer auskam. Sicherheit über alles Die gegen fünfzig Teilnehmenden versammelten sich früh beim Bahnhof Au, von wo aus die Touren an- und abgefahren wurden. Wie jedes Mal wies der Sammelchef darauf hin, dass nur von der dem Verkehr abgewandten Seite aufgeladen werden dürfe. Alle wurden mit den üblichen Leuchtwesten ausgestattet. Einzige Neuerung war das obligatorische Tragen der Gesichtsmasken und von Handschuhen. Diese Regelungen wurden von den Helferinnen und Helfern gerne eingehalten, waren doch alle froh, beim Vereinsanlass dabei sein zu können. Hingewiesen wurde auch darauf, dass die Sammelfahrzeuge nicht überladen werden sollten. Auch hier waren sich die Fahrerinnen und Fahrer ihrer Verantwortung mehr als bewusst. Der zur Verfügung stehende Bahnwaggon war schon bald gefüllt. Mit Hilfe zweier Förderbänder war das Umladen der Papierbündel von der Strasse auf die Schienen denn auch keine Sache. Schon bald musste ein zusätzlicher Container bestellt werden, später noch ein zweiter für die schliesslich insgesamt 80 Tonnen Altpapier.

Meisterschafts- und ­Turnierbetrieb ruht: Finalturnier abgesagt

Organisator Dominik Schönbächler musste zusätzliche Container ­bestellen. Am Nachmittag waren dann alle Touren abgefahren, das herausgestellte Papier eingesammelt und die Arbeit somit erfolgreich beendet. Wie jedes Jahr wurden dem TTC Wädenswil Firmenfahrzeuge zur Verfügung

gestellt, ohne die die Sammlung nicht durchgeführt werden könnte. Ein grosser Dank geht darum an dieser Stelle einmal mehr an folgende Firmen für das Vertrauen, das sie damit dem Verein entgegengebracht

Frauenpower nicht nur beim Abladen.

Wie bei den meisten anderen Ballsportarten ruht auch im Tischtennis momentan der Spielbetrieb. Nebst dem Meisterschafts- wurde nach den Herbstferien auch der Turnierbetrieb ganz ausgesetzt. Auch wenn die Auflagen, insbesondere im Erwachsenenbereich, streng sind, so können doch wenigstens noch Trainings abgehalten werden. Diese Möglichkeit wird von den meisten auch intensiv und ausgiebig genutzt – in der Hoffnung auf bessere und lockerere Spielbedingungen. Schon frühzeitig musste die sonst jeweils im Zweijahresturnus in Wädenswil stattfindende Finalrunde des nationalen Nachwuchs-Ranglistenturniers in Absprache mit Swiss Table Tennis abgesagt werden. Der jeweils mit Wädenswiler Jugendlichen gespickte Anlass hätte Mitte Februar 2021 in der Sporthalle Glärnisch durchgeführt werden sollen. Erst 2022 ist wieder eine solche Veranstaltung vorgesehen, plangemäss in Genf. Für 2023 wird dann Wädenswil hoffentlich wieder Austragungsort sein können. Zum Jahreswechsel … Der Tischtennis-Club Wä­den­s­ wil bedankt sich an dieser Stelle ganz herzlich bei allen Sponsoren, Gönnern und sonstigen dem Verein zugewandten Firmen, Institutionen und Personen für die auch im Jahr 2020 erfahrene Treue. Damit verbunden sind die besten Wünsche zum Jahreswechsel und die Hoffnung auf einen für alle erfolgreichen Start im neuen Jahr. TTC Wädenswil


F C W - N E W S  Liebe Leser und Freunde des FCW An dieser Stelle orientieren wir Sie jeweils über das sportliche Geschehen in unserem Verein. Aber es ist ja, wie wir alle wissen, keine normale Zeit. Fussball ist nur noch bei den Profis und unter Ausschluss von Zuschauer möglich. Dieser erneute Lockdown zeigt uns, dass der Fussball, so sehr wir ihn lieben, eben nur eine der schönsten Nebenbeschäftigungen ist und dass die Gesundheit der Menschen selbstverständlich Vorrang hat. Darum bleibt uns für heute nur, Ihnen allen, trotz doch fehlender Adventsstimmung, besinnliche Weihnachten und einen guten Start in ein hoffentlich erfreulicheres neues Jahr zu wünschen. Bleiben Sie gesund! Fussballclub Wädenswil Küchen Badezimmer Renovationen

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INFO TV WÄDENSWIL  39

Gespräch unter Präsidentinnen Die aktuelle Präsidentin des TV Wädenswil, Marilena Palmisano (MP), besuchte die ehemalige Präsi­dentin der Damen-/ Frauen­riege und gleichzeitig neuestes Ehrenmitglied des TVW, Vreni Aschwanden (VA). MP: Wie bist Du zur Damenriege Wädenswil gekommen? Wie hat alles angefangen? VA: Berufshalber kam ich im Jahr 1956 nach Wädenswil. Der TV bestand damals aus der Aktivsektion, den Kunstturnern, der Damenriege, der Frauenriege I und II sowie der Mädchen- und Knabenriege. Im Herbst desselben Jahres schaute ich mir das TV-Chränzli an, und die Darbietungen gefielen mir so gut, dass ich sofort der Damenriege beitrat. In der Glärnisch-Turnhalle wurde jeden Montag nach TambourinKlängen und teilweise mit Klavierbegleitung geturnt. Weil ich bei der Post arbeitete, wurde ich schon ein Jahr später angefragt, das Amt der Kassierin zu übernehmen. Nach zwei Jahren im Amt gab es Unstimmigkeiten bei den Chränzli-Vorbereitungen. Es war an einem Montag, als der verantwortliche Leiter voller Zorn alles hinschmiss und Knall auf Fall weg war. Die darauffolgende GV war alles andere als erfreulich. Hauptleiter weg und die Präsidentin wollte austreten, weil sie ins Bündnerland heiratete. Beinahe stand die Damenriege ohne Vorstand da. So rettete ich die Situation und verliess den Saal als Präsidentin. Ui, dann hast Du die Riege sozusagen vor einer Auflösung «gerettet»? Ja, wobei uns nur ein paar wenige treu blieben. Zweiundzwanzig «leitertreue» Turnerinnen gaben den Austritt. Es war nur dem neuen, zuversichtlichen Vorstand zu verdanken, dass es jüngeren Zuwachs gab und die Mitgliederzahl stetig anstieg. Im Jahr 1965 zog der Verein in die neu erbaute Eidmatt-Doppelturnhalle.

Wie lange warst du Präsidentin der Damenriege? Nach vier Jahren gab ich das Amt auf, denn inzwischen hatte ich einen Turner geheiratet. Aber Du bist dem Verein trotzdem treu geblieben? Ja, der Damenriege blieb ich treu, bis ich im 1969 zur Frauenriege I wechselte. Nach drei Jahren wollten sie mich als Leiterin, denn die Zahl der Mitglieder erhöhte sich ständig. Schon bald wurden fünf Turnhallen nötig. Eidmatt war unsere sogenannte Stammhalle, darauf folgten Untermosen, Gerberacher, Bühl und Fuhr. Das Thema der TurnhallenKnappheit scheint ein Dauerbrenner in Wädenswil zu sein. Wie war denn die Frauenriege I organisiert? Teilweise konnten wir an einer GV eine stattliche Zahl von über 150 Turnerinnen begrüssen. Im Vorstand sassen inzwischen auch mehrere Leiterinnen, was zur Folge hatte, dass sich die jeweiligen Vorstandssitzungen, wegen verschiedener Meinungen und Vorschläge, in die Länge zogen. Als ich nach fünfzehn Jahren das Präsidium übernahm, entschieden wir uns, nur noch eine technische Leiterin zu wählen, was eine gute Harmonie ins Vereins­ wesen brachte. Nebst dem Turnen wurde die Gemeinschaft durch Ausflüge, Wanderungen, Velotouren, ChilbiStand und Samichlaus-Abende gepflegt. Aha, diesmal warst Du auf das Amt der Präsidentin vorbereitet? Ja, ich konnte mir meinen Vorstand zusammenstellen. Das war wirklich sehr befriedigend, und wir hatten eine sehr schöne Zeit zusammen.   Wie lange warst Du als Präsidentin der Frauenriege I im Amt? Zwölf Jahre. In den letzten drei Jahren vor Auflösung stand ich der neu gewählten Präsidentin als Vize-Präsidentin zur Seite. Unsere Selbstständigkeit dauer-

te noch drei Jahre, dann wurde die Fusion mit dem Stammverein in die Tat umgesetzt. Stimmt – im 2002 wurde die Frauenriege in den Turnverein Wädenswil integriert. Wie hast Du den Zusammenschluss erlebt? Es war mehr ein Durchsetzen als ein Zusammenschluss. Ich blicke mit einem weinenden und einem lachenden Auge zurück. Auf der einen Seite wurden wir «stiefmütterlich» behandelt. Unsere Riegen wurden in Ruhe gelassen und wir wurden praktisch nicht in die TVGeschehnisse involviert. Andererseits konnten wir die Administration abgeben, und an den TV-Anlässen halfen wir immer gerne mit. Du gehörst dem TVW seither als aktive Turnerin an. Über all die Jahre hinweg – was war Dein persönliches Highlight? Natürlich freute es mich sehr ein Ehrenmitglied des TVWs zu werden. Das allergrösste Turn-Highlight war jedoch definitiv im Jahr 1975 die Gymnaestrada in Berlin. Wir waren 1200 Turnende und fuhren direkt vom Turnfest Regensdorf mit dem Zug nach Berlin. Bei

der Eröffnungsfeier wurden wir zwischen Südafrika und Schweden eingereiht und durften zum Lied «Rucki Zucki» von James Last einlaufen. Unsere Grossraum-Aufführung begeisterte das Publikum, wofür wir zum Abschied nochmals ins Olympia-Stadium einlaufen durften. Zurück in die Gegenwart. Vreni, was können wir Jungen von Euch lernen? Es ist wichtig, dass man einander hilft. Ihr müsst mehr Ja statt Nein sagen. Anlässe und Ausflüge geben einem Verein und der Riege einen guten Zusammenhalt. Aber es ist sicherlich schwierig bei so vielen Mitgliedern, alle für einen Anlass zu motivieren. Gibt es auch Sachen, die wir Euch beibringen könnten? Das ist jetzt schwierig (überlegt und lacht). Die Affinität zur Technik, generell zum Neuen. Administrativ seid ihr auch viel weiter als wir. Was wünscht Du dem TVW für die Zukunft? Dass der Turnverein Wädenswil wieder vermehrt als Turnerfamilie wahrgenommen wird. «Meh rede mitenand!»

Der TVW wünscht allen frohe Festtage!


40  News aus dem HCW

Die fünf Geschwister und Cousins der SG Wädenswil/Horgen: Christian Gantner, Daniel Gantner, Pascal Gantner, Sandro Gantner und Simon Gantner haben zusammen 72 Prozent der Tore ihres Teams geschossen.

Planen die Handballer eine NLA-Saison? Seit dem corona-bedingten Unterbruch der Meisterschaft führen die NLBHandballer der SG Wädi/ Horgen die Tabelle an. Es ist anzunehmen, dass die Meisterschaft zwischen Ende Januar und Mitte Februar fortgesetzt wird. Möglicherweise wird nur noch die Vorrunde ausgespielt und anschliessend gleich mit der Auf-/Abstiegsrunde begonnen. Planen die Wädenswiler bereits eine NLA-Saison? Nachgefragt beim Vereinspräsidenten des HC Wädenswil, Mathias Sigg. «Natürlich verstehe ich solche Fragen, die aber mehr aus dem Umfeld, als von den Spielern kommen. Zurzeit ist noch nicht einmal die Vorrunde beendet und auch der Weitergang der Saison noch offen.» Dennoch, das Team steht dank überzeugenden Leistungen an der Spitze der Tabelle und eine Teilnahme an der Aufstiegsrunde ist durchaus nicht abwegig.

«Vorweg möchte ich betonen, dass weder der HCW noch der HCH einen Aufstieg in die oberste Liga anstreben und wir auch nicht darauf hin arbeiten. Wir haben trotzdem im Gremium der Spielgemeinschaft begonnen den Aufwand und die finanziellen Folgen eines Aufstiegs abzuklären. Wir träumen aber keinesfalls davon, werden aber die Spieler

und die Mannschaft auch nicht am Siegen hindern.» Gantners mischen die Liga auf Die SG Wädenswil/Horgen führt die Liga souverän an und ist auch im Cup noch dabei. Bei Abbruch der letzten Saison lagen die Aargauer aus Baden und Möhlin an der Tabellenspitze. Jetzt wurde die Saison

Für den grossen Rückhalt sorgt das Torhüter-Trio: Jonas Steiner, ­Andrija Kasalo und Marvin Schäfer.

zum Glück «nur» unterbrochen. Und weder Fortitudo Gossau, noch Stäfa, noch die Aargauer sind vorne, sondern die Spielgemeinschaft vom Zürichsee. (Dieses Foto war und der Text dazu sind in der Zeitschrift Handballworld 04/2020 zu sehen.) Nicht nur, aber auch dank der überzeugenden Leistung der Gantners ist die Handballwelt auf die Seebuben aufmerksam geworden. Re-Start mit erstem Saisonhöhepunkt Wann die Saison weitergeht ist noch ungewiss, doch fest steht, dass Stäfa sich im Cup noch mit Endingen duellieren wird und die SG zuhause auf den NLA Club BSV Bern treffen wird. Nur schon das ist Motivation genug für die Seebuben, die sich freuen nach der langen Pause wieder auf dem Platz zu zeigen, weshalb sie seit mehr als drei Monaten die Tabelle anführen. Hans Stapfer


RÄTSEL 41

VE R A NSTA LT U N G EN

Kunst im Engel: Können wir von den Schildkröten etwas lernen? Der Impact Artist Coni Altherr zeigt auf Einladung des Hotels Engel in Wädenswil zeitgenössische Werke zum Thema «The Evolution went wrong». Am 5. Dezember 2020 präsentierte der Künstler seine Werke und eröffnete damit eine bis Anfang März 2021 dauernde Ausstellung. Auf viele Fragen im Zusammenhang mit der Evolution der Schildkröten sucht Coni Altherr nach Antworten. Seine Gemälde sind eine leidenschaftliche Anklage an uns Menschen, stets charmant und aus Sicht der Tiere. Sein Motto: Wenn wir den Schildkröten auf Augenhöhe begegnen, können wir viel von diesen Überlebenskünstler der Natur lernen, die seit über 200 Mio. Jahren auf unserem blauen Planeten leben. Ganz neu ist nun eine Bronze-Skulptur in der Ausstellung zu sehen. Diese wunderschöne Figurengruppe visualisiert frech, dass die Evolution auch anders hätte verlaufen können. (e) Hotel Engel, Engelstrasse 2 8820 Wädenswil www.engel-waedenswil.ch Art Coni – Coni Altherr www.artconi.com In vielen alten Kulturen steht die Schildkröte für Mutter Erde (hier in Rottönen dargestellt), aber auch für Gesundheit und ein langes Leben.

18.12.2020 Eltern-Kind-Treff Dienststelle Soziokultur Eltern-Kind-Treff für alle Eltern/Erziehungspersonen mit ihren Kleinkindern (0–4 Jahre). Gemütliches Zusammensitzen bei Kaffee & Znüni, Kennenlernen, Austauschen, Spielen. Infos zu weiteren Angeboten «Kind & Familie» Wädenswil. 09.00–11.00 Uhr, Freizeitanlage, Tobelrainstrasse 25, Wädenswil

02.01.2021 Neujahrskonzert mit Äneas Humm Reformierte Kirche 17.00 Uhr, Ref. Kirche

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Ein Sudoku besteht aus 9 x 9 Feldern, die zusätzlich in 3 x 3 Blöcken mit 3 x 3 Feldern aufgeteilt sind. Jede Zeile, Spalte und Block enthält alle Zahlen von 1 bis 9 jeweils genau einmal. In einigen Feldern sind bereits Zahlen vorgegeben. Bei einem Sudoku darf es nur eine mögliche Lösung geben, und diese muss rein logisch gefunden werden können!

Stress und Sorgen in Freude verwandeln.

08.02.2021 «Die vielen Facetten der Jugendsprache» Lesegesellschaft Wädenswil Vortrag von Prof. Christa Dürscheid. Es gibt Wörterbücher zur Jugendsprache, jedes Jahr wird ein Jugendwort gekürt. Die Referentin zeigt, wie sich der Sprachgebrauch junger Menschen gestaltet – mündlich auf dem Pausenhof oder schriftlich, etwa in WhatsApp. Doch lässt sich über die Jugendsprache überhaupt etwas Verlässliches aussagen? Und was ist von ihr zu halten? Erwachsene Fr. 25 / Jugendliche, Legi Fr. 20. Reservationen unter info@lesegesellschaft.org oder unter www.lesegesellschaft.org. Es gelten die Corona-Schutzbestimmungen. 20.00 Uhr, ref. Kirchgemeindehaus, Wädenswil

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10.01.2021 «Konrad, das Kind aus der Konservendose» – eine Aufführung des Theaters «Gustavs Schwestern» Lesegesellschaft Wädenswil Für alle ab 5 Jahren. Ein seltsames Paket stellt das Leben von Frau Bartolotti auf den Kopf. Im Paket ist eine Büchse und darin ein Kind: der siebenjährige Konrad. Frisch aus der Fabrik, pflegeleicht und blitzgescheit. Frau Bartolotti hat zwar nichts bestellt, aber sie will das Paket-Kind behalten. Doch eines Tages stehen die Männer aus der Fabrik vor ihrer Tür und wollen das an die falsche Adresse gelieferte Paket Konrad wieder zurück haben. Was tun? Kinder Fr. 15 / Erwachsene Fr. 20. ­Vorverkauf über Tel. 044 780 93 58 oder www.theater-ticino.ch. Es gelten die Corona-Schutzbestimmungen 15.00 Uhr, Theater Ticino, Wädenswil

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12 – Dezember 2020

Ein Zimthauch Adventsgefühle Auf dem Wisshusplatz steht während der Adventszeit das «Trotzdämhüttli» – also, trotz Einschränkungen durch Corona. Dort werden Punsch und Glühwein ausgeschenkt. Text & Bild: Reni Bircher Als verfrühtes Weihnachtsgeschenk könnte man sie bezeichnen, die Idee und Umsetzung des mobilen Baustellenwagens, in dem von Laura Süsstrunk (JoJo Reisen) und Liisa Keller (Blickwinkel) feinen Glühwein, Punsch, Glühmost (nach Wunsch mit Schuss) und Tee ausgeschenkt werden. Ebenso im Angebot ist eine frisch vom Restaurant Halbinsel Au gefertigte Quiche, mit und ohne Fleisch. Es sei halt einfach «echli langwiilig gsii», erklärt Laura, und so sei dieses adventsträchtige – und für die privaten Betreibe-

rinnen überraschend bewilligte – Projekt entstanden. Dass im Kollegenkreis das praktische Gefährt zur Verfügung gestellt werden konnte, machte eine praktische und gute Ausstattung vom «Trotzdämhüttli» möglich. «Zweimal pro Woche brauen wir Glühwein im grossen Stil», erzählt Laura, «das gehört doch einfach zur Adventszeit!» Sie haben an dieser neuen Beschäftigung total den Nar-

ren gefressen und geniessen es, von Donnerstag bis Samstag auf dem Wisshusplatz zu stehen, Heisses zu verkaufen und ein bisschen Adventsstimmung zu verbreiten. Dieses Gefühl wird von dem grossen, mit Kugeln und Lichtern geschmückten Weihnachtsbaum der Gemeinde noch unterstützt. Die Freude über den guten Anklang bei der Bevölkerung ist gross. Es würden sich auch alle

Besucher gut «verteilen» auf dem Platz, Ein- und Ausgang sind markiert. Natürlich wird auch hier die Maskentragpflicht beim Anstehen und Bestellen gefordert, den Glühwein geniessen darf man danach ja trotzdem unmaskiert. n «s’Trotzdämhüttli» auf dem Wisshusplatz: bis 19. Dezember, jeweils Donnerstag bis Samstag von 17.00–21.00 Uhr .

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Die letzte Geburt im Richter Zwölf Minuten nach Mitternacht erblickte am 23. November 2020 das 9091ste Baby seit der Eröffnung 1994 im Paracelsus-Spital das Licht der Welt. Das letzte Kind, welches hier geboren werden durfte. Text & Bilder: Reni Bircher Verzückt betrachten Kaylee Pfister und Andreas Widmer ihr erstes Kind, welches zufrieden in den Armen der Mutter in einem Bett der Geburtenabteilung liegt und schläft. Paul Jose (der zweite Name ist eine Hommage an Kaylees Grossvater und sollte in möglichst breitem Berndeutsch und «Sch» ausgesprochen werden) ist das letzte Kind, das im Paracelsus-Spital zur Welt kam. «Momentan sind wir mehr Passagier, als dass wir noch irgendwas bestimmen würden … Ein ungewohntes Gefühl», scherzt Andreas, die junge Mutter nickt zustimmend. Sorgen machen sie sich keine. Die Hebammen würden regelmässig vorbei-

Glücklich, dass «Päuli» noch im Paracelsus-Spital Richterswil zur Welt kommen durfte: Kaylee und Andreas. kommen, schauen und fragen, ob alles in Ordnung ist. «Sie werden schon wissen, was sie tun», ertönt es einstimmig. Über-

haupt hätten sich sämtliche Angestellten von der ersten Sekunde an total ins Zeug gelegt, das habe schon am Empfang unten

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swiler Paracelsus-Spital begonnen. «Es sind alle so unglaublich nett und aufmerksam.» Das Paar – und jetzige Trio – kommt aus Rapperswil. Kaylee berichtet, wie sie von ihrer Frauenärztin über die umliegenden Spitäler informiert wurde und dass in ihrem Umfeld viele Leute mit Kindern wären. «Wir haben uns etwas umgehört, wollten herausfinden, welches Spital meinem Typ entspricht», erzählt sie. Dass einige Bekannte auf das komplementär ausgerichtete Haus in Richterswil wiesen, machte die beiden neugierig. Andreas gesteht, dass er eher zu den analytischen Menschen gehört, sei aber immer offen für anderes. Kaylee ist nicht unbedingt alternativ eingestellt, aber sehr empfänglich für solche Wege. «Als Bereiterin achte ich auf eine möglichst natürliche Behandlung der Pferde», erklärt sie ihre Einstellung. «Das kann auch für den Menschen nicht verkehrt sein.» Denn sie wissen, was sie tun … Der junge Vater erinnert sich begeistert an den Informationsanlass des Spitals, ebenso an eine recht betagte Akustikanlage und die «herrlich unprofessionelle» Art der Referentin. Als die Frage einer Anwesenden nach einer geplanten Geburt für ein kurzes Schweigen sorgte, sei die Antwort gewesen: «Lassen Sie das Kind doch einfach selber entscheiden». Und dies sagte die Hebamme in einer Weise, die klar machte, dass sie die Handhabung eines Mikrofons nicht beherrschen muss. «Das muss sie nicht können», erläutert Andreas. «Aber das, was sie auf der Geburtenabteilung leistet, das macht sie vermutlich sehr gut». Der Fokus sei auf die Aufgabe gerichtet; die Art und Weise, wie die Profession hier im Paracelsus gelebt werde, sei klar formuliert worden. «Alles, was sie können müssen und was sie hier geleistet haben, war hochprofessionell – genau das war uns wichtig», bestätigt das Paar. Nach diesem Infoabend haben sich die inzwischen Eltern gewordenen gar nicht mehr weiter umgeschaut, denn sie waren von Anfang an von diesem Konzept überEines der in warmen Farben gehaltenen Gebärzimmer der Station.

Auf einer Tafel am Spitaleingang wurden jeweils die Neugeborenen «verzeichnet». zeugt. «Die Mischung von alternativer und Schulmedizin erschien uns perfekt, denn da fühle ich mich rundherum abgesichert», sagt Kaylee entschieden. Sie habe auf keinen Fall gewollt, dass während der Geburt ständig auf die Uhr geschaut würde und man ihr irgendwann sage, sie müssten jetzt das Kind rausholen, weil sonst die Warteschlange draussen vor der Türe zu lang wird. Von den Hebammen lernen Während der Geburt von Paul Jose gab es einen Schichtwechsel, doch die erste Hebamme liess es sich nicht nehmen, noch länger zu bleiben, denn für sie war es die letzte Geburt im Haus. «Sie haben das so toll gemacht, es sind alle so liebevoll», schwärmt die junge Mutter. «Sie haben wertvolle Tipps gegeben und waren total souverän», zeigt sich Andreas vom Personal beeindruckt. Es sind die Kleinigkeiten, die zählen. Beeindruckt war er auch von der Zurückhaltung, in der sich die Ärzte der Frauenklinik üben würden. Aus beruflicher Erfahrung weiss er, dass diese sonst eher etwas zur Selbstdarstellung neigen würden und meinten, Hierarchien wäre von grösster Wichtigkeit. «Ein bisschen wie Schwarzwaldklinik», schmunzelt der Servicetechniker, und ist überzeugt: «Vom Umfeld und dem Wissen der Frauen hier könnten viele Ärzte profitieren – egal, ob sie das gut finden oder nicht. Ich befürchte, dass die Ausbildung diesem komplementärmedizinischen Ansatz keine grosse Aufmerksamkeit schenkt», sinniert er.

Etwas bedrückt wirkt er allerdings, als er von dem Gefühl berichtet, dass ihn bei den Geburtshelferinnen übermannt: «Als ob sie gerne noch etwas sagen möchten. Etwa, dass das, was hier mit der Schliessung des Spitals passiert, einfach nicht in Ordnung ist.» Und gleichzeitig drängt sich die Frage auf, wie es sein kann, dass eine Geburtenabteilung nicht rentiert. Schliesslich würden ja immer Babys geboren … Den Frauen merke man kaum an, dass das Spital am Freitag, 27. November, geschlossen werde. «Es agieren alle äusserst professionell», sagt Andreas. Was sicher ungewöhnlich sei, dass gewisse Dinge nicht mehr vorrätig wären. So etwa die Hautcreme, die nicht mehr als Tube sondern als Musterportion abgegeben wird. «Mir tun die Leute wahnsinnig leid», bedauert die junge Mutter die Spitalschliessung: «Es sind alle so wahnsinnig lieb, von der Putzfrau, über die Stationsschwester bis zu den Ärzten.» Und Andreas fügt an: «Der Zusammenhalt untereinander ist enorm, und ich glaube, diese Philosophie muss man in sich tragen, um an einem solchen Ort zu arbeiten.» Zuletzt noch volles Haus «Päuli» kam 15 Tage nach dem errechneten Termin zur Welt. Dass sie die Geburt gerade noch so knapp vor der Spitalschliessung hier erleben durften, dafür sind die Eltern dankbar. «Ich bin sehr traurig über die Schliessung des Spitals. Sollten wir mal ein weiteres Kind haben wollen, weiss ich grad nicht, wohin wir gehen sollten …», überlegt Kaylee. Sie habe in den letzten Wochen mitgekriegt, wie die Nachricht des Konkurses wie ein Hammer über das Spitalpersonal niedergegangen sei. Wie verzweifelt dieses darüber war, hätten sie die Schwangere nie spüren lassen. «Es ist eine Tragödie für die Leute.» Schliesslich gehe es doch wieder nur um Geld, ist sich Andreas sicher. «Hätte da nicht der Kanton etwas machen müssen?» «Vor drei Tagen war die Station noch voll, es gab viele Geburten. Und jetzt werden wir morgen wohl das letzte Paar sein, das hier mit einem Neugeborenen rausgeht». Kaylee schaut zu ihrem Sprössling runter. Und Andreas zum Bett, in dem die beiden ruhen. Bewundernd meint er: «Der Blick, den sie für dieses Kind hat, den habe ich vorher noch nie gesehen – diese Zufriedenheit, dieses Strahlen!» Noch immer schläft das Baby im Arm der Mutter. Andreas gähnt herzhaft, es war eine lange oder besser kurze Nacht, was man den beiden auch ansieht. Genauso, wie das Gefühl absoluten Glücks. n


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Was für ein Jahr Liebe Leserinnen, liebe Leser Pünktlich zum 1. Dezember fiel der erste Schnee des Jahres. Er verzögerte das Ankommen der Jüngsten in Kindergarten und Schule, und selbst die Jugendlichen verfielen dem Reiz einer Schneeballschlacht. Und auch wenn die Flocken bereits vor dem Mittag einem Strukturwandel anheimfielen und der Schnee nur noch matschig unter den Schuhen in alle Richtungen spritzte, so hatte es etwas tröstlich Normales, die weissen Dächer, Bäume und Berge beim Öffnen der Fensterläden zu erblicken. Da uns seit Monaten Covid-19 an allen Ecken und Enden beschäftigt und um die Ohren geflogen ist und ich im Herbst das Gefühl hatte, kurz vor einem Burn-out zu stehen (abgewendet durch eine Woche Auszeit in den Bergen!), habe ich mich bemüht, in den letzten paar Wochen Themen zu finden, die nichts mit Corona zu tun haben. Aus dem einfachen Grund, weil ich glaube, wir sollten uns auch wieder mal wieder mit anderen Dingen beschäftigen – beschäftigen dürfen. Mit Dingen, die schön sind, Aussicht auf eine Zeit «danach» verheissen. Das hat nichts zu tun mit «Aus den Augen, aus dem Sinn», sondern mit einem gesunden ­Erhaltungstrieb. Viele Menschen sind zwangsläufig im Homeoffice oder haben gar ihren Arbeitsplatz verloren, während andere in bestimmten Bereichen total überlastet sind. Wir leiden an den fehlenden sozialen Kontakten, an Geldsorgen und Zukunftsängsten, bangen um die Firma, den Job, die eigene Gesundheit und die unserer Lieben. Oberstufenschüler sollten sich auf die Berufswahl konzentrieren, finden in dieser prekären Situation aber kaum Schnupperstellen. Unsere Ängste beeinflussen wirt-

schaftliche Entscheide, Abstimmungsmeinungen, Konsumverhalten. Uns wird diese Pandemie – im zwischenmenschlichen, wie im wirtschaftlichen Sinne – noch sehr lange beschäftigen. Tatsächlich ist es also ein schwieriges Unterfangen andere Themen aufzugreifen. Es kann/darf beinahe nichts stattfinden, und wenn etwas «Ausserordentliches» passiert, dann müsste man noch informiert werden. Diese Ausgabe steht unter dem Einfluss der – für mich persönlich aus vielerlei Gründen nur als verheerend zu bezeichnenden – Schliessung des ParacelsusSpitals. Und ich werde einmal mehr das Gefühl nicht los, dass die Träumer, Humanisten und Weltverbesserer (und Philosophen) einmal mehr bestraft und geprellt werden: vom Leben, vom System oder der Wirtschaft. Ich möchte mich aber gerne der Meinung von Roger Staub, Geschäftsleiter der Stiftung Pro Mente Sana, anschliessen: Entfernen wir den Begriff «social distancing» aus dem täglichen Gebrauch, denn es sollte einzig eine physische Distanz gewahrt werden, keine soziale! Mir ist bewusst, dass Horgen momentan zu den Bezirken mit den höchsten Corona-Ansteckungszahlen zählt und dass die Festtage vor der Türe stehen, was alles nicht einfacher macht … Deshalb: Versenden Sie Ihre Weihnachtsgrüsse in einem handbeschriebenen Couvert an die Menschen, die Sie nicht vergessen möchten, um ihnen zu zeigen, dass sie nicht vergessen SIND; es war in den letzten zwei Jahrzehnten noch nie so wichtig wie jetzt. Eine erholsame, besinnliche Zeit und gute Gesundheit wünscht Ihnen Reni Bircher

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Trauer und Dank  Am Freitagabend, 27. November 2020, haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Frauen- und Geburtsklinik des Paracelsus vom Spital Abschied genommen. Ein Abgesang. Text & Bilder: Reni Bircher Noch brennt Licht in den unteren Stockwerken des Spitalgebäudes, die Zimmer jedoch sind menschen- oder zumindest patientenleer. Vor der Parkplatzeinfahrt steht die Storchenfigur, welche normalerweise die Leute in der Geburtsklinik willkommen hiess. «Leider kein Landeplatz mehr», verkündet Adebar, und die um ihn herum drapierten Kerzen von Mitarbeiterinnen und Familien, die hier ihren «Start» hatten, untermalen das Trauerspiel. Eine junge Frau stellt ihr Velo ab, ein Weckglas samt Kerze in der Hand. Ein weiteres Licht, das sowohl Trauer wie Dankbarkeit ausdrücken soll. Sie erzählt, dass hier ihre Zwillinge geboren werden durften; Beckenendlage, eine komplizierte Ausgangssituation – sie hätte nirgendwo anders hingehen können. Für das äusserst kompetente ParacelsusAdebar verabschiedet sich von Richterswil.

Team aber kein Grund zur Sorge und professionell zu meistern. «Das war die schönste Woche meines Lebens hier, wie wir in diesem Familienzimmer starten durften». Sagt es, und fängt an zu weinen. «Es ist, als ob jemand gestorben wäre.» Einmal mehr würden doch nur wieder die ehrlichen Menschen verlieren. «Ich verstehe nicht, wie das passieren kann!» Die Erinnerung an diese Zeit, an die Menschen, die ihr und ihrem Mann dort begegneten sind noch immer im Gedächtnis. «Sie haben einfach Dich – den Menschen – gesehen, Deine Familie, das was zählt». Selber ausgebildete Hebamme gesteht sie, dass sie früher nicht gedacht hätte, dass es so etwas noch gibt. «Es ist … war einmalig. Hier stirbt etwas, was dem Leben erst einen Sinn gibt. Es ist eine Katastrophe». Inzwischen mischt sich viel Wut in die Trauer. Abschied selbst organisiert Um die Feuerschale und den Tisch mit Kürbissuppe und selbst gemachtem Gebäck tummeln sich die Angestellten der Geburtenabteilung. Sie haben für sich selber einen Abschied vom Paracelsus organisiert. Die Gespräche drehen sich hauptsächlich um Themen wie Jobverlust, Stellensuche, die Frustration über die Situation im Allgemeinen. Man versucht, das Unfassbare irgendwie zu begreifen. Jahrelang haben diese Menschen, die sich hier versammelt haben, gekämpft: für ihre Arbeit, ihre Überzeugung und die Frauen, die sich ihnen anvertraut haben, und das für einen Lohn, den sonst niemand akzeptiert hätte. Was die Leute im besonderen Rahmen des Paracelsus-Spitals geleistet haben, das ist vielerorts überhaupt nicht möglich. Im Hafenbecken schiesst die Fontäne gut sichtbar empor: ein Gruss an das anwesende Team von einem Grossvater, dessen Enkelkinder im Paracelsus zur Welt kommen durften. Unter die Anwesenden mischen sich die Richterswiler Kinder-


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barkeit gehen hier Hand in Hand

Die «gefallenen» – oder fallen gelassenen? – Engel: das Geburtshilfeteam des Paracelsus-Spitals. ärzte. Dr. Patrik Schimert bedauert, dass die Zusammenarbeit nach zwei Generationen beendet wurde: «Eine Ära ging rasch und unerwartet zu Ende.» Die seit drei Jahren pensionierte Chefärztin der Frauenklinik, Dr. Angela Kuck, hat 17 Jahre lang die Abteilung geführt. «Ich wollte erst gar nicht herkommen … der Schmerz über den Verlust der Geburtenabteilung ist gross», gesteht die zierliche Frau. Jedoch hätte ihr eine Freundin ins Gewissen geredet, dass sie zum Abschied gehen müsse! «Ich habe das Gefühl, dass die Idee hinter dem Ganzen nicht verstanden worden ist», und spricht damit den komplementärmedizinischen Ansatz sowie den Menschen als Mittelpunkt des Geschehens an. Emotionaler Ballast abfangen Eine der Medizinischen Praxisassistentinnen (MPA) – sie arbeitete fast sieben Jahre im Paracelsus – erzählt, wie sie wenige Wochen vor Konkursanmeldung noch schwangere Frauen aufgenommen und versichert hätten, dass sie im Dezember hier gebären könnten. «Drei Wochen später musste ich alle anrufen und ihnen sagen, dass ihr Kind nicht hier zur Welt kommen kann.» Entspre-

chend verständnislos und entsetzt waren die Reaktionen. Die letzten zwei Wochen im Betrieb seien verheerend gewesen, sie und ihre Kolleginnen wären häufig weinend nach Hause gegangen. «Natürlich wollten alle Patientinnen ihre Krankenakte, und ein Telefonat dauert zehn, zwanzig Minuten, weil sich die Frauen emotional bei uns ausleeren mussten.» Das alles türmt sich in den MPAs an, manchmal weit über die Belastungsgrenzen hinaus. «Ich bin mehr als einmal zusammengebrochen», gesteht sie mit erstickter Stimme. Diese Last trägt niemand mit. Dass die Praxisangestellte acht Stellenangebote bekommen habe, ohne auch nur eine einzige Bewerbung rauszuschicken, ist ein Trostpflaster. Eine Hebamme, welche selbst in Erwartung ist, verabschiedet sich von den Umstehenden. «Ich möchte mich nochmals bedanken für die Zeit, die ich hier erleben durfte.» Nachdem sie an mehreren Orten gearbeitet und sich mehr als einmal unzufrieden mit dem Beruf hintersinnt habe, hätte im Paracelsus-Spital plötzlich alles einen Sinn ergeben. «Ich habe meinen Beruf plötzlich gelebt und geliebt.» Hier habe sie sich aufgehoben und zuhause gefühlt, der Umgang miteinander, die Atmosphäre sei einmalig gewesen. Ein Team zu finden, wel-

ches gut miteinander funktioniere, sei schwer zu finden. Mit diesen Gefühlen steht sie nicht alleine da. «Dieses Wissen, was man zusammen erreichen kann, der Zusammenhalt untereinander, das werde ich mitnehmen», sagt sie entschieden. «Es ist doch einfach völlig absurd, dass wir in der heutigen Welt nicht nach Harmonie und einem Miteinander streben», enerviert sie sich. Aber: «Trotz all dem Mist, der hier gerade passiert ist, bin ich unendlich dankbar, dass ich hier sein durfte.» Etwas Besonderes Im ersten Stock des ParacelsusSpitals durfte sich jeder als etwas Besonderes fühlen – und genauso sollte es sein. Ist es andernorts aber nicht. Das Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit, welches die Familien hier erfahren durften, war aussergewöhnlich. «Was jede von uns sicher mitbringt, ist die Einstellung und Empathie den Frauen, Familien und der Geburt gegenüber; wir sehen unseren Beruf als Berufung», erklärt Karin Höhener, leitende Hebamme. Diese Einstellung wollen sie möglichst an die neue Arbeitsstelle mitnehmen: «Wir möchten weiterhin den Frauen ermöglichen selber zu gebären und nicht entbunden zu werden!» Der Prozess einer Geburt

sei etwas sehr Intimes und das Klientel äusserst vielfältig. «Da sind so viele Schicksale und Geschichten, und man muss etwa bei einer Frau, welche sexuellen Missbrauch erfahren hat, sehr vorsichtig agieren», weiss die Hebamme. Das zu spüren und entsprechend zu handeln verlangt viel Feingefühl. «Dieser Raum muss den Frauen gewährt werden.» In den letzten Wochen vor der Spitalschliessung war sozusagen «volles Haus». Für die Belegschaft eine grosse Freude: «33 Babys durften diesen November noch bei uns ankommen», erzählt Karin Höhener glücklich. Ausserdem hätte es von der unfassbaren Situation, in der sie sich befanden, abgelenkt. «Leider hatten wir einen grossen Materialengpass und personell weniger Ressourcen», erklärt sie, «bei Ausfällen war es schwierig, zusätzlich Personal zu mobilisieren, da unsere Löhne im Dezember nicht gesichert sind.» Die Stellung der Hebamme hat in der Schweiz tatsächlich einen sehr hohen Stellenwert. Einerseits trägt sie viel Verantwortung, hat aber auch viele Befugnisse und kann Entscheidungen treffen, ohne einen Arzt beiziehen zu müssen. «In anderen Ländern ist die Hebamme mehr ein Handlanger», erklärt Höhener. Die geistige Präsenz und die Verantwortung, die der Ge-


6 RIC H T E R S W I L L burtshelferin hierzulande obliegt, ist enorm. «Deshalb ist das bei uns auch ein Studium.» 25 Hebammen, sieben Pflegeassistentinnen, vier MPAs, acht Ärzte – für sie alle ist ihr Beruf

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nicht einfach ein Job, sondern eine Berufung, wenn nicht gar eine Lebenseinstellung. Als die Nachricht von der beantragten Nachlassstundung bekannt wurde, haben nur we-

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nige nach einer neuen Anstellung gesucht, die meisten hatten die Hoffnung, dass es irgendwie weitergehen würde, haben weitergearbeitet, vollen Einsatz gezeigt. Wenige Tag später, am 16. November, erfuhren sie von der Spitalschliessung – eine Stunde vor der offiziellen Medienmitteilung.

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15.01.2020 13:08:28

Das Entsetzen, die Wut über eine solche Kommunikationspolitik ist beinahe greifbar. Hinter vorgehaltener Hand wird der Geschäftsleitung Misswirtschaft vorgeworfen, das Vertrauen schwer belastet. Fehlkalkulationen, keine Investition dort, wo es nötig und wichtig gewesen wäre. Von «oben herab» seien sie ständig geschnitten worden, weil die Geburtshilfe angeblich nicht rentabel war. Wegen jedem Fitzelchen hätte man betteln müssen. Anfang Oktober war noch neues Personal eingestellt worden, obwohl im Hintergrund wohl bereits Verhandlungen bezüglich der Nachlassstundung geführt worden sind. Emotionale Unterstützung würden sie kaum erfahren, berichten mehrere Anwesende. Die Spitaldirektion sei kein einziges Mal vorbeigekommen, um mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu reden. «Ein Armutszeugnis. Wir fühlen uns total im Stich gelassen, das ist einfach nur respektlos.» Das letzte Kapitel Karin Höhener verbrachte noch eine weitere Woche nach der Schliessung im Spital, um die Abrechnungen zu machen und sicherstellen, dass alle Leute ihren Lohn und den 13ten bekommen. «Mir ist wichtig, dass sie eine Anschlusslösung haben, deshalb haben meine Co-Leitung Lena Schönenberger und ich gleich nach Bekanntgabe der Schliessung die Zeugnisse geschrieben», sagt die leitende Hebamme und setzte für ihr Team alle Hebel in Bewegung. Bisher ist es neun der 25 Hebammen gelungen, eine Neuanstellung zu finden. Andere haben sich vorsorglich beim RAV

angemeldet. Höhener selbst war im alten Krankenhaus Kinderkrankenschwester, beschloss die Ausbildung zur Hebamme und trat 1999 wieder ins Spitals ein. Fünf Jahre hatte sie die Leitung des Teams inne. In den letzten Arbeitstagen haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter angefangen, alles in einem der Zimmer zu sammeln. «Wir sind froh, wenn es Abnehmer gibt, etwa von angefangenen Spritzenpackungen. Die sind noch immer separat verpackt. Weil aber das Multipack angefangen ist, nimmt es der Hersteller nicht mehr zurück.» Auch das Inventar soll veräussert werden. «Ich hoffe, es gibt noch Geburtshäuser oder andere Institutionen, die froh wären, wenn sie eines dieser guten Geräte für wenig Geld erwerben könnten.» Dass die Managerin des Spitals Infusionen aufschneiden und wegleeren wollte, sorgt für Kritik und Höhener musste einschreiten: «Sowas geht doch einfach nicht!», empört sie sich. Weitere Betroffene Dem Leitenden Arzt des ZIO, Dr. med. Michael Decker, wünschen die Ex-Angestellten, genauso wie seine Patienten und Private alles Gute und hoffen, dass er die Onkologieabteilung weiterführen kann – sei das im dritten Stock des ParacelsusSpitals, oder im Medizinischen Zentrum Chrummbächli. Die «Lismifrauen» um Margrit Kirner, welche seit Jahren Decken, Finkli und Schlüttli gestrickt haben für die Neugeborenen im Paracelsus, sind auf der Suche nach einer neuen Institution, welche sich gerne ihrem Können (und Wollen!) annehmen möchten. Momentan stricken die flinkfingrigen Damen für die Arbeitsgruppe «Jugend und Familie». Die vielen Zuschriften, Anrufe, Zeichnungen und – man kann es nicht anders sagen – Beileidsbekundungen aus der Bevölkerung und von Familien, die im Paracelsus-Spital ihren Start hatten, zeugen von der grossen Bestürzung und der Trauer um das, was hier verloren geht. Denn hier wurden Geschichten geschrieben. n


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Frühzeitige Schliessung wegen Sicherheit? mitten in einer Pandemie stecken… Die Regulationen im Gesundheitswesen sollen die Qualität verbessern. Die dafür notwendigen Kosten (Infrastruktur, Personal) müssen aber finanziert werden. Da gleichzeitig aber für gewisse Leistungsaufträge höhere Fallzahlen gefordert werden, verlieren kleinere Spitäler diese Leistungsaufträge, und dadurch fehlen ihnen die notwendigen Patienten, um die Kosten finanzieren zu können.

Bis Ende Jahr hätte die Eignerin des ParacelsusSpitals Zeit gehabt, einen Kooperationspartner zu finden und den Spitalbetrieb aufrecht zu erhalten. Ende November waren Ambulanz sowie die stationären Bereiche geschlossen. Dr. med. Jürgen Robe, CEO bei NSN medical AG, sagt, es wäre dabei auch um die Qualität der Versorgung gegangen. Interview & Bild: Reni Bircher Nach der gewährten Nachlassstundung hat die NSN medical AG intensiv nach Kooperationspartnern gesucht und zahlreiche Gespräche geführt; was denken Sie, warum konnte kein geeigneter Partner gefunden werden? Das hatte verschiedenen Gründe – je nach Interessent. Die wichtigsten Gründe waren: zu schwierige wirtschaftliche Ausgangslage, hoher Zeitdruck, keine wirklichen Synergien. Gab es durch diese Kontakte Angebote, Mitarbeiter zu übernehmen? Für die Mitarbeiter haben wir bereits seit dem Beginn der Nachlassstundung Lösungen vorbereitet. Einige Stellen können wir durch Verlagerung in die Betriebe der NSN-Gruppe erhalten. Wir haben mit zehn Spitälern aus der erweiterten Region gesprochen, und diese werden viele Mitarbeiter anstellen können. Wir haben den Mitarbeitern die entsprechenden Kontaktdaten gegeben. Zusätzlich bieten wir jedem Mitarbeiter an, sich über unsere Personalagentur NSN Jobs vermitteln zu lassen. Ihr hättet bis Ende Jahr Zeit gehabt, eine Partnerschaft einzugehen; warum die vorzeitige Aufgabe? Das hat mit unseren Leistungen und der Patientensicherheit zu tun. Viele Mitarbeitende sind auf der Suche nach einer neuen Stelle, manche haben bereits eine gefunden. Ihnen legen wir

Offene Türen, leere Zimmer: geschlossene Abteilung im Paracelsus. keine Steine in den Weg. Wir konnten aber nicht das Risiko eingehen, dass unser Personal so ausgedünnt ist, dass wir die gewohnte Qualität nicht mehr halten können. Wäre ein Darlehen im Sinne des Massnahmenpaketes des Kantons keine Möglichkeit gewesen, das Spital bis im Frühling über Wasser zu halten? Wir haben einen Covid-Kredit beantragt und die Gesundheitsdirektion hat Akontozahlungen geleistet. Wir können (oder dürfen gemäss OR) aber die Kredite nicht einfach beliebig erhöhen, wenn wir kaum Chancen auf eine Rückzahlung sehen. Das Paracelsus hat sich vor allem auf Onkologie spezialisiert sowie auf die Geburtenstation; Gebiete, welche an sich immer «gefragt» sind. Wie kommt es dann zu einer geringen Auslastung? Die Fallzahlen sind nach dem Corona-Shutdown nicht mehr ausreichend angestiegen. Das ist ein Trend, den auch andere (nicht alle) Spitäler beobachten. Die Geburtenabteilung war laut dem Küsnachter Gesundheitsökonomen Willy Oggier nicht genug ausgelastet, weil zu wenig Kaiserschnitte gemacht würden. Doch gerade das breit gefächerte Wissen von Schul- und Komplementärmedizin sowie die

Anwesenheit von Koryphäen auf dem Gebiet schwieriger Geburten hätten werdenden Müttern Sicherheit gegeben. Warum war dieser «Pfeiler» des Spitals wenig stützend? Letztendlich stehen wir hier in Konkurrenz zu vielen Spitälern in der Region. Insgesamt sind unsere Geburtenzahlen nicht ausreichend gewesen, um die hohen Vorhaltekosten zu finanzieren. Das Spital hat erst kürzlich um- und ausgebaut; war das ein Fehlentscheidung? Wir haben im Sommer 2019 zwei neue, erfahrene Chefärzte eingestellt, im letzten Quartal 2019 dann steigende Fallzahlen gehabt und sind optimistisch in das Jahr 2020 gestartet. Da die Onkologie ein tragender Pfeiler ist, haben wir uns für diese Investition entschieden. Wir haben damals die schwierige Entwicklung des Jahres 2020 nicht vorhersehen können. War es für das Paracelsus ein Problem, dass die Gesundheitsdirektion vorschreibt, wie viele Operationen gemacht werden müssen pro Jahr – also Mindestfallzahlen –, dass gewisse Ärzte oder Gerätschaften finanziell «tragbar» sind? Denn das scheint für viele kleinere und mittlere Spitäler ein Problem zu sein und könnte auch zu deren Schliessung führen, solange wir

Wie kann es sein, dass einzelne Spitäler mit Covidfällen überschwemmt werden, die extra dafür bereitgestellte Station in Richterswil aber kaum belegt war, obwohl laut Statistik hier täglich über 40 Neuansteckungen gezählt werden? Letztendlich entscheidet die Gesundheitsdirektion, ob ein Spital Covid-Patienten aufnimmt bzw. zu welcher Kategorie es gehört. Wir haben im PSR allerdings keine Intensivstation, hätten bei schwereren Verläufen daher Patienten verlegen müssen. Wie viele Leute werdet Ihr auf der Onkologiestation behalten können? Das sind etwas über zwanzig Mitarbeiter. Könnte das Spital zu einem Ärztehaus werden oder zu Alterswohnungen? Das Spitalgebäude selbst scheint mir zu gross für ein Ärztehaus. Bezüglich Alterswohnungen müsste mit der Besitzerin gesprochen werden, deren Pläne kennen wir nicht. Wie werden die Schliessungen der einzelnen Abteilungen vonstattengehen? Wir haben bereits seit einiger Zeit einen Aufnahmestopp für stationäre Patienten. Wir gehen davon aus, dass am 27. November der letzte Patient regulär nach Hause entlassen werden kann, also keine Verlegungen nötig sind. Der ambulante Betrieb, insbesondere die Onkologie, läuft unverändert weiter. n


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«Die Schnellen fressen die Langsamen» Willy Oggier ist Gesundheitsökonom und bietet Strategieberatungen für Unternehmen im Gesundheitswesen an, entwickelt spezifisch fachliche Programme und führt entsprechende Moderationen. Ein kurzes Statement zur Spitallandschaft Schweiz. Interview & Bild: Reni Bircher In Ihrem Interview mit der Zürichsee-Zeitung Ende Oktober bezeichnen Sie das Paracelsus-Spital Richterswil als nicht systemrelevant; die komplementärmedizinische Ausrichtung des Spitals ist aber fast einzigartig in der Schweiz, und gerade in Abteilungen wie der Frauenklinik und Onkologie immer mehr gefragt. Hätte die Rettung des Spitals nicht zukunftsweisend sowie gewinnbringend sein können? Ursprünglich war das Konzept tatsächlich eine interessante Ergänzung in der Spital-Landschaft. Mit der Zeit wurden verschiedene Elemente dieser komplementärmedizinischen Philosophie aber auch bei anderen traditionell schulmedizinischen Anbietern integriert. Dies wird offenbar von der Bevölkerung besser angenommen. Man will oft den Fünfer und das Weggli. Die Gesundheitsdirektion erhebt Leistungsaufträge

für jedes Spital, was natürlich auch mit den dafür aufgewendeten Kosten zusammenhängt. Steigen diese Leistungsaufträge, können das kleine und mittlere Betriebe kaum mehr erfüllen, da war das Paracelsus-Spital nicht das einzige. Das Schicksal dieser Betriebe scheint da schon besiegelt zu sein. Nicht unbedingt. Es gilt eher: Nicht die Grossen fressen die Kleinen, sondern die Schnellen die Langsamen. Viele andere Privatspitäler sind von ihren Bettenzahlen her kleiner als manches öffentliche Spital. Sie konzentrieren sich aber auf Bereiche, wo der Bedarf hoch ist und sind dadurch auch gut positioniert, weil sie dies, was sie tun, häufig und damit oft auch besser tun. Kennt man die ganzen Umstände nicht, was diese Leistungsaufträge und -vereinbarungen mit sich bringen und woran sie hängen, könnte man beinahe denken, dass die Gesundheitsdirektion auf möglichst viele Kranke hofft, damit sich die Finanzierung der Spitäler rentiert… Im Gegenteil: Mit den finanziell vorherrschenden Anreizen hat die Gesundheitsdirektion kein Interesse daran, möglichst viele Patienten in den Spitälern stationär behandeln zu lassen.

Leere OP-Säle bringen kein Geld – und keine Sicherheit fürs Spital. Dort muss der Kanton nämlich bei Spitälern, die er auf die Spitalliste setzt, ordentlich mitbezahlen. Die Gesundheitsdirektion hat eher ein Interesse, dass Spitäler mehr ambulant behandelt, weil sie dort nicht mitzahlt. Dies wiederum sehen die Spitäler nicht gern, weil sie dort nicht so hohe Tarife erhalten. Herr Oggier, Sie sahen die schwierige Situation des Paracelsus-Spitals Richterswil unter anderem darin, dass es vor allem auf natürliche Geburten setzt. Dies sei personalintensiver. Angesichts der Fähigkeiten des Personals und dem Wunsch vieler Eltern, ihr Leben nicht total «durchterminieren» zu lassen, scheint Ihre Aussage recht zynisch… Ich habe aus gesundheitsökonomischer Sicht die Anreize von

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der Kosten- und der Finanzierungsseite beschrieben. Diese Grundlagen sind nicht von mir, sondern vom demokratisch gewählten Parlament erarbeitet worden. Was Werturteile über Geburtsarten betrifft, ist Ansichtssache. Die Pandemie wird (nicht nur) die Schweiz noch viele Jahre vor allem wirtschaftlich beschäftigen; hat der Mensch als Individuum da überhaupt noch Platz? Hoffentlich. In einer Pandemie geht es aber nicht nur um das Individuum, sondern es geht auch um Fragen der Solidarität, beispielsweise mit Risikogruppen. Ähnliches gilt auch für Sozialversicherungen, welche über Zwangsabgaben finanziert sind. Für individuelle Komponenten sind eher Zusatzversicherungen da. Deshalb bin ich auch privatversichert. n

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Positiv dank Finanzausgleich Am ersten Abend der zweigeteilten Gemeindeversammlung von Richterswil, am 2. Dezember 2020, wurde der Rechnung, dem Budget, dem unveränderten Steuerfuss und einem Gestaltungsplan praktisch diskussionslos, mit nur einem Antrag, zugestimmt. Text: Susi Klausner Bild: zvg Dank umfassender Planung und unter Einhaltung aller Schutzmassnahmen konnte der erste Abend der Gemeindeversammlung in der reformierten Kirche «live» durchgeführt werden. 144 Stimmberechtigte sind der Einladung gefolgt. Der Finanzausgleich hat geholfen Finanzvorsteher Willy Nüesch hat die wichtigsten Zahlen der Rechnung 2019 erläutert. Diese schliesst, anders als mit dem budgetierten Verlust von gut einer Million Franken, mit einem Gewinn von rund 400 000 Franken ab. Der wichtigste Grund dafür ist der mit 3,8 Millionen Franken höher ausgefallenen Finanzausgleich. Auf diese Tatsache hat auch der Präsident der Rechnungsprüfungskommission, Peter Doderer, hingewiesen und vor einer Euphorie über den positiven Abschluss gewarnt. Die Rechnung 2019 wurde von der RPK zur Annahme empfohlen, die auch einstimmig erfolgte. Doch individuelle ­Lohnerhöhungen Das Budget 2021 mit einem Netto-Ertrag von 1,2 Millionen Franken hat Willy Nüesch als vorsichtig-optimistisch bezeichnet. Bei gleichem Steuerfuss dürften die ordentlichen Steuereinnahmen um rund 900 000 Franken geringer ausfallen. Es wird jedoch mit einem Finanzausgleich von rund 6,7 Millionen gerechnet. Es sind rund 23,3 Millionen Franken für Netto-Investitionen vorgesehen, wobei die Erfahrung

Der genehmigte Gestaltungsplan des TC Burgmoos sieht vor, die bestehende Winter-Traglufthalle mit zwei Plätzen am gleichen Ort durch eine erweiterte Halle mit 3 Plätzen zu ersetzen. zeigt, dass jeweils nur ca. 60% realisiert werden können. Als Ergänzung erklärte Willy Nüesch, dass der Gemeinderat entschieden hatte, anders als im Budget vorgesehen, auf die Auszahlung der wiederkehrenden individuellen Lohnerhöhungen an die Gemeindeangestellten zu verzichten. Renate Büchi, Präsidentin der SP Richterswil-Samstagern, meldete sich hierauf zu Wort und stellte der Versammlung den Antrag, den Entscheid zurückzunehmen. Den Gemeindeangestellten, die speziell in diesem Jahr viel zusätzliche Arbeit geleistet hätten, wie beispielsweise diejenigen im Alterszentrum Im Wisli, sollte diese Lohnquote von 0,5% der gesamten Lohnsumme im Rahmen individueller Lohnerhöhungen auch als Zeichen der Wertschätzung zukommen. Dem Antrag wurde ohne Diskussion, mit 74 Jagegen 46 Nein-Stimmen, bei 24 Enthaltungen, zugestimmt. Das ursprüngliche Budget 2021 wurde daraufhin einstimmig angenommen. Auch der Antrag des Gemeinderates, den Steuerfuss bei 101% zu belassen, wurde ohne Wortmeldungen einstimmig angenommen. Tennishalle mit drei Ganzjahres-Plätzen Die Gemeindeversammlung konnte im dritten Traktandum über den Gestaltungsplan eines Bauvorhabens des Tennisclubs Burgmoos abstimmen. Da diese Sportanlage in der Erholungszone liegt, musste für das Bauvorhaben ein detaillierter Gestaltungsplan ausgearbeitet wer-

den, der von den Standort- und den umliegenden Gemeinden sowie vom Kanton genehmigt werden muss. Das Kernstück des Bauvorhabens ist der Ersatz der in die Jahre gekommenen Traglufthalle, die jeweils im Winter über zwei der Aussenplätzen aufgestellt wird. Der Betrieb verursache sehr hohe Energie- und Betriebskosten, und es bestünden auch Lärm-Emissionen durch die Ventilatoren. Nun ist der Bau einer Tennishalle mit drei Sandplätzen für den Ganzjahresbetrieb vorgesehen, mit Zuschauerbereich und einer gedeckten Verbindung zum Clubgebäude. Es wird auf ein umweltfreundliches und im Betrieb viel kostengünstigeres Heizsystem mit Wärmepumpe umgestellt. Dabei wird die Heizleistung so ausgelegt, dass sie auch zur Beheizung des Clubhauses mit öffentlichem Restaurant sowie der gemeindeeigenen Garderoben ausreicht, welche auch erweitert werden sollen. Die Gemeindeversammlung hat dem privaten Gestaltungsplan des Tennisclubs Burgmoos einstimmig und ohne Wortmeldungen zugestimmt. Xaver Stöckli, Leiter des Projektteams, erwähnte auf unsere Nachfrage die nächsten Schritte: Der Gestaltungsplan muss durch die Baudirektion des Kantons noch genehmigt werden. Nach ungenutztem Ablauf der Rekursfrist von 30 Tagen tritt dann der Gestaltungsplan in Kraft. Der Beginn der Bauarbeiten soll im Juli 2021 erfolgen, die Halle soll anfangs Dezember 2021 in Betrieb genommen werden. n

Aus dem Gemeinderat Nutzung kalter Fernwärme für gemeindeeigene ­Liegenschaften Die Energieversorgung der Gemeinde Richterswil wird sich mittelfristig ändern. Der Gebrauch fossiler Energieträger soll gesamtschweizerisch zurückgefahren werden, weshalb auf alternative Energien gesetzt werden muss. Die Gemeinde Richterswil verfügt über ein eigenes Gasnetz. Bis heute ist die Verwendung von Gas als Energieträger die sauberste Art der Nutzung fossiler Energie. Langfristig wurden allerdings ­ erste Überlegungen angestellt, wie Gebäude künftig alternativ beheizt oder gekühlt werden können. Die Abteilungen Werke und Liegenschaften haben sich gemeinsam mit der Thematik auseinandergesetzt und mögliche Lösungsansätze erarbeitet. Die Nutzung «kalter Fernwärme» ist einer davon. Der Gemeinderat befürwortet die Weiterentwicklung dieser Idee und hat einen Nachtragskredit von CHF 50 000 inkl. MwSt. genehmigt für das Erarbeiten eines Vorprojekts für Ingenieurarbeiten zur Umsetzung der energetischen Massnahmen. Sanierungsarbeiten im ­Jugend- und Freizeit­ zentrum Im Jugend- und Freizeitzentrum an der Gerbestrasse 19 in Richterswil stehen einige Sanierungsarbeiten im Innen- und Aussenbereich an. Folgende Arbeiten sind angedacht: Neue Ausgangstüre: 2-FlügelTüre, Beton spitzen, Treppe; Ersatz Treppengeländer; Zäune (Absturzsicherungen); Unterstand: Abbruch Betondecke, Holzkonstruktion, Gitter mit Türe; Zwei Velux-Dachfenster DG; Estrich-Dachgeschossboden sanieren; Böden 2. + 3. OG erneuern. Der Gemeinderat stimmte den Ausgaben für diese Arbeiten im Jugendzentrum zu und genehmigte einen Betrag von CHF 60 000 inkl. MwSt. (Ri) www.richterswil.ch


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Pfarrer Pinggera ist möglicher ­Bischofskandidat

5 Douglastannen im Reidholz «geringelt» Im Reidholzwald wurden fünf Bäume «geringelt». Sie werden bei einem Hallenneubau in Saland als Hauptpfosten verwendet werden. Beim «Ringeln» wird am untersten Teil des Baumes – etwa 50 cm – Rinde und Kambium (Teil der Rinde) entfernt. Durch dessen vollständige Entfernung wird die Leitung von Assimilaten (Stoffe, die von einer Pflanze in der Photosynthese im Chlorophyll hergestellt werden), Wasser und Nährsalzen unterbrochen; der Baum verliert dadurch täglich mehr Harz und trocknet schneller. Durch diese Vorgehensweise bleibt die statische Kraft des Holzes intakt. Das Holz verliert auch seine natürlichen Fähigkeiten nicht: Es wird nicht krumm, bleibt kräftig und bildet keine Risse. Das ist insofern wichtig, weil diese Stämme später als Hauptstützen in der neu zu bauenden Halle,

welche zirka 80 x 40 Meter gross wird, verwendet werden. Beim Projekt handelt es sich um ein neues Produktionswerk eines regionalen Holzbauers, der mit Holz aus möglichst vielen Forstrevieren im Kanton Zürich produzieren will. Darunter befinden sich diverse Holzarten wie Esche, Buche, Eiche, Ahorn, Lärchen und Douglasien (auch Douglastannen genannt). Bei den dafür ausgesuchten Bäumen im Reidholzwald handelt es sich um Douglasien, einem Kieferngewächs. Diese Baumart bietet grosses Potential und die Exemplare im Reidholz sind laut Revierförster Patrick Jordil von ganz besonders guter Qualität. Sie werden zu Hallenstützen verarbeitet. Je nach Wetter und Mondphasen werden die Bäume entweder am 9., 14. oder 30. Dezember 2020 gefällt und für den Verkauf vorbereitet. (rb)

Am 23. November hätte das Domkapitel den neuen Bischof für das Bistum Chur wählen können, haben aber unter Einfluss des Generalvikars Martin Grichting auf ihr Wahlprivileg verzichtet und damit alle drei Kandidaten abgelehnt. Dass Papst Franziskus eine neue Dreierliste, die sogenannte Terna, vorlegt, ist eher unwahrscheinlich. Insider halten es für wahrscheinlich, dass der Papst nun selbst einen Diözesanbischof ernennt, und ist dabei in seiner Wahl völlig frei. Es könnte sein, dass er einen der jüngst vom Domkapitel abgelehnten Geistlichen (Joseph Bonnemain, Vigeli Monn und Mauro-Giuseppe Lepori) ernennt. Er könnte aber auch den amtierenden Walliser apostoli-

schen Administrator Peter Bürcher, welcher seit Mai 2019 im Amt ist, länger in Chur behalten, auch wenn dieser diesen Dezember den 75. Geburtstag begeht. Allerdings kursieren auch noch weitere Namen im Vorfeld, unter anderem der von Kirchenmusikprofessor und Richterswiler Pfarrer Mario Pinggera. Er selbst will sich dazu noch nicht äussern, meint aber, dass man wohl nicht Nein sagen dürfe, wenn eine solche Anfrage käme und es in seinem Amt darum gehe, Verantwortung zu übernehmen und den Menschen Hoffnung zu machen. Wann und auf welche Weise die Bischofswahl für das Bistum Chur stattfindet, ist noch ungewiss. (rb)

Jahreswechsel 2020/2021: Öffnungszeiten Verwaltung Bereits in den Vorjahren wurde die Verwaltung der Gemeinde Richterswil jeweils ab 24. Dezember bis und mit Berchtoldstag (2. Januar) geschlossen. Das

Personal muss die anfallende Arbeitszeit zwischen Weihnachten und Neujahr mit Ferientagen, Überzeit oder Gleitzeitguthaben kompensieren. (Ri)

Aus dem Gemeinderat Energieleitbild 2020 Der Gemeinderat genehmigte das Energieleitbild 2020. Dieses legt die mittel- und langfristigen Grundsätze der kommunalen Energiepolitik fest und dient als Grundlage für die Herleitung von konkreten Massnahmen. Die Schweiz hat mit der Energiestrategie 2050 für einen effizienten Umgang mit den Energieressourcen und die Stärkung der erneuerbaren Energien entschieden. Hier zeigt der Gemeinderat, dass er dieses Bekenntnis ernst nimmt und in seinem Einflussbereich einen eigenständigen Beitrag zu den Zielen im Energiebereich leisten will.

Neue Einsatzfahrzeuge für Verkehrskadetten Der Gemeinderat sprach den Verkehrskadetten Samstagern/ Richterswil (VKASR) einen Gemeindebeitrag von CHF 10 000 an die Anschaffung zweier neuer Einsatzfahrzeuge im Wert von CHF 95 000. Die VKASR sorgen bei den grossen lokalen Veranstaltungen für einen geordneten und reibungslosen Verkehrsablauf und übernehmen Transportaufgaben. Ausserdem handelt es sich um einen Jugendverein, der eine solide Grundausbildung und eine sinnvolle und verantwortungsvolle Tätigkeit bietet. (Ri)

Mut ist sofort einzugreifen, dann, wenn alle anderen kneifen, er handelt ohne zu überlegen sehr überlegen, die eigene Gefahr, kümmert ihn kein Haar. Wahrer Mut ist es zu wagen, gegen den Strom nein zu sagen.

Aus „Wortspielereien und Hühnereien“, Emanuel Philipp OSL-Verlag, ISBN 978-3-906045-29-0


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Schwächste Verkehrsteilnehmer schützen

Wirtewechsel im Raben Enzo und Alicia Conte gehen Ende Jahr definitiv in Pension. Für ihre Pizzeria haben sie Nachfolger gefunden: der «Raben» bleibt italienisch. Dem Restaurant im Erdgeschoss des traditionsträchtigen Hauses zum Raben wird keine Pause gegönnt. Bereits im Laufe des Dezembers werden Gianni und Michele, die neuen Geschäftsführer, im Betrieb mitmischen und den Laden nach und nach übernehmen. Die beiden «Neuen» stammen aus Napoli und Kalabrien und bieten weiterhin italienischen Spezialitäten, wie selbstgemachte Pasta an, hinzu kommen Grilladen und ein neuer Name: «Antica Osteria». Wer Enzo bisher in der Kurzwahl gespeichert hat, der kann die Nummer behalten: der Lieferservice sowie die Telefonnummer bleiben bestehen. Enzo Conte zeigt sich einerseits erleichtert, dass es in dieser schwierigen Zeit doch noch ein Nachfolger wagen möchte, die Pizzeria weiterzuführen. Andererseits fällt es ihm nicht leicht, das Geschäft, in das er viele Jahre harte Arbeit gesteckt hat, aufzugeben. «Die Leute werden mir fehlen», ist er sich sicher. Aber aufhören, solange das Ehepaar Conte noch fit ist, das wollen sie schon. Küchenchef Enzo ist sich auch nicht sicher, was er von der künftigen Freizeit halten soll: «Ich bin keiner, der einfach mit dem Weinglas in der Beiz sitzt», sinniert er. «Ich muss das alles noch ausprobieren und herausfinden. Vielleicht mache ich auch ein ganz unkompliziertes B&B auf in Italien, dann können die Richterswiler bei uns Ferien machen», lacht er verschmitzt. (rb)

Der zweite Teil der Gemeindeversammlung fand am 3. November statt und war emotional aufgeladen. Die Stimmberechtigten sprachen sich klar für die verkehrsberuhigenden Massnahmen in Richterswil und Samstagern aus. Text: Reni Bircher Bild: Guido Bircher 225 Stimmberechtigte nahmen an diesem Abend in der mit einem Sicherheitskonzept ausgestatteten reformierten Kirche Platz, um über zwei Initiativen abzustimmen. Beide Vorlagen wurden von Gemeinderat Renato Pfeffer, Ressortvorsteher Bevölkerungsdienste, vorgestellt und erläutert. Beim ersten Traktandum handelt es sich um eine Neuauflage einer im Jahre 2011 gestarteten Initiative zur Schulwegsicherung im Gebiet Feld–Burghalden–Reidholz–Boden, welche da­mals wegen der hohen Kosten knapp abgelehnt worden war. Inzwischen sind, zusammen mit Sanierungsarbeiten, einige verkehrsberuhigende Massnahmen ergriffen worden. Da es sich beim betroffenen Quartier um ein Gebiet mit mehreren Schulhäusern und Kindergärten handelt, blieb die Anspannung und Sorge um die Sicherheit der Kinder weiterhin gross. Die IG «30er-Zone Richterswil» reichte darum Anfang Jahr die Initiative ein. Diese verlangt, dass das Gebiet zu einer Tempo-30-Zone umgewandelt wird, was auch vom Gemeinderat unterstützt wird. Dank der bereits erfolgten verkehrsberuhigenden Massnahmen dürfte sich das Projekt nun wesentlich kostengünstiger als noch vor neun Jahren präsentieren. Ueli Fink, ein Mitinitiant, richtete seinen Appell für mehr Sicherheit und Lebensqualität an die Stimmberechtigten. Er wisse, dass das Thema Autofahren ein sehr emotionales sei, am Ende gehe es aber nur um wenige Sekunden, die man «opfern» müsse bei der Quartierdurch-

fahrt, und: «Es ist nur ein Slowdown, kein Lockdown», was frenetischen Applaus erntete. Erweiterung gefordert Die Wortmeldung eines Anwohners zeigt auf, dass bauliche Massnahmen manchmal zu Slalomfahrten zwingen, welche es dem Autofahrer schwer mache, nebst entgegenkommenden Fahrzeugen und Ausbauten auch noch die Fussgänger im Auge zu behalten und fordert eine Projektierung mit «Vernunft und Augenmass». Gemeindepräsident Marcel Tanner entgegnete, dass gewisse Vorgaben vom Kanton gefordert würden, damit eine 30er-Zone entstehen kann, dass der Gemeinderat aber sicher ein Auge darauf haben werde. Ein weiterer Richterswiler fordert, dass die Bergstrasse, welche ebenfalls von zahlreichen Kindern frequentierte, teilweise unübersichtlich ist und stark befahren wird, ebenfalls in den Perimeter aufgenommen wird. Diesem Antrag wurde zugestimmt und die Initiative mit 202 Ja-Stimmen angenommen. Sicherheit für Samstagern Das zweite Traktandum betrifft die Stationsstrasse in Samstagern. Auch dort werden (nicht nur) von den Anwohnern per Initiative Massnahmen zur Verkehrsberuhigung und Schulwegsicherung beantragt. Zudem soll der Lastwagenzubringer überprüft und eingeschränkt werden. Vor allem die Lärmbelästigung entlang der langen Häuserflucht ist immens, und die Kreuzung beim Volg

extrem gefährlich. Mitinitiantin Andrea Hartmann erklärt denn auch, dass die kognitiven Fähigkeiten, welche etwa das Abschätzen der Geschwindigkeit eines Fahrzeuges ermöglichen, bei Kindern je nach Alter nicht oder kaum vorhanden sind. Sie wurde mehrfach Zeugin von gefährlichen Situationen auf dem Volg-Zebrastreifen, unter anderem auch mit involvierten Lastwagen, welche viel zu weit ausgeholt haben, um die enge Kreuzung zu schaffen und auf das Trottoir gerieten. Die Wortmeldung einer Anwohnerin zeigt auf, dass trotz der Erziehung durch Eltern und die Schulung durch die Polizei, Kinder einfach Kinder und in ihren Reaktionen manchmal unachtsam und impulsiv sind. Auch wenn während der Messung und Verkehrszählung laut Renato Pfeffer die Geschwindigkeiten fast immer eingehalten würden, ist doch unumstritten, dass der Verkehr durch die Zubringer des Industriegebietes und der Privatverkehr von Wollerau zur Autobahneinfahrt stark zugenommen hat. Die Ini­ tianten wollen die schwächsten Verkehrsteilnehmer geschützt wissen und Samstagern als Dorf für die Bewohner qualitativ aufwerten. Mit 172 Jastimmen wurde der Initiative zugestimmt, bevor die Gemeindeversammlung nach 79 Minuten geschlossen wurde. Die Bevölkerung setzte damit an diesem Abend ein klares Zeichen, dass sie mehr Verkehrssicherheit will für die Fussgänger, allen voran die der Kinder und älteren Personen. Nun ist es am Gemeinderat, diese beiden Projekte auszuarbeiten. n

Teilweise zu unübersichtlich: beispielsweise die Reidholzstrasse.


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Schaufenster 13

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Es ist wieder etwas los an der Chüngengass 1 der Anlieferung direkt mit Cash oder Karte.

Das Restaurant Dapura Mia, das mitten im Corona-Sommer seine Pforten eröffnet hat, erfreut sich zunehmender Beliebtheit. Im früheren Nelson-Pub bereiten Mia und ihr Team asiatische Köstlichkeiten zu, die süchtig machen. «So langsam hat es sich herumgesprochen, und die Leute sind neugierig» erklärt Mia, welche noch wenig auf Werbung, sondern hauptsächlich auf Mundpropaganda und gute Kundenerlebnisse gesetzt hat. «Es kommen immer wieder neue Kunden, welchen von uns gehört haben. Manche bringen sogar ihre Freunde oder wollen ihnen ihren ‹Geheimtipp› vorstellen», lacht Mia. Ein Top Google-Rating Ein Kunde erklärt: «Dapura Mia ist indonesisch und bedeutet soviel wie ‹Mias Küchentempel›. Mia zaubert in ihrem Reich frische und leckere Speisen und mischt dabei die Küche aus ihren früheren Stationen, wie Hongkong, Bangkok, Vietnam oder Japan in die indonesische Küche. Sie erklärt mit Begeisterung jegliche Hintergründe, wenn man sich dafür interessiert und sie danach fragt.» Mias Leidenschaft lässt sich auch messen. Seit der Eröffnung Mia Schreiber sieht man sowohl im Service, als auch in der Küche.

Eine Bambus-Welt in 3D

Dank Bambus, warmen Farben und viel tropischen Dekorationen fühlt man und frau sich nach Südostasien versetzt. im Juli hat das Restaurant über 50 Fünf-Sterne-Reviews gesammelt und damit ein Top-Rating erhalten. Viele Kunden loben die authentische Küche, mögen aber auch das tropische Ambiente. Sehr beliebt sind Vorspeisen wie Dumplings, Satay und Frühlingsrollen; andere kommen regelmässig, um sich ein Thai Curry zum Zmittag zu schnappen. Auch für Vegetarier bietet Dapura Mia zahlreiche Optionen, allen voran die beliebten Sommerrollen. Zu den originellsten Spezialitäten gehört das anschauliche Nasi Goreng in einer ausgehöhlten Ananashälfte oder das Nasi Campur, das sich mit «etwas von allem» übersetzt und daher einen guten Überblick in die südostasiatische Küche verschafft.» Zmittag: schnell, aber gut! «Am Anfang waren wir etwas zu langsam am Mittag, viele Kunden haben ja auch nur eine Stunde Mittagspause und möchten in 30–40 Minuten gegessen haben», sagt Mia, die darauf reagiert hat, indem sie seit November ein «Buffet direkt ab Küche» anbietet – auch wegen Corona-Restriktionen. «Die Kunden dürfen wählen, und wir liefern nach wenigen Minuten einen schönen Teller mit raffinierten Speisen.» Zur Mittagszeit bietet Mia an Werktagen eine reduzierte Karte, aber dafür günstige Preise: Ein ThaiCurry ist bereits ab Fr. 17.50 zu

haben, und das Buffet-Zmittag kostet Fr. 19.50. Auch Take-Away zieht Seit die Corona-Fallzahlen im Oktober gestiegen sind, verzeichnete Dapura Mia einen leichten Rückgang. «Viele Kunden sind auf Take-Away umgeschwenkt, was wir ebenfalls gespürt haben», vermerkt Mia, die ihre Kunden auf ihre Webseite verweist, wo man die verschiedenen Karten, so auch Take-Away, findet. «Am besten ruft man mindestens eine halbe Stunde vorher an, damit wir die Bestellung bereitmachen können – so kann man Wartezeiten vermeiden.» Seit Anfangs Dezember liefert Dapura Mia ihre Spezialitäten auch in die Nachbardörfer – von Wädenswil über Wollerau bis Pfäffikon. Auch hier nimmt Mia die Bestellungen am liebsten telefonisch entgegen, da Plattformen wie eat.ch eine happige Provision einfordern. Bezahlen können Kunden die Speisen bei Das beliebte Thai Curry gibt es mit Crevetten, Poulet, Rindfleisch oder vegetarisch.

Als eines der wenigen Restaurants ist es möglich, Dapura Mia virtuell zu besuchen. So wurde mit einer Spezialkamera im November eine Serie von 360-Grad-Aufnahmen erstellt, die es potenziellen Besuchern erlaubt, sich vorgängig virtuell durch und um das Restaurant zu bewegen. Den Einstieg findet man entweder über die Webseite (3D-Tour) oder über Google Streetview. «Es macht Spass ,aber auch etwas hungrig», lacht Mia, die sich über die Möglichkeit freut, das Restaurant auch weiter entfernten Gästen vorstellen zu können. «Viele Gäste lieben das tropische Ambiente; insbesondere für Pflanzen und Blumendekorationen bekomme ich immer wieder Komplimente», sagt Mia, die einmal Floristik gelernt hat. Ihre Fähigkeit kommt dabei auch immer wieder bei Geburtstagen und Catering zum Einsatz. Die Bar kommt im 2021 Über Jahrzehnte war die Chüngengass 1 als Pub bekannt. Die Bar, die noch immer den Innenbereich des Restaurants dominiert, wurde aber inzwischen umgebaut, mit Bambus und Verblendstein versehen und bietet eine tolle Kulisse für gute Cocktails und tropische Longdrinks. «Den spektakulären Singapore-Sling oder einen guten Whiskey Sour können Sie aber schon jetzt bestellen», fügt Mia an und lacht. Dapura Mia Chüngengass 1, 8805 Richterswil Telefon 044 578 48 58 spicy@dapuramia.ch Mittagsmenu: Di–Fr 11.30–14.00 Uhr Warme Küche: Di–So bis 21.00 Uhr Öffnungszeiten: Di–Sa 11.30–23.00 Uhr So 18.00 bis 23.00 Uhr (Dapura Mia befindet sich gleich neben dem Bahnhof Richterswil, Parkplätze vorhanden.) https://www.dapuramia.ch Beachten Sie die aktuell geänderten, vom BAG verordneten Öffnungszeiten!


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FEUILLETON

Das Wärterhaus Eggwald im April 2019 kurz vor dem Umbau. (Ruedi Weidmann)

Blick auf das Bahnwärterhaus nach der Renovation. Im Vordergrund die Kabelbude (l.), und der Holzschopf. (Werner Furger Architekten)

Ferien an der Gotthard-Bergstrecke Zahlreiche Bahnhofsgebäude der SBB sind denkmalgeschützt, diverse historische Gebäude in ihrem Zuständigkeitsbereich. Nun wurde das ehemalige Wärterhaus im Eggwald sorgfältig renoviert und liebevoll eingerichtet. Ab kommendem Frühling soll es ferienhalber gemietet werden können. Text: Reni Bircher Bilder: zvg In den Häusern entlang der Bahnstrecken lebten die Wärter samt ihren Familien. Sie waren für einen bestimmten Streckenabschnitt zuständig, kontrollierten und hielten ihn in Ordnung, bei Schäden und Gefahren mussten sie umgehend den Bahnmeister benachrichtigen.

An der 1882 eröffneten Gotthard-Bergstrecke wurde im Abstand von ungefähr 1,2 Kilometern je ein solches Wärterhaus errichtet. Über vierzig Tunnels – darunter das erste Kehrtunnel Europas –, mehr als hundert Brücken sowie unzählige Stützmauern und Lawinenschutzbauten standen unter Beobachtung der Streckenwärter. Technische Errungenschaften wie das Telefon, Blocksicherungen zur Sperrung einer Strecke sowie Maschinen für den Gleisund Böschungsunterhalt machten die ständige Präsenz der Bahnwärter überflüssig. Der Beruf verschwand allmählich, die Wärterhäuser wurden verkauft oder standen leer. Heute sind an der gesamten Gotthardlinie zwischen Arth-Goldau und Bellinzona noch rund 50 Wärterhäuser erhalten. Das Wärter-

haus Eggwald ist das Letzte am Gotthard im Besitz der SBB. Von der Arbeitstätte zum Bijou 2001 gründete die SBB die Fachstelle für Denkmalpflege, welche sich der Erhaltung und Neunutzung historischer Gebäude widmet. Sie begannen bald darauf, die historischen Bahnbauten an der Gotthardstrecke zu dokumentieren. Dabei entstand die Idee, das Wärterhaus Eggwald zu erhalten, als Baudenkmal zu renovieren und künftig als Ferienhaus zu vermieten. Dank eingehenden Recherchen und Originalplänen wurde das Haus in den vergangenen zwei Jahren sorgfältig renoviert und in den ursprünglichen Farben gestrichen. Das Wärterhaus – früher noch ausgestattet

mit Holzschopf, Hühner- und Hasenstall auf dem Gelände – blickt auf eine bewegte Geschichte zurück und erwacht nun zu neuem Leben. Ab Mai 2021 kann das Eggwaldhaus für Ferien gemietet werden. Momentan sitzt die SBB Historic noch an der Planung letzter Details, deshalb ist es noch nicht buchbar. Das sollte sich aber ab Januar 2021 ändern. In der kleinen Kabelbude, in der früher das Streckentelefon stand, wurde eine kleine Ausstellung zur Geschichte des Hauses und seiner Bewohner eingerichtet. Gleich am Haus führt der Gottardo-Bahnwanderweg vorbei. n SBB Historic Lagerstrasse, Windisch 5210 www.sbbhistoric.ch www.gottardo-wanderweg.ch

Die Innenräume wurden renoviert und liebevoll eingerichtet; ohne grossartigen Luxus, – ausser im Bad – aber originell.

(SBB)


V ER A N STA LTU NGE N 15

Richterswiler Anzeiger 12-2020

Adventszauber entfällt

Gelebte Tradition mit dem unheimlichen Haaggeri.

(rb)

Haaggeri – eine Schutzmacht gegen Geister und Dämonen Wegen der Corona-Pandemie verzichtet das Ortsmuseum Richterswil zum ersten Mal seit 2003 auf die festliche Eröffnung des Vereinsjahrs mit einem Konzert und Apéro am ersten Sonntag im Januar. Statt dessen widmet es die Offenen Türen einem viel älteren Samstagerer Neujahrsbrauch: der Haaggeri. Ihr Ursprung liegt in der Sagenwelt und in heidnischen Bräuchen zum Vertreiben böser Dämonen durch Lärm und nächtliche Umzüge. Besonders dem Dröhnen des Hufschlags eines über die Felder galoppierenden Pferdes wurde die Wirkung zugeschrieben, dass Erdgeister darob die Flucht ergriffen. Der bei der Haaggeri mitgeführte Pferdekopf blieb als Symbol dafür. Der Name wird abgeleitet von «Haggemaa», laut Überlieferungen ein Wassergeist, der die Menschen mit einer langen Stange mit Haken in die Tiefe zog. Diese Vorstellung übertrug sich in verschiedenen Gebieten wohl auch auf Erdgeister. So warnte man die Kinder im Züribiet: «Wänd i d Räbe gascht und

Trube nimmscht, so chunnt de Trubehansel mit em Hake und zerrt dich in Bode ine!» Besonders in den dunklen Winternächten «zwischen den Jahren» treiben die Geister ihr Unwesen. Deshalb ziehen die Haaggeri-Gruppen in der «anderletzten Werchnacht vor Neujahr» vor allem in Samstagern begleitet von Glocken,Treicheln und Peitschenknall lärmend von Haus zu Haus – besonders gern zu jenen, in denen ledige junge Frauen wohnen. Der von innen beleuchtete Rossgrind steckt auf einer langen Stange, klopft an die Fenster und sein Kiefer klappert gespenstisch. Die Bewohner öffnen die Fenster, werfen einen Obulus in einen Schlitz am Pferdekopf, wofür sich die Burschen der Gruppe bedanken und ein gutes neues Jahr wünschen. Oft werden sie auch zu einem Umtrunk ins Haus eingeladen, wobei dann aber der Geldbetrag entfällt – entweder das Eine oder das Andere. Der Brauch stand nicht immer hoch im Kurs bei der Obrigkeit; 1857–1887 gab es verschiedentlich polizeiliche Massnahmen dagegen. Heute erfreut er sich grosser Beliebtheit und die Besucher des Museums erfahren weitere Details über Organisation, Literatur und Bilder des Anlasses und dürfen, wenn es die Umstände erlauben, eine Kostprobe des nächtlichen Treibens geniessen. Wie schön, wenn dabei Covid-19 reissaus nähme! (e) Offene Türen im Ortsmuseum Richterswil: Sonntag, 3. Januar 2021, 10.00–12.00 Uhr, Bärenkeller, Dorfbachstrasse 12

Die Entscheidung, dieses Jahr ausfallen zu lassen, ist uns schwergefallen, aber im Hinblick auf die momentane Situation das einzig Richtige. Nun hoffen wir, dass sich die Situation bis im Dezember 2021 wieder etwas beruhigt und wir unseren Adventszauber in gewohntem Rahmen durchführen können. Wir würden uns freuen, Sie vom 3. bis 5. Dezember 2021 auf dem Areal vor dem Haaggerisaal in

Samstagern wieder begrüssen zu dürfen. Bleiben Sie gesund. Trägerverein FTV-Samstagern und das OK-Team

17.12.2020

31.12.2020

Shared Reading Gemeindebibliothek Richterswil Moderation: Susanna Ricklin, Anmeldung: shared-reading@gmx.ch 19.30–21.00 Uhr, Bibliothek Richterswil, Friedenstrasse 8

Ökumenische Feier zum Jahreswechsel 18.00 Uhr, beim Ortsmuseum

18.12.2020 Erzählcafé – Geschichten, die das Leben schrieb: Du liebe Zeit! InfoPunkt•Alter Telefon 044 687 13 32, gabriela.giger@pszh Eintritt frei, Anmeldung erforderlich! 14.15–16.00 Uhr, Dorftreff Samstagern

20.12.2020 Sonntagsverkauf Fachgeschäfte Richterswil ABGESAGT

23.12.2020 Öffentliche Hauptprobe ­Weihnachtssingspiel Kontakt: F. Widmer, Tel. 044 784 01 57 oder franziska.widmer@ kath-richterswil.ch 15.00 Uhr, katholische Kirche

24.12.2020 Labyrinthbrauch an Heiligabend Der Wintergarten verwandelt sich in einen Lichtergarten 17.00–18.00 Uhr, Labyrinthplatz Zürich, Zeughaushof

30.12.2020 Haaggeri-Nacht Samstagern

03.01.2021 Neujahrsapéro Gemeinde Richterswil/VVRS ABGESAGT

14.01.2021 Shared Reading Gemeindebibliothek Richterswil Moderation: Susanna Ricklin, Anmeldung: shared-reading@gmx.ch 19.30–21.00 Uhr, Bibliothek Richterswil, Friedenstrasse 8

28.01.2021 Shared Reading Gemeindebibliothek Richterswil Moderation: Susanna Ricklin, Anmeldung: shared-reading@gmx.ch 19.30–21.00 Uhr, Bibliothek Richterswil, Friedenstrasse 8

10.02.2021 Erzählcafé – Geschichten, die das Leben schrieb: Wenn eine/r eine Reise tut InfoPunkt•Alter Moderation Gabriela Giger, Tel. 044 687 13 32, gabriela.giger@pszh Eintritt frei, Anmeldung erforderlich! 14.15–16.00 Uhr, Bibliothek Richterswil Aufgrund der aktuellen Situation kann es zu Verschiebungen oder Absagen einzelner Veranstaltungen kommen. Bitte informieren Sie sich recht­ zeitig beim Veranstalter.


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