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Pflanzenporträt: Kornelkirsche

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Medien und Reisen

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PFLANZENPORTRÄT

KORNELKIRSCHE

Foto: Harald Biebel/AdobeStock

IRMELA FISCHER

Die Autorin arbeitet selbstständig als Naturbegleiterin und Umweltpädagogin. Sie bietet auch für den BUND Naturschutz und das NEZ Allgäu Exkursionen und Kräuterwanderungen an.

Sie sind eine der ersten Nahrungs-

quellen für Insekten: die zierlichen Trugdolden der Kornelkirsche, die schon ab Ende Februar nicht nur Pollen, sondern auch den ersten Nektar lange vor dem Blattaustrieb bieten. Im Spätsommer reifende Früchte sind wichtige Nahrungsquelle für Vögel und Kleinsäuger.

Ob von kleinen, goldgelben, schwach nach Honig duftenden Blüten übersät, ob mit glänzenden, am Rande welligen Blättern, die sich orange färben, mit länglichen roten Früchten behangen oder im Winter mit rundlichen Blütenknospen: Dieser breitbuschige Strauch oder Baum ist ganzjährig eine Augenweide.

Die Kornelkirsche liebt sonnige Standorte, ist langlebig und anpassungsfähig. Natürliche Vorkommen gibt es nur noch Ein Strauch, der als Artenschutzhecke, Versteck und Brutplatz dient und dessen buschiges Wurzelsystem erosionsgefährdete Böden befestigt – die Kornelkirsche ist ein Alleskönner in Sachen biologischer Vielfalt!

wenige – auf ihrem Platz wächst jetzt Wein. Ihr Holz war früher als härtestes einheimisches Holz sehr begehrt: genutzt für Waffen, Werkzeuge, Kämme, Leitersprossen, Pfähle, für den »Ziegenhainer« Wanderstock, mit dem heute noch Gesellen auf die Walz gehen.

Erste Funde gibt es aus Kreidezeit und Tertiär, in Pfahlbauten der Stein- und Bronzezeit. Romulus soll die Grenzen von Rom mit dem Holz abgesteckt haben, und viele Kerne wurden in Tontöpfen gefunden. Hinweise auf Nahrung, Tierfutter oder Schutzzauber? Gesichert ist, dass man die Rinde zum Gerben und Färben, das Holz für den Bogen der Gusle, einem Streichinstrument des Balkans, und Zweige als Glücksbringer in Südosteuropa verwendet hat.

Die Vitamin-C-haltigen Früchte sind sehr gesund und finden als Saft, Marmelade, unreif eingelegt als »falsche Oliven«, als Schnaps (»Dirndlbrand«) oder Likör (»Dernovka«) sowie die Samen geröstet als Kaffee-Zusatz Verwendung. Schon Hildegard von Bingen hat die zusammenziehende und entzündungshemmende Wirkung geschätzt – nutzbar als Bäder gegen Gicht, Wundsalben, Tees gegen Durchfall und Fieber. Und ein Tipp für frostsicheres Gärtnern: Rosen nicht vor der Blüte der Kornelkirsche schneiden.

Wie viel Reichtum kann uns dieses Gehölz auch heute noch bescheren!

EUROPÄISCHE KORNELKIRSCHE

(Cornus mas)

Foto: fotogerstl/AdobeStock Gelber Hartriegel (wegen der Farbe der Blüten), nicht verwandt mit der Kirsche (Prunus, Rosengewächs), steinfruchtartige Scheinfrucht mit zwei Samen, essbare Zuchtformen mit größeren Früchten auch winterhart, resistent gegen Hitze, Trockenheit und Schädlinge, ökologisch bedeutsam und bestens geeignet zur Heckenpflanzung. Achtung: Bei Personen mit sensibler Haut sind Hautreizungen durch die Blatthärchen möglich!

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