13 minute read

Reise

UMWELTFREUNDLICH REISEN

AUF DER SPUR DES WANDELS

i

Aufgrund der Pandemie-Situation kann es zu Einschränkungen bei Reisen kommen. Aktuelle Informationen dazu finden Sie unter: www.bund-reisen.de

Eine neue TrekkingReise führt in die Gletscherwelt der Hohen Tauern – und zu den Folgen

der Erderwärmung. Ein unvergessliches Erlebnis: Wandern in der Gletscherwelt der Hohen Tauern

Ob wir Menschen nun Almen, Schnee-

hänge oder Felsen suchen – meist verstehen wir die Alpen als Erholungsregion, als Landschaft, in der wir uns selbst wiederfinden wollen. Dabei ist diese Bergwelt in erster Linie das Zuhause einer Flora und Fauna, die sich an extreme Bedingungen angepasst hat, seien es Flechten, Blumen, Vögel oder Säugetiere.

Dazu sind die Alpen Wetterscheide zwischen Nord und Süd und das »Wasserschloss« Europas. Doch so majestätisch die Bergwelt ist, so sensibel reagiert sie auf die Erderwärmung. Dieses Spannungsfeld bildet den inhaltlichen Boden, auf dem die neue BN-Reise angelegt ist. Wir wandern einen Bogen durch eine der schönsten Regionen der Alpen, die Hohen Tauern, und erkunden ihr Ökosystem.

Wir starten am Fuße des Großglockners und seinem Gletscher, der Pasterze. Ein Ranger erklärt uns die Kräfte, die hier gewirkt haben. Nach zwei Tagen suchen wir stillere, kargere Höhen auf. Die Wanderung durch das einsame Leitertal bringt uns durch verschiedene Vegetationszonen bis weit oberhalb der Baumgrenze.

Endlich taucht die Glorer Hütte auf. Hier oben, auf über 2600 Metern, übernachten wir und genießen die Abgeschiedenheit. Entlang des geomorphologischen Lehrpfades, der an der Hütte beginnt, steigen wir am nächsten Morgen ab nach Kals. Von dort erreichen wir mit dem ÖPNV bequem das Matreier Tauerntal. Entlang des »Gletscherschaupfad Innergschlöß« unterhalb des Schlatenkees befassen wir uns mit der Entstehung und der Geschichte der Region.

Nach einem steilen Anstieg entlang eines Wasserfalles staunen wir über die Formen des Gletscherschliffs, den Abertausende Tonnen vom Wasser verschobenes Gestein geformt haben. Wir rasten an zwei einzigartig schönen Seen, dem Salzbodensee und dem »Auge Gottes«. Von hier aus fällt der Blick auf die prachtvolle, weiße Kuppe des Großvenediger. Wir sehen aber auch hier, mit welcher Geschwindigkeit sich die Eispanzer bereits zurückziehen.

Über einen einstigen Saumpfad erreichen wir am Folgetag die St.-Pöltner-Hütte. Die ökologisch geführte Hütte wurde mit dem Umweltgütesiegel des Alpenvereins ausgezeichnet. Hier befassen wir uns mit dem Thema nachhaltiges Hüttentrekking. Wie schwierig ist es, hier oben Warmwasser herzustellen? Abfall zu entsorgen? Wie kann Wandern in Zukunft aussehen? Darin liegt die Idee dieser Reise: Wir stellen uns dem unbequemen Thema Erderwärmung, aber wir tun es in Gemeinschaft, in Solidarität mit anderen Menschen, denen die Berge am Herzen liegen, und mit der Freude an einer faszinierenden Landschaft. Begleitet werden wir von der ausgebildeten Wanderführerin Karin Haslböck, die sich seit Langem mit der Schönheit und Verletzlichkeit der alpinen Welt befasst. Lucia Vogel

REISETERMINE

1. – 7. Juli 2022 19. – 25. August 2022

Infos zu Reisepreis und Anmeldung

BUND-Reisen, ReiseCenter am Stresemannplatz, Stresemannplatz 10, 90489 Nürnberg, Tel. 09 11/5 88 8820, www.bund-reisen.de

BN AKTIV + NAH

ERSTKLASSIG!

Beim Festakt in Bayreuth übereichte Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber (li.) die Auszeichnung an Hubert Weiger, hier mit seiner Ehefrau Gertrud.

Für sein jahrzehntelanges Wirken im Natur- und Umweltschutz bekam der BUND- und BN-Ehrenvorsitzende Hubert Weiger Mitte November das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse überreicht.

Foto: Bayerisches Umweltministerium

Der langjährige Vorsitzende auf bayerischer (2002 bis 2018) und Bundesebene (2007 bis 2019) freute sich über die Ehrung: »Sie ist eine Auszeichnung auch für diejenigen, die mich auf meinem Weg begleitet haben. Unsere Lebensgrundlagen und die Schönheit der Natur zu bewahren, ist wichtiger denn je. Ich wünsche den jetzigen und nachfolgenden Generationen viel Kraft und Erfolg für diese schwere Aufgabe.«

Hubert Weiger war seit Beginn der 1970er Jahre daran beteiligt, den BUND Naturschutz in Bayern zu einem schlagkräftigen Umweltverband aufzubauen. 1975 gehörte er zu den Gründern des BUND. Der Forstwirt ist unter anderem Honorarprofessor für Naturschutz und nachhaltige Landnutzung an der Uni Kassel und vertritt den BUND seit 2013 im Rat für Nachhaltige Entwicklung. Der ganze Verband gratuliert zu dieser rundum verdienten Auszeichnung!

SEGELN FÜR DEN NATURSCHUTZ

Bald wird es auf dem Tegernsee wieder zu sehen sein: ein Boot mit einem Segel, das in leuchtenden Farben gefährdete Arten wie Feuerfalter, Wiedehopf und Gartenschläfer zeigt.

An Bord ist Wolf Stadler, ehemaliger Segelweltmeister und BN-Mitglied mit einem großen Herzen für die Natur. Er hatte im vergangenen Jahr die Idee, auch beim Segeln auf die Gefährdung vieler Arten aufmerksam zu machen. Unterstützung bekam er dabei von der Künstlerin Agnes Wieser. Beide stammen aus Bauernhöfen und sind mit Tieren und Pflanzen aufgewachsen. Dieses gemeinsame Interesse führte zu der Idee, Aufmerksamkeit für die bedrohte Natur zu wecken. Anhand der Roten Liste bedrohter Arten wählten sie Motive aus, die Agnes Wieser dann auf das Segel malte. Auf den putzigen Gartenschläfer wurde Stadler durch die BN-Aktion »Auf der Suche nach dem Gartenschläfer« aufmerksam.

Der BUND Naturschutz sagt danke für diese kreative Unterstützung für die Anliegen des Artenschutzes!

BN-Vorsitzender Richard Mergner (re.) übereicht die Karl-Gayer-Medaille an Preisträger Hubert Heinl.

Foto: Ralf Straußberger

AUSGEZEICHNETE WALDWIRTSCHAFT

Der BUND Naturschutz hat den Förster Hubert Heinl mit der Karl-Gayer-Medaille ausgezeichnet. Es war das 36. Mal, dass der BN diese Ehrung für besondere Verdienste um naturnahe Waldbewirtschaftung vergeben hat.

Durch seine Arbeit im Forstbetrieb Sonthofen hat Heinl zum Schutz der Weißtanne und dem Artenschutz beigetragen. Trotz der schwierigen Rahmenbedingungen konnte der Förster im Berg- und Schutzwald für eine Waldverjüngung sorgen. Er reduzierte durch konsequente Jagd die Wildbestände, die das Heranwachsen neuer Bäume verhindern.

Auch zeigt Hubert Heinl durch Habitatschutz Einsatz beim Erhalt des bedrohten Auerhuhns. Im Bereich der Moore leistet er ebenfalls einen wichtigen Beitrag zum Naturschutz. Er konnte duch das Einholen von Expertenwissen erreichen, dass Pflegepläne zur Moorbeweidung realisiert wurden. Die Moorrenaturierung des Werdensteiner Mooses hat Hubert Heinl entscheidend mitverantwortet.

BN-NEWSLETTER

Sie möchten in Sachen Umwelt- und Naturschutz immer auf dem Laufenden sein? Dann ist unser Newsletter genau das Richtige für Sie. Wir informieren über aktuelle Themen, Aktionen und Termine. www.bund-

naturschutz.de/newsletter

LIEBE MITGLIEDER,

es wird allmählich zur erfreulichen Tradition, dass wir uns zu Jahresanfang mit Ihnen gemeinsam über einen Rekordstand bei den Mitgliederzahlen freuen können. Auch diesmal: Zum Jahreswechsel hatte der BUND Naturschutz über 261 000 Mitglieder und Förderer. Gestärkt durch diese breite Unterstützung wird sich der BN auch 2022 für die Bewahrung unserer Lebensgrundlagen einsetzen.

Zentral dafür ist eine wirksame Klimaschutzpolitik. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck und die neue Bundesregierung haben deutlich gemacht, dass Deutschland für den Ausstieg aus fossilen Energieträgern einen massiven Ausbau Erneuerbarer Energien braucht. Wir setzen uns seit langem dafür ein, dass Energieeinsparung und natur- und landschaftsverträglicher Ausbau der Erneuerbaren zusammen betrachtet werden. Die neue Regierung strebt an, bis 2030 den Energiebedarf zu 80 Prozent aus erneuerbaren Quellen zu decken. Doch die Bayerische Staatsregierung klammert sich wider besseres Wissen an die 10H-Regel. Diese Abstandsregelung hat den Windkraft- Ausbau im Freistaat praktisch zum Erliegen gebracht. Es ist Zeit für Ministerpräsident Markus Söder, endlich den Ausbau Erneuerbarer Energien voranzubringen.

Der BUND Naturschutz wird sich auch dafür stark machen, dass die Versprechen der Staatsregierung und der Ampelkoalition zu konsequenterem Klima-, Wald-, und Flächenschutz umgesetzt werden. Wir werden uns von der Bundes- bis zur Gemeindeebene für die Rettung bäuerlicher Familienbetriebe, gegen weitere industrielle Tierfabriken sowie für eine echte Mobilitätswende einsetzen. Sehr erfreuliche Erfolge im vergangenen Jahr waren der Streuobstpakt für Bayern sowie die erfolgreiche Klage gegen die Tötung von Fischottern. Auch für den Feuersalamander setzte sich der BN zusammen mit anderen Verbänden und großer Unterstützung

von Umweltminister Thorsten Glauber ein und startete ein Forschungs- und Schutzprojekt für »Lurchi«.

Grundlage unserer Arbeit für die Umweltschutz-Agenda ist der Einsatz des BN für die Bewahrung demokratischer Grundwerte und für eine wertschätzende Beteiligungs- und Diskussionskultur. Nur eine demokratische Gesellschaft, in der Diskussionen, Kompromissfindung und bürgerliche Teilhabe stattfinden, macht unsere Arbeit überhaupt erst möglich.

Wir wünschen Ihnen ein gutes und gesundes Jahr 2022 mit viel Freude in der Natur.

Foto: Toni Mader

DEMOKRATIE STÄRKEN

ES GEHT NUR MITEINANDER

Der BUND Naturschutz ist Mitglied im »Bayerischen Bündnis für Toleranz«. Warum ist das für unseren Verband essenziell?

RICHARD MERGNER

BN-Landesvorsitzender

Im Jahr 2005 wurde in München das

»Bayerische Bündnis für Toleranz − Demokratie und Menschenwürde schützen« gegründet. Es ist eine Initiative der evangelischen und der katholischen Kirche und umfasst mittlerweile 70 Organisationen aus der Zivilgesellschaft, Religionsgemeinschaften sowie Kommunen und staatlichen Einrichtungen.

Das Bündnis tritt für Toleranz sowie den Schutz von Demokratie und Menschenwürde ein und fördert diese Werte. Rechtsextremismus, Antisemitismus und Rassismus, die den Einzelnen, die Gesellschaft und den Staat bedrohen, setzt das Bayerische Bündnis für Toleranz durch diese Werte etwas Positives entgegen. Sprecher des Bündnisses ist Dr. Heinrich Bedford-Strohm, Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern.

Der BUND Naturschutz hat sich 2018 diesem starken Bündnis angeschlossen, weil wir ein wichtiger zivilgesellschaftlicher Akteur in Bayern sind. Damit stehen wir auch in der Verantwortung, die Demokratie zu schützen. Unsere Erfolge zum Schutz von Natur, Umwelt und Gesundheit sind nur möglich, weil wir Teil einer funktionierenden Demokratie sind. Was wäre unser Engagement ohne Versammlungsfreiheit, Demonstrationsrecht und Pressefreiheit? Was wären wir ohne die Elemente der direkten Demokratie wie Volks- und Bürgerbegehren? Wir wären ein zahnloser Luchs.

In vielen Ländern weltweit, leider auch in Europa, werden engagierte Umweltschützer*innen bedroht oder schikaniert. Auch politische Kräfte am rechten Rand versuchen immer wieder, die Handlungsfähigkeit von Umweltverbänden zu be-

»STARKER KONSENS FÜR TOLERANZ«

Das »Bayerische Bündnis für Toleranz« kam auf Initiative der evangelischen und katholischen Kirche zustande. Wir sprachen mit dem evangelischen Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm über die Chancen des Bündnisses.

Natur+Umwelt: Warum ist es aus Ihrer Sicht wichtig, dass ein Umweltschutzverband sich dem Bündnis für Toleranz anschließt?

Bischof Heinrich Bedford-Strohm: Wie andere Mitglieder des Bündnisses ist der BUND Naturschutz eine große Organisation der bayerischen Zivilgesellschaft mit einem breiten Spektrum von Meinungen. Deswegen gilt für ihn wie für alle anderen Mitgliedsorganisationen: Nur wenn wir sehen, wo wir selbst Teil des Problems sind, können wir auch zur Lösung beitragen. Alle verpflichten wir uns im Bündnis, menschenfeindliche Einstellungen wie etwa Antisemitismus in den eigenen

Foto: ELK/B. Rost

Reihen wahrzunehmen und dagegen die demokratischen Werte zu setzen, in deren Zentrum die Menschenwürde steht. Viele engagierte Menschen im BUND Naturschutz stehen für diese Werte ein. Sie als Bündnispartner*innen zu haben, ist ein großer Gewinn für das Bündnis.

Wie hat das Bündnis sich bisher entwickelt?

Das Bündnis ist eine absolute Erfolgsgeschichte. Es ist in den letzten Jahren immer größer geworden. Inzwischen gehören ihm über 80 Organisationen aus der Mitte der bayerischen Zivilgesellschaft an. Jedes Jahr haben wir ein Jahresthema. Zusammen mit dem Bayerischen Fußballverband haben wir bei vielen Bayernligaspielen auf den Fußballplätzen zusammen mit den Spielern Botschaften gegen Rassismus gesetzt. Mit der Landjugend haben wir die Aktion »Maibaum für Toleranz« veranstaltet, bei der das Aufrichten des Maibaums mit Beteiligung von Menschen verschiedener Herkünfte mit einer Botschaft für die Menschenwürde verknüpft wurde. Nach antisemitischen Anschlägen haben wir Solidaritätsdemonstrationen veranstaltet. Es wirkt: Der Konsens in der bayerischen Zivilgesellschaft für Toleranz und Menschenwürde ist stark.

Was sind die größten Herausforderungen, denen ein Bündnis für Toleranz und ein friedliches Miteinander begegnet?

Die größte Herausforderung ist der versteckte Antisemitismus und Rassismus

schneiden und hetzen gegen freie Medien und den öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Auch deshalb müssen wir uns verstärkt für die Erhaltung der Demokratie einsetzen und uns gegen jede Form von Diskriminierung positionieren. Dies ergibt sich auch aus der BN-Satzung: »Ein Mitglied, das sich vereinsschädigend verhält, kann vom Verein ausgeschlossen werden. Ebenso kann ein Mitglied ausgeschlossen werden, wenn es rassistische, fremdenfeindliche oder sonst menschenrechtswidrige Auffassungen innerhalb oder außerhalb des Vereins kundgibt oder Mitglied von Organisationen und Parteien ist oder diese unterstützt, die diese Auffassungen vertreten.«

Durch die Mitgliedschaft im Bayerischen Bündnis für Toleranz wie auch mit unserer Umweltbildungsarbeit zeigt der BN, dass Natur- und Umweltschutz untrennbar mit dem Einsatz für eine gerechtere und freie, demokratische und antirassistische Gesellschaft verbunden ist.

in der Mitte der Gesellschaft. Deswegen machen wir Mut, zu widersprechen, wenn das in entsprechenden Äußerungen Ausdruck findet. Solche Reden dürfen nicht salonfähig werden. Wir sind alle gefragt, dagegen Haltung zu zeigen. Die andere große Herausforderung sind die neuen Formen des Rechtsextremismus, die oft in freundlicher Verkleidung kommen. Es sind nicht mehr nur die Leute in schwarzer Kleidung und Springerstiefeln, die auf Nazi-Demos sichtbar mitmarschieren. Heute gibt sich der Rechtsextremismus oft bürgerlich und versucht – etwa anhand des Corona-Themas – anders motivierte Protestbewegungen für sich zu nutzen. Dagegen ist Wachsamkeit geboten. Wer mit Rechtsextremisten gemeinsame Sache macht, ist mitverantwortlich für ihre menschenfeindlichen Aktivitäten. Dagegen setzen wir ein friedliches und tolerantes Miteinander, das die beste Grundlage für ein erfülltes Leben ist.

SPD EHRT HUBERT WEIGER

Hubert Weiger, langjähriger BN-Vorsitzender und heute Ehrenvorsitzender, wurde im Oktober 2021 von der SPDLandtagsfraktion mit dem WilhelmHoegner-Preis geehrt.

Weigers Einsatz gegen den Donauausbau und für den Naturschutz in Bayern nennt die SPD als Gründe für die Ehrung. Als »meinungsstarken Vordenker und Vorkämpfer« bezeichnen ihn die Sozialdemokraten und lobten Weigers Argumentationsstärke ebenso wie seinen Einsatz für die Gründung des BUND auf Bundesebene in den 70er Jahren.

Der SPD-Fraktionsvorsitzende Florian von Brunn würdigte Weiger als herausragende Persönlichkeit, die sich seit Jahrzehnten für den Umweltschutz einsetzt: »Hubert Weigers Motto in der Umweltpolitik lautet: ›Resignation ist keine Option‹.«

Foto: Carolin Arns/BayernSPD Landtagsfraktion

Die frühere Bundesumweltministerin Barbara Hendricks betonte in der Laudatio, dass Weiger durch sein Engagement zahlreiche Naturschätze in Bayern, aber auch in ganz Deutschland, gerettet habe.

Hubert Weiger erwähnte in seiner Dankesrede, dass ihm der Sozialdemokrat Wilhelm Hoegner ein Begriff gewesen sei, denn sein Großvater und Hoegner hätten sich gut gekannt und sehr geschätzt. Viele Erfolge für den Naturschutz seien erst durch die von Hoegner zentral gestaltete bayerische Verfassung möglich gewesen, unter anderem durch die Möglichkeit der Volksgesetzgebung oder durch Artikel 141, der den Staat zum Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen verpflichtet.

BAUERNFREUNDEHAUS

Große Freude herrschte in der Nürnberger Landesfachgeschäftsstelle des BUND Naturschutz über ein symbolisches Geburtstagsgeschenk.

Vorstand und Geschäftsführer des Bayerischen Bauernverbandes (BBV) im Landkreis Rhön-Grabfeld überreichten dem BN-Vorsitzenden Richard Mergner zum 60. Geburtstag ein Schild mit der Aufschrift »Bauernfreundehaus«, eine augenzwinkernde Anspielung auf die Adresse »Bauernfeindstraße«, in der sich die Geschäftsstelle befindet.

BN und BBV arbeiten im Landkreis Rhön-Grabfeld seit Jahren gut zusammen und zeigen damit, dass alte Feindbilder ausgedient haben. Der Jubilar griff sofort zum Akkuschrauber und befestigte das Schild als sichtbares Zeichen guter Zusammenarbeit.

KLIMASCHUTZPOLITIK IM FOKUS

Der Bayerische Naturschutztag ist ein beliebtes Diskussionsforum für alle Aktiven und interessierten Mitglieder des BN. Im Oktober 2021 fand die Veranstaltung zum zweiten Mal digital statt.

Im Fokus stand die bayerische Klimaschutzpolitik. Zugeschaltet waren Abgeordnete aller demokratischen Parteien im bayerischen Landtag: Alexander Flierl (CSU), Florian von Brunn (SPD), Ludwig Hartmann (Grüne), Johann Häusler (FW), Christoph Skutella (FDP), außerdem Barbara Scheitz, Mitglied des bayerischen Klimarates und Geschäftsführerin der Andechser Molkerei Scheitz. Über 100 Teilnehmer*innen waren am Bildschirm dabei und nutzten die Möglichkeit, mitzudiskutieren und Fragen zu stellen.

EHRUNG FÜR EDO GÜNTHER

Bei der Bundesdelegiertenversammlung des BUND im November wurde Edo Günther, Schweinfurter BN-Kreisgruppenvorsitzender und Sprecher des Bundesarbeitskreises Atomenergie und Strahlenschutz, für seinen großen persönlichen Einsatz und sein langes Engagement für den BUND mit der Ehrennadel des BUND ausgezeichnet.

Olaf Bandt, der Bundesvorsitzende des BUND, würdigte in seiner Laudatio die Verdienste von Edo Günther für die Positionierung des BUND in der Atompolitik und im gesamtgesellschaftlichen Prozess zur Suche eines Atommülllagers sowie dessen Tätigkeit als Kreisgruppenvorsitzenden. Bei der Repräsentation der atompolitischen Aspekte des BUND habe es Edo Günther verstanden, die politisch Zuständigen herauszufordern und mit Bravour das Beste für das Thema herauszuboxen, heißt es in einer Mitteilung.

Auch Myriam Rapior freute sich über eine Auszeichnung, die sie für ihre sehr erfolgreiche Mitarbeit in der Zukunftskommission Landwirtschaft (ZKL) erhalten hat, wo Visionen für nachhaltige Landwirtschaft entwickelt wurden.

AKTIV AUF INSTAGRAM

Was läuft im Natur- und Umweltschutz?

Foto: AdobeStock/C. Schwier

i

Mach dir ein Bild auf Instagram!

www.instagram.com/bundnaturschutz

RICHTIGSTELLUNG

In Natur+Umwelt 4/2021 berichteten wir über die Verleihung des Neumarkter Nachhaltigkeitspreises an Agrokraft.

Darin enthalten war die Aussage, dass Vertreter von Agrokraft sowie der BN-Ehrenvorsitzende Hubert Weiger die Auszeichnung entgegennahmen. Tatsächlich ging der Preis aber ausschließlich an Agrokraft, und Hubert Weiger hielt als Vorsitzender der Jury die Laudatio. Wir bitten den Fehler zu entschuldigen.

This article is from: