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Hinein ins Kultur-Getümmel
Hinein ins Kultur-Getümm el!
Ob im Norden, Süden, Osten oder Westen – die Kunst ist wieder da. Verbinden Sie spektakuläre (Kunst-)Events und Ausstellungen mit einem Städtetrip – oder umgekehrt. Farben, Konzepte, Abenteuer – Seelennahrung pur!
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Sichtbar und unsichtbar
Das Haus der Kunst in München zeigt vom 8.4. bis zum 31.7. Nebelskulpturen der japanischen
Künstlerin Fujiko Nakaya. Luft und Wasser sind die Elemente, aus denen sie ihre Skulpturen gestaltet. Staunend beobachten wir, wie Kunst sich unter äußeren Einflüssen stetig verändert, wie Nebel Sichtbares unsichtbar werden lässt, während Unsichtbares sich in Sichtbares wandelt.
Utopien können wahr werden!
Die documenta 15 wird vom Künstler*innenkollektiv ruangrupa (Kunstraum) aus Jakarta kuratiert und findet vom 18.6. bis zum 25.9. in Kassel statt. Kollektivität, gemeinschaftlicher Ressourcenaufbau, Nachhaltigkeit und gerechte Verteilung sind die Grundsätze des 2000 gegründeten Kollektivs. Das Motto der documenta lautet „lumbung“ und bezeichnet die gemeinschaftlich genutzte indonesische Reisscheune, in der die Bauern ihre Ernte lagern und kollektiv verwalten. Die Präsentation erster teilnehmender Künstler fand als Statement für gerechte Verteilung im Straßenmagazin Asphalt statt. Ressourcenteilung zeigt auch die Organisationsstruktur: 14 Kollektive, Organisationen und Institutionen aus aller Welt sind eingeladen, „gemeinsam lumbung zu praktizieren“.
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Eine Sache der Perspektive
„Exotik und Erotik“ – und deren westliche koloniale Vorstellungen, die Paul Gauguin in seinen Bildern (auch) ausdrückt, darum geht es in der Ausstellung „Paul Gauguin – why are you angry?“ vom 26.3. bis 10.7. in der Berliner Nationalgalerie. Von 1891 bis 1901 lebte der Wegbereiter der künstlerischen Moderne auf Tahiti, auf der Suche nach spirituellen und künstlerischen Erfahrungen. Die Ausstellung betrachtet seine Kunst aus unterschiedlichen Perspektiven und stellt ihr Werke zeitgenössischer Künstler gegenüber. Ein spannender, aktueller Diskurs.
Mode – mehr als schöner Schein
Sieben modebewusste Frauen aus dem 19. bis 21. Jahrhundert stellen in der Ausstellung „Dressed.7 Frauen – 200 Jahre Mode“, vom 25.2. bis zum 28.8. im Hamburger Museum für Kunst und Gewerbe, ihre Garderobe vor. Haute Couture, Alltags-, Protest- oder Avantgardemode erzählen spannende Gesellschaftsporträts über den Zusammenhang von Kleiderwahl und Mode. Im selben Haus präsentiert „Die Sprache der Mode“ die jüngsten Neuerwerbungen. Text auf Textil – Schriften, Botschaften, Typografisches namhafter Designer und Newcomer. Von Wortspielen über Handschriften oder technisch erzeugten Buchstaben reicht das Spektrum. Nicht nur für Fashionliebhaber!
Salvador Dali, der katalanische Meister des Surrealismus war fasziniert von den Theorien
Sigmund Freuds. Nicht nur das: Er war förmlich besessen von ihnen und wünschte sich sehnlichst, den berühmten Psychoanalytiker kennenzulernen. Endlich kam es im Juli 1938 zu einem Treffen der beiden in Wien. Zwar war Freud nicht gewillt, Dali wissenschaftliche Anerkennung für seine Kunst zu zollen, doch bereit, seine bis dato distanzierte Haltung zu überdenken. Einfluss und Wirkung dieser
Obsession auf die surrealistischen Bilderwelten zeigt seit dem 28.1. bis zum 29.5. eine Ausstellung in der Wiener Albertina. Beachten Sie bitte, dass der Besuch der Ausstellung erst ab 16 Jahren freigegeben ist.
Genie und Wahnsinn? Oder beides?
Bilder: © Von Phillip Maiwald (Nikopol); UweRohwedder/commons.wikimedia.org; Nicolas We fers, Anne Schönharting; Everett Collection, delcarmat/shutterstock.com | Text: Ingola Lammers