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Unser Vereinsvorstand

Damit unsere Vereinsmitglieder wieder einmal sehen, welche Gesichter aktuell für unseren Verein «den Kopf hinhalten», bat sie die Redaktion um einen kurzen Steckbrief, die Beantwortung einiger Fragen und um ein Foto aus der näheren Vergangenheit.

Redaktion «Bündner Wald»

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Steckbrief

Vorname und Name: Walter Krättli Im Vorstand seit: 2015 Funktion im Vorstand: Präsident Wohnort: Untervaz Arbeitsort/-geber: ibW HF Südostschweiz Hobbys: Natur allgemein und Kochen

Weshalb bist du Mitglied von Graubünden Wald?

Mir gefällt der Austausch mit Berufskolleginnen und -kollegen generell. Graubünden Wald ermöglichte mir, viele davon kennenzulernen und auch Kontakte zu pfegen.

Was ist deine Motivation, im Vorstand von Graubünden Wald mitzuwirken?

Wo kein Engagement ist, da läuft auch nichts. Man kann nicht immer auf die anderen verweisen.

Was wünscht du dir von unserer Politik?

Insbesondere von der kantonalen Politik wünsche ich mir mehr Gehör auch für die Anliegen des unerschütterlich scheinenden Waldes.

Was wünscht du dir vom Forstdienst?

Dass die im Bündner Wald Beschäftigten Bedingungen haben, stolz und mit Freude auf ihre Arbeit blicken zu können.

Wie stellst du dir den Wald deiner Wohngemeinde im Jahr 2100 vor?

Die schönen Lärchen der über Förstergenerationen aufgebauten Lärchen-Buchen-Bestände haben in den vergangenen Jahren schon gelitten. Aber neue Handlungsweisen werden neue schöne Bäume bringen.

Worin siehst du für den Forstdienst die grösste Herausforderung der nächsten 40 Jahre?

Die Bedeutung des «Verkaufens» all der wertvollen, aber monetär schwierig zu beziffernden Leistungen unseres Waldes sehe ich leider nicht kleiner werden.

Zu welchem Wald hast du die emotional engste Beziehung?

Da gibts keinen speziellen. Schöne Orte gibts überall. Der Moment machts aus.

Steckbrief

Vorname und Name: Cristina Fisler Im Vorstand seit: 2014 Funktion im Vorstand: Vizepräsidentin, Vorsitz «Bündner Wald» Wohnort: Lantsch/Lenz Arbeitsort/-geber: Tiefencastel, Amt für Wald und Naturgefahren Hobbys: kein besonderes, aber viele

Weshalb bist du Mitglied von Graubünden Wald?

Als ich mein Amt als RFI angetreten habe, hat mich der damalige Präsident Edi Taverna über die Tätigkeiten des Vereins eingehend informiert und mich sofort überzeugt, beizutreten.

Was ist deine Motivation, im Vorstand von Graubünden Wald mitzuwirken?

Ich fnde es toll, mein Wissen für den Verein einsetzen zu können. Ich sehe mich auch als Verbindung zwischen dem Amt für Wald und Naturgefahren und dem Verein.

Was wünscht du dir von unserer Politik?

Mehr Sensibilität für die Anliegen des Waldes. Aber auch für die Menschen, welche im Wald arbeiten.

Was wünscht du dir vom Forstdienst? Wie stellst du dir den Wald deiner Wohngemeinde im Jahr 2100 vor?

In den letzten 20 Jahren hat der Tourismus in Lantsch immer mehr an Bedeutung gewonnen. Im Wald hat sich viel verändert. Es sind neue Wege für Wanderer und Biker entstanden, der Wald musste neuen Langlaufoipen Platz machen, Waldteile sind lichter geworden und werden neu beweidet. Wir sind jetzt schon daran, die Wälder so zu gestalten, wie sie in 80 Jahren aussehen werden. Die Bewirtschaftung des Waldes ist dynamisch und muss sich an die Ansprüche der aktuellen Gesellschaft anpassen. Wie diese Ansprüche in 80 Jahren aussehen werden, ist kaum vorauszusehen. Ich wünsche mir, dass es immer noch gut strukturierte und stabile Wälder geben wird, welche unsere Landschaft schön gestalten und die Ansprüche der zukünftigen Gesellschaft weiterhin erfüllen können.

Worin siehst du für den Forstdienst die grösste Herausforderung der nächsten 40 Jahre?

Der Klimawandel wird die grösste Herausforderung für uns sein. Unsere Wälder sollten sich mehrheitlich zu Laubwäldern entwickeln. Andererseits werden zum Beispiel Naturgefahrenereignisse häufger, Neobioten und der Wildeinfuss zunehmen. Sozusagen sind es die gleichen Herausforderungen wie heute, einfach intensiver.

Zu welchem Wald hast du die emotional engste Beziehung?

Es gibt viele Wälder, wo ich mich besonders wohlfühle. Die Wälder meiner Kindheit sind aber sicher diejenigen, wo ich mich zu Hause fühle.

Steckbrief

Vorname und Name: Mario Denoth Im Vorstand seit: 2018 Funktion im Vorstand: Kassier Wohnort: Ramosch Arbeitsort/-geber: Strada, Forstamt Valsot Hobbys: Langlauf und Jagd

Weshalb bist du Mitglied von Graubünden Wald?

Die Forstbrache braucht funktionierende Verbände. Graubünden Wald vertritt Forstpersonalanliegen und der Austausch zwischen Forstmitarbeitern wird mit verschiedenen Anlässen organisiert, wie z.B. die Holzereimeisterschaften oder der Skipostenlauf. Das sind immer Topanlässe und müssen unbedingt erhalten werden. Die Fachzeitschrift «Bündner Wald» erscheint alle zwei Monate und beinhaltet sehr interessante Artikel.

Was ist deine Motivation, im Vorstand von Graubünden Wald mitzuwirken?

So kann ich meinen Teil im Verein Graubünden Wald beitragen. Viele wichtige und interessante Themen werden vom Vorstand behandelt. Ich möchte hier an Forstmitarbeiter appellieren, eine Funktion, sei es in einer Kommission oder als Vorstandsmitglied, in unserer Branche zu übernehmen.

Was wünscht du dir von unserer Politik?

Die Forstlobby sollte in der Politik noch stärker werden, damit unsere Anliegen stärker umgesetzt werden.

Was wünscht du dir vom Forstdienst?

Dass die gute Zusammenarbeit und die Unterstützung unter den Forstbetrieben erhalten bleiben. Auch die Kommunikation mit dem AJF soll weiterhin verbessert werden. Bei mir in der Region funktioniert dies sehr gut.

Wie stellst du dir den Wald deiner Wohngemeinde im Jahr 2100 vor?

Mein Wunsch ist, dass in 80 Jahren die heutige Verjüngung im Schutzwald ihre Schutzfunktion übernimmt und die heute defnierten waldbaulichen Ziele erfüllt werden. Ich kann mir gut vorstellen, dass z. B. die Alpnutzung rückgängig sein wird. Viele Weiden werden einwachsen und zur Vergrösserung der Waldfäche führen. Zum anderen wird die Klimaerwärmung immer mehr Einfuss auf unsere Arbeit haben.

Worin siehst du für den Forstdienst die grösste Herausforderung der nächsten 40 Jahre?

Die Schutz- und die Wohlfahrtsfunktion des Waldes muss noch besser in Wert gesetzt werden. Ich hoffe, dass das Holz im allgemeinen wieder an Wert zulegen kann. Bei der Fichte und der Föhre sehe ich hier ein grosses Potenzial. Die Folgen der Klimaerwärmung werden auch Herausforderungen im Waldbau mit sich bringen (z. B. die Höhenstufenveränderung oder die Baumartenzusammensetzung).

Zu welchem Wald hast du die emotional engste Beziehung?

Zu Schutzwäldern, die unter starkem Einfuss von Wild und Trockenheit leiden. Da will man keine Fehler im Waldbau machen und in absehbarer Zeit auch Erfolge erzielen.

Steckbrief

Vorname und Name: Hanspeter Thöny Im Vorstand seit: 2019 Funktion im Vorstand: Aktuar Wohnort: Grüsch Arbeitsort/-geber: Gemeinde Grüsch

Weshalb bist du Mitglied von Graubünden Wald?

Gerade an Versammlungen wie z. B. von Graubünden Wald trifft man Bekannte, ehemalige Schulkollegen der Berufsschule oder später von der Försterschule und Freunde. So können die Kontakte und die Freundschaften gepfegt werden. Natürlich interessieren mich auch Themen wie z. B. der bevorstehende Gesamtarbeitsvertrag oder die Wald-Wildsituation, mit welchen sich der Verein Graubünden auseinandersetzt.

Was ist deine Motivation, im Vorstand von Graubünden Wald mitzuwirken?

Auch ein Verein wie Graubünden Wald betreibt in gewissem Masse Politik. Der Vorstand an vorderster Front vielleicht noch ein bisschen mehr und wer nicht politisiert, der wird politisiert.

Was wünscht du dir von unserer Politik?

Das was «der Forst» schon vor dreissig Jahren gewünscht hat, die Wald-Wildsituation muss endlich verbessert werden.

Was wünscht du dir vom Forstdienst?

Gut ausgebildetes und motiviertes Personal, welches Freude an den verschiedensten Tätigkeiten in den Wäldern hat. Der beste Motivator ist die Freude am Beruf respektive an der jeweiligen Tätigkeit.

Wie stellst du dir den Wald deiner Wohngemeinde im Jahr 2100 vor?

Die Fichtenwälder werden in der montanen Stufe durch wärmeliebende und trockenresistentere Bäume verdrängt worden sein. Die Fichte wird höher in die subalpine Stufe abgedrängt. Somit denke ich, dass in der Gemeinde Grüsch die «Laubwälder» an Grösse zunehmen werden.

Worin siehst du für den Forstdienst die grösste Herausforderung der nächsten 40 Jahre?

Den Wald klimaft zu machen und die Artenvielfalt zumindest punktuell (Wildschutzzäune) zu erhalten.

Zu welchem Wald hast du die emotional engste Beziehung?

Dies ist der Wald oberhalb von meinem Haus. Dieser Schutzwald schützt das Anwesen und jene, die dort ein und aus gehen.

Steckbrief

Vorname und Name: Orlando Lerch Im Vorstand seit: 2014 Funktion im Vorstand: Beisitzer Wohnort: Tartar Arbeitsort/-geber: selbstständig Hobby: Skifahren

Weshalb bist du Mitglied von Graubünden Wald?

Ich arbeite selber im Wald und habe Freude an der Natur. Zudem konnte ich bei den Berufswettkämpfen immer auf die Unterstützung von Graubünden Wald zählen.

Was ist deine Motivation, im Vorstand von Graubünden Wald mitzuwirken?

Ich beteilige mich gerne in den OKs für den Skipostenlauf und für unsere Bündner Holzhauereimeisterschaft.

Was wünscht du dir von unserer Politik?

Den Forstdienst fnanziell gut zu unterstützen.

Was wünscht du dir vom Forstdienst?

Eine effziente und zielgerichtete Waldbewirtschaftung.

Wie stellst du dir den Wald deiner Wohngemeinde im Jahr 2100 vor?

Ich denke der Wandel des Klimas wird in unserer Region mehr Laubbäume hervorbringen.

Worin siehst du für den Forstdienst die grösste Herausforderung der nächsten 40 Jahre?

Den Jungwald nachhaltig aufzubringen, wird sicher eine sehr grosse Herausforderung.

Zu welchem Wald hast du die emotional engste Beziehung?

Auenwälder und Kastanienselven.

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Steckbrief

Vorname und Name: Mario Lucchinetti Im Vorstand seit: 2020 Funktion im Vorstand: Beisitzer Wohnort: Maloja Arbeitsort/-geber: Azienda forestale e lavori pubblici Bregaglia Hobbys: Fischen, Pilzsammeln, Hund, Jagd

Weshalb bist du Mitglied von Graubünden Wald?

Weil ich fest davon überzeugt bin, dass wir als Branche nur dann stark sind, wenn wir als Forstpersonal gemeinsam handeln. Es braucht einen Verein, der die Interessen des Forstpersonals vertritt, damit der Wald auch in Zukunft ein attraktiver Arbeitsplatz bleibt.

Was ist deine Motivation, im Vorstand von Graubünden Wald mitzuwirken?

Als Förster und Lehrmeister möchte ich mich dafür einsetzen, dass unsere Arbeitsplätze im Bündner Wald auch in Zukunft erhalten bleiben. Ich möchte mich auch dafür einsetzen, dass zentrale Waldanliegen von der breiten Bevölkerung verstanden werden.

Was wünscht du dir von unserer Politik?

Von unseren Politikern wünsche ich mir mehr Interesse für den Wald. Es ist wichtig, dass die Politik die Leistungen, die der Wald tagtäglich zugunsten der Öffentlichkeit vollbringt, wahrnimmt und wertschätzt. In diesem Zusammenhang darf man nicht vergessen, dass Waldleistungen keine Selbstverständlichkeit sind. Zentral ist heute vor allem, dass genügend Verjüngung aufwachsen kann. Die klimaresistenteren Baumarten werden dringend benötigt. Die fehlende Verjüngung ist eines der grössten Probleme. Besonders hier braucht es Schützenhilfe von der Politik.

Was wünscht du dir vom Forstdienst?

Ich wünsche mir, dass wir mehr Energie aufwenden, um wichtige Waldanliegen in der Öffentlichkeit zu vertreten. Unser Rohstoff Holz wird bei der bevorstehenden Energiewende eine hohe Bedeutung haben. Wir müssen uns für eine intakte Holzkette in Graubünden stark machen.

Wie stellst du dir den Wald deiner Wohngemeinde im Jahr 2100 vor?

Die Wälder in den höheren Lagen werden, bedingt durch den Klimawandel, wüchsiger. Dies gilt auch für Maloja. Hingegen bereitet mir die Entwicklung in den tiefer gelegenen Wäldern der Gemeinde Bregaglia Sorgen. Wir werden einige Abgänge bedingt durch Käfer und Trockenheit in Kauf nehmen müssen. Um die Waldleistungen für künftige Generationen nachhaltig zu sichern, brauchen wir eine klimaresistente Verjüngung.

Worin siehst du für den Forstdienst die grösste Herausforderung der nächsten 40 Jahre?

Dass auch in Zukunft genügend gut ausgebildetes Forstpersonal zur Verfügung steht. Dass unsere Holzabsatzkanäle verbessert werden, damit wir im Wald eine gute Wertschöpfung erzielen. Die wohl grösste Herausforderung ist der Klimawandel. Zentral für diese Aufgabe ist eine deutliche Reduktion des Wildeinfusses.

Zu welchem Wald hast du die emotional engste Beziehung?

Zu meinem Privatwald in Vicosoprano, den ich erst kürzlich erworben habe.

Steckbrief

Vorname und Name: Josias F Gasser Im Vorstand seit: 2012 Funktion im Vorstand: politischer Vertreter (alt Nationalrat) Wohnort: Gebr Wilen bei Wollerau Arbeitsort/-geber: Gasser Holding AG Hobbys: Berghäuser und Projekte anzetteln

Weshalb bist du Mitglied von Graubünden Wald?

Als Nationalrat wurde ich vom damaligen Präsidenten Beat Philipp angefragt, die Nachfolge von Nationalrat Sepp Cathomas anzutreten

Was ist deine Motivation, im Vorstand von Graubünden Wald mitzuwirken?

Den im Wald Arbeitenden musste ich nachhaltige Entwicklung nicht erklären Die zeigen mir, wie sie gelebt wird Es ist eine Freude mit dieser Tugend zusammenzuarbeiten

Was wünscht du dir von unserer Politik?

Wertschätzung gegenüber der besiedelungsrelevant wichtigsten Ressource Wald und Erkennen der Bedeutung der natürlichen Verjüngung im Klimawandel

Was wünscht du dir vom Forstdienst?

Freude an der Arbeit und an der Nachhaltigkeit im Wald

Wie stellst du dir den Wald deiner Wohngemeinde im Jahr 2100 vor?

Einen sich kostengünstig selbstverjüngenden Wald mit an den Klimawandel angepassten gesunden Baumarten

Worin siehst du für den Forstdienst die grösste Herausforderung der nächsten 40 Jahre?

Das Gleichgewicht im Ökosystem Wald unter den Herausforderungen der Klimakrise und der WaldWild-Problematik herzustellen

Zu welchem Wald hast du die emotional engste Beziehung?

Calanda Durfte miterleben, wie nach dem Brand von 1943, den mein Vater miterlebt hat, der verbrannte Wald als ökologisch wertvoller Schutz vor Naturgefahren wieder aufgeforstet wurde und mich seit meiner Kindheit über die Jugend- und Erwachsenenzeit in seinem wunderbaren Wachstum bis heute auf der Fahrt ins Familienmaiensäss «Oberberg» entzückt

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