2015
FRIENDS OF THE EARTH GERMANY
Das BUND-Jahr in Hessen
BUNDaktiv
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DER BUND VOR ORT AKTIV
Biotoppflege
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Streuobst
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Artenschutz
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Stadtnatur
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Angebote für Kinder und Familien
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Information und Kultur
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Öffentlichkeitsarbeit
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Messe und Umweltpreis
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Ehrung
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Exkursionen
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Planungsvorhaben
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Altlasten
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BUNDjugend
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Wildkatzenprojekt
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Landesvorstand
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Vorstandsthemen 2015
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Arbeitskreise
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Landesgeschäftsstelle
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Finanzen und Mitgliederentwicklung
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BUND-Geschäftsstellen in Hessen
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DER BUND HESSENWEIT AKTIV
Vorwort
Impressum
Texte: Dr. Wiltraud Ackermann, Hilbert Baldt, Beate Böckle, Julia Beltz, Guido Carl, John Dippell, Claudia Dirr, Julia Djabalameli, Peter Dresen, Karin Hartmann, Jürgen Hutfiels, Cordula Jacubowsky, Heike Jung-Wellek, Matthias Kalkhof, Sabine Knapp, Dieter Kurth, Gudrun Lichtblau-Honermann, Andrea Malkmus, Barbara Michalski, Thomas Norgall, Dominik Peper, Thorwald Ritter, Michael Rothkegel, Susanne Schneider, Katharina Schön, Friederike Schulze, Peter Steib, Klaus Stephan, Marlene Stracke, Gerhart Thallmayer, Gabriela Terhorst, Sabine Wolters, Marlis Zimmermann, Bernd Zürn Redaktion: Julia Beltz Titelfotos: Uwe Barth, Julia Beltz, Beate Böckle, BUND KV Wetterau, Claudia Dirr, Peter Dresen, Susan Ritter Layout: Julia Beltz Druck: mt Druck, Neu-Isenburg, gedruckt auf 100 % Recyclingpapier BUND Hessen e. V., Frankfurt am Main, im April 2016
Vorwort
Liebe Leserin, lieber Leser,
Jörg Nitsch Vorstandssprecher
Herwig Winter Vorstandssprecher
Michael Rothkegel Geschäftsführer
im Jahr 2015 engagierten sich hessische BUND-Gruppen wieder bei der Pflege von Biotopen, sie pflanzten Bäume, führten Artenschutzmaßnahmen durch, legten Blühflächen an und veranstalteten Exkursionen wie etwa in einen Windpark, auf ein begrüntes Rathausdach mit Solarenergienutzung oder per Eisenbahn in gleich sieben Naturschutzgebiete. Sie luden Kinder und Familien zu Gewässererkundungen und zum 1. BUND Solarmodellauto-Rennen ein, zeigten Umweltfilme und präsentierten Jazz und Jux mit den „Schoppeschleppern“. Sie wehrten sich aber auch gegen naturschädigende Planungen und Gesundheitsgefahren durch Altlasten. Wie immer kann dieser Jahresbericht nur einen kleinen Ausschnitt daraus darstellen. Im von der Unesco ausgerufenen internationalen Jahr des Bodens 2015 fanden allein im Hochtaunus-Kreis drei BUND-Veranstaltungen zum Bodenschutz statt. Der Kreisverband Hochtaunus erstellte eine eindrucksvolle Ausstellung, die anhand von Luftbildern den Flächenverbrauch in der Region dokumentierte. Kinder erforschten den Boden gemeinsam mit dem Ortsverband Usingen/Neu-Anspach und der Ortsverband Bad Homburg veranstaltete ein Forum zum „Leben im Boden“. Ein Schwerpunkt dieses Jahresberichts sind die vielen und meist langjährigen Streuobstaktivitäten der BUND-Gruppen vor Ort. Nach einer Umfrage von BUNDaktiv tragen mindestens 27 BUND-Streuobstprojekte landesweit dazu bei, die typisch hessischen Biotope zu pflegen und zu erhalten. Neben Neupflanzungen, Obstbaumschnitt und Wiesenpflege fanden im Jahr 2015 Ernteaktionen, Infostände und Kelterfeste statt. Obstsorten wurden kartiert und neue Produkt- und Vermarktungsideen ausgetüftelt. Ergänzt wurden diese Aktionen durch Infotafeln vor Ort und ein digitales Streuobstmagazin im Netz. Die BUNDjugend startete die „Aktionsstaffel Hessen“ und eröffnete ein erfolgreiches Repair-Café in Frankfurt-Sachsenhausen. Auch am „Rettungsnetz Wildkatze“ strickte der BUND Hessen weiter mit Öffentlichkeitsarbeit, Pflanzaktionen und vielen neuen KatzenNachweisen per Lockstockmethode. Wir danken allen Aktiven im BUND und in der BUND-Jugend für das große Engagement und unseren Mitgliedern und Förderern für die im Jahr 2015 erneut gewachsene Unterstützung! Viel Freude bei der Lektüre unseres Jahresberichts 2015 wünschen Jörg Nitsch und Herwig Winter Vorstandssprecher
Michael Rothkegel Geschäftsführer
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Fotos: Dieter Kurth
DER BUND VOR ORT AKTIV
Biotoppflege
Gemeinsam aktiv für einen kleinen Traubeneichenwald: der BUND Rosbach mit vielen kleinen und großen Helferinnen und Helfern
Ortsverband Rosbach
1.000 Eichen gepflanzt Im Rahmen des Rosbacher Blütenfestes hatte der BUND Rosbach dazu aufgerufen, im Rodheimer Wald 1.000 Eichen zu pflanzen. Die gemeinsame Aktion mit der Stadt Rosbach wurde unterstützt von HessenForst und dem Verein Trinkwasserwald und ermöglicht durch eine großzügige Spende der Mainova AG. Und tatsächlich kamen an die 80 Kinder mit ihren Eltern oder Großeltern. Zwei Shuttlebusse brachten sie von Rosbach und dem Köpperner Kreuz in den Wald. Voller Tatendrang erschienen sie mit Spaten „bewaffnet“ am Pflanzstück, das der Revierförster ausgesucht und mit seinen Mitarbeitern vorbereitet hatte. Nach einer kurzen Begrüßung durch den BUND-Vorsitzenden Dieter Kurth wies das Fachpersonal von HessenForst alle in die richtige Technik des Pflanzens ein – und schon konnte es losgehen. Pflanzlöcher wurden ausgehoben, was
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aufgrund der Bodenbeschaffenheit nicht immer ganz leicht war. Als das dann mit Mamas oder Papas Hilfe geschafft war, konnten die jungen Traubeneichen (Baum des Jahres 2014) eingesetzt und mit Erde angedrückt werden. Nach und nach brachten die Zubringerbusse immer weitere Helfer in den Wald. Schon früh am Morgen war eine Delegation unter Leitung von Bürgermeister Mike Purfürst aus der Partnerstadt Netschkau (Vogtland) eingetroffen, die sich sofort an die Arbeit machte – „Aufbau West“, wie Kurth kommentierte. Auch Bürgermeister Alber und Prof. Dr. Peter Birkner vom Vorstand der Mainova AG ließen es sich nicht nehmen, ihren Pflanzbeitrag zu leisten. Neben diesen schweißtreibenden Arbeiten konnten sich die Helfer auf Schautafeln und Info-Broschüren über die unmittelbaren Zusammenhänge zwischen Laubwäldern und unserem Trinkwasser informieren. Umweltpädagogin Barbara Clemenz brachte das Thema Wald den Kindern altersgemäß nahe. Sie hatte schon wiederholt die Kindergruppe „Naturscouts“
des BUND begeistert. Zum Abschluss gab es noch für alle Mädchen und Jungen Gummibärchen und als Erinnerung ein T-Shirt mit dem Aufdruck des Mottos „1000 Eichen für Rosbach“. Organisatoren und Helfer waren sich einig: es war eine gelungene Veranstaltung, auch wenn zwei Spaten die Aktion nicht überlebten. Danke an alle Mitwirkenden!
BUND OV Rosbach Dieter Kurth Tel. 06007 / 9 20 22 dm.kurth@gmx.de
Ziegen gegen Verbuschung Das Netzwerk „Rhönbotaniker“ kartiert gemeinsam mit dem BUND-Kreisverband Fulda die Pflanzen der Sandenhofener Hute. Die Kooperation soll in Zukunft weitere Ergebnisse zur ökologischen Wertigkeit der Fläche liefern.
Gefunden wurden die Rote-Liste-Art Buntes Vergissmeinnicht, der anmutige Knöllchen-Steinbrech oder die geschützte Wiesen-Schlüsselblume als typische Vertreter der Magerwiesen sowie auch eine hohe Anzahl von Knabenkräuter-Orchideen, die sich an Wegesrand und auf der Weidefläche verteilten. Wegen der Flächengröße werden die Ziegen in Netzen eingezäunt. Das ermöglicht den Verbissschutz von Knabenkraut-Standorten zur Blütezeit.
Seit einigen Jahren ist der Ziegenbestand in der Rhön rückläufig, viele Flächen im Biosphärenreservat werden nicht ausreichend gepflegt. Ohne diese Pflege sind viele wertvolle Pflanzenarten in ihrem Bestand gefährdet. Das Netzwerk und der BUND-Kreisverband wollen mit ihrer Aktion das Augenmerk wieder mehr auf die extensiven Weiden lenken, die in der Regel kaum oder gar nicht maschinell bewirtschaftet werden können. Durch den Einsatz von Ziegen werden die Büsche zurückgedrängt, das Offenland als charakteristischer und sehr wertvoller Lebensraum im Biosphärenreservat Rhön kann sich wieder ausbreiten. BUND KV Fulda Julia Djabalameli Tel. 06683 / 917859 bund.fulda@bund.net www.facebook.com/bund.fulda
Fotos: Uwe Barth
Zuerst im Mai, dann im Juli trafen sich die Mitglieder. Nach einer kurzen Begrüßung durch den Diplom-Biologen Uwe Barth, Projektleiter der Rhönbotaniker, und Julia Djabalameli, Geschäftsführerin des BUND Fulda, spazierte die Gruppe zur nur wenige hundert Meter entfernten Sandenhofener Hute. Auf der etwa sechs Hektar großen Fläche wird die Ziegenherde von Julia Djabalameli zur Landschaftspflege eingesetzt.
„Ziegen fressen Hecken und Sträucher wie die Schlehe oder den Weißdorn, dabei drängen sie die Verbuschung zurück,“ erläuterte die Agrar-Ingenieurin. „Das wiederum“, so der Botaniker Barth, „dient der Offenhaltung von Flächen, die Lebensraum von seltenen und gefährdeten Pflanzenarten sind.“ Eine botanische Kartierung der Hute soll den ökologischen Wert dieser Fläche darstellen, um auf die Notwendigkeit der Beweidung aufmerksam zu machen.
DER BUND VOR ORT AKTIV
Kreisverband Fulda
Oben links : Netzwerk „Rhönbotaniker“ und BUND Fulda bei der Kartierungsarbeit, oben rechts: Knabenkräuter auf den ziegengepflegten Magerwiesen
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Keltern beim Bad Homburger Apfeltag ...
... und beim Kelterfest in Eppstein
Ortsverband Bad Homburg
Ortsverband Eppstein
10. Apfeltag
Neue Lehrpfad-Tafeln
Von Anfang an dabei war der BUND beim Apfeltag der Stadt Bad Homburg, der jedes Jahr auf einer anderen Streuobstfläche stattfindet. Hier gibt es Informationen rund um die historischen und gegenwärtigen Obstwiesen. Es geht um Apfelsortenbestimmung, Vogelnistkästen und natürlich die Pflege und den Erhalt der Obstgrundstücke. Darüberhinaus wird die Verwertung und Vermarktung von Obst, Honig, Gelee, Saft und Apfelwein gefördert.
Für die Aktiven der Ortsgruppe Eppstein stand das Jahr 2015 ganz im Zeichen der BUND-Streuobstwiese in Bremthal. Mithilfe der großzügigen Spende von Alnatura aus dem Jahr 2014 konnte einiges umgesetzt werden. So stand neben der Pflege der Obstwiese auch die Erneuerung des Obstwiesenlehrpfades auf dem Programm. Der Lehrpfad wurde vor etwa 20 Jahren zusammen mit dem Main-Taunus Streuobst e. V. initiiert und führt seitdem durch die Obstwiesen zwischen Bremthal und Wildsachsen.
Beim Apfeltag im Kirdorfer Feld am 20. September warb der BUND-Ortsverband bei den Besuchern dafür, aufgegebene Obstbaumstücke zur „Pflege gegen Ernte“ zu übernehmen, um die Flächen in der Nutzung zu halten. Eine Attraktion am BUND-Stand war die Kelter, an der Karl Knappitsch den frischesten Süßen des gesamten Apfeltags presste. Der BUND Bad Homburg pflegt am Platzenberg und im Kirdorfer Feld etwa einen Hektar Obstgrundstücke. BUND OV Bad Homburg Hilbert Baldt hilbert-baldt@t-online.de www.bund-hochtaunus.de Ortsverbände > Ortsverband Bad Homburg
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Fotos: Klaus Stephan
Foto: Hilbert Baldt
DER BUND VOR ORT AKTIV
Streuobst
Nach einiger Vorbereitung und dem Anbringen von 10 neuen Info-Tafeln konnte am 9. Mai die Neueröffnung mit einem Apfelblütenfest gefeiert werden.
Zur Pflege der Obstwiese gehörte in diesem Jahr neben dem üblichen Schnitt auch das Pflanzen von zwei neuen Bäumen und die Erneuerung einer Steinkauzröhre. Die Bedeutung der Streuobstwiesen wurde auch den Schülern der 4. Klassen an der Eppsteiner Burg-Schule nahe gebracht. Zum Abschluss des „Schuljahres der Nachhaltigkeit“, an dem drei Klassen teilgenohmen hatten, stiftete der BUND Eppstein drei Apfelbäume, die auf dem Gelände der Freiherr-von-SteinSchule von den Schülern eingepflanzt und danach wöchentlich gewässert wurden. Den Abschluss des Apfeljahres bildete am 10. Oktober ein schönes Kelterfest. Nachdem im letzten Jahr keine Äpfel an den Bäumen wuchsen, waren in diesem Jahr wieder genug vorhanden. Durch die vielen Sonnenstunden schmeckten die Äpfel und der frisch gekelterte Süße ganz besonders lecker. BUND OV Eppstein Klaus Stephan stephan.eppstein@web.de
Obstsortenkartierung
fang in einem Faltblatt dargestellt worden. Mit der zweiten Erhebung konnten Apfelbaumsorten ergänzt werden, deren Bestimmung im letzten Jahr wegen der fehlenden Früchte nicht möglich war. So wurde nicht nur der Apfel des Jahres der Hessischen Lokalsorten, nämlich der „Anhalter“, entdeckt, sondern auch eine besondere Rarität unter den alten Apfelsorten, die „Gelbe Schafsnase“. (siehe Foto unten).
Der Obstbestand der Streuobstwiesen war mit Hilfe der Eigentümer und des Pomologen (Obstbaumkundlers) Werner Nussbaum bestimmt und zum Jahresan-
Kartierung und Infotafeln wurden von der Naturschutzbehörde des Kreises Offenbach und der Gemeinde Hainburg finanziell gefördert, um die richtige Pfle-
Die Pflege und der Erhalt alter, aber auch die Anlage neuer Streuobstwiesen wird von den Aktiven des BUND und des NABU seit Jahren organisiert. BUND OV Seligenstadt-HainburgMainhausen Thorwald Ritter Tel. 06182 / 6 96 00 susan.ritter@t-online.de
Foto: Susan Ritter
Zwei neue Informationstafeln, die im Frühjahr 2015 von der BUND-Arbeitsgemeinschaft „Mensch und Umwelt“ Hainburg (AMU) aufgestellt wurde, dokumentieren die Ergebnisse der Obstsortenkartierung im und rund um das Naturschutzgebiet „Im Woog“ in Hainstadt.
ge und Nutzung alter Obstsorten zu unterstützen. Interessierte erhalten damit jede Menge Informationen.
DER BUND VOR ORT AKTIV
Ortsverband SeligenstadtHainburg-Mainhausen
Hessische BUND-Streuobstprojekte (1) Streuobstwiesen sind typisch hessische Biotope und damit ein wichtiger Schwerpunkt der praktischen Naturschutzarbeit von vielen BUND-Gruppen.
27 BUND-Gruppen
BUND-Aktive pflanzen und pflegen die Obstbäume, kartieren und bewahren alte Sorten, sie ernten, keltern und kümmern sich um neue Streuobstprodukte und Vermarktungswege, sie führen Schulprojekte durch, veranstalten Kelterfeste und vieles mehr. All das passt leider nicht auf fünf Seiten in einem Jahresbericht, das BUNDaktiv musste sich auf einige wenige Beispiele der vielfältigen Streuobstaktivitäten beschränken. Eine vorläufige Gesamtübersicht hat eine aktuelle Umfrage bei den hessischen Ortsund Kreisverbänden ergeben (siehe auch Seite 8).
kümmern sich um rund
2.065 Obstbäume
auf einer Fläche von insgesamt
ca. 274.600 m2
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Foto: Helmut Honermann
Ortsverband Usingen
Ortsverband Rosbach
Ortsverband Idstein / Waldems
Alte und junge Obstbäume
Kelterfest
Apfelwein- und Obstwiesenroute
Die Äpfelbäume im Garten des BUND Usingen in Neu-Anspach-Westerfeld kommen in die Jahre und so wurden im März nicht nur die alten Bäume geschnitten, sondern es wurde auch ein neuer „Weilburger“ gepflanzt. Diese alte Sorte ist besonders für die Taunuslagen geeignet. BUND-Gärtner Florian Schaumberg zeigte Interessierten am neuen Jungbaum das Pflanzen und das „Erziehen“ von Apfelbäumen und an dreijährigen Bäumen, die direkt in der Nachbarschaft auf einer Streuobstwiese vom BUND gepflanzt wurden, den Schnitt von Jungbäumen. Ein sehr alter Baum erhielt einen Verjüngungsschnitt. So konnte an einem Nachmittag an ganz jungen Apfelbäumen und an einem sehr alten Apfelbaum das notwendige Schneiden vorgenommen und erklärt werden. Die Pflege, das Ernten und natürlich das Verwerten der reifen Früchte der Bäume ist auch bei den BUND-Kindern sehr beliebt. Im Herbst wird alles Obst, das nicht direkt verbraucht oder eingelagert wird, von ihnen selbst gekeltert und anschließend als Most oder später als Apfelwein verwendet. BUND OV Usingen-Neu-Anspach Friederike Schulze Tel. 06081 / 1 64 75 www.bund-hochtaunus.de www.facebook.com/pages/BUND-UsingenNeu-Anspach
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Foto: BUND Rosbach
Foto: Firderike Schulze
DER BUND VOR ORT AKTIV
Streuobst
Bei trübem, aber trockenem Wetter erschienen viele Familien, Obstbaumpaten und Naturscouts zum Kelterfest des BUND Rosbach im Wetteraukreis. Sie pflückten und sammelten Äpfel von ihren Paten-Bäumen und wurden damit für die Schnitt- und Pflegearbeiten belohnt. Manche probierten sich anschließend an der Obstmühle und der Kelter, um Saft von ihren Äpfeln herzustellen. Trotz einiger Schwierigkeiten mit der Technik wurde mit Unterstützung durch Markus Schäfer köstlicher frischer Most gepresst. Eine Abwechslung für die Naturscouts und alle anderen Kindern boten vier engagierte Fachkräfte der „Villa Konfetti“ (Kita in Rosbach). Sie stellten mit den Kindern kreative Postkarten her und schmückten Kinderhände und -arme kunstvoll mit Tattoos. Gegen den Hunger gab es Wurst und Steaks aber auch „Veggieburger“ (vegane Burger) vom Grill. Und dazu natürlich Apfelsaft und -wein, „Abbelseggo“ von Rosbacher Obstwiesen sowie gute Gelegenheiten zum Meinungsaustausch.
In diesem Frühjahr weihte der BUND Ortsverband Idstein/Waldems mit Sekt und Saft eine neue Informationstafel an der Apfelwein- und Obstwiesenroute ein. Seit fast 20 Jahren pflegt der Ortsverband eine städtische Wiese in Heftrich. Die Nutzung der Wiese erfolgt durch Heftricher Landwirte, das Schneiden und Abernten der Bäume übernimmt die BUND-Gruppe. Mit verschiedenen Kindergruppen aus Kindergärten, Grundschulen und der eigenen Naturschutzgruppe konnten im Lauf der Jahre zahlreiche Aktivitäten durchgeführt werden: von der Baumpflanzung, der Erstellung und dem Aufhängen von Nistmöglichkeiten, der Bestimmung der Obstwiesenpflanzen und -tiere bis zum Apfelernten und -keltern. All dies wird auf der Informationstafel dargestellt und soll interessierte Spaziergänger zum Mitmachen animieren.
Dieter Kurth, der Organisator der Obstbaumpatenschaften, konnte so manche neue Patenfamilie begrüßen und letzte freie Bäume vergeben – ein Beleg dafür, dass sich dieses Konzept bewährt hat.
Anfang Oktober wurde dann die eigentliche Arbeit getan – das gemeinsame Ernten und Keltern der Äpfel dauerte fast einen ganzen Samstag, und während der Woche wurde gemeinsam mit den Fünftklässlern der Gesamtschule Wallrabenstein auch noch einmal fleißig gekeltert.
BUND OV Rosbach Dieter Kurth info@bund-rosbach.de www.bund-rosbach.de
BUND OV Idstein-Waldems Gudrun Lichtblau-Honermann gudrun.lichtblau@gmx.de http://idstein-waldems.bund.net
Fotos: Franz Kehm (links), Sabine Knapp (r. oben), Volker Laengenfelder (r. unten)
Köstlichkeiten von der Obstwiese Seit zwei Jahren werden Äpfel von einer BUND-Streuobstwiese in Lorsch und das, was man daraus machen kann, mit viel Spaß und Elan unter die Leute gebracht.
Links: „Sabines Brausebude“ , rechts oben: Apfelkuchen aus BUND-Streuobst in der Heppenheimer Pâtisserie „Muse Chocolat“, rechts unten: Pâtissier Detlef Hörsam, Sabine Knapp (BUND) und Franz Kehm (BUND)
Viele Aktivitäten entwickelten sich rund um die leckeren Früchte von den beiden Obstwiesen. Von einer gemeinsamen Mäh-Aktion über eine Lehrerfortbildung zu der Frage „Sind wir alle Kilometerfresser?“ bis hin zu einer Apfelsaftverkostung reichte die Palette.
Grafik: Lilian Rettig
Am Anfang stand eine Apfelschwemme. „Was machen wir mit so vielen Äpfeln, einer schöner als der andere?“ fragte sich Sabine Knapp vom BUND Bergstraße im Herbst 2013. Das hörte Detlef Dörsam, der in Heppenheim gerade seine Pâtisserie eröffnet hatte. „Hast du Boskoop? Die kaufe ich dir alle ab!“ Das war der Beginn einer großartigen „Entdeckungsreise“, auf die sich die beiden BUND-Mitglieder Sabine Knapp und Franz Kehm begaben. Was sind da noch für Sorten auf der Wiese? Wo kann ich noch mehr Boskoop-Äpfel herbekommen? Wie lagert man Äpfel richtig? Mittlerweile hat der BUND in Heppenheim eine weitere Obstwiese in Pflege genommen, auf der der Pomologe Steffen Kahl dann sogar eine alte regionale Apfelsorte diagnostizierte: Den Beerbacher Taffetapfel. Daraus kelterten Knapp und Kehm mit vielen Helfern einen sortenreinen Saft, der vorzüglich schmeckte.
DER BUND VOR ORT AKTIV
Kreisverband Bergstraße
Neben Apfelsaft stellten die beiden BUND-Aktiven auch Cidre und Apfelessig her. „Der Cidre war ruckzuck ausverkauft“, freut sich Franz Kehm über den Erfolg. Die jüngste Idee ist aber „Sabines Brausebude“. Mit einem 40 Jahre alten Wohnwagen präsentieren die beiden selbst gemachte Limonaden
aus Fruchtsäften der Obstwiesen und bringen neben einer Menge Lebensfreude ganz nebenbei Wissenswertes über die Tier- und Pflanzenwelt auf den Streuobstwiesen unter die Leute. Ach ja, und mit den Spenden, die für Früchte, Saft und Cidre eingenommen werden, bezahlt der BUND einen Baumpfleger, der die Apfelbäume pflegt, damit sie möglichst lange leben und die Streuobstwiesen als wertvoller Lebensraum erhalten bleiben.
BUND KV Bergstraße Sabine Knapp streuobstwiese.heppenheim@bund.net www.bund-bergstrasse.de
Kann man mit Apfelsaft die Welt verändern? BUNDaktiv fragt Sabine Knapp: Gibt es angesichts der drängenden Umweltthemen in Südhessen nicht Wichtigeres zu tun, als Apfelsaft zu vermarkten? Sabine Knapp: Der Verkauf des Apfelsaftes ist nur ein Vehikel. Wir machen bei unseren Verkaufsaktionen intensive Bildungsarbeit. Wir zeigen die Zusammenhänge auf, die zwischen unserer Nachfrage als Konsument und schlimmen Zuständen in Schwellenländern bestehen. Und wir zeigen gleichzeitig eine nachhaltige Alternative am Beispiel unseres Premium Apfelsaftes auf. Bei der Saftverkostung stehen sich der Apfelsaft aus chinesischem Konzentrat und unser Apfelsaft gegenüber. Aber nicht nur das! Wir wollen unsere Streuobstprodukte energieeffizienter herstellen (pasteurisieren). Insbesondere die Energieversorgung ohne Strom ist uns wichtig. Der erste Schritt dazu war in diesem Jahr, dass wir unseren Saft mit einem Gaskocher sterilisiert haben. Ziel ist es aber, das mit regenerativen Energien (Holz) zu machen. Wenn wir irgendwoher einen alten Wurstkessel organisieren können, dann werden wir das in der nächsten Saison probieren.
Wir machen zudem politische Lobbyarbeit: Wir möchten erreichen, dass im Kreis Bergstraße die überalterten und sehr vernachlässigten Streuobstbestände systematisch wieder gepflegt werden. Außerdem wollen wir nach und nach einen Stamm von fachkundigen Menschen aufbauen, denen wir die Pflegearbeiten übertragen können. Die wollen wir ordentlich bezahlen. Das wollen wir mit dem Verkauf der Streuobstprodukte und durch die Akquise von Spendengeldern finanzieren. Die Äpfel sind also nur das Beispiel, an dem wir aufzeigen, wie eine nachhaltige Versorgung mit Lebensmitteln funktionieren könnte. Die Macht der Verbraucher ist groß! Wenn sie hochwertige, nachhaltig produzierte regionale Lebensmittel nachfragen und dafür auch Preise bezahlen, von denen die Erzeuger leben können, wären wir einen großen Schritt weiter und bräuchten möglicherweise weniger Autobahnen, weniger Energie, weniger von alldem, was Umweltprobleme in Südhessen verursacht.
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DER BUND VOR ORT AKTIV
Streuobst
Kreisverband Frankfurt
Online-Magazin zum Streuobst Die zweite Ausgabe des Magazins Großstadtgrün widmet sich dem Thema Streuobstwiesen, das gerade in der „Äbbelwoistadt“ Frankfurt eine besondere Bedeutung hat. Denn was wäre Frankfurt ohne sein berühmtes „Stöffsche“? Der BUND Frankfurt hat hier in den Kapiteln Kultur und Geschichte, Biodiversität, Wirtschaft, Politik und Gesellschaft, sowie Praxis eine breite Themenpalette zusammengestellt. Es kommen Experten aus der Region und aus anderen Teilen Deutschlands zu Wort. Wunderbare Fotos – oft direkt aus der Stadt – zeigen den wichtigen Kulturund Lebensraum Streuobstwiese, Informationstexte erläutern, wie es um Schutz und Nutzung steht. Wer dabei Lust bekommt, sich selbst um eine Streuobstwiese zu kümmern, findet Tipps und Adressen. Unterstützt wurde das ehrenamtliche Projekt wieder durch viele Gast- und Bildautoren sowie beratende Experten. Mit dem Magazin-Tool kann man ganz bequem virtuell in dem Heft blättern und bei Bedarf die einzelnen Seiten heranzoomen. Der BUND Frankfurt wünscht viel Freude beim Lesen! Magazin@bund-frankfurt.de BUND KV Frankfurt www.bund-frankfurt.de Tel. 069 / 67 70 09 46 geschaeftsstelle@bund-frankfurt.de
Screenshots: So sieht das Magazin am Monitor aus.
Hessische BUND-Streuobstprojekte (2) Diese 27 hessischen BUND-Gruppen engagieren sich in praktischen Streuobstprojekten:
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• OV Aarbergen • OV Bad Homburg • OV Bensheim • KV Bergstraße • OV Eppstein • OV Gelnhausen • OV Groß-Umstadt • OV Idstein/Waldems • OV Karben-Niddatal • KV Kassel
• OV Kirchhain • KV Limburg-Weilburg • OV Nauheim • OV Neustadt • OV Nidderau • OV Ober-Mörlen • KV Odenwald • OV Rockenberg • OV Rosbach • OV Schwalbach
• KV Schwalm-Eder • OV Seeheim-Jugenheim • OV Seligenstadt/Hainburg/ • Mainhausen • OV Unteres Kinzigtal • OV Usingen • KV Werra-Meißner • KV Wiesbaden Auflistung nach einer Umfrage im Dezember 2015 – ohne Anspruch auf Vollständigkeit
Ungefähre Lage der BUND-Streuobstprojekte in Hessen
Ortsverband Flörsheim
Kreisverband Wiesbaden
Ortsverband Büdingen
34 junge Steinkäuze beringt
Mehlschwalbenhaus
112 Mal Krötentaxi
Am Gründonnerstag 2015 wurde das Schwalbenhaus des BUND Wiesbaden an einen neuen Standort im Ortsteil Kloppenheim umgesetzt, nachdem es am Schiersteiner Hafen mehrere Jahre (fast) leer gestanden hatte. Es war wohl zu weit weg von bestehenden Brutplätzen. Mehlschwalben sind nämlich Koloniebrüter und ziehen am liebsten dorthin, wo bereits Artgenossen nisten.
Auch im Jahr 2015 betreuten Aktive des BUND Büdingen ihren Krötenzaun während der rund acht Wochen der Laichwanderung der Erdkröten und einiger weniger Frösche an der Landesstraße 3193. Verstärkung erhielt der BUND vom Erzieherteam des Waldkindergartens, das unter der Woche die Morgendienste übernahm. Auch ein Aufruf auf der Facebook-Seite brachte zusätzliche Helfer.
Bereits am 23. Mai hatte der BUND Flörsheim die von der Ortsgruppe betreuten vier Steinkauzröhren im Bereich Weilbacher Friedhof, Naturschutzhaus und Kiesgrubengebiet kontrolliert. Uwe Dreier konnte dabei als amtlicher Beringer 17 kuschelige Käuzchen kennzeichnen, darunter zweimal Fünflinge. Stolze 60 Besucher versammelten sich damals, zur Freude von Bernd Zürn, der sich hier als BUND-Aktiver seit vielen Jahren für den Vogelschutz engagiert. Insgesamt drei Dutzend Steinkauzröhren hat der BUND Flörsheim in den Gemarkungen Flörsheim, Wicker und Weilbach aufgehängt. Am 6. Juni 2015 konnte sich Bernd Zürn erneut über viele interessierte Besucher freuen. Noch einmal 17 Jungvögel wurden beringt. Knapp 30 Personen schauten den Vogel-Experten dabei über die Schulter, darunter viele Kinder. Drei Vögel waren allerdings zu klein, vier bereits ausgeflogen. Trotzdem freute sich Zürn: „34 Junge sind ein neuer Rekord!“ Er vermutet sogar noch mehr Steinkäuze, immerhin gibt es auch natürliche Baumhöhlen. Der Bestand ist in Flörsheim sicherlich nicht gefährdet. BUND OV Flörsheim Bernd Zürn Tel. 06145/3 26 66 bernd.zuern@gmx.net
Zwar hatten die 48 Kunstnester in den letzten sieben Jahren vereinzelt auch andere Bewohner – vom Grauschnäpper bis zum Wespenvolk, aber das Haus soll schließlich den Mehlschwalben zugute kommen. Der neue Standplatz befindet sich in Sichtweite bestehender Schwalbennester. Außerdem versprechen die benachbarten Pferdeweiden ausreichend Lehm als Baumaterial sowie Fliegen und Mücken als Nahrung. Eine kleine Lehmpfütze soll im Frühjahr 2016 zusätzlich angelegt werden. Jetzt kommt es nur noch auf die Kloppenheimer Mehlschwalben an, die ab Ende April zurückerwartet werden. Und als Untermieter können Fledermäuse einziehen, für die das Schwalbenhaus ebenfalls Wohnungen bereithält. BUND KV Wiesbaden Julia Beltz julia.beltz@bund-wiesbaden.de www.bund-wiesbaden.de
DER BUND VOR ORT AKTIV
Foto: Elke Kaltenschnee
Foto: Julia Beltz
Foto: Bernd Zürn
Artenschutz
Für den BUND ist der Amphibienschutz sehr wichtig, stehen doch viele der früher noch häufigen Arten schon auf der Vorwarnliste der Roten Liste. Verkehr und Landwirtschaft mit tiefgründiger Bodenbearbeitung und Spritzmitteln sowie das Trockenlegen feuchter Stellen in der Gemarkung sind dafür verantwortlich. Und: man kann nicht alle Tiere in verkehrsarme Gebiete umsiedeln, denn Amphibien gehören nun mal in den Naturkreislauf. Die Helfer, die täglich meist zu zweit den Zaun morgens und abends abgehen und die Fangeimer kontrollieren, müssen auch auf Eigenschutz achten: Sie tragen Warnwesten und Taschenlampen und laufen wegen der besonderen Örtlichkeit nicht an der Straßenseite des Zauns. 112 Einzeltermine nach Einsatzplan kommen so in den acht Wochen zusammen. BUND OV Büdingen Matthias Kalkhof matthias.kalkhof@t-online.de www.wetteraukreis.bund.net
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Fotos: BBoe
Links: Bodenvorbereitung und Anwalzen der Aussaat an der Bertramstraße, rechts: Pflanzung einheimischer Wildstauden an der Kennedyallee
Kreisverband Frankfurt
15 Jahre BUND-Blumenwiesenprojekt Auch in 2015 haben wieder mehr als 20 Aktive in drei Aktionen dazu beigetragen, dass Frankfurts Grünflächen bunter werden! Die erste Aktion fand am 11. April 2015 in der Kennedyallee in Sachsenhausen statt. Eine bestehende Blumenwiese wurde mit weiteren heimischen Arten angereichert: etwa 200 Heidenelken und 50 anderen, im Frankfurter Raum vorkommenden Wildpflanzen. Alle waren von einigen AktivistInnen aus selbst gesammeltem Saatgut gezogen worden. Nach dem trockenen Sommer wurde die Bereicherungsaktion in der Kennedyallee am 10. Oktober fortgeführt. Nun tragen etwa 50 Rundblättrige Glockenblumen und Große Wiesenknöpfe zur Artenvielfalt in Sachsenhausen bei. Am 18. April säten die BUND-Aktiven in der Bertramstraße im Dornbusch – da wo der hr ist – eine Blumenwiese auf einem Teil einer Grünfläche ein. Eine erste Vorbesichtigung mit Vertretern des Grünflächenamts der Stadt Frankfurt hatte Ende September 2014 stattgefunden. Nachdem der Ortsbeirat der Umgestaltung der Fläche zugestimmt hatte, frästen Ende März 2015 Mitarbeiter des Grünflächenamts einen Teil der Fläche, um die BUND-Aktion vorzubereiten.
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Bei der Fläche gibt es zwei Besonderheiten: Erstens liegt sie mitten in einem Wohngebiet und zweitens wurde dort auch ein Wildstaudenbeet angelegt. Es stellte sich heraus, dass die Lage im Wohngebiet durchaus Vorteile hat: • Die Aktion lockte viele Neugierige an, von denen zwei zu spontaner Mitarbeit bereit waren. • Die Fläche wird sehr genau beobachtet. Auch von der Polizei, die eine Aktivistin kontrollierte, als sie im Sommer das Wildstaudenbeet goss. • Bei der Pflege des Wildstaudenbeets gibt es immer wieder Gespräche mit Anwohnern, die das Projekt generell positiv sehen. Wegen der Trockenheit in Frühjahr und Sommer hatte sich die Teileinsaat zunächst nicht wie gewünscht entwickelt. Stattdessen war Pflege erforderlich: Regelmäßig Müll sammeln und Jäten von Unmengen an Vogelknöterich, der prächtig gedieh. Ab September starteten die Pflanzen dann durch, so dass für 2016 das Beste gehofft werden kann.
Ortsverband Viernheim
Blütenbeet-Aktion In Hausgärten und öffentlichen Anlagen stellt sich oft die Frage, ob eine Grünfläche nicht pflegeleichter gestaltet werden kann. Anstatt einer Abdeckung mit Pflastersteinen oder Schotter sollte nach Ansicht des BUND die Anlage eines dauerhaften Blütenbeets erfolgen. Im September 2015 beteiligte sich daher der BUND am Freiwilligentag der Stadt Viernheim und legte unter fachkundiger Anleitung im dortigen Tivolipark auf einer artenarmen Rasenfläche ein großes Staudenbeet mit erprobten insektenfreundlichen Pflanzenarten an. Anschließend wurde das dekorative Blütenbeet mit einer Mulchschicht aus Rindenschrot abgedeckt. Es wird künftig nur einmal jährlich gemäht und ist daher pflegeleichter als einjährige Blumenbeete. So wurde nicht nur der Park bereichert, sondern auch die Teilnehmer lernten, ihren Hausgarten naturnah zu gestalten.
Ermöglicht wurden die Projekte durch ein Preisgeld von Alnatura, die Unterstützung des Grünflächenamts und der Ortsbeiräte, einer großzügigen Geldspende eines GaLaBau-Betriebs und sehr, sehr viel ehrenamtliches Engagement. Ein herzliches „Dankeschön“ an alle Beteiligten! BUND KV Frankfurt John Dippell john.dippell@bund-frankfurt.de www.bund-frankfurt.de > Themen und Projekte > Natur- und Artenschutz > Blumenwiesenprojekt
Foto: Peter Dresen
DER BUND VOR ORT AKTIV
Stadtnatur
BUND OV Viernheim Peter Dresen bund.viernheim@bund.net
Ortsverband Rosbach
Kreisverband Werra-Meißner
Ferienspiele mit Bacherkundung der Losse Die Losse entspringt auf einem ehemaligen Bundeswehrgelände in Hessisch Lichtenau, schlängelt sich ca. 300 Meter frei durch das Gelände und verläuft in der Ortslage verrohrt. Unmittelbar hinter dem Ferienspielgelände tritt sie wieder ans Tageslicht. Ab diesem Abschnitt war sie früher im Sohl- und Uferbereich massiv befestigt. Mittlerweile ist die Losse weitgehend renaturiert – ein Ergebnis der hartnäckigen BUND-Bachpatenschaftsaktivitäten. Im Rahmen der Ferienspiele ging es hier mit Küchensieb, Lupe und Gummistiefeln auf Erkundungstour. Der BUND Werra-Meißner hatte für die jungen Entdeckerteams eine ganz besondere Aufgabe gestellt. Sie sollten in der renaturierten Losse die Wiederbesiedlung erforschen. Bachflohkrebse, Köcherfliegenlarven und andere Lebewesen wollten gefunden und bestimmt werden. Dabei lernten die Kinder etwas über die Strategien, mit denen diese Tierchen die Verdriftung durch die Strömung verhindern und über die Wasserqualität.
Am 4. Juli trafen sich 18 Kinder zwischen 6 und 13 Jahren für drei Stunden zum 3. Natur-Scout-Event des BUND Rosbach. Thema war dieses Mal „Energie aus der Sonne“. Begriffe wie Photosynthese, Photovoltaik und Treibhauseffekt wurden von Luca Exner und Uwe Steib (BUND Rosbach) kindgerecht näher gebracht. Nach der Theorie ging es an den Bau von Solarmodellen, ob nun Rennwagen, Hubschrauber, Flugzeug oder Karussell. Mit dem selbstgebauten Solarmodellauto durften Kinder bis 13 Jahren dann am 1. BUND-Solarmodellauto-Rennen teilnehmen.
1. BUND Solarmodellauto-Rennen Bei strahlender Sonne starteten am 10. Juli 13 selbst gebastelte Solarmodellautos nahe des Rosbacher Bauernmarktes. Mit von der Partie waren auch Tschernobyl-Kinder, die noch schnell eigene Solarmodellautos mit fachlicher Unterstützung von den BUND-Aktiven Gerd Joachim und Dieter Kurth zusammenbauten. So konnten sie ebenfalls in letzter Sekunde am Rennen teilnehmen. Nach der offiziellen Begrüßung startete Organisator Uwe Steib mit Schiedsrichter Christian Steib das Rennen.
Foto: Dieter Kurth
Foto: Thomas Reimann
Energie aus der Sonne
Die Teilnehmer traten unter den Augen vieler Fans paarweise gegeneinander an. Das Rennen um den dritten Platz gewann Fabian Ober. Im großen Finale setzte sich Max Denfeld gegen Luis Wetzel durch und wurde damit Sieger des 1. Solarmodellauto-Rennens des BUND Rosbach! Neben den BUND-Vertretern gratulierte bei der Siegerehrung die Blütenkönigin Bianca I. den glücklichen Teilnehmern. Einen Sonderpreis gewann Paul Meuer mit seinem fantastisch gestalteten Drachenmodell. Alle Teilnehmer erhielten eine Urkunde und einen Gutschein für eine leckere Waffel. Für die Plätze 1 bis 3 gab es Pokale und – wie auch für den Sonderpreisträger – einen hochwertigen Sachpreis – natürlich solarbetrieben.
DER BUND VOR ORT AKTIV
Angebote für Kinder und Familien
BUND OV Rosbach Uwe Steib uwe.steib@bund-rosbach.de www.bund-rosbach.de
Siegerehrung, oben v.l.: Dieter Kurth (Vors. BUND Rosbach), Blütenkönigin Bianca I., Christian Steib (Schiedsrichter), Luca Exner (Betreuung), Uwe Steib (Organisation BUND); unten v.l.: Prinzessinnen Katharina und Eszter, Paul Meuer (schönstes Modell), Luis Wetzel (2. Pl.), Max Denfeld (1. Pl.), Fabian Ober (3. Pl.)
BUND KV Werra-Meißner Thomas Reimann th-m-reimann@t-online.de
Foto: Uwe Steib
Auch einige kleine Fische gingen ins Netz: Mühlkoppen sind mit ihrem abgeflachten Körper optimal an das Leben in der Strömung angepasst. Sie verstecken sich zwischen und unter Steinen auf dem Bachboden. Zum Schluss wurden die Tiere wieder freigelassen.
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Foto: BUND Usingen/Neu-Anspach
Kreisverband Marburg/Biedenkopf
Ortsverband Eppstein
Ortsverband Usingen/Neu-Anspach
Flusskindergarten 2015
Entlang des Wellbachs
Bereits zum 10. Mal gingen vom 20. bis 24. Juli Kinder der Marburger Kindertagesstätten an und auf der Lahn auf Forschungsreise. Das Projekt „Flusskindergarten“ ist eine Kooperation vom Fachdienst Kinderbetreuung der Stadt Marburg, dem BUND und der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft e. V. (DLRG).
Am 26. Juli lud der BUND Eppstein zusammen mit der Familienwandergruppe des TSV-Vockenhausen zu einer Wanderung am und im Wellbach ein. 17 große und kleine Menschen starteten am Bürgerhaus, wo das Ende des Wellbachs unterirdisch verschwindet. Bachaufwärts ging es zunächst nur am kleinen Rinnsal entlang, später am tief eingegrabenen Bachbett im Wald.
Kinder untersuchen Böden
Eine Woche lang kommen täglich zwei Kindertagesstätten für einen ganzen Tag an die Lahn. Abwechselnd schippern die Kinder mit dem Floß der DLRG, während gleichzeitig eine zweite Gruppe mit BUND-Aktiven auf Entdeckungsjagd nach Wassertierchen geht. Ausgerüstet mit Sieben, Eimern, Bechern und Lupen werden die Tierchen identifiziert, beobachtet und wieder in die Lahn entlassen. Immer wieder faszinierend sind Bachflohkrebse, Eintagsfliegenlarven oder Wasserasseln, aber auch Muscheln, kleine Fische oder Wasserskorpione. Außerdem bauen die kleinen WasserforscheInnen eine „Kläranlage“ in der Flasche. Watte, Sand, Kies und verschieden große Steine werden aufeinander geschichtet, dann beobachten die Kinder das Durchströmen des Schmutzwassers und erleben dabei die Umwandlung in sauberes Wasser durch Filtration. BUND KV Marburg/Biedenkopf Dr. Wiltraud Ackermann Tel. 06421/6 52 19 info@bund-marburg.de
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Foto: Karin Hartmann
Foto: BUND Marburg/Biedenkopf
DER BUND VOR ORT AKTIV
Angebote für Kinder und Familien
Die kleinen Wanderer stürmten voran, einige durchforschten den Bach, der zu dieser Zeit wenig Wasser führte, und bald war ein idyllischer kleiner Teich erreicht. Hier gab es so viel zu sehen und zu erleben, dass die kleine Wandergesellschaft sich kaum losreißen konnte, um weiterzugehen bis zur „Heimlichen Wies'“, dem Quellgebiet des Wellbachs. Im Teich gab es neben vielen anderen Fischen auch einen ca. 40 cm langen toten Hecht zu entdecken. Weitaus interessanter waren aber die vielen Gebirgsstelzen, die eifrig ihre Brut fütterten. Libellen schwirrten über die Wasserfläche und setzten sich auf die vielen wunderschönen weißen und rosa Seerosen. Höhepunkt aber war die Sichtung eines Eisvogels, den niemand an diesem kleinen Bächlein vermutet hätte. BUND OV Eppstein Karin und Wolfgang Hartmann Tel. 06198/7714 sv_buero_hartmann@web.de www.bund-eppstein.de
Ist Boden nur Dreck? Ist Boden immer gleich? Ist Boden nur totes Material zum Drauftreten? Alle diese Fragen wurden im Garten der BUND-Kinder des Ortsverbandes Usingen/Neu-Anspach gestellt und so gingen die Mädchen und Jungen mit Schaufeln, Händen und Lupengläsern den Dingen auf den Grund. Sie entdeckten, dass der Boden auf dem Beet anders aussieht aus als der Boden vom Kompost, unter den Apfelbäumen oder gar unter der Fichte. Einige Kinder fanden auf Anhieb Lebewesen in ihren Lupenbechern. Die Regenwürmer konnten alle mit dem bloßen Auge erkennen. Eifrig versuchten die jungen Forscherinnen und Forscher, sich mit neuen Entdeckungen gegenseitig zu übertrumpfen. Im Kompost konnte man erkennen, wie fruchtbarer Boden entsteht. Auch wurde festgestellt, dass die Temperatur dort höher war. Auf dem Nachhauseweg wurde noch unter jedem Stein nachgeguckt, wie der Boden dort aussieht und ob es Lebewesen gibt. Einig waren sich die Kinder, dass Boden nicht nur „Dreck“ ist. BUND OV Usingen/Neu-Anspach Friederike Schulze www.bund-hochtaunus.de www.facebook.com/ BUND-Usingen-Neu-Anspach117192584971863
DER BUND VOR ORT AKTIV
Information und Kultur
Kreisverband Hochtaunus
Ausstellung zum Flächenverbrauch Die Vereinten Nationen riefen 2015 zum „Internationalen Jahr des Bodens“ aus. Die UN will damit verdeutlichen, wie wichtig Böden für die Ernährung der Weltbevölkerung und den Wohlstand unserer Gesellschaft sind. Boden gehört zu den wichtigsten nicht vermehrbaren Ressourcen der Land- und Forstwirtschaft. Bodenversiegelung ist ein schleichender Prozess, durch den unwiederbringlich Tag für Tag wertvolle Flächen, Ackerland, Felder, Wald und Wiesen verloren gehen. Auch bei uns. Der BUND KV Hochtaunus präsentierte aus diesem Anlass vorwiegend anhand von Luftbildern von Anfang Juli bis September 2015 in der Rotunde des Landratsamts Bad Homburg eine Ausstellung mit 22 Bannern, die zeigen, wie sich die Region in den letzten 25 Jahren veränderte. Zur öffentlichen Vernissage der Ausstellung hielt Frau Dr. Maren Heincke, Agraringenieurin vom Zentrum Gesellschaftliche Verantwortung der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, den Eröffnungsvortrag, der eindrücklich das Problem des Flächenverbrauchs beleuchtete. Interessierte können die anschaulichen Banner kostenlos ausleihen. BUND KV Hochtaunus Friederike Schulze www.bund-hochtaunus.de
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Ortsverband Runkel
Jazz und Jux mit den „Schoppeschleppern“
Biowein von Winzer Hartmann im Kinofoyer
Ortsverband Bad Homburg
Kreisverband Bergstraße
Forum Bodenschutz
Umweltfilm und Biowein
Am 11. Juni lud der BUND Bad Homburg zu seinem 5. Forum anlässlich des Tags der Umwelt in das Kurhaus Bad Homburg ein. Das Thema „Das Leben im Boden“ passte zum Internationalen Jahr der Böden 2015. Böden sind Grundlage für die Lebensmittelproduktion. Sie versorgen die Pflanzen mit Nährstoffen und Wasser. Und sie sind höchst lebendig! In einer Handvoll Erde leben mehr Organismen als Menschen auf unserem Planeten. Die Böden können ihre vielen Funktionen nur erfüllen, wenn das Bodenleben intakt, die Humusschicht gesund ist.
Der BUND Bergstraße bringt regelmäßig Filme zu den Themen Öko-Landbau und gesunde Ernährung ins Heppenheimer Kino. Im Oktober 2015 sahen mehr als 100 Besucher die Dokumentation „Der Bauer und sein Prinz“ über die Umstellung des Anwesens Highgrove von Prinz Charles auf biologischen Anbau. Das Fachwissen holte er sich in Kassel bei Professor Hartmut Vogtmann, der als Wegbereiter für den Ökolandbau in Deutschland und darüber hinaus gilt. Verwalter David Wilson begeisterte sich für die Visionen seines Chefs – eloquent und humorvoll schildert er im Film, wie die Farm auch andere Bauern inspiriert und welche Erfolge sie erzielt bei der Bodenqualität, beim Artenschutz und im Ertrag.
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BUND OV Bad Homburg Hilbert Baldt hilbert-baldt@t-online.de www.bund-hochtaunus.de > Ortsverbände > Ortsverband Bad Homburg
Nach dem Film begrüßte Willy Welti vom BUND den Naturland-zertifizierten Landwirt Karl Bauer aus Fürth-Steinbach und den Bio-Winzer Gerold Hartmann von der Winzergemeinschaft Feligreno, der den ersten vollständig zertifizierten Bio-Wein der Hessischen Bergstraße anbietet. Beide berichteten aus dem trockenen Sommer 2015, dass die naturnah kultivierten Böden wegen des höheren Humusgehalts Feuchtigkeit deutlich länger speichern können als herkömmlich bewirtschaftete Flächen. BUND KV Bergstraße Claudia Dirr bund.bergstrasse@bund.net www.bund-bergstrasse.de > Themen und Projekte > Umweltfilme
Unter dem Motto „Jazz und Jux aus Hessen“ präsentierten 2015 die „Schoppeschlepper“ ihr Programm aus handgemachter Jazz-, Blues- und Skiffle-Musik und begeisterten das Publikum als Botschafter hessischer Lebensart mit ihrem großartigen musikalischen Können und den humorvollen Mundarttexten. Getreu der Devise „Umwelt- und Naturschutzarbeit sollte auch Spaß machen und Freude bereiten“ hat der BUND Runkel für den 5. November 2016 erneut den Frankfurter Musiker und Schriftsteller Rainer Weisbecker eingeladen, der die Reihe der Kulturveranstaltungen im Jahre 2007 eröffnet hatte.
BUND OV Runkel Marlis Zimmermann Tel. 06482 /17 73 marlis.zimmermann@gmx.de
Foto: BUND OV Runkel
Grußwort von Oberbürgermeister Korwisi
Die beiden Fachreferate „Leben im Boden, wie es erhalten und gefördert werden kann“ und „Was sollte praktisch getan werden, um das Bodenleben zu fördern“ hielten Prof. Dr. Stefan Schrader, J. H. von Thünen-Institut, Braunschweig, Institut für Biodiversität, Arbeitsgruppe Bodenzoologie und Dr. Uli Johannes König, Forschungsring für Biologisch-Dynamische Wirtschaftsweise e.V., Darmstadt, Demeter Forschungsinstitut. Neben vielen Informationen gab es auch praktische Hinweise, wie jeder selbst den Boden verbessen und erhalten kann.
Seit nunmehr neun Jahren organisiert der BUND Runkel alljährlich im November eine Kulturveranstaltung mit einem amüsanten Unterhaltungsprogramm. Der Erlös kommt Projekten im Naturund Umweltschutz zugute. Im Jahr 2014 waren dies tausend Euro, mit denen das Rettungsnetz Wildkatze des BUND Hessen und das Grüne Band am ehemaligen Todesstreifen unterstützt wurden. Außerdem wurde eine Baumpatenschaft für eine vierhundert Jahre alte Rotbuche im Weilburger Tiergarten übernommen.
Foto: Claudia Dirr
Foto: Hilbert Baldt
DER BUND VOR ORT AKTIV
Information und Kultur
„Schoppeschlepper“ mit Marlis (links) und Gerd Zimmerman (2. v. rechts) vom BUND
Fotos: BBoe
Nur ein kleiner Ausschnitt aus der bedrohten Wildbienenvielfalt: Langrüsselige Hummel (links), Blutbiene
So baut man ein Insekten-Hotel:
auf Wasserdost (r. oben), Furchenbiene auf Teufelsabbiss (r. unten)
Erläuterung beim Naturevent im Mönchhof
Kreisverband Frankfurt
Blumen und Projekte für Wildbienen Neue Medien waren die Basis der vom BUND Frankfurt von März bis Oktober 2015 durchgeführten Aktion zum Wildbienenschutz. Ziel des No-Budget-Projekts ist es, zu zeigen, wie jeder Einzelne durch bienenfreundliche Wildpflanzen und geeignete Nisthilfen einen kleinen, sehr persönlichen Beitrag zum Naturschutz leisten kann. Zunächst wurden auf der Homepage des BUND Frankfurt unter der Rubrik „Blumen für die Bienen“ einige Seiten mit Wissenswertem über Bienen und deren Lebensweise eingerichtet. Darüber hinaus gibt es Tipps zur bienenfreundlichen Gartengestaltung. Eigene Fotos und Grafiken illustrieren die Seiten. Vorbilder sind in dem Bereich „Sehenswerte Frankfurter Ideen“ zu finden. Die dort vorgestellten Projekte sind breit gefächert und reichen vom naturnahen Staudenbeet über mehr oder weniger „Wildes Gärtnern“ bis hin zu Schulprojekten. Zudem werden die Besucher der Homepage hier aufgerufen, ihre eigenen Projekte vorzustellen. Erfahrungsgemäß genügt es nicht, nur einmal auf eine langfristige Aktion hinzuweisen. Also wurde für den Newsletter des BUND Frankfurt die „Bienenblu-
me des Monats“ kreiert. In einem kurzen Text wurde von April bis Oktober 2015 jeweils eine für Bienen und Menschen wertvolle Wildpflanze vorgestellt. Dieser Text war mit einem ausführlichen Portrait der „Bienenblume“ auf der Homepage und den übrigen Wildbienenrubriken verlinkt. Insgesamt war die Resonanz auf die Aktion positiv. Gerne stellen wir auf der Homepage noch weitere vorbildliche Wildbienen-Aktionen vor. Dringend gesucht wird z. B. ein bienenfreundlicher Balkon. BUND KV Frankfurt John Dippell john.dippell@bund-frankfurt.de www.bund-frankfurt.de > Themen und Projekte > Natur- und Artenschutz > Wildbienen
Ortsverband Rüsselsheim/Raunheim
Natur-Event am Mönchhof Auf dem „Mönchhof-Gelände“ wurde in den Jahren 1964 bis 1985 die ErdölRaffinerie Caltex betrieben. Nach deren Abriss hatte sich die Natur wieder des Geländes angenommen, bis im Jahr 2008 ein neuer Bebauungsplan für ein ca. 22 ha großes Gewerbegebiet am Mönchhof verabschiedet wurde, dessen Ausbau durch den BUND Rüsselsheim/ Raunheim/Kelsterbach begleitet wurde.
DER BUND VOR ORT AKTIV
Foto: Dieter Baumgardt
Öffentlichkeitsarbeit
Der BUND verhandelte Planung und Ausführung von Ausgleichsflächen für die auf dem Gebiet vorkommenden streng geschützten Arten wie Flussregenpfeifer und Zauneidechsen. Hierfür wurde ein etwa 2 Kilometer langer Grüngürtel entlang des Mains angelegt, der auch als Naherholungsfläche für die anliegenden Städte Kelsterbach und Raunheim dienen soll. Nach Abschluss der Bauarbeiten zeigte das BUND Natur-Event am 7. Juni der Bevölkerung, was hier alles zur Naherholung und für den Naturschutz umgesetzt wurde. Nach der Vorführung des Films „More Than Honey“ in der Mönchhofkapelle wurde das vom BUND gebastelte Insekten-Hotel vorgestellt und zum Nachbau für den eigenen Garten empfohlen. Anschließend gab es für die kleinen Besucher ein Bienen-Quiz und für die Gewinner köstliche Kleinigkeiten. Bereits während der Vorführung hatten zur Freude aller einige Wildbienen das Hotel aufgesucht. Hinweistafeln und Führungen vermittelten Informationen zu den Ausgleichsflächen, auf denen zahlreiche Blumen im Magerrasen den Bienen Nahrung boten. www.bund-kv-gg.de Gerhart Thallmayer thallmayerg@t-online.de
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Von links: Dr. Stephan Consemüller (BUND Gelnhausen) und Gabriela Terhorst (BUND Landesvorstand) bei der Eröffnung der Messe
Ortsverband Gelnhausen
Öko – voll im Trend seit 15 Jahren Ein kleines Jubiläum konnte die Messe ÖkoTrends in Gelnhausen vom 4. September bis 6. September 2015 feiern. Seit 15 Jahren veranstalten die Stadt und der BUND Ortsverband Gelnhausen sehr erfolgreich diese Informations- und Verbrauchertage. Wer nun glaubt, hier nur mit Alternativen und Ökos in Jesusschlappen zu tun zu haben, sieht sich getäuscht. Über 70 Aussteller der Region Main-Kinzig und der Stadt Gelnhausen zeigen hier, was sie zum Thema Nachhaltigkeit, Klimawandel und Bio zu bieten haben. Von A wie „Alles rund ums Bier“ bis Z für „Zentrum für biologisches Bauen“, ist alles dabei. Natur- und Umweltschutzverbände präsentieren sich ebenso wie Sachverständige zum biologisches Bauen, Biohöfe der Region und Anbieter regenerativer Energie- und Haustechniken.
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Bereits die Eröffnung durch Gelnhausens Bürgermeister Torsten Stolz und BUND-Gründungsvater Dr. Stephan Consemüller (Vorsitzender des Ortsverbandes Gelnhausen) glänzte nicht nur mit Apellen an die Einsicht in Sachen Klimaschutz und Nachhaltigkeit, sondern auch mit kleinen Details. So hatte ein lokaler Gartenbaubetrieb die Dekoration gestellt: Gestecke aus Schafgarbe, Wilder Möhre und Gräsern.
Beim Messerundgang erwartete den interessierten Laien eine freundliche Beratung auch bei hochtechnischen Themen. Es machte Spaß, über das abwechslungsreiche Gelände zu schlendern und dabei Inspirationen und Ideen fürs eigene Handeln zu bekommen. Die Messe ist regional ausgerichtet, man kennt sich und vielfach sind lokale Unternehmen vertreten. Das bedeutet kurze Wege und die Schwelle, ins Gespräch zu kommen, ist geringer als auf den bekannten Messen der Großstädte. Fürs leibliche Wohl sorgten Käse, Gemüse, Wein und sogar Bier – selbstvertändlich alles „öko“. Wie Dr. Consemüller bestätigt, hat sich der Gedanke des nachhaltigen Angebots nicht zuletzt auch durch die ÖkoTrends in der Gegend herumgesprochen und weiterentwickelt. Die Stadtwerke geben umfangreiche Energiespartipps und bieten bewusst Ökostrom an, in den Plänen für ein großes Baugebiet wird für ökologischen Hausbau und zukunftsfähige Haustechnik geworben. Mit ihrem Angebot rund um Öko, Bio, Nachhaltigkeit und Co ist auch die nächste Öko-Trends ganz sicher wieder einen Besuch wert. Sie findet vom 1. bis 3. September 2017 statt. BUND OV Gelnhausen Dr. Stephan Consemüller bund.gelnhausen@bund.net vorort.bund.net/gelnhausen www.oeko-trends.de
Kreisverband Limburg/Weilburg
BUND-Umweltpreis Seit 2000 verleiht der BUND-Kreisverband Limburg-Weilburg alljährlich einen Umweltpreis für vorbildliches ökologisches Handeln. Im Januar 2015 wurde die „Süße Orange 2014“ an die Waldgruppe des Evangelischen Dekanats Runkel verliehen. Kreisvorsitzender Gerd Zimmermann lobte das Engagement der Waldgruppe, die mit einem geretteten Bienenvolk eine Projektidee in Kindergottesdiensten und Schulklassen verwirklicht hatte. Die Bienen wanderten monatelang durch Kirchengemeinden und Grundschulen. Dabei wurde ein wichtiger Umweltaspekt, nämlich die Bedeutung der Bienen, sehr anschaulich thematisiert. Mit Kindergarten-, Vorschul- und Grundschulkindern wurde spielerisch und praxisnah gearbeitet, ob beim Bau von Insektenhotels für Wildbienen, beim Anlegen eines Ackerrandblühstreifens oder beim Herstellen von Honig, Kosmetikartikeln und Kerzen aus Bienenwachs. Das Wirken der Waldgruppe ist für den BUND besonders erfreulich, da die Aktion in den kommenden Jahren weitergeführt werden soll. BUND KV Limburg-Weilburg Gerd Zimmermann Tel. 06482 / 17 73 gerdzimmermann.ennerich@gmx.de
Foto: Marlis Zimmermann
Foto: BUND OV Gelnhausen
DER BUND VOR ORT AKTIV
Messe und Umweltpreis
Mitglieder der Waldgruppe des Evangelischen Dekanats bei der Verleihung der „Süßen Orange“ zusammen mit den BUND-Kreisvorstandsmitgliedern Gerd Zimmermann, Hermann Maxeiner und Dr. Jörg Rau
Fotos: Julia Beltz (links), BUND KV Wetterau (rechts)
DER BUND VOR ORT AKTIV
Ehrung
Links: Eva Langenberg, Jürgen Hutfiels, Klaus Wörner, Joachim Arnold bei der Preisverleihung. Rechts: Schwalbenschwanz-Raupen und Kröten aus Friedhofsvasen
Kreisverband Wetterau
Umweltschutzpreis für Jürgen Hutfiels Am 12. Oktober erhielt der langjährige Vorsitzende des BUND KV Wetterau, Jürgen Hutfiels, den 36. Umweltschutzpreis des Wetteraukreises. Der im Wildtierschutz engagierte Jäger Klaus Wörner wurde durch eine Belobigung geehrt. Eva Langenberg, Leiterin der Fachstelle Naturschutz und Landschaftspflege moderierte den gut besuchten Abend. Den Festvortrag zum Thema „Vom globalen Denken und lokalen Handeln – Naturschutz vor der Haustür“ hielt Dr. Klaus Richarz als ehemaliger Leiter der Staatlichen Vogelschutzwarte für Hessen, Saarland und Rheinland-Pfalz. Musikalisch untermalt wurde der Abend vom Gitarrenquartett „Strings 24“ der Musikschule Friedberg. Im lockeren Sofagespräch stellten Jürgen Hutfiels und Klaus Wörner ihre vorbildlichen Naturschutz-Aktivitäten vor, bevor Landrat Arnold die Ehrenurkunden überreichte.
Jürgen Hutfiels hat als Vorsitzender des BUND Kreisverbandes Wetterau zahlreiche Umwelt- und Naturschutzprojekte initiiert und mitgestaltet. Hier nur drei Beispiele: Rettung und Aufzucht von hunderten Schwalbenschwanzraupen Seit nunmehr 15 Jahren sammeln BUND-Aktive des KV Wetterau Schwalbenschwanzraupen von Fenchel- undMöhrenfeldern und retten sie damit vor dem Tod bei der Rübenernte. Die Raupen werden vom BUND bis zur Verpuppung im Herbst aufgezogen, die Puppen fachgerecht gelagert und im Frühjahr wieder ins Freie gebracht, wo die Falter schließlich schlüpfen können. Diese Aktion hat mehreren hundert Schwalbenschwänzen das Leben gerettet. Rettung von Amphibien aus Friedhofsvasen Der BUND Rockenberg entdeckte im Jahr 2015 mehrere Kröten in den nahezu ebenerdigen Blumenvasen von Grabeinfassungen, die aus eigene Kräften nicht mehr aus dieser Falle entkommen konnten und teilweise bereits verendet waren. Jürgen Hutfiels wandte sich daraufhin an den örtlichen Amphibienbe-
auftragten und machte das Problem auch innerhalb des BUND publik. „6 Richtige“ – lagenreiner Apfelwein Aus 6 unterschiedlichen Lagen der Wetterau wird in Kooperation verschiedener Umweltinitiativen Apfelwein gekeltert. Die Wetterauer BUND-Ortsverbände Rockenberg und Ober-Mörlen liefern hierfür die Äpfel aus dem „Dolchsloch“ und aus der „Parzelle 111“. Gekeltert wird in Nieder-Mörlen in der „Roten Pumpe“. Mit den Verkaufserlösen der Flaschen-Sechserpacks werden Streuobstprojekte unterstützt. Das langjährige und erfolgreiche Engagement von Jürgen Hutfiels wurde auch durch Landesgeschäftssführer Michael Rothkegel in seinem Grußwort gewürdigt, bevor der Festakt mit einem Spätimbiss seinen Abschluss fand. BUND KV Wetterau Jürgen Hutfiels Tel. 06033/97 0710 juergen.hutfiels@t-online.de www.bund.net/wetteraukreis
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DER BUND VOR ORT AKTIV
Exkursionen
Kreisverband Rheingau-Taunus
Naturgemäßer Waldbau
Fotos: BUND KV Wetterau
Anlässlich der Diskussion zur Zertifizierung heimischer Wälder nach den Kriterien des Forest Stewartship Council (FSC) informierte sich der Vorstand des BUND KV Rheingau-Taunus im Oktober 2015 vor Ort. Die Förster Klaus Stolpp und Bernd Leichthammer erläuterten im Gemeindewald Schlangenbad die Umwandlung eines herkömmlich bewirtschafteten Waldes hin zu einer naturgemäßen Waldbewirtschaftung.
Per Eisenbahn zu sieben Naturschutzgebieten Schon vor 20 Jahren wählten die Mitglieder des BUND Kreisverbands Wetterau jährlich ein Ausflugsziel in der Region für ihre Wanderungen. Im Juli 2015 lebte diese alte Tradition eines gemeinschaftlichen Ausflugs wieder auf. Mehr als 120 BUND-Mitglieder und Gäste durchquerten mit den Wagen der Eisenbahnfreunde die Wetterau. Während der einstündigen Fahrt von Bad Nauheim bis Münzenberg beschrieben Jürgen Hutfiels vom BUND und Rudi Nein, Umweltbeauftragter der Stadt Bad Nauheim, die Eigenarten der verschiedenen Naturschutzgebiete. Vorbei an fünf belegten Storchennestern wurden die Teilnehmer darüber informiert, welche Gründe ausschlaggebend waren, die einzelnen Gebiete unter Naturschutz zu stellen.
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Am Beispiel des geplanten Baugebiets „Burgweg“ der Gemeinde Rockenberg verdeutlichte Jürgen Hutfiels, welch riesige Flächen an Grünland, Streuobst und Äckern den nicht immer nachvollziehbaren Ideen von Kommunalpoliti-
kern zum Opfer fallen. So soll zwischen Rockenberg und Oppershofen östlich des Großmarkts ein Baugebiet für Projekte entstehen, die auch innerorts umgesetzt werden könnten. In Münzenberg wurden die Ausflügler von Peter Hünner und Dr. Reinhard Patrzich in einer knapp zweistündigen Exkursion um das Naturschutzgebiet „Salzwiesen von Münzenberg“ geführt. Die kompetenten Experten gaben Informationen zur Geologie, Flora und Fauna dieses herrlichen Stückchens Erde. Für die aktiven Naturschützer war interessant zu hören, dass bei auswärtigen Gästen die Wetterau nur mit großflächigen Ackerlandschaften in Verbindung gebracht wird. Daher war es besonders eindrucksvoll, die Auenlandschaft der Wetter präsentieren zu können.
Eine naturgemäße Nutzung des Waldes führt zu nachhaltig wirtschaftlichen Erträgen, ist bodenschonend und lässt den Waldtieren Rückzugsmöglichkeiten. BUND KV Rheingau-Taunus Heike Jung-Wellek, Tel. 06120.5937 Ulli Hahn, Tel. 06127.5365
Nach der Rückkehr in Bad Nauheim waren sich wohl alle einig: es war ein gelungener Ausflug und es wird bestimmt nicht der letzte gewesen sein. BUND KV Wetterau Jürgen Hutfiels Tel. 06033/97 0710 juergen.hutfiels@t-online.de www.bund.net/wetteraukreis
Foto: BUND KV Rheingau-Taunus
Kreisverband Wetterau
Der Schlangenbader Wald wird bereits seit mehr als 40 Jahren umgestellt. So wird die natürliche Verjüngung des Baumbestandes beobachtet und nur in seltenen Fällen leicht steuernd eingegriffen. Da alle Altersklassen in den Waldbeständen vertreten sind, wird bei der Holzernte nicht der gesamte Bestand gerodet, sondern es werden nur einzelne Bäume entnommen. Die Folgen der regelmäßigen Ernte von Holz in der naturgemäßen Waldbewirtschaftung sind daher deutlich geringer als in der konventionellen. Ein besonderes Erlebnis war der Besuch der Biotopbäume, die mit ihren Baumhöhlen wichtige Lebensstätten für diverse Tierarten darstellen. Auf einen 200 Jahre alten imposanten Buchenbestand können die beiden Förster besonders stolz sein.
DER BUND VOR ORT AKTIV Fotos: Andrea Malkmus
Kreisverband Gießen
Windpark „Im Noll“ Am 4. August 2015 bot der BUND Kreisverband Gießen eine mit über 80 Teilnehmenden sehr gut besuchte Exkursion zum kürzlich in Betrieb genommenen Windpark „Im Noll“ im östlichen Landkreis Gießen (Gemeinde Rabenau) an. In Zusammenarbeit mit dem Windpark-Errichter iTERRA Wind GmbH & Co. KG und dem für die landschaftspflegerische Begleitplanung zuständigen Ingenieurbüro Meier & Weise (Gießen) wurden die technischen und naturschutzfachlichen Aspekte des Vorhabens vorgestellt. Zunächst konnten die Gruppe nach einer Einführung zur Technik und zur Bauvorbereitung für die Anlagen auch einen Blick in das Innere einer WEA (Erdgeschoss des Turms) werfen. Hr. Dr. Jörg Weise erläuterte danach die Bemühungen, Beeinträchtigungen durch das Vorhaben in den Bereichen Forst, Naturschutz und Artenschutz zu vermeiden und vorab Verbesserungsmaßnahmen für bestimmte Tierarten umzusetzen. Für den Schwarzstorch wurden Ausgleichsmaßnahmen u. a. durch Neuanlage eines Nahrungsgewässers und von Horstplattformen umgesetzt. Die Annahme der neuen Feuchtflächen ist per
Fotofallenkamera belegt. Der Schutz der Fledermäuse in dem Waldgebiet wird durch Abschaltautomatik in besonders flugaktiven Phasen und durch ein Fledermausmonitoring zur Justierung der Abschaltalgorithmen gesichert. Die Exkursion bot einen ausgesprochen vielseitigen Einblick in die Planung und Errichtung eines Windparks und in die Bemühungen zur Konfliktvermeidung mit dem Natur- und Artenschutz. Die Kooperation mit den verschiedenen am Projekt beteiligten Akteuren ermöglichte eine sachliche Veranstaltung und die Diskussion mit vielen interessierten Bürgern – jenseits von verfestigten Standpunkten zur Windkraftnutzung.
Verborgene Stadtnatur auf dem Rathausdach Der BUND Kreisverband Gießen bot am 21. Mai 2015 eine Exkursion auf das begrünte Gießener Rathausdach an, dem „am besten versteckten Biotop der Stadt“ (Gießener Allgemeine 23.5.2015), das dort vorbildlich in Kombination mit einer Fotovoltaikanlage angelegt wurde. Dr. Gerd Hasselbach vom Amt für Umwelt und Natur der Stadt Gießen erläuterte zunächst den Dachaufbau. Auf die Vegetationstragschicht wurden Sprossen des Mauerpfeffers ausgebracht – für eine flächendeckende Begrünung und
einen ansprechenden Blühaspekt. Die Verdunstungsleistung der Pflanzen und die Staub- und CO2- Bindung verbessert zudem das Stadtklima. Anschließend stellte Andrea Malkmus vom BUND die aktuell auf der Dachfläche vorhandenen Pflanzenarten vor und umriss die speziellen ökologischen Rahmenbedingungen, die sich auf dem Sekundärbiotop Gebäudedach einstellen. Von den ursprünglich eingesetzten Mauerpfefferarten konnten sich nur einige bis heute behaupten. Durch Windanflug und Vogelverbreitung haben sich in den vergangenen Jahren jedoch etliche Gräser und Kräuter zusätzlich auf dem Rathausdach eingefunden. Die Vegetation hat den „Kunstfelsen“ Dach erobert – auch mit anspruchsvolleren Pflanzenarten wie Leguminosen, die als gute Insektenweide gelten. Hr. Dr. Eckhart Schneider, Sprecher der lokalen Agenda-21-Gruppe „Energie“ stellte zum Abschluss die FotovoltaikAnlagen vor und wies darauf hin, dass die ältere bereits ca. 9.000 kwh Energie im Jahr liefert. Die zweite Anlage wurde gerade installiert und produziert etwa ein Drittel des im Rathaus selbst verbrauchten Stroms. BUND KV Gießen Andrea Malkmus amalkmus@bund-giessen.de info@bund-giessen.de www.bund-giessen.de
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Kreisverband Bergstraße
Keine Windkraftanlage auf der Hüttenfelder Deponie Der BUND-Kreisverband Bergstraße konnte sich im April 2015 darüber freuen, dass der Zweckverband Abfallwirtschaft Kreis Bergstraße (ZAKB) letztlich doch Abstand vom Bau einer Windkraftanlage auf der ehemaligen Hüttenfelder Hausmülldeponie genommen hatte. „Das ist ein Sieg der Vernunft zugunsten des Natur- und Artenschutzes“, so Kreisvorstandssprecher Herwig Winter, „denn Windräder sollten in den hoffentlich bald rechtsgültigen Vorranggebieten stehen, wo erheblich weniger Artenschutzkonflikte zu erwarten sind.“ Seit Beginn der Planung in 2012 hatte der BUND Bergstraße auf die naturschutzfachliche Bedeutung des Standorts hingewiesen und dies mit Fachgutachten untermauert. Schließlich reichte der BUND Anfang 2015 Klage gegen das Windkraftprojekt vor dem Verwaltungsgericht Darmstadt ein, weil das Regierungspräsidium Darmstadt die Anlage ohne vorherige Umweltverträglichkeitsprüfung genehmigt hatte, obwohl im Bereich des Deponiekörpers mit erheblichen negativen Auswirkungen auf das Grundwasser und die Umgebung durch freigesetzte Schadstoffe zu rechnen war und obwohl bedrohte Fledermaus- und Vogelarten in ihrem Bestand gefährdet wurden. Der BUND kritisierte auch Regierungspräsidentin Brigitte Lindscheid, die die Genehmigung für das Windrad trotz vorliegender Erkenntnisse über Probleme mit dem Artenschutz erteilt und dabei auch ignoriert hatte, dass ihre eigene Behörde dort einen Tabubereich bezüglich der Windkraftnutzung festgelegt hatte.
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In seinen öffentlichen Verlautbarungen hatte der BUND auch darauf hingewiesen, dass am Standort im tiefsten Bereich des Rheintals wegen der viel zu geringen Windhöffigkeit kaum umweltfreundlicher Windstrom erzeugt werden
Montage: Guido Carl
DER BUND VOR ORT AKTIV
Planungsvorhaben
Fotomontage: Die an dieser Stelle geplante Windkraftanlage wäre aus Sicht des BUND nicht mit dem Natur- und Artenschutz vereinbar gewesen. Außerdem erwies sich die Windhöffigkeit als zu gering.
kann. Genau darin wurde der BUND im Nachhinein eindrucksvoll bestätigt, als der ZAKB wegen fehlender Standorteignung den bereits erteilten Genehmigungsbescheid zurückgab. Dadurch konnte der BUND seine Klage zurückziehen und dennoch einen Erfolg für den Natur- und Artenschutz verzeichnen.
energie in den vorgeschlagenen hessischen Vorrangflächen einen wesentlichen Beitrag zur umweltfreundlichen Energieversorgung leisten soll.
Innerhalb des BUND gab es kontroverse Diskussionen, weil der Umweltverband sich trotz seiner Überzeugung für die Energiewende gegen das erste Windrad im Landkreis Bergstraße stellte. Letztlich konnten die Sachargumente überzeugen, auch weil der Kreisverband immer deutlich gemacht hatte, dass die Wind-
BUND KV Bergstraße Guido Carl bund.bergstrasse@bund.net www.bund-bergstrasse.de > Themen und Projekte > 100% Erneuerbare Energie > Windkraft im Kreis Bergstraße > Lampertheim-Hüttenfeld
Das verdeutlicht, dass der BUND Windräder nicht an jedem Standort akzeptiert, sondern sehr sorgfältig die Vorund Nachteile abwägt.
DER BUND VOR ORT AKTIV
Altlasten
Kreisverband Hochtaunus
Verkannte Giftmüllgefahr
Anfang 2013 wandte sich eine schwer erkrankte Anwohnerin des belasteten Grundstücks an den zuständigen BUND Kreisverband Hochtaunus. Recherchen ergaben, dass weitere Anwohner schwer erkrankt waren, u. a. an Krebs, Lungenleiden und Hautproblemen. Der befürchtete Zusammenhang mit den Chemikalienrückständen im Boden wurde diesen Menschen nicht geglaubt, was zusätzlich zu psychischen Belastungen führte. Bereits 2007 waren vor Ort Untersuchungen durch ein vom Regierungspräsidium beauftragtes Ingenieurbüro durchgeführt worden, die auf eine Ablagerung von rund 14–140 Tonnen(!) Leichtflüchtiger Halogenierter Kohlenwasserstoffe (LHKW) – vor allem Tetrachlorethen (PER) und Trichlorethen (TRI) – schließen ließen. Ein von der Stadt beauftragtes Ingenieurbüro errechnete zuerst nur 40 Kilogramm dieser gesundheitsgefährdenden Chemikalien. Im Jahr 2012 wurde im großen Stil für eine Sanierung an Ort und Stelle mittels Dampfluftinjektion und Absaugung der gasförmigen LHKW gebohrt. Nach Auffassung des BUND Hochtaunus wurden diese Arbeiten nicht ordnungsgemäß durchgeführt und es fanden keine ausreichenden Kontrollen der Luft statt. Hierbei ereigneten sich diverse Pannen, Auflagen fehlten oder wurden nicht umgesetzt. Die Bohrungen und die anschließende Sanierung verfrachteten zusätzliche LHKW ins Grundwasser und in die Luft, wie mehrere Messergebnisse vermuten lassen. Ein Abbauprodukt von LHKW ist Vinylchlorid, bei Erhitzung durch das Bohren kann das hochgiftige Nervengas Phosgen entstehen.
Foto: Cordula Jacubowsky
In Oberursel befand sich in den 50er bis 70er Jahren in einem kleinen Hinterhof direkt in der denkmalgeschützten Altstadt eine Chemiefabrik. Seit 2002 wusste auch die Stadtverwaltung davon, allerdings ohne die Bürger umfassend darüber zu informieren.
In diesem Hof in der Oberurseler Altstadt lagerten über lange Jahre gefährliche Abfälle einer Chemiefabrik im Boden.
Anfang 2014 wandte sich der BUND Hochtaunus nach Recherchen und einem ersten Akteneinsichtstermin mit einem Dossier an die Öffentlichkeit. Daraufhin überschlugen sich die Ereignisse. Teilweise täglich gab es neue Informationen, weitere erkrankte Anwohner meldeten sich ebenso wie Anwälte. Mittlerweile hatte die Stadtverwaltung die Einschätzung der vorhandenen Giftmenge auf 8 Tonnen korrigiert. Der Bürgermeister (SPD) und der Umweltdezernent (Grüne) verneinten allerdings nach wie vor eine Gefährdung der Anwohner und behaupteten, dass ihre Informationspolitik ausreichend war. Das BUND-Dossier wurde nach einem weiteren, umfangreicheren Akteneinsichtstermin überarbeitet und erheblich erweitert. Rund 1.200 Seiten Akten wurden insgesamt gescannt, erfasst, gelesen, bewertet. Nach der Veröffentlichung des neuen Dossiers stellte die Stadt alle Unterlagen zu den Ausschusssitzungen und den Stadtverordnetenversammlungen online – endlich herrschte mehr Transparenz. Die Sanierung wurde unterbrochen und vom nunmehr dritten Ingenieurbüro neu bewertet. Mehrere Anwohner verlangten Kostenerstattung, die Stadt sicherte die Über-
nahme der Arztkosten zu. Zusätzlich wurde auch das Gesundheitsamt aktiv und überwies die Erkrankten an Unikliniken – allerdings ohne dass von diesen der Zusammenhang von Erkrankung und Altlast bestätigt wurde, da die offiziellen Messergebnisse keine Kausalität erkennen ließen. Zeugen, die die während der Bohrungen austretenden Chemikalien gerochen hatten, (was erst ab einer über 1000-fachen Überschreitung der Grenzwerte überhaupt möglich ist), wurden ignoriert. Weitere Akteneinsichtstermine des BUND folgten. Die Kommunalverwaltung hat mittlerweile eingeräumt, dass es im Stadtgebiet über 500 Altlasten gibt. Der Skandal war mehrfach in der Hessenschau, weitere Zeitungen und Magazine zeigten Interesse. Altlasten sind eine bundesweit unterschätzte Gefahr, die buchstäblich auf jedem Acker schlummern kann. Weitere Infos und das Dossier sind unter www.bund-hochtaunus.de erhältlich. BUND KV Hochtaunus Cordula Jacubowsky bund.hochtaunus@bund.net www.bund-hochtaunus.de
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DER BUND HESSENWEIT AKTIV
BUNDjugend
Die Aktionsstaffel in Bad Nauheim (links) und in Frankfurt (rechts)
Das Jahr 2015 stand bei der BUNDjugend Hessen ganz im Zeichen von Aktionen. Dabei haben wir uns zu ganz unterschiedlichen Themen engagiert: In Bad Nauheim und Berlin demonstrierten wir gegen TTIP und CETA. Der Jugendlandesvorstand führte sein Projekt „veganer Brunch“ weiter und in Frankfurt entstand im Herbst das Projekt „Repair Cafe“. Ein besonders schöner Erfolg für uns: Mit der „Aktionsstaffel“, dem Jahresprojekt unserer FÖJlerin Katharina Schön, wurden wir mit dem Innovationspreis des Hessischen Jugendrings ausgezeichnet! Im folgenden stellt Katharina das Projekt vor. Aktionen
Aktionsstaffel Hessen „Die Idee hinter der ‘Aktionsstaffel Hessen’ ist es, Jugendliche zu mobilisieren und ihnen die Möglichkeit zu geben, selbst im Umweltschutz aktiv zu werden. Wir geben ihnen bei der Verwirklichung ihrer Aktionsideen Hilfestellung“, so die 19-jährige Initiatorin Katharina Schön. Sie entwickelte das Projekt als FÖJlerin bei der BUNDjugend Hessen und reiste mit dem Staffelholz in verschiedene Orte Hessens. Dort hörte sie sich um, welche Themen die BUNDjugendlichen beschäftigten und begleitete sie dann vor Ort auf dem Weg von der inhaltlichen Auseinandersetzung, über die Organisation bis hin zur praktischen Umsetzung der geplanten Aktion. Am Ende wurde alles sowohl bildlich als auch schriftlich in einem Staffelbuch festgehalten und dient so den nachfolgenden Gruppen als Inspiration.
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Der Ablauf von der Idee zur Umsetzung erfolgte nach einen folgendem Schema: Die Planungsphase begann etwa zwei bis drei Wochen vor dem Aktionstermin. Nachdem die Jugendlichen sich auf ein
Thema geeinigt hatten, wurde in gemütlicher Runde über die Möglichkeiten der Umsetzung diskutiert. Katharina hatte ihren „imaginären Ideenkoffer“ immer im Gepäck und konnte so an verschiedenen Stellen Impulse setzen. Es wurden Aufgaben verteilt, Materialien erstellt und schon ging es los! Die Aktionsstaffel Hessen startete im Februar und erreichte bisher vier Orte in Hessen und sogar eine „Außenstation“ auf Sylt! Startschuss war in Bad Nauheim im Rahmen eines Kinonachmittags unter dem Thema „Plastikfrei“. Im März folgte schon die zweite Aktion: Die Jugendlichen bauten in der Oberurseler Innenstadt einen Mitmach-Infostand zum Thema Plastik auf. Anhand eines 3D-Pappmaschee-Fischs wurde den Passanten beispielsweise die Problematik des Plastikmülls für die Tierwelt vor Augen geführt. Die folgenden beiden Stationen wurden in Frankfurt und Gießen rund um die „Lebensmittelverschwendung“ veranstaltet. In Frankfurt erreichten die Jugendlichen die Öffentlichkeit mit einem Info- und Quizstand. Das Highlight war ein selbst gebastelter Papp-Kühlschrank,
in dem Passanten Nahrungsmitteln den richtigen Platz zuweisen mussten. Der Gießener Gruppe ging es dagegen um die praktische Bekämpfung der Lebensmittelverschwendung. Sie sammelten bei verschiedenen Bio-Bauern aussortierte Nahrungsmittel ein, um daraus kurzerhand ein leckeres, fünfgängiges Menü zu zaubern. Beim letzten Termin im ersten Halbjahr der Aktionsstaffel fand eine Strandsäuberung im August auf der Nordseeinsel Sylt statt (s. Seite 24). Ergebnis der Aktionsstaffel sind nicht nur viele bunte und anschauliche Materialien, sondern auch ein unschätzbarer Erfahrungsreichtum und tolle Erlebnisse für die Jugendlichen. „Die Aktion heute hat mich total motiviert, mich wieder mehr im Umweltschutz einzubringen!“, ist nur ein Satz des begeisterten Feedbacks im Staffelbuch. Die BUNDjugend Hessen möchte das Projekt „Aktionsstaffel Hessen“ weiterführen und damit das ehrenamtliche Engagement von Jugendlichen fördern.
Veganer Brunch
Eine weiteres aktionsorientiertes Projekt ist der „Vegane Brunch“, das „Brückenbildungsprojekt“ der BUNDjugend Hessen, bei dem gemeinsam mit BUND-Kreisgruppen ein veganer Brunch organisiert wird. So können Interessenten in gemütlicher Atmosphäre das Thema Veganismus praktisch und theoretisch erfahren und den BUND kennenlernen. Oft schließt das Projekt an schon vorhandene Aktivitäten des Kreisverbands an, so z.B. wenn es Apfelsaft aus eigenen Streuobstwiesen gibt.
Veggie-Burgern von
Ernährung bzw. Veganismus ist ein Thema, das besonders junge Menschen anspricht, die durch Anpassung des eigenen Lebensstils einen direkten Beitrag zum Umweltschutz leistet möchten. Außerdem steht das Thema Ernährung im Zusammenhang mit vielen anderen BUND-Themenfeldern, wie z. B. Klimaschutz, Boden, Wasserverbrauch, Pestizideinsatz etc. Ziel des Projektes ist es, vor Ort junge Menschen für ein Engagement im BUND zu gewinnen. Hier ein paar Eindrücke vom Veganen Brunch auf dem Friedberger Herbstmarkt von Marlene Stracke, die seit September 2015 bei der BUNDjugend das freiwillige ökologische Jahr (FÖJ) ableistet: Gemeinsam mit der BUND-Kreisgruppe Wetterau waren wir für zwei Tage mit einer fleischfreien Besonderheit auf dem Friedberger Herbstmarkt
in Friedberg mit der BUNDjugend
vertreten. Zwischen Apfelweinständen, Bratwurstbuden und Livemusik boten wir von der BUNDjugend erstmals eine fleischlose Alternative in Form von veganen Seitan-Burgern an, die die Geschmacksnerven der Besucher verzauberten. Unser Team bestand aus Carolin, Johanna, Nicole, Marlene und einigen freiwilligen Helfer*innen wie Krisi und Salina. Am Infostand wurde sich rege ausgetauscht – auch ein Experte zum Thema Feldhamsterschutz war anwesend. Die auf dem Eine-Erde-Camp erprobten veganen Brotaufstriche gab es in Form
DER BUND HESSENWEIT AKTIV
Veganer Brunch
kostenfreier Probierhäppchen und auf Wunsch die entsprechenden Rezepte, um zur Selbstversorgung zu inspirieren. Es wurde deutlich, dass eine gesunde und umweltfreundliche Ernährung mittlerweile mehr ist als bloß ein Trend. Das Interesse der Besucher war groß, weshalb auch weitere Aktionen rund um Veggie-Burger und vegane Essensstände in Planung sind. Ein weiterer veganer Brunch fand im Dezember in Marburg statt. Für 2016 sind Termine in verschiedenen hessischen Städten geplant. www.bundjugendhessen.de/mitmachen/brunch/
Innovationspreis des Hessischen Jugendrings Naturtagebuch 2012 Alljährlich schreibt der Hessische Jugendring seinen Innovationspreis „best of“ für die Jugendarbeit aus. In der thematischen Kategorie hieß der diesjährige Schwerpunkt „Neue Wege ins Ehrenamt im Jugendverband“. Natürlich haben wir uns mit der Aktionsstaffel dafür beworben. Und dies mit Erfolg! Das Projekt wurde mit dem ersten Platz des Innovationspreises ausgezeichnet. Am 24. November fand die Preisübergabe statt, zu der Noemie Waldhauer, Carolin Lotter, Felix Messer und natürlich Katharina Schön anreisten. Dort bekamen sie die Urkunde und den symbolischen Scheck über 1.000 Euro Preisgeld von Herrn Dr. Wolfgang Dippel, Staatssekretär im Hessischen Ministerium für Soziales und Integration und Daniela Broda, stellvertretende Vorsitzende des Hessischen Jugendrings überreicht und hatten Gelegenheit Gespräche mit den Aktiven aus anderen Verbänden und dem Vorstand des Hessischen Jugendrings zu führen.
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DER BUND HESSENWEIT AKTIV
BUNDjugend
TTIP Stopp
Freizeiten
Freizeiten und Seminare 2016
Im Rahmen des Herbst-Inter-Aktiv-Treffens überraschten Aktive der BUNDjugend in Bad Nauheim mit buntem Straßentheater. Wie aus dem Nichts rannte eine Gruppe in Tier-, Künstlerund Gemüsekostümen durch die Fußgängerzone, gejagt von einer zweiten Gruppe mit Politikermasken und Fackeln, welche sie schließlich zu Boden „prügelten“ und zu einem großen Feuer „anzündeten“. Anschließend verteilen die Darsteller*innen „streng geheime“ Briefumschläge mit Informationsmaterial zum Thema TTIP und CETA an die interessierten Passant*innen.
Sylt – Sonne, Strand … und Müll
Jetzt mitmachen! Volles Programm!
Die Aktion wurde an verschiedenen Plätzen in Bad Nauheim durchgeführt. Damit machte die BUNDjugend auf die möglichen negativen Auswirkungen eines Freihandelsabkommens zwischen Europa und den USA und Kanada aufmerksam. Auch an der bundesweiten Demonstration in Berlin nahm eine Gruppe von Aktiven der BUNDjugend Hessen teil. Sie reisten bereits am Freitagabend zum bundesweiten Aktiventreffen der BUNDjugend an. Dort wurde eine Straßentheater-Aktion gegen TTIP vorbereitet und am Samstag während des Demozugs aufgeführt. Die BUNDjugendlichen „durchbrachen“ in Tierkostümen verkleidet und mit viel Spaß und Energie eine „TTIP-Regulierungswand“.
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Knapp zwei Wochen verbrachte unser fünfköpfiges Freizeitteam im Sommer 2015 mit 19 Jugendlichen in Hörnum auf Sylt. Neben dem allgemeinen Freizeitprogramm und interessanten Workshops gab es eine Führung durch die Ausstellung der Schutzstation Wattenmeer, einen Vortrag über die vor Sylt vorkommenden Meeressäuger und die Bedrohung des Schweinswales, eine Exkursion durch das Watt, Workshops zu Überfischung, Mikroplastik und Müll in der Nordsee sowie eine Exkursion zum nächsten Supermarkt auf der Suche nach plastikfreien Alternativprodukten. Als Naturschutzaktion haben sich das Team und die Teilnehmer*innen auf eine Müllsammelaktion am Strand und Dünensaum verständigt. Bewaffnet mit Müllsäcken und Handschuhen zogen wir an den Strand. Auf dem rund 4 km langen Strandabschnitt sammelten wir alles auf, was wir nur finden konnten – und das war nicht wenig. Keine halbe Stunde dauerte es, bis die ersten Müllsäcke voll waren mit allerlei
Anti-TTIP-Straßentheater in Bad Nauheim (links) und Müllsammelaktion auf Sylt (rechts)
Unser neues Programm bietet Natürlich wird der Wettbewieder viel Abwechslung. werb weiter fortgeführt. Deshalb sind alle Kinder zwiDu kannst es dir immer schen 8-12 Jahren aufgeaktuell auf der Homepage rufen, raus in dieansehen Natur zu der BUNDjugend gehen und Pflanzen, oder die Broschüre Tiere oder ganze Lebensgekostenlos bestellen – meinschaften zu beobgerne auch mehrere Exdieachten. Das emplare zumMotto Verteilen. ser Runde heißt „Mampf! Wie Hessen LebeBUNDjugend wesen sich ernähren“. Tel. 069/67 737 6-30 Bei der Gestaltung ihres Tagebuches haben bundjugend.hessen@bund.net die Kinder freie Wahl: schreiben, malen, www.bundjugendhessen.de > Freizeiten
Plastikseilen, Fischernetzen, alten Kanistern und Schuhen. Auch ein mehrere Meter langer Gummischlauch war dabei! Nach drei Stunden „Müllabfuhr“ kamen wir zu folgendem Fazit: Obwohl die Kurverwaltung hier jeden Tag aufräumt, sind die Ausmaße der Vermüllung enorm: „Eigentlich kann man hier keinen einzigen Schritt gehen, ohne Müll aufheben zu müssen!“, so Niklas, einer der Teilnehmer. Abschließend spekulierten und diskutierten wir über die Folgen für die Tierund Pflanzenwelt und auch für uns Menschen.
Von links: Johanna Heckert, Nicole Barwitzki, Carolin Lotter, Peter Abt (hinten), Felix Messer, Finn Spreng, Jacob Graf. Nicht auf dem Foto: Ulrike Proske, Maike Tasch
Jugendlandesvorstand
Projekt
Neues Team
Repair Café
Auf der Jugendvollversammlung (JVV) während des Herbst-Interaktiv-Treffens in Bad Nauheim wurde der neue Jugendlandesvorstand (JuLaVo) gewählt. Er besteht nun aus Carolin Lotter (Mühltal), Maike Tasch (Gießen) und Felix Messer (Frankfurt) als Jugendsprecher*innen.
Nach monatelanger Planung wurde am 10. November endlich unser Repair Café in Frankfurt-Sachsenhausen eröffnet.
Dabei nimmt Felix Messer die Vertretung der BUNDjugend im Landesvorstand wahr, Carolin Lotter ist für die Finanzen zuständig. Als Beisitzer*innen wurden Finn Spreng (Eschborn), Jacob Graf (Frankfurt), Johanna Heckert (Bad Nauheim), Nicole Barwitzki (Gießen), Peter Abt (Frankfurt) und Ulrike Proske (Frankfurt) gewählt.
An jedem 1. Dienstag im Monat werden nun defekte Alltagsgegenstände in angenehmer Atmosphäre gemeinschaftlich repariert: elektrische und mechanische Haushaltsgeräte, Unterhaltungselektronik, aber auch Textilien, Fahrräder, Gartenwerkzeug, Spielzeuge und viele andere Dinge.
Gemeinsam reparieren bedeutet bei uns nicht „kostenloser Reparatur-Service“, sondern gemeinschaftlich organisierte Hilfe zur Selbsthilfe. Getragen wird die Veranstaltung von ehrenamtlich engagierten Helfer*innen und Reparatur-Expert*innen, die ihr Wissen und Können freiwillig und unentgeltlich zur Verfügung stellen. Wer Lust hat, beim Repair Café als Reparaturhelfer*in oder in der Organisation mitzumachen, kann sich einfach bei der BUNDjugend melden.
DER BUND HESSENWEIT AKTIV
Repair Cafés sind nicht-kommerzielle Veranstaltungen, deren Ziel es ist, die Nutzungsdauer von Gebrauchsgütern zu verlängern und dadurch Müll zu vermeiden und Ressourcen zu sparen - ein Beitrag zu einer nachhaltigen Lebensweise. Interessierte und Tüftler*innen können dort Erfahrungen austauschen und eine gute Zeit miteinander verbringen. Daher sind Kaffee, Tee und Kuchen ebenso wichtige Bestandteile wie Schraubenzieher und Lötkolben.
Das Projekt wird im Rahmen des Stadtteilbotschafterprogramms der Stiftung Polytechnische Gesellschaft gefördert. Die BUNDjugend Hessen hat gemeinsam mit dem BUND Hessen die Trägerschaft für das Projekt übernommen. Die katholische Gemeinde St. Wendel stellt uns ihre Räume zur Verfügung. www.bundjugendhessen.de > Mitmachen > Repair-Café Frankfurt-Sachsenhausen
Aufgehört haben Johanna Röschinger, Sarah Sekyra, Dominik Böhme, Lea Weber und Alexandra Struck. Ihnen sei herzlich für ihr Engagement gedankt! www.bundjugendhessen.de > Über uns > Jugendlandesvorstand
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BUND-Inventur zeigt: Die Wildkatze ist im Aufwärtstrend Auch im Jahr 2015 standen die Aktivitäten im „Rettungsnetz Wildkatze“ vor allem im Zeichen der Öffentlichkeitsarbeit und der Wildkatzenerfassung. Fast 200 Haarproben konnten unsere fleißigen ehrenamtlichen Wildkatzenretter*innen im Rahmen der Wildkatzeninventuren im Krofdorfer Forst (Landkreis Gießen) und im Hessischen Bergland (Werra-Meißner-Kreis) sammeln. Noch liegen nicht alle Ergebnisse der genetischen Untersuchungen der Haare vor, doch bestätigen erste Resultate den Trend der Untersuchungsjahre 2013 und 2014: bei über der Hälfte der untersuchten Proben handelt es sich um Wildkatzenhaare. Damit zählen sowohl der Krofdorfer Forst als auch das Hessische Bergland neben dem Taunus, dem Rothaargebirge, dem Vogelsberg und dem Spessart zu den wichtigen Vorkommensgebieten der Wildkatze in Hessen.
Insgesamt scheint die Wildkatze in Hessen auf einem aufsteigenden Ast zu sein – das freut uns Wildkatzenschützer sehr. Ende 2015 lief das „Wildkatzensprung“Projekt leider aus, doch wird der BUND Hessen auch danach weiter am „Rettungsnetz für die Wildkatze“ knüpfen. So ist z. B. das Lockstockmonitoring im Krofdorfer Forst Anfang des Jahres 2016 bereits in die vierte Runde gegangen. Insgesamt 17 verschiedene Wildkatzen konnten seit 2013 dort bereits nachgewiesen werden. Diese tollen Zahlen und die gute Zusammenarbeit mit den Akteuren vor Ort veranlassten uns dazu, die Untersuchung über den „Wildkatzensprung“ hinaus zu verlängern, um mehr über „unsere“ Wildkatzen herauszufinden: Wie lange besetzen einzelne Tiere ihr Streifgebiet? Sind uns bekannte Individuen unter den immer mal wieder auffindbaren Verkehrsopfern im Landkreis Gießen und geben diese Funde Hinweise auf Ausbreitungsachsen?
Fragen wie diese könnten mithilfe der über die Jahre gesammelten Daten beantwortet werden. Finanzielle Unterstützung erhalten wir dabei B. Hennemuth Durch die umfassenden Lockvom Förderverein des Naturstockuntersuchungen, die der BUND im schutzzentrums Hessen e.V., vom vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) BUND-Bundesverband sowie von der geförderten Projekt „Wildkatzensprung“ BUND Hessen Naturschutzstiftung. seit 2012 durchgeführt hat, konnten viele Wissenslücken zur Verbreitung der Wildkatze in Hessen geschlossen werden.
Forschung als Baustein zum Wildkatzenschutz Um langfristig in Deutschland überleben zu können, braucht die Wildkatze vernetzte Wälder – denn nur so können die Tiere wandern und sich genetisch austauschen. Die Wildkatzeninventur des BUND, die außer im Krofdorfer Forst noch in vielen anderen Gebieten deutschlandweit durchgeführt wird, trägt dazu bei, mehr über die Biologie der Wildkatze zu erfahren und somit Planungen für ihren Schutz, wie beispielsweise die Schaffung grüner Korridore, effektiver zu gestalten. Das Besondere an der Untersuchung im Krofdorfer Forst ist die geplante Dauer: bisher wurde keine Wildkatzenpopulation in Deutschland so lange unter die Lupe genommen – dies wird uns vermutlich viele neue Einblicke in ihre Dynamik gewähren.
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B. Hennemuth
Projektmanagement Naturschutz
I. Sachse
DER BUND HESSENWEIT AKTIV
Wildkatzenprojekt
Unten: Die neuen Wildkatzenbotschafter
Erste Hessische Wildkatzenbotschafter Neben der Wildkatzen-Forschung ist es für die Umsetzung des „Rettungsnetz Wildkatze“ ebenso wichtig, der Wildkatze und ihren Belangen eine Stimme in der Öffentlichkeit zu geben. Dafür sind wir auf die Unterstützung von Ehrenamtlichen angewiesen. Um interessierte Menschen dabei zu unterstützen, für die Wildkatze aktiv zu werden, bildet der BUND seit 2014 bundesweit Botschafter aus. Mitte November trafen sich 15 Wildkatzen-begeisterte Menschen im Umwelthaus Kassel, um sich an zwei Seminartagen in konstruktiver Atmosphäre Wissen zur Wildkatze anzueignen oder zu vertiefen. Workshops lockerten die graue Theorie auf und gaben den Teilnehmern wichtige Impulse für eigene Aktivitäten, die zum Schutz unseres „kleinen Tiger Deutschlands“ beitragen können. Ein wichtiger Aspekt des Seminars war neben der Ideengebung und Wissensvermittlung die Vernetzung der nordhessischen Aktiven.
DER BUND HESSENWEIT AKTIV Thomas Stephan
Wildkatzenkorridor bei Frohnhausen
Grüner Korridor: Neue Flächen für Wildkatze & Co. 2015 ist unser Korridor bei Frohnhausen, der das Rothaargebirge mit dem Burgwald verbinden soll, wieder ein gutes Stück gewachsen: fünf Grundstücke von insgesamt fast einem Hektar Größe konnten wir mit Mitteln aus dem Projekt „Wildkatzensprung“ sichern. Teilweise wurden sie mit Büschen und Bäumen bepflanzt, um im Verbund mit bereits vorhandenen Strukturen der Wildkatze und vielen anderen Tierarten zu ermöglichen, zwischen den Waldgebieten zu wandern. Der Korridor soll auch im nächsten Jahr weiter wachsen.
Veranstaltungen, Infostände und Aktionen für die Katz’ Zum ersten Mal trafen sich Mitte Juni auf Einladung des BUND und HESSENFORST FENA hessische Wildkatzen-Experten in Gießen, um sich über den
Status quo der Arbeit zur Wildkatze in Hessen auszutauschen. Ausgewählte Fachvorträge gaben dabei die entsprechende Diskussionsgrundlage. Die ausgesprochen konstruktive Arbeitsatmosphäre führte zu dem Beschluss, diese Veranstaltung in Zukunft ein Mal im Jahr stattfinden zu lassen, damit wir mit gebündelten Kräften auch zukünftig weiter am „Rettungsnetz Wildkatze“ knüpfen können. Unsere Ausstellungselemente und Aktionsmaterialien zur Wildkatze kamen auch im letzten Jahr wieder bei zahlreichen Gelegenheiten richtig groß raus: ob bei einer Ausstellung im Rathaus Grünberg (Landkreis Gießen), bei Aktionstagen verschiedener Orts- und Kreisverbände, in den Fasanerien Hanau und Wiesbaden oder, in schon fast alter Tradition beim Zoofest Frankfurt im September – vor allem die Kleinen hatten viel Spaß mit dem Wildkatzen-Weitsprung oder beim Lösen des Wildkatzen-Quiz.
Ein besonderes Highlight war der Wildkatzentag am WILDKATZEN-Walderlebnis, dem Erlebnispfad des BUND am Winterstein im Taunus, zu dem der BUND gemeinsam mit dem HESSENFORST Forstamt Weilrod und dem Naturpark Taunus im Juli eingeladen hatte. Als Schirmherrin des Wildkatzenprojekts in Hessen lobte Umweltministerin Priska Hinz das ehrenamtliche Engagement sowie die vorbildliche Zusammenarbeit der Akteure. Susanne Schneider Managerin Naturschutzprojekte Tel. 069/67 73 76-16 susanne.schneider@bund-hessen.de www.bund-hessen.de/wildkatze
Umweltministerin Priska Hinz und BUND-Landesvorstandssprecher Jörg Nitsch
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DER BUND HESSENWEIT AKTIV
Landesvorstand
Der Landesvorstand des BUND Hessen – gewählt auf der Landesdelegiertenversammlung in FrankfurtGriesheim am 20. Juni 2015 : von links Julia Beltz, Dirk Teßmer, Jörg Nitsch, Herwig Winter, Lutz Katzschner (Fachratssprecher), Dr. Werner Neumann (Kassenwart), Carolin Lotter (stellv. Jugendvertreterin), Felix Messer (Jugendvertreter), Guido Carl, Dr. Katrin Jurisch, Gabriela Terhorst
Vorstandsarbeit
Aufgabenbereiche der Vorstandsmitglieder
Teamorientiert, kompetent und engagiert
Julia Beltz: BUNDjugend, Landwirtschaft, Naturschutzprojekte/Stadtökologie/Streuobst julia.beltz@bund-hessen.de
Der Landesvorstand tritt einmal monatlich zu seinen regulären Sitzungen zusammen und fasst die notwendigen Beschlüsse zu Inhalten, organisatorischen und finanziellen Fragen für eine erfolgreiche BUND-Arbeit in Hessen. Doch die Sitzungstätigkeit ist nur ein kleiner Teil der Arbeit, die von den Vorstandsmitgliedern geleistet wird. Sie sind Ansprechpartner für die Medien, erarbeiten fachliche Stellungnahmen, führen politische Gespräche, sind für den BUND in Beiräten und Arbeitsgruppen aktiv und engagieren sich darüber hinaus auf der lokalen Ebene oder in Gremien des Bundesverbandes. www.bund-hessen.de > Über uns > Der Landesvorstand
Guido Carl: Atomenergie/Abriss Biblis, ICE Neubaustrecken, Verkehrslärm, Verbandsklagen, Trink-und Grundwasser/Hess. Ried, Interne Organisation guido.carl@bund-hessen.de Katrin Jurisch: BUNDjugend, Hess. Nachhaltigkeitsstrategie, Naturschutzprojekte/Stadtökologie/Streuobst katrin.jurisch@bund-hessen.de Lutz Katzschner (Fachratssprecher): Flughafen Frankfurt, Kali und Salz lutz.katzschner@bund-hessen.de Carolin Lotter (Jugendvertreterin): Hess. Nachhaltigkeitsstrategie/Bildung für nachfaltige Entwicklung/Nachhaltiger Konsum carolin.lotter@bundjugend.de Felix Messer (Jugendvertreter): Hess. Nachhaltigkeitsstrategie felix.messer@bundjugend.de Dr. Werner Neumann (Kassenwart): Finanzen, Interne Organisation, Energie (Energiegipfel Hessen, Stromnetze, KWK-Kampagne, Atomenergie/Abriss Biblis, Windenergie und Naturschutz) werner.neumann@bund-hessen.de Jörg Nitsch: Windenergie und Naturschutz, Flughafen, ICE-Neubaustrecken, Nachhaltigkeitskonferenz, Nachhaltigkeitsstrategie/Biodiversität, Wildkatze/Luchs/Wolf, Wald, Werraversalzung, Hessisches Ried, Trink- und Grundwasser, Umsetzung Wasser-RahmenRichtlinie, Finanzen, Interne Organisation joerg.nitsch@bund.net Gabriela Terhorst: Energie (Energiegipfel Hessen, Stromnetze, KWK-Kampagne), Wildkatze/ Luchs/Wolf, Finanzen gabriela.terhorst@bund-hessen.de Dirk Teßmer: Bodenschutz/Flächenverbrauch, Klimaschutz, Prozessschutz im Wald/ FSC/Jagd dirk.tessmer@bund-hessen.de
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Herwig Winter: Bodenschutz/Flächenverbrauch, Landwirtschaft, Verbandsklagen, Hess. Nachhaltigkeitskonferenz, Umsetzung Wasser-Rahmen-Richtlinie herwig.winter@bund-hessen.de
Werraversalzung durch Kali + Salz Im September hatten der BUND Bundesverband und die Landesverbände Hessen und Thüringen zu einer gemeinsamen Pressefahrt von Philippsthal über Gerstungen und Bad Sooden-Allendorf an die Oberweser eingeladen, um vor Ort auf die gravierenden Umweltprobleme des Kalibergbaus in Hessen und Thüringen hinzuweisen.
Ebenfalls ungelöst ist schließlich das täglich größer werdende Problem der Abraum-Salzhalden, die K+S auftürmt. Bis zur Erschöpfung der Kalilagerstätten im Jahr 2060 sollen sich die Haldenvolumina noch einmal verdoppeln. Damit verbunden sind steigende Mengen salzhaltiger Abwässer aus den Halden. Diese „Ewigkeitslast“ bleibt noch Jahrhunderte nach dem Abschluss der Kaligewinnung erhalten und soll, bis die Salzhalden in mehr als 1.000 Jahren vom Niederschlagswasser aufgelöst sind, fortwährend in Werra und Weser eingeleitet werden.
Hubert Weiger warf dem Unternehmen K+S einen umweltpolitischen Crashkurs vor, der Natur und Landschaft zerstört. Er forderte, dass die Versenkung salzhaltiger Abwässer aufhört, die Salzhalden verschwinden und die Werra wieder Süßwasserqualität erhält.
Aktuelle Meldung Staatsanwaltschaft erhebt Anklage gegen K + S Mitte Februar 2016 wurde bekannt, dass die Staatsanwaltschaft Meiningen wegen des Verdachts der unerlaubten Abfallentsorgung durch die Versenkung salzhaltiger Abwässer Anklage gegen K+S erhoben hat. Gleichzeitig wurde der Stopp des Raumordnungsverfahrens zur Errichtung der Oberweser-Pipeline gemeldet.
Jürgen Weingarten/pixelio.de
Der BUND-Bundesvorsitzende Hubert Weiger forderte vom Kasseler Düngemittel- und Salzhersteller K+S einen radikalen Kurswechsel bei seiner Abfallentsorgung. Ungelöst sind die Probleme bei der Versenkung salzhaltiger Abwässer in den Untergrund, für die sich bereits die Staatsanwaltschaft interessiert (siehe aktuelle Meldung rechts).
Ratlosigkeit herrscht darüber, wie die von den Landesumweltministern im Frühjahr 2015 vereinbarten Grenzwerte salzhaltiger Abwässer für die Einleitung in Werra und Weser eingehalten werden sollen.
DER BUND HESSENWEIT AKTIV
Vorstandsthemen 2015
Salzabraumhalde „Monte-Kali“ im Werratal bei Heringen
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Grey59/pixelio.de
Susanne Schmich/pixelio.de
DER BUND HESSENWEIT AKTIV
Vorstandsthemen 2015
Reform der Hessischen Jagdverordnung Viel öffentliche Aufmerksamkeit fand die im letzten Jahr beschlossene Novelle der Jagdverordnung, mit der die Jagd auf Rote-Liste-Arten beendet und der Tierschutzgedanke stärkeren Einzug in die Jagdpraxis erhalten sollte. Im Ergebnis können wir feststellen, dass die neue Jagdverordnung trotz der massiven Proteste des Landesjagdverbandes im bundesweiten Vergleich sehr positiv zu bewerten ist und die Jagd in Hessen den BUND Vorstellungen nun deutlich näher kommt. Endlich wurden die Jagdzeiten beim Schalenwild angepasst und eine ganzjährige Schonzeit für Baummarder, Hermelin, Iltis und Mauswiesel angeordnet. Die Jagd auf diese Marderarten ist ökologisch nicht begründbar und mit dem Schutz der vier z. T. bestandsbedrohten Marderarten nimmt Hessen nun eine bundesweite Vorreiterrolle ein. Nicht ganz so konsequent ist der Schutz des Rebhuhns und weiterer Vogelarten ausgefallen, denn hier wurde das Jagdverbot nur für die nächsten Jahre erlassen.
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Auch der Feldhase kann weiterhin bejagt werden, allerdings nur noch dort, wo durch Bestandszählungen ein aus-
reichender Nachwuchs ermittelt wurde. Das ist gegenüber der alten Rechtslage eine deutliche Verbesserung. Positiv bewertet der BUND auch die Stärkung des Tierschutzgedankens durch die Einführung von Schonzeiten für Arten wie Fuchs und Waschbär. Diese Neuregelung setzt endlich das Bundesjagdgesetz um, das die Bejagung der Elterntiere aller Wildarten in den Setzund Brutzeiten bis zum Selbständigwerden der Jungtiere verbietet.
Luchsbericht Ende September stellte Umweltministerin Priska Hinz zusammen mit unserem Naturschutzreferenten Thomas Norgall wieder den jährlichen Luchsbericht vor. Im Arbeitskreis Hessenluchs, der vor über 10 Jahren auf Initiative des BUND und des Ökologischen Jagdvereins (ÖJV) gegründet wurde, arbeiten Naturschützerinnen und Naturschützer erfolgreich mit Forstleuten und Jägerinnen und Jägern zusammen. Im Frühjahr 2014 wurden in Nordhessen im fünften Jahr in Folge wieder Jungtiere geboren. Die hessisch-niedersächsische Teilpopulation steht in engem Austausch mit den Luchsen in Harz und stellt eine bisher für Deutschland einmalige Ausbreitung dar. Sie kann zum
Sprungbrett für die Verknüpfung der Luchspopulation im Harz mit der im bayerisch-tschechischen Grenzraum werden. Trotz der erfreulichen Entwicklung in den letzten Jahren ist der Bestand wegen der weiterhin geringen Individuenzahl aber noch gefährdet. Die geringe Nachwuchsrate birgt in Verbindung mit der natürlichen hohen Sterblichkeit der Jungluchse von bis zu 80 Prozent immer noch das Risiko, dass der kleine hessische Luchsbestand sich wieder auflöst. Die Sorge ist berechtigt, denn Ende 2015 verendeten einzelne Luchse der hessisch-niedersächsischen Teilpopulation an der Räude. Erfreulich war hingegen, dass im Winter 2015/2016 Luchse in Nordbayern an der Grenze nach Hessen nachgewiesen wurden und dass kurz darauf nach langer Zeit wieder sichere Nachweise im Spessart erfolgten. Wie die Zukunft des Luchses aussieht, lässt sich heute nicht sagen. Sicher ist aber, dass der BUND Hessen bei der Dokumentation der Entwicklung und durch seine personelle und finanzielle Unterstützung des AK Hessenluchs eine wichtige Naturschutzarbeit leistet. www.bund-hessen.de > Themen und Projekte > Natur- und Artenschutz > Der Luchs in Hessen
Nach der Atomkatastrophe in Fukushima und der Abschaltung des AKW Biblis hatte Ministerpräsident Volker Bouffier den Hessischen Energiegipfel einberufen. Nach zahlreichen Sitzungen und Arbeitsgruppen wurde das Ergebnis Ende 2011 vorgelegt. Im November 2015 fand ein Folgetreffen des Energiegipfels statt. Der Landesvorstand präsentierte in einer gut besuchten Pressekonferenz aus diesem Anlass seinen „Rucksack“ mit Forderungen zum Energiegipfel.
Förderprogramme hessischer Energieversorger Bereits zum sechsten Mal hat der Landesverband die hessischen Energieversorgungsunternehmen mit Stromvertrieb nach Förderprogrammen für ihre privaten Tarifkunden befragt. Mit ökologisch durchdachten Förderprogrammen zur Effizienzsteigerung und Anwendung erneuerbarer Energien im privaten Bereich können Umweltschutz, Verbraucherservice und langfristig finanzielle Einsparungen für die Bürgerinnen und Bürger gemeinsam gelingen.
Um endlich voranzukommen im Bemühen um eine Verringerung des Stromverbrauchs fordert der BUND ein breitangelegtes StromsparproMarc Boberach/ pixelio.de gramm für Haushalte, Gewerbe, Die Förderprogramme von Industrie. Darin enthalten sein sollte ENTEGA Energie GmbH/Darmstadt, eine Werbeaktion für die Umrüstung der ESWE Versorgungs AG/Wiesbaden, Beleuchtung auf LED in Haushalten, im Mainova AG/Frankfurt am Main und Gewerbe und in kommunalen GebäuStadtwerke Marburg GmbH wurden mit den, eine Unterstützung des Stromspar„Sehr Gut“ bewertet, weil sie sowohl Check Plus für Haushalte mit geringem umfassende als auch im Einzelnen gut Einkommen in allen Kreisen und kreisausgestattete und qualitativ überzeufreien Städten, eine Förderung des Eingende Förderprogramme anbieten. baus von hocheffizienten Heizungspumwww.bund-hessen.de > Themen und Projekte pen sowie ein landesweites Informa> Klima und Energie > Förderprogramme von tionsprogramm für den Bau von KraftEnergieversorgern Wärme-Kopplungsanlagen in kommunalen Gebäuden, Schulen, Kindergärten, Gewerbe, Krankenhäusern usw.
DER BUND HESSENWEIT AKTIV
Hessischer Energiegipfel
Integrierter Klimaschutzplan Hessen 2025 Der Landesvorstand hat begrüßt, dass die Landesregierung in einem gesellschaftlichen Beteiligungsprozess, an dem der BUND intensiv mitwirkt, einen Integrierten Klimaschutzplan Hessen 2025 erarbeiten will, in dem konkrete Maßnahmen zum Erreichen der Klimaschutzziele festgelegt werden sollen. Trotz der auch von Umweltministerin Priska Hinz nach dem Klimagipfel von Paris betonten Herausforderungen für die Klimaschutzpolitik Hessens, die dazu beitragen muss, die globale Klimaerwärmung auf maximal 1,5 Grad zu begrenzen, hat sich die Landesregierung von ihrem bislang in der Nachhaltigkeitsstrategie vereinbarten Ziel verabschiedet, bis zum Jahr 2020 die Treibhausgasemissionen im Vergleich zu 1990 um 40 Prozent zu senken. Dieses Ziel soll nun erst fünf Jahre später erreicht werden. Bis zum Jahr 2050 will Hessen klimaneutral sein. Der Landesvorstand bezweifelt, dass die Zwischenziele ausreichen, um in 2050 tatsächlich Klimaneutralität in Hessen zu erreichen. Er hat von der Landesregierung deshalb gefordert, für die Jahre von 2025 bis 2050 zu beschreiben, wie die Klimaneutralität dann innerhalb von nur 25 Jahren erreicht werden soll, wenn im Jahr 2025 immer noch 60 Prozent der Treibhausgasemissionen des Jahres 1990 entstehen.
In der im Dezember veröffentlichten Richtlinie des Wirtschaftsministeriums zur energetischen Förderung im Rahmen des Hessischen Energiegesetzes werden erfreulicherweise viele der BUND-Forderungen erfüllt.
Dr. Klaus-Uwe Gerhardt/pixelio.de
Eine weitere Forderung betrifft die Unterstützung des Landes für einen flächendeckenden Ausbau von Energieberatungsstellen und lokalen Energieagenturen, um die große Nachfrage von Hauseigentümern, Mietern, Gewerbe nach qualifizierter Beratung zu befriedigen.
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DER BUND HESSENWEIT AKTIV
Vorstandsthemen 2015
TTIP-Anhörung im Hessischen Landtag Der Europaausschuss im Hessischen Landtag führte im November eine zweitägige öffentliche Anhörung zu den Freihandelsabkommen TTIP, CETA und TiSa durch. Für den Landesverband brachte Geschäftsführer Michael Rothkegel die BUND-Argumente in die Anhörung ein. Aus Sicht des BUND muss ein Handels- und Investitionsregime auf hohen ökologischen und sozialen Standards beruhen und eine nachhaltige Entwicklung in allen Ländern fördern. Es muss insbesondere die Souveränität nationaler Parlamente erhalten und nationale wie internationale Standards zum Schutz von Mensch und Umwelt respektieren. In CETA, TTIP und TiSA ist dies erkennbar nicht der Fall. Daher lehnt der BUND diese Abkommen grundsätzlich ab.
Windenergie Der Landesvorstand hat sich im Juli 2015 in einem Schreiben an Minister Tarek Al Wazir (Energie) und Priska Hinz (Umwelt) gegen die Einschränkung des Repowerings von Windenergieanlagen (WEA) im Vogelsberg im Rahmen des Teilregionalplans Energie Mittelhessen (TRPE-M) ausgesprochen. Kern der Kritik war, dass Standorte mit gutem Windenergieertrag, die sich in der Vergangenheit für den Naturschutz als unproblematisch erwiesen hatten, nicht schon in der Regionalplanung ausgeschlossen werden sollten. Entscheidend ist die Prüfung im Einzelfall, bei der auch Vermeidungs- und Ausgleichsmaßnahmen für den Naturschutz einbezogen werden können. Eine entsprechende Stellungnahme zum Teilregionalplan Mittelhessen wurde abgegeben.
Verbandsklagen Klage gegen die Ortsumgehung der B 38 (Mörlenbach/Kreis Bergstraße) Müllverbrennungsanlage erfolgreich Der Verbandsklage BUND Hessen hat im die MaiEBS-Anlage 2015 gemeinsam mit einem örtlichen gegen Die gegen in Frankfurt-Höchst, in derLandwirt Müll zur Klage Energiegedie Variante 02 der Ortsumgehung um Mörlenbach eingelegt, dadurchdes sensible Biotope winnung verbrannt wird, wurde erfolgreich abgeschlossen. Dieweil Einhaltung Naturschutzzerstörtund würden. Eine vom der BUND empfohlene, wesentlich umweltverträglichere rechts die Absenkung Emissionen an Luftschadstoffen konnten erreicht Untertunwerden. nelung deshatte Ortesdie wurde nicht berücksichtigt. Durch ein Fachgutachten hateine derweitere BUND inzwiDer BUND Zulassung der EBS-Müllverbrennung beklagt, weil er schen gezeigt, dass die Untertunnelung günstiger als die Ortsumgehung wäre, wodurch Erhöhung der Luftbelastung im Frankfurter Westen verhindern und die hochspezialisierteder vordringliche im Bundesverkehrswegeplan Fragegegen gestellt wird. Vegetation imBedarf Naturschutzgebiet „Schwanheimer in Düne“ noch mehr Schadstoffeinträge schützen wollte. Klage zum Schutz des Bannwalds gegen den Kiesabbau am Langener Waldsee (Kreis Offenbach) Verbandsklage gegen die A 49-Planung Abschnitt Stadtallendorf Die Klage war bereits 2013 erhoben worden, um über 60 Hektar Bannwald zu retten. Anschluss an die A 5bereits abgewiesen Das Bundesverwaltungsgericht Verwaltungsgericht Darmstadt forderte überraschend Ende Dezember 2015und vom Regiehat die gemeinsame Verbandsklage von BUND NABU, rungspräsidium Darmstadt die Durchführung eines Planergänzungsverfahrens. Gericht die mit Unterstützung der Aktionsgemeinschaft Schutz des Ohmtals vorbereitetDas wurde, wies die BUND-Klage zwar ab, ließ war aberenttäuschend, die Berufung zu, Landesvorstand mittlerzurückgewiesen. Die Entscheidung aberdieesder konnten Nachbesserungen weileSchutz vor dem in Kassel eingereicht hat.da das Verkehrsministerium zugesichert hatte, zum derVGH Natur durchgesetzt werden,
Kampagne „Wildes Hessen“ Im Rahmen der hessischen Nachhaltigkeitsstrategie startete im Schwerpunktthema Biologische Vielfalt das hessische Umweltministerium die Kampagne „Wildes Hessen?! – Biologische Vielfalt in Garten, Dorf und Stadt“. Landesvorstandsmitglied Dr. Katrin Jurisch setzt sich als eine von 15 Botschaftern bzw. Botschafterinnen der Kampagne dafür ein, das Interesse der Menschen für die Pflanzen und Tiere im direkten Lebensumfeld zu wecken, da vor der eigenen Haustür oder im Garten viel für den Erhalt der Artenvielfalt getan werden kann. „Wilde Ecken“ sind sichtbare Zeichen funktionsfähiger Ökosysteme, deren kostenlose Dienstleistungen das Überleben des Menschen sichern.
Aktivengewinnung und Freiwilligenkoordination Ein starkes Ehrenamt in der Fläche ist die Basis für eine erfolgreiche Umweltund Naturschutzarbeit des BUND. Um die gesellschaftlichen Veränderungen im ehrenamtlichen Engagement aufzugreifen und die BUND-Gruppen dabei zu unterstützen, neue Aktive zu gewinnen, hat der Landesvorstand ab September eine 15-Stunden-Stelle für Freiwilligenkoordination und Aktivengewinnung eingerichtet, die von Barbara Michalski (Foto unten) besetzt wird.
das FFH-Gebiet „Herrenwald“ zu erweitern und zwei weitere Brücken als Grünbrücken herKlage zum Schutz einer Streuobstwiese gegen den Bebauungsplan Vorderheide zurichten, damit Fledermäuse die künftige Autobahn leichter überfliegen können. (Hofheim/Main-Taunus-Kreis) Die gegen den B-Plan „Vorderheide 2“ bereits im Jahr 2011 eingelegte Klage verhinderte bisher die Zerstörung eines 10 Hektar großen wertvollen Streuobstbestandes. Die Stadt Hofheim ließ neue Gutachten erstellen und führte in 2015 ein ergänzendes B-Planverfahren durch, um die Mängel zu heilen. Der BUND sieht jedoch weiterhin massive Rechtsfehler. Mit Entscheidung durch den VGH in Kassel ist im Laufe des Jahres 2016 zu rechnen.
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Klage gegen das Braunkohlestaubkraftwerk in Frankfurt-Fechenheim Obwohl der VGH in Kassel die Berufung gegen das Urteil des Verwaltungsgerichts Frankfurt zuließ, musste der BUND im Ergebnis eine Niederlage hinnehmen. Es ist leider nicht gelungen, die hohen Schadstoffemissionen u.a. des Supergiftes Quecksilber zu reduzieren. Die breite Berichterstattung über den Prozessausgang konnte immerhin genutzt werden, um auf die unzureichende Gesetzgebung hinzuweisen.
Neben der Aufbau- und Entwicklungsberatung für die Kreisverbände besteht die Aufgabe der hauptamtlichen Freiwilligenkoordinatorin in der Umsetzung eines Landesdelegiertenbeschlusses aus dem Jahr 2014 für eine neue Willkommenskultur im Verband.
AK Energie
AK Recht
Themenschwerpunkte: Energieeffizienz, Einsatz erneuerbarer Energien Dipl.-Kaufm. Martin Krauß martin.krauss@bund.net
Themenschwerpunkte: Umweltrecht, insbesondere Immissionsschutz-, Gentechnik-, Wasser-, Berg-, Naturschutz-, Kreislaufwirtschafts-/Abfall-, Fachplanungs- und öffentliches Baurecht Rechtsanwalt Dirk Teßmer dirk.tessmer@bund-hessen.de
AK Landesplanung und Raumordnung
Themenschwerpunkte: Regionalplanung und Landesentwicklungsplanung Grischa Bertram grischab@gmx.net AK Luft/Klima/Lärm
Themenschwerpunkte: Klimaschutz, Luftreinhalteplanung, Immissionsschutz und Gesundheit Prof. Dr. Lutz Katzschner lutz.katzschner@bund-hessen.de
AK Verkehr
Themenschwerpunkte: Bundesverkehrswegeplan und Verkehrs-Großprojekte Wolfgang Schuchart wolfgang.schuchart@bund.net AK Wald
Themenschwerpunkte: Waldentwicklung, Waldnutzung, ökologische Waldfunktionen Otto Löwer otto.loewer@bund.net
AK Stadtnatur
Themenschwerpunkte: Städtische Lebensräume für heimische Tier- und Pflanzenarten (Blühflächen, Stadtbäume, Fassadenund Dachgrün etc.), Artenschutz für Vögel, Fledermäuse, Eidechsen, Wildbienen und Schmetterlinge etc.; Umweltbildung John Dippell john.dippell@bund-frankfurt.de Brigitte Martin brigitte.martin@bund.net
AK Wasser
Themenschwerpunkte: Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie (WRRL), Grundwasserproblematik im Hessischen Ried, Versalzung im Hess. Kalirevier (WerraWeser), Fernwasserversorgung des RheinMain-Gebietes aus Mittelhessen Dipl. Biol. Dr. Reiner Plasa ak.wasser.hessen@t-online.de Fachrat
Prof. Dr. Lutz Katzschner lutz.katzschner@bund-hessen.de
DER BUND HESSENWEIT AKTIV
Cathy Brinkmann/pixelio.de
Rainer Sturm/pixelio.de
Katrin Jurisch FotoHiero/pixelio.de
Fachgebiete und Sprecher
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Arbeitskreise
Beratung und fachliches Know-How Die Mitglieder der landesweiten Arbeitskreise bereiten Beschlüsse der Landesdelegiertenversammlungen vor und entwickeln in Absprache mit dem Landesvorstand umwelt- und naturschutz- sowie landschaftspflegepolitische Programme. Sie greifen aktuelle Themen auf und nehmen im Rahmen der Beschlüsse dazu Stellung. Sie beraten fachlich die Landesdelegiertenversammlung, die Mitglieder des Landesvorstands und die Mitarbeiter/innen des BUND Hessen und unterstützen bei Bedarf durch Teilnahme an Gesprächen beispielsweise mit Behörden, Institutionen, Vereinigungen und Einzelpersönlichkeiten. Nicht zuletzt beraten die Arbeitskreise die Kreis- und Ortsverbände. Der Kontakt zu den jeweiligen Arbeitskreisen auf Bundesebene wird durch regelmäßige Mitarbeit gewährleistet. Die Sprecherinnen und Sprecher der Arbeitskreise sind im Fachrat vertreten. www.bund-hessen.de > Über uns > Die Arbeitskreise
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DER BUND HESSENWEIT AKTIV
Landesgeschäftsstelle
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Landesgeschäftsstelle Michael Rothkegel Geschäftsführer Tel. 069/67 73 76-12 michael.rothkegel@ bund-hessen.de
Sven Prodöhl Finanz- und Lohnbuchhaltung Tel. 069/67 73 76-19 sven.prodoehl@ bund-hessen.de
Thomas Norgall Naturschutzreferent stellvertr. Geschäftsführer Tel. 069/67 73 76-14 thomas.norgall@ bund-hessen.de
Maximilian Geiß Büroorganisation, Verwaltung Tel. 069/67 73 76-18 maximilian.geiss@ bund-hessen.de
Annette Strohmeyer Assistenz Geschäftsführung Tel. 069/67 73 76-15 annette.strohmeyer@ bund-hessen.de Susanne Schneider Projektmanagerin Naturschutz Tel. 069/67 73 76-16 susanne.schneider@ bund-hessen.de Wohlrad Lang Finanzen, Marketing, EDV Tel. 069/67 73 76-11 wohlrad.lang@ bund-hessen.de Ulrike Karlheim Sekretariat, Verwaltung Tel. 069/67 73 76-10 ulrike.karlheim@ bund-hessen.de
Umzug der Landesgeschäftsstelle Im Juli wurde das neue Domizil der Landesgeschäftsstelle bezogen. Aus dem Stadtteil Ostend, wo sie seit Oktober 2009 beheimatet war, ging es nun nach „Dribbdebach“, nach Sachsenhausen in die Geleitsstraße. Auf halber Höhe des Sachsenhäuser Bergs gelegen, knapp unterhalb des ehemaligen Standorts des „Henninger Turms“, wurde eine Büroetage mit einem großen Besprechungsraum für Gremiensitzungen angemietet, die ausreichend Platz und eine wunderbare Aussicht auf die Skyline Frankfurts bietet.
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Monika Mischke Verwaltung, Versand Tel. 069/67 73 76-17 monika.mischke@ bund-hessen.de Stephan Hübner Jugendbildungsreferent Tel. 069/67 73 76-30 bundjugend.hessen@ bund.net Sabine Wolters Jugendbildungsreferentin Tel. 069/67 73 76-30 bundjugend.hessen@ bund.net Barbara Michalski Jugendbildungsreferentin Freiwilligenkoordinatorin Tel. 069/67 73 76-30 bundjugend.hessen@ bund.net
Professionelle Unterstützung für ehrenamtliches Engagement In der Landesgeschäftsstelle des BUND Hessen sind neun Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit der fachlichen Arbeit, der Öffentlichkeitsarbeit, der Zuarbeit für den Landesvorstand, den Landesrat und den Fachrat, der Betreuung der Kreis- und Ortsverbände und der Mitglieder des BUND Hessen sowie der allgemeinen Verwaltung beschäftigt. Der BUNDjugend stehen drei Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zur Verfügung, die sich um das Seminar- und Freizeitenprogramm der BUNDjugend, die Zuarbeit für die Landesjugendleitung, die Betreuung der Kinder- und Jugendgruppen sowie die allgemeine Verwaltung kümmern. Unterstützt werden sie von einer FÖJlerin/einem FÖJler (FÖJ: Freiwilliges Ökologisches Jahr). Geschäftsstelle des BUND Hessen Geleitsstraße 14 60599 Frankfurt am Main Tel. 069/67 73 76-0
Einnahmen und Ausgaben 2015 Verwaltung/Datenpflege € 80.424 (6 %)
Sonstige Einnahmen € 34.215 (3 %)
Auflösung Rucklagen € 278.656 (22 %)
Zuführung Rücklage € 401.063 (31 %)
Mitgliedsbeiträge € 436.688 (34 %)
Ausgaben € 1.274.018
Einnahmen € 1.274.018
Spenden € 299.793 (24 %)
Förderbeiträge € 83.601 (7 %)
Kommunikation € 205.070 (16 %)
Geldauflagen € 141.065 (11 %) BUNDjugend € 55.801 (5 %)
Fachprojekte und Fachpolitik € 196.961 (15 %)
Zuschüsse und Service Untergliederungen, Verbandsgremien € 324.778 (25 %)
DER BUND HESSENWEIT AKTIV
Finanzen und Mitgliederentwicklung
Mitglieder- und Fördererentwicklung 2015 Mitglieder am 31.12.2015: 25.111
Förderer am 31.12.2015: 2.963
29.000 28.000 27.000 26.000 25.000 24.000 23.000 22.000 21.000 20.000 19.000 18.000 17.000 16.000 15.000 14.000 13.000 12.000 11.000 10.000 9.000 8.000 7.000 6.000 5.000 4.000 3.000 2.000 1.000 0
1986 1981
1992 1994 2002 2004 2006 2008 2010 2014 2012 1996 1998 2000 1993 2001 1991 2003 1999 2005 2007 2009 2011 1997 1995 2013 2015
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DER BUND HESSENWEIT AKTIV
BUND-Geschäftsstellen in Hessen
Der BUND ist mit seinen 23 Kreisverbänden und über 100 Ortsgruppen überall in Hessen vertreten – allerdings nicht immer mit einer eigenen Geschäftsstelle. Die meisten unserer aktiven Mitglieder organisieren die BUND-Aktivitäten per Home-Office.
Kreisverband Kassel Wilhelmsstr. 2, 34117 Kassel Mo 9–12.30 Uhr, Mi 14.30–18 Uhr Tel. 0561/1 81 58 bund.kassel@bund.net www.bund-kassel.de
Kreisverband Schwalm-Eder Geismarrain 15, 34560 Fritzlar Tel. 05622/63 39 bund.schwalm-eder@bund.net vorort.bund.net/schwalm-eder
Kreisverband Waldeck-Frankenberg Frankenberger Str. 12a 35066 Frankenberg Tel./Fax 06451/2 30 41 50 info@bund-waldeck-frankenberg.de www.bund-waldeck-frankenberg.de
Kreisverband MarburgBiedenkopf Krummbogen 2, 35039 Marburg Mo, Di, Do, Fr 9–13 Uhr Tel. 06421/67363 info@bund-marburg.de www.bund-marburg.de
Kreisverband Werra-Meissner Mangelgasse 19, 37269 Eschwege Do 18–19 Uhr und nach Vereinbarung Tel.|/Fax 05651/9 61 62 info@bund-wmk.de www.bund-wmk.de
Kreisverband Hochtaunus Bahnhofstr. 27, 61267 Neu-Anspach Di, Do 15–18 Uhr letzter Sa i. Monat 10–12 Uhr Tel. 06081/9 85 78 00 Fax 06081/9 85 78 01 bund.hochtaunus@bund.net www.bund-hochtaunus.de
Ortsverband Darmstadt Lauteschlägerstraße 24 64289 Darmstadt Tel. 06151/37931 bund.darmstadt@bund.net www.bund-darmstadt.de
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Kreisverband Bergstraße Ludwigstraße 13, 64646 Heppenheim Di 18–20 Uhr Tel./Fax 06252/51 89 bund.bergstrasse@bund.net www.bund-bergstrasse.de
Landesverband Hessen Geleitsstraße 14 60599 Frankfurt am Main Tel. 069/67 73 76-0 bund.hessen@bund-hessen.de www.bund-hessen.de
Weitere Gruppen vor Ort finden Sie unter: www.bund-hessen.de > Kreis- und Ortsgruppen
B E I T R I T T S E R K L Ä R U N G
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Name des 3. Kindes , Geburtsdatum
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FRIENDS OF THE EARTH GERMANY
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