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Bonnie Garmus im Interview über Kochen und Chemie

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Kreuzworträtsel

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LITERATUR

Bonnie Garmus

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wurde in Kalifornien geboren und lebte lange in Seattle. Zurzeit wohnt die Mutter zweier erwachsener Töchter mit ihrem Mann in London. Vor ihrem literarischen Durchbruch arbeitete sie als Kreativdirektorin international vor allem in den Bereichen Medizin, Erziehung und Technologie. Eine Frage der Chemie ist Bonnie Garmus’ erster Roman, die Figur der Elizabeth Zott trug sie jedoch schon lange mit sich herum. Die Geschichte begeisterte die internationale Verlagswelt und wird in gleich fünfunddreißig Ländern erscheinen. „Dieses Buch wird unsere spannendste Neuerscheinung für viele, viele Jahre bleiben“, so die Cheflektorin des britischen Verlags. Bonnie Garmus Eine Frage der Chemie 464 S., 22,00 € eBook 16,99 € Piper

Zum Buch

Elizabeth Zott weiß, was sie will. „Ich heirate nie“, erklärt sie ihrer großen Liebe, dem Chemiker Calvin Evans. „Erfolgreiche Wissenschaftlerinnen heiraten nicht.“ Doch während Evans als Nobelpreiskandidat gehandelt wird, tritt ihre eigene Karriere auf der Stelle. Und eh sie sich’s versieht, findet sich die kluge Elizabeth im Jahre 1961 als alleinerziehende Mutter einer Tochter wieder – und als widerwilliger Star der TV-Show „Essen um sechs“. Doch für sie ist Kochen Chemie. Und Chemie bedeutet Veränderung der Zustände …

Chemische Verzauberung

Wer großartig über Kochen und Chemie schreibt, muss es nicht selbst beherrschen: Bonnie Garmus im Interview über ganz persönliche Vorlieben, ihren Roman und die Lage der Frau

Ihre Hauptfigur Elizabeth Zott wird als Chemikerin der Star einer TVKochshow. Was liegt Ihnen näher: Chemie oder Kochen? Ich bin keine Wissenschaftlerin, daher habe ich für den Chemie-Teil im Buch ziemlich viel recherchiert, hauptsächlich in einem Lehrbuch aus den 1950er-Jahren. Und es klingt komisch, aber ich koche nicht wirklich gerne. Ich kann es und tue es oft, würde mich aber nie als gute Köchin bezeichnen. Kochen ist gleichzeitig Kunst und Wissenschaft – ich bewundere alle, die es gut können. Ich gehöre zu denen, die ein Rezept befolgen – oder es zumindest versuchen. Meistens gelingt es mir, einen Schritt auszulassen, sodass das Ergebnis überhaupt nicht der Abbildung im Kochbuch entspricht.

Was verbindet Kochen und Chemie? Wie Elizabeth sagt: Kochen ist Chemie. Wenn wir kochen, setzen wir Hitze ein, die notwendig ist, um chemische Reaktionen auszulösen. Deren Ergebnisse legen wir auf einen Teller und nennen sie Abendessen. Ob es ihnen klar ist oder nicht: Große Köche sind auch große Chemiker.

Warum führt Ihr Roman zurück in die 1950er und 1960er? Ich habe eine Zeit gewählt, in der meine Mutter jung war. Ich wollte verstehen, wie das Leben für sie damals gewesen sein muss. Und ich wollte mir vor Augen führen, dass wir doch Fortschritte gemacht haben, auch wenn es sich manchmal nicht so anfühlt.

Ob Gleichberechtigung, Gender Pay Gap, Biologie kontra Kultur, Feminismus – tatsächlich sind Ihre Themen brandaktuell. Heutzutage besitzen Frauen in vielen, jedoch nicht in allen Teilen der Welt Eigentum, haben ihr eigenes Bankkonto, genießen mehr berufliche Freiheiten, können schwanger sein und trotzdem arbeiten. Ihre Löhne haben sich den von Männern angenähert, sind aber immer noch nicht gleich. Und keine dieser Errungenschaften kann man verallgemeinern: Was für weiße Frauen gilt, gilt nicht für farbige Frauen. Dass die Ungleichheit zwischen Frauen weiterhin existiert, bleibt weitgehend unerkannt. Zudem ist die Gewalt gegen alle Frauen weltweit weiterhin hoch. Vor diesem Hintergrund fällt es schwer, sich über unsere eigenen Errungenschaften zu freuen. Veränderung ist aber möglich. Die Geschichte beweist es. Wir können es besser machen.

Einverstanden, dass der heimliche Star Ihres Romans Madeline ist, die unerschrockene, schlaue, kleine Tochter von Elizabeth? Also Elizabeth war definitiv zuerst da! Ich wusste lange nicht, wie Mad sein würde, bis ich herausfand, was sie gerne liest (alles über Katastrophen, Tod, Kannibalismus, Bücher über Knoten – Dinge, die zeigen, wie verstörend das Leben sein kann). Mad sehnt sich nach einer emotionalen Verbindung. Sie hat besondere Fähigkeiten, besitzt einen magischen Idealismus und kommuniziert seit ihrer Geburt mit einem Hund.

Mit dem Familienhund Halbsieben. Er spielt eine tragende, aber auch tragische Rolle … Mir war klar, dass es einen Hund geben würde, aber nicht, dass er sich zu den menschlichen Stärken und Schwächen äußern würde. Halbsieben ist die einzige Figur, die auf einem echten Lebewesen basiert: meinem (inzwischen verstorbenen) Hund Friday. Wir haben sie aus dem Tierheim gerettet und schnell bemerkt, dass sie etwas Besonderes ist. Unser neuer (gebrauchter) Hund heißt 99. Ihr Name hat aber nichts mit Halbsieben zu tun. Halbsieben gab es schon.

„Kinder deckt den Tisch. Eure Mutter braucht einen Moment für sich“, lautet Zotts Slogan am Ende jeder Sendung. Was macht Bonnie Garmus am liebsten in einem Moment für sich? Einen langen Spaziergang mit 99. Oder ich schwimme oder setze mich ans Rudergerät!

LITERATUR

Abbie Greaves Jeder Tag für dich 400 S., 12,99 € eBook 4,99 € FISCHER Krüger

Abbie Greaves

Die junge Autorin, geboren in Oxford, studierte in Cambridge und hat einige Jahre als Literaturagentin gearbeitet. Ihr Lebenstraum ist jedoch, Romane zu schreiben, über die Liebe – und wie diese den Funken des Außergewöhnlichen in scheinbar ganz normalen Leben entzündet.

Komm nach Hause

Mary O’Connor hält jeden Tag Ausschau. Bis ans Ende der Welt wollte Jim mit ihr gehen. Doch vor sieben Jahren ist ihr Mann plötzlich spurlos verschwunden. Soll schon mal vorkommen … aber Mary bleibt ihrer großen Liebe unbeirrt treu. Abends – nach der trostlosen Arbeit im Supermarkt – geht Mary zum Londoner Bahnhof Ealing Broadway und stellt sich mitten in den Pendlerstrom. In ihren Händen hält sie ein abgenutztes Schild mit den Worten: Komm nach Hause, Jim. Bis ein unerwarteter Anruf ihre Welt auf den Kopf stellt – am anderen Ende der wackligen Leitung erkennt sie Jims Stimme. Sosehr Mary auch innerlich Widerstand leistet, sie muss sich endlich dem stellen, was vor all den Jahren passiert ist. Als Lokalreporterin Alice der scheinbar verrückten Mary am Bahnhof begegnet, wittert sie eine gute Geschichte – und freundet sich mit Mary an. Kann Alice dabei helfen, Jim zu finden? Und wichtiger: Ist Mary tatsächlich bereit, die Wahrheit über diesen Mann zu erfahren? Kann ihre Liebe dem standhalten? Abbie Greaves will mehr, als ihren Liebenden ein paar herkömmliche Hindernisse in den Weg zu stellen. Auch ihren Leserinnen erspart sie nicht die Herausforderungen, die das Leben uns nun mal bietet – mehr oder weniger ohne romantischen Weichspüler.

Mit Herz & Humor klar im Vorteil

Gerade mal 68 – und schon betreut wohnen? Geht’s noch?! Drei erwachsene Kinder wollen ihre verwitwete Mutter charmant aus dem Eigenheim komplimentieren. Warum? Weil sie das Haus lieber selbst nutzen möchten! Ob Mama Jutta nicht auch finde, dass so viel Platz für eine allein nur unnötig Arbeit macht? Jutta hingegen meint, dass sie jetzt erst mal ganz in Ruhe durchs Land reist und sich die unterschiedlichsten Alterswohnsitze anschaut. Da tun sich nämlich Welten auf. Unterwegs findet sie auch neue Freunde, verliert sogar ein bisschen ihr Herz und hat eine grandiose Idee, was sie mit ihrem „viel zu großen“ Haus anfangen will. Eine Rentnerin, die ihren Kindern zeigt, was altersgerechtes Wohnen so alles bedeuten kann. Bestsellerautorin Susanne Fröhlich hat auch Heimvorteil wieder mit einer Extraportion Humor geschrieben – und dabei mitten ins Leben gegriffen!

Susanne Fröhlich Heimvorteil 8 Std., 26 Min. 20,95 €* agron hörbuch Susanne Fröhlich Heimvorteil 272 S., 18,00 € eBook 14,99 € Knaur HC

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