Zürcher KMU_ 2 2013

Page 1

NR. 2 l 2013

DAS ZÜRCHER UNTERNEHMER-MAGAZIN

TECHNOPARK ZÜRICH

ZENTRUM FÜR TECHNOLOGIE TRANSFER WIRTSCHAFT BREMSKLOTZ ZÜRICH?

UNTERNEHMEN SCHULE NACH MASS

KULTUR OPER UNTER STERNEN


7:23 Uhr

Seite 1

All inclusive 27 functions, 205 g, 105 mm Victorinox AG, Schmiedgasse 57, CH-6438 Ibach-Schwyz, Switzerland, T +41 41 818 12 11, F +41 41 818 15 11, info@victorinox.ch MAKERS OF THE ORIGINAL SWISS ARMY KNIFE I WWW.VICTORINOX.COM


INHALT I ZH KMU

Nr. 2

l 2013 l 3

24 5 NEWS

WIRTSCHAFT 6 Aniela Wirz: Die konjunkturelle Dynamik in Zürich

TITELGESCHICHTE 8 Technopark Zürich: Für immer jung

GELD 13 Hohe Renditen bei Nebenwerten

UNTERNEHMEN 14 15 17 18 20

«park it»: Adé Parkplatzproblem Pestalozzi: Vom Eisen bis zum Stahl BW Mode: Für alle Lebenslagen Montessorri: Schule nach Mass Goldbach Group: «Werbung ist immer auch Information»

ENERGIE 22 Heizen mit Biogas

KULTUR 24 Oper unter Sternen 26 News

NETZWERKE 27 Zwischen Wirtschaft, Politik und Innovationen

6

29 VZH-NEWS 30 ZÜRICH IM BILD

IMPRESSUM ZÜRCHER KMU – Das Zürcher Unternehmer-Magazin erscheint zusammen mit der UnternehmerZeitung im Verlag SWISS BUSINESSPRESS SA, Zürcherstrasse 39, 8952 Schlieren, Zürich, Telefon 044 306 47 00, Fax 044 306 47 11, www.unternehmer zeitung.ch, info@unter nehmerzeitung.ch HERAUS GEBER: Remo Kuhn, kuhn@unternehmerzeitung.ch

CHEFREDAKTOR: Peter Blattner, blattner@unternehmerzeitung.ch REDAKTION: Salome Kern,

kern@unternehmer zeitung.ch MARKETING: Nursah Canli, canli@unternehmer zeitung.ch MITARBEIT AN DIESER AUSGABE: Nena Weibel, Alexander Saheb, Jean-Pierre Reinle LAYOUT & PRODUKTION: Bruno Strupler, print@ unternehmerzeitung.ch

DRUCK: NZZ Print, Schlieren, Zürich

DRUCK: Mit schriftlicher Genehmigung des Verlags und detaillierter Quellenangabe © UnternehmerZeitung / SWISS BUSINESSPRESS SA. BILD MATERIAL: Für unverlangt eingesandtes Text- und Bildmaterial wird keine Haftung übernommen.

NACH-

TEXT- UND

Im Verlag SWISS BUSINESSPRESS erscheinen

ausserdem: SWISS NEWS – The National English Journal, SWISS-CUISINE – Das Fachmagazin der Gehobenen Gastronomie, BUSINESS CLASS – Das Lifestyle-Magazin der UnternehmerZeitung, VR-Praxis – Das Schweizer Magazin für Verwaltungsräte


Rechtsberatung für KMU.

Dieses Angebot hat einen grossen Haken.

Telefon! z bequem per

Gan

Vorteilspreis:

nur Fr. 120.– Jetzt profitieren!

Nutzen Sie die Kompetenz des Beobachters für Ihr Unternehmen – profitieren Sie von allen KMU-Vorteilen! Das KMU-Beratungspaket des Beobachters. 6 Monate Rechtsberatung für nur Fr. 120.– statt Fr. 140.– • Individuelle juristische Beratung für alle Mitarbeiter bei Rechtsfragen, die Ihr Unternehmen betreffen. Per Telefon und E-Mail • Private Rechtsberatung für den Geschäftsführer • Zugang zu der Beratungsplattform HelpOnline.ch mit KMU-Themen

Den Haken an diesem Angebot sehen Sie rechts. Mit ihm be-

• Beobachter und BeobachterNatur im Abo • Vorzugspreise auf Beobachter-Ratgeberbücher

stätigt VW Nutzfahrzeuge das äusserst attraktive Easy Care Angebot: ein Full-Leasing mit einem Zinssatz ab 3.9%, einem

Jetzt anrufen und bestellen unter Tel. 0800 83 0800 oder online auf www.beobachter.ch/kmu

Wartungs- und Reparaturvertrag, einer Haftpflicht- sowie einer Vollkaskoversicherung. Konzentrieren Sie sich auf Ihr Kerngeschäft, und wir kümmern uns um Ihr Fahrzeug.

Unser wertvoller Buchtipp für Sie als KMU! Die erfolgreichen Business-Ratgeber vom Beobachter für kleine und mittlere Unternehmen.

Möchten Sie mehr wissen? Bei uns erfahren Sie, was Ihr VW Nutzfahrzeug im Full-Leasing kostet

Reden wie ein Profi Selbstsicher reden, packend präsentieren, souverän wirken – Patrick Rohr zeigt, wie es geht. Der erfahrene Moderator bietet Hilfestellungen und Insidertipps für Reden in jedem Rahmen: beruflich, öffentlich und privat. 256 Seiten, Fr. 45.– (Fr. 38.– für KMU-Mitglieder)

und wie Sie Ihr individuelles Easy Care Angebot zusammenstellen können. Angebot für Gewerbetreibende, Preise exkl. MwSt.

Jetzt bestellen: www.beobachter.ch/buchshop

Jetzt bei Ihrem AMAG RETAIL Betrieb in und um Zürich

1

24.05.13 11:22


AGENDA I ZH KMU

Nr. 2

l 2013 l 5

ZÜRICH: TOP TEN STADT Im jährlichen People Risk Index von Aon Hewitt ist Zürich unter die zehn besten Städte der Welt vorgerückt. Konkret verbesserte sich die Schweizer Wirtschaftsmetropole von

Rang 14 auf Rang 9. Die Gründe für das bessere Abschneiden liegen in der Beurteilung der Ausbildungsqualität, speziell der Verfügbarkeit von gut ausgebildeten Schul-

abgängern und Talenten. Insgesamt ist das Risiko für erfolgreiches Talentmanagement in Unternehmen weiter gesunken. Dazu beigetragen hat die Zuwanderung von hoch-

qualifizierten Fachkräften. Weitere Gründe, weshalb Zürich als sehr attraktiver Standort gilt, sind politische Stabilität, gute Regierungsbeziehungen, geringes Terrorismusrisiko,

niedrige Kriminalraten und bewährte Beschäftigungspraktiken. Die Spitzenplätze belegen New York, Toronto, Singapur, London und Montreal. www.aonpeoplerisk.com

Zürich gilt als attraktiver Standort: Stabilität, niedrige Kriminalraten und bewährte Beschäftigungspraktiken. Foto: swiss-image.ch / Gian Marco Castelberg & Maurice Haas

PRODUCT COMPLIANCE Die Schweizerische NormenVereinigung lanciert zusammen mit der Hochschule Luzern (HSLU) einen neuen Lehrgang zum zertifizierten Produktrisikomanager.

Die Globalisierung der Entwicklung zur Inverkehrbringung von Produkten hat aufgrund von Produktrückrufen und Skandalen zu einer zunehmen staatlichen und internationalen Regelung geführt. Jeder Vorfall hat eine Verschär-

fung bewirkt. Auch die normativen Regelungen haben an Bedeutung gewonnen. Die Kenntnis der Zusammenhänge ist daher von grosser Bedeutung. Der Lehrgang liefert den Teilnehmenden die neuesten rechtlichen Entwicklungen und die erforderlichen Grundkenntnisse für die Führung und Inverkehrbringung von Produkten. Der Abschluss erfolgt aufgrund einer schriftlichen Prüfungsauf-

NEUER GESCHÄFTSLEITER KGV gabe und eines Kolloquiums mit mündlicher Befragung. Der Lehrgang ist eine Dienstleistung der SNV, diese ist eine direkte Vertreterin der weltweiten Normung (über ISO) und der europäischen Normung (über CEN). Weitere Informationen: SNV Schweizerische NormenVereinigung, Bürglistrasse 29, 8400 Winterthur, Telefon 052 224 54 06. www.snv.ch/ausbildungs-seminare

Der bisherige Geschäftsleiter des Kantonalen Gewerbeverbands Zürich (KGV) SVP-Kantonsrat Martin Arnold tritt per Ende Juni ab und wechselt in die Kommunikationsbranche. Sein Nachfolger ist Thomas Hess (s. Foto). Der in Küsnacht wohnhafte Hess wurde

vom Vorstand einstimmig als «idealer Kandidat» gewählt. Der 47-Jährige hat sein Studium mit einem Phil.-I-Lizenziat abgeschlossen und ein Nachdiplomstudium in Unternehmensleitung absolviert. Zuletzt war er Bereichsleiter innerhalb der IG Detailhandel Schweiz (IG DHS) und verfügt über ein entsprechend breites Netzwerk. Er gehört keiner Partei an, positioniert sich aber als liberal-bürgerlich und politisch sehr interessiert.

NEUE PRÄSIDENTIN GVZ

Der Lehrgang Produktrisikomanager liefert die erforderlichen GrundkenntFoto: Bilderbox.de nisse für die Führung und Inverkehrbringung von Produkten.

Eigentlich hätte der Rücktritt von Richard W. Späth als Präsident des Gewerbeverbandes der Stadt Zürich schon 2011 erfolgen sollen. Wegen der hängigen KMU-Initiativen wurde die Amtszeitbeschränkung aufgehoben, resp. um zwei Jahre verlängert. Nun ist es soweit,

die Amtszeit von Richard W. Späh läuft ab. Bereits im Vorfeld war eine Findungskommission an der Arbeit um die Nachfolge zu klären. An der Delegiertenversammlung haben die Mitglieder dem Vorschlag zugestimmt, Frau Barandun-Gross, Kantonalpräsidentin der CVP (s. Foto), als neue GVZ Präsidentin zu wählen. Der Vorstand ist von ihrer Person absolut überzeugt, habe sie doch in ihrer Vorstandstätigkeit bewiesen, parteiunabhängig und im Interesse des Gewerbes zu handeln.


6

l Nr. 2 l 2013

ZH KMU I WIRTSCHAFT

Bremsklotz Zürich? Laut BAK Basel wird der Kanton Zürich im laufenden Jahr das niedrigste Wachstum aller Kantone erzielen. Das Amt für Wirtschaft und Arbeit in Zürich geht aber davon aus, dass die Konjunkturdynamik in Zürich höher sein wird als die prognostizierten 0.5 Prozent. Ein Interview mit Aniela Wirz. TEXT NENA WEIBEL Foto: N. Nagy / zVg

Das Wirtschaftsforschungsinstitut BAK Basel prognostiziert dem Kanton Zürich eine sehr niedrige Wachstumsrate von 0,5 Prozent BIP für das laufende Jahr. Wie beurteilen Sie diese Einschätzung? Aniela Wirz: Die aktuelle Prognose von 0.5 Prozent ist mit Vorsicht zu geniessen. Letztes Jahr musste die BAK Basel ihre Prognosen für die Wirtschaftsentwicklung im Kanton Zürich um einen ganzen Prozentpunkt nach oben revidieren. Mit grosser Wahrscheinlichkeit ist die konjunkturelle Dynamik in Zürich höher. Dafür spricht insbesondere die anhaltend hohe Beschäftigungszunahme im Kanton Zürich, welche im Verlauf von 2012 immer noch 1.9 Prozent erreichte. Gegenwärtig findet das Wachstum zu einem grossen Teil in personalintensiven Dienstleistungsbranchen wie Bildung und Gesundheit sowie in den Bau- und den Projektierungsbranchen statt. Aber auch die Unternehmensdienstleistungen und die Versicherungen entwickeln sich immer noch gut, wie die Umfragen der KOF Konjunkturforschungsstelle zeigen. Angesichts der schwierigen Bedingungen ist die Widerstandskraft der Zürcher Industrie zudem bemerkenswert. Wie wäre denn Ihre WachstumsPrognose für Zürich? Das Amt für Wirtschaft und Arbeit gibt keine Prognosen ab. Doch in diesem Fall gehe ich davon aus, dass die konjunkturelle Dynamik im Kanton Zürich höher liegen wird als die vom BAK prognostizierten 0.5 Prozent. Dafür spricht neben den erwähnten guten Branchenentwicklungen und der hohen Beschäftigungszunahme auch, dass die Zuwanderung aus dem Ausland überdurchschnittlich ist. Dies stützt den Konsum und die Bauinvestitionen. Worauf ist das angeblich niedrige Wachstum zurückzuführen? Der Zürcher Finanzsektor befindet sich in einem Umbruch, der mit Verände-

ZUR PERSON Dr. Aniela Wirz studierte Volkswirtschaftslehre an den Universitäten von Genf und Zürich. Nach ihrem Berufseinstieg als Ökonomin im Devisenhandel bei der Schweizer Nationalbank war sie an der KOF Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich in den Bereichen Prognosen und Forschung tätig, bevor sie 2008 die Leitung der Fachstelle Volkswirtschaft im Amt für Wirtschaft und Arbeit beim Kanton Zürich übernahm. In dieser Funktion publiziert sie das «Zürcher Wirtschaftsmonitoring», eine Quartalszeitschrift über die laufende Wirtschaftsentwicklung im Kanton Zürich sowie weitere aktuelle Themen aus dem Amt für Wirtschaft und Arbeit. www.awa.zh.ch/monitoring

rungen der Geschäftsbereiche sowie personellen Restrukturierungen einhergeht. Im Verhältnis zur Schweiz kann dies die regionale Wirtschaft gegenwärtig sicherlich überdurchschnittlich belasten. Bisher ist dieser negative Wachstumseffekt des Finanzsektors aber deutlich unter den Erwartungen geblieben. Gleichzeitig muss gesagt werden, dass die Wertschöpfungsentwicklung im Finanzsektor sehr stark vom Marktumfeld abhängt. Dies hat letztes Jahr für positive Überraschungen bei der Aktienpreisentwicklung gesorgt. Der Trend hat sich im bisherigen Jahresverlauf fortgesetzt und stimmt uns optimistisch. Zudem scheinen im Finanzsektor die personellen Restrukturierungen äusserst diskret von statten zu gehen und

durch eigene Outsourcing-Angebote abgedämpft zu werden. In der Folge können grosse Abweichungen zwischen Prognose und der schlussendlich statistisch erfassten Wertschöpfung auftreten. Also liegt es nur an der Finanzwirtschaft? Nein, auch wenn die Prognoseunsicherheit da am grössten ist. In der Zürcher Wirtschaft ist eine Vielzahl von Dienstleistungen stark vertreten. Deren Wertschöpfungsentwicklung ist naturgemäss schwieriger zu messen als diejenige in der Industrie, wozu beispielsweise auch die Pharmabranche gehört. Zu den hiesigen Dienstleistungen gehören nicht nur Finanzdienstleistungen, sondern ebenso zahlreiche Beratungsdienstleistungen sowie der Bildungs- und Gesundheitsbereich. Ich gehe davon aus, dass die Wertschöpfungszunahmen in in diesen Bereichen gegenwärtig unterschätzt werden. Weshalb? Nehmen wir einmal die Qualitätsverbesserungen bei Gesundheitsleistungen. Diese erschweren das Messproblem erheblich. Wenn nun zum Beispiel eine teurere Diagnosetechnik zusammen mit der Anstellung von hochqualifizierten Experten tatsächlich eine sicherere gesundheitliche Versorgung der Betroffenen gewährleistet, wird sich dieser Mehrwert kaum Eins-zu-eins in der Wertschöpfungsstatistik des Kantons niederschlagen. Je nach Messung von Betreuungsleistungen und deren Preisveränderungen wird sich auch eine verbesserte Betreuungsleistung infolge Personalaufstockung in Pflegeheimen nicht Eins-zu-eins im kantonalen Bruttoinlandprodukt spiegeln. Gleichzeitig steigt aber die Beschäftigung. Und wenn diese Beschäftigten neu zugezogen sind, nimmt damit auch der Konsum zu. Welche Folgen hat ein derartiges Schrumpfen des Wachstums? Ein Bruttoinlandprodukt-Wachstum von 0.5 Prozent ist keine Schrumpfung. Wenn die Beschäftigung im Kanton Zürich dieses Jahr entsprechend der Vorjahresentwicklung weiter kräftig zunimmt, würde das hingegen eine Abnahme der Produktivität pro Arbeitnehmenden bedeuten. Eine Abnahme in diesem Ausmass ist aber unwahrscheinlich. Die Wirtschaft im Kanton Zürich ist sehr gut aufgestellt, auch wenn der Finanzsektor gegenwärtig Herausforderungen zu bewältigen hat.


WIRTSCHAFT I ZH KMU

Nr. 2

l 2013 l 7

M I N I M A L E S WA C H S T U M F Ü R Z Ü R I C H Die Zentralschweiz und das Bassin Lémanique verzeichnen seit Längerem ein starkes Wachstum und werden gemäss Prognose des BAK weiter wachsen. Zürich wird als Wirtschaftsmotor der Schweiz abgehängt.

SH

TG

BS

BIP-Wachstum in %

BL

≤ +1.0 ≤ +1.2

AG

ZH AR

JU

SO

AI

≤ +1.5 ZG

≤ +1.7

SG

LU SZ

> +1.7

NE

CH = +1.4

GL

NW OW BE

UR

FR

GR

VD

TI GE

VS

Grafikquelle: BAK, Basel / d-maps.com

Momentan ist die Konjunkturdynamik bei den Unternehmensdienstleistungen gemäss den Umfragen der KOF Konjunkturforschungsstelle sehr gut und erfreulich unabhängig von den Entwicklungen in der Finanzbranche. Die Baubranche sowie die Architekturund Planungsbüros vermelden Höchststände bei der Geschäftslage. Zudem geht es dem Tourismus in Zürich im Vergleich zu anderen Kantonen immer noch überdurchschnittlich gut. Nicht ausser Acht zu lassen ist die Tatsache, dass die Versicherungsbranche in ihrem Reformprozess schon viel weiter fortgeschritten ist als die Finanzbranche. Wir sind im Kanton Zürich in einer noch bescheidenen Expansionsphase, über deren Stärke man diskutieren kann. Wir sind aber keineswegs in einer Rezession. Woran mangelt es denn in Zürich? Hat der Kanton zu wenig Hightechindustrie? Zürich ist zwar bekannt für seinen Finanzplatz. Doch die hiesige Wirtschaft alleine auf diesen zu reduzieren, würde eindeutig zu kurz greifen. Andere Branchen wie etwa Cleantech, Life Sciences, Informations- und Kommunikationstechnologie oder die Kreativ-

wirtschaft gewinnen laufend an Bedeutung, wie zum Beispiel Neuansiedelungen namhafter Unternehmen eindrücklich zeigen. Ein zentraler Pfeiler der Zürcher Wirtschaftspolitik ist die Förderung der Branchenvielfalt mittels Branchen-Clustern, die jeweils spezifische Wertschöpfungsketten abbilden. Ebenfalls wichtig für uns ist die administrative Entlastung der hiesigen Unternehmen. Denn eine diversifizierte Wirtschaft mit einem vielfältigen Branchenmix, die von vereinfachten gesetzlichen Rahmenbedingungen profitiert, erhöht die Chancen, dass auch wirtschaftlich schwierige Zeiten besser abgefedert werden können. Bremst Zürich damit das GesamtSchweizer Wachstum? Der Kanton Zürich ist einer der wichtigsten Wirtschaftsmotoren der Schweiz: Hier wird rund ein Fünftel des nationalen Bruttoinlandprodukts erwirtschaftet und jeder fünfte Arbeitsplatz der Schweiz liegt im Kanton Zürich. Ein unterdurchschnittliches Bruttoinlandprodukt-Wachstum würde sich entsprechend dämpfend auf die Schweizer Entwicklung auswirken. Angesichts des Beschäftigungswachs-

tums im Kanton Zürich gehe ich allerdings nicht davon aus, dass die aktuelle Konjunkturdynamik in Zürich das Schweizer Wirtschaftswachstum stark bremsen wird. Die Zentralschweiz und das Bassin Lémanique verzeichnen seit Längerem ein starkes Wachstum und werden gemäss Prognose des BAK weiter wachsen. Wird der Kanton Zürich als Wachstumstreiber abgelöst? Kurzfristig wird der Wertschöpfungsbeitrag des Kantons in der Schweiz zwar mit über 20 Prozent überdurchschnittlich hoch sein. Doch der Beitrag an das jährliche Bruttoinlandprodukt-Wachstum kann vorübergehend leicht unterdurchschnittlich ausfallen. Andere Kantone werden gegenwärtig etwas aufholen können bis sich der ‚Zürcher Löwe wieder von den jüngsten Strapazen erholt haben wird‘. Wie kann sich der Kanton Zürich trotzdem auf dem Finanzplatz Schweiz behaupten? Der Finanzplatz Zürich gilt noch lange als wichtigstes Finanzzentrum der Schweiz, wobei die Kantonsgrenzen dabei kaum mehr zählen. Die Finanzunternehmen in den Kantonen Zug und Schwyz gehören mittlerweile auch dazu. Zur Zeit zeichnet sich folgendes Bild ab: Restrukturierung des Finanzsektors infolge der Veränderung der regulatorischen Rahmenbedingungen, des härteren Konkurrenzkampfes auf internationaler Ebene sowie der mit hohen Risiken behafteten Wirtschaftsentwicklung. Die Zeichen stehen aber gut, dass die Finanzinstitute mittelfristig gestärkt aus diesem Prozess hervorgehen werden. Die Entwicklungen im Zürcher Versicherungssektor zeigen, wie anpassungsfähig die hiesigen Finanzunternehmen sind.


8

l Nr. 2 l 2013

ZH KMU I TITELGESCHICHTE

Für immer jung Nach einer schweren Geburt hat der Technopark Zürich seinen Weg gefunden. Innert 20 Jahren hat sich das Zentrum für Technologietransfer zu einem Wirtschaftstreiber für Zürich und die Schweiz gewandelt. Die Vision des Gründervaters, eine Jungunternehmerkultur zu schaffen, hat bis heute gewirkt. TEXT NENA WEIBEL

Fotos: Technopark / zVg

Der Technopark wird 20 Jahre alt. Das Zentrum für Technologietransfer hat dennoch nichts an Jugendlichkeit eingebüsst seither. Vielen Jungunternehmern und Spinoffs wurde dank der guten Vernetzung und Infrastruktur im Technopark Starthilfe gegeben. Ende März hat der Technopark seinen 20-jährigen Geburtstag gefeiert. Er hat auch allen Grund dazu: Nach heutigem Stand haben die im Technopark eingemieteten Unternehmen eine Erfolgsquote von 93 Prozent, ein Spitzenwert im internationalen Vergleich. «So wurden nachhaltig Arbeitsplätze geschaffen, denn dank dem Technopark fliesst dort Geld in die Forschung, wo es Sinn macht», sagt Henning Grossmann, CEO der Stiftung Technopark. Der Technopark sei heute so erfolgreich, weil es ein Konzepthaus sei, wo die richtige Hardware mit der passenden Software verknüpft werde. Dennoch zeigt man sich ob dem Erfolg und der vom Technopark ausgehenden Wirtschaftskraft bescheiden. «Wir müssen uns nicht auf die

Schulter klopfen, wir sind glücklich, wenn die Unternehmen sich erfolgreich entwickeln, bestehen und sich kontinuierlich verbessern», sagt Grossmann. Schwierige Geburt überstanden An diesen Erfolg glaubte damals, zur Entstehungszeit des Technoparks Mitte der Achtziger-Jahre, nicht jeder. Einer aber tat es ohne Unterlass: Gründervater Thomas von Waldkirch, der sein «Baby» vor rund einem halben Jahr an Gianluca Bona abgegeben hat. Heute als visionär gefeiert, bezeichnete man die Idee des Technoparks damals als zu forsch oder gar utopisch. «Der Technopark hatte einen ausserordentlich steinigen wenn nicht gar felsigen Anfang», sagt Heinz Specker, CEO der Technopark Immobilien. Seit dem Rohbau 1991 hat er den Technopark mit aufgebaut und für den heutigen Erfolg gesorgt. Nach der Immobilienkrise 1992 habe


TITELGESCHICHTE I ZH KMU

noch niemand von Zürich West gesprochen. Das ehemalige Industrieareal nähe Escher-Wyss-Platz war eine Einöde. Keiner glaubte daran, dass aus diesem Quartier ein aufstrebender Wirtschaftsstandort wird, wo Innovationen stattfinden. Möglich wurde dies durch die doppelte Basis aus Technopark Immobilien und der Technopark Stiftung, welche eng zusammenarbeiten. So kann der Technopark privatwirtschaftlich finanziert werden. «Diese Trägerschaft ist der lange Arm der Eigentümer», erklärt Specker. Seine Aufgabe sei es, zur Hälfte auf die Rendite, und zur anderen Hälfte für die Jungunternehmen zu schauen. Vision Jungunternehmerkultur Schon zur Gründungszeit hatte Zürich einen starken Bankensektor und Finanzplatz. Davon sollten auch Jungunternehmen profitieren können, fand Thomas von Waldkirch. «Ich wollte die Kulturwende herbeiführen, eine Jungunternehmerkultur schaffen. Mit dem Technopark wollte ich erreichen, dass ein sichtbares Zentrum für Technologietransfer entsteht, das langfristig und nachhaltig auf KMUs baut», sagt von Waldkirch, der damals Stabschef Forschung und Wirtschaftskontakte der ETH Zürich war. Die ETH Zürich ist auch ein wichtiger Erfolgs-

Nr. 2

l 2013 l 9

ZKB PIONIERPREIS TECHNOPARK 2013

Die Gewinner: Dr. Philip Paul und Felix Holzner. Das ETH-Spin-off SwissLitho AG gewinnt den «ZKB Pionierpreis T E C H N O PA R K ®» 2013. Der Preis wurde dieses Jahr zum 22. Mal vergeben und würdigt technische Innovationen , die dank unternehmerischer Pionierleistung kurz vor dem Marktauftritt stehen. Ausgezeichnet wurde das Unternehmen für den NanoFrazor, der dreidimensionale Nanostrukturen herstellt. SwissLitho wurde anfangs 2012 durch

Foto zVg

Dr. Philip Paul und Felix Holzner gegründet und entwickelt und vermarktet den NanoFrazor, eine innovative Maschine, die Nanostrukturen herstellt. Der NanoFrazor ermöglicht es Wissenschaftlern aus der Nanotechnologie die für ihre Forschung benötigten Nanostrukturen mit geringem Aufwand herzustellen. Erste Geräte werden Ende Jahr auf den Markt kommen.


10

l Nr. 2 l 2013

ZH KMU I TITELGESCHICHTE

Henning Grossmann, CEO der Stiftung Technopark.

faktor, denn die ETH selbst hat von insgesamt 278 Mietparteien 26 Spin-Offs im Technopark angesiedelt. Auf der Suche nach Geldgebern musste von Waldkirch anfangs einige Rückschläge einstecken. Doch er blieb hartnäckig und beharrte auf seiner Vision, ganz im Zeichen der Jungunternehmer. Als er damals bei Investoren und wichtigen Entscheidungsträgern um finanzielle Unterstützung fragte, erhielt er oft dieselbe Antwort: Es ist zwar eine tolle Idee, aber wir sind die Falschen. «Darauf habe ich geantwortet: Wer ein Problem erkannt hat und nichts zu dessen Lösung beiträgt, ist selbst Teil des Problems», erzählt von Waldkirch.

Fotos: Nena Weibel (o.) / Technopark / zVg

Eigene Stadt wuchs heran Dennoch konnte das Zentrum für den Wissens- und Technologietransfer auf dem Industrieareal in Zürich West gebaut werden. Mit den beiden Trägerschaften durch die 1988 gegründete Stiftung Technopark Zürich und Technopark Immobilien AG konnte der heute 47 300 Quadratmeter grosse Technopark Zürich errichtet werden. Die Technopark Immobilien AG war und ist Investorin, Eigentümerin und Betreiberin. Die Stiftung Technopark Zürich ist die ideelle Trägerin. Die Anfangszeit sei geprägt gewesen durch die Immobilienkrise. Die Räumlichkeiten konnten nicht so schnell vermietet werden, wie erwartet. Ein klares Konzept hat dem Abhilfe geschaffen, denn nur Unternehmen oder Ideen, die diesem entsprechen, finden den Weg in den Technopark. 1997 war dann zum ersten Mal die Vollauslastung erreicht. Parallel dazu stieg die Anziehungskraft des Technoparks, sodass weitere Unternehmen sich dort ansiedelten und sich so eine Infrastruktur um das Technologiezentrum bildete. Das Quartier wurde zu einer eigenen kleinen Stadt mit allen

nötigen Umgebungsfaktoren wie Restaurants, Hotels, Einkaufsmöglichkeiten bis hin zu zahlreichen Kindertagestätten. «Es ist der perfekte Standort mit dem richtigen Konzept, was dazu geführt hat, dass der Technopark ein Pionier in Zürich-West ist», sagt Specker. So sei das Quartier zu einem Begegnungsort mit vielen jungen Menschen geworden. Nachwuchs mit 20 bekommen Das Konzept mit der dreiteiligen Gliederung in die Bereiche Innovation, Technologietransfer und Produktion fand auch bei anderen Anklang. Um die Marke Technopark einem Qualitätssiegel unterziehen zu können, wurde 2002 die Technopark Allianz ins Leben gerufen. Die Technopark Allianz fasst alle Technoparks mit dem Qualitätssiegel in einem Verein zusammen. Sie unterstützt heute an fünf weiteren Standorten die Unternehmen in den Bereichen Innovation, Transfer und Produktion und hilft bei der Vernetzung von Forschungsergebnissen und Hochschulleistungen in den Markt. Der Technopark hat also bereits mit 20 Nachwuchs bekommen. Heute stehen nämlich konzeptuell ähnliche Parks in Winterthur, Luzern, Lugano sowie in Windisch. 2010 konnte der Bio-Technopark Zürich-Schlieren seine Türen für kreative Ideen und Innovationen öffnen. «Wir wollen stets am Ball bleiben für neue Technologien und deshalb mehr in die Tiefe als in die Breite wachsen», sagt dazu Grossmann. Erwachsen und doch jugendlich Specker zieht eine positive Bilanz. Die Qualität der Unternehmen sei heute noch besser. «Dadurch, dass hier im Haus alle relativ jung und jugendlich sind, entsteht ein


TITELGESCHICHTE I ZH KMU

Nr. 2

l 2013 l 11

Heinz Specker, CEO der Technopark Immobilien.

gewisser Automatismus, stets mit offenen Augen und Ohren aktiv am Technologietransfer zwischen Jungunternehmen und der Wissenschaft interessiert zu sein», so Specker. «Wir haben auf die Zeichen der Zeit richtig reagiert, haben neben den bestehenden Leistungsangeboten der Stiftung eigenes Venture Capital, eigene Schulen und ein eigenes Forschungslabor», fügt Grossmann an. Man müsse permanent aktiv sein und sei deshalb einer ständigen Reformation unterzogen. Das zeigen auch die Zahlen, denn allein letztes Jahr sind 22 neue Mietparteien eingezogen, 39 Unternehmen haben expandiert und zehn Startups mussten aufgrund des starken Wachstums gar umziehen. Die durchschnittliche Verweildauer der Unternehmer beträgt fünf bis sechs Jahre. Grossmann habe stets ein weinendes und lachendes Auge, wenn Firmen aufgrund des Erfolgs ausziehen. Seit 2010 ist er für die Zukunft der Technopark Stiftung verantwortlich. Er führt die Vision weiter, die von Waldkirch dazumal im Sinne hatte. Die Zukunft des Technoparks soll ebenso visionär sein wie die ursprüngliche Idee. «Die Märkte werden internationaler, darauf müssen wir die Unternehmen noch vermehrt ausrichten», so Grossmann. Der Technopark Zürich hat die Pubertätsphase nach einer schwierigen Geburt überstanden. Er ist erwachsen, und doch jugendlich geblieben.

TECHNOPARK-MIETER ZIEHEN BILANZ Felix Holzner von SwissLitho AG (Swiss Litho wurde 2012 gegründet. Das junge und ambitionierte Startup-Unternehmen wurde mit dem ZKB-Pionierpreises für den NanoFrazor, der dreidimensionale Nanostrukturen herstellt, ausgezeichnet): «Für ein Start-up ist es nicht immer leicht, die besten Ingenieure als Mitarbeiter gewinnen zu können. Der Technopark ist mit seiner zentralen Lage attraktiv für Mitarbeiter und wir können uns so besser auf dem Arbeitsmarkt behaupten. Attraktiv sind zudem die zahlreichen Restaurants in der unmittelbaren Nähe und der mögliche Erfahrungsaustausch mit vielen weiteren jungen High-Tech Unternehmen. Bei unserer Wahl für den Standort war zudem die Nähe zur ETH Zürich und zum IBM Forschungslabor entscheidend. Für uns ist es wichtig, dass wir einen geringen administrativen Aufwand haben und dass weitere interessante Unternehmen in den Technopark einziehen.» Diego Salmeron von LEP Consultants AG (LEP Consultants ist eine auf Raum- und Umweltplanung spezialisierte Beratungsunternehmung, die Dienstleistungen und IT-Produkte in den Bereichen Stadt-, Verkehrsentwicklung und nachhaltiges Ressourcenmanagement für schnell wachsende Städte und Regionen anbietet): «Als Spinoff-Unternehmen der ETH ist der Technopark Zürich eine ausgezeichnete Adresse. Wir profitieren von der gemeinsamen Nutzung von Infrastrukturen vor allem finanziell und von der Vernetzung. Für die Zukunft hoffen wir, dass sich die Mietpreise nicht zu stark erhöhen und das Infrastruktur-Angebot weiterhin auf dem

neusten Stand ist. Das Einrichten eines Videokonferenzraums würde uns die eine oder andere Dienstreise ersparen.» Timo Hafner von Gastros AG (Gastros AG ist ein aufstrebendes Jungunternehmen, das Systeme für moderne Gastronomie produziert): «Wir wollten für Gastros ein Umfeld, das den Pioniergeist widerspiegelt. Es gibt kaum andere Orte, an dem so viele Pioniere auf engem Raum zusammenkommen und einen intensiven Austausch pflegen wie im Technopark. Selbst beim Mittagessen ist man von Leuten umgeben, die sich permanent fragen, wie man Fortschritt schaffen kann und Schritt für Schritt Innovationen weiterentwickelt. Die Infrastruktur mit dem flexiblen Raumangebot ist ein sehr wichtiger Faktor für uns. Für die Zukunft sollte zusätzlich noch ein Kanal geschaffen werden, um auch von der Erfahrung der ehemaligen Mieter noch besser profitieren zu können.» Christoph Grobbel von Southpole Carbon (South Pole Carbon steht seit 2006 für nachhaltige und transparente Emissionsminderungs-Projekte rund um die Welt und ist der weltweit führende Anbieter von Lösungen im freiwilligen Klimaschutzmarkt): «Der Technopark passt sehr gut zur Firma South Pole. Wir lieben das dynamische, professionelle und funktionale Ambiente. Die gemeinsame Rezeption und die offene Atmosphäre lassen South Pole zum Teil eines grösseren Ganzen werden. Wir möchten nicht einfach irgendwo in einem Treppenhaus hoch gehen und oben die Tür aufschliessen. Die familiäre Atmosphäre wird durch die Leitung des Technoparks ständig durch gemeinsame Events weiter kultiviert.»

Bildle Bildle


DEMNÄCHST IN IHREM HAUS, BÜRO ODER GARTEN!

Wir pflegen Lebensräume!

DUSTBUSTERS MICHEL BRONNER ARDIAN KASTRATI

EINE PRODUKTION VON & ERWIN WEISS TOBIAS KOCH DAVE PENNYCATE NICOLE ROSENBERGER FATMIR SHALA NUHI ABDYLI BASHKIM ZENULLAHU ELBASAN OSMANI AGRON RASIMI DANNY WELSTEAD GAZMEND KASTRATI PERPARIM BERNJASHI SEVDAT ZUBAKU ADNAN RAMIQI URIM HAXHIU SUAD LJATIFI SALEN RAMCILOVIC IVICA KOVAC SONJA SIEPMANN VALON MORINA EGZON SEJDIU ELBASAN OSMANI FARUK SYLEJMANI MEDIEN KASTRATI REXHEP KJEQA PERPARIM RRUDHANI ARBEN BEHLULI JENNIFER BARACCHI

Wir sind auch für Sie jederzeit einsatzbereit ! Tel 0844 802 166 info@aplus.ch H AU S WA R T U N G GARTENPFLEGE

AUTO PFLEGE

www.aplus.ch


GELD I ZH KMU

Hohe Renditen Auf der Suche nach einer soliden Kapitalanlage in Schweizer Unternehmen wird man bei den so genannten «Nebenwerten» oft fündig. Allerdings sind diese Aktien vor allem für langfristig orientierte Anleger geeignet.

Die Analysten der Zürcher Kantonalbank lobten Anfang Mai in einer Studie die steuerfreie Dividendenrendite von fast 6 Prozent und die hohe Eigenkapitalquote des Thermalbads Zurzach. Foto: zVg

TEXT ALEXANDER SAHEB *

Das Thermalbad Zurzach erfreut nicht nur seine Badegäste, sondern auch die Analysten der Zürcher Kantonalbank. Sie lobten Anfang Mai in einer Studie die steuerfreie Dividendenrendite von fast 6 Prozent und die hohe Eigenkapitalquote des Wellness- und Gesundheitsunternehmens. Auch die Kursperformance 2013 war nicht schlecht: Thermalbad Zurzach-Aktien stiegen mit 16,1 Prozent bisher deutlich stärker als der ZKB-KMU-Index, das einschlägige Marktthermometer der Zürcher Bank. Das Thermalbad Zurzach ist nur ein Beispiel eines solide arbeitenden Schweizer Unternehmens. Andere sind die Rapid Holding, die den bekannten Einachsmäher herstellt oder das renommierteste Medienhaus des Landes, die NZZ Gruppe. Doch es gibt noch mehr. Insgesamt zählt man rund 200 000 Aktiengesellschaften in der Schweiz, deren Aktien theoretisch gehandelt werden könnten. Da die meisten Aktiengesellschaften aber in Privatbesitz sind, passiert das nicht. An den zwei offiziellen Schweizer Börsen sind deshalb nur die Aktien von vergleichsweise wenig Firmen kotiert. An der SIX Swiss Exchange in Zürich sind es knapp 300 Unternehmen. Diese Unternehmen erhalten dank ihrer Grösse in den Medien die meiste Aufmerksamkeit und betreiben auch eine starke Öffentlichkeitsarbeit. Deshalb wird die Swiss Exchange in der öffentlichen Wahrnehmung auch als «die» Schweizer Börse verstanden. Deutlich kleiner ist die Berne Exchange in Bern. Hier sind die Aktien von rund 30 Firmen kotiert, die bei weitem nicht

so gross sind wie ihre Kollegen an der SIX. An der Berner Börse sind beispielsweise die Berner Kantonalbank, Valora oder zahlreiche Immobiliengesellschaften kotiert. Und dann gibt es rund 500 weitere Unternehmen, deren Aktien ausserbörslich gehandelt werden. Das ist der OTC-Markt oder Overthe-Counter-Markt. Das heisst so viel wie «über den Tresen». Diese Aktien werden also verkauft wie Gegenstände des täglichen Bedarfs. Es gibt für sie nicht «einen» Marktplatz, sondern wie bei Gebrauchtwagen einfach verschiedene Händler. Vorrangig sind es die Zürcher und die Berner Kantonalbank, die eine starke Marktstellung haben. Seit einigen Jahren ist auch die Zürcher Privatbank Lienhardt & Partner dort aktiv. Beispiele für solche Aktien sind das Thermalbad Zurzach, die NZZ Gruppe sowie zahlreiche Regionalbanken und Industriebetriebe. Nicht so prominent Bei den Aktien an Berner Börse und im ausserbörslichen Handel spricht man

Nr. 2

l 2013 l 13

deshalb von Nebenwerten, weil sie auf dem Kapitalmarkt als nicht so gross und damit nicht so wichtig wahrgenommen werden. Dabei sind diese Unternehmen nicht grundsätzlich besser oder schlechter als die an der SIX in Zürich kotierten Firmen. Sie werden von Medien und Bankanalysten einfach nicht so prominent behandelt wie die SMI-Titel. Die Unternehmen haben meistens auch keine grosse PRAbteilung. Im Allgemeinen handelt sich um mittelgrosse Firmen, deren Geschäft stark auf die Schweiz bezogen ist. «Der Handel mit nichtkotierten Aktien spielt für uns eine grosse Rolle», stellt Andre Spillmann fest, der den Verkauf nicht kotierter Aktien bei der ZKB leitet. Schliesslich habe man in den vergangenen Jahren das Handelsvolumen stetig ausweiten können. Spillmann gibt zu, dass Nebenwerte im Schatten der börsenkotierten Firmen stehen. Dennoch beobachtet er, dass sich auch Privatanleger in Nebenwerte engagieren. Immerhin hätten die meisten dieser Firmen einen Hauptaktionär oder eine Familie im Hintergrund, deren Denken und Handeln tendenziell langfristig orientiert sei. Auch Vermögensverwalter stiegen bei Nebenwerten ein, weil viele Titel Value-Potenzial hätten. Gut überlegen Einer davon ist Erhard Lee, Gründer und CEO von AMG Analysen & Anlagen. «Ich kaufe gerne da, wo ich ein erfreuliches Entwicklungspotential für die nächsten fünf bis zehn Jahre sehe», erläutert er seinen Anlagehorizont. Gut überlegen, rät er auch Nebenwert-Anlegern. Der Handel sei in der Regel nicht sehr liquide. Also müsse man sich überlegen, wo man investiere, denn ein Ausstieg gelinge nicht jederzeit. Das ist in der Tat eine der Gegebenheiten des NebenwerteMarktes, mit der Anleger leben müssen. Bei manchen Aktien gibt es über Tage und Wochen hinweg kein Angebot oder keine Nachfrage. Man kann also nicht immer gerade kaufen oder verkaufen, wie man möchte. «Buy and hold» ist deshalb der richtige Vorsatz. Ausserdem sollte man seine Kaufoder Verkaufsaufträge immer limitieren. Man nennt also einen festen Preis, zu dem man eine Aktie kaufen oder verkaufen möchte.

* Alexander Saheb ist freier Wirtschaftsund Finanzjournalist in Zürich. Er schreibt unter anderem für die NZZ. Ausserdem betreibt er die Webseite nebenwerte-nachrichten.ch


14

l Nr. 2 l 2013

ZH KMU I UNTERNEHMEN

Adé Parkplatzproblem Nicht nur in Zürich, in allen Städten spitzt sich das Parkplatzproblem zu. Es hapert zwischen Angebot und Nachfrage, dabei werden zehn Prozent aller zur Verfügung stehenden Plätze in Zürichs City gar nicht genutzt! Wir kennen bereits das car sharing, da sagte sich eine junge Studentin, warum nicht auch Parkplätze teilen? Gesagt getan, so gründete Jasmin Samsudeen mit drei Mitstreitern «park it».

sie verfügbar sind. Es gibt beispielsweise Einschränkungen wie die Ferienzeit, in welcher Schulen und Heime ihre Plätze zur Verfügung stellen. Parkplätze die von «parkit» Kunden gebucht sind verschwinden auch auf der Karte. Der Suchende kann über die App seinen Wunschparkplatz buchen, bezahlen und bequem verlängern, falls z.B. eine Sitzung mal länger dauert.

INTERVIEW PETER BLATTNER

Frau Samsudeen, wie ist Ihr Background und wie kamen Sie auf diese Geschäftsidee? Jasmin Samsudeen: Ich habe an der Universität Zürich Jus studiert und arbeitete anfangs in einer Kanzlei. Auf die Idee mit den Parkplätzen kam ich aus eigener Betroffenheit. Ich hatte selbst immer Mühe einen Parkplatz zu finden, da bot mir mein Nachbar an seinen Parkplatz mit mir zu teilen. Somit kam der Stein ins Rollen. Gegründet haben Sie «park it» im März 2012 wobei Sie anfangs die Unterstützung der Universität Zürich hatten. Schützbar ist Ihre Idee aber nicht, haben Sie bereits Nachahmer? Nachahmer lassen sich leider nicht vermeiden. Es besteht immer die Gefahr, kopiert zu werden. Andererseits freut es mich, wenn unsere Ideen so gut gefallen, dass sie gleich nachgemacht werden. Das lässt sich nicht vermeiden, mit jedem neuen Schritt, den wir unternehmen, kopieren uns

Konkurrenten aber damit muss man leben. Wie acquirieren Sie die Parkplätze? Anfangs ging ich selber quasi von Tür zu Tür, mittlerweile haben wir Studenten, nicht nur in Zürich sondern auch in Basel, Bern, St. Gallen, Luzern, Zug und Winterthur. Diese wiederum machen Mundpropaganda an den Unis, was uns neue Mitstreiter bringt. Wir planen die Vergrösserung Schritt um Schritt und wollen auch die Westschweiz und das Tessin bearbeiten. Auf unserer Plattform können Parkplatzinhaber ihre Plätze ausschreiben. Das Angebot in Zürich und Umkreis umfasst etwa 400 Plätze. Grundsätzlich sind die Parkplätze nur sichtbar, wenn

Im Februar diesen Jahres gewannen Sie den Pitch-Event der SBB, wie kamen Sie dazu? Die SBB fördern innovative Ideen und unterstützen auch «park it» bei der Vermarktung ihrer App. Um die Zufriedenheit der mobilen Kunden zu steigern arbeiten wir gemeinsam an Lösungen. Ziel ist es, Synergien und Know-how zwischen «park it» und den SBB beidseitig zu stärken. Erste Pilotprojekte sind in Vorbereitung. SBB Digital hat übrigens die Räumlichkeiten an der Kasernenstrasse 95 zur Verfügung gestellt, in denen wir uns heute unterhalten. Einen Sieg errangen Sie beim Venture Kick 2013, da kamen Ihrem Start-up die 10 000 Franken sicher gelegen. Ja natürlich, wir haben uns sehr darüber gefreut und finanzieren damit insbesondere unsere Parkschilder, die wir je nach Bedarf an privaten und gewerblichen Parkplätzen anbringen. Dann ist die Migros auch noch dabei resp. deren Tochtergesellschaft m-way, die an alternativen Mobilitätslösungen interessiert ist. Im Sommer lanciert sie «sharoo», eine Sharing Plattform zum Teilen von Fahrzeugen, was eine perfekte Ergänzung zu Ihrem Start-up darstellt. Ja sharoo ergänzt sich sehr gut mit «park» it. Wir wollen alle vorhandenen Parkplatzressourcen optimal nutzen und suchen auch die Zusammenarbeit mit Parkhäusern, um deren Auslastung zu steigern. Da der Parkplatzsuchende direkt zu seinem Parkplatz/ Parkhaus navigiert wird, kann der Suchverkehr langfristig eingedämmt werden.

SO FUNKTIONIERT’S SBB Digital, c/o parkit; Kasernenstrasse 95 (Sihlpost), 8004 Zürich, Telefon 044 586 78 77, hello@parkit.ch, www.parkit.ch, www.facebook.com/parkit.ch, www.twitter.com/parkit_ch


UNTERNEHMEN I ZH KMU

Nr. 2

l 2013 l 15

Vom Eisen bis zum Stahl Das Familienunternehmen Pestalozzi mit Hauptsitz in Dietikon feiert dieses Jahr sein 250-Jahre-Jubiläum. Es geht zurück auf Johann Heinrich Wiser, der bereits 1763 eine Eisenwarenhandlung eröffnete und damit den Grundstein legte, für die heute in 8. und seit 2011 auch bereits in 9. Generation betriebene Handelsgruppe und Logistikdienstleisterin.

Bedachung Tramwartehalle am Bellevue

Aus dem Fotoalbum: Wo alles begann . . .

TEXT PETER BLATTNER

Die heutige Pestalozzi-Gruppe ist ein Handels- und Logistikunternehmen, welches zur metallbearbeitenden Industrie zählt und in der Bau-Nebenbranche tätig ist. Die Pestalozzi Gruppe bietet in erster Linie Dienstleistungen an, mit denen ihre Kunden die Kosten reduzieren können, dazu zählen: – Anarbeitung und Oberflächenbehandlung von Stahl – Single-Sourcing-Konzepte – Dienstleistungen im Supply ChainManagement – Planung für Metallbauobjekte – Zuschnitt und Bearbeitung von Profilstahlrohren – Lieferung von Bausätzen für Brandschutztüren und -fenster – Herstellung von Halbfabrikaten, Baublechen und Sonderanfertigungen für Spengler – Planung und Herstellung von Sanitär-Elementen – Sanitär-Vorfabrikation und Qualitätsmanagement Grosse Bedeutung haben die Handelsfunktionen von der Beratung über den Verkauf, die Sortimentsgestaltung und Lagerhaltung, Vorfertigung, Ladenverkauf und Transport. Hier zählen Zu-

verlässigkeit und günstige Kostenstruktur. Die Organisation der Pestalozzi Gruppe: Pestalozzi Stahltechnik, Pestalozzi Haustechnik, Gabs Ge bäudehülle, Logistik, Immobilien und Management-Services. Neuste Innovationen Dazu zählen die Entwicklung einer App für die einfache Bestellung von Haustechnik-Produkten ab Baustelle, Sortimentsergänzungen wie Edelbaustahl, EPDM-Folien für Flachdächer, Aluminium-Bleche für Fassaden, Produkte für die Wärmeerzeugung mit Alternativenergien sowie die technische Weiterentwicklung von SanitärElementen. Jubiläumsaktivitäten Am 7. September 2013 ist der «Tag der Öffentlichkeit». So gibt es einen Sponsorenlauf mit prominenten Sportlern, Mitarbeitern und dem öffentlichen Publikum, der für gemeinnützige Organisationen durchgeführt wird. Dieser führt u.a. durch die Produktionshallen von Pestalozzi in Dietikon. Dann folgt ein Volksfest mit verschiedenen kulinarischen, musikalischen und interaktiven Angeboten.

Die Geschäftsleitung: Dietrich Pestalozzi, Präsident und Delegierter des VR und Matthias Pestalozzi, Mitglied des Verwaltungsrates.

P E S TA L O Z Z I G R U P P E Gründungsjahr: Anzahl Mitarbeiter: Gruppenumsatz: Aktive Kunden: Sortiment: Logistik: Qualitätsmanagement: Standorte:

1763 293 plus 27 Lernende 160 Mio CHF 6 500 48 000 Artikel an Lager 65 Transporteinheiten ISO 9001:2008 zertifiziert Hauptsitz: Dietikon ZH; Zentrallager-Standorte: Dietikon und Tägerwilen; Haustechcenter für Abholer: Dietikon, Jona, Rümlang, Schaffhausen und Zürich: Abhollager für Spengler und Dachdecker: Wallisellen; Verkaufsbüro Stahltechnik: Lonay; Umschlaglager: Dietikon und Brügg (bei Biel) Wichtigste Metallbauer, Maschinenbaubetriebe, Kundensegmente Metallverarbeitende Zulieferbetriebe, Sanitär- und Heizungsinstallateure, Betriebe der Wasserversorgung, Spengler und Dachdecker, Fassadenbauer Pestalozzi + Co AG Riedstrasse 1, Postfach, 8953 Dietikon, Telefon 044 743 21 11, www.pestalozzi.com


Bei uns ist Ihr Haus in besten Händen.

Viel über uns zu wissen genügt nicht, lernen Sie uns kennen.

sauber – sicher – fachkompetent

Busco Reinigung AG www.busco.ch / sauber@busco.ch

11:50


UNTERNEHMEN I ZH KMU

Nr. 2

l 2013 l 17

Foto: zVg

Mode für alle Lebenslagen Kenner erkennen sofort, ob ihr Gegenüber einen Massanzug trägt oder einen von der Stange. Für den Geschäftsmann ist auch sein Outfit von Bedeutung. Und das Schöne ist, Massmode sitzt, auch zu günstigen Konditionen, wenn sie von BW Mode Zürich stammt. TEXT PETER BLATTNER

Ohne zu übertreiben kann man sagen, dass BW-Mode im Modeverkauf neue Dimensionen eröffnet. Ein persönlicher Modeberater besucht Interessenten vom Firmensitz in Hedingen aus an ihrer Privat- oder Büroadresse, zu einem Zeitpunkt, an dem sie sich beraten (und vermessen) lassen können. Er berät für einen persönlichen, zu ihrer Persönlichkeit passenden Stil. Dabei zeigt er die passenden Trends und Styles auf. Der Anzug wird der jeweiligen Körperform und dem individuellen Trageverhalten angepasst – das ist Massarbeit. Auf Wunsch kann auch ein Termin im Showroom in Zürich vereinbart werden. Grosses Sortiment BW Mode bietet Anzüge, Hemden, Sakkos, Hosen an wobei der Kunde zwischen edlen Futterstoffen, Taschenformen, Ziernähten, Monogrammen und natürlich einer ganzen Farbpalette

wählen kann. Geschäftsinhaber Jean Wicki: «Ich berate meine Kunden bezüglich Stoffen und Preisen, gebe aber auch meine Meinung ab, wenn sich ein Kunde nicht entscheiden kann. Dies erlaubt mir meine Berufsund Lebenserfahrung aber auch meine Ausbildung zum Betriebswirtschafter. Ich diskutiere mit meinen Kunden jedes Thema problemlos und schaffe damit ein absolutes Vertrauensverhältnis.» Breites Kundenspektrum Zu BW Mode pilgern nicht nur Geschäftsleute und Banker, auch der Bräutigam deckt sich hier ein und sogar Lehrlinge leisten sich den «Luxus» einer feinen «Schale». Der Preis macht’s möglich. Ist das Material gewählt, der Kunde ausgemessen, so dauert es zwischen zwei und vier Wochen, bis die Konfektion geliefert wird. Sämtliche Arbeiten werden von

ausgewiesenen Berufsleuten ausgeführt. Und das Beste: Die persönlichen Daten werden gespeichert, so dass der Kunde jederzeit per Internet nachordern kann. Es sei denn, er habe kilomässig zugelegt; dann wird der BW Modeberater eben nochmals persönlich bemüht. Sponsoring Jean Wicki ist nicht nur ein gewiefter Geschäftsmann, er kleidet auch Menschen ein, die am nächsten Mr. und Mrs. Handicap im KKL Luzern teilnehmen. Er betrachtet dies als grosse Herausforderung für eine MassSchneiderei, empfindet aber gleichzeitig viel Freude, was auch zum Berufsleben gehören müsse.

BW Mode GmbH, Puls 5, Giessereistrasse 18, 8005 Zürich www.bw-mode.ch; Telefon 079 717 47 87


18

l Nr. 2 l 2013

ZH KMU I UNTERNEHMEN

Schule nach Mass Berufstätige Eltern möchten, dass ihre Kinder eine gute Ausbildung und tagsüber eine liebevolle Betreuung erfahren. Dies ist beim hektischen Stundenplan der staatlichen Schulen nur bedingt möglich. Hier greift das besondere Ausbildungskonzept der italienischen Ärztin und Pädagogin Maria Montessori (1870-1952). Wir sprachen mit Verena Schüepp-Lanz und Jürg R. Schüepp, welche die renommierte d’Insle Montessori-Schule AG in Zürich 1992 gründeten und bis heute leiten.

TEXT PETER BLATTNER

Die familiären Strukturen haben sich in den letzten Jahren stark verändert. Berufstätige oder alleinerziehende Eltern sind auf einen Tagesschulbetrieb für ihre Kinder angewiesen. Um erfolgreich lernen und arbeiten zu können, braucht es ein gutes Lern klima, da sind sich alle einig. Die Montessori-Schule «d’Insle» hat ein Lernumfeld geschaffen mit partnerschaftlichem Verhältnis aller Beteiligten. Jedes Kind erstellt aufgrund seines Wissensstandes in den einzelnen Fächern und in Zusammenarbeit mit der zuständigen Lehrkraft seinen individuellen Arbeitsplan. Dabei gilt es, Über- oder Unterforderung zu vermeiden. Es erfolgt keine Notengebung wie an den konventionellen Schulen; dies wird durch regelmässige Elterngespräche und ein ausgefeiltes Lernprotokoll (Record keeping) abgelöst. Selbstverständlich werden die für öffentliche Schulen geltenden Lehrpläne respektiert, so dass ein Übertritt in andere Schulen für normal begabte Kinder kein Problem darstellt.

MONTESSORI (SCHWEIZ) AM(S) Assoziation Montessori (Schweiz), Jürg R. Schüepp ist Präsident dieser Vereinigung für die Deutschschweizer Sektion, welche eine Broschüre herausgibt, in der sämtliche lizenzierten Montessori-Schulen der Schweiz aufgeführt sind. «Montessori» ist in der Schweiz eine geschützte Marke und eine Einrichtung erhält die Lizenz nur, wenn sie von der AM(S) vorgegebene Standards erfüllt. Die AM(S) ist bestrebt, die Montessori-Pädagogik, welche nach modernsten Erkenntnissen der Forschung hirngerechtes Lernen optimal ermöglicht, einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen, gängige Vorurteile abzubauen, Missverständnisse zu klären und sachgerechte Informationen zu verbreiten. www.montessori-schweiz.ch D’Insle Montessori-Schule AG Kindergärten und Primarschule, Pädagogische Schulleiterin: Verena Schüepp-Lanz, Administrativer Schulleiter: Jürg R. Schüepp Zweisprachig immersiert d/e, Signaustrasse 7+9, 8008 Zürich Telefon 043 443 00 30, www.dinsle.ch SPRUNGBRETT Montessori-Schule GmbH Begabungsförderung von klein auf, Kindergarten und Primarschule, Leitung: Verena Schüepp-Lanz, dreisprachig immersiert d/e/f SPRUNGBRETT Montessori-Schule GmbH, Neptunstrasse 70, 8032 Zürich, Telefon 044 380 44 34, www.sprungbrett.eu

Die Tagesschule umfasst Kindergärten von 0-3 und 3 bis 6 Jahren, der Unterricht erfolgt im Immersionsprinzp in Deutsch und Englisch. Die Grundstufe mit Kindern von 6-9 Jahren erweitert das Angebot um die französische Sprache. Die Mittelstufe der 9-12-jährigen umfasst 39,5 Stunden schulischer Betreuung. Die Erfahrung zeigt, dass mit Fremdsprachen nicht früh genug begonnen werden kann, in diesem Alter sind die Kinder besonders aufnahmebereit und lernen mit äusserster Leichtigkeit. Die Kinder werden auf Wunsch ganztags von 07.30 bis 17.30 betreut, erhalten ihr Mittagessen, ihren Znüni. Das Institut hat eine eigene Köchin mit einer speziellen Assistentin für die ganz Kleinen. Die Kinder nehmen in der Regel auch keine Hausaufgaben mit, wenn sie abends von den Eltern abgeholt werden. Es gilt höchstens, z.B. einmal ein Gedicht auswendig zu lernen oder einige Übungen durchzuführen. Die Montessori-Pädagogik geht davon aus, dass zu Hause keine adäquaten Lernmaterialien und auch keine entsprechenden Lehrkräfte zur Verfügung stehen, um dem Kind bei Schwierigkeiten weiterzuhelfen. Dennoch ist eine enge Zusammenarbeit zwischen Schule und Elternhaus der Grundstein für den schulischen Erfolg. «Hilf mir, es selbst zu tun» Der grosse Unterschied zur konventionellen Schule ist vielleicht darin zu sehen, dass die ganze Umgebung nicht auf den Erzieher sondern das Kind und seine Bedürfnisse ausgerichtet ist. Hier gibt es keine strenge Sitzordnung mit Klassenspiegel, keine Wandtafel, keine Lehrbücher und vor allem keinen Frontalunterricht. Es wird mit ausgesuchten Materialien gearbeitet, denn die Kinder sollen vom Greifen zum Be-Greifen geführt werden. Und damit in handelnder Auseinandersetzung mit den Inhalten wirklich verstehen lernen. Alles ist so angeordnet, dass die Kinder zu allen Didaktika

Zugang haben und diese nach Belieben einsetzen können. Die Hirnforschung hat belegen können welche zentrale Bedeutung den Sinnen zukommt, wenn nachhaltig gelernt werden soll. Es gilt also die Überzeugung, dass ein Kind durch sein eigenes Tun reift und seinen Geist aktiv aufbaut. Der Erzieher gibt regelmässige Materialdarbietungen, beobachtet, lässt das Kind selbständig arbeiten und überprüft den Lernzuwachs. Indem ein kollektiver Leistungsdruck vermieden wird, können Begabungen gefördert und Blockaden gelöst werden. Das gibt grösstmögliche Chancen für die positive Entwicklung der Schüler. In einem zusätzlich gegründeten Trainingscenter (LiFt – Lernen in Freiheit) werden Ausbildungskurse in Montessori-Pädagogik für Lehrkräfte und Eltern angeboten. Die Aussage eines jungen Kindes «Hilf mir, es selbst zu tun», ist zum eigentlichen Motto geworden und soll Ausdruck der Bemühungen sein, die Kinder zu grösstmöglicher Selbständigkeit und Unabhängigkeit zu führen. Daraus kann ein gesundes Selbstwertgefühl erwachsen, die Überzeugung des Einzelnen: «Ich kann». Den Kindern werden die Mittel in die Hand gegeben, um zu experimentieren, weiterzukommen und stressfrei zu lernen, jedes in seinem individuellen Tempo, aber mit wachsendem Interesse an den jeweiligen Angeboten und Möglichkeiten. Der Pädagoge begleitet das Kind aktiv beobachtend aber mit grosser Zurückhaltung. Unterstützung wird dort angeboten, wo es sie wirklich braucht, d.h. so wenig wie möglich, aber so viel wie nötig. Durch die gezielte Beobachtung und Protokollierung der einzelnen Lernsschritte werden die Fortschritte erkannt, überprüft und festgehalten. Der Erfolg steht und fällt allerdings auch an der Montessori-Schule mit der Persönlichkeit, dem Enthusiasmus und der Empathie jeder einzelnen


UNTERNEHMEN I ZH KMU

Nr. 2

l 2013 l 19

FRAGEN AN DIE GRÜNDER VON D’INSLE MONTESSORI-SCHULE ZÜRICH Wie ist Ihre Schule staatlich anerkannt? Im Kanton Zürich ist jede Schule mit mehr als 5 Schülern bewilligungspflichtig. Wir unterstehen der« Aufsicht für Privatschulen», einer speziellen Abteilung im Volksschulamt, welches der kantonalen Bildungsdirektion angegliedert ist. Ihre 2. Unterrichtssprache ist Englisch, sprechen viele Schüler auch so weil sie z.B. aus ExpatFamilien kommen? Wir haben an unserer Schule eine breite kulturelle Mischung, viele Elternteile stammen z.B. aus den USA, Asien, Australien, oder sind in einer Mischehe, so dass zumindest ein Elternteil innerhalb der Familie Englisch spricht. Auch unsere Lehrkräfte haben oft einen ausländischen Background, weil es ist in der

Schweiz sehr schwierig ist, geeignete Pädagogen mit der entsprechenden Sprache und stufengerechten Montessori-Abschlüssen zu finden. Dies ist mit ein Grund, weshalb wir an unserer Schule permanent eine handvoll Lehrkräfte in die verschiedenen internationalen Ausbildungskurse schicken. Unsere Kundschaft ist bunt gemischt, stammt aber überwiegend aus der gehobenen Mittelschicht. Es sind Ärzte, Juristen, Bankangestellte, IT-Spezialisten und andere Berufsgruppen, die auf eine optimale Ausbildung ihrer Kinder grossen Wert legen. Wie positionieren Sie Ihre Schule im internationalen Vergleich? In einer immer globalisierteren Welt werden die Familien immer mobiler. Kinder besuchen heute während ihrer Schulzeit nicht selten mehrere Schu-

len in verschiedenen Ländern. Montessori-Schulen finden sich rund um den Globus. Für Kinder entsteht mit dem einheitlichen Konzept all‘ dieser Schulen eine Art Wiedererkennungseffekt. Wo auch immer sie auf dieser Welt eingeschult werden, sie finden sich überall schnell wieder zurecht. Wir legen Wert auf eine möglichst lückenlose Montessori-Ausbildung, die vom «Nido» und der «Infant Community» der 0-3 jährigen, das Kinderhaus der 3-6 jährigen und die Primarschule bis hin zum sogenannten «Erdkinderplan» für die Jugendlichen führt. Dieses Konzept für die Adoleszenten ist absolut einzigartig und führt die jungen Menschen mit dem Führen einer eigenen, selbstverwalteten «Firma» und auf der Basis eines zukunftsträchtigen, ökologisch nachhaltigen Ansatzes in die Welt der Erwachsenen ein. Bedauerlicherweise

gibt es den Erdkinderplan weltweit erst an zwei Orten, originaltreu umgesetzt, in den USA und in Schweden. Bemühungen, in der Schweiz eine Erdkinderplan-Schule zu begründen sind im Gange. Schüler führen ein Garnihotel, betreuen Tiere in der Landwirtschaft und vermarkten selbst erzeugte Produkte wie Milch und Gemüse. Wie rekrutieren Sie Schüler, wie Lehrkräfte? Die Schüler kommen beinahe ausnahmslos aufgrund einer exzellenten Mund-zu-Mund-Propaganda zu uns, Aktive Werbung machen wir eigentlich kaum. Geeignete Lehrkräfte sind hingegen bedeutend schwieriger zu finden. Wir suchen sie mittlerweile global und haben dementsprechend eine ziemlich internationale Lehrerschaft.

Die Schulleiter Verena Schüepp-Lanz und Jürg R. Schüepp.

Lehrkraft. Das Kind, mit seinen authentischen Bedürfnissen und seinem individuellen Entwicklungsweg steht absolut im Fokus. Hier soll ihm ein Sprungbrett in eine erfolgreiche Zukunft verschafft werden. Durch die freie Gestaltung des Unterrichts wird der Schulalltag beruhigt. Eine Pausenglocke sucht man hier vergebens. Lektionen im straffen 45-Minuten-Takt sind aufgehoben und machen einem dreistündigen Arbeitszyklus Platz, der individuell eingeteilt werden kann. Der Znüni wird dann

eingenommen, wenn es im eigenen Arbeitsprozess als sinnvoll erscheint, so, wie dies für Erwachsene selbstverständlich ist. Der ganze Tagesablauf ist fliessend, mit harmonischen Übergängen von einer Sequenz zur nächsten und geprägt von den bewusst gesuchten Aktivitäten der Kinder und Jugendlichen. Während hier das eine Kind balancierend eine Malreihe übt, das andere soeben ein physikalisches Experiment durchführt, erklärt ein drittes einem jüngeren Mitschüler das Vorgehen beim Wurzelziehen. Was

Foto: zVg

dem Besucher oft als erstes ins Auge springt, ist die durchwegs gut strukturierte Ordnung der Klassenräume und Materialien. Die Arbeitsatmosphäre ist ungewohnt entspannt und gelöst. Die Kinder scheinen in sich selbst zu ruhen und tatsächlich interessiert an dem, was sie gerade tun. Das Angebot ist kindgerecht durchdacht und die Erziehung ganzheitlich. Auch in der Freizeit wird Wert auf gehaltvolle Tätigkeiten wie Handarbeit, sportliche Aktivitäten oder Lesen gelegt.


20

l Nr. 2 l 2013

ZH KMU I UNTERNEHMEN

«Werbung ist immer auch Der ehemalige Gründer und CEO der Goldbach Group, Klaus Kappeler, gab neulich seinen Rücktritt und den Wechsel in den Verwaltungsrat per 29. April 2014 bekannt. Nachfolger wird sein bisheriger Stellvertreter, Michi Frank, zuvor CEO der Tochterfirma Goldbach Media.

TEXT UND INTERVIEW JEAN-PIERRE REINLE

Designierter Verwaltungsratspräsident dieses neuen Konstrukts ist Jens Alder (Ex-Swisscom), der seiner Genugtuung darüber mit den Worten Ausdruck verleiht: «Ich danke Klaus Kappeler dafür, dass er seine Nachfolge rechtzeitig vorbereitet hat. Mitarbeitende, Partner, Kunden, Aktionäre und auch wir Verwaltungsräte kriegen damit die Gewissheit, dass das Unternehmen auch operativ weiterhin mit erfolgreicher Branchenintelligenz geführt wird.» In diesem Kontext trat Betriebsökonom FH Tobis Fehrlin per 1. Mai 2013 neu in die Geschäftsleitung von Goldbach Media Schweiz ein. Dies nachdem er zuvor nacheinander zehn Jahre lang Erfahrungen als Crossmedia Consultant bei IP Productions, der Active Mobile Media, Goldbach Media Schweiz und als Head of TV Sales gesammelt hatte. Nach dessen einjährigem Sabbatical folgte der Aufbau der neu gegründeten Abteilung Strategic Sales, welche er seit April 2009 leitet. Die Anzahl der Geschäftsleitungs-Mitglieder erweitert sich damit auf fünf. Hingegen scheidet Martin Radelfinger, Chief Strategy Officer Goldbach Audience, per Ende Juli 2013 aus der Geschäftsleitung der Goldbach Group aus. Dies zum Zweck, für letztere im Silicon Valley/USA einen Business Development Hub zu etablieren. Mit dem Ziel der Früherkennung von Technologien und Geschäftsmodellen im Bereich digitaler und interaktiver Werbung und Trendscouting in Bezug auf «start up’s» mit Affinität zum Kerngeschäft der Goldbach Group.

D I E G O L D B A C H G R O U P. . . . . . ist das führende Netzwerk für elektronische Kommunikationslösungen sowie Kompetenz- und Logistikzentrum für die Vermarktung privater elektronischer, mobiler und interaktiver Medien in den Segmenten TV, Internet-TV, Radio, «Out-of-Home», Internet, InGameAdvertising, Suchmaschinenund Mobile-Marketing. Deren Head Office befindet sich in Küsnacht-Zürich. Die Goldbach Group ist in Österreich und Deutschland sowie in Südost- und Osteuropa aktiv. Zum Kerngeschäft gehören Planung, Beratung, Konzeption, Kreation, Einkauf und Abwicklung bis hin zur Prüfung des Mediaeinsatzes elektronischer Off- und Online-Medien sowie Crossmedia-Kampagnen.

Es ist klar, wofür wir stehen Gratulation, Herr Frank: Bald haben Sie die SpitzenPosition innerhalb der Goldbach Group erreicht . . . Michi Frank *: Danke. Bis Ende April 2014 bleibt vorerst ja noch Klaus Kappeler CEO der Goldbach Group. Das gibt mir genügend Zeit, mich auf diese anspruchsvolle Aufgabe vorzubereiten. Nach stetiger Karriere-Pflege erreichen Sie nunmehr im Steilpass den «Peak». Ich kann mich nicht erinnern, meine «Karriere gepflegt» zu haben, wie Sie das nennen. Hingegen nahm ich interessante Aufgaben schon immer als spannende Herausforderung wahr, weshalb ich mich stets mit hohem Engagement damit identifizieren konnte. Im Laufe der Jahre erweiterte sich mein Aufgabenkreis dann quasi organisch, der Verantwortungsbereich wuchs kontinuierlich. Jetzt bereite ich mich auf eine neue Funktion vor, auf welche ich mich sehr freue. Bitte erläutern Sie kurz den Unterschied und die Synergien zwischen Goldbach Group und der IP Multimedia AG. Ist Goldbach Media ganz einfach die Dachgesellschaft der Vermarkterin elektronischer Werbung IP Multimedia in der Schweiz? Nein, wir haben die IP Multimedia (Schweiz) AG in Goldbach Media (Switzerland) AG umbenannt.Schon vor einigen Jahren haben wir die diversen Geschäftsfelder unseres Unternehmens unter die Marke «Goldbach» gesetzt. Goldbach steht für Werbung in elektronischen, interaktiven und mobilen Medien. Dank dieser namentlichen Vereinheitlichung ist es gleichermassen für Kunden, Agenturen und Investoren klar, wofür wir stehen. Diese Strategie ist vom einschlägigen Markt übrigens gut aufgenommen worden und hat sich bestens bewährt. Blenden wir kurz zurück: Das erste elektronische Werbefenster wurde 1993 eingeführt, die erste digitale Werbefläche 2007. Ihr umfassendes Angebot in sämtlichen Bereichen elektronischer Werbung ist breiter denn je aufgestellt . . . . . . und dies ist nicht nur gut, sondern gar zwingend erforderlich, wenn wir im Markt erfolgreich bleiben wollen. Kunden wünschen Marken und Produkte zu kommunizieren und zu bewerben. Sie nutzen dazu verschiedene Medien, die zu ihrem spezifischen Angebot passen. Deshalb ist es wichtig, in uns einen Kompetenzpartner vorzufinden, der über alle Medien Bescheid weiss und die immer knapper zur Verfügung stehenden Werbegelder optimal einsetzt.


UNTERNEHMEN I ZH KMU

Information» Stichwort «AdScreens»: Diese haben mit den bei Nutzern von «ipads» und Smartphones mittlerweile unbeliebt gewordenen «pop up’s» zu tun? Die perfekte Werbeform existiert noch nicht, wir sind diesbezüglich alle weiterhin Suchende. Einleuchtend ist, dass die Konsumenten Werbung schätzen, wenn immer sie diese zum richtigen Zeitpunkt über das passende Medium zugespielt erhalten. Werbung ist ja immer auch Information und trägt heute mehr denn je dazu bei, den für den Konsumenten und Nutzer oftmals unübersichtlich gewordenen Markt an Anbietern einigermassen transparent zu halten. Der «Goldbach Guide» für elektronische, interaktive und mobile Marketingmassnahmen liefert quasi «real time» Zahlen und Fakten aus der Welt der elektronischen Medien. Richtig, und dieser enthält neben aktuellsten Daten in den Bereichen TV, Radio und Adscreen auch neueste Informationen über Internet-TV, Performance-Marketing, InGame-Werbung, Mobile Marketing und einiges mehr. Intermediavergleich, Informations-Quellen, Forschungsdaten und Studien helfen zudem, spezifisch jeweils das optimale Medium einzusetzen. Während der von der Goldbach Group initierte Goldbach Electronic Media Index aufgrund der von Media Focus monatlich erfassten und publizierten Daten permanent den Werbedruck im Gesamtmarkt analysiert und wiedergibt. In einem zweistufigen Verfahren wird hierbei die monatliche Saisonalität aus den Zeitreihen für Kunden und Agenturen herausgefiltert. In der Kurzzeitbetrachtung werden jeweils die zwölf vergangenen Monate der elektronischen Medien TV, Radio, Internet, Teletext und AdScreen aufgezeigt. Was hat es mit der «crossdigitalen Vermarktungsstrategie» der Goldbach Group auf sich? Die Goldbach Group steht seit ihrer Gründung vor über zehn Jahren für crossmediale Werbung. Die ursprünglich klassischen und analogen Medien wie Radio und TV sind seit einigen Jahren mit digitalen und Online-Medien ergänzt und ständig erweitert worden. Heute beschäftigen wir uns stark mit der Kommunikation auf unterschiedlichsten Bildschirmen wie Smartphones und «i-pads», die wir alle täglich nutzen. Werbung dort zu platzieren, ist erneut zu einer ganz neuen Herausforderung geworden. Der inzwischen zur Institution gewordene Goldbach Award hat damit zu tun, dass . . . . . . die Awards, die Goldbach jedes Jahr neu vergibt, inzwischen eine lange Tradition haben. Geschaffen wurden diese, um der Branche eine Plattform zu bieten, wo innovative und herausragende Leistungen in der werblichen Kommunikation über die Branche hinaus einem breiteren Publikum gezeigt werden. Die Verleihung dieser Awards gehört zu den Höhepunkten des Goldbach-Jahres!

Der «Electronic Footprint» hingegen gibt Auskunft über das Nutzverhalten in den elektronischen Medien und zeigt auf Basis von jährlich mehreren Befragungswellen kurzfristige Veränderungen im Werbeverhalten auf. Unser «Electronic Footprint» kann damit neue Erkenntnisse für Werbekonzepte, taktische Massnahmen und ebenso die crossmediale Vernetzung der Medien liefern. Denn für Werber ist es permanent wichtig zu wissen, in welchem Umfeld sich Nutzer auf welche Art bewegen, da sich deren Gewohnheiten ständig ändern. Wie kürzlich den Medien zu entnehmen war, wird die Goldbach Group bald eine eigene Settop-Box für die Internet-TV-Plattform Wilmaa präsentieren. Zwar lässt sich Wilmaa auch ohne Zusatzgeräte nutzen. Aber erst die Settop-Box verschafft Wilmaa den prominenten Platz auf dem Fernseh-Couch-Tisch. * Michi Frank - designierter CEO der Goldbach Media Group

KARRIERE-PROFIL VON MICHI FRANK Der 45-jährige Top-Manager war von 1987 bis 1994 bei Publicitas, beim Tages-Anzeiger und bei Cash als Key Account Manager und Verkaufsleiter Printmedien aktiv. In der Zeit zwischen 1994 und 2000 dann Geschäftsführer von Belcom für Radio 24 und TeleZüri, bzw. Tele 24. 2001 bis 2011 war er als CEO von Goldbach Media Schweiz tätig, seit 2007 Chief Sales Officer der Goldbach Group sowie Stellvertreter von Klaus Kappeler. 2011 folgte die Funktion als Leiter der Business Line Media, 2012 der Region West, ab 29. April 2014 CEO.

Nr. 2

l 2013 l 21


22

l Nr. 2 l 2013

ZH KMU I ENERGIE

Auf die Finger geschaut Erdgas Zürich bietet auch Biogas an. Es hat die gleichen Qualitäten wie Erdgas, wird aber vorwiegend aus organischen Abfällen hergestellt. Damit gilt es als beinahe CO2 -neutral – es wird bei der Verbrennung nicht mehr CO2 in die Luft geblasen, als vorher gebunden worden ist.

TEXT NENA WEIBEL

Fotos: zVg

Abfälle werden immer mehr zu einer wichtigen Ressource. Was die Kehrrichtverbrennungsanlagen vorgemacht haben – die Gewinnung von Energie aus Abfällen -, hat nun auch in der Gasversorgung Einzug gehalten. So bietet Erdgas Zürich seinen Kunden auch Biogas an. Dabei ist Biogas eine qualitativ gleichwertige Ergänzung oder sogar ein Ersatz für Erdgas.

Keine Konkurrenz zu Nahrungsmitteln Die Herstellung von Biogas ähnelt den Prozessen, die einst in der Natur bei der Bildung des Erdgases abgelaufen sind – nur, dass sie viel schneller ablaufen. Wofür die Natur Millionen Jahre gebraucht hat, sind nun noch ein paar Tage nötig. Ausgangspunkt sind Grünabfälle. Diese stammen zu 75 Prozent aus der landwirtschaftlichen und der ge-

Anzeige

Jetzt Biogas auch online bestellen Unser LMJNBGSFVOEMJDIFT Biogas ist in 3 Varianten erhältlich: Erdgas mit einem Anteil von t

5% und 20% oder

t 100%

Biogas

www.erdgaszuerich.ch/online-shop

Mit Biogas heizen – für unsere Umwelt


Anzeige

Das fliegende Klassenzimmer von Flying Teachers

werblichen Produktion, zu 14 Prozent aus Gartenabfällen, Haushaltsabfällen und Kßchenresten und zu 11 Prozent aus Klärschlamm aus Abwasserreinigungsanlagen. Da die Biogasproduktion einzig auf Abfälle zurßckgreift, besteht keine Konkurrenz etwa zur Produktion von Nahrungsmitteln, anders als bei den umstrittenen Biotreibstoffen. Aufbereitetes Gas in Erdgasqualität Die Abfälle werden vergoren. Das dabei entstehende Gas hat bereits einen Anteil von 60 Prozent Methan. Das farbund geruchlose, aber brennbare Gas, das aus Kohlenstoff und Wasserstoff besteht, ist ein Hauptbestandteil von Erdgas, muss aber noch angereichert werden. Bei einem Methananteil von mindestens 96 Prozent erreicht das Biogas dann Erdgasqualität. Derzeit bereitet Erdgas Zßrich das Biogas in zwei Anlagen in Meilen und Volketswil auf. Im WerdhÜlzli in Zßrich wird derzeit die grÜsste Biogas-Aufbereitungsanlage der Schweiz errichtet; Erdgas Zßrich ist daran massgeblich beteiligt. Bestehende Infrastruktur nutzbar Aufgrund der gleichen Qualität kann bei der Verteilung des Biogases an die Kunden auf die gleiche Infrastruktur zurßckgegriffen werden: Biogas kann in die gleichen Leitungen eingespiesen werden und mischt sich dort mit dem Erdgas. Fßr den Kunden ist das ein ganz ähnlicher Vorgang wie bei dem Bezug von erneuerbarem Strom von seinem Stromerzeuger. Wie aus der Steckdose ganz normaler Strom fliesst, der Kunde aber erneuerbaren Strom zahlt, so kommt aus der Gasleitung ganz normales Gas. Allerdings fÜrdert der Kunde mit dem Kauf von Biogas die Herstellung von erneuerbarem Gas. Der Vorgang wird vom Bund genau ßberwacht: Das Biogas, das der Kunde bezahlt, wird auch tatsächlich hergestellt. CO2-neutraler Kreislauf Bei der Verbrennung von Biogas wird genauso viel CO2 freigesetzt wie bei der Verbrennung von Erdgas. Anders als beim fossilen Erdgas aber gilt Biogas als beinahe CO2-neutral. Und zwar mit gutem Grund: Es wird nicht mehr CO2 freigesetzt, als der Rohstoff einst bei seinem Wachstum mittels Photosynthese gebunden hat. Die Grßnabfälle, die in Zßrichs Gärten im Sommer CO2 gebunden haben, kÜnnen im Herbst zu Biogas verarbeitet und im Winter zum Heizen verwendet werden. Wenn im nächsten Sommer die gleichen Gärten wieder CO2 binden, dann ist der Kreislauf geschlossen.

– Unterrichtet in der ganzen Schweiz, Ăźberall berall dort, wo es keine Sprachschulen gibt. Sie wählen den Ort, die Zeit und den Inhalt des Unterrichts – Istt spezialisiert auf die Weiterbildung von Firmenmitarbeitern – Entwickelt Ausbildungsprogramme fĂźr Unternehmen – Ăœbernimmt die gesamte Administration – Bietet Vorbereitung auf anerkannte Zertifikate und Diplome – Setzt Course Management Systeme und Online-Hilfsmittel ein – Ist ISO 9001- und EduQua-zertifiziert – Flying Teachers ist fĂźr viele Firmen Garant fĂźr eine professionelle, engagierte und flexible Sprachbildung Flying Teachers in Ihrer Firma, bei uns oder wo immer Sie wollen Flying Teachers, Universitätstrasse 86, 8006 ZĂźrich, Tel. 044 350 33 44, office@flyingteachers.com, www.flyingteachers.com

Berufsorientierte Weiterbildung Informationsabend Dienstag, 18. Juni, 18.00 Uhr Management und Kommunikation Kommunikation Mediation und kulturelle Vielfalt .BOBHFNFOU /POQSPmU 0SHBOJTBUJPOFO &JEH '" 'Ă ISVOHTGBDIGSBV NBOO 47' -FBEFSTIJQ 47' Projektmanagement 1FSTQFLUJWFO JO EFS 'BNJMJFOQIBTF Marketing und PR 5FYUFS JO NJU FJEH 'BDIBVTXFJT &JEH '" 13 'BDIGSBV NBOO +PVSOBMJTNVT

Informatik und digitale Medien *OGPSNBUJL "OXFOEFS JO * C[X ** 4*; 8FC 1VCMJTIJOH &# ;Ă SJDI % 7JTVBMJTJFSVOH VOE "OJNBUJPO 7JEFP 'PUPHSBmF Deutsche Sprache und Text %FVUTDIEJQMPN ;Ă SDIFS )BOEFMTLBNNFS -JUFSBSJTDIFT 4DISFJCFO Deutsch als Zweitsprache UFMD %FVUTDI (PFUIF ;FSUJmLBUF

Didaktik und Bildungsmanagement #BTJTLVST GĂ S #FSVGTCJMEOFS JOOFO 47&# ;FSUJmLBU &JEH '" "VTCJMEFS JO "VTCJMEVOHTMFJUFS JO NJU FJEH %JQMPN Software-Entwicklung, Betriebssysteme 8FC1SPHSBNNFS 1)1 1SPHSBNNFS 0$1+1 -JOVY 4ZTUFNBENJOJTUSBUJPO -1*$

Cambridge-Diplome 1SFMJNJOBSZ &OHMJTI 5FTU 'JSTU $FSUJmDBUF JO &OHMJTI $FSUJmDBUF JO "EWBODFE &OHMJTI $FSUJmDBUF JO 1SPmDJFODZ PG &OHMJTI #VTJOFTT %JQMPNF *-&$ # $ Weitere Sprachdiplome %&-' " o # VOE %'1 # # $FMJ # # %JQMPNB EF &TQBĂ—PM # #

EB ZĂźrich Kantonale Berufsschule fĂźr Weiterbildung w Riesbachstrasse 11, 8008 ZĂźrich Telefon 0842 843 844, www.eb-zuerich.ch


24

l Nr. 2 l 2013

ZH KMU I KULTUR

Oper unter Sternen Der Seequai in Pfäffikon verwandelt sich im August in das alte Ägypten. Unter freiem Himmel verfolgen die Besucher die Oper Aida. Eine Geschichte über eine tragische Liebe und Treue zum Vaterland.

TEXT UND INTERVIEW SALOME KERN

Es ist heiss. Die Sonne brennt vom Himmel. Im glühenden Wüstensand stehen Pyramiden, die Gräber der Könige. Wir befinden uns im alten Ägypten, zur Zeit der Pharaonen. Im Zentrum der Geschichte steht Aida, die Tochter des äthiopischen Königs. Verschleppt und zu Sklavenarbeit gezwungen, erträgt die nubische Prinzessin ihr Schicksal aus Liebe zu Ramades. Äthiopien greift Ägypten an, um Aida zu befreien. Ramades stellt sich zur Wahl zum Kriegsführer. Er ist zuversichtlich, dass der König ihm bei einem Sieg die Heirat seiner heimlichen Geliebten Aida erlaubt. Aber auch die Tochter des Pharao, Amneris, liebt Ramades.

Sie erzählt Aida, der Feldherr wäre in der Schlacht gefallen und entlockt ihr so das Liebesgeheimnis. Im zweiten Akt besiegen die Ägypter die Nubier. Zu den Gefangenen gehört auch Amonasro, der äthiopische König, aber unerkannt. Ramades erhält von Pharao einen Wunsch frei, er wünscht sich die Freiheit der Nubier – anstatt wie der König erwartete die Hand seiner Tochter Amneris. Der Pharao lässt die Nubier – bis auf Adia und ihren Vater – frei und verkündet die Hochzeit Ramades und Amneris. Der dritte Akt beginnt am Nilufer. Es ist Nacht, im Hintergrund erhebt sich der mächtige Isistempel. Aida und


KULTUR I ZH KMU

Nr. 2

l 2013 l 25

«ES IST EIN RIESIGES SCHAUSPIEL» Wieso haben Sie sich für Aida entschieden? George Egloff *: Unser künstlerischer Leiter Sergio Fontana hat diese Oper vorgeschlagen. Es treffen zwei Jubiläen auf einander. 2013 ist «200Jahre-Verdi» und am 7. August vor 100 Jahren wurde Aida zum ersten Mal in der Arena di Verona aufgeführt. Ich habe eine klassische Aufführung in New York gesehen. Aida ist eine der schwierigsten Opern für die Musiker. Es ist ein riesiges Schauspiel mit einem grossartigen Bühnenbild und vielen Statisten.

der Produktion involviert. Die Koordination benötigt eine genaue Planung. Wurden die Kostüme und das Bühnenbild ausschliesslich für diese Inszenierung hergestellt? Genau. Die gesamte Produktion wird neu aufgegleist. Die Kostüme und das Bühnenbild werden in Catania, einer Stadt in Sizilien, hergestellt.

Wird die Oper noch an weiteren Orten aufgeführt? Nein, die Inszenierung findet nur auf der Seebühne am Pfäffikersee statt. Wie lange dauert die Vorbereitung? Im August sind sieben AufführungsWir haben die Bewilligung im August tage und die Generalprobe geplant. 2011 erhalten. Seit dem 1. Dezember Wir erwarten rund 4000 Besucher pro 2011 sind wir nun ain der VorAufführungsdatum. Ende Juli finden bereitungsphase. Über 200 Künstler in der reformierten Kirche Pfäffikon und mehr als 300 Helfer sind bei zudem Solistenkonzerte statt.

Und wenn es regnet? Es stehen vier Verschiebungsdaten bei schlechtem Wetter fest. Wenn es dann auch regnet, erhalten die Besucher die Tickets zurückerstattet. Sie hoffen also auf gutes Wetter. Wir vertrauen auf die Muotathaler Wetterfrösche. Sie haben den heissesten Sommer seit 2003 prophezeit. Die Oper spielt mitten im Naturschutzgebiet. Was heisst das für Sie? Für uns sind damit grosse Herausforderungen verbunden. Wir achten auf einen sanften Umgang mit der Umgebung. Unser Ziel ist, dass 80 Prozent der Besucher mit dem öffentlichen Verkehr anreisen, deshalb ist das Zugbillet im ganzen Kanton Zürich im Ticket inbegriffen. Was an Abfall ent-

Radames treffen sich heimlich. Ihr Vater bittet sie aus Vaterlandsliebe, Radames zu fragen, welchen Weg die ägyptischen Truppen wählen, um in Äthiopien einzufallen. Hin- und hergerissen zwischen der Treue zum Vaterland und der Liebe zu Radames weigert sie sich. Als sie auf ihren Geliebten trifft, bittet sie ihn gemeinsam zu fliehen. Radames verrät ihr einen Geheimweg, den die Ägypter nicht bewachen. Er ahnt nicht, dass Aidas Vater die beiden belauscht. Die Geschichte nimmt einen tragischen Verlauf. Altes Ägypten in Pfäffikon Giuseppe Verdis Oper ist ein Stück über eine unglückliche Liebe gepaart mit Schicksalsschlägen. 2013 ist das zweihundertste Geburtsjahr des italienischen Komponisten. Aida gilt als sein Meisterstück und ist eine der meistgespielten Opern. Uraufgeführt wurde das Stück am 24. Dezember 1871 in Kairo. In einer ganz anderen Umgebung spielt Aida in der Schweiz. Mitte August wird der Pfäffikersee in das alte Ägypten verwandelt. Die Zuschauer sitzen unter freiem Himmel am Seequai und können von dort mit dem Liebespaar auf der Seebühne mitfiebern. In die Produktion sind über 200 Solisten, Musiker und Sänger involviert. Das Festival La Perla findet 2013 zum ersten Mal statt. Ziel ist, alle zwei Jahre eine Oper zu inszenieren. Am

steht, soll für wiederverwendbare Energie verwendet werden. Wir möchten eine möglichst klimaneutrale Veranstaltung und gleichen die Emissionen mit einem myclimate-Klimaschutzprojekt aus. *George Egloff ist Geschäftsführer des Festivals La Perla.

Pfäffikersee soll das grösste KlassikOpenair der Deutschschweiz stattfinden. Mitten im Naturschutzgebiet tauchen die Zuschauer in eine andere Welt ein. Die Veranstalter möchten ein kleines Verona in der Deutschschweiz schaffen – nach Vorbild der italienischen Provinz mit dem berühmten Amphitheater. In der Arena di Verona wurde am 7. August 1913 zum ersten Mal Aida gespielt. Mitwirkende aus allen Ländern Künstlerischer Leiter des Festivals La Perla ist Sergio Fontana. Der Tessiner war Mitbegründer und künstlerischer Leiter des Alpengala-Festivals in Wengen und Gstaad und der Opern-Festspiele in Avenches. Allein für Avenches hat er bis 2010 zwanzig Opern geleitet. Die Veranstalter haben Pier Francesco Maestrini als Regisseur verpflichtet. Der Italiener war seit seinem Debüt 1993 in Tokio bei über 70 Inszenierungen dabei. Eine der Solistinnen ist Noëmi Nadelmann als Aida. Die Sopranistin stammt aus einer Zürcher Künstlerfamilie. Die Künstler stammen aus den verschiedensten Ländern. Von Argentinien über Bulgarien bis Polen. Den tänzerischen Part übernimmt die Kompanie Balletto di Milano. Die Gruppe tourt bereits seit 30 Jahren durch die Welt. Die Tänzer werden akkurat aus den besten Schulen und Akademien selektioniert. Agnese Omodei Salè ist zuständig für die Choreografie.

AIDA – GIUSEPPE VERDI Festival La Perla, 9. bis 18. August, 20.15 Uhr, Seebühne Pfäffikersee, www.festival-la-perla.ch


26

l Nr. 2 l 2013

ZH KMU I KULTUR

KUNSTHAUS ZÜRICH

KUNSTMUSEUM WINTERTHUR

CARL BURCKHARDTS «VENUS»

GRATULATION ZUM 100. GEBURTSTAG

Das Kunsthaus Zürich erhält ein Werk des Bildhauers Carl Burckhardt geschenkt und widmet ihm vom 23. April bis 4. August eine kleine Ausstellung. Spenderin ist die Stiftung Sophie und Karl Binding, es handelt sich um die Marmor-Skulptur «Venus». Die üppige Dame aus farbigem Marmor steht im Böcklin-Saal. Der junge Carl Burckhardt (1878-1923) wollte seine Statue im Basler Museum aufgestellt sehen, aber seine Hoffnung erfüllte sich nicht. Schliesslich erwarb der Arzt Theophil Dieterle das Werk von seinem ehemaligen Schulkameraden. Die «Venus» war das Ergebnis fünfjähriger Arbeit, bevor sie 1910 ein erstes Mal als Leihgabe ins Kunsthaus gelangte. Dann kam die Zeit, als «Jugenstil« verpönt war und die Skulptur verschwand aus der Öffentlichkeit, um 1967 wieder ins Kunsthaus zurückzufinden. Anlässlich

Am 13. April feiert der Galerieverein, Freunde des Kunstmuseums Winterthur, seinen 100. Geburtstag. Vom 14. April bis 28. Juli 2013 gibt es dazu eine Ausstellung. Die vom Galerieverein erworbenen Hauptwerke sind im Rahmen der Sammlung zu sehen und besonders gekennzeichnet. In der

Jubiläumsausstellung ist eine Auswahl weiterer Bilder und Skulpturen vereint. Der erste Saal befasst sich mit Werken aus dem 19. Jahrhundert, der Folgesaal zeigt Werke aus der Nachkriegszeit von Morandi bis Richter. Im Kabinett sind zusätzlich Zeichnungen von so unterschiedlichen

Künstlern wie Steinlen, Giovanni Giacometti, Soutter und Dubuffet ausgestellt. Für das Jubiläum wurde speziell eine Aussenskulptur Footfall des englischen Künstlers Richard Deacon in Auftrag gegeben. Jubiläumsschrift «100 Jahre Galerieverein, Freunde des Kunstmuseums Winterthur», CHF 30.–.

S TA D TA R C H I V Z Ü R I C H

RECHTMÄSSIGE TOCHTER Die Venus in der Eröffnungsausstellung im Kunsthaus Zürich, 1910 . Foto: Kunsthaus Zürich des 50. Geburtstages der Stiftung ging die bisherige Dauerleihgabe nun in den Besitz des Kunsthauses über. Präsentiert werden insgesamt 14 Skulpturen, Zeichnungen und Gemälde Carl Burckhardts. «Venus:.Carl Burckhardt und das Kunsthaus». Verlag Scheidegger & Spiess. Im Kunsthaus-Shop erhältlich.

Die Ausstellung «Aufrecht und konsequent – Wagners Schweizer Enkel und Bayreuth» dauert noch bis zum 7. September. Es geht um das Lebensbild des Franz Wilhelm Beidler, eines Schweizer Dirigenten, der 1900 die nicht legitimierte Tochter von Richard und Cosima Wagner, Isolde, heiratete. Ein Jahr später wurde der erste Enkel der Wagners geboren. 1914 verlor Isolde einen VaterschaftsProzess, um als rechtmässige Tochter des Kompo-

nisten anerkannt zu werden. Beidler ging 1921 nach Berlin, heiratete erneut und erlebte die Weimarer Republik als aktiver Sozialist. 1934 emigrierte er nach Zürich, weil seine zweite Frau Jüdin war. Als Sekretär des Schweizerischen Schriftsteller-Vereins prägte er dessen Geschichte bis ins Jahr 1971. Das Buch und die Ausstellung sind in Zusammenarbeit mit der Stadt Bayreuth entstanden.

Wagners uneheliche Tochter Isolde mit Sohn Franz Wilhelm und Ehemann Franz Philipp Beidler in Bayreuth. (Fotomontage mit Bild Wagners im Hintergrund, ca. 1905)

LANDESMUSEUM ZÜRICH

DISKRETE ART DER TRAUER

Bus Crash, Sierre (Single), Keystone, verschiedene Zeitungen. © Laurent Gilliéron, Swiss Press Photo

«Swiss Press Photo 13» versammelt vom 19. April bis 30. Juni 2013 die besten Schweizer Pressebilder des vergangenen Jahres. Laurent Gilliéron gewinnt mit seiner Serie zum Busunglück im Wallis den diesjährigen Hauptpreis. Er dokumentiert auf diskrete Art die Trauer nach dem tragischen Ereignis, insgesamt haben 175 Fotografinnen und Fotografen 2 825 Bilder eingereicht. Die Schau

im Landesmuseum Zürich zeigt die Arbeiten von rund 90 Fotografen zu den Themen Aktualität, Alltag und Umwelt, Sport, Kunst und Kultur sowie Ausland. Die Fondation Reinhardt von Graffenried fördert seit 1991 mit ihrem Wettbewerb die Schweizer Pressefotografie. Eine Publikation dazu ist im Benteli-Verlag erschienen (d/f/i/e) und kostet CHF 25.– ISBN 978-3-7165-1773-4

GRAPHISCHE SAMMLUNG DER ETH ZÜRICH

ÜBERLEBENSGROSSE PORTRÄTS Bis zum 28. Juni lautet das Ausstellungsthema «Markante Köpfe. Anton van Dyck und sein illustrer Kreis im Porträt». Der niederländische Künstler (1599-1641) ist durch seine grossformatigen, teilweise überlebensgrossen Porträts in die Kunstgeschichte eingegangen. Er war aber auch bekannt für seine Iconographia, gedruckte Bildnisse, Porträts von über hundert berühmten Zeitgenossen. Dank der grosszügigen Schenkung des Zürcher Bankiers Heinrich Schulthess-von Meiss (18131898) besitzt die Graphische Sammlung äusserst seltene Probedrucke, aber auch Blätter der ersten Inconographia-Gesamtausgabe des Verlegers Marten van den Enden, der mit dem Künstler eng zusammengearbeitet hatte. Bereits als junger Mann trat Anton van Dyck in die Werkstätten des bedeu-

Paulus Pontius, 1630/40 adierung und Kaltnadel

tenden flämischen Malers Peter Paul Rubens ein. Die Anfänge und der Entstehungsablauf der Iconographia liest sich wie eine Abenteuergeschichte mit zahlreichen bis heute ungelösten Fragen. Am 10. Juni Van Dyck et Velàsquez: Chemins dirigents (Mayte Garcia Julliard,

Musée d’art et d’histoire, Genève, Führung auf Französisch) 17. Juni Künstler arbeiten für Künstler: Rubens, van Dyck und ihre Stecher (Sandra Gugger). Zur Ausstellung erscheint eine Publikation von Carme RodriguezPàmias, Schwabe Verlag, Basel, CHF 20.–, ISBN 978-3-7965-2931-3


NETZWERKE I ZH KMU

Nr. 2

l 2013 l 27

Zwischen Wirtschaft, Politik und Innovationen Der Efficiency Club Zürich wurde 1936 gegründet. Den Anstoss dazu gab ein Vortrag von Herbert N. Casson zu dem die Zürcher Handelskammer eingeladen hatte. Der Club ist politisch und konfessionell neutral, ohne jedoch die Auseinandersetzung mit politischen Themen auszulassen.

VON FABIA BERNET

«Efficiency bedeutet Lebenstüchtigkeit, verstanden als harmonisches Streben nach optimalen Leistungen mit einem möglichst geringen, aber konzentrierten Einsatz von Kraft, Mitteln und Zeit, bei gleichzeitiger Förderung der Lebensfreude bei sich selbst und seinen Mitmenschen», sagte Herbert N. Casson und umfasst damit die ganze Erfolgsphilosophie des Efficiency Clubs. Inwiefern unterscheidet sich der Efficiency Club von einem Rotary- oder Lions-Club? Guido Persterer: Da gibt es eine ganze Menge von Unterscheidungen: Der Efficiency Club Zürich ist mit seinen 1‘500 Mitgliedern in der Stadt Zürich einer der grössten Wirtschaftsclubs ohne verbindliche Auflagen in der Schweiz. Er steht allen an Wirtschaft, Politik, Unternehmensphilosophie, Kultur und geistigen Innovationen Interessierten offen. Die in fortlaufender Reihenfolge gebotenen Anlässe sind vorwiegend Referate und Gesprächsrunden von prominenten Persönlichkeiten aus dem öffentlichen Leben. Das anspruchsvolle Niveau garantiert eine stets hohe Beteiligung der Zuhörerschaft. In den sich den Vorträgen anschliessenden Diskussionen kann sich jeder zu Wort melden. Zudem gibt es die Gelegenheit, sich bei geselligen Nachtessen mit den Referenten persönlich ins Gespräch zu kommen. Der Efficiency Club bietet bei all seinen Veranstaltungen eine optimale Plattform für ein sinnvolles Networking. Auch Reisen mit kulturellem und unternehmerischen Hintergrund sowie Besichtigungen in Firmen dienen gesellschaftlichen und geschäftlichen Verbindungen. Themenspezifische Untergruppen mit maximal zehn bis 30 Mitgliedern offerieren zusätzliche Begegnungen, die auf Weiterbildung und / oder Freundschaftspflege ausgerichtet sind. Wer ist Mitglied bei Ihnen? Lässt sich da ein bestimmter Trend erkennen (Bevölkerungsschicht, Berufsgruppe etc.)? Die Mitglieder des Efficiency Clubs pflegen einen kommunikativen, aufgeschlossenen und bildungswilligen Umgang miteinander. Sie kommen aus unterschiedlichen Geschäftsund Arbeitsbereichen. Ob Geschäftsführer, Unternehmer, Jurist, Banker, Politiker oder Angestellter – natürlich auch in der weiblichen Form – sie alle eint das Interesse an aktuellen Ideen und Meinungen. Die Anforderungen werden mit Aufmerksamkeit wahrgenommen und diskutiert. Ich möchte mich gerne bewerben. Gibt es nun ein Aufnahmeverfahren oder Aufnahmekriterien? Wer sich für den Efficiency Club als neues Mitglied bewerben möchte, ist herzlich willkommen. Er oder Sie bedarf

Guido Persterer ist Präsident des Efficiency Club Zürich.

der Empfehlung zweier «Göttis», die bereits Mitglieder sind. Diese formale Aufnahmeprüfung ist mit Unterstützung des Sekretariats leicht zu bewältigen. Als Mitglied verpflichtet man sich, den gegebenen Statuten als verantwortungsbewusster Bürger zum Nutzen der Gemeinschaft vollauf Genüge zu tun. Was darf ich als Mitglied vom Efficiency Club erwarten? Als eingeschriebenes Mitglied haben Sie die Möglichkeit, an allen offerierten Veranstaltungen, gesellschaftlichen Anlässen, Exkursionen,

Foto: zVg

Festen und Diskussionsrunden teilzunehmen. Sie haben die wirklich einzigartige Gelegenheit, mit den Referenten beim Nachtessen zusammenzusitzen. Wenn Sie sich zudem noch in den «Erfa-Gruppen» (Anm. d. Red.: Erfahrungsaustauschgruppe) engagieren möchten, so lassen sich Ihre Beziehungsnetze auf einer sehr freundschaftlichen Basis intensivieren. Im Miteinander von Interesse, Sympathie und Engagement kommt der eigenen teamorientierten Persönlichkeit grösstmögliche Bedeutung zu. www.efficiency.ch


28

l Nr. 2 l 2013

ZH KMU I PROMOTION

Vom Inserat ins Netz Seit über 125 Jahren befasst sich die Publicitas AG mit der Vermittlung und Vermarktung von Anzeigen für die Schweizer Presse. Sie hat die Zeichen der Zeit erkannt, gegen sechs Millionen Menschen sind quasi permanent online und prominente Websites oder das soziale Netzwerk bieten hervorragende Möglichkeiten, Neukunden zu vernünftigem Budgeteinsatz zu gewinnen. INTERVIEW PETER BLATTNER

Herr Baumberger, KMU planen ihre Werbung und müssen sich zwischen Directmarketing, Printwerbung und anderem entscheiden, für alles aber reicht das Budget nicht. Was können Sie mit ad4maxGEO einem solchen Kunden bieten? Patrick Baumberger: Wir können ihm ein klares Leistungsversprechen abgeben. Die KMU stehen vor der ständigen und schwierigen Herausforderung, neue Kunden zu gewinnen. Da gilt es, die fast grenzenlosen digitalen Möglichkeiten zu nutzen, um das Geschäft anzukurbeln. Es lässt sich mehr verkaufen, wenn im übertragenen Sinn die »Ladenöffnungszeiten» länger sind – denn gesurft wird zu jeder Tages- und Wochenzeit, 24 Stunden lang! Es soll nicht in Image und Bekanntheitsgrad, sondern eben in Neukunden investiert werden. Was immer der Interessent sucht, das Internet bietet ihm dank entsprechendem Stichwort gezieltes Suchen. Im Internet herrscht immer Hochsaison! Jeder Werbetreibende möchte mit seinen Verkaufsmassnahmen eine möglichst grosse Wirkung erzielen, Erfolg zu messen ist oft schwierig wenn nicht sogar unmöglich, wie sieht das bei Ihren online-Dienstleistungen aus? Wir bieten unseren Kunden ein sogenanntes Echtzeit-Reporting. Da können Sie jederzeit sehen, wie wirtschaftlich wir mit ihrem Budget umgehen, wieviele Besucher sie bereits erhalten haben, Anzahl Werbeeinblendungen etc. Speziell für den Detailhandel oder eShop Betreiber haben wir zudem eine Lösung für gezielte Realisierung von Abverkaufskampagnen wie Aktionen und Coupons. Inklusive Messbarkeit der Einlösequote am Point of Sales. Eine andere Variante ist das Messen von Telefonanrufen oder generierten eMails. Somit kann Beispielsweise eine Garage ihre generierten Probefahrten messen und sehr effizient potenzielle Autokäufer eruieren. Viele KMU haben Mühe mit ihrer eigenen Homepage, können diese Ihnen alles Technische von der Bannerkreation bis zur Aufschaltung überlassen? Unser einzigartiger Service ist es, dass wir dem KMU alles aus einer Hand bieten. Exakt nach den Möglichkeiten des Kunden und abgestimmt auf dessen Ziele. Sei dies im Generieren von potenziellen Kunden und aber auch die Herstellung der notwendigen responsive Landingpage (PC, Mobile, Tablet optimiert) oder gar einer kompletten Website mit eShop. Wie funktioniert eigentlich die Aufteilung in lokal, regional, national? Das ist ein sehr wichtiger Punkt. Der Kunde möchte möglichst keinen Streuverlust und potenzielle Käufer im Einzugsgebiet ansprechen. Dies kann Lokal, je nach Filialstruktur aber auch National sein. Durch unser Targeting-System können wir das sicherstellen, damit der Kunde genau am richtigen Ort und zur richtigen Zeit Wirkung zeigt – nämlich dann

redaktionell, themenaffinen Umfeld platziert. Dabei ist es uns und vor allem unseren Kunden wichtig dass auf die Anzeigen geklickt wird und je mehr Klicks von einer Mediaseite her kommen, desto mehr Werbedruck und Budget wird dort investiert. Ob die Käufer des Kunden eher NZZ- oder Blickleser seien oder nicht, ist hier für uns nicht relevant. Auch einem Bauarbeiter wird eine Luxusuhr verkauft, wenn er sie will.

Patrick Baumberger ist Director von ad4maxGEO.

wenn potenzielle Käufer in der Region nach dem Produkt suchen. Wie führen Sie die Beratung durch, vor allem wenn es um die Gestaltung der aufzuschaltenden Anzeigen, deren Inhalte und Gestaltung geht. Haben Sie Kundenberater? Wir haben im Aussendienst derzeit 20 dezidierte Mitarbeitende und bauen kräftig aus. Zudem stehen unseren Kunden natürlich auch die Publicitas Filialen vor Ort mit Know-how zur Verfügung. Ein spezielles Customer Care Center steht zudem allen Kunden täglich zur Verfügung. Wir bieten nicht nur alles aus einer Hand, sondern auch Top Service. Nehmen wir das Beispiel der Verlagsseiten wie blick.ch, nzz.ch – muss die Werbebotschaft irgendwie zum Image der Seite passen? Also Hochstehendes eher für die NZZ? Dieser Meinung war man früher. Wir bieten ein Netzwerk aller relevanten Top Mediaseiten und erreichen damit über 95% aller Online-Nutzer in der Schweiz. Die speziellen Verkaufsförderungs-Anzeigen werden dabei im

Sie bieten Ihre Dienstleistungen auch im sozialen Netz wie Facebook an. Gibt es nicht viele KMU, die diesen Kanälen kritisch gegenüber stehen? Am Ende des Tages ist es eine Glaubensfrage. Tatsache ist es, dass jeder zweite Schweizer aktiv auf Facebook ist. Die Frage ist also nicht ob dem Kunden Social Media gefällt oder nicht, sondern, dass seine potenziellen Kunden dort sind und wie wir dieses grosse Potenzial nutzen können. Und genau das können wir dem Kunden aufzeigen und auch eine attraktive Lösung anbieten. Sie sagen, dass man schon ab 3 000 Franken jährlich mit dabei sein kann. Was ist da genau inbegriffen? Inbegriffen sind unsere Arbeit, die Medialeistung, die Herstellung der notwendigen Werbemittel, Definition der relevanten Suchbegriffe und natürlich das ständige optimieren der Kampagnen – spricht für den eingesetzten Budgetbetrag und der definierten Laufzeit möglichst viele potenzielle Käufer eruieren. Es gibt kostenpflichtige Zusatzprodukte, die der Kunde natürlich nach seinem Bedürfnis wählen kann. Entscheidend in diesem Modell ist, dass der Kunde ein monatliches Kostendach hat und gleichzeitig jederzeit transparent sieht, was mit seiner Neukundeninvestition geschieht.

P U B L I C I TA S A G Publicitas Digital, ad4maxGEO: Mürtschenstrasse 39, Postfach, 8010 Zürich, Telefon 0800 111 770, www.publicitas.ch/ad4maxgeo


Nr. 2

l 2013 l 29

Anzeige

VZH NEWS I ZH KMU

ABGRENZUNG VON ÜBERSTUNDEN VERBAND ZÜRCHER HANDELSFIRMEN 044 211 40 58 w w w. v z h . c h

Der VZH (Verband Zürcher Handelsfirmen) informiert seine Mitgliedfirmen mit einem monatlich erscheinenden Mitteilungsblatt über personalrechtliche und –politische Themen. Nachfolgend finden Sie einige Ausschnitte aus der aktuellen Ausgabe. Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte direkt an den VZH, Telefon 044 211 40 58.

Überstunden sind von den Stunden eines positiven Gleitzeitsaldos, der im Rahmen einer gleitenden Arbeitszeit vorkommen kann, zu unterscheiden. So das Bundesgericht. Bei der gleitenden Arbeitszeit können Arbeitnehmer in der Regel autonom über ihre tägliche Arbeitszeit bestimmen, wobei natürlich Blockzeiten vorgegeben sind. Sie sind auch dafür verantwortlich, dass ein positiver Gleitzeitsaldo im Laufe einer Kündigungsfrist wieder abgebaut werden kann. Es ist also nicht möglich, Zeit zu «horten». Andernfalls riskiert der Arbeitnehmer, dass am Ende seiner Tätigkeit der positive

Gleitzeitsaldo entschädigungslos entfällt. Wenn allerdings der Arbeitgeber eine Kompensation ausserhalb der Blockzeit nicht akzeptiert, ist nicht mehr von einem positiven Gleitzeitsaldo auszugehen sondern von angeordneten Überstunden.

Arbeitnehmer sind selber dafür verantwortlich, dass ein Gleitzeitsaldo im Laufe einer Kündigungsfrist wieder abgebaut werden kann.

HOME OFFICE Eine Form mobiler Arbeit ist das Home Office. Vorund Nachteile dieser Arbeitslösung sind bekannt und werden eifrig diskutiert, man erinnere sich, dass der Internet-Konzern Yahoo seinen Mitarbeitenden untersagte, von zu Hause aus

zu arbeiten. Es ist empfehlenswert, Home Office in einer individuellen Vereinbarung zu regeln. Eine Versuchsphase drängt sich auf und Fragen des Auslagenersatzes sind zu klären. Unabdingbar ist auch, eine Arbeits- und Ansprechzeit zu vereinba-

ren. Ein Problem stellt oft die Sicherung des Datenschutzes dar. Am 13. Juni 2013 findet der vierte nationale Home Office Day statt. Ideen und Checklisten finden sich auf www.homeofficeday.ch

AbaWeb Treuhand Die fortschrittliche, kundenfreundliche Software-Lösung

Ein Computer mit Windows, Linux oder Mac OS, eine SuisseID und ein Browser genügen – und der Treuhandkunde kann seine Daten bequem via Internet direkt in der ABACUS Finanzbuchhaltungs- oder Lohnsoftware des Treuhänders eingeben.

Home Office sollte individuell geregelt werden. www.abacus.ch

GRENZÜBERSCHREITENDE DIENSTLEISTER Mitarbeitende, die im Auftrag eines Betriebs mit Sitz im EU/EFTA-Raum eine Dienstleistung bis zu maximal 90 Tagen erbringen, sind melde- aber nicht bewilligungspflichtig. Das Parlament hat das Entsendegesetz angepasst. Neben Massnah-

men zur Bekämpfung der Scheinselbständigkeit hat das Parlament auch eine vorgängige Lohnmeldung für ausländische Dienstleistungserbringer beschlossen. Ausländische Arbeitgeber sind neu bei der Entsendung ihrer Mitarbeiter

in die Schweiz verpflichtet, im Rahmen des Meldeverfahrens den in der Schweiz bezahlten Bruttostundenlohn für jeden einzelnen Mitarbeiter anzugeben. Dies soll es den Kontrollorganen ermöglichen, Lohnunterbietung nachzugehen.

Fotos: Bilderbox.de


30

l Nr. 2 l 2013

ZH KMU I ZÜRICH IM BILD

Das Schweizerische Nationalmuseum (Landesmuseum Zürich) wurde 1897 eröffnet. Architekt war der junge Gustav Gull. Er wählte verschiedene historisierende Architekturelemente aus dem Spätmittelalter und der Neuzeit und führte sie zu einem Ganzen zusammen. Am 30. April 2013 erfolgte die Grundsteinlegung für den Erweiterungsbau. www.zürichfoto.ch


Suchen Sie jemanden, der sich um Ihre EDV kßmmert? Zuverlässig und persÜnlich? Dann erfahren Sie mehr unter: www.lindsay.ch

Lindsay AG

Militärstrasse 89 8004 Zßrich 044 260 73 57 carl.mueller@lindsay.ch

Award Corporate CommunicationsÂŽ

| 9. Ausschreibung 2013 Spitzenleistungen in der Kommunikation entstehen durch ganzheitliches Denken und Handeln – und sind eine wesentliche Voraussetzung fßr den Unternehmenserfolg. Ausgezeichnet werden realisierte Projekte, welche von Unternehmen, Agenturen, KMUs, Üffentl. Institutionen und anderen Organisationen erfolgreich umgesetzt worden sind.

Mit Kategorienpreis melden

Jetzt an

m

-CC.co Award ie Zeigen S

3. Award Social Media

Anmeldung: ab sofort. Einreichungsschluss fĂźr die KommuniMCVKQPUMQP\GRVG KUV FGT ,WNK &KG 2TGKUXGTNGKJWPI Ć‚PFGV am 4. September statt. Details und Anmeldeformular: www.Award-CC.com

.

folg Ihren Er

Der Preis fĂźr Integrierte Kommunikation

Sponsoren und Partner: UnternehmerZeitung | news aktuell | Grayling | Canon | Neo Advertising | Papyrus | Agent:media | Social Media Schweiz | persĂśnlich | M&K | KMU-Rundschau | KommunikationsManager | Cominmag | PME Magazine | Bi-Com Alle Details zum Award-CC bequem aufs Smartphone holen. Mit der gratis #RR ‡5JQTVEWV 4GCFGT— FKG 8QTNCIG HQVQITCĆ‚GTGP HĂ˜T K2JQPG #PFTQKF WPF Window Mobile).

Media-Partner

Award Corporate CommunicatonsÂŽ ist eine eingetragene Bild- und Wortmarke.


RENAULT IST SEIT 15 JAHREN EUROPAS NR. 1 DER NUTZFAHRZEUGE. Denn Renault baut praktische und vielseitige Fahrzeuge, die Sie Ihren Bedürfnissen entsprechend ausstatten können. So ist zum Beispiel der Renault Master – auch mit Heckantrieb erhältlich – mit seinen zahllosen Um-, Aus- und Aufbauten jeder Anforderung gewachsen. Und mit einem Verbrauch ab 7.8 l/100 km belegt er erst noch einen Spitzenplatz. Entscheiden Sie sich für Renault Qualität – mit 3 Jahren Herstellergarantie. Mehr Infos auf www.renault.ch.

FR. 4 000.– GESCHENKTE AUSSTATTUNGEN NACH WAHL UND BIS 28% FLOTTENRABATT

BIS

RENAULT GLATTBRUGG

RENAULT ALBISRIEDERPLATZ

Thurgauerstr. 103, 8152 Glattbrugg

Badenerstr. 330, 8004 Zürich

044 809 98 98

044 495 70 20

EUROPAS NUMMER DER NUTZFAHRZEUGE

www. renault-zuerich.ch

Angebot gültig für Geschäftskunden bis 30.06.2013. Geschenkte Ausstattungen beim Kauf eines neuen Renault Nutzfahrzeugs (inkl. Trafic und Master PW), gültig auf Optionen, Zubehör, Serviceverträgen und Umbauten im Gesamtwert von mindestens Fr. 4 000.– (Master), Fr. 3 000.– (Trafic), Fr. 2 000.– (Kangoo Express). Alle Beträge sind exkl. MwSt. Das Angebot ist kumulierbar mit dem Flottenrabatt von 28% (26% bei Kangoo Express). Garantie und Renault Assistance: 36 Mt./100 000 km (was zuerst eintritt). Renault hatte die besten Verkaufszahlen mit 15,5% Marktanteil im Jahr 2012 in Europa.


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.