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Zwei Label – ein Ziel

Bereits seit 2006 führt Graubünden Holz ein Herkunftslabel. Das Label «ein Stück graubündenHOLZ» garantiert, dass das Produkt aus einheimischem Bündner Holz ist, eine gute Qualität aufweist und die Verarbeitung des Holzprodukts im eigenen Kanton stattgefunden hat. Auch das «Label Schweizer Holz» ist ein klares und verbindliches Erkennungsmerkmal für Holz, das aus dem Schweizer Wald stammt und in Schweizer Unternehmen zu qualitativ hochwertigen Produkten verarbeitet wird.

Martina Neumüller-Kast, Christian Felix

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Holz ist immer eine gute Wahl – es ist ein natürlich nachwachsender Rohstoff, der für seine Herstellung nur Sonnenenergie benötigt. Ernte und Verarbeitung erfolgen sehr energiearm, und das Material speichert erst noch das Treibhausgas CO 2 . Noch besser schneidet einheimisches Holz ab: Einheimisches Holz wird nicht weit transportiert, was die darin enthaltene graue Energie reduziert. Das schont die Umwelt und fördert gleichzeitig die lokale Ökonomie. Arbeitsplätze in der Wald- und Holzwirtschaft werden gesichert und die Wertschöpfung innerhalb der Holzkette wird gesteigert. Schweizer wie auch Bündner Holz und Holzprodukte enthalten aber noch viel mehr ökologische Mehrwerte für Konsumentinnen und Konsumenten. Denn die Bündner und Schweizer Waldbesitzer bewirtschaften ihre Wälder im internationalen Vergleich auf höchstem Niveau, was Umweltschonung und Nachhaltigkeit angeht. Tatsächlich trägt mehr als die halbe Waldfläche unseres Landes ein Ökozertifikat (FSC oder PEFC). Aus der zertifizie - ten Fläche stammen fast 70% des im Schweizer Wald genutzten Holzes.

Label Schweizer Holz – die Garantie für einheimisches Holz

Allerdings machen beide hierzulande anzutreffenden Öko-Labels nach wie vor keine Aussagen über die Holzherkunft. Genau die interessiert aber die Konsumentinnen und Konsumenten – und sie haben gute Gründe dafür, wenn sie nach Schweizer Holz fragen. Denn in Schweizer Unternehmen fertigen hervorragend ausgebildete Fachleute, aus dem Rohstoff Holz, Produkte von bester Qualität. Und die macht es aus, dass Schweizer Herkunft im In- und Ausland als fester Wert gilt. Das Label Schweizer Holz weist unter anderem den Schweizer Ursprung nach. Alles Holz, welches in Schweizer Wäldern gewachsen ist und in der Schweiz oder im Fürstentum Liechtenstein verar

Logo «Label Schweizer Holz» (zVg. Marketing Schweizer Holz c/o Lignum Holzwirtschaft Schweiz)

Logo «ein Stück graubündenHOLZ»

(zVg. Graubünden Holz)

Das Interesse an der Holzherkunft ist deutlich gestiegen, auch beim gehobenen Segment der Wohnbauten.

(Bild: Marketing Schweizer Holz c/o Lignum Holzwirtschaft Schweiz)

beitet wird, kann mit dem Label markiert werden. Bei gemischten Produkten darf ein Anteil des Holzes ausländischer Herkunft sein. Mindestens 80% des Holzes müssen aber aus der Schweiz stammen. Anteile von Fremdholz können immer enthalten sein, werden jedoch streng kontrolliert.

«ein Stück graubündenHOLZ» – da steht drauf, was drinsteckt

Das Herkunftslabel von Graubünden Holz, «ein Stück graubündenHOLZ», geht noch einen Schritt weiter und soll die Begehrlichkeit nach Bündner Holz und Holzprodukten steigern. Alles Holz, welches in Graubündens Wäldern gewachsen ist und in Graubünden verarbeitet wird, kann mit dem Label markiert werden. Als grösster Waldkanton der Schweiz hat Graubünden somit ein riesiges Potenzial, welches es zu nutzen gilt. Die Verwendung des Labels steht allen Betrieben der Bündner Waldund Holzwirtschaft offen, die bereit sind, einen kleinen Beitrag zu entrichten und die folgenden Rahmenbedingungen erfüllen: –Produktionsstandort in Graubünden –Erfüllen der branchenspezifische

Qualitätsmerkmale –fortlaufende Lieferung der zertifizierte

Produkte kann garantiert werden

Damit ein Produkt mit dem Label «ein Stück graubündenHOLZ» versehen werden kann, darf bei reinen, nicht zusammengesetzten Produkten aus Nadelholz ein Mindestanteil an Bündner Holz von 80% nicht unterschritten werden. Bei Mischprodukten aus Nadel- und Laubholz oder zusammengesetzten Produkten muss mindestens 60% des Holzes aus Graubünden stammen. Aktuell sind rund 35 Betriebe entlang der Wertschöpfungskette Holz nach graubündenHOLZ zertifiziert, können gelabelte Produkte auf den Markt bringen und ihre Kundschaft somit auf klare Weise

auf die Herkunft und die Qualität ihrer Holzprodukte hinweisen.

Holz aus der Schweiz legt zu – eine Chance auch für den Alpenraum

Das besonders in den Alpen in Fülle heranwachsende Holz ist im Zeichen klimaschonenden und energieeffizienten Bauens und unter dem Imperativ der Verdichtung im Bauwesen zunehmend gefragt. Für Bauwesen, Möbel und Innenausbau, Holz im Aussenbereich, Verpackung und Holzwaren belief sich der Holzendverbrauch 2016 auf insgesamt 3 227 300m 3 . Das bedeutet gegenüber 2012 einen Zuwachs um 180000m 3 beziehungsweise 5,9%, was einem durchschnittlichen Plus von rund 1,5% pro Jahr entspricht. Die Bereiche Bauwesen sowie Möbel und Innenausbau trugen mit einem Anstieg von 124 000m 3 auf insgesamt 2 489 200m 3 wesentlich zum gestiegenen Gesamtvolumen bei. Einen deutlichen Zuwachs gab es gegenüber 2012 bei den Mehrfamilienhäusern (+9,3%), einen eigentlichen Sprung bei öffentlichen Gebäuden (+56%). An diesem Boom kann Schweizer Holz teilhaben, wenn es sich geschickt ins Spiel bringt. Das Interesse an der Holzherkunft ist im Baubereich deutlich gestiegen und führt in einigen Bereichen zu einer erhöhten Nachfrage nach Schweizer Holz, nicht nur wie erwähnt bei öffentlichen Bauten, sondern zum Beispiel auch im gehobenen Segment der Wohnbauten sowie bei Gewerbebauten von Unternehmen mit nachhaltiger Ausrichtung.

Woodvetia – das Land der Holzvielfalt

Holzwirtschaft und Bund werben im Rahmen der Organisation Marketing Schweizer Holz gemeinsam für den Rohstoff aus unseren hiesigen Wäldern, um den Nachfragesog zu stärken. Im Juni 2019 ist die neue Kampagne «Woodvetia – Land der Holzvielfalt» gestartet. Sie lässt den Rohstoff aus unseren hiesigen Wäldern in spannender und humorvoller Art lebendig werden. Die Kernbotschaften der neuen Woodvetia-Kampagne lauten: Für jeden Schweizer, jede Schweizerin wächst bei uns das passende Holz, um sein oder ihr Projekt zu verwirklichen. Die Möglichkeiten mit Schweizer Holz sind so vielfältig wie unser Land. Ernte und Verarbeitung von Schweizer Holz verjüngen den Wald und schaffen Arbeit und Verdienst abseits der grossen Zentren. Die dreisprachige Kampagne basiert auf «holzigen» Geschichten, die acht reale Objekte aus Schweizer Holz in Kombination mit der jeweiligen Baum art zeigen. Das Herzstück sind TV-Spots, die im Schweizer Fernsehen gezeigt werden und ab 2020 eine Road-Show, die persönlichen Kontakt mit den Konsumentinnen und Konsumenten ermöglicht.

Die Website www.holz-bois-legno.ch gibt Einblick in die Welt des Schweizer Holzes für die Bevölkerung, für Architektinnen und Planer sowie die Wald- und Holzbranche und bietet Betrieben der Holzkette, welche das Label Schweizer Holz nutzen wollen, die notwendigen Erstinformationen.

Auf der Website von Graubünden Holz (www.graubuendenholz.ch) finden Sie unter de Rubrik Wissen alles rund um das Label «ein Stück graubündenHOLZ».

Die Holzkette ist aufgefordert, ihren Beitrag zu leisten, die möglichst weitgehende Verwendung von einheimischem Holz zu unterstützen, um so zu einer Stärkung der Wald- und Holzwirtschaft beizutragen. Mit der Nutzung dieser beiden Label bringen Sie gegenüber Kunden, Partnern und der breiten Öffentlichkeit klar zum Ausdruck, dass Ihnen der einheimische Wald und die einheimische Wald- und Holzwirtschaft am Herzen liegen.

Martina Neumüller-Kast ist Geschäftsführerin der Organisation «Marketing Schweizer Holz». Christian Felix ist Geschäftsführer des Bündner Dachverbands «Graubünden Holz».

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