Hessenseiten im BUNDmagazin 1 / 2016

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BUNDmagazin Heft 1/2016

HESSENseiten Hinterm Energiegipfel geht’s weiter ...

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EDITORIAL

m November 2011 wurde mit breitem Konsens von Parteien und Verbänden das Abschlussdokument des Hessischen Energiegipfels verabschiedet. Der BUND hatte sich dabei insbesondere für viele Maßnahmen zur Energieeinsparung und Effizienz eingesetzt, ebenso wie für das Ziel, auf zwei Prozent der Landesfläche Hessens mehr als 70 Prozent des Strombedarfs aus Windenergie zu decken. Der Energiegipfel war insofern ein Meilenstein, weil kurz zuvor im August 2011 das AKW Biblis abgestellt wurde. Im Dezember 2012 folgte von EON die Absage an den Bau des Block 6 des Kohlekraftwerks Staudinger. Wesentliche Ziele des BUND Hessen waren damit erreicht worden.

ne Ziele proklamierten, aber nicht sagten, wie man diese erreicht, forderten andere billige Energie, verschwiegen aber, auf wessen Kosten. Insofern wurde eine große Chance vertan, verschiedene Akteure, Kommunen, Verbände aus Wirtschaft und Umweltschutz zu gemeinsamen Aktionen zusammenzuführen.

Nun hatte Ministerpräsident Volker Bouffier erneut die Gipfelrunde fast genau vier Jahre nach dem letzten Energiegipfel einberufen. Eine Zwischenbilanz zeigt, dass man in einigen Bereichen hinter den damaligen Zielen zurückgeblieben ist. Weder das Ziel, die Windenergie zu einer „treibenden Kraft“ in Hessen zu machen, noch das Ziel, der enormen Verschwendung von Energie durch effizientere und nachhaltige Nutzung schnellstens Einhalt zu gebieten, ist erreicht worden. Offensichtlich war der Energiegipfel darauf nicht ausgerichtet. Während die einen weiterhin schö-

Das Gesamtpaket ist praktisch machbar und mit ihm könnten kostengünstig die Klimaschutzziele des Landes Hessen weitgehend erreicht werden. Dieses Konzept erfährt leider noch nicht die entscheidende Unterstützung der Landesregierung. Die Förderung neuer Energieagenturen, die wir beim Energiegipfel vorgeschlagen hatten, wurde nun in die neuen Richtlinien des Landes Hessen aufgenommen. Nun gilt es dies zu nutzen.

Der BUND Landesverband Hessen hat daher beim Energiegipfel zielgerichtet ein Spektrum machbarer und wirtschaftlicher Maßnahmen vorgelegt, mit denen die hessische Landesregierung und allen voran der grüne Wirtschafts- und Energieminister Tarek Al-Wazir sich sehen lassen könnte (siehe Kasten unten).

BUND-Forderungspaket an die Hessische Landesregierung 1. Ein Stromsparprogramm für Haushalte und Gewerbe, vor allem mit Förderung von LEDs und mit einem Stromspar-Check für Haushalte mit geringem Einkommen zur Senkung der Stromrechnung 2. Ein konkretes Programm zum Einbau super-effizienter Heizungspumpen, wie es vor einigen Jahren schon einmal in Hessen gut gelaufen ist 3. Die Nutzung des Heizungspumpen-Programms als Türöffner um mit einer Energieberatung für alle Häuser einen Sanierungsfahrplan zu erstellen 4. Ein Programm zur Nutzung der Kraft-Wärme-Kopplung für mehr Energieeffizienz beim Heizen 5. Die Gründung und Förderung von neuen Energieagenturen zur Beratung und Information in jedem Landkreis in Hessen bzw. den Ausbau bereits vorhandener Einrichtungen für Handel, Gewerbe, Hauseigentümer und Mieter 6. Die Verbreitung von Energiemanagementsystemen in Kommunen und der Landesverwaltung zur Kostensenkung

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Gabriela Terhorst, Vorstandsmitglied des BUND Hessen

Werner Neumann, Vorstandsmitglied des BUND Hessen


EDITORIAL

Blockheizkraftwerke arbeiten im Vergleich zu herkömmlichen Kraftwerken enorm ressourcenschonend. © Ihr-BHKW.de

Kampagne zur Kraft-Wärme Kopplung – der BUND geht selbst voran

Kostenlose Infobroschüre „Ihr Blockheizkraftwerkbuch“: Download unter www.ihr-bhkw.de Mehr Infos: werner.neumann @bund.net

Der BUND Hessen will nun einen eigenen Beitrag leisten, um die Energiewende in Hessen konkret auf Touren zu bringen. Wir vom BUND hoffen auf viele Unterstützer bei der Kraft-Wärme-Kopplung (KWK). Wir wollen informieren, was KWK ist und wie sie der Energiewende dient. Es sind Anlagen, die gemeinsam Strom und Wärme erzeugen und nutzen. Das können kleine Brennstoffzellen oder Motoren sein, die Einfamilienhäuser versorgen, größere Motoren für Heime, Krankenhäuser, Schwimmbäder, kommunale Gebäude oder große Turbinen mit Fernwärmenetzen für Stadtteile. KWK-Anlagen sind hocheffizient und können Kohlekraftwerke ersetzen. KWK spart insgesamt mehr als 30 Prozent Gesamtenergieeinsatz. KWK ist damit ein Beitrag zum Klimaschutz.

spannungsleitungen transportiert werden. KWK spart Stromnetzausbau! Daher hat sich der BUND auch auf Bundesebene für die Verbesserung des KWK-Gesetzes eingesetzt. Und es profitieren Fachplaner und das Handwerk, die Schornsteinfeger, Kommunen, Dienstleister, Gewerkschaften. Diese möchte der BUND als Unterstützer gewinnen. KWK schafft neue Arbeitsplätze auch bei Herstellern in Hessen.

Es ist Ihre Energie!

Der BUND will im Frühjahr 2016 eine KWK-Kampagne starten, bei der wir alle Mitglieder einbeziehen wollen. Sie müssen dazu kein/e SpezialistIn werden. Sie müssen nur schauen, wo es in ihrem Ort größere Gebäude gibt und die Eigentümer mit einem Musterschreiben und einem Infoblatt des BUND Hessen ansprechen. Diese können sich dann an Fachpersonen beim BUND und spezielle Planungsbüros wenden. Dort erfahren sie, ob und welche Größe von KWK-Anlagen für das jeweilige Gebäude technisch und wirtschaftlich passt. Der BUND Hessen berichtet dann regelmäßig über erfolgreiche Projekte.

Mit der Stromerzeugung vor Ort können Sie einen großen Anteil ihres Strom- und Wärmebedarfs selbst erzeugen. KWK schafft mehr Unabhängigkeit gegenüber Großkonzernen. Und der Strom, den Sie im eigenen Gebäude machen, muss nicht über große Hoch-

Machen Sie mit! Werden Sie KWK-BotschafterIn des BUND Hessen! Darüber freuen sich die für den Bereich Energie zuständigen Vorstandsmitglieder des BUND Hessen Gabriela Terhorst und Werner Neumann

Einladung zur Landesdelegiertenversammlung 2016 des BUND Hessen Samstag, 16. April 2016, 9.45–16.45 Uhr, Bürgerhaus Saalbau Gallus Frankenallee 111, 60326 Frankfurt, S-Bahnhof Galluswarte (S3, S4, S5, S6), Fußweg 5 Minuten, Tel. (069) 73 30 26 Vorläufige Tagesordnung: Begrüßung Formalien (Wahl des Tagungspräsidiums, der Protokollführung, Verabschiedung der Geschäftsordnung und der Tagesordnung) Gastreferat Leitantrag des Landesvorstands Vorstandsbericht, Geschäftsbericht und Aussprache Präsentation der BUNDjugend Verleihung Eduard-Bernhard-Preis Kassenbericht 2015 und Aussprache Bericht der KassenprüferInnen Entlastung des Vorstands

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Beschlüsse über Sachanträge Beschlüsse über Finanzanträge Beschluss über den Haushaltsplan 2016 Wahl einer Wahlkommission Wahl der Bundesverbandsdelegierten Wahl zweier KassenprüferInnen Bestätigung des Fachratssprechers und der ArbeitskreissprecherInnen Entgegennahme der schriftlichen Berichte des Landesrates, der Arbeitskreise und der BUNDjugend Schlusswort und Verabschiedung Herwig Winter Jörg Nitsch Vorstandssprecher Vorstandssprecher


Gabi Eder/pixelio.de

LUFTREINHALTUNG

Luftreinhaltung

Zuviel Stickstoffdioxid – Verwaltungsgericht fordert Maßnahmen in belasteten Städten Das Verwaltungsgericht Wiesbaden droht dem Land Hessen ein Zwangsgeld in Höhe von 10.000 Euro an, wenn es die Luftreinhaltepläne nicht so ändert, dass der seit 2010 geltende Grenzwert für Stickstoffdioxid (NO2) eingehalten wird.

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eklagt auf Einhaltung der Grenzwerte hatte die Deutsche Umwelthilfe. So müssen beispielsweise Wiesbaden und Darmstadt im Einvernehmen mit dem Hessischen Umweltministerium innerhalb der nächsten neun bzw. zwölf Monate die jeweiligen Luftreinhaltepläne ändern, um künftig die Grenzwerte sicher einhalten zu können – denn auch die Städte stehen mit in der Verantwortung für die Gesundheit ihrer Bevölkerung. Aktuell wird der Grenzwert für NO2 von den Städten Darmstadt, Wiesbaden, Limburg, Offenbach und Kassel überschritten.

Ein Großteil der NO2-Emissionen wird durch den Straßenverkehr verursacht. Stickoxid entsteht hauptsächlich durch Hochtemperatur-Verbrennung in Dieselmotoren, auch und gerade neuerer Bauart. Das Reizgas Stickstoffdioxid gefährdet die Lungenfunktion stark, da es wegen der kaum vorhandenen Wasserlöslichkeit tief in die Atemwege eindringen kann. Das Gericht fordert die Einbeziehung aller Möglichkeiten, um baldmöglichst die Grenzwerte zu unterschreiten. Dabei dürfen finanzielle oder wirtschaftliche Aspekte nicht dazu führen, von Maßnahmen abzusehen. Eine Umweltzone und auch die Erweiterung des LKW-Durchfahrtsverbots allein vermögen nicht, die Grenzwerte einzuhalten. Daher empfiehlt das Gericht ebenfalls die Prüfung der Einführung einer Citymaut und auch eines Bürgertickets. Rechtliche Grundlagen hierfür könnten durch eine Bundesratsinitiative des Landes Hessen und auch Eigengesetzgebung geschaffen werden.

Der BUND fordert im Interesse der Bürgergesundheit, umgehend Sofortmaßnahmen zu erlassen. Gefordert wird die sofortige Einführung von Tempo 30 auch auf innerstädtischen Hauptverbindungsstraßen und bei Grenzwertüberschreitungen ein Fahrverbot für DieselPKW in eingerichteten Umweltzonen. Mittelfristig allerdings kann nur die Erweiterung des ÖPNV-Angebots auch ins Umland Erfolg bringen. Zur Mitfinanzierung kann ein Bürgerticket eingeführt werden. Mit dem Bürgerticket können Busse und Bahnen kostenfrei genutzt werden, dafür zahlen alle Bürger eine verhältnismäßig geringe jährliche Nahverkehrsabgabe. bm

Mehr Infos; AK Luft/Klima/Lärm Dr. Lutz Katzschner katzschn@uni-kassel.de Tel. (0561) 8 04 27 96

Aktion Auto fasten Das Auto einfach mal stehen lassen und stattdessen mit dem Bus oder der Bahn zur Arbeit fahren oder aufs Fahrrad steigen – kleine Dinge können bereits zur Verbesserung des Klimas beitragen. Vier Wochen lang, vom 21. Februar bis zum 20. März, kann jeder, der Lust hat, sein Auto einfach möglichst oft stehen lassen und so den CO2-Ausstoß verringern und etwas gegen die Erderwärmung unternehmen. Willkommener Nebeneffekt ist auch, dass sich die Belastung durch Feinstaub und Stickoxide verringert. Wer sich auf der Website www.autofasten.de anmeldet, kann zusätzlich gewinnen. Unter den Teilnehmenden werden unter anderem Zeit- und Bonuskarten von Verkehrsverbünden verlost. Unterstützt wird das „Autofasten“ unter anderem von christlichen Kirchen, Vereinen, Umweltministerien, Unternehmen, Verkehrsverbünden und Umweltorganisationen wie dem BUND. bm

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Ulrike Loos, BUND Karben

AKTIV

Gemeinsame Apfelernte 2015 auf BUND-Pachtgrundstücken in Karben

Flüchtlinge willkommen auch beim Naturschutz Viel ist von Hilfen die Rede, um Flüchtlingen Orientierung in unserer Gesellschaft zu geben und sie in unser Leben zu integrieren. Nicht nur BUND-Aktive in Altenstadt und Karben engagieren sich hier, zum Teil schon seit Jahren. Mehr Infos: www.bund.net > BUNDintern > Verbandsleben > Bundesdelegiertenversammlung > Beschlüsse Arbeitshilfe Veranstaltungen der BUNDjugend NRW http://tinyurl.com/ q829txf AFK e.V. Altenstadt AFKeV@posteo.de www.bund-karben.de

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er BUND Ortsverband Karben hat Flüchtlinge aktiv in Naturschutzarbeiten einbezogen. Gemeinsam mit zwei jungen Männern aus Eritrea wurden Streuobstwiesen abgeerntet und zusammen mit der Firma Uniflex haben Flüchtlinge Apfelbäume auf dem Firmengelände im Gewerbegebiet gepflanzt. Zwei Flüchtlinge sind dort Grünpfleger geworden. Es soll ein „blühendes Firmengelände“ mit kleinen Oasen für das „Urban Gardening“ werden. Als Aktive bei der Flüchtlingshilfe Karben ist es BUND-Vorstandsmitglied Ulrike Loos gelungen, in der Bevölkerung und örtlichen Firmen sage und schreibe 60.000 Euro an Spenden einzuwerben. Damit kann eine achtzehnmonatige Ausbildung für zehn Flüchtlinge beim örtlichen Berufsbildungswerk finanziert werden – zum Einstieg ins Berufsleben. Es werden weiterhin Spenden gesammelt, damit auch die nächsten zehn Anwärter eine Chance bekommen.

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Angela Vogel, Vorstandsmitglied im BUND Altenstadt, kümmert sich seit mehr als fünf Jahren um Flüchtlingsfamilien aus dem Irak, dem Iran, Afghanistan, Syrien und dem Kosovo. 2010 hat sie den ersten privaten Deutschsprachkurs für Flüchtlingsfrauen ins Leben gerufen. Danach wurde der „Altenstädter Freundeskreis für Flüchtlinge (und Vertriebene) e.V. (AFKeV )“ gegründet und dem Hessischen Flüchtlingsrat angeschlossen. Vielfältig sind die Hilfen, ob Anträge bei Kindergarten und Schule, Deutschkurse, Nachhilfe, AOK und GEZ usw. gestellt werden. Viel Aufwand macht die Hilfe bei Behörden, ob Krankenversicherung, Job Center, Ausländeramt. Es gibt fast nichts, was nicht schon angefallen wäre. Die Bundes-Delegiertenversammlung des BUND hat sich klar für die Unterstützung geflüchteter Menschen ausgesprochen und sich zum Ziel gesetzt, Projekte zur Teilhabe umzusetzen. Zugleich gilt es, weiterhin gegen die Ursachen von Krieg und Flucht zu kämpfen, sich für Klimaschutz und gegen die Nutzung von Energie aus Öl und Kohle einzusetzen. Denn: Eine der wesentlichsten Flucht- und Kriegsursachen ist der unsinnig hohe Energiekonsum in den Industrieländern. Er ist im Wesentlichen – neben Waffenexporten, legalkrimineller Rohstoffausbeutung, erpressten Handels-


AKTIV

Andreas Kelm

Aktiv beim Pflegeeinsatz mit der BUND-Gruppe in Darmstadt

verträgen und Vertreibungen hunderttausender Menschen – für die weltweiten regionalen Umwelt- und folgenden Hungerkatastrophen verantwortlich. Und sie münden immer häufiger in kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen – anscheinend – Ethnien und diversen Religionsanhängern.

Wählen gehen am 6. März!

Wir werden weiter über die Einbeziehung von Geflüchteten in der Arbeit weiterer Ortsverbände berichten. Werner Neumann, Angela Vogel, Ulrike Loos

Am 6. März werden in Hessen unsere kommunalen Vertretungen für die nächsten fünf Jahre gewählt. Kommunale Entscheidungen beeinflussen den Umgang mit den natürlichen Ressourcen und haben Auswirkungen auf den Schutz von Natur und Umwelt. Bei der Kommunalwahl geht es auch darum, ob und wie Kommunen und Landkreise langfristig die Lebensgrundlagen Ihrer Bürgerinnen und Bürger sicherstellen können.

Teichpflege mit Flüchtlingen in Darmstadt

Der BUND Hessen erhofft sich von den neu gewählten Kommunalparlamenten,

Auch in Darmstadt beteiligten sich im Spätherbst Flüchtlinge aktiv an einer Pflegemaßnahme an einem Amphibienteich. Der Kontakt wurde zuvor über Mitarbeiter in der sozialen Betreuung im Flüchtlingscamp hergestellt und vier Personen durch BUND-Aktive abgeholt. Die Männer und Frauen waren froh über ein wenig Abwechslung und auch darüber, sich an einem Nachmittag freiwillig für die Natur vor Ort zusammen mit der BUND-Gruppe zu betätigen. Die Verständigung klappte dank Englisch- und Französischkenntnissen und mithilfe von Molch- und Krötenmodellen sehr gut, sodass auch die Sinnhaftigkeit der Mäharbeit und dem anschließenden Nachfüllen von Teichwasser verdeutlicht werden konnte. Einig waren sich die BUND-Aktiven, dass bei passenden Gelegenheiten gerne wieder geflüchtete Menschen eingeladen werden sollen. bm

dass Kommunalwälder nach dem FSC- oder dem Naturland-Siegel zertifiziert werden werden. dass Glyphosat (enthalten in Herbiziden) nicht mehr auf kommunalen landwirtschaftlichen Flächen verwendet werden darf. Seit 1. Juli 2015 ist sein Einsatz bereits (außer in begründeten Ausnahmefällen) auf Wegen, Plätzen und sonstigem Nichtkulturland in Hessen verboten. dass Kraft-Wärme-Kopplung in vielen kommunalen und anderen Gebäuden den Energieverbrauch senkt und zum Klimaschutz beiträgt. Darüber hinaus werden viele BUND-Gruppen auch lokale Erfordernisse wie die Umsetzung von Maßnahmen für die Biologische Vielfalt von der Kommunalpolitik einfordern. Gehen Sie wählen! Panschierenund Kumulieren erlaubt, die Kandidierenden in den einzelnen Listen zu stärken, die sich für diese Ziele besonders einsetzen wollen. Michael Rothkegel

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Kali + Salz

BUND klagt gegen Versenkerlaubnis

Wildes Hessen – Mitmachaktion für Kinder Dr. Katrin Jurisch, Mitglied des Landesvorstands und Botschafterin der Kampagne „Wildes Hessen?!“ hat zu einer neuen Mission im Rahmen der Mitmach-Aktion der Kampagne „Wildes Hessen?! – Mehr Vielfalt in Garten, Dorf und Stadt“ aufgerufen. Unter dem Titel „(Wilde) Wunderwelt Boden“ heißt es speziell für Kinder, Grundschulklassen und Kindergartengruppen: Ob Zeichnung oder Kollage – seid kreativ und zeigt uns, was im Boden los ist! Die Mission läuft noch bis zum 29. Februar. Mitmachen lohnt sich, es gibt tolle Preise zu gewinnen. Alle Infos zu Mission und Teilnahme gibt es auf www.wildes-hessen.de.

Der BUND hat beim Verwaltungsgericht Kassel Klage gegen die Versenkerlaubnis für K+S durch das Regierungspräsidiums Kassel vom Dezember erhoben. Wegen der bundesweiten Bedeutung des Vorgangs hat die Klage der BUND Bundesverband eingelegt. Jörg Nitsch, stellvertretender Bundesvorsitzender des BUND: „Die behördlich genehmigte Gewässerverunreinigung durch K+S muss endlich aufhören. Die neuerliche Versenkerlaubnis setzt die jahrelange Grundwasserverunreinigung fort und stellt eine inakzeptable Gefährdung der Trinkwasservorräte dar.“

Außerdem soll die Werra endlich wieder zu einem Süßwasserfluss werden. Die beklagte Versenkerlaubnis bewertet der BUND als Fortsetzung einer unverantwortlichen Entsorgungspraxis. Es ist heute unstrittig, dass die in den Untergrund versenkten salzhaltigen Abwässer wandern und irgendwann in der Werra und vielleicht sogar in das Einzugsgebiet von Trinkwasserbrunnen eindringen. „Die Versenkung ist eine umweltpolitische Zeitbombe, deren Risiko nicht kalkulierbar ist“, sagt Jörg Nitsch mit Blick auf die bis heute fehlenden Modellberechnungen zur Ausbreitung der Abwässer im Untergrund.

Reiner Cornelius

Salzhalde und Einleitung in die Werra

Mehr Infos: www.bund-hessen.de > Themen und Projekte > Wasser > Die Werra und das Meer

Nitsch kündigte an, dass der BUND in den nächsten Jahren intensiv gegen die umweltgefährdenden Missstände bei der Kaligewinnung im hessisch-thüringischen Gewinnungsgebiet vorgehen wird. „K+S muss die Kaligewinnung endlich umweltverträglich gestalten und den Raubbau an der Natur beenden“, formuliert Jörg Nitsch die zentrale Forderung seines Verbandes. Der BUND will, dass die „Brunnenvergiftung“ durch die Versenkung und das ständige Haldenwachstum gestoppt werden.

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Ausdrücklich kritisiert der BUND, dass die hessische Landesregierung nicht nur von der früheren Zusicherung, die Versenkung in 2015 zu beenden, abgerückt ist, sondern nun auch einen UmweltRabatt bei den Anforderungen an die weitere Versenkung gewährt. Hatte Hessens grüne Umweltministerin Priska Hinz im Herbst 2014 bei der Vorstellung des VierPhasenplans wenigstens noch versprochen, dass K+S „die Unbedenklichkeit der Einleitung für

IMPRESSUM

MAGAZIN

Grund- und Trinkwasser“ vor einer neuerlichen Versenkerlaubnis „nachweisen“ müsse, so erfolgte die neuerliche Erlaubnis ausdrücklich ohne diesen Nachweis. Sie wurde vielmehr erteilt, um dem Unternehmen K+S noch Zeit zu geben um diesen Nachweis zu führen. Ein weiterer massiver Kritikpunkt des BUND betrifft das Genehmigungsverfahren selbst. „Es ist für uns völlig inakzeptabel, dass ein Verfahren, von dem Umweltgefährdungen dieser Größenordnung ausgehen, in der Verantwortung einer grünen Umweltministerin ohne Umweltverträglichkeitsprüfung und ohne Öffentlichkeitsbeteiligung durchgeführt wird“, kritisiert Jörg Nitsch. Mit seiner Klage will der BUND eine Klarstellung der Gerichte und eine andere Genehmigungspraxis bewirken. Umweltpolitische Groß-verfahren müssen für die Öffentlichkeit transparent und nachvollziehbar sein und den Geruch von Hinterzimmergesprächen verlieren. Thomas Norgall

Herausgeber: BUND Hessen e.V., Geleitsstraße 14, 60599 Frankfurt a. M., Tel. (069 ) 67 73 76-0 www.bund-hessen.de und www.facebook.com/BUND.Hessen Redaktion: Brigitte Martin (namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder.) Layout und Satz: Julia Beltz SPENDENKONTO: BUND Hessen, Frankfurter Sparkasse, IBAN: DE32 5005 0201 0000 7999 12 NEWSLETTER: Abonnement unter www.bund-hessen.de/newsletter


„Mach die Ohren auf Herr Schmidt, faire Preise statt Profit!“ desagrarminister Christian Schmidt passiert wurde, Am 16. Januar 2016 forderte die BUNDjugend gewurde deutlich wie satt wir und unglaublich viele anmeinsam mit 23.000 weiteren Teilnehmenden deren Menschen und Verbände wie Campact, NABU, auf der Wir-haben-es-satt-Demo in Berlin eine der deutsche Tierschutzbund, Attac, Greenpeace, u.v.m. ökologischere und soziale Landwirtschaft. es hatten! „Mach die Ohren auf Herr Schmidt, faire PreiAm Potsdamer Platz eröffneten 130 Bauern mit se statt Profit! Stoppt Tierfabriken. Stoppt TTIP und CETA. Stoppt Export- und Preisdumping, Gentechnik ihrenTraktoren die Demonstration und die BUNDund Patente auf Leben.“ Stattdessen fordern wir jugend zog mit einer ausdrucksvollen, bildfaire Preise und Marktregeln für die Bauhaften Aktion die Medienaufmerkern. Wir wollen eine artgerechte Tierhal„Wir haben es satt“ samkeit auf sich. tung, gesundes und bezahlbares Essen.

Demo am 16. Januar in Berlin

Unter dem Motto „Platt gemacht statt satt gemacht“ wurde ein Kleinbauer von massenweise Chlor- und Antibiotika-Hühnchen der Agrarkonzerne, dessen ChemikerInnen in Schutzanzügen und den billigen Preisen platt gemacht. Daher stürzten AktivistInnen zwischen dem am Boden von Hühnchen begrabenen Bauern und die mächtigen und starken Agrarkonzerne und forderten eine: „Landwirtschaft vor Ort statt Wachstum und Export“, denn „Ohne Kleinbauern werden wir versauern!“ Die BUNDjugend war wieder sehr bunt und laut. Vor allem als das Landwirtschaftsministerium mit Bun-

Wir fordern eine klimafreundliche, ökologischere und regionale Landwirtschaft. Die Demo endete mit dem Abschlussprogramm vor dem Bundeskanzleramt. Für die Teilnehmenden gab es anschließend die Möglichkeit, sich in der Heinrich-Böll-Stiftung bei Tee, Kaffee und leckerem Essen von der Fläming Kitchen aufzuwärmen, was von den BUNDjugendlichen gerne wahrgenommen wurde. Danach ging es wieder zur Unterkunft, einer Schule in Berlin-Steglitz, wo weiteres Workshop- und Abendprogramm auf die insgesamt 300 Jugendlichen aus den verschiedenen Landesverbänden der BUNDjugend wartete. Maike Tasch

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Freizeiten und Seminare

Volles Programm 2016 Viel vorgenommen haben wir uns in diesem Jahr: thematische Seminare, Freizeiten in den Sommerferien und jede Menge Methodisches für Jugendgruppen-Leiter*innen. Highlight ist sicher unser Jubiläums Eine-Erde-Camp – zum 10. Mal findet es nun mit einer bewährten Mischung aus Workshops und kulturellem Rahmenprogramm auf der Burg Lißberg statt, diesmal mit dem Schwerpunkt Frieden und Freiheit. Das Seminarprogramm gibt es als handliche kostenlose Broschüre – auch in mehreren Exemplaren zum Auslegen oder Weitergeben. Und natürlich finden sich alle Termine und Aktualisierungen auf unserer Homepage. Dort ist auch eine online-Anmeldung möglich. Einen kleinen Vorgeschmack können wir hier schon geben:

10. Eine-Erde-Camp 29. Juli–5. August • Das große Eine-Erde-Camp • Burgruine Lißberg, Ortenberg • 13 bis 26 Jahre • 130/115 €* Zehntes Eine-Erde-Camp mit dem Themenschwerpunkt Frieden und Freiheit: Welche Freiheiten nehm’ ich mir? Frieden auf der Welt – und auch mit der Natur? Krieg um Wasser und Boden? Fluchtursachen und mehr. Dazu Lagerfeuer, Musik, Theater, Kreatives oder Spielerisches und leckere vegetarische/vegane BioVollverpflegung.

Seminare 19.–21. Februar • Koch- und Back-Wochenende • Bad Nauheim ab 14 Jahre • 50/30 €* Leckeres aus der vegan-vegetarischen Vollwertküche, viel Küchen-Praxis, wertvolle Gesundheitstipps, reger Austausch über Erfahrungen und Wissen rund ums Essen. 21.–23. März • Frühlings-Interaktiv-Tage • Darmstadt • ab 13 Jahre Weiterentwicklung unserer Aktionsformen mit fachkundig angeleiteten Workshops zu Aktionstheater, Ausdruckstanz und anderen künstlerischen Protestformen, die wir auch praktisch ausprobieren wollen. Gemeinsam werden wir die Aktion auswerten und die nächsten Aktivitäten der BUNDjugend besprechen und planen. 5.–8. Mai • Gelebte Nachhaltigkeit • Niederkaufungen • ab 15 Jahre Ein Wandel der Gesellschaft, weg von fossilen Brennstoffen, weg von Wachstum und Konsum ist zum Schutz des Klimas und unserer Lebensgrundlagen dringend geboten. Wie das praktisch aussehen kann, schauen wir uns in der Kommune Niederkaufungen an. Nachhaltig wohnen, teilen statt besitzen und solidarische Landwirtschaft sind mögliche Themen.

Forbildungen für Jugendliche Wir bieten das ganze Jahr über sowohl interessante inhaltliche als auch methodische Fortbildungen an, für alle die sich in ein Umweltthema einarbeiten wollen oder in der Jugendumweltarbeit aktiv werden wollen. 19. März • Kindergruppe leiten & Filzen 29.–31. März und 8.-10. April • GruppenleiterInnen-Lehrgang 29. April–1. Mai • Rettungsschwimmer-Kurs 30. April • Globalisierungskritischer Stadtrundgang 5. Juni • Upcycling von Papier 11. Juni • Umweltpädagogik: Krabbeltiere, Bad Orb 11. Juni • Erste Hilfe – lebensrettend ! 18. Juni • Rechtliche Grundlagen 9. Juli • Konflikte in der Kindergruppe & Abenteuerspiele 8.–9. Juli • Umweltpädagogik: LandArt, Wetzlar Die Seminare finden meistens in Frankfurt statt. Zum Teil sind sie als Auffrischungsbaustein für die Jugendleiter-Card anerkannt. Weitere Informationen und Termine siehe Hompage.

Sommerfreizeiten 13.–20. August • Mit Lamas durch die Rhön • Maulkuppe/Rhön 11–13 Jahre • 225/210 €* Eine Woche erwandern wir die weiten Landschaften der Rhön. Dabei sind sanftmütige Lamas unsere kuscheligen und manchmal auch eigensinnigen Begleiter. Und bei Sonnenschein winkt am Ende der Tour auch mal ein Bad im höchsten hessischen Badesee. Das Jahresprogramm für Kinder und Jugendliche und das Fortbildungsangebot für TeamerInnen/ GruppenleiterInnen gibt es als Pdf auf der Homepage oder als kostenlose Papierflyer

Kontakt BUNDjugend Hessen Geleitsstraße 14, 60599 Frankfurt Tel. (069 ) 67 73 76-30 bundjugend.hessen@bund.net www.bundjugendhessen.de

22.–28. August • Querfeldein – zu Fuß und mit Kanu • Lindewerra 12–15 Jahre • 225/210 €* Richtige Abenteuer erleben kann man bei unserer Tour durch Nordhessen, wo wir eine Woche lang zu Fuß, begleitet von Eseln oder Kanu, unterwegs sind, unser Lager in der Natur aufschlagen und viel über das (Über-)Leben in und mit der Natur lernen. * Ermäßigter Preis z. B. für BUND-Mitglieder

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