Jahresbericht 2016 BUND Hessen

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2016

FRIENDS OF THE EARTH GERMANY

Das BUND-Jahr in Hessen

BUNDaktiv


DER BUND HESSENWEIT AKTIV

DER BUND VOR ORT AKTIV

Vorwort

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Biotoppflege

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Streuobst

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Natur- und Artenschutz

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Angebote für Kinder und Familien

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Information und Kultur

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Repair Cafés

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Öffentlichkeitsarbeit

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Exkursionen und Wanderungen

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Ehrungen und Jubiläum

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BUNDjugend

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Großdemonstration gegen TTIP und CETA

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40 Jahre BUND Hessen

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Wildkatzenprojekt

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KWK-Kampagne

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Landesvorstand

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Vorstandsthemen 2016

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Arbeitskreise

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Landesgeschäftsstelle

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Finanzen und Mitgliederentwicklung

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BUND-Geschäftsstellen in Hessen

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Impressum

Texte: Thomas Arnold, Hilbert Baldt, Julia Beltz, Liesa Beuter, Dr. Wolfgang Dennhöfer, Lothar Diel, Claudia Dirr, Dr. Peter Dresen, Anna Gladis, Andrea Graf, Dieter Kurth, Andrea Malkmus, Dr. Werner Neumann, Thorwald Ritter, Michael Rothkegel, Susanne Schneider, Friederike Schulze, Karsten Sporleder, Jennifer Suchan, Gabriela Terhorst, Gerhart Thallmayer, Katrin Willkomm, Heike Winterstein, Sabine Wolters, Marlis Zimmermann, Bernd Zürn Redaktion: Julia Beltz Titelfotos: Thomas Arnold, Julia Beltz, BUND-Jugend, Lothar Diel, Niko Martin, Susan Ritter, Annette Strohmeyer Layout: Julia Beltz Druck: mt Druck, Neu-Isenburg, gedruckt auf 100 % Recyclingpapier BUND Landesverband Hessen e. V., Frankfurt am Main, im März 2017


Vorwort Liebe Leserin, lieber Leser,

Dr. Katrin Jurisch Vorstandssprecherin

Gabriela Terhorst Vorstandssprecherin

Michael Rothkegel Geschäftsführer

das hessische BUND-Jahr 2016 war wie immer geprägt durch die vielfältigen Aktivitäten der BUND-Gruppen vor Ort, aus denen wir in diesem Heft nur einen kleinen Ausschnitt präsentieren können. Natur- und Biotopschutz unter Baggereinsatz betrieben sowohl der Ortsverband Rüsselsheim/Raunheim mit der Anlage von Flachwasserbecken im Horlachegraben wie auch der Ortsverband Viernheim, der trockengefallene Tränken für die Wildtiere des Waldes erneuerte. Für die Neupflanzung von Obstbäumen, die Baumpflege und die Ernte auf den BUND-Streuobstwiesen, für den Bau von Insekten-Nisthilfen und die Anlage von Blumenwiesen reichte dagegen kleineres Werkzeug aus - bedient von den vielen BUND-Aktiven, die Jahr für Jahr handwerklich-praktische Naturschutzarbeit leisten. Typische Utensilien sind beispielsweise die Leiter für den Baumschnitt und das Aufhängen von Nisthilfen oder der Eimer für den Amphibienschutz. Gutes Werkzeug und handwerkliches Geschick sind selbstverständlich auch die Grundvoraussetzungen für den Betrieb der erfolgreichen BUND Repair Cafés wie in Neu-Anspach, Gelnhausen und Frankfurt. Werkzeuge, Baumaterialien, Pflanzen und viele andere Dinge, die BUND-Aktive für ihre Arbeit benötigen, kosten eine Menge Geld. Daher freuen wir uns ganz besonders darüber, dass im Jahr 2016 bereits vier BUND-Gruppen über die neue Hessische Umweltlotterie eine Projektförderung von jeweils 5.000 Euro erhielten (siehe S. 32).

Noch mehr BUND-Aktivitäten finden Sie auf den Internetseiten der hessischen Orts- und Kreisverbände: www.bund-hessen.de > Kreis- und Ortsgruppen

Weitere Schwerpunkte der BUND-Aktivitäten vor Ort waren die vielen Aktionen zur Information, Kultur und Öffentlichkeitsarbeit sowie die naturkundlichen Exkursionen, Wanderungen in schöner Landschaft und die Angebote speziell für Kinder. Auf Landesebene bestimmten gleich mehrere herausragende Ereignisse das BUND-Jahr 2016: Die Großdemonstration gegen die Freihandelsabkommen TTIP und CETA, der Start der „KWK-Kampagne“ und schließlich das gelungene Jubiläumsfest zum 40-jährigen Bestehen des BUND Hessen. Das Wildkatzenprojekt wurde mit weiteren Lockstock-Aktionen zum Nachweis der scheuen Tiere erfolgreich fortgesetzt und die BUNDJugend veranstaltete ihr mittlerweile zehntes Eine-Erde-Camp - mit Feier und Geburtstagstorte. Viel Freude bei der Lektüre unseres Jahresberichts 2016 wünschen Dr. Katrin Jurisch und Gabriela Terhorst für den Landesvorstand

Michael Rothkegel Geschäftsführer 1


DER BUND VOR ORT AKTIV

Biotoppflege

Ortsverband Rüsselsheim/Raunheim

Flachwasserzonen an der Horlache Vom BUND Ortsverband Rüsselsheim/ Raunheim wurden am Horlachegraben in der Gemarkung Raunheim drei Flachwasserbuchten angelegt, um dem Laich und den Jungtieren von Fischen und Amphibien das Überleben und Aufwachsen zu erleichtern. Das flache Wasser in diesen Buchten erwärmt sich sehr viel schneller und bietet dadurch optimale Entwicklungsbedingungen. Ebenso soll der niedrige Wasserstand vor Freßfeinden wie dem Hecht schützen, denn dieser Abschnitt der Horlache wird vom örtlichen Angelsportverein als das „Raubfischbecken“ bezeichnet.

An einer der Buchten wurde ein Steg belassen, so dass ein separater Teich mit anschließender Flachwasserbucht entstand. Dieser Teich wurde im Frühjahr 2016 bereits von verschiedenen Amphibien zur Laichablage benutzt. Für Amphibien wie z. B. den Springfrosch ist es außerdem erforderlich, dass sich in den Buchten diverse Wasserpflanzen ansiedeln, an denen die Tiere den Laich befestigen können.

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Alle Fotos: Gerhart Thallmayer

Die Arbeiten wurden im Januar 2016 ausgeführt. Leider haben anschließende Beobachtungen der BUND-Aktiven gezeigt, dass sich die Entwicklung über die Laichzeit nicht wie erhofft eingestellt hat. Ursache dafür ist, dass die Buchten zu tief ausgebaggert wurden, sodass sich das Wassers nicht ausreichend erwärmen konnte. Somit waren im Dezember Nachbesserungen durch das Aufschütten von Sand erforderlich. Die durchschnittliche Tiefe der Flachwasserzonen sollte nicht mehr als 30 cm betragen. Nun hofft der BUND Raunheim/Rüsselsheim für 2017 auf den gewünschten Erfolg. Oben: Größte Flachwasserzone im Osten mit zwei Becken, das kleinere vorzugsweise für Amphibien und bei Wasserhochstand auch für Fische. Unten: Mittlere Flachwasserzone

Im benachbarten sogenannten „Amphibienteich“ ist dies schon im ersten Jahr nach seiner Erschaffung gelungen. Selbst die geschützte „Seekanne“ hat sich dort angesiedelt. Aus diesem Grund wurde in die Ufer der Flachwasserbuchten nicht durch Bepflanzung eingegriffen, sondern man überlässt die Besiedlung mit heimischen Gewächsen der Natur. BUND OV Rüsselsheim/Raunheim Gerhart Thallmayer thallmayerg@t-online.de www.bund-kv-gg.de

Spontanbesiedlung mit standortheimischen Pflanzen am Ufer des Amphibienteichs


Erhaltung des Zellhäuser Magerrasens

funkstelle Zellhausen“, in dem ein Bewirtschaftungsplan die Entwicklung und den Erhalt der wertvollen Sandmagerflächen und die Pflegemaßnahmen regelt, will der BUND dies auch auf der besagten Fläche nördlich der Autobahn, unterstützt durch Mittel der Ausgleichsabgabe, realisieren. BUND OV Seligenstadt-HainburgMainhausen Thorwald Ritter Tel. 06182 / 6 96 00 susan.ritter@t-online.de

Ähnlich wie in dem südlich der Autobahn liegenden FFH-Gebiet „Sende-

Susan Ritter

Die Sandmagerrasenflächen im Süden von Zellhausen im Südosten des Kreises Offenbach will der Ortsverband des BUND mit Unterstützung der Unteren Naturschutzbehörde erhalten und verbessern. In der circa drei Hektar großen Fläche westlich des Hinkelsteinwegs zwischen der alten Gleisanlage und der Autobahn hat der BUND Grundstücke erworben

und Pflegemaßnahmen zum Erhalt von Streuobstwiesen und Sandmagerrasen begonnen. Sandgrasnelke, Strohblume, Johanniskraut und Sandglöckchen sollen neben Heidekraut und Silbergras langfristig erhalten und das für Weidetiere schädliche Jakobsgreiskraut und die exotische Traubenkirsche in ihrer Ausbreitung aufgehalten werden. Die alten Obstbäume werden freigestellt, ihre Früchte geerntet und Neupflanzungen vorgenommen.

DER BUND VOR ORT AKTIV

Ortsverband SeligenstadtHainburg-Mainhausen

Mitglieder des Kreisverbandes erörtern am 3. Juli 2016 bei einer Begehung die Pflegemaßnahmen.

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Michael Döring

DER BUND VOR ORT AKTIV

Streuobst

Kreisverband Wiesbaden

Obstbäume aus Elektro-Schrott Nachdem der BUND Wiesbaden bereits im Herbst 2015 eine erste gemeinsame Obstbaum-Pflanzaktion mit der Firma Sims im streuobstgeprägten Wiesbadener Ortsteil Breckenheim durchgeführt hatte, war es am 12. November 2016 zum zweiten Mal soweit. Die 12 in 2015 gesetzten Jungbäume wurden um weitere 17 Hochstämme auf anderen Grundstücken ergänzt. Gepflanzt wurden verschiedene Birnen- und Apfelbäume wie beispielsweise Vereinsdechant (Birne), Kaiser Wilhelm, Brettacher Gewürzapfel, Gewürzluiken und Erbacher Matapfel. Unter dem Motto „Wir lassen aus ESchrott Bäume wachsen“ hatte das ITRemarketing-Unternehmen Sims Lifecycle Services GmbH bei seinen Kunden dafür geworben, defekte Elektro-Geräte zu spenden, um mit dem Erlös aus der Wiederverwertung Obstbäume zu pflanzen. Unterstützt wurde die Kampagne durch den Software-Konzern SAP und die Sparkassen-Finanzgruppe.

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Am Pflanztag fanden sich rund 25 Erwachsene und 5 Kinder, organisiert von der Firma von Sims, sowie Vertreter*innen von BUND und SAP in Breckenheim ein. Gepflanzt wurde in der Flur „Am Scheuerling“ in der Nähe der BUND-Streuobstwiese auf zwei Flurstücken. Den Aushub der Pflanzlöcher hatte der BUND vorab organisiert. Nach Einweisung durch Dietrich Kröger vom BUND wurden mit Hilfe einer Pfahlramme und Erddübeln jeweils zwei Pfähle gesetzt und das Loch mit etwas Wasser gefüllt. Gegen die Wühlmäuse umwickelte man die Wurzeln mit Nagerdraht. Nach dem Einpflanzen wurden die Jungbäume mit Drahtzaun gegen Wildbiss geschützt und an die Stützpfähle gebunden. Stärken konnten sich die Helferinnen und Helfer am Verpflegungsstand der Firma Sims. Zum Abschluss waren sich alle einig: das war zum zweiten Mal eine rundum gelungene Aktion! BUND KV Wiesbaden Karsten Sporleder karsten-sporleder@bund-wiesbaden.de www.bund-wiesbaden.de

Ortsverband Rosbach

Rekordergebnis beim Kelterfest Bei teils trübem, aber trockenem Wetter erschienen viele Familien am 15. Oktober 2016 zum Kelterfest des BUND auf der Streuobstwiese in Rodheim – mehr als je zuvor. Sie pflückten und sammelten die Äpfel der Bäume, für die sie eine Patenschaft übernommen hatten. So konnten sie jetzt ihren Lohn für zurückliegende Pflegemaßnahmen einfahren. Mit Unterstützung der Eltern presste Markus Schäfer mit einer kleinen Kelter die zuvor gepflückten Äpfel. Die Kinder machten begeistert mit und genossen den frischen Saft. Eine besondere Abwechslung für die Naturscouts und alle anderen Kindern bot diesmal Sabine Haruday, Umweltpädagogin und freischaffende Künstlerin, mit ihren „kreativen Baumgeschichten“. Durch kleine Ideenanstöße entdeckten die Kinder ihre persönliche künstlerische Ader. So wurden Baumgesichter phantasievoll mit Ton geknetet, Postkarten mit Farbmotiven aus dem Herbst gestaltet und Mandalas passend zum Thema „Äpfel“ gelegt – alles mit Material aus der Natur. Selbst Uwe Steib, Organisator der NaturScouts-Events für Kinder zwischen sechs und


DER BUND VOR ORT AKTIV Katrin Willkomm

Dieter Kurth

zehn Jahren, konnte mitgestalten und kreativ werden. Wer nun nach all den Aktivitäten Hunger hatte, stärkte sich mit Wurst und Steaks, die Norbert Schön auf dem Grill vorbereitet hatte. Auch „Veggieburger“ (vegane Burger), die Dorothee Kurth mit ihrer Enkelin Lina alternativ anbot, fanden Abnehmer. Dazu gab es Apfelsaft und -wein sowie „Abbelseggo“ von Rosbacher Obstwiesen. Dieter Kurth, der Organisator der Obstbaumpatenschaften, konnte in der Zwischenzeit neue Patenfamilien begrüßen und noch freie Bäume vergeben – auch ein Beleg dafür, dass sich dieses Konzept bewährt hat. Ein Dank geht an alle Helferinnen und Helfer, ohne die ein solches Fest nicht gelingen kann. Neben den bereits Erwähnten sind dies Edith Schütte und Christina Schön und nicht zu vergessen Brigitte Hirsch, die das Ergebnis protokollierte: 2,5 Tonnen Äpfel! Noch nie beteiligten sich so viele Freundinnen und Freunde des Apfels von der Streuobstwiese an diesem Ernteeinsatz. BUND OV Rosbach Dieter Kurth info@bund-rosbach.de www.bund-rosbach.de

Ortsverband Wehrheim

Erster Apfeltag im „Apfeldorf Wehrheim“ Der BUND Wehrheim setzt sich nunmehr seit über zwanzig Jahren für den Erhalt der wertvollen Streuobstwiesen mit vielen alten Bäumen ein und hilft so mit, den Anspruch der Gemeinde auf den Titel „Apfeldorf“ mit Leben zu füllen. Die BUND-Aktiven veranstalten Obstbaumschnittkurse, pflegen viele Obstbäume und bieten Exkursionen an. 2016 wurde am 3. Oktober zum ersten Mal ein Apfeltag mit Obstsortenbestimmung und Obstwiesen-Exkursion unter Leitung von Steffen Kahl vom Hessischen Pomologen-Verein durchgeführt, der auf reges Interesse stieß. Auf nahegelegenen Streuobstwiesen stellte Steffen Kahl vormittags verschiedene Obstsorten vor und ging auf Fragen zu Sortenwahl, Pflanzung und Pflege ein. Zur Sortenbestimmung am Nachmittag kamen sogar Obstbaum-Besitzer aus dem Vordertaunus, die wissen wollten, welche Schätze sie in ihren Gärten und Obststücken haben. Als Ergebnis hat die BUND-Gruppe nun eine erste Orientierung, welche Sorten vor Ort häufig sind: Spitzenreiter waren

„Goldparmäne“ und „Schöner aus Boskoop“, aber auch die Taunus-Lokalsorte „Anhalter“ ist zu finden. Diese Kenntnisse werden künftig dabei helfen, für Neuanpflanzungen standortgerechte, aber weniger häufige Sorten auszuwählen. Für eine Wehrheimer Gesamtübersicht sollen eventuell weitere Kartierungen durch Fachleute vom Pomologen-Verein durchgeführt werden und der „Wehrheimer Apfeltag“ mit Obstsorten-Bestimmung wird in Zukunft regelmäßig stattfinden. Unzufrieden ist die BUND-Gruppe allerdings mit dem Pflegezustand der Obstwiesen in Wehrheim. Selbst junge Bäume sind aufgrund mangelnder Pflege schon abgängig, Bäume werden durch Mähmaschinen beschädigt, leiden unter Wildverbiss oder werden von Sträuchern überwuchert, Stützpfähle werden nicht erneuert und reißen teilweise die Jungbäume um. Der Ortsverband arbeitet daher weiter daran, dass die Gemeinde für die Pflege ihrer Streuobstbestände künftig mehr Geld und Zeit aufwendet und setzt sich für den Schutz der Obstwiesen vor Zerstörung durch neue Baugebiete ein. BUND OV Wehrheim Katrin Willkomm bund.wehrheim@bund.net Wehrheim.BUND.net

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DER BUND VOR ORT AKTIV

Natur- und Artenschutz

Kreisverband Hochtaunus

Niströhren für Steinkäuze

Hilbert Baldt

Im Rahmen eines Steinkauzprojektes, das von der Unteren Naturschutzbehörde unterstützt wird, brachte der BUND etwa 30 Steinkauzröhren im gesamten Hochtaunuskreis an.

Einsatz für Schutzgebiet Kirdorfer Feld Das Kirdorfer Feld ist ein nach der europäischen Natura 2000-Verordnung geschütztes 135 Hektar großes Gebiet am Rande des Taunus. Geschützt werden sollen insbesondere die Biotoptypen „Pfeifengraswiesen auf kalkreichem Boden“ und „magere Flachland-Mähwiesen“. Als seltene Schmetterlingsarten kommen der Dunkle und der Helle Wiesenkopf-Ameisenbläuling vor. Die Unterschutzstellung ging auf Betreiben des mittlerweile verstorbenen Bad Homburger BUND-Vorsitzenden Lothar Lehmann zurück. Auch heute bringt sich der BUND Bad Homburg beim Schutz und der Pflege des Kirdorfer Feldes durch die Betreuung zweier Streuobstgrundstücke aktiv ein. Mitte des Jahres 2016 stellten einige BUND Mitglieder bei einer Begehung des Kirdorfer Feldes entsetzt fest, dass ohne behördliche Genehmigung auf einer Fläche von ca. 1,5 Hektar Pferdekoppeln errichtet worden waren.

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Dies war Anlass für den BUND Bad Homburg, sich an das Regierungspräsidium in Darmstadt zu wenden und eine einstweilige Anordnung zur Beseitigung der Koppelanlagen zu beantragen. Begleitend leistete der BUND durch Presseveröffentlichungen und Leserbriefe intensive Öffentlichkeitsarbeit.

Steinkäuze sind kleine Eulen, die in offenen Kulturlandschaften vorkommen und natürlicherweise in Baumhöhlen nisten, wo sie zwei bis drei matt weiße Eier legen. Da diese selten geworden sind, sollen die Niströhren die Steinkauzpopulation fördern. Eigentlich müssten die kleinen Käuze, die sich im Wesentlichen von großen Insekten ernähren, in ganz Deutschland vorkommen. Sie befinden sich leider vielerorts auf dem Rückzug. BUND KV Hochtaunus Friederike Schulze Tel. 06081 / 1 64 75 bund.hochtaunus@bund.net www.bund-hochtaunus.de

Ein entsprechender Bescheid des Regierungspräsidenten liegt inzwischen vor. Hiergegen und gegen den angeordneten Sofortvollzug hat die Betreiberin des Reiterhofs Klage erhoben. Der BUND Bad Homburg ist jedoch fest davon überzeugt, dass in den anstehenden Verfahren letztlich im Sinne des Naturschutzes entschieden werden wird. BUND OV Bad Homburg Hilbert Baldt hilbert-baldt@t-online.de www.bund-hochtaunus.de > Ortsverbände > Ortsverband Bad Homburg

BUND Hochtaunus

Ortsverband Bad Homburg

Diese Nutzungsänderung bedrohte die geschützten Wiesenbiotope durch Überdüngung, Zertrampeln und Bodenverdichtung. Ebenso wurde der Offenlandcharakter durch den Zaun massiv beeinträchtigt.

Dafür wurden Orte ausgewählt, wo der Steinkauz schon gehört worden war oder wo der vorhandene Lebensraum geeignet schien. Für die Niströhren waren Bäume mit starken, möglichst waagerechten Ästen erforderlich. In Bad Homburg im Kirdorfer Feld wurden zwei passende Eichen und eine Süßkirsche gefunden.


Der BUND Rüsselsheim/Raunheim erhielt im Jahr 2016 den Hinweis, dass ein Vorkommen der Haselmaus vor einigen Jahren in Raunheim, in der Nähe der Anne-Frank-Schule, entdeckt worden war. Eine Kindergärtnerin des Waldkindergartens suchte ganz bewusst mit ihren Kindern nach aufgeknackten Haselnüssen. Man hatte Glück und fand eine Nussschale, die offenbar von einer Haselmaus aufgeknackt war. An den Biss-Spuren kann man unter dem Mikroskop eindeutig auf die Haselmaus oder andere Wildtiere schließen. Der Landesbetrieb HessenForst hatte damals die Spuren als die der Haselmaus bestätigt.

Dies nahm der BUND im April 2016 zum Anlass, am Fundort und dessen näherer Umgebung 10 Nistkästen aufzuhängen, um der Haselmaus das Überleben leichter zu machen. Die Umgebung dort bietet eine recht gute Nahrungsgrundlage für die Maus.

Thomas Arnold

Ortsverband Nauheim

Wiedehopfnachwuchs in Steinkauzröhre Die BUND-Ortsgruppe Nauheim hat bereits seit vielen Jahren ein Grundstück im Seichböhl von Nauheim gepachtet. Das rund 120 Hektar große Streuobstgebiet ist Geschützter Landschaftsbestandteil und zusammen mit nördlich anschließenden Flächen auch Natura 2000 Gebiet.

Bei einer Kontrolle der Nistkästen im Herbst 2016 wurden in 50 Prozent der Nistkästen Kotstücke gefunden. Proben davon hat der Ortsverband zur biologischen Untersuchung eingeschickt. Tatsächlich wurde bestätigt, dass Teile des Kots von Haselmäusen stammen. Die BUND-Gruppe ist überglücklich über diesen Erfolg.

Bereits vor etwa 15 Jahren wurde in einem Nussbaum eine Steinkauz-Brutröhre angebracht, ohne dass sich ein Steinkauz oder ein anderer Vogel dafür interessiert hätte. Im Sommer 2016 endlich hat ein Wiedehopf-Paar die BUNDGruppe überrascht und drei Junge in dem alten Steinkauz-Kasten aufgezogen. Am 21. Juni 2016 wurden die Jungvögel beringt.

BUND OV Rüsselsheim/Raunheim Gerhart Thallmayer thallmayerg@t-online.de www.bund-kv-gg.de > Aktiv werden > Ortsverbände > Rüsselsheim/Raunheim

BUND OV Nauheim Thomas Arnold denaliarnold@t-online.de www.bund-kv-gg.de > Aktiv werden > Ortsverbände > Nauheim

Herwig Winter

Nach dem Siebenschläfer und dem Gartenschläfer ist die Haselmaus (Muscardinus avellanarius) die kleinste Gattung unserer Schlafmäuse. Sie ist nicht größer als ein Daumen und steht unter strengem Artenschutz. Die Haselmaus kommt im Rhein-Main-Gebiet nur noch im Taunus und Odenwald vor. Außerhalb dieser Bereiche war sie bisher hier nicht bekannt oder publiziert. Die Haselmaus ist ein sehr scheues, putziges Tier mit behaartem Schwanz. Sie hält sich zu 80 Prozent nur in den Baumkronen auf. Außerdem ist sie nachtaktiv, sodass man sie nur schwer zu Gesicht bekommt.

Gerhart Thallmayer

Hilfe für die Haselmaus

DER BUND VOR ORT AKTIV

Ortsverband Rüsselsheim/Raunheim

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Ortsverband Flörsheim

Insektenhotel, Blühwiese und Mirabellenbaum „Mit so vielen Helfern und Interessenten hatte ich niemals gerechnet“, freute sich Cäcilia Habicht. Fast zwanzig Personen, darunter erstaunlich viele Kinder, waren am 25. April 2016 nach Weilbach gekommen. Dort wurde auf der vom BUND Flörsheim betreuten Streuobstwiese neben der ICE-Trasse ein sogenanntes Insektenhotel weitestgehend fertig gestellt. Unter der Leitung des BUND-Mitglieds Jürgen Krichbaum war am Standort bereits zwei Wochen vorab der „Rohbau“ aus massiven Vierkanthölzern errichtet worden: Mehr als mannshoch, rund einen Meter breit, unterteilt in mehr als ein Dutzend Gefache. Diese galt es für die künftigen Bewohner herzurichten und mit Material auszufüllen. Ideal dafür sind Holz sowie Backsteine, in die vorher Löcher von 2 bis 10 Millimeter Durchmesser gebohrt wurden. Aber auch Stroh, Schilf, Bambusstäbe und andere Hohlstängel, pur oder mit Lehm vermischt, eignen sich hervorragend.

Gleichzeitig pflanzten die Umweltschützer einen jungen Mirabellenbaum. Er bekam an diesem Tag – es war schließlich der 'Internationale Tag des Baumes' – seinen Platz unmittelbar neben dem Insektenhotel.

Kreisverband Vogelsberg

Koordinierter Amphibienschutz Schutzmaßnahmen haben im Vogelsbergkreis tausenden Amphibien den Weg vom Wald in die Teiche ermöglicht. Es gibt nach Schätzug von BUNDKoordinator Dr. Wolfgang Dennhöfer etwa ein Dutzend Überwege, einige mit festen Leiteinrichtungen, manche mit Tunneln. Viele Kröten-Wanderwege werden von Naturschutzverbänden per Zaun oder Beobachtung betreut, so auch vom BUND.

„In unserer ausgeräumten ‘ordentlichen' Landschaft sind viele natürliche Futterund Brutgrundlagen vernichtet worden. Mit unserer heutigen Maßnahme versuchen wir, diese Schäden teilweise auszugleichen“, begründete BUND-Mitglied Margrit Hergenhahn diesen Einsatz der vielen Helferinnen und Helfer. BUND OV Flörsheim Cäcilia Habicht Tel. 06145/3 07 20 caecilia.habicht@gmx.net floersheim.bund.net

Grob geschätzt sind laut Dennhöfer an den bekannten Überwegen jeweils von einigen 100 bis 2500 Tiere unterwegs zum Laichgewässer. Nach dem Ablaichen kehren sie zurück in den „Jahreslebensraum“ im Wald und auf Wiesen.

Gerhild Krichbaum

Die künftigen Bewohner sind Nützlinge. „Wir rechnen mit Mauer- und Löcherbienen, Grab-, Lehm- und Schlupfwes-

pen, Holz-, Lauf- und Marienkäfern, Florfliegen, Hummeln, Ohrwürmern – insgesamt weit mehr als zwei Dutzend Tierarten als künftigen Bewohnern. Entweder vertilgen sie Schädlinge oder helfen bei der Bestäubung von Pflanzen“, so der BUND-Aktive Bernd Zürn. Um ihnen das Leben zu erleichtern legten die BUND-Helfer an diesem Tag direkt neben dem Insektenhotel eine Blütenwiese an: Auf einer Fläche von rund 20 Quadratmetern säten sie Wildpflanzensamen ein.

Wolfgang Dennhöfer

DER BUND VOR ORT AKTIV

Natur- und Artenschutz

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Im Vogelsberg stellt der BUND die Zählungen und Schätzungen der Rettungsaktionen regelmäßig zusammen. Dazu wurde zusammen mit dem NABU und den Pfadfindern ein „Amphibiennetzwerk“ gebildet. Ein besonderer Erfolg dieser Daten-Erfassung ist in diesem Jahr eine neue Amphibienleiteinrichtung an der B 275. Sie wurde vom Hessischen Verkehrsministerium nachträglich in die Planfeststellung aufgenommen, nachdem die Amphibienschützer entsprechende Zahlen vorlegten. BUND KV Vogelsberg Dr. Wolfgang Dennhöfer Tel. 06631/66 43 w.dennhoefer@web.de


DER BUND VOR ORT AKTIV

Ortsverband Viernheim

Wasser für die Waldtiere Während der immer häufiger auftretenden, langen Trockenperioden litten im Wald bei Viernheim viele Waldbewohner wie Kröten, Vögel und alle hier lebenden Säugetiere unter großem Wassermangel. Zu Beginn des Sommers 2016 wurden daher zwei alte, durch Absenkung des Grundwasserspiegels trockengefallene Wildtränken bis zum Erreichen des Grundwassers aufgegraben, um in diesem sehr großen, westlich der A 67 gelegenen Waldgebiet allen Tieren wieder ganzjährig gefüllte Wasserstellen anzubieten.

Peter Dresen (Wild-Tränke), Uwe Kunze/pixelio.de (Füchse), Echino/pixelio.de (Libelle), Rudolpho Duba/pixelio.de (Eichelhäher)

Initiiert und geplant wurden die hier notwendigen Vorarbeiten vom BUND Ortsverband Viernheim, denn bevor die Bagger in Aktion treten konnten, waren nicht wenige Fragen zu klären: Zunächst die wasserrechtliche Zulässigkeit, die kartographische Ermittlung der lokalen Grundwasserverhältnisse, die Festlegung der Standorte der Tränken zusammen mit dem zuständigen Revierleiter des Forstamts Lampertheim, die kostenlose Ausleihe von einem Bagger und einem Radlader, der Abtransport des ausgebaggerten Sands und, last but not least, die Bereitschaft des Technischen Hilfswerks, die Bagger- und Transportarbeiten im Rahmen eines „Übungseinsatzes“ zu übernehmen. Bereits wenige Tage nach Fertigstellung der ersten Tränke zeigten zum Wasser abwärts führende Tierfährten, dass die ersten durstigen Waldbewohner den für sie neuen kleinen See auf seine Eignung untersucht hatten. Heute sausen bereits große Libellen über die Wasserfläche und die sich schnell ausbreitenden Wasserlinsen zeigen, dass die Natur Einzug gehalten hat.

Der BUND dankt allen an der Realisierung beteiligten Stellen – und hier ganz besonders dem THW Viernheim – für ihre Kooperation bei der Umsetzung dieser wertvollen Naturschutzmaßnahme, die dazu beitragen wird, die in Trockenjahren für viele tierische Waldbewohner vorhandene Wassernot zu lindern.

BUND OV Viernheim Dr. Peter Dresen Tel. 06204/7 53 88 bund.viernheim@bund.net www.bund-bergstrasse.de > Über uns > BUND vor Ort > Viernheim

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Kreisverband Kassel

„… erst mal raus in die Natur!“ Endlich! Seit Oktober 2016 gibt es eine BUND-Kindergruppe im KV Kassel, die erste seit Bestehen des Kreisverbandes! Die „BUND Waldkindergruppe Espenau“ trifft sich regelmäßig jeden 1. und 2. Freitag im Monat. Drei Stunden verbringen 4 Mädchen und 6 Jungen zwischen 6 und 10 Jahren mit ihren Gruppenleiterinnen Jenny und Melanie in Wald und Wiese. Sie beobachten, sammeln, bauen, klettern und erkunden „unser Revier“ mit Neugier, Spaß und Achtsamkeit. Im Verlauf des Jahres erleben sie den Lebensraum Wald mit seinen verschiedenen Gesichtern im Wandel der Jahreszeiten.

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es tatsächlich der Vogel für den es gedacht war, wenn nicht, wer ist es? Was passiert dort? Geplant sind außerdem Führungen mit Förstern, Kräuterpädagogen und dem ortsansässigen Imker. Die vielseitigen Erfahrungen und Eindrücke hält die Kindergruppe in einem Naturtagebuch fest, mit dem sie nächstes Jahr am Wettbewerb Naturtagebuch teilnehmen möchte. BUND KV Kassel Waldkindergruppe Espenau Jennifer Suchan, jksuchan@gmx.de Melanie Knopp, melanie.sunshine@freenet.de

Kreisverband Hochtaunus

Amphibienführung für Groß und Klein

Bei Sonne und milden herbstlichen Temperaturen waren die ersten Treffen vom Kennenlernen der Gruppe und der Umgebung geprägt. Besonders der „Glockenteich“ ist ein beliebtes Ziel für Erkundungstouren. Ein alter umgestürzter Weidenbaum dort dient schon als Lieblingskletterbaum. Während der gemeinsamen Picknicks lauschen die Kinder dem Singen und Rufen der Vögel und erzählen von ihren Eindrücken.

Anna Gladis, Naturparkführerin und BUND-Mitglied hatte am 5. April 2016 abends zu einer Amphibienführung am Meerpfuhl (Merzhausen) eingeladen und informierte zunächst über die Amphibienrettungsaktionen, die überall, wo Amphibien zum Laichen die Straße überqueren müssen, durchgeführt wurden. Die teilnehmenden Kinder inspizierten die Röhren, die unter der Straße durchführen und entdeckten die eine oder andere Kröte.

Das erste große Projekt wird der Bau und die Anbringung von Nistkästen sein. Jedes Kind wird dem Vogel seiner Wahl einen entsprechenden Unterschlupf bauen, diesen unter fachlicher Anleitung anbringen und über das Jahr beobachten. Zieht dort jemand ein? Ist

Danach ging es mit der Gruppe von sieben Kindern und fünf Erwachsenen zum Bach. Auf dem Weg dorthin konnten in den Pfützen bereits einige Krötenmännchen beobachtet werden, die auf Weibchen warteten. Am Bach durfte „gekeschert“ werden und anschließend wurde

Anna Gladis

Jennifer Suchan

DER BUND VOR ORT AKTIV

Angebote für Kinder und Familien

der Meerpfuhl untersucht. Dort ging der eine oder andere Fang ins Netz. Die Tiere wurden von Anna Gladis erklärt und wieder in die Freiheit entlassen. Da es mittlerweile dunkel geworden war, kamen die ersten Amphibienretter bereits mit vollen Eimern zum Weiher und alle durften in die Eimer gucken. Mit Taschenlampen ging es jetzt ganz langsam zum Parkplatz zurück. Überall saßen die Kröten-Männchen und warteten auf ihre Weibchen. Manche waren auch schon erfolgreich und machten sich im Doppelpack auf zum Weiher. Sedra (11) war so fasziniert von den Tieren, dass sie am nächsten Tag zur morgendlichen Rettungsaktion mitkam. Da es ziemlich kalt geworden war, konnte sie nur eine Kröte retten, die sie schnellstens zum Teich brachte. Hier tummelten sich im Sonnenlicht Unmengen von Kröten im und am Wasser. Man musste genau aufpassen, dass man nicht auf ein Tier trat. Sehr wichtig ist, dass man bei der Krötenrettung Einmalhandschuhe trägt, um die Kröten vor Krankheitserregern und vor Seife und Spülmittel zu schützen, mit denen menschliche Hände immer belastet sind. Die Kröten reagieren sehr empfindlich auf derartige Einflüsse und dann wäre die Rettungsaktion umsonst. BUND KV Hochtaunus Anna Gladis bund.hochtaunus@bund.net www.bund-hochtaunus.de


DER BUND VOR ORT AKTIV

Kreisverband Gießen

Besuch beim Bauern um die Ecke

Sie bereiteten Kräuterquark zu und verwendeten unterschiedliche Kräuter aus dem Garten. Diese wurden zuvor probiert und jedes Kind durfte raten, um welches Kraut es sich handelte. So lernten alle auch den Sauerampfer kennen, der im Supermarkt meist nicht zu finden ist. Frisch gestärkt schaute die Gruppe die Stallungen an. Neben der Schweinemast zählen der Milchviehbetrieb mit eigener

Käserei und der Gemüseanbau zu den wichtigsten Zweigen der Hofgemeinschaft. Besonders die frisch geborenen Kälber der Milchkühe, aber auch Ziegen und Hühner begeisterten die Kinder.

Ortsverband Großenlüder

Ferienspiele mit Rotmilan Lucia Am 18. August 2016 nachmittags begrüßten NABU und BUND Großenlüder 18 Kinder, die mit dem Falkner Michael Schanze den Wald und seine Bewohner erforschen wollten.

Die Frage, ob sie schon vom Gießener Wochenmarkt gehört hätten, verneinten die meisten Kinder. Nachdem sie jedoch wussten, dass dort Produkte vom Hofgut Friedelhausen angeboten werden, nahmen sie sich vor, dort unbedingt mit ihren Eltern einkaufen zu gehen.

Zu Beginn stellte Falkner Michael seine Freundin Lucia vor, ein vier Jahre altes Rotmilanweibchen, das in einer Voliere zur Welt gekommen und aufgewachsen ist. Anschließend ging es um die vier wichtigsten Baumarten und deren Früchte, die die Kinder suchen und zuordnen sollten. Nach einem lustigen Quiz durften sie zur Belohnung für das gespeicherte Wissen Lucia „streicheln“ .

BUND KV Gießen Liesa Beuter info@bund-giessen.de www.bund-giessen.de

Abschließend stellten die Kinder den Aufbau eines Baumstammes als kleines „Theaterstück“ nach - mit den Eltern als Publikum. Mit viel neuem Waldwissen konnten die Mädchen und Jungen am Grillplatz bei Uffhausen noch ein paar Süßigkeiten genießen und bei einem letzten Tropfen Sprudelwasser über die Erlebnisse und Eindrücke fachsimpeln.

Liesa Beuter

Der Demonstrationsbetrieb für ökologischen Landbau produziert neben Obst und Gemüse auch Fleisch und Milchprodukte. Ein Korb voller Leckereien mit frisch gebackenen Brötchen, Kakao, Käse, Wurst und vielen weiteren hofeigenen Bioprodukten erwartete die Neun- bis Zwölfjährigen bei ihrer Ankunft nach Bahnfahrt und LahnuferSpaziergang.

Lothar Diel

Bei der Ferienspielaktion „Besuch beim Bauern um die Ecke - so funktioniert regionales Einkaufen“ zeigte der BUND Kreisverband Gießen den jungen Teilnehmer*innen, wo es nicht nur Obst und Gemüse, sondern auch Fleisch und Milchprodukte in direkter Nähe zu kaufen gibt, nämlich auf dem Demeter-Biobauernhof Friedelhausen.

BUND OV Großenlüder/Bad Salzschlirf Lothar Diel Tel. 06648/6 14 87 lothar.diel@bund.net www.bund-fulda.net

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Helga Feiß

DER BUND VOR ORT AKTIV

Information und Kultur

Ausstellungseröffnung mit Bürgermeister Olaf Kühn

Das erste von 12 Ausstellungspostern zum nachhaltigen Leben

Ortsverband Seeheim-Jugenheim

6. Malchener Infomesse Am 21. Februar 2016 fand zum 6. Mal die Malchener Messe „natur – garten – kunst“ des BUND Seeheim-Jugenheim statt. Unter dem diesjährigen Motto „Zukunft durch Nachhaltigkeit“ lockte sie rund 300 Besucher*innen an. Um 11 Uhr begrüßten Schirmherr Olaf Kühn, Bürgermeister von Seeheim-Jugenheim, und Wolfgang Feiß, Vorsitzender des BUND-Ortsverbands, die Aussteller und Messebesucher. In seiner Begrüßungsrede thematisierte der Bürgermeister unter anderm die nachhaltige Energieerzeugung durch Windkraft.

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Als Aussteller waren mit Info-Ständen vertreten: BUND Seeheim-Jugenheim, NABU Seeheim, Naturschutzjugendgruppe „Die Wühlmäuse“, Bienenkistenstand, Repair Café Ober-Ramstadt, Transition Town Darmstadt, Obst- und Gartenbauverein Malchen, Energiegenossenschaft Starkenburg sowie ein Imbissstand mit Kaffee und Kuchen, Würstchen und Brötchen sowie die Kinderbetreuung „Basteln mit Naturprodukten“.

Eine zentrale Präsentationswand führte in das diesjährige Schwerpunktthema ein. Das weite Problemfeld der Nachhaltigkeit wurde dort auf die Darstellung von „Fünf Säulen der Nachhaltigkeit im alltäglichen Leben“ konzentriert: Finanzen, Lebensmittel, Biodiversität (Umweltschutz und Artenvielfalt), Ressourcenschonung (sparsamer Umgang mit begrenzt vorhandenen Gütern) und Energieerzeugung. Für ein nachhaltiges Leben ohne Einschränkungen wurden verschiedene Möglichkeiten aufgezeigt. Genügsam leben durch Suffizienz, d. h. Konzentration auf die wirklich wichtigen und benötigten Dinge, bedeutet weniger Verwaltung, weniger Platzbedarf, weniger Suche nach verlegten Dingen und damit weniger Arbeit und Zeitverschwendung – dafür bekommt man Zeit zum Ausruhen in der Hängematte. Das Verwenden von Naturprodukten führt zu geringerem Konsum an Schadstoffen. Fahrrad fahren fördert ein gesünderes Leben mit Körpertraining. Hierzu ergaben sich viele anregende Gespräche mit dem Publikum.

Ergänzt wurde die Ausstellung durch Fachvorträge. Herwig Winter, Landesvorstandssprecher des BUND Hessen, sprach über Flächenressourcen, Micha Jost von der Energiegenossenschaft referierte über Erneuerbare Energien. Großen Anklang fand die Darstellung des „Ökologischen Fußabdrucks“ durch Martin Huth (Transition Town). Der Lebensstandard der EU-Bürger*innen ist so hoch, daß die Fläche der EU nicht für deren Versorgung ausreicht: Es wird zusätzlich noch die 1,5-fache Fläche im Ausland (oft gekauft oder gepachtet von Großkonzernen) zur Versorgung benötigt, so für die Produktion von Kleidung und anderen Gütern, für die Förderung von Bodenschätzen und für die Lebensmittelerzeugung – teilweise aus Ländern, in denen Menschen Hunger leiden. Am Infostand des BUND ging es um Streuobstwiesen, Binnendünen, Pflanzenflohmärkte, Fracking, Glyphosat, und Freihandelsabkommen. Eine Großbild-Projektion zeigte Projekte und Pflegeeinsätze aus dem Jahr 2015. Dazu verteilten die BUND-Aktiven Infomaterial zu Natur- und Umweltthemen und


BUND-Forum: „Plastik außer Kontrolle“ Der BUND Bad Homburg veranstaltete am 9. Juni sein jährliches Forum zum Tag der Umwelt. Das Thema „Plastik außer Kontrolle“ ergab sich aus der Frage, was mit dem im Gelben Sack gesammelten Verpackungsmüll geschieht. Nach einer Einführung durch den BUND-Vorsitzenden Hilbert Baldt referierte Dr. Petra Meier-Ziegenfuß vom Hessischen Umweltministerium als Expertin im Bereich Abfallwirtschaft. Sie stellte die faszinierende Vielseitigkeit und Langlebigkeit von Kunststoffen dar, deren Eigenschaften in Form, Farbe und Zusammensetzung variieren. Michela Marx, Wolfgang Feiß und Helga Feiß

boten Nisthilfen für Vögel, Fledermäuse und Insekten an. Viele anregende Gespräche mit Messebesucher*innen belegten das große Publikumsinteresse – und strapazierten die Stimmbänder der Standbetreuer*innen. An dem von Michaela und John Marx betreuten „Feedback-Stand“ wurden alle Besucher*innen beim Verlassen der Messe gebeten, kurz zu schildern, was sie am Thema Nachhaltigkeit besonders beeindruckt hatte, was für sie persönlich relevant war und welche Ideen ihnen umsetzbar erschienen. Die Auswertung der Befragung soll Rückschlüsse auf Trends ergeben, die der BUND Seeheim-Jugenheim bei seiner künftigen Arbeit berücksichtigen möchte.

Diese Langlebigkeit wird bei Kunststoffabfällen zum Problem. Diese können giftige Bestandteile an die Umwelt abgeben. Durch die mechanische Zerkleinerung der Kunststoffteile können Mikroplastik-Partikel in die Nahrungskette gelangen.

In Deutschland werden pro Person durchschnittlich 71 Plastiktragetaschen im Jahr verbraucht. Das ist viel, jedoch liegt der EU-Durchschnitt noch höher bei 198 Plastiktragetaschen. Die stoffliche Verwertung von Plastikabfällen in Deutschland liegt bei nur 60 Prozent. Im Anschluss begann eine lebhafte Diskussion. Eine kritische Frage war die nach der Sicherheit von Lebensmittelverpackungen. Nicht alle im Auditorium waren von der Aussage überzeugt, dass diese keine Gifte in die Lebensmittel abgeben. BUND OV Bad Homburg Hilbert Baldt hilbert-baldt@t-online.de www.bund-hochtaunus.de > Ortsverbände > Ortsverband Bad Homburg

Michael Kreibohm (Podium), Hartmut910/pixelio.de (Müllsäcke), CFalk/pixelio.de (Tüte), Torsten Rempt/pixelio.de (Flasche), Günther Gumhold/pixelio.de (Strand)

vom BUND Orga-Team

Jährlich verschmutzen 600.000 m³ Kunststoffabfälle allein die Nordsee. Sie bilden dort Abfallteppiche, in denen sich Tiere verfangen oder diese halten die Plastikteile für Nahrung und verhungern mit vollem Magen. Weltweit werden jährlich etwa 275 Millionen Tonnen Kunststoffe hergestellt, 5 Prozent davon landen in den Weltmeeren.

DER BUND VOR ORT AKTIV

Ortsverband Bad Homburg

Die 12 Ausstellungsposter im DIN A1Format können beim BUND SeeheimJugenheim ausgeliehen werden. BUND OV Seeheim-Jugenheim Wolfgang Feiß Tel. 06257/8 61 25 info@bund-seeheim-jugenheim.de www.bund-seeheim-jugenheim.de von links: Dr. Petra Meier-Ziegenfuß (Umweltministerium), Günter Stiller (BUND), Hilbert Baldt (BUND)

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BUND Runkel

DER BUND VOR ORT AKTIV

Information und Kultur

Rainer Weisbecker mit dem Vorstand des OV Runkel nach seinem Auftritt im Ennericher Bürgerhaus, v. l.: Gerd Zimmermann, Rainer Weisbecker, Marlis Zimmermann, Bärbel Uhl

und Fernsehen auf und ist Mitglied im Ensemble des Frankfurter Mundart-Rezitations-Theaters REZI*BABBEL.

Ortsverband Runkel

Kultur „livehafdisch“ mit Rainer Weisbecker

BUND OV Runkel Marlis Zimmermann Tel. 06482 /17 73 marlis.zimmermann@gmx.de

Zum zehnjährigen Jubiläum seiner Runkeler BUND-Kulturveranstaltungen hatte der Ortsverband im November den Frankfurter Singer, Songwriter und Musiker Rainer Weisbecker eingeladen. Im vollbesetzten Ennericher Bürgerhaus sorgte er unter dem Motto „Lieder, Geschichten un Blues: livehafdisch“ mit seinen amüsanten Texten und Liedern in Frankfurter Mundart für einen überaus humorvollen und kurzweiligen Abend und begeisterte das Publikum.

Kreisverband Wiesbaden

Dicke Luft durch Stickoxide Mehr als 100 Interessierte kamen am 23. November 2016 in den großen Saal des Roncalli-Hauses in Wiesbaden. Der BUND Wiesbaden hatte unter dem Motto „Dicke Luft in Wiesbaden – Stickoxide aus Dieselfahrzeugen“ zum Diskussionsforum eingeladen. Nicht nur in Wiesbaden werden die Grenzwerte für das gesundheitsschädliche Stickstoffdioxid (NO2) überschritten. Die Wiesbadener Messstation Schiersteiner Straße schneidet dabei im hessenweiten Vergleich besonders schlecht ab.

Bereits hierzu nahm Moderator Dirk Vielmeyer viele Fragen und Statements des interessierten Publikums entgegen, bevor es in die eigentliche Diskussionsrunde ging, zu der als vierter Gast Frau Dr. Christiane Döll vom Wiesbadener Umweltamt mit auf die Bühne kam. Sie stellte dar, dass in Wiesbaden das Problem vor allem im direkten Umfeld verkehrsreicher Straßen besteht. In der lebhaften Diskussion mit dem Publikum wurde mehrfach die Forderung nach sofortigen und wirksamen Maßnahmen erhoben. Thematisiert wurden unter anderem die Förderung des Radverkehrs, die Verteuerung von DieselSprit, Fahrverbote für Dieselfahrzeuge und die Einführung der blauen Plakette für nachweislich schadstoffarme DieselPKW. BUND KV Wiesbaden Dr. Andreas Weber andreas.weber@bund-wiesbaden.de www.bund wiesbaden.de > Themen und Projekte > Verkehr

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Julia Beltz

Zimmermann

Im Jahr 2007 war Rainer Weisbecker der erste Künstler, mit dem der BUND seine erfolgreiche Kulturreihe begonnen hatte, damals mit dem Programm „Himmlisch Hessisch zum Doodlache“. Der 1953 in Frankfurt-Sachsenhausen geborene Künstler hat mittlerweile acht Bücher und fünf CDs im Frankfurter Dialekt veröffentlicht, tritt regelmäßig in Funk

Kurze Impulsvorträge hielten Frau Dr. Angelika Broll (Hessisches Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie) zur derzeitigen Situation in Wiesbaden, Frau Dr. Marita Mang (Hess. Umweltministerium) zu den Ursachen der hohen Stickoxidkonzentrationen und Dr. JensUwe Voss (Berater für Toxikologie, Chemikalienbewertung und Risikoabschätzung) zur Gesundheitsgefährdung durch Stickoxide. Die Vorträge sind auf der Homepage des BUND Wiesbaden zum Download eingestellt.


Kreisverband Hochtaunus

Repair Café in Neu-Anspach BUND Hochtaunus betreibt einmal im Monat in Kooperation mit der Freiwilligenagentur Usinger Land ein sehr erfolgreiches Repair Café in Neu-Anspach. Es findet an jedem zweiten Samstag im Monat von 10 bis 13 Uhr statt. Die Kommune hat hierfür einen Raum in zentraler Lage, direkt am Rathaus, kostenlos zur Verfügung gestellt. Material und Geräte werden direkt gegenüber in den Büros von BUND und Freiwilligenagentur gelagert. Etwa 20 bis 30 Reparaturen werden pro Treffen durchgeführt – vom Wackelkontakt beim Radio über das klemmende Kofferschloss bis zum abgerissenen Hemdenknopf. Gemeinsam mit den „Kunden“ versuchen die Helferinnen und Helfer, das Problem zu lösen. Manchmal sind es nur fehlende Batterien, die ein Kinderspielzeug wieder zum Funktionieren bringen oder wegen einer falsche Einstellung der Nähmaschine kommt keine Naht zustande . Meist werden aber „richtige“ Reparaturen durchgeführt. Gespendeter Kuchen, frisch gekochter Kaffee und kalte Getränke machen das monatliche Repair Café zu einer gut angenommen Begegnungsstätte. Etwa 10 Helferinnen und Helfer – auch ein junger syrischer Flüchtling – tragen wechselweise zum Gelingen bei. Die große positive Resonanz zeigt, dass hier ein Treffpunkt geschaffen wurde, der sowohl einen Beitrag zum Ressourcen-

und Klimaschutz leistet, als auch Begegnung und Kommunikation der Bürger fördert und nicht zuletzt die Talente und das Know-how von „Kundschaft“ und Helferinnen sowie Helfern entdeckt und würdigt. BUND KV Hochtaunus Friederike Schulze Tel. 06081 / 1 64 75 bund.hochtaunus@bund.net www.bund-hochtaunus.de

Ortsverband Gelnhausen

Repair Café in Gelnhausen Als der Gelnhäuser BUND-Gruppe vor ca. 1,5 Jahren die Nutzung einer leer stehenden Arztpraxis angeboten wurde, konnte die Idee eines Repair Cafés endlich verwirklicht werden. Der Eigentümerin war die soziale Nutzung wichtiger als eine ortsübliche Miete. Am 18. April 2015 war es dann soweit: Das Repair-Café öffnete zum ersten Mal. Seitdem können an jedem dritten Samstag im Monat von 10 bis 13 Uhr elektronische und mechanische Haushaltsgeräte, Unterhaltungselektronik, aber auch Textilien, Fahrräder, Spielzeug, Körbe, Kleinmöbel und andere Dinge gemeinschaftlich repariert werden. Gemeinsam reparieren heißt nicht „kostenloser Reparatur-Service“, sondern gemeinschaftlich organisierte Hilfe zur Selbsthilfe durch fachlich versierte ehrenamtliche Helfer*innen. Das Repair Café steht somit nicht in Konkurrenz

DER BUND VOR ORT AKTIV

Hilde Delhey

Friederike Schulze

Repair Cafés

mit gewerblichen Reparatur-Anbietern. Im Gegenteil: Werden Ersatzteile benötigt, empfehlen die Helfer*innen nach Möglichkeit lokale Geschäfte, in denen die Teile gekauft werden können. In den drei Stunden werden in der Regel 20-25 Reparaturaufträge angenommen und bearbeitet. Wartezeiten werden mit Kaffee, selbstgebackenem Kuchen und netten Gesprächen angenehm gestaltet. Meist werden elektronische Geräte oder Haushaltsgeräte zur Reparatur gebracht – oft auch Gegenstände, mit denen persönliche Erinnerungen verbunden sind: das alte Radio von Oma, die Stereoanlage vom ersten selbstverdienten Geld, ... Wenn die Reparatur dann glückt, ist die Freude besonders groß. Das Repair Café hat sich zu einem beliebten Anlaufpunkt in der Altstadt entwickelt. Aktiv durch Presseberichte begleitet, hat es dazu beigetragen, den BUND Gelnhausen und seine Arbeit bekannter zu machen. Im Januar 2016 konnte das Repair Café ein Fernsehteam des Hessischen Rundfunks begrüßen. Für die Sendung „Service: Zuhause“ wurde ein Bericht zum Thema „Müllvermeidung“ gedreht. Dieser kann noch über die Mediathek des hr angesehen werden. BUND OV Gelnhausen Tel. 06051/9 67 03 90 BUND Gelnhausen 06051/9 67 03 90 vorort.bund.net/gelnhausen > Repair Café

Repair Café der BUNDjugend hessen.bundjugend.de > Mitmachen > Repair Café Frankfurt-Sachsenhausen

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Öffentlichkeitsarbeit

Kreisverband Hochtaunus

Mahnwachen: 5 Jahre Fukushima 30 Jahre Tschernobyl Mit zwei Mahnwachen erinnerte der BUND Kreisverband Hochtaunus an die atomaren Katastrophen von Fukushima und Tschernobyl. Am 11. März 2016 fand von 17 bis 18.30 Uhr in Bad Homburg auf dem Waisenhausplatz die Aktion zu „5 Jahre Fukushima" statt, am 26. April folgte die Mahnwache „30 Jahre Tschernobyl“. Auf der Fukushima-Mahnwache (siehe Foto) schilderten drei japanische Staatsbürger ihre Erfahrungen, sie hatten vorher am Kongress „Auf der Straße und vor Gericht – Recht und Religion gegen atomare Risiken“ in Schmitten Arnoldshain teilgenommen. In bewegenden Worten, die simultan übersetzt wurden, berichtete einer der Hauptkläger gegen die Firma Tepco über das ungeheuerliche Vorgehen der japanischen Regierung: Die Grenzwerte in der Region Fukushima werden mancherorts nach oben korrigiert, so dass Familien mit Kindern gezwungen werden können, wieder in ihre Häuser zurückzukehren. Er bedankte sich bei den Deutschen für die große Solidarität, für den Atomausstieg und die Energiewende und meinte „Das ist wahre Demokratie".

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Angesichts der unsichtbaren aber bedenklich nahen Bedrohung mahnte der BUND die Abschaltung des maroden belgischen AKWs Tihange nahe Aachen

an. Ein atomarer Störfall in diesem Kernkraftwerk könnte auch die RheinMain-Region in Mitleidenschaft ziehen. BUND KV Hochtaunus Friederike Schulze Tel. 06081 / 1 64 75 bund.hochtaunus@bund.net www.bund-hochtaunus.de

Kreisverband Limburg/Weilburg

„Süße Orange“ für Waldkindergarten Mehr als 80 Kinder haben ihre Kindergartenzeit seit der Eröffnung des Bad Camberger Waldkindergartens ganztägig in der freien Natur verbracht. Dies war für den BUND Limburg-Weilburg ein guter Grund, den seit dem Jahr 2000

In der Jury, so Kreisvorsitzender Gerd Zimmermann, sei man sich trotz vieler Vorschläge sehr schnell einig gewesen, dass hier Hervorragendes geleistet werde. Die Kinder arbeiten mit den vielfältigen Bau- und Bastelmaterialien, die der Wald im Jahresverlauf zur Verfügung stellt. Sie lernen Mistkäfer zu umgehen, Blumen stehen zu lassen, Pilze zu respektieren, sie beobachten Vogelaufzucht und Vogelzug. Voller Freude erklettern sie Bäume, retten Regenwürmer, zählen Baumringe, hören Regentropfen regnen, hüpfen Pfützen leer und formen Matschknödel. Leise lauschen sie dem Wind in den Bäumen und schreien auch manchmal laut durch den Wald. Als Geschenk hatte der BUND drei einfache Bausätze für Nistkästen mitgebracht und als Spende vom Bioladen in Hadamar-Faulbach für jedes Kind eine Orange. BUND KV Limburg-Weilburg Gerd Zimmermann Tel. 06482 / 17 73 gerdzimmermann.ennerich@gmx.de www.bund-limburg-weilburg.de

Marlis Zimmermann

Friederike Schulze

DER BUND VOR ORT AKTIV

alljährlich verliehenen Umweltpreis für vorbildliches ökologisches Handeln, die „Süße Orange“, an den Waldkindergarten Wurzelzwerge e.V. Bad Camberg zu vergeben.


Fledermäuse in der Wieseckaue Der BUND Kreisverband Gießen lud am 5. Juli 2016 abends zur Exkursion „All you can eat“ für Fledermäuse in der Wieseckaue bei Gießen. Der Fledermausspezialist Prof. Dr. Jorge Encarnação (JLU Gießen) erläuterte zunächst die Ökologie der Fledermäuse und ihre Stellung im biologischen System. Dann brach die ca. 40-köpfige Gruppe mit zwei Fledermausdetektoren und einem Scheinwerfer auf in die Auelandschaft nahe dem Philosophenwald bei Gießen. Der Philosophenwald ist bekannt für sein überregional bedeutsames Vorkommen von acht Fledermausarten. Einige davon nutzen die Wieseckaue als Nahrungshabitat. Bei Einbruch der Dunkelheit wurde mittels Detektor der Große Abendsegler am Himmel entdeckt. Der weitere Weg durch den Stadtpark führte an Baumgruppen vorbei, an denen Zwergfledermäuse nach Insekten jagten. Ziel der Route war ein neu angelegtes Seitengewässer des Flüsschens Wieseck, das sich zur Freude des Spezialisten und aller Teilnehmer*innen als gut besuchtes Nahrungsrevier von Wasserfledermäusen entpuppte. Die Tiere konnten mittels Scheinwerfer hervorragend bei ihrem Flug dicht über der Wasseroberfläche beobachtet werden, wo sie auf der Oberfläche treibende Insekten erbeuteten.

Der Zoologe wies in diesem Zusammenhang auch darauf hin, dass für die Wasserfledermaus ein direkter Einfluss von Schadstoffeinträgen in die Gewässer über die Nahrungskette besteht. In voran gegangenen Untersuchungen konnte der Wissenschaftler mit seiner Arbeitsgruppe zeigen, welche Rolle die Gewässer in der Aue für die lokalen Fledermauspopulationen spielen (nachzulesen in: Naturschutz und Landschaftsplanung 48 (6) 2016, S. 184–192).

Ökologie der Pilze Im Oktober 2016 fand auf Einladung des BUND Wiesbaden zum dritten Mal die Führung: „Pilze rund um den Kellerskopf“ statt. Hierbei ging es einmal nicht in erster Linie um die Essbarkeit, sondern die rund 30 Teilnehmer*innen erfuhren von Dr. Claudia Gallikowski, Mikrobiologin und Ökologin, etwas über die spannende Ökologie der Pilze.

Die Beobachtung der Tiere und das „Fledermaus hören“ ist nach der Exkursion nun auch dauerhaft direkt in der Wieseckaue möglich: Die Stadt Gießen richtete im Sommer 2016 eine sogenannte „Fledermaussäule“ ein, einen stationären Fledermausdetektor mit der Möglichkeit, Beispielrufe der drei hier hauptsächlich passierenden Arten anzuhören sowie in der Umgebung abgegebene Fledermausrufe zu empfangen.

BUND KV Gießen Andrea Malkmus amalkmus@bund-giessen.de www.bund-giessen.de

DER BUND VOR ORT AKTIV

Kreisverband Wiesbaden

In den Ökosystemen der Erde spielen Pilze als Zersetzer von toter organischer Substanz und als Kooperationspartner der Waldbäume eine wichtige Rolle. Einige Pilze sind Parasiten, die die Lebewesen, auf denen sie wachsen, schädigen oder sogar töten können.

Andrea Malkmus

Kreisverband Gießen

Julia Beltz

Andrea Malkmus

Exkursionen und Wanderungen

Die vielfältigen Bodenverhältnisse des Exkursionsgebiets ermöglichten auch in diesem Jahr besondere Funde wie den Spechttintling (oben links). Der Faltentintling (rechts) wiederum beeindruckte durch seine Spätwirkung: Grundsätzlich essbar, verursacht er heimtückischerweise noch vier Tage nach dem Verzehr schwere Vergiftungen beim Konsum von Alkohol. BUND KV Wiesbaden julia.beltz@bund-wiesbaden.de www.bund-wiesbaden.de

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Linda Helfrich

Ortsverband Rosbach

Kreisverband Limburg-Weilburg

Kreisverband Bergstraße

BUND-Aktive im sagenhaften Schächerbachtal

Wandertouren in der Region

Naturnah kultivierte Trauben und Feldfrüchte

Die Aktiven des BUND Rosbach, sonst häufig für Andere und die Umwelt im Einsatz, gönnten sich am 27. August 2016 einen Ausflug ins sagenumwobene Schächerbachtal. Mit dem Bus fuhren sie nach Homberg/Ohm, wo der Premiumwanderweg beginnt.

Seit zwanzig Jahren bietet der BUND Limburg-Weilburg Wanderungen in die nähere und weitere Umgebung an. Initiiert wurden sie von dem Elsässer Philippe Trapp, der seit fast vierzig Jahren Mitglied im BUND und Gründungsmitglied des Kreisverbandes Limburg-Weilburg ist. Waren es anfangs nur jeweils eine Frühjahrs- und Herbstwanderung, steigerte sich die Zahl schnell auf eine Wanderung pro Monat. Ziel dabei ist es, gemeinsam Freude an der Natur zu haben und auch Nichtmitglieder für den BUND zu interessieren.

Im Frühjahr und Sommer 2016 organisierte der BUND Bergstraße Exkursionen zum Weinberg von Gerold Hartmann in Zwingenberg und zum Hofgut Habitzheim bei Otzberg, das lange Zeit von Felix Prinz zu Löwenstein bewirtschaftet wurde. Die beiden Biopioniere waren zuvor im Rahmen der Umweltfilmreihe Gäste des BUND im Heppenheimer Kino gewesen.

Bei hochsommerlichen Temperaturen ging es durch wunderschöne Laubwälder zu verwunschenen Orten im Tal. Über die Buchholzbrücke, am Herrnteich vorbei, wo bereits die Kelten siedelten, wanderte die Gruppe zum glasklaren Quell des Dorotheabrunnens und dann weiter zum Jungfernloch, in dem der Sage nach vor vielen hundert Jahren eine Jungfrau vom Homberger Schloss mitsamt ihrem Schimmel ertrunken sein soll. Weitere Stationen waren das „Schwarze Meer“, der Zoberwiesenteich und das Naturkneipperlebnis im Schächerbach. In der Hainmühle endete die Wanderung bei erfrischenden Getränken und Vogelsberger Hausmannskost – die „Hitzequalen“ waren bald vergessen. Bleiben werden die Erinnerungen an eine wunderschöne, teils noch beinahe unberührte Landschaft und die vielen Sagen, die sich um das Schächerbachtal ranken. Wer keine Gnome und Feen gesehen hat, ist selber schuld.

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Marlis Zimmermann

Uwe Steib

DER BUND VOR ORT AKTIV

Exkursionen und Wanderungen

Die Schächerbachtour ist allen Naturliebhabern unbedingt zu empfehlen.

In der Region mit Taunus, Westerwald, Lahntal und Rheinsteig steht ein großes Spektrum an Wandermöglichkeiten zur Verfügung. Die 10–20 Kilometer langen Touren finden meistens sonntags statt und enden gemütlich bei Kaffee und Kuchen. Der Startpunkt wird mit der Eisenbahn oder in Fahrgemeinschaften erreicht. Mal geht es vorbei an blühenden Orchideenwiesen, mal durch besonders malerische Waldstücke oder durch idyllische Täler. Dass dabei immer wieder interessante Tierarten zu beobachten sind, so manche seltene Pflanze das Auge erfreut oder die eine oder andere Burg am Wegesrand erklommen wird, gehört zum Programm. Alle Wanderziele sind eindrucksvolle Beispiele für die landschaftlichen Schönheiten unserer Heimat.

BUND OV Rosbach Dieter Kurth info@bund-rosbach.de www.bund-rosbach.de

BUND KV Limburg-Weilburg Gerd Zimmermann Tel. 06482 / 17 73 gerdzimmermann.ennerich@gmx.de

Gerold Hartmann von der Winzergemeinschaft Feligreno bearbeitet mehr als zwei Hektar Rebfläche nach ökologischen Kriterien. Er verwendet keine Unkrautvernichtungsmittel und Kunstdünger und sät Leguminosen zur Gründüngung. Auf seinen Terrassen am Westhang des Melibokus wachsen Riesling, Grauburgunder und Regent. Seine Weine wurden zum Abschluss von den Exkursionsteilnehmer*innen auf der Terrasse des Weinberghäuschens zu Brot und Käse verkostet. Das 160 Hektar große Hofgut Habitzheim wurde 1992 auf ökologischen Landbau nach den Richtlinien von Naturland umgestellt. Angebaut werden dort Getreide, Kartoffeln und Feldgemüse sowie Heil-, Tee- und Gewürzpflanzen. Während eines zweieinhalbstündigen Feldrundgangs erläuterte Agaringenieur und Geschäftsführer Jens Graf die Methoden und Vorteile des ökologischen Landbaus. BUND KV Bergstraße Claudia Dirr bund.bergstrasse@bund.net www.bund-bergstrasse.de


Naturschutzpreis für Otto Löwer Den Naturschutzpreis des Landkreises Kassel erhielt Ende 2016 Otto Löwer. „Otto Löwer setzt sich seit vielen Jahren sehr aktiv für die Wiederherstellung und Neupflanzung von Alleen im Landkreis Kassel ein, außerdem war er im Projekt ‚Junge Riesen‘ zum Erhalt der Gene alter Baumriesen aktiv und ist beim Schutz von Streuobstwiesen tätig“, so Vizelandrätin Susanne Selbert bei der Preisverleihung in der Elchlodge im Tierpark Sababurg bei Hofgeismar.

Otto Löwer ist seit Gründung des Kreisverbandes Kassel im Jahre 1981 im BUND vor Ort aktiv. Er kämpfte jahrelang gegen das Tourismus-Großprojekt „Ferien-Resort Beberbeck", das im Jahr 2010 endlich „beerdigt“ wurde. Nach wie vor ist er im Einsatz gegen die Verunreinigung von Werra, Weser und Grundwasser durch die Abwässer von Kali und Salz. Otto Löwer engagiert sich beim Schutz und der Pflege von Streuobstwiesen und begleitet als Sprecher und Initiator des Arbeitskreises Wald im BUND Landesverband Hessen die Ausweisung von Naturschutz-Kernflächen. BUND KV Kassel Tel. 0561-18158 info@bund-kassel.de www.bund-kassel.de

Ortsverband Altenstadt-LimeshainGlauburg

Seit 25 Jahren kämpferisch, erfolgreich und musikalisch Am 3. Dezember 2016 feierte der BUND Ortsverband Altenstadt-LimeshainGlauburg sein 25-jähriges Bestehen. Seit seiner Gründung durch eine Gruppe von Musikern werden gemeinsam mit Mitgliedern des „Frankfurter Museumsorchesters“ jeweils zu Pfingsten Benefizkonzerte veranstaltet.

Kreisverband Marburg-Biedenkopf

Bundesverdienstkreuz für Traude Ackermann

Ein herausragender Erfolg war nach über 15-jährigem zähen Kampf die Verhinderung der 110 kV-Hochspannungsleitung zwischen Büdingen und Altenstadt zugunsten einer Erdverkabelung. Die örtlichen Aktivitäten zum Stromsparen und die Aktion „Spar WATT ein“ im Wetteraukreis waren Grundlage für den in 190 Städten erfolgreichen „Stromspar-Check“ von Caritas und Energieagenturen. Aktuell wehrt sich die BUND-Gruppe gegen den Bau einer Ortsumgehung durch das wertvolle Auengebiet. Der BUND hat eine machbare und günstigere Alternative vorgeschlagen. Erfolgreich wurde im Jahr 2016 die Umwandlung einer Streuobstwiese in Altenstadt zum Neubaugebiet durch den Nachweis zahlreicher geschützter Arten verhindert. Eine Chronik sowie ein Rückblick auf die Konzerte finden sich auf der Homepage des Ortverbands.

Am 9. September 2016 wurde Dr. Wiltraud Ackermann das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen. Oberbürgermeister Dr. Spieß würdigte in seiner Laudatio ihre Unermüdlichkeit, Hartnäckigkeit und Durchsetzungsfähigkeit für den Umweltschutz und den ökologischen Umbau der Gesellschaft. Ihr langjähriges Engagement mit „freundlich einnehmender Unwiderstehlichkeit“ unter anderem zu den Themen Gentechnik und Atomenergie, zur Verkehrsproblematik oder im Rahmen der Lokalen Agenda 21 in Marburg habe viel zum Wohle der Stadt beigetragen. Auch wenn es damals nicht immer allen gefallen habe. Traude Ackermanns nachhaltiges Engagement „mit langem Atem“ hob als zweiter Redner Staatsminister Dr. Thomas Schäfer hervor. Für viele Wegbegleiter sei sie das personifizierte „Ökologische Gewissen der Stadt Marburg“.

BUND OV Altenstadt-Limeshain-Glauburg wetteraukreis.bund.net > Über und > Ortsverbände > Altenstadt-Limeshain-Glauburg

Potengowski

Kreisverband Kassel

DER BUND VOR ORT AKTIV

Ehrungen und Jubiläum

Dr. Werner Neumann, Vorsitzender des Ortsverbandes mit Margit Bopp aus Limeshain

Traude Ackermann war seit 1992 Vorsitzende des BUND Kreisverbandes Marburg-Biedenkopf und ist bis heute als Vorstandssprecherin unermüdlich aktiv. Nicht nur ihre vielfältigen Aktivitäten sondern auch ihre freundliche und sachliche Art machen sie zu einer herausragenden Persönlichkeit im BUND. BUND KV Marburg-Biedenopf info@bund-marburg.de www.marburg.bund.net

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DER BUND HESSENWEIT AKTIV

BUNDjugend

Der neue JuLaVo von links: Lea Weber, Miriam Gepperth, Jannik Schnee, Dominik Böhme, Tosif Brehl, Sinan Altiparmak, Julia Weber, Malin Goslar (liegend). Nicht auf dem Foto: Larissa Schaumburg

Jugendlandesvorstand

„Wir wollen was bewegen“ Auf der Jugendvollversammlung (JVV), die am 8. und 9. Oktober 2016 während des Herbst-interAktiv-Treffens in Bad Nauheim stattfand, wurde der neue Jugendlandesvorstand (JuLaVo) gewählt. Jugendsprecher*innen sind nun Sinan Altiparmak (Frankfurt), Malin Goslar (Kronberg) und Larissa Schaumburg (Bad Nauheim). Sinan Altiparmak wird die BUNDjugend im BUND-Landesvorstand vertreten, Stellvertreterin ist Malin Goslar. Larissa Schaumburg übernimmt die Finanzen. Beisitzer*innen wurden Dominik Böhme (Wiesbaden), Julia Weber (Königstein), Miriam Gepperth (Gießen), Tosif Brehl (Frankfurt) und Jannik Schnee (Gießen).

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Die BUNDjugend Hessen hat damit einen komplett neuen Jugendlandesvorstand. Und der hat sich viel vorgenommen: „Wir sind hochmotiviert, wollen was bewegen und uns mindestens einmal pro Monat treffen. Im JuLaVo kümmern wir uns um alle wichtigen Aktivitäten der BUNDjugend. Unsere Zuständigkeiten bestehen aus Aktivenkoordination und -vernetzung, Finanzen, Planung von Aktionen, Öffentlichkeitsarbeit und vielem mehr.

Hierbei arbeiten wir eng mit den Hauptamtlichen aus der Geschäftsstelle zusammen, aber auch mit allen Aktiven, die Lust haben.

Aktionen

Interessierte können zu unseren Sitzungen kommen und als „JuLaVo-Supporter“ selbst mitmachen. Die Supporter unterstützen die Arbeit des Jugendlandesvorstandes und können bei Interesse selbst Aufgaben und Zuständigkeiten übernehmen. Außerdem ist es eine gute Möglichkeit, die Arbeit in der BUNDjugend besser kennenzulernen. Desweiteren freuen wir uns auch immer über Kritik und anderes Feedback und vor allem über Ideen und Unterstützung.

14 Aktive und Interessierte kamen zu den Frühlings-interAktiv-Tagen der BUNDjugend im Taunus zusammen. Schwerpunkt dieses Wochenendes war das Theaterspiel, insbesondere Improvisations- und Aktionstheater.

Dieses und vor allem nächstes Jahr haben wir viel vor! Wir planen viele Aktionen und wollen die Gründung von Jugendgruppen fördern. Außerdem sind wir Mitgliedsorganisation im Hessischen Jugendring (dem Zusammenschluss der Jugendorganisationen in Hessen) und wirken aktiv als Jugendvertretung am Runden Tisch Bildung für nachhaltige Entwicklung im Rahmen der Nachhaltigkeitsstrategie Hessen mit.“

BUNDjugend Hessen Tel. 069 / 67 73 76-30 und -31 bundjugend.hessen@bund.net www.bundjugendhessen.de

Ganz viel Theater beim FIT

Die über das Wochenende verteilten Workshops waren Teil des diesjährigen Projekts unserer FÖJlerin Marlene Stracke. Sie hat langjährige Erfahrung in der Theaterarbeit und konnte die Teilnehmer*innen mit ihrer motivierenden Art schnell zum Mitspielen bewegen. In mehreren Praxiseinheiten wurden Elemente des darstellenden Spiels erprobt. Dazu gehören eine gute Körperhaltung, Gestik, Mimik und Raumwahrnehmung sowie die Schulung der Achtsamkeit. Ziel war es, dass die Aktiven sich die Grundlagen des Aktionstheaters erarbeiteten, damit Theateraktionen der BUNDjugend in Zukunft noch authentischer und besser funktionieren können. Weil wir uns komplett auf den Inhalt der Workshops konzentrierten, gab es beim FIT selbst keine Aktion. Allerdings wurden einige Aktionsideen entwickelt und warten auf die weitere Umsetzung.


DER BUND HESSENWEIT AKTIV Rechts: Carolin Lotter bei ihrer Bühnen-Rede

Aktionen

320.000 gegen CETA und TTIP In ganz Deutschland demonstrierten am 17. September 2016 320.000 Menschen gegen die Freihandelsabkommen CETA und TTIP, allein in Frankfurt kamen 50.000 Menschen zusammen. Wir von der BUNDjugend waren natürlich in allen sieben Städten dabei. In eigenen Jugendblöcken machten wir gemeinsam mit anderen Jugendorganisationen laut und deutlich klar, dass es sich um unsere Zukunft handelt, über die derzeit in Hinterzimmern verhandelt wird. In Frankfurt sammelten sich die Aktiven in Tierkostümen und mit bunten Schildern, Transparenten und BUNDjugendFahnen vor dem BUND-Infostand, bevor es mit dem Zug durch die Frankfurter Innenstadt ging. Die mehr als fünf Kilometer lange Marschroute war fast komplett geschlossen, auf beiden Mainbrücken waren lange Zeit Demonstrant*innen zu sehen. Den Abschluss bildeten viele Redebeiträge auf der Bühne neben der Alten Oper. In sechs von sieben Städten waren Redner*innen der BUNDjugend auf den Bühnen präsent und brachten den Widerstand und die Forderungen der Jugend zum Ausdruck. In Frankfurt kam für uns auf der Bühne

und im HRFernsehen Carolin Lotter zu Wort. Ihren Beitrag auf der Bühne findet Ihr hier: http://blog.bundjugend.de/ceta-und-ttip-stoppen-die-rdnerinnen-der-bundjugend/.

Aktionen

#spielzeugauto – Aktion beim HIT Im Rahmen unserer Herbst-interAktivTage Anfang Oktober in Bad Nauheim haben wir eine kreative Aktion zur aktuellen Verkehrspolitik durchgeführt, um die bundesweite Kampagne der BUNDjugend „#spielzeugauto“ zu unterstützen. Rund 20 Leute posierten mit Atemschutzmasken und einem großen Banner mit dem Schriftzug „Autos schaden Ihren Atemwegen. Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie den Bundesverkehrswegeplan oder fragen Sie Ihren Bundesverkehrsminister“ in der Innenstadt von Bad Nauheim für ein Aktionsbild. Einige saßen mit einer Maske von Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt auf Bobby-Cars vor dem Banner. Damit protestierte die BUNDjugend dagegen, dass der Aus- und Neubau von Straßen nach wie vor Priorität genießt, während alle, die sich klimafreundlich

fortbewegen möchten, auf der Strecke bleiben. Mit dem neuen Bundesverkehrswegeplan 2030 soll diese verkehrspolitische Ausrichtung für die nächsten 15 Jahre festgelegt werden – Klima- und Umweltschutz spielen in dem Entwurf keine Rolle. Dabei müssten nicht erst seit dem Klimagipfel von Paris die Umweltziele im Verkehr (Minderung der Treibhausgase, der Schadstoffe und des Lärms sowie Schutz von Natur und Landschaft) oberste Priorität haben. Hinter den altbackenen Verkehrskonzepten steht Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt. Statt eine Vision für die Zukunft einer nachhaltigen Mobilität zu entwickeln, setzt er lieber weiter auf Autos. Daher haben wir unsere Spielzeugautos zusammen mit einer Aktionspostkarte an das Bundesverkehrsministerium geschickt. Die klare Botschaft: „Ich spiele nicht mehr mit Autos. Wenn Sie Autos so toll finden, nehmen Sie lieber meins. Es braucht keine neuen Straßen, verursacht keine Treibhausgase und war noch nie in einen Dieselskandal verwickelt.“ Auf unser szenisches „Standbild“ reagierten immer wieder meist ältere Passanten sehr gereizt und emotional - für uns ein deutliches Zeichen dafür, dass wir einen Nerv getroffen hatten, aber auch wie schwer es ist, das Thema in Deutschland sachlich zu behandeln.

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DER BUND HESSENWEIT AKTIV

BUNDjugend

Veranstaltungen

Zehntes Eine-Erde-Camp 60 Personen erfüllten im Sommer 2016 wieder die schöne Burgruine Lißberg mit Leben. Den Einstieg in das Schwerpunktthema „Frieden und Freiheit“ gab Malo Vidal vom Netzwerk Wachstumswende aus Leipzig. Er machte deutlich, wie enorm wichtig und dringlich ein Umdenken, Aktivwerden und Erproben eines anderen Lebensstils ist, in Zeiten, da Ressourcenraubbau und Umweltzerstörung unsere Lebensgrundlagen und damit auch den Frieden zunehmend gefährden. Noch lange gab es am Abend dazu Gesprächsbedarf.

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In den folgenden Tagen wurden knapp 60 Workshops zum Schwerpunktthema und vielen anderen Bereichen angeboten. Dazu gehörten: Tierschutz und Tierrechte, Virtuelles Wasser, Flucht und Fluchtursachen, Moderne Sklaverei, Konfliktlösung, Gewaltfreiheit, Energiewende, Repair Café, TTIP, Faire Schokolade, Planspiel Welthandel, Filzen, Kreativ-Staffel, Improtheater, Naturmeditation, Alte und neue Friedenslieder, Trommeln, Hiphop- und Jazztanz, Nistkästen bauen und Veganismus praktisch. Daraus konnten die Teilnehmenden frei wählen und es fanden sich meist zwischen 5 und15 Leute zusammen, um zu diskutieren, zu basteln und zu proben.

Auch das Abendprogramm war gut gefüllt mit dem traditionellen Kleidertausch mit Cat-Walk, dem Auftritt der Band Cressy-Jaw, einer Jurten-Disko, dem Besuch des Instumentenmuseums und anschließenden mittelalterlichen Gruppentänzen zur Drehleiermusik, Lagerfeuer mit einer Liedermacherin und dem bunten Abschlussabend mit tollen Beiträgen von den Teilnehmenden. Ein besonderes Highlight war die Jubiläumsfeier, zu der auch ehemalige Teamer und Teamerinnen anreisten. Es gab Filme vergangener Camps zu sehen, Lisa hatte ein dickes Fotoalbum der Eine-Erde-Camps zusammengestellt und Katharina eine Jubiläums-Torte gebacken. Die Geburtstagskerzen durfte Tosif auspusten, der an neun von zehn Camps teilgenommen hat und damit Rekordhalter ist. Eine Back- und Gestaltungsanleitung für die Torte findet ihr unter www.erderetten.de > Infos > Camprezepte. Das super motivierte Küchenteam bereitete während des Camps wieder ein geniales ökologisch-fair-regional-saisonal-vollwertig-vielseitig-leckeres Essen zu, mit einem besonders üppigen Buffet an der Jubiläumsfeier.

Toll waren auch die Rückmeldungen, die wir von den Teilnehmenden bekommen haben: „Ich könnte euch alle umarmen. Es tut so gut, Gleichgesinnte zu treffen, die sich Gedanken über die Welt und die Zukunft machen.“ „Kein Tag, an dem ich nicht hin- und hergerissen war, welchen Workshop ich besuchen möchte.“ „Richtig, richtig lecker! Vielleicht werde ich doch Vegetarier.“ „Tolle Leute und eine einzigartig schöne Atmosphäre.“ „So eine Menge von wirklich wichtigen Themen und so viele Möglichkeiten, eine andere Lebensweise auszuprobieren ... ich komme auf jeden Fall wieder.“ „Auf dem Eine-Erde-Camp tanke ich Kraft und Motivation für das ganze Jahr.“ „Endlich mal Leute um einem herum, denen nicht alles egal ist.“ Insgesamt hatten wir also wieder ein tolles, inspirierendes Camp, und natürlich wird es 2017 das elfte Eine-Erde Camp geben: vom 27. Juli bis 3. August 2017 auf Burg Lißberg unter dem Motto „Widerstand – wirksam werden!“


Es war ein großes Thema, mit dem wir neun Teilnehmer*innen und Teamer*innen uns an dem langen Mai-Wochenende auseinander setzen wollten: die konkrete Umsetzung von Nachhaltigkeit im Alltag und der Wandel vom Alptraum des zerstörerischen Finanzkapitalismus zur Utopie des grünen Postwachstums. Mit Aussicht auf solche komplizierten Fragestellungen trafen wir in der Kommune Niederkaufungen bei Kassel ein. Schnell wurde klar, dass die vermeintlich lebensfremden Hippies sich in der harten Realität recht gut behaupten: Von Geldmangel war auf dem Gelände wenig zu sehen, dafür umso mehr von Solidarität und moderner Lebensweise.

Die Kommune hat verschiedene auf Nachhaltigkeit angelegte Wirtschaftsbereiche, darunter ein Tagungshaus, eine Kindertagesstätte, Tagespflege, Metallbau und Schreinerei mit Bau- und Wärmedämmtechniken sowie einen Bioland Gemüsebau-Betrieb mit Hofladen und Catering. Für uns am erstaunlichsten: die gemeinsame Kasse aller KommuneMitglieder und drei Waschmaschinen, die für die etwa 70 Personen ausreichen. Die anstrengende Feldarbeit in der Landwirtschaft genauso wie die Diskussionen über die praktische Umsetzung nachhaltiger Projekte zeigten uns, dass der Ausstieg aus dem aktuellen Wachstumsdenken nicht einfach ist. Aber in der Kommune funktioniert es und das machte uns Mut. Alles in allem hatten wir dort ein lustiges Wochenende mit leckerem Essen, schöner Natur und vielen neuen Erkenntnissen.

Freizeiten

Querfeldein – zu Fuß und mit dem Kanu 10 Jugendliche zwischen 13 und 15 Jahren folgten unserem Ruf in die Wildnis von Nordhessen. Dort verbrachten sie die letzte Woche der Sommerferien an der Werra bei Bad Sooden Allendorf. Erste Aufgaben nach dem Fußmarsch vom Bahnhof waren Zeltaufbau und Lagerfeuer zum Essen kochen. Danach folgten einige Kennlernspiele und ein erster Ausflug mit dem Kanu auf dem Baggersee, an dessen Ufer wir zelteten. Am nächsten Vormittag stand zunächst Kentertraining auf dem Programm. Nach dem Mittagessen ging es mit zwei Eseln los zum neuen Lagerplatz. Die Esel trugen Proviant und Wasser und mussten manchmal recht energisch zum Gehen bewegt werden. Die Teilnehmer*innen sollten mit Karte und Kompass den Weg finden, was sich mitten im Wald teilweise als schwierig erwies. So erreichten wir den Platz erst nach Anbruch der Dunkelheit. Nachdem die Zelte aufgebaut und Schlafsäcke ausgepackt waren, wurden wir mit einem grandiosen Sternenhimmel belohnt. Am nächsten Tag konnten wir uns ausruhen und das Camp gemütlich einrichten. Am Bach bauten wir eine Dusche,

sammelten Wildkräuter für das Abendessen und erprobten verschiedene Techniken zum Feuermachen. Da es sehr heiß war, standen wir am folgenden Tag bereits um sechs Uhr auf, denn wir hatten einen langen Weg vor uns. Glücklicherweise führte der Weg größtenteils durch kühlen Wald. Wieder an der Werra angekommen, wechselten wir in die Kanus und fuhren mit einem kurzen Stopp in Bad Sooden Allendorf bis zur nächsten Lagerstelle. Auch den 5. Tag starteten wir zunächst mit den Kanus, ließen sie aber am Ufer zurück, um die bereits am Vortag gestartete Suche nach einem mysteriösen Unbekannten, Herrn Börner, fortzusetzen, der uns immer wieder Hinweiszettel hinterlassen hatte. So nahmen wir den letzten Teil der Tour zu Fuß in Angriff: querwaldein durch Tunnel und Schluchten den Berg hinauf bis zur Hunter Oak Ranch, unserem letzten Etappenziel.

DER BUND HESSENWEIT AKTIV

Gelebte Nachhaltigkeit – ein Wochenendseminar für Jugendliche

Dort trafen wir auch die Esel wieder. Zudem gab es Hühner und Pferde und endlich auch eine Dusche – allerdings mit einem auf 10 Liter begrenztem Wassertank, den man vorher auffüllen musste. Doch nach einer Woche in der Natur ohne Leitungswasser weiß man das dann wirklich zu schätzen. Auch das Rätsel um Herrn Börner konnte gelöst werden - er war bereit, sich beim Gruppenfoto zu uns zu gesellen.

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Zur bundesweiten Demonstration in sieben Städten hatten der BUND Hessen, weitere BUND-LandesAnnette Strohmeyer verbände und zahlreiche Kreis- und Ortsverbände gemeinsam mit verschiedensten umwelt- und gesellschaftspolitischen sowie kirchlichen Gruppierungen aufgerufen. Am Demonstrationstag versammelten sich insgesamt 320.000 Menschen in Berlin, Frankfurt, Hamburg, Köln, Leipzig, München und Stuttgart, um ihrem Ärger Luft zu machen. Sie demonstrierten für einen gerechten Welthandel und forderten das Aus für CETA und TTIP. In Frankfurt am Main waren es allein 50.000 Demonstrant*innen, die am Demonstrationszug teilnahmen und auf dem Opernplatz mit der zentralen Bühne zusammenkamen, um die Redebeiträge zu hören. Landesvorstandssprecherin Gabriela Terhorst managte den reibungsvollen Ablauf des Bühnenprogramms – auch wenn der Zeitplan durch die Vielzahl der Programmpunkte und den langen Demonstrationszug etwas aus den Fugen geriet.

Bundesweit präsentierte sich in Hessen die größte Jugendgruppe auf der Bühne, und zeigte damit, welche Bedeutung das Thema für jüngere Leute hat. Annette Strohmeyer von der Landesgeschäftsstelle hatte vorab über Wochen und Monate die gesamte DemoPräsenz und die Mobilisierung des BUND Hessen organisiert und den Kontakt zu den teilnehmenden Gruppen koordiniert - dafür gebührt ihr besonders großer Dank. Unterstützt wurde sie „von außen“ durch Frauke Quurck. Die gesamte Geschäftstelle war am Demo-Tag am BUND-Stand und am Kundgebungswagen tatkräftig im Einsatz.

Niko Martin

Bei der Großdemonstration gegen TTIP und CETA am 17. September 2016 in Frankfurt positionierte sich der BUND Hessen mit einem BUND-Block inklusive Genmaispuppe (Foto rechts), Demowagen, Infostand und Bühnenbeiträgen.

Barbara Michalski

BUND-Demowagen und Bühnenpräsenz

Landesvorstandssprecher Dr. Werner Neumann vertrat auf der Bühne den Standpunkt des BUND, gefolgt von Vorstandsjuniorin und Bundesvorstandsmitglied der BUNDjugend Carolin Lotter. Carolin brillierte außerdem beim Interview des hessischen Rundfunks in den Fernseh-Nachrichten mit knappen, klaren Worten.

Niko Martin

Landesvorstand

Fotografisch begleitet wurde die Demonstration von Niko Martin, seine Bilder sind auf der BUND Hessen Website einzusehen. Bei volksfestartiger Atmosphäre, die auch die Polizei ein freundliches Gesicht zeigen ließ, hat eine der größten und friedlichsten Großdemonstrationen Frankfurts ihre Wirkung nicht verfehlt. Der BUND-Hessen war mittendrin und sehr präsent!

Niko Martin

DER BUND HESSENWEIT AKTIV

Großdemonstration gegen TTIP und CETA

Von oben: BUND-Demoblock, Annette Strohmeyer und Frauke Quurck vom Orga-Team, zentrale

www.bund-hessen.de > aktiv werden > Stopp TTIP und CETA

Kundgebung auf dem Opernplatz, Kabarettist Urban Priol mit v.l. Alisa Kleß, Philipp Terhorst sowie Gabriela Terhorst und Dr. Werner Neumann

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Niko Martin

(Landesvorstand)


40 Jahre BUND Hessen

DER BUND HESSENWEIT AKTIV

Landesvorstand

Jubiläumsfeier im Frankfurter Südbahnhof Der BUND Hessen feierte am 22. Oktober 2016 sein 40-jähriges Bestehen mit 250 Gästen, darunter Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Verwaltung und Verbänden, und mit einem attraktiven Bühnenprogramm.

In seinem Grußwort hob der BUNDBundesvorsitzende Prof. Dr. Hubert Weiger, hervor, dass der BUND seit vierzig Jahren ein wichtiges gesellschaftliches Regulativ sei, weil er den nicht zukunftsfähigen Ressourcenverbrauch kritisiere und dringend erforderliche Maßnahmen z. B. zur Rettung der Artenvielfalt und zum Schutz des Klimas fordere. Dazu gehöre die Forderung nach einer Wirtschaftspolitik, die viel stärker Gemeinwohlinteressen verpflichtet sein müsse als kurzfristigen Wirtschaftsinteressen. Als zukunftsweisend bezeichnete er eine stärkere Verknüpfung der ökologischen mit der sozialen Frage. Im Gespräch mit Dr. Werner Neumann, Schatzmeister des BUND, erinnerte Friedrich von Wangenheim, der 1976 zum ersten Landesvorsitzenden des BUND gewählt wurde, daran, dass eine wesentliche

Niko Martin

Landesvorstandsmitglied Jörg Nitsch beschrieb in seiner Festrede die Entwicklung des BUND Hessen zu einem heute 30.000 Unterstützer starken, in Öffentlichkeit und Politik glaubwürdigen Verband und erinnerte an viele Erfolge. So wurde die Rhön zum Biosphärenreservat, die Hanauer Nuklearbetriebe ALKEM und NUKEM wurden stillgelegt, die als Mülldeponie vorgesehene Grube Messel wurde zum Welterbe der UNESCO ernannt, das Atomkraftwerk Biblis abgeschaltet, auf den Bau des Staudinger-Kohlekraftwerksblocks 6 verzichtet und im Kellerwald der erste hessische Nationalpark eingerichtet.

Von oben: Landesvorstandssprecher Jörg Nisch bei der Festrede, BUND-Bundesvorsitzender Prof. Hubert Weiger mit Friedrich von Wangenheim, Tischgruppe mit BUNDaktiven, Wohlrad Lang (Landesgeschäftsstelle) mit „Lottofee“ Franziska Reichenbacher, Anton le Goff-Band, Anselm-Wild-Band

Motivation zur Gründung des BUND Hessen die immensen Umweltauswirkungen der der damaligen Industrieund Wirtschaftspolitik waren. Das Buch „Ein Planet wird geplündert“ von Herbert Gruhl, ebenfalls Mitbegründer des BUND Hessen, war für ihn der Anlass, sich mit einer Gruppe Gleichgesinnter zusammen zu tun, um angesichts global wachsender Umweltprobleme konkret etwas zu tun. Die Programmatik der Gründungserklärung, dass „die Probleme durch die Ausdehnung der Städte und das Anwachsen der Industrie so gelöst werden müssen, dass sie Schädigungen des ökologischen Gleichgewichts von vornherein ausschließen“, sei heute noch gültig.

Carolin Lotter, Mitglied im Vorstand der hessischen und der Bundes-BUND-Jugend, nannte es als besonders wichtig, dass der BUND sich offen zeige für eine sozial-ökologische Transformation der Gesellschaft und sich mit globaler Verantwortung und Suffizienz beschäftige. Begeistert waren die Gäste vom abwechslungsreichen Bühnenprogramm, das maßgeblich dem Einsatz von Geschäftsstellenmitarbeiter Wohlrad Lang zu verdanken war. Er hatte dafür die Rhythmus-Gruppe Fusão do Samba, die Anton le Goff Band, den Münchner Kabarettisten Ecco Meineke, Sabine Fischmann, Ali Neander und Anselm Wild sowie die Anselm Wild-Band gewonnen. Mit fetziger Musik und Tanz klang der rundum gelungene Abend aus.

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Projektmanagement Naturschutz

48 verschiedene Wildkatzen im Werra-Meißner-Kreis nachgewiesen Lange hatten wir darauf gewartet, Ende Februar 2016 waren sie endlich da: die Ergebnisse der Wildkatzenerfassung 2015 im Hessischen Bergland (WerraMeißner-Kreis) und im Krofdorfer Forst (Landkreis Gießen). Das Warten hat sich für alle Beteiligten, allen voran für die fleißigen Lockstockbetreuer, mehr als gelohnt. Aus mehr als 200 gesammelten Haarproben konnten mithilfe der genetischen Analyse im Senckenberg Institut in Gelnhausen fast 180 Proben als „Wildkatze“ eingestuft werden – das ist eine hervorragende Ausbeute. Im Krofdorfer Forst konnten so 19 verschiedene Wildkatzen identifiziert werden, von denen uns fünf Tiere bereits aus den letzten zwei Untersuchungsjahren bekannt waren. Im Hessischen Bergland haben sich 48 verschiedene Wildkatzen an den Lockstöcken gerieben. Dies ist ein starkes Ergebnis, das die große Bedeutung der Waldgebiete rund um den Meißner als Wildkatzenlebensraum unterstreicht. Ende April 2016 ist das vierte Untersuchungsjahr im Krofdorfer Forst beendet worden. Wie bereits berichtet, streben wir in diesem Gebiet ein so genanntes Langzeitmonitoring an, um tiefergehende Fragen über die dortige Wildkatzenpopulation beantworten zu können. Die Ergebnisse können im besten Fall auf andere Wildkatzenvorkommen in Deutschland übertragen werden, wodurch deren Schutz effektiver gestaltet werden kann.

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Marlis Zimmermann

DER BUND HESSENWEIT AKTIV

Wildkatzenprojekt

Lockstockmonitoring jetzt auch im Wetteraukreis Im Rahmen unseres Wildkatzenprojekts sind wir stets daran interessiert, die Wildkatze dort genetisch nachzuweisen, wo es bislang nur Vermutungen über ihr Vorkommen gab. Denn nur so können wir unser Wissen über ihre Verbreitung erweitern und Schutzmaßnahmen effektiv planen. So auch am östlichen Taunusrand bei Ober-Mörlen und im Büdinger Wald, wo bisher zwar Sichtungsnachweise der scheuen Art vorlagen, genetische Nachweise bislang jedoch fehlen. Deshalb begaben wir uns 2016 erstmalig mithilfe von vier Lockstöcken am Winterstein bei Ober-Mörlen auf die Suche nach der Wildkatze. Gemeinsam mit Mitarbeitern des Forstamts Weilrod und BUND-Aktiven der Ortsverbände Butzbach und Wehrheim wurden die Stöcke von Februar bis April wöchentlich auf Haare kontrolliert. Zusätzlich wurden Wildkameras an zwei Standorten plat-

ziert, um die Wildkatze aufzuspüren – offenbar mit Erfolg. Denn zumindest an einem Lockstock reibt sich eine Katze, die verdächtig nach Wildkatze aussieht. Klarheit werden jedoch erst die Ergebnisse der genetischen Untersuchung der hinterlassenen Haare bringen. Auch im Büdinger Wald sollten vier Lockstöcke dabei helfen, der Wildkatze auf die Spur zu kommen. Bereits 2014 versuchte der BUND gemeinsam mit dem Forstamt Nidda, die Wildkatze in dieser wichtigen Waldverbindung zwischen Spessart und Vogelsberg nachzuweisen, jedoch leider ohne Erfolg. Nun hoffen wir, dass uns die diesjährige Untersuchung den ersehnten Nachweis bringt. Wir dürfen sehr gespannt sein! Auch dieses Mal wurden wir tatkräftig von Mitarbeitern des Forstamts Nidda unterstützt, einen finanziellen Zuschuss gewährte uns die Untere Naturschutzbehörde des Wetteraukreises.


Aktionstage, Veranstaltungen & Co

Dabei helfen nicht nur das direkte Erlebnis in Verbindung mit Informationstafeln, die der BUND gemeinsam mit Hessen-Forst unter anderem im Wildpark Tiergarten Weilburg installiert hat, sondern auch alljährlich stattfindende Wildkatzen-Aktionstage für Familien zum Beispiel in den Fasanerien Hanau und Wiesbaden (Foto unten).

Es ist kein Geheimnis, dass die Wildkatze ein absoluter Besucher-Magnet ist. Auch im letzten Jahr zog sie bei zahlreichen Infoständen und Aktionstagen Groß und Klein an, wie zum Beispiel bei den Wildkatzen-Aktionstagen in den Fasanerien Hanau und Wiesbaden, beim alljährlich im September stattfindenden Zoofest in Frankfurt oder bei Ferienspiel-Aktionen in Lindenfels und auf dem WILDKATZEN-Walderlebnispfad des BUND im Taunus.

Auch im Wildpark Tiergarten Weilburg ist im nächsten Jahr ein Aktionstag geplant. Höhepunkt der Veranstaltung war sicherlich die Fütterung der beiden Wildkatzen „Tika“ und „Roan“, welche ihre Wildheit dabei eindrucksvoll unter Beweis stellten und damit ohne Zweifel die Stars waren.

Im November fand bereits das zweite hessische Wildkatzenbotschafter-Seminar, diesmal in Oberursel im Taunus, statt. Es richtete sich an Interessierte in den Regionen Süd- und Mittelhessen.

Der Vormittag fand schließlich beim gemeinsamen Kaffee im Restaurant des Wildparks einen geselligen Abschluss.

Aber nicht nur in Hessen, sondern auch bundesweit kam die Wildkatze ganz groß raus: Beim „BUND-Wildkatzensymposium 2016“ im Dezember an der Fachhochschule Erfurt mit dem Titel „Strategien für die Biotopvernetzung bis 2025“ trafen sich Fachleute des BUND und weitere Wildkatzenexperten zum Wissensaustausch und gemeinsamen Dialog rund um das Thema Wildkatze und Biotopvernetzung.

Julia Beltz

Neben den Vertretern des BUND Kreisverbands Limburg-Weilburg Marlis und Gerd Zimmermann sowie Dr. Jörg Rau und Mitarbeitern des Wildparks waren die Presse und weitere Interessierte zugegen. Nach kurzer Begrüßung ging es sogleich los: der Leiter des Wildparks Jürgen Stroh leitete die kleine Gesellschaft durch den Park und erzählte viel Spannendes zur Historie des Wildparks und seinen Bewohnern. Ziel des Spaziergangs war das Wildkatzengehege, bei dem Susanne Schneider, Managerin Naturschutzprojekte beim BUND Hessen, das Projekt „Ein Rettungsnetz für die Wildkatze“ vorstellte (Foto oben). Hier erfuhren die Zuschauer auch, warum es neben dem Schutz der seltenen Waldkatze auch so wichtig ist, die Tiere in Tierparks für Menschen erlebbar zu machen: Gemäß dem Motto „man kann nur das schützen, was man kennt“ können vor allem Kinder von klein auf für den Schutz der bedrohten Art sensibilisiert werden.

Marlis Zimmermann

Anlässlich des 4. Tags der Nachhaltigkeit des Landes Hessen unter dem Motto „Beobachten - Erleben - Schützen: Hessen aktiv für Biologische Vielfalt" am 22. September 2016 stellten der BUND und Hessen-Forst im Wildpark Tiergarten Weilburg die gemeinsamen Aktivitäten im Wildkatzenschutz und damit für den Erhalt der Biologischen Vielfalt vor.

DER BUND HESSENWEIT AKTIV

BUND und Wildpark Tiergarten Weilburg gemeinsam für den Schutz der Wildkatze

Susanne Schneider Managerin Naturschutzprojekte Tel. 069/67 73 76-16 susanne.schneider@bund-hessen.de www.bund-hessen.de/wildkatze

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Landesvorstand

Es ist Ihre Energie! Infokampagne zur Kraft-Wärme-Kopplung schwungvoll gestartet Der BUND setzt sich dafür ein, den Klimaschutz voranzubringen. Dazu gehört die Verringerung des Energieverbrauchs, die effizientere Nutzung der eingesetzten Energie und der Ausbau der Erneuerbaren Energien. Eine wichtige Rolle kommt der Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) zu, erzeugen diese Anlagen doch Strom und nutzen zugleich die Abwärme für Heizung oder Warmwasser im Gebäude. Während konventionelle Kraftwerke, die nur Strom produzieren, 60 Pozent der Energie in Form von Wärme in die Atmosphäre abgeben, wird in KWK-Anlagen bis zu 90 Prozemt der eingesetzten Energie genutzt. KWK-Anlagen sind ein wichtiges Puzzleteil in der Energiewende. Durch ihre flexiblen Einsatzmöglichkeiten ergänzen

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Mit der Abwärme der KWK-Anlage kann auch Kälte erzeugt werden. Davon profitieren Mensch und Umwelt in Bürogebäuden, Altenheimen, Krankenhäusern, Gewerbegebäuden, Rechenzentren oder Servern.

KWK-Anlagen hervorragend die fluktuierende Bereitstellung von Energie aus Sonne und Wind. Sie können praktisch überall installiert und an die jeweiligen Energiebedarfe angepasst werden. Meist werden Motoren eingesetzt, die Erdgas oder Biogas nutzen. Auch Holz kann als Brennstoff verwendet werden. Verfügbar sind Anlagen für kleinere Wohneinheiten wie Einfamilienhäuser in der Größe einer Waschmaschine bis hin zu Großanlagen für Gewerbe und Industrie.

Im Sommer 2016 konnten wir die „BUND-KWK-Infokampagne“ starten, die vom Hessischen Wirtschaftsministerium über eine Laufzeit von drei Jahren gefördert wird, weil auch das Land Hessen die KWK-Nutzung deutlich steigern will. Da meist weder technische noch wirtschaftliche Gründe, sondern allein ein Informationsdefizit dem entgegen stehen, setzt die KWK-Infokampagne des BUND Hessen genau dort an. Als Projektleiterin konnten wir Andrea Graf gewinnen, die früher bereits beim Landesverband tätig war und in den letzten Jahren das Projekt „Masterplan 100 % Klimaschutz“ der Stadt Frankfurt geleitet hat.

Alle Grafiken: Pfannebecker-Design

DER BUND HESSENWEIT AKTIV

KWK-Kampagne

Die Kampagne soll dazu beitragen, die Vorteile der KWK bekannter zu machen und Hauseigentümer, Betriebe oder Einrichtungen wie beispielsweise Krankenhäuser für die KWK-Nutzung zu gewinnen. Dafür wollen wir BUND-Mitglieder motivieren, als BUND-KWK-Botschafter*in auf die Suche zu gehen und zu schauen, in welchen Gebäuden in Hessen KWK-Anlagen sinnvoll betrieben werden können. Unterstützend werden zahlreiche KWK-Info-Veranstaltungen stattfinden. andrea.graf@bund-hessen.de www.bund-hessen/kwk


DER BUND HESSENWEIT AKTIV Alle Fotos: Erik O. Martin

Auftaktveranstaltung beim Deutschen Wetterdienst Offizieller „Startschuss“ der BUND-KWKInfokampagne war die Auftaktveranstaltung am 24. Oktober 2016. Zu Gast beim Deutschen Wetterdienst (DWD) in Offenbach am Main riefen der Hessische Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir, der Oberbürgermeister der Stadt Offenbach, Horst Schneider und Mirjam Schwan, Geschäftsführerin der IHK Offenbach, gemeinsam mit dem BUND Hessen dazu auf, durch ver-

stärkten Einsatz der Kraft-WärmeKopplung die zukünftige Wärme- und Stromversorgung effizienter zu gestalten und so den Klimaschutz voran zu treiben. Die Veranstaltung stieß auf großes Interesse. Neben BUND-Mitgliedern nahmen zahlreiche Vertreter*innen von Kommunen, Energieversorgern, Hochschulen, aus Politik und Wirtschaft, aber auch interessierte Gebäudeeigentümer und weitere Akteure der Energiewende in Hessen teil.

Wirtschaftsminister Tarek Al Wazir stellte fest: „Ohne mehr Energieeffizienz werden wir den Ausstieg aus nuklearen und fossilen Brennstoffen nicht schaffen. Kraft-Wärme-Kopplung ist nicht nur sparsam, sondern auch flexibel und dezentral einsetzbar; sie passt damit sehr gut in ein intelligentes Energiesystem. Leider wird sie immer noch zu wenig genutzt. Deshalb ist die Informationskampagne des BUND eine große Unterstützung der Energiewende in Hessen.“

Von links: Andrea Graf (Landesgeschäftsstelle) mit Minister Tarek Al Wazir, Landesvorstandssprecher Dr. Werner Neumann, Gäste der Auftaktveranstaltung

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Landesvorstand

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Der Landesvorstand des BUND Hessen – gewählt auf der Landesdelegiertenversammlung in Frankfurt am 20. Juni 2015, von links: Julia Beltz, Dirk Teßmer, Jörg Nitsch, Herwig Winter, Prof. Dr. Lutz Katzschner (Fachratssprecher), Dr. Werner Neumann (Kassenwart), Carolin Lotter (stellv. Jugendvertreterin*), Felix Messer (Jugendvertreter*), Guido Carl, Dr. Katrin Jurisch, Gabriela Terhorst. * Seit dem 9. Oktober 2016 ist Sinan Altiparmak Jugendvertreter und Malin Goslar stellv. Jugendvertreterin (beide nicht auf dem Foto).

Vorstandsarbeit

Teamorientiert, kompetent und engagiert Der Landesvorstand tritt einmal monatlich zu seinen regulären Sitzungen zusammen und fasst die notwendigen Beschlüsse zu Inhalten, organisatorischen und finanziellen Fragen für eine erfolgreiche BUND-Arbeit in Hessen. Doch die Sitzungstätigkeit ist nur ein kleiner Teil der Arbeit, die von den Vorstandsmitgliedern geleistet wird. Sie sind Ansprechpartner für die Medien, erarbeiten fachliche Stellungnahmen, führen politische Gespräche, sind für den BUND in Beiräten und Arbeitsgruppen aktiv und engagieren sich darüber hinaus auf der lokalen Ebene oder in Gremien des Bundesverbandes. www.bund-hessen.de > Über uns > Der Landesvorstand

Aufgabenbereiche der Vorstandsmitglieder Julia Beltz: BUNDjugend, Landwirtschaft, Naturschutzprojekte/Stadtökologie/Streuobst j.beltz@t-online.de Guido Carl: Atomenergie/Abriss Biblis, ICE Neubaustrecken, Verbandsklagen, Trink-und Grundwasser/Hess. Ried, Interne Organisation guido.carl@bund-hessen.de Katrin Jurisch: BUNDjugend, Hess. Nachhaltigkeitsstrategie, Naturschutzprojekte/Stadtökologie/Streuobst, Verbandsentwicklung katrin.jurisch@bund-frankfurt.de Prof. Dr. Lutz Katzschner (Fachratssprecher): Flughafen Frankfurt, Kali und Salz lutz.katzschner@bund-hessen.de Carolin Lotter (Jugendvertreterin bis 09.10.16): Hess. Nachhaltigkeitsstrategie Malin Goslar (Jugendvertreterin seit 09.10.16) malin.goslar@eclipso.de Felix Messer (Jugendvertreter bis 09.10.16): Hess. Nachhaltigkeitsstrategie Sinan Altiparmak (Jugendvertreter seit 09.10.16) sinanaltiparmak@gmx.de Dr. Werner Neumann (Kassenwart): Finanzen, Interne Organisation, Energie (Energiegipfel Hessen, Stromnetze, KWK-Kampagne, Atomenergie/Abriss Biblis, Windenergie und Naturschutz) werner.neumann@bund-hessen.de Jörg Nitsch: Windenergie und Naturschutz, Flughafen, ICE-Neubaustrecken, Nachhaltigkeitskonferenz, Nachhaltigkeitsstrategie/Biodiversität, Wildkatze/Luchs/Wolf, Wald, Werraversalzung, Hessisches Ried, Trink- und Grundwasser, Umsetzung Wasser-RahmenRichtlinie, Finanzen, Interne Organisation joerg.nitsch@bund.net Gabriela Terhorst: Energie (Energiegipfel Hessen, Stromnetze, KWK-Kampagne), Wildkatze/ Luchs/Wolf, Finanzen, Verbandsentwicklung, Verbands-/Gesamtrat gabriela.terhorst@bund-hessen.de Dirk Teßmer: Bodenschutz/Flächenverbrauch, Klimaschutz, Prozessschutz im Wald/FSC/Jagd dirk.tessmer@bund-hessen.de

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Herwig Winter: Bodenschutz/Flächenverbrauch, Landwirtschaft, Verbandsklagen, Hess. Nachhaltigkeitskonferenz, Umsetzung Wasser-Rahmen-Richtlinie herwig.winter@bund-hessen.de


Umweltzerstörung durch den Kalibergbau

Hatte Umweltministerin Priska Hinz im Herbst 2014 bei der Vorstellung des Vier-Phasen-Plans noch versprochen, dass K+S die Unbedenklichkeit der Einleitung für Grund- und Trinkwasser vor einer neuerlichen Versenkerlaubnis nachweisen muss, so erfolgte die neuerliche Erlaubnis ausdrücklich ohne diesen Nachweis. Es ist zudem nicht akzeptabel, dass das Genehmigungsverfahren ohne Umweltverträglichkeitsprüfung und Öffentlichkeitsbeteiligung durchgeführt wird.

Stromnetzausbau: HGÜ-Hochspannungsleitung SuedLink Der BUND hält den geplanten Ausbau des Stromnetzes für überdimensioniert, weil er wesentlich durch den Weiterbetrieb von Kohlekraft- und Atomkraftwerken verursacht wird, die den Transport von Wind- und Solarstrom blockieren. In einer gemeinsamen Erklärung haben der BUND Hessen und der Bundesverband der Bürgerinitiativen gegen SuedLink ihre ablehnende Haltung bekräftigt und Alternativen dargelegt: Energieeinsparung, dezentrale und flexible Kraft-Wärme-Kopplung und Verbindung von Strom- und Gasnetzen. Wir fordern den Stopp des Planungsverfahrens für SuedLink und eine grundlegende Neuerstellung der Stromnetzplanung. Dezentrale Energiekonzepte sowie Ausbau, bessere Regelung und Erdverkabelung der regionalen Verteilnetze müssen Vorrang haben.

Auf der Landesdelegiertenversammlung des BUND Hessen am 16. April 2016 verlieh der Landesvorstand den diesjährigen Eduard-Bernhard-Preis in Abwesenheit an Elmar Diez. Annette Strohmeyer/Niko Martin (Tonplastik)

Auch in 2016 haben die schweren Umweltbelastungen für das Grund- und Oberflächenwasse durch den Kalibergbau der Firma K+S den Landesvorstand beschäftigt. Gegen die Erlaubnis zur weiteren Verpressung salzhaltiger Abwässer in den Untergrund legten Anfang 2016 Bundesverband und Landesverband Hessen des BUND Klagen ein.

Eduard-Bernhard-Preis für Elmar Diez

Preisträger Elmar Diez (rechts) mit Landesvorstandssprecher Dr. Werner Neumann

Elmar Diez (Jahrgang 1941) leistete gemeinsam mit seinem im Jahr 2007 verstorbenen Freund Eduard Bernhard große Arbeit gegen die Hanauer Atombetriebe. Gemeinsam mit der Initiativgruppe Umweltschutz Hanau (IUH) haben sie Dutzende von Erörterungsterminen bestritten und Demonstrationen organisiert sowie mit Diez-Tochter Clara jahrelange Klagen gegen Alkem, Nukem, RBU und Co. geführt. Deren Schließung war ihr gemeinsamer großer Erfolg.

Elmar Diez hat den BUND Hanau 1983 mitgegründet und von 2005 bis 2011 auf Vorschlag des BUND im Naturschutzbeirat mitgewirkt. 1985 bis 2006 war er Fraktionsvorsitzender der Grünen in Hanau. „Wir haben somit immer alle vertreten, ich die Grünen, Ede alle anderen und wir zusammen den BUND“, so Elmar Diez.

DER BUND HESSENWEIT AKTIV

Vorstandsthemen 2016

Elmar Diez war natürlich bei den Auseinandersetzungen gegen die Startbahn West dabei, bei der Verhinderung der Giftmülldeponie Mainhausen, der Verhinderung von StaudingerBlock 6 und aktiv zur Rettung der Bäume vor dem Stadtumbau in Hanau. Ehemalige Plutoniummanager jammern, er habe ihr Lebenswerk zerstört – welch ein Lob! Mit dem Olof-Palme-Haus, dem Brückenkopf e.V. und dem „Kultrubel“ hat er kulturelle Treffpunkte für Jung und Alt mitgegründet. Im Olof-Palme-Haus wurde ihm am 17. Mai 2016 der Eduard-Bernhard-Preis durch Landesvorstandsmitglied Dr. Werner Neumann persönlich überreicht. Dr. Werner Neumann

Frankfurter Flughafen: Fluglärmobergrenze Es muss leiser werden! Das ist die Kernforderung des BUND in der Debatte um die Fluglärmobergrenze am Frankfurter Flughafen. Die Grenze der Belastbarkeit für die lärmgeplagten Menschen ist längst überschritten. Im September stellte der Hessische Wirtschaftsminister sein Konzept einer Fluglärmobergrenze vor. Der BUND positionierte sich dazu mit einem „10-PunkteBeschluss“ und forderte erneut eine rechtsverbindliche Lärmobergrenze. Die Flughafenerweiterung war eine Fehlplanung. Die Prognose eines schnell wachsenden Flugverkehrs hat sich als falsch erwiesen, die Zahl der Flugbewegungen stagniert. Der Ausbau hat zur Rodung wertvoller Wälder geführt und viele tausend Menschen wurden durch die An- und Abflugrouten der neuen Landebahn erstmals hohen Fluglärmbelastungen ausgesetzt.

Der Landesvorstand begrüßt das Konzept für eine Lärmobergrenze, weil damit der Versuch unternommen wird, wenigstens die möglichen Folgen weiterer Lärmzunahmen zu begrenzen. Allerdings fordert der BUND die Einführung einer rechtsverbindlichen Lärmobergrenze. Priorität hat für den BUND die Verringerung des nächtlichen Fluglärms. Ziel bleibt das vollständige Nachtflugverbot von 22 bis 6 Uhr. Weiterer Spielraum zur Lärmreduktion ergibt sich aus dem technischen Fortschritt und der konsequenten Verlagerung von Flügen auf die Schiene. Das beachtliche Potential zur Vermeidung von Kurzstreckenflügen hatte der BUND bereits 2014 in seinem „Konzept zur sofortigen Verlagerung von Kurzstreckenflugen am Flughafen Frankfurt am Main auf die Bahn“ dargestellt.

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Schützen, sanieren, sparen: BUND-Eckpunkte für den Leitbildprozess zur Wassernutzung Der vom Hessischen Umweltministerium initiierte Prozess, bei dem mit einer Vielzahl gesellschaftlicher Gruppen das „Leitbild für ein nachhaltiges Management der Wasserressourcen des RheinMain-Gebietes“ diskutiert wird, muss eine Korrektur in der Wasserpolitik des Landes Hessen bewirken und insbesondere Fehler der Vergangenheit korrigieren. Eine zukunftsfähige Wasserpolitik muss sich stärker an den grundlegenden Umweltaspekten orientieren, denn nur so kann auf Dauer sauberes Trinkwasser im Einklang mit der Natur und gesunden Wäldern gefördert werden. Der BUND hat deshalb ein EckpunktePapier für das neue Leitbild mit der Überschrift „Schützen, Sanieren, Sparen“ beschlossen. Besonders wichtig ist es, die Wasserressourcen vor chemischen Verschmutzungen zu schützen, die ökologischen Schäden der Grundwasserabsenkungen im Hessischen Ried endlich zu sanieren und die Wasserressourcen insgesamt sparsam zu bewirtschaften. Rohrleitungsverluste von über 20 Millionen Kubikmetern im Jahr müssen verhindert werden, Wassereinsparprogramme den Wasserbedarf senken. „Brunnensanierungen“ im gesamten Rhein-Main-Gebiet sowie die verstärke Nutzung von Rhein-Uferfiltrat z. B. zur landwirtschaftlichen Bewässerung können das Trink- und Nutzwasserangebot in Südhessen steigern. Sensible Naturräume dürfen hinsichtlich ihrer Beanspruchung für die Wasserversorgung nicht gegeneinander ausgespielt werden (Hessisches Ried, Vogelsberg, Burgwald). Zur Finanzierung der Maßnahmen fordert der BUND eine strikte Ausrichtung am Verursacherprinzip und die Einführung einer Grundwasserabgabe.

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Tierärztin und Buchautorin Anita Idel beim Jörg Nitsch

DER BUND HESSENWEIT AKTIV

Vorstandsthemen 2016

Parlamentarischer Abend im Hessischen Landtag Am 18. Mai 2016 fand der nunmehr zweite vom BUND Hessen gestaltete parlamentarischen Abend zum Thema „Böden schützen – Zukunft sichern“ statt. Abgeordnete und fachpolitische Sprecher*innen der Fraktionen CDU, SPD, Bündnis 90/Die Grünen, Die Linke und FDP waren der Einladung gefolgt. Landesvorstandssprecher Herwig Winter verdeutlichte, dass der ungebremste Flächenverbrauch eines der drängendsten Umweltprobleme der Industrienationen darstellt. Daher fordert der BUND die Hessische Landesregierung auf, ihren derzeitigen Zielwert beim Flächenverbrauch von 2,5 Hektar pro Tag in Anlehnung an die Ziele der Bundesregierung auf 1 Hektar pro Tag bis 2020 zu senken und eine schnellstmögliche Reduktion des Flächenverbrauchs auf Netto Null anzustreben. Als Hauptrednerin des Abends brach die Tierärztin und Mediatorin Anita Idel eine Lanze für die Förderung der Bodenfruchtbarkeit durch Rinderbeweidung. Als Autorin des Buches „Die Kuh ist kein Klima-Killer!“ sagt sie: „Nicht die Kuh gefährdet das Klima, sondern die industrialisierte Landwirtschaft“. Auch der nächste parlamentarische Abend ist bereits in Planung – im Jahr 2018 wird es vermutlich um die EULandwirtschaftspolitik gehen.

parlamentarischen Abend

Umweltlotterie Begrüßt hat der Landesvorstand die Umweltlotterie „GENAU“ in Hessen, deren erste Ziehung am 15. April 2016 stattfand. In anderen Bundesländern längst vorhanden, ist die Umweltlotterie in Hessen das Ergebnis langjähriger Bemühungen der Umweltverbände und insbesondere des BUND. Eine erfolgreiche Umweltlotterie verspricht neue und wichtige Finanzierungsmöglichkeiten für BUND-Naturschutzprojekte. Jeweils 5.000 Euro erhielten bereits diese vier Kreis- und Ortsgruppen für die zur Lotterie eingereichten Projekte: Der BUND Odenwaldkreis für seine Streuobstwiese in Hetschbach, der BUND Gießen für das Wildkatzenprojekt im Krofdorfer Forst, der BUND Marburg für sein Streuobstwiesen-Umweltbildungsprojekt und der BUND Hochtaunuskreis für den Rebhuhnschutz in der Feldflur. Zu drei Projekten zeigte das hr-Fernsehen schöne Beiträge in der Sendung „Alle Wetter“. Kritisiert wird vom Landesvorstand allerdings die technische Umsetzung durch die hessische Umweltministerin Priska Hinz. Obwohl die Naturschutzverbände die wesentlichen Motoren bei der Antragstellung und Durchführung förderwürdiger Naturschutzprojekte sein sollen, warten sie seit Monaten auf die Zusage, dass sie, wie in anderen Bundesländern üblich, in die Mittelvergabe eingebunden werden.


Beratung und fachliches Know-How Die Mitglieder der landesweiten Arbeitskreise bereiten Beschlüsse der Landesdelegiertenversammlungen vor und entwickeln in Absprache mit dem Landesvorstand politische Programme zu unterschiedlichen Themenkomplexen im Bereich Umwelt- und Naturschutz, Landschaftspflege, Landesplanung, Klimaschutz, Wasser, Verkehr etc. Sie greifen aktuelle Themen auf, nehmen dazu fachlich Stellung und erarbeiten Publikationen. Sie beraten fachlich die Landesdelegiertenversammlung, die Mitglieder des Landesvorstands und die Mitarbeiter*innen des BUND Hessen und unterstützen bei Bedarf durch Teilnahme an Gesprächen beispielsweise mit Behörden und anderen Institutionen. Nicht zuletzt beraten die Arbeitskreise die Kreis- und Ortsverbände. Der Kontakt zu den jeweiligen Arbeitskreisen auf Bundesebene wird durch regelmäßige Mitarbeit gewährleistet. Die Sprecherinnen und Sprecher der Arbeitskreise sind im Fachrat vertreten. www.bund-hessen.de > Über uns > Die Arbeitskreise

Fachgebiete und Sprecher*innen Sprecher AK Energie

AK Recht

Themenschwerpunkte: Energieeffizienz, Klimaschutz durch Erneuerbare Energien, Windkraft mit Artenschutz, Teilregionalpläne Energie, Dezentralisierung, Sektorkopplung Dipl.-Kaufm. Martin Krauß martin.krauss@bund.net

Themenschwerpunkte: Umweltrecht, insbesondere Immissionsschutz-, Gentechnik-, Wasser-, Berg-, Naturschutz-, Kreislaufwirtschafts-/Abfall-, Fachplanungs- und öffentliches Baurecht Rechtsanwalt Dirk Teßmer dirk.tessmer@bund-hessen.de

AK Landesplanung und Raumordnung

AK Verkehr

Themenschwerpunkte: Regionalplanung und Landesentwicklungsplanung Grischa Bertram grischab@gmx.net

Themenschwerpunkte: ÖPNV, Rad-/ Fußverkehre, Lärm-/Schadstoffemissionen, Bundesverkehrswegeplan, Großprojekte Wolfgang Schuchart wolfgang.schuchart@bund.net

AK Luft/Klima/Lärm

AK Wald

Themenschwerpunkte: Klimaschutz, Luftreinhalteplanung, Immissionsschutz und Gesundheit Prof. Dr. Lutz Katzschner lutz.katzschner@bund-hessen.de

Themenschwerpunkte: Waldentwicklung, Waldnutzung, ökologische Waldfunktionen Otto Löwer otto.loewer@bund.net

AK Stadtnatur

Themenschwerpunkte: Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie (WRRL), Grundwasserproblematik im Hessischen Ried, Versalzung im Hess. Kalirevier (WerraWeser), Fernwasserversorgung des RheinMain-Gebietes aus Mittelhessen Dipl. Biol. Dr. Reiner Plasa ak.wasser.hessen@t-online.de

Themenschwerpunkte: Städtische Lebensräume für heimische Tier- und Pflanzenarten (Blühflächen, Bäume, Dach-/Fassadengrün), Artenschutz (Vögel, Fledermäuse, Eidechsen, Insekten), Umweltbildung John Dippell john.dippell@bund-frankfurt.de Brigitte Martin brigitte.martin@bund.net Martin Neumann m-neumann-floersheim@t-online.de

DER BUND HESSENWEIT AKTIV

Arbeitskreise

AK Wasser

Fachrat

Prof. Dr. Lutz Katzschner lutz.katzschner@bund-hessen.de

Verbandsklagen Neue Arbeitskreise AK Ernährung

Der Arbeitskreis möchte die engen Zusammenhänge zwischen der Ernährung und dem Umwelt- und Naturschutz aufzeigen. Der Anteil der weltweit verursachten Treibhausgase aus der Viehwirtschaft ist mit mindesten 18 Prozent größer als der aus dem Verkehrsgeschehen und damit von enormer Bedeutung für Klima und Zukunft. Darüber hinaus gilt die industrielle Landwirtschaft als Hauptverursacher für das Artensterben - auch vor unserer Haustür. Durch unsere Arbeit wollen wir Kreis- und Ortsverbände sensibilisieren, informieren und motivieren. Darüber hinaus möchten wir auch im öffentlichen und politischen Raum unsere Einflussmöglichkeiten wahrnehmen. Wer Interesse hat mitzuarbeiten ist herzlich willkommen. Ulrike Schott, Am Frauenberg 64, 36251 Bad Hersfeld, Tel. 06621/6 58 32, ulrike-schott@gmx.de AK Altlasten

Die Bautätigkeit in Kommunen nimmt zu, selbst frühere Tabuflächen werden wieder aktiviert. Bei kontaminierten Flächen stellen sich Fragen wie: Welcher Betrieb stand früher auf dem Grundstück? Mit welchen Stoffen ist der Boden verunreinigt? Ist das Grundwasser belastet? Welche Sanierungsmethode soll angewandt werden? Werden die Bürger ausreichend informiert und geschützt? Die Initiatorinnen des AK haben in den vergangenen Jahren umfassende Erfahrungen und Informationen sammeln können und möchten dieses Wissen weiter geben. Der AK Altlasten soll für die Orts- und Kreisverbände Hilfestellung bei Fragestellungen im Zusammenhang mit kontaminierten Böden geben. Wir suchen BUND Mitglieder, die sich mit uns im AK Altlasten engagieren möchten. Claudia.Eisenhart@bund.net, Tel. 06171/9 16 00 56 und Cordula.Jacubowsky@bund.net, Tel. 06174/2 49 18 12

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DER BUND HESSENWEIT AKTIV

Landesgeschäftsstelle

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Landesgeschäftsstelle Michael Rothkegel Geschäftsführer Tel. 069/67 73 76-12 michael.rothkegel@ bund-hessen.de

Ulrike Karlheim Sekretariat, Verwaltung Tel. 069/67 73 76-10 ulrike.karlheim@ bund-hessen.de

Thomas Norgall Naturschutzreferent stellvertr. Geschäftsführer Tel. 069/67 73 76-14 thomas.norgall@ bund-hessen.de

Sven Prodöhl Finanz- und Lohnbuchhaltung Tel. 069/67 73 76-19 sven.prodoehl@ bund-hessen.de

Annette Strohmeyer Assistenz Geschäftsführung Tel. 069/67 73 76-15 annette.strohmeyer@ bund-hessen.de Akida Azizi Referentin für Öffentlichkeitsarbeit zum Gewässerschutz in Hessen Tel. 069/67 73 76-43 akida.azizi@bund-hessen.de Andrea Graf Projektleitung KWK-Kampagne Tel. 069/67 73 76-41 andrea.graf@bund-hessen.de

Susanne Schneider Projektmanagerin Naturschutz Tel. 069/67 73 76-16 susanne.schneider@ bund-hessen.de Wohlrad Lang Finanzen, Marketing, EDV Tel. 069/67 73 76-11 wohlrad.lang@ bund-hessen.de

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Maximilian Urschl Büroorganisation, Verwaltung Tel. 069/67 73 76-18 maximilian.urschl@ bund-hessen.de Monika Mischke Verwaltung, Versand Tel. 069/67 73 76-17 monika.mischke@ bund-hessen.de Stephan Hübner Jugendbildungsreferent Tel. 069/67 73 76-30 bundjugend.hessen@ bund.net Sabine Wolters Jugendbildungsreferentin Tel. 069/67 73 76-30 bundjugend.hessen@ bund.net Barbara Michalski Jugendbildungsreferentin Freiwilligenkoordinatorin Tel. 069/67 73 76-30 bundjugend.hessen@ bund.net, barbara.michalski@ bund-hessen.de

Professionelle Unterstützung für ehrenamtliches Engagement In der Landesgeschäftsstelle des BUND Hessen sind aktuell vierzehn Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit der fachlichen Arbeit, der Öffentlichkeitsarbeit, der Zuarbeit für den Landesvorstand, den Landesrat und den Fachrat, der Betreuung der Kreis- und Ortsverbände und der Mitglieder des BUND Hessen sowie der allgemeinen Verwaltung beschäftigt. Der BUNDjugend stehen drei Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zur Verfügung, die sich um das Seminar- und Freizeitenprogramm der BUNDjugend, die Zuarbeit für die Landesjugendleitung, die Betreuung der Kinder- und Jugendgruppen sowie die allgemeine Verwaltung kümmern. Unterstützt werden sie von einer FÖJlerin/einem FÖJler (FÖJ: Freiwilliges Ökologisches Jahr). Neue Mitarbeiterinnen für Gewässerschutz und KWK-Kampagne Im Jahr 2016 bekam die Landesgeschäftsstelle mit Akida Azizi und Andrea Graf fachliche Verstärkung: Akida Azizi kümmert sich vor allem um die Öffentlichkeitsarbeit zu den Salzeinleitungen durch den Kalibergbau in Nordhessens Werrarevier und zum Schutz der Wälder im Hessischen Ried, die durch die Grundwasserförderung bedroht sind. Andrea Graf organisiert die Kampagne zur Förderung der Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) in Hessen, die einen wichtigen Baustein in der Energiewende darstellt (siehe S. 28). Geschäftsstelle des BUND Hessen Geleitsstraße 14 60599 Frankfurt am Main Tel. 069/67 73 76-0


Einnahmen und Ausgaben 2016 Mitglieder im Web € 22.953 (2 %) BUNDjugend € 52.412 (6 %) Auflösung Rücklagen € 163.000 (17 %)

Spenden über Bundesverband € 272.666 (28 %)

Mitgliedsbeiträge € 381.051 (40 %) Einnahmen € 958.865

Förderbeiträge € 89.548 (9 %) Sonstige Einnahmen € 22.23 (2 %)

Fachprojekte und Fachpolitik € 244.621 (26 %)

Spenden Landesverband € 15.991 (2 %) Geldauflagen € 14.375 (2 %)

Zuführung Rücklage € 8.004 (1 %) Verwaltung/ Datenpflege € 99.448 (10 %)

Ausgaben € 958.865

Kommunikation € 213.761 (22 %)

Zuschüsse und Service Untergliederungen, Verbandsgremien € 317.666 (33 %)

DER BUND HESSENWEIT AKTIV

Finanzen und Mitgliederentwicklung

Mitglieder- und Fördererentwicklung 2016 Mitglieder am 31.12.2016: 27.604

Förderer am 31.12.2016: 2.851

31.000 30.000 29.000 28.000 27.000 26.000 25.000 24.000 23.000 22.000 21.000 20.000 19.000 18.000 17.000 16.000 15.000 14.000 13.000 12.000 11.000 10.000 9.000 8.000 7.000 6.000 5.000 4.000 3.000 2.000 1.000 0

1981

1992 1994 2002 2004 2006 2008 2010 2014 2016 2012 1996 1998 2000 1993 2001 1991 2003 1999 2005 2007 2009 2011 2015 1995 1997 2013

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DER BUND HESSENWEIT AKTIV

BUND-Geschäftsstellen in Hessen Der BUND ist mit seinen 23 Kreisverbänden und über 100 Ortsgruppen überall in Hessen vertreten – allerdings nicht immer mit einer eigenen Geschäftsstelle. Die meisten unserer aktiven Mitglieder organisieren die BUND-Aktivitäten per Home-Office.

Kreisverband Waldeck-Frankenberg Frankenberger Str. 12a 35066 Frankenberg Tel./Fax 06451/2 30 41 50 info@bund-waldeck-frankenberg.de www.bund-waldeck-frankenberg.de

Kreisverband MarburgBiedenkopf Krummbogen 2, 35039 Marburg Mo, Di, Do, Fr 9–13 Uhr Tel. 06421/67363 info@bund-marburg.de www.bund-marburg.de

Kreisverband Kassel Wilhelmsstr. 2, 34117 Kassel Mo 9–12.30 Uhr, Mi 14.30–18 Uhr Tel. 0561/1 81 58 bund.kassel@bund.net www.bund-kassel.de

Kreisverband Werra-Meissner Mangelgasse 19, 37269 Eschwege Do 18–19 Uhr und nach Vereinbarung Tel.|/Fax 05651/9 61 62 info@bund-wmk.de www.bund-wmk.de

Kreisverband Hochtaunus Bahnhofstr. 27, 61267 Neu-Anspach Di 14–17 Uhr, Do 15–18 Uhr und nach Vereinbarung Tel. 06081/9 85 78 00 Fax 06081/9 85 78 01 bund.hochtaunus@bund.net www.bund-hochtaunus.de

Kreisverband Darmstadt c/o Brigitte Martin Dreieichweg 11, 64291 Darmstadt Tel. 06151/37931 bund.darmstadt@bund.net www.bund-darmstadt.de

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Kreisverband Bergstraße Ludwigstraße 13, 64646 Heppenheim Di 18–20 Uhr Tel./Fax 06252/51 89 bund.bergstrasse@bund.net www.bund-bergstrasse.de

Landesverband Hessen Geleitsstraße 14 60599 Frankfurt am Main Tel. 069/67 73 76-0 bund.hessen@bund-hessen.de www.bund-hessen.de Kreisverband Frankfurt Kasseler Str. 1a, 60486 Frankfurt am Main Tel. 069/67 73 76-0 geschaeftsstelle@bund-frankfurt.de www.bund-frankfurt.de

Weitere Gruppen vor Ort finden Sie unter: www.bund-hessen.de > Kreis- und Ortsgruppen


B E I T R I T T S E R K L Ä R U N G

#

Werden auch Sie Mitglied im BUND! Hiermit erkläre ich meinen Beitritt zum Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND). (Mitgliedschaft im Landesverband Hessen und kostenloser Bezug des „BUNDmagazin“ sind enthalten.)

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Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland

FRIENDS OF THE EARTH GERMANY

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Bei Familienmitgliedschaft (mit Jugendlichen bis einschl. 16 Jahre) bitte ausfüllen:

Name des Ehepartners, Geburtsdatum

Name des 2. Kindes, Geburtsdatum

Einzelmitglieder (mind. € 50,–)

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Familien €_________ (Kinder bis 16 Jahre frei) (mind. € 65,–) Fördermitglied (mind. € 130,–)

€_________

Mitglied auf Lebenszeit €_________ (einmalig mind. € 1.500,–) Name des 1. Kindes, Geburtsdatum

Name des 3. Kindes , Geburtsdatum

Ich erteile dem BUND eine Einzugsermächtigung zur Abbuchung der Mitgliedsbeiträge ab Monat/Jahr: __________________________

Kto-Nr.:____________________________________

BLZ: _________________________ Bank: ________________________________________________ Datum: ______________________ Unterschrift: ___________________________________________

Vereine, Körperschaften, Firmen etc. auf Anfrage (mind. € 130,–)

€_________

Schüler/innen, Student/innen, Auszubildende (mind. € 16,–)

€_________

Reduzierter Beitrag für €_________ Erwerbslose, Kleinrentner, Alleinerziehende, Kinder (mind. € 16,–)


Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland Landesverband Hessen e.V.

FRIENDS OF THE EARTH GERMANY

Geleitsstraße 14, 60599 Frankfurt Tel. 0 69/67 73 76-0 Fax 0 69/67 73 76-20 E-Mail: bund.hessen@bund-hessen.de Homepage: www.bund-hessen.de

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An den

BUND Landesverband Hessen e. V. Geleitsstraße 14 60599 Frankfurt


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