BUNDmagazin 3. Quartal Heft 3 /2013
HESSENseiten Vertane Zeit – vertane Chancen
EDITORIAL
Nach fünf Jahren Schwarz-Gelb in Hessen sind engagierte Natur- und Umweltschützer enttäuscht Kaum Zeichen bei Klimaschutz, Energiewende und Ausbau der erneuerbaren Energien Prägend auch in Hessen war nach dem Super-Gau in Fukushima der Übergang vom unerledigten Top-Thema Klimaschutz hin zum Streit(?)-Thema Energiewende. Die Landesregierung veranstaltete 2011 einen Energiegipfel, wider Erwarten mit Ergebnissen, die fast einstimmig gebilligt wurden. Auch der BUND stimmte zu. Dann aber fehlten konkrete Umsetzungsschritte, messbare Erfolge blieben aus. Innerhalb der Landesregierung forderte die FDP einen gebremsten Ausbau der erneuerbaren Energien. Scheinheilig wurde die Kostenbelastung der Menschen ins Feld geführt, obwohl doch auf Drängen der FDP bundesweit mehr denn je Wirtschaftsunternehmen von den Mehrkosten zu Lasten der Verbraucher befreit wurden. Resultat: Hessen steht im Ranking der Bundesländer in Sachen Energiewende weit hinten. Es fehlt ein stimmiges Konzept und im Bereich Innovation muss Fehlanzeige gemeldet werden. Neue Ansätze – gar unterlegt mit Haushaltsmitteln – sind praktisch nicht zu finden. Wird immer noch ein Hintertürchen raus aus der Energiewende offen gehalten? Fehlanzeige bei Natur und Landschaft Fehlanzeige unter Schwarz-Gelb auch in den Bereichen Bewahrung von Natur und Landschaft, bäuerlicher Strukturen, nachhaltiger Wirtschaft im Wald und sparsamer Umgang mit Ressourcen. Andere Bundesländer übernehmen zwar auch nicht ganz die Erwartungen und Forderungen des BUND, sie sind aber oft deutlich aktiver im Naturschutz, in der naturschutzorientierten Landwirtschaftsförderung und setzen Pilotprojekte auf dem Gebiet des Naturschutzes um. Naturschutz in Hessen beschränkt sich weitgehend auf die Pflichtaufgabe der Umsetzung von Natura 2000, der FFH- und Vogelschutzrichtlinie. Hessentypisches, wie die Streuobstwiesen, wird kaum geschützt. Mittel zur Bewahrung und zur dauerhaften Pflege fehlen. Innovative Projekte in diesen Nutzungsbiotopen, die einen Schutz durch Nutzung zum Ziel haben, müssen weitgehend ohne staatliche Unterstützung auskommen.
Der BUND Hessen wünscht sich mehr Offenheit und Engagement seitens einer Landesregierung. Naturschutz darf nicht ständig nur negativ gesehen werden. Naturschutzbedingte Auflagen sichern den Menschen ein positives und lebenswertes Umfeld und erhalten die Artenvielfalt! Politische Mehrheit – Macht um der Macht willen? Die jetzige Landtagsopposition, SPD, GRÜNE und Die Linke, griff wiederholt BUND-Forderungen und -Positionen auf – im Ergebnis erfolglos. Der BUND wird auch die nächste Landesregierung an ihren Aussagen messen, egal von wem Anträge gestellt werden. So sind dem BUND Hessen noch die Koalitionsvertragsinhalte der nicht zustande gekommenen Regierung von SPD und GRÜNEN von 2008 präsent.
Wählen gehen! Uns, dem BUND, geht es um Ergebnisse, die für Alle sichtbar sind, vor Ort, in der hessischen Landschaft, in den Städten und Gemeinden, bei der Reduzierung der Luftschadstoffe und des Lärms sowie bei der Verbesserung der Situation unserer Gewässer. Die Messlatte liegt hoch, weil jahrelang zu wenig getan wurde, um eine intakte Natur, nachhaltiges Wirtschaften und eine klare, ergebnisorientierte Klimaschutzund Energiewendepolitik zu entwickeln und auf den Weg zu bringen. Am 22. September werden in Hessen sowohl der Landtag als auch der Bundestag gewählt. Wir wünschen uns von Ihnen, dass Sie von ihrem Wahlrecht Gebrauch machen und sich klar zu einer zukunftsfähigen und nachhaltigen Politik bekennen. Wir werden uns mit Ihnen für Natur, Umwelt und Menschen weiterhin unermüdlich einsetzen. Ihr Jörg Nitsch und Hermann Maxeiner Vorstandsmitglieder des BUND Hessen
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Jörg Nitsch, Vorstandsmitglied des BUND Hessen
Hermann Maxeiner, Vorstandsmitglied des BUND Hessen
BUND-Forderungen zur künftigen Politik in Hessen Der BUND Hessen empfiehlt den Wählerinnen und Wählern: Machen Sie von Ihrem Wahlrecht Gebrauch! Zum Vergleich mit den Wahlversprechen der Parteien bieten wir Ihnen auf den folgenden Seiten einige wichtige BUND-Forderungen an eine zukunftsfähige Landespolitik an. Vertiefende Informationen finden Sie auf den Internetseiten des BUND Hessen und des BUND-Bundesverbandes.
Ilka Deutschendorf
Martin Wegner/pixelio.de
LANDTAGSWAHL
Aktionsprogramm Energiewende
Fracking-Verbot
Die Energiewende ist eine wesentliche Voraussetzung, um die Kehrtwende beim Kampf gegen den Klimawandel zu schaffen. Bis 2020 müssen auch in Hessen 40 Prozent der Treibhausgasemissionen gegenüber dem Jahr 1990 reduziert werden, geschafft sind erst 15 Prozent.
Fracking ist eine Risiko-Technologie, bei der hochgiftige Chemikalien unser Grundwasser verseuchen können und der Pressdruck kleinere Erdbeben auslösen kann. Die Folgen, auch durch Abwässer, für den Gewässerhaushalt und die menschliche Gesundheit sind nicht vorhersehbar.
Der BUND fordert von der Landesregierung ein „Aktionsprogramm Energiewende“ mit konkreten Zielen und Umsetzungsschritten, um zu erreichen, dass beispielsweise der Stromverbrauch bis 2030 um fünfzig Prozent gesenkt und der Anteil der Erneuerbaren Energien an der Stromversorgung auf hundert Prozent bis 2030 gesteigert werden kann.
Der BUND fordert ein Verbot der Erkundung und Erschließung von Erdgasvorkommen mittels „Fracking“.
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Siegfried Baier/pixelio.de
LANDTAGSWAHL
Verkehrswende
Frankfurter Flughafen
Verkehrslärm macht krank und verringert die Wohnund Lebensqualität in hessischen Städten und Gemeinden. 50 Prozent der Bevölkerung fühlt sich häufig oder andauernd durch Lärm belästigt. An erster Stelle steht der Lärm durch Straßen- und Flugverkehr, aber auch der Schienenverkehr an stark befahrenen Strecken belastet die Anwohner erheblich.
Der Ausbau des Frankfurter Flughafens war ein schwerwiegender Fehler. Nach der offiziellen Lärmkartierung des Landes Hessen litten 2012 über 350.000 Menschen unter Fluglärm. Das sind 117.000 Menschen mehr als vor dem Ausbau im Jahr 2007. Der BUND Hessen setzt sich dafür ein, dass die Umweltbelastungen des Flughafens deutlich reduziert werden. Er fordert ein Nachtflugverbot von 22 bis 6 Uhr, eine deutliche Fluglärmreduzierung am Tag und eine umfassende Bürgerbeteiligung bei der Festlegung von Flugrouten.
Mit einem Anteil von rund 50 Prozent an den CO2Emissionen liegt der Verkehrssektor in Hessen deutlich über dem Bundesdurchschnitt. Gerade wegen des Flughafen Frankfurts, der zentralen Lage Hessens und des Wirtschaftsstandorts Frankfurt-Rhein-Main braucht Hessen eine Verkehrswende auf der Basis „Vermeiden, Verlagern, Verbessern“. Notwendig ist eine nachhaltige Verkehrspolitik, die Alternativen zu Flugzeug und Auto in den Vordergrund stellt.
Grundwasserbewirtschaftung im Hessischen Ried – Wälder in Südhessen retten
Henner Gonnermann
In Südhessen bahnt sich eine Umweltkatastrophe an. 30.000 Hektar Wald drohen abzusterben, 10.000 Hektar sind bereits akut gefährdet. Die wichtigste Ursache dafür ist die übermäßige Grundwasserentnahme seit Jahrzehnten. Fällt der schützende Waldmantel über dem Grundwasser weg, wird die Trinkwasseraufbereitung noch teurer. Der schon geschädigte Wald kann die üblichen Wasserschutzfunktionen nicht mehr erbringen. Die aufgelichteten, stark vergrasten Wälder verringern die Grundwasserneubildung und führen zu erhöhten Einträgen von Schwermetallen und Stickstoff in das Grundwasser. Der BUND fordert eine Grundwasseranreicherung zur Waldstabilisierung, die konsequente Durchsetzung der Verursacherhaftung und einen jährlichen Bericht zur Rettung der Wälder in Südhessen.
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Gary Roinson/pixelio.de
Hermann/pixelio.de Dieter Haugk/pixelio.de Angelika Wolter/pixelio.de
Das Leitbild des BUND für die Landwirtschaft ist der ökologische Landbau, weil er besonders sorgsam mit den natürlichen Ressourcen umgeht, den Tierschutz achtet, schädliche Umweltauswirkungen der landwirtschaftlichen Intensivproduktion vermeidet und deutlich weniger Klimagase verursacht. Hessen braucht eine Agrarwende, die dazu führt, den Anteil des Ökolandbaus bis 2020 auf 20 Prozent zu erhöhen und langfristig 100 Prozent Ökolandbau zu erreichen.
lmi/pixelio.de
In Hessen werden etwa 43 Prozent der Landesfläche landwirtschaftlich genutzt. Der Anteil, der ökologisch bewirtschaftet wird, liegt immerhin bei 10,5 Prozent und damit deutlich höher als im Bundesdurchschnitt. Dennoch ist auch in Hessen die Artenvielfalt durch die intensive Landwirtschaft massiv bedroht. Der Biozideinsatz auf den Feldern sowie der Antibiotikaeinsatz in manchen Ställen sind zu hoch, in manchen Gebieten ist das Grundwasser mit Nitraten und Pestiziden belastet.
Dieter Haugk/pixelio.de
Agrarwende für Landwirtschaft und Ernährung
Uwe Steinbrich/pixelio.de
Biologische Vielfalt Deutschland und Hessen haben sich zum Artenschutz verpflichtet. Die Artenvielfalt von Tieren und Pflanzen ist eine notwendige Voraussetzung für einen intakten Naturhaushalt. Diese über lange Zeiträume gewachsene Lebensgrundlage des Menschen ist jedoch durch die Folgen der intensiven und naturfremden Landnutzung beeinträchtigt. Gründe für den Artenverlust auch in Hessen sind Flächeninanspruchnahmen für Siedlungsund Verkehrszwecke, die Intensivierung der Landwirtschaft mit hohem Biozid- und Düngereinsatz sowie flächendeckende Stoffeinträge. In Hessen starben in den letzten 200 Jahren mehr als 140 Pflanzenarten aus, Brutbestände wie die des bodenbrütenden Kiebitzes sanken in den letzten 30 Jahren um 85 Prozent. Die Feldhamsterpopulation geht ebenfalls drastisch zurück. Die ursprünglich in den Gewässern des Vogelsberges, der Rhön, des Spessarts und des Odenwaldes verbreitete Flussperlmuschel gilt inzwischen als ausgestorben. Edelkrebs und Äsche finden sich heute nur noch in wenigen Gewässern. Joujou/pixelio.de
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Reduzierung des Flächenverbrauchs Die nicht vermehrbare Ressource Boden ist Standort für wertvolle Biotope ebenso wie für die land- und forstwirtschaftliche Nutzung. Böden sind Bestandteil der wesentlichen Kreisläufe des Naturhaushaltes, wie Stoff-, Energie- und Wasserhaushalt der Ökosysteme. Aufgrund ihrer Filter- und Puffereigenschaften haben Böden eine große Bedeutung insbesondere für den Schutz des Grundwassers. Böden sind wichtige Kohlenstoffspeicher und stehen im Austausch mit der Atmosphäre durch verschiedene klimarelevante Gase. Mit dem Aufbau und der Zersetzung organischer Substanzen haben Böden maßgeblichen Anteil am Klimageschehen. Der BUND fordert, den Flächenverbrauch von derzeit täglich 3,5 Hektar Bodenfläche für Siedlungserweiterungen, Gewerbegebiete und Verkehrsflächen schnellstmöglich auf Null zu senken.
Julia Beltz
Stärkung der direkten Demokratie
Der BUND fordert: die Erhöhung des hessischen Naturschutz-Haushaltes um 20 Mio €/Jahr, eine deutliche finanzielle Stärkung der „Stiftung Hessischer Naturschutz“ und Erweiterung um operative Aufgaben,
Bürgerinnen und Bürger wollen auch zwischen den Wahlen mitgestalten und mitentscheiden. Es ist längst überfällig, auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene mehr Demokratie zu wagen, anstatt Bürgerinnen und Bürger vor vollendete Tatsachen zu stellen. Der BUND fordert eine frühzeitige und ergebnisoffene Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern an Bau- und Planungsvorhaben sowie die Verbesserung der gesetzlichen Rahmenbedingungen für bürgerschaftliches Engagement auf Bundes- und Landesebene.
Info-Links zur Landtagswahl: www.bund-hessen.de
die Wiederaufnahme der NSG-Ausweisung,
www.bund.net > Kandidatencheck www.energiegipfel.hessen.de
die Aktualisierung der Natura 2000-Verordnung, eine aktive Begleitung der Ausweisung eines Biosphärenreservates (BSR) Rheingau/Wiesbaden, die Wiedereinführung der Naturschutzbeiräte bei den Oberen Naturschutzbehörden, die Anbindung der Nationalparkverwaltung und der Verwaltungsstelle des BSR an die Oberste Naturschutzbehörde, eine erneute Novelle des Waldgesetzes mit insbesondere zehn Prozent Prozessschutz auf der Staatswaldfläche als Umsetzung der Biodiversitäts-Strategie der Bundesregierung, einem Holzernteverbot in der Brut- und Setzzeit und der Umstellung des Staatswaldes auf FSC-Zertifizierung.
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LANDTAGSWAHL
VERKEHR
Arbeitskreis Verkehr
Hessische Verkehrspolitik – Auch im Nahverkehr hinten Teil 2: Überregionale Verkehre
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Jetzt für Tempo 30 unterschreiben: www.30kmh.eu
n den Regierungswahlprogrammen 2013 von Schwarz und Gelb vermutet man einen Rückfall oder besser: eine Fortschreibung des Leitbilds der „Autogerechten Stadt“ aus den 60er und 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Die massive Priorisierung des motorisierten Individualverkehrs (MIV) und nicht etwa der das Klima und die Umwelt schützenden Umweltverkehre (Bahn, Bus, Fahrrad- und Fußverkehr) sitzt programmatisch nach wie vor in den Köpfen der Verkehrspolitiker. Sie sprechen von der „Positionierung der Verkehrsverbünde im Rahmen der neuen Strukturen auf den Märkten“ und stilisieren den „gut funktionierenden öffentlichen Personennahverkehr“ und den Bund als einen „verlässlichen Partner der Kommunen“. Und das vor dem Hintergrund einer dramatischen Reduzierung von Mitteln durch den Bund im Umfang von 150 Millionen aus Regionalisierungsmitteln oder Mitteln des (auslaufenden) Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetzes. Die Revidierung des Hessischen Gesetzes über den ÖPNV und eine entsprechende Anhörung 2012 machten deutlich, dass seitens der Landesregierung nicht gegengesteuert wird. Eher reicht man willfährig solch eine massive finanzielle Einbuße an den ÖPNV und seine Nutzer weiter. Für alles andere als eine Förderung nachhaltigen Verkehrs spricht, wenn den Kommunen „Straferlasse“ gegen die Einrichtung von Tempo-30-Zonen oder -Abschnitten (so etwa in Marburg) angedroht, ausgesprochene Geschwindigkeitsbeschränkungen oder Fahr-
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verbote wieder gekippt (so etwa in Frankfurt) oder Kommunen nur mit Mühe die Einrichtung einer Umweltzone „erlaubt“ werden (so etwa in Wiesbaden). In Stellungnahmen zu diesem Änderungsgesetz in Sachen ÖPNV wie zum kürzlich neu aufgelegten Regionalen Nahverkehrsplan formulierte der BUND Forderungen zum Ausbau der umweltfreundlichen Verkehre. Nicht nur das Umweltbundesamt (UBA) oder der Sachverständigenrat für Umweltfragen fordern angesichts anhaltender Zunahme der klimaschädlichen Stoffe sowie der Flächenversiegelung auf hohem Niveau ein generelles Umdenken gerade in der Verkehrspolitik. Im Gegensatz zu positiven Entwicklungen bei CO2 in Industrie und Haushalten bleiben die Emissionen im Verkehrsbereich eher stabil oder steigen gar. Um solche CO2-Ausstöße ernsthaft reduzieren zu wollen, schlägt das UBA die Fortschreibung anspruchsvoller Emissionsgrenzwerte für Autos und Kleintransporter, eine Ausweitung des Angebots bei Bus und Bahn, eine verstärkte Förderung des Fahrrads, die Etablierung spritsparender Fahrweise sowie die Optimierung der Transportketten vor. Der BUND fordert ebenso mit Nachdruck die Ausweisung von Tempo-30-Bereichen, die Etablierung weiterer Umweltzonen, die Einrichtung intelligenter City-Logistik-Systeme und eine deutliche Optimierung der Radverkehrsachsen. Beim erneuten Blick in die verkehrspolitischen Versprechen der Parteien angesichts der anstehenden Wahlen in Land und Bund, gehört nicht eben viel Scharfsinn dazu, die in nachhaltiger Weise umwelt- und verkehrspolitisch aufgestellten Parteien zu erkennen. Angesichts der Bestandsaufnahmen sowie der Bekundungen zur kommenden Legislaturperiode fällt es leicht, den Schlussgedanken des Artikels aus dem Beitrag im vergangenen BUND Magazin schlicht zu wiederholen und zu unterstreichen: auch die Mitglieder eines politisch neutralen Verbandes verorten sich dort, „wo die Nachhaltigkeit regieren will“. Wolfgang Schuchart, M.A. und Sprecher des AK Verkehr des BUND Hessen
Cathy Brinkmann/pixelio.de
Wie in Teil 1 im BUNDmagazin 2-2013 zu überregionalen Verkehren in Hessen verweist der Bundesländerindex Mobilität auch hinsichtlich lokaler Verkehre Hessen auf den letzten Rang. Der Index fragte in seinem Kriterienkatalog grundlegende Aspekte wie Flächenverbrauch, Klimaentwicklung und Luftqualität ab, aber auch dezidiert die Situation des ÖPNV vor Ort und in der Fläche. Und sei es die Dichte der Liniennetze, die Intensität der Vertaktung oder so simple Anforderungen wie die Entfernung der Wohnung zur Bushaltestelle: hessischer Nahverkehr rangiert allemal auf dem hintersten Platz.
Maren Cornils/bauverein AG
jede Menge Gemüse – das alles wächst seit April im neuen Garten einer Grundschule in DarmstadtKranichstein. Der BUND unterstützte mit Workshop und tatkräftiger Hilfe die überaus interessierten und engagierten Lehrerinnen und SchülerInnen. bm
BUND Darmstadt
Stadtnatur – Kooperation mit Wohnungsunternehmen Ende 2011 begann die Kooperation des BUND Darmstadt mit dem größten Vermieter Südhessens, der bauverein AG. Blumenwiesen statt Einheitsgrün, blühende und fruchttragende Hecken zu schaffen für Schmetterlinge, Wildbienen, Vögel, Fledermäuse und Co. sind die Ziele. Balkone und Mietergärten können sozial und ökologisch aufgewertet werden. (Energetische) Sanierungen ermöglichen die Installation von Nisthilfen. Fassadengrün und Gründächer mildern die Folgen des Klimawandels in der Stadt. 100 Nistkästen Von den zunächst 100 im Frühjahr 2012 durch BUND-Mitglieder angebrachten Nistkästen für Meisen, Fledermäuse, Baumläufer, Rotschwänzchen und Mauersegler – davon 50 durch eine Behindertenwerkstatt mardersicher gefertigt – waren über die Hälfte sofort besetzt. Bunte Wiesen Eine Samenmischung für sonnige Flächen bietet seit diesem Jahr Nahrung für Schmetterlinge und Hummeln auf ausgesuchten Flächen. Durch weniger und anderes Mähen werden die Mehrkosten kompensiert und ein viel-
bauverein AG im Stadtgebiet 12.000 Wohnungen, 33 Hektar Rasenflächen, 11.000 Bäume, elf Kilometer (Formschnitt-) Hecken: Viel Potenzial, um mehr Natur in die Stadt zu bringen und gemeinsam etwas für Biodiversität und Klimaschutz zu tun, finden bauverein AG und BUND. Hierbei sind (private) Freiflächen von größter Wichtigkeit für die Biotopvernetzung. facher Wert für Natur und Mensch wird gewonnen. Hinweisschilder erläutern, was auf den „unordentlichen“ Flächen geschieht. Vorgartenhecke Beratend wirkte der BUND an der Neuanlage einer rund 300 Meter langen und bis 1,80 Meter hohen Vorgartenhecke an einer Haupteinfallstraße mit. Dort blühten in diesem Frühjahr bereits gelbe Kornelkirschen, rosarote Zierquitten, dunkelrote Blutjohannisbeeren, gelbe Mahonien sowie Europäische Pfaffenhütchen und Berberitzen, bald ergänzt durch bunt blühende Zwiebelpflanzen. Damit kommen Früchte und Nistplatz für Vögel und Nahrung für Hummeln und Bienen in diesen dicht besiedelten Bereich.
BUND Darmstadt
BUND startet OnlinePlattform für kommunale Bürgerbeteiligung Ab sofort können Bürgerinnen und Bürger, Initiativen und Verwaltungen eigene Bürgerbeteiligungs-Projekte für Natur und Umweltschutz in den Pilotregionen Erfurt, Darmstadt und Gütersloh eintragen. Der BUND Darmstadt ist mit dem Projekt „Zukunft des Stadtgärtnereigeländes in der Orangerie“ dabei. Auch können über die Plattform bereits bestehende BUND-Initiativen für mehr Bürgerbeteiligung unterstützt, kommentiert und über soziale Medien geteilt werden. Durch die Online-Plattform sollen kommunale Initiativen wie beispielsweise für mehr Natur in der Stadt oder Proteste gegen Ortsumgehungen gestärkt werden, um so den Druck auf kommunale Entscheidungsträger zu erhöhen. Die Plattform ergänzt die Online-Projektdatenbank des BUND, die derzeit weit über 500 lokale Naturschutzprojekte enthält. Die Testphase Bürgerbeteiligung dauert ein halbes Jahr. Niko Martin
Gesponserter Schulgarten Verschiedene Beerengehölze, ein Apfel- und ein Zwetschgenbaum, eine Kornelkirsche sowie allerlei Kräuter, Erdbeeren, Blumen und
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MAGAZIN
Mehr Infos: www.bunddarmstadt.de > Themen und Projekte > Stadtnatur > Bauverein bund.darmstadt@ bund.net
Mehr Infos: www.projekte. bund.net
AKTION
BUND-Stand auf dem Hessentag
Eva Netz
Schmetterlinge, Wildkatze und Unterschriften gegen Fracking
Übergabe von 10.000 Unterschriften gegen Fracking an die hessische Umweltministerin Lucia Puttrich, von links: Uwe Erbroth (BUND KV Kassel), BUND-Landesvorstandssprecher Rudolf Schäfer, Ministerin Lucia Puttrich, Jasmin Rauch (BUND Hessen)
Mitten inder „Klima-Meile“ vor der Kreisgeschäftsstelle des BUND Kassel in der Wilhelmsstraße 2 informierten die Aktiven nebst Landesvorstandssprecher Rudolf Schäfer beim diesjährigen Hessentag vom 14. bis 23. Juni über den ökologischen Hochwasserschutz, den effektiven Umgang mit Energie und das Wildkatzenprojekt des BUND. Ein schöner Blickfang waren die neuen Ausstellungsmaterialien zum Schmetterlingsschutz. Viele Tipps und kleine Tütchen mit Wildblumensamen für Vorgarten und Balkon lockten Besucher an. Nicht zuletzt wurden nebenbei mehr als 2000 Unterschriften gegen Fracking in Hessen und anderswo gesammelt.
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ber den großen Zulauf freute sich Rudolf Schäfer: „Der Standplatz in der Stadt war genau richtig. Wir haben den Eindruck, dass zu unseren Infostand auch viel interessiertes Fachpublikum kam.“ Werner Diehl vom BUND Kassel ergänzte: „Auch Vertreter von ortsansässiger Firmen wie Wintershall oder Viessmann besuchten uns am Stand. Durch die informelle Umgebung beim Hessentag ergaben sich sehr gute Gespräche wie beispielsweise mit einem Mitarbeiter von Wintershall über deren Erdgasförderung in anderen Bundesländern.“
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Gegen Fracking Gut vorinformiert zeigten sich die Standbesucher beim Thema unkonventionelle Erdgasförderung (Fracking). Anke Schütz vom BUND Waldeck-Frankenberg während ihres Dienstes am letzten Sonntag: „Die Leute kommen zum Stand, unterschreiben gegen das Fracking. Sie wissen sehr gut Bescheid, über das Internet und andere Medien sind sie fast alle gut informiert. Umso mehr sie wissen, umso mehr sind sie gegen diese Methode.“ Ein Besucher beim Unterschreiben: „So etwas wollen wir nicht bei uns! Sind die verrückt geworden? Die Politiker müssen das verbieten, sie sind von uns gewählt und sie müssen auf uns (die Wähler) hören und nicht auf die Industrie!“
10.000 Unterschriften übergeben Drei Tage vor Ende des Hessentages war die Hessische Umweltministerin Lucia Puttrich bereit, 10.000 vom BUND Hessen gesammelte Unterschriften gegen das Fracking entgegenzunehmen. Die BUND-Vertreter betonten, dass das Verweigern der Aufsuchungserlaubnis für das Gebiet „Adler South“ in Nordosthessen durch die Hessische Landesregierung nur ein erster Schritt in die richtige Richtung war.
SPD-Chef Thorsten Schäfer-Gümbel und der energiepolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion Timon Gremmels schauten freundlich vorbei, Grünen Bundestagsabgeordnete Nicole Maisch und ihre Landtagskollegin Monne Lentz ließen sich wie auch Willy van Ooyen und Marjana Schott von den hessischen Linken sehen. Rudolf Schäfer
AKTION
Ziel des BUND ist es, die Risikotechnologie Fracking in ganz Hessen zu verbieten. Der BUND erwartet zudem, dass die Landesregierung aktiv alle Möglichkeiten nutzt, um ein dauerhaftes Frackingverbot in Hessen und im Bund zu erreichen. So lange wird die Unterschriftensammlung gegen Fracking weitergehen.
Politik beim BUND-Stand
E. Blatt/Hessische Staatskanzlei
Der rege Standbetrieb zog auch wahlkämpfende Politiker an. Ministerpräsident Volker Bouffier sagte „Naturschutz ist wichtig, aber im richtigen Rahmen und manchmal müssen Kompromisse eingegangen werden.“ Für die BUND-Aktiven gibt es unter schwarz-gelb allerdings zu viele Kompromisse zulasten der Natur. Und es gibt Risiken wie beispielsweise beim Fracking, bei denen keine Kompromisse eingegangen werden dürfen. Der hessische Ministerpräsident Volker Bouffier im Gespräch mit BUND-Landesvorstandssprecher Rudolf Schäfer
Salz-Greenwashing Der Natur auf der Spur waren im traditionellen Naturschutzzelt des Hessentages nicht nur Naturschutzverbände, der Hessische Bauernverband, die Marketinggesellschaft „Gutes aus Hessen“ und die Landesvereinigung Milch sondern auch die K+S AG (vormals Kali und Salz AG). Leider war am K+S-Stand nicht zu sehen, dass sie an wirklich nachhaltigen Problemlösungen zur Vermeidung und Verwertung ihrer „Nebenprodukte“ arbeitet. „Für die Welternährung“, so ihr Slogan, können dann schon mal Grundwasser und Werrawasser nachhaltig versalzt, Trinkwasserbrunnen wegen des hohen Salzgehalts geschlossen und eine Salzabwässer-Pipeline in die Oberweser nebst einem 80 Hektar großen Industriesalzabwassersee im „Märchenland“ geplant werden.
Mehr Infos: Rudolf Schäfer rudolf.schaefer@ bund.net Tel. (0641) 2 30 41 50
Nein, Greenwashing mit großformatigen Bildern blühender Landschaften und Infos zur Rohstoffgewinnung und dem Kalibergbau nebst der Verarbeitung des Rohsalzes zu Düngemitteln war bei einem dieser Hauptsponsoren des Hessentags angesagt. „Ein Schlag ins Gesicht für Unternehmen und Organisationen, die sich ehrlich um den Schutz der Natur bemühen“, meinen der BUND Kassel und andere Naturschutzverbände dazu, dass Stadt und Land dem großen Auftritt von K+S ein ökologisches Deckmäntelchen bieten. Eine Besucherin bitter: „Ein netter Slogan – wenn K+S ihre Pläne umsetzt, dann können unsere Politiker sich wirklich auf die Spur der Natur machen, um zu sehen, wo sie denn geblieben ist. Hoffentlich merken das dann auch die Wähler der verantwortlichen Landesregierung.“ Rudolf Schäfer
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BUND Gelnhausen MAGAZIN
14. Umweltmesse ÖKO-TRENDS Fr, 30.8.2013: 12–20 Uhr Sa, 31.8. u. So, 1.9. 2013: 10–19 Uhr 63571 Gelnhausen-Meerholz Am Viadukt 12
Friedhofsvasen – Todesfallen für Amphibien Mehr Infos: BUND KV Wetterau Jürgen Hutfiels Tel. (06033) 97 07 10 Juergen.Hutfiels@ t-online.de www.wetteraukreis. bund.net
Mehr Infos: www.oeko-trends.de www.bund.net/ gelnhausen
Es war ein Zufall – Simon, ein Rockenberger BUND-Mitglied, war dabei, das Grab seines Vaters zu pflegen, als er beim Ausleeren der in der Grabeinfassung eingelassenen nahezu ebenerdigen Blumenvase mehrere Kröten entdeckte. Diese waren wohl in den letzten Wochen über das Grab gehüpft, in die Öffnung der Vase gefallen und sind nicht mehr heraus gekommen. Vier der Tiere waren bereits tot, drei überlebten. Besonders tragisch ist in diesem Fall, dass es sich um Wechselkröten handelt, die nach dem Bundesnaturschutzgesetz streng geschützt und auf der Roten Liste der Amphibien als gefährdet eingestuft sind. Bei einem kurzen Rundgang über den Friedhof war zu erkennen, dass viele der in den letzten Jahren angelegten Grabstellen mit diesen eingelassenen Vasen ausgestattet sind. Der BUND wird das Thema gemeinsam mit dem Amphibienbeauftragten des Wetteraukreises erörtern, um eine Lösung zu finden, die das unsinnige Sterben der Tiere in Vasen auf Friedhöfen verhindert. Der BUND hofft, dass die Steinmetzbetriebe keine Gräber mit eingelassenen Vasen mehr
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anbieten. Alternativ müssten – auch überregional – die Städte und Gemeinden in ihren Friedhofssatzungen entsprechende Vorkehrungen treffen. Bereits seit Jahren weisen die Umweltverbände in Deutschland darauf hin, dass ungesicherte Kellerschächte und Gullys den Tod vieler Amphibien bedeuten, die dort hineinfallen und verhungern. Diese Gefahr kommt jetzt hinzu. Daher: Der BUND bittet, beim Gang über Friedhöfe auf in den Boden oder die Einfassung eingelassene Vasen oder sonstige tiefe glatte Kuhlen zu achten. Diese stellen nicht nur Todesfallen für Amphibien, sondern auch für Kleinsäuger, Eidechsen sowie Käfer und andere Insekten dar. Um zu verhindern, dass Tiere zu Schaden kommen, kann in diesem Fall die Vase entweder sofort mit einem passenden Deckel oder Gefäß verschlossen, oder – als erster Behelf – dicht mit Zweigen gefüllt werden, damit Tiere wieder heraus kommen. Ein kleiner Hinweiszettel an die Grabpflegenden ist dabei hilfreich. Jürgen Hutfiels
IMPRESSUM
BUND Wetterau
Die vom BUND und der Stadt Gelnhausen gemeinsam veranstaltete Messe bietet wieder eine bunte Vielfalt: Neuigkeiten zur Nutzung alternativer Energiequellen, Energiesparvorschläge, diverse Produkte und Dienstleistungen, die geeignet sind, die Umwelt zu schonen unseren Wirtschaftsund Lebensstil zukunftsfähiger zu gestalten. Schirmherrin ist in diesem Jahr die BUND-Ehrenvorsitzende Angelika Zahrnt. Die Veranstaltung ist als Beitrag zur UN Dekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ anerkannt. Am BUNDStand wird die Energiewende in Bürgerhand und der Erhalt der Artenvielfalt thematisiert. Ein Kinderprogramm am Samstag und Sonntag garantiert Familenfreundlichkeit. Stephan Consemüller
Herausgeber: BUND Hessen e.V., Ostbahnhofstraße 13, 60314 Frankfurt a. M., Tel. (069 ) 67 73 76-0 www.bund-hessen.de und www.facebook.com/BUND.Hessen Redaktion: Brigitte Martin (namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder.) Layout und Satz: Julia Beltz SPENDENKONTO: BUND Hessen, Konto-Nr. 369 853 , Frankfurter Sparkasse, BLZ 500 502 01 NEWSLETTER: Abonnement unter www.bund-hessen.de/newsletter
Herbst-Interaktiv-Treffen (HIT) mit Jugendvollversammlung (JVV) 27.– 29. September 2013 in Bad Nauheim • für alle unter 27 Jahren • kostenlos JVV: Sonntag, 29. September ab 10 Uhr
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Traditionell ist dies unser Planungs- und Aktionswochenende. Doch dieses Jahr wird der Schwerpunkt auf der zweiten Jugendvollversammlung (JVV) des Jahres liegen, da wir unseren Turnus wechseln möchten. Denn die Jugendvollversammlung soll zukünftig immer im Herbst liegen. Dort wird die Landesjugendleitung gewählt und der Haushalt beschlossen. Außerdem sollen das Veranstaltungsprogramm und die Aktionsschwerpunkte für das kommende Jahr diskutiert und verabschiedet werden. Und das Schöne ist: alle BUND-Mitglieder bis zum vollendeten 27. Lebensjahr können mitreden und mitbestimmen! Deshalb bist auch du s a uf ganz herzlich zum uen un e, Wir fre e – Leut HIT und zur JVV u e n h c au d viele – eingeladen! men un
die kom chen! mitmis
Infos und Anmeldung: BUNDjugend Hessen, Ostbahnhofstr. 13, 60314 Frankfurt Tel. (069 ) 67 73 76 30 oder per E-Mail: bundjugend.hessen@bund.net.
Tagesordnung der JVV Herbst 2013: Begrüßung durch die Landesjugendleitung, Feststellung der Stimmberechtigten Wahl der Versammlungsleitung Feststellung der satzungsgemäßen Einladung Bestätigung des Protokolls der JVV am 17.02.2013, Wahl eines/r Protokollant/in Berichte: 1. Landesjugendleitung 2. Freizeiten/Veranstaltungen/Aktionen 3. Landesgeschäftsstelle 4. Haushalt Zwischenstand 2013 5. Kassenprüferinnen Entlastung der Landesjugendleitung Wahlen: 1. Landesjugendsprecher/innen, 2. Beisitzer/innen 3. Landes- und Bundesdelegierte 4. Kassenprüfer/innen Vorstellung und Beschluss des Haushalts 2013, Entwurf Haushalt 2014 Anträge Ende der Versammlung gegen 13.00 Uhr
BUNDjugend aktiv
Aktionstag Urbane Mobilität Endlich mal ohne Auto-Stress klimaneutral durch die Stadt! Das war die Idee für das Jahresprojekt unseres FÖJlers Jean, die am Samstag, den 15. Juni 2013 mit einer Mobilitäts-Tour ihre Umsetzung fand. Gut 50 Klimafreunde fanden sich am Treffpunkt ein, um von der Polizei begleitet freie Mobilität in Frankfurt zu erleben. Vor allem mit dem Rad unterwegs starteten wir an der Bockenheimer Warte, um dann nach Sachsenhausen und schließlich an der alten Oper vorbei nach gut 10 Kilometern zurück nach Bockenheim zu fahren. Mit Polizeibegleitung war das Ganze sehr entspannt und ohne Konkurrenz zum sonst üblichen Autoverkehr. Musik hat nicht nur unsere Stimmung beflügelt, sondern auch jede Menge Aufmerksamkeit von Passant/innen erzeugt.
„Super stark und gerne wieder!“, so dass Resumee aller Mitfahrerinnen und Mitfahrer beim Aktionstag Urbane Mobilität
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Rike/pixelio.de
Mehr Infos: www.donnerstagveggietag.de
Das Jahresprogramm für Kinder und Jugendliche und das Fortbildungsangebot für TeamerInnen/ GruppenleiterInnen gibt es als Pdf auf der Homepage oder als kostenlose Papierflyer
Ein gemütliches Picknick in der Innenstadt von Gießen war Anfang Juli die erste Werbeaktion für einen Veggie-Day in Gießen. Ein Aktionsbündnis hatte auf Initiative der örtlichen GreenpeaceGruppe zusammengefunden, um den Veggie-Day auch in Gießen einzuführen. Mit dabei die BUNDjugend mit ihrer „FleischKiste“ zum Thema Massentierhaltung und etlichen Broschüren zum Thema. Die Mitglieder der verschiedenen Gruppen hatten Salate, Snacks, Brot und Süßspeisen mitgebracht, alles natürlich vegetarisch oder vegan. Mit Decken wurde aus dem Standumfeld schnell ein gemütlicher Picknickplatz. Viele Passanten hielten neugierig an und informierten sich am Stand oder nahmen eine Kostprobe. Die globale Kampagne „Donnerstag ist Veggie-Tag“ hat der VEBU (Vegetarierbund Deutschland) 2010 in Deutschland aufgegriffen. Sie soll Schulen, Kitas, Restaurants oder Betriebskantinen ermuntern, donnerstags überwiegend vegetarische Gerichte anzubieten und zu bewerben. 30 Städte haben den Veggie-Tag bereits umgesetzt, darunter in Hessen Marburg und Wiesbaden. Denn für eine überwiegend vegetarische Ernährung gibt es viele gute Gründe: Klimaschutz, die Verschwendung von Fläche für den Anbau von Futtermitteln oder gesundheitliche Vorteile, die eine vegetarische Ernährung mit sich bringt.
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BUNDjugend Hessen Ostbahnhofstr. 13, 60314 Frankfurt Tel. (069 ) 67 73 76-30 bundjugend.hessen@bund.net www.bundjugendhessen.de
12 Hessen-Seiten im BUNDmagazin [3-13]
Ole Schnepel/Greenpeace Gießen
„Eat-in“ – Werbung für den Veggie-Day in Gießen
„Eat-in“ in Gießen (0ben) und junge Naturforscherinnen (unten)
Kinder
NaturforscherEntdeckungsreise im Mai Dieses Jahr fand das Naturforscher-Wochenende bereits Anfang Mai statt. Wieder hatten wir die idyllisch gelegene Steinesmühle angemietet, um von dort aus Wiese, Wald und Bach zu erforschen. Samstagvormittag waren die 15 Kinder mit Begeisterung dabei, die Aufgaben der Rallye in den verschiedenen Biotopen zu lösen. Das Team, bestehend aus Charly, Pascal und Sabine, unterstützte beim Forschen und Entdecken. Am Nachmittag standen kreative Workshops auf dem Programm:
Filzen, die Bearbeitung von Speckstein und Basteln von Traumfängern. Danach wurden die Stöcke für das Stockbrot geschnitzt und das Lagerfeuer angezündet. Mit einer Runde Werwolf beschlossen wir den Abend. Am Sonntag nahmen wir den Bach und seine Lebewesen gründlich unter die Lupe. Dabei durften die Ausflüge mit dem Boot natürlich nicht fehlen. Das letzte Mal konnten wir auf der überdachten Veranda bei schönem Wetter ein leckeres Mittagessen schmausen – wie immer haben die Kinder bei der Zubereitung der Mahlzeiten geholfen und waren durchweg vom vegetarischen Essen angetan.
Naturtagebuch 2013 Achtung! An alle Naturforscher und Naturforscherinnen bis 12 Jahre: Bald endet das diesjährige Naturforscherjahr. Ihr habt hoffentlich über viele Beobachtungen und spannende Erlebnisse zu berichten. Bitte schickt eure Naturtagebücher bis zum 31. Oktober 2013 an die BUNDjugend. Manfred Mistkäfer ist schon ganz gespannt auf viele tolle Einsendungen!