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Nach dem Klimagipfel

NACH DEM KLIMAGIPFEL

TATEN STATT WORTE!

Foto: B. Obayanju/FoE Nigeria

Demonstration zum Klimagipfel in Glasgow, unter den »Friends of the Earth International« auch unsere Autorin Susann Scherbarth (vorne, zweite von links)

Im November fand in Schottland die jüngste UN-Klimakonferenz statt. Der BUND und sein Netzwerk »Friends of the Earth« forderten vor Ort mehr Klimaschutz und mehr Gerechtigkeit bei der weltweiten Bewältigung der Klimakrise.

Im November traf sich die internatio-

nale Staatengemeinschaft in Glasgow, um abermals über die Bekämpfung der Klimakrise zu beraten. Leider wurde schon vorher deutlich: Die nationalen Pläne und die tatsächlich umgesetzten Maßnahmen zum Schutz des Klimas reichen hinten und vorne nicht aus.

Auch sechs Jahre nach Inkrafttreten des Pariser Klimaabkommens befinden sich die allermeisten Staaten noch fernab vom Pfad zu (maximal) 1,5 Grad Erderwärmung. Nur wenn die Staatengemeinschaft diesen Pfad beschreitet, kann sie gefährliche Kipppunkte vermeiden, die das Leben auf der Erde für immer verändern würden.

Und obwohl die Folgen der Klimakrise immer spürbarer werden, beließ man es auch in Glasgow lieber bei medienwirk- samen Ankündigungen, statt wirklich den CO2-Ausstoß zu senken.

HOHE HÜRDEN

Die Ergebnisse des Gipfels enttäuschten: zu schwache Regeln für den Emissionshandel; kein Geld für arme Länder, um mit den Folgen der Erderwärmung fertigzuwerden. Und außerdem schwächte man Grundprinzipien der Vereinten Nationen wie Fairness und (die gemeinsame, aber differenzierte) Verantwortung. Zwar ist die Verringerung des Kohleabbaus erwähnt, das generelle Ende fossiler Brennstoffe aber nicht entschlossen eingeläutet.

Nach 27 Jahren weltweiter Klimakonferenzen wissen wir: Ein Systemwandel passiert nicht von alleine. Die globale Zivilgesellschaft muss auf allen Ebenen darauf pochen, dass den Worten entsprechende Taten folgen.

Umweltverbänden und anderen Akteuren wird allerdings bis heute der Zugang zu wichtigen Verhandlungen erschwert. So konnten – auch wegen der ungerechten Verteilung der Corona-Impfstoffe und hoher Visa-Hürden – viele Menschen aus dem globalen Süden nicht am Klimagipfel teilnehmen.

FÜR EIN SOFORTPROGRAMM

Als BUND sehen wir uns hier in einer doppelten Verantwortung. Zum einen wollen wir dafür sorgen, dass die Zivilgesellschaft besser beteiligt wird, wenn nationale Klimaschutzpläne erarbeitet und umgesetzt werden. Konkret arbeiten wir für dieses Ziel derzeit mit Partnern in Georgien, der Ukraine und Kolumbien zusammen (www.bund.net/iki-projekt).

Zum anderen erinnern wir unsere eigene Regierung immer wieder an ihre historische Verantwortung im Kampf gegen die Klimakrise. Nötig ist ein Sofortprogramm für den Klimaschutz, angepasst an das 1,5Grad-Ziel. Nur so wird der Pfad zu einem Systemwandel für alle Betroffenen klar.

Auch im laufenden Jahr werden wir uns lautstark für mehr Beteiligung und Gerechtigkeit einsetzen, ob anlässlich neuer Warnungen des Weltklimarates, des G7Treffens in Bayern oder der nächsten Klimakonferenz in Ägypten. Wir freuen uns über Ihre Unterstützung! Susann Scherbarth, Celia Wicher

Susann Scherbarth kommt von »Friends of the Earth Europe« und betreut für den BUND nun die internationale Klimapolitik. Celia Wicher arbeitet für das erwähnte IKI-Projekt.

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