Kampfkunst budo international magazin juni 2014

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SACHIKO KASE

KYUSHO Eine Frau sollte sich nicht in eine Verteidigungshaltung begeben. Sie sollte sich ihrer Situation bewusst sein und mögliche Bedrohungen nicht unterschätzen oder ignorieren. Sie sollte pro aktiv sein und die Initiative und den Elan gewinnen, um Verwirrung in der Geistesverfassung des Angreifers auszulösen und so einen möglichen Vorteil zu erhalten.

Seit etwas mehr als einem Monat sagte mir Sachiko Kase, die jüngste Tochter des verstorbenen Sensei Taiji Kase, dass ihre Schwester Yumiko ein Buch über das Leben ihres Vaters geschrieben hätte. Also hatten Sachiko und ich die Idee, dieses Interview durchzuführen, um die Meldung in den besten Kampfkunstzeitschriften, Budo International, öffentlich zu machen. Ich lade euch dazu ein, es zu lesen.

WING CHUN

COMBAT HAPKIDO Von Anfang an war meine Vision des Combat Hapkido die eines gut strukturierten, kompletten und wirksamen Systems der realistischen Selbstverteidigung, weshalb es logisch war, dass das das Programm Erlernen und den angemessenen Gebrauch von ausgewählten Gegenständen zum Selbstschutz beinhalten würde. Wir vermeiden es korrekterweise, sie Waffen zu nennen, da sie es nicht sind und dazu nicht entworfen wurden.

BILLY BLANKS Nachdem ich Billy Blanks dabei zugesehen habe, wie er eine Unterrichtsstunde lang Tae Bo ® unterrichtet hat, wird mir bewusst, dass mein viermal wöchentliches, einstündiges Training absolut nichts bedeutet. Billy ist fast 60 Jahre alt und ist in der besten Form von denjenigen, die ich in seinem Alter kennengelernt habe. Tatsächlich kenne ich niemanden keines Alters, der in so guter körperlicher Form ist wie er.

SDS-CONCEPT

KAPAP

Knife Cup. Messersparring im Wettkampfformat. Messersparring und Messerkampf? Passt das überhaupt zusammen? Die Antwort ist: ja! Zum bereits fünften Mal wird in Wien der Internationale Knife Cup veranstaltet. Ein Pointfighting Turnier im Semi-Kontakt Stil: jeder erste Treffer ein Punkt, hier zählt Reaktion, Geschwindigkeit, Beweglichkeit wie in der Realität.

„Zum Kämpfen geboren“. Vor kurzem wurde ich gefragt, wann ich begann, das „Kämpfen“ zu lernen. Meiner Philosophie nach begann ich das Kämpfen mit meinem ersten Atemzug. Ich wurde in der Notaufnahme eines Krankenhauses geboren.

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V i e l e Praktizierende des Wing Chun Gun Fu haben im Laufe der Jahre von den mystischen Anfängen der Kunst gehört, als sowohl Yim Wing Chun, als auch Ng Mui, Zeuge eines Kampfes zwischen einer Schlange und einem Kranich waren. Später fügten sich die Ideen jedes Einzelnen in ein neues Kampfsystem ein, besonders dazu ausgelegt, dass eine kleinere und schwächere Frau dazu fähig ist, einen Mann in einem tödlichen Kampf zu zerstören.

WINGTSUN Von allen Techniken, die das System WingTsun zusammensetzen, kann ich mit Sicherheit behaupten, dass die am wenigsten praktizierte bei allen Zweigen und Schulen Chi Gerk ist. Das technische Konzept Chi Gerk (klebende Beine) schließt eine sehr wichtige Technikserie mit ein, wenn wir unser System auf der Suche nach der größten Wirksamkeit umsetzen möchten.

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KRAV MAGA RED Ein Krav Maga, einige Spezifika für jedes Publikum. Manche Leute denken, dass Krav Maga eine Disziplin ist, die allen Leuten auf dieselbe Art und Weise gelehrt werden sollte, da sie sonst ihre Authentizität oder Wirksamkeit verlieren würde. Aber hier taucht eine Frage auf. Was ist der prinzipielle Verwendungszweck, das Hauptziel des Krav Maga?

CYNTHIA ROTHROCK Der Förderverein für Sport, Bildung und Soziales e.V. veranstaltet mit seiner Abteilung Sport in diesem Jahr zum zweiten Mal die Brandenburg Open. Den Startschuss für diese Veranstaltung gab es am Juni 2013 mit einem Lehrgang über zwei Tage.

JEET KUNE DO

TODE JUTSU Tsuki-Banashi oder Tsuki-Komi? Faust loslassen oder hineindrängen? Laut Literatur unterschied Gichin Funakoshi zwei Arten von Tsuki: zum Einen den Tsuki-Banashi (loslassender Stoß), der im Augenblick des Einschlags wieder zurückgerissen wird, und zum Anderen den Tsuki-Komi (hinein drängender Stoß), der nicht unmittelbar zurückgezogen wird.

Die ersten Stile. Bruce Lee, der in Hong Kong aufwuchs, begann dort mit 13 Jahren unter der Anleitung von Großmeister Yip Man mit dem Erlernen des modernen Kung Fu?Stils „Wing Chun“. Neben dem anerkannten Großmeister lernte er auch von und mit Wong Shun Leung und William Cheung.

HWA RANG DO® ERNAHRUNG FUR KAMPFSPORTLER Fit durch ausgewogene Nahrung - Sporternährungskoch Carsten Holst empfiehlt. Gebratene Lachfilets auf pikantem Paprika - Sauerkraut mit gebratenen Polenta-Ecken

SHAOLIN HUNG GAR KUNG FU Die Elemente im Hung Gar bestehen nicht aus Positionen, sondern sind eine Philosophie mit einer besonderen Kraft im Körper. Die Elemente wirken wie eine Quelle auf sehr abstrakte Weise. Wenn sich die Elemente mit verschiedenen Tieren verbinden, entsteht eine enorme Kraft. Diese Kraft ist neben anderen ein Merkmal des Hung Gar Kung Fu.

Das Hwa Rang Do ®: Eine Kampfkunst und eine Bewegung aus Reflexion und Aktion. „Die Lektionen des Hwa Rang Do ®, diszipliniert und streng, sind faszinierend, hinsichtlich ihrer methodischen Ansätze sieht man diese momentan überall.“

WENG CHUN KUNG FU Das Weng Chun Kung Fu entwickelte sich von zwei Hauptlinien der Geschichte der chinesischen Kampfkünste aus. Als erstes gibt es das Weng Chun Kung Fu, das auf die Zeit der S h a o l i n - Te m p e l zurückgeht, und zudem ist da die etwas jüngere Tradition des Weng Chun Kung Fu.

KAMPFKUNST UND BERUF KampfkunstInternational stellt vor: „Jules Action Model“. Auch m e i n Fechtmeister Gerd, wollte mich schon nach 3 Trainingseinheiten nicht mehr weglassen. Er meinte, dass ich Talent hätte und sagte: "Bleib doch hier und mach was draus." So kam ich zu „Rainer Werner Stunts in Berlin“.

SHUGENDO & BUJUTSU Es ist sehr kalt, eine Gruppe von weiß gekleideten Leuten tritt auf t i e f e n Schneehügeln. Das Geräusch der Horagai, zerreißt die Stille und von einem fernen Ort erklingt donnernd das Rauschen des Wasserfalls. Wir befinden uns in Europa, in den österreichischen Alpen, eine Gruppe von Shugenja auf dem Weg zur Praxis des Takigyo, einer Meditation im Inneren eines Wasserfalls.

Herausgeber: Alfredo Tucci. Werbung: Olaf Schoenau. E-mail: me@asiasport.de Internationale Werbung: Alfredo Tucci. budo@budointernational.com Autoren und freie Mitarbeiter: Don Wilson, Yoshimitsu Yamada, Cass Magda, Antonio Espinós, Jim Wagner, Coronel Sanchís, Marco De Cesaris, Lilla Distéfano, Maurizio Maltese, Bob Dubljanin, Marc Denny, Salvador Herráiz, Shi de Yang, Sri Dinesh, Carlos Zerpa, Omar Martínez, Manu, Patrick Levet, Mike Anderson, Boulahfa Mimoum, Franco Vacirca, Bill Newman, José Mª Pujadas, Paolo Cangelosi, Emilio Alpanseque, Sueyoshi Akeshi, Marcelo Pires, Angel García, Juan Díaz. Fotos: Carlos Contreras, Alfredo Tucci.


„Der gesunde Menschenverstand ist nur eine Anhäufung von Vorurteilen“

„Nach dem Leben und dem Träumen kommt das wichtigste: das Aufwachen“ Antonio Machado

Albert Einstein

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ie Spiritualität, so wie ich sie verstehe, nicht als Religion, sondern als Wissen um das Unsichtbare, erweist sich als so schwer erklärbar wie Farben einem Blinden, der nie gesehen hat. Trotzdem, im Gegenteil zum Sehbehinderten von Geburt an, verfügen wir alle über die Wahrnehmungsmittel, um mit diesen dimensionalen Ebenen zu interagieren, weil wir alle damit geboren wurden. Es könnte nicht anders sein, da wir spirituelle Wesen sind, die ein materielles Leben leben. Wie Kaulquappen, die in Form von Fröschen aus dem Wasser kommen, können wir dorthin zurückkehren und planschen, wenn wir wollen, mehr wie Froschlurchen, und bald entdecken wir, dass uns diese Umwelt begeistert und uns vervollständigt. Der Religiöse glaubt durch seinen Glauben an eine bestimmte Anordnung der unsichtbaren Welt. Der Wissenschaftler glaubt...durch Vertrauen an seine Methode. Für den an Spiritualität interessierten gibt es jedoch zwei Wege, die Entwicklung der Mediunität, die sensible Wahrnehmung des Unsichtbaren, und/oder das Studium und die direkte und persönliche Interaktion mit den Ebenen den Unsichtbaren. Das Vertrauen in diesem Fall baut sich durch direkte Erfahrungen auf, die normalerweise eine gute, gesunde Arbeitsgrundlage darstellen. Dabei gilt jedoch immer, dass der Schüler jegliche Mystifizierung meidet, ein Anspruch, der andererseits sehr schwierig zu erfüllen ist. Empfindsamen Personen fehlt es oft an Kraft und Charakter, starken Personen an Sensibilität oder Interesse. Alle jedoch neigen dazu, in den Netzen der betrügerischen Wahrnehmung hängen zu bleiben, ein Resultat der Erziehung oder auf Druck des konsensfähigen Bewusstseins der Umgebung. Das Hauptproblem, befasst man sich mit Spiritualität zusammenhängend, liegt in der Ignoranz und zwar nicht jener, die Ergebnis eines Nicht-Wissens ist, die ist einfach zu berichtigen, sondern die echte Ignoranz, die, die nicht wissen will. In jedem Fall ist es keine einfache Aufgabe, ein solides Wissen der unsichtbaren Welt anzulegen, aus offensichtlichen Gründen und nicht der kleinste davon ist, dass wir sie nicht sehen. Personen aller Traditionen und Zeiten wurden mit der Fähigkeit ausgestattet, zu sehen, was andere nicht sehen, zu hören, was andere nicht hören, oder fühlen, was andere nicht fühlen. Es gibt sogar diejenigen, die Energien riechen und feine unsichtbare Veränderungen durch dieses Medium wahrnehmen. Offensichtlich funktioniert dieser besondere Gebrauch der Sinne nicht so wie der normale. Eifrige behaupten, dass jegliche nichtörtliche Wahrnehmung speziell mit der Zirbeldrüse verbunden ist und ebenso mit dem unkonventionellen Gebrauch des Gehirns, das fähig dazu ist, für die Mehrheit augenscheinlich unechte Sinneseindrücke in ein Amalgam von zusammenhängenden Daten zu übersetzen. Es handelt sich nicht so sehr um eine Begabung oder irgendeine Art von biologischer Anomalie, sondern um die Entwicklung einer Fähigkeit, die uns allen angeboren ist. So bezeugt es meine Erfahrung in diesem Gebiet, da ich gesehen habe, wie jegliche Person mit den richtigen Übungen einfach auf verborgene Informationen zugreifen kann, innerhalb eines symbolischen oder realen Musters, die diese Person davor absolut nicht kannte. Das ist so, weil wir alle wie die Frösche in diesem Medium planschen können, noch mehr, wir tun es beständig, aber nur zu besonderen Gelegenheiten, geprägt von außergewöhnlichen

Ereignissen, werden wir uns seiner Existenz bewusst. Für die Schamanen des alten Mexiko besaßen diese Extremsituationen die Macht, die energetischen Blasen der Personen zu erschüttern und gewaltsam den Einsatzpunkt ihres Bewusstseins zu einem anderen Ort zu bewegen, womit sie komplett ihre Wahrnehmung veränderten. Das Problem ist, dass das Ergebnis nicht dauerhaft war und der Einsatzpunkt dazu tendierte, wieder zu seinem gewohnten Ort zurückzukehren, angetrieben von der Routine und dem Konsens der anderen. Aber es ist nicht notwendig, darauf zu warten, dass sich solche Situationen ergeben, um unsere Wahrnehmung des Unsichtbaren zu verstärken. Viele Schulen und Traditionen haben das menschliche Potenzial erforscht und Methoden entwickelt, um das Bewusstsein und unsere Fähigkeiten zur Interaktion mit der Welt der verborgenen Energien zu erhöhen. Das größte Problem für den Anfänger liegt immer darin, diese Prozesse zu identifizieren und sich vor sich selbst die richtige Glaubhaftigkeit an ihr authentisches Potenzial anzueignen. Dafür ist es essentiell, sich eine innere Aufgeschlossenheit zu bewahren, die zugleich jegliche Mystifizierung und Selbst-oder Fremdbetrug angreift. Deshalb wäre der erste Schritt in jeder Schule, im Anfänger einen soliden und gut ausgebildeten Charakter zu festigen, zusammen mit der Fähigkeit zur Selbstbeobachtung und Wachsamkeit vor der eigenen Jämmerlichkeit. Es gibt nichts Gefährlicheres für ein unausgeglichenes Individuum als ihm die Türen zum Außergewöhnlichen zu öffnen und es sich in seinen Breiten bewegen zu lassen. Früher oder später ist das Desaster vorprogrammiert. Klarheit zu bewahren ist deshalb das erste Kommando, um sich in diese Brennnesseln zu setzen und nicht deshalb, weil Klarheit dazu nötig ist, um unsere verbogenen Potenziale zu entdecken, sondern weil sie es uns ermögliche wird, darauf vorbereitet zu sein, diese angemessen zu nutzen. Besagte Fähigkeiten sind nichts als eine Waffe unseres Bewusstseins und Waffen töten nicht allein, sie töten die Dummen, die sie auslösen. Es gibt zudem - und wir können sie nicht ignorieren - weitere Gefahren, die dem unwissenden Einsatz unseres verborgenen Könnens innewohnen. Unsere energetische Blase besitzt automatische Mechanismen zum Selbstschutz, die manuell weitergegeben werden und eventuell im Prozess der Entwicklung unserer Mediunität aufgehoben werden sollten. Die Angst ist einer davon, da sie eine unmittelbare (sagen wir es so) „Gerinnung“ unserer Blasen verursacht, die so den Kontakt mit Bewusstseinsebenen und mit im Universum des Unsichtbaren vorhandenen Energien zurückweisen. Um sie zu bekunden und mit ihnen zu interagieren ist es unumgänglich, sich ihnen zu öffnen und das bedeutet, ohne die richtigen Vorsichtsmaßnahmen, sich allen Dingen komplett auszusetzen. Es gibt zudem Energien von hoher Spannung, auf die man vorbereitet sein muss, um sich mit ihnen herumzuschlagen, im Gegensatz zu dem, was die optimistischen Visionen vieler Religionen darstellen, dort draußen gibt es alles, wie hier... und man geht nicht ohne Karte oder ohne die geeignete Ausrüstung in die Wildnis. Manchmal kann es auch nützlich sein, sogar „geimpft“ loszuziehen, weil die Infektionen nicht nur von dieser Ebene sind. Nun, bezüglich der Aufgabe, besagte Untersuchungen autonom in Angriff zu nehmen, natürlich ist es möglich, aber aufgrund des Ausmaßes des Unternehmens und den Gefahren,


Alfredo Tucci ist Geschäftsführer von BUDO INTERNATIONAL PUBLISHING CO. E-mail: budo@budointernational.com

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die darin enthalten sein können, ist es meiner Meinung nach etwas keinerlei empfehlenswertes. Ein Leben für diese Aufgabe ist, sei die Person, die sich ihr stellt, auch noch so außergewöhnlich, etwas Unbedeutendes angesichts solch einer Herausforderung. Das ist nicht die Aufgabe eines einzigen Individuums, sondern vieler. Es fehlt an Zeit, Geschicklichkeit und Ausdauer für diese außerordentliche Herausforderung. Nur wenn viele Leben und Generationen diesem Bestreben gewidmet worden sind, wird es möglich sein, zusammenhängende Wege aufzubauen. So war es mit allem, was das menschliche Wissen betrifft. Wir stützen uns auf das Gewesene, um jenseits davon zu schreiten, wir vermeiden die Wege, die nirgendwo hinführen, die unmöglichen Pfade, die Gefahren, wir bestätigen die Entdeckungen, stellen den Umfang sicher und schreiten voran... Das nennt man Evolution. Diese Pfade im Unsichtbaren sind als „die schiffbaren Flüsse der Spiritualität“ bekannt. Ich glaube nicht, dass es viele sind, in denen die Wege richtig gebahnt wurden, gute Karten skizziert hat, zusammenhängende Hinweise festgelegt und die Informationen getestet hat... aber wenn es sie gibt, dann gibt es sie. Meistens finden sie dich, so wie du sie. Generell sind es „Clubs“ mit „vorbehaltenem Zugangsrecht“ an ihrer Tür, die immer ein bestimmtes Geheimnis bewahren, da sie, auch wenn sie im Tageslicht operieren könnten, mit Sicherheit wissen, dass ihre Kenntnisse nur für sehr wenige sind. Warum...Wie erklärt man einem von Geburt an Blinden die Farben? Die immer wachsamen Miryoku der Tradition E-Bunto unterteilten alle Lebewesen in Hungernde, Kranke, Schlafende und Wache. Letztere nannten sie auch Großzügige. Wache, weil sie wusste, warum sie die Dinge taten und die Dinge begriffen, die sie taten, und großzügig, weil du früher oder später, wenn du aufgewacht bist, wie in Matrix als notwendiges Bindeglied für die Erweckung der anderen endest. „Es gibt mehr Ding im Himmel und auf Erden, als eure Schulweisheit sich träumt, Horatio“


Wing Tsun ist ein exzellenter chinesischer Boxstil, der es möglich macht, ein ganzes Leben der Praxis und dem integralen Wachstum des Praktizierenden zu widmen. Ideen, Technik, Philosophie etc...alles ist Teil einer uralten KUNST und sollte als GESAMTHEIT gelernt und begriffen werden. Sifu Salvador Sánchez konzentriert sich in seiner zweiten DVD auf die Holzpuppe und wie diese die gesamte Praxis des Wing Tsun beeinflusst. Da man im gegenwärtigen System diese Form erst in den letzten Stufen des Stils erlernt, haben viele Praktizierende, die davor aufhören, nicht die Möglichkeit, ihre Ideen, und Strategien Taktiken kennenzulernen und können sie so nicht in ihre Praxis eingliedern. Für die TAOWS Academy ist es sehr wichtig, dass der Praktizierende versteht, was man bei all ihren Ansätzen macht und deshalb werden wir in dieser DVD dasselbe Schema verfolgen, was wir auch in jedem Unterricht, Seminar oder Training verwenden. Unser Schema folgt 6 Schritten: der erste ist die Idee, zu entwickeln, was wir erreichen wollen. Der zweite Teil sind die Formen (Siu-Nim-Tao, ChumKiu, Biu-Jee, Holzpuppe, …), abhängig von den unterschiedlichen Stufen. Der dritte Schritt sind die Ausweichbewegungen, die Mobilität. Die vierte Säule ist das Chi Sao - Chi Gerk, das Fundament, die Seele unseres Systems. Das fünfte Element ist die nicht-Verbindung oder der nicht-Kontakt, zu wissen, wie man sicher mit dem Gegner Kontakt aufnehmen kann. Schließlich bilden Sparring, der Kampf oder Lat-Sao den sechsten Abschnitt. Bruce Lee sagte, dass man das Kämpfen lernt, indem man kämpft, und das ist das zutreffendste, was ein Kampfkünstler je gesagt hat. Wie schaffen wir es, dass Wing Chun eine wirksame und respektierte Kampfkunst wird? Indem wir Sparring-Übungen trainieren, die uns progressiv zum Kampf annähern, bis jeder einzelne von uns den maximalen Nutzen als Kämpfer erzielen kann, den dieses wunderschöne System bieten kann.

REF.: • TAOWS-2

Alle DVDs, die von Budo International produziert werden, sind mit einem speziellen HologrammAufkleber versehen und werden allein in den Formaten DVD-5 oder MPEG-2, jedoch niemals in VCD, DivX o. ä. angeboten. Zudem zeichnen sich unsere DVD Hüllen durch die hohe Qualität in Druck und Material aus. Falls diese DVD und/oder die DVD Hülle nicht den oben genannten Ansprüchen entspricht, handelt es sich um ein illegale Raubkopie.

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ie Kampfkunst-International deckt eine große Bandbreite an Sportarten ab, die Sport oder Kunst genannt werden wollen. In welche Richtung orientiert ihr euch, wenn es um den Sport oder die Kunst geht? Wahrscheinlich gibt es ebenso viele Motivationen eine Sportart zu ergreifen, wie es Sportler gibt. Der eine möchte sich gern verteidigen können, die andere möchte etwas für ihre Fitness tun. Der nächste findet die Bewegungen und Formen schön und möchte sie erlernen oder legt sich richtig ins Zeug um den Körper hart und kräftig zu machen.

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Unser Anliegen mit der Kampfkunst-International ist es, viele verschieden Aspekte der Kampfsportarten und Kampfkünste aufzuzeigen und darüber zu informieren. Aber sind unsere Leser, seid ihr, interessiert auch über Sportarten zu lesen, die ihr nicht selbst betreibt? Oder möchtet ihr nur das Lesen, was euch auch unmittelbar im Training oder im Alltag betrifft? Ist es auch lesenswert, was Menschen aus ihrem Sport gemacht haben, oder wie sie damit Geld verdienen? Lest ihr auch gern etwas über Kampfsport Stars? Ist die Ernährung für euch ein Thema? Ich bin auf eure Meinung gespannt. Schreibt mir! Bleibt uns gewogen, wir arbeiten weiterhin hart für euch! Euer Olaf Schönau me@asiasport.de

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„Kyusho Selbstverteidigung“ für Frauen Stelen wir uns der Tatsache, dass die Kampfkünste voller Selbstverteidigungsprogramme für Frauen sind, deren Name schon für sich allein genommen das Scheitern garantiert. Der Ausdruck „Selbstverteidigung“ ist negativ konnotiert, was von Anfang an den Anwender zum Misserfolg bringen kann. Das Problem ist, dass dieses Etikett die Idee einschließt, dass die Person Opfer eines gewalttätigen oder aggressiven Angriffs ist, gegen den sie eine verteidigende Aktion durchführen sollte. Diese Prämisse, gemäß den Tatsachen zu handeln ist die Ursache dafür, weshalb die Mehrheit der Personen den Aktionen des Angreifers unterliegt und sich niemals vollständig vom ersten Angriff oder der Angst, die die Situation herbeiführt, erholt. Wenn eine Frau nachdenkt oder eine verteidigende Geisteshaltung besitzt, oder ein Handlungstraining geübt hat, das darauf basiert, werden in einer Auseinandersetzung mit jemand aggressiven oder verkommenen vielen Problemen Einhalt geboten. Indem sie die Verteidigungsposition übernehmen, ermöglichen sie, dass der Angreifer die Aktion initiiert und einen Angriffsantrieb erzeugt. Da sie normalerweise kleiner, schwächer und weniger aggressiv ist, findet sich die Frau nun in einem noch größeren Nachteil wieder, da die angreifenden Handlungen nicht aufgehalten wurden und sie besiegt werden kann. Die Frau sollte sich nicht in die Verteidigungsposition begeben. Sie sollte sich ihrer Lage bewusst sein und die mögliche Bedrohung weder unterschätzen noch ignorieren. Sie sollte pro aktiv sein, die Initiative und den Impuls ergreifen, während sie die Geisteshaltung der Angreifer manipuliert, um so einen möglichen Vorteil zu erhalten. Dieser gegensätzliche Ansatz ist in Wirklichkeit eine Methode und ein sicherer Vermeidungs-und Schutzmechanismus. Zuerst sollte sie sich ihrer Lage bewusst werden und ihre Einstellung sollte pro aktiv und offensiv sein, da dies ihre Fähigkeiten und ihre Sicherheit bestimmen wird. Das richtige Vorbereitet-sein auf jegliche Eventualitäten mit einer perfektionierten Geisteshaltung, ist ein „vitaler Punkt“ für den Schutz, sowie Ziele und geeignete Werkzeuge zu besitzen. Das Training sollte mehr beinhalten als einfach nur die „Techniken“. Es sollte sie überlegt, anpassungsfähig und spontan machen und es ihr ermöglichen, sich in Notfallsituationen unter den Auswirkungen von Adrenalin und ernsthaftem Stress zurechtzufinden. Sogar jenseits dieser Einschränkungen gibt es die angeborenen Grenzen, die von der Anwenderin ebenfalls angepackt werden sollten, um in der Wirklichkeit Erfolg zu haben. Das ist keine Technik, das sind die Seele der Person und ihre Fähigkeit, zu tun, was immer notwendig ist. Es gibt einen großen Unterschied im Geschicklichkeitsmuster, was Männer und Frauen besitzen, den man anpacken muss, um in Krisensituationen nicht gegen sich selbst zu kämpfen. Hat man das einmal begriffen, müssen sie sich auf diese instinktiven Handlungen stützen, um sich wirksamer selbst schützen zu können, was keinerlei Nachdenken oder konstanter Praxis bedarf (auch wenn das natürlich der beste Ansatz ist). Man muss auf natürliche Weise mit den geeigneten Werkzeugen für jedes Geschlecht trainieren, gemäß den gemeinsamen motorischen Fähigkeiten, die dem Individuum natürlich sind. Das wird die Effizienz erhöhen und gleichzeitig kann so das

Text: Evan Pantazi - www.kyusho.com Schülerin: Danielle Halley Fotos: Brian Hall - www.brianhallpictures.com




Nervendruckpunkte


Verletzungsrisiko verringert werden. Viele der körperlichen Fähigkeiten, die wir zu besitzen glauben (und die in einem perfekten Ambiente durchgeführt werden), werden nicht benutzt werden können, wenn man diese Menge Adrenalin produziert, die uns der sensorischen und geistigen Variabel und der muskulären Auffassungsgabe beraubt. Es wird auch ein Schneeball-oder Eskalationseffekt hervorgerufen, bei dem das Individuum immer mehr Eigenkontrolle verliert. Die erste Fähigkeit, die sich verflüchtigt, ist, Abfolgen von komplexen Aktionen durchzuführen (exakt, was stilistische Techniken sind). Wenn ihr darauf zählt, werdet ihr absolut orientierungslos zurückbleiben, was wiederum zu erhöhtem Stress, Adrenalin und einer körperlichen Blockade führen wird. Jenseits dieser angeborenen reflektorischen Neigungen gibt es die geistigen Blockaden, die von normalen Vorlieben (denken, dass euch das nicht passieren könnte, was den anderen passiert, da es noch nie aufgetreten ist) bis über die allgemeine Angst hinausgehen können, hin zur Abneigung oder Unfähigkeit, eine andere Person zu schlagen. Sehr viel mehr Leute (vor allem das weibliche Geschlecht) fühlen diese Abneigung oder Unfähigkeit, weshalb in den typischen Kursen, in denen man auf die Augen, auf die Kehle, die Gelenke und die Knochen schlägt, diese Übungen niemals durchgeführt werden, da es das Bewusstsein nicht ermöglicht, sie instinktiv zu verwenden. Zudem sollte man lernen, sich nicht als mögliches Ziel zu präsentieren, indem man Gedanken, Handlungen oder Gewohnheiten vermeidet, die einen wirklich einem höheren Risiko aussetzen. Das Üben einer Einheit von Techniken für eine Situation erschwert sich auch durch die Begrenzung, die zu einem Rezept fürs Scheitern wird...Stattdessen muss man an den Techniken arbeiten und vorher Einschränkungen und natürlichen Tendenzen beachten. Die Frauen sollten ihre natürlichen Neigungen entdecken (nicht die der anderen Person) und sie in zuverlässigen und vorhersagbaren Handlungen verfeinern. Es gibt so viele Arten, auf die ein Individuum angegriffen werden kann, dass es unmöglich ist, eine Technik für alle Möglichkeiten zu üben, deshalb muss man eine andere geistige Haltung verstehen und erlernen. Das Training der speziellen Ziele mit einer dynamischen Bewegung, Koordination, Kraft und Intensität, sowie mit Umgebungen (die Art, wie jede/n Einzelne/n die Fähigkeiten oder Möglichkeiten der Person beeinflusst) wird es dem Praktizierenden ermöglichen, eine bessere Anpassungsfähigkeit zu erlangen. Diese speziellen Ziele sollten ebenso wenig reflexiv vom Angreifer geschützt werden, da dies die Wirksamkeit verringern oder das beeinflussen würde, was der Praktizierende durchzuführen fähig ist. Der Schlag auf die Leiste beispielsweise ist eine der Techniken, die man normalerweise unterrichtet, sowie der Schlag auf die Augen. Diese Bereiche sind durch angeborene Reflexen geschützt, die dafür arbeiten, diese Ziele durch Blockaden zu schützen oder Angriffe dieser Art abzulenken. Die vitalen erlernten Ziele sollten diesen Reflex nicht hervorrufen und dennoch kräftig genug sein, um die körperliche Funktionalität der Angreifer sogleich zu deaktivieren, das ist Kyusho. Die Ausbildung sollte in getrennte Module unterteilt sein, mit dem Anstieg der geistigen und körperlichen Vorbereitung, zusammen mit der Intensität des Angriffs. Mit dieser Art von Training werden die Personen ihre Kraft und Fähigkeit zum Schutz ihrer Selbst und ihrer Liebsten um 100% erhöhen... So bildet man das Individuum dazu aus,




Selbstverteidigung


natürlich zu handeln. Niemand ist dazu verpflichtet, eine Technikkombination durchzuführen und man trainiert auch nicht darauf, Aktionen zu machen, die nicht instinktiv sind, sondern man bereitet sich darauf vor, so sicher und wirksam wie möglich unter jeglichen Umständen zu agieren. Zu Anfang sollte die Person dabei unterstützt werden, viele Barrieren zu überwinden, die sie dabei hemmen, zu agieren. Sie sollte die Angst vor dem echten Schlagen überwinden und davor, ein anderes Individuum niederzureißen und begreifen, dass dies keinerlei Schmerz für sie mit sich führt. Das wird sehr viel schwieriger sein, wenn jemand sie angreift, aber wenn es das geringste Zögern oder Widerspenstigkeit gibt, einen anderen zu schlagen, wird man nie angemessen unter dem Druck eines echten Konflikts handeln. All diese Ausbildung wird unwirksam sein, wenn man sich nicht von etwas löst, was „Tendenz zur Normalität“ genannt wird. Das bedeutet, dass sie die Geisteshaltung haben, dass sie keinen Angriff erleiden werden. Sie sollten verstehen, dass es notwendig sein, sich zu verteidigen, niemand ist immun. Das Folgende ist die Entwicklung der natürlichen Waffen, die sich sehr von denen eines Mannes oder seinen natürlichen Handlungen unterscheiden. Das macht man durch Schläge auf echte leere Hände eine natürliche Befähigung, indem man die offene Hand verwendet, um die geeignete Waffe zu halten - gegen Ausbilder, damit die Ängstlichen sich von Angst und Zweifel entfernen. Ihre Aktionen sollten nicht emotional sein, sondern wohl überlegt und unmittelbar. Kennt man einmal die natürlichen Waffen, sollte das Stressniveau ansteigen, um zu sehen, ob man weiterhin normal und verlässlich unter unsicheren, unmittelbaren Bedingungen von hoher Spannung und Bewegung reagiert. Wenn man eine Stresssituation simuliert und die die Person nicht die Waffen verwendet, die sie natürlicherweise benutzt, sollte sie sie durch andere ersetzen, die nützlicher sind. Später, einmal bekannt, sollten sie unaufhörlich, dynamisch und wahr ausgeführt werden. Nachdem die Frau perfekt ihre natürlichen Waffen kennt, muss man die Ziele lehren...aber nur die, die man natürlicherweise, unter viel Druck und sogar vor vielen Angreifern beim Training von dynamischen Situationen erreicht. Diese Ziele sollten die schwächsten anatomischen Strukturen sein, auf die man den größten Effekt ohne enorme Kraft oder Geschwindigkeit ausüben kann. Diese Ziele sollten nicht durch Reflexe geschützt sein - wie es beim Auge oder an der Leiste passiert - und sollten außerhalb der Sichtlinie der Angreifer sein. Sie sollten nur wenige an der Zahl sein, da die Qualität und sichere Erreichbarkeit sehr viel wichtiger ist als die Anzahl. Das Prinzip sollte so einfach wie möglich sein, damit es weniger Möglichkeit gibt, unter Druck zu scheitern. Das Folgende ist, an der Koordination zu arbeiten, um zu schlagen, die Fähigkeit auszubauen, sie korrekt zu erreichen, unter Zeitdruck, bei einem Schritt nach hinten oder auf die Seite. Daraufhin sollten die Frauen dazu fähig sein, Hände oder Beine mit derselben Fertigkeit, Effektivität und Vertrauen zu benutzen. Das Training sollte das Timing beinhalten, die Entfernung und die Verpflichtung, die Angreifer wirklich zu schlagen, anstatt auf ihren Schlag zu warten, um ihn abzufangen oder zu ergreifen. Die Frau sollte alle Geschwindigkeiten und Intensitäten ausprobieren, damit sie sich ihrer Fähigkeiten und Möglichkeiten vollständig bewusst wird und der




Nervendruckpunkte


Trainer sollte immer wachsam sein, um zu helfen oder zu verändern, was auch immer notwendig ist. Die Verleitung zu Stress wird dabei helfen, die Disposition für den Kampf zu entwickeln und das Vertrauen, die Koordination, die Präzision und die Verlässlichkeit ihrer natürlichen Waffen, der KyushoZiele und ihrer Reaktion zu erhöhen. Das kann man durch eine verbale Attacke machen, die Erstaunen, Kraft, neue Situationen und Umgebungen auslöst. Die Ausbildung in der Umgebung wird dabei helfen, zu bestimmen, ob sie dazu fähig sind, den Angreifer mit der exakten Synchronizität und der Orientierung in verschiedenen Orten und Umgebungen zu lenken, man beachtet hier auch die Kleidung, das Schuhwerk und die Bedingungen des Bodens. Das wird dabei helfen, ihr „Bewusstsein für die Situation“ in allen Gebieten weiterzuentwickeln. Sind diese Merkmale einmal verinnerlicht, können wir nun die Anforderungen erhöhen und die Notwendigkeit, gegen einen Angreifer zu arbeiten, den sie nicht stoppen kann und von dem sie sich körperlich gefangen sehen. Das kann die Dynamik verändern, aber mit kalkulierter Disziplin und Einfachheit werden sie den Praktizierenden schützen. Das Training beginnt wiederum mit diesem Paradigma, aber mit einer neuen Idee. Wenn man gepackt wird, ist die natürliche Tendenz, sich zu wehren oder zu fliehen. Die kleineren Frauen, deren zwei Arme gepackt werden, versuchen normalerweise immer, sich zu entfernen oder auf Entfernung zu kämpfen, aber das ist nicht wirksam, da der Angreifer stärker, aggressiver und darauf vorbereitet ist, so dass er dazu fähig ist, sie weiterhin festzuhalten. Die Frau sollte das beachten und daraus Nutzen ziehen...und es gibt eine sehr einfache Lösung. Sobald der Angreifer sie packt und sie den ersten Versuch starten, sich von ihm zu entfernen, sich zu wehren oder zurückzuziehen, sollten sie springen, schreien, die Höhe verändern oder andere Angriffsrichtungen verwenden. Sie werden nach innen gezogen, also muss man schneller trainieren, um zu überraschen und ihrer Kraft und somit ihrer Kontrolle entgegenzuwirken. Nun ist der Moment, um die schwächsten Kyusho-Ziele anzugreifen, die man im ersten Level des Selbstverteidigungsprogramms Kyusho erlernt hat. Zu diesem Zeitpunkt ist die Notwendigkeit zu Kämpfen sehr viel größer, deshalb müssen wir einmal mehr beachten, dass die ursprünglichen Ziele, die im Abfang-Modus verwendet wurden, immer noch für sie durchführbar sind (unsere Erfahrung zeigt, dass sie von der Mehrheit verwendet werden, aber man kann einige zusätzliche Ziele und Waffen benötigen). Einmal mehr stützt man sich nicht auf die Technik, sondern auf natürliche Waffen, das Ziel und die Koordinationsfähigkeit jeder Frau individuell. Alle neuen Ziele oder Waffen sollten wiederum außerhalb der Sichtlinie sein (wenn es Wiederholungsangreifer sind, werden sie sich sehr bewusst sein, dass sie einen Stoß gegen das Knie oder einen Tritt in die Leiste erhalten können und deshalb darauf vorbereitet sein, ihn aufzuhalten) und man muss die verfügbaren motorischen Fähigkeiten mit größerer Wirksamkeit verwenden, durch die man weniger Kraft erzeugt. Das weiterführende Studium von Kyusho hilft dabei, die schwächsten anatomischen Strukturen zu verstehen, was den Frauen immens helfen wird, aber es ist mehr als das...man sollte Kyusho korrekt trainieren, damit es echt wird.


Der Ausdruck „Selbstverteidigung“ ist negativ konnotiert, die von Anfang an Scheitern für das Individuum bedeuten kann. Das Problem hierbei ist, dass dieses Etikett bereits in der Geisteshaltung widerspiegelt, dass die Person Opfer eines gewalttätigen oder aggressiven Aktes ist und der Praktizierende eine verteidigende Handlung durchführen sollte. Diese Prämisse, gemäß den Tatsachen zu handeln ist die Ursache dafür, weshalb die Mehrheit der Personen den Aktionen des Angreifers unterliegt und sich niemals vollständig vom ersten Angriff oder der Angst, die die Situation herbeiführt, erholt. Eine Frau sollte sich nicht in eine Verteidigungshaltung begeben. Sie sollte sich ihrer Situation bewusst sein und mögliche Bedrohungen nicht unterschätzen oder ignorieren. Sie sollte pro aktiv sein und die Initiative und den Elan gewinnen, um Verwirrung in der Geistesverfassung des Angreifers auszulösen und so einen möglichen Vorteil zu erhalten. „Selbstverteidigung Kyusho“ ist ein vitaler Trainingsprozess, der sich mit den Realitäten eines Angriffs beschäftigt. Es ist ein einfacher, aber mächtiger Trainingsprozess, der den schwächsten, langsamsten, älteren oder weniger aggressiven Personen eine Chance gegen den größten, stärksten oder angriffslustigsten Opponenten bietet. Durch die Verwendung von schwächsten anatomischen Zielen des Körpers zusammen mit deinen eigenen Handlungen und natürlichen Tendenzen des Körpers kannst du dich selbst oder andere einfach schützen, auch unter Stress und mit körperlichen Einschränkungen, wenn dein Adrenalin nach oben schießt. Durch stufenweise und progressive Arbeit mit deinen eigenen motorischen Fähigkeiten (anstatt mit dem Geschick Anderer), sind deine Siegeschancen hervorragend.


REF.: • KYUSHO-21


Die 16 Kampfstrategien des Weng Chun Kung Fu – Teil 1 Das heutige Weng Chun Kung Fu hat sich im Wesentlichen aus zwei Hauptströmungen der Geschichte der chinesischen Kampfkünste heraus entwickelt. Dabei ist zunächst das Weng Chun aus der Zeit der Shaolintempel zu nennen, zum Anderen die jüngere Tradition aus der Zeit des Mandschu-Regimes, als ebenso wie andere Kampfkünste auch das Weng Chun in den Untergrund gedrängt war und nur im Verborgenen auf den Schiffen der Roten Dschunke praktiziert und weitergegeben wurde. In dieser Zeit der Untergrundbewegung wurden die 16 Kampfstrategien des Weng Chun entwickelt. Loi Lau Hoi Song Huen Lau Kau Da Kwun Fun Jeet Tschuen Chum Kiu Biu Chi Hintergrund war das Bestreben, ein System zu entwickeln, das schnell zu erlernen war, zur effizienten Selbstverteidigung eingesetzt werden konnte und es dabei ermöglichte, selbst erfahrene Kampfkünstler durch Überraschungseffekt zu überwinden. Die Spezialisierung auf den Kampf in extremer Nahdistanz zielte darauf ab, den Gegner zu fesseln und nicht mehr entkommen zu lassen. Dies wird mit den ersten vier Worten der 16 Kampfstrategien wie folgt umschrieben: Loi Lau Hoi Song.

Loi Lau („Folge dem, was kommt“, i. e. die ankommende Kraft aufnehmen, borgen, kontrollieren) Die normale, instinktive Reaktion bei einer Bedrohung ist Anspannung, was sich etwa auch darin äußert, dass der Kraft des Gegners die eigene Kraft entgegengesetzt wird. Der Weng ChunKämpfer hingegen überrascht seinen Angreifer, indem er sich scheinbar nicht wehrt und dem Angriff des Gegners nicht mit Widerstand begegnet, ihn vielmehr eher schon dazu ermutigt, vorwärts zu drängen. Dabei hält er jedoch Verbindung mit dessen Kraft, fließt mit ihr und nutzt sie so zum eigenen Vorteil aus. Das ist die Bedeutung von Loi Lau. Der Angreifer merkt dabei nicht, wie er in die Falle läuft und seine Angriffsenergie dazu geborgt wird, um ihn in eine Situation zu locken, aus der er keinen Ausweg mehr findet und sich geschlagen geben muss. Schlechte Kämpfer lassen ihrem Gegner keinen Raum für Fehler; sie verspannen sich zu sehr und versuchen, von Anfang an keine Lücke zuzulassen. Dies führt aber häufig dazu, dass der Angreifer seinerseits verspannt wird, seine Kräfte zurückhält und dazu neigt, sich möglichst wenig zu exponieren. Hier nun setzt das Loi Lau- Konzept an. Gute Kämpfer öffnen dem Gegner eine „Tür“, die diesen dazu einlädt, „einzutreten“ und anzugreifen. Damit schnappt die Falle zu, denn durch den Angriff, etwa einen

Text: Andreas Hoffmann, Christoph Fuß, Fotos: Gabriela Hoffmann & Budo International

Seitwärtstritt, kommt er aus seiner Mitte und gibt sich selbst eine Blöße – und bietet dem Weng Chun Kämpfer damit sowohl eine Lücke wie auch die Kraft, um selbige für einen Konterangriff auszunutzen. Durch dieses Nutzbarmachen der Kraft gegnerischer Angriffe zum eigenen Vorteil arbeitet sich der erfahrene Weng Chun- Kämpfer in die extreme Nahdistanz vor, wo routiniert Nahkampfmethoden wie Knie- und Ellbogenstöße, spezielle Schlag- und Griff- sowie Wurf- und Schlagkombinationen zum Einsatz kommen. Das Brazilian Jiu Jitsu, welches auch in der International Weng Chun Kung Fu Association unterrichtet wird, zielt ebenfalls darauf ab, den Angreifer zunächst in den Nahkampf zu locken, ihn dann jedoch zu Boden zu reißen und dort vornehmlich durch Hebel- und Würgetechniken zur Aufgabe zu zwingen. Der Weng ChunPraktiker sucht gleichermaßen die Nahdistanz, um den Gegner dort mit Kombinationen aus Schlägen, Würfen, Hebeln, Würgen, Schleudern usw. zu kontrollieren, dabei jedoch selbst stehen zu bleiben, dem Gegner nicht auf den Boden zu folgen, sondern ihn von oben durch speziellen Einsatz der Knie zu kontrollieren.

Hoi Song („Folge dem, was geht“) Wenn der Angreifer merkt, dass er in der Falle ist, wird er sich in die weite Distanz zurückziehen wollen, doch der Weng Chun- Praktiker lässt dies nicht zu; er folgt dem Gegner, hält ihn somit in der Nahdistanz gefangen, um ihn während des Zurückweichens meist von der Seite oder von hinten vollends zu überwältigen. Dies ist die Bedeutung von Hoi Song. Das Konzept des Loi Lau Hoi Song stellt einen Paradigmenwechsel im Weng Chun Kung Fu dar. Denn während das Shaolin Weng Chun etwa auch Schlagtechniken über weite Distanz umfasst, ist das Weng Chun der roten Dschunke ganz auf extreme Nahdistanzmethoden spezialisiert. Diese sind für Selbstverteidigungssituationen und für die Anwendung im Sicherheitsgewerbe besonders gut geeignet, haben aber auch ihre Grenzen die eben in der Reichweite begründet liegt: Für die Anwendung in einem MMA- oder Sanda- Wettkampf, oder überhaupt in einem Kampf über alle Distanzen, sollte das Shaolin Weng Chun unbedingt ebenfalls Bestandteil der Schulung sein, so wie es bei uns in der International Weng Chun Kung Fu Association unter der Leitung von Sifu Andreas Hoffmann der Fall ist.


Weng Chun



Weng Chun



Weng Chun





Das Krav Maga taucht im professionellen Umfeld auf und ist vor allem ein „Nahkampf“. Wenn wir vom Nahkampf sprechen, reden wir von einer Disziplin, die an eine militärische Umgebung angepasst ist und deren Hauptziel darin liegt, einen Gegner zu neutralisieren, indem man ihm in kurzer Zeit größtmöglichen Schmerz zufügt oder mehr...


KMRED Ein Krav Maga, einige Spezifika für jedes Publikum Trotzdem hat sich die Verbreitung des Krav Maga seit mehreren Jahren auf sehr unterschiedlichen Leuten erweitert. Tatsächlich wird es nun innerhalb Elitemilitäreinheiten auf der ganzen Welt gelehrt und praktiziert, ist aber auch in unseren Zivilgesellschaften sehr präsent, wo es vom Personal der Ordnungskräfte, Sicherheitskräften, aber auch von Männern, Frauen und Kindern, die in keiner Verbindung zu diesem beruflichen Umfeld stehen, gelehrt und praktiziert wird. Manche Leute denken, dass Krav Maga eine Disziplin ist, die allen Leuten auf dieselbe Art und Weise gelehrt werden sollte, da sie sonst ihre Authentizität oder Wirksamkeit verlieren würde. Aber hier taucht eine Frage auf. Was ist der prinzipielle Verwendungszweck, das Hauptziel des Krav Maga? Nun gut, wenn ich mich nicht irre, wird es heutzutage häufig als Disziplin der Selbstverteidigung angesehen.

2014, in der Ära der Mixed-Martial-Arts, ist das Krav Maga technisch gesehen in voller Entwicklung, weil die Suche nach Wirksamkeit und die Untersuchung der jüngst erworbenen Erfahrung die Fehler einiger technischer Aspekte aufgezeigt haben. Das ist eine gute Sache und spiegelt den Geist wider, den wir bei KMRED - Krav Maga Untersuchung, Evolution und Entwicklung - besitzen. Trotzdem ist es notwendig, sich weitere wichtige Fragen zu stellen. Können wir wirklich allen Personen „dasselbe“ Krav Maga unterrichten? Beim KMRED haben wir uns dazu entschieden, die Bedürfnisse der unterschiedlichen Leute, die wir seit vielen Jahren unterrichten, bestmöglich zu untersuchen, und ausgehend von einigen Grundlagen und gemeinsamen Prinzipien, das Fundament des KM, haben wir unsere Programme adaptiert. Wir werden als erstes das ursprüngliche Publikum des KM bedenken, das Heerespersonal. Das



Ziel ist in diesem Fall kriegerisch und die körperliche Integrität des Gegners ist keineswegs Priorität, es zählt nur das Ergebnis, das Ziel ist die Zerstörung. Nun werfen wir einen Blick auf eine Zielgruppe, für die das KM besonders nützlich sein kann: die Polizeikorps. In diesem Fall werden wir uns zweifellos auch für die unterschiedlichen Gesetze und Regeln bei einem Streit interessieren müssen, die von Land zu Land sehr variieren. Das Ziel hierbei ist, Ordnung zu bewahren und als solches ist die Priorität weiterhin in der Mehrheit der Fälle das Streben nach Kontrolle über ein oder mehr Individuen, wobei man versucht, ihre körperliche Unversehrtheit bestmöglich zu sichern. Darüber hinaus ist es notwendig, die Techniken des Krav Maga mit der Verwendung von Ausrüstungen wie beispielsweise Schlagstock oder Tonfa zu kombinieren, zu dem man die Arbeit der Positionierung vom Partner, die Teamarbeit etc. ergänzt. Es scheint hier offensichtlich, dass das von dieser „Kategorie“ praktizierte Krav Maga nicht dasselbe Ziel innehaben kann wie im vorher genannten Fall. Und es ist auch klar, dass man KM nicht allein anwenden kann, es empfiehlt sich, Krav Maga mit der Verwendung von für Ordnungskräfte verfügbaren Utensilien und sogenannten „Bewegungen und Techniken professioneller Intervention“ zu koppeln.



Diese Untersuchung ist einer der Angelpunkte und war Gegenstand einer sehr detaillierten Studie in der Gruppe KMRED, ausgeführt von dem vorangegangen Experten ihrer Begründer. Aber nun nähern wir uns dem Publikum, das an der Quelle der Demokratisierung des Krav Maga als Disziplin der Selbstverteidigung sitzt: die Zivilpersonen. Mit diesem Ausdruck beziehen wir uns auf Männer, Frauen und Kinder, die diese Selbstverteidigung das ganze Jahr über in Trainingszentren und Akademien überall auf der Welt praktizieren. Einmal mehr müssen wir uns diese Frage stellen...Sollten wir den Männern, Frauen oder Kindern ein-und dasselbe Krav Maga lehren? Unsere Untersuchung bringt uns seit langem dazu, das Programm dieser unterschiedlichen Zielgruppen zu differenzieren. Sollte eine Frau, die prinzipiell Gefahr läuft, von einem oder zwei Männern angegriffen zu werden, tatsächlich erlernen, sich vor einem Baseballschläger zu verteidigen? Mit anderen Worten, wie stehen die Chancen, dass ein Mann an den Haaren gepackt wird? Oder als letztes, sollte ein Kind, das in einer Gruppe übt und zwischen 7 und 10 Jahren alt ist, die Verteidigung gegen Bedrohungen mit Feuerwaffen trainieren? In der Gruppe KMRED glauben wir, dass es wichtig ist, die Praxis des Krav Maga weiterzuentwickeln und dabei den „Geist“ von KM zu bewahren, aber seinen Inhalt zu

modernisieren und die Programme im Verhältnis zu den Leuten zu unterscheiden. Offensichtlich würde es schwierig sein, das Programm einer seit nun hunderten Jahren existierenden und seit genauso langer Zeit wie Karate oder Judo kodifizierten Kampfkunst zu ändern. Aber auch wenn Krav Maga in seinen Anfängen eine präzise Codierung besessen hat, warum sollte es sich, da es heutzutage hauptsächlich als Disziplin zur Selbstverteidigung praktiziert wird, nicht weiterentwickeln und verändern, hin zu stetig wirksameren und für jedes interessierte Publikum angepassten Techniken? Dabei wird natürlich zugleich dieser besondere „Geist“ der Arbeit bewahrt, der Krav Maga zu einer der wirksamsten Disziplinen gegenwärtig in der Welt der Selbstverteidigung macht. Unsere Untersuchung geht weiter und so werden wir unseren Inhalt weiterhin verändern und entwickeln können!



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„KRAFTMULTIPLIKATOREN“ - Teil 1 Vom Großmeister John Pellegrini Die Mehrheit der Kampfkünstler ist mit den verschiedenen historischen Umständen vertraut, die zur Entwicklung bestimmter Waffen von unüblichen und „wenig orthodoxen“ Kampfkünsten in unterschiedlichen Teilen der Welt führten. Wahrscheinlich das erste Beispiel, das einem in den Sinn kommt, sind die faktischen Ereignisse im Jahr 1604, als Japan in Okinawa einmarschierte, es besetzte und seine Militärkräfte der lokalen Bevölkerung verboten, jegliche „Kriegswaffen“, wie Schwerter, zu besitzen oder mit sich zu führen. Die geistreichen Bürger Okinawas reagierten durch die Verwandlung alltäglicher Werkzeuge der Landwirtschaft und des Fischfangs, Bereiche, die keine tödlichen Waffen verwendeten. So wurden Kama, Tonfa, Bo, Nunchaku, etc. zu...tödlichen Waffen und werden heutzutage immer noch in vielen traditionellen Kampfkunstschulen erlernt. Machete, Schal, Peitsche, Stock und Ventilator sind nur einige beispielhafte Gegenstände, die


„Jene, die glauben, dass die Polizei sie beschützen wird, leben in einer Phantasiewelt und nicht in der Realität.“

„Die Polizei kommt fast immer an, NACHDEM ein Gewaltakt passiert ist, zu spät, um die Leute zu beschützen.“


ursprünglich nicht als Waffen gedacht waren, sondern von unterschiedlichen Kulturen zu unterschiedlichen Zeiten als solche verwendet wurden. Interessanterweise setzt sich dieser Prozess immer noch gegenwärtig im Kontext der Selbstverteidigung fort. Aber warum sollten wir in dieser Ära von hochtechnologischen Pistolen und taktischen, hochqualitativen Messern weiterhin nach Möglichkeiten forschen, um gewöhnliche Objekte zu Waffen der Selbstverteidigung zu machen? Die Antwort ist schmerzhaft einfach und besteht aus zwei Teilen. Erstens ist es Realität, dass viele Gesetze strikt den Verkauf, Besitz und vor allem den Transport von Feuerwaffen und Messern in den meisten Ländern auf der ganzen Welt regulieren. Diese Gesetze variieren von Land zu Land und reichen von starker Kontrolle bis zum absoluten Verbot. (In den USA, wo ich lebe, sind die Gesetze in den 50 Bundesstaaten unterschiedlich!). Der zweite Grund ist die offensichtliche Tatsache, dass man sogar an den wenigen Orten, an denen man eine Waffe besitzen und mit sich führen darf, sie nicht immer mitnehmen kann (man denke zum Beispiel an ein Flugzeug). Aber bevor wir mit unserer Erzählung über improvisierte Waffen in den Kampfkünsten fortfahren, die sich speziell auf den Combat Hapkido konzentriert, erlaubt mir einen Moment, um meine persönliche Philosophie zu den Waffengesetzen mit euch zu teilen: sie sind einengend, ungerecht und „bestrafen“ auf ungerechte Weise die Bürger, die das Gesetz respektieren, indem sie ihnen die Mittel entziehen, um sich zu schützen. Die Gesetze sind ebenso in ihrer Mehrheit unnütz. Kriminelle, Banden und Terroristen (per definitionem!) respektieren und befolgen die Gesetze nicht, egal wie viele man in Bücher schreibt, sie werden immer Möglichkeiten finden, Waffen zu besitzen, um unschuldigen Opfern Gewalt, Verletzungen und Tod zuzufügen. Jene, die glauben, dass die Polizei sie beschützen wird, leben in einer Phantasiewelt und nicht in der Realität. Die Polizei kommt fast immer an, NACHDEM ein Gewaltakt passiert ist, zu spät, um die Leute zu beschützen. Ein weiterer besorgniserregender und möglicherweise gefährlicher Aspekt der Waffenverbotsgesetze ist der historische Beweis, dass in totalitären Regimen von militärischen und polizeilichen Kräften sich diese immer schlimmer als Kriminelle verhalten und gewalttätiger sind. Ich glaube an Freiheit, individuelle Verantwortung und an das Recht der guten Leute, sich selbst, ihre Lieben und auch ihr Eigentum zu verteidigen. Es ist sehr traurig, dass die meisten Regierungen leider nicht den Waffenbesitzern vertrauen und sich nicht um die unzähligen Tragödien, die durch ihre paranoiden Gesetze hervorgegangen sind, kümmern. Deshalb sollten wir, um diese bedauerliche Situation, die



sich uns aufdrängt, aufzuwiegen, unsere Aufmerksamkeit auf die „improvisierten Waffen“ lenken und genau wie die Bauern in Okinawa vor 400 Jahren erneut unsere Kreativität nutzen bei der Suche nach dem verteidigenden Einsatz von gewöhnlichen, offensichtlich harmlosen Objekten. Von Anfang an war meine Vision des Combat Hapkido die eines gut strukturierten, kompletten und wirksamen Systems der realistischen Selbstverteidigung, weshalb es logisch war (in Wirklichkeit unvermeidbar), dass das Programm das Erler nen und den angemessenen Gebrauch von ausgewählten Gegenständen zum Selbstschutz beinhalten würde. Wir, korrekterweise, vermeiden es, sie Waffen zu nennen, dass sie es nicht sind und dazu nicht entworfen wurden. Es sind Objekte des täglichen Gebrauchs, jeder Person verfügbar und, das wichtigste, es ist legal, sie zu besitzen und sie immer mitzunehmen, praktisch überallhin in der Welt. Uns gefällt es, sie „Kraftmultiplikatoren“ zu nennen, da diese Gegenstände wörtlich, wenn man sie richtig anwendet, in großem Maße die Kraft von Techniken der leeren Hand, Blocks, Schlägen, die Aktivierung von Nervendruckpunkten und die Manipulation der Gelenke verstärkt. Die Kraft einer Technik zu erhöhen ist besonders entscheidend bei einer oftmals vorkommenden Situation, in der ein größerer, stärkerer Angreifer eine kleinere, schwächere Person (man denke an ältere Personen, Kinder, dünne Frauen, etc.) überfällt. Ein Kraftmultiplikator muss, von Experten verwendet, einen langen Weg zurücklegen, um „die Balance auszugleichen“. Was also sind die Kraftmultiplikatoren, die vom Combat Hapkido ausgewählt wurden? Bevor ich sie euch beschreibe, muss ich einen weiteren kleinen Umweg nehmen, um dieses bestimmte Konzept vollständig zu verdeutlichen: im Notfall kann fast jedes Objekt als Werkzeug zur Selbstverteidigung dienen (oder als Kraftmultiplikator). Eine Haarbürste, eine Flasche, ein tragbarer Computer, ein Hut, ein Buch, ein Koffer, ein Schuh und eine Million andere Dinge, die wir um uns haben, können erfolgreich verwendet werden, um sich gegen einen Angriff zu verteidigen. Als Schüler der Kampfkünste müssen wir immer vorbereitet sein, mit Hilfsmitteln und offenem Geist. Wir müssen den Geist, den „Überlebenswillen“ besitzen, ohne den es keine Waffe gibt, ob echt oder improvisiert, die uns dabei unterstützt, den Kampf zu unserem Vorteil auszutragen. Weshalb es wichtig zu verstehen ist, dass wir, nur weil wir eine kleine Gruppe von bestimmten Gegenständen fürs Training ausgewählt haben, andere Optionen nicht gering schätzen und die Entdeckung und Praxis anderer Instrumente in unseren Bemühungen, unsere Überlebensmöglichkeiten zu verbessern, nicht ausschließen. Im zweiten Teil dieses Artikels werden wir im Detail das Arsenal an Kraftmultiplikatoren im System Combat Hapkido durchgehen. Wir werden die Objekte genauer betrachten und ich werden offen legen, warum sie ausgewählt wurden, welches die besten sind und sogar wo man sie finden kann. Lasst es euch nicht entgehen...Ich verspreche euch, dass eure Geduld belohnt wird.




Kampfkunst und Beruf K-I: Du arbeitest als Model und Stuntfrau. Das ist eine ungewöhnliche Kombination Jules: Ich habe im Ausland gelebt und kam nach Deutschland, um in meinen Ferien historisches Fechten zu lernen. Dabei wurde ich vom Chef eines bekannten Stuntunternehmens beim Training gesehen. Und auch mein Fechtmeister Gerd, wollte mich schon nach 3 Trainingseinheiten nicht mehr weglassen. Er meinte, dass ich Talent hätte und sagte: "Bleib doch hier und mach was draus." So kam ich zu „Rainer Werner Stunts in Berlin“. K-I: Und zum Modeln? Jules: Das fing mit einer Zeitungsanzeige an. Ein Fotograf suchte echte Sportler mit ansprechendem Aussehen für Sportaufnahmen weil das Können der 'normalen' Models für das Projekt nicht ausreichte. Die haben häufig gar nicht genug Kraft und Beweglichkeit um gewisse Posen um zusetzten. Gerade die Frauen dürfen ja oft außer strikt vorgeschriebenem Bodyshaping gar keinen Sport machen, damit sie keine sichtbaren Muskeln kriegen. Ich bin dann zu dem Casting gegangen, hab mir aber keine Hoffnungen gemacht, weil ich dachte, ich sei zu alt. Denkste! Na und so kam eines zum anderen und nach und nach immer mal wieder Aufträge. Anfangs habe ich fast ausschließlich Action Shoots gemacht, also Stunts für Fotoaufnahmen bei denen man nicht nur posiert, sondern mit oder ohne Waffen richtig vor der Kamera kämpft. Manchmal auch als Lara Croft Double oder als Emma Peel. Dazu kamen kleinere Film- und Videosequenzen sowie einige Live und TV-Auftritte, z.B. bei Vox oder im RBB. Für einen deutschen Film habe ich die Kampfchoreografien entwickelt, Stunts gemacht und die Schauspieler für den Dreh trainiert. Sieben Damen ohne jegliche Kampferfahrung in viel zu kurzer Zeit von ‚Zero to Hero‘. Das war schon eine Aufgabe. Die mussten Fallen, Schlag-und Tritttechniken ler nen, wie man mit Pistolen und Gewehren hantiert, sich anschleicht, Deckung gibt, Türen eintritt. Mit einer Darstellerin habe ich auch eine üble Prügelei und einen Messerkampf gemacht. Das war eine echt intensive Vorbereitung. Die Mädels haben sich sehr angestrengt! Mittlerweile arbeite ich aber auch als „ganz normales“ Model. K-I: Wie ist Dein Kampfkunsthintergrund? Jules: Mit 14 habe ich einen Selbstverteidigungskurs gemacht und gemerkt, dass es ein guter Einstieg ist, aber nicht genügt, wenn man’s wirklich können will. Bin dann beim Ju Jutsu

gelandet was ich viele Jahre trainierte. Meinem damaligen Sensei verdanke ich viel. Er hat mich sehr gefördert. Der Stil war eine super Grundlage, weil er wirklich vielseitig ist. Die Kampfkunstfaszination hatte mich gepackt und wo sich die Möglichkeit bot andere Arten auszuprobieren und hinein zu schnuppern, hab ich es gemacht: Aikido, Boxen, Esrcima, Glima, Grappling, Hapkido, Jodo, Kali, Karate, MMA, Naginata, Ringen, Taekwondo, verschiedenes Wushu usw. Aber wie gesagt wirklich nur ‚reingeschnuppert‘. So viele Stile kann kein Mensch in einem Leben vernünftig lernen. Später kam noch Iai-Do hin zu. Ich hatte das große Glück eines alten japanischen Lehrmeisters: Kanai Sensei (†). Ein großartiger Mensch: sanftmütig, warmherzig und

Das Interview führte : Olaf Schönau. Photos: Copyright © by the artists. Andreas Maria Kahn, Anna C Photography, Archiv Jules, Lichtschwimmer, Mark Fernyhough, Paul Edael, Steve Zhi , Tim Flavour, A. Waltenberg.

bescheiden. Und ein hervorragender Kämpfer bis ins hohe Alter. Man hat seine Schwerthiebe mal gemessen. An Schnelligkeit suchte er seinesgleichen. Auf seine Einladung hin durfte ich nach Japan reisen und dort ganz viel traditionelles Budo trainieren. K-I: Hast Du bei Deiner Arbeit merkwürdiges oder skurriles erlebt? Jules: (lacht) Oh ja! Einiges. Ein Kunde wollte mich für ein Kampfkunstshooting buchen und war beim Vorgespräch dann total enttäuscht, dass ich nicht fliegen konnte. Der dachte wirklich, Budoka flitzen wie im Film ‚Tiger und Dragon‘ durch die Lüfte. Half nichts, ihm zu erklären, dass das nur mit Hilfe von Wire Works geht. Der Gute war sehr enttäuscht und wollte mir nicht recht



Kampfkunst und Beruf „Mit einer Darstellerin habe ich auch eine üble Prügelei und einen Messerkampf gemacht. Das war eine echt intensive Vorbereitung. Die Mädels haben sich sehr angestrengt! Mittlerweile arbeite ich aber auch als ‘ganz normales’ Model.“ Menschen mit vier Waffen aufeinandertreffen, sich damit duellieren, aber nicht verletzten dürfen. Jede Bewegung muss Zentimeter genau sitzen, damit niemand Schaden nimmt, aber es im Film entsprechend echt aussieht. Das ist echtes Gehirnjogging. glauben. Vermutlich sucht er immer noch. K-I: Gab es auch gefährliche Situationen? Jules: Definitiv. Das Problem ist einfach, dass viele Leute -und manchmal auch die, die was zu sagen haben, beispielsweise aus Produktion oder Regie- oft keine Vorstellung davon haben, wie viel Arbeit in so einer paar Sekunden-kurzen Kampfszene steckt. Oft unterschätzen die die Gefahren. Wenn‘s gut gemacht ist, sieht es total leicht aus und geht ganz schnell. Aber dahinter steht unglaublich viel Vorbereitung und Präzision damit es echt aussieht und trotzdem keiner schwer verletzt wird. Man hat mich am Set mal angewiesen mit Pfeil und Bogen zu schießen obwohl eine große Gruppe von Leuten in der Schusslinie saß. Nicht auszudenken, wenn einer von denen plötzlich hochgekommen wäre. Eine kleine Unaufmerksamkeit, sei es weil ein Komparse Kopfhörer trägt und Musik hört oder ein dummer Zufall wie ein Wespenstich, und schon passiert ein ganz böser Unfall. Die Grundregel lautet: Immer HINTER dem Schützen bleiben. Aus Zeitgründen hat man sich

geweigert, den Platz zu räumen. Da hab ich mich geweigert zu schießen. Pfeil in der Brust braucht kein Mensch. Das ist eine tödliche Waffe, kein Kinderspielzeug. K-I: Wie gefährlich sind Stunts und hast Du Dich schon mal verletzt? Jules: Für jemanden, der es nicht kann, ist das natürlich gefährlich. Klar gibt es blaue Flecken, Prellungen und auch mal Schürfwunden. Richtig verletzt habe ich mich dabei aber noch nie. Es ist ziemlich unfair, dass Stuntleute so hohe Versicherungsbeiträge zahlen müssen. Das sind keine hirnlosen Draufgänger. Die machen das ja weil sie es KÖNNEN. Sie wissen ganz genau wo ihre Limits sind. Zudem sind sie sehr fit und durchtrainiert. Das ist ein guter Schutz. K-I: Sind Europäische Kampfkünste Deine besondere Leidenschaft? Jules: Fechten mit den gängigen historischen Blankwaffen. Das geht ein- aber auch zweihändig, mit einem kürzeren Dagger und einer langen Waffe. Das ist koordinativ ganz schön anspruchsvoll, wenn 2 (oder mehrere)

K-I: Man muss immer voll konzentriert sein? Jules: Kleine Unaufmerksamkeiten gehen gar nicht. Routine ist gut aber sich zu sicher sein ist gefährlich. Wenn man einen schlechten Tag hat, zu müde oder unkonzentriert ist, bricht man das Training am besten ab. Safety ist oberstes Gebot. Was wie brutales Hauen und Stechen aussieht, ist in Wahrheit echte Feinarbeit. Am schwierigsten bislang fand ich Treppen-Fechten. Auf einer diagonalen Schräge mit Tempo, das verlangt einem echt was ab. Ständig hat man die Degenspitze vorm Gesicht. Da muss man wirklich sehr aufpassen. Man trägt ja keinen Schutz. Die Waffen sind zwar nicht scharf, aber so ein Auge und ein paar Finger sind schneller weg als man denkt. Zurzeit lernen wir Mantel- und Degenfechten. Das ist keine Filmerfindung, sondern tatsächlich ein historischer Kampfstil in dem der Umhang, statt Dolch, als Zweitwaffe eingesetzt wird. Die sind ziemlich schwer. Das tut ganz schön weh, wenn man einen Mantel abkriegt. K-I: Von den Asiatische zu den Europäischen Kampfkünsten. War das leicht?


sich und ihre Leute verteidigen mussten. Oder Stocktechniken waren nicht nur auf Okinawa die Bauer nwaffe. Der Bo ist als sogenannter Quarterstaff, für England, seit dem 16. Jahrhundert belegt. Nur dass der dort zwischen ca. 1,80 – 2,70 maß. Das Nunchaku entspricht dem Dreschflegel aus den hiesigen Bauernkriegen des 16. Jahrhunderts. Die europäische Version wurde später zum „Streit- oder Kriegsflegel“ entwickelt und mit Spitzen und Nägeln versehen. K-I: Machst Du noch asiatische Kampfkunst? Jules: Dafür bleibt leider wenig Zeit. Wenn, dann meistens mit Kollegen. Für ein geregeltes Vereinstraining ist mein Job nicht geeignet. Wochenenden, Feiertage und vorhersehbare Arbeitszeiten gibt es nicht. K-I: Was möchtest Du in Zukunft tun? Jules: Noch mehr Martial Arts Szenen und Fechtduelle für Filme machen dürfen. Vielleicht sogar für große internationale Produktionen

Jules: Ich musste mich ganz schön quälen. Vieles ist technisch ein Gegensatz zu den asiatischen Stilen. Dabei kommt ja vieles ‚aus der Hüfte‘. Man nimmt oft in der Defensive den Oberkörper zurück um das Gesicht zu schützen. Beine und Arme bewegen sich oft gegensätzlich, also rechter Arm vor ne und linkes Bein. Beim Fechten ist man GLEICHSEITIG und in der Vorlage. Die Bewegung kommt aus dem Handgelenk. Die Fechtschritte sind ganz anders. Ich musste buchstäblich neu Laufen lernen. Beim Stunt kommt noch hinzu, dass man nicht voll treffen darf. Jahrelang trainiert man „Treffen“ und plötzlich darf man das nicht mehr. Dann auf

„danebenhauen“ umzuschalten ist echt schwer gewesen. K-I: Stellst Du Parallelen fest? Jules: Wir haben zwar leider im Gegensatz zu den asiatischen Kampfkünsten große Überlieferungslücken, aber es ist schon so, dass die Menschen an verschiedenen Orten und zu verschiedenen Zeiten sehr ähnliche Lösungen für die gleichen Probleme entwickelten. Die Wikinger benutzten eine Technik, die übersetzt „Frauenwurf“ heißt. Das ist ein Fußfeger und dem O Soto Gari sehr ähnlich. Der war für die Wikingerinnen, die ja oft alleine ihre Frau stehen und


AUTOR: SALVATORE OLIVA

REF.: DVD/TV2

TITEL: J.K.D. STREET SAFE: REF.: DVD/SALVA • DVD/SALVA2 TITEL: KNIFE FIGHTING: • DVD/SALVA3 • DVD/SALVA4 TITEL: PROFESSIONAL • DVD/SALVA5 FIGHTING SYSTEM: • DVD/SALVA6 TITEL: PROFESSIONAL • DVD/SALVA6 FIGHTING SYSTEMKINO • DVD/SALVA7

REF.: DVD/BL

AUTOR: B. RICHARDSON

MUTAI: TITEL: BRUCE LEE: DER MENSCH UND SEIN ERBE

AUTOR: RANDY WILLIAMS

AUTOR: JOAQUIN ALMERIA

REF.: DVD/ALM2 TITEL: JKD TRAPPLING TO GRAPPLING

REF.: DVD/ALM3 TITEL: FILIPINO MARTIAL ARTS

TITEL: TRIBUTE TO LEE BRICE AUTOR: TED WONG & CASS MAGDA

REF.: DVD/ALM4 TITEL: STREETFIGHTING! JEET KUNE DO

REF.: DVD/RANDY1 REF.: DVD/RANDY2 TITEL: WING TITEL: WING CHUN KUNG FU: CHUN KUNG FU: CHUM KIU SIU LIM TAO

TITEL: JKD STREET DEFENSE TACTICS: TITEL: EXPLOSIVE DUMOG TITEL: JKD STREET TRAPPING”

inglés/Español/Italiano inglés/Español/Italiano

AUTOR: TIM TACKETT

REF.: DVD/JKDTIM3

REF.: DVD/EFS1

TITEL: JEET KUNE DO BRUCE LEE’S YMCA BOXING

REF.: DVD/YAW2 TITEL: YAWARA KUBOTAN AUTOR: MASTER PEREZ CARRILLO

TITEL: JKD EFS KNIFE SURVIVAL AUTOR: ANDREA ULITANO

REF.: DVD/DP1 TITEL: 5 EXPERTS EXTREME STREET ATTACKS AUTOREN: VICTOR GUTIERREZ, SERGEANT JIM WAGNER MAJOR AVI NARDIA, J.L. ISIDRO & SALVATORE OLIVA

AUTOR: BOB DUBLJANIN

TITEL: JEET KUNE DO ELEMENTS OF ATTACK

REF.: DVD/SILAT3

TITEL: JEET KUNE DO

DVD/RANDY4 TITEL: CONCEPTS & PRINCIPLES

inglés/Español/Italiano

REF.: DVD/JKDTIM4

REF.: DVD/JKDTIM2

REF.: MUKRANDY4 REF.: MUKRANDY6

REF.: MUKRANDY5

REF.: MUKRANDY3

TITEL: JKD ”

REF.: DVD/RANDY3 TITEL: WING CHUN KUNG FU: BIU JEE

REF.: DVD/SILAT

ENGLISCH

ANDERE STILE

REF.: DVD/JKDTIM

REF.: MUKRANDY1

REF.: MUKRANDY2

TITEL: THE WOODEN DUMMY ENGLISCH / ITALIENISCH

TITEL: PENTJAK SILAT

REF.: DVD/SILAT4

REF.: DVD/BURTON REF.: DVD/BURTON2 TITEL: JEET KUNE DO TITEL: JEET KUNE UNLIMITED DO UNLIMITED

TITEL: TITEL: ESPADA Y DAGA BUKA JALAN SILAT


Karate

Interview von Sachiko KASE: Martín Fernández Rincón

Vor gut einem Monat erfuhr ich von Sachiko Kase, der jüngsten Tochter des verstorbenen Sensei Taiji Kase, dass ihre Schwester Yumiko ein Buch ü b e r d a s L e b e n i h r e s Va t e r s geschrieben hat. So entstand die Idee eines Interviews zu diesem Thema um so diese Nachricht in den wichtigsten Kampfsportmagazinen an die Öffentlichkeit zu bringen. Nach Rücksprache mit Alfredo Tucci bot

dieser uns dafür freundlicherweise seine Unterstützung an. Ich habe das Privileg gehabt den Entwurf des Buches mit seinen hervorragenden Fotos (die meisten wer den zum ersten Mal veröffentlicht) zu lesen, sowie die 2 DVDs mit zahlreichen Fotos und Videosequenzen zu visionier en. Dafür möchte ich der Familie KASE und das in mich gesetzte Vertrauen danken; desweiter en auch für die wichtige Unterstützung die alle Anhänger von Sensei Kase von ihr erhalten, sowohl diejenigen die wir noch das Glück hatten direkt bei ihm zu lernen als auch diejenigen die ohne ihn persönlich kennengelernt zu haben, seiner Lehre folgen. In den nun folgenden Zeilen, beleuchten wir Aspekte des Menschen Taiji Kase um den MEISTER besser kennen zu lernen. Anmerkung: Einige der hier behandelten Themen sind im Buch weiter ausgeführt...


Große Meister 1- MF: Das Buch und die dazugehörenden audiovisuellen Medien sind wunderbar, tiefgehend und sehr bewegend. Könnten Sie uns erzählen wie es zu der Idee zu diesem Buch und dem Format Buch + 2 DVD kam? SK: Es macht mich glücklich zu sehen dass dir das Buch gefallen hat. Ich finde wirklich dass meine Schwester Yumiko eine hervorragende Arbeit gemacht hat aber du solltest wissen dass sie daran mehr als 3 Jahre gearbeitet hat. Als Yumiko anfing das Buch zu schreiben, hatte sie noch keine konkrete Vorstellung von dem endgültigen Format. Wir fingen

also als erstes an viel Material wie Fotos und Videoaufnahmen zusammen zu tragen. Als das geschehen war, hatte meine Schwester die Idee von einem Album das auch viele private und persönliche Fotos beinhalten sollte. Da viele dieser Fotos nicht in ein Buch gepasst hätten, kam es zu dem Gedanken mit diesen eine spezielle DVD zu erstellen. Als dann auch viele Videoaufnahmen vorlagen, wollte sie eine DVD produzieren die unseren Vater beim Unterrichten in Europa zeigt. Wir wollten zeigen wie er unterrichtete, seine Art der Interaktion mit den Schülern und, ganz besonders, seine

wunderbaren Techniken. Die dafür verantwortliche Person hatte die gute Idee verschiedene Techniken mit verschiedenen Assistenten auszuwählen. Das war genial! Nach diesem ersten Entwurf musste meine Schwester nun eine passende Struktur für das Buch finden und kam nach Frankreich um sich dazu durch Gespräche mit verschiedenen französischen Schülern meines Vaters inspirieren zu. Einer von ihnen, Alain Verbeeck, der meinem Vater sehr nahe stand, gab ihr die notwendige Inspiration und nun konnte sie mit dem Buch beginnen. So kam es zu dem endgültigen Format: Buch + 2 DVD. 1-Forts. Welche Rolle hat Ihre Mutter, Frau KASE bei der Erstellung dieses Buches gehabt? SK: Meine Mutter war die Quelle der wichtigsten Daten, Geschichten und Anekdoten die meine Schwester in dem Buch erzählt und auch eine unserer größten Stützen. Sie ist weiterhin die Säule unserer Familie! 2- MF: Warum wurde es jetzt geschrieben, zum Zeitpunkt des 10. Jahrestages des Todes Ihres Vaters? SK: Am Anfang dachten wir nicht daran es zu dieser Gelegenheit zu veröffentlichen... Wir brauchten Zeit um uns nach dem Tod unseres Vaters zu erholen und weiter vorwärts zu schreiten, so wie er es uns gelehrt hatte. Dann entstand der Gedanke ein Buch zu schreiben um unsere Erinnerungen mit denjenigen zu teilen die unseren Vater liebten. Wir dachten es früher veröffentlichen zu können aber wir hatten viele Schwierigkeiten mit der Entstehung des Buches. Es gab Fehler und Missverständnisse bei der Übersetzung ins Englische. Der Verlag in Tokio hatte Angestellte gewechselt aufgrund inter ner Schwierigkeiten, usw...._Wegen all dieser Verzögerungen entschieden wir dass es eine gute Idee wäre, das Buch zur Gedenkfeier zum 10. Jahrestages des Todes unseres Vaters zu veröffentlichen. 3MF: Ehrlich gesagt interessieren mich sehr viele Fragen aber ich möchte nicht zu viel aus dem Buch verraten damit die Leser es so wie ich aus erster Hand selber genießen können doch bitte, könnten Sie uns etwas mehr darüber erzählen wie Ihre Mutter dazu beigetragen hat, dass Ihr Ehemann sich voll und ganz mit Körper und Geist dem Üben und Unterrichten des Karate widmen konnte? SK: Ehrlich gesagt, mein Vater wäre ohne die bedingungslose


Große Meister - Foto links: Sensei Taiji Kase mit 14 Jahren - Großes Foto rechts: 1941 während des 2. Weltkrieges, Sensei Taiji Kase (ganz links in Schuluniform) mit seinen Eltern und Geschwistern - Foto unten, in der Mitte: ein besonders geschätztes, in einem Studio aufgenommenes Foto, mit seinen Eltern und jüngerem Bruder Yasuaki 1933


Unterstützung meiner Mutter nicht in der Lage gewesen, zu solch einer beruflichen Karriere zu gelangen wie er sie hatte. Meine Mutter hatte schwierige Momente als sie in Frankeich 1967 mit zwei kleinen Töchtern ankam. Sie sprach kein Französisch, hatte keine Freunde und keine Familie. Sie fühlte sich bestimmt sehr einsam. Frankreich und Paris waren komplett anders zu jener Zeit (vor 46 Jahren). Es gab damals nur wenige Japaner, keine japanischen Lebensmittel und kein japanisches Fernsehen. Und trotzdem beklagte sie sich nie. Aber, meiner Meinung nach, ist es nicht ausreichend nur von meiner Mutter zu reden. Es gibt da noch jemanden in der Familie die in großem Maß an der Geschichte meines Vaters und unserer Familie beteiligt war: Meine ältere Schwester Yumiko. 3-Forts. Könnten Sie uns ein bisschen mehr darüber erzählen? SK: Obwohl es wahr ist dass meine Mutter die Stütze der Familie war, war dem aber so weil sie die Unterstützung ihrer ältesten Tochter Yumiko hatte. Das ist etwas was das Buch nicht aufzeigt weil sie die Autorin ist aber es erscheint mir interessant darüber zu

reden. Meine ältere Schwester half meiner Mutter, die Schwierigkeiten mit der französischen Sprache hatte, schon seit sehr jungem Alter. Und sie hatte auch eine sehr wichtige Rolle an der Seite meines Vaters. Ich möchte sagen dass Yumiko auf gewisse Art die erste "Assistentin" meines Vaters war. Sie spielte auch eine sehr wichtige Rolle als ich als Teenager oft nicht mit meinem Vater einverstanden war. Ich kam im Alter von 3 Jahren nach Frankreich und sehr bald wurden meine Gedanken und Gewohnheiten "französisch" und ich prallte auf die strenge Budo-Erziehung meines Vaters auf. Im Gegensatz zu meiner älteren Schwester war das für mich sehr schwierig zu ertragen. Ich hatte also Streit mit meinem Vater denn ich habe den gleichen starken und unabhängigen Charakter wie er. Meine Mutter und meine Schwester, eingefangen inmitten dieser Situation, machten schwierige Momente durch und litten sehr dadurch... Heute fühle ich mich schlecht deshalb aber in jenen Momenten hatte ich keine andere Möglichkeit mich auszudrücken. Trotzdem haben meine Schwester und


Karate meine Mutter immer versucht die Situation zu retten und mich zu unterstützen denn sie wollten nicht dass sich die Familie trennt. 4- MF: Ihr Vater war ohne Zweifel einer der wichtigsten Meister des 20. Jahrhunderts mit einer langen und sehr bedeutsamen, internationalen Karriere obwohl er das in

seiner Bescheidenheit nie ausdrückte. Tatsächlich hat es noch viele andere Meister dieses Stils gegeben, doch nur sehr wenige haben so ein tiefgehendes und glanzvolles Erbe hinterlassen. Kase Ha Shotokan Ryu ist heute als spezifische und originale Linie und Arbeitsmethode auf der ganzen Welt anerkannt. Wie fühlen sie sich dabei zu wissen dass das Werk ihres Vaters lebendig ist und Anhänger in sehr vielen Ländern hat? SK: Es erscheint uns unglaublich dass Menschen nach 10 Jahren noch sein Werk weiterführen, in der KSK-Academy, anderen Strukturen und in eigenen Dojos. Wir sind darüber sehr zufrieden und stolz aber was uns am meisten beeindruckt ist dass seine Assistenten und die nächsten Schüler aus Frankreich und anderen europäischen Ländern

- Foto links: Sensei Kase's Hochzeit am 15.04.1952 - Foto in der Mitte: Während der Flitterwochen im April 1952 in einem Hotel in japanischem Stil (Ryokan) in Shuzenji - Foto oben: Sensei Taiji Kase mit seiner älteren Tochter Yumiko ca. 1963 - Foto rechts: Sensei Taiji Kase mit seinen Töchtern und Sensei Shirai in ihrem Garten im Januar 1965. Das Gebäude dahinter ist das von ihm gebaute Karate-Dojo.


Große Meister immer noch den Kontakt mit uns pflegen. Das ist das größte Vermächtnis das uns unser Vater hinterlassen konnte, ein Erbe das vom Herzen kommt. Das ist wirklich unbezahlbar. Besonders wenn man es vergleicht mit dem was üblicherweise nach dem Verscheiden eines großen Meisters (nicht nur im Karate) passiert. Es ist einfach überraschend. Üblicherweise sieht es so aus dass eine anfängliche Kontinuität schnell nachlässt. Am außergewöhnlichsten ist die Wirkung die mein Vater auf seine direkten Schüler gehabt hat. Neulich besuchte ich einen Lehrgang in einer französischen Stadt um unser Buch vorzustellen. Dort konnte ich sehr junge Schüler kennenlernen die meinen Vater nicht mehr persönlich kannten also seine Lehren nicht direkt erhielten und doch lernen sie diese von jenen die ihn persönlich kannten und es ist wundervoll wie mein Vater in ihnen weiter "lebt". 5- MF: Wie empfand Ihr Vater Ihrer Meinung nach die Aufgabe das von seinen Meistern und Lehrern erlernte zu lehren und weiterzugeben? SK: Mein Vater hatte Vertrauen und glaubte an das was er unterrichtete, die Lehre von seinem Sensei Yoshitaka Funakoshi. Er bekam einen Schock als Yoshitaka starb und wie Du weißt starb

er am selben Tag wie Yoshitaka, am 24. November. Mein Vater hat dann selber die Lehren von Sensei Yoshitaka weiterentwickelt... 6- MF: Könnten Sie uns sagen ob Ihr Vater etwas über seine Besorgnisse betreffend der Entwicklung und das Engagement seiner Anhänger in den verschiedenen Ländern erwähnte und falls ja, über welche Aspekte sprach er am häufigsten? SK: Kurz bevor seinem Tod wollte er nach Südafrika zurückkehren, das erste von ihm besuchte Land auf seiner ersten Reise außerhalb Japans. Südafrika gefiel meinem Vater sehr gut. Er wollte seine Shotokan-Schüler dort unterstützen. Es sollte eine Reise der ganzen Familie werden... 7- MF: Sensei Kase war immer sehr glücklich und voll dabei bei allem was er machte aber könnten Sie uns erzählen wie ein normaler Tag zu Hause in seinem Leben aussah? Was für Sachen machte er üblicherweise?


Karate SK: Wenn er nicht unterrichtete mochte er zu Hause auszuruhen. Er brauchte das um seine Batterien wieder aufzuladen, denn seine Arbeit war sehr leidenschaftlich, ermüdend und "stressig" aufgrund der Aufmerksamkeit die er jedem und allem widmete. Deshalb wenn er zu Hause war, liebte er es viel zu lesen, eine ruhige Aktivität bei der er sich ausruhen

und gleichzeitig "aktiv" und Sachen lernen konnte. So bestellte er regelmäßig eine große Anzahl Bücher die meine Mutter in dem japanischen Buchladen "Junku" für ihn besorgte. Das erläutern wir auch sehr gut im Buch. Desweiteren mochte er es Fotoapparate und ihre verschiedenen Einzelteile zu sammeln und erfreute sich daran diese auszuprobieren. Er hatte auch ein Teleskop nah am Fenster installiert um die Sterne zu beobachten wenn das möglich war. Eine Uhrensammlung bewahrte er gut in einem Kasten auf den meine Schwester und ich nach seinem Tod uns teilten. Er schätzte sehr die Hausmannskost meiner Mutter die sehr gut kocht und während des Essens, erzählte er uns gerne von den angenehmen Momenten seiner letzten Reise, was er zu essen bekam, wen er kennengelernt hatte, usw.... Wir

- Foto links: 1960 auf der Reise nach Südafrika - Foto in der Mitte: 1971, Sommerlehrgang in Saint-Raphael - Foto rechts: 1975 in seinem Dojo “Fudo Karate Club” - Foto oben: Sensei Taiji Kase mit seiner älteren Tochter Yumiko im Sommer 1960


Große Meister waren Privilegierte die diese kostbaren Momente mit ihm teilen konnten. 8- MF: Alle die wir Sensei Taiji Kase kannten wissen das er sehr geliebt und geachtet war und ist aber gab es nach seinem Versterben irgendwelche Probleme, vielleicht dass eine Gruppe oder Person sich als die wirklichen Vertreter vom Sensei ausgaben? SK: Ja, das stimmt. Ein oder zwei Jahre nach seinem Tod, wollten sich einige

französische und europäische Schüler als seine Nachfolger vorgeben und erst vor kurzem, kurz vor Weihnachten 2013 behauptete ein meinem Vater sehr nahestehender Assistent, sein Nachfolger zu sein. Wir sind der Meinung dass einige "arrogante" Personen glauben das Recht dazu zu haben, vielleicht weil mein Vater immer so nett zu allen war. Leider verstanden diese Typen nicht viel von der Lehre meines Vaters. Es sind zwar nicht viele aber so etwas ist doch einfach unglaublich und wir haben keine passenden Worte dafür. Diese Menschen tun uns nur leid. Aber es wäre natürlich sehr interessant zu wissen was denn ein "echter" Erbe oder "offizieller" Nachfolger machen müsste denn viele Menschen reden darüber aber ich bin mir nicht sicher ob sie die wirkliche und gesamte Bedeutung davon verstehen. Das ist ein

interessantes Thema das wir weiter ausführen können. 9- MF: Ich habe von dem Verein AKS (Amicale Kasé Souvenir) gehört aber ich weiß nur wenig darüber. Könnten Sie uns bitte von AKS erzählen? SK: AKS ist ein Verein den ich zusammen mit allen Familienmitgliedern, inklusive meiner Mutter und meiner älteren Schwester Yumiko gründete. Das war Ende 2003 als mein Vater noch lebte. Der Zweck war an der Seite meines Vaters zu arbeiten um ihn zu "unterstützen". Ich kam 2002 aus Japan zurück und als mein Vater 2003 erkrankte, wurde mir bewusst dass wir ein finanzielles Problem haben könnten wenn wir tatenlos blieben. Deshalb bat ich überall um Hilfe, auch den französischen Karateverband und begann eine gute Arbeit in diesem Sinne bis mein Vater ein Jahr später verstarb. Dadurch wurde ich zutiefst erschüttert, denn alles passierte genau in dem Moment als ich anfing wieder eine Verbindung mit meinem Vater aufzubauen nachdem ich das Elternhaus mit 22 Jahren verlassen hatte. Es ist unbeschreiblich was ich in diesem



Große Meister Moment fühlte aber wenigstens war ich ein Jahr lang an seiner Seite gewesen und wir sprachen über verschiedene Themen, hauptsächlich über Karate, sein Lieblingsthema. Wenn er guten Mutes war, konnten wir stundenlang reden aber war er müde oder lustlos, schwieg er. Unsere Familie hat 10 Jahre gebraucht um seinen Tod zu akzeptieren und weiter auf dem Weg voranzuschreiten den er uns gezeigt hatte. Dank derjenigen die meinen Vater wirklich liebten und die uns auch weiter unterstützten hat die AKS heute zum Ziel das Legat meines Vaters zu erhalten und verewigen. Wie zum Beispiel dieses Buch zu schreiben das in Kürze verfügbar sein wird. Desweiteren pflegen wir den Kontakt mit den Menschen in Frankreich und außerhalb mit denen mein Vater in Kontakt stand. Aus diesem Grund reisen meine Mutter und ich dieses Jahr zu diesem besonderen Ereignis sehr viel und meine Schwester Yumiko wird sich uns anschließen sobald sie kann. AKS repräsentiert meinen Vater und ich werde alles Mögliche tun damit sein Name auch weiterhin gewürdigt wird. Meine Mutter und meine Schwester stehen dafür hinter mir. Ich habe ihre Unterstützung solange ich treu und ehrlich bleibe bei dem was ich mache. Es gibt verschiedene Projekte die ich gerne

machen würde doch noch ist es zu früh darüber zu reden. Zuerst möchte ich die Reaktion der Menschen auf das Pack Buch + DVDs sehen. Danach entscheide ich was ich dann tun werde.

die Notwendigkeit ins Ausland zu gehen und irgendwo in Europa zu leben. Er entschied sich für Frankreich weil er dieses Land aus einem ganz besonderen Grund liebte.

10- MF: Könnten Sie uns bitte über die KSK-Academy erzählen? SK: Die KSK-Academy wurde gegründet als mein Vater noch lebte und muss jetzt ohne ihn weitermachen. Der Präsident, Sensei Dirk Heene hat die schwierige Aufgabe die Academy ohne meinen Vater weiter zu führen und dirigieren. Unsere Familie hält immer den Kontakt mit ihm und unterstützt ihn soviel es geht. Meine Mutter ist EhrenPräsidentin.

12- MF: Können Sie uns bitte von einem Moment berichten in dem Ihr Vater ganz besonders glücklich war aufgrund eines mit Karate zusammenhängenden Ereignisses? SK: Mein Vater war ganz besonders glücklich wenn er uns von der "4. Dimension" des Karate erzählte. Wenn er inspiriert war konnte er stundenlang darüber reden und versuchen meiner Schwester und mir zu erklären was die 4. Dimension ist. Weil ich das nicht alles verstand und sehr weit davon entfernt bin es zu verstehen bat ich einige der näheren Assistenten meines Vaters um mehr Erklärungen aber sie konnten mir diese auch nicht geben.

11- MF: Ihr Vater sagte mir dass er sich manchmal wenn er in Japan unterrichtete unverstanden fühlte weil die Japaner seinen Arbeitsansatz nicht gut verstünden. Er sagte "Ich fühle mich in anderen Länder n besser verstanden..." aber er war ja auch ein bisschen spaßig. Wie sehen Sie das? SK: Ich glaube dass sich die Lehre und Denkweise meines Vaters mehr den westlichen Menschen entspricht als den Japanern, obwohl er Japaner war und in Japan erzogen wurde. Deshalb spürte er

13- MF: Gibt es, zusätzlich zu all dem in diesem Gespräch erwähnten, irgendetwas Besonderes dass Sie den Leser n mitteilen wollen, um das persönliche und berufliche Leben Ihres Vaters besser zu verstehen? SK: Von meiner Sicht möchte ich sagen dass mein Vater mit seinen Töchtern die


Karate gleichen Schwierigkeiten hatte wie jeder andere Vater auch, besonders mit mir! So sind wir also eine Familie wie viele andere auch aber mit einer Ausnahme: Mein Vater war außergewöhnlich in allem was er machte. Er behielt immer die wunderbare Eigenschaft seiner Persönlichkeit sich für alle Menschen die er kennenlernte zu interessieren und jeden Moment mit Neugierde

zu erleben. Seine Augen leuchteten immer. Mein Vater war sehr glücklich als mein Neffe Yuusuke (sein Enkel) geboren wurde. Yuusuke wurde sehr von meinem Vater beeinflusst. Obwohl sie nicht zusammen lebten, hat es meine Schwester immer geschafft so oft wie möglich meine Eltern zu besuchen. Bevor sie nach Chile zog verbrachte sie zum Beispiel 2 Monate in Paris als Yuusuke 3 Jahre alt war. Sie verbrachten diese Zeit zusammen und Yuusuke hat unvergessliche Erinnerungen davon trotz des jungen Alters. Danach lebten sie 3 Jahre in Argentinien als Yuusuke 9 bis 11 Jahre alt war. Mein Vater lag in dieser Zeit im Sterben und Yumiko kam mit Yuusuke nach Paris der so den Tod seines Vaters miterlebte. Yuusuke war zu sehr besonderen Momenten im Leben meines Vaters anwesend und wird diese


Große Meister guten und schlechten Erinnerungen für immer behalten. 14- MF: Vor kurzem ist Nelson Mandela verstorben und ich weiß dass Ihr Vater seine Persönlichkeit sehr bewunderte. Könnten Sie uns mehr darüber erzählen? SK: Selbstverständlich. Es besteht kein Zweifel daran dass sich mein Vater von dieser großen Persönlichkeit inspirieren ließ. Besonders wenn es Probleme gab mit verschiedenen Organisationen, finanziellen Partnern oder Schülern die ihn verrieten. Nelson Mandela hatte eine besonders starke Überzeugung in seinem Kampf weil er wusste dass er Recht hatte. Sogar während 27 Jahren Gefängnishaft behielt er seinen Glauben und danach war er in der Lage den Verantwortlichen seiner Haft zu verzeihen..._Mein Vater hatte immer eine starke Überzeugung weil er mit dem Karate von Sensei Yoshitaka Funakoshi weiter machen wollte. Wenn man einer großen Organisation angehört, kann man nicht machen was man will.

Man muss Eingeständnisse machen. Er machte keine und wollte die Freiheit behalten um in der Lage zu sein mit dem Karate weiter zu machen das er weiter entwickeln wollte. Freiheit hat ihren Preis und deshalb ist er nicht sehr reich geworden (hatte aber genügend Geld um bequem zu leben). Er wollte dass seine Familie und speziell seine Töchter die Sachen wertschätzten die wir hatten. Was ich am meisten schätze ist das Vermächtnis dass er meiner Schwester und mir hinterließ: Eine Budo-Erziehung die uns ermöglicht hat zu überleben und die Kraft aufblühen zu lassen die wir irgendwo tief in unserem Innern hatten und auch mit den Leuten in Verbindung zu sein die ihn liebten und sich um ihn sorgten, die Menschen die uns in den schwierigen Momenten unterstützt haben. 15- MF: Ihr Vater war ein eifriger Lektor verschiedener Themen. Erinnern Sie sich an einige der letzten Bücher die er las?

SK: Seine letzten Lektüren waren nur Zeitschriften. Eine die er sehr wertschätzte war: Bungei Shunjun, eine monatliche, japanische Zeitschrift, vergleichbar mit “L'Express”, Le Nouvel Observateur” o “Le Figaro”, in Frankreich. Ich kenne die entsprechenden Zeitschriften anderer Länder nicht. 16- MF: Könnten Sie uns darüber erzählen als Ihr Vater und Sensei Shirai von der französischen Regierung eingeladen wurden um während der Feier zur Übergabe der olympischen Fackel bei den olympischen Winterspielen am 1. Januar 1968 in Grenoble eine Vorführung zu machen? SK: Das war einer der größten Momente in seinem Leben. Für ihn war es eine große Ehre das Karate, ein japanisches Budo, zu dieser besonderen Gelegenheit zeigen zu dürfen. Es war mehr als ein Traum für ihn. 16-Forts.: Was hatte das für einen Einfluss auf das Leben Ihres Vaters? SK: Es hatte einen enormen Einfluss auf seine Implikation im Karate-Unterricht in Frankreich so wie es im Buch detailliert wird... 17MF: Einer der charakteristischen Kennzeichen Ihres Vaters war die Freiheit, weit entfer nt von Klischees und rigiden Normen. Er ermutigte uns immer weiter zu trainieren und über unser Training zu reflektieren. In seinem Karate gab es keine Abkürzungen und trotzdem, stimmt es dass es Personen gab die ihm Hindernisse in den Weg legten weil er die von der französischen Regierung geforderten Titel nicht hatte? SK: Darüber rede ich nicht gerne weil das von der französischen Regierung erzeugte Problem einfach unglaublich war und weil sich mein Vater nach dieser Episode sehr verletzt fühlte... 18- MF: Meiner Meinung nach ist es sehr schwierig über Ihren Vater zu schreiben ohne seinen Schüler und Freund, den Sensei Shirai, zu erwähnen. Was können Sie uns über die Beziehung zwischen den beiden und ihren Familien sagen? SK: Es handelt sich um eine lange Geschichte einer großen und starken Freundschaft die bereits begann als ich noch nicht einmal geboren war. Darüber gibt es sehr viele Sachen zu erzählen. Sie lernten sich in der JKA kennen als mein Vater dort Instructor war und Shirai war der Assistent von Sensei Nishiyama. Sensei Shirai wurde 1960 von der JKA als Schüler akzeptiert. In diesem Moment


Der Action Star als Ehrengast bei der 2. Brandenburg Open (GER), Laurent Haag 9. DAN/Jiu Jitsu (FRA), Heinz-Jürgen Knapp 8. DAN/Kempo (GER), Daniel Glowacki 8. DAN/ Aiki Jitsu (POL) und Sergej Kress 5. DAN/Kempo (GER) dabei.

Der Erfolg verlangt eine Fortsetzung Der große positive Zuspruch des ersten Events stellte den Verein vor die Herausforderung, es nicht bei einer einmaligen Veranstaltung zu belassen, sondern ein jährlich wiederkehrendes und festes Ereignis daraus zu machen. Im letzten Jahr war der Austragungsort eine große Lagerhalle in Woltersdorf für Lehrgang und Turnier. In diesem Jahr sind es zwei verschiedene Veranstaltungsorte.

Open Air im Stadion Der 2-tägige Lehrgang findet open air im Stadion der Stadt Erkner statt. Das Tur nier wiederum wird vor der martialisch wirkenden Kulisse der Schachtofenbatterie des Museumspark in Rüdersdorf ausgetragen. Wir freuen uns über alle Trainer vom Vorjahr und konnten in diesem Jahr weitere Trainer verpflichten: Mirko Berwing 3. DAN/American Kenpo Karate, Wolfgang Kamps Hanshi 8. DAN/Jiu Jitsu (GER), Ber nd Baumhöfer 7. DAN/Aiki Jitsu (GER).

Besonderes Highlight Cynthia Rothrock Wir sind sehr stolz darauf, als ganz besonderen Ehrengast Cynthia Rothrock aus den USA ankündigen zu können. Der Action und Martial Arts Movie Star freut sich schon sehr auf den Even in der Nähe von Berlin. Sie wird eine Woche unser Gast sein.

Daten Rückblick auf 2013 Der Förderverein für Sport, Bildung und Soziales e.V. veranstaltet mit seiner Abteilung Sport in diesem Jahr zum zweiten Mal die Brandenburg Open. Den Startschuss für diese Veranstaltung gab es am Juni 2013 mit einem Lehrgang über zwei Tage. Das Besondere an diesem Event war die Mischung aus einem Kampfkunst- und Kampfsportlehrgang mit anschließendem Turnier in traditioneller Kata und Showkata. Begleitend zum Lehrgang und Turnier wurde den Teilnehmern und Besuchern ein exklusives Rahmenprogramm geboten. Die Kids konnten auf der Hüpfburg Spaß haben oder sich schminken lassen. Eine

Hundestaffel aus Rüdersdorf zeigte ihr Können.

Haare schneiden mit dem Samurai-Schwert Als krönendes Highlight ließ sich eine junge Dame, selbstverständlich freiwillig, einen neuen Haarschnitt mittels Samurai-Schwert verpassen. An den 1. Brandenburg Open, im letzten Jahr, nahmen ca. 200 Sportler aus den unterschiedlichsten Stilrichtungen und aus den verschiedensten Ecken Deutschlands teil. Als Trainer waren Axel Franke 11. DAN/Nin Jitsu (GER), Joachim Jenkel-Peters 10. DAN/Jiu Jitsu

Der Event findet vom 5.-6. Juli 2014 statt. Bis zum 15.06.2014 können weitere Trainer und Stilrichtungen noch aufgerufen bzw. angefragt werden. Der Förderverein für Sport, Bildung und Soziales e.V. trägt diese Veranstaltung generell als ein stil- und verbandsoffenes Ereignis aus und möchte damit eine Plattform für die Kampfkunst und den Kampfsport bieten. Anforderung der Anmeldeunterlagen unter HYPERLINK: "mailto:verwaltung@foerdervereinsbs.de" verwaltung@foerderverein-sbs.de oder telefonisch unter: +49 (0) 1577 89 25 354

Text: Marcel Assmann Fotos: Archiv Marcel Assmann, Archiv AsiaSport


Event


TCS KNIFE FIGHTING CONCEPT Knife Cup 2014 - Messersparring im Wettkampfformat Messersparring und Messerkampf? Passt das 체berhaupt zusammen? Die Antwort ist: ja! Zum bereits f체nften Mal wird in Wien der Internationale Knife Cup veranstaltet. Ein Pointfighting Turnier im Semi-Kontakt Stil: jeder erste Treffer ein Punkt, hier z채hlt Reaktion, Geschwindigkeit, Beweglichkeit wie in der Realit채t.



Knife Defense


Peter Weckauf

Am 15. November 2014 ist es wieder so weit: der Internationale Knife Cup findet in Wien statt. Zum nunmehr fünften Mal steigt das Tur nier mit Wettkämpfern aus dem In- und Ausland. In den vorherigen Jahren waren TeilnehmerInnen aus Russland, Tschechien, Deutschland, England, Schweden, Italien, Spanien, Griechenland, Argentinien, der Schweiz, der Slowakei und natürlich aus ganz Österreich dabei. Messersparring ist in erster Linie ein sportlicher Wettkampf, bei dem Geschick, Schnelligkeit, Genauigkeit und Beweglichkeit im Vordergrund stehen. Es hat sich basierend auf dem realen Messerkampf entwickelt, der größte Unterschied zum normalen Messerkampf ist natürlich, dass es

beim Messersparring Regeln, Klassen, Schiedsrichter und Punkte gibt. Ziel des Wettkampfes ist es, sich im sportlichen Austausch zu messen. Besonderer Wert wird auf sportliche Fairness gelegt, übermäßige Härte wird ebenso geahndet, wie Tritte, Schläge oder Würfe. Diese führen sogar zur Disqualifikation. Gekämpft wird mit Schaumstoff-Trainingsmessern (Soft Sticks). Jeder Teilnehmer muss einen Helm, Schuhe, Tiefschutz und Faustschützer (Free Fight Handschuhe) tragen um das Verletzungsrisiko zu minimieren.

Wer kann mitmachen? Jeder! Das Turnier ist offen für Anfänger und Fortgeschrittene aus allen Verbänden und Gruppen, für Leute ganz ohne Wettkampferfahrung genauso wie für alte Wettkampfhasen. Um die Chancen etwas auszugleichen gibt es eine „Beginner“ Klasse für Leute ganz ohne Wettkampferfahrung und eine „Advanced“ - Klasse für Leute, die bereits über Wettkampferfahrung verfügen. Außerdem gibt es eine eigene Frauenklasse, die sich übrigens jedes Jahr immer regeren Interesses erfreut und bereits einige sehr gute und spannende Kämpfe geboten hat.

Turnierverlauf Das Turnier beginnt mit den Vorrunden, geteilt nach den unterschiedlichen Klassen und in den Klassen - je nach TeilnehmerInnenanzahl - wieder geteilt in Gruppen. In jeder Gruppe treten fünf bis sechs Kämpfer gegeneinander an. In den Gruppen wird nach dem Round Robin Prinzip gekämpft: das bedeutet jeder kämpft gegen jeden. Ein Kampf dauert drei Runden. Das garantiert jedem, der antritt, zumindest vier bis fünf Kämpfe und die Möglichkeit, sich für den Hauptkampf zu qualifizieren. Die Beginner sowie die Frauenklasse bekommen eine eigene Zwischenwertung, die nach der Anzahl der gewonnenen Runden bzw. bei Gleichstand nach Punkten entschieden wird.

Die beiden Erstgereihten aus jeder Gruppe (Advanced Klasse, Frauenklasse und Beginner Klasse) steigen in das Haupttur nier auf. Im Haupttur nier wird nach dem KO-Prinzip weitergekämpft. Die ersten vier Plätze werden ausgefochten (Semifinale und Finale).

Trainingstechniken Beim Training für den Knife Cup kommt es vor allem auf Agilität, Schnelligkeit und Beweglichkeit aber auch auf Kampftaktik an. Folgende Übungen/Technikserie können helfen diese Attribute zu schärfen. Wir freuen uns über viele TeilenehmerInnen beim diesjährigen Knife Cup aus allen Verbänden oder Gruppen, denn Sport verbindet. Nennschluss ist der 13. November 2014. Anmeldung hier: https://samiinternational.com/event/id/42/tcs-knife-fightingchampionship-2014 Weitere Informationen und Wettkampfregeln: http://www.knifefighting-concept.com/aboutus/competition/ Weitere Infos über Seminare und Instruktorenkurse unter www.sds-concept.com


Knife Defense


Peter Weckauf




Gebratene Lachfilets auf pikantem Paprika Sauerkraut mit gebratenen Polenta-Ecken Scharfe Sachen für Zsolt Erdei Es ist schön, nach so langer Zeit für einen guten Freund und Wegbegleiter zu kochen. Eigentlich ist er jetzt Trainer und vermittelt sein Wissen und Ringerfahrung in Ungarn an Boxer weiter. Aber wer weiß, ob er nicht doch noch mal die Handschuhe selber für einen Kampf anzieht. Der ungeschlagene Ex-Weltmeister in zwei Gewichtsklassen und jetzige Europameister ist eher als ruhiger und zurückhaltender Mensch bekannt, liebt

aber, wenn es ums Essen geht, das Pikante und die Schärfe. Manchmal könnte man glauben, dass er von der Schärfe her, eher aus Thailand stammen müsste. Dass Ungarn es scharf mögen und wir dies gerne auch auf die Frauen beziehen, ist das eine, aber die Schärfe die Zsolt Erdei bevorzugt, ist schon besonders. Natürlich habe ich das Rezept abgemindert, damit es für NormalSterbliche auch bekömmlich ist.

Gewicht halten und Energie erzeugen D i e s e s R e z e p t w u rd e f ü r d i e Sparringsphase entwickelt, um einerseits das Gewicht bis zum Kampf zu halten, andererseits aber auch die nötige Energie aus dem Körper heraus zu kitzeln, welche für diesen Abschnitt d e r Vo r b e re i t u n g v o n N ö t e n i s t . Außerdem werden die Abwehrkräfte stabilisiert. Nach dem Sparring

gegessen, lädt man durch dieses Essen wieder auf und hat auf diese Weise keinen Leistungsabfall.

Zutaten: BITTE BEACHTEN: Polenta ca. 2 Stunden abkühlen lassen! Die Menge der Polenta-Ecken ist auf 4 Personen gerechnet, da man sie auch wunderbar abends zu Salat essen kann. 250 g Maisgries (Polenta) 750 ml Gemüsebrühe 250 ml fettarme Milch ? Tl Thymian 1 Knoblauchzehe 200g Sauerkraut aus der Dose 1-2 grüne Spitzpaprika (scharf) ca. 40g, für unsere scharfen Freunde 40g mehr 6 Essl. Rapsöl 40g Vollkorn Weizenmehl ? Tasse Wasser 1 Esslöffel Traubenzucker 2 Lachfilets a 125g Salz und Pfeffer

Rezept: Carsten Holst Fotos. Archiv Carsten Holst


Ernährung für Kampfsportler Jedes Polentastück dünn mit etwas Rapsöl einpinseln und in einer heißen Grillpfanne oder in einer beschichteten Pfanne 3-5 Minuten pro Seite grillen oder braten. Die Polenta-Ecken auf den Teller platzieren, in die Mitte das Sauerkraut drapieren und die Lachsfilets darauf legen.

Nährstofferklärung: Maisgries: Der gemahlene Mais enthält viel Kalium, Magnesium, Eisen und Kieselsäure und gilt als sehr gesund und nahrhaft. Mais ist glutenfrei, Polenta ist somit für Menschen mit Gluten-Unverträglichkeit gut als Beilage geeignet.

Sauerkraut:

Zubereitung: Polenta Knoblauchzehe abziehen und mit Brühe aufkochen. Maisgries unter Rühren einrieseln lassen, alles erneut aufkochen. Polenta bei mittlerer Hitze 20 Minuten unter häufigem Rühren quellen lassen. Thymian kurz vor Ende der Garzeit mit unter die Polenta mischen. Die Knoblauchzehe entfer nen. Eine Auflaufform oder viereckige Schüssel leicht mit 1 Essl. Rapsöl einstreichen. Polenta in die Form gießen und mit einem in Wasser getauchten Esslöffel oder Spachtel etwa 2 cm dick glattstreichen. Die Polenta im Kühlschrank ca. 2 Stunden vollständig abkühlen lassen. Man kann die Polenta auch am Abend vorher machen.

Beilage Während des Abkühlens kann man das Sauerkraut vorbereiten. Dazu Spitzpaprika waschen, den Strunk am Ende abschneiden und die Spitzpaprika in

Scheiben schneiden. Wir lassen die Kerne mit dabei, da sie die besondere Schärfe geben. In einem Topf mit 1 Eßl. Öl andünsten, danach 1 Tl. Mehl dazu geben und verrühren, bis es sich zu einem Brei verbunden hat, Sauerkraut etwas zerpflückt zugeben, verrühren und die Tasse Wasser dazu gießen. Etwa 20 Minuten nicht zu weich schmoren, abschmecken mit Salz, Pfeffer und Traubenzucker. Kann danach beiseite gestellt werden. Man hat nun ca. 1 Stunde Zeit, um andere Dinge zu machen. Nach der Stunde oder wenn man Hunger hat, Backofen auf 220°C vorheizen.

Der Lachs Das Fischfilet abspülen und trocknen, mit Salz und Pfeffer würzen. Erkaltete Polenta auf ein Arbeitsbrett stürzen. In Kreise, Dreiecke, Rauten oder jede beliebige andere Form schneiden. Die Lachfilets im Mehl wenden und auf ein Backblech legen und bei 220°C für ca. 10-12 Minuten backen. Das Sauerkraut bei mittlerer Hitze erwärmen, dabei ab und zu umrühren.

Sauerkraut enthält Milchsäurebakterien. Diese beugen somit nicht nur Fäulnisprozessen im Sauerkraut vor, sonder n wirken beim Menschen in vielfacher Hinsicht gesundheitsfördernd. Sie wirken probiotisch, indem sie die Darmflora stabilisieren, die nützlichen Darmbakterien schützen und die Schädlichen bekämpfen. Durch Gärung reduzieren sie die blähenden Substanzen aus dem Weißkohl, so dass das Sauerkraut an Bekömmlichkeit gewinnt. Die enthaltenden Ballaststoffe entfalten eine nicht minder wichtige Wirkung im Darm. 200 g Sauerkraut enthalten 5 g sättigende Ballaststoffe und decken bereits ca. 40 Prozent des Tagesbedarfs an täglich empfohlenem Vitamin C. Sauerkraut mit seinem HYPERLINK "http://www.gesundheit.de/ernaehrung/na ehrstoffe/vitamine/vitamin-cascorbinsaeure" Vitamin C galt in früheren Seefahrerzeiten nicht umsonst als Skorbut vermeidendes Gemüse. Vitamin C stärkt die Abwehrkräfte und wirkt als wichtiges Antioxidant Krebs auslösenden Nitrosaminen entgegen. Insbesondere für Veganer stellt Sauerkraut eine bedeutende Vitamin B12 Quelle dar. Zudem verbessert die Milchsäuregärung die Resorption von Eisen. Die Verfügbarkeit ist in der Regel aus tierischen Nahrungsmitteln besser als aus pflanzlichen - die Eisenaufnahme aus Sauerkraut gleicht aber der von Fleisch.

Thymian: Thymian ist beruhigend, entwässernd, fiebersenkend und macht fettes Essen bekömmlicher. Er fördert die Verdauung. Thymian wirkt desinfizierend, entzündungshemmend, krampflösend, schleimlösend, schmerzstillend und schweißtreibend. Er ist besonders für seinen günstigen Einfluss auf Atemwegserkrankungen bekannt, doch kann er auch bei Stoffwechselerkrankungen, Erkrankungen der Harnwege, Frauenbeschwerden, Verdauungsbeschwerden und Hautkrankheiten eine Besserung herbeiführen. Anzumerken sei noch, dass er sehr gut gegen Mundgeruch wirkt!




Die Kolumne von Raúl Gutiérrez DIE FORMEN ODER KATA DES FU-SHIH KENPO, 2. Teil. Gerade die nächste Form entspricht im Ausbildungsprozess einer „Atmungsform“, die „Der Tiger atmet“ genannt und durch die Bewegung verschiedener Atmungsanwendungen oder -methoden durchgeführt wird. In einigen Fällen wird dabei eine dynamische Muskelspannung verwendet, die in der Entwicklung der technischen Aktion sehr festgelegt und kontinuierlich einem Prozess von Entspannung und Kontraktion unterworfen ist, der für die bessere Nutzung von Energie äußerst notwendig ist. Als letztes und vor der Serie der Selbstverteidigungsformen vertieft sich der Schüler in die „Form der Nervendruckpunkte“, bei der das Konzept von Lateralität angewandt wird und das System sich so mit dem Wissen um einige der „sensibelsten“, das hießt schutzlosesten und verletzlichsten Gebiete des menschlichen Körpers befasst, sowie mit den passendsten Schlagformen. Als Eckstein des ganzen Systems findet sich sein spezielles Selbstverteidigungsprogramm, dessen

Besonderheit darin liegt, dass es in seinen Selbstverteidigungsformen, die alle vielfältigen Konzepte und Prinzipien des Kenpo umschließen, absolut implizit und explizit ist: 1. Form oder Kata Zwillingstiger Das sind 20 Techniken, die auf beiden Seiten durchgeführt werden. 2. Form oder Kata Die Weisheit des Tigers. Das sind 32 Techniken. 3. Form oder Kata Der Tanz des Tigers. Das sind ebenfalls 32 Techniken. 4.Form oder Kata Alter Tiger oder Fu ShihKrieger. Das sind 25 Techniken. 5.Form oder Kata Der Tiger und der Drache. Das sind 21 Techniken. Zudem wird das System mit der Lehre und der Praxis verschiedener Waffen angereichert, sowohl zeitgenössische als auch traditionelle, die das Studium der verschiedenen Formen oder


Kenpo Kata, die an die Gestik der leeren Hände des Fu Shih Kenpo angepasst sind, vertiefen: • Kurze Stöcke • Messer (verschiedene Formate) • Stock für die Straße • Bo oder langer Stock • Tonfa • Nunchaku • Yawara • Sai • Kama Man versucht damit, die Verwendungsweisen und die Geschichte der Waffen sowie ihre Bewegungsmodelle und Möglichkeiten kennenzuler nen, sowohl von einem kulturellen wie auch - beim Gebrauch für die Selbstverteidigung - von einem praktischen Standpunkt aus. Sie werden jedoch immer aus der Fu Shih Kenpo-Perspektive behandelt, innerhalb der

Prinzipien und Konzepte dieser Kampfkunst verändert und verwendet, abseits und ohne Schmälerung der Verwendung und der Lehre, die es in Systemen und spezialisierten und speziellen Künsten bei diesen und anderen Waffen geben kann. Konkret gesagt und wie ich vorher definiert habe, sind die Zwillingstiger die erste Form der Selbstverteidigung im Fu Shih Kenpo. Sie schließt eine Serie von zehn Selbstverteidigungstechniken mit ein, die von zwei möglichen Winkeln aus durchgeführt werden und uns wirksame Verteidigungsaktionen zeigen auf: • Kreisförmiger oder direkter Angriff mit der Faust auf den Bereich von Hals oder Gesicht. • Versuch des beidhändigen Griffs ans Revers. • Abfallender vertikaler oder kreisförmiger Angriff mit der Faust oder dem kurzen Stock. • Frontaler Tritt auf mittlerer Höhe. • vollständige Umklammerung des Rückens auf mittlerer Höhe. • Kontrolle oder seitlicher Handgriff auf den Hals. • Transversaler oder kreisförmiger Faustangriff.

„sind die Zwillingstiger die erste Form der Selbstverteidigung im Fu Shih Kenpo.“


Die Kolumne von Raúl Gutiérrez • Beidhändiger Griff ans Revers. • Direkter frontaler Faustangriff. • Frontaler Tritt. Diese Form, entwickelt in einer hauptsächlich geradlinigen Aktionslinie oder „Embusen“, hat ihre Basis in einigen der ersten Techniken des Programms von Ed Parker, wurde jedoch von Raul Gutierrez auf Grundlage der Fu Shih-Kenpo Methodologie verändert und angereichert. Das heißt, die Techniken werden bei einem Angriff nicht nur auf der ersten Reaktionslinie ausgeführt, sonder n beinhalten eine ausgedehntere Reaktionsabfolge mit dem Ziel, mögliche neue Aktionen des Angreifers abzuschätzen beziehungsweise den Schüler mit den notwendigen technischen, flexibel anwendbaren Improvisationsmitteln auszustatten, damit er definitiv eine solche Situation zu Ende führen kann. Zweifellos beziehen sich die Zwillingstiger einerseits auf das Shaolin-Tier, was die Ausführung der Kenpo-Techniken (zusammen mit dem Drachen) ausrichtet oder anregt, und andererseits auf die doppelte Ausführung der Techniken von zwei unterschiedlichen Winkeln aus, um mit der für die Reaktion notwendigen Lateralität und Motorik zu arbeiten oder diese zu steigern. Geschmeidigkeit, eine angemessene Geschwindigkeit und gute Koordination sollten immer ihre Ausübung begleiten. Gleichsam zu empfehlen zu Beginn ist die langsame Arbeit, der Einsatz der Atmung (grundlegende und natürliche Atmung), sowie die Arbeit mit Geschwindigkeit und Potenzierung als spezifische Ziele für Gesundheit und Selbstverteidigung. Die Form wird komplett von natürlichen Positionen aus durchgeführt und ihre Bewegungen werden von einer echten und effektiven Anwendung der Selbstverteidigung aus realisiert. Genannte Techniken entwickeln

dabei die Konzepte und Prinzipien, welche die auf der Wirksamkeit des Fu Shih Kenpo-Systems basierenden Methodologie beeinflussen, und stellen sie unter Beweis. Im Folgenden, beachtet man die konzeptuelle Erweiterung besagter Form (Zehn Techniken der Selbstverteidigung), werde ich dazu übergehen, die Linien zu bestimmen oder zu skizzieren, die zur Entwicklung der ersten Technik der Zwillingstiger-Form anregen. Der Angriff kann mit oder ohne Bewegung ausgelöst werden, was eine Annäherung des Angreifers zu unserer Position bedeutet, das heißt, er muss die Entfernung durchbrechen, um zu der Position zu „gelangen“, die es ihm erlaubt, mich zu schlagen, ohne eine Kehrtwende zu machen, indem er einen Angriff mit kreisförmigem Faustschlag auf den oberen Bereich ausführt und so seitlich den Hals oder das Gesicht schlagen kann. Zuerst sollten wir auf die Entfernung und Position einwirken, aber gleichzeitig unsere Arme so lenken, dass wir die verteidigende Linie vergrößer n, aber sie gleichzeitig entlang unseres Körpers ausrichten. Zum Beispiel würde uns eine erste und einfache Auslegung dazu führen, die folgende Handlung durchzuführen: vor dieser ersten Reaktion unsererseits werden wir eine weitere Angriffsfolge anschließen, um, wie ich vorher gesagt habe, eine mögliche Reaktion vom Gegner aus zu neutralisieren beziehungsweise meine Position vor dem Angreifer zu sichern, indem ich einen Angriff der Handfläche, des Unterarms oder Säbels durchführe, gemäß den Umständen, auf einen anderen Bereich des Halses oder Gesichts, um mit umgekehrter Faust auf mittlerer Ebene und kreisförmiger Faust auf hoher Ebene fortzufahren, beides mit demselben Arm. Wir werden mit dem dritten Teil dieses Artikels in unserer folgenden Extraausgabe Juli/August 2014 weitermachen. Danke...

„Zweifellos beziehen sich die Zwillingstiger einerseits auf das Shaolin-Tier, was die Ausführung der Kenpo-Techniken (zusammen mit dem Drachen) ausrichtet oder anregt, und andererseits auf die doppelte Ausführung der Techniken von zwei unterschiedlichen Winkeln aus“


Kenpo


EBearbeitung und Fotos von Ken Akiyama www.KAPAPusa.com


„Zum Kämpfen geboren“ Vor kurzem wurde ich gefragt, wann ich begann, das „Kämpfen“ zu lernen. Meiner Philosophie nach begann ich das Kämpfen mit meinem ersten Atemzug. Ich wurde in der Notaufnahme eines Krankenhauses geboren, ich kämpfte monatelang auf der Intensivstation um mein Leben, bis mein Zustand stabil genug war, um mich mit nach Hause nehmen zu können. Von da an habe ich an vielen Kämpfen teilgenommen. Von den Straßen Tel Avivs über den Krieg im Libanon bis hin zu meinem Dienst als Rechnungsführer der Antiterroreinheit YAMAM und vieles weitere. All diese Erfahrungen haben mich dazu gebracht, das Leben wie ein Geschenk zu respektieren und wertzuschätzen. Ich lasse mich von dem lateinischen Wort „Spiritus“, das „Atem“ und „Seele“ bedeutet, sowie „Kraft“ auf Englisch, inspirieren. Es geht darum, zu erklären, dass die Kampfkünste viel mehr sind als der Kampf gegen andere Personen. Das Erlernen der Kampfkünste findet auf einer sehr tiefgründigen Ebene statt und diese Art von Lernen sollte nicht beschleunigt werden. Man kann nicht sofort Schwimmlehrer sein, wenn man das erste Mal in ein Schwimmbecken fällt.



Große Meister Der Geist der israelischen Kampfkünste Je mehr ich die israelischen Kampfkünste lehre, desto mehr frage ich mich, ob jemand diese Künste versteht oder ob sie einfach eine Modeerscheinung sind. Die israelischen Kampfkünste sind nicht auf allen Linien die besten. Zum Beispiel beinhalten die philippinischen Kampfkünste gründliche Kenntnisse von Stock und Messerkampf, Thai-Boxen und Karate konzentrieren sich mehr auf den Schlag, während Grappling und BJJ auf den Bodenkampf fokussiert sind. Deshalb also die Frage, was bestimmt die israelischen Systeme? Hansi Patrick McCarthy brachte mir bei dass sie mit der Absicht entwickelt wurden, eine Kampfkunst zu erschaffen, die dabei hilft, Kultur und Leute zu verstehen. Die japanischen Künste beispielsweise kommen aus einer Kultur der Konformität, während das brasilianische Jiu Jitsu entspannter ist. Jede Kunst ist durch die Gesinnungen der Personen, die sie einst erschufen, geformt. Um die israelische Kultur zu beschreiben, sage ich: wenn mir etwas Phantastisches erzählt wird, will ich es sehen, wenn mir Unglaubliches gezeigt wird, möchte ich es spüren. Nur wenn solche Verlockungen diese Prüfung bestehen, werde ich sie glauben. Die israelischen Kampfkünste konzentrieren sich auf die Praxis. Deshalb beschreibe ich die Avi Nardia Akademie gern als „praktische Kampfkünste“. Kürzlich habe ich ein Messer zusammen mit FOX Messer designt, genannt der „Spürhund Israels“. Meine Inspiration für das Design basiert auf dem Geist des Taschenmessers als praktisches Werkzeug für das grundsätzliche Überleben. Ein Überlebensmesser sollte sich durch Aufgaben wie einen Strick schneiden, Feuer machen, einen Zufluchtsort bauen und viel mehr auszeichnen. Zuerst ist das Messer ein Werkzeug, das Leben gibt. Trotzdem zeigt die Mehrheit der Systeme nur, wie man mit einem Messer Schaden zufügen kann. Jeder Idiot kann ein Leben nehmen und sogar ein Kind kann fatal mit einem Messer umgehen. Auf den Punkt gebracht, warum sollte man dafür keinen Stein verwenden? Um dieses Konzept zu verdeutlichen, würde ich gern einen Workshop namens „Nur Messer.“ geben. In diesem Kurs können die Schüler jede Art von Messer verwenden, die sie wollen. Augenblicklich werden sie überlegen müssen, „Wie werde ich mit dem Karambit leben, campen und einen Zufluchtsort bauen können?“ Das Karambit ist sicherlich das letzte Messer, das ich für ein Team von Spezialkräften wählen würde. Sie brauchen ein taktisches Messer, mit dem sie arbeiten und funktionale Aufgaben erledigen können. In der Avi Nardia Akademie lehren wir die Schüler, ein Messer in seiner Gesamtheit zu begreifen und nicht nur als Tötungswerkzeug. Wir unterrichten auch die Verwendung der eigenen Körperkraft und machen darauf aufmerksam, dass das, was in vielen Messerkursen gelehrt wird, von einem Gericht für Mord gehalten werden wird und nicht für Selbstverteidigung. In meiner Akademie kämpfen wir nicht, weil wir den Mann vor uns hassen. Wir kämpfen, um unsere Freunde und unsere Familie zu verteidigen. Der grundsätzliche Geist der israelischen Kampfkünste besteht darin, zu

begreifen, dass es eine andere Möglichkeit gibt, um sich zu verteidigen. Wir müssen den Verstand, Körper und Geist als Einheit mit Techniken und Bewegungsprinzipien sowie Kenntnisse über die Situation verwenden. Es ist nicht die beste Technik, die den Kampf ums Leben gewinnt, es ist der zum Überleben entschlossene Geist, der Geist, sich niemals geschlagen zu geben.

Shin Gi Tai Vor kurzem sprach mein Aiki Jujutsu Kenpo Lehrer, Hanshi Patrick McCarthy, von der alten chinesischen Maxime: „Shin Gi Tai“, den Körper vorbereiten, den Verstand bilden, den Geist nähren. Heutzutage folgen viele Personen nur der Form des Körpers. Vor allem mit der neuen Welle der MMA. Trotzdem wird oft darüber hinweggesehen, dass die Mehrheit der besten MMA-Kämpfer ihre Basisausbildung in einem primären Stil besitzt, wie Jiu-Jitsu, Karate oder Thai-Boxen, und nicht nur „MMA“ als ihren eigenen Stil haben. Es ist sehr wichtig für die neuen Schüler, das zu verstehen. Ich habe an einer Vielzahl von Wettkämpfen in Kontaktkampfsportarten teilgenommen, einige Wettkämpfer im Vale Tudo trainiert und einige meiner Freunde und Schüler (eingeschlossen der UFCChampion Carlos Newton) sind weltweit in den Wettkämpfen der Kampfsportarten sehr angesehen. Deshalb stützen sich meine Worte auf Lebenserfahrung. Der Kampfsport ist eine Art und Weise, uns selbst und unsere Fähigkeiten zu entdecken, aber er lehrt uns nicht, den Verlusten in unserem täglichen Leben zu begegnen, dem Tod der Menschen, die wir lieben oder geschäftliche Verluste. Die Wettbewerbe sind ein kleiner Teil des Lebens, und ein kleiner Kampf im Vergleich mit der Tatsache, sich mit etwas so gefährlichem wie beispielsweise Krebs auseinanderzusetzen. Bedenkt man, dass der Sport ein Kampf um Leistung ist, ist ein persönliches Gefecht jedoch der Kampf ums Überleben. Überleben zu können erfordert die Fähigkeit, in schwierigen Situationen klar denken zu können, die körperliche Gesundheit und das Training des „Geistes“ zu entwickeln und zu bewahren, ja. Sun Tzu wies auf diese Idee hin, als er schrieb: „Kenne dich selbst und du gewinnst alle Kämpfe.“ Das ist der Schlüssel, um vom Kämpfer im Sport zu einem echten Krieger zu werden. Während den letzten Jahren war ich an Ausbildungsprojekten im Überlebenstraining auf der Arktis, der Wüste und im Wald beteiligt. Meine Akademie besitzt Trainingsfelder im thailändischen Wald, genannt „Krieger durch die Natur“, mit Meditationen über die Natur selbst. Wenn man in den Wald geht, führen uns Hitze, Feuchte, die Fliegen, die Schlangen, die Bienen und andere Gefahren ständig in Versuchung, aufzugeben. Alles dort will uns töten. In diesem Stress in der Umwelt, kombiniert mit langen Thai-Box-Sessions, erschaffen MMA und KAPAP eine Erfahrung, die Verstand, Körper und Gefühle herausfordert. Das Training unter diesen extremen Bedingungen inspirierte mich dazu, über die Bedeutung der geistigen Stärke nachzudenken.

Nach dem Wald arbeitete ich bei einem Projekt in der Arktis mit meinem alten Freund, Schüler und UFC-Champion Carlos „Ronin“ Newton zusammen. Wir haben ein Kampfkunstprogramm für die Urvölker Cree und Inuit entwickelt, basierend auf der Avi Nardia Akademie. Wir haben beim Training die authentische Arktis mit 45 Grad unter Null erlebt, wo jeder Fehler der letzte sein kann. Es war eine Ehre, von der Gemeinschaft aufgenommen zu werden und untersuchen zu können, wie diese Volksstämme täglich in dieser erstaunlichen Kälte leben. Die ganze Erfahrung war eine Art spirituelle Wiedergeburt und als ich ging, näherten sich die Leute und umarmten mich. Ich war stolz, etwas für sie getan zu haben, was sie verstanden und wertschätzten. Diese Erfahrung mit den Inuit und Cree erinnerte mich an einen alten Spruch der amerikanischen Ureinwohner „Es gibt gewisse Dinge, die ins Auge fallen, aber nur diejenigen, die für den Blick weiterhin interessant bleiben, die fängt das Herz.“ Die Weisheit in diesen Worten gab mir eine Pause, um die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Avi Nardia Akademie zu überdenken.

KAPAP: Damals, jetzt und in der Zukunft Als ich nach acht Jahren Studium der Kampfkünste im Ausland (hauptsächlich in Japan) nach Israel zurückkehrte, wurde ich er neut ins israelische Heer vom Oberstleutnant Avi Harus (RIP) berufen, um ein neues Nahkampfsystem für die Rekruten der Spezialkräfte des Heers zu kreieren. Ich war davor Unteroffizier Major gewesen und damals war ich ein Offizier im Rang des Majors. Als ich sein existierendes Programm evaluierte, fand ich heraus, dass das System der Kampfkünste, das sie praktizierten, seit mehr als 30 Jahren nicht aktualisiert worden war. Ich habe einen neuen, praktischeren Studienplan für den Nahkampf entwickelt, effizient und an die Mission der Schule angepasst. Dieses Programm, was ich dort entwickelte, war die Grundlage für das, was später eine der angesehensten Kampfkünste der Welt sein würde. Als die israelische Eliteantiterroreinheit ihr System auf den neusten Stand bringen wollte, bewarb sich jeder CQB-Trainer in Israel für die Prestigeposition, eingeschlossen die alten Betreiber. Die Einheit wurde YAMAM genannt und ist die Division für Spezialoperationen der nationalen israelischen Polizei, als eine der erfahrensten Kampfeinheiten weltweit anerkannt. Alle Bewerbungen und Vorschläge für diese prestigeträchtige Position wurden durchgesehen und sie gaben den Job mir. Da ich Oberfeldwebel des Kommandos in YAMAM war, arbeitete ich mit Oberstleutnant Chaim Peer zusammen, ein hochverehrter Mann, von der Spezialkräfteeinheit des Heers (ähnlich zur Delta Force in den USA). Oberstleutnant Peer steuerte sein großes Wissen um Bedürfnisse und Taktiken der Einheiten bei und zusammen mit meinen Kenntnissen über die Kampfkünste entstand ein neues Kampfkunstsystem, für geringere Entfernungen und für eine der elitärsten Kampfoperationseinheiten der Welt. Ich nannte es KAPAP.


KAPAP war ein hebräisches, fast vergessenes Akronym zur Zeit des zweiten Weltkriegs, das „Kampf von Angesicht zu Angesicht“ bedeutet. Ich gab dem neuen System den Namen KAPAP, um sicherzustellen, dass unser neues System von Stilen wie dem Krav Maga unterschieden werden konnte. Übrigens ist „Krav Maga“ seit Ende der 60er-Jahre zum vorherrschenden Namen der Nahkampfmilitärs geworden. Das erste Mal, als wir KAPAP entwickelten, hatten wir besonders ein Programm für die spezielle Agenteneinheit entwickelt. Trotzdem verging nicht viel Zeit, bis unser neues System als äußerst wirksames und avantgardistisches Kampfkunstprogramm anerkannt wurde. Auch wenn unser System ursprünglich nicht für die Kampfkünstler oder sogar für die Öffentlichkeit generell gedacht

war, gewann das KAPAP schnell an Beliebtheit und ein solides Ansehen in der Gemeinschaft der CQB. Vor langer Zeit verließ ich Israel und begann, die Prinzipien und Methoden und Taktiken der Zivilpolizei und der Verteidigung zu verbreiten. KAPAP wuchs weiterhin und in diesen letzten Jahren bin ich ohne Halten gereist, um es zu unterrichten. Nun habe ich ein großes Ausbilderteam in KAPAP-Schulen auf der ganzen Welt. Wir haben KAPAP sogar in der Antarktis unterrichtet. In nur 15 Jahren ist das KAPAP von einem System für eine kleine Gruppe an Betreibern zu einem System für alle Art von Leuten auf der ganzen Welt geworden. Mein Hauptfokus liegt auf dem kontinuierlichen Wachstum und der Entwicklung der Qualität meiner Ausbilder, damit dieselbe Botschaft, die Techniken und der Geist in jeder Schule erlernt


Große Meister werden können. Mit diesem Ziel ist die Organisation essentiell. Auf Anregung meiner Freunde und Meister gründete ich die Avi Nardia Akademie mit Schulen auf der ganzen Welt. Zudem ist die Avi Nardia Akademie, da ich den Schwarzen Gürtel in Karate, Judo, japanischem Jujtusu und Machado Jiu Jitsu erreicht habe, eine Schule der praktischen Kampfkünste, die Nahkampf, Messer, Stock, Feuerwaffen und alles weitere beinhaltet. Wir lehren traditionelle Künste und Kampfsportarten unter einer einzigen Flagge für jede Person, die lernen und weiterkommen möchte, mit nur einem einzigen wichtigen Voraussetzung: Integrität. Das KAPAP ist nicht mehr nur die „Kampfkunst der israelischen Spezialkräfte“. Ich fühle mich geehrt, einen wunderbaren Schüler von 72 Jahren in meiner Akademie zu haben. Das ist ein Beispiel für

KAPAP und ich sehe es in der Zukunft voranschreiten. Wir müssen die Zivilbevölkerung unterstützen, einschließlich Frauen, Kinder, Alte und Jugendliche. Ich sehe meine persönlichen Erfolge im Leben sehr unterschiedlich im Vergleich dazu, wie ich es früher gewohnt war, und nun schätze ich das Unterrichten von Kindern mit Behinderung in einem Behindertenzentrum als wichtiger ein als das Training mit Spezialkräften. Ich lehre mit dem Herzen und wie ein Krieger. Meine Philosophie konzentriert sich auf Wahrheit, Liebe und Frieden. Ich motiviere meine Schüler dazu, mitfühlend zu sein, ohne verletzlich zu sein. Das Interessante an den Menschen, seien wir stark oder schwach, ist, dass wir uns alle dazu entscheiden können, liebenswürdig, respektvoll und friedlich zu sein.





Von allen Techniken, die das System WingTsun zusammensetzen, kann ich mit Sicherheit behaupten, dass die am wenigsten praktizierte bei allen Zweigen und Schulen Chi Gerk ist. Das technische Konzept Chi Gerk (klebende Beine) schließt eine sehr wichtige Technikserie mit ein, wenn wir unser System auf der Suche nach der größten Wirksamkeit umsetzen möchten.


WingTsun Chi Gerk... Das große Vergessen! Vor ungefähr einem Jahr entwarf ich zusammen mit meinem Team aus fortgeschrittenen Ausbildern eine Trainingsgruppe, die wir TAOWS Lab (Laboratorium der TAOWS Akademie) nannten. Beim LAB wollten wir im Training einen Schritt weitergehen, um zu versuchen, ein ganzes System unter einer kohärenten Arbeits-und Trainingslinie zu integrieren, die uns der ursprünglichen Idee näher bringt: unseren Stil in jeder Kampfsituation anwenden zu können. Ich verstehe, dass viele Leser jetzt denken mögen: Gut...und ist das nicht genau das, was jeder Wing Chun-Praktizierende mit seinem Training versucht? Und die Antwort kann keiner andere als JA sein, tatsächlich. Jeder gibt sein Bestes, um das zu erreichen. Und das ist genau der Grund, weshalb wir glauben, dass wir, um ein logisches System ohne „inkohärente Techniken“ zu erreichen, sehr viel mehr unter Führung des besten aller Meister trainieren sollten: der Stille und der Arbeit in der Trainingshalle! Das TAOWS Lab ist eine Gruppe, in der wir von unterschiedlichen Perspektiven aus unser System zu analysieren versuchen. Bei vielen Gelegenheiten kann uns, um einen Aspekt zu begreifen, eine andere Perspektive und Sichtweise auf die Dinge zu enormen und erfreulichen Überraschungen führen. Das ist unser Anfangsgedanke. Wenn wir unseren Stil mit sehr deutliche Absichten betrachten, ihn aber unter anderen Aspekten wie Biomechanik, Strategie, Physik, Anthropologie, etc. untersuchen...werden wir sicherlich den Stil, den wir praktizieren, sehr viel besser kennenlernen. Vielen Puristen der chinesischen Stile gefallen diese Methoden nicht besonders, aber ich würde sie ger ne dazu einladen, unsere Arbeit kennenzulernen. Ich bin sehr sicher, dass es sich für sie als interessant erweisen würde und vielleicht können wir ihnen einen anderen Blickwinkel anbieten, der ihre eigene Praxis bereichert. All diejenigen, die bereits unsere Arbeit kennen, wissen auf jeden Fall perfekt um unsere Obsession bei der Verteidigung der TRADITION und der Bewahrung traditioneller Werte unserer Kunst. Als ich die Geschichte unseres Stils studierte, war das, was mich am meisten überraschte, festzustellen, wie der Große Meister Yip Man dazu fähig gewesen war, Veränderungen im „traditionellen“ System durchzuführen. Sagt mir nicht, dass es nicht erstaunlich ist, dass der heutzutage größte Vertreter des traditionellen Wing Chun seinerzeit als „Revolutionär“ gebrandmarkt worden wäre. Ich möchte mir die Vielzahl an Problemen, die das in seinem persönlichen Leben hätte verursachen können, gar nicht erst vorstellen. Wenn es der G.M. Yip Man in einer direkten Linie des G.M. Cham Wha Sun und des G.M. Leung Bik ohne offensichtliche „Verschmutzung“ wagte, seinen eigenen Standpunkt zu lehren, um das System zu vereinfachen, in jener Zeit, in der das geschah, können wir uns eine Idee davon machen, wie kompliziert es sein kann, neue Ideen und Standpunkt einzubringen.



WingTsun


„Als ich die Geschichte unseres Stils studierte, war das, was mich am meisten überraschte, festzustellen, wie der Große Meister Yip Man dazu fähig gewesen war, Veränderungen im „traditionellen“ System durchzuführen. Sagt mir nicht, dass es nicht erstaunlich ist, dass der heutzutage größte Vertreter des traditionellen Wing Chun seinerzeit als „Revolutionär“ gebrandmarkt worden wäre.“ In verschiedenen Schriften kommentiere ich die enormen Unterschiede zwischen dem Wing Chun von Fat Shan, das G.M. Yip Man lernte, und dem Wing Chun, das G.M. Leung Bik (Sohn des Dr. Leung Jan, Vater und Professor von beiden) erlernte. Es ist beeindruckend festzustellen, wie in einer Generation ein-und derselbe Stil so viele Unterschiede zwischen den zeitgenössischen Praktizierenden hervorrufen kann. Wenn wir letztlich die ersten Jahre nach Yip Man im Vergleich zur aktuellen Zeit anschauen, werden wir (außer einer Handvoll Ausnahmen) große Unterschiede auffinden. Was erzeugt das? Wie ist es möglich, dass in der Abstammung eines Stils so verschiedene Stilrichtungen existieren können? Die Erklärung liegt meiner Meinung nach an den Merkmalen, die unser System bestimmen, aber hauptsächlich daran, dass die IDEEN und KONZEPTE immer über den Techniken gestanden sind. Ich will damit nicht sagen, dass die Technik nicht wichtig ist, aber in diesem System sind die Konzepte vielleicht noch viel bedeutender. Das führt zu diesen Unterschieden bei vielen Dingen, einschließlich der Bewegungsästhetik verschiedener Schulen. Als wir unser TAOWS Lab starteten, versuchten wir, das, was wir bereits tun, unter verschiedenen Betrachtungswinkeln aus zu untersuchen. In meinen Erlebnissen mit der praktischen Seite von Wing Tsun musste ich seine Wirksamkeit verschiedene Male in der echten Praxis auf die Probe stellen. Es ist nichts, wofür ich mich besonders stolz fühlen sollte, aber glaubt mir, ich kann erkennen, welche Dinge funktionieren und welche in einem echten Kampf absolut unanwendbar sind. Bezüglich der abgeschiedenen Chi Gerk-Technik habe ich gründlich die Arbeit vieler Wing Chun-Schulen, die es gegenwärtig in Europa und den USA gibt, untersucht. Wenn es ein gemeinsames Element bei fast allen Wing Chun-Schulen in ganz Europa gibt, dann ist es die geringe Zeit, die wir für Chi Gerk aufbringen. Wie ich bereits ab und zu erwähnt habe, macht die Praxis des Chi Sao (Seele des Systems) bald süchtig. Fast krankhaft. Das erzeugt ein wichtiges Ungleichgewicht in der Übung, weil die Praxis des Chi Gerk in einem möglichen Kampf oder bei der Selbstverteidigung maßgeblich wird. Die Praxis von Chi Gerk ist auf einige einfache Drills reduziert worden, wo der Praktizierende auf das Bein des Übungspartners Druck ausübt, damit dieser auf den Kontakt reagiert und man selbst die Position gewinnen kann. Meiner Meinung nach sind diese Übungen und ihre Praxis zu mager. Wenig tiefgehend. Wenn wir uns erneut in die Situation versetzen, die über der Technik stehende IDEE begreifen zu wollen, sollten wir verstehen, dass sich


WingTsun die wörtliche Bedeutung des Namens „Chi GERK“ direkt auf „klebende Beine“ bezieht: in Kontakt mit den unteren Gliedmaßen des Gegners zu bleiben, sowie dem Druck nachzugeben, um ein Kraftvakuum zu finden, was später dazu genutzt werden kann, die Basis des Gegners anzugreifen. Aber wenn wir beginnen, diesen konkreten Aspekt unseres Stils etwas ernster zu üben, eröffnet sich vor uns ein Feld unvorstellbarer Möglichkeiten. Als wir uns darauf vorbereiteten, das Training von Chi Sao in Angriff zu nehmen, fiel uns ein, einen Stil zu betrachten, der den Gebrauch der Beine mit derselben IDEE wie Wing Tsun handhabt: Brasilianisches Jiu Jitsu. Beim BJJ verwendet der Praktizierende die Beine, um sich an den Gegner zu heften, ihn aufzuhalten, an seinem Guard vorbeizukommen und ihn zu besiegen. Dafür benötigen die Beine unglaubliche Beweglichkeit und eine wahnsinnige Stärke. Eine Fähigkeit, sich an den Gegner zu kleben und mit ihm zu kämpfen, gestützt auf die „klebende“ Kontrolle des Gegners durch die Beine. Diese technische Arbeit öffnete uns die Augen bezüglich dessen, WIE wir die Praxis von Chi Gerk richtig fokussieren könnten. Wenn wir die technische Sauberkeit der Chi Gerk-Techniken zu der richtigen Beherrschung des Winkels und Drucks zusammen mit den unglaublichen Übungen zur Entwicklung von Geschick, die in der Welt des Grappling verwendet werden, in ein-und dieselbe Trainingsrichtung bringen, haben wir die perfekte Kombination. Nach dieser Trainingsphase begannen wir zu bemerken, wie sich die Möglichkeiten, Dinge mit den Beinen zu tun, exponentiell erhöhten. Wir berührten nun mit unseren Beinen die Beine des Anderen nicht nur, um Teile seiner Bewegung zu hemmen. Wir können drücken, weichen, fegen, eine Position gewinnen, um zu schleudern, treten, schlagen, etc. … Ein unglaubliches NEUES Arsenal tut sich vor unseren Augen hervor. Wir sind in den ersten Entwicklungsphasen dieser speziellen Übungen, aber wir können zweifellos bestätigen, dass sich unsere Gewinnchancen steigern, je mehr Chi Gerk wir üben und verstehen. Ihr werdet zudem feststellen, dass ein gleichwertiges Geschick im Chi Sao IMMER die richtige Verwendung von Chi Gerk bestimmen wird. Wenn wir mit einer bestimmten Sichtweise auf die chinesischen Kampfkünste blicken, werden wir sehen, wie der Gebrauch der Beine, um zu haften, zu treten, zu fegen, etc...etwas weit verbreitetes in anderen Stilen ist (Choi Li Fut, Hun Gar, etc.). Genau deshalb sollten wir in diese „vergessenen Fächer“ einige Stunden investieren, um unsere Leistung zu verbessern. Wie immer ist Wing Tsun großzügig, je mehr wir für seine korrekte Ausführung aufwenden, desto mehr gibt er uns zurück...Das ist kein Geheimnis.



„Bruce Lee war zweifellos eines meiner größten Idole, da er wirklich die ganze Zeit über in unglaublich guter Form war.“ „Man sieht vielen Kampfkünstler an, dass sie nicht in guter Form sind, aber ich glaube, um der beste Kampfkünstler zu sein, der man sein kann, muss man der erste darin sein, sich in guter Form zu halten.“


Mr. Tae Bo, Mr. Fitness, Mr. Wettkämpfer, Mr. Unternehmer, Mr. Erfolgreich, Mr. Freundlich, Billy „Tae Bo®” Blanks ist all das und viel mehr. Nachdem ich Billy Blanks dabei zugesehen habe, wie er eine Unterrichtsstunde lang Tae Bo ® unterrichtet hat, wird mir bewusst, dass mein viermal wöchentliches, einstündiges Training absolut nichts bedeutet. Billy ist fast 60 Jahre alt und ist in der besten Form von denjenigen, die ich in seinem Alter kennengelernt habe. Tatsächlich kenne ich niemanden keines Alters, der in so guter körperlicher Form ist wie er. Ich konnte es nicht erwarten, mich zu ihm zu setzen und ein Interview über sein Leben in den Kampfkünsten und über Fitness zu führen. Billy begann seine lebenslange Leidenschaft in Erie, Pennsylvania, unter Tom Meyers. Nach nur drei Jahren Training schaffte er im Alter von 14 Jahren seinen ersten schwarzen Gürtel. Von Don Warrener

„Billy Blanks Alte Künste“ BI - Was waren deine größten Triumphe als Wettkämpfer? BB - Ich habe viele Erfolge erzielt, als ich begann, an Wettkämpfen teilzunehmen, aber ich glaube, der wichtigste Sieg war 1975, als ich die nationalen AAU gewann. Die besten Kämpfer der ganzen Welt nahmen an diesem Turnier teil und ich beteiligte mich an 24 Kämpfen, um zu gewinnen, 12 Kämpfe am Samstag und weitere 12 am Sonntag. Ich war der erste Amerikaner, der diesen Titel gewann. Vor mir waren alle Gewinner ausländische Kämpfer gewesen. Es nahmen Kämpfer vom Format eines Victor Moore teil und viele der Kämpfer, mit denen ich kämpfte, waren große Namen zu der Epoche. Ich wollte nicht einmal an diesem Turnier teilnehmen, da ich nicht dachte, dass ich irgendeinen dieser großen Kämpfer besiegen könnte, aber ich habe mich überzeugt. Es ist dieser Erfahrung geschuldet, dass ich wirklich begann, an mich selbst zu glauben. BI - Hast du andere Kampfkünste trainiert? BB - Ja, ich habe als Kind auch eine Menge geboxt und den Wettbewerb „Guantes de Oro“ (Boxwettkampf in Mexiko City, Anm. d. Ü.) gewonnen. BI - Wer waren einige der Legenden, mit denen du damals gekämpft hast? BB - Ich glaube, ich habe mit jedem von ihnen irgendwann einmal gekämpft. Ich habe mit Wally Slocki gekämpft, einem Kanadier, der die besten Tritte hatte, die ich je gesehen habe. Ich kämpfte damals auch mit Joe Lewis in meiner Schule. Da er damals mit Kickboxen anfing und jemand anderen zum Trainieren suchte, kam er normalerweise zum Boxen. Später, natürlich, kam auch Bill Wallace oft in meine Trainingshalle und wir trainierten und kämpften gerne zusammen, die ganze Zeit über, als ich in Los Angeles lebte. BI - Wer waren damals deine Helden? BB - Wow, das ist eine schwierige Frage, weil ich sehr viele hatte, ich werde mal zurückblicken...Wally Slocki ist derjenige, der mir für die Tritte als Vorbild diente, da er die stärksten und


Interview besten Tritte besaß, die man je gesehen hatte. Dann, wenn es um Fitness ging, war Bruce Lee zweifellos eines meiner größten Idole, da er wirklich die ganze Zeit über in unglaublich guter Form war. Ich sah auch begeistert Tadashi Yamashita beim Kämpfen zu. Er war der Schnellste, den ich gesehen hatte. Dann gibt es auch Don Jacob aus Trinidad, ein guter Freund von mir. Er ist ein unglaublicher Kampfkünstler und erhält selten Anerkennung für seine wahre Größe. Er ist ein unglaublicher Meister, zudem macht er die besten Vorführungen, die ich in meinem Leben gesehen habe, ausnahmslos, und obendrein ist er eine außergewöhnliche Persönlichkeit und ein phänomenales Vorbild für unsere Jugend. Aber die einzige Person, die ich immer noch mit Erstaunen betrachte, ist der Großmeister Park Jong Soo aus Toronto, mein Meister. Er ist nicht nur ein echter Gentleman, sonder n auch seine Technik u n d

Kampffertigkeiten sind unübertroffen. Ich möchte sagen, von NIEMANDEM. Ich erinnere mich daran, dass er ein einziges Mal in meiner Schule war und mir sagte: „dein Angriff ist sehr gut, aber nun werden wir sehen, wie du in der Verteidigung bist“. Später erteilten sie mir eine Lektion. Er war sehr schnell und täuschend. Viele haben mir in der Vergangenheit einen hohen Posten angeboten, aber ich habe niemals irgendeinen davon angenommen, außer als der Großmeister Park mir meinen 8. Dan anbot und ich ihn von ihm mit echter Demut entgegennahm. BI - Was denkst du über die UFC und die MMA? BB - Als die UFC auftauchte, veränderte sich die Sichtweise des Publikums auf die Kampfkünste, da viele nun glauben, dass dies der Standard für alle Kampfkünste ist. Die Kämpfer der UFC sind eine Mischung aus den Gladiatoren von heute und Kampfkünstlern. Die Besonderheiten der echten Kampfkunstschulen lehren jedem Künstler Disziplin, mentale Konzentration und Selbstbewusstsein, auch wenn diese Merkmale in einigen Teilen der UFC nicht ganz so präsent zu sein scheinen. Es gibt einige Kämpfer, wie Lyota Machida und Georges St.-Pierre, die wirklich keinen echten Kampfgeist haben und diese Ausbildung und Persönlichkeit merkt man in der Art und Weise, wie sie bei Interviews antworten. Das Gute


an der UFC ist, dass die Kampfkünste zu einem Sport geworden sind, der von Millionen Leuten im Fernsehen gesehen wird. BI - Wie und warum bist du von Erie, Pennsylvania, in Hollywood gelandet? BB - Ich hatte immer den Traum, wie Bruce Lee in den Filmen zu sein, also beschloss ich, zuerst nach Boston zu gehen und mein Tae Bo ® Programm zu etablieren. Später, mit 28, zog ich nach Los Angeles und versuchte, mich ins Filmgeschäft einzuklinken. BI - Hattest du viel Erfolg in Hollywood? BB - Ich hab mich gut geschlagen, aber als Tae Bo ® startete, musste ich all das an zweite Stelle setzen. Ich habe einige Filme mit großem Budget gemacht, wie „Last Boy Scout - Das Ziel ist Überleben“ mit Bruce Willis und „...denn zum Küssen sind sie da“ mit Morgan Freeman. BI - Hast du irgendwie vor, wieder ins Geschäft einzusteigen? BB - Ja, ich habe Pläne, bald wieder ins Filmgeschäft zurückzukehren. Ich habe gerade ein Drehbuch beendet, was ich sehr mag, und ich hoffe, die Hauptrolle darstellen zu können und den Film zu produzieren. BI - Wenn ein Jugendlicher oder eine Jugendliche auf dich zukommt und nach Hollywood gehen will, was würdest du ihm oder ihr raten? BB - Das erste, was ich sagen würde, ist, dass sie vor allem an sich selbst denken sollten und daran glauben sollen, dass sie es schaffen. Also sollten sie sehr genaue Ziele im Kopf haben, die sie erreichen wollen. Sie sollten niemals ihren persönlichen Lebensstil aus den Augen verlieren, da Hollywood ein sehr unangenehmer Ort sein kann und immer jemanden haben wird, der zum nächsten Superstar wird. BI - Wie bist du auf die Idee für Tae Bo® gekommen?



BB - Bereits im Jahr 1975 habe ich in meinem Keller mit einem dieser alten Kassettenrekordern mit Kopfhörern gearbeitet. Das half mir wirklich sehr und eines Tages war ich beim Trainer (Chuck Merriman) und dem „Transworld Oil Team“ und ich fragte ihn, ob ich das Training mit dem Team ausprobieren könnte, und nachdem ich gesehen hatte, dass viele von ihnen dem Rhythmus einfach nicht folgen konnten, wusste ich, dass ich da etwas gutes hatte. Das erste Mal nannte ich es Karaerobis, aber später dachte ich: „Ich mache Tae Kwon Do, nicht Karate, und ich mache auch viel Boxen, also werde ich es Tae Bo® nennen. Man sieht, dass viele Kampfkünstler nicht in guter Form sind, aber ich glaube, dass man, um der beste Kampfkünstler zu sein, der man sein kann, der erste darin sein muss, in guter Form zu sein. Das ist der Grund, weshalb ich, glaube ich, soviel Erfolg bei den Wettbewerben hatte. Ich war in sehr guter Form im Vergleich mit vielen anderen. Weißt du, was Tae Bo ® bedeutet? BI - Nein, was bedeutet das? BB - Gut, es ist auch ein Akronym für: T = Total A = Awareness E = Excelencia B = Body O = Obediencia BI - Das ist genial, aber gibt es irgendeinen anderen Kampfkunststil, der sich in seine Schaffung mit einfügt?

BB - Es gibt keinen anderen Kampfkunststil, aber ich habe zwölf Jahre lang Ballett gemacht und meine russische Lehrerin brachte mir bei, der Musik zu folgen. Ich verwende das in jeder Übung von Tae Bo ®. Die Dehnung beim Ballett ist hervorragend, das verwende ich auch. Ich hatte auch das Glück, bei zwölf verschiedenen Balletten mitzutanzen, einschließlich dem Nussknacker, Schwanensee und Billy the Kid. BI - Was führte dazu, dass Tae Bo ® so viel Erfolg hatte? BB - Ich glaube, es waren verschiedene Faktoren. Der erste und wichtigste war, dass ich die Wahrheit sagte, dass sich in Form zu bringen harte Arbeit ist und eine gute Form zu behalten die härteste. Es war auch das erste echte Training, wo man die Frauen wirklich schwitzen sieht. Wenn man Tae Bo ® macht, wird man schwitzen, das ist sicher. BI - Hat es sich in den letzten Jahren verändert und wenn ja, wie? BB - Ja, wir verändern es die ganze Zeit, um im Rhythmus der Zeit zu bleiben. Die wichtigste Veränderung ist die Musik, da sie immer mit der Zeit Schritt halten muss. BI - Was war der stärkste Impuls, der den Erfolg brachte? BB - Ein Mann betrat eines Tages mein Studio und fragte mich, ob ich das auf Band aufnehmen wollte und ich sagte sofort ja, alles danach ist Geschichte. BI - Was passierte dann damit? Es scheint verschwunden zu sein... BB - Alles hat seine Zeit, und das ist eine neue Etappe. Wir waren mit Tae Bo ® sehr erfolgreich und haben mehr als 175 Millionen DVDs 1999 verkauft. Auf diesen Höhen haben wir glaube ich mehr als 200 Millionen Einheiten verkauft. Mehr als irgendeine andere Fitness-DVD in der Geschichte. Als es damals so beliebt war, wurde es im Verkauf nur von Titanic übertroffen. Bis heute habe ich mehr als 175 verschiedene


Trainings-DVDs gemacht. Gut, du erinnerst dich an meine Schule in Sherman Oaks, als du gekommen bist, um mich zu sehen, wie überfüllt sie war. Wir hatten normalerweise die ganze Zeit über Unterricht, in einem Training waren mehr oder weniger 200 Personen und andere 200 in der Schlange, um mit dem nächsten Kurs zu beginnen. Ich erinnere mich an das erste Mal, als ich nach Japan reiste, um zu unterrichten, und 20.000 Anhänger mich im Flughafen erwarteten. Sie sagten, es waren genauso viele Leute wie damals, als sie die Beatles in Japan ankamen und alle auf sie warteten. Es waren eine Menge Personen überall. BI - Warum bist du letztlich nach Japan gezogen? BB - Nun, als ich in Hollywood war, mit allen Dingen, die dort passiert sind, musste ich mich von alldem entfernen. Ich zog in ein wirklich kleines japanisches Dorf, wo ich mein Training machte und jeden Tag joggte. Ich machte wieder meine eigenen täglichen Übungen, aß gesund und tat die Dinge, die mir wichtig waren. Ich war allein, nachdem ich durch eine Scheidung gegangen war, und nicht sehr interessiert daran, eine neue Beziehung einzugehen, bis ich die unglaublichste und wunderbarste Frau traf. Am Ende heirateten wir und nun haben wir eine Tochter von 5 Jahren und das Leben könnte nicht besser sein. BI - Was war der Unterschied zwischen Japan und den USA? BB - Es war sehr anders für mich, da die Japaner nicht so Emotionen zeigen, wie wir das in den USA machen, das ist nur Teil ihrer Kultur. Ich erinnere mich daran, dass ich einmal unterrichtete und bemerkte, dass niemand mit mir mitzählte, also stoppte ich und sagte ihnen, dass ich wollte, dass sie mit lauter Stimme mitzählten. Sie waren schockiert, aber machten es und krochen ein bisschen aus ihrem Panzer hervor. Heute reisen meine Frau, meine Tochter und ich drei oder viermal pro Jahr nach Osaka, um zu unterrichten, da wir dort immer noch eine Schule haben. BI - Was hast du von ihnen gelernt? BB - Ich habe gelernt, meine Gefühle zu kontrollieren, wie ich meine Gefühle verbergen kann und geduldiger zu sein.


„Der nächste Schritt ist das „Zentrum der alten Künste von Billy Blanks®“, das wir im September 2014 in Dana Point, Kalifornien eröffnen werden.“


Interview BI - Und über die Kampfkünste? BB - Ich trainierte ein bisschen Shotokan Karate, sowie Karate von Okinawa. Ich lernte sogar einen der letzten Ninjas kennen und trainierte mit ihm. Es war wirklich genial und ich schätze diese Begegnung sehr. BI - Ich weiß, dass die Religion sehr wichtig für dich ist. Kannst du uns sagen, wie du Gott gefunden hast? BB - Ich bin sehr froh, dass du mich das fragst. Als ich jung war, bin ich die ganze Zeit in die Kirche gegangen, aber am Tag, als ich 18 Jahre alt wurde, kam ich nie wieder zurück. Dann, einen Tag, nachdem ich nach Los Angeles

gezogen war, war ich zuhause, sah fern und sah diesen Prediger Frederick Casey Price und er sagte sehr andere Dinge als die, die ich vorher kennengeler nt hatte und die wirklich heuchlerisch gewesen waren. Alle redeten von dem Wort, aber nicht davon, den Weg zu gehen, aber er war anders. Also war ich am nächsten Tag im Unterricht und fragte meine Schüler, ob sie wussten, wo die Kirche dieses Mannes war und ein Junge von 18 Jahren sagte mir, dass er mich zu dieser Kirche mitnehmen würde. Also ging ich mit ihm hin. Als ich dort ankam, hörte ich der Predigt zu und sagte mir selbst, dass ich nicht warten konnte, bis sie endete, damit ich diesen Ort verlassen konnte. Als alles aufhörte, erhob ich mich und wollte gerade gehen, aber ich fand mich zum Altar laufend vor, flennend. An diesem Augenblick war es, dass ich daran


dachte, mein Leben Christus zu übergeben und begann, die Bibel wirklich zu studieren. Du weißt, dass ich im Ghetto geboren bin und davon träumte, es zu verlassen und zu einem Kampfkunstchampion zu werden, wie Bruce Lee zu sein und teure Autos zu haben und ein schnelles Leben. Aber nachdem ich all diese Dinge hatte, merkte ich, dass sie mir in Wirklichkeit keinerlei Zufriedenheit gaben, wie ich es geglaubt hatte. Ich fühlte mich leer. Es war erst, als ich Christus in meinem Leben akzeptierte, dass ich mich verwirklicht fühlte. BI - Was kommt als nächstes für Billy Blanks? BB - Der nächste Schritt ist das „Zentrum der alten Künste von Billy Blanks®“, das wir im September 2014 in Dana Point, Kalifornien, eröffnen werden. Es wird einige unglaubliche Leistungen bieten, mit einem kompletten japanischen Spa für die Gesundheit sowie einer Trainingshalle mit unglaublich viel Platz für mich, um Tae Bo ® und Kampfkünste so zu unterrichten, wie ich es immer wollte. Mein Ziel ist es, ein Studio z u

haben, wo die Disziplin und das Selbstbewusstsein die Avantgarde der Lehre darstellen, neben, natürlich, der Fitness. BI - Gut Billy, wir haben uns vor mehr als 40 Jahren in Buffalo kennengelernt und sind bei diesem Turnier zu Freunden geworden, als ich das erste Interview mit dir führte, für meine alte Zeitschrift. Ich glaube, dass ich ein Talent dafür besitze, Gewinner auszuwählen. Ich wusste damals, dass du ein Gewinner bist und du hast reichlich bewiesen, dass ich Recht hatte. Ich hoffe, dass wir das hier in weiteren 40 Jahren nochmal machen können, Billy. BB - Das hoffe ich auch. Vielen Dank.




Die fünf Elemente des Shaolin Hung Gar Kung Fu Die Elemente bestehen im Hung Gar nicht aus Positionen/Stellungen, sondern sind eine Philosophie besonderer Kräfte innerhalb des Körpers. Die Elemente wirken als Quellen sehr abstrakt: Werden sie jedoch mit den verschiedenen Tieren „verknüpft“, so entstehen dadurch enorme Kräfte. Es sind unter anderem diese Kräfte welche ein Markenzeichen des Hung Gar Kung Fus sind. Jeder Hung Gar Praktizierender weiss um das Vorhandensein der Tierstile im originalen Hung Gar Kung


Fu. Wie bereits beschrieben, verbirgt sich dahinter oft mehr für den lernbereiten Schüler, als man am Anfang vielleicht denkt. Eher weniger bekannt für Laien ist die Tatsache, dass in traditionellen Kampfkünsten wie dem Hung Gar Kung Fu auch die Lehre der fünf Elemente ihren festen Platz finden und für den interessierten Schüler eine ebenso grosse Schatztruhe an Wissen und Können ist. Wo wir im Westen vor allem von vier Elementen sprechen (Luft, Wasser, Feuer und Erde), so kennt man im traditionellen Kung Fu fünf, nämlich: Feuer, Holz, Wasser, Metall und Erde.


Diese sind nicht nur ebenfalls fest im Hung Gar Kung Fu eingebettet, sondern auch stark mit den fünf Tieren verbunden. Wie im letzten Artikel (“Drachenstil im Hung Gar”) zu lesen war, gibt es zum Beispiel eine starke Verbindung zwischen dem Drachen und dem Element Erde. Sucht man in Büchern oder im Internet nach Texten über die fünf Elemente, wird das Wissen oft sehr blumig ausgedrückt. Zum Beispiel liest man, dass das Element Holz im Kung Fu tiefe verwurzelte Stellungen kennt, “ähnlich einem mächtigen Baum, der seine Wurzeln in die Erde schlägt”. Meistens sind diese Erklärungen für den Schüler keine grosse Hilfe oder klingen schlicht zu abstrakt, um damit wirklich weiterzukommen. Der Schüler will auch im Bezug auf die fünf Elemente verstehen, welche konkreten Techniken sich dahinter verbergen. Denn er hat gelernt, dass rein gar nichts im Hung Gar Kung Fu keinen Sinn im Kampf “Mann gegen Mann” hat. Ein traditioneller Hung Gar Lehrer hilft gerne und sagt Dinge wie. “Schau mein Schüler, dies ist eine typische Metall Technik”. Der lernbereite Schüler nimmt dies wissbegierieg auf und denkt sich, dass die gezeigte Technik das Thema Metall verkörpert. Doch was wäre echtes traditionelles Kung Fu, wenn es so einfach wäre? Der Lehrer hat Recht. Es ist eine typische Metall Technik. Was die Technik nun aber genau mit Metall verbindet, verbergt sich dem Schüler. Wie anfangs erwähnt, ist es mit den fünf Elementen abstrakt und geht nicht nur um konkrete Techniken bzw. Bewegungsabläufe. Viel mehr geht es um fünf verschiedene Philosophien über Kraft. Man könnte auch sagen, fünf verschiedene Kraftarten oder fünf Grundlagen, um mit dem Körper im Kampf Kraft zu generieren. Welche Körperbewegungen und Philosophien dies ganz genau sind, überlasse ich hier gerne dem ehrgeizigen Schüler und dessen Wissensdurst. Hat der Schüler dies einmal erkannt, wirken besagte fünf Philosophien sehr banal. Verknüpft man diese nun aber mit Fäusten und Tierstilen, entstehen daraus enorme Kräfte, welche sehr gefährlich für einen möglichen Angreifer sein können. Genau diese Kräfte sind es, welche schon über Jahrtausende für den Ruf des Hung Gar sorgen. Schlimme Verletzungen verursacht durch minimale, perfektionierte Kampftechniken, liessen Zuschauer vor Angst erstarren. Kein Wunder, dass Hung Gar Praktizierende oft als übermenschlich schnell, hart und stark genannt wurden. Obwohl man mit der fünf Elemente Lehre im Allgemeinen auch automatisch auf verschiedenen Zyklen und Abhängigkeiten unter den Elementen zu sprechen kommt, finden diese Modelle im originalen Hung Gar Kung Fu keinen Platz. Einer

der wichtigsten Antriebe zur Entwicklung des Hung Gar und dessen Effizienz war schon immer der Kampf ums Überleben. Im Kampf hat man keine Zeit zu sehen, welches Element der Gegner Anwenden will, um dann zu überlegen und das entsprechende Gegenelement zu wählen. Ein Sekundenbruchteil entscheidet über Sieg oder Niederlage. Um diese Art von Abhängigkeit unter den Elementen kann es sich hier also nicht handeln. Oder um es mit den kurzen Worten eines Hung Gar Bruders auszudrücken: “Just to destroy the human body”.

Erde: Stabil wie ein Berg, flexibel wie Sand im Wind. Die aus einer tiefen Stellung, fest verbunden mit der Erde, kommende Kraft, welche in die Faust übertragen wird, (z.B. Aufwärtshaken) beeinflusst die Funktion der Milz und des Magens. Das Element Erde ist eines der fünf Elemente im Hung Gar. In vielen Beschreibungen werden Erd-Techniken nachgesagt, dass diese aus tiefen Stellungen und mit der Kraft von unten nach oben ausgeführt werden, mit runden Bewegungen und Unterstützung eines ausserordentlich starken Qi's. Hier findet sich auch die Verbindung zum Tierstil des Drachen im Hung Gar. Bezüglich Qi und Technik trifft es “solide” oder “standhaft” wohl am besten. Aber wie immer im Hung Gar spricht man nicht nur von einer rein harten oder einer rein weichen Seite, sondern viel mehr von der Eigenschaft das Beste von beidem und je nach Situation zu verwenden. Sind die Techniken meines Gegners hart und versteift im Vergleich zu meinen, so kann ich mich für die weiche Seite entscheiden. Sind seine Techniken im Verhältnis weich und geschmeidig, so kann ich mich für die harte Seite des Hung Gar entscheiden. So sagt man beim Element Erde sinnbildlich, es sei im Kampf stabil wie ein Fels und fexibel wie Sand im Wind. Der interessierte Schüler weiss auch, dass ganz allgemein das Element der Erde als Mittelpunkt aller Elemente gilt und bei Darstellungen eben dieser in der Mitte gezeigt wird. Wie wir wissen ist die tradtionelle chinesische Medizin schon immer ein Teil des Hung Gar Kung Fu gewesen, da man aus Übungen oder dem Kampf entstandene Verletzungen auch wieder heilen wollte. Natürlich besitzt auch das Element Erde diesbezüglich seinen ganz eigenen Platz und wird mit den Organenen Milz (Yin-Organ) und Magen (Yang-Organ) in Verbindung gestellt. Wollen wir unserer “Mitte” und diesen Organen also Sorge tragen, bemühen wir uns um eine regelmässige, ruhige Nahrungsaufnahme. Auch was wir essen ist natürlich wichtig und entscheidet schlussendlich ganz generell, wie wir


uns fühlen und wie gut unsere Konstitution ist. “Du bist was Du isst”. Auch mit andere Dinge werden dem Elemt Erde zugeordnet: Zum Beispiel wird ihm die Geschmacksrichtung Süss oder die Farbe Gelb zugeteilt. Als westliche Schüler neigen wir ab diesem Punkt dazu, diese symbolischen Bedeutungen sehr ernst zu nehmen und auf alle möglichen Zusammenhänge zu übertragen. Manchmal sogar so sehr, dass sich uns die essentielle Bedeutung innerhalb des Hung Gar Systems entzieht und

wir uns diese wieder in Erinnerung rufen müssen. Denn eigentlich wissen wir: Das originale Hung Gar Kung Fu wurde vorallem dazu entwickelt, einen Kampf ums Überleben so effizient wie möglich zu gewinnen und den Körper des Praktizierenden langfristig gesund zu halten. Diesbezüglich hat das Element Erde in der Praxis genau diesen Zweck und stellt, für uns vorallem eines dar: Eine mögliche Kraftart im Kampf.







Interview mit Michele Panfietti (Weltweiter Pr채sident der W.K.A. und der W.T.K.A. sowie Organisator des Festivals des Orients in Carrara und Milan) Interview: Nicola Pastorino & Leandro Bocchicchio


U

nter den vielen Personen, die wir beim jüngsten Event „Sports Show Revolution“ in Chiuduno (Bergamo) getroffen und interviewt haben, haben wir eine „eingefangen“, die von großer Bedeutung für das nationale Panorama der Kampfkünste (und nicht nur das) ist. Eine intuitive Person, Resultat einer unübersehbaren Leidenschaft für die Kampfkünste und die östliche Kultur generell. Seit vielen Jahren hat er entscheidend zu ihrer Verbreitung im ganzen Land beigetragen, mit Kühnheit und Wagemut. Es handelt sich um Michele Panfietti, weltweiter Präsident der WKA und der WTKA, aber vor allem wahrer Urheber der Shows und von Bedeutung für das gegenwärtige Event der Kampfkünste und der östlichen Kultur, das wichtigste in Italien und eines der bedeutendsten der Welt, das Festival des Orients. Wir führten kurz eine angenehme Unterhaltung, worin er uns die Gründe für den Erfolg dieser Veranstaltung erklären konnte und uns von seinen Plänen für die Zukunft erzählte. Gewohnt, ihn bei der Ausübung seiner Funktion als Organisator in Carrara

zu sehen, hyperaktiv und konzentriert, damit alles wie geschmiert läuft, profitierten wir von der relativen Gelassenheit des Kontextes und holten ihn an unsere Mikrofone, damit er uns von den Abenteuern der letzten Jahre und dem diesen Jahres erzählt, als Leiter des Events, das durch seinen Ansatz ein fast globales Medienecho erhalten hat. Kampfkunst Inter national: Kannst du uns, bevor wir von den Projekten bezüglich des Festival des Orients und anderen sprechen, die Absicht deiner Präsenz hier erzählen und was du über diese „Sport Show Revolution“ denkst? Michele Panfietti: Dieses Ereignis ist sehr gut, es ist eine der neun Etappen unseres „kampfkünstlerischen Marathons“, die italienische Meisterschaft der WTKA. Wir sind sehr interessiert daran, dieses Initiativen zu fördern, vor allem weil wir einzigartig darin sind, verschiedene Stile der Kampfkünste zu vermischen. Seit wir vor neun Jahren begonnen haben, war das unser Markenzeichen, dazu fähig zu sein, Kampfkünste zu kombinieren und zu vermischen, wo es vorher

unmöglich schien, dass sie zusammen funktionieren könnten. Unsere Vereinigung ist multidisziplinär, auch die Wettläufe, die wir machen, sind so. Von dem ausgehend sind der kampfkünstlerische Marathon und später das Festival des Orients entstanden. K.I.: Sprechen wir von dem Festival des Orients, mit seinen immer wieder beeindruckenden Nummern und dem wachsenden Interesse, wo möchten Sie noch hinkommen? M.P.: Es ist eine ständige Herausforderung. Aufgrund meines Temperaments versuche ich immer, das Beste zu geben, wegen der Leidenschaft, die in mir brennt. Es ist nicht so, dass ich ein besonderes Ziel hätte, meine Absicht ist, immer mehr dazu beizutragen, die Kampfkünste und die fer nöstliche Kultur zu verbreiten. Tatsächlich ist die Chance des Festivals des Orients unglaublich, um die wichtigste östliche Kultur in der Welt zu fördern. Dieses Jahr nahmen sogar offizielle Delegationen der koreanischen Regierung teil, die ein Festival in ihrem Land organisierten, für sie




Italien News

war es unglaublich, dass hier eine Veranstaltung unseres Genres existierte. Sie kamen, könnte man sagen, um zu ler nen, alle verschiedenen kulturellen Aspekte zu vereinen, so, wie wir das getan haben. Das Festival von Carrara und Milan hat atemberaubende Zahlen erreicht: um die 90 000 Besucher insgesamt. Die Kommunikationsmedien auf nationaler Ebene sind anwesend (Rai, Mediaset, etc.) und internationale Medien folgen uns immer mehr. Dieses Jahr steuern wir auch auf eine neue Erweiterung des Events zu, die in Rom gefeiert wird, vom 30.Mai bis zum 2. Juni, mit dem Ziel, es auch ins südliche Zentrum Italiens zu bringen. K.I.: Die Idee der Verbreitung des Festivals zu zwei unterschiedlichen Terminen und Orten, wird sie in Bezug zu den Shows, von denen wir gesprochen haben, durchgeführt, oder ist sie

Ergebnis eines speziellen Projekts der Organisation? M.P.: Tatsächlich beide Dinge. Es gibt keinen Plan eines gewerblichen Geschäfts, aber es ist auch deutlich der Wunsch da, den Einfluss unseres Festivals auf das ganze Territorium auszudehnen und so allen Leuten, die es wollen, die Möglichkeit zu bieten, daran teilzunehmen. Wir starteten in Carrara, und später zogen wir nach Milan und jetzt gehen wir nach Rom, es ist eine Form, das Festival im Norden, Zentrum und Süden Italiens zu verbreiten. Wir haben eine Größe erreicht, bei der es sich als sehr schwierig herausstellen würde, das Festival auf ein einziges Datum zu reduzieren. Auch wenn Carrara eine riesige Ausstellung ist, in einem Messegelände von 45.000 m Oberfläche, deshalb entschieden wir, es zu teilen. Mit der Zeit sind wir so gewachsen, dass nun die kulturelle Realität und kampfkünstlerische

Asiaten mit Vergnügen zu uns kommen, weil sie verstanden haben, dass es um einen wichtigen Kontext geht, darum, ernsthaft die eigene Tätigkeit zu fördern. Wenn man ernsthaft arbeitet, sich um die Details kümmert, die Dinge auf einem gewissen Niveau macht, Vorführungen und Konferenzen von enormer Qualität anbietet, schätzen und verstehen die Leute immer mehr, dass es sich lohnt, diese Veranstaltung zu besuchen. Momentan sind die Ergebnisse erfreulich und geben uns Recht. K.I.: Im Namen aller Leser von Kampfkunst Inter national danken wir Ihnen dafür, uns ein bisschen Ihrer Zeit zu gewähren und hoffen, Sie bald wieder an unseren Mikrofonen zu haben. M.P.: Natürlich! Wir sehen uns beim Festival, um Kampfkunst International und die Kampfkünste zu unterstützen, ebenso mit großer Leidenschaft und hervorragenden Ergebnissen. Danke!





REF.: • TOYAMA1

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Das Hwa Rang Do ®: Eine Kampfkunst und eine Bewegung aus Reflexion und Aktion Das Hwa Rang Do ® (wörtlich „der Weg der jungen Ritter“) ist eine traditionelle koreanische Kampfkunst, deren Wurzeln sich im Altertum der drei Könige, die vor ungefähr 2000 Jahren das gegenwärtige Kor ea aufbauten, verlier en. Genauer gesagt, im alten koreanischen Königreich „Silla“, wo die „Hwarang“ (wörtlich: „junge Ritter“) mittels zweifacher Vorbereitung für den Krieg ausgebildet wurden: (1) kulturell: die moralische Philosophie, die Ethik, d i e M u s i k , d i e S t r a t e g i e , d i e M a t h e m a t i k u n d d i e L i t e r a t u r. (2) Kämpferisch: der bewaffnete und der unbewaffnete Kampf in jeder Art von Gelände und zu Pferd.


Korea „Die Lektionen des Hwa Rang Do ®, diszipliniert und streng, sind faszinierend, hinsichtlich ihrer methodischen Ansätze sieht man diese momentan überall.“


Koreanische Stile „Dieser kraftorientierte, für Hwa Rang Do ® typische Ansatz hat großen Erfolg.“


ie Integration von Kampftechniken und den kulturellen Disziplinen zielten darauf ab, äußerst motivierte Kämpfer auszubilden, die dazu fähig waren, die Truppen zurückzudrängen, um die furchtbaren und zerstörerischen Handlungen der typischen Kriege zur damaligen Zeit zu unterstützen. Basierend auf dieser Überlegung und der Kraft des „Silla“-Königreichs, zumindest in der Größe der drei, schafften es jahrhundertelange Kämpfe und weise diplomatische Taten zum ersten Mal, Korea in einer einzigen Nation (670 n. Chr.) zu vereinen. Das führte zu einer besonnenen Friedenszeit, in der die koreanischen Künste und der Buddhismus erblühten und so zu einem wichtigen Bestandteil der Kultur der Silla wurden. (Die künstlerischen und architektonischen Werke dieser Zeit schließen den Tempel Hwangnyongsa, den Tempel Bunhwangsa und die Grotte Seokguram, Weltkulturerbe, mit ein). Das Hwa Rang Do ®, als Kampfkunst in den 60er-Jahren von Gründer Dr. Joo Bang Lee (10. Dan) kodifiziert, spiegelt neben den kampfkünstlerischen Techniken die gesamte „Hwarang“ Kultur der „Silla“ wieder. Unterteilt in „Nae Kong“ (innere Techniken, verbunden mit Energie), „Wae Kong“ (äußere Techniken, die 365 Tritttypen und ungefähr 4000 Hebel-und Nahkampftechniken umfassen), „Moo Gi Kong“ (108 traditionelle Waffentypen) und „Shin Kong“ (geistige Techniken), ist sein Hauptmerkmal Ethik und Selbstdisziplin. In diesem Sinn sagt der Großmeister Taejoon Lee (Präsident der weltweiten Hwa Rang Do ® Vereinigung WHRDA - und 8. Dan): „Das Hwa Rang Do ® ist nicht nur eine Kampfkunst. Es ist vor allem eine Bewegung aus Reflexion und Aktion. Die echte kämpferische Fähigkeit eines Kriegers wurzelt nicht nur in seinem Wissen um die Kampftechniken, sie beruht vor allem auf seiner Motivation für den Kampf, zu kämpfen und niemals aufzugeben. Deshalb ist die World Hwa

D

Rang Do ® Association eine nicht profitorientierte Organisation, dem gesellschaftlichen Gut verschrieben und nicht der Bereicherung oder dem Geld“ Dieser kraftorientierte, für Hwa Rang Do ® typische Ansatz hat großen Erfolg

in den USA (gegenwärtiger Wohnsitz von Dr. Joo Bang Lee und seinem Sohn Taejoon Lee). In Italien sind in den letzten zehn Jahren dutzende Schulen entstanden. Auf die Frage „Warum widmen Sie sich so dem Hwa Rang Do?


Koreanische Stile

Woher kommt diese Hingabe?“ antwortete der Chefausbilder Marco Mattiucci, leitender Offizier der Carabinieri und Verantwortlicher für Italien: „Gewiss nicht wegen dem Geld. Ich habe die Freiheit und Chance, Hwa Rang Do ® seit langer Zeit zu lehren und praktizieren, ohne ökonomische Einschränkungen, da ich nicht von seinen Einkünften lebe. In der Praxis kann ich meine Schüler mit äußerster Strenge auswählen, sie konstanten Prüfungen und schwierigen Tests unterziehen, verbunden mit den kulturellen, physischen und kämpferischen Aspekten, so kann ich der ursprünglichen Kultur der „Hwarang“ (harte Trainings von Körper, Geist und Seele) treu bleiben“. Das alles scheint der Struktur des italienischen Zweigs der WHRDA nicht zu schaden, die kontinuierlich wächst, Jahr für Jahr, nach ihrer Verbreitung im Ausland. Vor kurzem wurde ein neues Studio in Luxemburg eröffnet und wir haben auch neue Ausbilderanwärter für andere Länder der Europäischen Union, die sich dem harten Auswahlprozess vom Chefausbilder unterziehen. Einer fragt sich nach dem Warum und der Oberst antwortet: „Ich werde nicht banal etwas wiederholen, was wir alle wissen, das heißt, dass wir in einer Gesellschaft leben, wo alles für temporär und danach vergänglich gehalten wird, es löst sich mit der Zeit auf. Das Hwa Rang Do ®, so wie wir es praktizieren, ist eine Bewegung, die sich all dem entgegensetzt und ein Gedankenmodell vorschlägt, bei dem die Motivation dominiert, die Dinge besser und zum Wohl aller zu tun, bei dem körperliche und geistige Vortrefflichkeit die Hauptziele sind. Es ist natürlich, dass jedes menschliche Wesen im Laufe der

Jahre schwächer wird und sterben wird, aber dies rechtfertigt gemäß der Ethik von Hwa Rang Do ® nicht unsere tägliche Trägheit und dass wir uns der Leere hingeben.“ Natürlich spürt man, wenn man diese Worte hört, eine starke emotionale Last, aber eine Bewegung ist nichts anderes als eine Denkform und wir fragen uns also, warum man eine Kampfkunst machen oder zumindest erlernen sollte, um einer ethischen und sicher legitimen Bewegung zu folgen. Die Antwort darauf findet man Großteils im Ansatz des Chefausbilders des Hwa Rang Do ®, der mit wenigen Worten erwidert: „Meine Geschichte ist nicht anders als die der Mehrheit der Ausbilder, die sich dazu entschieden habe, sich mir und dem Hwa Rang Do ® in den letzten 10 Jahren anzuschließen und von anderen Kampfkünsten kommen. Ich war bereits Lehrer für Selbstverteidigung, mit jahrelangem kämpferischen Studium auf dem Buckel und ich war unzufrieden damit, wozu ich geworden war: zu einem Container für umfassende und vielseitige Techniken, aber untereinander unverbunden. Ich spürte das Bedürfnis nach Beständigkeit, nach etwas, das alles, was ich gelernt hatte, vereinigt, um einem höheren Weg zu folgen, nach dem ich mich weise richten könnte. Die Begegnung mit Hwa Rang Do ® war der Anlass, sowie die Entscheidung, die WHRDA zu kontaktieren, aber es war das spätere Treffen mit dem höchsten Großmeister Dr. Joo Bang Lee, eine lebende Legende in den koreanischen Kampfkünsten, was mich endgültig davon überzeugte, dass dies zweifellos meine Form war“. Der Chefausbilder gab alle vorherigen kämpferischen Praktiken auf und tauchte vollständig in das Studium der neuen

Kunst ein und wurde so, mit enormen Opfer n, zum Schwarzgürtel in sehr kurzer Zeit, im Vergleich mit anderen Schülern (ich glaube, ein Hwa Rang Do ®-Schüler braucht zumindest 7 Jahre, um den schwarzen Gürtel 1. Dan zu erreichen). Er war konsequent, machte seinen Selbstverteidigungskurs zu und startete einen neuen Hwa Rang Do ® Kurs, den ersten seiner Art in Italien. Am Anfang war es schwierig, er hatte sehr wenig Schüler! Der bestimmte Charakter der Kunst und die unverwechselbare Stränge des Meisters war eine Kombination, die die Praxis für die Anfänger sehr schwierig machte: „Ich komme nicht umhin zu sagen, dass viele Lehre von meiner Lehre fasziniert waren, aber schnell die Idee aufgaben, zu bleiben, wegen meiner Wesensart. Meine Weise, das Hwa Rang Do ® ins Leben und in die Lehre einzugliedern, macht ihn für Anfänger unpassend. Trotzdem bestand ich darauf und mit der Zeit habe ich dutzende Schulen in Italien aufgemacht, heutzutage schätzen tausende Schüler diese Kunst. Der Ansatz der Hwarang-Kultur ist stark und bezieht die Personen vollständig mit ein. Nur das bringt mich an diese Kunst heran und hält Schüler und Lehrenden zusammen, und er fügte hinzu: „Wenn das Treffen mit Dr. Joo Bang Lee mich an den Hwa Rang Do ® gebunden hat, hat sein Sohn, der Großmeister Taejoon Lee, im Laufe der Jahre die ganze Kultur und Philosophie der Hwarang konstruiert und vervollständigt, die mich gegenwärtig nährt. Der demütige Schüler eines Meisters diesen Niveaus zu sein erfordert, viele deiner Grundüberzeugungen zu hinterfragen und vielleicht zu einer neuen Person zu werden, aber diese Anstrengung eröffnet viele Perspektiven, wodurch es äußerst erfreulich ist“.


In den letzten Jahren hat das Hwa Rang Do ® dank dem Einsatz von Großmeister Taejoon Lee viele Veränderungen in der EU erlebt und Chefausbilder Mattiucci hatte die Gelegenheit, an verschiedenen Kursen außerhalb Italiens teilzunehmen (Holland, Deutschland und Dänemark), mit anderen erprobten und erfahrenen Lehrern wie dem Chefausbilder Alexander Krijger. Die Lektionen des Hwa Rang Do ®, diszipliniert und streng, sind faszinierend, hinsichtlich ihrer methodischen Ansätze sieht man diese momentan überall. Die Ursachen für diese Faszination kann man auch in den Filmen der letzten Jahre sehen, der Erfolg der bejubelten Filme über die Samurai, Legionäre, Gladiatoren, das alte Rom, Sparta, etc... Technologisch gesehen ist unsere Gesellschaft ohne Zweifel gewachsen, aber von einem ethischen Standpunkt aus hat sich nur sehr wenig bewegt. Dies ist dem Überschuss der verfügbaren Technologien (DVDs, Smartphone, Tablet, etc.) geschuldet, welche nicht den menschlichen Geist rühmen, sondern ihn im Gegenteil immer mehr isolieren und in dem, was er tut, demotivieren. Die alten Krieger, die koreanischen Hwarang, die Helden Spartas, die römischen Soldaten, die Samurai, waren Personen, die sich dem Kämpfen widmeten, aber sie waren vor allem dazu motiviert, bis zum Ende zu kämpfen, darauf beruht ihr Zauber.


Bruce Lee, der in Hong Kong aufwuchs, begann dort mit 13 Jahren unter der Anleitung von Großmeister Yip Man mit dem Erlernen des modernen Kung Fu?Stils „Wing Chun“. Neben dem anerkannten Großmeister lernte er auch von und mit Wong Shun Leung und William Cheung. 1959 reiste er in die USA ein und begann seine erlernten Wing Chun?Techniken zu modifizieren und zu ergänzen. Seine Quellen waren anfangs vor allem andere Kung Fu?Stile.

Kein Stil Bruce Lee nannte sein entwickeltes Kampfkunstsystem nach seinem kantonesischem Namen „Jun Fan Gung Fu“. Es ist das Basissystem, auf dem er dann das Jeet Kune Do aufbaute. Jeet Kune Do war für Bruce Lee sein persönlicher Ausdruck der Kampfkünste. Vom Stil war nie die Rede. Zu Lebzeiten von Bruce Lee war sein Kampfkunstsystem in einem ständigen Entwicklungsprozess.

Ein ständiger Entwicklungsprozess Diese Entwicklung lässt sich grob in drei Phasen unterteilen: Die Seattle-Phase

Text: Selim Bugur Fotos: Archiv Selim Bugur


Die Oakland-Phase Die Los Angeles-Phase. Da sein Kampfkunstsystem in einem ständigen Entwicklungsprozess war, gibt es auch bei seinen Schülern große Unterschiede in den jeweiligen Phasen bezüglich der Struktur (Kampfstellung/ Kampfhaltung) und des Kämpfens. Die wichtigsten Personen aus der Seattle?Phase sind Jesse R. Glover und Taky Kimura, die auch seine Schüler und Assistenztrainer im Ende 1963 eröffneten „Jun Fan Gung Fu Institute“ wurden. Bruce Lee nannte seine entwickelte Kampfkunst nach seinem kantonesischem Namen „Jun Fan Gung Fu“.

Die nächste Phase 1964 zog Bruce Lee nach Oakland und eröffnete dort sein zweites „Jun Fan Gung Fu Institut“. Zu dieser Phase gehören z. B. James Yimm Lee, George Lee und Allan Joe, die mit Bruce Lee zusammen trainiert haben. 1966 zog Bruce Lee nach Los Angeles. In Chinatown eröffnete er sein

drittes Institut und machte Dan Inosanto zu seinem Assistenztrainer. In der L.A.?Phase benannte Bruce Lee das dort unterrichtete bereits als Jeet Kune Do. Seine bekanntesten Schüler aus dieser Phase sind neben Dan Inosanto, Daniel Lee, Larry Hartsell und Richard Bustillo.

Innovative Trainingsausrüstung Bruce Lee war ein großer Verfechter des Einsatzes von Trainingshilfen wie den Pratzen und Trittschilden. Ende der 1960er und Anfang 1970er trainierten Bruce Lee und seine Schüler Vollkontakt. Es wurde jede Art von Schutzausrüstung übernommen, um die Theorie in der Praxis zu erproben. Denn bis zu diesem Zeitpunkt wurde alles unter Kampfsportler n nur theoretisch trainiert. Die Benutzung von Schutzausrüstung war für Bruce Lee und seine Schüler von größter Bedeutung. Sie waren innovativ und übernahmen Ausrüstungen aus dem Boxen, Baseball und American

Football. Somit konnten sie härter kämpfen als je zuvor und die Techniken gegen einen unkooperativen Partner testen. In der damaligen Zeit war diese Art von Training für die Kampfsportler ungewöhnlich und neu. Heutzutage ist diese Art vom Training weit verbreitet und das Benutzen von Pratzen, Trittschilden, Kopfschutz und Schienbeinschoner für die Trainierenden in jeder Kampfkunstschule gehört zum gewöhnlichen Trainingsablauf.

Der Autor: Selim Bugur ist Instruktor für Jeet Kune Do & JKD Grappling unter Sifu Larry Hartsell. Zurzeit leitet er die Berlin Jeet Kune Do Group in Berlin und gibt Seminare für Jeet Kune Do, Mixed Martial Arts, Grappling und philippinische Kampfkünste im In- und Ausland. Infos und Kontakt: HYPERLINK http://www.jkdgroup.de/" www.jkdgroup.de






Fausstoß im Wettkampf Im Sportkarate - ich nenne es so und entschuldige mich gleichzeitig bei allen Wettkampfathleten - sieht man meist nur Tsuki-Banashi: schnell zurückgezogene Gyaku-Tsuki, KizamiTsuki usw. Hierfür werden Punkte vergeben, dass einem manchmal die Haare zu Berge stehen. Aber Wettkampf und Budo sind bekanntlich zwei verschiedene Dinge. Ich habe die Anmerkung gemacht, weil viele aus sportlichem Aspekt heraus den Tsuki-Komi belächeln und die Karatekas des Karate-Do - ich nenne sie nicht Traditionalisten - die Techniken des Tsuki-Banashi als wirkungslos belächeln. Ich sage: Man muss beides beherrschen!

Die Meinung des Sensei

Faust loslassen oder hineindrängen? In meiner langjährigen Trainertätigkeit wurde und werde ich immer wieder gefragt, welches die wahre Tsuki-Waza ist. Ich möchte versuchen, eine komplexe Antwort in verständliche Worte zu fassen. Laut Literatur unterschied Gichin Funakoshi zwei Arten von Tsuki: zum Einen den Tsuki-Banashi (ìÀÇ ï˙ǵ loslassender Stoß), der im Augenblick des Einschlags wieder zurückgerissen wird, und zum Anderen den Tsuki-Komi

(ìÀÇ çûÇ› hinein drängender Stoß), der nicht unmittelbar zurückgezogen wird. Es heißt, der Tsuki-Komi sei leichter zu erlernen und der Tsuki-Banashi würde nicht viel Wirkung zeigen. Meine Schüler kennen meine starken und schnellen Tsuki-Waza, welche ich je nach Situation als Tsuki-Komi oder Tsuki-Banashi ausführe. Beides mit vollster Kontrolle und ansatzlos. Jeder der beiden genannten Tsuki Waza hat seine situative Berechtigung. Nur muss man verstanden haben, welche Technik in der Realität des Karate von Bedeutung ist.

Meine persönlich bedeutendsten Sensei wie Dr. Ilija Jorga (Fudokan) und Sensei Toshiaki Namiki (Shotokan) waren ebenfalls unterschiedlicher Ansicht. Damit konnte ich von beiden die jeweils unterschiedlichen Ansätze erler nen bin beiden sehr dankbar dafür. Sensei Jorga war ein Verfechter des Tsuki-Banashi und ein wahrer Befürworter des Tsuki-Komi. Sensei Namiki hingegen sah es genau anders herum. Sensei Hidetaka Nishiyama gab dem Tsuki-Komi den Vorrang und höchste Bedeutung - den TsukiBanashi akzeptierte er nicht wirklich. Die Interpretationen der stärksten Technik liegen immer in der Betrachtungsweise des jeweilig Trainierenden und dennoch sehe ich beide Ansätze auf einer Stufe. Man kann keine Technik favorisieren, da die Situation über deren Anwendung entscheidet. Hier liegt allerdings die größte Schwierigkeit im Erkennen, Wahrnehmen und Umsetzen.

Infos: www.todejutsu.org Text: Thomas Züllich Foto: Nils Wiemer Wiemers


Ernährung für Kampfsportler Ein Beispiel: Mit Kihon-Ippon-Kumite kann man die Tsuki-Komi Technik trainieren und festigen. Mit Jiyu-IpponKumite sollte ich eine kraftvolle TsukiBanashi Technik trainieren mit entsprechendem Fokus auf das anschließende Zanshin.

Der finale Schlag Wenn ich Karate als Kampf sehe, dann muss ich auch wissen, dass es einen finalen Tsuki nicht immer geben wird und ich sofort eine weitere Technik anknüpfen muss. Das setzt sich meiner Erfahrung nach mit der Tsuki-BanashiTechnik am besten um. Liegt mein Gegner allerdings bereits angeschlagen am Boden oder wankt schon im Strand, dann ist wohl der Tsuki-Komi die sinnvollere Technik. Sicher gibt es tausende andere Situationen, die meine beiden Beispiele widerlegen oder bestätigen könnten. Fakt ist jedoch: Wer den Tsuki-Banashi nur basierend auf Schnelligkeit ausführt, wird zwar Punkte im Wettkampf erhalten, aber niemals Wirkungstreffer erzielen können. Wer nur den Tsuki-Komi favorisiert, wird wohl eher selbst einen Treffer erhalten. Leider liegt das Problem nicht in den beiden genannten Techniken, sondern eher in der Lehrweise der Meister. Die Wettkampfsysteme im sportlichen und traditionellen Lager unterscheiden sich in ihren Ideen. Diese Ideen entspringen wohl oftmals aus politischen Ambitionen als dem Ansatz der effektiveren, vorteilhafteren Technik. Sportlicher Wettkampf und reale Auseinandersetzung haben nichts Gemeinsames und sind daher nicht vergleichbar, auch wenn viele so argumentieren mögen. Ich habe bei verschiedenen Meistern Lehrgänge besucht und Training genommen. Die Diskussionen über die Sinnhaftigkeit von Tsuki-Banashi oder Tsuki-Komi sind durch deren sinnvolle Anwendung meist schnell verstummt. Daher gebe ich der Diskussion selbst wenig Bedeutung, aber trotzdem sollte man sie führen - aber auf eine fundierte, sachund anwendungsorientierte Art und Weise.

Fazit: Beide Ideen sollten auf dem Gedanken der tatsächlichen Selbstverteidigung basieren. Weder sportlicher Vergleich noch traditionelle Wertigkeit dürfen dabei eine Rolle spielen. Es gilt der Grundsatz: Was funktioniert hat seine Berechtigung und was eine Wirkung erzielt, das funktioniert. Wir müssen als Trainer beide Techniken erlernen und verstehen ler nen um diese Technikvielfalt entsprechend unseren Schülern zu vermitteln.




Der Pfad zum Schwarzgurt mit den Vacirca Brothers - Teil 2 Der Weg zum Violettgurt; der natürliche (technische) Bewegungsfluss: Der Blaugurt-Träger hat nun einen ziemlich grossen „Einblick“ ins Vacirca Brothers Jiu-Jitsu bekommen, eigene Erfahrungen gesammelt, um schon bestimmte Vorteile daraus ziehen können. Nun geht es darum, zu verstehen, wann und wie man die Techniken gegen jemanden anwenden kann, der ähnliche Fähigkeiten hat. Wir wollen durch das Üben von Kombinationen einerseits die Grundtechniken vertiefen und anderseits die Verbindungen nutzen, um einen gleichgestellten Gegner zu überlisten und nicht mit Kraft, sondern durch Taktik besiegen zu können. Die kleinere oder schwächere Person, wie es oft bei Mann gegen Frau der Fall sein kann, dient uns dazu aufzuzeigen, dass Muskelkraft nicht die Antwort sein kann. Grossmeister Hélio Gracie, der Mann der zahlreiche unserer Jiu-Jitsu Techniken verbesserte, erkannte dies schon als er diese Kunst noch von seinem Bruder Carlos Gracie ler nte, der wiederum das Jiu-Jitsu von seinem japanischen Meister Mitsuyo Maeda erlernte. Als knapp 1,60m grosser und leichter Mann musste Hélio Gracies Technik gegen die massiv grösseren, stärkeren und oft sehr jüngeren Gegner bestehen können. Nehmen sie sich ihn und keinen austrainierten Brazilian Jiu-Jitsu Athleten als Vorbild auf dem Weg zum Schwarzgurt… Text: Franco Vacirca &v Sandra Nagel Fotos: Alica Fröhlich




sie werden es, speziell beim älter werden, sehr zu schätzen zu wissen. Vom Blaugurt-Träger wird nun verlangt, dass er eine höhere und immer bessere Finesse seines Spiels entwickelt, egal ob er gegen einen tieferen oder höheren Graduierten trainiert bzw. kämpft, und dies egal ob er am Ende des Spiels als Gewinner oder Verlierer da stehen wird. Verlangt wird ausserdem, dass, auch wenn wir neue Techniken erlernen werden, die Grundtechniken nicht in den Hintergrund rutschen, sonder n weiterhin geübt und angewendet werden. Der Schwerpunkt liegt nicht in der Quantität sondern in der Qualität, und in unserem Jiu-Jitsu ganz besonders in der Art und Weise, wie man alt und neu verbindet bzw. kombiniert und es weiterentwickelt. Der Blaugurt-Träger muss in der Lage sein, und dies gilt ab diesem Level auch für alle weiteren höheren Graduierungen, den Kampf nochmals

im Kopf durchzugehen und mit dem Trainingspartner nochmals diskutieren zu können, damit er und alle Beteiligten profitieren können und durch dieses „Selbst-Coaching“ auch weiterhin motiviert zu ler nen am „Kimono“ zu bleiben!

Der Weg zum Braungurt; konkretisieren und weiter verbessern: An der Triangle-Academy verlangen wir nun von den Violettgurt-Träger konkreter zu werden, wenn sie kämpfen. Der Bewegungsfluss wandelt sich nun vom Element „Wasser“ (im Blaugurt Programm) zum Element „Feuer“. Im Gegensatz zu anderen Jiu-Jitsu Schulen, die sich nur oder hauptsächlich um den Jiu-Jitsu Sportwettkampf kümmern, legen wir sehr viel Wert darauf, dass der Violettgurt-Träger auf dem Weg zum

Braungurt die wesentlichen Unterschiede zwischen Sport- und Strassen-Jiu-Jitsu erkennt und erklären kann. Dies ist gar nicht so einfach, denn viele Jiu-Jitsukas die einen solch hohen Level erreicht haben, (er)leben in dieser „FeuerPhase“ eine grosse persönliche und sehr spannende Entwicklung die auch sehr emotionell ist und oft den Blick aufs Wesentliche ein bisschen erschwert. Wer den Braungurt an der Triangle-Academy erreichen will, der muss unbedingt in der Lage sein, diesen Schritt machen zu können und sich weiterhin zu entwickeln, ohne jedoch die Essenz des wahren Gracie Jiu-Jitsu zu vergessen. Technisch gesehen erwarte ich, dass sich ein Braungurt Träger aus sämtlichen Positionen und Situationen, sei es im Stand als auch am Boden verteidigen kann. Ausserdem sollte man nicht vergessen, dass der Braungurt-Träger



eigentlich die rechte Hand des Schwarzgurt-Trägers ist, wenn man dies so sagen will. Worin liegt nun der Unterschied zwischen den beiden? Natürlich u.a. bei der Erfahrung die der Schwarzgurt-Träger mitbringt. Dieser wesentliche und sehr wichtige Unterschied darf in keinem Fall vergessen werden. Um einen Violettgurt-Träger an sein Ziel zu bringen, verwende ich an der TriangleA cademy v ers chiedene To o ls um ihn weiterhin angemessen und zielorientiert zu begleiten. Meiner Meinung nach sollte nicht nur das technis che P ro g ramm, sondern auch das Randori richtig gecoacht sein. Deshalb kann es sein, dass ich in einem Randori von den Teilnehmenden v erlang e, das s s ie s ich aus einer spezifischen Situation, beispielsweise aus der „Mount“ befreien müssen, und der Trainingspartner aus der „Mount“ nur mit gestreckten Armhebel angreifen darf. Dann später könnte es sogar sein, dass ich von ihnen erwarte, die sie während einem g anz en Mo nat, während s ämt lichen Randoris nur Beinhebel machen dürfen. Sehr viele fortgeschrittene Jiu-Jitsukas fallen in eine Mo no to nie des S piels , wodurch sogar die Möglichkeit besteht, dass sie am Jiu-Jitsu den Spass verlieren, weil sie das falsche Gefühl von Sicherheit und „ans Ziel ang eko mmen z u s ein“ entwickelt haben. Eine weitere Herausforderung könnte sein, dass während des Randoris der eine Schüler die Augen schliesst und sich auf den Körperkontakt verlässt. Oft machen die JiuJitsukas den Fehler zu viel Gewicht und Kraft anzuwenden, vor allem wenn sie ähnliche technische Kenntnisse haben. Das man den Gegner sieht, ist nicht immer ein Vorteil, denn man hat dann das Gefühl, das was man sieht auch bekommen kann… wenn ich aber nichts sehe, dann muss ich mich komplett auf mein Gefühl verlassen können und fördere somit meinen Instinkt, nicht nur um eine Situation zu überleben sondern auch zu meistern. Eine weitere Möglichkeit ist, dass ich den Jiu-Jitsukas sage, dass sie nur den rechten Arm des Gegners angreifen dürfen, oder das linke Bein. Somit fordere ich sie heraus, eben herauszufinden wo sie tatsächlich mit ihren Fähigkeiten stehen und zwar nicht nur die, die sie glauben zu haben.

Der Weg zum Schwarzgurt; kontern und entwickeln: Ein Schwarzgurt-Träger sollte in allen Bereichen eine sehr hohe Affinität vorweisen können, und dazu neigen, sich als Meister des Wesentlichen und der Essenz zu profilieren. Dies ist mindestens so an der Triangle-Academy in Zürich der Fall. Er muss in der Lage sein, den Schwerpunkt des wahren Jiu-Jitsu immer erklären zu können und ist jederzeit bereit an seinen Schwächen und nicht nur an seinen Stärken, zu arbeiten. Er muss nun auch in der Lage sein, seine Trainingspartner ins Leere laufen zu lassen.

Er sollte fähig sein Neues zu entwickeln, insbesondere wenn ich nicht gleicher Meinung bin oder anfangs so tue als würde ich nicht gleicher Meinung sein. Ich provoziere dies gerne, nicht nur bei den Anfängern, sondern ganz bewusst bei den Fortgeschrittenen, denn was ich will und brauche sind Schwarzgurt-Träger die im Kopf diesen Level erreicht haben. Sie müssen mir zeigen, dass sie selbst im Stande sind zu (mit)entwickeln und auch Kritik in Kauf nehmen können. Ich will und brauche nur Schwarzgurt-Träger die sich wirklich mit der Materie in allen Bereichen befassen und beschäftigen. Er muss im höchsten Niveau aufzeigen können, wie man durch die Anwendung der drei Grundprinzipien (Geduld, Timing und Präzision) gutes Jiu-Jitsu demonstrieren kann, egal welchen Widerstand man zu meistern hat, sei es im Kopf oder mit dem Körper. Der Schwarzgurt-Träger muss sich ausserdem stets diese 20 Eigenschaften vor Augen halten und immer hart an ihnen arbeiten, da sie stets durch ihn mit dem höchsten Level vertreten werden: 1. Mut 2. Hilfsbereitschaft 3. Toleranz 4. Einfachheit 5. Wahrhaftigkeit 6. Disziplin 7. Fitness 8. Respekt 9. Technik 10. Ehrlichkeit 11. Weisheit 12. Unparteilichkeit 13. Diskretion 14. Überzeugung 15. Hingabe 16. Hygiene 17. Bildung 18. Mentale Beweglichkeit 19. Anthropometrische Symmetrie 20. Vielseitigkeit Sollten Sie dieses Merkblatt vorsichtig genug gelesen haben, dann haben Sie sicher bemerkt, dass darin nichts über gewinnen oder verlieren steht. Auf Ihrer JiuJitsu Laufbahn werden sie es mehrmals erleben können, dass ein Blaugurt-Träger einen Schwarzgurt-Träger in einem Randori besiegen kann… das heisst aber noch gar nichts. Wer so kleinkariert denkt, der wird im Jiu-Jitsu nicht sehr weit kommen, denn man sollte nicht vergessen, dass wir eben auch nur Menschen sind und dass wir eben auch unsere guten und weniger guten Tage haben. Dies gilt aber im Allgemeinen für alle Kampfkünste. Das Jiu-Jitsu bietet ein sehr breitflächiges Angebot an Gründen weshalb man damit anfangen sollte und demnach glaube ich, dass jeder selbst herausfinden sollte, weshalb er sich dem Jiu-Jitsu widmen wird. Ich wünsche jedem Jiu-Jitsuka weiterhin viel Spass und Erfolg!



Kihon Waza (grundlegende Techniken) ist der wichtigste Teil jedes Kampfkunsttrainings. In dieser DVD zeigt uns der Meister Sueyoshi Akeshi verschiedene Trainingsformen des Kihon mit Bokken, Katana und leerer Hand. In dieser Arbeit wird detailreich jede Technik erklärt, damit der Praktizierende eine bessere Vorstellung von jeder Bewegung und von der Art und Weise hat, wie der Körper mit der Arbeit jedes Kihon im Einklang stehen sollte. Allen Techniken liegt die Abwesenheit von Kime (Kraft) zugrunde, damit der Körper sich gemäß des Battojutsu entwickeln kann, und mag es auf den ersten Blick auch seltsam erscheinen, sollte der gesamte Körper entspannt sein, um die Fähigkeit zur schnellen und präzisen Reaktion zu erlangen. Alle Grundtechniken werden in realer Geschwindigkeit durchgeführt und später erklärt, damit der Praktizierende ein angemessenes Niveau erreichen kann. Die Abwesenheit von Gewicht an den Füßen, die Entspannung des Körpers, das sich-fallen-lassen im Schwerpunkt sind sehr wichtige Details, die der Meister mit dem Ziel, dass der Schüler ein gutes technisches Niveau und eine direkte Verbindung zwischen der Grundtechnik und der echten Anwendung erlangt, betont.

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Alle DVDs, die von Budo International produziert werden, sind mit einem speziellen Hologramm-Aufkleber versehen und werden allein in den Formaten DVD-5 oder MPEG-2, jedoch niemals in VCD, DivX o. ä. angeboten. Zudem zeichnen sich unsere DVD Hüllen durch die hohe Qualität in Druck und Material aus. Falls diese DVD und/oder die DVD Hülle nicht den oben genannten Ansprüchen entspricht, handelt es sich um ein illegale Raubkopie.

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Garantierend mit seiner beeindruckenden internationalen Karriere- mehr als 200 Trophäen, 41 davon als alleiniger Meister - teilt George Bierman in dieser Arbeit seine mehr als 20 Jahre umfassende Erfahrung als Wettkämpfer im Kumite mit uns. Eine Serie von Grundlagentechniken, Konzepten und Ratschlägen, die wir alle, ob Anfänger oder Fortgeschrittener, kennen sollten, um unsere Fähigkeiten im Kampf zu verbessern: die Arbeit mit dem Raum, die Bewegungsrichtung, Richtungsänderungen, die des Verbesserung Gleichgewichts, Entfernungen, Timing, Körperhaltungen, Deckungen, Faust-und Tr i t t t e c h n i k e n , Kombinationen, Vorgriffe. Eine DVD, mit aufklärenden Tricks und Ideen. Das Ergebnis einer wahrhaften Erfahrung und viel Hingabe, in welchem nicht nur die Karateka, sondern auch Sportkämpfer sämtlicher Stile Inspiration und Wahrheit in Hülle und Fülle finden werden.

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Wing Chun DIE SCHLANGE UND DER KRANICH Teil 2 -Der Kranich Viele Praktizierende des Wing Chun Gun Fu haben im Laufe der Jahre von den mystischen Anfängen der Kunst gehört, als sowohl Yim Wing Chun (der der Kunst den Namen gab) als auch Ng Mui (die Shaolin-Nonne, wenn wir glauben, dass sie existierte) Zeuge eines Kampfes zwischen einer Schlange und einem Kranich waren. Später fügten sich die Ideen jedes Einzelnen in ein neues Kampfsystem ein, besonders dazu ausgelegt, dass eine kleinere und schwächere Frau dazu fähig ist, einen Mann in einem tödlichen Kampf zu zerstören. Eine wahrscheinlichere Version ist, dass jemand die beiden Shaolin-Tierstile nahm, die am wenigsten von Größe und Kraft abhängen (Schlange und Kranich) und ein neues Kampfsystem erschuf, dass sich auf wissenschaftliche Konzepte und Prinzipien konzentriert, um jemand Größeren und Stärkeren zu überwinden, ja, es ist sogar möglich, dass es Experten anderen ShaolinTierstile und anderer Gung Fu-Stile waren, die zu jener Zeit in China existierten. Einige der Konzepte beziehen sich auch auf die geliehene Kraft, das Blockieren des Winkels, die Orientierung, die Ökonomie der Bewegung und die Koordination, das Timing, Fußspiel, Griffe, die Bewegung in mehrere Richtungen, Hebel, die Einheit von Führung und die Theorie der zentralen Linie. Jedes einzelne sind Themen, um die es im 6. Band meiner Reihe aus 6 Büchern über die Kampftheorie von A bis Z geht. Aber für heute würde ich gern die Theorie von den Wurzeln des Wing Chun in Schlange und Kranich vertiefen. Häufig lesen wir, dass Wing Chun Bewegungen der Schlange und des Kranichs verwendet, aber die Diskussion endet generell mit der Nennung des flankierenden Arms Boang Sau Wing, um den Flügel des Kranichs abzubilden, und dem Finger Biu Jee Finger Jab, der die Schlange darstellt. Anstatt hier aufzuhören, was man gewöhnlich macht, werde ich nun über die Merkmale von Schlange und Kranich sprechen, die das CRCA Wing Chun beeinflussen. In diesem zweiten Teil werden wir die entscheidende Rolle des Kranichs im Kampf untersuchen.

Merkmale des Kranichs Die Verwendung der Flügel - Seiner kleinen Größe und seinem leichten Gewicht geschuldet stützt sich der Kranich, anstatt die vernichtenden blockierenden Bewegungen zu verwenden, auf die Ausweitung seiner Flügel, um die Angriffe mit seinen spitzen Kanten abzulenken und den Angriff des Gegners abzumildern. So wie der Kranich verwendet der Wing Chun-Kämpfer ebenfalls die 45 Grad im „spitzen Winkel“ des Blocks, sowie die gebeugten Arme, um mit den Ellbogen anzugreifen und zu verteidigen, was mit sehr wenig Gewicht oder der notwendigen Muskelkraft größtmöglichen Schmerz verursachen kann. Gleichzeitiger Angriff/Verteidigung - Eine weitere Fähigkeit, die Wing Chun vom Kranich erwirbt, ist die Idee, gleichzeitig anzugreifen und zu verteidigen. So kann der Wing Chun-Praktizierende den Gegner mit geliehener Kraft schlagen. Mit anderen Worten, wenn mit Schlägen angegriffen wird und ihr mit Blocks-Blocks-Gegenangriff

reagiert, werdet ihr den Gegner in der dritten „Silbe“ nur mit eurer eigenen Angriffskraft schlagen. Ihr werdet, statt den ersten Schlag zu blockieren und gleichzeitig den zweiten und dann zu schlagen, vorher (in der zweiten „Silbe“) sowohl mit eurer eigenen Kraft als auch mit der „geliehenen“ Kraft seines Schlags nach vorne schlagen. Das wird die Auswirkung des Gegenschlags maximieren, wenn man gegen jemand Größeren und Stärkeren kämpft. Bei fortgeschrittenen Etappen kann man auch einen Tritt beim Gegenangriff ausstoßen und so die Maxime des Wing Chun „Som Jiu Chai Doh“ - „Drei Bewegungen zur gleichen Zeit ausführen“ veranschaulichen. Die Verwendung des Schnabels - Jeder, der einen Kranich beim Kampf beobachtet, wird merken, wie er sofort seinen Schnabel mehrmals verwendet, um seinen Gegner fest zu picken. Viele dieser Angriffe gehen auf die Augen, dem verletzlichsten Punkt des menschlichen Körpers im Kampf. Es genügt zu überlegen: welche andere Teile des Körpers könnte man mit so wenig Kraft angreifen, um soviel Schmerz, Schaden und Beeinträchtigung zu verursachen, wie den Augapfel? Und da wir als Menschen keinen Schnabel haben, können wir im CRCA Wing Chun dieses Merkmal auf einige Arten interpretieren. Als Kopfstoß, oder um die spitzen Punkte der Daumen und Nägel zu verwenden, um die Augen anzugreifen - wenn der Gegner nichts sehen kann, ist er ein sehr viel weniger effizienter Kämpfer und die Bedrohung vermindert sich. Man benötigt keine Muskelkraft, um die Augen eines größeren und stärkeren Gegners effektiv anzugreifen. Und wenn man ihn packt, können Daumen und Zeigefinger ein furchtbares, verdrehtes Kneifen erzeugen, ähnlich dem Picken eines Kranichs in einer als das „Auge des Phoenix“ bekannten Technik. Mit dem Fuß auf einem Bein - Eine der herausstechenden Merkmale des Kranichs ist seine Fähigkeit, im Gleichgewicht auf einem Bein zu stehen, für lange Zeitspannen. Bekannt im Wing Chun als Dook Lop Ma, die Position auf einem einzigen Bein, verwendet man sie für die Tritte, die vielfachen „unsichtbaren“ Tritte, den Block des Beins, das Stehen des Beins, die Ablenkung und das Training des klebenden Fußes. Die Verwendung seiner Krallen - Wenn Kraniche kämpfen, verwenden sie ihre Krallen, um ihre Angreifer zu packen und zu zerkratzen. Das gibt der Idee im Wing Chun ihren Ursprung, Greifen und Schlagen, was dabei hilft, wenn man gegen einen stärkeren Gegner kämpft, vor allem wenn man an ihm zerrt, um ihn zu schlagen und seine Kraft für „geliehen nimmt“. Auf der Biu Jee-Ebene werden alle Finger als Einheit gebraucht, um zu packen, und Fleisch, Haar und Nervenenden zu drücken. Winkelförmiger Angriff - Wenn ein Kranich kämpft, wird er ruhelos angreifen, aber wenn er von einer zu großen Kraft belastet wird, wird er zeitweilig nach hinten fliegen und stoppen, um später von einem wirksameren Winkel aus anzugreifen. Das inspiriert die Verwendung des Beinspiels des CRCA, um Kraft hinzuzufügen, die Entfernung zu verändern, die Orientierung zu verändern und Druck beizugeben oder zu erleichtern. Loyalität - Von den Japanern als Symbol für die Heirat ausgewählt, ist der Kranich für seine extreme Treue bekannt, da die Kraniche sich nur mit einem einzigen Partner für das ganze Leben paaren. Von den Wesenszügen des Kranichs inspiriert, fördern die Verhaltensregeln des traditionellen Wing Chun die Treue zum Land, zur Familie, zum Ausbilder, zu den Trainingskollegen und den eigenen Schülern. Wie man sehen kann, erhält der Praktizierende des CRCA Wing Chun eine große Inspiration von der Schlange und dem Kranich, im Kampf sowohl in der Aktion wie auch am Anfang. Das ist der Grund, weshalb ich sie auswählte, um sie als Teil des Logos der Kampfakademie für geringe Entfernung, was man hier sieht, mit einzubinden (beachtet, dass die Flügeln des Kranichs in Wirklichkeit Messer sind).



Wing Chun



Wing Chun



Traditions

It is freezing cold, a group of white dressed people is treading through knuckle deep snow. The sound of the Horagai, (the Japanese conch shell horn), tears apart the silence and from a faraway place resonates the thunderous rushing of the Waterfall. We are in Europe, in the Austrian Alps, were a group of Shugenja is on its way for practicing Takigyo, a Meditation inside the current of a Waterfall. Since his Childhood, Christian Gr端bl trains Japanese Martial Arts and almost as long he teaches them. In his Dojo Karate, Ninjutsu and Yagyu Shinkage Ryu are passed down to his students in a non-sporty but more Traditional Way. Ten years ago through Martial Arts he found his path to Buddhism and thus to Shugendo. His Teacher Shokai Koshikidake from whom he received his initiation as Yamabushi Monk is Head and Grandmaster of the oldest Shugendo Tradition from throughout



Traditions But what exactly does Shugendo mean and who are the Yamabushi Monks who are sometimes associated with the Ninja, Japanese Shadow Warriors? Is there any linkage to be found to the mythical skills and powers of the legendary Shinobi?

Soke Shokai Koshikidake: Shugendo is the Mountain Religion. Why the Mountain is important for this Religion is based on one of the fundamental teachings indwelling in us from ancient Times in Japan. We worship in the Mountain as the spirit World. The Mountain is the Place where Spirit of Ancestors and Gods gather. The Mountain sometimes represented the Border and Barrier between this World and another World. To realize this spiritual World, we have to release our Sense comes from the material World. We have to put out the six Sense organs; eyes, ears, nose, tongue, and mind. For that purpose, we hold perform the Ceremonies of ritualistic Death and Rebirth in the Mountain. These ritualistic performances enable us to experience for ourselves the state of being able to escape from the suffering of the transmigration of souls. The ritualistic Death gives us the release of the Soul from our Body. And we start the travel to the inner World of the Universe.

Sensei Christian Grübl: Actually, the Yamabushi Monks have nothing to do with Martial Arts, however in the ancient Times of Japan existed the so called “Sohei”, who were armed buddhist Monks trained in the Martial Arts. Some of them were highly influential on politics.

“The Mountain is the Place where Spirit of Ancestors and Gods gather. The Mountain sometimes represented the Border and Barrier between this World and another World”

The Japanese Ninja Warriors on the other hand are often being associated with the techniques of “Kuji in” and “Kuji kiri”, the magical hand gestures commonly shown in Ninja Movies. This indeed would link them to the Yamabushi but it these performances have an entirely unlike meaning than depicted. Kuji is used for a sacred dialog between the practitioner and a certain meditational deity, a transcendental form of Buddha. It is not meant to be used for empowering a warrior with supernatural powers or demoralize and destroy his foes. On the very opposite true Kuji should only be used to do good for all sentient beings and to approach faster the practitioners goal of liberation (enlightenment). Historically seen, there is some indication in the school of “Kukishin Ryu”, the “Pirates” of the Ninja, were Yamabushi are mentioned. It reads here in the “Densho” transmissions that some Yamabushi instructed the Shinobi in certain Techniques of meditation which allowed them to walk over embers without combustions and Meditate under Waterfalls deep in Winter. If these accounts are truthful remains controversial. It is a fact that some Bujutsu Schools like the Katori Shinto Ryu incorporated teachings and techniques of the secret Mikkyo Buddhism (esoteric or inner school of Dharma teachings) into its Tradition. In Japan of today there are many people training Martial Arts and that are active as Shugenja or



Traditions

Yamabushi. Nevertheless it should not be intermingled since they are two distinct things (concepts). A Shugenja learns praying for himself and others by studying the Buddhist Dharma teachings and Shinto practices. Prayer encompasses the numerous Buddhist Sutra, Mantra as well as Shintoist Norito. These prayers are beneficial for the practitioner and also the monks for whom he is praying. A well-known ritual that has a link to Martial Arts is the so called Takigyo. It has been practised by many Japanese masters of Karate until great age e.g. “Goju Ryu” Karateka Gogen

Yamaguchi or Masataka Oyama, the famous founder of “Kyokushin Karate” Through the ascetic Takigyo and the experienced ritual Death under the Waterfall, the Yamabushi establishes a deep connection to the whole of existence. On the contrary, the goal of Martial Arts is to temper the body and to focus on the mind and breathe. Therefore exercising this for the longer term makes the Martial Artist mentally strong. For the Shugenja, the ritual is a Communion with Nature and a possibility to realize Budda(-nature). Another important practice in Shugendo is the so called Goma Fire Ritual, which can be seen in many

Buddhist Shingon Temples (in Japan). A Fire Ritual which serves the removal of obstacles is divided in chronological sections were one presents offerings to one or more deities, in this case to god forms of Buddha and Kami of the Shinto faith. In Goma the Flames represent the Wisdom Fire of the Buddhas which burns away Ignorance and Delusion and transforms it into Wisdom. The Horagai, a conch shell horn is an instrument traditionally used by the Samurai. In Shugendos main places of practice, around the Mountains Haguro, Omine, Kumano and the Kii the moaning sound of this instrument


“It is a fact that some Bujutsu Schools like the Katori Shinto Ryu incorporated teachings and techniques of the secret Mikkyo Buddhism (esoteric or inner school of Dharma teachings) into its Tradition� can be heard. When the Samurai went to War or Battlefield, they blew the dull and deep notes. The Yamabushi combine up to five Tones to several Melodies with different coded meanings. It is also used for Communication when wandering in the Mountains. For Example the last Group signalizes the others that everything is alright, especially on a foggy Day. This was the original use of the Horagai. Later on it became more and more integrated into ritual Acts and its Sound became the emblem of the Buddhist Dharma Teachings. Soke Shokai Koshikidake teaches his 1300 years old Family Tradition of Shugendo in his Temple in Higashine. Until fairly recently it has almost been impossible for Foreigners to study or practice this


Traditions



Traditions Tradition because most of Shugendo Schools are very dogmatic and secretive (that is why insights have not been possible). Soke Koshikidake is one of the few Priests who pass on their knowledge (to Foreigners). Sensei Christian Gr端bl teaches Shugendo to his Students in Austria and pilgrims annually to Japan to internalize the teachings of Shugendo. Once every year the Mountain Entrance takes place where all Yamabushi Monks meet to practice together in the Mountains. If someone is now interested in Shugendo in general or even treading this path him/herself, you can inform yourself on the following Website: www.shugendo-austria.org





Dmitri Skogorev ist einer der wichtigsten internationalen Experten in der Lehre der russischen Kampfkünste, Direktor der russischen Schule der Kampfkünste „Sibirski Vjun” (System „SV”) und Präsident des internationalen Zentrums für russische Kampfkünste. Seit 1988 hat Skogorev strukturell das russische System der Kampfkünste systematisiert und analysiert und hat in angewandter Psychologie und Bioenergie geforscht, was sich auf die theoretische und praktische Entwicklung der Programme von „Sibirski Vjun“ auswirkte. Das russische Nahkampfsystem wird in Extremsituationen angewandt, sowohl im professionellen als auch im zivilen Bereich.

REF.: • SKOGOREV2

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