UnternehmerZeitung 03/2011

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Nr. 3, März 2011 17. Jahrgang, SFr. 6.– www.unternehmerzeitung.ch

WIRTSCHAFT

Seite 16

Seite 20

KOMMUNIKATION

Seite 30

10 FRAGEN AN

Seite 51

ZÜRCHER UNTERNEHMER

JÜRG SCHMID, DIREKTOR SCHWEIZ TOURISMUS

«Der Geschäfts-Tourismus legte in den Grossstädten um 6 Prozent zu»

Seite 10

Foto: zVg /Schweiz Tourismus, Ben Huggler

Seite 43

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EDITORIAL l UZ

l Nr. 3 l 2011 l 3

Von Souveränität und direkter Demokratie Hartgesottene EU-Gegner führen immer wieder den Verlust der Souveränität ins Feld oder warnen gar vor einer «Kolonialisierung» der Schweiz. Das ist in etwa so sachlich, wie vom Kanton Appenzell als einer Schweizer Kolonie zu sprechen. Dem Appenzeller Souverän wurde vor nicht allzu langer Zeit von Bern gezeigt, dass nicht alle Volksentscheide heilig sind – und so musste das Frauenstimmrecht trotz verlorener Abstimmung eingeführt werden. Souveränität stösst dort an ihre Grenzen, wo der Bogen der Eigenwilligkeit und Partikular-Interessen überspannt wird. Und dort wo übergeordnete Interessen bestehen oder am Entstehen sind. Man könnte es die «Macht des Faktischen» nennen. Im Beitrag unseres Europa-Korrespondenten Stefan Klatt auf Seite 22 erläutert dieser die Macht des Faktischen und meint damit einerseits den andauernden Nachvollzug von EU-Recht, dem die Schweiz aus wirtschaftlichen und politischen Gründen ausgesetzt ist. Und andererseits die Grenzen unserer Souveränität, die auch ohne Verträge oder Mitgliedschaft existieren und es z.B. verunmöglichen, dass eine VerwahrungsInitiative umgesetzt werden kann. Souveränität ohne Mitsprache ist eine Illusion. Wer so gerne von Souveränität und der Unantastbarkeit der direkten Demokratie spricht, sollte vielleicht den Souverän, das Stimmvolk, etwas ernster nehmen. Seltsamerweise sind es aber genau diese Kreise, die gegen Transparenz in der Parteien- und Kandidaten-Finanzierung sind. Wohl verstanden: unsere Milizparlamentarier sind berufstätig, und ihr Einkommen braucht den Stimmbürger nicht zu interessieren. Und dass ein Bauer für den Bauernstand lobbyiert oder ein Chemie-Manager für die Pharma-Industrie, ist ebenfalls naheliegend und mit einem Milizparlament vereinbar. Der Wähler weiss schliesslich Bescheid über diese Tätigkeiten. Es sind die Nebeneinkünfte, die politisch brisant und interessant wären. Und woher die Gelder kommen, mit denen die Parteien ihre Wahlen und Abstimmungen finanzieren, würde man auch gerne wissen. Aber ausgerechnet die Schweiz ist laut Transparency International das einzige demokratische Land, das keine Regelung zur Parteienfinanzierung vorsieht. Ist das noch vereinbar mit unserem Demokratie-Verständnis, auf das wir alle so stolz sind?

INHALT 5 NEWS

WIRTSCHAFT UND POLITIK 8 Köpfe und Karrieren 10 Interview mit Jürg Schmid, Direktor Schweiz Tourismus

14 Rudolf Strahm über das ParlamentarierSponsoring

15 PRO & KONTRA Transparenz bei Parteispenden 16 Die Exportindustrie und das Frankenproblem – eine UZ Umfrage

20 Prof. Bernd Schips im Gespräch über die Währungsentwicklungen

22 Die Schweizer Souveränität: Anspruch und Wirklichkeit

24 China: der Exportmarkt der Zukunft

GELD 26 Risikoerfassung bei den Pensionskassen 28 Expertentipps

K O M M U N I K AT I O N 30 Auf der Suche nach der richtigen Business Software

32 SuisseID: Sicherheit im Internetverkehr

MARKETING 36 World Tourism Forum Lucerne 39 Marke des Monats: Starbucks

RECHT 40 Das Testament und der Erbvertrag

ZÜRCHERUNTERNEHMER 43 Schweizer Hotellerie im Umbruch

UNTERNEHMER ZEITUNG Remo Kuhn, Herausgeber

50 B Ü C H E R

10 FRAGEN AN 51 Michael Näf, Gründer und CEO von Doodle 52 K A P T I A L M A R K T

DAS LETZTE 54 Revision Bundesverfassung 2012


Zeitgleich mit

05.-06. April 2011 | Messe Zürich

Wirtschaft Demografie Altersvorsorge Wie sicher sind

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unsere Renten

nach der Krise?

20. internationales Europa Forum Luzern Montag, 9. Mai 2011 KKL Luzern — Symposium 13.00 – 18.00 Uhr CHF 190, Euro 155 — Öffentliche Veranstaltung 18.50 – 21.00 Uhr Eintritt frei

Hauptreferent

Johann N. SchneiderAmmann Bundesrat, Vorsteher des EVD

Unter anderen mit

Ivo Furrer

Hans Groth

Bert Rürup

Yves Rossier

Willi Thurnherr

Mitglied der Konzernleitung und CEO Schweiz, Swiss LifeGruppe

Lehrbeauftragter Universität St.Gallen; Director Health Care Policy & Market Access, Pfizer Schweiz

Professor em. für Finanz- und Wirtschaftspolitik, Universität Darmstadt

Direktor, Bundesamt für Sozialversicherung

Leiter Pensionskassenberatung, Mercer Schweiz

Partner of Excellence

Tagungspartner

Interdisziplinärer Schwerpunkt Gesellschaftliche Sicherheit und Sozialversicherungen

Netzwerkpartner

Medienpartner

Luzerner Forum für Sozialversicherung und Soziale Arbeit

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Schweizer Monatshefte

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Stämpfli Verlag

Schweizer Kaderorganisation

Finanz & Wirtschaft UnternehmerZeitung

VSUD

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l Nr. 3 l 2011 l 5

NEWS l UZ BANKENINDIKATOR UND KONJUNKTURBAROMETER

Die Schweizer Konjunktur bleibt robust Dies prognostizieren die Barometerwerte und die Umfrageergebnisse der Konjunkturforschungsstelle KOF. Die Konjunkturumfragen zeigen in allen Branchen ein ähnliches Bild: Eine stärkere Nachfrage, wenn auch in kleinem Ausmass. Ein Grossteil der Unternehmen bezeichnet diese Situation als zufriedenstellend oder zumindest befriedigend. Bei den Industrieunternehmen ist der Bestellungseingang leicht angestiegen. Exportorientierte Firmen leiden jedoch unter der anhaltenden Frankenstärke. Von einem grösseren Aufschwung profitieren kann weiterhin die Baubranche, insbesondere die Bereiche Hochbau und Ausbau. Schwieriger sieht die Lage im Detailhandel aus: Während 27% der Unternehmer zufrieden sind, beurteilen 23% die aktuelle Lage als schlecht. Verschlechtert hat sich die

Ertragslage im Gastgewerbe, sowohl bei der Gastronomie als auch bei der Hotellerie. Die Dienstleistungsbranche profitiert von einer leicht positiven Nachfrage, bezeichnet jedoch gesetzliche Rahmenbedingungen als Hemmnis. Der Bankenbereich beginnt sich zu stabilisieren. Die positive Situation im Bankenbereich ist vor allem auf das Inlandgeschäft zurückzuführen, wobei sich auch die Geschäfte mit ausländischen Kunden stabilisieren. Das Konjunkturbarometer signalisiert ein stabiles Wachstum. Das Bruttoinlandprodukt (BIP) wird in den kommenden Monaten voraussichtlich weiterhin positiv ausfallen. Das Barometer zeigt im Januar 2011 auf den Wert 2.10, was einem leichten Positiv-Trend von 0.01 Zählern entspricht. Sämtliche vom Konjunkturbarometer erfasste Bereiche verzeichnen leichte Verbesserungen.

Neuland – Chancenland Am 7. April 2011 findet in Zürich zum neunten Mal das Forum der Schweizer Aussenwirtschaft statt. Unter dem Motto «Neuland – Chancenland» werden Persönlichkeiten aus Wirtschaft und Politik die aktuellen Themen und Tendenzen der Aussenwirtschaft diskutieren. Bereits zum neunten Mal findet der von der Business-NetworkOrganisation Osec durcheführte «Schweizer Exporttag» statt. Der eintägige Event hat sich mittlerweile als Treffpunkt für die Schweizer Exportindustrie etabliert. Erwartet werden über 500 Besucher. Sowohl erfahrene Exporteure als auch Neueinsteiger profitieren von der Vermittlung von Expertise durch Refe-

Das Forum für Aussenwirtschaft zeigt Exportchancen auf. Foto. Bilderbox.de

rate und Praxistipps sowie vom gegenseitigen Austausch. Zu den hochkarätigen Referenten aus Politik und Wirtschaft gehören unter anderem JeanClaude Biver (CEO Hublot), Kjell A. Nordström (Wissenschaftler) und Prof. Dr. Kruse, Organisationspsychologe und

KOF KONJUNKTURBAROMETER Das Konjunkturbarometer der ETH-Forschungsstelle KOF wurde zur Prognosenbildung der Schweizer Volkswirtschaft konstruiert. Es besteht aus 25 multisektoralen Einzelindikatoren. Zwei dieser Sektoren, das Bau- und Kreditgewerbe, werden von der Gesamtwirtschaft separiert betrachtet, da sie sektorspezifischen Konjunkturdynamiken unterliegen. Die übrigen Wirtschaftszweige werden im Modul «Kern-BIP» erfasst, das ca. 90% der volkswirtschaftlichen Wertschöpfung erfasst. Die gewichtete Aggregation dieser drei Modulindikatoren ergeben dann das gesamtheitliche Messinstrument «Konjunkturbarometer» KOF Barometer Veränderung des BIP gegenüber dem Vorjahresquartal (in %) 5

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KOF Konjunkturbarometer, linke Skala Reales BIP, rechte Skala Prov. BIP-Werte: 2008–2010 (BFS/SECO)

Hirnforscher. Die diesjährige Referatsreihe steht unter dem Motto: «Neuland – Chancenland». Dieses Motto betont einen der wichtigsten Erfolgsaspekte für erfolgreiche Expansionspolitik und Aussenwirtschaft: Der Mut zum Neuen und damit verbunden die Überwindung von konventionellem Denken. Zum vierten Mal wird am Forum für Aussenwirtschaft indes der «Osec Export Award» übergeben. Eine sechsköpfige Jury prämiert je ein Schweizer Unternehmen, das sich mit nachweislichen Erfolgen im Exportgeschäft oder mit einem Expansionsvorhaben hervorgetan hat in den Kategorien «Success» und «Step-In».

Anmeldung unter www.osec.ch

2010

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Grafik: zVg / Foto:Bilderbox

Wer wohnt wo warum? Die Infrastruktur ist ein wichtigeS Kriterium bei der Wahl des Wohnorts, wichtiger sogar als der Steuerfuss. Das zeigt eine Studie des Beratungsunternehmens «Input Consulting AG». Die wichtigsten Faktoren für das Wohlbefinden am Wohnort sind: Die Wohnlage, das Dienstleistungs- und Einkaufsangebot sowie die Freizeitinfrastruktur. Das Kriterium Steuerfuss rangiert mit wenig Gewicht auf dem zweitletzten Platz. Angaben zur Wohnzufriedenheit zeigen: Während die Befragten mit der Lärmsituation und der Verwaltungsleistung zufrieden sind, werden Faktoren wie die politische Behörde, die Verkehrssituation und die

Finanz-und Steuerlage als nicht zufriedenstellend eingestuft. Bemerkenswert sind die regionalen Unterschiede: Bewohner aus Grossstädten sind mit ihrer Wohnsituation weit weniger zufrieden als Einwohner kleineren Ortenschaften.

Welche Kriterien entscheiden über die Wahl des Wohnsitzes? Foto: SwissImage.ch


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l Nr. 3 l 2011

UZ l NEWS

Weltwirtschaftsprognosen 2011 Die wirtschaftliche Entwicklung der führenden Volkswirtschaften verläuft laut den Länderrisikoexperten von D&B unterschiedlich. Nach wie vor kämpfen die Länder mit den Auswirkungen der Finanzkrise. Die Massnahmen im Umgang mit den Folgen sind höchst unterschiedlich – und somit auch die Erfolge. Während sich einige Länder bereits erhohlt haben, stellt die Krise andere immernoch vor grosse Herausforderungen. Was den Motor der Weltwirtschaft weiter am Laufen hält ist das starke Wachstum der Schwellenländer und der solide Aufschwung einiger Industrienationen. Gleichzeitig mehren sich jedoch die Zeichen für eine Abkühlung der Weltwirtschaft. Risiken sehen die D&B Experten bezüglich der

zunehmenden Staatsverschuldung auch bei den Industrieländern und in den Unsicherheiten durch zurückkehrende Spekulationen an den Finanz- und Devisenmärkten. Die wie-

der anziehenden Nahrungsmittelpreise, die Überschweummungen in Australien und überhitzende Volkswirtschaften tragen zum erhöhten Inflationsdruck bei. Dieser

bedroht das Wachstum in Asien und könnte die Zinsen steigen lassen. Die Situation in der USA verbessert sich, wenn auch nur zögerlich. Die Lage der Schweiz zeigt sich im Vergleich zu anderen Industrienationen stabil.

WACHSTUMSAUSSICHTEN DES BIP ausgewählter Staaten gemäss D&B Country Risk Services: 2010 2011 2012 Welt 3,5 3,0 3,1 Industrieländer 2,4 1,8 2,0 USA 2,5 2,2 2,0 Japan 2,7 0,6 1,0 Grossbritannien 1,7 1,1 1,4 Deutschland 3,5 2,3 2,5 Euroland 1,7 1,4 1,9 Schweiz 2,7 2,1 2,3 Schwellenländer 6,2 5,8 5,8 Brasilien 7,0 6,0 5,2 Russland 3,9 3,5 4,2 Indien 8,6 8,7 9,0 China 10,1 8,7 8,4 Foto. Bilderbox.de

Um über die Weiterführung des Projekts entscheiden zu können, beauftragte das Seco das Wirtschaftsberatungsunternehmen Ernst & Young mit der Evaluation des bisher Erreichten. Die Studie zeigt: Das neu konzipierte Bürgschaftssystem hat die vorgegebenen Anforderungen klar übertroffen und kann den KMUs den Zugang zu Krediten spürbar erleichtern. Ende letzen Jahres konnten bereits 1700 KMU von einer Bürgschaft profitieren, wobei das verbürgte Kreditvolumen 215 Mio. Franken betrug. Die Studie geht davon aus, dass das Bürg-

schaftsvolumen in den nächsten Jahren weiterhin wachsen wird. Die Bürggenossenschaften übernehmen zur Sicherstellung des Bankkredits eine Solidarbürgschaft, wobei die Genossenschaft vom Bund, der das Verlustrisikos im Umfang von 65% übernimmt und Verwaltungskostenbeiträge leistet, unterstützt wird. Verbürgt werden können Kreditbeträge bis zu 500’000 Franken. Verbesserungspotential ortet die Studie bei der Kooperation der einzelnen lokalen Stellen. Heute extistieren in der Schweiz drei regionale gewerbliche Bürgschaftsgenossenschaften (BG Mitte in Burdorf, OBTG in St.Gallen und CRC-PME in Pully) sowie eine gesamtschweizerisch tätige Bürgschaftsgenossenschaft für Frauen.

Arbeitslosenrate Die Schweiz verzeichnet im Januar 2011 eine Arbeitslosenrate von 3.8%. Der Anteil der arbeitslosen Jugendlichen ist mit 25% sogar noch mehr gesunken. Die Zahl der von Kurzarbeit betroffenen Personen verringerte sich um 10%. Bye bye Bahnhofstrasse Der Bauboom im Bereich der Geschäftsimmobilien hält an. Bemerkenswert ist die Wachstumsverlagerung von den Zentren in die Agglommerationen, wie der Colliers Büromarktbericht festhält. Banken und Unternehmen entdecken die Vorzüge der städtischen Randlage und bewirken so einen Strukturwandel. Betroffen ist vor allem Zürich mit den Gebieten Zürich Nord und West sowie Altstetten, doch auch in Basel, Bern und Genf sind die Tendenzen spürbar. Neubesetzungen Nachdem Marie-Gabrielle Ineichen-Fleisch zur Chefin des Seco ernannt wurde, kündigt sich nun auch EVD ein Wechsel an. Ab dem 1. April tritt Prof. Peter Moser das Amt des Wirtschaftsberaters von Bundesrat SchneiderAmmann an.

Erfolgreiche Bürgschaftsgenossenschaften Mitte 2007 konnte das gewerbliche Bürgschaftswesen aufgrund einer vom Bundesrat ausgearbeiteten gesetzlichen Grundlage neu konzipiert werden.

IN KÜRZE

2010 nahmen die Firmengründungen und Neueintragungen im Handelsregister um 14% zu. Foto. Bilderbox.de

Im Zeichen der Neugründungen Während die Firmenkonkurse im Januar 2011 stabil auf Vorjahresniveau blieben, nahmen die Neueintragungen von Firmen um 14% zu. Die neuste Studie über die Entwicklung der Schweizer Firmenlandschaft, durchgeführt von der Wirtschaftsauskunftei Dun & Bradstreet (D&B) enthüllt: Das Jahr 2011 begann im Zeichen der Neugründun-

gen. Mit 3152 Neueintragungen (+14%) wurde der höchste Wert seit der Jahrtausendwende erreicht. Die grössten Wachstumsrate verzeichnete die Genferseeregion (+25%) und die Zentralschweiz (+24%). Die Konkurse hingegen blieben mit einer Zahl von 445 stabil. Insolvenzzunahmen waren hauptsächlich in den Regionen Tessin und Zürich spürbar.

IHRF-Förderpreis 2011 Am Internationalen Menschenrechtsforum Luzern (IHRF), das am 24.Mai 2011 stattfindet, wird auch dieses Jahre ein Förderpreis vergeben. Unter dem Motto «Wir haben einen Traum» werden drei Siegerkandidaten ausgezeichnet. Neben dem Preisgeld von insgesamt 10000 Franken erhalten sie die Chance, ihre Projekte am IHRF vorstellen zu können. Ziel des Preises ist die Würdigung innovativer Projekte zur Förderung der Menschenrechte. Projektideen können bis zum 10.03.2011 eingereicht werden. http://www.ihrf.phz.ch/


Thorsten Fink, Trainer FC Basel 1893

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l Nr. 3 l 2011

UZ l WIRTSCHAFT UND POLITIK

Köpfe und Karrieren DIREKTOR

Marcel Hug ist als Direktor zum Team Reorganisation Services beim Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmen Deloitte gestossen. Er ist ein ausgewiesener Experte für die finanzielle und operative Restrukturierung von Unternehmen und verfügt über umfassende Erfahrung, wenn es um die strategische Neupositionierung, Ertragssteigerung und Liquiditätsmanagement geht. Er leitete Projekte für zahlreiche private und kotierte Industrie- und Finanzkonzerne und verfügt über lange Erfahrung in Finanzierungsfragen, Operational Due Diligence, Carveout und Post Merger Integration.

LEITER ZENTRALEUROPA

Mitteilungen für diese Rubrik: Text und Foto (300 dpi) an: blattner@unternehmerzeitung.ch

Der Pensionskassenspezialist Daniel Thomann übernimmt neu die Position als Leiter Zentraleuropa (Deutschland, Österreich, Schweiz) bei Aon Hewitt, einem weltweit führenden HR-Beratungs- und Outsourcing-Unternehmen. Er wurde im Juli 2009 zum Market Leader Hewitt Associates SA in der Schweiz ernannt, hat die Eidgenössische Technische Hochschule in Zürich mit einem Diplom in Mathematik abgeschlossen und ist seit über 20 Jahren als Pensionskassenexperte tätig.Er ist im Vorstand des Schweizer Pensionskassenverbandes (ASIP) vertreten.

LEITER CORPORATE FINANCE ADVISORY

Beim gleichen Unternehmen übernimmt Jürg Glesti als Partner die Leitung von Corporate Finance Advisory. Er ist seit 15 Jahren als leitender Berater in den Bereichen Mergers & Acquisitions sowie Unternehmensbewertungen tätig. Er verfügt über langjährige Erfahrung in der Finanzierungsberatung und war zuvor bei einem internationalen Finanzunternehmen im Bereich M&A Advisory tätig. Zu weiteren Karrierestationen zählen BNP Parisbas und Credit Suisse. Er verfügt über ein Doktorat in Betriebswirtschaft von der Universität St. Gallen

VERWALTUNGSRAT Die BB Biotech nominiert den stellvertretenden Konzernleiter von Roche, Dr. Erich Hunziker, zum neuen Mitglied des Verwaltungsrates. Erich Hunziker ist Chief Financial Officer und ersetzt Prof. Dr. David Baltimore, der altershalber zurücktritt. Besondere Meilensteine seiner Tätigkeit bei Roche waren der Aufbau einer in der Industrie führenden Investor Relations-Abteilung sowie eines vorbildlichen Financial Reportings. Hunziker verfügt über ein Doktorat in Ingenieur-Wissenschaften der ETH Zürich. Er tritt Ende März 2011 in den vorzeitigen Ruhestand um sich auf ausgewählte VR-Mandate zu konzentrieren.

HEAD OF PERFORMAN CE & TECHNOLOGY

KPMG Schweiz hat Marc Gössi zum neuen Head of Performance & Technology ernannt. Der dipl. Wirtschaftsprüfer nimmt Einsitz ins Advisory leadership team und soll das Dienstleistungsportfolio von KPMG in den Bereichen Strategie, Prozesse sowie IT-Architektur und -Design weiterentwickeln. Performance & Technology unterstützt Unternehmenskunden in komplexen Fragen der Business Intelligence, der Optimierung der Wertschöpfungskette und der Umgestaltung von Finanztransformationen. Gössi studierte an der Fachhochschule Luzern Betriebswirtschaft.

PRINCIPAL Das internationale Top Executive Search- und Führungsberatungsunternehmen Heidrick & Struggles Schweiz erweitert mit Oliver Schiltz sein Beratungsteam in Zürich. Er stösst als Principal und Mitglied der globalen Life Sciences und Legal Pratices zum Unternehmen, das seit 60 Jahren Impulse für die Branche setzt. Er war bei der internationalen Executive Search Boutique RSA Group verantwortlich für den Aufbau der Pharmaceutical Practice. Zuvor spezialisierte er sich auf die Bereiche Pharma, Generika, Biotechnologie, Medical Devices und Agrochemie.

LEITER AUSLANDPROMOTION

Der schweizerische Aussenhandelsförderer Osec besetzt im Rahmen der Anpassung seiner Organisationsstruktur die neugeschaffene Stelle des Leiters Auslandspromotion mit Remo Daguati. Der Leiter des Amts für Wirtschaft und Leiter Standortförderung des Kantons St. Gallen beginnt am 1. Mai bei der Osec. Er gehört in seiner neuen Funktion auch der Geschäftsleitung der Osec an. Remo Daguati wird neben der nationalen Standortpromotion auch die Messen im Ausland und das SIPPOMandat in der Geschäftsleitung verantworten.


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WIRTSCHAFT UND POLITIK l UZ PERSÖNLICH

Noch neuere Bilaterale VON GEORG KREIS

GEORG KREIS

Der Autor ist Historiker an der Universität Basel und Leiter des Europainstituts. georg.kreis@unibas.ch

Nun wissen wir’s: Die EU meint es wirklich ernst. Die Schweiz hat das bisher nicht ernst genommen und bei den eigenen BürgerInnen nicht die nötigte Klarheit hergestellt. Und nun geht es in diesem Sinn munter weiter. Man spricht in verschleiernder Formelsprache weiter: institutionelle Fragen, koordinierter Ansatz, gesamtheitlicher Zugang etc. Im Wörterbuch der schweizerischen Europapolitik nimmt der Begriff der «Bilateralen» einen zentralen Platz ein. Er wird eingesetzt, um den in der Schweiz grassierende Hang zum ewig Gleichen, zur Veränderungsunwilligkeit zu bedienen. Würden

die Verhältnisse tatsächlich gleich und statisch bleiben, wäre nichts dagegen einzuwenden. Wenn sich die Welt – und die Schweiz sich mit ihr – verändert, ist es fatal, die nicht mehr vorhandene Kontinuität als «Königsweg» anzupreisen. Wenn man das Wort der Bilateralen nicht aufgeben will, müsste man zumindest zwischen alten und neuen Bilateralen unterscheiden (wie beim alten und dem neuen Bankgeheimnis). Bilaterale hatte die Schweiz mit der ehemaligen EG bereits in den 1950er Jahren. Als Ersatz für den abgelehnten multilateralen EWR und als unsere Probleme halbwegs

lösendes Zauberwort kam der «bilaterale Weg» erst nach 1992 auf, obwohl man solche im Prinzip schon vorher hatte. Doch handelte es sich nicht mehr um die gleichen Bilateralen, weil jetzt nicht mehr Einzelgeschäfte getätigt, sondern Paketlösungen mit sieben und acht kombinierten Dossiers vereinbart wurden. Nun soll nach den neuartigen Bilateralen I und II noch neuartigere Bilaterale III abgeschlossen werden. Wo liegt der Unterschied? Jetzt geht es darum, dass die Schweiz nur noch auf der Basis von EU-Recht im EU-Raum partizipieren kann und Verständigung nicht mehr um den Preis von Sonderrecht geschaffen werden soll. Man mag das Wort der automatischen Übernahme

nicht, weil es das Illusionäre am schweizerischen Souveränitätsverständnis sichtbar macht. Die Schweiz kann theoretisch ohne weiteres eine Alleingang-Souveränität praktizieren, dann muss sie eben auf einiges verzichten. Oder sie will teilhaben und muss dann eben auch mitmachen. Dazu gibt es das englische Sprichwort: Man kann etwas nicht gleichzeitig essen und aufbewahren – «to have one’s cake and eat it too». Es ist die Aufgabe des Bundesrats dies den BürgerInnen vor Augen zu führen. Reinen Wein einzuschenken. Im Englischen gibt es das Bild des «reinen Weins» nicht, es wird einfach mit «to tell the truth» übersetzt. Wahrheiten sollte man ernst nehmen, nicht wegschwatzen – und offensiv angehen.

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Effizienz- und Kostenrevolution mit erneuerbaren Energien Montag, 9. Mai 2011, 09.30–17.00 Uhr Tagungsort: Kursaal Bern, Hotel Allegro, Raum Szenario, Kornhausstrasse 3, 3000 Bern 25 Referenten

Dr. Walter Steinmann, Bundesamt für Energie Frank Peter, Prognos, Basel Prof. Dr. Christoph Balif, Institut für Mikrotechnologie, EPFL Prof. Urs Muntwyler, BFH Bern Forschungslabor Photovoltaik-Systemtechnik Dr. Beat Kegel, Basler&Hofmann Ingenieure und Planer AG

Dieter Aeberhard Devaux, dadarchitekten, Bern Peter Pauli, CEO Meyer Burger Technology AG Daniel Trüssel, CEO KWT Kälte-Wärme-Technik AG Dr. Martin Pfisterer, BKW FMB Energie AG Michel Matthey, Vizedirektor Bundesamt für Raumentwicklung ARE

Attraktive Innovationsbörse/Tischmesse mit Unternehmen, Organisationen, Stehlunch, Apéro. Podiumsdiskussion: Dr. Martin Pfisterer, Michel Matthey, Dr. Raimund Rodewald

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l Nr. 3 l 2011

UZ l WIRTSCHAFT UND POLITIK

JÜRG SCHMID, DIREKTOR SCHWEIZ TOURISMUS

Schweizer Tourismus ist Dass der hohe Frankenkurs ausländische Gäste abschreckt oder deren Ausgabenfreudigkeit dämpft, war und bleibt ein Problem für den Schweizer Tourismus. Schweiz Tourismus Direktor Jürg Schmid hielt in unserem Gespräch aber fest, dass das Ferienland Schweiz auch 2010 der Konkurrenz Paroli bot.

INTERVIEW PETER BLATTNER

Herr Schmid, wir erfahren, dass Sie gerade in den Ferien waren, verbrachten Sie diese in der Schweiz? Jürg Schmid: Selbstverständlich, ich fuhr am Morgen vor diesem Interview um 5 Uhr 30 in der Lenzerheide ab und es hat geschneit! Was das Skifahren betrifft, spüre ich kein Bedürfnis, die Schweiz zu verlassen. Im Sommer siehts anders aus, da fahre ich manchmal ins Ausland und lasse mich von fremden Ländern und Sitten inspirieren.

jahr um insgesamt 1,7 Prozent zu, dies dank einer Steigerung der Logiernächte von Schweizer Touristen und einer erfreulichen Zunahme der Anzahl Touristen aus China, Indien und den Golfstaaten. Bei den fünf wichtigsten Märkten der Euro-Zone (Deutschland, Frankreich, Italien, Niederlande und Belgien), die 2010 zusammen 49,3 Prozent der von ausländischen Touristen generierten Übernachtungen

ZUR PERSON Wie sehr hat der Schweizer Tourismus 2010 unter dem starken Franken gelitten? Trotz ungünstiger Ausgangslage wegen der Frankenstärke hielt der Schweizer Tourismus der Konkurrenz 2010 stand. Die Hotelübernachtungen nahmen gegenüber dem Vor-

Jürg Schmid (48), führte Schweiz Tourismus zehn Jahre lang erfolgreich, innovativ und engagiert. Dann unternahm er einen Abstecher zu den SBB, beendete dieses Engagement aber schon in der Probezeit. Er vermisste die gestalterischen Entfaltungsmöglichkeiten im Tourismus, die seinen Neigungen entsprächen. Per 1. Juni 2010 übernahm Jürg Schmid seine alte Position als Direktor bei ST. wieder. Dieses unerwartete Comeback darf als Glücksfall für die Tourismusbranche bezeichnet werden.


WIRTSCHAFT UND POLITIK l UZ

l Nr. 3 l 2011 l 11

konkurrenzf채hig

Foto: zVg / Schweiz Tourismus / (PHOTOPRESS/Alexandra Wey)


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l Nr. 3 l 2011

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Was das

Skifahren

betrifft, spüre ich kein Bedürfnis, die Schweiz zu verlassen»

UZ l WIRTSCHAFT UND POLITIK repräsentieren, nahm die Anzahl Hotel-Übernachtungen im Vergleich zu 2009 um 3,2 Prozent ab. Und wie sieht es mit den Schweizer Kunden aus? Mit einer Zunahme von 2,2 Prozent an Hotellogiernächten (+340'836) und 4,2 Prozent an Anreisen hatte der einheimische Tourismus eine entscheidende positive Wirkung auf das Jahresergebnis. Der Schweizer Markt generierte 2010 15,7 Millionen Übernachtungen und bleibt somit mit Abstand der grösste Markt (43,5 Prozent aller Hotelübernachtungen). Das 2010 erreichte Übernachtungsergebnis stellt im übrigen für den Schweizer Markt nach dem 2008 erzielten Rekord von mehr als 15,8 Millionen Logiernächten das zweitbeste Resultat der letzten zehn Jahre dar. Insgesamt wurde das gute Ergebnis der Hotelübernachtungen 2010 vom Aufschwung der Geschäftsreisen in den Städten stark beeinflusst. Der Geschäftstourismus legte in den Schweizer Grossstädten gegenüber 2009 um 6 Prozent zu. Können Sie schon etwas über den Verlauf der Wintersaison aussagen? Es liegen noch keine abschliessenden Werte vor, wir sind aber im regelmässigen Dialog mit der Branche. Der starke Franken bremst natürlich. Wir wissen bereits jetzt, dass wir bei den Übernachtungen leicht rückläufig sind. Im Tagestourismus sind wir aufgrund der Schneeverhältnisse auch ein bisschen rückläufig. Wieviele Logiernächte wurden für 2010 verbucht? Wie sind die Anteile Feriengäste resp. Geschäftsreisende? Insgesamt wurden gut 36 207 000 Logiernächte gebucht, das ist ein Plus von 1,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr. 15 765 000 gingen auf Konto der Schweizer und 20 442 000 entfallen auf die ausländischen Gäste. Am meisten Besucher kommen aus Deutschland, gefolgt vom Vereinigten Königreich, den USA, Frankreich, Italien und den Niederlanden.Wir schätzen, dass der Freizeittourismus 70 Prozent der Logiernächte der Hotellerie generiert (30 Prozent der LN = Geschäftstourismus). Grossstädte sind aber viel mehr vom Geschäftstourismus abhängig (z.B. Genf mit über 70 Prozent der Logiernächte). Wie hat sich die Aufteilung nach Nationalität in den letzten Jahren verändert? In den letzten Jahren haben Touristen aus China, Indien, Russland und den Golfstaaten an Bedeutung gewonnen. Die Wachstumrate der Logiernächte zwischen 2006 und 2010 zeigt ein erfreuliches Bild: China: + 96,8 Prozent/ Indien: + 38,1 Prozent / Russland: + 42,7 Prozent / Golfstaaten: + 45,3 Prozent

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Je weiter

die Gäste

anreisen, desto mehr möchten sie

die KlischeeSchweiz sehen»

Wollen die Gäste heute eine andere Schweiz sehen als noch vor 20 Jahren? Die Schweizer Städte haben sicher an Attraktivität gewonnen, sei es für Freizeit- oder Geschäftstourismus. Ich denke z.B. an das hervorragende Kulturangebot von Basel oder die neue Meetinginfrastrukturen des EPFL Learning Center in Lausanne. Grosse Städte wie Genf haben auch ihre Hotelinfrastrukturen verbessert und erweitert. Man spürt auch ganz genau, dass zahlreiche Initiativen für die Verbesserung der Qualität von touristischen Produkten und Dienstleistungen Früchte getragen haben. Als Land, das viel Wert auf die nachhaltige Entwicklung legt, hat auch die Schweiz jetzt die Chance mehr Touristen (die z.B. Aktiv-Ferien mit «human powered mobility» in der Natur machen möchten) anzuziehen. Touristische Angebote, welche die Prinzipien der nachhaltigen Entwicklung respektieren, sind jetzt schon im Bereich des Kongress-Tourismus ein Muss. Grundsätzlich gilt: Je weiter die Gäste anreisen, desto mehr möchten sie die Klischee-Schweiz sehen. Der Hauptreisegrund ist aber nach wie vor das einzigartige Naturerlebnis mit

der hervorragenden Erreichbarkeit durch den öffentlichen Verkehr. In den letzten Jahren hat der Wunsch nach Authentizität und regionalen Produkten stark zugenommen. «Werte» sind wieder wichtiger geworden und die Ansprüche an zeitgemässe Infrastrukturen sind deutlich gestiegen. Sind in der Schweiz lebende Ausländer ebenfalls ein Zielpublikum für Ferien in der Schweiz? Natürlich, die in der Schweiz lebenden Ausländer sind besonders spannend für uns. Nur ist es je nach Nationalität nicht immer gleich einfach, die Gästegruppen anzusprechen und für uns zu gewinnen. Wir spüren, dass zum Beispiel die Deutschen in der Schweiz das Land entdecken und kennen lernen wollen. Andere Gästegruppen gehen wenn sie Ferien haben, zurück in ihre ursprüngliche Heimat, um die Familie zu besuchen. Wir versuchen auf jeden Fall, die in der Schweiz lebenden Ausländer anzusprechen. Wie ist die durchschnittliche Aufenthaltsdauer unserer Besucher? Die Aufenthaltsdauer beträgt 2,2 Tage im Schnitt. Sie erhalten vom Bund für 2011 und 2012 zusätzlich zu den bisherigen 47 Millionen Franken je 12 Millionen. Wie setzen Sie diese Mittel ein? Das Parlament muss im Juni definitiv über diese Zusatzmittel entscheiden. Zusätzliches Geld würde ST in Märkte investieren, welche die besten Zuwachsperspektiven aufwei-sen und wenig von der Frankenstärke betroffen sind: China, Indien, die Golfstaaten, Russland sowie Kanada, Brasilien und Australien. Dazu möchte ST auch mehr in den Markt Schweiz investieren, um die entscheidende Binnennachfrage zu stabilisieren. Spezifisch für die Wintersaison (frühestens für die Wintersaison 2011/12) prüft ST zusätzliche Investitionen in wichtige Winter-Märkte (Frankreich, Deutschland, Italien und Vereinigte Königreich). Können die Verluste aus den Euro-Ländern ausserhalb Europas kompensiert werden? Teilweise schon, wenn man die guten LN Resultate des Jahres 2010 für den Markt Schweiz sowie strategische Wachstumsmärkte (wie China, Indien, Russland und die Golfstaaten) im 2011 beibehalten kann. Leider wird die Tourismusbranche im Sommer 2011 noch stärker die Effekte des starken Franken spüren (Verzögerungseffekt). Ferner machen die Euroländer 33 Prozent aller Hotellogiernächte aus, so ist der Schweizer Tourismus stark von diesen Märkten abhängig. Städte werden wohl weiterhin gut abschneiden, dies vor dem Hintergrund der anhaltend starken Konjunktur und des daraus resultierenden Geschäftstourismus. Im Freizeittourismus rechnet ST insgesamt mit einem Rückgang von 2 bis 5 Prozent. Viele Schweizer verbringen ihre Ferien in Österreich, was hat unser Nachbarland mehr oder besseres zu bieten? Preise in Euro machen sicher einen grossen Teil der Attraktivität Österreichs aus. Der Tourismus in Österreich profitiert auch von anderen Rahmenbedingungen im Bereich der Preise von Frischprodukten für die Gastronomie, die bei unseren Nachbarn immer noch circa 30 Prozent günstiger sind. Der Preis ist aber nicht der einzige Faktor der Attraktivität Österreichs. Die Qualität des Produktes und der Dienstleistungen spielt auch eine Rolle, deshalb ist es für die Schweiz so wichtig, immer das beste Preis-Leistungsverhältnis anzubieten und ständig in die Qualität zu investieren. Letztes Jahr verzeichneten die Schweizer in Österreich ein Logiernächte-Minus von 1,3 Prozent währendem wir


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es in der Verantwortung der jeweiligen Destination, die Gäste zu betreuen. Diese entwickeln Gästeprogramme und Infrastrukturen, betreuen und informieren die Gäste und bringen sich in unser Marketing ein. Was könnten Hotels, Ferienorte, Gaststätten tun, um dem Image der Hochpreisinsel Schweiz zu begegnen? Gäste können überall in der Schweiz preiswerte Angebote finden – vor allem auf unserer Website (www.myswitzerland.com/top), wo Angebote mit bis zu 35 Prozent Rabatt zur Verfügung stehen.

Jürg Schmid, Direktor Schweiz Tourismus: In den letzten Jahren haben Touristen aus China, Indien, Russland und den Golfstaaten an Bedeutung gewonnen.

bei den Österreicher-Logiernächten um 2,4 Prozent zulegen konnten. Österreich ist ein schönes Land mit preislich attraktiven Produkten (gerade im aktuellen Währungsumfeld), da erstaunt es nicht, dass der eine oder andere Schweizer Österreich als Reiseziel auswählt.

Plant Schweiz Tourismus werbliche Aktivitäten im Inland? Ja. Den Entscheid des Parlaments abwartend, legt Schweiz Tourismus nicht die Hände in den Schoss. So haben wir bereits eine erste Etappe von Massnahmen eingeleitet, welche die Auswir-kungen des starken Frankens im Markt Schweiz abdämpfen sollen. Dies sowohl mit eigenen Mitteln (CHF 3,2 Mio.) als auch mit der Unterstützung der Branche, welche diesbezüglich voll mitzieht.

Wo orten Sie bei uns Schwachstellen? Vor allem im mittleren Segment der Hotellerie (den 2- und 3-Sternehäuser) ist die Restrukturierung noch voll im Gang. Wie liegt die Aufgabenteilung zwischen Schweiz Tourismus und den Destinationen? Schweiz Tourismus macht Marketing und sorgt dafür, dass die Gäste ins Land kommen. Wenn sie einmal hier sind, liegt

Foto: zVg / Schweiz Tourismus / (PHOTOPRESS/Alexandra Wey)

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Datentransparenz?

Mit welchen Organisationen arbeiten Sie zusammen, von wem erhalten Sie am meisten Support? Wir arbeiten mit mehreren Partnern. Einerseits unsere touristischen Partner (Regionen, Destinationen, Hotelgruppen, Beherbergungsanbieter und nationale Organisationen wie SchweizMobil, Schweizer Berghilfe, die Schweizer Wanderwege oder der Schweizer Tourismus Verband). Wir haben auch Wirtschaftspartner im Bereich Transport wie u.a. Swiss, SBB und RailAway, Seilbahnen Schweiz oder die Schweizer Flughäfen oder im Bereich Sponsoring (wie Europcar, Switzerland Cheese Marketing, Interhome, Chocolat Frey, American Express und UBS in der Schweiz). 2009 trugen unsere wirtschaftlichen Partner mit Leistungen im Wert von CHF 10,8 Mio. wesentlich zum Vermarktungserfolg von ST bei. Dank ihnen verfügt ST über mehr Handlungsspielraum, kann mehr Aktivitäten lancieren und starker auftreten – was wiederum den Partnern zugutekommt, die gezielt in die verschiedenen Marketing-Plattformen von ST integriert werden. So können sie ihre Marke und ihre Produkte dank dem globalen ST-Netzwerk auch im Ausland gezielt positionieren. Die grössten Wirtschaftspartner von ST sind mit Abstand SWISS und die SBB.

Wenn Sie einen 30-Sekunden-Werbespot zur Schweiz machen würden, welche Argumente würden Sie vorbringen? Authentizität, wunderschöne Landschaften, zahlreiche Möglichkeiten für aktive Ferien, aber auch die Vielfältigkeit des Tourismuserlebnisses auf ganz kleinem Raum (zum Beispiel liegen die Berge jeweils nur einen Steinwurf von den Städten entfernt). Dies möchten wir mit einem Augenzwinkern darstellen und haben dafür unsere Helden Sebi und Paul an unserer Seite, welche die Zuschauer schon letzten Sommer eingeladen haben, die Schweiz zu Fuss zu entdecken. Ab dem 18. April laden wir ein, dem neuen Abenteuer von Sebi und Paul auf www.MySwitzerland.com/sommer zu folgen.


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RUDOLF STRAHM

«Käufliche Parlamentarier sind teuer» Foto: zVg

Er ist Jurist und nach der Wahl in den Ständerat wurde er Präsident der Futtermittelfabrikanten. Bei der Beratung des Landwirtschaftsgesetzes machte er sich gegen den passiven Zollveredelungsverkehr stark und erwirkte eine Verschiebung der Marktöffnung. Der passive Zollveredelungsverkehr eröffnet die Möglichkeit, dass Schweizer Getreide in Mühlen im benachbarten Ausland verarbeitet und reimportiert wird, um die Futtermittelkosten und die Produktionskosten für Fleisch im Inland zu senken. Er ist Jurist und Ständeratsmitglied. Als Rechtsanwalt hatte er ein Mandat im Zusammenhang mit der Fusion der Emmi mit der Aargauer Zentralmolkerei. Über seine Beziehungen zum zuständigen Bundesrat nahm er Einfluss auf die Wettbewerbskommission, die darauf auf sanften Druck hin mit einer zuvor noch nie angewandten Ausnahmeklausel (Failing Company Defense Clause) die Fusion genehmigte, – dies obschon bei einigen verarbeiteten Milchprodukten der Wettbewerb in der Schweiz praktisch ausgeschaltet wurde. Nur wenige Insider wussten von dieser Interessenbindung. Jeder wirtschaftspolitisch versierte Parlamentarier kennt solche interessenbezogenen Einflussversuche. Mehr als ein Dutzend Parlamentarier sitzen in Leitungsgremien der Krankenkassen. Ein Dutzend sind mit der Elektrizitätswirtschaft verbunden. Zwei Dutzend vertreten bäuerliche Interessen und viele sitzen in Verwaltungsräten der zahlreichen parastaatlichen Agrarorganisationen. Die allermeisten Parlamentarier haben ihre Mandate, Verwaltungsratssitze und Einsitze in Leitungsgremien von Firmen und Wirtschaftsorganisationen gewiss nicht wegen ihrer überschiessenden Wirtschaftskompetenz erhalten. Vielmehr sind sie erst zu ihren Mandaten gekommen, nachdem sie ins Parlament gewählt worden waren. Man hat sie gewiss nicht wegen ihrer unternehmerischen Kompetenzen geholt, sondern man wollte «Türöffner» und Lobbyisten im Bundes-Bern. Von Zeit zu Zeit muss sich dann jeder Mandatsträger irgendwie als nützlich in Bern erweisen. Auch die Parteienfinanzierung schafft Abhängigkeiten. Die Grossbanken finanzieren traditionellerweise die bürgerlichen Parteien. Solch verdecktes Sponsoring wurde erst öffentlich, als die UBS nach der Rettungsaktion verkündete, sie würde die Zuschüsse an die bürgerlichen Parteien einstellen und als die bisher gesponserte CVP wegen dieses Sponsoringstopps öffentlich protestierte. Belegt ist auch die politische Einflussnahme von Big Pharma bei gesponserten Parteileitungen gegen Parallelimporte.

Dieses verdeckte Politiker- und Parteiensponsoring durch Wirtschaftsinteressen führt zu Wettbewerbsverzerrungen, Protektionismus und Fehlorientierung im politischen Entscheidungsprozess: Der wirtschaftlich Starke kann die gesetzlichen Rahmenbedingungen diktieren, der Kleine steht im Nachteil. Verdecktes Sponsoring frisst sich wie ein Krebsgeschwür in Parteien und Parlamente. Das bisherige Register der Interessenbindungen der Parlamentarier taugt nichts. Mandate und spezielle Auftragsbindungen werden nicht offen gelegt, ebenso wenig die finanziellen Sponsor- und Auftragsverhältnisse. Bundesrätin Sommaruga will nun die Transparenzregeln im internationalen Vergleich prüfen lassen. Politiker von rechts und links liebäugeln mit Volksinitiativen gegen die Käuflichkeit von Parteien und Politikern. Der Bürger muss ein Recht haben, über Politiker und Parteien zu wissen, wer woher mit wieviel finanziert wird. Die Transparenz der Abhängigkeits- und Finanzierungsverhältnisse gehört zu den Minimalbedingungen in der Demokratie. Denn Demokratie ist nicht käuflich.

DER AUTOR

Rudolf Strahm ist Chemiker und Ökonom. Er war von 1991-2004 Nationalrat und von 2004-2008 Eidgenössischer Preisüberwacher.

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PRO & KONTRA l UZ

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T R A N S PA R E N Z B E I PA R T E I S P E N D E N U N D D E R F I N A N Z I E R U N G V O N A B S T I M M U N G S K A M PA G N E N

Wer bezahlt die Politik? Ein beliebtes Argument nach Abstimmungen: Die Gegenpartei hätte mehr Gelder zur Verfügung gehabt, und deshalb das Volk für sich gewinnen können. Im Wahljahr stellt sich nun die Frage: Sollen Parteien darlegen müssen, von wem sie ihre Spendengelder beziehen?

PRO

KONTRA

Transparenz gehört zur Demokratie

Private Finanzierung als Teil der direkten Demokratie

Es ist ja erfreulich, dass mit Lukas Reimann auch jemand von der SVP begriffen hat, dass Geld einen Einfluss auf die Entscheidung von Politikern haben kann und deshalb offen gelegt werden muss. Es bleibt zu hoffen, dass er dem Widerstand aus der eigenen Partei gegen diesen Vorschlag nicht nachgibt. Denn gerade bei der SVP würde es interessieren, wer zahlt und damit befiehlt.

«Um die unterschiedlichen Behauptungen, mit denen BürgerInnen Bastien Girod, Nationalrat Grüne (ZH).

Die Schweiz rühmt sich zurecht mit ihrer direkten Demokratie. Doch neben der Möglichkeit der direkten Beteiligung ist für eine funktionierende Demokratie auch Transparenz wichtig. So liegt die Schweiz im Demokratiebarometer der Universität Zürich aufgrund der fehlenden Transparenz nur im Mittelfeld der europäischen Länder. Geld beeinflusst nicht nur Politiker sondern auch Parteien. Deshalb soll bei der Finanzierung von Abstimmungsvorlagen transparent gemacht werden, von wo das Geld stammt. Gerade bei umstrittenen Vorlagen sind die BürgerInnen mit unterschiedlichen Behauptungen konfrontiert. Um diese Behauptungen zu beurteilen, ist es wichtig, auch den Absender zu kennen. Beispielsweise bei der WaffenInitiative: Wer finanzierte die zahlreichen Plakate, welche behaupteten mit der Annahme der Initiative gingen Schweizer Werte verloren? Wenn transparent gewesen wäre, dass dieses Geld von den Schützengesellschaften stammt, hätten wohl mehr Stimmbürger die Behauptungen als ein konstruiertes Argument erkannt. Als ein Argument, das auf ein allgemeines Anliegen, auf Schweizerische Werte, abzustützen versucht, aber eigentlich nur vorgeschoben wird, um Eigeninteressen zu verteidigen. Nicht dass die Verteidigung von Eigeninteressen nicht legitim ist, doch sollte sie transparent erfolgen. Auch bei der Steuer-Initiative hätten die BürgerInnen das Recht gehabt zu erfahren, ob die vielen Plakate und Inserate von Milliardären stammen, welche ihre eigenen Interessen vertreten. Oder ob es tatsächlich der Fall war, dass Unternehmen Angst um den Standort Schweiz hatten. Gerade der erbitterte Widerstand von SVP und FDP gegen mehr Transparenz bei der Finanzierung von Wahlkampagnen und Parteien zeigt, dass ihnen selber nicht immer ganz recht ist, von wo das Geld kommt.

konfrontiert sind, zu beurteilen ist es wichtig,

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den Absender zu kennen

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Es entscheidet

jeder für sich, ob und wieviel er einer Partei spenden will. Es steht ihm auch frei, dies publik zu machen oder nicht»

Die Schweiz ist zurecht stolz auf ihre direkte Demokratie und das Milizsystem. Parlamentsmitglieder kommen aus einem aktiven gesellschaftlichen und beruflichen Umfeld und bringen vielfältige Erfahrungen und Interessen mit. Sie wahren sich so auch die Unabhängigkeit vom Staat und begrenzen damit dessen Einfluss. Zu diesem ur-demokratischen Grundverständnis gehören auch Parteien, die unabhängig vom Staat privatrechtlich organisiert sind. Die Parteien müssen damit in der Schweiz für einen Grossteil ihrer Aufwendungen selbst aufkommen und für die Umsetzung ihrer Anliegen, z.B. in Form von Kampagnen, private Spender finden. Sie hängen nicht am finanziellen Tropf des Staates und folglich des Steuerzahlers. Einzige Ausnahme bilden die Beiträge des Bundes und der Kantone an die Tätigkeit der Fraktionen in den Parlamenten. Die Finanzierung der Parteien über Mitgliederbeiträge, Mandatsbeiträge sowie Zuwendungen von Privaten und Firmen bringt es auch mit sich, dass die Bürgerinnen und Bürger sowie die Wirtschaft über Spenden das demokratische System mittragen. In diesem auf einer hohen Eigenverantwortung basierenden System entscheidet jeder für sich, ob und wieviel er allenfalls einer Partei spenden will. Es steht ihm auch frei, dies nach aussen publik zu machen oder nicht. Ebenso sind die Wählerinnen und Wähler frei, welcher Partei sie in diesem System das Vertrauen schenken wollen. Die Schweiz hat bisher mit diesem System gut gelebt. Die Alternative dazu wäre eine staatliche Parteienfinanzierung und damit eine ProToni Brunner, fessionalisierung sowie eine Nationalrat SVP (SG), weitere Verbürokratisierung Präsident SVP. der Politik. Ein solches System lehnt die SVP klar ab, denn damit steigt der Einfluss des Staates. Die Unabhängigkeit von Parlamentariern und Parteien wird reduziert. Politiker werden faktisch zu Staatsangestellten. Beispiele aus dem Ausland zeigen, dass solche Systeme anfälliger sind auf Missbräuche und Misswirtschaft. Zudem entfernen sich damit die Parlamentarier und Parteien immer weiter vom Bürger und seinen Bedürfnissen.


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DIE AKTUELLE UZ-UMFRAGE

So begegnet die Schweizer Export-Industrie dem Franken-Problem Der Euro hat seit Jahresbeginn etwas zugelegt. Aber der starke Franken stellt die Schweizer KMU auch weiterhin vor grosse Herausforderungen.

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Ich achte

lieber

auf Chancen,

als mich über Währungskurse zu beklagen» Novartis Präsident Daniel Vasella

TEXT HUBERT MOOSER

Molinazzo di Monteggio(TI) ist normalerweise eine verschlafene Gemeinde in der Nähe von Lugano. Doch am 8. Februar waren viele der 889 Einwohner schon früh auf den Beinen. Ab 6 Uhr früh blockierten 120 Arbeiter des Elektrounternehmens Trasfor SA den Zugang auf das Werksgelände. Die Belegschaft protestierte damit gegen die Verschlechterung ihrer Arbeitsbedingungen. Die Transfor AG exportiert einen grossen Teil ihrer Produktion in den EU-Raum. Der starke Franken verteuert jetzt aber die Exporte der Firma, darunter leidet die Wettbewerbsfähigkeit. In der Not griff das Unternehmen zu Massnahmen, die der Gesamtarbeitsvertrag der Maschinenbranche für Krisenzeiten vorsieht, nämlich längere Arbeitszeiten bei gleichem Lohn. Die rund 280 Trasfor Angestellten hätten pro Tag unentgeltlich eine halbe Stunde länger arbeiten sollen. So wollte man die Produktivität steigern und wettbewerbsfähiger werden gegenüber italienischen Mitbewerbern. Aber dann mischte sich die Gewerkschaft UNIA ein, organisierte Streik und Blockade und Trasfor SA musste zurückkrebsen. Für Corrado Pardini von der UNIA Geschäftsleitung, ist die Anwendung des GAV-Krisenartikels hier unzulässig. «Bisher sind uns erst einzelne Betriebe aufgefallen, die solche Mittel einsetzen», sagt Pardini. Er

befürchtet aber einen Flächenbrand, sollte der Franken weiter so stark bleiben. «Viele Unternehmen sind unter Druck.» Es wird zu Schliessungen kommen Wie ein Damoklesschwert schwebt seit 2009 der schwache Euro über der Schweizer Exportwirtschaft. Im letzten Dezember sackte der Kurs auf ein Rekordtief von 1.25 Franken. Der Euro hat sich seither zwar wieder leicht erholt und kletterte inzwischen auf 1.3O Franken, «die Situation ist aber nach wie vor schwierig für alle Exportfirmen», sagt Oliver Müller, Geschäftsleiter bei «Bernex Bimetall». Die Firma stellt in Olten seit 40 Jahren Zylinder für die Kunststoffindustrie her. Dem Unternehmen macht der starke Franken seit Monaten zu schaffen. Betroffen sind vor allem mittelgrosse KMU, die wie Trasfor oder Bimetall grosse Warenmengen in der Eurozone umschlagen. Oder auch spezialisierte Firmen wie die Pfiffner Messwandler AG, die Transformatoren für die Verteilung und Übertragung von Energie herstellt. Laut Aargauerzeitung fakturiert das Aargauer Unternehmen 75 Prozent in Euro. Aber auch Schneidewerkzeughersteller wie «Bosch» in St. Niklaus (VS), wo die Produktion zu über 95 Prozent in den Export (Walliser Bote)gehen, leiden. Der Branchenverband für die Maschinenbauindustrie «Swissmechanic» wollte es genauer wissen, wie die Firmen mit der Frankenstärke umgehen und befragte dazu kürzlich


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Foto: Bruno Strupler

D E R B U N D E S R AT B E S C H L I E S S T MASSNAHMEN Die Höherbewertung des Frankens wird das Wirtschaftswachstum in den kommenden Monaten verlangsamen. Der Bundesrat hat eine Situationsanalyse vorgenommen und Gegenmassnahmen geprüft. Mit verstärktem Nachdruck soll die Wachstumspolitik weitergeführt werden. Dazu zählen z.B. Freihandelsabkommen mit dynamischen Schwellenländern. Ergänzend hat der Bundesrat am 16. Februar 2011 rasch wirkende Massnahmen in den Bereichen touristische Landeswerbung, Exportrisikoversicherung und Technologieförderung beschlossen. Zudem sollen die Weitergabe der Währungsgewinne bei den Importen untersucht und die Überwachung der Finanzierungssituation der Schweizer Unternehmen fortgesetzt werden.

alle Verbandsmitglieder. Das Resultat der Umfrage: Von den Betrieben mit über 80 Prozent Exportanteil haben etwas weniger als 40 Prozent Probleme mit der Euro-Franken Relation. Von jenen mit 50 Prozent bis 80 Prozent haben etwas weniger als 30 Prozent Probleme mit der Euro-Franken Relation. Echte Schwierigkeiten haben in diesen Kategorien jedoch nur zwischen 3 und 5 Prozent der Swissmechanic-Mitglieder. Die meisten Firmen mit ernsthaften Problemen finden sich unter jenen, die zwischen 30 und 50 Prozent ihrer Produktion exportieren. Swissmechanic-Direktor Rober Z. Weina meint dazu: «Ernsthafte, existenzbedrohende Probleme vermelden nur wenige Betriebe.» Claudia Moerker dagegen, die Geschäftsleiterin von «swiss export» befürchtet, «dass erforderliche Investitionen nicht gemacht werden können.» Auch Nachfolgeregelungen könnten nicht durchgeführt werden – aufgrund der zu hoch bewerteten Unternehmen und ungenügender Liquiditäten. «Es wird sicherlich zu Schliessungen kommen und damit geht wichtiges Know-how verloren», warnt sie. Keine schlaflosen Nächte wegen Frankenstärke Vorerst hält sich der Aussenhandel trotzdem mehr als gut. Schweizer Produkte sind im Ausland gefragt wie nie. Die eidgenössische Oberzolldirektion meldete im Februar für das Jahr 2010 einen Handelsüberschuss von satten 20 Milliarden

Franken. Nur im Rekordjahr 2008 war dieser noch höher. Pikant: 62 Prozent der Exporte gingen 2010 in den EU-Raum – also in eine Region wo die Wettbewerbsfähigkeit von Schweizer Unternehmen aufgrund schwieriger Wechselkursverhältnisse gelitten hat. Bei der Bieler Uhrenfirma «Swatch» liefen die Verkäufe (+45 Prozent Gewinn) im letzten Jahr sogar so gut, dass Patron Nick Hayek öffentlich verkünden konnte, «dass ihm die Frankenstärke nicht den Schlaf raube.» Ähnlich tönt es beim Westschweizer Hersteller von Luxusuhren Hublot: «Die starke Währung hat in der Eurozone bestimmt einen Effekt auf den Verkauf im Einzelhandel gehabt», sagt CEO Jean-Claude Biver. «Wir hatten trotzdem unser bestes Jahr seit je.» Beim Pharmakonzern Novartis kletterte der Umsatz 2010 um 14 Prozent auf 51 Milliarden Franken. Präsident Daniel Vasella sieht in der Frankenstärke eine grosse Herausforderung. «Ich achte lieber auf Chancen, als mich über Währungskurse zu beklagen», verriet er dem «Sonntagsblick» am Rande des WEF in Davos. Aber nicht nur bei Luxusuhrenherstellern und Pharmaunternehmen stimmen die Zahlen. Der grösste Schweizer Milchverarbeiter Emmi weist für das Jahr 2010 ebenfalls ein Umsatzplus aus – dank dem Export. Die Verkäufe stiegen um 2,5 Prozent auf 2,68 Milliarden Franken. Und wie stehts bei den Maschinenbauer und Metallverarbeiter? «Wir erwarten gesamthaft einen Umsatz der mindestens das Jahr 2007 erreicht oder sich allenfalls in der Grössenordnung des Rekordjahres 2008 bewegen wird», sagt Direktor Robert Z. Weina. Ist die Frankenstärke am Ende gar kein Problem? Die gute Aussenhandelsbilanz und Firmenergebnisse überraschen Oliver Müller nicht. «Die Weltwirtschaft boomt. Schweizer Produkte wurden bisher zu egal welchem Preis gekauft», sagt Oliver Müller. In den kommenden Monaten werde es aber härter. Glaubt man Daniel Lampart, dem Chefökonomen des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes, gibt es deutliche Anzeichen dafür, dass die Exportwirtschaft ins Stocken gerät. «Die Warenexporte stagnieren, obwohl die Weltwirtschaft wächst», sagt er. Weina rechnet für 2011 schon einmal mit einer markanten Abschwächung bei den Ausfuhren. Einheitliche Rezepte gibt es nicht «Der starke Franken ist ein Problem für den Export», betont auch Ständerat Konrad Graber (CVP). Er bekomme das als Verwaltungsratspräsident von EMMI hautnah mit. «Wir verlieren Marktanteile.» Und: «Preisverhandlungen sind nötig», sagt der CVP-Politiker. Auch Maschinenbauer wie die Georg

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Ernst-

hafte,

existenzbedrohende Probleme vermelden nur wenige Betriebe» Swissmechanic-Direktor Rober Z. Weina


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AUCH DER TOURISMUS LEIDET Ob im Tessin, Wallis oder dem Berner Oberland: überall rechnet man wegen des weichen Euros mit Einbrüchen bei den Übernachtungszahlen. Die Sprecherin von Schweiz Tourismus, Daniela Bär sagt dazu: «Der Schweizer Tourismus hat sich angesichts der Währungssituation insgesamt relativ gut behauptet – dank den Gästen aus Fernmärkten», sagt sie. Dem Wachstum in den Fernmärkten stünden Rückgänge bei Gästen aus dem Euroraum gegenüber. Diese hätten sich im Laufe des Winters noch akzentuiert. Bär glaubt, dass der Tourismus die Effekte des starken Frankens beim Sommergeschäft spüren werde. «Für das Gesamtjahr 2011 rechnen wir beim Freizeittourismus mit einem Minus von 3 -5 Prozent.» (Siehe auch unser Monats-Interview auf Seite 10)

Foto: Bruno Strupler

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Schweizer

Produkte

wurden bisher zu egal welchem Preis gekauft» Oliver Müller, Geschäftsleiter «BernexBimetal»

Fischer AG in Schaffhausen suchen vermehrt das Gespräch mit Lieferanten, die einen nennenswerten Teil ihrer Vorleistungen in Euro abrechnen – «mit dem Ziel diesen Währungsvorteil zu teilen», erklärt Konzernsprecher Urs Frei. Man behelfe sich auch, indem man «mehr als bisher in den Währungen Euro und Dollar einkauft.» Bei der Feinstanz AG in Rapperswil-Jona, einem Zulieferbetrieb für die Autobranche mit rund 80 Beschäftigten, hat man mit einem starken Franken gerechnet und entsprechend budgetiert. «Im Sinne einer Gegenmassnahme haben wir schon vor längerer Zeit mit vielen Lieferanten vereinbart, sie künftig in Euro zu bezahlen», erklärt CEO und Mehrheitsaktionär Urs Spielmann gegenüber der UnternehmerZeitung. Gegen grosse Währungsschwankungen sichere sich das Unternehmen zudem seit längerer Zeit mit Devisentermingeschäften ab. Dazu kämen technische Innovationen und Produktivitätssteigerungen, mit denen man die Währungsnachteile ausgleiche. «Hier sind uns erfolgreiche Schritte gelungen, die uns helfen, auf den internationalen Märkten trotz tiefem Eurokurs preislich konkurrenzfähig zu bleiben.» Für exportorientierte Unternehmen, die in der Schweiz produzierten, sei der starke Franken aber eine Herausforderung, so der Chef von Feinstanz. Einheitliche Rezepte um diese Herausforderung zu meistern gibt es aber nicht, meint Oliver Müller. «Die Grossen sind jedoch besser gewappnet gegen Währungsschwankungen.» Kleinere Unternehmen hätten grössere Anpassungsschwierigkeiten. Jeder müsse heute für sich selber eine Lösung finden. Produktivität steigern, beim Einkauf sparen, indem man die Lieferanten ebenfalls an den Euro anbietet oder direkt im Euro-Raum einkaufen. Und irgendwann stelle sich auch die Standortfrage. Der Urner Gummi- und Kabelhersteller Dätwyler mit 950 Angestellten hat bereits mit der Verlagerung von Arbeitsplätzen ins Ausland gedroht. Vorerst versucht es Dätwyler aber wie die Tessiner Trasfor mit längeren Arbeitszeiten. Das Urner Unternehmen hat für die Beschäftigten in den Betrieben Altdorf und Schattdorf die Erhöhung der Arbeitszeit auf 42.5 Stunden pro Woche angeordnet - ohne Lohnausgleich. Es stösst damit aber wie die Transfor auf Kritik aus der Politik. «Ich halte es für inakzeptabel, dass die momentanen währungsbedingten und konjunkturabhängigen Schwierigkeiten in der Exportindustrie einmal mehr auf die Arbeitnehmenden abgewälzt werden», sagt SPNationalrat André Daguet. Sonst ist die Politik beim Thema Frankenstärke auf Tauchstation. Sofortmassnahmen, wie sie etwa von der SP Mitte Januar vehement gefordert wur-

S C H W E R E F L Ü G E L W E G E N S TA R K E M FRANKEN. Die nationale Fluggesellschaft Swiss ist besorgt wegen des starken Frankens:«Wir produzieren in Schweizer Franken, aber 70% unserer Einnahmen machen wir in Fremdwährungen, die zurzeit alle schwächer sind als der Franken» sagte Swiss CEO Harry Hohmeister kürzlich in einem Interview mit der Sonntagszeitung. Die Fluggesellschaft wickelt ein grosses Volumen der Flugticketsverkäufe in Euro ab. «Wenn wir dann statt 1.40 oder 1.50 nur 1.20 oder 1.30 je Euro erhalten, dann macht dies schon einen Unterschied aus», sagt Swisssprecher JeanClaude Donzel. Unter dem starken Franken leide zudem das Frachtgeschäft, weil weniger exportiert werde. Es kämen auch weniger Leute aus den USA zum Skifahren in die Schweiz. Da die Swiss viele Ausgaben in Dollar tätige und diese Währung ebenfalls tief sei, könne man so die Frankenstärke ein wenig auffangen. Die konkreten Auswirkungen werden sich erst an der Bilanzpressekonferenz im März zeigen.

den, stossen bei der bürgerlichen Mehrheit und bei den Wirtschaftsverbänden rundweg auf Ablehnung. Wir haben keine Krise Aufgeschreckt durch die düsteren Meldungen aus der Industrie trat am 14. Januar SP-Chef Christian Levrat mit seinen Wirtschaftspolitikern Nationalrätin Susanne LeuteneggerOberholzer und Ständerat Alain Berset in Bern vor die Medien. 100 000 Arbeitsplätze seien gefährdet, sagten Levrat und seine Equipe und verlangten Sofortmassnahmen (siehe Kasten). Die Hoffnung ruhte auf dem neuen Wirtschaftsminister Johann Schneider-Ammann. Als dieser die negativen Auswirkungen des starken Frankens als Unternehmer und Präsident des Industrieverbands Swissmem noch selber direkt spürte, deckte er den Bund mit Vorschlägen ein. Als Bundesrat bot Schneider-Ammann dann auch sofort die Corona der Schweizer Wirtschaftsverbände, von Gewerkschaften und des Staatssekretariates für Wirtschaft zu einem Frankengipfel in Bern auf. Schnell waren sich alle einig: die Situation ist gravierend. «Es ist aber falsch von Krise zu sprechen», meinte Staatssekretär Jean-Daniel Gerber hinterher. Vorschläge wie jene der SP diskutierte die Runde zwar, wollte jedoch nicht darauf einschwenken. Und zusätzliche Interventionen der Nationalbank (SNB) hielt man, nach den schlechten Erfahrungen im letzten Sommer, nicht für oppor-


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WIRTSCHAFT UND POLITIK l UZ D I E R E Z E P T E D E R PA R T E I E N Die SP verlangt Sofortmassnahmen gegen die Frankenstärke. Ihr Plan umfasst eine Neuauflage des Gentlemen’s Agreement von 1976, also einen Verzicht der Schweizer Banken auf Franken-Spekulationen. Er verlangt auch Negativzinsen, also eine Art Strafgebühren auf ausländischen Kapitaleinlagen. Die Nationalbank sollte ausserdem eine temporär fixe Anbindung des Frankens an den Euro prüfen. Die FDP will dagegen mittelfristig aktiv werden – zum Beispiel mit der Initiative gegen Bürokratie, welche die Regulierungskosten drastisch senken soll. Der Freisinn fordert auch tiefere Steuern für Unternehmen. Die Gewinnsteuersätze sollen fallen, ein Einheitssteuersatz bei der Mehrwertsteuer soll Wachstum bringen. Weiter verlangt die FDP den Abbau von Zollformalitäten. Die CVP schlägt eine neue Strategie für das Tourismusland Schweiz vor - weil Schweizer Preise für Gäste aus dem Euroraum inzwischen zu hoch sind. Sie will einen weiterhin tieferen Mehrwertsteuersatz für Hotellerie und Gastronomie. Schweiz Tourismus soll zur Standortförderung zudem 20 Millionen Franken mehr erhalten. Die Wiederherstellung einer qualitativ hochwertigen Hotellerie ist eine weitere Forderung.

tun. Mehr als vage Versprechungen von Wirtschaftsminister Johann Schneider-Ammann «allenfalls Massnahmen aus dem Konjunkturpaket wie «die Verlängerung der Kurzarbeitsentschädigung und der Exportrisikogarantie», bekam die Exportbranche nach dem Frankengipfel nicht zu hören.

Unternehmen sind anpassungsfähig Die Erkenntnis von Unternehmer Oliver Müller nach dem Frankengipfel: «Es wird keine Hilfe von aussen kommen.» Jeder müsse nun halt für sich selber schauen. Hublot-CEO Jean-Claude Biver glaubt jedoch an die Anpassungsfähigkeit der Schweizer Wirtschaft: «Ich stelle fest, dass wir uns in der Schweiz (mit einer starken Währung seit 40 Jahren) sehr gut anpassen konnten», sagt er. «Vor vierzig Jahren waren der Dollar oder das britische Pfund das 10 fache wert. Trotzdem haben wir ständig unseren Umsatz entwickelt.» Für die Credit Suisse Analysten Claude Maurer und Nicole Brändle hat die Schweizer Exportwirtschaft «in der Vergangenheit bewiesen, dass sie mit einem starken Franken umzugehen weiss.» Auch der Swissmechanic Direktor glaubt an die Kreativität und Innovationsfähigkeit der Schweizer KMU. Administrative Hindernisse wegräumen, die Flut an Vorschriften und Gesetzen überdenken, welche die KMU belasten, dies fordert der Swissmechanic-Direktor von der Politik. Doch solche Reformen brauchen Zeit. Kurzfristig hofft Weina, dass der Schweizer Franken in den nächsten Monaten gegenüber dem Euro nicht weiter an Wert gewinnt. «Sonst wird sich die Situation für einen Teil der Verbandsmitglieder im zunehmenden Masse verschlechtern.» Eine Situation die sich dramatisch verschärfen könnte – wenn plötzlich die Banken jenen Unternehmen, deren Gewinne währungsbedingt zusammengeschmolzen sind, den Geldhahn zudrehen. Frankenstärke und Kreditklemme zusammen, das wäre eine fatale Kombination.

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Die Fran-

kenstärke

raubt mir denSchlaf nicht» Swatch-Patron Nick Hayek

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I M G E S P R Ä C H M I T D E M K O N J U N K T U R E X P E R T E N P R O F. B E R N D S C H I P S

«Was heisst Krise?» Die EU, und mit ihr der EURO, durchleben wirtschaftlich turbulente Zeiten, und auch die Zukunft des Dollars bleibt ungewiss. Die UZ sprach mit Bernd Schips über den wieder erstarkenden EURO und über weitere Tendenzen in der weltwirtschaftlichen Entwicklung.

INTERVIEW PETER BLATTNER

Die europäischen Regierungen stehen geschlossen hinter dem EURO. Sehen Sie für den Euro bald bessere Zeiten kommen? Die EU-Staaten und ihre Defizite spielen für die Währung keine Rolle. Über die Zukunft des Euro entscheiden nicht die Regierungschefs, sondern die EZB (Europäische Zentralbank). Diese hat zwar Anleihen am Sekundärmarkt gekauft, zum Beispiel von Griechenland, und Liquidität bereitgestellt. Grundsätzlich hat sie sich bisher aber sehr zurückgehalten und an ihrer Aufgabe, der Sicherung der Preisstabilität, festgehalten. In einem Beitrag in der NZZ vom 5. Januar schreiben Sie, dass «die Verschuldungsprobleme einiger Mitgliedsländer der Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion(WWU) eine für die USA höchst willkommene Gelegenheit war, Wetten gegen den EURO zu inszenieren». Sind die USA schuld an der EURO-Schwäche? Man muss die Ereignisse in ihrem zeitlichen Kontext betrachten: Die USA leben seit langem über ihre Verhältnisse und sind darauf angewiesen, dass der Rest der Welt bereit ist, ihre Leistungsbilanzdefizite zu finanzieren. Solange es zum Dollar als Reserve- und Transaktionswährung keine wirkliche Alternative gab, brauchten sich die USA diesbezüglich auch keine Sorgen machen. Der Euro entwickelte sich in den letzten Jahren aber zu einer solchen Alternative und gewann gegenüber dem Dollar deutlich an Wert. Nachdem sich die Probleme auf den Finanzmärkten bemerkbar machten, begann eine Phase der Unsicherheit. Davon profitierte zunächst der Dollar, als nach wie vor quantitativ wichtigste Reserve- und Transaktionswährung, Die Verschuldungsproblematik Griechenlands war dann eine willkommene Gelegenheit, um Wetten gegen den unliebsamen Währungskonkurrenten Euro auszulösen. Kann eine Währung bei den heutigen Volumina überhaupt gezielt unter Druck gesetzt werden? Ja, wenn es gelingt, plausible Stories gegen «Konkurrenten» zu finden. Und in diesem Fall war die Staatsverschuldung eine plausible Story. Mitstreiter waren schnell gefunden. Die unterschiedliche Wirtschaftskraft der EU-Staaten ist eine Tatsache und die Einheitswährung verunmöglicht z.B. Griechenland, mit einer Abwertung die Exporte in den Euro-Raum zu fördern. Vielleicht wären ein Süd- und ein Nord-Euro doch realistischer? Nein. Damit wäre niemandem gedient. Wenn ein Land aufgrund seiner Staatsverschuldung aussteigen wollte, würden

die in Euro gemachten Schulden weiter bestehen. Die «neue» Währung Griechenlands würde sich sofort abwerten und die Probleme noch grösser werden lassen. Auf der anderen Seite würde sich die Währung in den Länder im Norden aufwerten und zu Problemen führen, wie sie die Schweiz momentan mit dem Franken hat, aber in einem noch grösseren Ausmass. Können die mit einer hohen Staatsverschuldung konfrontierten Mitgliedsländer der EWWU ihre strukturellen Defizite nicht rasch genug abbauen, sind Umschuldungen wohl unvermeidlich, sobald die im Gang befindliche Rekapitalsierung der davon betroffenen Finanzinstitute einen solchen Gläubigerverzicht wieder gestattet. Sie erwähnen die enorme Überschuldung einzelner US-Staaten, ohne dass jemand von einer Fehlkonstruktion «Dollar» spreche. Kann man die USStaaten wirklich mit den EU-Ländern vergleichen? Griechenland hat einen sehr kleinen Anteil am BIP der Eurozone, nicht einmal 2%. Der Gliedstaat Kalifornien, der massiver verschuldet ist als Griechenland, hat einen erheblich grösseren Einfluss auf das BIP der USA, als es Griechenland auf die wirtschaftliche Entwicklung der EU hat. Steht uns eine Dollarkrise bevor? Was heisst Krise? Krise ist ein vager Begriff, der von unserer Vorstellung von Normalität abhängt. Tendentiell rechne ich mit einer anhaltenden Abwertung des Dollars gegenüber dem Euro. Diese Abwertung wird aber nicht ausreichen, um das Leistungsbilanzdefizit der USA zu beseitigen. Selbst wenn in den USA der Wille bestehen würde, die Unternehmen mehrheitlich international wieder wettbewerbsfähig zu machen und die Infrastruktur in Stand zu bringen, selbst dann dürfte es Jahre dauern, bis das Leistungsbilanzdefizit deutlich zurückgeht. Ein weiterer Kursverfall des Dollars ist deshalb unausweichlich. Diese auf ökonomische Faktoren zurückzuführende Entwicklung sollte man jedoch nicht als Dollar-Krise bezeichnen.

Die meisten Finanz-Analysten sind überzeugt, dass die Nichtbeachtung des Wachstums- und Stabilitätspakts (Maastrich-Kriterien) den Euro auf Tauchfahrt brachte. Nun hat man einen riesigen Rettungsschirm Über die aufgespannt. Sollte man nicht diese Kriterien lockern und dann mit einer absoZukunft des luten «No-Bail-Out»-Klausel die Länder zur Einhaltung verpflichten? Euro entscheiden Die Maastrich-Kriterien, die bezüglich Haushaltsdefizit und Schuldenstand nicht die Schwellenwerte von 3% bzw. 60% des BIP vorsehen sowie eine Ausnahmeklausel bei Regierungschefs, «ausdrücklichen Gründen» beinhalten, sind bereits locker. Eine weitere Lockerung sondern die EZB»

«

ZUR PERSON Prof. Bernd Schips ist Forschungsdozent an der Fachhochschule St. Gallen (FHS). Von 1993 – 2005 leitete er die Konjunkturforschungsstelle (KOF) an der ETH Zürich. Er gehört zu den angesehensten Wirtschaftsanalysten der Schweiz.


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WIRTSCHAFT UND POLITIK l UZ würde der Willkür Tür und Tor öffnen, ich denke da an Länder wie zum Beispiel Italien oder Belgien. Entscheidend ist vielmehr, dass die vorgesehenen Sanktionsmechanismen wirklich durchgesetzt werden. Deutschland und Frankreich haben den Pakt verletzt, Sanktionen gab es keine. Das war ein Fehler. Dass die «No-Bail-Out»-Klausel nicht mehr glaubhaft ist, stimmt streng genommen nicht. Die Rettung von Griechenland war vor allem nötig, um das noch angeschlagene Finanzsystem in den EWWU-Mitgliedsländern nicht erneut in Schwierigkeiten zu bringen. Psychologisch trägt ein Rettungsschirm doch eher zur Verunsicherung der Gläubiger bei, beweist er doch nur zu deutlich, wie tief die (möglichen) Haushalts-Löcher sind? Nach der ad-hoc Hilfe für Griechenland hat man mit dem Rettungsschirm einen Rettungs-Mechanismus entwickelt, der bisher lediglich im Fall von Irland angewandt wurde. Ein solcher Rettungsschirm ist – zusammen mit der «No-Bail-Out»Klausel – notwendig. Er stellt jedoch nur eine Übergangslösung dar. Das Ziel ist ein gesamteuropäischer Stabilitätsmechanismus für Krisensituationen, der gleichzeitig strenge Sanktionsmechanismen bei Nicht-Einhaltung vorsieht. Nehmen wir mal an, der EURO stabilisiert sich dauerhaft. Ist die nächste EURO-Krise vorprogrammiert? Wenn ich wüsste, wie die Kurse in sechs Monaten sind, dann wäre ich nicht hier, sondern würde Ansichtskarten aus Bora

Bora verschicken. Nein im Ernst, kurz- bis mittelfristige Wechselkursprognosen sind praktisch nicht möglich. Was wir aber wissen ist, dass der Franken sich gegenüber dem Euro wieder abschwächen wird. Die Zinsdifferenz und die Kaufkraftparitäten sprechen jedenfalls dafür. Glauben Sie, dass die EURO-Buchverluste der Nationalbank mittelfristig abgebaut werden können? Sicher, die heutigen Verluste werden nicht dauerhaft sein. Das Problem ist, dass die Verluste der Nationalbank, die über die Ausschüttungen entscheiden, aus den für Unternehmen konzipierten Rechnungslegungsvorschriften resultieren. Das ist Unfug. Die SNB hat Währungsreserven in Form von zinstragenden Titeln. Was die SNB ausschütten kann und soll: Die Erträge auf die Währungsreserven minus dem Betriebsaufwand und abzüglich eines weiteren Betrags, um so für die Aufrechterhaltung der Relation der Währunsreserven und dem nominalen BIP zu sorgen. Sind Sie der Meinung, dass der Staat die Aufgabe hat in Krisenzeiten aktiv zu werden? Das halte ich grundsätzlich für richtig. Zu beachten ist aber auch die Frage nach den jeweils zu wählenden diskretionären Massnahmen. Es ist ein Unterschied, ob der Staat in Konsumausgaben oder in Infrastruktur investiert. Im Falle der USA wäre es z.B. klug gewesen, hätte sie vor allem in die Infrastruktur investiert, wie es ursprünglich von der Obama-Adminstration auch beabsichtigt war.

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Tendentiell

rechne ich

mit einer anhaltenden Abwertung des Dollars gegenüber dem Euro»

«Was wir aber wissen ist, dass der Franken sich gegenüber dem Euro wieder abschwächen wird.»

Foto: Keystone


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UZ l WIRTSCHAFT UND POLITIK

ZWISCHEN SOUVERÄNITÄT UND REALPOLITIK

Auf der Suche nach dem richtigen Mass Die Schweiz will in der Europapolitik ihre Souveränität bewahren. Keine leichte Aufgabe. Denn Selbstbestimmung ist das Ergebnis von juristischen, politischen und wirtschaftlichen Faktoren. Nicht überall, wo «Souveränität» draufsteht, ist auch Souveränität drin.

TEXT STEFFEN KLATT

Die Frage ist legitim: Wie kann die Schweiz ihre Souveränität sichern und ein Maximum an Selbstbestimmung erreichen? So einfach die Frage ist, so schwierig die Antwort. Für SVP und «Weltwoche» ist der Fall klar. Je weniger vertragliche Bindung an die EU, desto souveräner ist die Schweiz. Weg mit Schengen, weg mit der Personenfreizügigkeit. Falls die EU dann alle bilateralen Abkommen des ersten Pakets kündigt – was solls. Es gibt ja noch das Freihandelsabkommen von 1972. Stimmt. Nur: Das heisst nicht zwingend mehr Selbstbestimmung. Eher sogar mehr Fremdbestimmung. Macht des Faktischen Da ist zum einen die Macht des Faktischen. Schweizer Unternehmen wollen ihre Produkte in der EU verkaufen, Schweizer Konsumenten günstig einkaufen. Daher müssen Produktvorschriften denen des wichtigsten Handelspartners angepasst werden. Der «autonome Nachvollzug» geht so weit, dass Schweizer Verordnungen explizit auf Rechtsdokumente der EU verweisen, wie bei den Energieeffizienzvorschriften für Elektrogeräte. Diese Macht des Faktischen gilt auch ausserhalb von Produktvorschriften. 1978 lehnten die Bürger die Sommerzeit ab, drei Jahre später wurde sie dennoch eingeführt. Die Macht des Faktischen gilt auch in Kernbereichen der Souveränität. So muss die Nationalbank mit der Anhebung der Zinsen auf die Eurozone warten, um den Aufwertungsdruck für den Franken nicht zu erhöhen. Auf guten Willen angewiesen Da ist zum anderen die Macht des Juristischen. Wenn die Schweiz nur ein Freihandelsabkommen hat, ist sie für Brüssel ein normales Drittland. Brüssel wendet einheitliche Regeln für alle an. Beispiel 24-Stunden-Regel am Zoll: In der Terrorangst nach 2001 hat die EU ihre Meldepflichten verschärft. Für einen Exporteur in Südafrika ist das kein Problem, für einen Basler sehr wohl. Das führt zur Macht des Politischen: Die Schweiz hat 2009 mit der EU ein Abkommen geschlossen, das die 24Stunden-Regel entschärft. Dazu braucht es den guten Willen beider Seiten. Was passiert, wenn dieser fehlt, zeigt Italien. Dort hat Finanzminister Giulio Tremonti für Firmen,

die mit der Schweiz geschäften, diskriminierende Sondervorschriften erlassen. Bilaterale bestätigen Souveränität Gegen solche Willkür (man kann auch sagen: gegen die Fremdbestimmung durch neidische Mitbewerber) helfen Abkommen. Genau das war der Sinn der bilateralen Abkommen. Sie waren zudem eine glänzende Bestätigung der Souveränität der Schweiz. Sie hat mit der grossen EU auf Augenhöhe verhandelt. Hinterher wurden die Abkommen vom Volk abgesegnet. Allerdings sind Schweizer Unternehmen weiter vom guten Willen abhängig. So können deutsche Unternehmen vor Gericht klagen, wenn sie sich in einem EU-Land diskriminiert fühlen. Schweizer Unternehmen können sich nur beim Bund beschweren, der das in einem der Gemischten Ausschüsse mit der EU ansprechen kann. Diese kann, muss aber nicht Abhilfe schaffen. EWR bietet Mitsprache Auch bei den bilateralen Abkommen übernimmt die Schweiz EU-Recht, ohne es beeinflussen zu können. Das ist bereits im Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) anders. Die EWR-Länder arbeiten bei der Vorbereitung der sie betreffenden Gesetzgebung durch die EU-Kommission mit. Auch im EU-Ministerrat dürfen sie mitreden, aber nicht mitentscheiden. Das tut in der Regel nicht weh, weil dort meist im Konsens entschieden wird. Im EU-Parlament dagegen haben sie keine Abgeordneten. Das bereitet den EWR-Ländern denn auch Bauchschmerzen. Für die Unternehmen bietet die EWR-Mitgliedschaft jedoch mehr Rechtssicherheit. Sie können in EU-Ländern

SWISSCLEANTECH WAGT SICH AN DIE E U R O PA P O L I T I K Vor gut einem Jahr ist swisscleantech gegründet worden, der Verband nachhaltig orientierter Unternehmen. Inzwischen hat er 200 Mitglieder, seine Stimme wird in Bern gehört. Doch grosse Teile der für Schweizer Unternehmen relevanten Gesetzgebung werden in Brüssel gemacht. swisscleantech will daher seine Mitglieder befragen, ob er sich für ein grösseres Gewicht der Schweiz in Europa einsetzen soll. stk.


WIRTSCHAFT UND POLITIK l UZ

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bis zum EU-Gerichtshof gehen wie Unternehmen aus EULändern auch. Teilnahme am Politbasar Echtes Mitentscheidungsrecht hätte die Schweiz heute nur als EU-Mitglied. Träte sie bei, erhielte sie im EU-Ministerrat ähnlich viele Stimmen wie Österreich, 10 von 345. Im EU-Parlament könnte die Schweiz mit 17 von 736 Abgeordneten rechnen. Sie könnte ausserdem mit einem Sitz in der EU-Kommission rechnen, welche faktisch die Regierung der EU bildet. Wichtiger als das formale Gewicht wäre aber die Teilnahme am EU-internen «Politbasar». Da kein Land allein eine Mehrheit hat, muss jedes Koalitionen bilden. Das kann quer durch alle Themen gehen. Fischfangquoten gegen Agrarzahlungen, Regionalhilfe gegen Steuerrecht, Maschinenbaurichtlinie gegen Gemeinschaftspatent – der Phantasie der EU-Diplomaten sind keine Grenzen gesetzt, wenn sie die Interessen ihrer Länder durchsetzen sollen. Wichtig ist auch das diplomatische Geschick. Luxemburg, kleiner als der Aargau, hat seinen Einfluss lange aus der Vermittlung zwischen seinen gegensätzlichen Nachbarn Deutschland und Frankreich gezogen.

Foto: Bilderbox/zVg

Volksrechte eingeschränkt Was EU-Ministerrat und EU-Parlament einmal beschlossen haben, gilt in der ganzen EU. Die Mitgliedsstaaten setzen das nur noch in nationales Recht um. In repräsentativen Demokratien ist das kein Problem. In einer direkten Demokratie wäre es eines. Viele nationale Umsetzungen von Gemeinschaftsrecht wären referendumsfähig. Das Volk hätte aber nur noch die Wahl zwischen Ja und einem Nein, das der Schweiz ein EU-Vertragsverletzungsverfahren einhandeln würde. Damit wären die Volksrechte eingeschränkt, wie der Bundesrat in seinem Europabericht 2006 feststellt. Allerdings ist das für die Schweiz nicht neu: Auch Bundesgesetze müssen teilweise in kantonales Recht überführt werden. So hat St. Gallen am letzten Abstimmungssonntag dem Gesetz über die Pflegefinanzierung zugestimmt. Hätte der Kanton es abgelehnt, hätte er es in einer anderen Form trotzdem einführen müssen. Einfache Antworten helfen nicht Unabhängig davon, in welcher vertraglichen Beziehung die Schweiz zu Europa steht, ist sie nur dann wirklich souverän, wenn sie sich einigermassen europakompatibel verhält. Eine Initiative, die sich mit den in Europa geltenden Regeln nicht verträgt, lässt sich nicht umsetzen. Das zeigt die Verwahrungsinitiative. Ein Referendum, das den Gepflogenheiten Europas nicht entspricht, hat keine Wirkung. Das zeigt die Sommerzeit. Einfache Antworten helfen daher nicht, die Souveränität der Schweiz zu sichern. Ein Konfrontationskurs gegen den Rest Europas noch weniger.


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UZ l WIRTSCHAFT UND POLITIK

CHINAS AUFSCHWUNG

Der Schweizer Wirtschaftsmotor Die Schweizer Exporteure blicken immer stärker nach Osten: Laut aktuellen Zahlen der Eidgenössischen Zollverwaltung haben Schweizer Firmen 2010 Waren im Wert von 12,4 Milliarden Schweizer Franken nach China und Hongkong exportiert.

TEXT BERNHARD HAGEN

«Das ist ein Zuwachs von 35 Prozent und 3,2 Milliarden Schweizer Franken im Jahresvergleich. Damit trägt China von allen Märkten am meisten zum Schweizer Exportwachstum bei, denn in keinem anderen Land konnten vergleichbare Erfolge erzielt werden. Zudem wuchsen die Exporte nach China dreimal so stark wie die Ausfuhren in die anderen BRIC Märkte zusammen», analysiert Nicolas Musy, Managing Director der Nonprofit-Organisation Swiss Center Shanghai (SCS). Zum Vergleich: 2010 konnten Schweizer Exporteure ein Wachstum von 2,4 Milliarden Schweizer Franken nach Deutschland und 1,8 Milliarden Schweizer Franken in die USA verbuchen. «Die Ausfuhren in die EU stiegen um 3,6 Prozent. Die Exporte nach China wuchsen zehnmal schneller», berichtet Musy. Mit 50 Mitgliedern ist das Swiss Center Shanghai bei weitem der grösste Cluster von Schweizer Unternehmen in Asien. Das SCS unterstützt Schweizer Firmen beim Markteintritt und im erfolgreichen China-Geschäft mit Büro- und Werkstattflächen, juristischer Beratung, Government Relations, operativem Controlling und einem breiten ExpertenNetzwerk. Die Nonprofit-Organisation ermöglicht es Schweizer Firmen, den Betrieb in China mit einem minimalen jährlichen Kostenaufwand aufzunehmen – vergleichbar mit den Ausgaben für einen Angestellten in der Schweiz.

SCHWEIZER EXPORTWACHSTUM 2010 (In Millionen Schweizer Franken nach Ländern) 3500 3000

Exportvolumen (Mio. CHF)

Maschinen-, Präzisions- und Uhrenfirmen profitieren Zwei Sektoren sind die Triebfedern des Schweizer ExportAufschwungs nach China (inkl. Hongkong): Ausfuhren der Maschinenbranche sowie der Industrie für Uhren- und Präzisionsinstrumente machen zusammen drei Viertel aller China-Exporte aus. Uhren, Präzisionsinstrumente und Bijouterie im Wert von 5,8 Milliarden Schweizer Franken wurden im Jahr 2010 exportiert – ein Plus von 45 Prozent im Jahresvergleich. Maschinenausfuhren wuchsen um 46 Prozent – zehnmal schneller als in die EU – auf 3,5 Milliarden Schweizer Franken. Das Swiss Center Shanghai unterstützt vor allem Firmen aus der Maschinenindustrie und Produzenten von Industrieanlagen. Das SCS Maschinencenter gibt diesen Unternehmen nicht nur die Möglichkeit, ihre Produkte für den chinesischen Markt anzupassen, sondern bietet auch Platz für die Ausbildung von Mitarbeitern und den Kundenservice.

2500 2000 1500 1000 500

Japan

Frankreich

Italien

Brasilien

Südkorea

Indien

Russland

Singapur

USA

Österreich

-1000

Deutschland

-500

China und Honkong

0

Handelsbilanzüberschuss schafft Jobs in der Schweiz Der rasant wachsende chinesische Markt importiert bereits 6,4 Prozent aller exportierten Schweizer Produkte. Ebenso beachtlich: Als eines von sehr wenigen Ländern erwirtschaftet die Schweiz regelmässig einen Handelsbilanzüberschuss mit China. 2010 lag dieser Überschuss mit China (inkl. Hongkong) bei 5,5 Milliarden Schweizer Franken. «Ein Vergleich mit dem gesamten Schweizer Handelsbilanzüberschuss von 19,4 Milliarden Schweizer Franken zeigt, wie wichtig der chinesische Markt bereits ist», sagt Musy.

3,2 Milliarden CHF wurden 2010 im chinesischen Markt (inkl. Hongkong) zusätzlich erwirtschaftet: Damit trägt China von allen Märkten am meisten zum Schweizer Exportwachstum bei. (Quelle: EZV)


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WIRTSCHAFT UND POLITIK l UZ «Wir können davon ausgehen, dass das Schweizer Exportwachstum nach China im Jahr 2010 zwischen 10 000 und 15 000 Arbeitsplätze mit hoher Wertschöpfung in der Schweiz geschaffen hat – das ist für die meisten EU-Staaten und die USA nicht der Fall.» Chinesische Unternehmen entdecken die Schweiz «Aber es sind nicht nur die Exporte nach China, die dem Schweizer Arbeitsmarkt neue Impulse geben», ergänzt SCSGeschäftsführer Zhen Xiao. «Chinesische Unternehmen beginnen damit, in der Schweiz zu investieren und hier direkt Jobs zu schaffen.» Deswegen ist das Swiss Center Shanghai seit kurzem aktiv damit beschäftigt, chinesische Unternehmen, die sich für den eidgenössischen Markt interessieren, auf dem Weg in die Schweiz zu unterstützen. Xiao: «Bislang haben cirka 40 chinesische Unternehmen in die Schweiz expandiert und dadurch zahlreiche spezialisierte Jobs geschaffen. Zum Beispiel hat das innovative Solar-Unternehmen Suntech Power – das drittgrösste Solar-Unternehmen der Welt und der weltweit grösste Produzent von kristallinen Silikon-Photovoltaik-Modulen

– eine Niederlassung in Schaffhausen gegründet, ebenso wie die zwei Telekommunikations-Riesen Huawei und ZTE in Bern.» Ausblick für 2011: weiteres Wachstum erwartet Schweizer Firmen können auch 2011 und in den kommenden Jahren von der boomenden chinesischen Wirtschaft profitieren. Musy: «Die Analysten erwarten, dass der chinesische Markt in der kommenden Dekade pro Jahr um durchschnittlich neun Prozent wächst». Vor allem Unternehmen aus den Bereichen Präzisionsapparate, Maschinen und Uhren können ihren Absatz steigern, wenn sie über die richtige Strategie, ausreichendes China Know-how und an die lokalen Bedürfnisse angepasste Produkte verfügen. Die Wirtschaftsdaten zeigen es deutlich: Schweizer Firmen haben die Chance, ihre Geschäfte in China weiter voranzutreiben. Der Markt ist umkämpft und hat seine Besonderheiten. Aber mit zehn Jahren an Erfahrung und einem umfangreichen Netzwerk an Experten kann das Swiss Center Shanghai die notwendige Unterstützung bieten und so Risiken minimieren.»

Das Swiss Center Shanghai ist der grösste Cluster von Schweizer Firmen in China. Die Nonprofit-Organisation unterstützt den Markteintritt und das Wachstum von Schweizer Unternehmen in Fernost.

SCHWEIZER EXPORTVOLUMEN NACH CHINA Dieses wuchs 2010 um 3,2 Milliarden Schweizer Franken (inkl. Hongkong) – mehr als in jedem anderen Markt. Die Ausfuhren nach China stiegen zehnmal schneller als Exporte in die EU. Unternehmen der Uhren-, der Präszisions- und Maschinenindustrie profitieren am meisten vom Boom. Der Handelsbilanzüberschuss von 5,5 Milliarden Schweizer Franken schafft Arbeitsplätze mit hoher Wertschöpfung in der Schweiz. Chinesische Unternehmen investieren mit Hilfe des Swiss Center Shanghai in der Schweiz.

ENTWICKLUNG VON SCHWEIZER EXPORTEN

SCHWEIZER EXPORTE NACH CHINA UND HONGKONG

(Nach Hongkong und China, 2000-2010, in Mio. CHF)

(2010, nach Sektoren, in Mio. CHF) 10 %

14000 12000

14 %

10000

42%

Uhren & Bijouterie Präzisionsinstrumente

8000

China Hongkong

6000

Maschinen Chemikalien Rest

4000

29 % 2000 0

5% 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010

Schweizer Unternehmen der Maschinen-, Uhren-, Präzisionsinstrumente-, und Chemieindustrie sind die Hauptprofiteure von Chinas Boom. (Quelle EZV) Schweizer Exporte nach China wachsen rasant. Zusammen mit Hongkong hat China im Jahr 2010 Schweizer Waren im Wert von 12,4 Milliarden CHF importiert. Das entspricht mehr als einer Verdoppelung in zehn Jahren. (Zahlen 2000 – 2005: Schweizer Botschaft in China, Zahlen für 2006-2010: EZV). Grafiken: zVg / Fotos: Bilderbox.de / zVg


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UZ l GELD

V E R T E I L U N G D E R M O N AT S R E N D I T E (Grafik 1) 14% 12% 10%

Häufigkeit

26

8% 6% 4% 2% 0%

3.7%

2.7%

1.8%

Zum Ausgleich von Wertschwankungen auf der Aktivseite sowie zur Gewährleistung einer bestimmten Verzinsung der Verpflichtungen werden auf der Passivseite der kaufmännischen Bilanz Wertschwankungsreserven gebildet. Die Zielgrösse der Wertschwankungsreserve wird durch den Stiftungsrat festgelegt und normalerweise jährlich überprüft. Für die Berechnung der erforderlichen Wertschwankungsreserve für Anlagerisiken werden nicht nur die Performance-Charakteristik (erwartete Rendite und erwartetes Risiko) der Aktiven, sondern im Sinne einer gesamtheitlichen Betrachtung auch die Vorsorgeverpflichtungen in Form der minimal erforderlichen Sollrendite berücksichtigt. Bei einem positiven Jahresergebnis wird der Ertrag aus der Anlage des Stiftungsvermögens zum Aufbau der Reserve bis zu ihrem aktuellen Zielwert verwendet. Ein negatives Jahresergebnis ist soweit möglich der Wertschwankungsreserve zu belasten. Die Berechnung der Zielgrösse der Wertschwankungsreserve erfolgt in der Praxis am häufigsten anhand einer, der Risikofähigkeit und Risikobereitschaft der Pensionskasse Rechnung tragenden, finanzökonomischen Methode

0.9%

TEXT HEINRICH FLÜCKIGER UND SEBASTIAN SCHMUKI

0.0%

-0.9%

-1.8%

-2.7%

-3.6%

-4.5%

Häufigkeit

Dichte N (0.22%, 1.58%)

mit dem Value at Risk (VaR) als Risikomass. Dabei wird sichergestellt, dass das Risiko in eine Unterdeckung zu kommen mit einem vorgegebenen Sicherheitsniveau vermieden wird. Die Berechnungen wurden am Beispiel einer repräsentativen Musterpensionskasse mit 35% Aktien, 30% Obligationen, 20% Immobilien, 10% Liquidität und 5% Hypotheken durchgeführt. Wir streben für diese Pensionskasse ein Sicherheitsniveau von 99% (übliche Werte liegen zwischen 97.5% und 99%) über einen Anlagehorizont von einem Jahr an. Mit dieser Vorgabe kann davon ausgegangen werden, dass in 99 von 100 Jahren keine Unterdeckung auftreten sollte. Mangelhafte Risikomessmethode Die klassische VaR-Methode beruht auf der Annahme normal verteilter Renditen. Wie die Grafik 1 zur Verteilung der Monatsrenditen der Musterpensionskasse für die letzten 10 Jahre zeigt, ist die Normalverteilung (grau) aber nur eine grobe Annäherung der historischen Kapitalerträge (hellblau), welche die tatsächlich beobachteten Renditeausreisser (sogenannte, «fat tails» oder sehr hohe positive oder negative Renditen, rote Balken) nur ungenügend berücksichtigt. Diese Diskrepanz erhöht sich mit zuneh-


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GELD l UZ

Zeitraum 01.09.2000 bis 31.03.2003 01.04.2006 bis 30.06.2006 01.06.2007 bis 28.02.2009 (Finanzkrise 2008)

Kumulierte Rendite [%]

28.02.09

31.05.07

31.03.06 30.06.06

180%

31.03.03

31.08.00

H I S T O R I S C H E R R E N D I T E V E R L A U F (Grafik 2)

160% 140% 120% 100% 80% 60% 2000

2001

2002

2003

Scheitelpunkte

2004

2005

2006

2007

2008

2009

2010

Vermögensallokation per 31.12. 2010

H I S T O R I S C H E D E C K U N G S G R A D - E N T W I C K L U N G E N (Grafik 3) 130%

Deckungsgrad

120%

110%

100%

90%

80%

70% 0

5

10

20

15

25

30

Monate

mendem Aktienanteil und sollte bei der Berechnung der Zielgrösse der Wertschwankungsreserve berücksichtigt werden (siehe Grafik 1). Die Cornish Fisher-Adjustierung nach E. A. Cornish und R. A. Fisher ist eine erweiterte Berechnungsmethode zur Bestimmung des Sicherheitsniveaus gemäss klassischem VaR. Zusätzlich zu Erwartungswert und Schwankungsbreite (Standardabweichung) werden bei dieser Methode auch die Faktoren Schiefe und Wölbung (Exzess) einer Verteilung berücksichtigt, welche für eine Normalverteilung beide gleich Null sind. Anhand historischer Phasen mit negativen Renditeausreissern lassen sich verschiedene Berechnungsverfahren für die Zielgrösse der Wertschwankungsreserve plausibilisieren. Dabei wird überprüft, ob die berechneten Werte in der Vergangenheit ausgereicht hätten, um eine Unterdeckung zu vermeiden. Grafik 2 zeigt den historischen Renditeverlauf der Musterpensionskasse seit Januar 2000 (rote Linie). Die Historie widerspiegelt den für Finanzmärkte typischen zyklischen Verlauf. Die blauen Linien markieren Start- und Endpunkte folgender besonders ausgeprägter Konjunkturphasen.

Die Höhe der Zielgrösse der Wertschwankungsreserve variiert ja nach Messmethode. Foto: Bilderbox.de / Grafiken:zVg

Heinrich Flückiger und Sebastian Schmuki sind Pensionskassenberater bei Swisscanto.

31.0%

Die Tabelle zeigt, dass die Musterpensionskasse während der Finanzkrise 2008 eine erforderliche Wertschwankungsreserve von 31% benötigt hätte, um mit der aktuellen Anlagestrategie nicht in Unterdeckung zu kommen. Wie aus Grafik 2 hervorgeht, waren die RezessionsZyklen der letzten 10 Jahre nicht länger als 32 Monate. Ausgehend vom aktuellen Startdeckungsgrad der MusterPensionskasse von 101%, können wir uns durch Abbildung aller 32-Monate-Entwicklungen der letzten 10 Jahre (siehe Grafik 3) ein zuverlässiges Bild der historischen Anlagerisiken machen und somit verschiedene Risikomodelle testen. In Türkis sind die entsprechenden Sicherheitsniveaus (99%) aufgetragen, wobei die Sicherheitsniveaus gemäss Cornish Fisher-Methode «gestrichelt» und gemäss klassischer VaR-Methode durchgezogen sind. In Violett sind zum Vergleich die historischen 99% Sicherheitsniveaus aufgetragen und in Grün der Median (50% oberhalb und 50% unterhalb) der beobachteten Entwicklungen (siehe Grafik 3 ). Auch hier stellt man fest, dass die historischen Sicherheitsniveaus die Sicherheitsniveaus gemäss klassischer VaR-Methode zeitweise überschreiten (roter Kreis). Dies hätte zur Konsequenz, dass die historischen Anlagerisiken vom klassischen VaR tendenziell unterschätzt wurden. Die Sicherheitsniveaus gemäss Cornish Fisher (gestrichelte Linie in Türkis) sind dagegen konservativer und unterschreiten die historischen Sicherheitsniveaus (gestrichelte Linie in Violett) für keinen der betrachteten Zeithorizonte. Vor allem kontraktive Konjunkturzyklen, welche länger als ein Jahr dauerten, wurden durch den klassischen VaR nur ungenügend abgebildet. Dies lässt den Schluss zu, dass der Cornish Fisher VaR die historischen Anlagerisiken der letzten 10 Jahre besser erfasst als der klassische VaR. Betrachtet man die Zielgrösse der Wertschwankungsreserve in % der Vorsorgeverpflichtungen für die Musterpensionskasse, berechnet nach den beiden Methoden klassischer VaR und Cornish Fisher-VaR für einen Anlagehorizont von einem und zwei Jahren, ergeben sich folgende Daten: Wertschwankungsreserve mit Sicherheitsniveau = 99% Klassischer VaR Cornish Fisher VaR

DIE AUTOREN

Erforderliche Wertschwankungsreserve 29.3% 3.1%

1 Jahr 16.8% 20.5%

2 Jahre 25.4% 31.4%

Fazit Die Unterschiede in der Höhe der Zielgrösse der Wertschwankungsreserve nach den beiden Methoden sind deutlich. Wie bei den historischen Betrachtungen ersichtlich wird, werden die historischen Risiken durch den klassischen VaR unterschätzt. Wir empfehlen, für die Ermittlung der Zielgrösse der Wertschwankungsreserve den Cornish Fisher-VaR anstelle des klassischen VaR als Risikomass zu verwenden, weil dadurch die zugrunde liegenden Berechnungsparameter näher an der Wirklichkeit festgelegt werden können. Die Annahme von normalverteilten Renditen scheint uns zu restriktiv zu sein.


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UZ l GELD

«Sicherer Hafen» im Finanzchaos VON TIFFANY BURK

TIFFANY BURK Die Autorin ist Analystin bei der Firma Ruesch Travelex, die mit GlobalPay ein innovatives Online-System zur strategischen Abwicklung von internationalen Zahlungen offeriert. Telefon: 0848 80 42 42 Tiffany.burk@travelex.com www.travelexbusiness.com/ch-de

Das letzte Ereignis, welches die Bedeutung des Schweizer Franken als «sicherer Hafen» im globalen Devisenmarkt signifikant stärkte, war der 11. September 2001. Diese eine Terrorattacke auf die USA hat die Latte hoch gesetzt für alle Investoren, die sich gewohnt waren, Gelder aufgrund von geopolitischen Unsicherheiten von der einen zur anderen Währung zu transferieren. Der Grund: Nach 9/11 haben Ereignisse, die den Frankenkurs zuvor massiv beeinflusst hatten, ihre Wirkung weitgehend verloren. Die Rede ist von Bombenattentaten in Regierungsgebäuden, Zügen oder an Flughäfen.

Eine neue Qualität haben die Unruhen in der arabischen Welt. Sie haben in Tunesien die Regierung gestürzt und auf Ägypten sowie weitere Staaten übergegriffen. Einer ganzen Weltregion, die reich an Erdöl und anderen Bodenschätzen ist, droht die Destabilisierung. Nach dem Untergang des Mubarak-Regimes – falls ähnliche Szenarien in weiteren arabischen Staaten eintreten – könnten muslimische Extremisten plötzlich mehr Macht erhalten. Dies würde das angespannte Verhältnis zwischen der arabischen Welt und Israel weiter belasten. Dies könnte zu Kriegen führen, welche die Erdölförderung behindern und massive

Preisanstiege mit sich bringen könnten. Der Ölpreis erklimmt bereits jetzt Höchstwerte. Es droht eine Inflation, die den aktuellen Wirtschaftsaufschwung auch in der westlichen Welt abrupt beenden könnte. Selbst wenn sich die Unruhen in Ägypten wieder legen und es nur zu moderaten politischen Anpassungen kommen sollte, bleibt das iranische Atomprogramm ein ernsthaftes Risiko für die Ölförderung in der ganzen Region. Die unsichere politische Lage in Nordafrika, Ägypten und dem Mittleren Osten, dazu der Risikofaktor Iran, dürften Investoren kurz- und mittelfristig

Foto: Bilderbox.de

EXPERTEN-TIPP: DER SCHWEIZER FRANKEN

wieder zum Schweizer Franken treiben – ganz ähnlich wie nach 9/11. Weitere Faktoren sprechen für eine Etablierung der Schweizer Währung als «sicherer Hafen» im globalen Devisenmarkt: Zum Beispiel die nicht ausgestandene Währungsund Schuldenkrise in Europa, die schwächelnde US-Wirtschaft sowie die konstant sinkenden Ratings für einst starke Industrienationen wie Japan. Alles Entwicklungen, die den Franken für Investoren enorm attraktiv machen.

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Nationale Tagung für betriebliche Gesundheitsförderung 2011, Mittwoch, 7. September 2011, Universität St. Gallen

Stress und Arbeit: Die aktuellen Herausforderungen Stress und Arbeit Das Thema Stress gehört heute zu den grossen Herausforderungen der modernen Arbeitswelt. Die Tagung geht dieser Problematik auf den Grund und bietet Lösungsvorschläge an. Präsentiert werden Handlungsanleitungen, um die Ursachen von Stress am Arbeitsplatz zu finden und zu beseitigen. Es werden neue Ansätze zum Stress-Abbau sowie zur Förderung von Engagement und Leistungsfähigkeit am Arbeitsplatz vorgestellt. Programme zur Stressprävention und -intervention werden aufgezeigt, deren Wirkung und ökonomischer Nutzen belegt sind. Beispiele aus Betrieben zeigen, worauf es in der Praxis ankommt. In Symposien gibt es zudem Gelegenheiten, Werkzeuge und Methoden kennenzulernen. Aus rechtlicher Sicht wird die Frage der Stresshaftung von Unternehmen erörtert. Zielpublikum – Führungskräfte und Personalfachleute – Gesundheitsbeauftragte in Unternehmen, Spezialistinnen und Spezialisten der Arbeitssicherheit – Vertreterinnen und Vertreter von öffentlichen Institutionen – Entscheidungsträger/-innen in Politik, Wirtschaft und Verwaltung Tagungsgebühr CHF 300.– (EUR gemäss Tageskurs), inkl. Mittagessen, Pausenverpflegung und Tagungsmappe

Veranstalter Gesundheitsförderung Schweiz in Kooperation mit dem Staatssekretariat für Wirtschaft SECO und der Suva Patronat Kanton St. Gallen – Volkswirtschaftsdepartement des Kantons St. Gallen | Universität St. Gallen | Forum BGM Ostschweiz Tagungspartner und Unterstützer Schweizerischer Verband für Betriebliche Gesundheitsförderung SVBGF | Schweizerische Gesellschaft für Arbeits- und Organisationspsychologie SGAOP | Suva | EKAS – Eidg. Koordinationskommission für Arbeitssicherheit | Die Schweizerische Post | santésuisse | Swiss Re | Helsana Versicherungen AG | SWICA Gesundheitsorganisation | Vivit Gesundheits AG | Zürich VersicherungsGesellschaft AG | Bundesamt für Gesundheit BAG | Dachverband der Fachgesellschaften für Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz suissepro | bfu – Beratungsstelle für Unfallverhütung | FSP Föderation Schweizer PsychologInnen

Detailprogramm und Anmeldung: www.gesundheitsfoerderung.ch/tagung

in Kooperation mit


UZ-ANLAGETIPPS

Agrar-Rohstoffe – Wohin geht die Reise? VON JÖRG ZEUNER

DR. JÖRG ZEUNER Der Autor ist Chief Economist der VP Bank Gruppe in Vaduz, Liechtenstein. Dort leitet er das Research und die Produktselektion und ist Vorsitzender des Anlageausschusses. joerg.zeuner@vpbank.com

Nahrungsmittel werden weltweit teurer. Die Preise für Agrarrohstoffe sind innerhalb eines Jahres um etwa 70% gestiegen. Die Bevölkerungen in vielen Schwellen- und Entwicklungsländern trifft dies besonders hart. Dort machen Lebensmittel bis zu 50% des Warenkorbes aus, gegenüber 14% in Europa. Agrargüter verteuern sich seit dem letzten Sommer. Nach UNO-Angaben liegen die weltweiten Nahrungsmittelpreise derzeit rund 8% über dem bisherigen Höchststand vom Sommer 2008 und rund 80% über

dem Durchschnitt der letzten zehn Jahre. Dieser rasante Preisanstieg wird umso problematischer, je niedriger das Pro-Kopf-Einkommen einer Volkswirtschaft ist: Der Anteil des Einkommens, der für Nahrungsmittel aufgewendet werden muss, steigt. Steigende Einkommen und ein positives Bevölkerungswachstum erhöhen die Nachfrage nach Nahrungsmitteln. Mit steigendem Einkommen erhöht sich zudem der Fleischkonsum, der wiederum Getreide zur Viehaufzucht benötigt. In der Vergangenheit wurde diese Nach-

frage durch höhere Erträge pro angebaute Fläche überkompensiert. So sind die relativen Preise von Nahrungsmitteln in den Industriestaaten in der Vergangenheit kontinuierlich gefallen. Bei einzelnen Produkten, wie beispielsweise Bioethanol, haben jedoch staatliche Produktions-Fördermassnahmen zu Verwerfungen geführt. Der Hauptgrund für die jüngsten Preisanstiege liegt in der wetterbedingten Angebotsverknappung. Gemäss Schätzungen des amerikanischen Landwirtschaftsministeriums werden im laufenden Jahr weltweit rund 2200 Mio. Tonnen Weizen, Mais und Reis geerntet – das wären 2 bis 3% weniger als im letzten Jahr. Gleichzeitig steigt die weltweite Nachfrage, sodass die Lagerbestände sinken. Für Mais wurden jüngst in den USA die

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GELD l UZ

tiefsten Lagerbestände seit 15 Jahren gemeldet. Wir halten diesen Zustand jedoch für temporär und erwarten für die nächsten Monate eine volatile Seitwärtsbewegung. Die Dürren oder Waldbrände in Russland, den USA und China verknappen das Angebot lediglich vorübergehend. Die hohen Preise für Agrargüter werden zu einer Angebotsausweitung andernorts führen. Das limitiert das Preissteigerungspotenzial. China hat bereits angekündigt, umgerechnet 2 Mrd. US-Dollar für die Ausweitung der landwirtschaftlichen Produktion bereitzustellen.

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WEITERKOMMEN DURCH WEITERBILDUNG 2011 2-tägige Kongresse: Die beiden Jahrestreffen der Treuhandelite! Luzern Kongress Treuhand Palace Hotel, Luzern – 16./17. Juni 2011 Davos Kongress Treuhand Hotel Steigenberger Belvédère, Davos – 22./23. September 2011 Sie stellen Ihr individuelles Programm aus Themen wie Revision, Buchführung, Rechtsfragen, Sozialversicherungen, Mehrwertsteuer, Steuerrecht, Personalwesen und Unternehmensführung zusammen Refresher Palace Hotel, Luzern – 10./11. November 2011 3-tägige Ausbildungen, in denen Sie sich mit den Themen intensiv auseinandersetzen: Klausur Verwaltungsrat und Geschäftsführung Hotel Montana, Luzern – 20. – 22. Juni 2011 Ein ausgewiesenes Expertenteam vermittelt Mitgliedern von Verwaltungsräten und Geschäftsleitungen an Hand von Praxisfällen Wissen zu Rechts- und Haftungsfragen, Verantwortlichkeiten, Risk Management, Unternehmensstrategien, finanzielle Führung und personelle Führung, Kommunikation etc. Klausur Swiss GAAP FER Hotel Montana, Luzern – 20. – 22. Juni 2011 und Hotel Steigenberger Belvédère, Davos – 19. – 21. September 2011 Der Rechnungslegungsstandard Swiss GAAP FER gewinnt stark an Bedeutung. Immer mehr schweizerische Unternehmen erstellen ihre Abschlüsse nach diesem Standard. Die Klausur baut auf dem Lehrbuch von Prof. Conrad Meyer auf. Das Buch ist in der Teilnahmegebühr inbegriffen. 8-tägige Intensivstudien in Steuerrecht, Mehrwertsteuer oder Treuhand mit Abschlusszertifikat Zürich und Flims 28. September – 25. November 2011 Erneuern und vertiefen der Kenntnisse in diesen drei Gebieten auf hohem Niveau.

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AUF DER SUCHE NACH DER RICHTIGEN BUSINESS SOFTWARE

«Die Finanzbuchhaltung auf dem «Wir verkaufen Computer, keine Spielzeuge.» Das hat nicht Steve Jobs gesagt, sondern Heinz Nixdorf. Anlass war der Versuch von IBM, einen Personal Computer mit dem neuen Betriebssystem MS DOS auf den Markt zu bringen. Wenn er wüsste, dass sich heute einer seiner ehemaligen Mitarbeiter mit der Frage befasst, ob man auf dem iPhone Projektstunden erfassen kann, würde er sich im Grab umdrehen.

TEXT RUEDI STRICKER

Heute beschäftigt uns nicht mehr die Frage, ob sich der PC durchsetzen wird, sondern ob sich Apple als Anbieter von Businesslösungen etablieren wird. Apple, 1997 nah am Abgrund, ist heute eine der erfolgreichsten Marketingmaschinen der Welt: Wenn wir heute aus dem Haus gehen, vergessen wir eher den Schlüsselbund oder die Geldbörse als das iPhone, und während der Meetings wird es nicht mehr ausgeschaltet. Apple ist aber nicht nur iPhone, sondern auch iMac. Die grossen Bildschirme sind so beliebt, dass sie nicht mehr nur bei Grafikern auf dem Tisch stehen. Die Leute kaufen sich diesen Bildschirm, weil sie ihn haben wollen. Und wenn sie dann merken, dass ihre Programme vom PC darauf nicht lauffähig sind, installieren sie ein virtuelles Windows, um ihre Programme trotzdem benützen zu können. Warum verhalten sich Mensch so? Die einfachste Antwort lautet: Die Apple Story beweist auf der ganzen Linie die Emotionalität von Kaufentscheiden. Wir wollen Gefühle, Farben, Musik, Spass. Und wenn wir das gefunden haben, rechtfertigen wir den heimlich bereits gefällten Entscheid mit rationalen Argumenten. Die Situation in den KMU Massgebend für Investitionen in die Informatik sind im Wesentlichen zwei Kräfte. Einerseits das Unternehmen mit der Führungsmannschaft, die versucht, Prozesse besser abzubilden und Kosten zu sparen. Typischerweise erhält also der IT-Manager den Auftrag, ein System zu beschaffen, das die Anforderungen eines Pflichtenheftes erfüllt. Am Schluss der Einführung des neuen Systems erfolgt dann die Schulung jener Leute, die damit arbeiten. Auf der anderen Seite wirken Energien, die oft unterschätzt werden: Der Mitarbeiter mit seinem persönlichen (und das in sehr wörtlichem Sinn) Gerät, das dank der zahllosen Applikationen unverzichtbar geworden und in der täglichen Arbeit zunehmend zum universalen human interface geworden ist. Da dieser Mitarbeiter andere Prioritäten als die Geschäftsleitung hat, treffen sich nun zwei Welten in der Firma: Die etablierte Windows Plattform und die «junge» Apple Welt. Die meisten Firmen lösen diese Konfrontation vorerst pragmatisch: Windows bleibt, Exchange ebenfalls. Einzelne Arbeitsplätze haben iMacs, unter Umständen mit einer virtuellen Maschine windowsfähig gemacht, wenn auch um den Preis von Mehrkosten, schlechterer Performance und dem Risiko von grösseren Problemen beim Zugriff auf die Drucker. Angesichts der nach wie vor aktuellen Problematik mit Viren und nicht zuletzt nach dem Erlebnis mit Windows Vista stellt sich vor allem für kleine Firmen jedoch auch die Frage: Könnten wir alles mit Apple machen und auf Windows verzichten? Gibt es eine Business Software, die unsere Anforderungen erfüllt? Die Antwort ist derzeit durchzo-

gen und bedingt auch die Klärung der Frage «Was ist Business Software?» Was ist überhaupt Business Software? Vor gut zwanzig Jahren hätte die Antwort gelautet: Ein ERP (enterprise resource planning)- System, das die Wertschöpfung kontrolliert, sich also an den klassischen Ressourcen orientiert. Nachdem sich nicht nur in der Marketing- und Verkaufsabteilung die Erkenntnis durchgesetzt hat, dass ein Kunde eine wichtigere Ressource als eine Schachtel Schrauben ist, Da esauch webbasiert ist, entfallen Fragen des Standorts, der zählt CRM (Customer Relationship Management) zur Datensicherung und der des Installation. Es beinhaltet elementaren Ausrüstung Unternehmens. Und seiteine die komfortable Adressverwaltung, Aktivitäten, Mail,sondern KalenDatenflut nicht mehr von der Festplattenkapazität, der ein komplettes Dokumentenmanagement mitwird, Vollvonund der Fähigkeit zu Ordnung und Übersicht limitiert textsuche. die Integration mitdazu. Office, Outlook und gehört auchAuch Document Management Aus rechtlicher Telefonie mit Anruferkennung ist gelöst. Für das laufende Sicht müssten wir jedes geschäftsrelevante E-Mail zehn Jahr Unternehmen mobile Applikation für Jahreplant lang das aufbewahren. Auseine praktischer Sicht sollte ein den Zugriff die Synchronisation Team Zugriffvia aufiPhone/Handy die aktuellste sowie Version eines Projektplans mit und Mac-Adressbuch. Gerade diese SynoderMac-Kalender einer technischen Zeichnung haben. Wir haben uns auf die Suche nach der Business Software gemacht, die auf iMac läuft und mit einigen Anbietern gesprochen. «Die modernste CRM Software der Welt» Ein hoher Anspruch, der da im appenzellischen Teufen gestellt wird. Eingelöst wird er mit einem neuen, JavaFX basierten Programm, das sehr einfach bedient werden kann.

«

Könnten

wir alles

mit Apple machen und auf Windows verzichten?»

Foto: zVg


KOMMUNIKATION l UZ

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iPhone? Im Prinzip ja . . .» chronisation ist ein Thema, das verschiedenen Anbietern noch Kopfzerbrechen zu verursachen scheint. Jedenfalls haben wir 2010 in der Schweiz niemand gefunden, der ein Mac-basiertes CRM System (das diese Bezeichnung verdient) mit iPhone Integration im Portfolio hat. In unserem Test hat twentyone von swoffice die Anforderungen an ein modernes, zukunftsgerichtetes CRM-System am besten erfüllt, auch hinsichtlich Design. (www.swoffice.ch) «. . . einziger ERP Anbieter mit Plattformunabhängigkeit» Gemäss Marc André Theytaz, dem CEO von XTND (letec Gruppe), ist Abacus derzeit in der Schweiz der einzige Anbieter eines kompletten ERP Systems, das auf beiden Plattformen läuft. XTND ist Apple Solution Expert und vertreibt neben dem Apple Sortiment auch die erfolgreiche Abacus Software (Bericht in der letzten Oktoberausgabe). Bei der Kundschaft kommt der Support von XTND offensichtlich gut an. Die Betreuung ist professionell, die Stundensätze sind dank der Ostschweizer «Randlage» moderat. Und was für viele Kunden nicht minder wichtig ist: Hier kaufen sie alles aus einer Hand. Kein Schwarz-Peter-Spiel, keine unklaren Zuständigkeiten. (www.xtnd.ch)

«

Es treffen

sich nun

zwei Welten in der Firma: Die etablierte Windows Plattform und die «junge» Apple Welt»

(modifizierte Freeware) gehostet, ein iPhone Client ist in hauseigener Entwicklung. Und dann eben Picasa: «Wir haben in der Zwischenzeit mehrere hunderttausend Fotos, Illustrationen, Webseiten, Visuals etc. gemacht. Picasa hilft uns durch Tagging und Sortiermöglichkeiten in diesem vermeintlichen Durcheinander den Überblick zu behalten. Auch unsere Kunden setzen Picasa ein, um z.B. MarketingUnterlagen zu bewirtschaften.» (www.oso24.com) Was heisst das jetzt? Ja, es ist möglich, ein KMU auf der Plattform Apple/Snow Leopard zu führen. Vorderhand machen Viren weniger Sorgen, mit Mac OS fällt weniger «Datenschrott» an, die aus massiven Leichtmetallplatten gefrästen Notebooks, neuerdings ohne Festplatte, sind eine wahre Freude. Auf der anderen Seite ist das Angebot an Software eher mager, und guter, lokaler Support ist auch hier nötig. Wovon aufgrund konkreter Erfahrung dringend abgeraten werden muss: Mit der Apple-eigenen Lösung MobileMe Mail, Kalender und Dokumente verwalten zu wollen, kann für Private reizvoll sein, für ein Unternehmen ist es angesichts des schlechten Supports viel zu riskant.

«Picasa von Google. Das ist für uns auch Business Software» Thorsten Treppke leitet die Schweizer Niederlassung von OSO. OSO arbeitet mit Vmware Vsphere, um für Kunden Windows Software auf dem Mac zu testen. Neben Adobe Indesign wird auch Coda (kleiner, feiner Texteditor mit Highlighting Funktion) sowie Omni Graffle Pro für Diagramme verwendet. Als CRM System wird SUGAR CRM

LLegende Legende Legende Legende Legende Legende Legende Legende Foto: zVg


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SuisseID

Vertrauen im Internet Eine wichtige Grundlage für die Zusammenarbeit zwischen einem Unternehmen und seinen Geschäftspartnern (z.B. seinem Treuhänder) ist das gegenseitige Vertrauen. Um das Vertrauen auch über das Internet sicherzustellen, setzt die BDO AG auf eine Authentisierung mit der SuisseID.

Sicherheit auch im Online-Verkehr: Die SuisseID identifiziert und authentifiziert – und ermöglicht so das Outsourcing von Business-Vorgängen ins Internet.

Foto: Bilderbox.de

TEXT MICHAEL QUADE

Viele Kunden der Treuhandgesellschaft BDO sind KMU mit einer Grösse von unter 30 Mitarbeitenden. In der Regel sind es vom Eigentümer geprägte Unternehmen. Unter den Kunden sind kotierte und nichtkotierte mittelgrosse Unternehmen, Einzelunternehmen, freiberuflich Tätige, Privatpersonen, Banken und Finanzdienstleister, öffentliche Verwaltungen und Non-Profit-Organisationen. Über 500 der BDO-Kunden nutzen den sogenannten Internet-Treuhänder, eine Buchhaltungslösung mit Zugriff über das Internet. Neuerdings setzt BDO für den Zugriff auf den InternetTreuhänder auf die SuisseID. Denn so werden unbefugte Zugriffe verunmöglicht und die Vertraulichkeit der sensiblen Kundendaten über das Internet ist gewährleistet.

Treuhand mit der SuisseID Durch die Sicherstellung vertrauenswürdiger Zugriffsmechanismen mit der SuisseID ist es möglich, dass Unternehmen ihr Vertrauen zu Partnern wie ihrem Treuhänder auch über das Internet wahren können. BDO setzt die SuisseID für den Internet-Treuhänder ein. Auf die im Rechenzentrum von bei BDO gespeicherten Daten können nur die Kunden zugreifen, die eine SuisseID haben. Diese wiederum muss den Unternehmensdaten zugeordnet sein. Der InternetTreuhänder ist eine Lösung, die mehr als die Speicherung von Daten bietet. In der Zeit, als es noch keinen Internet-Treuhänder gab, waren zwei Varianten der Zusammenarbeit zwischen Kunden und Treuhänder üblich: – Die Finanzbuchhaltung wurde durch den Treuhänder aus-


KOMMUNIKATIONl UZ

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eXperience

BEISPIELE AUS DER PRAXIS SuisseID: DIE IDENTITÄTSKARTE FÜR DAS INTERNET Die SuisseID ist ein elektronischer Identitätsnachweis für Personen. Er ist standardisiert und erlaubt neben einer sicheren Authentifizierung an einer Anwendung im Internet auch die Erstellung einer rechtsgültigen elektronischen Unterschrift. Die aktuell erhältliche SuisseID ist eine Chipkarte und funktioniert ähnlich wie die SIM-Karte eines Mobiltelefons, wo man eine persönliche Identifikationsnummer (PIN) eingeben muss, nachdem man das Mobiltelefon eingeschaltet hat: Nur wer die PIN seiner SuisseID kennt, kann sich mit der SuisseID im Internet authentifizieren oder eine elektronische Unterschrift erstellen. Die SuisseID können Privatpersonen und KMU bei

der Schweizerischen Post oder bei der QuoVadis Trustlink AG über das Internet bestellen. Damit jemand seine bestellte SuisseID erhält, muss er sich persönlich ausweisen: Das heisst, er muss seinen Pass oder seine Identitätskarte vorweisen, im Fall der SuisseID der Schweizerischen Post an einem Postschalter. Nur dann wird ihm ein paar Tage später die SuisseID zugestellt. Durch diesen Prozess wird sichergestellt, dass die SuisseID als Identitätskarte für das Internet höchsten Ansprüchen gerecht wird. Die Anbieter der SuisseID haften für Schäden Dritter, sollte dieser Prozess bei der Ausstellung einer SuisseID nachweislich nicht eingehalten worden sein.

Erhöhte Flexibilität dank Internet-Treuhänder Der Internet-Treuhänder ist eine «Software as a Service»Lösung (SaaS), die auf einer IT-Plattform bei BDO betrieben wird, und durch den Kunden und den Treuhänder gleichzeitig genutzt werden kann. Der Kunde arbeitet über das Internet auf den von BDO betriebenen Systemen. Der Vorteil dieser SaaS-Lösung ist, dass der Kunde keine eigene Installation eines Buchhaltungssystems mehr benötigt. Kunden müssen sich somit weder um die Wartung noch um die Datensicherung kümmern. Das Arbeiten auf dem gleichen System hat den Vorteil, dass der Treuhänder den Kunden besser unterstützen kann. Der Treuhänder kann unmittelbar sehen, was der Kunde gebucht hat, ohne dass vorher Daten importiert werden müssen. Gleiches gilt umgekehrt. Das Arbeiten auf demselben System bedingt aber auch, dass genau abgesprochen werden muss, was der Kunde macht und was der Treuhänder, auch wenn die Arbeitsteilung grundsätzlich flexibler gestaltet werden kann. Das Ziel von BDO mit dem Internet-Treuhänder ist, den Kunden Möglichkeiten anzubieten, die ihre Flexibilität erhöhen. Zum Beispiel eine einfache und vorübergehende Verlagerung von Geschäftsprozessen zu BDO, wie die Verbuchung von Rechnungen im Rahmen einer Ferienvertretung eines Mitarbeitenden. Der Mehrwert eines temporären oder längerfristigen Outsourcings besteht darin, dass BDO als fachliche Anlaufstelle für Treuhandbelange durch die IT-Lösung befähigt wird, seine Kunden auch im operativen Tagesgeschäft zu unterstützen. Universeller Einsatz der SuisseID Beim Internet-Treuhänder wird der Kunde anhand der SuisseID identifiziert und authentifiziert. Neben dem Sicherheitsaspekt setzt BDO aus einem weiteren Grund auf die SuisseID: Jedermann kann sich eine SuisseID kaufen. Der Käufer muss weder Schweizer sein, noch in der Schweiz wohnen oder arbeiten. Er muss sich lediglich auf die vorgeschrieben Weise nach der Bestellung einer SuisseID (siehe Kasten SuisseID) ausweisen. Für die SuisseID sind auch bereits viele Anwendungen vorhanden und laufend kommen weitere dazu. Eine aktuelle Liste der Anwendungen findet sich auf der SuisseID-Webseite (www.suisseid.ch). Viele dieser Anwendungen bringen einem Unternehmen Nutzen bezüglich der Erhöhung der Rechtsicherheit und Verbindlichkeit bei Geschäften im Internet. Auch können Geschäftsprozesse durch die SuisseID beschleunigt werden, gerade im Zusammenhang mit unternehmensexternen Stellen. Der Internet-Treuhänder ist nur ein Beispiel.

geführt. Der Kunde übergab dem Treuhänder alle notwendigen Dokumente, z.B. Belege und Rechnungen, damit dieser für ihn die Buchhaltung erstellen konnte. – Die Finanzbuchhaltung wurde durch den Kunden ausgeführt: Buchhaltungsdaten aus dem ERP-System des Kunden wurden per Export und Import mit dem Treuhänder ausgetauscht und dieser unterstützte den Kunden nur noch punktuell mit seinem Spezialwissen. Der Internet-Treuhänder ist nun die dritte Variante. Das Hauptmerkmal dieser Lösung ist, dass Kunden und Treuhänder auf dem gleichen Buchhaltungssystem arbeiten, und die Aufgabenteilung zwischen Kunde und Treuhänder individuell variieren kann. Der komplizierte Beleg- und Datenaustausch sowie Probleme mit Schnittstellen und unterschiedlichen ERP-Systemen fallen komplett weg.

Schwachstelle Mensch Doch auch bei der SuisseID gibt es eine Schwachstelle: der Mensch. Beim Umgang mit der SuisseID gibt es Regeln, die unbedingt befolgt werden sollten. Diese Regeln unterscheiden sich kaum von denen, die eine Bank für den Umgang mit Kreditkarten vorschreibt. Auch bei einer SuisseID dürfen PIN und Chipkarte nicht gemeinsam aufbewahrt werden und weder SuisseID noch PIN dürfen an Dritte weitergegeben werden. Darüber hinaus sollte beim Einsatz der SuisseID darauf geachtet werden, dass das Rechnersystem, an dem die SuisseID eingesteckt wird, auch gegen Computerschädlinge wie Viren geschützt ist. Denn ein Besitzer einer SuisseID haftet für Schäden, die durch unachtsamen Umgang mit seiner SuisseID entstehen.

eXperience-online.ch ist die führende deutschsprachige Wissensdatenbank für IT-Management und E-Business. Sie wurde im Herbst 2002 durch das Staatssekretariat für Wirtschaft (seco) lanciert und wird seitdem vom Institut für Wirtschaftsinformatik (IWI) der Fachhochschule Nordwestschweiz betreut. Hier finden Berufsleute umfassendes Know-how aus über 380 erfolgreich realisierten Projekten. Fachleute geben Einblick in ihre Lösungen und Erfahrungen: www.eXperience-online.ch.

BDO AG BDO ist eine der führenden Wirtschaftsprüfungs-, Treuhand- und Beratungsgesellschaften der Schweiz. Mit 31 Niederlassungen verfügt BDO über das dichteste Filialnetz der Branche. Dank dieses Niederlassungsnetzes ist BDO in der Nähe des Kunden und mit den lokalen Verhältnissen vertraut. www.bdo.ch Lesen Sie die gesamte Fallstudie online unter www.eXperienceonline.ch.

DER AUTOR Michael Quade, Betriebsökonom FH ist am Institut für Wirtschaftsinformatik der Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW in den Bereichen Forschung, Dienstleistung und in der Ausbildung tätig. michael.quade@fhnw.ch


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UZ l KOMMUNIKATION

TOPSOFT MESSE FÜR BUSINESS SOFTWARE

Schweizer Business-Software Plattform

Die topsoft ist eine Schweizer IT-Fachmesse mit den Fokusthemen Unternehmens-Software, Retail, Infrastruktur & IT Services und Open Source.

Vom 10. bis 12. Mai 2011 findet die topsoft in der Messe Zürich statt. Die eigenständige Veranstaltung steht im Umfeld der neuen Schweizer ICTMesse aiciti.

TEXT PETER BLATTNER

Foto: zVg / Bilderbox.de

Die B2B-Networking- und Informationsplattform gibt eine Übersicht über relevante Schweizer Business-Software-Lösungen. Dazu zählen ERP- und CRM-Systeme, Business-Intelligence- und Finanzlösungen bis zur Dokumentenver waltung, Retail-Lösungen und E-Commerce-Anwendungen. Der Messefokus umfasst in der Unternehmenssoftware

ERP, CRM, SCM, ECM, B6, PDM, BPM. Im Retailbereich sind dies Kassensysteme, Touchscreen, POS-Lösungen, EFTPOS, Scanning. Infrastruktur & IT Services umfassen die IT-Auslagerung, mobile Anwendungen, Virtualisierung, IT-Infrastruktur, Middleware, Outsourcing, SaaS, Cloud-Computing. Datenschutz und Sicherheitsdienste sind unter Open Source & Security angesiedelt. Die Weiterbildung erstreckt sich auf die Informatik, Betriebswirtschaft, Logistik und Projektmanagement. Referate & Beratung Über 30 Referate zu CRM, ERP-Evaluation & Projektmanagement, DMS, BI und E-Commerce werden gehalten. Eine Be-

TOPSOFT Dienstag, Mittwoch, Donnerstag, 10.–12. Mai 2010 Messe Zürich, Zürich-Oerlikon, Halle 3 9-17 Uhr, www.topsoft.ch Veranstalter: schmid siegenthaler consulting gmbh, 6206 Neuenkirch, Telefon: 041 467 34 20, info@topsoft.ch

ratung zur ERP-Evaluation, Logistik- & Prozessoptimierung, Organisationsgestaltung, IT-Einsatz, Konzepte & Verträge kann auf der Homepage unter «Kurzberatung» angefordert werden. Die Kurzberatung erfolgt an der Messe selbst.

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KOMMUNIKATION l UZ

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Persönliche Beratung im Shop – auch für KMU «Privatkunden erhalten bei einem Shopbesuch auf Wunsch eine persönliche Beratung. Können KMU auch in den Genuss dieser Dienstleistung kommen?»

DER AUTOR André Caradonna, Produktspezialist von Swisscom beantwortet Fragen zur Informationsund Kommunikationstechnologie. vernetzt@unternehmerzeitung.ch

Viele Fragen aus den Bereichen Telekommunikation und ICT lassen sich relativ einfach und rasch online klären. Gleiches gilt für administrative Belange, wie beispielsweise dem Anpassen der eigenen Rechnungsadresse – via Kundencenter-Portal können Verbin-

dungsnachweise eingesehen oder Angaben mutiert werden. Wer als KMU allerdings eine individuelle und vor allem umfassende Beratung für das eigene Unternehmen möchte, der wünscht sich einen persönlichen Austausch nach dem Vorbild der Privatkundenbetreuung. KMU+Center Dafür, dass es nicht beim Wunsch bleibt, sorgt das «KMU+Center». Unter dem Begriff KMU+Center verbirgt sich ein Team von

ausgewählten Personen, die speziell für KMUBelange ausgebildet sind und damit als kompetente Ansprechspersonen zur Verfügung stehen. Damit die ganze Bandbreite der heutigen Kommunikationsmittel abgedeckt ist, beantworten sie Fragen zu allen Themen: von der klassischen Telefonie über Internet bis hin zu ICTLösungen. Mehr drin für KMU KMU+ Center sind in ausgewählten Shops in der ganzen Schweiz einge-

bettet und damit für KMU aus allen Landesregionen interessant. Wo genau sich die einzelnen Standorte befinden, lässt sich online einfach herausfinden. Praktischerweise kann online bei Bedarf auch gleich eine Terminanfrage für ein Gespräch gemacht werden. Dies erlaubt eine bessere Planung des Besuches und hilft, Zeit zu sparen. So haben KMU den Privatkunden gegenüber sogar einen kleinen Vorteil. Wortwörtlich: «Mehr drin für KMU».

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UZ l MARKETING

WORLD TOURISM FORUM LUCERNE

«Tourismus und Politik müssen stärker zusammenarbeiten» Martin Barth setzt auf eine bessere Vernetzung der Tourismusindustrie und holt deshalb neben Branchengrössen auch namhafte Politiker und Wissenschaftler ans World Tourism Forum Lucerne. Auch der Nachwuchsförderung wird am interdisziplinären Anlass hohe Priorität beigemessen.

INTERVIEW ROBERT WILDI

Herr Barth, die zweite Ausgabe des World Tourism Forum Lucerne steht vor der Tür. Sind die Vorbereitungen abgeschlossen? Martin Barth: Anfang November wurden 3000 persönliche Einladungen an Führungskräfte, Minister, Experten und Professoren aus der ganzen Welt verschickt. Auch das Programm steht. Insofern sind die Vorbereitungen abgeschlossen. Um einen Anlass auf diesem Niveau zu organisieren und durchzuführen, braucht es aber jederzeit die volle Konzentration und viel Einsatz aller Involvierten. Sie positionieren das Forum als interdisziplinäre Plattform. Was heisst das konkret? Der Tourismus ist eine klassische Querschnittsbranche. Es geht um viel mehr als nur um Reisen und Übernachten. Gefragt ist der Einbezug von Raumplanung, Architektur, Landwirtschaft, der verschiedenen Formen von Mobilität, der lokalen Bevölkerung sowie kultureller Aspekte. Wenn die Tourismusindustrie über neue Geschäftsmodelle nachdenkt, darf sie dies nicht für sich allein tun, sondern muss alle involvierten Stellen an einen Tisch bringen. Ist denn der Tourismus heute noch zu wenig vernetzt, etwa mit der Politik? Ja, hier gibt es einen Nachholbedarf. Tourismus und Politik müssen noch stärker zusammen arbeiten. Die Politik setzt die Leitplanken in der Raumplanung, kann Anreize schaffen, Projekte mit einem PPP- Modell (public private partnership) entscheidend unterstützen und gemeinsam mit der Industrie neue Finanzierungsmodelle suchen. Ein

Beispiel ist Costa Rica. Wenn das Land in Mittelamerika wie angekündigt zum ersten CO2-neutralen Staat der Welt werden will, braucht es dazu eine enge Kooperation zwischen Tourismus und Politik. Und dazu wollen Sie mit dem World Tourism Forum eine Plattform bieten? Unsere Vision ist es, ein Treffen auf höchster Ebene zu organisieren, bei dem nicht Prospekte und Verkaufsstände im Vordergrund stehen, sondern vielmehr zukunftsgerichtete Lösungen gesucht werden. Die Herausforderungen im Tourismus sind vielfältig und können nur bewältigt werden, wenn sich Industrie, Politik, Finanzwelt und die Wissenschaft an einen Tisch setzen. In diesem Sinne erwarte ich, dass am World Tourism Forum gemeinsam neue Modelle für die Zukunft des Tourismus entwickelt werden. Erfüllt das Teilnehmerfeld am Forum 2011 Ihre Ansprüche? Eine Registrierung ist bis Ende Februar 2011 möglich. Die zurzeit vorliegenden Anmeldungen aus Wirtschaft, Politik – die Tourismusminister aus Costa Rica und Südafrika haben bereits zugesagt – sowie Wissenschaft stimmen uns zuversichtlich. Dabei gilt es zu bedenken, dass wir ein kleines Forum sein wollen mit maximal 250 Teilnehmenden. Für uns steht der intensive Austausch in kleinen Gruppen im Vordergrund. Dabei werden aus Erfahrung viel nachhaltigere Ergebnisse erzielt als mit diversen Referaten vor einem grossen Plenum. Ich glaube nicht mehr an Anlässe mit 2000 Teilnehmenden. Das World Tourism Forum soll sich also nicht zu einer Art WEF des Tourismus entwickeln?


MARKETING l UZ

DAS WORLD TOURISM FORUM LUCERNE . . . ist eine neue und exklusive Plattform, bei der sich CEO, Experten und Leader aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Finanzwelt regelmässig zu Gesprächen über die zukünftigen Herausforderungen im Tourismus treffen und gemeinsam neue Lösungsansätze entwickeln. Das Forum findet nach seiner ersten erfolgreichen Durchführung im Jahr 2009 vom 13. bis 15. April 2011 erneut im Verkehrshaus der Schweiz in Luzern statt. Das Thema des zweiten Forums lautet «Sustainability in tourism: Challenges, pathways and intelligent business models». Zu den namhaften Referenten gehören unter anderem Bundersrat Johann Schneider-Ammann und der Unternehmer Samih Sawiris. Mehr Informationen und Anmeldemöglichkeit unter www.wtflucerne.org.

Ich denke, es ist nicht gut, wenn man andere kopieren will. Das WEF hat in den letzten Jahren eine Position erreicht, die für andere Foren ausser Reichweite ist. Auch wir wollen und können uns mit dem WEF nicht vergleichen, sondern konzentrieren uns auf den Tourismus und die mit ihm verbundenen Unternehmen, Behörden und Institutionen. Ein grosses Thema am World Tourism Forum 2011 ist Nachhaltigkeit. Wie definieren Sie für sich einen nachhaltigen Tourismus? Ein nachhaltiger Tourismus schont so gut wie möglich die Ressourcen, stellt die natürlichen und kulturellen Gegebenheiten stärker in den Vordergrund, zieht die lokale Bevölkerung mit ein und verlangt vom Gast eine hohe Sensibilisierung. Diese soll sich darin äussern, dass er bereit ist, für eine nachhaltige Reise mehr zu bezahlen und eine Kompensationsleistung zu tätigen. Nachhaltig ist der Tourismus also dann, wenn er ökologisch, ökonomisch und sozial verträglich ist. Fragen der Nachhaltigkeit betreffen vor allem kommende Generationen. Ist das Forum auch eine Aufklärungs- und Weiterbildungsplattform?

Nachhaltigkeit im Tourismus, Herausforderungen und Wege: Andermatt Swiss Alps Showroom in Zürich (kleines Bild); Abfahrt im Neuschnee am Gemsstock (2961 m) bei Andermatt (grosses Bild).

Fotos: Swiss Image, Switzerland Tourism, Robert Boesch / zVg

Martin Barth ist General Manager des World Tourism Forum Lucerne.

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Am World Tourism Forum werden gezielt Nachwuchskräfte eingebunden, da sie die Herausforderungen der Zukunft zu meistern haben. So können sich von sechs internationalen Partnerschulen die besten sechs Studierenden für eine Teilnahme qualifizieren. Dazu darf jeder anreisende CEO seine beste Nachwuchskraft als Begleitung mitnehmen. Auch wissenschaftliche Aspekte sollen nicht zu kurz kommen. Deshalb präsentiert die Hochschule Luzern Ergebnisse einer Studie, die eigens für das Forum durchgeführt wurde. Trotzdem: Wir wären schlecht beraten, wenn wir das World Tourism Forum als Weiterbildungsveranstaltung verkaufen würden. Welche Kenntnisse und Eigenschaften brauchen künftige Führungskräfte im Tourismus? Sie müssen über den Tellerrand hinaus schauen können, sich vom reinen Tagesgeschäft lösen, die Entwicklungen der Zukunft kennen und diese in ihre Strategien und Positionierungen einbauen können. Und sie müssen die Wichtigkeit einer kontinuierlichen Nachwuchsförderung erkennen. Ein zunehmend bedeutender Erfolgsfaktor für touristische Unternehmen ist es, die richtigen Leute für sich zu gewinnen, diese zu fördern und zu halten.


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l Nr. 1/2 l 2011

PUBLIREPORTAGE Red Bull Cliff Diving: Samo Vidic/Red Bull Photofiles

Mehr Schweiss! Markentransfer – Imagetransfer – Wertetransfer. Dies sind nur einige Schlagwörter in der Entwicklung des Sponsoring zum Eventmarketing. Wie Brands und Produkte Teil einer Veranstaltung werden und sich erlebbar machen.

Beach Volleyball: GSM/Mike Ranz

TEXT HEINZ SCHURTENBERGER *

Vor zehn Jahren wurde dem Sponsoring von Events eine goldene Zeit vorhergesagt. Reizüberflutung bei den klassischen Medien wurde konstatiert. Der Einsatz von Fernsehempfängern, die imstande sind, Werbespots herauszufiltern und zu unterdrücken, wurde an die Wand gemalt. Die Werbeindustrie befürchtete, dass bald in jedem zweiten Haushalt ein solches Gerät stehen würde – was den lukrativen Verkauf von Werbezeit durch die Sender massiv schädigen und das Werbekonzept der Industrie aus den Fugen werfen würde. Die Firma TC Unterhaltungselektronik, die einen TVund DVD-Werbeblocker entwickelt und patentiert hatte, schaffte im Herbst 2000 sogar den Sprung an die Börse. Hinzu kam, dass die Marketing Manager und ihre Agenturen sich nach dem Platzen der InternetBubble neu erfinden mussten. Aus dem Sponsoring wurde eine neue Marketingdisziplin: Aus dem «Markentransfer» sollte ein «Imagetransfer» und schlussendlich ein «Wertetransfer» resultieren.

Vom Sponsoring... Zehn Jahre danach kommen die grossen nationalen und internationalen Marken immer noch nicht darum herum, TV-Werbung zu schalten. Die Konsumenten haben sich arrangiert, lassen die Werbung über sich ergehen. Und der Sponsoringhype? Die Ausgaben im Sponsoring haben sich über die vergangene Dekade verzehnfacht, ohne dass die gemessene Kommunikationsleistung signifikant angestiegen wäre. Umfragen zeigen, dass der Konsument im Fussballstadion, bei den Swiss Awards oder dem Galakonzert die Sponsoren sehr wohl wahrnimmt. Gesteigerte Kaufbereitschaft verursacht die Sponsoringpräsenz jedoch nicht. Das Heil liegt in den meisten Fällen auch nicht in der Aufnahme einer Sponsoringmassnahme in den gesamten Marketingmix des Unternehmens (360-Grad Aktivierung), da diese Verbindung von «above- und below-the-line» Marketing komplex zu handhaben ist, meist unter Einbezug von zusätzlichen Spezialagentu-

Red Bull Crushed Ice: Sebastian Marko/Global Newsroom

Cliff Diving, Crashed Ice oder Beach Volleyball. Red Bull und smart setzen auf Eventmarketing.

ren, die alle ihre eigenen Schäfchen zuerst ins Trockene bringen wollen. . . . zum Eventmarketing Die Mercedes-Marke smart ist Marketingpartner von

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Beach Volleyball Events. Nicht wegen der Bandenund Bannerpräsenz, sondern weil sie ihr Produkt bei Probefahrten erlebbar machen kann und durch die Ausrichtung der offiziellen Party des Events in lockerer Atmosphäre ihren Groove zusammen mit potentiellen Kunden feiert. Red Bull geht beim «Red Bull Crashed Ice» oder «Red Bull Cliff Diving» genauso wie in der Formel 1 konsequent an die Grenzen. Unterstützt wird dabei intensiv das Produktversprechen: Red Bull setzt nicht

nur Energie frei, sondern verleiht Flügel. swatch unterstreicht die Botschaft der stylishen, provokativen und lebensfrohen Marke durch ein intensives Engagement als Namenspatron bei der Beach Volleyball Weltserie und der Ticket-to-Ride World Snowboard Tour. All diese Beispiele haben eines gemeinsam: Das werbende Unternehmen ist Teil der Veranstaltung. Die Inszenierung der Marke schafft Involvement und Relevanz für den Konsumenten. Das Unternehmen mit seinen Event-Staffs und der Präsenz seiner Markenbotschafter erreicht eine intensive Interaktion. Der Event – ein Erlebnis, das man nicht kaufen kann! Eventmarketing ist aber nicht nur für Grossunternehmen und Markengiganten. Firmenpräsentationen, Jubiläen, Kongresse und Messeauftritte erlauben auch KMU, sich adäquat in Szene zu setzen. Lieber einen kleinen Event mitgestalten, als bei einem MegaEvent unterzugehen. Fazit 1. Wenig effektiv ist Sponsoring ohne aktive Partizipation des werbetreibenden Unternehmens, ohne Kommunikation mit dem teilnehmenden Konsumenten. 2. Entscheidet sich ein Unternehmen, Eventmarketing zu betreiben, dann muss es Teil oder Organisator der Veranstaltung werden. 3. Eine marken- und eventspezifische Inszenierung schafft Relevanz und Interaktion.

* Heinz Schurtenberger ist ein anerkannter Marketing- und Marken-Experte. Er verfügt über breite internationale Führungsverantwortung in global tätigen Unternehmen. Er ist heute unabhängiger Strategieberater und Coach von Unternehmensleitungen. heinz.schurtenberger@ gsgglobalsports.com


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MARKETING l UZ MARKE DES MONATS: STARBUCKS

NEWS AUS DER M A R K E N W E LT.

Bei der Meerjungfrau . . . VON STEFAN VOGLER

DER AUTOR Der Autor berichtet hier monatlich über die aktuelle Markenführung von grossen oder kleinen, globalen oder lokalen, altbewährten, aufgefrischten oder neuen Marke. www.markenexperte.ch.

Schliessen Sie die Augen und denken Sie an den Duft von Kaffee. Vermutlich denken Sie bald einmal an Starbucks. Aber wussten Sie, welche Figur deren Logo ziert? Eine Meerjungfrau. Denn zum 40. Geburtstag hat Starbucks beschlossen, sein Signet anzupassen und auf den Ring mit der Wortmarke Starbucks zu verzichten. Ein mutiger Schritt – ob er auch richtig war? Marken, die nur über das Signet identifiziert werden, können Sie an einer Hand abzählen. So kennen wir Apple, das dynamische Nike-Symbol oder das Krokodil. Früher waren auch Figuren beliebt, man denke an die Michelin-Reifen oder an

Knorrli. Aber neben all diesen Symbolen prangte immer eine Wortmarke. Denn: Wer seinen Namen im Logo nicht zeigt, über den kann man nicht sprechen. Wie werden die Teenies ihr Lieblingslokal nun nennen, wenn sie Starbucks nicht im Logo sehen? Werden Treffen «bei der Meerjungfrau» vereinbart? Und was hat eine Meerjungfrau überhaupt mit Kaffee zu tun? Sie werden – vermutlich zu Recht – einwenden, dass Starbucks so bekannt ist, dass man auch in 10 Jahren noch wissen wird, wie die Marke hinter der Meerjungfrau heisst. Dennoch: Wehret den Anfängen! Es ist schwer, Aufmerksamkeit für eine Marke zu

generieren. Hürden wie ein Symbol ohne sichtbare Verknüpfung mit einer Wortmarke sollten deshalb vermieden werden. Doch genug der Schelte. Starbucks agiert innovativ und zählt gemäss Fortune zu den Top 100 der beliebtesten Arbeitgeber. Signet ohne Marke hin oder her: Der führende Anbieter ist mit einem Rekordumsatz von fast 3 Mrd. Dollar erfolgreich. Und trotz radikal zelebrierter Systemgastronomie hat Starbucks sich durch lokale Anpassungen regionale Verankerung verschafft. Die Meerjungfrauen sind auch hier

Krieg der Sterne: Hotelleriesuisse erhält eine Abfuhr. Auch Gastrosuisse darf Sterne zur Mitgliederqualifikation vergeben, obwohl die Sterne seit 1979 als Markenzeichen auf Hotelleriesuisse eingetragen sind. Ricola: Der Swiss Award 2011 im Bereich Wirtschaft ging an Ricola-CEO Felix Richterich. Barbie: Zum 50. Geburtstag lanciert Mattel eine Kampagne, damit Ken und Barbie wieder ein Traumpaar werden. Historisch: Gemäss eMarketer werden 2011 die Ausgaben für Online-Werbung in der USA mit 28.5 Bil. USD diejenigen für Print (24.6 Bil. USD) überholen.

beliebt. Wo kann ich schon stundenlang gemütlich sitzen, nur einen Kaffee trinken und gratis herumsurfen?

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l Nr. 3 l 2011

UZ l RECHT

WIE IHR NACHLASS IN DIE RICHTIGEN HÄNDE KOMMT

Der letzte Wille geschehe Was passiert nach dem Tod mit dem Hab und Gut, das wir zu Lebzeiten geäufnet haben? Will man dies nicht einfach dem Gesetz überlassen, bestehen verschiedene Möglichkeiten, seinen Nachlass zu regeln.

TEXT SARAH SCHNEIDER UND BENJAMIN KURMANN

Mit einer angemessenen Planung der Hinterlassenschaft zu Lebzeiten kann unter anderem die Unternehmensnachfolge organisiert, der Ehegatte abgesichert sowie die Gefahr einer späteren Uneinigkeit zwischen den Erben vermindert werden. Letzter Wille des Erblassers als massgeschneiderte Lösung Sollte jemand versterben, ohne Anordnungen für den Todesfall getroffen zu haben, tritt die gesetzliche Erbfolge ein. Danach werden in erster Linie die Nachkommen und der Ehegatte des Erblassers berücksichtigt. In Form des Testaments und des Erbvertrags gibt das Gesetz dem Erblasser jedoch Instrumente in die Hand, um eine massgeschneiderte Lösung für seine Vermögensverteilung nach dem Tode vornehmen zu können, die sich in der Regel von der gesetzlichen Erbfolge unterscheidet. So gross die Freiheiten des Erblassers dabei sind: Das Gesetz lässt ihm bei der Regelung des eigenen Nachlasses nicht völlig freie Hand. Formvorschriften für das handschriftliche Testament Das Testament wird im Schweizerischen Zivilgesetzbuch «letztwillige Verfügung» genannt und kennt verschiedene Erscheinungsformen, von welchen jedoch die sogenannte eigenhändige Verfügung die bekannteste ist. Nach dieser Form des Testaments kann der Erblasser auf den Zeitpunkt seines Todes über sein Vermögen verfügen, indem er seinen Willen vollumfänglich handschriftlich zu Papier bringt. Das Gesetz schreibt vor, dass der gesamte Text der Verfügung von Anfang bis zum Ende von Hand niederzuschreiben ist, einschliesslich die Angabe von Jahr, Monat und Tag. Sodann muss das Testament mit der Unterschrift des Erblassers versehen werden. Werden diese strengen Formerfordernisse nicht erfüllt, besteht die Gefahr, dass das Testament vor Gericht für ungültig erklärt wird und somit der letzte Wille des Erblassers nicht zum Tragen kommt. Freiheiten des Erblassers Dabei ist der Testator, wie der Erblasser auch genannt wird, im Rahmen des Gesetzes zu einem gewissen Masse frei, welche Aufteilung des Vermögens er für den Zeitpunkt seines Todes wünscht. Nach der hiesigen Rechtstradition existieren jedoch gewisse Einschränkungen. Zu den bekanntesten gehören die Pflichtteile, von welchen der Ehegatte, die Kinder sowie die Eltern des Erblassers profitieren. Nicht pflichtteilsberechtigt sind dagegen die Geschwister. Der Erblasser kann sie in seinem Testament vollständig von der Erbfolge ausschliessen. Die konkrete Höhe des Pflichtteils ist kein absoluter Wert, sondern beträgt jeweils bloss einen Anteil an demjenigen Erbteil, der einem pflichtteilsgeschützten Erben zustünde, wenn keine letztwillige Verfügung vorläge. Verletzt der Erblasser in seinem Testament diese Vorgabe, so kann der

pflichtteilsberechtigte Erbe das Testament vor Gericht anfechten. Im Rahmen der sogenannten verfügbaren Quote ist der Erblasser jedoch frei zu disponieren, wie es ihm beliebt. Er kann in diesem Zusammenhang neue Erben einsetzen, Vermächtnisse ausrichten, die Erbschaft an Bedingungen knüpfen, eine Stiftung errichten oder zum Beispiel auch in Bezug auf die bevorstehende Erbteilung Anordnungen treffen. Widerruf, Korrekturen und Ergänzungen Bei alledem ist es dem Testator unbenommen, seinen letzten Willen jederzeit zu ändern oder zu widerrufen. Die jederzeitige Abänderbarkeit zeichnet das Testament geradezu aus. Eine solche Korrektur hat der Erblasser nicht einmal ausdrücklich vorzunehmen, denn ein neueres Testament geht dem älteren vor. Um Unklarheiten zu vermeiden, ist ein entsprechender Hinweis im Testament jedoch durchaus empfehlenswert. Passt dem Erblasser eine frühere Anordnung nicht mehr, hat er auch die Möglichkeit, das überholte Testament einfach physisch zu vernichten. Es ist sogar möglich, ein Testament auch nur teilweise zu ändern bzw. zu widerrufen, indem zum Beispiel der vorgesehene Vermächtnisnehmer wieder aus dem Testament gestrichen wird. Der Erbvertrag bedarf der öffentlichen Beurkundung Diese grosse Flexibilität, welche das Testament dem Testator gewährt, birgt gleichzeitig auch eine gewisse Ungewissheit für die potentiell Bedachten, da der Erblasser grundsätzlich frei ist, einen nicht pflichtteilsgeschützten Erben testamentarisch nicht mehr zu berücksichtigen. Um diese Unsicherheit zu umgehen, können die potentiellen Erben mit dem Erblasser einen Erbvertrag schliessen. Abgesehen von besonderen Fällen können die Parteien eines Erbvertrags von den vereinbarten Anordnungen nicht mehr einseitig zurücktreten und bleiben daher daran gebunden. Der Erbvertrag kann also nur im gegenseitigem Einverständnis geändert oder aufgehoben werden. Auf Kosten der Freiheit des Erblassers gewinnen die potentiellen Erben damit mehr Sicherheit und Voraussehbarkeit im Erbgang. Erbverträge bedürfen in jedem Fall einer besonderen Form. Im Gegensatz zum eigenhändigen, handschriftlichen Testament ist ein Erbvertrag von einem Notar öffentlich zu beurkunden. Die Vertragsparteien haben dazu gleichzeitig dem Notar ihren Willen zu erklären und die Urkunde vor ihm und den zwei Zeugen zu unterzeichnen. Unternehmensnachfolgeplanung Mit Erbverträgen wird in der Praxis eine Reihe wichtiger Bedürfnisse eines Erblassers abgedeckt. Insbesondere lässt sich mit einer erbvertraglichen Lösung die Unternehmensnachfolge planen. So kann der Erblasser mit Hilfe eines Erbvertrags verschiedene materielle Bestimmungen vorneh-

In Form des Testaments und des Erbvertrags gibt das Gesetz dem Erblasser Instrumente zur massgeschneiderten Lösung für seine Vermögensverteilung nach dem Tode in die Hand. Foto: Bilderbox.de


RECHT l UZ

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ZU BEACHTEN Folgende Vorteile ergeben sich, wenn Sie eine Verfügung von Todes wegen verfassen: – Sie stellen sicher, dass Ihr Hab und Gut dereinst in Ihrem Sinne verteilt wird – Sie können die Unternehmensnachfolge planen – Sie können die gesetzliche Erbquote verändern und mithin selber bestimmen, wer wie viel erben soll (Ausnahme: Pflichtteilsschutz) – Sie können Erben oder Vermächtnisnehmer ausserhalb der gesetzlichen Erbfolge bestimmen – Die Erbanteile können Sie nach Belieben an Bedingungen knüpfen (Ausnahme: Pflichtteilsschutz) – Sie können Anordnungen für die bevorstehende Erbteilung treffen (sog. Teilungsvorschriften) – Sie können eine Person Ihres Vertrauens als Willensvollstrecker ernennen

men wie zum Beispiel Teilungsvorschriften, wonach der Erblasser bereits zum Voraus festlegt, welcher Erbe welche Vermögenskomplexe zu übernehmen hat. Darüber hinaus kann der Erblasser die Erben bereits zu Lebzeiten in seine Unternehmensnachfolgeplanung einbinden. Gegenüber dem Testament bietet der Erbvertrag nämlich die Möglichkeit, dass die Parteien des Erbvertrags zum Beispiel den Anrechnungswert von Anteilen des Familienunternehmens bereits verbindlich festlegen oder auch die Befreiung einer Ausgleichungspflicht zwischen den potentiellen Erben regeln, womit spätere Uneinigkeiten zwischen den Erben bereits zu Lebzeiten des Erblassers vermieden oder sicherlich vermindert werden können, da die Erben den entsprechenden Bestimmungen des Erbvertrags bereits zugestimmt haben. Denkbar ist überdies auch, dass ein pflichtteilsgeschützter Erbe in einem Erbvertrag einem Erbverzicht zugunsten einer Abfindung zu Lebzeiten zustimmt. Dies mag die Unternehmensnachfolge ebenfalls vereinfachen.

Kombinierter Ehe- und Erbvertrag Der Erbvertrag findet auch in Kombination mit einem Ehevertrag eine häufige Anwendung. Der Erblasser und sein Ehegatte begünstigen sich mit diesem Vertrag üblicherweise gegenseitig so umfangreich, wie dies im Rahmen der gesetzlichen Vorschriften zulässig ist: In ehegüterrechtlicher Hinsicht vereinbaren die Parteien dabei oft, dem überlebenden Ehegatten den vollen sogenannten Vorschlag und damit den Hauptteil der während der Ehe geäufneten Errungenschaft zuzuweisen. Gleichzeitig setzen die Ehegatten in erbrechtlicher Hinsicht die potentiell pflichtteilsgeschützten Erben (im Normalfall die Nachkommen) auf den Pflichtteil und dem überlebenden Ehegatten wird die gesamte somit frei werdende Quote zugewiesen. Da Verfügungen von Todes wegen und Eheverträge stets klar und präzise formuliert sein müssen, empfiehlt es sich vor allem bei komplizierten (Familien-)Verhältnissen sowie bei einem grossen Nachlassvermögen, fachmännischen Rat einzuholen, damit die gewünschte Nachlassplanung nachhaltig gewährleistet ist.

DIE AUTOREN

Sarah Schneider und Benjamin Kurmann sind Rechtsanwälte bei der Wirtschaftskanzlei Stiffler & Partner in Zürich. Nebst Vertragsrecht beschäftigen sie sich unter anderem mit Gesellschaftsrecht, Erbrecht, Zivilprozessrecht und Immaterialgüterrecht.


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ZÜRCHERUNTERNEHMER

Das Waldhaus Sils Maria ist seit 1908 im Besitz der gleichen Familie.

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Foto:Swiss-image.ch / Guido Schmidt

HOTELLERIESUISSE PRÄSIDENT GUGLIELMO L. BRENTEL

Schweizer Hotellerie quo vadis? Die Schweizer Hotellerie muss sich einer starken Konkurrenz stellen und kämpft an verschiedenen Fronten für den Erfolg dieses wichtigen Wirtschaftssektors.

Aber auch der amerikanische Kontinent, welcher einen Anteil von rund 10% ausmacht, konnte weiter zulegen.

INTERVIEW PETER BLATTNER

Wie stark haben die Schweizer Hoteliers den hohen Frankenkurs 2010 zu spüren bekommen? Guglielmo L. Brentel: Das Jahr 2010 verlief besser als erwartet. Die Bilanz fällt zweiteilig aus: Einerseits mussten auf Grund des starken Frankens Einbussen von Gästen aus dem Euroraum in Kauf genommen werden. Dagegen konnte die stabile Nachfrage aus dem Inland sowie aus boomenden Wachstumsmärkten wie China, Indien und die Golfstaaten die rückläufige Nachfrage aus den Euroländern abfedern. Diese Entwicklung zeigt auf, wie wichtig der Gästemix für die Schweizer Hotellerie ist. Es gilt, die Abhängigkeit von den europäischen Märkten zu reduzieren und neue Märkte zu erschliessen. Insgesamt rechne ich mit einem Plus von rund 2% – die Schweizer HotelDie lerie ist 2010 auf den WachstumsSchweizer pfad zurückgekehrt.

«

Hotellerie ist wieder auf den Wachstumspfad zurück-

gekehrt.»

Welche europäischen Besuchermärkte sind für die Schweiz von besonderer Bedeutung? An erster Stelle steht nach wie vor Deutschland, gefolgt von Grossbritannien, Frankreich, Italien und den Niederlanden. Die europäischen Märkte stellen insge-

Sind Schweizer Hotels konkurrenzfähig? Ja, absolut. Wer in der Schweiz Ferien macht, setzt auf Qualität und auf ein vielfältiges Angebot auf kleinem Raum. Die Schweiz muss nicht billiger sein als ihre Konkurrenz, sondern besser. Schweiz statt Geiz ist das Motto, und es hat sich für die Schweizer Hotellerie bislang ausbezahlt.

Guglielmo L. Brentel, Präsident hotelleriesuisse.

Foto zVg

samt rund 75% aller ausländischen Touristen. Es gilt zu berücksichtigen, dass die Quellmärkte unterschiedlich auf Wechselkurse reagieren. Und welche ausserhalb Europas? Mit einem Anteil von rund 14% der ausländischen Logiernächte hat der asiatische Kontinent die Nase vorn. Innerhalb Asiens steht Japan nach wie vor an erster Stelle, gefolgt von den Golfstaaten, Indien und China. Diese Märkte boomen und weisen im Jahr 2010 teilweise Wachstumsraten im zweistelligen Bereich aus.

Welche Länder konkurrenzieren uns am meisten? Die Schweiz wird an den umliegenden Ländern im Alpenraum gemessen, allen voran an Österreich. Im Vergleich zu Österreich kann die Schweiz jedoch mit einer hohen Diversifikation der Märkte punkten, was unter anderem auch dazu führte, dass die Logiernächte in der Schweiz im Jahr 2010 grösseres Wachstum ausweisen konnten als in Österreich. Welche Werbeaktivitäten hat hotelleriesuisse für 2011 geplant? Die Marketingkompetenz liegt bei unserem strategischen Partner Schweiz Tourismus. Im Rahmen unserer Partnerschaft bieten wir unseren Mitgliedern Zugang zu kostengünstigen Vermarktungsplattformen. Innerhalb der Schweiz wollen


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ZÜRCHERUNTERNEHMER

Das heutige 4-Sterne-Hotel Château d'Ouchy entstand als neugotisches Schloss zwischen 1889 und 1893 durch Architekt Francis Isoz.

wir zusammen mit Schweiz Tourismus und der SBB die nationale Buchungsplattform von STC stärken, um die Abhängigkeit von den internationalen Buchungsseiten zu reduzieren. Wie stellt sich Ihr Verband zu den Mehrwertsteuer-Diskussionen? Wir begrüssen den Entscheid des Nationalrates in der Wintersession, auf die Vorlage zur Vereinfachung der Mehrwertsteuer einzugehen. hotelleriesuisse hat den Einheitssatz von Beginn weg unterstützt. Angesichts des schwindenden politischen Rückhalts scheint der Antrag des Nationalrats, die Vorlage an den Bundesrat zurückzuweisen mit dem Auftrag, ein Zweisatzmodell auszuarbeiten, eine pragmatische Lösung. Damit würden die Abgrenzungsprobleme der in der Beherbergung und Gastronomie gelöst.

same Kriterien für die Hotelklassifizierung aufstellen. Welche Rolle spielte dabei hotelleriesuisse? Im europäischen Harmonisierungsprozess war hotelleriesuisse als Taktgeberin an vorderster Front mit dabei. Bereits im März 2009 besiegelte der Verband gemeinsam mit dem Deutschen Hotelund Gaststättenverband und dem österreichischen Fachverband Hotellerie eine strategische Partnerschaft mit dem Ziel, die Hotelklassifikationssysteme der drei Länder zu harmonisieren. Gemeinsam legten die Verbände die Eckpfeiler der Harmonisierung fest. 2009 unterzeichneten die Hotelverbände aus der Schweiz, Österreich, Deutschland, Schweden, den Niederlanden, Tschechien und Ungarn den Rahmenvertrag der Hotelstars Union um so die Normen der länderspezifischen Klassifikationssysteme bestmöglich aufeinander abzustimmen.

Gemäss Bundesgerichtsentscheid darf Gastrosuisse eigene Sterne vergeben. Ein Problem für den Hotelier? setzt auf Mit der neuen Schweizer Hotelklassifikation, die auf einem interQualität – national gültigen Normenkatalog basiert, ist unser System für die ZuSchweiz statt kunft gerüstet. «hotelleriesuisse» verfolgt weiterhin und mit letzter Geiz ist das Konsequenz eine der Branche und dem Markt verpflichtete Strategie: Motto.» Mitglieder müssen sich nach den harmonisierten Normen klassieren lassen, Nicht-Mitglieder dürfen. Und die Kooperation mit Schweiz Tourismus und STC ermöglicht, dass die klassierten Hotelbetriebe nach Spezialisierungen effizient vermarktet und über einfache Buchungswege kommissionsärmer vertrieben werden können.

Deutschland ist bisher das grösste der 10 Mitgliedländer, wen peilen Sie als nächstes an? Per 1. Januar 2011 sind die Hotelverbände von Estland, Lettland und Littauen der Hotelstars Union beigetreten. Interesse haben Luxemburg, Belgien und Dänemark bekundet. Frankreich revidierte 2009 erstmals seit 1983 sein staatliches Hotel-Klassifikationssystem. Erst zu diesem Zeitpunkt wurde dabei die 5-SterneKategorie eingeführt. Anlässlich der nächsten Revision, welche im Jahr 2016 geplant ist, will aber auch Frankreich seine Kriterien mit denjenigen der Hotelstars Union harmonieren. In Italien und Spanien ist die Harmonisierung noch nicht absehbar, da diese über ca. 20 regionale Bewertungssysteme verfügen. Hier kann nur politischer Druck zu einer Harmonisierung führen.

«

Wer in

Schweiz

Ferien macht,

2009 wurde die Hotelstars Union gegründet, eine Vereinigung nationaler Hotellerieverbände, die gemein-

Es heisst, dass in der Schweiz sehr viele Hotels veraltet sind und dringendst auf heutigen Standard gebracht

Foto: zVg

werden müssten. Wie lässt sich das finanzieren? Mangelndes Kapital ist die Folge mangelnder Rentabilität. Diese wiederum ist abhängig von der Struktur und dem Marktpotenzial eines Betriebs. Wir brauchen wettbewerbsfähige Produkte, die sich verkaufen lassen. Die Produkte müssen den Gästebedürfnissen entsprechen und klar im Markt positioniert werden. Gleichzeitig spielen aber auch die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen eine Rolle. Die Schweiz ist nach wie vor eine Hochkosteninsel, die für die standortgebundene Exportbranche Tourismus ein entscheidendes Hemmnis für das Wachstum darstellt. Dies ist insbesondere für die preissensiblere Ferienhotellerie eine Herausforderung. Dazu kommt, das die Hoteliers zu teuer einkaufen müssen. Die hohen Lebensmittelpreise belasten die Schweizer Hotellerie mit jährlich 500 Millionen CHF. hotelleriesuisse macht sich deshalb für ein Freihandelsabkommen mit der EU im Landwirtschafts- und Lebensmittelbereich stark. Haben unsere Hotels gute Zukunftschancen oder sehen Sie einem Schrumpfungsprozess entgegen? Der Strukturwandel ist nach wie vor im Gange. Und diesen können und wollen wir nicht aufhalten. hotelleriesuisse setzt sich für die Verbesserung der Rahmenbedingungen und Marktchancen der wettbewerbswilligen und -fähigen Hotels ein, dies unabhängig von ihrer Grösse, Klassierung und Lage. Wer überlebt, entscheiden nicht wir, sondern der Markt. Was macht den guten Hotelier aus? Der Hotelier von heute ist kein Liegenschaftsverwalter, sondern ein Netzwerker, der sich auf die Menschen konzentriert und nahe dem Gast ist. Er wagt zudem den Schritt vor die eigene Hoteltüre und nimmt aktiv Einfluss auf die Weiterentwicklung seiner Destination.


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ZÜRCHERUNTERNEHMER

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News Vorsorge Seit dem 1. Januar sind neue Massnahmen in der beruflichen Vorsorge in Kraft. Sie sollen älteren Arbeitnehmern helfen, ihren Verbleib im Arbeitsmarkt zu unterstützen. Neu kann angeboten werden: – Versicherte, die ihr Arbeitspensum ab dem 58. Altersjahr reduzieren, können ihren bisherigen versicherten Verdienst weiterführen. – Versicherte, die nach dem ordentlichen Rentenalter erwerbstätig sein wollen, können bis zum 71. Altersjahres weiter Beiträge leisten. – Am 1. Juli treten verschärfte Governance-Vorschriften für PK in Kraft.

Bei der Umsetzung der Managed Services arbeitet Swisscom eng mit Microsoft und HP zusammen.

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Instant Messaging klar vereinfacht. Durch den Einsatz von Online Meetings und Document Sharing werden viele Fahrten zu Besprechungen überflüssig. Bruno Anderegg, Leiter Operations & ICT bei Witzig glaubt, die Kosten für die Managed Service Lösung innerhalb von zwei Jahren amortisieren zu können. Das pay at use System sorgt für eine klare Kostentransparenz.

Transparente Kosten Der Wettbewerbsdruck fördert den Trend zum Outsourcing im Kommunikationsbereich.

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Stunden-Service, betreibt Swisscom pro Kunde eigene Systeme und bietet grösstmögliche Flexibilität. Spezialisten im Operationscenter überwachen (von der Schweiz aus) Betrieb und Sicherheit rund um die Uhr und aktualisieren die Applikationen ständig. Swisscom kombiniert UCC-Applikationen mit einem sicheren Netzwerk (LAN,WAN) und einem Zugang zum Internet-

und Telefonnetz. Bei der Umsetzung der Managed Services arbeitet Swisscom eng mit Microsoft und HP zusammen. Ein Beispiel für Unified Communication & Collaboration stellt der Bürokonzepter Witzig the Office Company dar, welcher seine gesamte Kommunikationsstruktur optimierte. Die Zusammenarbeit wurde dank Präsenzmanagement, Desktop Sharing und

NAV

Kid Witness News Award

Seit dem 1. Januar gilt einer neuer Normalarbeitsvertrag für hauswirtschaftliche Arbeitnehmende. Dies, obwohl sich die Arbeitgeberseite und die Kantone mehrheitlich ablehnend dazu äusserten. Der NAV gilt für alle Arbeitnehmenden, die hauswirtschaftliche Tätigkeiten in einem Privathaushalt verrichten. Die Mindestlöhne für Ungelernte betragen CHF 18.20 pro Stunde, für Gelernte CHF 20.– und für Gelernte mit eidg. Fähigkeitszeugnis CHF 22.–. Für die übrigen Arbeitsbedingungen wie Ferien, Arbeits- und Ruhezeiten sind wie bisher die kantonalen Normalarbeitsverträge für Arbeitnehmende in der Hauswirtschaft oder das OR anwendbar.

Die Schule Rütihof aus Zürich hat mit ihrem Filmprojekt «Best friends from all over the world» den Panasonic Kid Witness News Award 2011 gewonnen.

IN K Ü R Z E Mitgliederbeiträge Die Mitgliederbeiträge VZH betragen für 2011 CHF für Firmen bis 10 Arbeitnehmenden, CHF 440.– bei 11 bis 50 Mitarbeitern und CHF 550.– bei mehr als 51 Angestellten. Der Mitgliederbeitrag ist nicht mehrwertsteuerpflichtig. Zwischen Voll- und Teilzeitbeschäftigten, Arbeitern und Angestellten wird nicht unterschieden.

Deutschland qualifiziert. Mit etwas Glück winkt dieser Klasse eine Reise ans Weltfinale in Japan. Jährlich nehmen über 10 000 Schüler und Schülerinnen aus 26 Ländern am 1989 von Panasonic ins Leben gerufenen Wettbewerb teil. www.kwn.ch

Foto: zVg

Fünf Schulteams aus den Kantonen Aargau, Baselland, Bern, Luzern und Zürich reisten mit ihren selbstgedrehten Videos an die Preisverleihung ins Verkehrshaus Luzern. Die Aufgabe lautete, ein Thema rund um soziale und ökologische Verantwortung in einer maximal fünfminütigen Video-Produktion zu bearbeiten. Die Schülerinnen und Schüler der Primarschule des Schulhauses Rütihof in Zürich überzeugten die Jury «mit einer wundervollen Dokumentation, die

aufzeigt, wie jeder von uns einen kleinen Beitrag zu einem besseren Zusammenleben leisten kann», so Juror Kurt Schöbi, Leiter des Zentrums Medienbildung der Pädagogischen Hochschule Zentralschweiz. Die Gewinner-Produktion ist nun automatisch für die Europäische Ausscheidung in

Jungfilmer auf Erfolgskurs: Schule Rütihof, Zürich.

Foto: bilderbox.de

Spesen für Handelsreisende Pro Reisetag bei Platzbearbeitung ohne grosse Auslagen werden pro Reisetag zwischen CHF 18.– und 22.– bezahlt. Bei einem Reisetag inkl. einer Hauptmahlzeit beträgt der Ansatz CHF 40.– bis 57.–.Bei zwei Hauptmahlzeiten erhöht sich der Betrag auf CHF 70.– bis 88.– Muss der Reisende auswärts übernachten beträgt die Tagesentschädigung zwischen CHF 160.– und 190.–


PUBLIREPORTAGE E N TS PA N N E N , G E N I E S S E N U N D A R B E I T E N A M S E E

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Seehotel Am Kaiserstrand

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Direkt am Bodensee in einer traumhaften Location, liegt das im Juni 2010 neu eröffnete «Seehotel Am Kaiserstrand». Nach mehrjähriger Revitalisierung ist aus der ehemaligen Kaserne ein Vorzeigeprojekt für Naherholung und Tourismus geworden.

Urlauben wo einst Kaiser Karl die Sommerfrische genoss. Dezente Farben, hochwertige Materialien und viel Licht. So ehrwürdig die Geschichte des Hauses ist, so modern und zeitlos ist sein neues Gesicht. Jedes Zimmer und jede Suite im Seehotel Am Kaiserstrand ist wie eine Hommage an den Bodensee: Frisch, klar und voller Möglichkeiten. 1910 als Hotel erbaut diente das Gebäude später als Kaserne des Bundesheeres. Exakt zum 100-jährigen Jubiläum erstrahlte das traditionsreiche Haus wieder in neuem Glanz. Das Hotel bietet alle Vorzüge für eine private oder geschäftliche Auszeit: – 102 Zimmer & Suiten – Restaurant «Wellenstein» – Bankettraum «Kaiser Karl» – Barista Bar & Lobby – Kaminbar & Bibliothek – Raucher Lounge – Spa & Wellnessbereich – Seminar- & Tagungsräumlichkeiten – und das einmalige Badehaus im Bodensee

Schlemmen & geniessen Zum Dinner zieht es Gourmets ins Restaurant «Wellenstein», wo der Chefkoch seine Gäste zum Businesslunch und Abendessen mit täglich wechselnden Gerichten und saisonalen Schmankerl aus der traditionellen österreichischen Küche verwöhnt. Bereits nach 5 Monaten wurde die Küche von Gault Millau mit einer Haube ausgezeichnet. Jeden Sonntag lädt das Restaurant zum Sonntagsbrunch und am Abend zum Candlelight-Dinner mit musikalischer Untermalung. An Feiertagen und zu besonderen Anlässen lockt es Feinschmecker mit ganz speziellen Menüs in das helle und gemütlich in mediterranen Farben gehaltene Restaurant. Gemütliche Stunden sind auch in der Barista & Kaminbar garantiert.

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– Raummiete für den ganzen Tag inkl. Standardtechnik (Flipchart, Leinwand, Beamer) – 2 alkoholfreie Getränke während der Tagung im Konferenzraum – Kaffeepause vormittags inkl. Kaffee, Tee, Gebäck & Obst – Businesslunch laut Küchenchef inkl. alkoholfreiem Getränks – Kaffeepause nachmittags inkl. Kaffee, Tee, Kuchenauswahl – Euro 48,00 pro Person und Tag

Entspannen & verwöhnen lassen In der über 900m² großen Wellnessoase können Hotelgäste und Einheimische nicht nur während der kalten Jahreszeit eine Auszeit geniessen. Die Finnische Sauna, die Bodenseesauna, das Dampfbad und die Infrarotkabine verbreiten im Körper rasch wohlige Wärme. Oder tauchen Sie ein in den beheizten Innenpool. Viele Ruhemöglichkeiten bieten Platz zum Entspannen. Lassen Sie sich verwöhnen von sechs Therapeuten, die Ihnen täglich für Massage und Beauty-Anwendungen zur Verfügung stehen.

k.u.k Kuchenbuffet ins Schwärmen.

Tradition und Moderne in perfekter Symbiose. Als Vorzeigeobjekt der Vorarlberger Holzbaukunst gilt das Badehaus. Während im Sommer Sonnenanbeter auf dem Flachdach auf ihre Kosten kommen, geraten Besucher im Winter beim

Kontakt: Seehotel Am Kaiserstrand Am Kaiserstrand 1 6911 Lochau bei Bregenz, Vorarlberg, Österreich T. 0043 (0)5574 58 111 info@seehotel-kaiserstrand.at www.seehotel-kaiserstrand.at

Arbeiten & Lernen In den modernen, lichtdurchfluteten Seminar- und Gruppenräumen mit zuvorkommendem Service und einem abgestimmten, kulinarischen Rahmenprogramm wird die Arbeit zum Vergnügen. Zwei kombinierbare Tagungsräume und vier break-out Räume bieten Platz für Gedankenaustausch und Diskussionen. Mit modernster Technik ausgestattet ist das «Seehotel Am Kaiserstrand» die perfekte Location für ein Meeting am See.

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Mit Stärke kommt Verantwortung. Der Phaeton mit verbrauchsarmem V6-TDI®-Motor. Eine starke Motorisierung und ein hohes Umweltbewusstsein sind kein Widerspruch. Die umweltfreundliche Common-RailTechnologie erhöht die Leistung und senkt gleichzeitig den Verbrauch und die Emissionen. Dank verlängertem Radstand geniessen Sie zudem mehr Platz und das neue Radio-Navigations-System mit 8-Zoll-Touchscreen sowie die innovativen Fahrassistenz-Systeme sorgen für zusätzlichen Komfort. Der Phaeton. Unser Meisterstück.

Erst wenn ein Auto Innovationen allen zugänglich macht, ist es: Das Auto.

Phaeton V6 TDI® DPF 4Motion 3.0 l, 240 PS (176 kW), 6-Gang-Automatikgetriebe. Treibstoff-Normverbrauch gesamt: 9.0 l/100 km, CO2-Ausstoss: 239 g/km, CO2-Mittelwert aller in der Schweiz angebotenen Fahrzeugmodelle: 188 g/km. Energieeffizienz-Kategorie: D.

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MANAGEMENT l UZ

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MERKPUNKTE ZUM ARBEITSZEUGNIS

Wahrheit und Wohlwollen Arbeitszeugnisse und Referenzauskünfte sind auf dem Arbeitsmarkt allgegenwärtig. Dennoch wird in der Praxis häufig gegen die wesentlichen Grundsätze verstossen.

FA C H M A G A Z I N ARBEITSZEUGNIS Wissen Sie, welche Formulierungen in Spezialfällen möglich sind und wie Sie sich bei Referenzauskünften korrekt verhalten? Herausgeber: preferred leaders club, Unternehmer Forum Schweiz, Umfang: 36 Seiten. Mitglieder des preferred leaders clubs erhalten ein Exemplar gratis und können das Fachmagazin mit eigenem Logoeindruck zur Abgabe an ihre Kunden zu Vorzugskonditionen erwerben. Preis für Nicht-Mitglieder CHF 36.–; Bestellung und weitere Informationen unter: shop.unternehmerforum.ch. Fragen Sie nach dem Mengenrabatt ab 10 Exemplaren.

TEXT DR. NICOLE VÖGELI GALLI UND MIRCO MARSELLA

Arbeitszeugnisse sind zusammen mit mündlichen Referenzauskünften ausschlaggebend für Neueinstellungen. Gestützt auf Art. 330a OR hat der Arbeitnehmer jederzeit das Recht, ein Arbeitszeugnis (Lehr-, Zwischen-, Vollzeugnis) und/oder eine Arbeitsbestätigung zu verlangen. Der Arbeitgeber hat sich bewusst zu sein, dass seine Zeugnisse auch ihn qualifizieren, weshalb er auf eine formell und inhaltlich korrekte Ausstellung zu achten hat. Mit dem vorliegenden Beitrag sollen die wichtigsten Grundsätze der Zeugnisformulierung dargestellt und einige Spezialfragen aufgegriffen werden. Grundsätze der Zeugnisformulierung Das Gesetz äussert sich nicht zur Formulierung, die nachfolgend dargestellten Grundsätze sind durch die Rechtsprechung entwickelt worden. Nach dem Grundsatz der Individualität hat ein Zeugnis eine individuelle Formulierung der Beurteilung der Leistung und des Verhaltens zu enthalten. Um ein objektiv richtiges Gesamtbild des Arbeitnehmers wiederzugeben, darf das Arbeitszeugnis gemäss dem Grundsatz der Wahrheit nur wahre Angaben über die Leistungen und das Verhalten des Arbeitnehmers aufweisen. Das Arbeitszeugnis soll das wirtschaftliche Fortkommen des Arbeitnehmers fördern. Dem Arbeitnehmer ist nach dem Grundsatz des Wohlwollens mithin ein günstiges Zeugnis auszustellen. Allerdings wird dieser Grundsatz durch die

Wahrheitspflicht eingegrenzt. Der Arbeitnehmer hat somit Anspruch auf ein wahres und nicht auf ein gutes Arbeitszeugnis. Negatives darf aufgenommen werden, allerdings ist in Zweifelsfällen die für den Arbeitnehmer günstigere Formulierung zu wählen. Ein Beispiel für eine unklare und unnötig harte Formulierung: «Sie erkannte die Schwächen und konfrontierte die Praktikantinnen mit diesen.» Gemäss dem Grundsatz der Vollständigkeit sind alle Angaben aufzunehmen, welche für die Bewertung der Tätigkeit und das Gesamtbild von Bedeutung sind. Das Zeugnis hat immer die gesamte Dauer des Arbeitsverhältnisses zu qualifizieren. Einzelne Verfehlungen oder schlechte Leistungen während einer kurzen Zeitperiode können damit nicht zu einer generell schlechten Beurteilung führen. Es darf nach dem Grundsatz der Einheitlichkeit nicht auf Zwischenzeugnisse verwiesen werden. Um eine übermässige Länge zu verhindern, kann dies im Einzelfall anders beurteilt werden. Die Beurteilung der Leistungen und des Verhaltens hat objektiv zu erfolgen. Nach dem Grundsatz der Klarheit muss das Zeugnis für alle Leser verständlich abgefasst sein. Es darf weder durch die Wortwahl noch durch Auslassungen versteckte Inhalte aufweisen. Ein Beispiel für einen unzulässig versteckten Inhalt: «Als Mitglied der GL hat er die Arbeiten ohne weitere Rücksprachen stets gemäss seinen Vorstellungen erfolgreich erledigt.»

Ein Arbeitszeugnis soll klar, vollständig und wahrheitsgemäss geschrieben sein.

Spezialfragen Im Arbeitszeugnis dürfen nur Tatsachen und Wertungen aufgenommen werden, die einen sachlichen Zusammenhang mit dem Arbeitsverhältnis haben. Foto: Bilderbox.de Angaben über längere Unterbrechungen des ArbeitsverhältDIE AUTOREN nisses aufgrund von Krankheiten, unbezahlten Urlaubs etc. sind grundsätzlich nicht zu erwähnen. Gemäss einem aktuellen Bundesgerichtsentscheid sind demgegenüber längere Arbeitsunterbrüche im Zeugnis zu erwähnen, wenn «sie im Verhältnis zur gesamten VertragsDr. Nicole Vögeli Galli, Partnerin dauer erheblich ins Gewicht falbei Engel & Küng in Kloten, len und daher ohne Erwähnung ist Fachanwältin SAV Arbeitsrecht. bezüglich der erworbenen BeLic.iur. Mirco Marsella arbeitete als rufserfahrung ein falscher EinSubstitut für Engel & Küng. druck entstünde.» (Urteil des BGer 4A_ 187/2010 ). Ein Beispiel für eine zulässig Er wähnung des Arbeitsunterbruchs bei langer Krankheit: «Aus gesundheitlichen Gründen wurde das Arbeitsverhältnis per [...] im gegenseitigen Einvernehmen aufgelöst, was wir sehr bedauern.» Abschliessend ist zu betonen, dass das Arbeitszeugnis mit anderen Auskünften des Arbeitgebers – insbesondere mit Referenzauskünften, der Kündigungsbegründung und den Angaben gegenüber der Arbeitslosenkasse – korrespondieren muss. Die Referenzauskunft unterliegt denselben Anforderungen wie das Zeugnis und darf nur erteilt werden, wenn der Arbeitnehmer damit einverstanden ist.


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UZ l BÜCHER

NEUERSCHEINUNGEN

Bücherfrühling 2011 Die Schweiz in Zahlen Wie hat sich die Schweiz im Jahre 2010 entwickelt? Für alle, die sich mit dieser Frage beschäftigen wollen, bietet das Handbuch der Statistik eine Übersicht. Thematisiert werden Bereiche wie Bevölkerung, Preisentwicklung, Gesundheit, Bildung und viele mehr. Als erkenntnisreich erweist sich weiter ein Kapitel mit internationalen Vergleichen. Vielsprachige Erläuterungen und eine CD-ROM mit PDFs, Excel-Tabellen und interaktiven Atlanten dienen der Veranschaulichung und der räumlichen Visualisierung. Statistisches Jahrbuch der Schweiz 2011. Bundesamt für Statistik (Hrsg.), NZZ Libro Verlag, 568 Seiten, CHF 130, ISBN 978-3-03823-680-1

Der Westen und die Anderen Staaten steigen auf – und fallen wieder. (West-)Europa ist vor 200 Jahren zur Weltwirtschaftsmacht herangewachsen, heute schwindet seine Vorrangstellung und neue «global player» wie China oder Indien betreten die Bildfläche. Vor diesem Hintergrund stellt das Buch Fragen von zunehmender Relevanz wie: Lassen sich die für Europa gültigen Erfolgsfaktoren in andere Kulturkreise übertragen? Ist das europäische Entwicklungsmodell angesichts neuer Herausforderungen und Konkurrenzen als robust einzuschätzen oder muss auch Europa lernen? Entwicklungsmodell Europa. Entstehung, Ausbreitung und Herausforderung durch die Globalisierung. Paul Messerli, Rainer C. Schwinges, Thomas Schmid (Hrsg.), vdf Hochschulverlag (2011), 240 Seiten, CHF 52, ISBN 978-3-7281-3371-7

Unternehmensbewertung und Aktienanalyse Die Unternehmensbewertung und Aktienanalyse hat in den vergangenen Jahren stark an Bedeutung gewonnen. Ob bei Fusionen, Börsengängen, Kapitalerhöhungen, Nachfolgeregelungen oder Anlageentscheiden – überall gehörden die Methoden der Unternehmensbewertung und Aktenanalyse zum Handwerk. Das Lehrbuch, das diese beiden Themenfelder verbindet und Zusammenhänge aufzeigt, bietet einen Überblick über Theorie und Praxis. Grafische Darstellungen, Link-Hinweise, eine Formelsammlung und Übungsaufgaben helfen, die komplexen Zusammenhänge zu verstehen. Unternehmensbewertung und Aktienanalyse. Grundlagen – Methoden – Aufgaben. Marcus A. Hauser & Ernesto Turnes, Verlag SKV (2010), 384 Seiten, CHF 98.00, ISBN 978-3-286-34481-5

Die Märkte verstehen Die Globalisierung ist weit fortgeschritten und die Märkte sind starkt verflochten. Das Werk ist ein Lese-, Lehrbuch und Nachschlagewerk, das hilft, in dem Gewirr von Interdependenz den Durchblick zu behalten. Es zeigt insbesondere die Lage der Schweizer Wirtschaft, unter Berücksichtigung des aktuellen internationalen Kontextes auf und beleuchtet das Zusammenspiel von Staat und Markt. Der flüssige und leicht verständliche Schreibstil sowie der Fragekatalog und die Grafiken führen dazu, dass das Buch seinem Titel «Volkswirtschaft verstehen» durchaus gerecht wird. Volkswirtschaft verstehen. Bernhard Beck. vdf Hochschulverlag (2010, 6.Aufl.), 496 Seiten, CHF 65, ISBN 978-3-7281-3327-4

Wir Europäer Die EU durchlebt turbulente Zeiten. Die Finanzkrise hat einige Staaten an den Schuldenabgrund gedrängt und die Gemeinschaftswärhung Euro geschwächt. Diese Entwicklungen trüben die Aussichten der EU und sensibilisieren für europapolitische Fragen. In Krisenzeiten wie diesen ist Kooperation und Zusammenhalt entscheidend, die Frage nach Identität wird zur Überlebensfrage. Das Buch bietet zu diesem aktuellen Thema neue Beiträge und überarbeitet solche, die vor ein paar Jahren unter dem Titel «A Soul for Europe» erschienen sind. Brauchen die Europäer eine Identität? Politische und kulturelle Aspekte. Enno Rudolph, Furio Cerutti. Orell Füssli Verlag (2011). 224 Seiten, CHF 58, ISBN 978-3-280-06023-0

Parteienfinanzierung im Dunkeln Ohne Geld keine Politik. In der Schweiz geschieht Politik zu einem Grossteil freiwillig und mit wenig staatlicher Unterstützung. Deshalb sind die Parteien auf private Spender angewiesen. Während die Parteiespenden in den meisten Demokratien starken Restriktionen und Transparenzanforderungen unterliegen, geschehen Spenden in der Schweiz hinter geschlossenen Vorhängen. Hilmar Gernet, ehemaliger CVP Generalsekräter, bricht das Schweigen und heizt mit konkreten Zahlen und Reformvorschlägen, die Debatte von zunehmender Aktualität ein. (Un-)heimliches Geld - Parteienfinanzierung in der Schweiz. Hilmar Gernet, NZZ Libro Verlag (April 2011), 224 Seiten, CHF 44, ISBN 978-3-03823-672-6


10 FRAGEN AN l UZ

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MICHAEL NÄF – GRÜNDER UND CEO VON DOODLE

«Es ist spannend, mit einer Idee bei null zu beginnen» 1. Warum sind Sie Unternehmer geworden? Weil ich das Projekt Doodle weiterführen und professionalisieren wollte. Das machte es nötig, das Unternehmen Doodle zu gründen. 2. Wenn nichts unmöglich wäre, was wäre Ihr Traumjob? Schwierig, das ändert sich noch etwa gleich oft wie im Vorschulalter. Ich finde es allgemein sehr spannend, mit einer Idee bei null zu beginnen und zu verfolgen, wie sie sich entwickelt. Das habe ich schon mehrfach erlebt und habe eine gute Ausgangslage, es noch ein paar Mal zu machen. 3. Was mögen Sie nicht an Ihrer Branche? Die «Nichtgreifbarkeit» ist zugleich grosser Vor- und Nachteil der IT: Sie ist die Grundlage für effiziente Prozesse, globale Vernetzung, schlanke Strukturen, hoch skalierende Geschäftsmodelle. Manchmal sehnt man sich aber danach, mehr physisches zu haben als nur den Monitor als Fenster in die digitale Welt. 4. An welches Ereignis in Ihrer Karriere erinnern Sie sich am liebsten? Viele gute Ereignisse haben mit Doodle zu tun. Zum Beispiel die Firmengründung selber. Oder als ich das Gefühl hatte, dass aus einer reinen Ansammlung von Leuten ein echtes Team am Entstehen ist.

5. Was war Ihr grösster Fehlentscheid? Es gibt keinen grössten Fehlentscheid. Es gibt aber gefühlt tausend kleine Fehler, die ich täglich und wöchentlich mache. Aber das gehört dazu. 6. Welche Persönlichkeit hätten Sie schon immer einmal gerne getroffen? Es gibt so viele zur Auswahl, ich lasse mich gerne überraschen. (Und die eine, die ich wirklich gerne treffen würde, behalte ich für mich.) 7. Worüber können Sie sich ärgern? Am zuverlässigsten ärgere ich mich über Unsorgfältigkeit. 8. Wie erholen Sie sich vom Stress? Am häufigsten mit Sport oder mit Lesen auf einer Parkbank. Oder mit der Frage, wie ich dieses bestimmte Auftreten von Stress nächstes Mal vermeiden könnte. 9. Was zeichnet die Schweizer Wirtschaft aus? Stabilität, Erfolg, Vorsicht, Zuverlässigkeit, (teils vorauseilendes) Pflichtbewusstsein.

MICHAEL NÄF Unternehmen: Position: Alter und Zivilstand: Erster Job und Werdegang:

Doodle AG CEO und Gründer 37, liiert Erster Ferienjob: In einer Grossgärtnerei mit einem betongefüllten Fass Beete flachwalzen; erster «richtiger» Job: Security Engineer bei Payserv (heute SIX Group). Ausbildung: Informatik-Ing. ETH Liebstes Hobby: Badminton

10. Was wünschen Sie sich für die Schweiz? Grössere Risikobereitschaft, mehr Unbescheidenheit und weniger Bequemlichkeit. Foto: zVg

IMPRESSUM UnternehmerZeitung 5. Jahrgang (17. Jahrgang KMU-Manager), Die UnternehmerZeitung erscheint im Verlag SWISS BUSINESSPRESS SA, Köschenrütistrasse 109, CH-8052 Zürich; Telefon 044 306 47 00, Fax 044 306 47 11, www.unternehmerzeitung.ch; info@unternehmerzeitung.ch Herausgeber: Remo Kuhn, kuhn@swissnews.ch Verlagsleitung: Urs Huebscher,huebscher@unternehmerzeitung.ch Redaktion: Peter Blattner blattner@unternehmerzeitung.ch, Rika Koch, koch@unternehmerzeitung.ch, Stine Wetzel, wetzel@unternehmerzeitung.ch Layout und Produktion: Nicole Collins, Manuel Jorquera und Bruno Strupler, print@unternehmerzeitung.ch Mitarbeit an dieser Ausgabe: Toni Brunner, Tiffany Burk, André Caradonna, Nicole Vögeli Galli, Heinrich Flückiger, Bastien Girod, Steffen Klatt, Georg Kreis, Benjamin Kurmann, Mirco Marsella, Hubert Mooser, Michael Quade, Sebastian Schmucki, Sarah Schneider, Rudolf Strahm, Ruedi Stricker, Stefan Vogler, Robert Wildi, Jörg Zeuner Anzeigen: info@unternehmerzeitung.ch, Telefon 044 306 47 00 Druckunterlagen: www.swissbusinesspress.ch/kundendaten Abonnements: UnternehmerZeitung, Postfach, 8052 Zürich, abo@unternehmerzeitung.ch, Einzelverkaufspreis: Fr. 6.–, Jahres-Abonnement Fr. 54.– Inland. WEMF-beglaubigte Auflage 2010: 55 966 Exemplare, Druckauflage 60 000 Exemplare Druck: Ringier Print AG, Adligenswil Nachdruck: Nur mit schriftlicher Genehmigung der Redaktion und genauer Quellenangabe © UnternehmerZeitung gestattet. Für unverlangt eingesandtes Text- und Bildmaterial wird keine Haftung übernommen Im Verlag SWISS BUSINESSPRESS SA erscheinen ausserdem: SWISS NEWS, The National English Journal, ATTIKA, das Zürcher Magazin, PAULI-CUISINE, das Gastronomie-Fachmagazin sowie als Supplement zur UnternehmerZeitung CLEANTECH.CH und BUSINESSCLASS


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l Nr. 3 l 2011

UZ l KAPITALMARKT

Zum Verkauf angeboten Radio-, TV-Fachgeschäft zu verkaufen Im Auftrag verkaufen wir im Raum Winterthur: RadioTVFachgeschäft (Aktiengesellschaft). Exklusiver Innenausbau, ca. 80m2 Verkaufsfläche und 40m2 Werkstatt; separates Büro und Lager. Gute und zentrale Lage mit PP, Schaufenster. Optimal für Jungeinsteiger oder Serviceadresse für Grossmarkt/Internetverkäufer. Ansichts- und Glückwunschkartenverlag Grosse Auswahl an Ansichtskarten, Geburtstagskarten, Vermählungskarten, Weihnachts- und Neujahrskarten, Geburtskarten, Trauerkarten, etc… Metallbau - Nachfolge Das Einzelunternehmen ist seit vielen Jahren in der Region Zürich erfolgreich bei Privat- und Firmenkunden sowie bei der öffentlichen Hand tätig. Mit ausgewählten Industrie-Kunden besteht eine langfristige, eingespielte

Zusammenarbeit. Neben dem Metallbau ist das Unternehmen auch in der Blechbearbeitung tätig und verfügt dazu in gemieteten Räumen über einen modernen Maschinenpark, der für den 1-MannBetrieb optimiert ist. Der Eigentümer führt das Unternehmen allein und arbeitet aus gesundheitlichen Gründen reduziert (50%). Das Unternehmen ist stark ausbaubar (Umsatz CHF 300 000 mit 1Mann-Betrieb). Der Verkäufer steht für die Einführung eines Käufers in die Arbeitsprozesse und bei den Schlüsselkunden zur Verfügung. Unternehmen in der Baunebenbranche Zu verkaufen wegen Nachfolgeregelung Handels-/Montagebetrieb in der Baunebenbranche. Standorte in der deutschund französischsprachigen Schweiz, mit Betriebsimmobilien. Umsatz ca. 8 Mio. Fr. DeLaval Handels& Servicestelle Als Marktführer im Bereich Melktechnik steht DeLaval für innovative Ideen, modernste Technik und vor allem für einen exzellenten und flächendeckenden Service. Dieser Service macht uns einzigartig im Vergleich mit unseren

Mitbewerbern. Insgesamt sind über 80 selbstständige DeLaval Handels- & Servicestellenbetreiber mit ihren gegen 200 Servicetechnikern für das Kundenwohl tagtäglich im Einsatz. Als DeLaval Handels- & Servicestellenbetreiber führen Sie Ihr eigenes Geschäft unter der Marke DeLaval und sind für eine zugewiesene Region in der Schweiz verantwortlich. Interieur & Accessoires Geschäft Wirtschaftsstandort Zug mit hoher Kaufkraft, Einheimische, Touristen und Businessleute werden erreicht. Sehr gute Passanten Lage, grosse Schaufenster, die Blicke auf sich ziehen. Warenangebot: Exklusives Interieur und Wohnaccessoires, Schmuck, Damenmode, Ledertaschen und Accessoires, im gehobenen mittleren Preissegment. Qualitativ hochwertige sowie ausgewählte bekannten Marken und Accessoires. 85m2 Boutique, auch für Einsteiger/innen in dieser Branche geeignet. Die Boutique kann problemlos durch eine Einzelperson im Verkauf geführt werden. Sehr gute Umsatzentwicklung seit Laden-Eröffnung (Juli 2010) mit steigender Tendenz und

Weitere Informationen auf

hohem Weiterentwicklungspotential. Öffentlicher Verkehrsknotenpunkt (Bus, Hauptbahnhof) im Umkreis von ca. 150m. Öffentliche Parkplätze und Parkhäuser in der Nähe. 85 m2 Verkaufsfläche, ca. 15 m2 Lagerfläche, Küche, WC. Tiefer Mietzins für diese A-Lage von mtl. CHF 3 450.inkl. Nebenkosten und Parkplatz vor dem Hause. Absolut gehobene Einkaufslage der Stadt, umgeben von Boutiquen, Coop City und Fachgeschäften. Das Ladengeschäft liegt zentral gelegen in einem Altbau und hat eine besonders charmante Aufteilung und Flair. Individuelle, hochwertige Einrichtung, extra in die Räumlichkeiten eingepasst: schöne Regale, spezielle Verkaufstheke sowie grosse Kronleuchter und weitere Möbeln. Der Verkaufspreis von CHF 85 000.– beinhaltet die Ladeneinrichtung, Warenlager, Infrastruktur, Beleuchtung, Logo, ganzes Design, URL etc. Eintritt in das bestehende Mietverhältnis ist Bedingung.

V E R A N S TA LT U N G E N 30.03.2011 KMU SWISS Infotable 03-11; «Eröffnung des grössten und modernsten Datacenters der Schweiz»: In Lupfig entsteht zurzeit das vierte und modernste green.ch Datacenter. Bevor das Datacenter in Betrieb genommen wird, besteht bei der Einweihungsfeier die letzte Gelegenheit, das Center von Innen zu erleben! Wir laden Sie herzlich ein, die Auftritte unserer hochkarätigen Gastreferenten zu verfolgen und gebündeltes Experten Knowhow aus erster Hand zu erfahren. Nutzen Sie die Möglichkeit zum Networking innerhalb der Branche und sichern Sie sich einen der begehrten Plätze – wir freuen uns auf Sie! 14.04.2011 KMU SWISS Infotable 04-11; «Zu Gast im Pumpsspeicherkraftwerk»: Wie plant man den Einsatz von über 250 Mitarbeitern auf einer Grossbaustelle? Nebst dem Einblick in die Logistik dieser Unternehmung steht ein Rundgang durch die Baustelle von «Linthal 2015», eines der bedeutenderen Ausbauprojekte im Energiebereich, auf dem Programm. Sicher ein beeindruckender Infotable. 20.04.2011 KMU SWISS Forum 2011 – 1/2 Tages-Workshop Vormittag/Nachmittag; «Anlassbesuchstraining»: Im Vorfeld zum Forum findet am 20.04.2011 ein Halbtages-Workshop «Anlassbesuchstrainig» statt. Die Zielgruppe für dieses Training sind Besucher des KMU SWISS Forums, Interessierte und Aussteller. Ziel ist die optimale Vorbereitung in Kommunikation und Verhalten für effiziente Kontakte und die Erarbeitung eines strategischen Dokuments. 05.05.2011 KMU SWISS Forum 2011; «Visionen – Visionäre und Übergabe des Swiss Lean Awards»: Reservieren Sie sich noch heute einen Platz am KMU SWISS Forum 2011 und der Übergabe des Swiss Lean Awards! Weitere und detaillierte Informationen finden Sie auf www.kmuswiss.ch

Praxis für Allgemeinmedizin im Ärztehaus Für eine moderne und sehr gut laufende Praxis für Allgemeinmedizin mit Selbstdispensation in einer Kleinstadt in der Ostschweiz suchen wir altershalber eine/n Nachfolger/In. Die Infrastruktur wird teilweise mit den Kollegen im Ärztehaus genutzt. Die Räumlichkeiten (170m2) sind auch für eine Doppelpraxis geeignet. Sehr gute Notfalldienstregelung, hohe Lebensqualität in der Region und ein attraktives Bildungsangebot runden das Profil ab. Der Einstieg als JuniorPartner ohne finanzielle Beteiligung ist jederzeit möglich. Moderne Hausarztpraxis – Raum Thun Per Frühling 2012 oder nach Vereinbarung suchen wir eine/n Nachfolger/in für eine sehr gut laufende Praxis für Allgemeine Innere Medizin. Die Praxis (ca. 160 m2) befindet sich im Zentrum einer grösseren Gemeinde (5 Minuten von Thun entfernt) mit einem wunderschönen Alpenpanorama und viel Sonnenschein. Gute Schule in der Gemeinde und ein breites Freizeitangebot in der Region runden das Angebot ab. VD – Cabinet de médecine A remettre dans une belle commune du Chablais (15 km de Montreux). Ce cabinet médical spacieux (140m2), bien entretenu, avec loyer modéré, personnel motivé et cercle de patients fidèles peut être aménagé pour deux médecins; possibilité d’agrandir les locaux. Praxis für Allgemeinmedizin in Einsiedeln Wir suchen einen Nachfolger oder eine Nachfolgerin für eine Grundversorgerpraxis in schöner Umgebung mit folgendem Leistungsspektrum: Kleinchirurgie, Ultraschall, Wundversorgung, Labor, EKG & Röntgen, Pädiatrie & Gynäkologie (kleiner Anteil), Gipsen, kl. Psychotherapien, Praxisapotheke, etc. Die Praxisräume sind grosszügig gestaltet und können auch als Doppelpraxis genutzt werden.


KAPITALMARKT l UZ Sitzgesellschaft in Liechtenstein (Offshore) Rechtsform einer Anstalt (mit heutiger Nutzung als Holding) im Fürstentum Liechtenstein einer internationalen Dienstleistungsunternehmung. Infolge einer Angebotskonzentration auf den Schweizer Markt steht dieses Objekt zum Verkauf und Uebernahme. Keine negativen Einträge, finanzielle Verbindlichkeiten oder Altlasten. Zum Beispiel bei einer Unternehmensgrösse mit CHF 300 000.– Umsatz rechnet sich ein Holding-Modell, um rechtliche & steuerliche Vorteile zu nutzen, internationale Harmonisierungen vorzunehmen oder die firmenpolitische Anonymität zu erhöhen. Im aufgeführten Case betragen die jährlichen Unterhaltskosten rund CHF 1 500.gegenüber einem durchschnittlichen Sparpotential von CHF 50 000.– p.a. Das eingetragene Geschäftsmodell (internationale Dienstleistungen) kann auf den neuen Inhaber angepasst werden. Arztpraxis für Gynäkologie und Geburtshilfe Gynäkologische Praxis mit Belegarzttätigkeit an der Grenze zu Deutschland im Bezirk Zurzach im Laufe des Jahres 2011 oder nach Vereinbarung altershalber abzugeben. Geräumige, sehr schöne, frisch renovierte gut ausgestattete Praxis (150 m2) an zentraler Lage mit guter Verkehrserschliessung. Konstante Umsatzentwicklung mit geringen Kosten. Auch nutzbar durch zwei Ärzte/Innen mit insgesamt 150%-Pensum. Praxisbewertung von FMH Services vorhanden. Praxis für Allgemeinmedizin und Phlebologie Im Rahmen einer Nachfolgeregelung suchen wir so bald als möglich für eine Hausarztpraxis mit dem Schwerpunkt Phlebologie (ca. 105 m2) in der attraktiven Stadt Schaffhausen eine/n Nachfolger/in. Die Praxis mit grossem Einzugsgebiet ist mit öffentlichen als auch privaten Verkehrsmitteln gut erreichbar und verfügt über ein grosszügiges Parkplatzangebot.

Hausarztpraxis im Raum Burgdorf Per Mitte 2013 oder nach Vereinbarung (Einstieg jederzeit möglich) suchen wir für eine sehr gut laufende und etablierte Praxis mit treuem Patientenstamm und Selbstdispensation sowie günstiger Kostenstruktur eine/n Nachfolger/In. Digitale Röntgenanlage, EKG, Labor vorhanden. Der Notfalldienst ist sehr gut geregelt. Ländliche Region mit viel Lebensqualität nur wenige Minuten von Burgdorf und ca. 20 Minuten von Bern/ Solothurn entfernt. Gute Schule in der Gemeinde und ein breites Freizeitangebot in der Region. Umsatzstarke Landarztpraxis im Kanton LU Für eine sehr gut laufende (CHF 1,2 Mio. Umsatz) und etablierte Grundversorgerpraxis (162 m2, 7 1/2 Zimmer) mit breitem Leistungsspektrum und Selbstdispensation suchen wir im Laufe des Jahres 2011/2012 einen Nachfolger. Die Praxis liegt zentral in einer Gemeinde mit rund 3 300 Einwohnern in einer ruhigen und sonnigen Wohngegend im Kanton Luzern. Die Stadt Luzern ist in ca. 30 Min. erreichbar. Praxis für Allgemeine Innere Medizin Ab Frühling 2012 oder nach Vereinbarung suche ich eine/n Nachfolger/in, der meine Praxis für Allgemeine Innere Medizin mit Selbstdispensation im Bezirk Affoltern am Albis zusammen mit meinem langjährigen Praxispartner weiterführen würde. Die wichtigsten Vorteile im Überblick: günstige Kostenstruktur, sehr gut eingespieltes Personal, grosser Patientenstamm, verkehrsgünstiger Standort, entgegenkommender Vermieter, attraktive, sonnige Wohngegend, günstiger Steuersatz, bester Anschluss nach Zürich, erfahrener, kooperativer Praxispartner, EQUAM zertifiziert, Managed Care (medix). Hausärztliche-internistische Praxis Altershalber suchen wir im Laufe des Jahres 2011 für eine sehr gut laufende und

etablierte Praxis mit treuem Patientenstamm und Selbstdispensation eine/n Nachfolger/In. Röntgen, EKG und Labor vorhanden. Auch Option mit zwei Ärzten zu bsp. je 60%-Pensum. Die Praxis liegt wunderschön, umgeben von Bergen, 3 Gehminuten vom Bahnhof. Kauf des Hauses wäre wünschenswert, auch Miete möglich. Angebot für Allgemeinmediziner am Zugersee Im Rahmen der Nachfolgeregelung suchen wir für unseren Mandanten im Kanton Zug einen Nachfolger für seine Hausarztpraxis in einer wunderschönen Region mit hoher Lebensqualität und bestem Anschluss nach Zürich. Die Räumlichkeiten müssen nicht übernommen werden. Somit bietet sich dem Nachfolger die Möglichkeit, die Praxis zu verlegen und geeignete, moderne Räumlichkeiten an einer zentralen Lage, evt. in einem Ärztehaus, zu suchen. Die Unterstützung bei der Praxisverlegung und Einführung durch den Praxisinhaber ist möglich.

Zum Kaufen gesucht IT-Unternehmung in der Ostschweiz gesucht Für eine dynamische und solvente IT-Gruppe mit Wachstumsambitionen suchen wir eine IT-Unternehmung, deren Produkte eine gute Ergänzung zur Erweiterung von ERP-Systemen bieten. Branchenmässig könnten konsumnahe Segmente bis hin zur Prozessindustrie eine ideale Ergänzung sein. Gesucht sind eigenständig funktionsfähige Unternehmen, mit denen zusammen Synergiepotentiale

im Management, in der Entwicklung, in der Implementation und im Marketing realisiert werden könnten. Augenarztpraxis im Raum Zürich gesucht Ein erfahrener Facharzt für Ophthalmologie und Ophthalmochirurgie mit einem breiten OP-Katalog sucht im Laufe des Jahres 2011 oder nach Vereinbarung eine Praxis im Grossraum Zürich zur Übernahme. Einzel- oder Gruppenpraxis möglich.

l Nr. 3 l 2011 l 53 efybusinessacademy Mit Wissen in die Zukunft Die efybusinessacademy will die besten Marketing und Verkaufs Weiterbildungsangebote realisieren, die Sie sich wünschen können. Erleben Sie Ihre Weiterbildung in attraktiven Seminarhotels oder Seminarrestaurants die Sie positiv inspirieren! Informieren Sie sich jetzt. www.efybusinessacademy.ch oder Tel: 044 500 51 48.

Praxis für Neurologie gesucht Facharzt für Neurologie mit Praxiserfahrung und einem breiten Leistungsspektrum (EMG, EEG, Dopplersonographie, Schlaf-Apnoe-Diagnostik, Akupunktur, etc.) sucht ab Herbst 2012 oder nach Vereinbarung in der Deutschschweiz eine Praxis zur Übernahme. Kunststoffverarbeiter Deutschschweiz Gesucht wird Unternehmen auf dem Gebiet der Kunststoffverarbeitung mit Standort in der Deutschschweiz KMU im Handwerks-, DLund Produktionsbereich Wir sind ein bekanntes, gut gelegenes und erfolgreiches ostschweizerisches KMU im Handwerks-, Dienstleistungsund Produktionsbereich mit ca. 20 Personen und jungem, gut ausgebildeten und erfahrenem Management. Für den Weiterausbau und die Weiterentwicklung suchen wir den/die Kauf/Übernahme/Nachfolgeregelung eines anderen KMU, das im Raum St.Gallen/Bodensee tätig ist. Führungskraft Schweizer, 43, lic.oec. HSG, D/E/F/NL, mit über 15 Jahren internationaler Berufserfahrung in Strategischem Management, Unternehmensentwicklung, Marketing, Verkauf und Risikomanagement. Suche neue Herausforderung auf Geschäftsleitungsebene (Geschäftsführung, Unternehmensentwicklung, Marketing) in einer dynamischen KMU.

KAPITALANLAGEN IN CHF UND CHW Renommierte Immobilienfirma bietet Beteiligungsmöglichkeiten für Wohnimmobilien in der Schweiz, Mindestinvestition: CHF 10 000/ CHW 10 000 (WIR) Zins pro Jahr: CHF 4% CHW 2% (WIR) Kontakt: AVIT GmbH, Böschacherstr. 6, CH-8624 Grüt (Gossau-ZH) Tel. +41 43 497 07 79 oder + 41 76 398 69 69

4 Stunden ImpulsVerkaufstraining – kurz, knackig, alltagstauglich! – «So kommen Sie mit vET © ins Geschäft!»– wenig Aufwand, mehr Erfolg. Kritische Situationen überwinden – im Einklang mit dem Gesprächspartner: – «Den (hohen) Preis (erfolgreich durchsetzen!». – Preisverkauf mit vET ©. Den Preis psychologisch verstehen und überzeugend verkaufen. – «Der krönende (verkaufs-) Abschluss!» – mit vET © mehr Umsatz/ Gewinn. Im Widerstand des Kunden die Chance sehen und gut «im Rennen» bleiben. Team Gretler, Energie- und Ressourcen-Optimierung www.teamgretler.com teamgretler@bluewin.ch 071 891 68 13


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UZ l DAS LETZTE

Revision Bundesverfassung 2012 Die aktuellen politischen und wirtschaftlichen Entwicklungen verlangen nach Anpassungen. Die vorliegende Liste von Vorschlägen basiert auf einer Umfrage unter einer männlichen, erwachsenen Person im Appenzellerland und wird bei Bedarf erweitert.

VON RUEDI STRICKER

Wirtschaftsförderung Der Bund fördert Produktion und Ausfuhr von landwirtschaftlichen Produkten. Einfuhrverbot Zum Schutz der einheimischen Wirtschaft ist die Einfuhr von Waren grundsätzlich verboten. Der Bund erteilt Ausnahmebewilligungen für Thunfisch, kriegswichtige Materialien und Futtermittel. Steuern Die Steuerhoheit der Kantone ist gewährleistet. Vorbehalten bleibt die Erhebung einer Mehrwertsteuer zur Finanzierung der Bundesverwaltung. Nationalbank Die Nationalbank deckt die Defizite der Kantone und korrigiert allfälliges Versagen der Devisenmärkte durch den Kauf ausländischer Währungen. Sie kann zusätzlich durch geldpolitische Massnahmen günstige Bedingungen für eine nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung schaffen.

Existenzbedarf Jeder Schweizer hat Anspruch auf den Besitz eines persönlichen Unterhemds und den regelmässigen Gebrauch einer Zahnbürste. Wirtschaftliche Neutralität Der Abschluss von Handelsabkommen mit fremden Staaten oder Organisationen sowie der Beitritt zu militärischen oder wirtschaftlichen Bündnissen oder Organisationen sind verboten. Mindestlohn Der Mindestlohn für Arbeitnehmer beträgt einen Viertel der durchschnittlichen Besoldung eines Mitglieds der Landesregierung. Führungskräfte in kleinen und mittleren Betrieben sind von der Regelung ausgenommen, sofern sie am Unternehmen beteiligt sind. Ansiedlung von Ausländern Der Bund fördert mittels individueller Steuerabkommen sowie einer bedürfnisgerechten Bereitstellung von Bauland die Ansiedlung von gut situierten Personen in gesundheitlich einwandfreiem Zustand, sofern diese keiner die einheimischen Anbieter konkurrenzierenden Erwerbstätigkeit nachgehen.

Buchhandel Der Bund beschränkt in Zusammenarbeit mit den Verlegern mittels Preisbindung die überbordende Aktivität des Buchhandels. Vorbehalten ist die Einführung einer Lenkungsabgabe zugunsten von Fernsehen und Videospielen.

RUEDI STRICKER Der Autor ist Inhaber der Beratungsfirma Stricker Consulting in Speicher AR. www.stricker-consultung.ch

Gebühren Staatliche oder private Leistungen, deren Verwenderkreise mit zumutbarem Aufwand nicht eingegrenzt werden können, werden auf Antrag der Leistungserbringer mittels allgemeingültiger Gebühren finanziert. Neben der Bereitstellung von Radio- und Fernsehprogrammen gelten insbesondere künstlerische Darbietungen, die UnternehmerZeitung, neuartige Haarschnitte, Schneeschaufeln, Datenträger, Papier, Wandtafeln sowie Teebeutel als gebührenfinanziert. Garantie des Besitz- und Einkommensstandes Der Bund garantiert den Besitzstand in Landwirtschaft und öffentlicher Verwaltung. Allfällige Überschüsse aus der Bundeskasse können in begründeten Notfällen für die Deckung des Existenzbedarfs weiterer Bevölkerungsteile eingesetzt werden.

Foto: Switzerland Tourism / Walter Storto

Familienpolitik Die Familie ist eine Sexualgemeinschaft von mindestens zwei erwachsenen Personen männlichen, weiblichen oder beiderlei Geschlechts. Sie hat das uneinschränkbare Recht, Kinder zu zeugen und aufzuziehen. Unter besonderen Umständen wie Tod, Auswanderung oder mangelnder Verwendbarkeit das Nachwuchses kann derselbe dem Wohnkanton übertragen werden.

Abstimmungen über Volksinitiativen Der Bund lässt über rechtsgültig zustande gekommene Volksinitiativen innert zehn Jahren abstimmen. Diese Frist verlängert sich für jeden Gegenvorschlag des Parlaments um jeweils achtzehn Monate. Schweizer Pass Einen Schweizer Pass erhalten auf Verlangen Schweizer Bürger mit einer Physiognomie, deren Ausprägungen mit genügender Wahrscheinlichkeit die eindeutige maschinelle Identifizierung erlauben. Der Bund regelt Herstellung und Verwendung von Passbildern auf Verordnungsstufe.


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