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Was ist dein Grashalm?

Ich bin Kalle, der Bürohund Mein Frauchen hat letzthin was gesagt, da hab’ ich meine Fledermausohren aber gespitzt: Das Schöne am Frühling ist, dass er immer dann kommt, wenn man ihn am dringendsten braucht. Okay, sie hat mir das nur vorgelesen, ein gewisser Jean Paul hat das gesagt. Dass ihr Menschen immer alles in Worte packen müsst, wenn's doch vor allem darum geht, zu fühlen. Aber ich finde, da hat er so was von recht. Die letzten Monate waren im außen unaufgeregt. Doch hier hat sich ganz schön viel abgespielt. Manchmal war einfach plötzlich alles anders als am Tag zuvor. Alle waren so sehr beschäftigt, dass ich mich echt ganz schön bemühen musste, sie zu ihren Pausen zu bringen. Okay, es waren auch trübe Tage mit dabei, aber auf die tägliche Dosis frische Luft sollte man trotzdem nicht verzichten. Spazierengehen und so. Wer, wie ich, mit offenen Ohren und Herzen durch's Leben geht, wird schnell merken – der Frühling ist da. In voller Blüte. Alles riecht gut, ja, es duftet geradezu nach Neuanfang. Die Luft ist mild, die Sonne wärmt wohlig warm. Die Welt ist wieder bunter, das Gras saftig grün. Ich strawanze ja am allerliebsten mit meiner Hundefreundin Bluna durch Wald und Wiesen. Da lassen wir uns auch mal den ein oder anderen Grashalm schmecken. Geheimtipp: morgens, mit etwas Tau drauf, ist das echt ein Hochgenuss. Das weckt so richtig Glücksgefühle in mir! Und Frühling, das ist doch Glück pur. Ihr seht schon, ich gehe wieder voll in meiner Rolle als feel good manager auf. Da war ich wirklich gefragt die letzten Monate, weil alle um mich herum irgendwie noch immer etwas träge waren. Und auch besorgt. Und traurig. So was spüre ich einfach.

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