Kampfkunst budo international magazin dezember 2013

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ch freue mich immer wieder, wenn es Veranstalter schaffen über einen längeren Zeitraum eine Veranstaltung zu präsentieren. Wenn diese Veranstaltung dann auch noch an Qualität gewinnt und professioneller wird ist das umso besser. Und wenn dann die harte langjährige Arbeit auch noch durch ein ausverkauftes Haus belohnt wird von den Zuschauern, können alles Beteiligten zufrieden auf das Werk blicken und sich freuen. Ich denke bei diesen Zeilen an zwei bestimmte Veranstaltungen, die ich von Anfang an begleitet und unterstützt habe. Die Veranstaltungsreihe „We Love MMA“, die zu einer festen Größe in Berlin geworden ist und im nächsten Jahr auch in Oberhausen präsentiert wird ist der eine Event an den ich dabei denke. Ich habe bereits hier in der Kampfkunst-International mehrmals über diese Veranstaltung geschrieben und Bildberichte veröffentlicht. Auch, als es noch die K-I in der Papierversion gab. Jetzt ist die Veranstaltung so populär, dass bereits Wochen im Voraus die Karten für die Dezemberveranstaltung am 14.Dezember 2013 ausverkauft waren und der Vorverkauf für die Events in Oberhausen und Berlin im nächsten Jahr bereits auf Hochtouren läuft. Ebenso erreichte die Veranstaltung „Battle Of Berlin“ den Status der ausverkauften Veranstaltung. In dieser Ausgabe der KampfkunstInternational könnt ihr einen Bericht darüber finden. Es macht Spaß zu sehen, dass die Szene professioneller arbeitet und die Ergebnisse sich sehen lassen können. Wir freuen uns, wenn hochkarätige Kampfsport-Events vom Publikum begeistert aufgenommen werden und sich das in den Zuschauerzahlen niederschlägt. Qualität, Kontinuität, ein gut funktionierendes Team, ständiges An-Sich-Arbeiten und gute Öffentlichkeitsarbeit sind die Voraussetzungen für erfolgreiche Veranstaltungen. Ich wünsche und hoffe, dass noch mehr Veranstalter diese Punkte beherzigen und ihre harte und zeitauswendige Arbeit mit vielen Zuschauern belohnt wird. Hier in der Kampfkunst-International ist eure Plattform um zu zeigen, was ihr tolles auf die Beine gestellt habt. Schickt uns eure Berichte und ein breites Publikum wird sich darüber freuen und von euch erfahren.

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Euer Olaf Schönau me@asiasport.de

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WING CHUN

CHOSHIN CHIBANA KARATE In dieser Kolumne erklärt uns Randy Williams das Konzept des CRCA Wing Chun des „Gegenüberstellens“. Der Ausdruck „Gegenüberstellen“ (Ying Sai) bedeutet beim Wing Chun den frontalen Bezug eines Kämpfers auf den anderen. Ein anderer Ausdruck, Ying Chiu, bezieht sich auf die „Position der Ausrichtung“ eines Kämpfers zum anderen.

MARTIAL-ARTS-KINO Am 29. Juni dieses Jahres ist der unanfechtbare schwarze Star des Actionkinos der 70er gestorben. Mit seinem Auftreten in „Der Mann mit der Todeskralle“ zusammen mit seinem Mentor Bruce Lee in seine Glanzzeit startend, verdient seine Figur, die in den letzten Jahren verschwamm, zweifellos einen Spezialartikel wie den heutigen, den unser Experte Pedro Conde für uns vorbereitet hat. Eine fantastische Reportage, die wir euch diesen Monat anbieten, im Geschmack von Sammlern, Freaks des Martial-Arts-Kinos und Liebhaber der „alten guten Zeiten“.

Salvador Herraiz lernte Joki Uema kurz vor dessen Tod in seinem Dojo Shubukan in Shuri kennen. Heute porträtiert er für uns diese herzliche Persönlichkeit, in einer weiteren seiner ausgezeichneten Reportagen über Ursprünge und Schlüsselfiguren des okinawaischen Karate. Ein neuer Artikel, der den Liebhabern der Anthropologie einer Kampfkunst, die die Welt erobert hat, Vergnügen bereiten wird.

UFC GYM

GRAND MASTER PAOLO CANGELOSI

Das größte Mixed-Martial-Arts Trainings-und Fitnesszentrum der Ostküste. Die Eröffnung des neuen Trainingszentrums UFC Gym im New Hyde Park Nassau NY ist ein großer Schritt, um zu erreichen, dass Mixed-Martial-Arts als legaler Sport in New York genehmigt werden.

Leute, Tatsachen, Ereignisse einer Schule zu ihrer 35. Jahresfeier. Eine wunderbare Feier, die einmal mehr den Geist der Familie, Werte, Verpflichtung zum Wachstum und Verbreitung der Kampfkünste in sich vereint.

INTERNATIONAL BUGEI SOCIETY Es ist nicht ungewöhnlich, dass viele Fachmänner heute bei verwandten Künsten den Zusatz für das suchen, was sie für Mängel halten. Wir können dies deutlich bei unzähligen Praktizierenden sehen, die sich in vier und fünf unterschiedlichen Kampfkünsten ausbilden. Wir sind nicht mehr in der Zeit, in der die Linientreue die innere Ehre des Praktizierenden symbolisierte. Die Zeiten sind andere und in dieser neuen Zeit kann man alles! Es setzt sich der Trend zur Suche nach dem Geist und dem Bedürfnis nach Sehnsucht fest. Man versucht, alle Sehnsüchte und Frustrationen zu befriedigen.

BUDO INTERNATIONAL PUBLISHING CO. Internationale Central: Andrés Mellado, 42 28015 Madrid - Spanien Local Sites: Olaf Schoenau. me@asiasport.de Internationale Websites: Alfredo Tucci: budo@budointernational.com

THAIBOXERIN AUS BERLIN Kampfkunst-International präsentiert: Caro Abe Thaiboxerin aus Berlin, Stell dich bitte den Lesern der KampfkunstInternational kurz vor: Hallo! Ich bin Caro, Thaiboxerin aus Leidenschaft, 26 Jahre alt, aus Berlin.

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SDS-CONCEPT Das „S.D.S. Konzept“ ist ein ganzheitliches Konzept der Selbstverteidigung, für Frauen entwickelt, mit der Unterstützung von Experten der Selbstverteidigung, Polizeibeamten, Anwälten und Pädagogen, was mit den spezifischen Bedürfnissen und Fähigkeiten der Frauen übereinstimmt.

SDS-CONCEPT Die einhändige Axt bzw. die indianische Form des Tomahawk oder die beidhändige Axt (Streitaxt bzw. Kriegsaxt) ist eine der ältesten Waffen der Menschheit. Bei den Römern, Wikingern, Kelten, Schotten, Germanen sowie bei vielen anderen Völkern war die Streitaxt im Krieg eine gefürchtete Waffe mit verheerender Wirkung. In diesem ersten Teil über Axtkampf möchten wir auf die Grundlagen, die speziellen Eigenheiten und Konzepte eingehen.

BATTLE OF BERLIN IV

JKD Bülent Karaman holt Titel nach Berlin. Die ausverkaufte „Universal Hall“ in Berlin war zum vierten Mal der Schauplatz vom Event „Battle Of Berlin“. 18 Insgesamt wurden spektakuläre Kampfpaarungen ausgetragen. Den Zuschauern wurden Boxkämpfe im Profi und Amateurbereich geboten, Vollkontakt-Kämpfe im Kyokushinkai Karate und Fights im K-1.

WINGTSUN

Jeet Kune Do ist ein von Bruce Lee entwickeltes Kampfkunstsystem bzw. Selbstverteidigungskonzept. Das primäre Ziel im Jeet Kune Do ist es, den gegnerischen Angriff so früh und so stark wie möglich abzufangen; nicht nur den physischen Angriff, sonder n die komplette Angriffsmotivation des Gegners.

TOYAMA-RYU BATTO-JUTSU Wo ist der Stil eines WingTsunPraktizierenden? Ich beziehe mich, wie immer, darauf, wenn ein Praktizierender auf einen Gegner trifft, der nicht kollaboriert und Erfahrung in einer ähnlichen Kampfkunst hat, aber nicht bei unseren eigen Schülern oder Kollegen in der Klasse ist...Ich glaube, das ist der Anfangspunkt.

Sergio Hernández Beltrán wird euch durch diesen Artikel eine wohlverdiente Antwort geben, indem er aus dem Kurzzeitgedächtnis einen Kampfstil rettet, welcher einen Anreiz bieten kann, die a u t h e n t i s c h e n Kunstdisziplinen Japans auf andere Art und Weise zu betrachten: der Toyama-Ryu Batto Jutsu.

Herausgeber: Alfredo Tucci. Werbung: Olaf Schoenau. E-mail: me@asiasport.de Internationale Werbung: Alfredo Tucci. budo@budointernational.com Autoren und freie Mitarbeiter: Don Wilson, Yoshimitsu Yamada, Cass Magda, Antonio Espinós, Jim Wagner, Coronel Sanchís, Marco De Cesaris, Lilla Distéfano, Maurizio Maltese, Bob Dubljanin, Marc Denny, Salvador Herráiz, Shi de Yang, Sri Dinesh, Carlos Zerpa, Omar Martínez, Manu, Patrick Levet, Mike Anderson, Boulahfa Mimoum, Franco Vacirca, Bill Newman, José Mª Pujadas, Paolo Cangelosi, Emilio Alpanseque, Sueyoshi Akeshi, Marcelo Pires, Angel García, Juan Díaz. Fotos: Carlos Contreras, Alfredo Tucci.


„Die Wirklichkeit ist nichts anderes als die Fähigkeit unserer Sinne, sich etwas vorzumachen” Albert Einstein

„Der einzige wahre Realist ist der Visionär“ Federico Fellini „Ich hasse die Wirklichkeit, aber es ist der einzige Ort, an dem man ein gutes Steak bekommt“ Woody Allen

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as kollektive Unbewusstsein hat es bereits angekündigt. Filme wie Matrix rüttelten stark an der Bewusstseinsachse vieler Menschen. Künstler und Visionäre sagen es schon seit längerem, heutzutage öffnet das Kino selbst neuen Bewusstseinsszenarien die Tür, um über die Realität und das Reale nachzudenken. In diesem Editorial will ich diese Veränderung im menschlichen Bewusstsein mit euch teilen und deshalb müssen wir dementsprechend am Anfang beginnen. Das Wort „Realität“ kommt aus dem Lateinischen „realitas“, was seinen Ursprung im Wort „res“ hat. Res hat viele Bedeutungen: materielle Sache, Sein, Tatsache, Objekt, Materie, Angelegenheit, Umstand, Erfahrung, Macht, Ursache und weitere. Das Adjektiv „realis“ und das Adverb „realiter“ wurden normalerweise im Mittelalter verwendet. Thomas von Aquin hielt das Wort „res“ für ein „transzendental“. Die Transzendentalen waren in der klassischen Doktrin diejenigen Beschaffenheiten, die jedem Sein nachgesagt werden konnten. Letztendlich führte Johannes Duns Scoto den Neologismus „realitas“ ein, um sich auf das zu beziehen, worin die unterschiedlichen Seins-Typen übereinstimmten. Das merkwürdigste dieser etymologischen Einführung ist, dass der Ausdruck, verwendet man ihn in seinen genauen originalen Sinn, sich selbst als sehr anders beschreibt, als wir ihn normalerweise verstehen. Die Wirklichkeit „ist“ nicht etwas monolithisches, eindeutiges, es ist eigentlich nichts anderes als ein einfacher Konsens. Mit den Worten von Carlos Castaneda: „Die Welt ist eine Beschreibung“. Carl Jung hat es auf andere Weise gesagt: „Alles hängt davon ab, wie wir die Dinge sehen und nicht, wie sie wirklich sind.“ Das wirkliche ist, über die enorme Macht dieses Wortes hinaus, nichts als eine Vereinbarung, meine Herrschaften. Überraschung!!!! All das, wovon ihr felsenfest überzeugt seid, die Früchte eurer Sinne und eures Lernprozesses, könnte nicht so jenseits der eigenen Abhängigkeit von der Beschreibung der Dinge existieren. Aber das, wiederholt durch dieselbe Überlegung derjenigen, die es in seinem Lernprozess umgeben, passt zu seiner besonderen Natur, begegnet seinem Schicksal, seinen evolutionären Bedürfnissen, seinen Möglichkeiten zur Veränderung, der Energie, die diese umgibt, jeden Augenblick einhüllt und die seinen Weg kreuzt, auf Grund von Anderen, mit denen Sie in Beziehung treten oder traten und den Umgebungen, die Sie bis zu dem Moment von jetzt und heute durchquert haben. Dies scheint euch eine komplizierte Formel zu sein? Damit ihr es wisst, bei alldem ist sie unvollständig! Wer hat gesagt, dass das zu verstehen einfach ist? Im Gegenteil, wie schlicht und einfach ist die flache Beschreibung der einzigen, eindeutigen und felsigen Realität unseres aktuellen Paradigmas. Aber sogar diese wird an den Grenzen angenagt! Und laut den neusten Quantenexperten, sogar bis hin zu ihrem Kern! Das dominierende Paradigma auf dem Planeten, die Wissenschaft und ihre Methode, erreichen gerade ihr eigenes Niveau der Inkompetenz. Das heißt, dass die Grundlagen ihres eigenen, die Realität beschreibenden Konzeptes in Frage gestellt werden. Das ist nichts Neues. Sogar innerhalb ihres eigenen Diskurses und ihrer Methode wurde das Newtonsche

Universum durch Einstein zerstört und der arme Einstein wird heute durch seine eigenen Widersprüche faszinierend. Gott würfelt nicht...aber die anderen? Machen sie es? Ich erkläre mich (wenn es möglich ist) und glaubt mir, dass ich es bedauere, weil diese Angelegenheit einen gefestigteren Verstand als den meinen und vielleicht auch ein geeigneteres Medium fordert, um „diese Gärten zu betreten“. Mit anderen Worten, das Forum, in welchem ich mich ausdrücke, ist so wie fast immer augenscheinlich nicht das passendste für diese Sache. Oder schon? Aber was mache ich, wenn mich das Leben in diese (und nicht in eine andere) Kanzel setzt? Das Experiment zur Quantenverflechtung des Dr. Blake T. Dotta in der Laurentian-Universität Kanadas scheint die Existenz von einer Art zentralem Rechner zu bestätigen, ein „gemeinsames Feld“, wo die Information, aus der die Aktivität der elementaren Partikel stammt, gespeichert wird. Dr. Gaona, Mitarbeiter an diesem Experiment, bestätigt, dass dieses „gemeinsame Feld“ ein „Raum“ ist, den nicht nur die Partikeln durchlaufen, um ihre Information „zu speichern“, sondern auch das Bewusstsein. Das Experiment selbst bestand darin, zwei quantisch identische Situationen zu erschaffen, die jedoch mehrere Kilometer voneinander entfernt sind. Darin wurden zwei miteinander harmlose Substanzen gleichzeitig, aber nur von einer Seite des Raumes aus aktiviert, die jedoch mit Licht auf die Anwesenheit eines dritten reaktiven Elements reagieren. Setzte man den Auslöser auf die eine Seite, gab das andere Element gleichzeitig und, ohne Anwesenheit desselben, Licht ab. Die Auswirkungen dieses Experimentes sind außergewöhnlich und öffneten die Türe für den Nachweis von Kenntnissen, die die alten Völker bereits in ihrer Forschung nach dem Unsichtbaren ausgearbeitet haben. Es würde ebenso wissenschaftlich erklären, was wir für gewöhnlich unter dem Namen Telepathie kennen und eröffnet ein Forschungsfeld zu Konzepten wie den Wurmlöcher (Einstein-Rosen-Brücke) oder interdimensionaler Kommunikation. Sogar unter dem Gewicht dieser felsigen Auflage, was wirklich ist und was nicht, haben wir alle außergewöhnliche Geschichten von Synchronie in unseren Leben oder dem anderer gehört oder erlebt. Du willst jemanden anrufen und er ruft dich an...Eine Mutter, die weiß, dass etwas bei ihrem Sohn nicht mehr gut läuft, genau in dem Moment, als er einen Unfall hat... Ein Zwilling, der die Gewissheit hat, dass sein Geschwister gerade gestorben ist...Ein Sohn, der 10.000 Kilometer entfernt das Bild seiner Mutter sieht und durch die Türe ihres Zimmers tritt, genau in dem Moment, an dem sie stirbt... Etc. …. Wie in anderen Momenten der Geschichte werden verschiedene verflochtene und praktisch synchrone Entdeckungen gemacht. Es wirkt, als wenn das Bewusstsein des Menschen selbst sich gleichzeitig erweitern würde und spezifische Punkte des Begreifens berühren würde. Vor kurzem erst konnten wir in der Zeitschrift „Nature“ die Veröffentlichung des ersten quantischen Teletransports vom Team des Professors Nicolas Gisin der Genfer Universität lesen. So unglaublich es wirkt, zum ersten Mal in der Geschichte hat man den Teletransport eines Photons in langer Entfernung erreicht. Das alles, was vor einigen Jahren noch als reine Sciene-Fiction betrachtet wurde, passiert genau jetzt. Das Merkwürdige ist, dass die Fachmänner des ganzheitlichen, spirituellen und okkultistischen Wissens seit


Jahrhunderten genau das bestätigt haben. Für Ketzer, Dämonen, Hexer, Ignoranten, Verrückte und jede Art von negativen Bezeichnungen gehalten, erweist sich jetzt, dass sie nicht nur Recht hatten, sondern auf ihre Weise, aber eindeutig, erklärten, was die Wissenschaft heute erst angefangen hat, zu erahnen. Das Sichtbare ist nur eine Kategorie der Realität. Die Realität ist eine Übereinstimmung, aber andere Realitäten koexistieren, sie kreuzen sich und stoßen mit der unseren kontinuierlich zusammen. In meinem letzten Buch „En el umbral de lo invisible - El chamanismo japonés de la cultura Shizen“ (span. An der Schwelle zum Unsichtbaren - Der japanische Schamanismus der Shizen-Kultur“) wurde der Leser vor die Pforte zum Wissen über das Unsichtbare der Shizen-Kultur platziert, eine alte Kultur, die sich in die Forschung dieser Mysterien auf außergewöhnliche Weise vertiefte. Die Barriere zwischen dem Physischen und dem Metaphysischem bekommt gerade Risse. Das Abenteuer des menschlichen Bewusstseins erlebt ein neues Erwecken. Heute ist der Augenblick gekommen, dass die Wissenschaft neue Türen öffnet, mit neuen Ohren hört und mit neuen Augen sieht, so wie Völker wie die Shizen, die die moralische Tapferkeit besaßen, die Kühnheit und den unendlichen Mut, in diesen stürmischen Meeren zu segeln, um uns eine so detaillierte wie praktische Karte des Unsichtbaren zu vererben. Mein Buch ist ein kleiner, persönlicher Beweis dieser immensen versteckten Weisheit, die sie erhalten haben und die ich weiterhin erforsche. Ein Photon durch Raum und Zeit zu schicken ist nur ein kleiner Schritt. Die alten Schamanen gingen selbst durch andere dimensionale Ebenen oder nahmen sie ins Hier mit, wie es ihnen gefiel, sie sprangen zwischen den Welten, wie ein Kind über eine Schnur springt, sie berührten Kräfte von hoher Spannung, ohne dass diese Kräfte sie berührten, sie redeten mit dem Schicksal, sie verhandelten mit den enormen Kräften, oder erweckten Menschen an der Grenze von Leben und Tod. Die Heldentaten und die Kraft dieser Shizen-Priester waren legendär. Gebrochen sind die konzeptuellen Grenzen und auch die Stursten werden sich erlauben können, den quantischen Sprung des Möglichen und Unmöglichen zu begreifen und vielleicht zu versuchen. Alice passierte den Spiegel, aber wir können es alle machen, weil das Gelingen zwischen unseren Zuschreibungen und Potenzialen liegt. Wir sind spirituelle Wesen, die eine kampfkünstlerische Existenz leben, und nicht umgekehrt. Das Bewusstsein und die Macht, solche Sprünge zu machen, zu erreichen, ist vom andern Schlag, weil einem bei diesem Thema, wie bei so vielen anderen, niemand etwas schenkt. Die authentischen spirituellen Wege erzeugen immer die notwendigen energetischen Veränderungen in unserer Struktur und Funktion, und wandeln so unsere Energie-und Spannungsfelder für diesen Sprung zwischen den Welten um. Die alte Realität löst sich in dem Meer vielfältiger Realitäten auf. Das flache Universum vermischt sich mit einem Universum vielgestaltiger Dimensionen. Die Zeit als lineares Konzept richtet sich nicht nach universalen Relativitäten. Die Welt, unsere felsige und eindeutige Existenz zerfällt. Was für ein großes Abenteuer, Freunde! Es ist Zeit, mit neuen Augen sehen und beobachten zu lernen.

Alfredo Tucci ist Geschäftsführer von BUDO INTERNATIONAL PUBLISHING CO. e-mail: budo@budointernational.com

https://www.facebook.com/alfredo.tucci.5



Text: Sergio Hernández Beltrán Fotos: © www.budointernational.com

TOYAMA-RYU BATTO-JUTSU, DIE FECHTKUNST DES KAISERLICHEN JAPANISCHEN HEERS Die Dunkelheit hüllt den Vormarsch in Finsternis. Langsame und lautlose Bewegungen, um kaum hundert Meter nah an den Feind zu gelangen. Nur der stockende Atem bewegt die Oberkörper derjenigen, die wissen, dass dies sehr wahrscheinlich ihr letztes Morgengrauen ist. Später warten, während der feuchten Meeresbrise zusammen mit dem durch den Druck verursachten Schweiß und den Anstrengungen die Körper tränken und die Kleidung anfeuchten. Die Helligkeit lässt die positionierten Personen gegenüber erkennen, man hört die Unterhaltungen und Geräusche eines Camps, das aufwacht. Auf einen Schlag ist alles in Bewegung. Ein ohrenbetäubender Lärm und hunderte Kehlen, die herzbrechend schreien. Der Tod hat sich des Feldes bemächtigt und die Schlacht beginnt. Er steht auf mit dem Schwert in der Hand und schreiend gibt er Befehle, während er anfängt zu rennen. Er ist jung. Die Körper suchen Kontakt. Einige fallen, um nicht wieder aufzustehen. Andere stoßen zusammen, keuchen, sie kriechen. Mit weit aufgerissenen Augen, die Lungen kurz davor, zu zerbersten, laufen sie unaufhörlich weiter, verzweifelt, sie verringer n die Entfer nung, ohne aufzuhören zu schreien. Die Ersten gelangen an ihr Ziel. Mit beiden Händen, der rechten und der linken, sticht der mit einem gebogenen Säbel bewaffnete junge Mann zu und schneidet in eine Menge aus Gliedmaßen und Waffen. Blut spritzt auf und das Schwert erfüllt pietätlos seine kalte Aufgabe mit den Armen, die es schwingen... Diese Sequenz kann wie aus einer der vielen Schlachten entnommen wirken, die das feudale Japan rüttelten, aber trotzdem ereignete sich diese am 7.Juli 1945 in Saipan, das heißt, in der letzten Zeit des letzten Weltkriegs, in der Mitte des vergangenen 20. Jahrhunderts. Der junge Offizier war kein anderer als der Hauptmann der Kaiserlich Japanischen Armee, Sakae Oba (1). Dies ist eines der tausend Beispiele, wo einige Männer einer nun Zeit moder nen vergangenen Feuerwaffen mit anachronistischen Schwertern entgegentraten. Und welche Art von Technik verwendeten sie? Wo lernten sie die

Künste Japan Handhabung der modernen, von ihren Vorfahrten kopierten Säbeln und wirksamen Katanas? Auf diese und weitere Fragen hoffen wir, durch diesen Artikel wohlverdiente Antworten geben zu können, der aus dem Kurzzeitgedächtnis einen Kampfstil rettet, welcher einen Anreiz bieten kann, die authentischen Kunstdisziplinen Japans auf andere Art und Weise zu betrachten: der ToyamaRyu Batto Jutsu. (1) Am 11. Februar 2011 wurde der Film „Oba - The Last Samurai“ im Kino ausgestrahlt, der die Kämpfe v o n O b a u n d s e i n e r Tr u p p e n a u f Saipan sowie die unerbittliche Verfolgung der Marines schildert. Er wurde von Toho Pictures in Japan, den USA und Thailand produziert, unter der Regie von Hideyuki Hirayama. Die Hauptrolle im Film wird von Yu t a k a Ta k e n o u c h i als Hauptmann Sakae Oba gespielt.

Die Rikugun Toyama-Gakko, der Geburtsort des Stils Toyama-Ryu Im sechsten Jahr der Meiji-Ära (1873), auf den Resten, die vom Ort des Clans Owari übrig geblieben waren, hatte die Rikugun Royama Gakko (Toyama-Militärakademie) dort, wo heute das Viertel Shinjuku in Tokio ist, ihre Anfänge, bis sie 1937 40 km südöstlicher in die Nähe der Stadt Zama, Präfektur Kagawa, verlegt wurde. Mit dem Ende des 2. Weltkriegs wurde die Toyama-Akademie zu Camp Zama, Kommandozentrale des Heeres der USA im besetzen Japan. Die Schule hatte verschiedene Spezialisierungen, um den Führungsstab des Heeres auszubilden. Diese waren: Schusstechniken, körperliche Vorbereitung, Selbstverteidigung und Umgang mit dem Schwert. Das Ziel bei der Gründung der Toyama-Militärakademie 1873 war, dass die Kaiserlich Japanische Armee so schnell wie möglich dasselbe Niveau erreichte wie die westlichen Heere. Deshalb wurden Offiziere des französischen Heeres eingeladen, die für die notwendige m i l i t ä r i s c h e A u s b i l d u n g s o rg e n s o l l t e n . S i e w a re n f ü r a l l e japanischen Offiziere, die die Basis jedes Regimentes darstellen würden, einheitlich, damit sie die erworbenen Kenntnisse verbreiten würden und so das Ziel, die Einstellungen zu aktualisieren und zu vereinheitlichen, erreicht werden würde.

Gunto Soho Die militärische Fechtkunst Der größte Teil des Programms zur körperlichen Ausbildung der InfanterieOffiziere der Kaiserlich Japanische Armee (IJA) für den Krieg wurde in der Abteilung für körperliches Training der Toyama-Militärakademie entwickelt. Anfangs basierte die Kampftechnik des Nahkampfes (Hakuei), die in der Akademie gelehrt wurde, auf dem französischen Militärstil, bei dem der Schwertkämpfer einen Säbel verwendete, der normalerweise von einer einzigen Hand gehalten wurde. Trotzdem wurde mit dem Krieg Japans mit China (1894~1895) und dem Krieg Japans mit Russland (1904~1905) die Zuverlässigkeit des japanischen Schwerts, Katana, wieder neu geschätzt und seine spirituelle Seite ebenfalls, zusammen mit seiner alten psychologischen Anziehungskraft beim japanischen Volk, bedacht. Siegreich in diesen Kämpfen, entwickelte sich die Kaiserlich Japanische Armee soweit, dass sie sich sogar auf eine Ebene mit anderen Weltmächten stellen konnte und während eben dieser Zeit änderte sich der Stil, das Schwert zu nehmen, von einer zu zwei Händen. In diesem Kontext begann während der TaishoÄra die Toyama-Militärakademie, eine traditionellere japanische Fechtkunst zu erforschen und ein vollständig japanisches Militärschwert zu entwickeln, damit es beim Heer eingeführt werden konnte. Deshalb luden sie traditionelle Meister des Schwertkampfes (Katana) ein. Genauer gesagt im Bereich der Handhabung des Schwerts versammelten sie Meister jeder Schule - Stile des Iaijutsu - Kenjutsu und arbeiteten so einen neuen Stil aus, der später Toyama-Ryu genannt wurde. Die Akademie Toyama hatte sechs große Dojos für die Kendo-Praxis und eines für Jukenjutus, die Praxis des Bajonetts. Alle Dojos hatten eine Länge von 60m und eine Breite von 12m. Im 4. Jahr der Taisho-Ära (1915) begannen sie, die Handhabung des Säbels mit einer Hand auf westliche Weise zu entwickeln, für Gunto genannte Militärschwerter, die mit beiden Händen verwendet wurden. Während des 8. und 9. Jahres der Taisho-Ära (1920 - 1921) starteten sie die Forschung, um die Fähigkeit des Angriffs in den Nahkämpfen und die Schule für den Gebrauch des kurzen Schwerts oder Tankenjutsu (Wakizashi und Bajonett) zu verbessern. Unter denjenigen, die die Techniken des kurzen Schwertes ausbauten,


Reportage wurden die Besten ausgewählt, um die Techniken des Ryote Gunto Jutsu (Gebrauch des Gunto mit zwei Händen) zu verbessern. Im 13. Jahr der Taisho-Ära (1925) setzten sie mit der Einweihung des Hauptdojos der Toyama-Militärschule die Lehren in die Praxis um, um Techniken und Strategien für ihre Verwendung im Guerillakampf allen Soldaten, die Gunto verwendeten, zu vermitteln. Bereits im 14. Jahr der Taisho-Ära (1926) wurde als Name des Stils Toyama Ryu Iai Jutsu eingeführt. 1925 war Morinaga Kiyoshi, der erster Stellvertreter und Leiter des Kenjutsu Kenkyu Kai (Forschungskomitee zur Schwerttechnik der Toyama-Akademie), der Beauftragte, um dabei zu helfen, ein praktisches System zum Gebrauch des japanischen Schwertes auf dem modernen Schlachtfeld zu erschaffen, mit dem Ziel, es als Studienfach in der Akademie einzugliedern. Die Idee war, die effizientesten Techniken der klassischen Stile Iaido, Iaijutsu und Kenjutsu zu verwenden. Der Name des japanischen Heeres kam in Kontakt mit den Meistern Zenya Kunii (Kashima Shin-Ryu) und Nakayama Hakudo, letzterer berühmt dafür, ein wichtiger Meister des Stils Muso Jikiden Eishin Ryu Iaido und Gründer von Muso Shinden Ryu zu sein. Morinaga Kiyoshi bat diese beiden um ihre Hilfe bei der Zusammenstellung eines Systems der Schwerttechniken, die man auf dem Schlachtfeld benutzen konnte. Der zweite Schritt bei der Schöpfung dieses militärischen Stils war, die Berichte von Experten in großen Schlachten des japanischen Kurzzeitgedächtnisses zu analysieren. Die Schlussfolgerung, zu der sie kamen, als sie sich auf die Verletzten und Toten der Schlacht in Satsuma 1877 bezogen, war, dass der gewöhnlichste und wirksamste Schnitt der sogenannte „Kesa giri“ war, ein Schnitt, der diagonal nach unten ausgeführt wurde und der Hauptgrund fast aller tödlichen Verletzungen war. Das Ergebnis von alldem war, dass die technische Basis des neuen Stils der „Kesa giri“ sein sollte. Das Resultat der Arbeit der Kenjutsu Kenkyu Kai und von Sensei Nakayama war ein neuer Stil, der 1925 geboren wurde und zuerst Gunto no Soho genannt wurde. Er bestand aus fünf Kata in Tachi-waza, das heißt, Bewegungsabfolgen für den modernen Krieg in stehender Position, nach vorne gehend, nach rechts gehend, nach links und nach hinten, so ähnlich wie die des modernen Iai-do geplant, vom selben Meister Nakayama erschaffen, der ihm den Tameshiguiri (Probe der Schnitttechnik) hinzufügte. Für diesen Auftrag verwendeten sie „Maikwara“, die aus Rollen aus Reisstroh bestehen, welche in Wasser getaucht wurden, damit sie solide und feucht waren und die Konsistenz eines menschlichen Körpers besaßen.

Trotzdem wurden diese Kata nur in der Akademie praktiziert und nicht unter dem restlichen Heer verbreitet. 1934 änderte die Kaiserlich Japanische Armee offiziell ihr dem westlichen Säbel ähnliches Schwert für ein anderes des traditionell japanischen Stils, das wie das Militärschwert Gunto Modell 94 genannt wurde. Damit erschufen sie den Gunto no Soho, den ersten japanischen Stil mit einem dem Katana ähnlichen Militärschwert. In Sowa 15 (1940) wurde der Gunto no Soho neu bestimmt. Der Grund für diese Reform war seine geringe Nützlichkeit während des Kriegs in der Mandschurei zwischen Japan und China. Der Sensei Morinaga diente dort bei mehreren Gelegenheiten und erfüllte so seine Pflicht als Ausbilder, berufen auf die ToyamaMilitärakademie (Rikugun Toyama Gakko), auf den Rängen des Leutnants (Rikugun Ch_i), Hauptmanns (Rikugun Taii) und Befehlshabers (Rikugun Sh_sa). Später, ab 1939 und bis

1945, als er Oberstleutnant (Rikugun Ch_sa) war, wurde Morinaga Kiyoshi zum Leiter der Toyama-Akademie berufen. Als solcher war er verantwortlich dafür, den Studienplan des Iai von den fünf eingeführten Kata auf sieben auszubauen. Dies wurde dadurch erreicht, dass die Version des Jahres 1925 der Form Nummer fünf abgeschafft und eine neue Form „Fünf“ zusammen mit zwei anderen, der „Sechs“ und der „Sieben“, hinzugefügt wurden. Die Vorläufer dieses Wandels 1940 waren Seiji Mochida und Goro Saimura. Als Kendo-Meister an der Akademie engagiert, nahmen sie offiziell sieben Kata in Tachi-waza auf. Diese Kata wurden in ein zusätzliches Kapitel der Kaiko-sha (eine soziale Organisation der Heeresoffiziere) eingegliedert, mit dem Titel „Handbuch vom November 1940, die Techniken und der Tameshiguiri mit Gunto“ (Militärschwert). Die Handbücher wurden an alle Heeresoffiziere verteilt und so machten sie den Gunto no Soho, der an der Toyama-Militärakademie entwickelt wurde, beim kaiserlichen japanischen Heer in seiner Gesamtheit bekannt. Im Januar 1942 erstellte Hisakazu Tanaka von der Militärakademie Toyama eine Zusammenfassung, die unter dem Namen „Handbuch zum Intensivtraining mit Gunto - mit einem einzigen Schlag töten“ (Tanki sokusei kyoiku gunto kunren - (ichigeki hissatsu) publiziert wurde. Die Hauptabsicht dieser Intensivlehre war, Personen ohne Kenntnisse über den „Kenjutsu“ die Handhabung der Gunto zu lehren. Beim echten Kampf konzentrierte man sich auf 3 Techniken: 1ª, Ryote shomen giri (vertikaler Schnitt von vorne mit zwei Händen) 2ª, Ryote shitotsu (Schwertstich mit zwei Händen) 3ª, Hidari kesagiri (diagonaler linker Schnitt) Im März 1944 wurde das „Handbuch zum Intensivtraining mit Gunto - mit einem einzigen Schlag töten“ überarbeitet und als „Gunto no Soho Nr. 1“ neu aufgelegt, und das Original Gunto no Soho als „Gunto no Soho Nr. 2“. Die Toyama-Militärakademie kombinierte beide und publizierte sie mit einigen Korrekturen als „Gunto no Soho und Tameshiguiri der Kokubo Budo-Vereinigung“.

Es gab drei Veränderungs- und Entwicklungsphasen des Gunto Jutsu 1ª - Bis zum 4. Jahr der Taisho-Ära (1916), Definition und Entwicklung der Techniken des Gunto Jutsu allgemein. (Kenjutsu) 2ª - Im 14. Jahr der Taisho-Ära (1925), Entwicklung von „Batto jutsu“, Herausziehen und Einstecken des Schwerts und Schnitte mit den Gunto, zudem fünf leicht erlernbare Kata (Formen). 3ª - Steht bis zur Schließung der Toyama-Militärschule Toyama damit im Einklang, sie konzentrierten sich auf den „Tameshiguiri“ (Schnittproben), Punkte, die man als Etikette beachten muss, und es wurden sieben Kata (Formen) festgesetzt, die die Grundlage dafür waren, was man heute als Toyama Ryu Iaido kennt. Um im Detail die praktische Wirksamkeit der Schwerttechniken der Toyama-Schule zu beweisen, reicht es, auf eine amerikanische Publikation mit dem Titel „The Jap


“1934 änderte die Kaiserlich Japanische Armee offiziell ihr dem westlichen Säbel ähnliches Schwert für ein anderes des traditionell japanischen Stils, das wie das Militärschwert Gunto”

„Toyama-Ryu Batto-Jutsu“, „Toyama ryu Iai-Do“, oder „Batto-Do“


Reportage soldier“, 1943 veröffentlicht, zu verweisen, in welcher man die Offiziere des nordamerikanischen Heeres angesichts eines möglichen Zusammentreffens auf feindliche Offiziere am Schlachtfeld beriet. Darin wurde gesagt: „Die japanischen Offiziere tragen immer noch alte Schwerter mit sich. Ihr werdet sie ihre Truppen mit ihren Schwerter schwenkend leiten sehen, genau so wie in den alten Filmen. Erschießt sie so schnell, wie ihr könnt, weil diese Schwerter können einen Mann vom Hals bis zur Hüfte mit einem einzigen sauberen vertikalen Schnitt zerschneiden“. Im Hinblick darauf beruhte das Zitat über das Geschick der japanischen Offiziere mit dem Schwert wahrscheinlich auf direkten Zeugen, aus den Schlachtfeldern, die diese Information an die Verantwortlichen weiterleiteten, um neue Trainingshandbücher zu entwickeln. Es kann auch aus den Ereignissen stammen, die von der „Nanpo Heidan

Ya m a s h i t a Kirikomitai“ oder der „Southern Yamashita Army Group Assault Force“, die während dem vergangenen Krieg in der Mandschurei stationiert war, ausgelöst wurden. Diese Elitetruppe trat nur mit Schwertern bewaffnet in den Krieg ein, gegen eine mit modernen Waffen ausgerüstete Infanterie. Und trotz ihrer minimalen Chancen verursachte sie dem Feind schweren körperlichen und psychischen Schmerz. Einer der Ausbilder dieser Gruppe sagte einmal, dass sie ungefähr neunzig Fuß von den feindlichen Linien entfernt waren und als das Feuer der leichten Waffen gegen sie gelenkt wurde, war es sehr unpräzise, der Vorteil schien sich auf einen Schlag zu ihren Gunsten zu wandeln. Als der Feind die erfahrenen Fechtkünstler über sich herfallen sah, eisern in ihrem

Ziel, ihre Positionen zu erreichen, verlor er trotz der eigentlich spärlichen Erfolgschancen den Mut, verfiel ins Chaos und Unordnung und ermöglichte es der angreifenden Gruppe so, die Entfer nung schnell ohne große Schwierigkeiten zu beenden. Im Nahkampf belastete der Vorteil der trainierten Fechtkünstler diejenigen, die ihn zu spüren bekamen, dramatisch. Die deutlichsten Merkmale des Stils Toyama Ryu waren und sind es noch heute: • einfach zu erlernen, sodass jede Person ohne Vorkenntnisse ihn beherrschen konnte. • Wirksame und echte Techniken, es wurden und werden nur Techniken, die real sind, geübt


Künste Japan • da er ein Stil für den „ECHTEN“ Kampf ist und zwar deshalb, weil er für das Schlachtfeld entworfen wurde, werden nur stehende Techniken geübt Aber vielleicht ist die Technik, die am meisten hervorsticht, der sogenannte „Ichi geki hisatsu“ (mit einem Schlag töten). Die Techniken durchschritten kontinuierliche Veränderungen, da die Schwachpunkte durch die Erfahrungen im echten Kampf verändert werden konnten. Es gab ebenso Änderungen im Namen des Stils: „ToyamaRyu Batto-Jutsu“, „Toyama ryu Iai-Do“, oder „Batto-Do“.

Geschichte der Zen Nihon Toyamaryu Iaido Renmei Die Zen Nihon Toyamaryu Iaido Renmei widmet sich Aktivitäten, um extensiv die Kampfkünste und speziell die japanische Kultur durch Lehren und Trainings des Stils ToyamaRyu Iai-Do zu fördern, nicht nur in Japan, sondern auch im Ausland. Neben diesen Aktivitäten unterstützt die Organisation internationale Austausche mit Schülern der japanischen Kampfkünste aus Übersee mit Ländern wie die USA, China, Hong Kong, Taiwan, Spanien, Venezuela und Andorra. Der Toyama-Ryu Iai-Do basiert auf dem Gunto Soho, einer Methode des verstärkten Schwerts, verbessert und offiziell auf das Katana der Militärakademie Toyama des Kaiserlich Japanische Armee angepasst.

Nach dem 2. Weltkrieg wurde er „Toyama-Ryu“ genannt und etablierte sich als Schule des traditionellen japanischen Schwertkampfs Iai-Do, der kontinuierlich verändert und heutzutage als Kunst angesehen wird. Der ganze Prozess der Gründung, Verstärkung und Verbesserung des Gunto no Soho dauerte ungefähr zwanzig Jahre, ab der Taisho-Ära bis zum Ende des 2. Weltkriegs. Zahlreich waren die Schwertmeister unterschiedlicher Schulen, die sich für seine Entwicklung in den unterschiedlichen Etappen engagiert haben, der Toyama-Ryu wird nicht einem einzigen Gründer zugesprochen. Der Friedensvertrag mit Japan (Friedensvertrag von San Francisco) wurde 1951 unterschrieben und trat 1952 in Kraft. Damals also gewann Japan seine Unabhängigkeit zurück und das Verbot der Praxis der Kampfkünste wurde aufgehoben. Morinaga Kiyoshi, Leiter der Fechtkunst mit Schwert an der Militärakademie Toyama, Yamaguchi Yuuki, Nakamura Taizaburo und weitere begannen, die auf dem Gunto no Soho basierende Fechtkunst „Toyama-Ruy“ zu nennen und fingen an, sie in ganz Japan zu verbreiten. Die aktuelle Zen Nihon Toyama-Ryu Iai-Do Renmei (ZNTIR) wurde als „Toyama-Ryu Shinko-kai“ erschaffen und von Tokutomi Tasaburo und Nakamura Taizaburo gegründet, die den Gunto Soho beim Heer unterrichteten. Im Laufe der Zeit wurde die „Toyama-Ryu Shinko-kai“ umgetauft auf Zen Nihon Toyama-Ryu Iai-Do Renmei und eine weitere Organisation, die Zen Nihon Batto-Do Renmei (ZNBR) wurde in der Absicht eröffnet, andere Schulen der Kunst Batto-Do einzugliedern, wodurch diese beiden Vereinigungen des Iai-Do zwei Räder desselben Autos waren. Im Jahr 2001 trennten sich die Zen Nihon Batto-Do Renmei und die Zen Nihon Toyama-Ryu Iai-Do Renmei. Während die Zen Nihon Batto-Do Renmei eine Organisation ist, die verschiedene Schulen des Iai-Do beinhaltet, ist die Zen Nihon ToyamaRyu Iai-Do Renmei eine unabhängige Organisation, wenn auch Mitglied der vorherigen Vereinigung, mit unabhängigen Aktivitäten. Die Toyama-Ryu Vereinigung Spanien (Zen Nihon Toyama-Ryu Iaido Renmei spanische Abteilung) Durch das Interesse des Sensei Sergio Hernández Beltrán, bekannter Praktizierender und Forscher von Karate und Kobudo von Okinawa sowie IaidoPraktizierender seit 1983, beginnt die Verbreitung des Stils in Spanien im Jahr 2007. Nach einem ersten, in Madrid unter der technischen Leitung von Robert Steele Sensei abgehaltenen Kurs, der aus den USA kommt und überzeugt davon ist, dass der Stil Toyama-Ryu BattoJutsu bei Weitem den eigenen Bedarf abgedeckt, beschloss Sergio Hernández, ihn in seinem Umfeld bekannt zu machen, auf unabhängige Weise, aber komplementär zur Praxis des Seitei Iadio, die von der Zen Nippon Kend_ Renmei stammt. Er profitierte von den Infrastrukturen und Freundschaften anderer Karate-und KobudoOrganisationen und begann eine Trainingsserie, um den Stil zu erweitern. Mit einigen in der spezialisierten Presse veröffentlichten Artikeln erblickte die ToyamaRyu Vereinigung Spanien im Jahr 2008 das Licht, mit Registernummer 14251 des Consell Català del Esport.


Reportage

„Der größte Teil des Programms zur körperlichen Ausbildung der Infanterie-Offiziere der Kaiserlich Japanische Armee (IJA) für den Krieg wurde in der Abteilung für körperliches Training der ToyamaMilitärakademie entwickelt“


Künste Japan Ein Jahr später, im Mai 2009, wird Sensei Bob Elder aus Orlando, Florida (USA) eingeladen, dieser wiederum Meister des ersten Vertreters in unserem Land, Robert Steele. Dieser Schritt ist unerlässlich, um die Beziehungen mit dem Meister Mitsuo Hataya, der Präsident der Zen Nihon Toyama-Ryu Iaido Renmei ist, zu formalisieren. Weitere Bestätigung und Akzeptanz würden im folgenden Jahr entstehen, mit der Ankunft des Meisters Hataya in Spanien im Mai 2010. In den letzten zwei Jahren wurde die Tätigkeit wesentlich verdoppelt. Im Jahr 2011 ging die offizielle Annahme als verantwortliche Organisation der Zen Nihon Toyama-Ryu Iaido Renmei (ZNTIR) in Spanien vonstatten, die Toyama-Ryu Vereinigung Spanien (ATE), durch das Ryubukan Dojo, das Sergio Hernández Sensei leitet. Dieser wurde zum Direktor der Zweigstelle in Spanien der ZNTIR ernannt. In diesem Jahr wurde er neut im Februar Bob Elder Sensei eingeladen, dieses Mal ins Fürstentum Andorra. Am Ende des Events verlieh Elder Sensei Sergio Hernández den Rang Shodan der amerikanischen Abteilung des Toyama-Ryu und somit war dieser der erste Absolvent des Stils in unserem Land. Ein Team aus drei Mitgliedern, das auf die Anwesenheit von Cristóbal Gea, Sensei und Sekretär von ATE, zählte, reiste bis zur Ostküste der USA mit dem Ziel, zum ersten Mal beim Orlando Taikai 2011 teilzunehmen und so in Person von Sergio Her nández ein erstes Zertifikat in der Batto Kata entgegenzunehmen, eine Tatsache, die die Organisation in Spanien in weltweiten Kontext gebracht hat. Einen Monat später, im Juli 2011, besuchten Hataya Mitsuo Sensei, Präsident der ZNTIR und Masaharu Mukai Sensei, Vizepräsident der ZNTIR, er neut Spanien. Aber es ist ein kalter Februar im Jahr 2012, als nach einer intensiven Woche des persönlichen Trainings im Honbu Dojo der ZNTIR in Machida, Tokio, der bis zu diesem Moment für die Verbreitung des Stils in Spanien und im Fürstentum Andorra Verantwortliche, Sergio Hernández Sensei, während einer anspruchsvoller Prüfung die Kategorie Shodan (1.Dan) von der Zen Nihon Toyama-Ryu Iaido Renmei erhält und so erneut zum ersten Spanier Yudansha im Stil Toyama-Ryu im Schoß von ZNTIR wird. Im selben Jahr 2012 und zum zweiten Mal werden die Meister Mitsuo Hataya und Masaharu Mukai eingeladen und führen ein Seminar sondergleichen im Fürstentum Andorra durch.

Hier nun noch die zwei letzten Gegebenheiten, die die Volljährigkeit der Toyama-Ryu Vereinigung Spanien verdeutlicht haben und sie zu einer inter nationalen Referenz machen: Einerseits die Reise nach Venezuela von ihrem Präsidenten und technischen Leiter Sergio Herández Sensei und seinem Sekretärs Cristobal Gea Sensei, die von Pasqualino Sbraccia Sensei, der den Stil in genanntem Land verbreitet, eingeladen wurden, um dort wichtige Seminare zu erteilen und sogar die Anfangsgruppe in Venezuela durch die Direktion der ZNTIR zu unterstützen. Und zweitens die Veröffentlichung des Buches „Toyama-Ryu Batto-Jutsu. Der Schwertstil der Kaiserlich Japanischen Armee“ im Oktober 2012, für dessen Prolog der Meister Hataya verantwortlich war. Sein Autor könnte niemand anders als Sergio Hernández sein. Die Ziele der Toyama-Ryu Vereinigung Spanien sind das Studium und die Verbreitung des Iaido/Iai-Jutsu (Battodo/Battojutsu) allgemein und besonders die Verbreitung der Linie, die im Schoß der Zen Nihon Toyama Ryu Iaido Renmei entwickelt wurde. Deren Leiter ist Sensei Hataya Mitsuo. Sie beruht auf dem Toyama-Ryu Stil, hat Auswirkungen auf die differenzierenden Konzepte, die traditionell von den jeweiligen Ursprüngen überliefert werden und achtet darauf, ihre Reinheit und Echtheit zu bewahren. Mit der Kraft, diese Ziele zu erreichen, kümmert sich die Vereinigung um die Ausbildung und Förderung ihres Lehrkollektivs im besonderen und all ihrer Mitglieder im Allgemeinen, mit der Organisation aller im Jahr geplanter Aktivitäten, sowie andere Events oder komplementär dazugehörende Dienste zu Gunsten der Mitglieder. Alle Mitglieder haben das Recht und die Verpflichtung, bei der Zen Nihon Toyama-Ryu Iaido Renmei angemeldet und registriert zu sein, mit allen Vergünstigungen, Vorteilen und Pflichten, die dies bedeutet. Die Vereinigung bestätigt mit organisatorischer Zertifizierung ihre „Verantwortlichen des Dojos“ und dadurch die Anerkennung der Dojos durch die Zen Nihon Toyama-Ryu Iaido Renmei, die als Dojo-cho geleitet werden.

Masaharu Mukai 7º Dan Kyoshi - Zen Nihon ToyamaRyu Iaido Renmei. 7º Dan Kyoshi - Zen Nihon Batto Do Renmei. 4º Dan - Zen Nihon Kodachi Goshindo Renmei.

2º Dan - Kendo. Masaharu Mukai Sensei wurde am 1. Januar 1949 in der Präfektur Okayama (Ost-Japan, einer der berühmtesten Herkunftsorte des japanischen Schwertes.) geboren. Nachdem er die Schule absolviert hat, war er Polizist in der Präfektur Kanagawa und hat sich auf Verkehrsregelung, -probleme und die Beratung von Polizeibeamten spezialisiert. Nachdem er 36 Jahre lang seine Pflicht erfüllt hat, ging er nun im Jahr 2009 als Superintendent der Polizei in den Ruhestand. Nach seiner Pensionierung im Polizeiamt der Präfektur Kanagawa arbeitete er zwei Jahre als Berater in der Stadt Sagamihara. Er ist mit Yoshiko verheiratet und hat zwei Söhne, zwei Neffen und zwei Nichten. Der Meister Mukai praktizierte viele Jahre lang in der Polizeischule Kendo und gelangte bis zum 2. Dan. Eines Tages lernte er Yoshitoki (Mitsuo) Hataya Sensei kennen, gegenwärtig Präsident der Zen Nihon Toyama-Ryu Iaido Renmei, er schloß sich seinem Dojo in Machida und seiner Gruppe Seizankai 1985 an. Für ihn, der bereits eine Zeitlang danach suchte, war es eine Offenbarung, echte Praxis mit einem japanischen Schwert, und dank Hataya Sensei fand er sie. Die ZNTIR weiß, dass in der Welt bei vielen Personen das Interesse an der Praxis des echten Schnitts mit einem Nihon-to (japanisches Schwert) besteht, vor allem unter den Praktizierenden des Kendo und Iaido. Persönlich ist Mukai Sensei sehr daran interessiert, den Toyama-Ryu und seinen Geist unter den Leuten zu verbreiten, die einen wahrhaftigen Umgang mit dem japanischen Schwert lernen möchten. Hataya Sensei wurde deshalb zum Hauptverantwortlichen für die Verbreitung des Stils in Europa berufen. Sein Hauptziel ist es, Ausbilder zu finden, die die Verbreitung und Erweiterung des Stils in ihren Gebieten und Ländern leiten, so dass er sie anlernen und unterstützen kann, damit sie den Toyama-Ryu und den Batto-Do weltweit korrekt bekannt machen können. Mit der Hilfe der Tomaya-Ryu Vereinigung Spanien vertraut er darauf, ihre Struktur und Elemente als Grundlage zur Verbreitung des ToyamaRyu in Europa verwenden zu können. Der Meister Mukai praktizierte auch Takeda Ryu Yaubsame, von 1995 bis zum Jahr 2000. Aktuell ist er Vizepräsident und Geschäftsführer der Zen Nihon Toyama Ryu Iaido Renmei, so wie ihr technischer Leiter.


Website der Zen Nihon Toyama-Ryu Iaido Renmei http://toyamaryuiaido.jp/index_en.html Blog der Toyama-Ryu Vereinigung Spanien http://zntirate.wordpress.com/


Künste Japan

TEILNEHMER AUF DER DVD TOYAMA-RYU BATTO-JUTSU Masaharu Mukai Vizepräsident y Geschäftsführer der Zen Nihon Toyama-Ryu Iaido Renmei

Sergio Hernández Beltrán Präsident Toyama-Ryu Vereinigung Spanien Spain Branch Director Zen Nihon Toyama-Ryu Iai-Do Renmei Verantwortlich für das RYUBUKAN DOJO C/ Barri, 7 LA PARROQUIA D'HORTÓ, 25714 (LERIDA) ryubukan@hotmail.com Cristóbal Gea Gea Sekretär Toyama-Ryu Vereinigung Spanien Verantwortlich für das YOSHIKAN DOJO C/ San Salvador 9, unten. RIPOLLET, 08291. (BARCELONA) yoshikandojo@yahoo.es Victor Herrero Perez Internationale Beziehungen Toyama-Ryu Vereinigung Spanien Responsable del KEN-ZEN DOJO C/ Berenguer, 3. SANTA MARGARIDA I ELS MONJOS (BARCELONA) dojokenzen@gmail.com José Miranda Mateo Stellvertretender Direktor Toyama-Ryu Vereinigung Spanien TADAIMA DOJO Adresse: Juli Garreta, 18 17600 FIGUERES (GERONA) josemiranda.tadaima@gmail.com



Grandes Maestros

eit fernster Vergangenheit hat der Mensch stets Waffen zum Überleben gebraucht. Um zu jagen oder sich vor den Feinden zu verteidigen, wurden rudimentäre Werkzeuge konstruiert. Einige nützlich für kurze oder weite Entfernungen, andere zum Werfen mit dem Ziel, das Objekt in der Ferne zu treffen. Hölzer, Steine, Knochen, Sehnen und Pflanzenfasern waren einige der Baumaterialien, um die Waffen zu schleifen, bis man zum berühmten Schießpulver gelangte. Nach tausenden Jahren der Entwicklung von primitiven Waffen und Jahrhunderten, in denen die Lanzen, Pfeile, Bögen, Hellebarden, Schwerte, Messer, etc. verfeinert wurden, dringt man mit dem Schießpulver zu einer technischen und strategischen Revolution vor. Es ist genau dieser Erfindung wegen, weshalb sich der alte Krieger mit dem neuen Soldaten zusammentut, der Geist des Kampfkünstlers aber verändert sich nicht. Vergangenheit und Gegenwart fügen sich in der einzigartigen Methode zum Trainieren von Verstand und Körper zusammen. Die Kampfkünste lehren uns dies, sie sind in hunderte Stilrichtungen unterteilt, mit unterschiedlichsten Techniken, aber das Innenleben, die Anreize, Empfindungen und Gefühle, die sich entwickeln und das Individuum durchdringen, sind ähnlich. Der angestrebte Punkt ist das Selbst, eine Kontrolle der emotionalen Sphäre zu erobern, eine perfekte Konzentration zu erlangen, die unserer Energie formen und unseren Geist verfeinern wird. Viele dieser Waffen sind nicht in der Vergangenheit vergraben geblieben, sondern haben Kontinente überquert und neue Existenzgründe gefunden. Andere neuere Erfindungen haben in einer weiteren Dimension des Lebens ihren Platz gefunden, indem sie das Alte mit dem Modernen verschmelzen, Grenzen beseitigen und ermöglichen, dass Körper und Geist sich ausbreiten, bis sich die Mauern zwischen dem menschlichen Sein und seiner Umgebung auflösen, um

S

herauszufinden, was es ist, was das Universum zusammenhält.

Eine Kunst, die bei mehreren Gelegenheiten in mein Leben trat Mit fünf Jahren sagte ich, dass ich, wenn ich groß wäre, Rennfahrer sein wollte. Ich verbrachte Stunden damit, mit den runden Tabletts aus Karton zu spielen, die man für Torten verwendet, das war perfekt für mich, ich konnte ein Lenkrad und einen Kilometerzähler zeichnen, der häufig über 1000 km/h anzeigte. In der Kindheit bilden wir Kindercliquen, um rudimentäre Waffen wie Lanzen, Stöcke, Schleudern und Bögen zu bauen, die wir in den Auseinandersetzungen mit anderen Banden aus anderen Vierteln und Ländern verwenden, häufig gelangten wir vom Spiel zu etwas Ernsterem. In derselben Zeit, im Alter von neun Jahren, begann ich mit der Kampfkunstpraxis, die sich für immer in meinem Leben einrichtete. Im Laufe dieser Reise lernte ich sogar Feuerwaffen kennen, eine kleine Leidenschaft, die ich auf Schießplätzen geübt habe. So lernte ich jegliche Typen von Feuerwaffen kennen. Mein Beruf ermöglichte es mir, vielfältige Arten von Selbstverteidigung zu praktizieren, in Kontakt mit auf die Sicherheit spezialisierten Organisationen zu treten und so Erfahrungen in verschiedenen Kampftechniken zu machen. Ich habe meine Erfahrung und Leidenschaft vereint und gegenwärtig ein für alle geeignetes Schulungsprogramm geschaffen, dass mit dem Konzept der Selbstverteidigung arbeitet und die Feuerwaffen beinhaltet. Es schließt den Kampf mit weißen Waffen in der leeren Hand, die sichere Steuerung eines Autos und sportliche Techniken mit ein. Profis wie Ordnungskräfte, Leibwächter, Detektive und Sicherheitsmitglieder werden mit diesem Ausbildungsprogramm eine komplette Schulung zur Fortbildung und Spezialisierung erhalten. Aber auch Liebhaber, der private Sektor, können trainieren und die Erfahrung dieser


Grandes Maestros


Praktiken anhand verschiedener Kurse unterschiedlicher Niveaus erleben und so in das unbegrenzte Feld der kämpferischen und sportlichen Praxis eindringen. F.A.D. Full Action Defense (Trainingshalle - Schießplatz Rennstrecke) werden zu unseren Trainingszentren.

Beginn des Formulars Unsere Programme unterteilen sich in unterschiedliche Levels, offen für alle. Der Zyklus schließt drei Stufen mit ein, die erste kurze Stufe: Pistole, Bogen, Dynamik und Körperhaltung.

Ende des Formulars Bei Pistole und Bogen redet man vom sicheren Schuss oder klassischen gezielten Schuss, eine Art von Schuss, die es dir ermöglicht, die Waffen und alle Aspekte der Sicherheit und Vorsorge für die Art von Fehlern, die für die Praktizierenden sehr gefährlich werden können, kennenzulernen. Man geht über zu

den Positionen der Körper-und Schusstechniken, um Grundlagen dieser zwei Waffen zu entwickeln. Gleichgewicht, motorische Koordination, Körperhaltung und Konzentration sind die wichtigsten Dinge dieses ersten Levels. Danach schreiten wir zur zweiten Stufe, indem wir die Dynamik des Körpers mit Messertechniken ohne Last und mit Partner üben und auch den Aspekt der Verteidigung durch eben dieses Waffen, und nicht nur den Vergleich zwischen ihnen, behandeln. Das Programm der Pistole wird erweitert und man geht zu einem dynamischen und instinktiven Schuss über, auch für den Bogen wird der dynamische Aspekt und die unterschiedlichen Positionen des Bogenschützen ausgebaut. Im Fall des Bogens behält man weiterhin den sicheren Schuss bei, um ein Verinnerlichen der besten technischen Haltung zu entwickeln, ein bisschen wie im japanischen Kyudo. Wir kommen stufenweise zum dritten Level, wo diese drei Waffen und die Selbstverteidigung mit leerer Hand von einer Spezialisierung in Strategie, Techniken und Kreisläufen des operativen Trainings sowie durch Taktiken für den echten Kampf vervollständigt werden. Die große Neuerung bei der dritten Stufe ist der Einbezug des Rennautos, in welchem die Ausbildung in sicheren und sportlichen Lenken ausgeführt wird, um die Sicherheit und die angemessenen Fahrtechniken für diejenigen, die sich einer Arbeit wie Begleitfahrer, Leibwächter, private Fahrer gegenübersehen, zu gewährleisten. Dieser Ausbildungsabschnitt ist jedoch nicht nur für Profis, sondern auch normale Personen können Zugang zu diesem Bereich unseres Programms haben, der nicht nur im täglichen Leben derjenigen, die ein einfaches Auto benutzen, wichtig ist, sondern auch das psychischphysische Training ergänzt. Wir dürfen nicht vergessen, dass das Lenken eines Autos mit bestimmten Techniken Training bedeutet, das heißt Nervenimpulse in Gang zu setzen, sensorische Reflexe zu stimulieren, Unruhen zu kontrollieren, mit seinem Adrenalin umzugehen und ein besseres Wissen über sich selbst zu erhalten. Zusätzlich zu diesen drei Stufen, für jede Person zugänglich, werden spezifische und individuelle Programmen mit geeigneten Abläufen behandelt, die an die Bedürfnisse und das Verhalten jeder Person einzeln angepasst werden. Ein Cocktail aus Kunst-und Sporttechniken, der Unterhaltung und Selbstbeobachtung bei der Ausbildung anbieten kann, in der Absicht der Verbesserung unserer Sicherheit. Er wird uns begeistern und Spaß machen so wie einst die Spiele unserer Kindheit. Ich habe F. A. D. Erschaffen, um neue Anreize zu finden und stelle dabei meine gesamte Erfahrung zur Verfügung. Ich habe um die Mitarbeit befreundeter Profis gebeten wie: der Wettkämpfer und technischer Direktor der Schule Drift Fun Day, Nicola Tesini, und der Chief Inspector einer auf kurze Feuerwaffen spezialisierten Polizeieinheit, Giuseppe Amatruda, die mich in den Kursen des höheren Niveaus unterstützen werden, um besser die Gebiete der Spezialisierung im Autodrom und in der nationalen Schießhalle in Angriff zu nehmen. All das, was man als Ausrüstung, Waffen, Automobilen und unterschiedlichen Orten verwenden wird, wird unsere Schule proportional auf dem Niveau des Schülers basierend zur Verfügung stellen und ihn so stufenweise beim Wachsen unterstützen und gelassen in eine Dimension vom „Stil Rambo“ eindringen lassen. Grand Master Paolo Cangelosi Für mehr Information über den Kurs kontaktiert uns bitte auf_FAD: www.sifupaolocangelosi.com Email: cangelosipaolo@libero.it Telefon: +39 010 8391575 - Handy +39 347 4645070





Joki Uema, 10. Dan, war bis zu seinem Tod 2011 mit 91 Jahren der wichtigste Schüler von Choshin Chibana, dem Begründer des Kobayashi Shorin Ryu. Salvador Herraiz lernte Joki Uema kurz vor dessen Tod in seinem Dojo Shubukan in Shuri kennen. Heute porträtiert er für uns diese herzliche Persönlichkeit, in einer weiteren seiner ausgezeichneten Reportagen über Ursprünge und Schlüsselfiguren des Karate aus Okinawa. Ein neuer Artikel, der den Liebhabern der Anthropologie einer Kampfkunst, die die Welt erobert hat, Vergnügen bereiten wird. Text und Fotos: Salvador Herraiz, 7.Dan Karate Shuri (Okinawa)


Das Karate von Choshin Chibana im Shubukan Es ist ein wunderschöner Tagesbeginn in Naha, wie die Mehrheit der Morgenstunden hier, auf der Insel des Karate. Nachdem ich das Bunbukan Dojo von Masahiro Nakamoto verlassen habe, komme ich an der Stelle vorbei, wo Choshin Chibana sein Haus und seinen Garten besaß, in welchem er sein Karate praktizierte und lehrte. Ich bin auf dem Weg zum Haus und Dojo von Joki Uema, dem Shubukan, das sich ebenfalls im Herzen Shuris befindet. Dort, wo die Einschienenbahn ihre letzte Station macht und man mit etwas Phantasie es einatmen und sich vorstellen kann...das Karate der Vergangenheit. Als Joki Uema vor mir steht, geht ein Schauder durch meinen Körper. Er ist der älteste (lebende) Schüler des legendären Choshin Chibana. Der Meister lädt mich sofort in sein Haus ein, ein kleines Haus, wie die Mehrheit der Häuser hier, und vollgestopft mit Möbeln, Dekoration und Ventilatoren (sehr angenehm in Anbetracht des unglaublich heißen Sommers in Okinawa). An das Wohnzimmer schließt eine Art Garten an, ursprünglich vielleicht draußen, aber nun überdacht und voller grüner Pflanzen. Er sorgt in dem Raum für Frische, ich weiß nicht, ob echte oder nur eingebildete. Auf jeden Fall sehr angenehm. Joki Uema, 10. Dan Okinawan Shorin Ryu Karate do Association, wurde am 3. Juni 1920 in Shuri geboren. Er lernte Karate mit Meister wie seinem Vater Kama Uema 1- Joki Uema steigt die Treppe seines Dojos hinab, 2010. 2- Yasuhiro Uema, Sohn und Nachfolger Jokis, im Dojo, 2012. 3- Joki Uema zusammen mit Seitoku Ishikawa. 4- Einer der dem Meister verliehenen Preise. 5- Choshin Chibana. 6- Joki Uema und Salvador Herraiz, 2010.


7- Grab von Chibana Choshin in Hantagawa, zusammen mit dem von Tawada Meigantu, sein Verwandter und ebenfalls Kampfkunst-Experte. Der Sohn von Tawata Meigantu, Shinsuke, war mit Kamado verheiratet, der Schwester von Chibana. Ăœbrigens waren andererseits die Frau von Shinjo, der ein anderer Sohn von Tawata Meigantu ist, und die Frau von Itosu Schwestern.


(1855-1926), mit Chotoku Kyan (1870-1945), Choshin Chibana (18851969), Shinpan Gusumuka (1890-1954), Taro Shimabukuro (1906-1980) und dem Chinesen Won Fuen (1864-1954). Bis auf letzteren waren die hier genannten allesamt wichtige Schüler von Anko Itosu (1831-1915), und dieser natürlich Schüler von Sokon Matsumura (1809-1899). Diese technische Linie des Karate, später auch To De (oder sogar Okinawa Te) genannt, wurde durch die Lehren von Kobudo, bei dem Joki Uema Meister wie Choen Oshiro (1888-1939), Chuei Uezato (18991945), der ihm den Gebrauch des Bo lehrte, und seinen eigenen Vater hatte, vervollständigt. Sie alle waren auch Schüler von Itosu in dieser Kunst und in dem, was durch Sokon Matsumura überliefert wurde, in diesem Fall vom ersten Meister Okinawas der Geschichte, Kanga Sakugawa (1762-1843). Jedoch ist Choshin Chibana zweifellos der wichtigste kampfkünstlerische Vorfahre von Joki Uema, der Meister, dessen Geist und Technik in diesem Dojo bewahrt werden. Chibana Choshin (18851969) wurde in der Kleinstadt Torihori geboren. Er war der zweite Sohn von Chohaku und Nabi und Nachkomme des Königs Sho Shitsu (16521701). Choshin Chibana war einer der bedeutendsten Schüler Itosus. Ich sollte hier von einem interessanten Kuriosum erzählen. Es existierte der Glaube, dass Chibana besonders den großen Zeh seines rechten Fußes trainierte, den er zu einer zerstörerischen Waffe gemacht hatte. Es scheint wahr zu sein. 1920 erschuf Chibana den sogenannten Kobayashi Shorin Ryu. Shorin Ryu bezieht sich auf den chinesischen Shaolin-Tempel und bedeutet es soviel wie „kleiner Wald“. 1929 eröffnete Chibana sein Dojo in Gibo (Shuri), genauer gesagt im Nakijin Goten von Teishi Yoshitsuga (Nakijin Gima), was der Garten des Barons Nakijin war (linkes Foto). Heutzutage ist der Ort komplett zerstört

1- Der sympathische und liebevolle Meister Joki Uema beim Verabschieden. 2- Salvador Herraiz und der Meister Yasuhiro Uema, zusammen mit Victoria Ambite und Jose L. Pastor, Kinder des Autors. 3- Joki zeigt eine charakteristische Position des Shorin Ryu. 4- Shubukan Dojo, Shuri. 5- Joki Uema, verehrter Meister.



und verlassen. Da er sein Leben vollständig dem Karate widmete, verlieh man ihm den Orden 4. Klasse des Kaisers. Im geringeren Ausmaß waren auch Masahiro Nakamoto, Katsumi Murakami und Fumio Nagaishi Schüler Chibanas, die bedeutendsten jedoch waren Chozo Nakama (Shubokan), Yuchoku Higa (Kyudokan), Katsuya Miyahira (Begründer Shidokan), der zugleich Schüler von Anbun Tokuda und Choki Motobu war, Shoshin Nagamine (Begründer des Matsubayashi und auch Schüler von Choki Motobu, Ankichi Arakaki und Chotoku Kyan), Shuguro Nakazato (Shorinkan) und unsere heutige Hauptperson, Joki Uema, des Dojos Shubukan. An der Seite von Sensei Joki fühle ich mich wie im siebten Himmel. „Kennst du mein Dojo?“, fragt er mich schnell. Ich war tatsächlich schon einmal dort, aber ich sage ihm nein (eine kleine Lüge, die man mir verzeihen muss), als ich sehe, dass der Meister es mir zeigen möchte. Man gelangt durch eine Außentreppe dorthin. Uema Sensei ist bereits sehr alt, 90 Jahre (und tatsächlich sollte er nur einige Monate später sterben), aber er behandelt mich mit einer Zuneigung und Freude, die mir ans Herz gehen. Dass er selbst mich zu seinem Tatami führt, wird eine gute Gelegenheit sein, um sich in die Geheimnisse dieses Orts und in seine Erinnerungen unter hervorragender Führung zu vertiefen. Uema Joki begnügt sich trotz seines fortgeschrittenen Alters nicht damit, beim Betreten des Tatamis

„Jedoch ist Choshin Chibana zweifellos der wichtigste kampfkünstlerisch e Vorfahre von Joki Uema, der Meister, dessen Geist und Technik in diesem Dojo bewahrt werden“ stehend zu grüßen, sondern - wie ist das möglich - geht in die Knie und beugt sich komplett in einer tiefen Verneigung nach unten. Wirklich, ich habe diesen tiefen und weitreichenden Respekt bereits bei anderen Meister n mit gewissen körperlichen Beeinträchtigungen beobachtet, bei Sogen Sakiyama, Seiko Itokazu...aber deshalb höre ich nicht auf, mich darüber zu wundern. Das Dojo Shubukan ist offiziell seit 1974 geöffnet, seit der Zeit, in der

Yasuhiro Uema, damals 6. Dan, es ordnungsgemäß bei der Okinawan Shorin Ryu Kyokai registriert hat. Das Dojo hat seitdem ohne jede Art von Mitgliedschaft funktioniert, frei wie der Geist des authentischen Karate Do, fer n von Politiken, Limitationen, Zwängen und Etiketten. Während meine Augen über die Fotos und Erinnerungen, die Uema in seinem Dojo aufbewahrt und welche er mir geduldig zeigt, wander n lasse, beobachtet mich der Meister verzückt und freut sich, dass ich die Leute auf den Fotos erkenne. Anfangs im Haebaru-Viertel in Onna gelegen, wurde das Shubukan Jahre später zu seinem aktuellen Standort im Herzen Shuris verlegt, nach Torihor. Logischerweise wird Uemas ShubukanDojo von einem großen Foto von Chibana Choshin beherrscht. Es könnte nicht anders sein. Wie die Leser perfekt wissen, verwendet der Shorin Ryu eine Art von normaler Atmung (nogare) und einigen geschickte und natürliche Bewegungen. Der sportliche Aspekt des Karate wird nicht vollständig berücksichtigt, man versteht es eher als eine Art Budo, auf einen selbst und die Entwicklung des Geistes konzentriert. Als Teil des besagten Budo sollte das Karate in seiner Praxis dasselbe einzige Ziel besitzen. Kata, kihon dosa, makiwara und sagi makiwara (Sandsack) sind die Übungen, die beim Karate des Shubukan durchgeführt werden, zu denen in der Vergangenheit heimlich eine Spur Ju


Kumite hinzukam, vom Meister unbemerkt. An diesem Ort wird, als Uema Sensei beschließt, das Dojo in das heutige Gebäude vom 2. bis zum letzten Stock umzusiedeln, die Karatepraxis während der notwendigen Bauarbeiten nicht angehalten, sondern draußen unter freiem Himmel weiterpraktiziert. Wenn man sich in Okinawa auch nicht über den Anblick von Karate auf der Straße wundert, schließen sich doch einige Neugierige seiner Praxis an, unter harten Bedingungen durch die Sommerhitze, durch die Kälte im Winter, den harten Boden...Aspekte, die laut Uema Sensei die Übung und sogar die Techniken des Karate beeinflussen. Die Geduld von Joki Sensei mit diesem kleinen Spanier, hoffnungslos verliebt in Okinawa, ist enorm und als ich gehen muss, begleitet er mich nicht nur zur Tür, sondern geht mit mir bis zur Straße und kümmert sich um mich, als wolle er, dass ich bleibe. Es rührt mich. Ich kehre zurück und bleibe einige Minuten länger bei ihm, die himmlisch sind...Ich gehe in sein Haus zurück und dort zeigt er mir eine charakteristische Position des Shorin Ryu. Sein Kime ist fantastisch für sein Alter und sein konzentrierter Blick, penetrant und sogar vernichtend, wird durch sein fast engelsgleiches Gesicht kaschiert. Tatsächlich glaube ich, dass Uema gerne in Gesellschaft ist und ein Thema wie Karate teilt, was sein komplettes Leben bedeutete. Deshalb fühle ich mich nicht schuldig, ihm einige Daten der Fotografien und Erinnerungen zu entlocken, die sein Haus füllen. Während ich mich entferne, spüre ich, dass ich einen der Herzlichsten der legendären Meister sehr nah

kennengelernt habe. Ich denke, und ich hatte leider Recht, dass dies das letzte Mal sein wird, dass ich ihn sehe. Joki Uema stirbt im Juli 2011. Ein Keulenschlag für einen Diener, und auch wenn ich ihn nicht näher kennengelernt habe, hat er mich tief in meiner Karate-Seele berührt. Nach seinem Tod besuche ich einige Zeit später wieder das Dojo von Joki Uema. Dieses Mal ist es sein Sohn Yasuhiro, der mich zum Tatami begleitet und mit dem ich mich an seinen Vater erinnere. Tatsächlich beschenke ich ihn mit einigen der Fotos, die ich von Joki Sensei gemacht habe und die diesen Artikel begleiten. Yasuhiro Uema, geboren am 15. August 1945, mitten zur Zeit der Beendigung des 2. Weltkriegs, der in Okinawa soviel Zerstörung hinterlassen hat, ist nun nach mehr als 40 Jahren Arbeit pensioniert, so, dass Karate jetzt

sein gesamtes Denken, seine Zeit und Anstrengungen einnimmt. Yasuhiro Sensei ist der Kancho des Shorin Ryu Karatedo Kyokai Shubukan Uema Dojo. Die Zukunft des Dojos scheint auch durch den Sohn von Yasuhiro, Takeshi Uema, 1975 geboren und aktuell 6. Dan, gesichert. Für mich war es wirklich eine angenehme Zeit, die Vergangenheit im Shubukan Dojo der Familie Uema zu erleben. Deshalb wollte ich wenigstens ein kleines Porträt dieses wichtigen, nun verschwundenen, Karatekämpfers zeichnen, der war, ist und sein wird...der Meister Joki Uema.

1- Joki Uema, als Jugendlicher, vor einer Gruppe Schüler. 2- Der alte Meister grüßt beim Betreten des Tatamis seines Dojos. 3- Taro Shimabukuro. 4- Ein weiterer der zahlreichen Titel und Auszeichnungen, die der Meister in seinem Leben erhalten hat.


GroĂ&#x;e Meister


Arti Cinesi „Mizong bedeutet „Du sollst deine eigene Strategie und Position nicht verlieren“ oder „Boxen der verirrten Spur“, weil er Nachdruck auf die Täuschung und Ablenkung des Gegners legte“

n der Geschichte des Shaolin-Tempels wurden 708 Formen registriert, von denen nur einige bis in unsere heutige Zeit überliefert wurden. Einige Stile, die bereits als verloren galten, wurden wieder ausgegraben. Mit dem Taizu Chang Quan, dem Da Hong Quan, Xiao Hong Quan, Da tong bei Quan, Liu He Quan, Luohan Quan, Pao Quan (Kanonenfaust) und Mizong Quan können wir nebst vielen anderen einige der Stile aufführen, die die Geschichte des Shaolin-Tempels geprägt haben und heutzutage immer noch praktiziert werden. Heute werden wir über Mizong Quan sprechen. Mizong Quan ist einer der ältesten und effektivsten Shaolin-Stile und wurde auf der gesamten Welt durch den berühmten Meister Huo Yuan Jia bekannt, welcher einer der Gründer der Chin Woo-Vereinigung und für viele chinesischen Bürger ein Nationalheld war, der für das chinesische Volk kämpfte. Huo Yuan Jia besaß große Macht über den Stil Mizong Quan und deshalb meinen viele Leute, der Stil Mizong Quan sei Eigentum der Familie von Huo Yuan Jia. Sogar seine Schüler sprachen vom Stil Mizong Quan als Kung Fu der Familie Huo. Der Mizong Quan-Stil verbreitete sich in ganz China, aber seine Heimat blieb stets der ShaolinTempel, weshalb wir sagen können, dass Mizong Quan aus unserem Tempel stammt. Die Familie von Huo Yuan Jia entwickelte den Stil weiter und machte ihn über Generationen hinweg bekannt. Man sagt, dass der Opa von Huo Yuan Jia den Shaolin-Tempel besuchte und den Stil jahrelang erlernte, welchen er an den Vater Huos weitergab. Der Stil jedoch war nicht als solcher bekannt, bis der berühmte Huo Yuan Jia ihn ausbaute und verbesserte und so zu einem seiner Vorzeigebeispiele wurde. Laut des historischen Registers des Shaolin-Tempels wurde der Stil Mizong Quan von einem Mönch erschaffen und lange Zeit im Shaolin-Tempel selbst gelehrt. Mizong bedeutet „Du sollst deine eigene Strategie und Position nicht verlieren“ oder „Boxen der verirrten Spur“, weil er Nachdruck auf die Täuschung und Ablenkung des Gegners legt. Einige der großartigsten Experten des Mizong Quan während der Song-Dynastie waren Zhou Dong, Lin Chong und Lu Jun Yi. Während der Qing-Dynastie, in den Jahren des Kaisers Qian Long (1735 - 1796), breitete sich der Mizong Quan-Stil aus und reichte bis zur Provinz Hebei. Zu jenem Zeitpunkt hatte ein Mann namens Sun Tong, der aus der Provinz Shandong stammte und jahrelang hart im Shaolin-Tempel trainiert hatte, ein hohes Level an Perfektion im Mizong Quan erreicht. Der Geschichte nach hatte Sun Tong eine Straftat begangen, weshalb er beschloss, aus der Stadt zu fliehen und sich in Richtung Nordosten zu begeben. Auf dem Weg passierte er die Grenze des Gebiets Quing und Jing Hai und lehrte den Mizong Quan in den Dörfern Da Tun und Xiao Nan He. Deshalb entwickelten beide Zonen zwei Mizong Quan-Sekten, die die Tradition generationenlang aufrechterhielten. Eines der wesentlichen Merkmale des Mizong Quan sind die schnellen Bewegungen und Richtungsänderungen, um den Gegner zu verwirren und ihn glauben zu machen, dass man mit der Rechten angreifen wird, und dann schlägt man mit der Linken. Deshalb können wir feststellen, dass es ein Stil ist, der trügerische Schritte verwendet, um einen Gegenangriff zu starten und so einen Vorteil im Kampf zu erlangen. Während des Übens wird gefordert, dass es fließend ist, natürlich und harmonisch und so Kraft und Flexibilität verbindet. Beherrscht man einmal die Techniken von Mizong Quan, kann man sie in jeglichem Fall benützen und die Bewegung oder Technik so anwenden, wie man möchte. Das soll heißen, dass die möglichen technischen Änderungen in unterschiedlichen Kampfsituationen unbegrenzt sind.

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Text: Shi De Yang Übersetzung aus dem Chinesischen: Yan Lin & Bruno Tombolato


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rnesto Amador Presas wurde am 20. Mai 1945 in Hinigaran, Philippinen, geboren. Im Alter von 8 Jahren begann er den Unterricht in FMA (Filippino Martial Arts) bei seinem Vater, Jose Presas. Grandmaster Ernesto Presas war ein Multi-Talent Atlet. Er war in der Schulzeit und später in Leichtathletik tätig (Rennen, Marathon, Fussball und Basketball). Sein Training in der Kampfkunst war sehr vielseitig. Er hatte den Lakan Sampu (10. Dan) in Arnis, Lakan Sampu (10. Dan) in ManoMano und 10. Dan in Filipino Waffen. Er war anerkannt als Experte in Judo, Jujitsu, Bo Jitsu, Kendo, Tonfa, Sai, Chaku, Balisong, und Karate. Als junger Mann war sein Traum die Künste wieder einzuführen und bekannt zu machen die für so lange Zeit ein wichtiger Bestandteil der Philippinischen Kultur und Geschichte waren. Aber er realisierte, dass die klassischen Systeme nur eine limitierte Motivation für moderne Menschen bedeutete. Durch Analyse der konzeptionellen Aspekte der klassischen Systeme revolutionierte er die klassischen Künste in ein komplettes und effektives Kampfsystem, welches auch bei modernen Menschen Anklang fand. Ein wichtiger Wendepunkt war 1970 für Grandmaster Presas. Er begann die Phillippinische Kampfkunst an der University of the Philippines, University of Santo Tomas und am Lyceum of the Philippines auszubilden.

Im gleichen Jahr wurde er nach Japan eingeladen um die Arnis Kunst an der Expo 70 vorzuzeigen. Herausgefordert von etablierten Schwert-Stylisten aus Japan verdiente er sich sehr schnell den Respekt der Japanischen Meister welche seine Kunst daraufhin Filipino Kendo nannten. Nach seiner Rückkehr nach Manila etablierte er seine erste Schule (Dojo). Später in diesem Jahr gründete Grandmaster Presas die Modern Arnis Association of the Philippines International sowie die ARJUKEN (ArnisJujutsu-Kendo) Karate Association International um formell diese Kunst in den Phillippinen zu propagieren. Seine Unterrichtsaufgaben erweiterten sich und beinhalteten nun auch Unterrichtsklassen an der University of Santo Tomas, Central Colleges of the Philippines, the Far Eastern Military Academy, Philippine National Police Academy sowie auch an der Philippines Air Force Officer's School. Grandmaster Presas begann die Fillipino Kampfkunst weltweit aufzubauen. 1975 gründete er die Inter national Philippine Martial Arts Federation (IPMAF). Von diesem Punkt an wurde seine Kampfkunst Presas Arnis Style und Techniken weitherum etabliert in Deutschland, Dänemark, Schweden, Norwegen, Schweiz, Kanada, USA, Mexiko, Puerto Rico, Neuseeland, Saudi Arabien, Südafrika und Australien. Er publizierte sehr engagiert. Seine Bücher The Art of Arnis, gedruckt 1981 und Arnis: Presas Style and Balisong 1985 zeigen die Basistechniken von Einzel- und Doppelstock, Espada y Daga

und Balisong auf. Ebenso war er Ko-Autor von Kicking and Stretching for Children mit GM Juerg Ziegler. Grandmaster Presas erforschte die Phillippinischen Kampfkünst ausgiebig für über 30 Jahre, damit er einen systematischen Weg für den Aufbau vom Arnis Stil in ein komplettes System von Hand gegen Hand Combat mit dem Namen Mano-Mano entwickeln konnte. Im Juni 1991 hatte er die Cover-Story vom Fachmagazin Inside Kung-



Fu "Ernesto Presas: The Father of Mano-Mano." Im gleichen Jahr (1991) wurde er an die "Budo Gala" in Deutschland eingeladen. Die "Budo Gala" war damals „das“ Kampfkunst-Event in Europa für die Kampfkunstgrössen weltweit. Das Vorführen der Mano-Mano spezifischen Techniken und Anwendungen war von enormen Erfolg gekrönt. Grandmaster Presas reiste weltweit für Seminare um die Phillippinische Kampfkunst zu etablieren. Als Folge reisten viele Kampfkunst-Enthusiasten in die Phillippinen, um direkt bei ihm persönlich zu lernen. Am 6. September 1996 wurde er mit dem "Grandmaster's Award" in Jacksonville, Florida/USA des weltweiten Grossmeisterrates (www.whfsc.com, World Head of Family Sokeship Council) ausgezeichnet und geehrt. 1996 begann die sehr erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen GGM Ernesto A. Presas und mit GM Juerg Ziegler aus der Schweiz (www.kungfu.ch) und wurde so intensiv gepflegt und geübt, sodass GM Juerg Ziegler der Schweizer Repräsentant wurde für GGM Ernesto A. Presas. GM Juerg Ziegler engagierte sich sehr für die Phillippinischen Kampfkünste (Kombatan/Modern Arnis) und wurde zum Pionier für viele Länder weltweit und etablierte die Ar nis Kunst von GGM Ernesto A. Presas.

2001 bestand GM Juerg Ziegler die anspruchsvollen Anforderungen erfolgreich und wurde von von seinem Mentor, Lehrer, Freund und Compadre GGM Ernesto A. Presas zum Master Instructor gradui ert - damit erhielt er von GGM Ernesto A. Presas alle Rechte das Kombatan/Modern Arnis uneingeschränkt weiter aufzubauen und zu verbreiten. Grandmaster Juerg Ziegler war verantwortlich für den Aufbau von Kombatan/Modern Arnis in der Schweiz, Finnland, Latvia (und alle Balkan Länder), Portugal sowie auch Kambotscha, Singapur and Malaysia, etc. Die ganze Familie von GM Jürg ist aktiv in Kombatan. Am 21. Januar 2008 wurde Grandmaster Juerg Ziegler von Grandmaster Ernesto A. Presas erfolgreich zum 9. Dan Kombatan/Modern Arnis (Lakan Siam) getestet und graduiert. Er wurde zur Chairperson der “World Kombatan Community” durch Grandmaster Ernesto A. Presas ernannt und eingesetzt/autorisiert. Leider verstarb GGM Ernesto A. Presas unerwartet am 1. November 2010 und

hinterlässt eine grosse Legacy, welche von seinen Senior Schülern weltweit weitergetragen und ausgeübt wird - vor allem auch durch die von ihm etablierte und von GM Jürg Ziegler geleitete „World Kombatan Community“: (www.kombatan.eu) Kombatan verbindet diverse traditionelle Phillippinische Stile in einer Kunst: • Palis • Hirada Batangueno • Sungkiti Tutsada • Abaniko Largo / Corto • Doblada / Doblete • Banda y Banda • Sinawali • Espada Y Daga • Daga sa Daga • Dulo Dulo • Dos Puntas • Tres Puntas • Sibat / Bangkaw • Mano-Mano • Sipaan • Dumog



Philippinische Kunst


Philippinische Kunst


DIE KAMPFKÜNSTE UND DER INNERE WEG s ist nicht ungewöhnlich, dass viele Fachmänner heute bei verwandten Künsten den Zusatz für das suchen, was sie für Mängel halten. Wir können dies deutlich bei unzähligen Praktizierenden sehen, die sich in vier und fünf unterschiedlichen Kampfkünsten ausbilden. Wir sind nicht mehr in der Zeit, in der die Linientreue die innere Ehre des Praktizierenden symbolisierte. Die Zeiten sind andere und in dieser neuen Zeit kann man alles! Es setzt sich der Trend zur Suche nach dem Geist und dem Bedürfnis nach Sehnsucht fest. Man versucht, alle Sehnsüchte und Frustrationen zu befriedigen. Durch eine tiefgreifende Beobachtung können wir behaupten, dass es eine Zeit der innerlichen Rettung ist, der Rettung der Werte der Gemeinschaft, die die intensive Bewegung im Blick hat, die die Globalisierung auf der ganzen Welt auslöst. In Europa ist das sehr spürbar. Nun gibt es keine Meister einer einzigen Kunst mehr. In diesem Aspekt waren die Bujutsu-Meister des alten Japans unserer Zeit und unseren kampfkünstlerischen Entdeckungen sehr voraus. Sie rühmten das Bewusstsein für die eigenen Mängel und legten als Ziel die Öffnung des Verstands in der Suche nach Perfektion der Kampftechniken fest. Das Konzept des „Bugei SanJuropan“ etwa führte diese Linie des militärischen Wachstums ein, die kurz davor bereits in der Form des Seteigata etabliert ist. Verschiedene Formen, verschiedene Ansichten, verschiedene Schulen...Jeder machte es auf seine Weise und sie erreichten so auch ihre Zufriedenheit. Was war besser? Und wahrhafter? Es ist das gleiche, wie über die aktuellen Militärsysteme zu sprechen. Vielleicht wurzelt der Unterschied in der Suche nach Weisheit - eine Form, das, was man besitzt, gut zu nutzen. Für das Zen ist in diesem Punkt die Weisheit nicht unser gemeinsames Wissen. Es ist das angeborene Wissen, unsere angeborene und intuitive Verbindung, wie das Grundprinzip, voranzugehen, was auf Japanisch Tsuzukeru genannt wird. Es ist der Akt, „tiefgehend zu üben“. Wir könnten es übersetzen als „folgend“, die Vervollständigung der Weisheit tiefgreifend zu verfolgen. Folgen bedeutet, in der gegenwärtigen Zeit, weiterzuschreiten. Die Suche fortzuführen, das Studium, zu experimentieren, sich zu öffnen...sich zu jemandem zu machen!

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„Wohin du auch gehst, geh mit deinem ganzen Herzen“ Östliche Weisheit Trotzdem ist es auch eine neue Entdeckungszeit. Das Versteckte steigt zur Oberfläche auf, um sich bemerkbar zu machen. Wie viele alte Schulen leben vielleicht jetzt wieder auf, organisieren sich wieder, etablieren sich in der Szene der kampfkünstlerischen Praktiken? Das ist der Weg! In einer schnellen und zusammengefassten Analyse war es unser Stolz und Egoismus, die die Kriege ausgelöst haben, die Massaker der Kreuzzüge, die Scheiterhaufen der Inquisition und die Gräuel der Sklaverei. So sind wir im Laufe dieser Jahrhunderte sehr viel weiter was materiellen Fortschritt anbelangt, als auf ethischer, innerlicher und geistiger Ebene. Es ist absolut natürlich, dass die Titel und Bezeichnungen im öffentlichen und privaten Leben funktionieren, da sie Richtlinien des Respekts für Situationen von Individuen oder Gruppen festlegen, in dem Ambiente, das sie bestimmen. Ungeachtet dessen gibt es Personen, die aus dem Konzept ein permanentes Ziel der Vergötterung machen und bestimmten Bedingungen so feiern, dass sie den Fall ihres Selbst in Sklaverei

„Nach dem Glück zu streben und sich davor zu schützen, unglücklich zu sein, ist möglich, wenn wir es schaffen, dass unser Wille und was wir wünschen jenseits dessen liegt, was uns von der sensiblen, mutierenden und instabilen Welt erreicht. Und auch wenn wir uns das, was uns aus der sensiblen Welt entkommt, nicht betrübt.“ (Sufi Poesie)


Traditionelle Künste und übertriebene, jämmerliche Frömmigkeit nicht bemerken. Wir hoffen, dass dieser neue Austausch mit den alten Künsten den kampfkünstlerischen modernen Menschen aufweckt, um die Höflichkeit zu kultivieren. Aber wir fliehen vor der Oberflächlichkeit und der Berechnung in Bezug auf das gemeinsame Erlebnis. In den alten Künsten fand dieses Beobachten des Inneren nicht immer auf für den Schüler angenehme Weise statt und brach den östlichen Konventionalismus. ‚Shiken' ist ein japanisches Wort, das Test bedeutet. Dies ist der Moment, in dem der Professor oder Meister dem Leben des Schülers bestimmte Opfer aufzwingt, als Mittel, um diesen zu beobachten. Diese Form kann variieren, von dem Verlust eines wichtigen Amts bis zu einer einschränkenden Situation. Es gab Meister, die jenseits dessen gingen, sie ließen den Schüler eine bestimmte Prüfung nicht bestehen, verpflichteten ihn dazu, seinen Weg aufzugeben, um so seine Ehre und seinen Charakter zu beobachten. Es gibt viele Geschichten, die sich auf diese Art von Beobachtung beziehen. Einige sagen, dass diese Art von Augenblick fundamental für die Übergabe des vollständigen Vertrauens an den Meister ist. Andere sagen, dass dies die obligatorische Prüfung zum

Abschluss des Okuden ist. Dennoch gibt es auch Widersprüche, die das Interesse jeder Wahrheit benennen. Was man als Schlussfolgerung klar sagen kann, ist, dass all diese Formen ihren Ursprung in der Sengoku-Ära hatten und so von Verrat und Konflikten geprägt waren. Eine Zeit, in der die Einschleusung von Personen anderer Clans in eine bestimmte Schule normal war, mit der Absicht, ihre Kräfte zu zermürben und ihre Struktur zu zerstören. Vielen Mythen sind aus dieser Art von Beobachtung entstanden, viele Lügen haben die moderneren Künste gestärkt und dieser Art von Tests zugeschrieben, Beweise für den Mangel an Umsicht, Verrücktheit, unnötiges und offensives Verhalten von Seiten der Meister zu sein...Wir können bemerken, dass unterschiedliche Phasen die intensiven Revolutionen in den klassischen Kampfkunst-Zeiten geprägt haben. In der Vergangenheit gab es unterschiedliche Arten Shiken. Die zwei bekanntesten sind: Uke Ireru - Test, bei dem der Meister den Schüler als Lehrling akzeptiert Nori Koeru - Test, bei dem der Schüler eine Krise, eine emotionale Depression überwindet Es ist auch in unserer Zeit sehr verbreitet, dass die Meister diese Art von Grundlage zur Beobachtung von eitlen Schülern, die sich ihnen nähern und gute Absichten zeigen, verwenden. Es gibt unterschiedliche Klassifikationen für gute und schlechte Personen: Shinjitsu (Person, die die innere Wahrheit hat, aber nicht den Geist der Suche besitzt) und Honmono (authentisch wahrhafte Person, bereit für die Suche nach ihren Träumen und Zielen), Itsuwari (falsche, betrügerische Person) und Damasu Hito (Person, die mit der Absicht kommt, zu lügen). Sei es auf die eine oder andere Art und Weise gut oder


schlecht, die Informationen der historischen und anthropologischen Prägung führen uns dazu, zu begreifen, dass als Schüler jeder Einzelne, um das Wahre zu entdecken, objektiv, kritisch und auch innerlich sehen muss. Es mit diesem persönlichen Interesse sehen muss, das man hat, um eine Krise in unserem Leben zu überwinden, wenn unser ganzen Sein herausgefordert wird. Das Hauptproblem ist die komplette und absolute Befreiung des Menschen. Zuerst psychisch oder innerlich und darauffolgend äußerlich. Es gibt eigentlich keine Trennung zwischen dem „Inneren“ und dem „Äußeren“... „Vertrau mir nicht, wenn dir die Größe dazu fehlt“ (In einen alten Dolch gravierte Inschrift) Es gibt zwei sehr wichtige Aspekte bei der Beziehung MeisterSchüler, denen zufolge der Erste - der Meister - verantwortlich dafür ist, die Persönlichkeit des Schülers zu leiten, solange er in Richtung des kampfkünstlerischen Wegs orientiert ist. Dies deshalb, weil in der Beziehung zu seinem Leben und seinen Aktivitäten die Handlungsfreiheit frei und wahrhaft gesucht werden sollte und zweitens, weil er durch seine Erfahrungen das erschaffen wird, was er für das Beste für seine Existenz hält. In der Vergangenheit gab es anfangs sehr viel Verwirrung in Bezug auf das Verhältnis Senpai-Kohai, dem Einfluss des Bushido geschuldet: „Der Lehnsmann ist nichts ohne seinen Herren“ - brachte das unbeschreibliche Gefühl von Schwäche auf Seiten des Schülers mit sich, das sich generell im Bild des perfekten und unersetzbaren Meisters spiegelte. Nun gut, wenn wir Überbringer einer persönlichen Legende sind, die eine Entwicklung sucht, ist niemand perfekt, auch nicht unersetzbar. Stärken bedeutet laut dem Wörterbuch, stark oder robust machen, zu festigen, zu bekräftigen, fig. jmd. Kraft geben, Mut einflößen, v. refl. sich stärken. Mit anderen Worten, der Meister sollte dem Schüler die Bedingungen mitgeben, damit dieser versucht, seinen kritischen Geist, seine angrenzenden Wahrheiten zu entwickeln. Qualitäten, die ihm die Eigenschaft übertragen, für sich selbst frei von Einflüssen, frei von äußeren Illusionen, zu denken. Wir machen uns schwach, wenn wir glauben, dass wir unfähig sind, armselig, wenn wir nur jemandem oder etwas den Grund unseres Glücks übertragen. Wenn man den Menschen in seinen eigenen Wahrheiten erforscht, oder im Namen seines Bewusstseins, durch innere Unsicherheit, wird der Tag kommen, an dem dieses System zusammenstürzt. Einmal von sich selbst entfernt, macht man sich abhängig. Dies ist eines der Probleme. Solange der Schüler das Ziel von Eitelkeit der Meistern und Schulen ist, gibt es keine Hoffnung auf innere Entwicklung. Kraft und Schwäche sind zwei Schubladen, die unterschiedliches Rohmaterial erhalten, aber uns zum selben erhabenen Erbe führen dem Lernen. Trotzdem identifiziert die gedankenlose Menschheit zuerst den wunderbaren Leckerbissen des Siegs und danach die ungesunde Nahrung der Niederlage. Die Fehler haben uns viel zu lehren. Sie liefern uns entscheidende Gelegenheiten zum inneren Wachstum. Wenn wir einige unserer Bedürfnisse festlegen, legen wir ebenfalls unsere Referenzen fest. Es gibt nur die eine Seite, wenn auch die andere existiert. Es gibt kein Meister, wenn es keinen Schüler gibt. Keine traditionelle Schule überlebt nur durch den Willen des Meisters. Es gibt kein Bedürfnis, wenn es keinen Bezug gibt. Ebenso wenig ist der Meister ein Meister aus reinem Willen. Der Meister, genau wie der Schüler, entsteht durch den Prozess der Beziehung, die sich aufbaut. In dem Moment, in dem wir das Unerkennbare in dem, was wir kennen, übersetzen, ist das, was wir übersetzen, nicht mehr unerkennbar - auch wenn das immer das Ziel

„Es ist nicht ungewöhnlich, dass viele Fachmänner heute bei verwandten Künsten den Zusatz für das suchen, was sie für Mängel halten. Wir können dies deutlich bei unzähligen Praktizierenden sehen, die sich i vier und fünf unterschiedlichen Kampfkünsten ausbilden. Wir sind nicht mehr in der Zeit, in der die Linientreue die innere Ehre des Praktizierenden symbolisierte. Die Zeiten sind andere und in dieser neuen Zeit kann man alles!“


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Traditionelle Künste oder die Absicht unserer Bestrebungen ist. Wir wollen es immer wissen, weil wir so Kontinuität haben werden. Wenn wir nach vorne schauen, streben wir einen sogar besseren Moment an als diesen, den wir gerade erleben. Der präsente Moment ist anders als die ganze Erweiterung der Zukunft. Er ist kaum ein Zerfall dieses Bestrebens. Wenn ich einen Moment fast nicht wünsche, wünsche ich nicht die Gesamtheit. Das bedeutet, dass ab diesem Moment andere Momente kommen werden. Schritt für Schritt, Mal um Mal...Wenn dieser Moment besser ist, ist es möglich, dass alle anderen auch besser werden. Viele der Konflikte, die den modernen Menschen bedrücken, kommen von den Verhaltensmustern, die er selbst in seinen Momenten des täglichen Lebens annimmt. Es ist normal, dass Modelle der Welt kopiert werden - die für kurze Zeit begeistern - ohne dass sie als Folgen, die diese Verhaltensweisen verursachen können, analysiert werden. Es ist auch natürlich, dass eben die Folgen dieser Modelle für diejenigen festgesetzt sind, die sie annehmen. Die ganze gegenwärtige Handlung hat deshalb ihre Wurzeln in anderen, die dieser vorausgehen, sie sind in den tiefen Archiven des Seins gedruckt. Kampfkünstlerisch gesprochen vergessen wir jeden Tag mehr die alten Lehren des Zusammenlebens Meister-Schüler. Alles ist zu einem Produkt geworden! Nun sorge ich mich nicht mehr darum, durch den inneren Blickwinkel nach vorne zu sehen. Alles hat mit dem Produkt zu tun, was ich erlangen will. Morgen werde ich ein anderes Produkt wollen, und wieder ein anderes, und noch eins...Generell ist es das Modeprodukt, was als richtig und bestes festgelegt wird. Die großen Meister der traditionellen Schulen wissen, dass die lasterhafte feste Gewohnheit bestehen bleibt und vom einen zum anderen Moment ihre Eigenschaften aufzwingt und den Menschen so dazu anstiftet, ihre Kontinuität zu bewahren. Auf diese Art und Weise bestimmen die gesunden Bemühungen um das Gute und die Tugend die Falten der Seele und führen erfolgreich zu den inneren Übungen der Erbauung und Entwicklung. „Der, der die flüchtigen Dinge begehrt, kann als armseliger Mensch betrachtet werden, aber der, dessen Wille sich erfüllt, ist ein glücklicher Mensch.“ Die Theorien der Sensibilisierung für das Gleichgewicht, den Respekt, die Rationalität, das Nicht-Bedürfnis der Interaktion mit dem Schlechten, den kohärenten Gebrauch der Vernunft, sorgen dafür, zu bemerken, dass alles Gute und Schlechte, das auf unserem Weg auftaucht, bei unseren Handlungen beginnt. Das Wirken einer unserer Aktionen steht für das Schleudern einer Kraft unserer inneren, spirituellen, sich oberhalb der äußeren Welt befindenden Persönlichkeit. Diese Kraft folgt einer eigenen Schussbahn und steht unter den Gesetzen der dynamischen Welt. Unsere Verantwortung ist auch eine geschleuderte, rückkehrende Kraft, auf dem langen Weg der Evolution. Dieser Parallelismus mit der dynamischen Welt zeigt uns an, was in der unwägbaren Welt unserer Persönlichkeit passiert. So ist der erste Schritt, um uns von den Zweifeln und Albträumen, die die Kampfkünste heimsuchen, Momente, Augenblicke zu suchen, die konstruktiv sind. Manchmal ist es nicht wichtig, den Weg zu ändern, sondern die Art zu gehen.


„Das Dilemma der Entwaffnung“

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eit der erste Höhlenmensch einen Ast ergriffen hat, um ihn als Knüppel zu verwenden und wenig später einen Stein geschliffen, um ihn als Messer oder Lanzenspitze einzusetzen, haben die Menschen Waffen benutzt, um zu jagen oder gegen andere zu kämpfen. Im Laufe der Jahrhunderte entwickelten die Kriegerstände unterschiedlichster Kulturen spezifische und intensive Waffentrainings und Systeme, um die Stufen der wissenschaftlichen Komplexität zu variieren. In unserer modernen Gesellschaft ist das fortgeschrittene, professionelle Waffentraining für das Militär und die Sicherheitskorps reserviert. Ungeachtet dessen gliedern viele moderne Schulen der Kampfkünste dadurch, dass ihre geschichtlichen Wurzeln in den Kriegerständen liegen, das Waffentraining in ihren Ausbildungsplan ein. Trotz ihrer unterschiedlichen ethnischen Ursprünge kann man das kämpferische Waffentraining in drei Kategorien unterteilen:

TRADITIONELLE WAFFEN Hier kann man die Waffen vom Typ „Kobudo“ der Samurai finden, die exotischen Waffen der Ninja, die Instrumente von „Landwirtschaft und Fischfang“, die von den Bewohnern Okinawas zu Waffen gemacht wurden, der „Stammesstock“ und Messersysteme der philippinischen und indonesischen Künste.

MODERNE WAFFEN Diese Gruppe beinhaltet Feuerwaffen, moderne technische Messer, einziehbare Stöcke, taktische Leuchten und chemische Sprays.

IMPROVISIERTE WAFFEN Da man praktisch jedes Ding in einer Notsituation als Waffe verwenden kann (eine Flasche, einen Stein, einen Laptop, etc.), beziehe ich mich hier auf die Objekte, die wirklich in Trainingsprogramme mit speziellen Techniken aufgenommen sind, in einigen Fällen sogar mit spezieller Bescheinigung. Diese umfassen den Stock, den Gürtel (oder Seil), Regenschirme (lang oder kurz) und bestimmte Arten von „Schlüsselanhängern“. Jetzt, wo wir die Grundlagen des Waffentrainings kennengelernt haben, ist es Zeit, uns der kontroversen Frage nach der „Entwaffnung“ zu widmen. Diese Debatte hat Ausbilder der Kampfkünste und Kampfexperten aller Stilrichtungen gespalten und ist für immer ungelöst. Einerseits gibt es diejenigen, die glauben, dass die realistischen, sicheren und w i r k s a m e n


Entwaffnungstechniken von kompetenten Ausbildern gelehrt werden können und müssen. Auf der anderen Seite stehen diejenigen, die davon überzeugt sind, mit leeren Händen gegen irgendeine Art von Waffe zu kämpfen sei dumm, nutzlos, sogar selbstmörderisch und diese Möglichkeit sollte nicht einmal in Betracht gezogen werden. Beide Seiten können „logische“ und mächtige Argumente präsentieren, um ihre Haltung zu verteidigen, aber letztendlich gibt es keine Antwort, nur individuelle Vorlieben, die auf persönlichen Erfahrungen beruhen. Deshalb: Was ist die Haltung des Combat Hapkido bezüglich dieser Angelegenheit? Als Gründer stelle ich mich eindeutig auf die Seite derjenigen, die an die Entwaffnung glauben. Unserer Philosophie nach sollte ein modernes Selbstverteidigungssystem effektive und realistische Entwaffnungstechniken beinhalten, die sich nicht auf die Tradition oder Theorie stützen, sondern auf Forschung und im echten Leben erprobten Effizienz. Mit meinem Hintergrund, nämlich mehr als 40 Jahre Kampfkunst-Erfahrung, die 20 Jahre intensive Arbeit sowohl mit der Polizei als auch mit Sicherheitskorps und Militäreinheiten beinhalten, halte ich mich für qualifiziert, um unser System Combat Hapkido als ein System miteinzubeziehen, dessen starker Bestandteil die Entwaffungstechniken sind. In diesem Artikel werde ich mit euch eine Serie von Grundregeln teilen, die ich über die Jahre hinweg entwickelt habe. Im Scherz nennen wir sie die „zehn Gebote der Entwaffnung“. 1. Die Entwaffnung ist immer gefährlich und es besteht eine hohe Verletzungsgefahr. Wenn es eine andere durchführbare, sichere und möglicherweise erfolgreichere Strategie gibt (Flucht, Verhandlung, improvisierte Waffe, etc.), verwendet diese. 2. Wenn du nicht angemessen von einem kompetenten und qualifizierten Ausbilder in dieser besonderen Materie trainiert wurdest, versuch es nicht. 3. Wenn du wirklich kein Vertrauen in deine Fähigkeiten hast oder dich unwohl mit dem fühlst, was du tun solltest, versuch es nicht. Verwende die Techniken nur, wenn du auf dein Geschick vertraust und Mut hast, wild und entschieden „zu explodieren“. 4. Versuch es nur bei geeigneter Entfernung. Du kannst keine Waffe entreißen, wenn du sie nicht mit deinen Händen erreichen kannst. 5. Übe die Techniken häufig und intensiv. Mach hunderte Wiederholungen. Strebe danach, blitzschnell zu sein. Die Kraft ist keine Option. 6. Trainiere mit den Waffen nur auf realistische Weise. Die nachgemachten, billigen, leichten Messer und Pistolen aus Plastik, Holz oder Gummi vermitteln nicht das Aussehen, den Sinneseindruck oder das Gewicht der echten. Das ist kein Spiel, also nimm keine Spielzeuge! 7. Trainiere die Entwaffnungstechniken nicht in Kampfkunstmontur und barfuß. Die Kleidung und Schuhe der Straße sind essentiell für ein realistisches Training. 8. Bedenke den Unterschied zwischen der Kontrolle von scharfen und stumpfen Waffen und der von Feuerwaffen, und du wirst beide Waffentypen kontrollieren können. 9. Übe Entwaffnungstechniken in hellen sowie in dunklen oder dämmrigen Szenarien. Ihr werdet den Unterschied wahrnehmen. 10. Um wirksame Entwaffnungen zu machen, ist es das Beste, die Art von Waffe und ihre Funktionsweise zu kennen, mit der du konfrontiert bist, um ihre taktischen Anwendungen und Limits zu verstehen. Es ist sehr zu empfehlen, dass du zumindest ein Grundtraining zur Handhabung von Stöcken, Messern und Feuerwaffen absolvierst. Schlussendlich sind die Entwaffnungstechniken nichts für jeden. Es ist eine intellektuell sehr viel komplexere Option und emotional sehr viel mehr aufgeladen als die Verteidigung gegen einen Angreifer mit leeren Händen. Möglicherweise ist es viel tödlicher. Macht es, ohne meine persönliche Meinung zu beachten. Letztlich handelt es sich nur um eine persönliche Entscheidung.


WingTsun


Auf der Suche nach einem erkennbaren Stil... Wing Tsun Seit vier Jahren beschäftige ich mich damit, das Wesen und die Form des Systems zu untersuchen. Eine Zeit lang erlaubte ich es mir, einen Seitenblick auf andere chinesische Kampfkunststile und Kampfdisziplinen unterschiedlicher Herkunft zu werfen. Ich muss bekennen, dass ich während dieser letzten Zeit eine sehr kritische Stimme in meinem eigenen System war: dem WingTsun. In meinem Buch „Alto Nivel“ (span. „hohes Niveau“, Anm. d. Ü.) hatte ich keinen einzigen Moment lang vor, von den Vorzügen des Systems zu sprechen und es mit hochtönenden Worten dazu, wie richtig und gut unser System doch sei, zu füllen. Aber ich kann es aus einem einfachen Grund auch gar nicht machen, ich fühle zu viel Respekt für die Kampfkünste. Ich gebe zu, dass mir nichts gefällt, oder fast nichts, von der

Richtung, die unser System in den letzten Jahren aus unterschiedlichen Motiven genommen hat. Ich muss ebenso zugeben, dass diese Dynamik mir nicht wenige Kritiken gegen meine Person und mein Projekt TAOWS Academy eingebracht hat. Einige dieser kritischen Stimmen kommen von so berühmten Professoren, dass es mich stolz macht, dass so wichtige Persönlichkeiten einige Minuten damit verlieren, Angriffe gegen jemand so kleinen und unbedeutenden wie dem, der das hier schreibt, zu starten. Zusätzlich zu diesem kleinen Werk habe ich in meinen letzten 12 Artikeln für die Zeitschrift Budo International in meiner Kritik wieder jene Aspekte hervorgehoben, die ich für deutlich verbesserungswürdig halte. Aber in diesem Augenblick, glaube ich, ist es ebenso wichtig, eine bedeutsame Richtungsänderung vorzunehmen. Auch wenn wir klar betont haben, was unsere Probleme sind, ist die Zeit gekommen, damit zu beginnen, Ideen vorzuschlagen, Lösungen vorzuschlagen! Mit mir in die Kritik einzustimmen, ist leicht, aber dies auf konstruktive Art und Weise zu tun, damit sich das, was man kritisiert, verbessert, nicht ganz so. Ich werde es tun. Eine der Sachen, die die Praktizierenden des


WingTsun


WingTsun (und der traditionellen Kampfkünste generell) überrascht, ist die Abwesenheit eines deutlich erkennbaren Stils. Das heißt, es wundert mich, wie wir hunderte oder sogar tausende Stunden der Übung von Formen, Techniken, Taktik und Philosophie eines Kampfkunststils widmen können, aber dann, wenn wir zu ihrem letztlichen Ziel gelangen, dem Kampf, komplett darauf verzichten, um Dinge zu tun, die nichts mit unserem „Mutterstil“ zu tun haben. Es ist sehr gewöhnlich unter WingTsun-Praktizierenden, mit Schulkollegen alle und jede einzelne Säule unseres Systems zu üben und davon zu profitieren. Man kann oft feststellen, dass es bei der Ausführung der Abschnitte, Drills und Übungen, die bei der WingTsun-Praxis durchgeführt werden, Schüler mit hervorragendem Können gibt. Aber es ist ebenso normal, zu beobachten, dass, sieht sich einer der unermüdlichen Praktizierenden dieses Systems bei einem Sparring oder einer Übung einem Gegner gegen, der „nicht kollaboriert“, dieser absolut unfähig dazu ist, irgendeine der Techniken dieses außergewöhnlichen Kampfsystems anzuwenden. In einem meiner letzten Treffen mit WingTsun-Ausbildern unterschiedlicher Zweige schlug ich einigen von ihnen eine Übung vor. Ich versicherte ihnen, dass ich ihnen keinen Schmerz zufügen würde, sie weder schlagen noch einen Schlag oder eine Technik verwenden würde, die sie in Gefahr bringt. Sie konnten absolut „ruhig“ bleiben. Ich würde mich nur darauf beschränken, sie zu schubsen, wie wenn es jemand andauernd und intensiv auf der Straße machen würde, aber ohne irgendeine Technik zu benutzen, die sie verletzen würde. Sie, im Gegensatz dazu, könnten verwenden, was immer sie wollten...

Es geschah, was ich erwartet hatte. Einige der Professoren, hohe Ränge des WT und umfassender erzieherischen Erfahrung innehabend, waren unfähig, unter dem kontinuierlichen und intensiven Druck von jemandem, der sie nur schubste, auch nur eine einzige Technik durchzuführen. Sagt mir nicht, dass das nicht merkwürdig ist! Stellt euch einen Augenblick vor, dass der Angreifer aufhören würde, sich nur aufs Schubsen zu beschränken und gefährliche Angriffe startet... Trotzdem sind sie dazu in der Lage, komplexe Kombinationen aus Techniken, Abschnitten, Ausweichbewegungen, etc. zu verwirklichen, wenn sie sich in ihrem natürlichen Umfeld befinden: der Trainingshalle. Definitiv: SIE BESITZEN GROSSES GESCHICK, aber wissen nicht, wie und wann es zu benutzen ist. Mein Posten als technischer Direktor der WingTsunAbteilung der Federación Española de Lucha y Disciplinas Asociadas (spanische Vereinigung der Kampfdisziplinen) ermöglicht es mir, viele Professoren unterschiedlicher Zweige dieses Stils kennenzulernen, aber ebenso eine Vielzahl an Kampfkunstprofessoren unterschiedlicher Künste. Das ist eine bereichernde Erfahrung, die mir nicht nur exzellente Freunde gebracht hat, sondern auch die Möglichkeit, die Probleme unseres Systems g r ü n d l i c h


WingTsun „Einige von uns, jahrelange KampfkunstPraktizierende und ich selbst, die wir seit vielen Jahren entschieden haben, uns dem Studium einer uralten KUNST hinzugeben, haben das Bedürfnis zu versuchen, unsere Kunst besser zu machen als sie uns beigebracht wurde“


kennenzulernen und gleichzeitig die Problematik zu verstehen, die andere, ähnliche Systeme umgibt. Ich stelle mir vor, das einige von euch, Praktizierende der „klassischen“ Kampfkünste, die diesen Artikel gerade lesen, perfekt wissen, worauf ich mich mit diesem Gedankengang beziehe! Und auch wenn ich zugeben muss, dass ich die Gelegenheit hatte, exzellente Professoren und Profis zu kennen, die dazu imstande sind, auf hervorragendem Niveau Kämpfe durchzuführen, glaubt mir. Das ist nicht der Alltag! Leider ist das Gegenteil öfter der Fall...Praktizierende mit breiter Erfahrung in ihren Systemen, die, müssen sie einen echten Kampf mit jemandem außerhalb ihres Ökosystems führen, auf „andere Dinge“ zurückgreifen müssen. In einigen meiner Artikel beziehe ich mich auf einen hypothetischen Wettbewerb unter Kampfkünstlern. Sie würden sich alle auf dieselbe Weise anziehen und so unmöglich anhand ihres Originalstils auseinanderzuhalten sein. Da alle eine Art „Full Contact“ ausüben würden, würde es uns unmöglich gemacht werden, die Taktiken und Techniken ihrer Stile wiederzuerkennen. Sagt mir nicht, dass es nicht „traurig“ wäre, ein halbes Leben - im besten Falle - zu widmen, um letztendlich eine Art Boxen mit Tritten zu machen, die uns gut abschneiden lässt, wenn wir in der Mehrheit der Fälle anscheinend Kampfstile mit „tödlichen“ Techniken praktizieren. Das ist unser Ursprungsgedanke. Dort angekommen, werden wir versuchen, unseren Standpunkt einzubringen, um zu versuchen, diese Situation umzukehren. Das Schlimmste, was uns passieren kann, ist, dass wir etwas bemerken, was wir nicht gut machen und wir darauf zurückkommen müssten, andere Ideen zu entwerfen. Trial and Error...möglicherweise spannender als das gegenwärtige Prinzip? Einige von uns, jahrelange Kampfkunst-Praktizierende und ich selbst, die wir seit vielen Jahren entschieden haben, uns dem Studium einer uralten KUNST hinzugeben, haben das Bedürfnis zu versuchen, unsere Kunst besser zu machen als sie uns beigebracht wurde. Wenn wir das nicht schaffen, dann sei es nicht deshalb, weil wir es nicht probiert haben. Es ist, wie ich sage, unsere moralische Verpflichtung mit der Kunst, die uns soviel gegeben hat. Die Hauptfrage wäre, warum ein Praktizierender mit mehreren Jahrzehnten Übung auf dem Buckel, befindet er sich in einer Stresssituation, auf seine hervorragenden Fähigkeiten und seine Kenntnisse einer Kampfkunst nicht vertraut. Vielleicht sollten wir dafür verstohlen andere Systeme ansehen, die SEHR WOHL einen absolut erkennbaren Stil besitzen. Ich werde als Beispiel zwei „sportliche“ Stile nehmen, deren Ästhetik in beiden Fällen sehr charakteristisch ist

und für die ich zudem eine besondere Schwäche besitze: das Boxen und das brasilianische Jiu Jitsu. In beiden Fällen wird ein Schüler mit einigen MONATEN Übung einen sehr klaren und sogar für Personen mit weniger Kampfkunstkenntnis erkennbaren Stil haben. Die Praktizierenden und Anhänger dieser zwei Kontaktsportarten sind dazu fähig, Sparring oder freien Kampf gegen jeglichen Gegner irgendeines Stils zu machen und zwar weiterhin in diesem Stil, in dem sie sich ausgebildet haben. Ich rede nicht von gewinnen oder verlieren. Ob er gerade gewinnt oder verliert, ein Boxer wird weiterhin seine Scheinangriffe, Ausweichbewegungen, Kombinationen, etc. verwenden (oder es versuchen)... Ein absolut deutlicher Stil. Wenn es jemand von außen sehen würde, könnte er ohne Zweifel bestätigen: Er trainiert Boxen! Ebenso ist es, wenn wir einen BJJ-Praktizierenden sehen. Egal, ob er gewinnen oder verlieren wird, er wird bei jedem Gegner versuchen, ihn zu Boden zu bringen und seinen Schutz zu öffnen, diesen zu durchdringen und mit einigen der hervorragenden Strangulierungs- oder Verrenkungstechniken, die sie besitzen, den Kampf zu beenden. In beiden Fällen wird ein Praktizierender in einigen paar Monaten einen absolut erkennbaren Stil haben und noch mehr, die Unterschiede zu einem fortgeschrittenen Praktizierenden desselben Stils werden sich durch dessen längere Erfahrung kennzeichnen, durch seine tiefgreifenden Kenntnisse der Techniken und ihrer Anwendung. Aber es wird keine wesentlichen Unterschiede in der „Ästhetik“ geben. Die Frage ist: Wo ist der Stil eines WingTsunPraktizierenden? Ich beziehe mich, wie immer, darauf, wenn ein Praktizierender sich mit einem Gegner konfrontiert, der nicht kollaboriert und zwar Erfahrung mit Kampfkünsten, so ähnlich wie der unseren, hat, aber nicht mit unseren Studenten oder Kollegen in einer Klasse ist... Ich glaube, das ist das Grundproblem. VERTRAUEN! Das ist das erste Konzept. Damit ein Kämpfer unter den technischen und taktischen Parametern seines Kampfsports handelt, ist es absolut notwendig, dass das Individuum auf seine durch Übung verinnerlichten Kenntnisse vertraut. Wenn ich vertrauen sage, meine ich, dass der Besitzer dieses technischen Könnens sich selbst bestätigt hat, dass er dazu fähig ist, Dinge damit zu tun und sie FUNKTIONIEREN! Deshalb muss man logischerweise die Techniken und Ideen des Systems in eine feindselige Umgebung setzen, die uns ein etwas realeres Szenario näher bringt. Da dies heikel in die Tat umzusetzen ist, werden wir hier äußerst methodisch vorgehen


WingTsun müssen und ein bedächtiges und progressives Training realisieren, ohne uns jedoch aufzuhalten. Ich bestätige halb im Scherz, halb ernst, dass das Gift des Schlags dich tötet, aber in geringer Dosis kann es als Medizin dienen und das Immunsystem verbessern. Das meine ich. Der erste Schritt danach wäre, Pläne durchzuführen, die alle und jede einzelne der Techniken einem progressiven Filter unterziehen, mit welchem der Praktizierende auf verschiedenen Intensitätsebenen seine Technik und Ideen versuchen kann, um sie abzusichern und auf sie zu VERTRAUEN. Mach sie so gut und so oft, dass es dir nicht in den Sinn kommt, sie anders zu machen Der zweite, sehr wichtige Punkt sollte sein, dass System absolut zu vervollständigen und in seiner Gesamtheit zu studieren. Meiner Meinung nach ist es ein enormer Fehler, die Ausbildung durch unabhängige „Fächer“ durchzuführen. Ich will sagen...: Wir reden gewöhnlich unter Praktizierenden von diesen oder jenen Übungen, die einen vom Biu Tze Tao, jene von der Holzpuppe, etc... Das WingTsun wurde gegründet, um gelernt und verstanden zu werden, indem man der Bahn, die diese Formen kennzeichnen, folgt, aber das bedeutet nicht, dass man sie getrennt halten muss. Es ist nur eine Frage der Methode. Das System als etwas Ganzheitliches zu sehen, als ein Bündel an Werkzeugen, die in unterschiedlichen Kampfsituationen und -Szenarien verwendet werden, wird uns besser begreifen lassen, wie diese Techniken funktionieren und entworfen wurden. Das wird das umfassende, aber nicht weniger wichtige Element sein, damit wir wieder einmal auf unsere Techniken und Taktiken VERTRAUEN. Der dritte Punkt, den ich vorschlage, ist etwas heikler. Im Spiegel zu betrachten, was andere Kampfsysteme verwendet haben, um es zu schaffen, aber stets ohne zu vergessen WER WIR SIND und WOHER WIR KOMMEN. Schwierig? Ja, aber wir mögen die Herausforderung! Die Schritte sollten folgende sein: 1.- Unsere Stärken und Schwächen evaluieren.

„Stellt euch einen Augenblick vor, dass der Angreifer aufhören würde, sich nur aufs Schubsen zu beschränken und gefährliche Angriffe startet...“


2.- Entscheiden, was unsere Ziele sind. 3.- Trainingspläne entwerfen, um eben diese zu erreichen. 4.- Regelmäßig die Fortschritte evaluieren und kontinuierlich selbstkritisch mit unserer Arbeit sein. 5.- Übungen des Kampfes mit „nicht WT“- Gegner n progressiv einzuführen. Dieser letzte Punkt ist sehr wichtig. Wenn ich die Frage aufwerfe „wer sind wir und woher kommen wir“, glaube ich wirklich, dass eine große Anzahl Praktizierender vergessen hat, WAS das WingTsun ist. Sicherlich durch unterschiedliche Interessen motiviert (ökonomische, Egos, Sektenwesen, persönliche Abneigungen, etc...), haben sie komplett vergessen, dass das WingTsun ein CHINESISCHER BOXSTIL (oder chinesischer Kampfstil, wie ihr es mögt) ist. Und dies sollte, ob es uns gefällt oder nicht, weiterhin so bleiben. Wenn wir vollständig das, womit sich WingTsun bekannt gemacht hat, denaturalisieren, wird es sich auflösen und im Wasser eines Kampfkunstpanoramas verschwinden, was zu einem mehr als besorgniserregendem Verlust der Identitäten führt. Das WingTsun (und der Rest der Kampfkünste) wurden zum Kämpfen entworfen.

Damit der Schwache mit dem Starken kämpfen kann. Für die Verteidigung des Landes, der Familie und einem selbst. Dieser Punkt (vielleicht in einer etwas poetischen Version) sollte nicht vergessen werden. Bruce Lee bestätigte (sehr treffend, wie in fast allem, was er sagte), dass man kämpfend das Kämpfen lerne! Diese kleine Offensichtlichkeit scheint mir vergessen worden zu sein. Wir werden kein Vertrauen gewinnen, wenn wir Demagogie machen, darüber reden, was andere tun konnten oder uns einfach über die Arbeit der anderen äußern. Wir werden Vertrauen nur durch das einzige Werkzeug, das uns absichert, erreichen: kontinuierliche, ernste und strukturierte Übung. Und bis dahin die Kolumne diesen Monats. In der nächsten werden wir über andere Aspekte sprechen, die sehr merkwürdig sind: die Trennung zwischen der Philosophie und Perlen des Wissens von der chinesischen Kultur des WingTsun. Zwei sehr unterschiedliche Linien: Die der Traditionelleren und die Linie derjenigen, die eine Entwicklung vorschlagen, die das, was nicht „effizient“ ist, vernachlässigt. Wie seht ihr das? Im kommenden Monat werden wir darüber reden. Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit und Unterstützung.


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Text: Gladys Caballero & Pedro Conde Archivfotos: Pedro Conde


Am 29. Juni dieses Jahres ist der unanfechtbare schwarze Star des Actionkinos der 70er gestorben. Mit seinem Auftreten in „Der Mann mit der Todeskralle“ zusammen mit seinem Mentor Bruce Lee in seine Glanzzeit startend, verdient seine Figur, die in den letzten Jahren verschwamm, zweifellos einen Spezialartikel wie den heutigen, den unser Experte Pedro Conde für uns vorbereitet hat. Eine Arbeit voller Details, Anekdoten und Kuriositäten des Lebens eines Stars, der für die afroamerikanische Gemeinde Barrieren durchbrochen hat, verbunden mit der Figur Bruce Lee. Es gab Zeiten, in der Bruce, selbst Asiate, und Kelly, ein Schwarzer, nicht im Zentrum der Aufmerksamkeit des Hollywood-Kinos stehen durften und trotzdem neue Märkte eröffnet und so einer unzähligen Vielfalt an fantastischen Folgen, Serien und Filmen Platz gemacht haben. Viele B-Movies, aber mit einer Wirkung auf die Abendkassen, die uns heute wundern würde. Eine fantastische Reportage, die wir euch diesen Monat anbieten, im Geschmack von Sammlern, Freaks des Martial-Arts-Kinos und Liebhaber der „alten guten Zeiten“. Alfredo Tucci



Martial-Arts-Kino JIM KELLY, DER SCHWARZE SAMURAI Jim Kelly (James Milton Kelly) wurde am 5. Mai 1946 in der Stadt Paris in Kentucky geboren, wenn auch sein Ursprung in Millesburg liegt, das in der damaligen Zeit eine so kleine und bescheidene Ortschaft war, dass es ihr an Krankenhäuser fehlte. Nach einiger Zeit richteten sich seine Eltern in San Diego ein, wo sein Vater einen Laden für Militärkleidung leitete. In dieser Stadt begann seine sportliche Karriere in der Mittelschule, er spielte Basketball und amerikanisches Fußball und praktizierte Leichtathletik. Als er das letzte Jahr in der Schule belegte, wurde er zum besten Athlet in San Diego auserwählt. Wegen seines großen Talents für den Sport erhielt er ein Stipendium der Universität von Louisville für amerikanischen Fußball, aber er würde es im ersten Jahr aufgeben. Dazu erklärt Kelly: „Meine Eltern ließen sich scheiden und ich hatte die Möglichkeit, in San Diego mit meinem Vater zu bleiben oder mit meiner Mutter nach Kentucky zurückzukehren. Ich wollte nicht bei meinem Vater bleiben, wir verstanden uns absolut nicht gut. Wir standen in einem Grundkonflikt, da mein Vater nicht wollte, dass ich Sportler werde, sondern Anwalt oder Arzt. Kentucky ist eine südlichere Stadt und zu dieser Zeit gab es viel Rassismus, aber damals dachte ich nicht daran, ich glaubte einfach, dass ich mit meiner Mutter glücklich werden würde“. Den sozialen Problemen geschuldet, die im Süden existierten, begann Kelly, sich für die Kampfkünste zu interessieren: „Ich betrat die Welt des Karate mithilfe von Büchern, da es in dieser Zeit keine eindeutige Person gab, der man folgen konnte“. Mit der Zeit zog er nach Lexington um, wo er begann, Karate zu üben, das Shorin-Ryu-Karate, unter der Anleitung von Parker Sheldon. Später trainierte er mit Gordon Doversola, Ausbilder des Okinawa Te - den er in guter Erinnerung behielt - und er trainierte auch etwas Kempo Karate mit Steve Sander. 1971 bewies Kelly, ein exzellenter Schläger zu sein, er gewann vier prestigeträchtige Meisterschaften, darunter die International-Meisterschaft von Long Beach, die von Ed Parker gefördert wurde. Als ihm bewusst wurde, dass er großes Potential für die Kampfkünsten besaß, beschloss Kelly, ein Trainingszentrum für Karate zu eröffnen. Während er im Gebiet um Los Angeles unterrichtete und an Wettkämpfen teilnahm, ler nte er Hug Robertson kennen, Filmregisseur, der einen „Melinda“ (1972) genannten Film mit einigen Kampfszenen vorbereitete. Der Cineast bat Kelly darum, als technischer und choreographischer Berater mitzuarbeiten. Eventuell würde er ihm eine kleine Rolle im Film geben und so wurde Kelly zum ersten afroamerikanischen Star des Martial-Arts-Kinos. Über seine Kooperation in diesem Film sagte Kelly: „Das mit Melinda war fast zufällig. Ich war nicht darauf vorbereitet, als Schauspieler zu

arbeiten, ich war entschlossen, maximal als Ausbilder zu profitieren, vor allem nachdem ich die internationalen Meisterschaften von Long Beach gewonnen hatte“. Ohne Zweifel war sein Auftritt in „Der Mann mit der Todeskralle“ entscheidend in seiner Karriere und seinem Leben. Aber wie tauchte diese Möglichkeit auf? Es war zweifellos durch die Launenhaftigkeit des Glücks: Kunte Tarkington zog sich vom Projekt „Der Mann mit der Todeskralle“ zwei Tage vor Drehbeginn zurück und der Produzent Fred Weintraub kontaktierte ihn. Kelly erinnerte sich: „Nach Melinda sagten mir alle, wie fantastisch er war, dass ständig neue Angebote kommen würden, etc...Die Wahrheit ist, dass mich sechs Monate lang niemand angerufen hat und mir gesagt hat: „Jim, sie fangen an, einen Film in Hong Kong zu drehen und es gibt ein Problem mit einem der Schauspieler. Ich will, dass du zu Warner Brothers gehst. Ich glaube nicht, dass sie dir die Rolle geben, aber sie werden in Zukunft weitere Filme machen und es würde gut sein, dass sie dich kennen“. Ich war dort und traf Fred Weintraub und Paul Heller. Sie sagten mir, dass ich ihnen etwas von meinem Karate zeigen sollte und dort war ich, springend und tretend wie ein Verrückter. Am Ende sagten sie mir: „Kennst du Bruce Lee?“ Ich antwortete nein, da ihn mir nie jemand vorgestellt hatte, auch wenn ich von ihm durch „Green Hornet - die Rückkehr der grünen Hor nisse“ gehört hatte. Das nächste, was mir Fred Weintraub sagte, war: „Wann kannst du nach Hong Kong kommen? Du hast die Rolle...“ Anfangs war das Projekt sehr attraktiv. Jim Kelly verkörperte Williams, eine Figur, die zusammen mit Bruce Lee und John Saxon an einem Turnier auf der Insel Han teilnahm. Jenes war nur die Tarnung für ein Syndikat von Heroin und Prostitution... Allerdings und trotz des Anscheins, war Kelly nicht komplett zufrieden, wenig später nach der Ausstrahlung des Films würde er erklären: „Sie haben mich in den ersten 60 Minuten des Films umgebracht, ich bin nicht sehr glücklich damit! John Saxon (der den braunen Gürtel in Karate und Tai Chi Chuan hatte), sollte vorgeblich ermordet werden, in Abstimmung mit dem Originaldrehbuch. Trotzdem änderte sich dies zusammen mit einigen meiner Dialoge, weshalb er am Leben blieb und mehr Aufmerksamkeit im Film erhielt“. All diese Veränderungen im Drehbuch waren durch vielfältige Gründe motiviert, darunter die ethnischen Probleme: 1973 gab es keine einzige Hollywoodproduktion, in der ein Afroamerikaner und ein Asiate die Hauptrollen spielten. Zudem nahm sich John Saxon, da er glaubte, als Schauspieler engagiert worden zu sein, der dem Film etwas Qualität oder Prestige verleihen sollte (da er der einzige mit einer kinematografischem Background war), viele Freiheiten. Außerdem gab es weitere Veränderungen: „Als sie mir die Rolle für „Der Mann mit der Todeskralle“ gaben, reiste ich nach


Martial-Arts-Kino Hong Kong. Man setzte voraus, dass ich vier bis fünf Wochen dort sein würde und letztendlich blieb ich drei Monate. Die Filmgesellschaft nahm sich ihre Zeit, es hatte nichts mit „Melinda“ zu tun. Hong Kong gefiel mir gut, aber nach etwas mehr als einem Monat begann ich, mich nostalgisch zu fühlen“. Trotz all dieser Zwischenfälle fühlte sich Kelly sehr wohl, beim Dreh mit Bruce Lee zu arbeiten: „Als ich mit ihm arbeitete, lehrte er mir einige Techniken. Wir trainierten in unterschiedlichen Sachgebieten und Kampftechniken. Verflucht! - sagte ich mir - Bruce Lee ist ein sehr harter Typ! Seine Techniken waren sehr dynamisch und mächtig für die Größe, die er hatte. Es war unglaublich. Oft entwickelte er eine Kraft, die ein Schwergewicht erblassen lassen würde. Während der kurzen Zeit, die ich in Hong Kong war, waren wir viel zusammen. Wir hatten eine authentische Freundschaft. Auch in der Arbeit. Lee respektierte meine Ideen. In einer Kampfszene, die wir zusammen drehten, sagte Lee: „Jim, willst du, dass wir die Szene machen, wie du sie geplant hattest? Ich weiß, dass du der Choreograph eines Films warst und ich weiß auch, dass du in der Kunst der Choreographie Erfahrung hast, also hast du mein gesamtes Vertrauen, um zu machen, was du willst. Wirklich! Falls du meine Hilfe benötigst, weißt du, ich stehe zu deiner Verfügung“. Also choreographierte ich selbst meine eigenen Kampfszenen, auch wenn man anerkennen muss, dass mich Lee bei vielen Plänen und einigen Techniken beriet und ich wirklich viel

an Ansehnlichkeit vor der Kamera gewann. Oft rief mich Lee und meinte während des Drehs: -Jim! Wie findest du das? - ich sah ihn an und sagte: Ich glaube, man muss dies und das ändern! Also beredeten wir es, wir sahen die positiven und negativen Punkte, wir analysierten die Mechanik der Schläge und entschieden immer, was das Beste war. Lee näherte sich mir nie und sagte befehlend: - Jim, mach das so. Du musst das machen, weil ich Bruce Lee bin, der technische Regisseur des Films! - Bruce war nicht so, er gab mir immer die absolute Freiheit, einige Dinge in den Kämpfen, die ich während des Films ausführen sollte, komplett zu verändern. Die Wahrheit ist, dass das dazu führte, dass ich mich vor der Kamera wohler fühlte“. Mit „Der Mann mit der Todeskralle“ sah Kelly viele Träume erfüllt, darunter Bruce Lee kennenzulernen, mit ihm zu reden

und am Schluss mit ihm zu trainieren: „Ich erinnere mich an die große Aufmerksamkeit, die mir Bruce Lee widmete, als ich letztendlich mit ihm zusammentraf. Ich erzählte ihm, dass ich seine Schule gesucht hatte, um mit ihm zu trainieren, aber als ich sie fand, war sie geschlossen, also sagte er mir: „Jim, es ist schade, wenn ich dich trainiert hätte, hätte dich kein Wettkämpfer jener Zeit berühren können!“ Kelly spürte, dass sie etwas Gutes machten, aber niemals stellte er sich vor, dass dieser Spielfilm zum Klassiker des Martial-Arts-Kinos werden sollte. Dazu meint er: „In den damaligen Augenblicken malten wir


uns das nicht aus, wir versuchten nur, einen guten Film zu drehen, aber wir konnten nicht wissen, dass er so große Auswirkungen haben würde“. Der Film schlug im Westen ein. So klein die Rolle von Kelly auch war, die Figur Williams ging dem Publikum zu Herzen und erreichte Star-Status. Deshalb wurde Kelly von War ner zur Teilnahme an drei Filmen engagiert. Wie der Schauspieler in einigen Interviews einräumt, schaffte er es dank der Choreographie von Bruce Lee, dass seine Techniken viel in den Szenen gewannen und auf eine bestimmte Weise war er der Schauspieler, dem es gelang, nach Bruce Lee am meisten hervorzustechen. Gewiss ist, dass nach dem Tod des „kleinen Drachen“ War ner auf ihn als deutlichen Nachfolger Lees in den Vereinigten Staaten setzte und ihm anbot, die Hauptrolle in „Freie Fahrt ins Jenseits“ zu übernehmen, bei dem wieder Robert



Martial-Arts-Kino

Clouse Regie führen wurde. Trotzdem funktionierte das Tandem Kelly & Clous nicht wie erhofft, es fehlte der Star, es fehlte Bruce Lee! Der Film berührte das nordamerikanische Publikum nicht, auch wenn er enormen Erfolg bei den Afroamerikanern und dem Rest der Welt erzielte. Natürlich war es nicht vergleichbar mit „Der Mann mit der Todeskralle“, auch wenn man bemerken muss, dass er die östlichen Produktionen, die damals auf den Leinwänden der halben Welt liefen, an Qualität übertraf. Kelly untertrieb diesen Fehlschlag in einigen seiner Erklärungen: „Ich war nicht daran interessiert, einen Film mit Botschaft zu machen, ich wollte einfach die Leute unterhalten“, er äußerte ebenfalls seinen Ärger mit dem Studio: „Ich habe an der Choreographie teilgenommen und mitgearbeitet, und ich bin im Nachspann nicht aufgetaucht...das wird nicht noch einmal passieren! Ab jetzt wird es in meinem Vertrag stehen, dass mein Name im Nachspann auftaucht“. Im Film erschien als einziger Choreograph Pat Johnson („Karate Kid“, „Teenage Mutant Ninja Turtles“). Kelly beschwerte sich ebenfalls, dass die Spezialisten, die beim Film mitwirkten, nicht für jene Arbeit qualifiziert waren. „Ich brach einem Jungen den Schädel und einem anderen den Kiefer, weil sie nicht darauf vorbereitet waren, mit mir zu kämpfen. Was ich auf der Leinwand mache, ist nicht realistisch, weil ich vor der Kamera das Gegenteil von dem tue, was ich meine. Wenn die Leute das verwenden würden, was sie auf der Leinwand sehen, würden sie tot enden“. Nach jener Produktion erhielt Kelly eine Rolle in „Golden Needles“, wiederum unter der Regie von Robert Clouse. In Hong Kong gedreht, überschreitet das Auftreten des Schauspielers nicht einmal fünf Minuten, wo er nur oberflächlich seine Fähigkeiten zur Schau stellt. Die Hauptrolle im Film spielte Joe Don Baker und auch wenn einige Kampfszenen existierten, war der Film der typische Actionfilm der 70er. Dieser und der vorherige wurden von Fred Weintraub produziert, der versuchte, den Abendkassenschlager „Der Mann mit der Todeskralle“ zu wiederholen. Obgleich er es


Martial-Arts-Kino nie schaffte, gelangen ihm beträchtliche Erfolge, wie die Sage von „Karate Kid“. Bezüglich seiner Arbeit in „Golden Needles“ erklärt Kelly enttäuscht: „Ich verkörpere den Besitzer eines Antiquitätengeschäfts, der nur einen Kampf hat um eine Akupunktur-Statue, die viele Leute auf der ganzen Welt verfolgen“. Nach dieser kühlen Resonanz von Seiten des Publikums gab es keinen dritten Dre h m i t Wa r n e r u n d e r unterschrieb einen Vertrag mit Jim Brown und Fred Williamson, um einen typischen Film des G e n re s „Blaxploitation“ zu drehen, genannt „Three the hard way“. So blauäugig und simpel das Drehbuch auch war (ein weißer verrückter Mann plant, alle Schwarzen zu vernichten und fü h r t e i n Ba k t e r i u m i n d i e Wa s s e r v e r s o rg un g der d re i w i c h t i g s t e n n o rd a m e r i k a n i s c h e n Städte ein), waren die Actionszenen akzeptabel und die Kampfszenen, logischerweise in der Hauptrolle und Choreographie Jim Kelly, waren es ebenfalls und erreichten eine gute Aufnahme seitens des Publikums, vor allem beim afroamerikanischen. Kelly erklärte: „Ich lernte viel von ihnen, aber ich will nicht sagen, was...Was ich deutlich weiß, ist, dass ich nicht Jim Brown oder Fred Williamson sein will, ich will nur Jim Kelly sein und zum ersten schwarzen Schauspieler auf der Leinwand werden.“ Seine nächste Arbeit war „Einen vor den Latz geknallt“ („Take a Hard Ride“ oder „The Long Hard Ride“), ein in Spanien, konkret auf den Kanaren, gedrehter Western. Als er in unserem Land war, interviewten sie ihn bei mehreren Gelegenheiten und zu seiner Filmographie erklärte er: „Ich arbeite erst seit zwei Jahren beim Film. Bis jetzt habe ich fünf Filme verwirklicht, der berühmteste von allen war „Der Mann mit der Todeskralle“, zusammen mit Bruce Lee“. Als sie ihn danach fragten, welche Art von Rollen er verkörpere, antwortete er: „Actionrollen. Alle meine Filme sind Actionfilme. Ich glaube, dass ich durch sie die Leute positiv beeinflussen kann“. In allen Interviews kam immer dieselbe Frage auf: Kannst du uns etwas über Bruce Lee erzählen? „Klar, wie auch nicht! Wir wurden zu guten Freunden, sehr vereint durch diese gemeinsame Leidenschaft: die Kampfkünste. Bruce Lee war eine äußerst produktive Person, das heißt, er war immer dabei, etwas gutes zu machen, vor allem glaube ich, er war der Größte aller Kampfkünstler, der jemals existieren konnte“. Über die Ursachen von Bruce Lees Tod erklärte er: „Ich glaube, es ist nichts eindeutig. Es ist möglich, dass es passierte, weil, ich als sein Freund

kann es sagen: Ich glaube, er hatte viele Probleme. Es kann auch sein, dass ihn die chinesische Mafia umgebracht hat, weil er die Geheimnisse des Kampfstils Kung Fu preisgegeben hat. Was sicher ist, ist, dass Bruce Lee nicht, wie einige behaupten, während dem Dreh einer Szene gestorben ist“. Kelly hatte sehr klare Vorstellungen davon, was er mit seinem Leben und seiner Zeit tun wollte. Dazu meinte er: „Für mich ist das Wichtigste, den Moment zu leben, ohne sich um die weiße oder schwarze Macht zu sorgen, sonder n nur um die grüne Macht (Geld). Das ist, was die ganze Welt heutzutage macht. Ich denke auch nicht an die Vergangenheit, weil sie eine tote Sache ist, und nicht an das Morgen, weil ich vielleicht nicht bis dorthin komme“. Der Schauspieler nimmt in den Erklärungen, die er in unserem Land gab, Bezug auf die schwarze oder weiße Macht, weil er in seiner Jugend mit einigen extremistischen Gruppen der „Black Panther Party“ sympathisiert hat. Er war anfangs sehr interessiert an den schwarzen Befreiungsbewegungen, de facto war er in der „Black Karate Federation“, gegründet von Steve Sanders, der diese Ideale verteidigte und unterstützte. Das Logo der Schule kann man am Boden des Dojos von Jim Kelly sehen, zu Beginn von „Der Mann mit der Todeskralle“. Deshalb hatte Kelly, als er Ruhm erlangte und sich bewusst war, was er für die Afroamerikaner repräsentierte, Kontakt mit vielen seiner Sympathisanten, darunter Cassius Clay, für den er durch das, was dieser für seine ethnische Herkunft symbolisierte, großen Respekt empfand: „Er vertritt alles für das schwarze Volk. Er ist ein Symbol, ein Held, ein Anführer. Er flößt großen Respekt ein, aber er ist eine Person, die extreme Reaktionen hervorruft: es gibt Leute, die ihn lieben und Leute, die ihn hassen. Es gibt keinen Mittelweg“. Die spanischen Reporter waren von seinen Äußerungen und dem kampfkünstlerischen Geschick jenes Kämpfers von zwei Meter Größe und 81 Kilo überrascht, dessen Aussehen darin stimmten alle überein - all das Notwendige vereinte, um sich in ein Massenidol zu verwandeln. In „Einen vor den Latz geknallt“ kooperierte er erneut mit Jim Brown und Fred Williamson, Hauptrollen des Films, zusammen mit Lee Van Clief. In diesem Film hatte Kelly die zweite Rolle, er verkörperte einen Mestizen, Kampfexperten, seine Rolle war nicht lang, jedoch intensiv. Im darauffolgenden Film arbeitete er erneut mit Jim Brown und Fred

W i l l i a ms o n z u s a mme n . J e ne Produktion trug den Titel „One Down, Two to Go“, ein Hybrid, der nicht die Kategorie Blaxploitation erreichte. Erneut fiel das Gewicht des Films auf seine Kollegen und verwies ihn auf einen zweiten Plan...Danach engagierte er sich erneut bei einem Dreh mit Fred Weintraub, einer der Produzenten von „Der Mann mit der Todeskralle“. Der Spielfilm wurde „Hot Potato“ genannt. Er wurde in Thailand unter der Regie von Oscar Williams gedreht und von War ner Bros vertrieben. Eine Mischung aus Komödie und Actionfilm, die niemandem gefiel, nicht einmal s e i n e n H a u pt da r s t e l l e r n - d a z u meinte Kelly: „Wir alle haben Fehler g e ma c h t , da s D re h bu c h w a r interessant, aber der Film...“ „Black Samurai“ hatte nicht besseren Erfolg als seine Vorgänger. Seine Karriere schaffte nicht den „Absprung“ in Nordamerika und deshalb beschloss er, einen Vorschlag zu akzeptieren, um einen Film in Hong Kong zu realisieren, der als„Hong Kong Connection“ („The tattoo connection“) betitelt war. Dort arbeitete er mit Tao Tan Liang zusammen, ein berühmter Schauspieler Südostasiens, der sich durch die Geschicklichkeit seiner Beine auszeichnete. Die Regie führte der überbewertete Lee Tso Nam. An diesem Film wirkte ebenso Bolo Yeung mit. Der Spielfilm war, dafür, eine schlichte Produktion zu sein, äußerst interessant, trotzdem ging er „fast“ unbemerkt an Asien und dem Osten vorbei. Unbestreitbar schritt der Schauspieler von Film zu Film auf einen Rückgang zu...Kelly willigte ein, einen Film zu drehen, bei dem er die Starrolle mit George Lazenby teilte, der Sean Connery ersetzte, als dieser aufhörte, die Sage James Bond zu drehen. Der Film hieß „Der Einzelkämpfer“ („Death Dimension“), ein „B-Movie“, das dasselbe Schicksal erlitt wie seine Vorgänger. Enttäuscht entschied sich Kelly dazu, nur noch die Rollen anzunehmen, die wirklich interessant waren...Indes würde er seine Zeit und Aufmerksamkeit dem Tennis widmen, und er hielt sein Wort...Kelly begann 1975, diesen Sport zu praktizieren und er machte sich zu einem Fachmann, erreichte die Nummer 2 im Ranking Kaliforniens, in der Kategorie Doppel männlich und schaffte es unter die ersten zehn des Staates in der Kategorie Einzel männlich. Danach eröffnete er einen Tennisclub im Gebiet um San Diego, was er nicht nur leitete, sondern wo er auch Unterricht erteilte. Unter seinen Schülern waren einige Berühmtheiten der Stadt. Von da an wandte er sich dem „Tennisschläger“ zu und war, auch wenn er weiterhin die Kampfkünste praktizierte, jahrelang




praktisch aus den Kampfkünsten verschwunden und tauchte nur sporadisch in Interviews oder auf sportlichen Events auf. Zu diesem Thema erklärt Kelly: „Es ist unglaublich, wie viele Personen sich an mich immer noch in „Der Mann mit der Todeskralle“ erinnern. Es sind Jahre vergangen und sie vergessen mich nicht“. Jim Kelly zog sich, nach der Eröffnung des Tennisclubs, praktisch von der siebten Kunst zurück, er hatte einen CameoAuftritt in „Mr. No Legs“ (1979). Er wirkte als eingeladener Künstler in einem Kapitel von „Ein Engel auf Erden“ (1985) mit und wegen eines Versprechens ging er bei „Afro Ninja“ (2009) vor die Kamera, wo seine Rolle sehr kurz war, aber wichtig für die Geschichte. In allen Interviews sagte er dasselbe: „Wenn sie mir eine gute Rolle anbieten, ein solides Projekt, werde ich wieder drehen...“ Jenes Projekt kam niemals, möglicherweise wenn Jim Kelly eine gute Regie und auch einen Choreographen mit Erfahrung und Talent gehabt hätte, wäre er zu einem Filmschauspieler der Kampfkünste vom Format eines Chuck Norris oder Steven Seagal geworden. Trotzdem ist sein einzigartiger und großer Erfolg seiner Teilnahme bei „Der Mann mit der Todeskralle“ und Bruce Lee geschuldet. Sich dessen bewusst, erkannte er es an und redete darüber sein Leben lang. Interessanterweise war das erste Mal, dass Kelly Bruce Lee in Aktion sah, nicht bei „The Green Hornet die grüne Hornisse“... „Ich hörte das erste Mal von Bruce, als er die Serie „The Green Hornet“ machte. Jeder redete darüber und ich wollte irgendwann die Sendung sehen, aber die Wahrheit ist, dass ich dazu niemals die Gelegenheit hatte, aufgrund der Uhrzeit, zu der sie im Fernsehen gewöhnlich ausgestrahlt wurde. Bevor ich Lee kennenlernte, hatte ich schon einige Artikel über ihn gelesen, in unterschiedlichen

Ausgaben vom „Black Belt Magazine“. Abgesehen davon hatte ich bereits viele Leute über ihn sprechen gehört, über die Qualität, die er besaß. „Du lieber Himmel“ - sagte ich mir - „wenn dieser Typ so gut ist, wie all diese Leute sagen, und so besonders, wie jeder von ihm spricht, muss er wirklich großartig sein“. Ich hatte die Möglichkeit, ihn in einem Film namens „Welcome to Marlowe Country“ zu sehen, ich erlebte die Ausstrahlung zufällig, ich wusste nicht, dass Lee eine Rolle darin spielte. Was ich sah, beeindruckte mich: Lee wirkte sehr kühl auf mich - ich hatte eine Idee von Bruce, lange bevor ich ihn persönlich kennenlernte“. In jener Zeit war die Kampfkunst-Gemeinde sehr klein und es war leicht, auf einer Meisterschaft oder einem Event zusammenzutreffen - der Fall Kelly war da keine Ausnahme... „Lee lernte mich kennen, bevor ich ihn traf, bei einem Karate-Wettkampf, an dem ich teilnahm. Man hatte angekündigt, dass er unter den Zuschauern wäre und ich sah ihn tatsächlich, auch wenn ich nicht die Gelegenheit hatte, mit ihm zu reden. Das erste Mal, das wir das taten, war am Set von „Der Mann mit der Todeskralle“. Kelly hatte viele Geschichten über ihn gehört, zudem hatte er ihn im Kino gesehen, er hatte sich ein Bild von Bruce Lee gemacht, dass von der Realität sehr weit entfernt war... „Als ich die Möglichkeit hatte, ihn kennenzulernen, konnte ich wirklich sehen, dass Bruce nicht so war, wie ich ihn mir vorgestellt hatte, und ich bemerkte in ihm ein gewisses Charisma, etwas, was ihn umgab, aber es gelang mir nie, es zu entschlüsseln. Während der Dreharbeiten hatte ich die Chance, ihn anzusprechen und kennenzulernen. In diesem Moment war Bruce Lee „der Superstar“, aber trotz all dieser Berühmtheit, die ihn begleitete, merkte ich, dass er eine sehr natürliche Person war, ein authentischer und ehrlicher Mensch, eine loyale Person und ich dachte, dass er wirklich wunderbar war. Am selben Tag, an dem wir uns kennenlernten, gingen wir zusammen essen und redeten über Verschiedenes. Ich entwickelte eine


Reportage Theorie, über die er den gesamten Tag und die ganze Nacht reden konnte. Es ging um die Kampfkünste und handelte sich darum, verschiedene Techniken von den einen und anderen Kampfkünsten abstrahieren zu können mit dem Ziel, dass wir jeder unseren eigenen Kampfstil machen konnten. Die Wahrheit ist, dass dies ein Thema war, dass ihn wirklich begeisterte. Er redete auch über sich selbst, aber über diesen Aspekt hatte er nur wenig zu

sagen. Immer wenn ich ihn sprechen hörte, konnte ich nicht aufhören, daran zu denken, dass er in seinem Verhalten sehr Mohamed Ali (Cassius Clay) glich. In groben Zügen waren beide gleich. Also kann ich behaupten, dass ich es sehr genoss, Bruce Lee sprechen zu hören. Er war einer dieser Personen, die immer etwas zu tun haben mussten: Wenn er beispielsweise redete, auch wenn es über sich selbst war, musste er gestikulieren, die Dinge

mit Gesten der Hand, des Kopfes, erklären. Ich genoss es sehr mit ihm, da er eine wirklich interessante Person zudem waren seine war, Unterhaltungen enorm tiefgehend“. Bei verschiedenen Anlässen redete Kelly über die Ähnlichkeiten im Charakter von Mohamed Ali und dem „kleinen Drachen“: „Für mich war Bruce Lee wie Mohamed Ali. Sie hatte dieselbe Art von Charisma, das die Massen anzog“.


Martial-Arts-Kino Kelly war von der Fähigkeit Bruce Lees überrascht, alles zu analysieren und das Essentielle und Interessante herauszuziehen, er führte es auf Mohamed Ali zurück... „Einmal las ich einen Artikel von Mohamed Ali und er hat ihn mir sofort weggenommen, er hat ihn wieder und wieder gelesen, hat ihn bis zu dem Punkt auseinandergenommen, wo er die Spreu vom Weizen getrennt hatte. Lee war bei allem so, in den

Kampfkünsten, beim Thema des Lesens, beim Training. Er suchte immer den Kern, das Zentrum und das Mark aller Dinge“. Bei mehr als einer Gelegenheit verglich Kelly sie vor den Reportern: „Lee hatte eine Ego so groß wie das von Mohamed Ali. Die Mehrheit der Leute konnte nicht an ihn herankommen, aber ich konnte wahrnehmen, was er für sich selbst getan hatte, für seine Familie und seine

Leute. Diese chinesischen Kung-FuFilme haben mehr für die Chinesen getan, als es ein Henry Kissinger je hätte tun können“. Kelly erlebte, so wie Bruce Lee, viel Verachtung aufgrund ethnischer Probleme. Beide wollten bestimmte „Barrieren“ brechen, um ihrem Volk zu helfen und den Platz für ihre Ethnien freizumachen. Darüber sagte Kelly: „Ich erinnere mich, dass sie, um die Kung-Fu-Serie zu verwirklichen, Bruce das Drehbuch vorstellten, es war bereits für ihn geschrieben und begeisterte ihn, aber als sie es zu den Produzenten brachten, wollten sie nicht, dass die Hauptrolle von einem Chinesen übernommen wurde. Sie wollten, dass das Projekt von einem Weißen umgesetzt werden würde. Am Schluss holten sie David Carradine. Das war der Moment, als Bruce Lee nach Hong Kong ging“. In Kenntnis davon und von den näheren Umständen, sagte Kelly zu Bruce Lee: „Ich will, dass du weißt, dass ich dich sehr dafür respektiere, was du mit deiner Persönlichkeit, deinem persönlichen Bewusstsein für das Leben gemacht und für deine Leute und dein Volk geleistet hast. Diese Art von Bild, das du den Leuten gegeben hast, indem du ihnen jemanden geboten hast, den man sehen, zu dem man aufschauen kann und auf den man stolz sein kann, ist wirklich bewundernswert. Das sagte ich ihm sehr er nst und mit einer gewissen Amtsmiene. Er kannte die große Verantwortung, die er hatte, und er sagte mir: „Jim, ich hoffe, dass du einen Tages dasselbe für deine Leute und dein eigenes Wohl tun kannst!“ Sowohl Bruce als auch ich hatten am eigenen Leib die große Ablehnung erlitten, die in Amerika für die Leute, die nicht kaukasisch waren, existierte. Er wusste, dass das, was er für seine Ethnie getan hatte, etwas sehr großes war und nach ihm gab es immer eine Menge Leute, die sehen wollten, was er machte, um danach seine Heldentaten zu kritisieren oder zu rühmen. Lee stand unter großem Druck und das wusste er. Es war zu viel Druck für so einen kleinen Mann! Ich denke, dass es schwieriger für ihn war, in die Filmwelt durchzudringen als das für mich war. Man muss sehen, dass Lee einen schrecklichen Kampf aufrechterhielt, um den Respekt für ihn und seine Person zu gewinnen, und vor allem für seine Würde als Asiate. Er war Chinese und dazu muss ich sagen, dass ich keinen chinesischen Star in den Vereinigten Staaten kenne. Lee war der erste und bis heute die Nummer eins. Lee war der erste Asiate, der die Barriere durchbrach, die gegen die chinesischen Schauspieler in Hollywood existierte und dies ist




Reportage etwas, was ihm seine Landsleute danken sollten. In meiner Ethnie gab es Leute, die diese Barriere vor mir aufrissen, Schauspieler wie Sidney Poitier, Jim Brown, Fred Williamson und weitere...Sie waren die ersten, die meinen Weg beschritten und die Türen öffneten. Im Gegensatz dazu hatte Bruce niemanden, der das tat. Die Landsleute von Lee sollten nicht nur dankbar sein für den Respekt, den er auf der ganzen Welt für sie erlangte, sondern zudem dafür, dass er anderen Schauspieler derselben ethnischen Herkunft den Weg erleichterte“. Beide waren nicht nur einverstanden mit dem Kampf gegen die ethnischen Probleme, sie teilten auch dieselbe Ideen und kampfkünstlerischen Konzepte: „Lee und ich waren in manchen Richtungen ähnlich. Wir wussten beide, was wir tun wollten, und wir taten es. Beide hatten wir unterschiedliche Ideen über Karate und den richtigen Weg, da meine Techniken sehr anders als das traditionelle System sind, ich beziehe mich auf die Art von Blockierungen, Faustschlägen, Bewegungen mit den Füßen, etc. Ich dachte an all diese Dinge, als ich den Schwarzen Gürtel erhielt und danach begann ich, alles zu analysieren. Ich sagte mir: - Studiere das Boxen von Mohamed Ali, versuche, seine Fußbewegungen zu kopieren. Ich erforschte ebenso alle verschiedenen Arten, die von Kampfkünsten existieren können, um sie in ein Kampfsystem zusammenzuführen. Das zu tun würde mich glücklich machen, weil es niemand zuvor getan hat und ich ein Erfinder sein werde, dachte ich. Aber ich traf mich mit Lee auf demselben Weg, den er bereits davor begonnen hatte, bevor mir das ganze in den Sinn kam. Als wir die Möglichkeit hatten, über Kampfkünste und die unterschiedlichen Kampfsysteme zu reden, vertieften wir uns stundenlang in Diskussionen. Der Weg von Lee, den er für den besten hielt, war derselbe, dem ich zu folgen dachte. Es ist so wie wenn du etwas tun musst und niemand dich verstehen kann. Dein ganzes Sein muss die notwendigen Schritte finden, um dieses Ziel zu erreichen und so kannst du es machen. Es ist egal, ob du schwarz bist, weiß, Asiaten oder jedweder Herkunft. Das ist es, was Lee dachte und ich bin derselben Meinung. Lee starb sehr jung, aber mit nur dreißig Jahren schaffte er, was viele Leute ihr Leben lang nicht erreichten. Er kämpfte und erreichte sein Ziel. Deshalb, auch wenn er uns sehr früh verlassen sollte, glaube ich, dass er sich irgendwo sehr stolz fühlen würde, er ging durch diese Welt nicht als ein einfacher Scheintoter oder ein mittelmäßiges Wesen, er hinterließ eine unauslöschliche Lücke bei vielen Personen und solange die Kampfkünste existieren, wird Bruce Lee in den Herzen aller leben“. Offensichtlich, wegen alldem und einigen Gründen mehr, entstand zwischen ihnen eine große Freundschaft und Kelly wurde während den Dreharbeiten zu zahlreichen Anlässen von Bruce Lee in sein Haus eingeladen, damit sie zusammen in seiner Sporthalle trainierten. Zu diesen Trainings erinnerte er sich: „Als ich mit Bruce Lee trainierte, brachte er mir einige Techniken bei, da ich bereits daran gewöhnt war, mit Karatetechniken zu arbeiten und nicht mit Kung-Fu-Techniken. Trotzdem war es kein Problem, mich anzupassen. Ich erinnere mich, dass er mir einmal sagte: „Jim, greif mich mit deiner vorderen Hand an“. Ich tat das einige Male. Er sagte mir: „Hey, du hast wirklich eine schnelle und wirksame Hand. Erlaube mir nun, dass ich dich mit meiner angreife“. Ich war vorbereitet, als er angriff und schaffte es, ihn aufzuhalten. Lee wunderte sich sehr darüber und mit dem ihm typischen Humor erzählte er mir, dass dies bisher niemand getan hatte. Die Wahrheit ist, dass ich stolz war, da ich seinen Worten glaubte. Von da an wurde unsere

Beziehung immer intensiver und ich gewann gleichzeitig einen Lehrer und einen guten Freund. Während den Dreharbeiten zu „Der Mann mit der Todeskralle“ in Hong Kong hatte ich die Gelegenheit, viel mit ihm zu tun zu haben und ihn während der Drehzeiten arbeiten und trainieren zu sehen. So erlangte ich großen Respekt für ihn, besonders als Kampfkünstler. Niemals zwang er mir etwas von sich in einer Kampfszene auf. Er wusste, was mein Karate-Niveau war, aber trotz alldem ließ er mich frei arbeiten, vorausgesetzt, ich kam nicht von der Kontingenz ab. Er war ohne Zweifel ein großer Arbeitskollege. Ich schulde ihm viel. Er war ein großer Meister von nur dreißig Jahren“. Bruce Lee hatte nicht nur Bewunderer, er hatte und hat auch Verleumder. Kelly wurde bei diesem Thema sehr nervös... „Gegenwärtig ist es für mich sehr einfach, Arbeit zu finden, dank dem, was Lee für alle Kampfkünstler getan hat. Die Leute, die ihn niemals persönlich kennenlernten, hatten großen Respekt für ihn. Er war ein großes Idol für alle marginalisierten ethnischen Gruppen, vor allem für die schwarzen Leute. Sie sahen drei oder vier seiner Filme und er wurde zu ihrem Star. Einmal kam ein Lehrer, der ein Trainingszentrum für Karate besaß, zu mir und sagte mir: „Hey Jim. Wie ist Bruce Lee?“ - Ich antwortete ihm: „Du beschäftigst dich mit Karate. Vermutlich besitzt du Kenntnisse über die Kampfkünste, deshalb wirst du sehen können, wie gut er ist“ - aber er sagte mir: - viele Leute sagen, dass er nicht gut ist, nur auf der Leinwand. - Ich antwortete ihm: - Viele Leute sind neidisch und eifersüchtig auf die Erfolge der Anderen. Du musst bedenken, dass man einen starken Geist haben muss wie den seinen, um diese Art von Menschen ignorieren zu können. Sie sagen dies nur, um den großen Mythos, zu dem Bruce Lee gerade wird, zu stürzen. Es gibt viele Kampfkünstler, die ihn aus dem einfachen Grund beneiden, dass ihre Schüler wegen ihm zum Trainingszentrum kommen und einmal dort, bewundern sie ihn mehr als ihren eigenen Professor. Dies kann manchmal sehr ärgerlich sein. Deshalb besteht die Waffe der Professoren darin, ihn zu herabzuwürdigen, da sie glauben, dass die Bewunderung, die die Schüler für ihn spüren, sich gegen sie richten wird... Aber ich glaube, dass sie sehr falsch liegen, da Lee wirklich aus speziellem Material gefertigt ist, etwas, was nur große Mythen besitzen und dagegen kann man nicht kämpfen. Ich glaube, dass alle Ausbilder, die versuchen, Bruce Lee zu entehren, erkennen sollten, dass sie dank seiner Filme heutzutage essen, es ist sicher, dass sie dank ihm Arbeit haben und jedes Mal, wenn einer seiner Filme projiziert wird, springen ihre Schüler vor Freude und Euphorie auf und viele Zuschauer werden beim Herausgehen aus dem Kino ein Trainingszentrum suchen.


Deshalb werden sie ihm niemals danken und ihn auch nicht anerkennen“... Bruce Lee nahm an keinem einzigen Turnier teil, weshalb viele Meister und Experten ihn als „Heldenrolle“ oder „Zelluloid-Wettkämpfer“ abstempelten. Offensichtlich wurde diese Frage Kelly oft gestellt: „Es gibt viele Dinge, die die Leute, die ihn kannten, über das Geschick, was er besaß, nicht sagen möchten. Es ist eine Form, ihre Schüler, ihren Ruf, ihre Vereinigungen und ihre Egos zu schützen. Sie ziehen es vor, zu schweigen...auch wenn sie es wissen. Als Schauspieler hatte er alles: die Seele, das Geschick, die magnetische Anziehungskraft. Er hatte Stil. Es gibt in der Gegenwart niemand, der sich ihm annähern könnte. Ich will nicht sagen, dass sie nicht gut sind, aber Lee war unglaublich. Trotzdem fragen mich die Leute: Wer ist der beste Wettkämpfer in der Geschichte? Ich würde gerne Bruce Lee sagen, aber ich kann nicht...weil er nie an einem Wettkampf teilnahm. Lee kämpfte, aber der Wettkampf ist anders. Es gibt Leute, die auf einer Tatami des Wettkampfs nicht gleich funktionieren. Es gibt Leute, die besser in den Turnieren als in den Trainings sind, aus dem einfachen Grund, dass es „etwas zu gewinnen gibt“. Wovon ich überzeugt bin, ist, dass Lee sehr gut in den Wettkämpfen gewesen wäre, sehr gut...und ich könnte mein Leben darauf verwetten. Tatsächlich zweifle ich sehr daran, dass ihn jemand hätte besiegen können“. Dazu betonte er: „Meiner Meinung nach gab und gibt es absolut niemand so Unglaublichen...“



Major Avi Nardia, einer der wichtigsten Dienstausbilder für das israelische Heer und die israelische Polizei im Feld des Kampfes gegen den Terrorismus und CQB, und Ben Krajmalnik haben eine neue BasisDVD zu Feuerwaffen und Sicherheit sowie über vom IPSC stammende Trainingstechniken entwickelt. Der instinktive Schuss im Kampf (Instinctive Point Shooting Combat - IPSC) ist eine Schussmethode, die sich auf instinktive und kinematische Reaktionen stützt, um auf kurzer Entfernung und in schnellen, dynamischen Situationen zu schießen. Eine Selbstverteidigungsdisziplin, um in einer lebensbedrohlichen Situation zu überleben, bei der man hohe Schnelligkeit und Präzision benötigt. Man muss die Pistole hervorholen und in kurzer Entfernung schießen, ohne das Visier zu verwenden. In Volume I werden wir lernen: den Gebrauch der Waffe (Revolver und Halbautomatik), den trockenen Schuss und Sicherheit, „Point Shooting“ oder instinktiver Schuss, in kurzer Entfernung und Bewegung, Übungen zur Einbehaltung der Waffe, unter Stress und angesichts vielfältiger Gegner, Übungen zum Nachladen, mit einem Magazin, mit einer Hand...und schlussendlich Übungen in der Schießhalle mit Pistolen, AK-74 und M-4-Gewehren, M-249-Maschinengewehr und auch M-16-Granatwerfer.

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W

ie kann man das Alter einer Kampfkunstschule messen? Im Vergleich mit dem Wachstum eines einzelnen Individuums? Wenn das so wäre, könnten wir sagen, dass die Schule des Großen Meisters Sifu Paolo Cangelosi 1998 volljährig wurde, als sie ihren 20. Jahrestag mit einem großen Event feierte, bei dem sich mehr als 100 Athleten fast drei Stunden lang in zwei wichtigen sportlichen Anlagen in Rom (Stadium Flaminio) und Genua (Palacus) präsentierten. Seit jenen Tagen ist viel passiert und von neuem trifft man in dieser Sporthalle der großen nationalen Schule zusammen! Für den 25. Jahrestag und für die Praktizierenden verwirklichten wir ein Spektakel in der Universität Roms, für den 30. ein anderes Theaterspektakel im Teatro della Corte, dem zweiten Theater Genuas, mit Kino-Bühnenbildern und Live-Musik. Die Mitglieder dieser großen kampfkünstlerischen Familie feierten den Jahrestag mit einer HALL OF FAMEGala, bestehend aus geladenen VIPs aus drei Kontinenten: Kinostars, Champions der Kampfsportarten, Meister von weltweitem Ruf, Persönlichkeiten der Kampfkunstverlage (unseren Herausgeber Alfredo Tucci miteingeschlossen). Dieses Jahr wurden die 35 Jahre etwas intimer gefeiert, es wurde eine relativ kleine Gruppe zusammengerufen (etwas mehr als 150 Personen), die anhänglichsten und fortgeschrittensten Schüler und Ausbilder, da die Organisatoren sich auf einige bedeutsame Ereignisse konzentrieren wollten, die tief die Entwicklung der Organisation dieser Schule auf nationaler Ebene geprägt haben. „Cintura Nera“ war im luxuriösen Shangri-La Corsetti Roms als Zeuge des Events dabei. Wie bei den Treffen der traditionellen Kung Fu-Schulen Gewohnheit, durfte es nicht an den Vorführung der besten Schüler und Meister des chinesischen Löwentanzes fehlen und an der Durchführung der von den unterschiedlichen, in der Schule gelernten Stilrichtungen vorgegebenen Formen und Stile. Eine kleine, nicht öffentliche Show, wo der Große Meister am Ende seinen Schülern eine seltene Perle von höchstem technischen Niveau, die fortschrittlichste Form des Hung Gar-Stils, die Ti desde Kune, geschenkt hat. Vor der Vorstellung hat der Große M e i s t e r d a s Pu b l i k u m f re u n d l i c h darum gebeten, die Form nicht zu filmen und erklärt, dass sie zu einer

geheimen W issensstufe des Stils gehört: „In mehr als dreißig Jahren, bis heute, habe ich diese Form nur zwei Augen vorgeführt: Denen meines Meisters Chan Hon Chun“. Diese seltene Vorführung hat sichtbar alle Teilnehmer, Studenten und Verwandten bewegt, was Standing Ovations auslöste, die kein Ende zu nehmen schienen. Die Galanacht wurde mit einem schmackhaften Aperitif auf den Terrassen und später dem Abendessen fortgesetzt, das für eine retrospektive Fotosession über das Leben von Sifu und der Schule geöffnet wurde, die alle Teilnehmer ergriffen hat. In das luxuriöse Abendessen wurde die Verleihung der Prämien zur Anerkennung einiger Schüler und Ausbilder für einige in den letzten Jahren erreichte Verdienste eingebunden: das Alter in der Praxis, die E rg e b n i s s e der We t t b e w e r b e , d i e Te i l n a h m e a n E v e n ts und n o ch v ieles mehr. Es gab auch mehrere Beiträge des Großen Meisters, wo er Daten und Statistiken (unten) der in allen Jahren in der Schule abgehaltenen Aktivitäten zusammenfasste. Nach verschiedenen Prämierungen wurde ebenfalls ein historischer Kurswechsel in der Familienorganisation der Schule Cangelosi ausgelöst: plötzlich stand der Sifu auf dem Podium und sprach seine mächtige charismatische Formel aus. „Pai Shi - Sam Kou Tou“, auf einmal änderte sich das Ambiente radikal und von der fröhlichen Nacht ging man über zu einem Moment der Aufmerksamkeit und des Schweigens. Zum ersten Mal in 35 Jahren wurde der Rang Si Bak zweien der Top-Ausbilder der Schule anerkannt: Fabio Tozzi und Nicolás Pastorino. Die Zeremonie wurde mit den alten Ritual beendet, wo der Meister sich verpflichtet, Tee zu trinken, der von zwei Schülern serviert wird. So wird eine untrennbare Vereinbarung von R e s p e k t u n d Ve r t r a u e n b e s i e g e l t und so zum ersten Mal die Person gewürdigt, die fähig dazu sein wird, ihn zu unterstützen und bei jeglicher Notwendigkeit zu vertreten. Die Gefühlstränen haben nicht gefehlt dabei, eine Laufbahn von fast d re i ß i g J a h re n d e r D i s z i p l i n t re u e und eines Meisters beendet zu sehen. Zusammengefasst war es eine wunderbare Feier, die einmal mehr den Geist der Familie, Werte, Verpflichtung zum Wachstum und Verbreitung der Kampfkünste in sich vereint.





STATISTISCHE DATEN • Der Sifu Paolo Cangelosi praktiziert die Kampfkünste seit 44 Jahren. • Er unterrichtet seit 37 Jahren • Hat neben Kung Fu studiert: Judo, Jiu Jitsu, Karate, Ken Jitzu, Iai Do, Boxen und Muay Thai • ist dreißig Jahre lang immer wieder in den Osten gereist, um die Kampfkünste zu studieren, zu erforschen und zu praktizieren • Hat ungefähr 51 Kämpfe realisiert in: Herausforderungen, traditionellem Kampf (Kontakt Kung Fu, freier Kampf, Karate, Kickboxen und Muay Thai), 47 davon Siege, 2 Niederlagen und 2 Unentschieden • Hat seinen Stil auf vier Kontinenten unterrichtet • Hat 25 Videos, 4 Bücher und fünfzig Artikel für spezialisierte Magazine realisiert • Bereist die ganze Welt, um bedeutende Prämien und Nominierungen zu erhalten und sogar den Preis Platinum Life 2011 in Valencia zu gewinnen • Hat 51 Ausbilder instruiert • Seine Schule haben ca. 30.000 Personen besucht • ungefähr 6000 Schüler wurden stufenweise geprüft • mehr als 300 Workshops werden durchgeführt • während dieser Kurse behandelten wir 33 unterschiedliche Themen von 15 Kung Fu-Stilen und 18 anderen Künsten • Wir haben mehr als 50 öffentliche Vorführungen gegeben • Wir eröffnen Kurse an 45 unterschiedlichen Orten • 5 Turniere wurden an der Schule abgehalten, vier davon öffentlich • Wir haben Studenten, die im Alter von vier Jahren angefangen und welche, die die 80 überschreiten • Wir haben Klassen mit Schülern, die seit mehr als 30 Jahren praktizieren.


PREISE • Mehr als 20 Jahre Andrea Pesce - Vincenzo Soprano - Valter Marini - Massimiliano Perez - Matia Giachino - Mario Meloni - Monica Pino • Die Schule des Jahres Roma Via del Carroccio von Fabio Tozzi • Der erste Auftritt Tai Chi Chuan von Mario Meloni und Massimilano Perez • Besonderer Schüler und besonderer Ausbilder Enzo Fasciolo - Angela Podeschi • Die beste Prüfung im ESAMI THAI BOXING ZWEITER PLATZ Cesare Ghietti - Francasco Barranco ERSTER PLATZ Andrea Cristofanini - Matteo Di Luca • PREIS Trainer Gianpaolo Michelotti - Alessandro Vestri - Cesare Ghietti • PREIS WETTKÄMPFER Pietro mosca - Andrea Cristofanini - Shan Cangelosi • MEHR ALS 25 JAHRE „SILVER LIFE” Andrea Musenich - Maurizio Pellini - Barbara Macciocu - Fabio TozzI - Shan Cangelosi - Flaviano Muzio - Nicola Pastorino - Laura Francesconi - Lorenzo Redoano • MEHR ALS 30 JAHRE „GOLDEN LIFE” Angela Podeschi • Preis für die jüngste Schülerin Mei Cangelosi • PREIS für die hervorragendste Zusammenarbeit • Minou Risso • Diplomverleihung Andrea Cristofanini • Vergabe von genealogischen POSTERN der Schule: Luca Cammarano - Massimiliano Menei Massimiliano Perez - Mario Meloni - Fabrizio Scelfo - Fabio Tozzi - Nicola Pastorino - Angela Podeschi - Monica Pino • ZEREMONIE „BAI SHI“, Verleihung des Rangs SI BAK Nr. VIII Nicola Pastorino und Fabio Tozzi.







Fotos: Mike Lehner Text: Peter Weckauf & Irmi Hanzal

A

ngriffe auf Frauen zählen zu den verabscheuungswürdigsten Taten. Weil Frauen meist körperlich unterlegen sind, war es uns wichtig, ein Instrument zu entwickeln, das auch Frauen eine realistische Chance einräumt, einen Angreifer erfolgreich abzuwehren. Mit S.D.S. Concept haben wir ist ein ganzheitliches Selbstverteidigungskonzept geschaffen, das von Frauen, Selbstverteidigungsexperten, Polizeibeamten, Juristen und Pädagogen speziell auf die Möglichkeiten und Bedürfnisse von Frauen und Mädchen zugeschnitten, entwickelt wurde. Kriminalstatistiken zufolge hat sich in den letzten Jahren die Erkenntnis durchgesetzt, dass in fast 90 Prozent der Fälle (An- und Übergriffe auf Frauen und Mädchen), der Täter bei massiver Gegenwehr (körperlich und verbal) abgelassen hat, bzw. Folgen vermindert werden konnten. Diese Statistiken ermutigen uns bei unserem

„Nicht nur Schlüssel, Schlüsselanhänger (Kubotan) oder Mobiltelefon, sondern vor allem die Handtasche, der Lippenstift, die Haarbürste, ein Löffel, ein Stift, ein Regenschirm, ein Buch, eine Zeitschrift - all diese Gegenstände des täglichen Gebrauchs können sinnvoll und effektiv in der Abwehr eingesetzt werden“

Anliegen, Frauen und Mädchen geeignete Mittel der Selbstverteidigung zu vermitteln. In der Frauenselbstverteidigung schreiben wir dem Einsatz von Alltagsgegenständen eine wesentliche Bedeutung zu. Anders als bei Männern, bei denen der Einsatz der Fäuste fast ein natürlicher Vorgang ist, wollen Frauen möglichst wenig bis keinen Kontakt zum Angreifer haben, daher ist der Einsatz von Gegenständen, die sozusagen zwischen ihnen und dem

Angreifer stehen, eine Alternative, die Frauen gerne aufgreifen. Außerdem ist die Verletzungsgefahr, setzt man einen Gegenstand als Schlagverstärker ein, weitaus geringer als beim Einsatz der bloßen Hände. Seit jeher haben sich körperlich unterlegene Menschen Waffen und Gegenständen bedient, um sich subjektiv stärker und somit sicherer zu fühlen und um eine reelle Chance bei der Abwehr eines Angreifers zu haben.

Alltagsgegenstände versus Verteidigungswaffen

Alltagsgegenstände im Einsatz bei Selbstverteidigungsaktionen sind keine Waffen, die man in einem Waffengeschäft kaufen muss, die vielleicht auch gefährlich aussehen und auf den ersten Blick als Waffe erkennbar sind. Dies hat gleich mehrere Vorteile für die Anwenderin: Die Überwindung und vielleicht der übergroße Respekt vor einer Verteidigungswaffe hindert so manche Frau am Kauf einer solchen. Sollte man nun doch eine Verteidigungswaffe besitzen und diese auch zum Einsatz kommen bzw. in einer Notsituation mit dem Einsatz gedroht werden, könnte der Angreifer auch zu unverhältnismäßig massiven Mitteln greifen, die er - würde er keinen Einsatz einer Verteidigungswaffe befürchten - im Normalfall gar nicht angewendet hätte. Vor allem Schreckschusspistolen, Pfeffersprays und Elektroschocker sind Verteidigungswaffen, die den Angreifer möglicherweise in die Wahl viel härterer Mittel treibt und somit die Verteidigungssituation noch eher eskaliert.


In der Frauenselbstverteidigung nutzen wir den „Bluff“ als taktisches Element. Hierin fügt sich auch der Einsatz von gewöhnlichen, unscheinbaren Gegenständen als optimale Möglichkeit, die Verteidigungsbereitschaft vorerst zu verschleiern, um sie dann im geeigneten Moment umso effektiver einsetzen zu können. Nicht nur Schlüssel, Schlüsselanhänger (Kubotan) oder Mobiltelefon, sondern vor allem die Handtasche, der Lippenstift, die Haarbürste, ein Löffel, ein Stift, ein Regenschirm, ein Buch, eine Zeitschrift all diese Gegenstände des täglichen Gebrauchs können sinnvoll und effektiv in der Abwehr eingesetzt werden.

Kampfgeist - Technik - Taktik Frauen müssen sich hierfür mit 2 wesentlichen Faktoren der Verteidigung auseinandersetzen. Zum einen ist die eigene Verteidigungsbereitschaft die wichtigste Grundlage für die Abwehr in jeglicher Situation. Seine Haut so teuer als möglich zu verkaufen, vorbehaltlos für die eigene Unversehrtheit zu kämpfen und so lange durchzuhalten, bis die Gefahr vorüber ist sind die Pfeiler des Kampfgeistes, der in der Selbstverteidigung Voraussetzung für jegliche Aktion darstellt. Zum anderen ist es notwendig und wichtig sich damit auseinanderzusetzen, WAS ich WIE einsetze, also Technik und Taktik zu kennen und umsetzen zu können. Nun sind es nicht ganze Technikabläufe, die in der

Frauenselbstverteidigung mit Alltagsgegenständen trainiert werden sollen sondern Prinzipien, die verstanden und immer wieder eingeübt sowie verinnerlicht werden müssen. Haben wir sozusagen einen Notfallplan, nach dem wir uns in Verteidigungssituationen richten können, werden wir von Gefahrensituationen nicht mehr in Ohnmacht versetzt, sondern es läuft ein automatisiertes Programm ab, nach welchem wir uns unabhängig von den genauen Umständen richten und danach handeln können. Die einfachsten Techniken sollen in der Frauenselbstverteidigung zum Einsatz kommen, ein guter, fester Griff des Gegenstandes, die Hammerfausttechnik, das Prinzip des Angriffs auf die Schwachstellen des Angreifers und das Training in den verschiedenen Distanzen bis hin zur Bodendistanz sollten ein sinnvolles Training umfassen. Das Taktiktraining sollte - neben der „Blufftaktik“, also dem Vortäuschen von hilflosem Ausgeliefertsein bis zum Moment des gezielten Verteidigungseinsatzes - auch die Grundbausteine der Körpersprache und des sicheren Auftretens, des Einsatzes der Stimme und der verbalen Mittel in der Selbstverteidigung für den sofortigen und kompromisslosen Einsatz aller Mittel beinhalten.

Was tun, wenn kein Gegenstand zur Hand ist Sinnvoll ist es jedenfalls, zu jeder Zeit einen brauchbaren Gegenstand zur Hand

zu haben (präventiv einen Schlüssel, das Mobiltelefon in der Hand zu tragen) bzw. auch die Aufmerksamkeit so zu schulen, dass Gegenstände, die sich in greifbarer Umgebung befinden, als potentielle Waffen zu erkennen und in der Verteidigung für sich zu nutzen sind. Eine Handvoll Kieselsteine, ein Griff in den Müllkübel kann mir in einer Situation vielleicht wertvolle Sekunden verschaffen. Trotzdem soll und muss ein Verteidigungskonzept so gestaltet sein, dass es auch waffenlos - also ohne Zuhilfenahme von Gegenständen - eine effektive Selbstverteidigung ermöglicht. S.D.S. Concept ist ein Verteidigungskonzept, das all diese Kriterien erfüllt und wird weltweit von führenden Verteidigungsexperten an Frauen und Männer weitergegeben. Da es sich in bestehende Systeme problemlos einfügen lässt und waffenlose Systeme einfach um einen Aspekt erweitert, finden immer mehr Kampfsportund Selbstverteidigungsinstruktoren Gefallen an S.D.S. Concept und nehmen an den Ausbildungsveranstaltungen in Europa teil. Informationen zur Ausbildung zum SDS-Concept Instruktor unter: www.sds-concept.com Nächste Insrtruktorkurse März 2014 Weitere Infos unter: www.sds-concept.com



Kihon Waza (grundlegende Techniken) ist der wichtigste Teil jedes Kampfkunsttrainings. In dieser DVD zeigt uns der Meister Sueyoshi Akeshi verschiedene Trainingsformen des Kihon mit Bokken, Katana und leerer Hand. In dieser Arbeit wird detailreich jede Technik erklärt, damit der Praktizierende eine bessere Vorstellung von jeder Bewegung und von der Art und Weise hat, wie der Körper mit der Arbeit jedes Kihon im Einklang stehen sollte. Allen Techniken liegt die Abwesenheit von Kime (Kraft) zugrunde, damit der Körper sich gemäß des Battojutsu entwickeln kann, und mag es auf den ersten Blick auch seltsam erscheinen, sollte der gesamte Körper entspannt sein, um die Fähigkeit zur schnellen und präzisen Reaktion zu erlangen. Alle Grundtechniken werden in realer Geschwindigkeit durchgeführt und später erklärt, damit der Praktizierende ein angemessenes Niveau erreichen kann. Die Abwesenheit von Gewicht an den Füßen, die Entspannung des Körpers, das sich-fallen-lassen im Schwerpunkt sind sehr wichtige Details, die der Meister mit dem Ziel, dass der Schüler ein gutes technisches Niveau und eine direkte Verbindung zwischen der Grundtechnik und der echten Anwendung erlangt, betont.

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Reportage

Text: Peter Weckauf & Irmi Hanzal Fotos: Mike Lehner

Die einhändige Axt bzw. die indianische Form des Tomahawk oder die beidhändige Axt (Streitaxt bzw. Kriegsaxt) ist eine der ältesten Waffen der Menschheit. Bei den Römern, Wikingern, Kelten, Schotten, Germanen sowie bei vielen anderen Völkern war die Streitaxt im Krieg eine gefürchtete Waffe mit verheerender Wirkung. Und auch heute findet sie wieder ihren Einsatz bei speziellen Militäreinheiten. Doch gibt es kaum Aufzeichnungen, Trainingsmöglichkeiten und Ausbildungen mit dieser effektiven und reizvollen Waffe. In diesem ersten Teil über Axtkampf möchten wir auf die Grundlagen, die speziellen Eigenheiten und Konzepte eingehen.


Selbstverteidigung „Durch die technische Entwicklung von Waffen gingen viele alte Kampfkünste verloren. Dies trifft ganz besonders auf den Kampf mit der Axt oder Tomahawk zu. Andererseits hat es uns aber auch die Möglichkeit geboten durch ständiges Lernen und Training eine Kampfkunst zu entwickeln, die diese alte Waffe mit modernen Trainingsmethoden und Strukturen verbindet“


AXE UND TOMAHAWK FIGHTING CONCEPT Durch die technische Entwicklung von Waffen gingen viele alte Kampfkünste verloren. Dies trifft ganz besonders auf den Kampf mit der Axt oder Tomahawk zu. Andererseits hat es uns aber auch die Möglichkeit geboten durch ständiges Lernen und Training eine Kampfkunst zu entwickeln, die diese alte Waffe mit moder nen Trainingsmethoden und Strukturen verbindet. Speziell die Anpassung auf die heutigen Gegebenheiten war uns sehr wichtig. Heutzutage mit großen Äxten auf Pferden oder mit Rüstungen zu trainieren ist nicht zeitgemäß und so konnten wir viele neue und andere Ideen umsetzen. Bei der Entwicklung dieses höchst e f f e k t i v e n

Waffenkampfsystems wurde besonders auf die Erkenntnisse und Erfahrungen aus anderen Künsten zurückgegriffen sowie auf die Prinzipien, Eigenheiten, die spezielle Handhabung sowie die Schwächen und Stärken dieser Waffe Rücksicht genommen. Dies macht dieses System auch so interessant, da es die Möglichkeit bietet ein hohes Niveau speziell mit dieser Waffe zu erreichen. Ihren Einsatz findet die Axt in extremen Situationen wie beispielsweise bei der Verteidigung eines Angriffs mit einer Waffe. Aber auch nicht tödliche Techniken (z.B. Würge- oder Kontrolltechniken) sind für den Anwender von Bedeutung sowie auch die Verteidigung gegen ebendiese Waffe. ATFC (Axe & Tomahawk Fighting Concept) ist kein echtes

Selbstverteidigungssystem sondern ein Kampfkunstsystem das auf Prinzipien und Konzepten aufgebaut ist. Es lässt uns daher auch die Freiheit, andere Inhalte wie z.B. die Perfektionierung im Umgang mit dieser Waffe zu trainieren.

Welche Vorteile hat die Axt gegenüber anderen Nahdistanzwaffen? Bessere Reichweite - im Vergleich zum Messer hat die Axt meist eine längere Reichweite bzw. durch den Griffwechsel ist sie auch in der kurzen Distanz nutzbar. Mehr Möglichkeiten - hier hat der Anwender mit der Axt eindeutig mehr Möglichkeiten als mit den meisten Nahdistanzwaffen. Eigenschaften wie haken, schneiden, blocken, stechen, manipulieren, hebeln, kontrollieren und


zertrümmern zeigen deutlich ihre Vorteile auf. Zerstörerischer Inpact - die mit großer Wucht ausgeführten Schläge können ohne Anwendung komplizierter Techniken Gliedmassen, Kopf und andere Körperteile zerstören. Der Waffenarm ist schwieriger zu attackieren - durch ihre Form ist es schwer den Angreifer mit einer Axt zu entwaffnen oder auch seinen Waffenarm mit einer anderen Waffe zu attackieren. Psychologischer Vorteil - durch sein Erscheinungsbild wird die Axt schon extrem bedrohlich wahrgenommen und verschafft dem Anwender damit einen psychologischen Vorteil. Werkzeug - ähnlich wie das Messer ist die Axt auch als Gebrauchswerkzeug nutzbar.

Warum sollte man mit dem Axtkampf beginnen? Grundsätzlich vertrete ich die Philosophie, dass wir nicht eine spezielle Waffe sondern unseren Körper trainieren. Die Waffe hilft uns mehr Bewegungen einzustudieren, unser Distanzverständnis und unsere Körpermechanik zu verbessern. Da jede Waffe auch ihre speziellen Eigenheiten und Faszination hat bereichert diese Waffenart auch die Kampfkünste um eine weitere Facette, nicht zuletzt auch wegen ihrer ver nichtenden Vorteile gegenüber anderen Waffen. Aber auch, dass dies eine wieder neu e n t d e c k t e

Kampfkunst ist hat seine Reize, um hier als einer der ersten auf diesem Gebiet diese Lehre heutzutage zu verbreiten.

Teile der Waffe Stiel (oder Schaft) - der Stiel kann zum blocken, manipulieren, schlagen und stechen verwendet werden. Spike (oder Nacken) - der Spike kann zum schlagen, schneiden, stoßen, manipulieren und hacken verwendet werden. Keil (oder Wange) - der Keil kann zum schlagen, schneiden, manipulieren und hacken verwendet werden. Auge - das Auge kann zum stechen verwendet werden.

Griffarten Wir unterscheiden zwischen: • Griffpositionen einhändig und beidhändig • Lang geführt (Long Grip) • Kurz geführt (Short Grip) • Mittel geführt (Middle Grip) • Beidhändig (für blocken/mittig schlagen) • Beidhändig (oben unten)

Die Techniken mit der Axt Geschnittene Schläge, durchgezogene Schläge, Hammerschläge (zurückziehen der Axt), Hammerschläge mit Reißen, Stiche, Schläge mit Spike/Hammer, Schnitte kurz geführt, stoßen und manipulieren mit Stiel, verwenden des Keils als Haken. Wobei aber auch die Größe und das Gewicht bestimmte Techniken realistisch machen und andere nicht.

Prinzipien im ATFC Prinzipien sind Grundsätze, feste Regeln, die allen anderen Vorgehensweisen, Konzepten und Strategien übergeordnet sind. Es sind die Voraussetzungen und Grundlagen

für das Verständnis und die Anwendung von Systemen und damit das „Rückgrat des Systems”. Durch diese Prinzipien ist es einfacher, das System zu verstehen und dadurch auch leichter, es anzuwenden. • Im Axe & Tomahawk Fighting Concept gibt es keine Regeln. Dieses Prinzip ist eines der wichtigsten Prinzipien. Es lässt alle möglichen Angriffe und Verteidigungsaktionen zu und der Schüler muss nicht seinen Möglichkeiten limitieren, wie es zum Beispiel im Sport ist oder in der Selbstverteidigung (Verhältnismäßigkeit). • Aggressives Kämpfen - im ATFC werden keine passiven Verteidigungstechniken wie z.B. Deeskalationstechniken gelehrt. • Durch den Einsatz aller Körperwaffen (Techniken mit Händen, Ellenbogen, Beinen, Knien und Kopf) neben dem Einsatz der Axt/Tomahawk werden Sie ein ernst zu nehmender Gegner sein. • Den Angreifer so lange attackieren, bis keine Gefahr mehr von ihm ausgeht. • Im Fluss bleiben - eine Bewegung initiiert die darauf folgende! • Training der Attribute (z.B. Schnelligkeit, Kraft, Explosivität, etc.) - in unseren Trainingskonzepten wird ein erheblicher Teil für das Skilltraining aufgewendet. Nicht nur die Techniken sind ein Faktor für eine Kampfentscheidung sondern viel wichtiger ist es, die Attribute in Kombination mit der Technik zu trainieren. Darum gibt es auch eigene Trainingsprogramme um eben diese zu verbessern.

Hier einige Konzepte für den Axtkampf Ein Konzept ist ein Entwurf bzw. ein Plan für ein Vorhaben für mögliche Vorgehensweisen im Notfall. Konzepte sind keine Prinzipien, da es immer möglich sein muss, ein anderes Konzept zur Anwendung zu bringen. In manchen Situationen kann die eine Strategie die optimale sein, in anderen Situationen ist es möglicherweise besser, eine andere zu verfolgen. Ein Konzept kann also nur eine


mögliche Version sein, die in einem anderen Zusammenhang vielleicht besser durch eine andere Vorgehensweise ersetzt werden sollte. • Stören und zerschlagen des Angriffes - Zerstören des Angriffarmes oder Angriffsbeines - damit kein weiterer Angriff möglich ist. • Checking Hand - ein speziell für die Waffenabwehr konzipiertes Trainingsprogramm. Grundsätzlich gehen wir immer von einem bewaffneten Konflikt/Angriff aus. Deshalb ist es wichtig immer den Angriffsarm zu kontrollieren/checken. • Change Angles - Nutzung aller Winkel und Höhen! • Angriff des nächsten Zieles - Längste Waffe (Axt) zum kürzesten Ziel • Bodymanipulation - durch stoßen oder ziehen (Push or Pull bzw. Push and Pull) wird der Gegner aus dem Gleichgewicht gebracht oder in eine ungünstige Position um ihn hier weiter zu attackieren! • Interception - Abfangen des Angriffes (man kann den Angriff stoppen bevor er statt findet, beim Angriffsmoment selbst oder beim Zurückziehen) • Oben/Unten angreifen - Wechseln der Angriffe auf zwei Ebenen (oben und unten) • Create Opening - Verteidigung oder Deckung des Angreifers öffnen. Dies kann durch Manipulation, Trapping oder Finten erfolgen. • Auf jeden Angriff sofort kontern - es sollte aus jeder Abwehrbewegung (meiden, parieren, blocken) sofort ein Gegenangriffe durchgeführt werden. • Beherrschen der Distanz - Erkennen der Distanz zum Gegner, richtiges Einschätzen der Reichweite, Timing, Vorbereitung, Distanzüberbrückung • Gleichzeitigkeiten bei der Verteidigung - es wird gleichzeitig geblockt/pariert und gekontert


Selbstverteidigung Die Verteidigung gegen Angriffe mit einer Axt Die Verteidigung gegen Angriffe mit einer Axt baut auf 2 Konzepten auf. Entweder dem Konzept „Hit & Run“ oder dem Konzept „Defense & Control“. Hit & Run ist ein einfaches Verteidigungskonzept. Vor oder während des Angriffes den Angreifer mit einem eigenen Angriff kurz stoppen und flüchten. Das zweite Konzept „Defense & Control“ baut auf einer Verteidigungshandlung wie blocken, ausweichen oder weiterleiten des Angriffes auf. Danach wird versucht den Waffenarm zu kontrollieren und in Folge den Angreifer massiv zu attackieren. Danach wird versucht die Waffe zu kontrollieren oder den Waffenarm zu zerstören.

Trainingsinhalte Neben den Prinzipien, Konzepten und Attributen werden natürlich auch technische Inhalte unterrichtet. Ein Auszug aus unseren Trainingsprogrammen: Trageweise, Handling, Stand/Stellungen, Schlagtemplates, Anwendungsmöglichkeiten, Checking Hand, Defense & Counter, Verteidigung gegen Blankwaffen, Verteidigung gegen stumpfe Waffen, Verteidigung gegen Pistolenbedrohung, Verteidigung gegen Gewehrbedrohung, Entwaffnungskonzepte und Anwendungen, Trapping, Bodenkampf, Long Range Fighting, Control Fighting Programm (Energy Drills, Attacking Flow), Combat Drills,

Feeding Skill Drills, Skilltraining, Single Axt/Tomahawk, Double Axt/Tomahawk, Axt/Tomahawk und Messer

Fazit Mein Hauptziel beim Unterricht von ATFC ist es dem Schüler ein guter Lehrer zu sein und etwas Sinnvolles zu vermitteln. ATFC steht nicht im Widerspruch zu anderen Systemen. Im Gegenteil, es bereichert sie und ist eine sinnvolle Ergänzung. Es gibt vielen Kampfkünstler n die Chance ihre Fähigkeiten zu erweitern und die ersten auf diesem Gebiet zu sein.


„Prinzipien sind Grundsätze, feste Regeln, die allen anderen Vorgehensweisen, Konzepten und Strategien übergeordnet sind. Es sind die Voraussetzungen und Grundlagen für das Verständnis und die Anwendung von Systemen und damit das „Rückgrat des Systems“


Selbstverteidigung „Die Verteidigung gegen Angriffe mit einer Axt baut auf 2 Konzepten auf. Entweder dem Konzept „Hit & Run“ oder dem Konzept „Defense & Control“


AUTOR: SALVATORE OLIVA

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TITEL: J.K.D. STREET SAFE: REF.: DVD/SALVA • DVD/SALVA2 TITEL: KNIFE FIGHTING: • DVD/SALVA3 • DVD/SALVA4 TITEL: PROFESSIONAL • DVD/SALVA5 FIGHTING SYSTEM: • DVD/SALVA6 TITEL: PROFESSIONAL • DVD/SALVA6 FIGHTING SYSTEMKINO • DVD/SALVA7

REF.: DVD/BL

AUTOR: B. RICHARDSON

MUTAI: TITEL: BRUCE LEE: DER MENSCH UND SEIN ERBE

AUTOR: RANDY WILLIAMS

AUTOR: JOAQUIN ALMERIA

REF.: DVD/ALM2 TITEL: JKD TRAPPLING TO GRAPPLING

REF.: DVD/ALM3 TITEL: FILIPINO MARTIAL ARTS

TITEL: TRIBUTE TO LEE BRICE AUTOR: TED WONG & CASS MAGDA

REF.: DVD/ALM4 TITEL: STREETFIGHTING! JEET KUNE DO

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TITEL: JKD STREET DEFENSE TACTICS: TITEL: EXPLOSIVE DUMOG TITEL: JKD STREET TRAPPING”

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AUTOR: TIM TACKETT

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TITEL: JEET KUNE DO BRUCE LEE’S YMCA BOXING

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TITEL: JKD EFS KNIFE SURVIVAL AUTOR: ANDREA ULITANO

REF.: DVD/DP1 TITEL: 5 EXPERTS EXTREME STREET ATTACKS AUTOREN: VICTOR GUTIERREZ, SERGEANT JIM WAGNER MAJOR AVI NARDIA, J.L. ISIDRO & SALVATORE OLIVA

AUTOR: BOB DUBLJANIN

TITEL: JEET KUNE DO ELEMENTS OF ATTACK

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TITEL: JEET KUNE DO

DVD/RANDY4 TITEL: CONCEPTS & PRINCIPLES

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TITEL: JKD ”

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TITEL: PENTJAK SILAT

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TITEL: TITEL: ESPADA Y DAGA BUKA JALAN SILAT


Dmitri Skogorev ist einer der wichtigsten internationalen Experten in der Lehre der russischen Kampfkünste, Direktor der russischen Schule der Kampfkünste „Sibirski Vjun” (System „SV”) und Präsident des internationalen Zentrums für russische Kampfkünste. Seit 1988 hat Skogorev strukturell das russische System der Kampfkünste systematisiert und analysiert und hat in angewandter Psychologie und Bioenergie geforscht, was sich auf die theoretische und praktische Entwicklung der Programme von „Sibirski Vjun“ auswirkte. Das russische Nahkampfsystem wird in Extremsituationen angewandt, sowohl im professionellen als auch im zivilen Bereich.

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WIE DER „FU-SHIH KENPO” ENTWORFEN IST

gemäß der Fähigkeit des Praktizierenden bezüglich Geschwindigkeit und Ausgangspunkt.

(2.Teil) Bei den Kontakttechniken muss man manchmal beim Blockieren das Bein (rechtes oder linkes) nach vorne setzen, um das vorangestellte Bein des Gegners zu behindern. So blockiert man seine Angriffslinie. Daraufhin schlägt man stark und energisch die angreifenden Gliedmaßen (Arm oder Bein) des Gegners, um ihn am Schluss durch den Schmerz oder eine momentane Schläfrigkeit aufgrund des Schlags außer Kraft zu setzen. Bei anderen Gelegenheiten schlagen wir direkt auf das Knie, die Hüfte oder angreifende Glieder (Arm/Bein). Wurde die defensive Linie einmal gebrochen und der angreifende Arm (oder das Bein) ebenso unfähig gemacht, kann man den Körper erreichen und ihn gefahrlos und wo man möchte schlagen. Gemäß der Technik und dem Grad der Gefährlichkeit des Gegners verteidigen wir manchmal nicht einmal den Angriff selbst, sondern treten in den Gegenangriff und schlagen im entgegengesetzten Winkel zu dem des Gegners. Man muss dies mit Vorsicht tun, weil man, setzt man nicht den vorderen Arm des Gegners außer Kraft, seinen Angriff vorzugsweise mit einem tiefen Tritt auf das Schienbein oder Knie blockieren muss und so verhindert, dass der Gegner auf der Rückzugslinie weiterzieht und von einem anderen Winkel aus attackiert. Ausweichen, Check und Schlag auf den Körper, das Gesicht oder zur Verhinderung eines Gegenangriffs Es gibt drei Grundschläge in diesem System: PEITSCHENDER Schlag, DURCHDRINGENER Schlag und TIEFER Schlag

Durchdringender Schlag

Peitschender Schlag Das ist ein Standart-Schlag, der in fast allen Kampfkunststilen praktiziert wird. Der Schlag kann damit verglichen werden, einen Peitschenhieb mit einem Handtuch auszuteilen, oder mit der Zunge einer Schlange, eine schnelle Bewegung von außen nach innen, frontal von hinten schlagend oder Körper an Körper (ura zuki, ura ken, kin geri, etc.). Die Absicht liegt nicht darin, durchdringende Kraft in diesen Schlag zu legen. Sein Ziel ist die Schnelligkeit (spontan und instinktiv sein) und man gegen ihn generell verwendet oberflächliche Punkte der Knochen, die Nase, die Augen, Lippen, Schlüsselbein, Genitalien, Leisten, Meniskus, Achseln, Bizeps, Trapezmuskeln, Solarplexus, falsche Rippen, Hals und bestimmte vitale Punkte. Grundsätzlich gebraucht man ihn, um das Sichtfeld des Gegners zu verwirren und so einen Gegenangriff zu vermeiden, oder als vorausschauende Technik. Der Energieeinsatz variiert

Dieser Schlag ist eine einzige explosive Bewegung nach außen, bei der man eine geschätzte Durchdringung von 7,5 cm übt. Die Ausführung dieser Bewegung ist relativ einfach, man braucht jedoch ein gewisses Grad an Präzision. Die wichtigsten Punkte sind: die Schläfen, der Kiefer, beide Seiten des Halses, das Herz, das Brustbein, die Bauchspeicheldrüse, etc. Jeder Punkt des Körpers, der ein gewisses Maß an Tiefe beim Eindringen des Schlags erfordert. Deshalb gibt es auch eine größere Entladung von Energie (Tiger) im Moment des Schlages.

Tiefer Schlag Dieser Schlag ist in jeder Klasse der harten Kampfkünste üblich. Er braucht ungefähr 15 cm Tiefe. Er ist ein Schlag, um tiefere Punkte im Körper zu erreichen, oder wenn man den Gegner gegen die Wand oder eine andere Struktur drückt. Der tiefe Schlag beendet normalerweise eine Kombination. Da er der mächtigste Schlag ist, sollte er nicht verwendet werden, bis man den Gegner erheblich eingeschränkt oder verletzt hat. Wenn man ihn zu früh oder als Anfangstechnik in einer Kombination benutzt, bringt dies den Kontrahenten um die Möglichkeit, weiterzumachen und somit ist es notwendig, den Angriff von vorne zu beginnen. Direkte Antwort auf einen laufenden Angriff. Reflexreaktion bei defensiver/offensiver Aktion

PROGRESSIVES VORRÜCKEN - PROGRESSIVE ERWIDERUNG Das Vorrücken wird aufbauend zu den folgenden Zwecken genutzt: • Um einem Angriff von Arm oder Bein Schwung zu verleihen. • Um eine offensive Linie zu behindern. • Um in einer offensiven oder defensiven Serie außen und innen zu schlagen. • Um eine aggressive Bewegung abzuschneiden oder abzulenken. • Um eine offensive Kombination oder einen defensiven Gegenangriff zu erwidern und anzupassen. • Um den Gegner in einer mit offensiven oder defensiven Bewegungen verbundenen Reaktion, die in verschiedenen Winkeln und auf verschiedene Bereiche des Körpers angreift, den Weg zu versperren. Deshalb ist es fast unmöglich, die Lawine an Schlägen aufzuhalten.

RÜCKZUGSLINIE Um sich mit Erfolg zurückzuziehen, ist es notwendig, das vorangestellte Bein des Gegners oder die unteren Teile des Körpers zu schlagen. Der Gebrauch vom Einreißen oder Zerreißen von Nerven, Sehnen oder Nervendruckpunkten ist eine häufige Technik des Fu-Shih Kenpo, weil eben diese soviel Schmerz erzeugt, dass sie die gesamte künftige Aggression des Gegners verhindert. Logischerweise sollten Hände und speziell die Daumen sorgfältig auf das Festhalten, Durchdringen und Ergreifen trainiert sein. Die Kralle im Fu-Shih Kenpo ist eine Waffe mit kurzer und langer Reichweite. Das Ausmaß an Schmerz und Verletzung ist, wird man mit der Kralle gequält, schwer und manchmal sind ihre Auswirkungen verhängnisvoll. Diese Technik wird von vielen KampfkunstPraktizierenden bevorzugt, weil sie so schnell wie ein Faustschlag ist und mehr Kontrolle über den Gegner in einer Angriffs-oder Verteidigungssituation ermöglicht.

GRUNDLAGEN FÜR EINE KONSTRUKTIVE VERTEIDIGUNG 1) Die offensive Linie zu stoppen oder zu blockieren, vorzugsweise im ä u ß e re n K re i s ( m a n b r a u c h t n i c h t soviel Geschwindigkeit und es ist sicherer). 2) Den offensiven Fuß oder Arm zu isolieren oder zu zerstören, während man eine mögliche Aggression behindert oder lähmt. 3) Einen Gegenangriff auf den Körper oder den Kopf zu starten, gemäß der Position des Körpers und der Möglichkeit, das Ziel zu erreichen. • Um beim Körper-an-Körper (Annäherung) das Durchdringen und/oder die Tiefe eines möglichen zweiten Schlages des Gegners zu verhindern. • Um das Vorrücken des Gegners unmöglich zu machen und so eine simultane defensiv-offensive Reaktion aufzunehmen. • Um den vorherigen offensiven Techniken des Kollegen zuvorzukommen. • Um unsere eigene innere Energie zu entfesseln oder aktivieren, indem wir den durchdringenden Blick und entschlossene und konzentrierte geistige Bereitschaft verwenden. Generell gibt es beim Fu-Shih Kenpo und vor allem, wenn unser Gegner Gefahr bedeutet, keinen Rückzug, es geht immer vorwärts. Der Rückzug erlaubt es dem Feind, unsere Reaktionen zu dominieren und zu kontrollieren und gibt ihm Zeit, seine Manöver zu planen. „WENN DU GUT TRAINIERT BIST UND DEIN GEIST STARK IST, SCHREITE ES IST IMMER VORWÄRTS. PROGRESSIV“


„Es gibt drei Grundschläge in diesem System: PEITSCHENDER Schlag, DURCHDRINGEN DER Schlag und TIEFER Schlag“




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Die Schlangentechniken im Shaolin Hung Gar Kung Fu Schlange : Die Techniken der Schlange erhöhen die Vitalität und die innere Kraft. Ihre Techniken beruhen auf der Philosophie des Elementes Wasser. Die Schlange ist stets in Bewegung. Sie nutzt die Kraft des Qi's für schnelle punktuelle Treffer mit den Fingern auf Schwachstellen des Körpers, bzw. auf die Weichteile. Die Techniken des Schlangenstils sind sehr präzise und weniger wild. Sehr wichtig ist es die geschmeidigen und flexiblen Bewegungen der Schlange zu imitieren. Während sich die Schlange ruhig bewegt, sind ihre Angriffe aber geradlinig und schnell, wobei die gestreckten Finger treffen und den Kopf oder die Giftzähne symbolisieren.









Garantierend mit seiner beeindruckenden internationalen Karriere- mehr als 200 Trophäen, 41 davon als alleiniger Meister - teilt George Bierman in dieser Arbeit seine mehr als 20 Jahre umfassende Erfahrung als Wettkämpfer im Kumite mit uns. Eine Serie von Grundlagentechniken, Konzepten und Ratschlägen, die wir alle, ob Anfänger oder Fortgeschrittener, kennen sollten, um unsere Fähigkeiten im Kampf zu verbessern: die Arbeit mit dem Raum, die Bewegungsrichtung, Richtungsänderungen, die des Verbesserung Gleichgewichts, Entfernungen, Timing, Körperhaltungen, Deckungen, Faust-und Tr i t t t e c h n i k e n , Kombinationen, Vorgriffe. Eine DVD, mit aufklärenden Tricks und Ideen. Das Ergebnis einer wahrhaften Erfahrung und viel Hingabe, in welchem nicht nur die Karateka, sondern auch Sportkämpfer sämtlicher Stile Inspiration und Wahrheit in Hülle und Fülle finden werden.

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Stell dich bitte den Lesern der Kampfkunst-International kurz vor: Hallo! Ich bin Caro, Thaiboxerin aus Leidenschaft, 26 Jahre alt, aus Berlin. verschiedenen Gyms trainiert. Unter anderem z.B. im Por Pramuk mit Buakaw oder im Sitmonchai mit Pornsanae. Das waren unglaublich tolle Erfahrungen und ich habe dort viel lernen können. Nicht nur fürs Training, auch menschlich hat es mich weiter gebracht. K.I: Wo und wie lange trainierst du schon? Ich trainiere jetzt seit ca. 6 Jahren im Ringside Gym Berlin unter Marcus Brosch. Caro: Ich selber bin Trainerin einer Frauen Gruppe und der VormittagsGruppe im Gym und gebe meine Erfahrungen gerne weiter. K.I: Was sind deine Ziele für 2014? Caro: Ich hoffe auf viele gute Gegnerinnen und spannende Kämpfe. Schön wäre natürlich auch die Chance auf einen Titelkampf. Ich habe für 2014 einen Sponsor der mich unterstütz und Kampfsport Artikel für mich bereitstellt, wie z.B. Thaiboxhosen, Handschuhe und alles was ich für mein tägliches Training brauche. K.I: Wo wird man dich als nächstes Treffen, steht schon der nächste Kampf an? Caro: Ein genaues Datum kann ich noch nicht nennen. Ich habe aber schon gut 3 Gegnerinnen geplant, gegen die ich antreten möchte. Ich werde euch auf jeden Fall auf dem Laufenden halten und euch informieren. K.I: Was sind deine Stärken? Und woran musst du noch arbeiten? Caro: Ich habe eine gute Rechte und starke Rundkicks. Allerdings bin ich nicht die Schnellste. Ich werde für die nächsten Kämpfe an meinem Tempo arbeiten müssen.

K.I: Nenn uns kurz deine KampfBilanz! Wie viele Kämpfe hast du bestritten mit welchen Ergebnissen. Caro: Ich habe jetzt 13 Kämpfe bestritten. Davon 8 Siege, 2 Unentschieden und 3 Niederlagen. K.I: Du bist Thaiboxerin mit Leib und Seele, betreibst du noch einen anderen Sport? C.A.: Wenn man so viel trainiert, eigentlich täglich, ist es relativ schwierig

da noch was nebenbei zu machen. Aber wenn ich Zeit habe, gehe ich gern auch mal zum Brazilian Jiu Jitsu um dem Körper auch mal andere Impulse zu geben und meinen kampsportlichen Horizont zu erweitern. K.I: Warst du schon mal in Thailand bzw. hast du diese Kultur und Tradition deiner Kampfkunst schon persönlich in diesem Land kennengelernt? Caro: Ja. Ich war jetzt 3 Mal jeweils einen Monat dort und habe in

K.I: Möchtest du den Lesern der Kampfkunst-International noch was auf den Weg geben? Caro: In Europa wird immer mehr K1 oder Kickboxen gekämpft. Ich fände es schön wenn die Leute wieder zurück zum Thaiboxen finden. Es hat so viel mehr Tradition, wesentlich mehr Techniken und somit auch Abwechslung. Auch Respekt unter den Kämpfern ist eher gegeben. Außerdem hat Thailand eine wunderschöne Kultur. Ich kann allen Sportlern nur empfehlen sich auch damit auseinanderzusetzen. K.I: Danke, Caro, für das Interview. Wir wünschen dir für deine weitere Laufbahn viel Erfolg. Das Interview führte: Maik Sieg. Fotos Archiv: Caro Abe



„Hallo! Ich bin Caro, Thaiboxerin aus Leidenschaft, 26 Jahre alt, aus Berlin“






YURI VILLEFORT

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MMA

Die Eröffnung des neuen Trainingszentrums UFC Gym im New Hyde Park Nassau NY ist ein großer Schritt, um zu erreichen, dass Mixed-Martial-Arts als legaler Sport in New York genehmigt werden.

Das größte Mixed-Martial-Arts Trainings-und Fitnesszentrum der Ostküste


Frontansicht des UFC Gym. UFC-Champion, Joe James Maurice Elmalem UFC Champion Forrest Griffin. Demonstration. UFC-Champion Frankie Edgar.

Text und Fotos: GM Maurice El Malem


Neues UFC-Trainingszentrum, das größte der Ostküste Das UFC-Trainings-und Fitnesszentrum ist das größte des Mixed-Martial-Arts der Ostküste mit 35000 Quadratmetern Bodenfläche und seinem eigenen Parkplatz. Diese beeindruckende Trainingshalle mit einer großen Vielzahl an Trainingsgeräten, speziell für die neue Ära des Sports und der Körperarbeit entworfen, ist für jeden, der sie zum Verbessern seines Körpers, Seele und Geistes verwenden will, in Reichweite. Es gibt Laufgeräte, statische Fahrräder, Boxsäcke, Hanteln, Sit Up Bänke und Fitnessgeräte, um alle Teile des Körpers zu trainieren. Die Anlagen sind ein essentielles Element, sie haben sogar einen Ju Jitsu-Trainingsclub, um brasilianische Kampfkünste zu erlernen, die wichtiger Teil des UFC-Trainings sind, um später im Octagon kämpfen zu können. Als ich eintrat und den Ring ausprobierte, empfand ich ihn als sicher für die Praxis. Der Boden ist gepolstert, um die wichtigen Elemente der UFC-Kämpfe, wie Stürze, Fegen, Umwerfen, Griffe und Ellbogenschläge zu absorbieren. Diese Technologie des gepolsterten Bodens ist exzellent, um Verletzungen zu vermeiden, was etwas ist, das jedem Sorgen macht, der an Kontaktsportarten teilnimmt. Im Bereich der Boxsäcke gibt es mehr als 30 Säcke, die auf unterschiedlichen Höhen angebracht sind, um den Praktizierenden zu ermöglichen, ihr höchstes Niveau zu erreichen, wenn sie die Säcke schlagen. Die Unterrichtssäle haben ebenfalls einen gepolsterten Boden. Das neue UFCTrainingszentrum hat einen großen Rezeptionsbereich, ein Café, Sportgeschäfte, die Trainingskleidung, T-Shirts und Ausrüstungen des Mixed-Martial-Arts verkaufen. Der Beitrag, um sich anzumelden, beträgt 50 Dollar im Monat für das Grundtraining und 100 Dollar für spezielle Programme. Es gibt persönliche Trainer für jeden Bereich und Profis in den unterschiedlichen Mixed-Martial-Arts, die das Trainingszentrum anbietet. Die Einrichtungen öffnen 24 Stunden täglich 7 Tage die Woche und sind in der Nähe der Autobahn von Long Island. Was den Eröffnungstag besonders machte, waren die Stars der UFC, die kamen, um ihre Unterstützung zu gewähren. Das gab mir die Möglichkeit, mich mit einigen Freunden zu treffen. Ich hatte die Gelegenheit, den Weltmeister der UFC Chuck Liddell zu interviewen, ein Kalifornier, der den Spitznamen „Himmelsmann“ erhielt, weil er einige der besten Kämpfer der UFC k.o. geschlagen hat, wie Tito Ortiz beim UFC 47 und Jeremy Horn beim UFC 54 und Randy Couture beim UFC 43 - die Revanche. Während eines kurzen Moments konnte ich ihm einige Fragen stellen. Kampfkunst International: In welchem Alter hast du angefangen, MixedMartial-Arts zu trainieren? Chuck Liddell: Mit 12 Jahren, ich praktizierte den freien Kampf sehr aktiv, also entschloss ich mich, zum Mixed-Martial-Arts zu wechseln und sieben Tage die Wochen zu trainieren. K.I.: Was war der emotionalste und denkwürdigste Kampf deiner Karriere im Mixed-Martial-Arts als Champion der UFC? CL: Ich erinnere mich besonders an den Kampf mit Randy Couture beim UFC 52. Ich musste den Meistergürtel des Mittelgewichts der UFC zurückbekommen und der Welt zeigen, dass ich der authentische Champion bin, der erste und einzige Mann, der Randy Couture k.o. geschlagen hat. Ich konnte keine weitere Niederlage wie die, die ich mit Randy beim UFC 43 erlitten hatte, ertragen. K.I.: Wie hältst du dich nach deinem Rückzug von der UFC beschäftigt? CL: Ich genieße es, bei meiner Familie zu sein, Kämpfer zu trainieren und die Organisation UFC bei der ganzen Welt zu promoten. K.I.: Was ist dein Rat für die neuen Kämpfer der UFC? CL: Habt Disziplin, übt und trainiert täglich. Seid gut mit euren Freunden und eurer Familie und gebt ein gutes Beispiel ab, ohne Drogen. Danke für deine Zeit, ich wünsche dir das Beste. Neben weiteren Stars der UFC waren beim Event unter anderem: Jon Jones, UFC-Champion, war sehr damit beschäftigt, Autogramme zu unterschreiben und mit jedem Spaß zu haben, lächelnd und ganz ein Gentleman. Jon ist ein großer Champion der UFC, besiegte Rashad Evans beim UFC 145, Mauricio Shogun Ria mit einem technischen k.o. Beim UFC 128, Stephan Bonnal beim UFC 94, Andre Gusmao beim UFC 87. Trotzdem ist er sehr aktiv als Wettkämpfer des Mixed-Martial-Arts in der UFC. Forrest Griffin, Ex Champion des Mittelgewichts, mit einem Rekord von 19-7-0 aus Columbus, Ohio. Ex-Polizeibeamter, der sich nun komplett der UFC widmet. Frankie Edgar, Ex Champion des Leichtgewichts der UFC, ein zauberhafter Mann, der jeden mit Respekt und Professionalität behandelt. B.J. Penn, der Favorit, Ex Champion der UFC, Praktizierender von Muay Thai und Jiu Jitsu, ehrgeizig und sehr charismatisch. Er ist ein aus dem MMA hervorragender Star.




Jeet Kune Do ist ein von Bruce Lee entwickeltes Kampfkunstsystem bzw. Selbstverteidigungskonzept. Das primäre Ziel im Jeet Kune Do ist es, den gegnerischen Angriff so früh und so stark wie möglich abzufangen; nicht nur den physischen Angriff, sondern die komplette Angriffsmotivation des Gegners.

Aktive Verteidigung Bruce Lee sprach hierbei von einer aktiven Verteidigung. Er vertrat die Ansicht, dass eine aktive Verteidigung, die den Gegner stoppt und ihm dann nicht erlaubt einen weiteren Schlag oder Tritt auszuführen, die beste Art ist, sich selbst zu verteidigen. In Betracht kommen der Stopptritt und Stoppschlag. Das Einsetzen dieser Waffen ist distanzabhängig.

Distanz Im Kampf ändert sich ständig die Distanz. Eine gute Fußarbeit kann die richtige Einschätzung der Distanz gewährleisten. Mit dem unterbrochenen Rhythmus kann auch das Distanzgefühl des Gegners verwirrt werden, während man das eigene kontrolliert. Eine wechselnde Fußarbeit erschwert dem Gegner, effektiv einen Angriff zum richtigen Zeitpunkt zu starten. Hat man die Distanz im Griff, so kontrolliert man den Gegner. Bewegt man sich i m me r wie de r a u ß e rh a l b d e r Re ic hwe it e und w a rt e t a u f d e n Gegner, bis er den Schritt macht, um das Ziel zu erreichen, so kann d i e lä ng s t e Waff e d e s Kö rp e rs e ing e s e t z t we rd e n , u m z u m nächstgelegenen Ziel des Gegners zu gelangen. Hierbei wird dann der Stopptritt eingesetzt. Das Ziel wäre hier die Kniescheibe oder das Schienbein zu treffen, um neben des Stoppens auch die Mobilität des Gegners zu hemmen. Befindet man sich schon in einer Distanz, in der der Gegner ohne einen Schritt das Ziel treffen kann, so kann mit der Hand geschlagen werden. Dieser soll genug Power und Druck haben, um den gegnerischen Angriff zu stoppen. Wird ein Fingerstich zu den Augen benutzt, so soll dadurch auch die Sicht genommen werden. Das effektivste Abfangen kann in zwei Zeitphasen durchgeführt werden: zum Zeitpunkt der

Vorbereitung des Angriffes und während der Angriffsausführung. Grund dafür ist, dass der Angreifer sich in diesen Zeitphasen öffnet. Der Stoptritt oder Stopschlag nutzt diesen freigegeben Raum aus. Jeet Kune Do ist ein aggressives Kampfkunstssystem, das auf eine reine Selbstverteidigung ausgelegt ist. Unnützige Bewegungen, die nichts mit dem Kampf zu tun haben, gehören nicht zum Jeet Kune Do. Ziel ist es im Training, sich mit Trainingsmethoden zu beschäftigen, mit der die Selbstverteidigung bzw. die aktive Verteidigung und Eigenschaften wie Reaktion, Power, Distanzgefühl und Timing usw. geschult werden.

Über den Autor: Selim Bugur ist ein Instruktor für Jeet Kune Do & JKD Grappling unter Sifu Larry Hartsell. Zur Zeit leitet er die Berlin Jeet Kune Do Group in Berlin und gibt Seminare für Jeet Kune Do, Mixed Martial Arts, Grappling und philippinische Kampfkünste im In- und Ausland. Des Weiteren unterrichtet er in Berlin auch im Imag e.V. und begleitet Sifu Frank Burczynski bei seinen Seminaren als Assistent Instruktor. Zudem bietet Selim Bugur eine professionelle Ausbildung zum Jeet Kune Do an. Neben den Techniken werden auch theoretische Aspekte, wie Prinzipien und Taktiken im Kampf und der Selbstverteidigung unterrichtet.


„In Betracht kommen der Stopptritt und Stoppschlag. Das Einsetzen dieser Waffen ist distanzabhängig“ Die neue DVD von Selim Bugur Vor kurzem ist eine neue DVD von Selim Bugur erschienen. In dieser DVD wird die Nahdistanz im Jeet Kune Do sog. Trapping gelehrt. Hier erlernt man verschiedene Details über diese Distanz. Es werden auch verschiedene Einstiege erläutert, um von der Trittdistanz erfolgreich in die Nahdistanz zu kommen. Für mehr Informationen und Anfragen über aktuelle Seminare besuchen Sie uns im Internet: www.jkdgroup.de oder senden Sie uns eine Email: info@jkdgroup.de



Wing Chun Gegenüberstellen Hallo erneut an alle! In meiner zweiten monatlichen Kolumne für Budo International würde ich euch gerne vom Konzept des CRCA Wing Chun erzählen, dem „Gegenüberstellen“. Der Ausdruck „Gegenüberstellen“ (Ying Sai) beim Wing Chun bedeutet den frontalen Bezug eines Kämpfers zum anderen. Ein anderer Ausdruck, Ying Chiu, bezieht sich auf die „Position der Ausrichtung“ eines Kämpfers zum anderen. Der „GegenüberVorteil“ tritt auf, wenn sich ein Kämpfer nach vorne stellt und der Gegner mit ihm zum Rücken steht. Diese vorteilhafte Position bedeutet nicht in sich einen Sieg, aber einen Vorteil, um anzugreifen oder zu verteidigen. Man kann ein einfaches Bild dieser gegenüberstehenden Haltung bei der Art finden, wie die Kriegsschiffe auf den großen Meeren kämpften. Da sie die Waffen an beiden Seiten im 90°-Winkel von Bug und Heck zielend angebracht hatten, mussten sie sich vor dem Schießen, um dem Gegner das Feuer zu eröffnen, an die Seite des Gegners positionieren. Der Nachteil bestand darin, dass sie, auch wenn sie ihre Feuermacht auf den Gegner konzentrieren konnten, der Gegner in der Position war, um einen Gegenangriff zu starten und mit derselben Wirksamkeit zu schießen. Diese gleichgestellte Position führte dazu, dass beide Teile großen Schmerz erlitten. Es war letztendlich egal, wer wen vernichtete. Nach mehreren Erfahrungen dieser Art von Schiffskampf kam irgendeinem schlauen Strategen die Lösung, eine als „crossing the T“ bekannte Strategie. Dieser Ausdruck meint die Position, bei welcher sich ein Schiff sich seitlich positioniert und dem Heck des gegnerischen Schiffes gegenüberstellt (sozusagen den Weg des einen Schiffs frontal horizontal kreuzt). Dies erlaubt es ihm, auf den Feind zu schießen, ohne dass dieser das Feuer zurückgeben kann. Die Waffen waren auf das Meer gerichtet, während die des anderen Schiffs ihr Ziel anpeilten. Dies ist die Idee des Vorteils der Ausrichtung, in welcher eure „Waffen“ auf den Feind zielen und die seinen „das Meer anpeilen“. Vorteil der Ausrichtung - Wenn der Wing Chun-Kämpfer dazu fähig ist, den Vorteil der Ausrichtung zu erreichen und sich vor einen Rivalen zu stellen, der seitlich oder mit dem Rücken zu ihm steht, sagt man, dass er sich von dessen „toten Seite“ her nähert. Für jeden Bereich außerhalb der „lebenden Zone“ - das 90° Spektrum mit seiner zentralen Scheitellinie und symmetrisch von 45° auf jeder Seite auf das bezogen, was man für in der Toten Zone befindlich hält. Dieser Bereich ist am schwierigsten zu verteidigen, und wenn der Gegner ihn anpeilt, entsteht eine Winkelbeziehung, die es sehr schwierig macht, einen Gegenangriff zu starten. Deshalb ist der Tote Bereich des Gegners der sicherste Bereich, um einen Angriff zu beginnen. Das Diagramm unten zeigt eine Perspektive von der Lebenden Zone und der Toten Zone aus in drei unterschiedlichen Kampfpositionen. Man sagt, dass man den „Vorteil der Ausrichtung“ hat, wenn ein Teil deiner Lebenden Zone (sei er auch noch so klein) mit einem Teil deiner Toten Zone zusammenstößt, und kein Teil seiner Lebender Zone mit deiner Toten Zone zusammentrifft. In einer typischen Analogie des Wing Chun kann man die Lebende Zone von 90° mit den Scheinwerfern vergleichen, die von Gefängniswärtern verwendet werden, um entflohene Gefangene, die querfeldein laufen, zu lokalisieren. Im Kampf verkörpert der Wing Chun-Kämpfer beide Rollen. Er ist der entflohene Gefangene, da er sein Fußspiel verwendet, um zu vermeiden, durch den „Scheinwerfer“ des Gegners entdeckt zu werden. Er ist auch die Gefängniswache und versucht, den

„Gegner“ immer mit seiner eigenen Lebenden Zone angestrahlt zu halten. Deshalb gibt es einen kontinuierlichen Kampf um die Position unter zwei Wing Chun-Herausforderern hohen Niveaus in Chee Sau (klebende Hände), Sparring oder Praxisübungen. Danach ist die Bedeutung des Zielens im CRCA Wing Chun deutlich bewiesen. Dies kann man bei vielen Kampftechniken sehen, einschließlich derer, die wir hier zeigen, der Kämpfer des CRCA Wing Chun muss immer die Idee des Gegenüberstellens im Kopf haben, bevor er irgendeine Fußbewegung, die dieses Verhältnis verändert, durchführt. So oft wie möglich wird er einen Schritt in die Richtung, die ihm den Vorteil der Ausrichtung verschafft, machen, egal wie leicht dieser sein mag. Die Absicht der Strategie ist, dass auch der leichteste Vorteil der Ausrichtung, der durch den ersten Schritt des Wing Chun-Kämpfers erlangt wird, durch den Gegner selbst, sogar unfreiwillig, vergrößert werden kann. Deshalb könnte aus einer Deckungsposition bei einer offenen Konfrontation, auch wenn ihr einen kleinen Schritt außerhalb des vorderen Beines eures Gegners machen würdet, um einen kleinen Vorteil zu erreichen, der Gegner diesen vergrößern, indem er einen Schritt nach innen macht - vielleicht ohne überhaupt zu wissen, dass er euch gerade den Vorteil der Ausrichtung verschafft, wenn er sich in die einzige Richtung bewegt, die nicht von eurem Fuß blockiert ist. Er folgt dem freien Weg, der ihn zum Nachteil der Ausrichtung führt, immer wenn ihr den richtigen Schritt getan habt, um ihn zu „dominieren“. Es kann sein, dass der Gegner sich nicht einmal bewusst ist, dass dieser Vorteil existiert. Zum Beispiel werdet ihr, wenn eine Technik von einer offenen Konfrontation aus (ihr mit dem linken Bein vorne und er mit dem rechten) ausführt, immer einen Schritt mit eurem linken vorderen Bein außerhalb seines vorderen rechten Beins machen. Auch wenn der innewohnende Vorteil der Ausrichtung, den ihr gerade aufbaut, nicht augenscheinlich sein mag, wenn ihr fortfahrt, euch zu bewegen, oder er weiterhin seinen Fuß nach vorne bewegt, wird er letztendlich euch den Rücken zuwenden mit seiner gefährdeten Toten Zone. Von einer geschlossenen Konfrontation aus (beide Kämpfer mit dem linken Bein vorne) wäre es besser, einen Schritt innerhalb seines vorderen Beins zu machen, wenn ihr einen Tan Dan ausführt, um seinen Jab mit der linken Hand zu stoppen. Macht der Gegner einen Schritt nach außen, „würde er euch den Rücken zeigen“. Dieses Konzept funktioniert mit der Theorie der Zentrallinie, über die wir in der nächsten Kolumne von Budo International schreiben werden. Das letzte Ziel ist es, wenigstens einen der beiden Vorteile zu erlangen, nicht beide, jedes Mal, wenn ihr die Technik ausführt, indem ihr das Fußspiel verwendet. Einen Schritt zu tun und es zu beachten, sich korrekt gegenüberzustellen, funktioniert sehr gut innerhalb einer Struktur, die für die Selbstverteidigung angewandt wird. Im kurzen Beispiel des Tan Da hättet ihr einen Schritt nach außen gemacht, ihr hättet auch den Tan Sau und den Schlag geschwächt, indem ihr den Körper entfernt von der Richtung, die ihr stärken wollt, und so seine Schwerfälligkeit und sein Ungleichgewicht hervorgerufen werden. Anstelle davon würde einen Schritt nach innen zu tun, um wenigstens einen Vorteil der Ausrichtung aufzubauen, beiden Bewegungen gleich Winkelkraft und -Struktur geben. Tatsächlich wird euer Schritt, desto mehr er nach außen gehen wird, auch stärker „gekreuzt“ werden und durch Tan Sau aus dem Gleichgewicht gebracht werden. Und desto mehr wird euer Schlag in Richtung der Zentrallinie gelenkt gehen (oberhalb in Richtung des Punktes).

Die „Lebende Zone“ und die „Tote Zone“. Bei den drei Figuren (Bild Nr. 1) zeigt sich die „Lebende Zone“ - von welcher aus wir effektiv angreifen und uns verteidigen können - im offenen Bereich des Kreises. Alle anderen Gebiete um den Kreis beinhalten die „Tote Zone“. Beachtet die Auswirkung, wie anders die Ausrichtung in dem Winkel ist, indem sie sich zur Zentrallinie platziert, bezüglich der „Lebenden Zone“.


Die Theorie der Ausrichtung stellt ebenso die Grenze des Spektrums so fest, dass man sich im Verhältnis zum Gegner drehen kann - ihr solltet euch nicht über den Punkt hinaus drehen, an dem die äußere Grenze deiner Lebenden Zone mit der Zentrallinie zusammentrifft oder du wirst deinem Gegner den Vorteil der Ausrichtung einräumen. Deshalb werdet ihr sehen, dass der Kämpfer, aus eigenem Interesse, seine eigene Zentrallinie, die im Bezug der Toten Zone des Gegners steht, bewahren muss. Diese Aufstellung erlaubt ihm nicht nur, zumindest dteine gleiche

Chance zu haben, anzugreifen, sondern auch seine Tote Zone im 45°-Winkel zur Front des Gegners zu erhalten. Deshalb ist der obere Teil des Körpers immer im Verhältnis auf das 90°-Spektrum, gemäß der Position des Angelpunkts Choh Ma unabhängig von der Position der Füße, platziert. Mit anderen Worten, wenn der ganze untere Teil des Körpers von der Gürtellinie aus mit zähflüssigem Nebel bedeckt sein würde, hätte der Gegner keine Möglichkeit zu wissen, ob ihr euch in einer gedrehten, verstärkten, vorangestellten oder nachgestellten

Position befinden, nur dass ihr euch gegenüber von ihm befindet mit eurer Lebenden Zone im 90°-Winkel. Wegen alldem kann die Strategie der Ausrichtung auf einen Kampfkünstler egal welchen Stils angepasst werden. Das Konzept des Gegenüberstellens in Verbindung mit dem der Zentrallinie wurde detailliert in Volume II meiner Bücherserie analysiert, in welcher ich das Fußspiel Loy Seen Wai und Ngoy Seen Wai in der Arbeit über Ma Boh beschreibe. In eben dieser Ausgabe werdet ihr mehr Informationen über diese Bücher finden.


Wing Chun

Folge 1 Foto 1A - vorbereitete Kämpfer in einer offenen Konfrontation. Foto 1B - Als Thomas versucht, mit einem Jab der rechten Hand zu schlagen, verwendet Mario López Ngoy Seen Wai und macht einen nach außen gerichteten Schritt und macht den Sternschritt nach außen mit seinem vorangestellten Fuß, während er mit seinem Chop Kuen nach unten die nun verletzbaren Rippen von Thomas angreift. Gebt Acht auf das, womit dieser Schlag Kontakt aufnimmt, während Thomas seinen Schlag ausstößt, bevor der vordere Fuß von Mario den Boden berührt, um den Jyeh Lick („Kraft ausleihen) zu maximieren, indem er den Gegner schlägt, während dieser versucht, ebenfalls zu schlagen. Foto 1C - Thomas versucht weiterzumachen, stößt seinen Schlag mit der linken, hinteren Hand aus, diese bleibt wegen der besseren Ausrichtung Marios kurz, nun kann Mario einmal mehr die ausgeliehene Kraft mit einem kleinen Loy Seen Wai (nach innen zum Angelpunkt gerichteter Schritt) verwenden, um als nächstes seinen Vorteil der Ausrichtung zu verbessern, während er einige Cheh Kuen (gerader Fauststoß) mit der linken Hand auf den Kiefer schleudert. Foto 1D - Von seinem nun deutlich überlegenen Vorteil der Ausrichtung fast hinter dem Gegner aus setzt Mario den Angriff mit einem diagonalen Faustschlag Loy Doy Gock Kuen fort.

Zwei Folgen, die die Form verdeutlichen, augenblicklich den Vorteil der Ausrichtung zu erlangen von z wei unterschiedlichen Ausgangspositionen aus, die dieselben Bewegungen verwenden.


Folge 2 Foto 2A - vorbereitete Kämpfer, dieses Mal in einer geschlossenen Konfrontation Foto 2B - Als Thomas versucht, mit der vorderen linken Hand zu schlagen, verwendet Mario Ngoy Seen Wai mit einem nach außen gerichteten und gedrehten Schritt von seinem rechten hinteren Bein, während er einen Chop Kuen mit der linken Hand nach unten ausstößt auf die Rippen von Thomas. Einmal mehr muss dieser Schlag den Kontakt mit Thomas aufnehmen, bevor der vordere Fuß von Mario den Boden berührt, um den Jyeh Lick („Kraft ausleihen“) zu maximieren, indem er den Gegner schlägt, während dieser versucht auch zu schlagen. Foto 2C - Thomas versucht, fortzufahren, stößt seinen Schlag mit der hinteren rechten Hand aus, dieser bleibt durch den Vorteil der Ausrichtung von Mario kurz, nun kann Mario einmal mehr die geliehene Kraft mit einem kleinen Loy Seen Wai (nach innen zum Angelpunkt gerichteter Schritt), um daraufhin seinen Vorteil der Ausrichtung zu verbessern, während er einige Cheh Kuen (gerader Fauststoß) mit der linken Hand auf den Kiefer schleudert. Foto 2D - Vo seinem deutlich überlegenen Vorteil der Ausrichtung fast hinter dem Gegner aus, beendet Mario den Angriff mit




Qualität und Kontinuität

Chikara

Die ausverkaufte „Universal Hall“ in Berlin war zum vierten Mal der Schauplatz vom Event „Battle Of 18 Berlin“. Insgesamt wurden spektakuläre Kampfpaarungen ausgetragen. Den Zuschauern wurden Boxkämpfe im Profi und Amateurbereich geboten, VollkontaktKämpfe im Kyokushinkai Karate und Fights im K-1.

Aus dem Stall der Sportschule Chikara kamen die Karaman Brüder an diesem Kampfabend in den Ring. In den Vorkämpfen trat Alpay Karaman in den Ring gegen Timo Christensen. Die K-1 Kampfpaarung über 95kg wurde von den Unparteiischen als unentschieden gewertet.

Fightcard Ein gutes Händchen bei der Fightcard bewies der Veranstalter. Die Kampfpaarungen waren ausgeglichen und dadurch spannend. Ob es die Berliner Sportschulen waren, die Kämpfer stellten, die Kämpfer aus H a m b u rg , o d e r d i e a u s U n g a r n angereisten Gegner - es gab immer Kampfgeist und Können zu bestaunen.

Hauptkampf Es war mittlerweile bereits Mitternacht, als Bülent Karaman nach Thaibox-Regeln +95kg in den Ring stieg. Sein Gegner, Tihamer Brunner, kam aus dem Sayu Gym in Ungarn. Der Kampf war auf 5 x 3 Minuten angesetzt. Über diese Distanz sollte es jedoch nicht gehen. Bülent Karaman gewann den Kampf in der 3.Runde durch ko und konnte somit den World Champion Gürtel der WKU nach Berlin holen. Der Gürtel wurde von Schauspieler Jürgen Vogel

überreicht. Die Zuschauer feierten ihren neuen Weltmeister euphorisch!

Gegner willkommen Nun werden sicherlich viele Glücksritter nach Berlin kommen, um diesen World Champion Titel wieder abzujagen. Da ist gut für die Berliner Kampfsportszene, die sich schon auf neue spannende Events freuen kann. Bülent Karaman wird jedenfalls weiterhin hart trainieren, damit er den WKU Gürtel der Königsklasse so lange wie möglich verteidigt und in Berlin behalten kann. Text: Olaf Schönau Fotos: Archiv AsiaSport








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