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Wo brennt der (Engagement )Hut aktuell?
Wo brennt der (Engagement-) Hut aktuell? S te fan Allgäuer
Kontaktverbot, Abstandsregelungen, gähnende Leere in Veranstaltungskalendern. Diese Einschränkungen haben Freiwilligenarbeit vor eine noch nie dagewesene Herausforderung gestellt. Aber auch andere gesellschaftliche Entwicklungen verändern Freiwilligenarbeit. Beobachtungen aus der Praxis.
„Ich verstehe Ehrenamt, Engagement und das dabei unverzichtbare System des sozialen Miteinander als zentrale
Elemente einer Gesellschaft, wie ich sie mir vorstelle. Gerade in den vergangenen Monaten der Pandemie hätte es viele Gelegenheiten gegeben, zu zeigen, dass wir Krisen bewältigen mit einem guten „Miteinander“, mit Engagement, Ehrenamt und unseren gewachsenen sozialen Strukturen. Das ist aber offenbar weniger gefragt und ich habe nichts davon gehört und gespürt. Das „bürgerschaftliche Engagement“ und die Subsidiarität sind kein „Gut-Wetter-Programm“ (dann sind sie verzichtbar). Sondern sie haben sich – da war Vorarlberg lange Modellregion – als proaktiver Problemlöser und als aktivierendes Element für einen gesellschaftlichen Zusammenhalt auch in schwierigen Zeiten bewährt. Hier wünsche ich mir einen Kurswechsel hin zu mehr Mut und mehr Vertrauen in die
Bürger, in die Eigenverantwortung und in deren Engagement!
Stefan Allgäuer, Obmann Krankenpflegeverein Gisingen
c he l Kap e ller ü B K rimh i l d
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Die Pandemie hat unsere Gesellschaft kräftig „durchgerüttelt“. Ohne das Engagement und den Zusammenhalt der T ob i a s B is c ho fberger vielen freiwillig Engagierten wären die Erschütterungen noch viel tiefer gewesen. Denn die Coronakrise beschleunigt den Wandel um uns herum. Digitalisierung, Globalisierung, demografischer „Die Herausforderungen sehe ich als Wandel und auch die Folgen unseres sehr vielfältig an. Es wird nicht mehr immensen Verbrauchs natürlicher Res- reichen, Ehrenamtliche „nur“ vor den sourcen treiben diese Veränderungen Vorhang zu holen, sondern wir müssen voran. Vielfach führt dies auch zu Ver- uns noch stärker für Engagement vor unsicherung und Vertrauensverlusten. Ort einsetzen. Unsere Gesellschaft ist Um so mehr braucht es jetzt ein Mit- nämlich leider bequem geworden. Wir einander und proaktives Handeln, die reden uns auch gerne auf komplizieruns Zuversicht und Zukunftsmut ge- te Gesetze und politische Verantwortben. Freiwillig Engagierte leisten einen lichkeiten hinaus. Das ist mir zu einnicht zu ersetzenden Beitrag für das fach, denn die Herausforderungen der Sozialkapital, die Gestaltungskraft und Zukunft betreffen uns alle. Nur wenn das Gemeinwohl gerade auch in Krisen- wir es schaffen, uns selbst und vor alund Übergangszeiten. lem unsere Kinder und Jugendlichen zu motivieren, in ihrem Dorf (wieder) Kriemhild Büchel-Kapeller, FEB mitanzupacken und die eigene Umwelt selber mitzugestalten, werden wir gemeinsam erfolgreich sein. Ziel dabei muss es sein, wieder zu mehr Eigenverantwortung zu tendieren und diese auch zu ermöglichen. In kleinen, überschaubaren und flexiblen Strukturen vor Ort. Davon bin ich übrigens zutiefst überzeugt – denn als „gelernter Pfadfinder“ bin ich von Grund aus Optimist.“ Die sich laufend ändernden Regelungen und Rahmenbedingungen in Zusammenhang mit der aktuellen Corona-Situation sowie die allgemeine Planungsunsicherheit stellen die Vereine vor eine große Herausforderung. Viele Vereine können ihren Vereinszweck nicht mehr oder nur noch sehr eingeschränkt ausführen. Auch das Abhalten von Jahreshauptversammlungen ist aktuell nur erschwert möglich. Es zeichnet sich ab, dass uns zukünftig nach wie vor das Thema Nachwuchs bzw. das Ausbleiben von Mitgliedern beschäftigen wird. Trotz all den Herausforderungen ist es schön zu sehen, dass die Ehrenamtlichen nach wie vor engagiert sind, um das Vereinsleben auf unterschiedlichsten und zum Teil neuartigen Wegen aufrecht zu halten.
Büro für Ehrenamt, Amt der Stadt Feldkirch
Tobias Bischofberger, Bürgermeister Mellau