Hessenseiten im BUNDmagazin 3 / 2016

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BUNDmagazin Heft 3 /2016

HESSENseiten Wir tun etwas … jetzt!

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b praktische Naturschutzarbeit auf der Streuobstwiese, die Sicherung des Trinkwassers als Lebensgrundlage (nicht nur) des Menschen oder die politische Auseinandersetzung mit Parteien und vor Gericht: Wir vom BUND beackern ein immenses und thematisch breites Themenfeld und wir tun es jetzt – in Hessen schon seit 40 Jahren und das mit Ihrer Unterstützung und Hilfe, wofür wir uns herzlich bedanken:

Die Naturschutzarbeit des BUND wird auch von der neuen hessischen Naturschutzlotterie GENAU honoriert: Preise gab es bisher beispielsweise für Streuobstflächen im Odenwald und im Kreis Marburg-Biedenkopf und für das Wildkatzenmonitoring im Krofdorfer Forst.

EDITORIAL Der BUND klagt für mehr Sicherheit beim AKW-Rückbau: Bei der Genehmigung des neuen Lagers für schwach aktiven Müll (LAW2) am AKW Biblis wurde die Umweltverträglichkeit nicht ordentlich geprüft, obwohl ohne Lager kein Rückbau stattfinden kann. Es fehlen Angaben zum radioaktiven Inventar und die Gefahr von Flugzeugabstürzen wurde nur mangelhaft untersucht. Für den Bannwald am Langener Waldsee kämpft der BUND seit 2013 auch vor Gericht, nun in zweiter Instanz gegen den so genannten „Hauptbetriebsplan“. Vorläufig hat das Gericht zwar den weiteren Abbau von Kies und Sand im geschützten Waldbereich erlaubt. Doch wegen erheblicher rechtlicher Unsicherheiten sind unsere Chancen zur Bannwaldrettung weiterhin gut.

Für das geplante „Leitbild WasZwei neue Fachreferentinnen arsernutzung“ der Landesregierung beiten seit Juli in der Landesgehat der BUND ein Eckpunkte-Paschäftsstelle: Andrea Graf setzt sich pier mit der Überschrift „Schützen, mit einer vollen Stelle für Kraft-WärSanieren, Sparen“ vorgelegt: Wir forme-Kopplung und Energie ein. Didern den Schutz der Wasserressourplom-Geografin Akida Azizi ist mit eicen vor chemischen Verschmutzungen, ner halben Stelle für das Thema Wasser die Sanierung der ökologischen Schäden Günter Havlena/ pixelio.de zuständig. Wir wünschen beiden einen gudurch Grundwasserabsenkungen im Hessiten Start und viel Erfolg im Tagesgeschäft. schen Ried und die sparsame Bewirtschaftung des Wassers, insbesondere des Trinkwassers als dem LeStop TTIP: Am Samstag, 17. September beteiligt sich bensmittel Nr. 1. der BUND in Frankfurt an einer von sieben bundesweiten Großdemos in Deutschland. Machen wir mit Trinkwasser in Gefahr: In einer Studie haben die Lanund zeigen mit einem BUND-Fahnenmeer, dass wir für desbehörden feststellen müssen, dass mehr als die Hälfeinen gerechten Welthandel einstehen! te der Trinkwasserbrunnen im Hessischen Ried „gesundheitliche Orientierungswerte“ überschreiten. Weil 40 Jahre BUND Hessen: Am Samstag, 22. Oktober im die Behörden diese Tatsachen verharmlosen, hat der „Kulturbahnhof“ im Südbahnhof in Frankfurt-SachBUND in einem Offenen Brief an die Hessische Umsenhausen startet die dreiteilige Festveranstaltung um weltministerin Priska Hinz in einem 5-Punkte-Plan un16 Uhr. Nach Grußworten, kurzen Ansprachen und verzügliche Gegenmaßnahmen gefordert sowie eine Überraschungen stärken wir uns ab 18 Uhr am Buffet, transparente Diskussion mit den Umweltverbänden. bevor um 20 Uhr das Bühnen-Programm mit Kabarett und Musik beginnt. Hierzu können und sollen auch Eine wichtige Rolle für die Zukunft messen wir dem weitere Gäste kommen. „Integrierten Klimaschutzplan Hessen 2025“ zu, der die hessische Energiewende um die Themen Verkehr, Mehr zu den beiden Veranstaltungen erfahren Sie auch Landnutzung und Lebensstil erweitert. Der BUND war auf unserer Website www.bund-hessen.de. Wir freuen intensiv am Arbeitsprozess beteiligt – jetzt werden die uns sehr, wenn wir Sie dort begrüßen dürfen. gesammelten Vorschläge zu einem Maßnahmenpaket gebündelt. Der BUND wird kritisch darauf achten, dass Ihr Guido Carl das Paket tatsächlich konsequent Schritte in Richtung Vorstandsmitglied des BUND Hessen eines klimaneutralen Hessens umsetzt.

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Guido Carl, Vorstandsmitglied des BUND Hessen


Landesgeschäftsstelle BUNDINTERN

Neue Mitarbeiterinnen für Energie und Wasser Andrea Graf Projektleitung KWKKampagne andrea.graf@ bund-hessen.de Tel. (069) 67 73 76-41

Hallo, mein Name ist Andrea Graf. Einige von Euch werden mich noch kennen, denn ich habe vormals als Referentin für Energie, Gentechnik und Öffentlichkeitsarbeit für den BUND Landesverband Hessen gearbeitet. Nach 3,5 Jahren als Klimaschutzmanagerin für die Stadt Frankfurt am Main freue ich mich, seit Mitte Juli neben meinen ehrenamtlichen Tätigkeiten wieder hauptamtlich für den BUND Hessen arbeiten zu dürfen. Meine neue Aufgabe ist eine Kampagne zur Förderung der Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) in Hessen. Die hocheffizienten, flexiblen Anlagen sind eine umweltschonende Ergänzung der Erneuerbare-Energien-Anlagen zur Produktion von Strom und Wärme und dadamit ein wichtiger Baustein in der Energiewende. Das vom Land Hessen geförderte Projekt beinhaltet eine Informationskampagne mit zahlreichen Veranstaltungen. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit Euch und auf ein baldiges (Wieder)treffen. Andrea Graf

Akida Azizi Referentin für Öffentlichkeitsarbeit zum Gewässerschutz in Hessen akida.azizi@ bund-hessen.de Tel. (069) 67 73 76-43

Mitte Juli wurde die Stelle der „Referentin für Informationsvermittlung und Öffentlichkeitsarbeit zum Gewässerschutz in Hessen“ in der Landesgeschäftsstelle mit mir, Akida Azizi (Jahrgang 1985) besetzt. Ich studierte an der Leibniz Universität Hannover physische Geographie auf Diplom und war bereits im Vorfeld für verschiedene internationale und nationale Projekte tätig. Die halbe Stelle ist auf drei Jahre befristet. Sie widmet sich vor allem den aktuellen Schwerpunkten des BUND Hessen im Wasserbereich: Der Auseinandersetzung zum Schutz des Wassers vor den Salzeinleitungen durch den Kalibergbau im Werrarevier in Nordhessen und dem Schutz der Wälder im hessischen Ried, die durch die Grundwasserförderung bedroht sind. Durch das jahrelange ehrenamtliche Engagement für den Umwelt- und Klimaschutz, u.a. für Hima e.V. hatte ich bereits in der Vergangenheit viele Berührungspunkte mit dem BUND. Auch privat ist mir ein nachhaltiger und respektvoller Umgang mit der Natur sehr wichtig. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit. Akida Azizi

Veranstaltungen Demonstration CETA und TTIP stoppen! Samstag, 17. September 2016: Demo in sieben Städten, u.a. Frankfurt/Main Wir fordern: „Keine Zustimmung der Länder im Bundesrat!“ Treffpunkt in Frankfurt ist um 12 Uhr auf dem Baseler Platz. Von dort führt ab 13 Uhr die Demo-Route zur Friedensbrücke – Schaumainkai – Untermainbrücke – Willy-Brandt-Platz – Taunustor – Rossmarkt – Biebergasse – Goetheplatz – Opernplatz. Auf dem Opernplatz findet die Abschlusskundgebung statt. ttip-demo.de

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40 Jahre BUND Hessen Samstag, 22. Oktober im „Kulturbahnhof“

Erinnern, Essen und Feiern im Kulturbahnhof im SAALBAU Südbahnhof, Hedderichstraße 51, 60594 Frankfurt-Sachsenhausen. Ab 16 Uhr gibt es Grußworte und mehr, ab 18 Uhr ein Buffet und ab 20 Uhr ein öffentliches Kulturprogramm, zu dem Karten bei Frankfurt Ticket erworben werden können. www.frankfurtticket.de, Tel. (069) 13 40 40 0.

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Umweltlotterie GENAU PROJEKTE

15.000 Euro für BUND-Naturschutzprojekte

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Mehr Infos: www.genau-lotto.de

eit April 2016 gibt es in Hessen GENAU – die Umweltlotterie von Lotto Hessen. Dabei haben nicht nur die Spieler die Chance auf einen Gewinn, sondern auch ein Naturschutzprojekt kann sich jeden Freitag auf eine Unterstützung von 5.000 Euro freuen. Viele BUND-Gruppen haben bereits ihre Projekte eingereicht und hoffen auf einen Gewinn. Die Kreisverbände Odenwald, Gießen und Marburg-Biedenkopf hatten das Glück schon auf ihrer Seite: sie können sich über jeweils 5.000 Euro freuen. Herzlichen Glückwunsch!

Kontakt: Susanne Schneider susanne.schneider @bund-hessen.de Tel. (069) 67 73 76-20

Gewinne fließen in praktische Naturschutzarbeit vor Ort Der Kreisverband Odenwald wird sich mit dem Geld die Pflege seiner Streuobstwiese um ein vielfaches erleichtern, denn statt der Sense wird nun eine Maschine die Mahd unter den Hochstammbäumen übernehmen. Um eine Streuobstwiese geht es auch beim BUND Marburg-Biedenkopf und dem Projekt „Kinder und die Obstwiese“. Hier soll es Kindern ermöglicht werden, den Lebensraum Streuobstwiese im Laufe der Jahreszeiten kennen zu lernen und mit allen Sinnen zu erleben. Um dies zu ermöglichen, müssen verschiedene Dinge, vom Umweltbildungsmaterial bis hin zu Werkzeug und Maschinen für die Apfelernte und Saftherstellung angeschafft werden. Der Gewinn legt hierfür eine gute Basis. Im Kreis Gießen kommt der Zuschuss dem Wildkatzenprojekt im Krofdorfer Forst zugute. Dort wird bereits seit 2013 die Wildkatzenpopulation mithilfe von Lockstöcken untersucht. Mit dem Gewinn kann nun ein Teil der genetischen Analysen des kommenden Untersuchungsjahres bezahlt werden.

Links: Streuobstwiese des BUND Odenwald

Übrigens: Am 17. September findet eine öffentliche Exkursion „Die Wildkatze und ihr Lebensraum im Krofdorfer Forst“statt; Treffpunkt 14 Uhr auf dem Parkplatz Wertholzlager in der Waldhausstraße in Krofdorf.

H. Neumann

Gewinner-Projekte im hr-Fernsehen Die Gewinner-Projekte werden in der Regel jeden Freitag im hr-Fernsehen in der Sendung „Alle Wetter“ um 19.15 Uhr vorgestellt. Wer weiß, vielleicht ist ja auch bald wieder das nächste BUND-Projekt dabei? Einschalten lohnt sich in jedem Fall. Informationen zu den zur Auswahl stehenden Projekten und der Spielteilnahme bei GENAU gibt es im Internet unter: www.genau-lotto.de. BUND-Gruppen sind weiterhin aufgerufen, ihre Projekte zur Auswahl für die Umweltlotto-Spielenden zu stellen. Susanne Schneider aus der Landesgeschäftsstelle unterstützt beim Ausfüllen des Formulars gerne. Susanne Schneider

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MAGAZIN

Stadtnaturprojekte in Frankfurt und Darmstadt

KV Frankfurt

Neue Blumenwiese für Frankfurts Norden

Mehr Infos zu Stadtnaturprojekten in Frankfurt: www.bundfrankfurt.de geschaeftsstelle@ bund-frankfurt.de Charlotte Behrmann Tel. (069) 47 89 42 67 dienstags 9–12 und 15–18 Uhr www.bundfrankfurt.de > Themen und Projekte > GroßstadtgrünMagazin

2016 wurde erstmals der Stadtteil Preungesheim vom BUND Frankfurt mit einer Blumenwiese beglückt. Auf einer vergleichsweise großen Verkehrsinsel wurde ein ca. 450 Quadratmeter großes Stück von einer Fachfirma hergerichtet, so dass nur noch das Einsäen und Anwalzen der Fläche als Arbeitspaket für den BUND verblieb. Sieben Freiwillige waren dem Aufruf des BUND Frankfurt zu einer Mitmach-Aktion Anfang April gefolgt. Das zertifizierte Regio-Saatgut wurde in gleiche Teile aufgeteilt, ebenso die etwas unregelmäßig geformte Fläche. Die Aussaat-Technik wurde von John Dippell demonstriert, so dass anschließend jeder Teilnehmer in der Lage war, das Saatgut sparsam und gleichmäßig auf seinem Flächenanteil auszubringen. Danach wurde noch angewalzt, damit die Samen einen guten Kontakt zur Erde bekommen.

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Zum Schluss wurde erstmals ein provisorischer Zaun um die Fläche gezogen, um übereifrige Pflegefirmen auf Abstand zu halten, was auch gelang. Das für die Keimung notwendige feuchte Wetter ließ nicht lange auf sich warten und blieb auch wochenlang erhalten. Dadurch konnten bereits nach elf Wochen die farbenprächtigen Ackerwildkräuter Klatschmohn und Kornblume in großer Zahl bestaunt werden. Die eher unerwünschten Wildkräuter hielten sich im Rahmen, so dass die neue Wiese auch den ganzen Juli noch ungestört wachsen und blühen konnte. Zu den Ackerwildkräutern kamen nun auch einige schnellwüchsige aber ausdauernde Arten hinzu, vor allem Taubenkropf-Leimkraut, Moschusmalve und sogar schon ein paar Margeriten. Im zweiten Jahr werden dann die Ackerwildkräuter verschwinden und weitere ausdauernde Arten hinzukommen. Bis dahin wird erstmal weiter geblüht, die Insektenwelt wird sich freuen, im eher blütenarmen Hochsommer . John Dippell

KV Frankfurt

Blumen und Projekte für Wildbienen Neue Medien sind die Basis der vom BUND Frankfurt im März 2015 begonnenen Aktion zum Wildbienenschutz. Ziel des NoBudget-Projekts ist es, zu zeigen, wie jeder Einzelne durch bienenfreundliche Wildpflanzen und geeignete Nisthilfen einen kleinen, sehr persönlichen Beitrag zum Naturschutz leisten kann. Als Erstes wurden auf der Homepage des BUND Frankfurt unter der Rubrik „Blumen für die Bienen“ einige Seiten über Bienen und deren Lebensweise eingerichtet. Darüber hinaus gibt es Tipps zur bienenfreundlichen Gartengestaltung. Vorbilder sind in dem Bereich „Sehenswerte Frankfurter Ideen“ zu finden. Sie reichen vom naturnahen Staudenbeet über mehr oder weniger „Wildes Gärtnern“ bis hin zu Schulprojekten. Zudem werden die Besucher der Homepage hier aufgerufen, ihre eigenen Projekte vorzustellen.


Erfahrungsgemäß genügt es nicht, nur einmal auf eine langfristige Aktion hinzuweisen. Also wurde für den Newsletter des BUND Frankfurt die „Bienenblume des Monats“ kreiert. In einem kurzen Text wird von April bis Oktober eine für Bienen und Menschen wertvolle Wildpflanze vorgestellt. Dieser Text ist mit einem ausführlichen Portrait der „Bienenblume“ auf der Homepage und den übrigen Wildbienenrubriken verlinkt. Die Resonanz auf die Aktion ist insgesamt positiv. Dies wurde auch im Frühjahr 2016 auf der Grünen Börse im Frankfurter Palmengarten deutlich. Unter dem Motto „Eigene Wege zum Wildbienenschutz“ stand der BUND KV Frankfurt hier interessierten Besuchern mit Rat und Infomaterialien zur Seite. Gerne stellen wir auch noch weitere vorbildliche Wildbienen-Aktionen auf der Homepage vor. Dringend gesucht wird z. B. ein bienenfreundlicher Balkon.

deren Teilen Deutschlands gebündelt aufzeigen. Auch über wunderbare Fotos – oft direkt aus der Stadt – wollen wir den Kultur- und Lebensraum Streuobstwiese näherbringen und erläutern, wie es um Schutz und Nutzung dieser Biotope steht. Tipps und Adressen fehlen ebenfalls nicht. Katrin Jurisch

KV Darmstadt

Siedlungs-Oase mit dem Bauverein Unbebaute Flächen von fast 1,5 Hektar einer Wohnsiedlung mit neun Häuserzeilen sind von der Wohnungsbaugesellschaft bauverein AG in Zusammenarbeit mit dem BUND und der Hilfe eines Landschaftsarchitekten ökologisch aufgewertet worden, zudem wurden Mietergärten geschaffen.

Noch 2015 waren Flächen am Fritz-Dächert-Weg nur mit Rasen bewachsen, Autos parkten wild vor Hauseingängen und verdichteten den Boden. Nun wurde dort eine bespielbare Rasenfläche angelegt, Wäschetrockeneinrichtungen erneuert und jedes Grundstück erhielt einen von den Mietern selbst ausgesuchten Hausbaum wie Walnuss, Esskastanie, Linde oder Speierling, umrandet mit Rosenunterpflanzung und einer Bank. An der Straße gibt es jeweils ein Rosenoval mit Wild- und naturnahen Rosen. Dort duftet es, Hummeln und andere Bienen schwirren umher. Als Vogelschutz- und Bienenweidenhecke aber auch als künftiger Sichtschutz wurden fast 700 heimische Gehölze als zweireihige großzügige Innenergänzung von vorhandenen Formschnitthecken aus Liguster oder Hainbuche gepflanzt, auch Strauchefeu findet in der neuen Hecke seinen Platz und ernährt im Spätsommer Insekten und im frühen Frühjahr Vögel. Auf einer parkähnlichen Parzelle nahe dem Waldrand wurden auch schatten-

KV Frankfurt

Online-Magazin „Großstadtgrün“ Die zweite Ausgabe des Magazins Großstadtgrün widmet sich dem Thema „Streuobstwiesen“, das gerade in der „Äbbelwoistadt“ Frankfurt eine besondere Bedeutung besitzt. Wir haben versucht, über die Kategorien Kultur und Geschichte, Biodiversität, Wirtschaft, Politik und Gesellschaft, sowie Praxis einen thematischen Rundumschlag zu schaffen, in dem wir sowohl Expertenwissen aus der Region, als auch Expertenwissen aus an-

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MAGAZIN

Mehr Infos zur Siedlungs-Oase: KV Darmstadt www.bunddarmstadt.de bund.darmstadt @bund.net


MAGAZIN

verträgliche Waldstauden wie Buschwindröschen, Lerchensporn und Waldgräser eingebracht. 50 Nisthöhlen für verschiedene Vogelarten und Fledermäuse wurden an den Bäumen angebracht. Naturnahe Wiesen mit Regiosaatgut entstanden im sonnigen Areal an den Umgrenzungshecken. Im sandigen Boden sprießen Grasund Karthäusernelken, Mauerpfeffer und Dachtrespe und viele Arten mehr und bieten erdbewohnenden Wildbienen eine willkommene Eiablagemöglichkeit. Auch Schmetterlinge werden angelockt.

Nordhessen

100 Erlen gepflanzt Um eine vom BUND KV Kassel von der Stadt Kassel gepachtete Streuobstwiese mit Bäumen zu vernetzen, hatte Otto Löwer vom BUND die Idee, an einem Graben entlang einer Pferdeweide 35 Erlen zu pflanzen. Die Grundstückseignerin war einverstanden und übernahm auch die Kosten für die Bäumchen. Weitere 15 Erlen pflanzte er an die Südseite der Obstwiese. Die restlichen 50 Jungerlen sollten eigentlich an einen Graben gesetzt werden, der die Wiese mit einem Feuchtgebiet (NSG) verbindet. Der Graben verläuft durch beiderseitiges Grünland, das nie Bauerwartungsland werden soll. Leider wurde der Antrag zur Genehmigung vom Liegenschaftsamt der Stadt Kassel und dem Kämmerer abgelehnt. Es blieben damit 50 Erlen, die auf ihre Pflanzung warteten.

IMPRESSUM

Mehr Infos zur Erlenpflanzung: Otto Löwer otto.loewer@bund.net

In den neuen Mietergärten bekam jedes Grundstück mindestens drei Obstbäume mit alten Sorten an Äpfeln, Birnen, Quitten und Mandeln, die an der nahen Bergstraße ebenfalls gedeihen. Neu ist auch das Naschobst mit Johannis-, Josta-, Him- und Stachelbeeren zu jeder Häuserzeile. Es wurden Hochbeete zur freien Nutzung angelegt, die auch älteren Menschen

das Gärtnern ermöglichen sollen; Komposter stehen daneben. In einigen der mit Trittwegen ausgestatteten Beeten wachsen bereits Blumen und Gemüse. Manche Mieter begannen, ihre neuen Beetareale abzustecken und mit einfachen Holzlattenzäunchen gegen umherstreifende Hunde zu umgrenzen. Mietergärten, die nicht genutzt werden, können in Absprache mit den Nachbarhauseinwohnern bewirtschaftet werden oder werden einfach gemäht, wenn kein Bedarf nach Eigenanbau besteht. Im Herbst wird bei einer erneuten Mieterversammlung eine Zwischenbilanz gezogen und Verbesserungsvorschläge erbeten. bm

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Stellvertretend für drei Bäumchenpflanzer steht Ingolf Sachse (BUND Karlshafen) stolz neben einer unserer Erlen.

Otto Löwer nahm Kontakt zum BUND KV Werra-Meißner auf und bot 30 Bäumchen dort an. Uwe Köhler vom KV erklärte sich sofort bereit, die Erlen zu übernehmen und hatte auch schon Vorstellungen wo sie wachsen sollten. Er holte die jungen Bäumchen in Kassel ab und setzte sie im Meißner-Land in die Erde. Die restlichen 20 Erlen bot der BUND-Aktive dem BUND in Bad Karlshafen an, um die Bäumchen an der Diemel anzupflanzen. Für die ordnungsgemäße Anpflanzung mussten Ämter informiert werden: die Obere Wasserbehörde, die Untere Naturschutzbehörde und der Hessische Wasserverband Diemel. Dann konnten die jungen Bäumchen erfolgversprechend auf eine Insel zwischen der Fischtreppe und dem Diemelwehr in Helmarshausen gepflanzt werden. Wachsen müssen die aus der Region stammenden Erlen selbst. Die Bäumchen hatten wir über das Forstamt Wolfhagen (HessenForst) in guter Zusammenarbeit bestellt. Trotz aller Umstände macht so eine Aktion Freude und wir werden natürlich beobachten, wie sich unsere Erlen entwickeln. Otto Löwer

Herausgeber: BUND Hessen e.V., Geleitsstraße 14, 60599 Frankfurt a. M., Tel. (069 ) 67 73 76-0 www.bund-hessen.de und www.facebook.com/BUND.Hessen Redaktion: Brigitte Martin (namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder.) Layout und Satz: Julia Beltz SPENDENKONTO: BUND Hessen, Frankfurter Sparkasse, IBAN: DE32 5005 0201 0000 7999 12 NEWSLETTER: Abonnement unter www.bund-hessen.de/newsletter


Herbst-Interaktiv-Treffen (HIT) mit Jugendvollversammlung (JVV) 7.–9. Oktober 2016 • Bad Nauheim • VCP-Heim • für alle unter 27 Jahren • kostenfrei JVV: Samstag, 8. Oktober ab 16 Uhr und Sonntag, 9. Oktober ab 9 Uhr Tagesordnung JVV 2016 Teil 1, Samstag, den 8.10.2016, ab 16 Uhr Begrüßung durch den Jugendlandesvorstand, Feststellung der Stimmberechtigten Wahl der Versammlungsleitung Feststellung der satzungsgemäßen Einladung Bestätigung des Protokolls der JVV vom FIT 2016, Wahl eines*r Protokollant*in Berichte, Teil 1: Jugendlandesvorstand Entlastung des Jugendlandesvorstands Wahlen: 1. Jugendlandesvorstand 2. Landes- und Bundesdelegierte 3. Kassenprüfer*in Teil 2, Sonntag, den 9.10.2016, ab 9 Uhr Berichte, Teil 2: 1. Freizeiten/Veranstaltungen/Aktionen 2. Landesgeschäftsstelle Haushalt: 1. Abschluss 2015, Bericht der Kassenprüfer*innen, Verabschiedung 2. Zwischenstand 2016 3. Vorstellung und Beschluss des Haushalts 2017 Anträge Ende ca. 13 Uhr

Es hat schon Tradition: unser Planungs- und Aktionswochenende Ende September/Anfang Oktober in Bad Nauheim. Hier treffen sich alle Aktiven und solche, die es werden wollen zum gemeinsamen Austausch: es können Ideen vom Eine-Erde-Camp weitergesponnen oder umgesetzt werden, z. B. mit einer kleinen Aktion in der Fußgängerzone von Bad Nauheim, der AK Aktionen und Öffentlichkeitsarbeit trifft sich und es werden Ideen für das Jahr 2017 gesammelt. Selbstverständlich wird wieder lecker vegan gekocht und bis tief in die Nacht gespielt und geklönt. Die Jugendvollversammlung findet dieses Jahr in zwei Teilen statt: Am Samstag stellt der amtierende Jugendlandesvorstand seine Arbeit vor, daran anschließend stehen die Entlastung des Jugendlandesvorstandes und Neuwahlen auf dem Programm. Am Sonntag ist dann die Vorstellung und Verabschiedung des Haushalts vorgesehen. Außerdem sollen das Veranstaltungsprogramm und die Aktionsschwerpunkte für das kommende Jahr diskutiert und verabschiedet werden. Und das Schöne ist: alle BUND-Mitglieder bis zum vollendeten 27. Lebensjahr können mitreden und mitbestimmen! Deshalb bist auch Du ganz herzlich zum HIT eingeladen!

TTIP-Demo am 17.09. in Frankfurt: Wir sind dabei! Schon mal vormerken: Am Samstag, den 17. September ist TTIP-Demo! Bundesweit finden zeitgleich in sieben Städten Demonstrationen statt, um ein mächtiges Zeichen gegen die Verhandlungen von Ceta und TTIP zu setzen. Die BUNDjugend Hessen wird sich an der TTIPDemo in Frankfurt beteiligen. Dabei wird es einen eigenen Jugendblock mit viel bunten und lauten Aktionen geben. Wer Lust hat, hier bei der Vorbereitung mitzumischen, ist herzlich eingeladen. Ansonsten findet ihr die aktuellen Informationen wie immer auf der Homepage der BUNDjugend. Aber eines steht schon fest: los geht es am 17.September 2016 um 12 Uhr am Baseler Platz in der Nähe des Hauptbahnhofs. Wir sehen uns!

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Naturforscher unterwegs Bei schönstem Wetter war Anfang Juli eine Gruppe angehender Naturforscher ein Wochenende lang in der Steinesmühle bei LaubachMünster untergebracht. Betreut von Ulrike, Nicole und Peter machten sich die Kids daran Wiese und Wasser mit allen Sinnen zu erforschen. Aus Schuhkartons wurde ein Fühlparcours gebastelt und die Pflanzen der Wiese wurden nicht nur bestimmt sondern auch für Kräuterquark und andere Naturköstlichkeiten gesammelt und zubereitet. Eine Rallye rund um das Haus stellte den Teilnehmer*innen knifflige Aufgaben, die sie in kleinen Teams lösen mussten. In der wenigen freien Zeit war natürlich die Fahrt mit dem Boot auf der Wetter der Hit, die unvermeidlichen nassen Klamotten trockneten schnell wieder in der Sonne. Nicht fehlen durften natürlich zum Ausklang der aufregenden Tage eine Nachtwanderung auf dem Wolfspfad und ein Lagerfeuer mit Stockbrot.

Hinweis Naturtagebuch

Kinderfreizeit in den Herbstferien

Achtung! An alle Naturforscher und Naturforscherinnen bis 12 Jahre: Bald endet das diesjährige Naturforscherjahr. Ihr habt hoffentlich viele Beobachtungen gemacht und habt von spannenden Erlebnissen zu berichten.

17.–22. Oktober • Herbst erleben auf dem Apfelbaumhof Rimhorn/ Odenwald • 9–13 Jahre • 175/160 €* Auch im Herbst läßt sich prima die Natur erforschen, zumal auf dem Apfelbaumhof im Odenwald. Wir haben in der Woche ein volles Programm: Wanderungen querfeldein durch die herbstlichen Wälder, Apfel lesen und pressen, Esel putzen und ausführen gehören neben vielen Spielen und Basteln dazu. Es sind nur noch wenige Plätze frei.

Bitte schickt eure Naturtagebücher bis zum 31. Oktober an die BUNDjugend. Manfred Mistkäfer ist schon ganz gespannt auf viele tolle Einsendungen!

Das Jahresprogramm für Kinder und Jugendliche und das Fortbildungsangebot für TeamerInnen/ GruppenleiterInnen gibt es als Pdf auf der Homepage oder als kostenlose Papierflyer

Kontakt BUNDjugend Hessen Geleitsstraße 14, 60599 Frankfurt Tel. (069 ) 67 73 76-30 bundjugend.hessen@bund.net www.bundjugendhessen.de * Ermäßigter Preis z. B. für BUND-Mitglieder

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