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Die Kommissionen unseres Vereins stellen sich vor

Die FOPEKO

Die Forstpersonalkommission (FOPEKO) wurde 2009 auf Initiative des damaligen Präsidenten von Graubünden Wald, Beat Philipp, ins Leben gerufen. Die Kommission besteht aus bis zu zwölf Mitgliedern. Dabei sollen alle fünf Waldregionen und alle Berufsgruppen vertreten sein. Im Pfichtenheft der Kommission werden deren Zweck und Aufgaben wie folgt festgehalten: –Förderung der Berufsinteressen –Anliegen des Forstpersonals in den Vorstand von

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Graubünden Wald einbringen –Vertretung von Graubünden Wald an Delegiertenversammlungen des Verbands Schweizer

Forstpersonal (VSF) –Mitwirkung bei Stellungnahmen die das Bündner

Forstpersonal betreffen –Pfege des Gedankenaustauschs und der Kameradschaft unter dem Forstpersonal Seit der Gründung der Kommission konnte sich die FOPEKO bei folgenden Aktivitäten einbringen: –Leistungsvereinbarung der Beförsterung der

Forst reviere –Stellungnahme zur Totalrevision des kantonalen

Waldgesetztes –Positionspapier zur Zusammenlegung und Vergrösserung von Forstbetrieben –Organisation Revierförstertag Nach dem Scheitern eines Gesamtarbeitsvertrags für das Forstpersonal auf nationaler Ebene wird auf Wunsch des Bündner Forstunternehmerverbands und Graubünden Wald dieses Vorhaben auf kantonaler Ebene geprüft. Die FOPEKO wurde vom Vorstand GR Wald beauftragt, die Abklärungen für einen kantonalen Gesamtarbeitsvertrag an die Hand zu nehmen.

Zum Schluss noch dies

Die Waldwirtschaft ist immer mehr auf fnanzielle Abgeltungen aus den Kassen der öffentlichen Hand angewiesen (Bund, Kanton, Gemeinden). Damit diese Gelder fiessen können, braucht es gesetzliche Grundlagen. In der Schweiz sind die Meinungen und Stellungnahmen der Verbände im Gesetzgebungsprozess zentral. Vor diesem Hintergrund ist gute Verbandsarbeit ein wichtiger Pfeiler für die Arbeitsplätze im Wald. Zielgerichtete Verbandsarbeit ist anspruchsvoll und zeitaufwendig. Wir Forstleute tun gut daran, unsere grosse Schaffenskraft auch für die politische Verbandsarbeit zur Verfügung zu stellen.

Auch den Bündner Forstunternehmern ist es ein grosses Anliegen, dass in absehbarer Zeit ein GAV für das Forst-

personal unterzeichnet werden kann. (Bild: D. Buchli)

Die Organisation der Arbeitswelt Wald Graubünden (OdA)

Gemäss Departementsverfügung vom 26. Januar 2011 wurde die «Kommission zur Fort- und Weiterbildung von Forstwarten und Waldarbeitern» aufgelöst und durch die «Organisation der Arbeitswelt Wald Graubünden» (OdA – Wald Graubünden) ersetzt. Die OdA-Wald Graubünden ist verantwortlich für das Aus- und Weiterbildungsprogramm des Forstpersonals im Kanton Graubünden. Ausführendes Organ der OdA-Wald Graubünden ist die Ausbildungskommission. Diese besteht aus sieben ordentlichen Mitgliedern und drei Mitgliedern in beratender Funktion.

Ordentliche Mitglieder

AWN Amt für Wald und Naturgefahren Präsident und Geschäftsführer

SELVA Verband der Waldeigentümer Graubünden Arbeitgebervertreter BFUV Bündner Forstunternehmerverband Forstunternehmer Graubünden Wald Forstpersonal und Lehrbetriebe

Beratende Mitglieder

Amt für Berufsbildung Bildungszentrum Wald Berufsfachschule Samedan

Die OdA Wald Graubünden übernimmt die Aufgaben, die gemäss Bundesgesetz über die Berufsbildung (BBG), die Verordnung über die Berufsbildung (BBV) sowie gemäss dem Kantonalen Gesetz über die Berufsbildung und weiterführende Bildungsangebote den OdAs zugewiesen werden. Die Zielsetzungen zugunsten der forstlichen Aus- und Weiterbildung im Kanton Graubünden umfassen die folgenden Punkte: –Umsetzung der Verordnung über die berufiche

Grundbildung für Forstwart/in EFZ im Kanton

Graubünden –Organisation der überbetrieblichen Kurse (üK) –Sicherstellung der Koordination zwischen Lehrbetrieben, Berufsfachschulen und Anbietern der überbetrieblichen Kurse. –Zusammenarbeit mit dem Fürstentum Lichtenstein –Förderung der forstlichen Aus- und Weiterbildung im Kanton Graubünden Ausführendes Organ der OdA Wald Graubünden ist die Ausbildungskommission; deren Mitglieder werden von den jeweiligen Verbänden abgeordnet. Die wichtigsten Aufgaben der Kommission sind: –Erstellen des jährlichen Kursprogramms für die

Aus- und Weiterbildung –Durchführen des Qualifkationsverfahrens (QV) und Bildung der Prüfungskommission –Sicherstellung der fnanziellen Unterstützung durch Bund und Kanton –Vertretung der OdA Wald gegen aussen –Sicherstellung der Kommunikation zwischen den drei Lehrorten (üK, Betriebe, Schule) –Durchführung der Berufsbildnertagung –Unterstützung der Ausbildungsbetriebe und

Lehrstellensuchenden Die Ausbildungskommission trifft sich zwei- bis dreimal im Jahr. Um am Puls der Zeit zu bleiben, sind wir auf die Hilfe der ganzen Branche angewiesen. Wenn spezielle Bedürfnisse betreffend Kursen für die Weiterbildung vorhanden sind, sendet diese an das AWN zuhanden Dominic Schilling. Eine weitere Herausforderung ist die Suche nach angemessenen Kursobjekten für die Lehrlingsausbildung und wir freuen uns über jede Mitteilung zu interessanten Objekten für Kurse oder das QV an Dominic Schilling oder Flurin Guidon vom AWN. Mit der Hilfe der ganzen Branche, den Forstbetrieben und Forstunternehmungen kann die Lehrlingsausbildung auf einem hohen Niveau gehalten und gut ausgebildetes Personal für die Forstwirtschaft auf lange Sicht gesichert werden.

Die Holzhauereikommission

Seit 1988 werden alle zwei Jahre die Bündner Meisterschaften ausgetragen. Marcel Lerch schaute zurück und verfasste eine kleine Chronik des Holzhauereiwettkampfs in Graubünden. Thomas Färber, ehemaliger Revierförster von Flims, hatte die ersten beiden Bündner Holzhauereimeisterschaften 1988 und 1990 praktisch im «Alleingang» organisiert. Er war damals selbst ein sehr guter und eifriger Wettkämpfer mit Schweizer- und sogar Weltmeistererfahrungen. 1975 war Thomas der erste Schweizer Meister und 1979 durfte er, damals noch für den Kanton Bern startend, als Titelverteidiger nochmals antreten. 1976 startete Thomas auch an der Weltmeisterschaft in Sofa, Bulgarien. Das waren noch Zeiten. Thomas könnte hoch amüsant stundenlang von seinen Erlebnissen berichten. 1983 und 1987 startete Thomas, zusam-

men mit Walter Calonder und Carlo Jörg, wieder an den Schweizer Meisterschaften. Diesmal natürlich für den Kanton Graubünden. In der Kantonsklassierung belegte der Kanton Graubünden den sehr guten 3. Rang und in der Disziplin Entastung wurde Thomas Schweizer Meister! Mit diesen Erfahrungen organisierte Thomas dann wie oben erwähnt die ersten Bündner Holzhauereimeisterschaften. Dazu trafen sich circa 40 Forstwarte und Forstwartlehrlinge in Flims, um die fünf Disziplinen mit ihrer handelsüblichen Motorsäge zu absolvieren.

In der Zeit bis heute hat sich der Holzhauereiwettkampf sehr stark weiterentwickelt. Alle vier Jahre fnden die Schweizer Holzhauereimeisterschaften in Luzern statt. Jeder Kanton schickt seine besten drei aktiven Forstleute und seinen besten U24 (Lehrlinge) an diesen Wettkampf. Auch Graubünden selektionierte 1991 die ersten drei Aktiven und den besten Lehrling aus dem Wettkampf 1990 in Flims für die Schweizer Meisterschaften. Damit die Disziplinen für die Bündner Meisterschaften 1992 in Cazis perfekt eingerichtet und die Wettkampfergebnisse auch richtig gemessen werden konnten, wurde vom damaligen Bündner Forstverein und vom Bündner Revierförsterverein ein Beitrag von 5000 Franken gesprochen. Damit konnte man die Wettkampfeinrichtung und die Messinstrumente anschaffen. In dieser Zeit wurde vom Bündner Revierförsterverein auch erstmals eine dreiköpfge Holzhauereikommission gewählt, welche alle zwei Jahre half, die Bündner Meisterschaften durchzuführen. Zudem organisierte die Kommission die Selektionen zur Schweizer Meisterschaft. Mit diesen guten Strukturen und sehr motivierten Wettkämpfern gelang es Graubünden immer wieder, sehr gute Resultate an den Schweizer Meisterschaften abzuliefern. So schaffte Orlando Lerch 2007 den Sprung in die Nationalmannschaft und zugleich ins Stihl-Team. Mit Orlandos Schritt konnte das ganze Bündner Wettkampfteam sehr viel proftieren. Ein neues Ziel war eine Bündner Teilnahme an der WM 2012 in Minsk, Weissrussland. Zur Erreichung wurde 2011 mit grosser Unterstützung von Gion Willi, damals noch Förster beim Zweckverband Falknis, das Team «Bündner im Wettkampf» gegründet. Eine grosse, erfolgreiche Sponsoringkampagne half gute Voraussetzungen zu schaffen. Mit sehr viel Training, sehr gutem Material und besten Trainingsbedingungen ging das Bündner Team ans Werk. Sogar ein professionelles Mentaltraining sollte mithelfen, Bestleistungen in den Qualifkationen abzurufen. Der Aufwand hatte sich gelohnt. Das Ziel Qualifkation zur WM Minsk hatten wir mit Arno Illien bei den Aktiven und Orlando Lerch, zum dritten Mal infolge als U24, mehr als erreicht. Heute sind die «Bündner im Wettkampf» immer noch sehr erfolgreich unterwegs. Enrico Netzer, heute als Revierförster in Ferrera/Avers, durfte die Schweiz 2016 in Polen und 2018 in Norwegen an einer WM erfolgreich vertreten. Mit Gian Tschuor haben wir aktuell wieder einen sehr starken U24-Wettkämpfer. Gian hätte die Schweiz letztes Jahr an der WM in Zagreb vertreten dürfen. Covid-19 hat dieses Abenteuer leider verunmöglicht. Dieses Jahr müssen sich die schweizerische Nationalmannschaft mit vier Durchgängen und einem Streichresultat für die WM 2022 in Zagreb erneut qualifzieren. Bei dieser Qualifkation sind wieder

Solche Wettkampfbilder möchten wir gerne wieder live

sehen und geniessen können. (Bild: L. Conrad)

Bündner am Start. Mit Enrico Netzer bei den Aktiven messen sich gleich zwei junge Bündner für einen einzigen Startplatz in der Kategorie U24. Gian Tschour muss seine bestandene Qualifkation nochmals unter Beweis stellen. Nico Widmer, Forstwartlehrling aus Untervaz, unser Jüngster, wird dabei sicher auch mitreden wollen. Starke Unterstützung erhalten unsere Wettkämpfer neben unserem Team auch von ihren Ausrüstern, dem Stihl- und dem Husqvarna-Team. Arno Illien, Forstwartvorarbeiter in Cazis, ist seit 2013 als Trainer im Swiss-Team tätig und unterstützt so unsere Wettkämpfer mit seiner grossen Erfahrung. Wenn ich auf die Entwicklung des Holzhauereiwettkampfs in den letzten 30 Jahre zurückschaue, so ist das gleich wie überall im Sport oder in der Arbeitswelt. Die fünf Disziplinen sind immer noch die gleichen geblieben. Jedoch die Zeitvorgaben und die Präzision steigen jährlich in jeder Disziplin. Diese Leistungen können nur mit sehr viel zeitlichem Aufwand, perfektem Material, perfekten Trainingsbedingungen und sehr viel Freude und Individualismus erbracht werden. Es ist wünschenswert, dass die Holzhauereiwettkampfgeschichte noch lange weitergeht. Ich möchte allen, welche unser Team (Bündner im Wettkampf) unterstützt haben und hoffentlich weiterhin unterstützen werden, herzlich danken. Allen voran dem Verein Graubünden Wald. Trotz der knappen fnanziellen Mittel im Verein wurden wir immer sehr grosszügig unterstützt. Ich wünsche dem Bündner Team für die Zukunft viel Erfolg und auch sehr viel Spass.

Arbeitsgruppe Wald-Wild von Graubünden Wald

An der Mitgliederversammlung im Frühsommer 2015 in St. Antönien stand ein Antrag zur Formulierung eines Positionspapiers zum konfiktbeladenen Thema Wald-Wild zur Diskussion. Nach reger Debatte stimmte die grosse Mehrheit dieses von Vereinsmitgliedern aus allen Teilen des Kantons formulierten und unterstützten Antrags zu. In der Folge setzte der Vorstand die Arbeitsgruppe unter der Leitung des Vorstandsmitglieds Josias Gasser mit Vertretern aus allen Regionen zusammen. Die Arbeitsgruppe legte nach mehreren intensiven Arbeitssitzungen der Mitgliederversammlung 2016 in der Val Müstair das mit einem Vorwort von Raphael Schwitter, Leiter der Fachstelle für Gebirgswaldpfege, versehene Positionspapier zum «Einfuss des Schalenwilds auf die Waldverjüngung im Bündner Wald» zur Diskussion vor. Mit kleinen An-

passungen genehmigte diese das Papier, welches in der Zwischenzeit immer wieder und zu verschiedenen Zwecken für die Diskussion in Zusammenhang mit dem erwartungsgemäss noch immer ungelösten Wald-Wild-Problem herangezogen wird. Aktuell arbeiten in der Arbeitsgruppe Stefan Becker, Corsin Jenal, Josias Gasser, Mario Lucchinetti, Sandro Krättli, Hanspeter Thöny und Christian Rüsch mit. Die teilweise sehr emotionalen Diskussionen, nicht nur im Kanton Graubünden, im Vorfeld der Abstimmung zum Referendum über die Revision des eidg. Jagdgesetzes im vergangenen Jahr haben gezeigt, dass die Zusammenhänge zwischen überhöhten Schalenwildbeständen, stetig wachsenden Wolfspopulationen und der Verjün-

Ein Bild, welches nicht nur aus der Sicht der Schutzfunktion, sondern auch für den Waldbesitzer und dessen

Holzverkäufer Sorge bereitet. (Bild: Ch. Rüsch)

gungssituation in den Schutzwäldern in der Politik, bei den Interessenvertretern der Jagd und der breiten Bevölkerung nicht bekannt sind oder verdrängt werden. Vor diesem Hintergrund, der Abstimmung zur zweiten kantonalen Jagdinitiative und der Revision verschiedener Wald-Wild-Berichte in den Regionen, wird es die Aufgabe der Arbeitsgruppe sein, auf die leider in vielen Wäldern – insbesondere in den Schutzwäldern – immer dramatischer werdende Situation von Verjüngungsproblemen durch den Schalenwildeinfuss aus fachlicher Sicht hinzuweisen.

Die Redaktionskommission «Bündner Wald»

Die Trägerschaften der gemeinsamen Zeitschrift «Bündner Wald» sind die SELVA, Graubünden Wald und das Amt für Wald und Naturgefahren. Je ein Vertreter pro Trägerschaft konstituieren die Kommission, wobei Graubünden Wald den Vorsitz wahrnimmt. Bis zur Fusion des Bündner Revierförsterverbands mit dem Bündner Forstverein bildeten diese mit der SELVA die Trägerschaft des «Bündner Walds». Die Kommission behandelt sämtliche Aufgaben, welche mit der Publikation der Zeitschrift zu erledigen sind. Dies geht von der Vergabe des Druckauftrags über die Bestimmung der Abopreise bis zur Wahl der Redaktoren. Die interessanteste Aufgabe ist die Festlegung des Redaktionsprogramms für das Folgejahr. Die Themen werden von der Kommission bestimmt und so gewählt, dass möglichst das gesamte Forstpublikum Interesse daran fndet. Es werden aber auch allgemeine Informationen der Trägerschaften im «Bündner Wald» publiziert. So ist er z. B. das offzielle Publikationsorgan des Vereins Graubünden Wald. Für jede Ausgabe des «Bündner Walds» legen die Redaktoren und eine Trägerschaft Themen für Beiträge fest und suchen Autoren. Für die Gestaltung des «Bündner Walds» zeichnen die Redaktoren verantwortlich, wobei die Kommission ihnen die nötige journalistische Freiheit einräumt. Sie steht hinter den Redaktoren. Bei der jährlichen Sitzung im August werden traditionsgemäss auch die Redaktoren sowie Somedia-Vertreter eingeladen, da diese sehr konstruktive Inputs geben können. Die Kommission hat unter anderem auch die Aufgabe, neue Abonnenten zu rekrutieren. So erhalten sämtliche Lernenden die Zeitschrift kostenlos, in der Hoffnung, dass sie nach Abschluss ihrer Ausbildung treue Leser bleiben und den «Bündner Wald» weiterhin abonnieren. Seit 2014 hat der «Bündner Wald» eine eigene Homepage. Zurzeit bestehen Bestrebungen, die gesamte Zeitschrift seit ihrer ersten Ausgabe im Jahr 1947 zu digitalisieren. Dies würde unsere gemeinsame Zeitschrift deutlich aufwerten. Aktuell besteht die Kommission aus Silke Schweizer, Geschäftsführerin der SELVA, Urban Maissen, Kantonsförster, und Cristina Fisler, Vorstandsmitglied von Graubünden Wald.

Die Bildgeschichte aus dem «Bündner Wald» 5/1998 – offenbar ein Thema, welches schon länger bewegt …

(Bild: Archiv Bündner Wald)

Für die Vorstellung dieser Kommissionen waren verantwortlich: Daniel Buchli (FOPKO), Dominic Schilling und Philipp Christen (OdA), Marcel Lerch (Holzhauereikommission), Christian Rüsch (Wald-Wild) und Cristina Fisler (Redaktionskommission).

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