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Leben mit dem Wolf

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Medien und Reisen

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Foto: AdobeStock/Denisa V

Der BUND Naturschutz setzt sich für bessere finanzielle Förderung von Herdenschutzmaßnahmen wie Herdenschutzhunden ein.

WOLF UND WEIDETIERE

Der Wolf kehrt zurück nach Bayern. Damit ein Nebeneinander von Wölfen und Weidetieren möglich ist, unterstützt der BN ein Projekt, das besseren Herdenschutz zum Ziel hat.

Langsam, aber stetig wächst der

Wolfsbestand in Bayern: 2021 stieg die Anzahl sesshafter Wölfe von elf im Vorjahr auf 13. In neun Gebieten Bayerns gibt es sesshafte Wölfe. Fast alle Tiere sind im Norden und Osten Bayerns zu finden. Durchziehende Wölfe gab es auch im zentralen und südlichen Bayern.

Da der Tisch insbesondere mit Rehwild für die Wölfe reich gedeckt ist, blieben Risse auf niedrigem Niveau: 2021 waren es in Bayern 50 Tiere: Schafe, Ziegen und Gehegewild. Damit dies so bleibt, unterstützt der BUND Naturschutz im Rahmen des EU-LIFE-Projektes »LIFEstockprotect« seit 2020 zusammen mit Bioland und weiteren 15 Partnerorganisationen aus Landwirtschaft, Forschung und Naturschutz aus Österreich, Südtirol und Bayern Weidetierhalter*innen bei der Umsetzung von Herdenschutzmaßnahmen. Die stellvertretende BN-Vorsitzende Beate Rutkowski betont: »Viele von ihnen sehen sich nicht nur mit den Kosten und dem hohen Arbeitsaufwand des Herdenschutzes konfrontiert. Sie wissen schlichtweg nicht, welche Möglichkeiten es gibt und wie diese umgesetzt werden müssen, damit sie eine hohe Sicherheit gegen Wolfsangriffe bieten.« Genau diese Wissenslücke will der BUND Naturschutz mit seinen Partnern schließen. Für den BN koordiniert die Agrarbiologin Stefanie Morbach das Projekt.

In 2020 wurden in ganz Bayern landwirtschaftliche Betriebe besucht, die Herdenschutz betreiben und sich als Standorte für Herdenschutzkurse angeboten haben. Als Ergebnis der Besuche wurden aus mehreren Weidebetrieben in den Regionen Rhön-Spessart, Bayerischer Wald, Frankenjura, Allgäu und Oberbayern fünf Herdenschutz-Kompetenzzentren gebildet. Mit der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft ist auch ein behördlicher Partner beteiligt. In den Zentren werden ab diesem Frühjahr praxisorientierte Kurse für Halter*innen von Schafen, Ziegen, Rindern und Pferden stattfinden. Ein erster Testlauf fand 2021 bereits statt.

Ein weiterer Projektbaustein ist die Vermittlungen von Freiwilligen, die beim Zaunbau unterstützen. Dies ist nicht nur eine große Entlastung für den Weidebetrieb. Durch die Einsätze wird bei den Helfer*innen auch das Verständnis für die Sorgen und Herausforderungen der Weidebetriebe geschaffen. »Wir hoffen, dass sich viele Mitglieder melden werden, die sich bei solchen Freiwilligeneinsätzen beteiligen wollen« so Beate Rutkowski.

Außerdem fordert der BUND Naturschutz, dass auch laufende Kosten des Herdenschutzes gefördert werden, und zwar überall in Bayern statt wie bisher nur in Gebieten, wo es sesshafte Wölfe oder Risse gibt. Die Tötung eines Wolfes, der ordnungsgemäßen Herdenschutz überwunden hat, ist als letzter Schritt notwendiger Bestandteil beim Wolfsmanagement. Wenn wie im Fall des Traunsteiner Wolfes aber ohne fachlichen Grund eine erhöhte Gefahr für den Menschen behauptet wird, lässt der BN gerichtlich prüfen, ob dies in Einklang mit der Naturschutzgesetzgebung ist.

Stefanie Morbach, Uwe Friedel

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Informationen

Infos zum Thema Herdenschutz oder Freiwilligenhilfe bei:

stefanie.morbach@bund-naturschutz.de

Mehr Infos zum Projekt:

www.lifestockprotect.info

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