NR. 3 l 2015
DAS ZÜRCHER UNTERNEHMER-MAGAZIN
VALENTIN LANDMANN
RECHTSSTAAT MIT MÄNGELN
THEMA
UNTERNEHMEN
BUSINESS LUNCH
Digitales Arbeiten Unterwegs
Vom Problem zum Geschäftsmodell
Ein Stück Schweiz
ÂŤEine Bank, mit der wir als KMU festen Boden unter den FĂźssen haben.Âť $TWPQ $WTMJCNVGT 6QDKCU 5EJOKF .KIPQĆƒQT #)
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(Ă&#x2DC;T FKG +PJCDGT WPF )GUEJĂ&#x20AC;HVUHĂ&#x2DC;JTGT FGT .KIPQĆ&#x192;QT #) DKGVGV FKG <Ă&#x2DC;TEJGT Kantonalbank eine solide Basis fĂźr eine langjährige Partnerschaft: Lokale Verankerung, persĂśnliche Kundenbetreuung und einfache Handhabung der Bankgeschäfte in allen Unternehmensphasen.
IRNUHBAR LI K T
Liebe Leserinnen, Liebe Leser Auch Gründer mit den besten Visionen stürzen mit neuen Ideen oft. Etwa jedes dritte Gründungsprojekt endet hierzulande innerhalb der ersten drei Jahre. Für unsere KMU-Zeitung suchen wir Beiträge von Startups, die uns von ihren Erfahrungen berichten. Scheitern kann eine wertvolle Erfahrung sein, denn «auch aus Steinen, die in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen». An was scheitert man als Unternehmer oft und gern? «Fail often and early», schreiben Sie uns wie es Ihnen ergangen ist bis zum 17. Juli an lieb@swissnews.ch.
NEWS 7 Wettbewerb für Startups
IM GESPRÄCH 6 Valentin Landmann: Rechtsstaat mit Mängeln
THEMA 10 12 14 16 18 20 22
Datenaustausch: Mobiles Arbeiten, aber sicher Work Smart: Flexibles Schaffen Transformation von A-Z FabLab: «Mach dein Ding!» Impact Hub: Wir bauen die Zukunft Risikomanagement: Vorsicht ist besser als Nachsicht ERP-Software: «Drum prüfe, wer sich ewig bindet!»
10 –23
Digitales Arbeiten erleichtert flexible Arbeitszeitmodelle (Im Bild der SBB Hauptsitz in Bern).
UNTERNEHMEN 24 Software: Vom Problem zum Geschäftsmodell
MOBIL 28 Toyota Auris: Starker Auftritt
ZÜRCHER PIONIERE 30 Andreas Vollenweider: ektrifizierte Harfe
LIFESTYLE
28
32 Zürcher Weine: Erich Meier, Winzer und Unternehmer
BUSINESS LUNCH 34 Zunfthaus zur Waag: Ein Stück Schweiz
KULTUR 36 Festspiele Zürich: Geld, Macht oder Liebe 37 ArtDock: Erdbeben in der kleinen Wahnwelt
RECHT 39 Inhaberaktionäre: Das Ende der Anonymität
HANDGESTRICKT
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40 Ruedi Stricker: Verkehrssicherheit
BÜCHER 41 Festlokale: Gartenrestaurants in und um Zürich Fotoquellen: zVg (Cover) BilderBox.com (l.o.) SBB (r.o.) zVg, Toyota (r.o.) Keystone (r.m.) zVg / (r.u.)
NETZWERKE 42 Regine Sauter: Anliegen der Wirtschaft 45 VZH: Aufgepasst bei der Abgeltung von Ferienlohn 46 ZÜRICH IM BILD
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IMPRESSUM ZÜRCHER KMU – Das Zürcher Unternehmer-Magazin erscheint im Verlag SWISS BUSINESSPRESS SA, Zürcherstrasse 39, 8952 Schlieren, Zürich, Telefon 044 306 47 00, Fax 044 306 47 11, www.unternehmerzeitung.ch, print@zürcherkmu.ch HERAUSGEBER Remo Kuhn, kuhn@unternehmerzeitung.ch REDAKTION A n n i n a H a l l e r , h a l l e r @ s w i s s n e w s . c h ; S a v e r i o G e n z o l i , g e n z o l i @ s w i s s n e w s . c h ; D o m i n i q u e L i e b , l i e b @ s w i s s n e w s . c h ; P e t e r B l a t t n e r , blattner@unternehmerzeitung.ch; Silvan Buholzer, buholzer@swissnews.ch MARKETING Felix Keller, keller@unternehmer zeitung.ch MITARBEIT AN DIESER AUSGABE Ruedi Stricker, Gabriel Gabriel, Christoph Höinghaus, Michael H. Quade, Uwe Leimstoll, Silja Hänggi, Nicolas Facincani, LAYOUT & PRODUKTION B r u n o S t r u p l e r , s t r u p l e r @ s w i s s n e w s . c h ; A n g e l i n a S o f i a , s o f i a @ s w i s s n e w s . c h Stephan Laug, Hans Strittmatter DRUCK Stämpfli AG, Wölfli strasse 1, 3001 Bern NACHDRUCK Mit schriftlicher Genehmigung des Verlags und detaillierter Quellenangabe © Unternehmer zeitung / SWISS BUSINESSPRESS SA; Ep: Fr. 6.– , Abo: Fr. 30.– TEXT- UND BILDMATERIAL Für unverlangt eingesandtes Text- und Bild material wird keine Haftung übernommen. Im Verlag SWISS BUSINESSPRESS erscheinen ausserdem: UNTERNEHMER ZEITUNG – Fachblatt der Firmeninhaber und -Inhaberinnen in der Deutschschweiz, SWISS CUISINE – Das Fachmagazin der Gehobenen Gastronomie
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Amanda Ammann
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NEWS
Sieger und Finalisten an der letzten Preisverleihung: CALCISCO AG, Saman Tree Technologies AG, SwissLitho AG, BoxRango GmbH, Monolitix AG, Urban Farmers AG Foto: Werner Schlaefli/www.fotoshine.ch
Wettbewerb für Startups Franken zählt der Heuberger Winterthur Jungunternehmerpreis zu berger Stiftung, die seit den begehrtesten, der Lancierung des da best-dotierten Wettbewerbs schon Preisen seiner Art in mancher Firma und der Schweiz. Eine manchem Pionier zum Vorselektion trifft die Erfolg verholfen hat. Organisatorin mit der Institution Startups. Start-ups gesucht ch. Wer die Jury in Mit einer Preissumme einer weiteren Runde von insgesamt 600 000 überzeugen kann,
Ausschreibung für den Heuberger Winterthur Jungunternehmerpreis. Wer das Preisgeld abholen will, kann sich bis zum 30. Juni 2015 bewerben.
Der Heuberger Winterthur Jungunternehmerpreis ist eine hervorragende Plattform, wo sich das Deutschschweizer Jungunternehmertum dem Wirtschaftsstandort präsentieren kann. Die Standort-
förderung Region Winterthur organisiert bereits zum siebten Mal den Wettbewerb für Startups und Unternehmen mit zukunftsweisenden Geschäftsideen. Das Preisgeld stiftet die Robert und Ruth Heu-
hat die Chance auf einen Beitrag von 150 000 Franken (Sieger), beziehungsweise 50 000 Franken (Finalisten), für den Aufbau des eigenen Unternehmens. Hinzu kommt ein kostenloses Coaching der Förderorganisation Genilem Zürich/ Ostschweiz. Voraussetzung für die Bewerberinnen und Bewerber ist, dass sie neuartige und spannende Produkte mit viel Wachstumspotenzial präsentieren oder sich als Urheberinnen und Urheber von vielversprechenden Geschäftsideen beweisen, auch wenn ihr Unternehmen
noch nicht gegründet ist. Zudem setzt der Preis voraus, dass die Siegerinnen und Sieger einen Teil der Gewinnsumme in der Stadt oder Region Winterthur investieren. Die Anmeldefrist läuft noch bis zum 30. Juni 2015. Anfangs September wird eine Fach-Jury zwölf ausgewählte Jungunternehmen auf Herz und Nieren prüfen. Die Finalisten stellen sich dann im September beziehungsweise Oktober der Final-Jury. Die Preisverleihung findet am 10. November 2015 statt. www.jungunternehmer-preis.ch
Körber-Preis 2015
Neue Horizonte in Schlieren
Nicola Spaldin, Professorin für Materialtheorie an der ETH Zürich, erhält den Körber-Preis.
Unter dem Titel Wirtschaft im «Wandel – Wege, Grenzen und Horizonte» laden die Organisatoren der Stadt Schlieren und der Wirtschaftskammer Schlieren zum Tag der Wirtschaft ein.
Mit dem 750 000 Euro dotierten Körber-Preis werden herausragende, in Europa tätige Wissenschaftler ausgezeichnet. Die britische Chemikerin und Materialforscherin Nicola Spaldin hat mit Hilfe von Computermodellen eine neue Klasse von kristallinen Verbindungen entwickelt: Multiferroika sind kristalline chemische Verbindungen, die sowohl auf elektrische als auch auf magnetische Felder reagieren. Multiferroika versprechen jedoch nicht nur die Welt der Computer zu revolutionieren, sondern sind womöglich auch Quelle für weitere Materialneuentwicklungen und Ausgangsstoff
für technologische Neuerungen – von winzigen Motoren in Nanometer-Grösse über hochpräzise Magnetsensoren bis hin zu bei Raumtemperatur funktionierenden Supraleitern. Zukunftspotential Spaldin veröffentlichte im Jahr 2 000 einen bahnbrechenden Artikel, in dem sie theoretisch begründete, warum nur sehr wenige Materialien multiferroische Eigenschaften haben. Dank der theoretischen Grundlagen war sie in der Lage, Computersimulationen zu nutzen, um passende Kristalle für die Forschung masszuschneidern. So bewirkte sie eine Wie-
Nicola Spaldin. Foto ETH Zürich/Giulia Marthaler)
derbelebung der Multiferroika-Forschung, der heute weltweit zahlreiche Materialforscher nachgehen. Nicola Spaldin erhielt bereits zahlreiche renommierte Wissenschaftspreise. Sie ist jedoch nicht nur eine aussergewöhnliche Forscherin, sondern auch eine besonders engagierte Lehrperson. 2014 wurde sie von ihren Studierenden mit der goldenen Eule ausgezeichnet – einem Preis, der für exzellente Lehre an der ETH Zürich steht.
In den letzten drei Jahrzehnten hat sich Schlieren zu einer attraktiven Wohn- und Arbeitsstadt entwickelt. Das Wirtschaftssymposium am Montag 7. September ist ein weiterer Höhepunkt am Schlierefäscht 2015. In den letzten drei Jahrzehnten
hat sich Schlieren zu einer attraktiven Wohn- und Arbeitsstadt entwickelt. Ziel der Veranstaltung ist die Schaffung einer Netzwerkplattform für Unternehmer und Führungskräfte aus Wirtschaft, Gewerbe und Politik sowie die Förderung des Dialogs zwischen Behörden
und Wirtschaft. Unterstützt werden die Organisatoren durch namhafte Sponsoren und Partner. Der Reinerlös geht zugunsten der Behindertenstiftung Solvita. Nutzen Sie die Gelegenheit und vernetzen Sie sich mit anderen Unternehmenden und Geschäftsleuten aus diversen Branchen. Tickets können ab sofort bei ticketino. com bestellt werden. Bis zum 15. Juni gilt der Frühbucherrabatt.
SYMPOSIUM: WIRTSCHAFT IM WANDEL Die Referate und Podiumsdiskussionen finden am Montag, 7. September 2015 im Salmensaal in Schlieren statt. Von 14.00 bis 21.00 Uhr stehen Persönlichkeiten wie alt Bundesrat Adolf Ogi, Hans Hess (Präsident Swissmem), Gabriela
Manser (CEO von Goba AG, Mineralquelle), Christa Rigozzi (Moderatorin), Prof. Dr. Wilhelm Schmid (Bestsellerautor) und Dr. Andreas Geistlich auf der Bühne. Sie nehmen Stellung zu den Herausforderungen, zu Chancen und Risiken und
zeigen ihre Erfolgswege auf. Die Moderatorin Regula Elsener führt durch das Programm. Zwischen den Referaten gibt es kabarettistische Einwände durch das Duo «schön&gut». www.tagder-wirtschaft.ch
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IM GESPRÄCH
«MEIN ZIEL IST NICHT DIE GENERELLE STRAFFREIHEIT VON DELINQUENTEN, SONDERN EIN SACHGERECHTES URTEIL.»
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Rechtsstaat mit Mängeln VA L E N T I N L A N D M A N N Der Milieuanwalt ist brillanter Strafrechtler und umstrittene Persönlichkeit
zugleich. Im Interview spricht er über die Krux der organisierten Kriminalität und über die Grauzone zwischen Moral und Legalität.
INTERVIEW RUEDI STRICKER
Bekannt wurde Valentin Landmann unter anderem durch seine Tätigkeit als Strafverteidiger der Hells Angels. Inzwischen kennt man ihn nicht nur als Anwalt, sondern auch als erfolgreichen Buchautor. Herr Landmann, in den Augen vieler Zeitgenossen sind Sie so etwas wie die Rechtsabteilung des Bösen. Sie unterstützen kriminelle Organisationen, Drogenbosse und Huren. Valentin Landmann Nein, ich verteidige keine kriminellen Organisationen. Ich verteidige auch keine Delikte. Ich verteidige Menschen, die angeklagt sind, eine Straftat begangen zu haben. Übrigens stammt der Ausdruck «Kriminelle Organisation» nicht ganz zufällig aus dem Dritten Reich. Leute mit Ihrer Einstellung fördern den Drogenhandel. Das könnten Sie auch dem Gesetzgeber unterstellen, und zwar mit gutem Grund. Es läuft
hier wie im Rotlichtmilieu. Das Prostitutionsverbot bringt jedem Zuhälter ganz erhebliche Gewinne. Alkoholverbote sind ein weiteres Beispiel für diesen Mechanismus. Das zeigt die Prohibitionszeit in den USA. Das Alkoholverbot hat die ganzen Gewinne der organisierten Kriminalität in den USA überhaupt erst ermöglicht. Und um auf die Prostitution zurückzukommen: Frauen, die sich prostituieren, sind gefährdet. Wenn die Zivilgesellschaft ihnen keinen Schutz geben will, übernehmen das andere Kreise und verdienen viel Geld damit. Der Staat unterstützt also die Kriminalität, und Sie sorgen dafür, dass die Täter ihrer Strafe entgehen... Mein Ziel ist nicht die generelle Straffreiheit von Delinquenten, sondern ein sachgerechtes Urteil. Unser Strafrecht basiert glücklicherweise nicht mehr auf dem Erfolgsprinzip wie im Mittelalter, sondern fokussiert das Verschulden. Damit rückt neben dem Delikt automatisch die Persönlichkeit des Täters ins Visier der Rechtspflege.
...und was tut der Staat? Was sollte er tun? Ich höre immer wieder, man müsse Gesetzeslücken schliessen, die Gesellschaft besser überwachen, der Justiz mehr Befugnisse erteilen. Da frage ich mich: Welche Gesetzeslücken denn? Wo sind die vielen Tatbestände, die vom Strafrecht nicht erfasst sind? Der Ruf nach einer härteren Gangart ist unüberhörbar... Ja, man hört ihn. Es wird auch viel unternommen. Sie kennen sicher das Beispiel «Sandkastenmafia». Da wurde doch in Frauenfeld ein riesiges Mafianest identifiziert. Die Journalisten schrieben sich die Finger wund, die Bundesanwaltschaft fuhr mit grossem Geschütz auf. Und was kam dabei heraus? Nicht einmal eine Parkbusse. Es sind doch weder die Italiener noch die Mafia, die hier im grossen Stil Drogen verkaufen. Dieses Geschäft liegt in anderen Händen. Vielleicht sollten wir eher darauf achten, dass die Staatsanwälte ihre Befugnisse nicht überschreiten. Ich erinnere in diesem Zusammenhang an die Forderung des ehemaligen Chefs der Bundesanwaltschaft, die ZUR PERSON
Foto: zVg
Valentin Nikolai Landmann wurde 1950 geboren und ist einer der bekanntesten Strafverteidiger der Schweiz. Als Anwalt der Hells Angels, Prostituierter, Neonazis und anderer Randgruppen, aber auch von Polizeibeamten, Politikern und Bankiers wurde er berühmt. Er lehrt an der Universität Luzern Strafverteidigung und hat zahlreiche Bücher veröffentlicht.
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IM GESPRÄCH
rechtsstaatlichen Behinderungen bei der Strafverfolgung zu beseitigen. Mit mehr Überwachung hätten wir aber eine bessere Prävention... ...aber auch weniger Freiheit. Ich erinnere an den Satz des Staatsmanns Benjamin Franklin: «Wer wesentliche Freiheit aufgibt, um eine geringfügige, bloss jeweilige Sicherheit zu bewirken, verdient weder Freiheit noch Sicherheit.» Ich kann damit mehr anfangen als mit der Behauptung der Überwacher und Datenschutzgegner «Es trifft ja nur die Bösen». Kommen wir zurück auf die Behinderungen bei der Strafverfolgung. Gibt es neben diesen internen Bedrohungen der Rechtsstaatlichkeit auch äussere? Sind wir denn noch ein souveräner Rechtsstaat? Ein Rechtsstaat sind wir, wenn auch mit Mängeln – wie andere auch. Was die Souveränität anbelangt, gebe ich Ihnen ein Beispiel. Sie erinnern sich sicher an die Sache mit den Cervelathäuten aus Brasilien und die Übernahme einer entsprechenden EU-Verordnung. Problematisch ist nicht die Frage, wo wir solche Häute kaufen, aber dass seit einem Bundesgerichtsurteil vom Herbst 2012 solche Verordnungen über unserer Verfassung stehen, erfüllt mich mit Sorge. Demnächst kommt ja der EU- Haftbefehl ins Parlament. Wenn wir dem zustimmen, kann es Ihnen als Schweizer passieren, dass Sie aufgrund eines rumänischen Haftbefehls nach Bukarest ausgeliefert werden für ein Vergehen, das hier nicht einmal strafbar ist. Man muss hier nicht meiner Meinung sein, aber ich wünschte mir, dass man darüber nachdenkt. Sie befassen sich nicht nur mit Hells Angels und Huren, sondern auch mit Wirtschaftskriminalität. Was ist der prinzipielle Unterschied zwischen dem Mord an einer Kioskfrau und einem Insidergeschäft? Zum Einen ist der Anreiz im letzteren Fall grösser. Es geht um grosse Beträge, und die Erfolgswahrscheinlichkeit ist höher. Auf der anderen Seite stehen schwache Anti-Anreize. Die Wahrscheinlichkeit des Erwischtwerdens ist geringer, und die Geschädigten verzichten nicht selten auf eine Anzeige, weil sie noch andere «Skelette im Schrank» haben oder den Verlust ihrer Reputation befürchten. Und wer gibt in diesem Spiel schon gern zu, übertölpelt worden zu sein? Die Komplexität des Sachverhalts ist doch auch viel grösser... Weil sie komplexer gemacht wird. Der Täter tut alles, um seine Spuren zu verwischen und Zeit zu gewinnen. Und der Staatsanwalt sammelt Akten und Ordner, um den Fall möglichst gross zu machen. Bei diesem Bemühen verliert er zuerst viel Zeit und dann auch die Übersicht.
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«DASS ETWAS NICHT ILLEGAL IST, HEISST LÄNGST NICHT, DASS ES REDLICH IST.» Foto: zVg
Und wenn der Täter Glück hat, geht der Staatsanwalt während des Verfahrens in Pension. Und selbst wenn es denn nach Jahren zur Anklage kommt, erwartet den Täter schon wegen der Verzögerung ein milderes Urteil. Oder denken Sie an die Panne im Verfahren gegen den Financier Dieter Behring: Die Bundesanwaltschaft musste weit über hundert Zeugeneinvernahmen wiederholen, weil vergessen worden war, neben den Angeklagten auch deren Verteidiger einzuladen. Gibt es bei Wirtschaftsdelikten ein Grundmuster, einen gemeinsamen Nenner? Abgesehen von den rein technischen Delikten, wo sich beispielsweise Informatiker bedienen, ist der Ansatzpunkt beim Wirtschaftsdelikt das Vertrauen. Der Unterschied zum normalen Wirtschaftsleben, in dem Vertrauen mehr oder weniger durch entsprechendes Verhalten gerechtfertigt und gestärkt wird, missbraucht der Täter das Vertrauen des Opfers auf eine Art, die nicht nur moralisch, sondern auch strafrechtlich relevant wird. Das gilt sowohl für Veruntreuung als auch Betrug, Urkundenfälschung und so weiter. Moral? Entweder ist etwas verboten oder nicht... Dass etwas nicht illegal ist, heisst längst nicht, dass es redlich ist. Wenn eine Bank das Portfolio eines Kunden unnötig oft umschichtet, um eigene Interessen zulasten des Kunden zu verfolgen, handelt sie nicht per se illegal. Dennoch begibt sie sich in eine Grauzone. In der Praxis ist die Grenze zur Rechtswidrigkeit nicht immer klar. Wenn eine Firma einem Manager grosszügig Pauschalspesen zahlt und der Mann damit ins Bordell geht, ist das legal. Wenn der gleiche Mann den Bordellbesuch als Geschäftstermin tarnt und seinen Arbeitgeber täuscht, handelt
er deliktisch. Verbucht er jedoch mit vollem Wissen seiner Vorgesetzten die Puffbesuche, bewegen wir uns im Bereich der Grauzone. Letzte Frage: Wie wird man als Gangster erfolgreich? Erstens: Achten Sie auf einen guten Auftritt: Gute Schuhe, angemessenes Auto, passende Uhr. Eben so, wie sich das Opfer einen vertrauenserweckenden Geschäftsmann vorstellt. Dazu passend wählen Sie eine repräsentative Adresse, aber nicht unbedingt in geografischer Nähe. Es könnte ja sein, dass das Opfer Sie besuchen will. In diesem Fall haben Sie einen Wasserschaden und weichen in ein Hotel aus... Zweitens brauchen Sie einen Köder. Ein Köder ist meistens eine Anlagemöglichkeit mit Traumrenditen, idealerweise mit Kapitalschutz. Dass der Kapitalschutz nicht von Ihnen, sondern von einem Institut in Timbuktu gewährt wird, merkt das Opfer erst später. Und jetzt brauchen Sie eine gute Story. Geschichten waren schon vor Jahrtausenden ein guter sozialer Kitt. Menschen hören gern Geschichten, und sie können sie sich gut merken. Besser als Excel Tabellen und Gutachten. Zur Story gehört auch, wieso Sie sich an das identifizierte Opfer und nicht an Leute aus viel höheren Sphären wenden. Wenn die Story steht, halten Sie sie in einer PowerPoint Präsentation und einem edlen Prospekt fest. Viertens: Die richtigen Dokumente. Versorgen Sie Ihr neugieriges Opfer mit Kopien von Absichtserklärungen, Projektgutachten und staatlichen Bestätigungen bis zu Top-Secret-Korrespondenz mit Leuten, die vor allem das Opfer nur aus der Zeitung kennt. Letztens: Lügen Sie nur dort, wo es für die Erreichung Ihrer Ziele zwingend nötig ist. Und schreiben Sie auf, wem Sie welche Lügen erzählt haben.
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THEMA
Mobiles Arbeiten, aber sicher D AT E N A U S TA U S C H Dass Mitarbeitende unterwegs arbeiten, sei es mit Laptop, Tablet oder
Smartphone, gehört heute für viele Unternehmen zum Alltag. Was müssen Sicherheitsverantwortliche tun, um dabei eine sichere Zusammenarbeit zu ermöglichen und die Unternehmensdaten zu schützen?
TEXT GABRIEL GABRIEL
Je verbreiteter hochwertige WLAN-Verbindungen sind, desto einfacher wird es, von überall aus zu arbeiten. Während vor wenigen Jahren der stationäre Desktop mit Internetverbindung noch Standard war, erleichtern heute verschiedene mobile Geräte das Arbeiten an verschiedenen Orten: Mitarbeiter brauchen heute keinen festen Schreibtisch mehr. Der Datenaustausch mit den Kollegen von unterwegs sollte jedoch auch sicher erfolgen. Datenzugriff von überall Doch nicht nur das räumliche Arbeiten wird flexibel: «Bring your own device» ist in vielen Bereichen heute CHECKLISTE Worauf IT-Sicherheitsverantwortliche und Datenschutzbeauftragte beim Umgang mit unternehmenskritischen Daten achten sollten: – Die Nutzung der Cloud-Anwendung soll einfach und flexibel sein, verschiedene Endgeräte unterstützen und sich in die bestehende Infrastruktur nahtlos integrieren lassen. – Die Kommunikation zwischen Nutzer und der Cloud, zwischen der Cloud und dem Administrator und zwischen einzelnen Cloud-Servern muss nach aktuellen Standards verschlüsselt werden. – Die auf den Servern abgelegten und dort bearbeitbaren Dokumente müssen dort verschlüsselt werden. Dazu gehört eine verschlüsselte Speicherung von Passwörtern und Rechtekonzepten. – Das Sicherheitsniveau der Cloud-Anwendung soll über eine Zertifizierung nachvollzogen werden können. – Nur der berechtigte Anwender darf auf die Daten Zugriff haben. Dazu gehören eine zeitliche Begrenzung des Zugriffs auf bestimmte Inhalte oder eine Zwei-Faktor-Authentisierung über verschiedene Kommunikationskanäle. Der Zugriff auf einen Dokumentenlink etwa kann nur mit dem Passwort erfolgen, das über SMS an das Handy übermittelt wurde. – Der Nutzer selbst soll den Zugriff auf die Dateien steuern können, etwa über eine Nur-Lesen-Erlaubnis. Änderungen an Inhalten sollen jederzeit nachvollzogen werden können. – Dokumente müssen auch auf Endgeräten verschlüsselt und gegen Weitergabe gesichert werden.
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üblich. Die Mitarbeiter können mit den Geräten arbeiten, die ihnen vertraut sind. Das bedeutet, dass private Laptops, Tablets oder Smartphones in Unternehmensnetzwerke integriert werden müssen. Damit verbunden ist aber ein Sicherheitsrisiko, da damit unter Umständen interne Daten auf privaten Geräten verarbeitet werden. Diese Geräte können wiederum selbst Sicherheitslücken bergen, über die Unbefugte auf die Daten oder gar auf das interne Netzwerk zugreifen können. Gleichwohl ist ein sicheres Arbeiten auch mit privaten Geräten möglich: Zunächst muss ein Unternehmen rechtlich klären, inwieweit die Mitarbeiter Zugriff auf interne Netzwerkdienste haben dürfen und ob und inwieweit sie interne Daten verarbeiten und speichern dürfen. Ausserdem können technische Sicherungsmassnahmen verlangt werden. Dabei gilt es sowohl den Speicherund Verarbeitungsort als auch die Übertragungswege der Daten abzusichern: So könnte geregelt werden, dass nur Geräte zugelassen werden, die über gesicherte VPN-Verbindungen auf das interne Netzwerk zugreifen dürfen. Auch könnte eine Festplattenverschlüsselung verlangt werden. Zudem könnte man den Zugriff auf bestimmte Dienste beschränken. Die Endgeräte könnten dann als Terminal für eine vertrauenswürdige Cloud-Anwendung dienen, die den Mitarbeitern einen sicheren Datenraum bietet. Praktische, aber unsichere Apps Besonders sensibel ist der Einsatz von mobilen Apps, wie sie auf Smartphones und Tablets gang und gäbe sind. Viele der meist kostenlosen Business-Anwen-
Sicherheit muss auch beim mobilen Arbeiten gewährleistet bleiben. Foto: SBB
dungen werben damit, ein «modernes Datei-Management» mit hohem Speicherplatz zu bieten, die Dokumente zentral in der Cloud verwaltet. Auch gibt es so genannte Produktivität-Apps, mit denen Ideen skizziert, Informationen gesammelt oder Notizen erstellt werden, die mit Arbeitskollegen gemeinsam bearbeitet werden können. Doch wie sicher sind solche Cloud-Anwendungen überhaupt? Wer hat Zugriff auf die Daten, die auf den Cloud-Rechnern gespeichert werden? Erfolgt die Übertragung der Daten vom Mobilgerät zum Cloud-Computer sicher? Und verarbeitet die App nur die Daten, die sie unbedingt benötigt? Die Fragen sind berechtigt, wie aktuelle Untersuchungsergebnisse zeigen: Forscher des Fraunhofer-Instituts SIT stellten fest, dass drei Viertel der beliebtesten Business-Apps die Sicherheitsanforderungen von Unternehmen nicht erfüllen. Informatiker der Universität Bremen fanden heraus, dass zahlreiche Apps viele Berechtigungen verlangen, die nicht benötigt werden.
Forscher des Fraunhofer-Instituts AIESEC testeten 10 000 der beliebtesten Android-Apps: 91 Prozent verlangen demnach eine Berechtigung für den Aufbau einer Internetverbindung, ohne dass der Nutzer den Zweck erfährt. Die meisten Apps verschickten gleich beim Start ungefragt persönliche Daten an Server in der ganzen Welt. Die Forscher stellten überdies erstaunt fest, dass zwei Drittel der Apps die Daten gar unverschlüsselt verschicken. Was können Unternehmen und Nutzer tun, um die unerwünschten Datenabflüsse bei mobilen Apps zu kontrollieren? Eine aktuelle Studie des Deutschen Instituts für Vertrauen und Sicherheit im Internet nahm die vier grossen mobilen Betriebssysteme unter die Lupe. Sie kam zu dem Ergebnis, dass Apps unter einem Standard-Android-Betriebssystem am flexibelsten auf Daten zugreifen können. Bei iOS und Blackberry hingegen können Nutzer den Apps die Zugriffsrechte entziehen oder später wieder erlauben. Android und Windows bieten diese Option nicht.
Diese begrenzten Kontrollmöglichkeiten zeigen: Ein Unternehmen, das eine «Bring your own device»-Strategie verfolgt, muss stark darauf achten, für seine Mitarbeiter eine sichere Kooperations- und Kommunikationsmöglichkeit zu bieten. Denn das Missbrauchsrisiko ist nicht von der Hand zu weisen: Regelmä-ssig bestätigen Studien, dass Industriespionage allgegenwärtig ist, auch wenn darüber nur selten gesprochen wird. Die Mittel dazu sind Hackerangriffe, Abfangen und Abhören der elektronischen Kommunikation oder das geschickte Ausfragen von Mitarbeitern durch Kunden oder Lieferanten – und nicht zu vergessen der Datendiebstahl durch eigene Mitarbeiter. Betroffen sind vor allem innovative mittelständische Unternehmen. Doch gerade der Mittelstand ist sich der Risiken nur wenig bewusst und verfügt selten über ein wirksames Schutzkonzept. Als einen Lösungsansatz etablieren Unternehmen heute eine Trennung zwischen Privat und Business bei den Apps. Das ist ein wichtiger
Schritt, der allein aber nicht ausreichend ist, um Dokumente zu schützen. Gute Alternativen bieten Informationssicherheit ist auch bei Cloud-Anwendungen möglich, doch dies erfordert eine Reihe von Massnahmen. Angesichts dieser prekären Lage ist es wichtig, dass Unternehmen ihre Mitarbeiter für die Risiken sensibilisieren und ihnen wirklich sichere Anwendungen zur Verfügung stellen. Mitarbeiter dürfen nicht in Versuchung kommen, aus Gründen der Zeitnot oder der Praktikabilität rasch mal auf populäre, aber unsichere Anwendungen zugreifen zu müssen. Das bedeutet auch, dass die Werkzeuge, die ihnen das Unternehmen bietet, alle wichtigen Anforderungen der Mitarbeiter auf eine komfortable und flexible, aber sichere und verlässliche Weise erfüllen müssen. DER AUTOR Gabriel Gabriel ist Regional Vice President Sales und Managing Director bei Brainloop Schweiz.
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THEMA
Flexibles Schaffen W O R K S M A R T Mehr Zeit für die Familie, bessere individuelle Arbeitsformen, höhere
Motivation, grössere Produktivität – dies erzielt kein Medikament, sondern die Work Smart Initiative.
TEXT SILVAN BUHOLZER
Foto: SBB/zVg
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Die Work Smart Initiative bietet individuelle Arbeitsstrukturen, die sich auf eigene Bedürfnisse anpassen lassen. So können Produktivität und Motivation gesteigert werden. Leider zeigen Studien, dass für die Mehrheit der Arbeitnehmenden in der Schweiz flexibles Arbeiten noch nicht gelebter Alltag ist. Die Work Smart Initiative möchte die Schweizer Wirtschaft bei dieser Trans-
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formation begleiten und Unternehmen und Institutionen bei der Umsetzung von flexiblen Arbeitsformen unterstützen. Work Smart wird von grossen Schweizer Arbeitgebern (SBB, Microsoft, die Post, Witzig, Swisscom, die Mobiliar) getragen und von einem breit gefächerten Patronat unterstützt.
arbeiten würden, könnten laut Bundesamt für die Umwelt wöchentlich rund 4.5 Mio. Autokilometer und 2.6 Mio. Personenkilometer im öffentlichen Verkehr eingespart werden. Damit würde die Schweiz wöchentlich 1400 Tonnen CO 2 -Ausstoss verhindern. Jährlich wären es 67 000 Tonnen.
Umweltbewusst handeln Wenn 450 000 Arbeitnehmende in der Schweiz einmal pro Woche daheim
Gleichgewicht finden Eine gesunde Life-Balance vermeidet Stress, der das Berufsleben überlastet.
system effizienter genutzt, sinkt der Druck auf neue Ausbauten und künftige Preiserhöhungen im ÖV. Dass flexible Arbeitsformen durchaus ein Potential haben, während den Stosszeiten die Züge zu entlasten, hat eine Studie von SBB und Swisscom aus dem Jahr 2013 gezeigt. Betrieben fast alle Bahn-Pendler der Schweiz «Smart Working» und legen damit zwei Fahrten pro Woche ausserhalb der Hauptverkehrszeiten zurück, würde die Anzahl der Reisenden während den Stosszeiten um rund 7 Prozent sinken.
Der SBB Hauptsitz in Bern-Wankdorf bietet optimale Voraussetzungen für flexible Arbeitsmodelle.
Untereinander kommunizieren Das Gespräch mit den Arbeitskollegen sollte man nicht vernachlässigen, nur so können die flexiblen Arbeitszeitbedürfnisse besprochen und verbessert werden. Im Home Office bietet sich das Chatten als Alternative zum E-Mail.
FLEXIBLE ARBEITSMODELLE STEIGERN NACH ERKENNTNISSEN VON DER INITIATIVE DIE MITARBEITERPRODUKTIVITÄT UM 12 PROZENT. Über die Präsenzanzeige beim Chat lässt sich erkennen, ob jemand Zeit hat. Somit gilt es, die Technik so zu nutzen, damit das flexible Arbeitsmodell kontinuierlich positiv erweitert werden kann.
FLEXIBILITÄT IST BEI DER SBB SCHON ANGEKOMMEN Im Hauptsitz in Bern Wankdorf haben die meisten SBB-Mitarbeiter keinen fixen Arbeitsplatz mehr. Das sogenannte Desksharing (weniger Arbeitsplätze als Mitarbeiter) wurde eingeführt, um die Auslastung der Arbeitsplätze zu optimieren. Flexibles Arbeiten und effizientere Raumnutzung sind somit möglich. Einzelbüros gibt es nicht mehr, auch nicht für Mitglieder der Konzernleitung. Dies fördert Offenheit und Transparenz innerhalb der SBB.
Die Beziehung zwischen Beruf und Familie wird daher ausgeglichener und das Wohlbefinden gestärkt. Flexible Arbeitsmodelle steigern nach Erkenntnissen von der Initiative die Mitarbeiterproduktivität um 12 Prozent. Fast jedem ist bewusst, wann seine höchste Aktivität sowie unproduktivste Phase im Laufe des Tages sind. Die meisten haben ihre produktivste Zeit im Laufe des Vormittags, deshalb macht es Sinn, dass die Mitarbeitenden dieses
Zeitfenster nicht mit der Fahrt ins Büro «vergeuden». Die Ruhe im Home Office ist eine geeignete Grundlage für konzeptionelle und kreative Aufgaben. Und während der Zugfahrt kann man sich gut mit E-Mails und To-Do-Listen beschäftigen. Flexible Arbeitszeiten ermöglichen diesen Workflow. Studien zeigen, dass es einen Zusammenhang zwischen mobiler Arbeit und der Arbeitszufriedenheit gibt. Wenn jeder Arbeitstag im Unternehmen durchschnittlich 30 Minuten Ablenkung (z.B. hoher Geräuschpegel, häufige Fragen eines Arbeitskollegen, physiologisches Tief nach dem Mittagessen) beinhaltet, wäre durch Anwendung von «Work Smart» (z.B. zwischendurch zu Hause arbeiten) höhere Produktivität erwiesen. Stosszeiten umgehen Flexible Arbeitszeiten sorgen für eine gleichmässigere Auslastung der Verkehrsinfrastruktur. Wird das Verkehrs-
Ihr Unternehmen als Vorbild Das eigene Unternehmen kann durch die Work Smart Initiative für andere Unternehmen eine grosse Rolle spielen. Mit den Pilotprojekten hat man einen Chancenvergleich, der später von Nutzen ist für die Entwicklung verschiedener Arbeitsmodelle. Dies ermöglicht sich mit dem Unterzeichnen der Charta auf «work-smart-initiative. ch». Die Unterzeichner haben damit die Verpflichtung, geeignete Massnahmen in ihrem Unternehmen und Institutionen messbar zu folgenden Zielen beizutragen: Motivierende Rahmenbedingungen für Mitarbeiter schaffen, den Arbeitsmarkt besser erschliessen, Ressourcen und Infrastrukturen smarter nutzen. Arbeitgebende mit Mitarbeiter in der Schweiz können die Charta unterzeichnen. Logisch ist, dass es Berufsfelder gibt, die flexibles Arbeiten nie kennen lernen werden, aber jeder wird es in seinem Umfeld spüren können. www.work-smart-initiative.ch
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THEMA
Transformation von A-Z V E R Ä N D E R U N G Uber und Amazon
haben es in jüngster Zeit eindrücklich gezeigt: Die digitale Transformation ist branchenübergreifend auf dem Vormarsch. Es ist an der Zeit, dass sich auch hiesige Unternehmen damit auseinandersetzen. Denn die digitale Transformation ist kein Sprint, sondern ein Marathon, der nur mit einer guten Vorbereitung gewonnen werden kann. Eine Anleitung.
TEXT CHRISTOPH HÖINGHAUS
Die «digitale Transformation» ist ein Sammelbegriff, mit dem Auswirkungen der technologischen Entwicklung auf die Unternehmenstätigkeit umschrieben werden. Die Art und Weise, wie Unternehmen mit Produkten, Kunden, Mitarbeitenden und dem Marktumfeld umgehen, wird durch die Digitalisierung verändert. So wird z. B. mit digitalen Plattformen der direkte Einbezug der Kunden in die Produktgestaltung möglich. Ein gutes Beispiel dafür ist die Migros: Sie stellt mit Migipedia eine Social-Media-Plattform zur Verfügung, welche den Kunden erlaubt, 13 000 Produkte zu bewerten und zu bestimmen, was ins Migros-Regal kommt. Es kön-
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nen auf Migipedia auch neue Produkte angeregt und mitentwickelt werden. Die digitale Transformation führt dazu, dass sich Geschäftsmodelle weg vom Produkt zunehmend in Richtung Dienstleitung mit eventuell eingebautem Produkt entwickeln. Der Einsatz einfacher, aber vernetzter Instrumente zur Fernüberwachung von Tankfüllständen beispielsweise kann das Angebot eines Herstellers von Öltanks stark verändern: Statt dem Kunden das Produkt «Öltank» zu verkaufen, wird neu die Dienstleistung «voller Öltank» angeboten. Ein weiterer wichtiger Aspekt der Digitalisierung ist die Tatsache, dass der Einsatz neuer Technologien das Sammeln und Auswerten von Daten rund
um Produkte und Dienstleistungen erleichtert. Das führt zunächst einmal dazu, dass Unternehmen Ressourcen und Kosten einsparen und nachhaltiger produzieren können. Darüber hinaus ist die kluge Auswertung von Daten die Grundlage für neue Modelle in der Gestaltung von Produkten, Dienstleistungen, Preisen und Vertriebstätigkeiten. Voraussetzung für eine digitale Transformation Die Basis der digitalen Transformation ist die vollständige Vernetzung und die flächendeckende Verbreitung mobiler Endgeräte. Mit dieser Vernetzung ist das globale Netz gemeint. Ohne dieses Netz wäre auch der globale Einsatz mobiler
Transformation überhaupt erlauben, zu evaluieren. Es handelt sich dabei um Innovationen, die unter den Begriffen «Cloud», «Internet der Dinge» und «Big Data» zusammengefasst werden können. Mit einer minimalen Praxis des flächendeckenden Einsatzes von Netztechnologien und einem Plan für die zukünftige Positionierung des Unternehmens in der digitalen Welt kann die digitale Transformation in Angriff genommen werden.
Digitale Transformation bedeutet, dass die Informationstechnologie zu einer vollständig integrierten Business-Funktion wird. Fotoquelle: zVg
Geräte nicht möglich. Ein Unternehmen sollte mit den entsprechenden Technologien vertraut sein und Dinge wie den mobilen Arbeitsplatz, den elektronischen Geschäftsverkehr oder den Kundenzugang über Webanwendungen und Social-Media-Plattformen verwalten und bedienen. Darüber hinaus dürfte jedes Unternehmen eine Vorstellung haben, wie es sich als integrativer Bestandteil der digitalen Welt sieht und welche Position es einnehmen will. Das bedeutet in den meisten Fällen, den Umfang und die Grenzen der Unternehmensleistung im Rahmen eines Wertschöpfungsnetzwerks zu definieren oder allenfalls zu planen. Im Weiteren sind die zentralen Technologien, die eine digitale
Die vier Schritte zur digitalen Transformation Als Erstes sollten die Chancen der digitalen Transformation für die Branche und allem voran für das eigene Unternehmen geprüft werden. Diese Prüfung erfolgt mittels der beiden Fragestellungen «Können deutliche Verbesserungen und Optimierungen durch die digitale Automation bestehender Business Cases erreicht werden?» und «Kann das Unternehmen dank Digitalisierung vollständig neue Business-Modelle etablieren?». In beiden Fällen gilt es, bestehende Leistungsprozesse anzupassen oder sogar vollständig neue Unternehmensleistungen zu planen. Der zweite Schritt ist eine Bestandsaufnahme mit dem Ziel, einen Massnahmeplan in Richtung digitale Transformation zu erarbeiten. Die zentrale Fragestellung ist: «Wo steht das Unternehmen überhaupt?» Einerseits gilt es, den technologischen Reifegrad der Firma zu prüfen. Der Zustand der Anwendungslandschaft, die Informationsflüsse und die Infrastruktur müssen hinsichtlich ihrer Fähigkeit, zukünftige Technologien zu adaptieren, untersucht werden. In diesem Schritt kann der Einbezug externer Beratungsleistung sehr nützlich sein, da eine neutrale Betrachtung und Bewertung mit eventuellem Branchenvergleich ein klares Bild der Lage und der allenfalls notwendigen Änderungen oder Alternativen liefern kann. Im dritten Schritt sollte ein Unternehmen festlegen, welchen Weg in Richtung digitale Transformation es gehen will. Der Weg wird bestimmt durch den Grad der internen oder externen bezogenen Services. Das heisst: Sollen neue Technologien vor allem durch externe – beispielsweise durch Cloud-Angebote – Leistungen bereitgestellt werden oder durch den Ausbau interner Anwendungen und Infrastrukturen etabliert werden? Als Viertes gilt es, die im Rahmen der Voraussetzungen ausgewählten
Innovationen im Unternehmen auszurollen. Also beispielsweise die bestehenden Produkte so zu erweitern, dass sie zu intelligenten Produkten werden, oder die Produktion mit intelligenten Maschinen zu modernisieren. Und die bestehenden Management-Informationssysteme oder Business-Intelligence-Systeme so zu ergänzen, dass diese auch sehr grosse Datenmengen sehr schnell verarbeiten können. Zu beachten: Umgang mit Stakeholdern und Informationen Im Idealfall verbessert die digitale Transformation das Geschäftsmodell und damit die Marktposition eines Unternehmens. Den Chancen dieser Veränderung steht eine Reihe von Risiken gegenüber, die es abzuwägen gilt. Diese Chance-Risiko-Betrachtung wird jedoch für kaum ein Unternehmen neu sein. Jede Weiterentwicklung ist damit verbunden. Neu ist jedoch die Nähe des Unternehmens zu sämtlichen Stakeholdern. Kunden, Lieferanten, Mitarbeitende und die Öffentlichkeit werden sehr viel direkter und schneller mit dem Unternehmen verbunden sein. Jede Firma ist gut beraten, eine Strategie zu entwickeln, wie sie mit dieser Nähe umgehen kann. Dabei ist der Krisenfall nicht zu vernachlässigen. Ein Unternehmen muss in der vernetzen Welt schneller und direkter reagieren können. Eine weitere zentrale Herausforderung ist der umfassende Umgang mit Informationen. Die bisherige Praxis, lediglich Anwendungen und Infrastrukturen über einen ganzen Lebenszyklus hinweg zu planen, bereitzustellen, zu betreiben und abzusichern, ist nicht mehr ausreichend. Informationsflüsse, Informationen und Daten müssen vollständig neu konzipiert und ganz anders abgesichert werden. Der Kern der digitalen Transformation ist für Unternehmen die Möglichkeit, relevante Informationen und Daten jederzeit, überall und sofort zur Verfügung zu haben. Es gilt, den neuen Rohstoff für jedes Unternehmen optimal einzusetzen und vollständig abzusichern.
DER AUTOR Christoph Höinghaus ist CEO der IT-Dienstleisterin Trivadis. www.trivadis.com
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THEMA
Work in Progress: entsteht – mit Hilfe der CNC-Werkzeugmaschine.
Mach dein Ding! FABLAB Mitten in Zürich ist eine Plattform für digitale Fabrikationstechnologien entstanden.
Die Nutzung des FabLab ist nicht nur einer Handvoll Spezialisten vorbehalten, sondern steht jedem Vereinsmitglied offen. Wir sprachen mit Co-Gründer Yves Ebnöther über dieses spannende Projekt.
INTERVIEW RUEDI STRICKER
Was genau ist ein Fablab? Yves Ebnöther Das FabLab Zürich bietet einen niederschwelligen Zugang zu modernen digitalen Fabrikationstechnologien. Der Fokus liegt hierbei auf günstigen und einfach zu erlernenden Techniken und Prozessen.
Yves Ebnöther ist Präsident des FabLab, Er experimentiert und forscht im Bereich digitaler Produkte.
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Das heisst konkret? Die technologische Entwicklung der letzten Jahre hat nicht nur Maschinen wie 3D-Drucker, computergesteuerte Fräsen und Laserschneiden günstiger gemacht, sondern auch eine Vielzahl von Computerprogrammen für Einsteiger hervorgebracht. Im FabLab Zürich kann mit all diesen Werkzeugen experimentiert werden. Da man diese Dinge aber am besten gemeinsam lernt, ist das FabLab zudem eine Plattform für Austausch und weiteres Lernen. In der informellen Atmosphäre im Lab, während Workshops und an legendären Party-Abenden wird das Fragen, Lernen,
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Zeigen und Staunen weiter gepflegt. Das FabLab füllt so die Lücke zwischen dem hochstehenden, dienstleistungsorientierten Angebot in der Region Zürich und den analogen, handwerklichen Angeboten der Gemeinschaftszentren und Jugendhäuser. Im FabLab Zürich können professionelle Prototypen entwickelt werden, Kunstwerke realisiert, Ersatzteile gedruckt und die Neugier von Jugendlichen und Pensionären weiter befeuert werden. Das FabLab ist ein Ort zum Selber-Machen. Somit richtet es sich an ein breites Publikum von professionellen und freizeitlichen Benutzerinnen und Benutzer. Und der Name FabLab? Hinter dem Begriff FabLab steht ein Wortspiel: wörtlich steht er für Fabrication Laboratory. Er bedeutet aber auch Fabulous Laboratory, also ein fabulöses Laboratorium. Die Idee wurde ursprünglich am Massachusetts Institute of Technology von Neil Gershenfeld entwickelt. Das erste FabLab
startete dort im Jahr 2002. Weltweit gibt es bereits über vierhundertdreissig FabLabs. Aber: Jedes FabLab ist anders und einzigartig in seinen jeweiligen lokalen Kontext eingebettet und folgt den Grundsätzen der Fab Charta. Was stellt man sich unter einem «breitem Publikum» vor? Das FabLab Zürich richtet sich in allererster Linie an Selber-Macher und solche, die es werden wollen. Neben dem Designer, der das 3D-Scannen erlernt, färben Schüler ihre Handy-Covers. Architekten stellen Modelle her, und Elektroniker bauen Möbelprototypen. Hier finden Sie den Pensionär, der seinen 3D-Drucker repariert und den Lehrer in der Vorbereitung eines Workshops. Interessant sind wir auch für Firmen, die ihre Innovationsentwicklung bewusst in einen anderen Raum verlegen. All diesen Menschen geht es jedoch nicht nur um die Herstellung von Neuem, sondern ebenso um das unterstützte Lernen und den sozialen Kontakt.
DIE FAB CHARTA
Was für eine Infrastruktur bieten Sie Ihren Mitgliedern? In unseren Räumen an der Zimmerlistrasse stellen wir unter anderem eine CNC-Fräsmaschine, 3D-Drucker, Modellbaulaser, Elektronik und Arduino zur Verfügung. Neben dieser «Hardware» gibt es Einführungskurse für die Maschinen und verschiedene Projektkurse. Wir führen für Firmen und Schulen auch spezifische Workshops durch. Zusätzlich gibt es regelmässig einen organisierten Mittagstisch, wo wir uns nicht nur verpflegen, sondern Gedanken austauschen und uns vernetzen. Wir haben sogar einen kleinen Fab-Shop, wo Produkte gekauft werden können – vom Brettspiel über Bilder und Leuchten bis zum Skateboard. Wer sponsert Sie? Das FabLab Zürich ist ein Verein und wurde mit bescheidenen Mitteln aus eigener Tasche der Gründungsmitglieder finanziert, das Start-Budget für die Ausstattung betrug ca. 25 000 Franken. Mit der freiwilligen Arbeit der LabmanagerInnen halten sich die wiederkehrenden finanziellen Abhängigkeiten also im Rahmen. Dies ist gut so, ermöglicht es uns doch eine experimentelle und ressourcen-orientierte Arbeitsweise, die sich an den Möglicheiten der einzelnen Personen orientiert. Im Übrigen ist diese Unabhängigkeit fast schon ein Alleinstellungsmerkmal: Die meisten anderen FabLabs sind einer Institution angegliedert. Dennoch: die Freiwilligenarbeit bringt mit sich, dass wir viele kleine Pensen und Projekte koordinieren müssen.
Was ist ein FabLab? FabLabs sind ein globales Netzwerk lokaler Labs, die Erfindergeist fördern, indem sie Zugang zu digitalen Fabrikationsmaschinen bieten. Was hat es in einem FabLab? FabLabs haben eine Grundausstattung von Basisfunktionen, die es erlauben (beinahe) alles herzustellen; dies ermöglicht die Mobilität von Nutzern zwischen den FabLabs und das Teilen von Projekten. Was bietet das FabLab Netzwerk? Unterstützung in betrieblichen, technischen, finanziellen, logistischen und Bildungsfragen über das hinaus, was in einem einzelnen Lab verfügbar ist. Wer kann ein FabLab nutzen? FabLabs sind eine Ressource für die Community. Jeder einzelne hat freien Zugang, es gibt aber auch reservierte Zeiten für Programme. Was sind Deine Verantwortlichkeiten? Sicherheit: weder Menschen noch Maschinen Schaden zufügen; Betrieb: helfen beim Putzen, Unterhalt und Verbesserung des Labs; Wissen: zu Dokumentation beitragen und Einführungen geben Wem gehören FabLab Erfindungen? Entwürfe und Verfahren, die in einem FabLab entwickelt werden, dürfen geschützt und verkauft werden, aber sie sollten für individuellen Gebrauch und individuelles Lernen verfügbar bleiben. Wie können Firmen ein FabLab nutzen? Kommerzielle Aktivitäten können in einem FabLab als Prototyp entwickelt werden, aber sie dürfen anderen Aktivitäten nicht im Wege stehen. Sie sollten über das FabLab hinaus wachsen, statt nur dort. Es wird erwartet, dass sie Entwicklern, FabLabs und Netzwerken, die zu ihrem Erfolg beitragen, zugute kommen.
Zurzeit sind es ca. fünfundzwanzig Labmanger und Projektgruppenleiter mit erheblichen Schnittstellenaufwänden. Wir möchten mittelfristig ein bis zwei Stellen schaffen, die uns helfen, den Betrieb und die Aktivitäten kontinuierlich zu planen, um noch mehr von den vielen guten Ideen für Projekte und Workshops umsetzen zu können. Wo sehen Sie die Zukunft des FabLab? Wir wollen wachsen. Das gilt für den Betrieb, für die Qualitätssicherung und
Fotos: zVg
das Kursangebot und die Workshops. Wir möchten auch die Kooperation mit anderen, verwandten Gruppierungen in Zürich verstärken wie CoLab und ImpactHub. Und nicht zuletzt denken wir an den Ausbau des nationalen Netzwerks fablab.ch. Zu Ihrer Person: Warum engagieren Sie als dipl. Designer sich in einem Verein und gründen nicht beispielsweise einen Start-Up? Zuerst ganz einfach: Das FabLab Zürich musste gemacht werden, 2012 gab es nämlich noch keines. Es existierten zwar Angebote für Professionelle und auch für Hobbyisten, jedoch nicht für digitale Fabrikation. Ein Verein bot mir nicht nur eine gute Struktur für das unkomplizierte, gemeinschaftliche Anstossen eines Projektes, sondern die Möglichkeit, meine Erfahrung in Planung und Betrieb von Laboratorien wie der ETH Zürich und Singapur einzubringen. Seit meiner Ausbildung in England widmete ich mich Experimenten und der Forschung im Bereich digitaler Produkte. Und ich habe einen Traum: Ein internationales Netzwerk von verbundenen, digitalen Fabrikationsgalerien. FabLab ist mein Experimentierfeld für Prozesse, die ich im Büro und als Dozent weiter untersuche.
FabLab Zürich, Zimmerlistrasse 6, 8004 Zürich, info@zurich.fablab.ch www.zurich.fablab.ch,
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THEMA
Wir bauen die Zukunft I M PA C T H U B Zürich stärkt ihren Ruf als Innovationsstadt. Die zwei wichtigsten Innovations-
Communities der Region bündeln ihre Kräfte und gehen zusammen. Colab Zürich und Impact Hub Zürich beziehen ihre neuen Räumlichkeiten am Sihlquai.
TEXT SAVERIO GENZOLI
Das Gebäude, welches dem neu zusammengeführten Duo ab Sommer als Unterkunft dienen soll, wird von der Stadt Zürich zur Zwischennutzung zur Verfügung gestellt und befindet sich am Sihlquai 131. Entstehen soll dort
ein Do Tank und Coworking Space, welcher für alle interessierten zur Verfügung steht. Damit bilden die beiden Non- Profit/For-Purpose-Organisationen ein Ökosystem für Unternehmer, Kreative, Techies und Start-ups, um eine zukunftsfähige Wirtschaft zu bauen.
Generation der Macher Im Sinne ihrer Werte setzen die zwei wichtigsten Zürcher Innovations-Communities Impact Hub Zürich und Colab Zürich auf Kollaboration und gehen unter dem Namen Impact Hub zusammen. Colab Zürich bringt eine Community von Jungunternehmerinnen und
Die innovativen Gründer und Mitglieder am Coworking Space beim Sihlquai 131 Foto: zVg/Urs Westermann
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-unternehmer, Start-ups und Expertinnen und Experten aus der ICT- und Kreativwirtschaft ein, Impact Hub Zürich seine Community aus Unternehmern, Freelancers, Innovatoren und Changemakers. «Gemeinsam werden wir die Zukunft der Wirtschaft bauen, um einen systemischen Wandel zu erreichen», sagt Niels Rot, Mitgründer Impact Hub Zürich. «Wir, die neue Generation von Machern, übernehmen Verantwortung und gestalten interdisziplinär die Zukunft; eine, die offen, tech-affin, kreativ und Enkel-tauglich ist», führt Georgios Kontoleon, Mitgründer Colab Zürich, weiter aus. Neue Heimat für Kreativwirtschaft Der neu entstehende Organismus bezieht im Sommer 2015 das von der Stadt und vom Kanton zur Zwischennutzung bereitgestellte Gebäude am Sihlquai 131. In direkter Nachbarschaft, und im Austausch mit den anderen Mietern, dem Quartier und den Grossunternehmen, bauen die Macherinnen und Macher einen Do Tank und einen Coworking Space und gestalten so eine
zukunftsfähige Wirtschaft. Dies, indem sie Innovation durch Zusammenarbeit fördern. Impact Hub Zürich bietet Zugang zu Arbeitsräumen, eine Peerto-Peer Lerngemeinschaft, Startup-Förderung, Innovations-Workshops für Grossunternehmen, unternehmerische Führungstrainings und die Anbindung an 65 Impact Hubs weltweit. Sie schafft so eine Austausch- und Aktionsplattform für interdisziplinäre Akteure aus Bildung, Kultur, Wissenschaft, Wirtschaft und Technologie. Neue Arbeitswelt Im neu geschaffenen Coworking Space soll Innovation durch Kollaboration gefördert werden. Im Zentrum steht der offene Austausch innerhalb der bunt durchmischten Community. Während in der altbewährten Geschäftswelt das Prinzip der Türen noch im Mittelpunkt steht, wehrt sich diese neue Arbeitsgesellschaft gegen die Definition durch den Raum. Das Ziel ist, sich für Einflüsse von aussen zu öffnen. Die neue Generation der Arbeitstätigen will nicht mehr im
«GEMEINSAM WERDEN WIR DIE ZUKUNFT DER WIRTSCHAFT BAUEN, UM EINEN SYSTEMISCHEN WANDEL ZU ERREICHEN» Niels Rot, Mitgründer Impact Hub Zürich.
stillen Kämmerchen vor sich hinbrüten. Profitieren und weitergeben. Helfen und geholfen werden. In einem Coworking Space soll eine Atmosphäre geschaffen werden, welche die gezielte Störung fördert – eine Störung, die weiterbringt, die verbindet und zur wechselseitigen Interaktion einlädt. Im Arbeitsprozess stösst jeder irgendwann an seine Grenzen. Im Coworking-Umfeld gibt es nur wenige Probleme, die nicht vorher schon jemand anderes hatte. Diese Probleme können so interdisziplinär gelöst werden – beruhend auf Gegenseitigkeit. Anzeige
Unterwegs arbeiten, vorbereitet ankommen. Immer mehr Menschen pendeln immer weiter zur Arbeit. Wer auf seinem Arbeitsweg vor dem Notebook statt hinter dem Steuer sitzt, kann seine Reisezeit optimal nutzen. Die wichtigsten E-Mails sind schon beantwortet, die Präsentation wird noch etwas geschliffen. Kurz: Man kommt bestens vorbereitet an.
Unterwegs mit dem ÖV statt Stillstand im Stau. Die Schweiz ist das ÖV-Land schlechthin. Wer hierzulande effizient unterwegs sein und pünktlich ankommen will, reist mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Das ist für Unternehmen interessant und vor allem lukrativ.
Viermal günstiger als mit dem Auto reisen. Wer eine Firmenflotte unterhält, weiss: Autofahren ist teuer. Bei 25 000 Kilometern pro Jahr kostet ein Auto pro Kilometer etwa 65 Rappen.* Und da sind die Parkplatzkosten noch nicht einmal eingerechnet. Reist man die gleiche Strecke mit einem 2.-Klass-GA, kostet das 15 Rappen, und selbst mit einem 1.-Klass-GA kommt man nur auf 24 Rappen, pro Kilometer. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist man also drei- bis viermal günstiger unterwegs als mit dem Auto.
Mehr erfahren über die Vorteile von SBB Businesstravel. Mit SBB Businesstravel, dem Online-Portal für Geschäftskunden, kaufen Mitarbeitende ÖV-Abos und -Billette bequem online oder unterwegs mit der Smartphone-App. Die Käufe werden direkt auf der hinterlegten Kostenstelle verbucht. So gehört das Verwalten von einzelnen Belegen und Spesenzetteln der Vergangenheit an. Zudem profitieren Geschäftskunden von attraktiven Rabatten. Melden Sie Ihr Unternehmen bis am 31. Juli 2015 an, und sichern Sie sich 30 Franken Startguthaben: sbb.ch/businesstravel.
* Beispiel für ein Fahrzeug mit Neupreis 47 000 Franken. Quelle: tcs.ch.
THEMA
Vorsicht ist besser als Nachsicht R I S I K O M A N A G E M E N T Politische Entscheide haben einen
grossen Einfluss auf die Geschäftswelt. Wenn sich Rahmenbedingungen kurzfristig ändern, müssen Unternehmen effizient darauf reagieren – gerade für KMU eine grosse Herausforderung. Helfen können Softwarelösungen.
TEXT SAVERIO GENZOLI
Als im Januar der Euromindestkurs durch die Schweizerische Nationalbank aufgehoben wurde, stand die Wirtschaft Kopf. Der Schock hält in einigen Branchen bis heute an. Gerade kleine und mittlere Unternehmen stehen vor grossen Schwierigkeiten, wenn sich politische Umstände kurzfristig ändern. Um auf solche Situationen wirksam reagieren zu können, muss möglichst rasch ein Überblick geschaffen werden. Nur so sind die Entscheidungsträger in der Lage, die Risiken einzuschätzen und den Impact auf die Geschäftswelt sowohl für die Gegenwart als auch für die Zukunft in angemessener Zeit zu analysieren. Auf Risiken hinweisen Da viele Schweizer KMU auf internationaler Ebene agieren, Tochtergesellschaften haben und Geschäfte in unterschiedlichen Währungsregionen betreiben, werden deren Geschäftsfelder immer komplexer. Die Digitalisierung sorgt für eine zunehmende Schnelllebigkeit des Wirtschaftsalltags. Umso wichtiger wäre die Fähigkeit, vielschichtige Zusammenhänge rasch analysieren zu können. KMU sind allerdings in ihren Ressourcen gerade im administrativen Bereich oftmals eingeschränkt und daher mit solchen Situationen schnell überfordert. Durch einen politischen Entscheid wie derjenige der SNB können ganze Jahresplanungen obsolet werden. Um den ganzen Planungsprozess noch einmal von vorne zu starten, fehlt die Zeit. Setzt ein Unternehmen
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auf sogenannte Unified Performance Management Softwarelösungen, ist das auch gar nicht nötig. Mit der Hilfe solcher Programme wird ein Modell zur Verfügung gestellt, um den Einfluss verschiedener Variablen auf das Unternehmen simulieren zu können. «Dies bricht die ganze Umplanung von einem komplexen Prozess zu nur einem einzigen Klick herunter», sagt Daniele Tedesco, CEO der Apliqo AG, einer der führenden Entwickler für Businesssoftware. Eine derartige Softwarelösung bildet die ganze Ursache-Wirkungs-Kette ab und hilft der Geschäftsführung bei der Entscheidung, welcher Weg neu eingeschlagen werden soll. «Unternehmen haben Ziele, die umgesetzt werden müssen», so Tedesco, und fährt weiter: «Softwarelösungen helfen, diese Ziele zu erreichen – auch dann, wenn unverhoffte Probleme auftreten.» Dem Management die Entscheidungen abnehmen können Computerprogramme natürlich nicht. Aber sie können auf Risiken hindeuten und so die Planungssicherheit erhöhen.
APLIQO AG Die Apliqo AG gehört zu den führenden Entwicklungsfirmen für Businesssoftware in der Schweiz. Mit Apliqo C3 hat Apliqo eine Softwarelösung auf den Markt gebracht, die es Unternehmen erlaubt, Reporting, Analyse und Planung in einer einzigen Applikation zu vereinen. Diese Unified Performance Management-Software ist in ihrer Art eine Neuheit auf dem Schweizer Markt. Daniele Tedesco ist seit 2012 CEO der Apliqo AG in Zürich. Er ist ausgewiesener Experte für Unified Performance Management und Financial Modelling.
Einfache Bedienung Apliqo bietet beispielsweise eine vorentwickelte Softwarelösung an. Diese bildet die ganze Wertschöpfungskette ab und liefert den Entscheidungsträgern bei veränderten Rahmenbedingungen ein Bild der neuen Situation – innert sekundenschnelle und auf das jeweilige Geschäftsfeld zugeschnitten. «Noch immer wird heutzutage ein Grossteil aller Entscheide auf der Grundlage von Excel-Sheets getroffen», weiss Daniele Tedesco. Diese seien allerdings schon längst nicht mehr zeitgemäss und in der Regel nicht ausreichend, um die ganze Komplexität abzubilden. Da sich das Umfeld von KMU in absehbarer Zukunft noch weiter verflechten wird, wird längerfristig wohl kaum noch ein Unternehmen auf softwarebasierte Management-Lösungen verzichten können. Viele Unternehmerinnen und Unternehmer fürchten sich derweil vor den Kosten und der Handhabung solcher Programme. Laut Tedesco ist diese Angst jedoch völlig unberechtigt. Die Software ist in vorentwickelten Modulen erhältlich, die je nach den Bedürfnissen des jeweiligen Unternehmens für einzelne Bereiche ausgewählt werden können. Diese Vorentwicklung macht die Bedienungsweise des Programms äusserst einfach. Keine Zusatzkosten Für die Installation einer Unified Performance Management Software braucht es in der Regel keine spezielle Infrastruktur. Auch auf der Personalebene sind keine grundlegenden Voraussetzungen nötig. Pro installiertem Modul reicht ein Fachexperte aus. Wird beispielsweise
Um auf Veränderungen wirksam reagieren zu können, muss möglichst rasch ein Überblick geschaffen werden.
das Finanzmodul installiert, braucht das Unternehmen für die Handhabung der Software einen Finanzexperten, der mit den dortigen Businessprozessen vertraut ist. Das kann beispielsweise der Finanzchef sein – eine Position, die
Foto: BilderBox.com
in der Regel sowieso von den meisten mittelgrossen Unternehmen besetzt ist. Zusammengefasst heisst das, dass zusätzlich zur Software keine weiteren Investitionen getätigt werden müssen. Geeignet ist die Software grundsätzlich für jedes Unternehmen. «Eine gewisse Komplexität sollte allerdings vorhanden sein», meint Daniele Tedesco. Um beim Programm-Beispiel von Apliqo zu bleiben: Ideal ist die Software für Unternehmungen mit einer Grösse von hundert Mitarbeitern und mehr. Für kleinere Firmen ist das Angebot eher nicht interessant genug. Die meisten Angebote an solchen Businesssoftwares sind branchenunabhängig einsetzbar und eignen sich daher für so ziemlich jede Art von Firma. Vielseitig einsetzbar Mit der Einführung einer Unified Performance Management Lösung können Risiken, welche mit plötzlichen Veränderungen der Rahmenbedingungen einhergehen, effizient gesenkt werden – und zwar mit verhältnismässig wenig Aufwand. Somit können diese Pro-
gramme einen wichtigen Beitrag zum Risikomanagement eines Unternehmens leisten. Aber nicht nur in Zeiten problematischer Veränderungen vereinfacht eine solche Busniesssoftware die Entscheidungsprozesse der Geschäftsführung. «Mit einer Unified Performance Management Lösung können sowohl negative als auch positive Effekte eruiert werden», weiss Daniele Tedesco. Allerdings müssen die Entscheide natürlich weiterhin von der Unternehmensleitung selber getroffen werden. Sehr gute Marktkenntnisse und ein solides finanzielles und betriebswirtschaftliches Verständnis sind und bleiben wesentliche Kernkompetenzen des Managements. Softwarelösungen können die Zukunft nicht vorhersehen. Aber sie simulieren den Einfluss verschiedener Variablen auf das Unternehmen und weisen so auf Gefahren hin, die für das Unternehmen existenzbedrohend sein könnten. Eine frühzeitige Entscheidungshilfe, die wohl bei jedem Unternehmer willkommen ist. Anzeige
Wer beim Devisenwechsel Geld spart, hat es verdient.
THEMA
«Drum prüfe, wer sich ewig bindet!» E R P - S O F T W A R E Der Ratschlag von Friedrich von Schiller ist zeitlos.
Mit der Beschaffung einer ERP-Software gehen Unternehmen wenn nicht eine ewige, so doch eine langfristige Bindung von durchschnittlich zehn Jahren ein. Eine systematische Prüfung der auf dem Markt angebotenen Software mit Hilfe eines Lastenheftes kann Fehlentscheidungen verhindern.
TEXT MICHAEL H. QUADE UND UWE LEIMSTOLL
Mit der Beschaffung einer ERP-Software binden sich Unternehmen langfristig und die Geschäftsabläufe sowie der unternehmerische Erfolg sind ein Stück weit auch von der Software abhängig. Die wichtigste Frage, die sich vor der Einführung einer ERP-Software stellt, lautet deshalb: Welche Unternehmensaktivitäten sollen durch die Software unterstützt werden? Die Antwort auf diese Frage ist für jedes Unternehmen individuell. Je klarer jedoch die Vorstellung über die zu unterstützenden Prozesse ist, desto eher bekommt ein Unternehmen das, was es wirklich braucht. Bei der Auswahl der richtigen ERP-Software stehen Unternehmen vor der Herausforderung, diejenige zu finden, die zu ihren Vorstellungen über die Prozessunterstützung passt. Allein auf dem Schweizer Markt tummeln sich über 300 unterschiedliche ERP-Softwareanbieter. Darin eingeschlossen sind branchenspezifische ERP-Software-Produkte, wobei die Angebote zu einzelnen Branchen wieder relativ überschaubar sind. Unterschiedliche Vorgehensweisen Man verschafft sich einen Marktüberblick. Dafür recherchiert man im Internet oder besucht eine BusinessSoftware-Messe, um sich beraten und vorführen zu lassen, was heutzutage mit ERP-Software alles möglich ist. Der Vorteil ist, dass man so einen weitgehend unabhängigen Marktüberblick erhält und Produkte grob vergleichen
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kann. Als Nachteil erweist sich, dass die Softwareanbieter natürlich unter Verkaufsdruck stehen und möglicherweise Marketingversprechen geben, die sie so nicht halten können. Man informiert sich über die Software, die andere Unternehmen in der Branche einsetzen, und lässt sich von ihnen vorführen, wie sie mit Unterstützung der ERP-Software arbeiten. Ein Vorteil dabei ist, dass man so von der Erfahrung der Wettbewerber profitieren kann. Ein Nachteil kann sein, dass diese nur das zeigen, was sie als vorzeigbar einschätzen. Man erstellt ein Lastenheft. Das Lastenheft ist die Grundlage für eine Ausschreibung und enthält die Anforderungen des Unternehmens an die ERP-Software. Das Einholen von Offerten auf der Basis eines Lastenheftes hat den Vorteil, dass sich die Angebote leichter vergleichen lassen. Der Nachteil ist, dass die Erstellung eines Lastenheftes aufwendig ist. Lastenheft In den meisten Fällen lohnt sich jedoch die Erstellung eines Lastenheftes. Denn bei dessen Erstellung muss sich das Unternehmen selbst dokumentieren und reflektieren. Im Lastenheft sollen nicht nur die Anforderungen an die ERP-Software aufgeführt werden. Das Lastenheft soll den Softwareanbietern auch aufzeigen, wer die Unternehmung ist und wie sie sich sieht, wie sie arbeitet, wie sie organisiert ist und in welches wirtschaftliche Umfeld sie eingebettet. Für die Erstellung eines Lastenheftes zur Beschaffung eines ERP-Systems
sind im Internet zahlreiche Vorlagen zu finden. Was gehört nun aber alles in ein Lastenheft für die Beschaffung einer ERP-Software? Die folgenden Inhalte sollten in Betracht gezogen werden: Eine Beschreibung des Unternehmens: ökonomische Ziele, Unternehmensund IT-Strategien, Geschäftspartner und Kundengruppen, Geschäftsfelder, Produkte und Dienstleistungen, Unternehmensstruktur. Die Ausgangslage: bestehende oder neue Geschäftsbereiche und Prozesse, die zukünftig mit der neuen Software unterstützt werden sollen, inklusive der Darstellungen von Ist-Prozessen. Die Nutzergruppen, die zukünftig mit der neuen Software arbeiten sollen. Bestehendes technisches Umfeld, Hard- und Software, interne und externe Informatiknetzwerke und technische Sicherheitsanforderungen. Die Ziele: Was soll mit der zu beschaffenden ERP-Software erreicht werden? Zum Beispiel Effizienzsteigerung durch Automatisierung, Reduktion von Medienbrüchen durch elektronischen Datenaustausch, bessere Nutzung der vorhandenen Informationen, einfa-
Es lohnt sich, der Software treu zu bleiben, für die man sich entschieden hat. Deshalb sollte sie sorgfältig ausgewählt werden. Foto: Rainer Sturm/Pixelio.de
KOMPETENZSCHWERPUNKT E-BUSINESS Der Kompetenzschwerpunkt E-Business ist Teil des Instituts für Wirtschaftsinformatik an der Hochschule für Wirtschaft der Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW. Er erfüllt die Leistungsaufträge «angewandte Forschung und Entwicklung», «Dienstleistungen» und «Weiterbildung». Im Vordergrund steht die Perspektive des Managements, das mit der Konzeption und der Realisierung von E-Business Lösungen konfrontiert ist. Einen inhaltlichen Schwerpunkt bildet die Verzahnung von Strategie, Geschäftsprozessen und Informatik.
chere Bedienung der Software, Erfüllen von neuen gesetzlichen Vorgaben, Einführungen von neuen Produkten und Dienstleistungen. Der Anforderungskatalog: eine Liste aller Funktionen, die die ERP-Software bieten soll. Bei jeder Funktion ist anzugeben, ob diese zwingend vorhanden sein muss oder nicht. Die Funktionen sind nach Einsatzbereichen zusammenzustellen, z.B. Debitorenbuchhaltung: Rechnungsstellung, Teilzahlungen, unterschiedliche Währungen, Mehrwertsteuersätze. Die Soll-Prozesse: Wie sollen die Funktionen aus dem Anforderungskatalog in Zukunft genutzt werden? Hier ist es auch sinnvoll anzugeben, ob die Software schon bestimmte Prozesse standardmässig unterstützen soll oder
ob die eigenen Prozesse genauso wie angegeben unterstützt werden müssen. Die Betriebsform der ERP-Software: Soll sie ortsunabhängig genutzt werden können – also zum Beispiel über das Internet und mittels mobiler Geräte wie Smartphones und Tablets? Hierzu ist auch anzugeben, wo man die eigenen Daten gespeichert haben möchte, im eigenen Haus oder in der Cloud. Die Integration mit anderen Softwareprodukten: Import- und Exportmöglichkeiten zu anderen Softwareprodukten. Schnittstellen zu bereits in Nutzung stehenden Softwareprodukten, aber auch zu solchen von Kunden und Geschäftspartnern, mit denen automatisiert Daten ausgetauscht werden sollen. Die Randbedingungen: Menge an Daten, die durch das neue System in einer bestimmten Zeit verarbeitet werden müssen. Gesetzliche Vorschriften, deren Einhaltung durch das System unterstützt werden muss. Finanzieller und zeitlicher Rahmen für die Einführung der neuen ERP-Software. Das Lastenheft ist jedoch keinesfalls ein Dokument, das einmal erstellt nicht mehr verändert werden darf. Durch die eingeholten Offerten können beim Unternehmen Impulse für neue Prozesse und Funktionen entstehen. Lastenheft gleich Erfolgsgarantie? Eine Erfolgsgarantie gibt es nicht. Doch mit einem Lastenheft steigt die Wahrscheinlichkeit, dass ein Unternehmen die ERP-Software erhält, die es wirklich braucht. Neben dem Lastenheft gibt es weitere Erfolgsfaktoren. Das sind vor allem der Software- und der Implementierungsanbieter selbst. Auch hier ist es angebracht zu prüfen, an wen man sich bindet! Es ist legitim, von den Soft-
ware- und Implementierungsanbietern Referenzen einzufordern. Idealerweise besucht ein Unternehmen diese Referenzpersonen, lässt sich die Software im Einsatz vorführen und erkundigt sich, wie die Zusammenarbeit mit dem Anbieter verlief. Sinnvoll ist es auch, sich von den Softwareentwicklungsplänen eines Anbieters ein Bild zu machen: Welche Entwicklungen verfolgt dieser im E-Business und Mobile Business? Welche künftigen Erweiterungen plant er, um sich mit Systemen von Kunden, Geschäftspartnern aber auch mit Behörden zu verbinden? Passt dies zur eigenen Strategie? Fazit Das Hauptziel von ERP-Software ist es, die Abläufe im Unternehmen zu unterstützen. Ist diese Unterstützung mit einer bestimmten Software fertig implementiert, muss diese Investition amortisiert werden. Ein Wechsel zu einer anderen ERP-Software ist mit erneutem Aufwand verbunden. Oberste Zielsetzung bei der Auswahl einer ERP-Software sollte deshalb sein, möglichst lange mit dieser Software und diesem Softwareanbieter zusammenarbeiten zu wollen. Die Erstellung eines Lastenheftes gibt dabei keine Erfolgsgarantie, hilft aber, Fehlentscheidungen bei der Auswahl zu reduzieren.
DIE AUTOREN Michael H. Quade, M.Sc. und Prof. Dr. Uwe Leimstoll sind Dozenten für Wirtschaftsinformatik und E-Business am Institut für Wirtschaftsinformatik der Hochschule für Wirtschaft FHNW, Kompetenzschwerpunkt E-Business. www.fhnw.ch/iwi/e-business
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UNTERNEHMEN
Die drei easySYSGründer Stefan Brunner, Marcel Lenz und Jeremias Meier (von links nach rechts) Foto: zVg
Vom Problem zum Geschäftsmodell SOFTWARE Auch aus dem eigenen Buchhaltungschaos kann ein erfolgreiches Geschäftsmodell
werden. Das Rapperswiler Online-Startup easySYS ist mit der Business Software für Kleinunternehmer und Selbstständige auf Wachstumskurs.
TEXT SILJA HÄNGGI
Drei junge Ostschweizer bauten eine Webagentur auf. Neben dem Programmieren blieb nicht viel Zeit für die Administration. Die Folge: Die Jungunternehmer verwechselten Kundenaufträge, vergassen Rechnungen zu stellen und verloren so Zeit und Geld. «So konnte es nicht weitergehen», erinnert sich Jeremias Meier, einer
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der Gründer, heute. So evaluierte er verschiedenste Software-Angebote für Büro-Administration: Gesucht war ein Programm, das einfach, verständlich und bezahlbar war und das Arbeiten von zu Hause oder unterwegs ermöglichte. «Wir konnten aber keine Software finden, die unseren Bedürfnissen als kleines Unternehmen gerecht wurde. Also entschlossen wir uns, selbst eine zu entwickeln», sagt Jeremias Meier zur
Geburtsstunde der webbasierten Business Software. Das war 2006. Nach der Entwicklung des Prototyps setzten die Studenten die Software in der Webagentur ein und erzählten Freunden, Bekannten und Kunden davon. Die Zahl der Nutzer stieg stetig. 2012 gewannen sie den Innovationswettbewerb der Deutschen Telekom. Um die Software professioneller zu vermarkten, gründeten Jeremias Meier,
min Kundendaten und Arbeitsrapporte sofort online erfassen kann. Danach kann er abends oder am Wochenende – statt im Büro mit umständlichen ExcelTabellen zu hantieren – zu Hause vom Sofa aus mit einem Klick die Kundendaten verwalten, Aufträge erstellen oder Rechnungen schreiben. Das Erfolgsgeheimnis dafür heisst Cloud: Die Software ist vollständig internetbasiert. Datenschutz ist dabei ein wichtiges Thema, deshalb speichert easySYS die Daten ihrer Kunden ausschliesslich in Schweizer Rechenzentren. Sämtliche Verbindungen zwischen dem Kunden und den Servern werden zudem verschlüsselt.
ÜBER EASYSYS easySYS ist der führende Anbieter webbasierter Business Software für Kleinunternehmen, Selbstständige und Startups. Alle Tools und Programme sind online als Cloud-Lösung verfügbar und müssen damit nicht auf den Computern der Unternehmen installiert werden. Mit easySYS können Firmen Angebote, Rechnungen und Kundendaten verwalten und ihre Buchhaltung abwickeln. Die Anwendung erhielt den Innovationspreis der Deutschen Telekom. easySYS mit Sitz in Rapperswil zählt über 3 500 Kunden und 30 Mitarbeitende. www.easysys.com
Stefan Brunner und Marcel Lenz im Dezember 2013 die easySYS AG und trennten so das Software-Produkt von der Webagentur. Datenwolke als Entlastung Diese Erfahrungen aus der Anfangszeit sind auch heute der Antrieb für die Gründer: «Kleinunternehmer sollen weniger Zeit im Büro verbringen, sondern sich mehr um ihre eigentliche Arbeit kümmern», ergänzt Jeremias Meier, CEO der easySYS AG, seine Vision. Das heisst, dass ein Kleinunternehmer zum Beispiel nach einem Ter-
Mitarbeiterzahl innert eines Jahres verdoppelt Immer mehr Kunden profitieren von diesen Funktionen: easySYS hat im letzten Jahr die Kundenzahl auf über 3 500 verdoppelt und ist heute der führende Anbieter von webbasierter Business Software. Das Potenzial ist damit aber noch lange nicht ausgeschöpft: Allein in der Schweiz gibt es über 500 000 Kleinunternehmen. Dieses Wachstum benötigt Geld: So konnte das Startup im Februar 2015 eine Finanzierungsrunde über 4,5 Millionen Franken abschliessen und namhafte Investoren aus der IT-Branche an Bord holen. Mit diesem Kapital will easySYS wachsen. Aber nicht um jeden Preis, sondern mit einem guten Produkt: «Viele Kunden kommen dank einer Weiterempfehlung zu uns», freut sich Jeremias Meier. Das Ziel für die nächsten Monate sei es nun, noch mehr Kunden auf die Website zu bringen. Dort kann die Software 30 Tage kostenlos getestet werden, das Einrichten des Benutzerkontos dauert keine Minute. Um die geplante Expansion zu stemmen, plant easySYS, die Zahl der Mitarbeitenden von zurzeit 30 bis Ende Jahr auf 40 bis 50 zu erhöhen. «Erfolgreich eine Firma aufzubauen funktioniert nur mit den richtigen Leuten an Bord», ist Jeremias Meier überzeugt. Doch auch er kennt die Problematik des Fachkräftemangels und positioniert sein Unternehmen im Kampf um gute Mitarbeiter deshalb bewusst anders: «Wir bieten den Mitarbeitenden die einmalige Chance, dass jeder einen Beitrag zum Wachstum und Erfolg des Unternehmens leisten kann.» Seit 2014 hat easySYS den Firmensitz in Rapperswil am Zürichsee und profitiert im Bereich Software-Entwicklung von der Verbindung mit der Hochschule für Technik (HSR).
Die raffinierte Benutzeroberfläche von easySYS bietet mannigfaltige Funktionen. Bildquelle: zVg / Zürcher KMU
«Kein Schnickschnack» Dank dieser Manpower arbeiten die easySYS-Gründer gemeinsam mit dem ganzen Team täglich daran, die Software weiter zu verbessern – und sie immer benutzerfreundlicher zu machen. Jeremias Meier erzählt, wie er in den letzten Jahren dank eigenen Erfahrungen und Feedbacks der Kunden gelernt habe, was eine Business Software können müsse – und was überflüssiger Schnickschnack sei. «Andere Softwarehersteller bieten immer mehr Funktionen an. Ich bin überzeugt, dass ein Kleinunternehmer seine Buchhaltung schnell erledigen möchte. Deshalb müssen wir immer einfacher werden.» Das heisst auch, Kleinunternehmer bei der Büroarbeit in immer weiteren Bereichen zu unterstützen: easySYS-Kunden können ihren Treuhänder neu kostenlos zur Zusammenarbeit einladen und ihm mit einem Klick Zugriff auf ihre Daten geben. Der Treuhänder kann die Kunden bei ihrer Buchhaltung sofort unterstützen. «So können wir Kleinunternehmern das Leben weiter erleichtern», freut sich Jeremias Meier.
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PROMOTION
Galaxus setzt auf Sport und Freizeit Das Online-Warenhaus galaxus.ch bietet in acht verschiedenen Sektoren insgesamt rund 250 000 verschiedene Produkte. Neben vielem anderem gehört auch ein umfassendes Sport- und Freizeitsortiment mit über 42 000 Artikeln dazu. Die E-Mobilität ist dabei eine von zahlreichen trendigen Sportwelten, die laufend ausgebaut werden.
Die Galaxus (Schweiz) AG betreibt die beiden Onlineshops digitec.ch und galaxus.ch. Mit digitec ist das Unternehmen klarer Schweizer Online-Marktführer in den Bereichen IT, Unterhaltungselektronik und Telekommunikation. Das Online-Warenhaus galaxus.ch mit einem breiten Sortiment in den Sektoren Wohnen, Sport & Freizeit, Do It & Garten, Haushalt, Spielwaren, Baby, Digital sowie Bücher & Filme verzeichnet seit dem Start im Jahr 2010 zudem stetig wachsende Umsatz- und Marktanteilszahlen. In den 14 Jahren seit seiner Gründung wuchs das Unternehmen von drei auf über 500 Mitarbeitende. Das eigene Logistikzentrum in Wohlen (AG) wird den steigenden Anforderungen des rasant wachsenden Unternehmens laufend angepasst. Derzeit beläuft es sich auf eine Nutzfläche von 24 500 m2, was in etwa der Fläche von 3,5 Fussballfeldern entspricht. Das grösste Online-Warenhaus der Schweiz Wie beim Eintreten in ein physisches Warenhaus verschaffen sich die Kundinnen und Kunden auf galaxus.ch Zugang zu einem breit gefächerten Sortiment mit rund 250 000 Produkten aller Art. Damit ist Galaxus das mit Abstand grösste Online-Warenhaus der Schweiz. Das Stöbern in den acht Sektoren gleicht einem virtuellen Spaziergang durch die verschiedenen Warenhausabteilungen – ganz unabhängig von Zeit und Ort sowie ohne Gedränge oder langes Anstehen an den Kassen. Der Versand in die ganze Schweiz und nach Liechtenstein ist kostenlos. E-Mobilität ist eine von 13 trendigen Sportwelten Seit 2012 führt galaxus.ch ein Sport- und Freizeitsortiment. Derzeit stehen über 42 000 Produkte in 13 verschiedenen
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ZAHLEN UND FAKTEN ZU GALAXUS.CH – Kostenlose Lieferung in die gesamte Schweiz und nach Liechtenstein – Rund 250 000 Produkte und über 7000 Marken in 8 Sektoren – Über 42 000 Produkte alleine im Sektor Sport und Freizeit – Logistikzentrum in Wohlen (AG) mit 24 500 m2 Nutzfläche – Abholmöglichkeiten in den 9 digitec Filialen der Deutsch- und Westschweiz – Persönliche und kompetente Beratung via Telefon, E-Mail, Fax sowie in den 9 Abholshops – Über 500 Mitarbeitende
Sportwelten zur Auswahl. Zu den 13 Sportwelten zählt auch die Elektromobilität. Während E-Bikes – dem Boom der letzten Jahre entsprechend – schon länger Teil des E-Mobilitätssortiments sind, gehören seit diesem Jahr auch die sogenannten Personal E-Transporter zum Angebot. Aktuell können die Kundinnen und Kunden von galaxus.ch zwischen knapp 70 E-Bike-Modellen und rund 20 Personal E-Transportern wählen.
Bei den Elektrovelos umfasst das Angebot die verschiedensten Velotypen: Von Citybikes über Trekkingvelos bis hin zu elektrisch angetriebenen Mountainbikes mit Vollfederung ist alles dabei. Zudem stehen interessierten Kundinnen und Kunden die unterschiedlichsten Marken zur Verfügung. Darunter befinden sich sowohl internationale E-BikeHersteller wie Hercules oder Wheeler als auch das Schweizer Start-up YouMo. Personal E-Transporter seit 2015 neu im Sortiment Die Personal E-Transporter sind eine neue Kategorie von Elektrofahrzeugen. Sie werden in der Regel stehend gefahren und darum gelegentlich auch als Stehroller bezeichnet. Die neuartigen Fahrzeuge sind in den unterschiedlichsten Formen und Farben erhältlich, werden wie E-Bikes durch einen elektrischen Motor angetrieben und sind vor allem eines: klein und wendig. In chronisch verstopften Metropolen wie Paris werden Personal E-Transporter deshalb bereits als Verkehrsmittel der Zukunft gefeiert. Auf galaxus.ch reicht
das Sortiment von selbstbalancierenden Stehrollern mit ein oder zwei Rädern über Kick- und Skateboards bis hin zu Scootern mit Elektroantrieb. Eines haben die innovativen Elektrofahrzeuge dabei alle gemeinsam: Sie sind dieses Jahr nicht nur neu im Sortiment von galaxus.ch, sondern insgesamt neu auf dem Schweizer Markt. Sport- und Freizeitsortiment wird laufend ausgebaut Neben der E-Mobilität stehen auf galaxus.ch weitere Sportwelten wie Outdoor, Fitness oder Velofahren im Fokus. Die Sortimente der verschiedenen Bereiche umfassen Hartwaren, Textilien, Schuhe und Accessoires. Ausserdem gilt für alle Sportwelten: Die Kundinnen und Kunden können sich auf einen laufenden Sortimentsausbau freuen. Ziel ist es, ein durchgängiges und kompetentes Vollsortiment anzubieten, in dem sich die jeweiligen Sportlerinnen und Sportler wiederfinden und rundum wohl fühlen können. In ausgewählten Bereichen will sich galaxus.ch über das Grundangebot hinaus zudem als Spezialist etablieren.
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MOBIL
Starker Auftritt
T O Y O TA A U R I S Aktuell ist mehr als die Hälfte aller verkauften Auris-Modelle in
der Schweiz mit einem Hybridantrieb ausgerüstet, Tendenz steigend. Zudem startet er mit neuen Ausstattungsvarianten und einem erweiterten Sicherheitspaket.
TEXT DOMINIQUE LIEB
Als der Auris Hybrid im Jahr 2010 seine Premiere feierte, war Toyota der erste und einzige Automobilhersteller, der im C-Segment drei verschiedene Antriebsvarianten anbieten konnte. Mittlerweile hat sich die Toyota Vollhybrid-Technologie am Markt durchgesetzt, und viele Kunden bevorzugen diesen Antrieb. Der Auris Hybrid zeichnet sich durch eine bemerkenswert leise, sanfte und entspannte Fortbewegung aus, die gerade im C-Segment immer mehr Anhänger findet. Karosseriedesign Ein überarbeitetes Design im Front- und Heckbereich verleihen dem Auris einen eleganten, kultivierten Auftritt. In der Front fallen die beiden Chromelemente
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ins Auge, die sich ausgehend vom auffälligeren Toyota Logo über die gesamte Fahrzeugbreite erstrecken. Das obere Element betont den Verlauf der Motorhaube, während das untere dem Verlauf der Frontschürze folgt und schliesslich in den Bereich der scharf geschnittenen LED-Scheinwerfer mit integriertem Tagfahrlicht mündet. In der Seitenansicht fällt die ausgeprägte Gürtellinie ins Auge, die vom Markenlogo in der Front über die gesamte Länge bis an die Heckleuchten reicht. Das betonte Profil wird von den neuen Leichtmetallrädern unterstrichen. Die untere Hälfte des Heckbereichs wurde ebenfalls komplett neu gestaltet und betont den kraftvollen Auftritt des neuen Auris. Der markant geformte, tief heruntergezogene Stossfänger weist an seinen Flanken Reflek-
toren auf, die das Heck breiter wirken lassen. Eine schmale, horizontal verlaufende Chromleiste rundet das Design ab. Innenraum Der neue Auris profitiert auch von Überarbeitungen in den Bereichen Fahrwerk und Lenkung, die Fahrkomfort und Handling optimieren. Zahlreiche Massnahmen senken zudem das Geräuschniveau im Innenraum. Im Ergebnis sorgt die überarbeitete Vorder- und Hinterradaufhängung für eine höhere Wankstabilität, weniger Reibung und einen insgesamt verbesserten Fahrkomfort. Darüber hinaus hat Toyota die Steuerungs-Software der elektrischen Servolenkung EPS neu abgestimmt. Die Armaturentafel und die Türverkleidungen sind mit einem einheitlichen Soft-Touch-Ma-
lässt sich darüber hinaus im EV-Modus rein elektrisch und damit völlig emissionsfrei fahren. Die Reichweite beträgt dann abhängig vom Ladezustand der Batterie und der jeweiligen Fahrsituation bei einer Geschwindigkeit von maximal 50 km/h bis zu zwei Kilometer. Der Hybridantrieb des Auris ist darauf ausgelegt, im Stadtverkehr möglichst selten den Benzinmotor zuzuschalten. Hauseigene Studien machen deutlich, dass dieser kumulative Effekt beim Toyota Vollhybrid-Antrieb in der Praxis tatsächlich einen hohen, emissionsfreien Fahranteil bewirkt. terial bezogen, während die übrigen Oberflächen von einem strukturierten Finish geprägt werden. Zahlreiche Details wie die Belüftungsdüsen, die Türgriffe und die Peripherie des Schalthebels wurden im Sinne einer höheren Qualitätsanmutung neu gestaltet. Form, Farbe und Materialauswahl inklusive der Chrom-Applikationen sind sorgfältig aufeinander abgestimmt und sorgen für ein harmonisches Gesamtbild. Hybridantrieb Zusammen leisten der 1,8-LiterVVT-i-Benzinmotor und der Elektromotor, die den Auris je nach Fahrsituation einzeln oder gemeinsam antreiben, bis zu 136 PS. Dabei stösst der Auris Hybrid im Gegensatz zu Dieselfahrzeugen mit vergleichbarer Leistung nahezu keine Stickoxide oder Partikel aus. Der Auris Hybrid mit 1,8-Liter Verbrennungsmotor komplettiert eines der umfangreichsten Antriebs-Angebote im C-Segment. Er verbindet ein entspanntes Fahrerlebnis mit einem bislang unerreicht niedrigen CO2-Ausstoss von lediglich 79 g/km. Der Auris Vollhybrid
Turbo-Benziner mit Direkteinspritzung Der leichte und kompakte Motor verfügt über zahlreiche hochmoderne Technikbausteine, darunter Benzin-DirektEinspritzung, variable Ventilsteuerung VVT-iW, optimierte Einlasskanäle, in den Zylinderkopf integrierte Abgaskrümmer, leichter Ventiltrieb, variabel gesteuerte Ölspritzdüsen und ein Ansaugmodul aus Kunststoff. Der neue Motor leistet 116 PS und stellt zwischen 1 500 und 4 000 U/ min ein Drehmoment von 185 Nm bereit. In Kombination mit dem Sechsgang-Schaltgetriebe beschleunigt der neue Auris 1.2 in nur 10,1 Sekunden von 0 auf 100 km/h und erreicht eine Spitzengeschwindigkeit von 200 km/h. Trotz dieser Fahrleistungen verbraucht der Auris 1.2 im Durchschnitt nur 4,7 l/100 km, die entsprechenden CO 2-Emission liegen bei 109 g/km. Damit profitiert der Kunde von ausgesprochen günstigen Betriebskosten. In Verbindung mit dem Multidrive S Automatikgetriebe lassen sich die Verbrauchs- und Emissionswerte noch einmal auf 4,6 l/100 km bzw. 106 g/km
reduzieren. Im Auris feiert ein neuer Turbodiesel mit 1 598 cm3 Hubraum Premiere. Der neue Selbstzünder leistet 112 PS und entwickelt zwischen 1750 und 2250 U/min ein Drehmoment-Maximum von 270 Nm. Er beschleunigt in 10,5 Sekunden von 0 auf 100 km/h und benötigt für den Zwischenspurt von 80 auf 120 km/h im fünften Gang nur 10,9 Sekunden. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 190 km/h. Mit einer CO2-Emission von nur 104 g/km und einem Durchschnittsverbrauch von lediglich 4,1 l/100 km verursacht der neue Auris 1.6 D-4D deutlich geringere Betriebskosten, zumal die Service-Intervalle auf 20’000 km ausgedehnt wurden. In der Schweiz gibt es beim Kauf eines Toyota Auris zusätzlich noch einen Gratis-Service während 6 Jahren oder 60 000 Kilometern. Dies ist für eine Volumenmarke absolut einzigartig. Sicherheit Bekanntlich hat der Auris bereits eine Fünf-Sterne-Bewertung im Euro NCAP Crashtest erzielt. Für den neuen Auris bietet Toyota ein neues, optionales Sicherheits-Paket an, das in punkto aktive Sicherheit und Fahrerassistenz ein neues Niveau erreicht. Das Toyota Safety Sense Sicherheitspaket verfügt über eine kompakte Kamera/Laser-Einheit im Bereich der Windschutzscheibe, die wichtige Informationen liefert und Sicherheitseinrichtungen wie das Pre-Collision-System, den Spurwechselwarner, den Fernlicht-Assistenten und die Verkehrszeichen-Erkennung unterstützt. Der neue Auris ist wahlweise mit Benzin- oder Dieselmotor sowie mit einem Hybridantrieb lieferbar. Alle Motoren erfüllen ab sofort die Abgasnorm Euro 6.
Auch als Kombi macht der Auris eine gute Figur, und er ist auch als Hybrid in mehreren Ausstattungslinien verfügbar.
Fotos: zVg
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ZÜRCHER PIONIERE
Elektrifizierte Harfe P I O N I E R D E S M O N AT S Als bisher einziger Schweizer Musiker erhielt Andreas Vollenweider 1987 den
Grammy Award für sein Album «Down To The Moon». Wie hat er das nur gemacht? Für die Schweiz scheint er eine Nummer zu gross zu sein, hier nennt man ihn einen Querkopf.
TEXT DOMINIQUE LIEB
Die Harfe war das Instrument der irischen Barden. Die Geschichten, die sie erzählten, wurden für etwas Übernatürliches gehalten, denn sie konnten Menschen und Objekte verzaubern. So bezeichnet sich auch der Musiker Andreas Vollenweider gerne als Geschichtenerzähler. Seit mehr als drei Jahrzehnten ist er rund um den Globus in Projekte involviert, als Initiator, als Komponist oder als Gastmusiker. Sein Instrument, eine keltische Harfe, entdeckt er 1975 in einem Trödlerladen. Damals war er 23 Jahre alt. Wann er zu musizieren begonnen hat, weiss Andreas Vollenweider nicht mehr. Schon im Schulalter spielte er ein Dutzend Instrumente. Dass er Künstler werden würde, war ihm schon in die Wiege gelegt, denn er kommt aus einer Künstlerfamilie mit Tänzern, Schauspielern, Musikern, Schriftstellern. Sein Vater Hans Vollenweider war Organist am Grossmünster in Zürich. Mit ihm verbrachte der junge Vollenweider ungezählte Stunden mit musikalischen Zwiegesprächen, zuhause am Klavier oder aber im Grossmünster an der mächtigen Kirchenorgel. Und von seinem Vater lernte er auch die höchste musikalische Kunst, das freie Improvisieren. Bereits mit 16 Jahren war Andreas Vollenweider künstlerisch selbständig. Er zog aus dem elterlichen Haus am Zürichsee aus und widmete sich autodidaktisch ausschliesslich der Musik. Poesie, Musik und Politik Ein erstes Projekt entstand um 1970 zusammen mit René Bardet und Orlando Valentini. Wärend eine politische Protestbewegung 1968 um die Welt ging, vertonten die drei Barden von «Poesie & Musik» Texte von Heinrich Heine. Es
Andreas Vollenweider: Behind the Gardens – Behind the Wall – Under the Tree Foto: Keystone
war sein Mitmusiker René Bardet, der von Vollenweider eines Tages ein politisches Bekenntnis abverlangte. «Das war ein Weckruf», erzählt Vollenweider, der damals 18 Jahre alt war. «Ich habe begriffen, dass die Musik eine innere Haltung ausdrückt.» Diese Haltung, so Vollenweider, spiegle sich auch in den Beziehungen, im sozialen Engagement, im Konsumverhalten, im Umgang mit der Umwelt – oder wie man Kinder erzieht. Für Andreas Vollenweider sind Musik und Politik nicht zu trennen. Er engagiert sich über Jahrzehnte für das Zürcher Hilfswerk Rokpa für Strassenkinder in Kathmandu oder auf dem Roten Platz in Moskau für die von der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl betroffenen Kinder. Er unterstützt Amnesty International oder spielt für Gefangene im Hochsicherheitsgefängnis Pollsmoor in Kapstadt. Alte Sache und neues Genre Zeitgleich mit den Unruhen in den 80ern in Zürich, veröffentlicht er seine erste Langspielplatte mit der Harfe: «Eine Art Suite in XIII Teilen». Gemein-
sam mit dem kongenialen Elektroniker und Tonmeister Hanspeter Ehrsam hat Vollenweider lange experimentiert, um den Klang seiner Harfe elektronisch zu erweitern. Er entwickelt auch eine eigene Spieltechnik. Während er das Instrument leidenschaftlich umarmt, zupft er mit den Fingerspitzen und -nägeln die Saiten, manchmal attackiert er sie zart mit den Händen. Er bearbeitet das Instrument lebhaft und rhythmisch und entlockt der Harfe Klänge, die man eher von der elektrischen Gitarrenmusik her kennt. Die ausgeklügelten, elektronischen Hilfsmittel verstärken die Resonanz der Saiten. 1981 gibt die Band «Andreas Vollenweider & Friends» ihr erstes Konzert am Montreux Jazzfestival. Im Herbst darauf erscheint das Album «Behind the Gardens – Behind the Wall – Under the Tree» , es ist Harfenmusik wie man sie noch nie gehört hat und zum ersten Mal wurde auch ein internationales Publikum auf die Musik aufmerksam. Eine Einladung an das Montreux- Detroit Jazz Festival in den USA folgte. Danach überstürzten sich die Ereignisse. Das
ZÜRCHER PIONIERGEIST
Porträts von Menschen mit Ideen, Herausgeber: Beat Glogger, Fee Anabelle Riebeling, Lehrmittelverlag Zürich, 300 Seiten, gebunden, 58.– Franken ISBN 978-3-0313-677-5
Album «Behind the Gardens...» verkaufte sich über Nacht in fünfstelliger Zahl. Die Medien, welche bis dahin die allgemeine Skepsis teilten, konnten dem «Projekt Vollenweider» nicht mehr ausweichen. Andreas Vollenweider ist bekannt geworden als der Schöpfer vom New Age Genre. Der Begriff wurde aber von der Musikindustrie geprägt, weil man die neuartige Harfenmusik stilistisch nicht einordnen konnte. Vollenweider selbst meinte dazu, was er tue sei nicht «New Age» sondern «Old Age», eine sehr alte Sache, etwas, das Menschen schon seit Tausenden von Jahren tun. Anzeige
DER NEUE JAGUAR X E. DIE IN NNOV VATI V E ZUK KU N F T DER PR REM M I U M -MITT TE L KL A S SE E. Aufregendes Design. Begeisternde Dynamik. Richtungsweisende Technologien. Der Jaguar XE wird Sportlichkeit im Segment der Mittelklasse neu definieren. Gehören Sie zu den Ersten, die regelmässig News über die revolutionäre Premium-Sportlimousine der Zukunft erhalten. XE E-C C I RC L E .C H
*Jaguar XE E-Performance (erhältlich ab Juni 2015), 4-Türer, man., 2WD, 163 PS/120 kW. Swiss Deal Preis ab CHF 40’800.–, Gesamtverbrauch 3.8 l/100 km (Benzinäquivalent 4.3 l/100 km), Ø CO2-Emissionen 99 g/km. Energieeffizienz-Kategorie A. Abgebildetes Modell: Jaguar XE S, 4-Türer, aut., 2WD, 340 PS/250 kW. Swiss Deal Preis ab CHF 62’200.–, Gesamtverbrauch 8.1 l/100 km, Ø CO2-Emissionen 194 g/km. Energieeffizienz-Kategorie G, Ø CO2-Emissionen aller in der Schweiz angebotenen Fahrzeuge 144 g/km.
LIFESTYLE
Winzer und Unternehmer E R I C H M E I E R Der Winzer in Uetikon am See ist überzeugt, dass nur nach-
haltiges Denken sein in fünfter Generation betriebenes Weingut erhalten hat. Er produziert nach den Schweizerischen Richtlinien des ökologischen Leistungs-Nachweises (ÖLN).
TEXT PETER BLATTNER
Erich Meier ist der einzige Selbsteinkelterer und Winzerlehrmeister in Uetikon am See. Er vinifiziert und vermarktet alle auf seinen sieben Hektaren Rebland produzierten Trauben selber. Der Winzer hat seinen Betrieb so aufgebaut, dass er ohne Subventionen auskommt und auf einer soliden finanziellen Basis dasteht. Nachhaltigkeit Ein Grundpfeiler seiner Tätigkeit ist die Nachhaltigkeit. Die Frucht des Bodens
Erich Meier setzt sich Tag und Nacht ein, so lange, bis der Wein seine Vollendung erreicht hat.
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wird für eine Generation festgelegt. Ein vorausschauender Anbau und Umgang mit dem Produkt und dem Boden helfen, über die Jahre ein Produkt zu kreieren, das ständig besser wird. Die Ressourcen werden dabei geschont. Das führt auch zu einem soliden Arbeitsumfeld und langfristigen Arbeitsverhältnissen. Betriebsleiter ist Julian Huber. Ein Praktikum absolviert momentan Monika Eugster, ausgebildet wird Leonie Binder. Kelterung Die Arbeit im Keller erfordert viel Konzentration, es geht darum, den jungen Weinen ihr volles Potential zu entlocken und ihnen eine klare Handschrift zu verpassen. Die Weine müssen zuallererst den Winzer selber überzeugen, dann wird der Wein auch beim Kunden gut aufgenommen. Der Weinstil soll eigenständig sein, was aber Innovationen und neue Standards nicht ausschliesst. Erich Meiers grösstes Ziel ist es, das Produkt mit jedem neuen Jahrgang zu verbessern. Sämtliche Weine werden auf dem Weingut gekeltert, die Verarbeitung und Vinfikation erfolgen im eigenen Keltereigebäude. Die Weine im Angebot Unter den Weissweinen sind zu nennen: Müller-Thurgau, Räuschling, Pinot Gris, Pinot Gris Barrique, Riesling, Sauvignon Blanc, Viognier und Chardonnay Barrique. Die Roten: Pinot Noir, Pinot Noir Barrique, Plural. Die Grundlage für den Schaumwein bildet der Pinot. Eine Anzahl an Spirituosen mit jeweils 41 Vol-%. ergeben der Pinot Noir, der Sauvignon Blanc, Gravensteiner, Quitte und Zwetschge.
WEINGUT ERICH MEIER Reblaubenstrasse 7, 8707 Uetikon am See Telefon 044 920 12 25, Natel 079 326 09 53 Fax 044 920 34 09, info@erichmeier.ch Öffnungszeiten Verkauf: Montag bis Freitag nach telefonischer Vereinbarung Samstag von 10-12 Uhr und von 13-15 Uhr. www.erichmeier.ch Tage der offenen Weinkeller: www.offeneweinkeller.ch
Ausbildung der Lehrlinge Erich Meier hat die Betriebsleiterschule als Winzer absolviert und 2002 mit dem eidgenössischen Meisterdiplom erfolgreich abgeschlossen. Er bietet Jugendli-
chen die Möglichkeit, in seinem Betrieb die Ausbildung zum Winzer zu durchlaufen. Alle seine Lehrlinge haben mit Erfolg abgeschlossen. Betriebskonzept Als Selbsteinkelterer vermarktet Erich Meier seine Weine selber. 72 Prozent seiner Kunden sind Private, der Rest verteilt sich auf renommierte Gastronomiebetriebe rund um den Zürichsee und die Stadt, aber auch bis nach Gstaad, Gersau oder Winterthur wird geliefert. Die Liste seiner Gastrokunden liest sich wie ein «Who is Who» der gehobenen Gastronomie, so finden sich u.a. der Adler in Hurden, Wiesengrund Uetikon, in der
Stadt die Brasserie Bärengasse, das Eden au Lac, The Dolder, das Ambassador à l’Opéra, das Park Hyatt, aber auch The Alpina Gstaad, der Hof Maran in Arosa, oder das Rössli in Escholzmatt. Weinkenner schätzen die innovative Weinkunst auf höchstem Niveau, welche generell dem Zürcher Wein eine neue Dimension verliehen hat. Im gesamten Weinmarkt konnte sich das Weingut bestens positionieren, was zu einer ständig steigenden Nachfrage führte. Zeugnis des hohen Standards bildete die Verleihung des Unternehmerpreises 2013 für innovative Klein- und Mittelbetriebe am Zürichsee. Auszeichnet werden Unternehmen, die nachhaltig und erfolgreich operieren
und den Standort Zürichsee durch ihre Vorbildfunktion fördern. Auswahl unter zahlreichen Auszeichnungen Ganz oben ist der Parker USA 2015 zu nennen. Erich Meiers Pinot Noir landete unter den besten 15 Tropfen dieser Sorte aus der Schweiz, Vinum 2014 führte ihn unter den 100 besten Weingüter der Schweiz auf. Zweimal in Folge listete ihn GaultMillau unter die besten 100 Winzer des Landes. Zahlreiche Goldund Silberdiplome wurden errungen. Internationale Auszeichnungen betrafen den Transform Award, den Red Dot Design Award, Rebrand 100 u.a.m.
Traumhaft schön gelegen sind die Rebberge von Erich Meier.
Fotos: Lorenz Richard Photography
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BUSINESS LUNCH
Ein Stück Schweiz Z U N F T H A U S Z U R W A A G Sepp Wimmer möchte in seinem Restaurant nicht nur Speisen verkaufen,
sondern auch Emotionen. Der Zunftwirt des traditionellen Betriebes sorgt seit mehr als zehn Jahren für herausragende Qualität und eine authentische und herzliche Bewirtung.
TEXT ANNINA HALLER
Wird man im Restaurant Zunfthaus zur Waag erwartet, empfängt einen der Zunftwirt Sepp Wimmer bereits vor der Eingangstür. Für die Führung des traditionsreichen Hauses hat man mit ihm einen idealen Gastgeber gefunden. Sofort fühlt sich jeder Gast willkommen und in guten Händen. Tradition Seit 1637 existiert das heute bestehende Zunfthaus zur Waag. Die Geschichte des Hauses geht jedoch noch weiter zurück. Ein vorgängiger Bau an selber Stelle wurde 1287 errichtet und kam 1315 zu seinem Namen «zur Waag». Meister Peter Schmid, ein Arzt und Apotheker aus Brienz wurde in diesem Jahr zum Inhaber des Hauses. Er war als Leibarzt der Äbtissin des Fraumünsters bekannt. Der Name «zur Waag» kam sehr wahrscheinlich aufgrund der Waage als Hauszeichen zustande, begründet durch Peter Schmids Zweitberuf als Apotheker. Im Jahr 1318 schenkte Peter Schmid das Haus dem Maria-Magdalena-Altar im Grossmünster. 67 Jahre später veräusserte der Kaplan dieses Altars, Johannes von Rotenburg, das Haus für 108 Gulden an die Leinenweberzunft. Diese ist seit 1440 Eigentümerin des Hauses und nannte sich dessen Namen nach selbst auch «zur Waag». Somit ist die Zunft zur Waag eine der sieben alten Zünfte, die noch heute ein eigenes Zunfthaus besitzen. Feierlichkeiten Die starke Verbundenheit mit der altehrwürdigen Zürcher Tradition ist auch heute noch zu spüren. Nicht nur hat das Haus mit Zürcher Geschnetzeltem und hausgemachter Butterrösti einen regelrechten Kassenschlager gefunden, es ist auch erste Anlaufstelle für sämtliche Blue Chip-Unternehmen der Stadt. «Fast jedes grössere Unternehmen aus Zürich oder der Schweiz
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findet immer wieder zu uns», bestätigt Sepp Wimmer. Zu diesen zahlreichen Geschäftsessen kommen jährlich bis zu tausend Feste und Bankette hinzu. Ob Hochzeit, Tauffeier, Geburtstagsparty, Vereinsjubiläum, Diplomfeier oder Firmen-Event – in der Waag ist für jeden Anlass für bis zu 120 Personen Platz. Die Waag hält mit dem Zunftsaal, der Zunftstube, dem Waagstübli sowie dem Kreuzgang der ehemaligen Klosterkirche Fraumünster für jede Feierlichkeit die perfekte Location bereit. Zudem kann man in der Vorbereitung für jeden Event auf das Engagement und die langjährige Erfahrung von Zunftwirt Sepp Wimmer vertrauen. Leidenschaft des Zunftwirts Seit mehr als zehn Jahren kümmert er sich um die ausgesprochenen und unausgesprochenen Wünsche seiner Kundschaft. Und er tut dies mit Leidenschaft und Begeisterung. «Es ist eine Herausforderung, jedem Gast auf den Zahn zu fühlen und seine Wünsche zu erkennen», sagt auch Sepp Wimmer. Aber genau das mache ihm an seinem Beruf so viel Freude. Jeder Gast ist anders und hat andere Bedürfnisse. Er als Gastgeber hat die Aufgabe, diese durch genaue Beobachtung herauszukristallisieren. Was seinen Gästen gefalle, sei, dass nicht nur die Bedienung sowie die Gerichte von bester Qualität seien, sondern dass er auch mal mit unerwarteter Qualität auftrumpfe. Sei dies, indem er bei vollem Haus hungrige Gäste persönlich in andere Lokale begleitet. Oder sei dies, dass er Geschäftsleute von konkurrierenden Unternehmen beim Mittagessen nicht gerade an Nachbartischen platziert. Dieses Feingefühl seitens der Gastgeberschaft macht jeden Besuch zum erfreulichen Erlebnis. Gastronomische Verwöhnung Selbstverständlich wäre aber jeder Besuch nur halb so schön, wäre die Verköstigung nicht hervorragend. Alle
Ob im kleinen oder im grossen Rahmen. . .
paar Monate wechselt das Angebot auf der Speisekarte, um einer saisonalen Ausrichtung gerecht zu werden. Klassiker wie das Kalbsgeschnetzelte, das Cordonbleu oder Eglifilets finden sich jedoch das ganze Jahr hindurch. Aus der aktuellen Speisekarte ist beispielsweise die Variation vom roten Thunfisch aus den Philippinen mit grüner Papaya und Wasabisorbet zu nennen. Weiter munden als Vorspeise die gebratene Entenleber auf Rhabarber-Mandel-Crumble oder für vegetarische Geniesser die Ochsenherz-Tomate
mit Chimichurrisauce, Blumenkohlpüree und Spinat-Pinienkerngemüse sowie die karamellisierte gebratene Entenbrust mit Parmesan-Polenta und Safran-Frühlingsgemüse sind nur zwei der vielen Sensationen aus der Speisekarte. Business Lunch Dass sich der Business Lunch im Vergleich zu früher im Allgemeinen deutlich verändert habe, merkt auch Sepp Wimmer. Man habe heute weniger Zeit, um sich über Mittag lange hinzusetzen und mehrere Gänge zu geniessen. Trotzdem sei es gerade auch im businessfreudigen Zürich wichtig, ein solches Angebot bereit zu halten. Das Zunfthaus zur Waag bietet deshalb ein täglich wechselndes Mittagsmenü an. Auswählen kann man jeweils zwischen einer Vorspeise und einer Suppe sowie zwischen einer Fisch- und einer Fleischspeise. Das Preis-Leistungs-Niveau dieser Mittagsangebote ist stimmig und passt auch in die räumliche Umgebung des Betriebes. Naschkatzen können sich zusätzlich mit einem Dessert verköstigen, das jedoch nicht im Menüpreis enthalten ist.
. . . Das Zunfthaus zur Waag macht jeden Besuch zum genussvollen und qualitativen Erlebnis.
mit Burrata und Auberginengemüse. Beim Hauptgang werden Fisch-, Fleisch- und Gemüseliebhaber gleichermassen verwöhnt. Aus den vegetarischen Spezialitäten sticht besonders der Portobello-Pilz mit Spaghettini und Belper-Knolle hervor. Gäste, denen Fisch am besten mundet, finden auf der Speisekarte neben den bereits genannten Eglifilets eine weitere wunderbare Auswahl von Süss- und Salzwasserfischen. Um nur ein Gericht zu erwähnen sei hier der gebratene schottische Baby-Seeteufel
ZUNFTHAUS ZUR WAAG Münsterhof 8, 8001 Zürich, Telefon 044 216 99 66, Telefax 044 216 99 67, Öffnungszeiten: Montag bis Samstag 8.00 –24.00 Uhr, Restaurant 11.30 –14:00, 18.00 –22.00 Uhr Reservation@zunfthaus-zur-waag.ch www.zunfthaus-zur-waag.ch
an Erbsensauce, Kartoffel-Thymianpüree und gebratenem Kräuterspeck genannt. Fleischesgelüsten kommt man im Zunfthaus zur Waag genauso entgegen. Das Filet vom Angus-Rind
Fotos: zVg
Edle Tropfen Zu einem köstlichen Essen gehört ein gutes Glas Wein. Sepp Wimmer legt Wert darauf, Weine aus der Region anzubieten. So findet sich eine schöne Auswahl von Rot- und Weissweinen aus verschiedenen Weingütern aus dem Kanton Zürich. Das Angebot an edlen Tropfen hört aber an den Grenzen Zürichs keineswegs auf. Im Zunfthaus zur Waag kann man aus einer Fülle von Weinen aus der ganzen Schweiz, Österreich, Spanien, Frankreich, Italien und Portugal seinen individuellen Favoriten auswählen. Auch wer sich lieber an schaumigeren Getränken hält, ist mit der breit gefächerten Auswahl an Prosecco und Champagner gut beraten. Sollten Sie sich bei dieser grosszügigen Auswahl an Weinen nicht entscheiden können, wenden Sie sich an den Zunftwirt. «Ich habe auch schon drei verschiedene Weinproben an einen Tisch gebracht, sodass sich meine Gäste mit ihren Genussknospen den richtigen Tropfen selbst aussuchen können», sagt Sepp Wimmer. Auch dies ein weiteres Beispiel zur unerwarteten Qualität, mit der der Zunftwirt seinen Gäste auch jeden unausgesprochenen Wunsch von den Augen ablesen kann.
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K U LT U R
Geld, Macht oder Liebe R E N A I S S A N C E Mit den 19. Festspielen Zürich geht vom 12. Juni - 12. Juli ein Fest der Wiedergeburt über die
städtischen Bühnen. Unter dem Titel «Geld, Macht, Liebe – Shakespeare und andere Gewalten» wird der entfesselte Mensch in all seinen Höhen und Tiefen inszeniert.
TEXT DOMINIQUE LIEB
Der Dichter und Teilhaber des Globe Theatre in London William Sheakespeare hat viel über Geld nachgedacht. Er kannte die Gier danach, die verführerische Macht von Dukaten, Florins, reinem Gold und er hat es oft in seinen Stücken thematisiert. Sein Timon von Athen streckt eine goldene Münze in die Luft, spuckt aus und ruft: «So viel hievon macht schwarz weiss, hässlich schön, schlecht gut, alt jung, feig tapfer, niedrig edel...». Auch Machtspiele in allen Facetten hat William Shakespeare dargestellt und nichts, was unter Menschen möglich ist, bleibt ausgespart. Seine Dramen sind über vierhundert Jahre alt, doch das Thema des Machtgefälles erfindet sich bis heute immer wieder neu. Nur, unsere Ohnmacht bringt die Handlung nicht voran und um etwas in Bewegung zu bringen, braucht es eben Geld, Macht oder Liebe. Kaleidoskop der Künste Die Festspiele Zürich sind das gemeinsam von vier grossen Zürcher Kulturinstitutionen getragene Sommerfestival. Seit 2012 wird für das vielseitige Programm ein gemeinsames Thema gewählt und während vier Wochen findet unter dem genannten Thema ein Kaleidoskop der Künste statt. Die Festspielstiftung unterstützt auch finanziell die Zusammenarbeit der Veranstalter. Zudem wird jedes Jahr ein Festspielpreis vergeben an eine Persönlichkeit, die sich im kulturellen Leben der Stadt verdient gemacht hat. Diese Jahr erhält ihn die Bühnenbildnerin Anna Viebrock. Im Festspielprogramm 2015 stehen Romeo und Julia im Zentrum. Auf einem Fest begegnen sie sich zum ersten Mal, ein Blick genügt, um
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Das Plakatsujet der Festspiele Zürich 2015 © Studio Geissbühler
eine stürmische Leidenschaft zu entfachen. Manuel Bürgin inszeniert die schöne und traurige Liebesgeschichte als Freilichttheater im Park des Liceo Artistico. Das Schauspielhaus zeigt die Liebestragödie als Produktion des Hamburger Theaters in einer radikal veränderten Fassung von Jette Steckel. Eine andere Abwandlung von Romeo und Julia wird in Bellinis Belcanto-Oper, I Capuleti e i Montecchi als Festspielpremiere im Opernhaus aufgeführt.
Sommernachtstraum In der Tonhalle kann man in das Zeitalter der Renaissance musikalisch eintauchen. Einen ganzen Tag lang sind Chormusik, Liedkunst und Instrumentalmusik aus England und Italien zu hören und mehr über den historischen Hintergrund kann man in Wortbeiträgen erfahren. Das Kunsthaus Zürich präsentiert in seiner Festspiel-Ausstellung «Sinnliche Ungewissheit» bedeutende zeitgenössische Werke aus der Sammlung Koerfer und erforscht damit, inwiefern sich Geld, Macht und Liebe als Parameter des Lebens in den letzten Jahrzehnten verändert haben. Im Weiteren gibt es thematische Stadtführungen und Gespräche, zum Beispiel an der Börse, wo über Geldgeschäfte von der Renaissance bis heute diskutiert wird. «Hamlet» ist die schauerliche Geschichte eines jungen Mannes, der bestrebt ist, den Mord an seinem Vater zu rächen und dabei alle Beteiligten ins Unglück stürzt. Das Theater Schiffbau inszeniert die Tragödie mit den Tiger Lillies und einem Gastspiel des Theater Republique aus Dänemark. Auch das Theater Neumarkt zeigt «Hamlet», aber aus dem Blickwinkel von zwei Nebenfiguren in Tom Stoppards «Rosenkranz und Güldenstern sind tot». Der grösste Ball der Schweiz verwandelt die Haupthalle des Zürcher Hauptbahnhofs in einen glamourösen Ballsaal. Das Publikum tanzt zur Musik des Wiener Ballorchesters bis in die frühen Morgenstunden. Darüber hinaus gibt es noch viele weitere Veranstaltungen, die die Kulturstadt Zürich auf ihre eigene, besondere Weise bereichern. Ein letztes Wort vom grossen Dichter: «Wenn du den Eindruck hast, dass das Leben ein Theater ist, dann suche dir eine Rolle aus, die dir so richtig Spass macht.»
Sammlung Trudi Demut und Otto Müller im ArtDock.
Kleine Wahnwelt
Foto: Ralph Bänziger
ARTDOCK Das provisorische Museum für Zürcher Kunst im ehemaligen Güterbahnhof Aus-
sersihl zeigt vom 5. Juni bis 6. September erneut eine Auswahl von sechzig lokalen Künstlern. Unter dem Titel «Wahn Welt Wellen» hat ArtDock zusammen mit der Stiftung Trudi Demut und Otto Müller eine Ausstellung aus Träumen und Albträumen realisiert.
TEXT DOMINIQUE LIEB
Unterhalb der Hardturmbrücke, hinter den sieben Gleisen, steht eine unscheinbare Frachthalle, ein flacher, langgezogener Ziegelbau aus dem Jahr 1897. Es ist das letzte Gebäude des alten Güterbahnhofs der einst als der modernste in ganz Europa galt. Hoch darüber hinaus türmt sich der Prime Tower, wie Diamanten funkeln seine tausend Fensteraugen herab auf den letzten Zipfel Güterbahnhof. Dazwischen klafft eine grosse Wunde, es wird gewühlt und gebaut. 2018 wird das noch unsichtbare Polizei- und Justizzentrum inklusive Untersuchungsgefängnis hier den Betrieb aufnehmen. Schöpfen aus dem Traum Eine brodelnde Lava ist das Sinnbild für eine Gruppe von Künstlern, die seit Jahrzehnten in Zürich ein Werk kreieren, welches eher figurativ ist und zum Erzählerischen neigt. Ihre VerfechterInnen schöpfen aus dem Traum, aus dem Unlogischen und Ungereimten. Der Schriftsteller Paul Nizon war mit Friedrich Kuhn, Eva Wipf und vielen anderen Künstlern befreundet und prägte 1968 in seinem «Zürcher Almanach» die Bezeichnung «Eine Zürcher Schule der Kleinen Wahnwelt». Die
überbordende Phantastik, das Ungeschliffene und Unangepasste stehen im starken Kontrast zu der systematischen Kunst der Konstruktiv-Konkreten wie Max Bill oder Camille Graeser, deren Image die Stadt Zürich immer besonders pflegte. Eine Zürcher Urmutter beider Kunstrichtungen findet sich bereits in den Dreissigerjahren mit Sophie Täuber, deren Werk sowohl konstruktivistisch sowie dadaistisch-surreal ist. Seither haben immer wieder neue Generationen das geistige Erbe dieser spezifischen Zürcher Kunst weiterentwickelt. Eine gewisse Konzentration ist bei den in den Sechzigerjahren Geborenen festzustellen: Chantal Wicki mit ihren vielfältigen Inszenierungen der eigenen Person, etwa als Priesterin, Gregor Lanz mit seinen wenig geheuren Tischrunden und zwischenmenschlichen Aktivitäten; Thomas Ott als Darsteller phantastischer Qualen des Todes, Tötens und Sterbens. Nicht wenige der im provisorischen Museum gezeigten Künstlerinnen und Künstler sind von ArtDock für das Zürcher Publikum aus der Vergessenheit geholt worden. Viele Wahnweltler haben sich im lokalen Umfeld entfaltet, eine grössere Anzahl ist schweizweit, ja international bekannt geworden. Erwähnt seien Martin Schwarz, Franz Mark Divo, Anatol
Wyss, Hans Witschi, André Thomkins, H.R. Giger. Vor- und Nachbeben Der Architekt und Kurator Ralph Bänziger hatte jahrelang sein Büro auf dem Areal des Güterbahnhofs. Mit geschicktem Organisationstalent hat er den Nachlass von Trudi Demut und Otto Müller im Zwischenlager auf dem Güterbahnhof untergebracht und setzt deren Werk in spannende Zusammenhänge mit anderen Zürcher Künstlern. Ziel von ArtDock ist es, Nachlässe von Künstlern und Künstlerinnen zu retten und an einem sicheren Ort für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Damit ArtDock Zürich seine Zielsetzungen erreichen kann, braucht es ein Foyer mit attraktiven Räumen für Ausstellungen, ein Archiv mit adäquaten Depots, ein Internetportal und Publikationstätigkeiten. Der Gönnerverein ArtDock wurde 2013 gegründet und zählt weit über hundert engagierte Mitglieder sowie ein Patronatskomitee mit Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Kultur. Die aktuelle Ausstellung im ArtDock Güterbahnhof wird unterstützt von der Stadt Zürich. Die Kleine Wahnwelt brodelt weiter. www.art-dock-zh.ch
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Wenn Sie hier geschäften, sollten Sie einen unserer 6 Standorte in der Schweiz besuchen. Mittelstandsbank. Die Bank für KMU.
Ganz gleich, ob Sie mit Asien, Europa oder Amerika geschäften – als exportorientiertes Unternehmen haben Sie spezielle Anforderungen an Ihre Bank. Verlassen Sie sich auf das umfassende Know-how einer starken, weltweit vertretenen Bank mit 140 Jahren Expertise und 100 000 betreuten Firmenkunden. Neu bieten wir Ihnen auch in der Schweiz über Ihre gesamte Wertschöpfungskette konkrete Optimierungsmöglichkeiten in allen Phasen der Zusammenarbeit: von den ersten Verkaufsverhandlungen bis zum Zahlungseingang. Lernen Sie uns kennen. Weitere Informationen, auch zu unseren 6 Standorten in der Schweiz: www.commerzbank.ch
RECHT
Das Ende der Anonymität I N H A B E R A K T I O N Ä R E Im Rahmen der internationalen Geldwäschereibekämpfung wird eine verstärkte
Identifikation der Inhaber von Aktien sowie teilweise die Abschaffung der Inhaberaktien verlangt. In der Schweiz überleben sie, es treten aber per 1. Juli 2015 neue Meldepflichten für die Inhaberaktionäre in Kraft.
TEXT NICOLAS FACINCANI
In der Schweiz gibt es derzeit rund 50 000 Aktiengesellschaften, die zumindest teilweise Inhaberaktien ausgegeben haben. Ein wesentlicher Unterschied zwischen den Inhaber- und den Namenaktien ist, dass bei Inhaberaktien die Gesellschaft im Gegensatz zu Namenaktien kein Aktienbuch führen muss, was dazu führt, dass die Gesellschaft die Inhaberaktionäre nicht unbedingt kennt. Die Inhaberaktionäre können ihre Rechte aus den Aktien grundsätzlich alleine aus dem Besitz und dem Vorweisen des Aktientitels geltend machen. Meldepflichten der Inhaberaktionäre Um die missbräuchliche Verwendung von Inhaberaktien zu verhindern, hat jede natürliche oder juristische Person, welche Inhaberaktien einer Gesellschaft erwirbt, die Pflicht, der Gesellschaft den Erwerb zu melden. Dabei muss neben dem Namen und dem Vornamen (bei juristischen Personen die Firma) auch die Adresse bekannt gegeben werden. Wird die Meldung unterlassen, können die Aktionärsrechte ruhen oder sogar verwirken. Änderungen des Vor- oder Nachnamens (oder der Firma bei juristischen Personen) oder der Adresse sind der Gesellschaft ebenso zu melden. Ausnahmen von der Meldepflicht gibt es nur, sofern die Aktien der Gesellschaft an einer Börse gehandelt werden oder wenn die Aktien in der Form von
Bucheffekten ausgestaltet sind. Aktiengesellschaften können anstelle der Meldung der Erwerber von Inhaberaktien an die Gesellschaft eine Meldung an einen Finanzintermediär im Sinne des Geldwäschereigesetzes vorsehen. Identifikation der Aktionäre Der Erwerber hat nachzuweisen, dass er effektiv im Besitze der Aktien ist. Die Gesellschaft hat sodann nach erfolgter Meldung den Erwerber zu identifizieren; im Falle von natürlichen Personen durch einen amtlichen Ausweis mit Photographie, bei schweizerischen juristischen Personen durch einen Auszug aus dem Handelsregister und bei ausländischen juristischen Personen durch einen beglaubigten Auszug aus dem ausländischen Handelsregister oder durch eine gleichwertige Urkunde. Meldepflicht der an Aktien wirtschaftlich Berechtigten Mit der zukünftigen Meldepflicht beim Erwerb von Inhaberaktien werden Gesellschaften zwar Kenntnis von neuen Aktionären und deren Beteiligungsanteil erhalten. Ob er alleine oder für Dritte handelt, wird aus der Meldung allerdings nicht ersichtlich sein. Deshalb sieht das Gesetz neu vor, dass, wer allein oder in gemeinsamer Absprache mit Dritten Aktien (Namen- oder Inhaberaktien) nicht an der Börse kotierter Gesellschaften erwirbt und dadurch den Grenzwert von 25 Prozent des Aktienkapitals oder der Stimmen erreicht bzw.
überschreitet, der Gesellschaft innert Monatsfrist den Vor- und den Nachnamen sowie die Adresse derjenigen natürlichen Person melden muss, für die er letztendlich handelt.
Die Anonymität von Inhaberaktionären soll dank den neuen Meldepflichten begrenzt werden. Fotoquelle: BilderBox.com
Verzeichnis der Aktionäre Neu hat jede Gesellschaft, welche Aktien ausgegeben hat, ein Verzeichnis zu führen, in welchem alle gemeldeten Inhaberaktionäre sowie die wirtschaftlich berechtigten Personen von 25 Prozent oder mehr der Aktien oder Stimmen aufgeführt sind. Das Verzeichnis ist rein administrativ. Das Gesetz schreibt aber vor, dass das Verzeichnis so zu führen ist, dass jederzeit von der Schweiz aus darauf zugegriffen werden kann. Auch Inhaberaktionäre, die am 1. Juli 2015 bereits im Besitz von Inhaberaktien sind, sind meldepflichtig, wobei ihnen eine Frist von 6 Monaten zur Meldung eingeräumt wird. Die Meldepflicht gilt einerseits für alle Inhaberaktionäre, andererseits auch für die Meldung des wirtschaftlich Berechtigten an den Aktien, sofern wie vorgenannt die Schwelle von 25 Prozent erreicht oder überschritten ist.
DER AUTOR Nicolas Facincani, LL.M., ist Rechtsanwalt und Partner der Anwaltskanzlei citylaw.ch in Zürich und berät und vertritt Unternehmen und Private in wirtschaftsrechtlichen Angelegenheiten. www.citylaw.ch
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HANDGESTRICKT
Verkehrssicherheit KURZLEHRGANG STRASSENSICHER HEIT Ohne jede Zusammenarbeit mit allfällig zuständigen Bundes-
ämtern bietet die Zürcher KMU einen hoffentlich unterhaltsamen Kurzlehrgang für mobile Köpfe an.
Fotoquelle: BilderBox.com
VON RUEDI STRICKER
Die Fragen sollten aus naheliegenden Gründen nicht in Leserbriefen oder Diskussionen mit dem Justizapparat verwendet werden. 1. Wozu büsst die Polizei das Nichttragen von Sicherheitsgurten? a) Weil die Versicherungsgesellschaften zu blöd sind, um das Problem mit einem Regressrecht zu lösen. b) Weil sie Geld braucht, um Personal für das Büssen des Nichttragens von Sicherheitsgurten einzustellen. c) Es geht um das Prinzip. 2. Warum darf man auf amerikanischen Strassen rechts vorbeifahren, jedoch nicht in der Schweiz? a) Die USA haben das Autofahren erst kürzlich eingeführt und müssen noch Erfahrungen sammeln. b) Die Schweizer Strassenbaulobby sieht es lieber, wenn auf einer achtspurigen Autobahn ein verhinderter Oberlehrer/Polizist/Hauswart/ Leserbriefschreiber/Staatsanwalt mit siebzig Stundenkilometern eine ganze Autobahn blockiert. c) Wenn der Strassenverkehr so ruhig wie in den USA ablaufen würde, hätten wir zu wenig Unfälle. Das Carrosseriegewerbe hat seit dem Verschwinden des Rostproblems noch weniger Arbeit als die Notfallstationen in den Spitälern. 3 Warum haben unsere Autos keinen Fahrtenschreiber? a) Fahrtenschreiber gibt es nur in Science Fiction-Filmen. Die Technik ist noch nicht so weit. b) Weil die Klärung von Unfallursachen allzu stark vereinfacht und langweilig würde. c) Weil die Datenschützer ihre Finger überall drin haben. 4. Warum sollte man vor einer Autofahrt die Ohren desinfizieren? a) Wenn Sie sich während des Fahrens am juckenden Ohr kratzen, wird später ein Polizist bei der Jungfräulichkeit seiner Mutter schwören, er hätte Sie telefonieren gehört. b) Weil im Strassenverkehrsgesetz nirgends steht, dass Autofahren mit infizierten Ohren erlaubt sei. c) Eine Studie hat bewiesen, dass Sie nicht gleichzeitig die Herrschaft über das Fahrzeug und Wanzen in Ihren Ohren ausüben können.
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5. Wieso haben Fahrräder keine Kontrollschilder? a) Auch hier hat sich der Datenschutz erfolgreich durchgesetzt. b) Es gibt keine Radfahrer. c) Weil sich die 26 Strassenverkehrsämter noch nicht auf eine einheitliche Typografie geeinigt haben. Die Welschen sind für Courier, der Islamische Zentralrat arbeitet an weiteren Vorschlägen. 6. Warum haben Autos hinten ein Bremslicht, aber nicht vorne? a) Weil eine Auffahrkollision mehrerer Autos teurer ist als ein versehentlich überfahrener Kinderwagen. b) Aus Energiespargründen. c) Es gibt schon genug rotes Licht – nicht nur im Strassenverkehr. 7. Warum darf ein Vierzehnjähriger ohne Prüfung einen tonnenschweren Traktor fahren? a) Wieso nicht? Wir sind ein freies Land. b) Wenn ein Vierzehnjähriger Kinder-/Schwarzarbeit verrichtet, spielt es keine Rolle, ob er das mit einer Heugabel oder einem anderen Gerät macht. c) Weil es kein Problem ist. Gemäss einer von der katalanischen Autobahnpolizei geführten Statistik hat in den letzten 12 Monaten kein einziger Traktor einen Überholunfall provoziert. 8. Neben einem Fussgängerstreifen stehen fünf Frauen und diskutieren. Wie verhalten Sie sich als Autofahrer? a) Ich fahre mit 3 km/h vor den Streifen, halte an, schalte die Warnblinkanlage ein, stelle ein Warndreieck auf und frage die Diskutierenden, ob sie im Sinn haben, in absehbarer Zeit den Fussgängerstreifen zu betreten. Falls nicht, setze ich die Fahrt fort. b) Ich parkiere (für Deutsche: «parke») das Auto vor dem Streifen und beteilige mich am Gespräch. c) Ich halte an, fahre im Rückwärtsgang bis zur nächsten Querstrasse und drehe dann um.
Auflösung Es gibt keine falschen oder richtigen Antworten. Richten Sie Ihr Verhalten im Strassenverkehr an Ihren persönlichen Prioritäten aus. Die Redaktion kann nicht für Sie entscheiden, ob Sie in der Hölle, vor dem Konkursrichter oder im Knast landen wollen.
BÜCHER
Zürcher Gartenrestaurants S O M M E R L O K A L E Ein
Abend im Freien, einen Cocktail geniessen und den Grill anwerfen, was gibt es Schöneres? Noch schöner wirds, wenn man bedient wird.
Der handliche Führer aus dem Werd Verlag liefert eine Liste von über 200 Gartenrestaurants mit dem genauen Lageplan vom Grossraum Zürich bis nach Winterthur und den ganzen See hinauf (Im Bild die Blaue Ente in der Mühle Tiefenbrunnen und die Buech in Herrliberg).
TEXT PETER BLATTNER
Beginnen wir im Stadtzentrum und nicht bei den bekannten Lokalen wie Bauschänzli, Kunsthausrestaurants oder Storchen. Entdecken wir «Neues». Da wäre z.B. das Café Wühre in der Wühre 11 am Fussgänger-Uferweg zwischen Rathausbrücke und Fraumünsterbrücke. Das Lokal ist bekannt für hausgemachte Kuchen, Birchermüsli, aber auch diverse Salate und Pasta-Variationen. Das Lokal ist abends nicht geöffnet – ausser an warmen Sommerabenden lässt sich das Servicepersonal bis 20 Uhr «erweichen». Das Lumière an der Widdergasse 5 ist ein Bistro mit Pariser Flair, entsprechend auch die Küche. Gebratene Milken auf Linsen, Seeteufelstreifen mit Kräutern und Tomaten, Entrecôte Café de Paris und dazu einen argentinischen Roten von Dieter Meier, aber auch italienische und französische Gewächse. Tiefste Preise für diese bevorzugte Lage! Tao’s an der Augustinergasse 3 liegt nahe der Kirche St. Peter. Das Lokal ist ein Mix von Asia Chic, Kolonialstil und Zürcher Bodenständigkeit und wird gerne von erfolgreichen jungen Leuten frequentiert. Da gibt es Gemüse-Spaghettini oder Sashimi-Thunfischsteak, Tomaten-Basilikum-Risotto mit Seeteufel und anderes Eurasiatisches zu geniessen. Der Turm des rührigen Tony Navarro an den Oberen Zäune 19 stellt vier lange Holzbänke vor den Eingang und serviert eine gefällige spanische Küche mit Einflüssen aus der Karibik raffiniert kombiniert. Das wären u.a. der Spinatsalat mit gegrilltem Ziegenkäse, die Pouletbrust auf frischer Ananas vom Grill aber auch exotisches wie Krokodil oder Kängeruh findet den Weg in Tony’s Küche, der sein 30jähriges Dienstjahr begeht.
Aussenquartiere Wir erwähnen in Wollishofen das Bürgli an der Kilchbergstrasse 15. Bei schönem Wetter kocht die ganze Brigade in der Outdoor-Küche direkt vor den Gästen. Berühmt ist das Entrecôte Café de Paris mit Pommes, aber auch das geräucherte Forellenfilet oder die Muotathaler Schweinsfiletmedaillons. Und der «Schoggichueche» ist legendär. Das Degenried auf dem Zürichberg (Degenriedstrasse 135) liegt hinter dem «Dolder Grand». Es ist ein urschweizerisches Ausflugslokal, dessen Bäume herrlich Schatten spenden. Die Küche ist währschaft und gut und die Preise stimmen auch. Das geht vom klassischen Wurst-Käse-Salat über Spargeln bis zum Cordon bleu mit den «Pommes allumettes», Wienerschnitzel mit lauwarmem Kartoffelsalat oder Chäshörnli mit Öpfelmues. Unbedingt die hausgemachte Crèmeschnitte probieren! Das Tre Fratelli liegt in einem Aussenquartier an der Nordstrasse 182. Im Hinterhof befindet sich einer der schönsten Restaurantgärten der Stadt. Es werden u.a. Ricotta-Gnocchi an Salbeibutter mit gedünsteten Apfel- und Birnenschnitzen serviert oder Saiblingfilets an Safransauce. Und für die Freunde des Süssen: Pannacotta mit Früchten, Schokoladenkuchen mit Rahm oder Blutorangenmousse. Entlang dem See Die Buech in Herrliberg an der Forchstrasse 267 steht inmitten eines alten Weinbergs. Dieser Landgasthof erfreut sich seit langem grosser Beliebtheit. Die Panorama-Rundsicht vom Glärnisch bis zu Tödi und Jungfrau ist umwerfend. Hier isst man Lachs auf Blattspinat, Wienerschnitzel mit Gurkensalat
INFO Gartenrestaurants in und um Zürich Claus Schweitzer Werd Verlag 228 Seiten gebunden CHF 34.90 ISBN 978-3-85932-723-8
Fotos: zVg
und lauwarmem Stampfkartoffelsalat, geschmorte Lammhuft mit glasiertem Stangensellerie und weisser Polenta. Und geniesst den Schokoladenkuchen mit echter Double Crème de Gruyère. Das Chez Fritz in Kilchberg, also am anderen Seeufer, an der Seestrasse 195b lockt mit einer Open-Air-Lounge-Bar und kocht nach mediterranem Gusto. Gazpacho, Vitello tonnato, gebratene Felchenfilets mit jungen Kartoffeln, Bufala-Mozzarella oder das gegrillte Kalbssteak sind richtige Sommergerichte. Pannacotta mit Früchten und Schokoladencoulis – ein echter Genuss. Die Weinkarte enthält nebst auch im Preis gefälligen italienischen und französischen Weinen auch echte Granaten im dreistelligen Bereich! Ausserhalb Zürichs Der Gasthof zum Hirschen in Oberstammheim an der Steigstrasse 4 ist ein Landgasthof aus dem Bilderbuch. Der schmucke Riegelbau datiert von 1684. Es wird eine gutbürgerliche Marktküche gepflegt, das Gemüse stammt teilweise aus dem eigenen Garten. Kalbsbratwurst an Zwiebelsauce mit Rösti, Schweinssteak mit Kräuterbutter, aber auch Rinds-Carpaccio mit Salatbouquet stehen auf der Karte. Im Frühjahr sollte man die Stammemer Grünspargeln in verschiedenen Variationen geniessen. Auch die Weine aus der Umgebung lassen sich sehen. Die Traube in Ottikon bei Gossau/ ZH an der Bönlerstrasse 21 ist ein Bio-Restaurant im Zürcher Oberland. Man verfolgt hier die Grundsätze von Slow Food. Angeboten wird eine einfache Marktküche ausschliesslich mit Produkten aus Bio-, Bioknospen- und Demeterbetrieben. Es gibt auch vegane und glutenfreie Gerichte.
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NETZWERKE
Hürden abbauen R E G I N E S A U T E R Unternehmerischer Erfolg ist nicht selbstverständlich. Unternehmen in der Schweiz sind darauf angewiesen, dass ihnen nicht stetig neue Steine in den Weg gelegt werden. So sollten laut Regine Sauter, Direktorin der Zürcher Handelskammer, vor allem regulatorische Schranken und Handelshemmnisse abgebaut werden.
« M A N H AT N U R D A N N E I N E N J O B , W E N N E S D E R W I R TSCHAFT GUT LÄUFT».
Regine Sauter
ZUR PERSON Regine Sauter (49) promovierte an der Hochschule St.Gallen im Bereich Staatswissenschaften und schloss 2002 ein Executive MBA ab. Seit 2004 ist Regine Sauter Mitglied des Zürcher Kantonsrats und seit 2012 Direktorin der Zürcher Handelskammer (ZHK). Foto: André Springer
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INTERVIEW STEPHAN LAUG
In der Schweizer Wirtschaft herrscht aufgrund der momentanen Frankenstärke Unruhe. Wie schätzen Sie die wirtschaftliche Lage als Direktorin der Zürcher Handelskammer ein? Regine Sauter Man muss zur Kenntnis nehmen, dass für viele klassische Exportunternehmen gilt: 80 Prozent der Kosten fallen in Schweizer Franken an, 80 Prozent der Erträge in Euro oder Dollar. Da ist es verständlich, dass man sich Sorgen macht, wenn ein bisher stabiler Eckwert sich plötzlich dramatisch verändert. Zweifellos bedeutet es eine grosse Herausforderung für diese Unternehmen, nun Massnahmen zu ergreifen, um die Kosten zu senken, und vielerorts sind die Margen schon heute klein. Zudem zeigt sich, dass sich die Auftragslage für das zweite Halbjahr massiv verschlechtert. Zwar ist unsere Wirtschaft sehr innovativ und hat schon viele schwierige Situationen gemeistert, aber damit dies auch jetzt gelingt, müssen wir alles daran setzen, Arbeitsplätze in der Schweiz behalten zu können. Muss etwas unternommen werden, um der Wirtschaft zu helfen? Staatlicher Aktivismus ist fehl am Platz, und es braucht auch keine Konjunkturförderungsprogramme mit öffentlichen Geldern und dergleichen. Das ist «Pflästerlipolitik». Wichtig ist aber, dass der Wirtschaft nicht noch zusätzliche Steine in den Weg gelegt werden. Handelshemmnisse und regulatorische Schranken müssen abgebaut und die Unternehmen von administrativen Auflagen entlastet werden. Auf keinen Fall können wir uns politische Experimente leisten, die unsere Rahmenbedingungen zusätzlich verschlechtern, etwa indem neue Steuern eingeführt werden oder der Arbeitsmarkt noch stärker reguliert wird. Was ist die Aufgabe eines Wirtschaftsverbandes in diesem Umfeld? Kurz zusammengefasst: Informieren, Verständnis schaffen, Verbündete gewinnen. Also: Gesellschaft, Politik, Öffentlichkeit darüber informieren, was es bedeutet, in einem Umfeld unternehmerisch tätig zu sein, wie wir es heute haben – Stichwort Krise in Europa, Konkurrenz aus Asien, Kostendruck im Inland. Verständnis dafür schaffen, dass unternehmerischer Erfolg nicht selbstverständlich ist, sondern auf Höchstleistungen beruht. Verbündete dafür gewinnen, dass wir diesen Unternehmen weiterhin einen Top-Standort bieten können. Wir müssen dies gemeinsam erreichen: kleine und grosse Unternehmen, Dienstleistung und Industrie, Wirtschaft, Gesellschaft und Politik zusammen. Wenn es gelingt, wieder vermehrt das Gemeinsame statt das Trennende zu betonen, werden wir auch kommende Stürme überstehen können.
Wie wichtig ist der bilaterale Weg für die Schweizer Wirtschaft? Die Schweiz ist keine Insel, auch wenn uns das einige immer wieder glauben machen wollen. Wir befinden uns mitten in Europa, es ist augenfällig, dass wir unser Verhältnis mit der EU regeln müssen. Die bilateralen Verträge, die wir für die verschiedensten Bereiche mit der EU abgeschlossen haben, haben sich dafür als hervorragend geeignet erwiesen. Wir haben davon in den vergangenen Jahren enorm profitiert, denn der Wirtschaft war es möglich zu wachsen und dadurch Arbeitsplätze zu schaffen. Die bilateralen Verträge sind somit nicht nur im Interesse der Wirtschaft, sondern der ganzen Gesellschaft. Für die EU ist klar, dass es diese Verträge nur als Paket gibt. Dass wir nun durch die Annahme der Masseneinwanderungsinitiative die Personenfreizügigkeit aufs Spiel setzen, erachte ich als Eigengoal sondergleichen.
«DIE SCHWEIZ IST KEINE INSEL, AUCH WENN UNS DAS EINIGE IMMER GLAUBEN MACHEN WOLLEN» Regine Sauter
Sie sind nebst Ihrer Tätigkeit als Direktorin der ZHK auch Politikerin (FDP) und Mitglied des Zürcher Kantonsrates. Nach dem guten Abschneiden der bürgerlichen Parteien an den Zürcher Wahlen vom letzten April: Was sind Ihre Einschätzungen für die nationalen Wahlen im Herbst? Ich gehe nicht davon aus, dass sich die politische Grosswetterlage bis im Herbst entscheidend verändern wird. Ich stelle fest, dass die Wählerinnen und Wähler in wirtschaftlich unsicheren Zeiten – und solche haben wir jetzt – Kompetenz in Wirtschaftsfragen und sachliche Lösungen erwarten und fordern. Sie
ZÜRCHER HANDELSKAMMER Die 1873 gegründete Zürcher Handelskammer (ZHK) ist ein branchenübergreifender, in den Kantonen Zürich, Schaffhausen und Zug tätiger Wirtschaftsverband. Sie zählt rund 1100 Mitgliedfirmen und beschäftigt 15 Mitarbeitende. Die ZHK setzt sich für marktwirtschaftlich geprägte Rahmenbedingungen ein und vertritt die Interessen der Wirtschaft gegenüber Politik und Verwaltung und in nationalen und internationalen Wirtschaftsverbänden. Gestützt auf Bundesrecht und internationale Abkommen beglaubigt sie Exportdokumente und stellt Zollbürgschaften aus. Ausserdem bietet die ZHK internationale Schiedsgerichtsbarkeit an.
trauen dies bürgerlichen Parteien eher zu als linken. Das bürgerliche Top-5-Ticket für die Regierungsratswahlen hat auch deshalb überzeugt, weil die Wirtschaft geschlossen hinter den fünf Kandidatinnen und Kandidaten von SVP, FDP und CVP stand. Genug hat man zum einen von Worthülsen und zum anderen von politischen Versprechen, welche den Staat Millionen kosten. Sie selber streben das Amt als Nationalrätin an. Was ist Ihr Ziel, und mit welchen Themen wollen Sie die Kandidatur erfolgreich meistern? Mein Ziel ist es, im Nationalrat die Anliegen der Wirtschaft zu vertreten. Vielerorts wird es heute als selbstverständlich angesehen, dass in der Schweiz fast alle eine Arbeit und Jugendliche hervorragende Perspektiven haben. Entsprechend denkt man politisch zu wenig darüber nach, was diesen Erfolg ausmacht, beziehungsweise, was ihm schaden könnte. In meinem Wahlkampf will ich aufzeigen, dass man nur dann einen Job hat, wenn die Wirtschaft gut läuft. Und die Wirtschaft läuft nur dann gut, wenn ein Unternehmen sich darauf konzentrieren kann, zu produzieren, zu entwickeln, neue Erkenntnisse umzusetzen, Leute entsprechend auszubilden, kurz: besser als die Konkurrenz zu sein. Daran hindert die Politik das Unternehmen jedoch, wenn sie laufend neue Vorschriften erlässt, neue Abgaben beschliesst oder internationale Handelsbeziehungen gefährdet. Wo und bei was finden Sie den Ausgleich, wenn einmal weder die Handelskammer noch die Politik im Vordergrund stehen? Ich besuche sehr gerne kulturelle Veranstaltungen, speziell angetan hat es mir die Oper. Neue Eindrücke liefern auch neue Energie, deshalb reise ich auch ausgesprochen gerne und kombiniere dies, wenn immer möglich, mit einem Opernbesuch, der Besichtigung eines neuen Museums oder historischer Bauwerke. Wichtig ist mir auch die Pflege von Freundschaften: Sich auf ein Nachtessen zu treffen, gemeinsam einen Ausflug zu unternehmen, das muss neben Beruf und Politik immer drinliegen. Zum Schluss: Was ist Ihr grösster Wunsch als Politikerin an die Wirtschaft und als Direktorin der ZHK an die Politik? Als Politikerin wünsche ich mir, dass die Wirtschaft die Bedeutung der Politik wieder mehr anerkennt und realisiert, dass es für sie ein Gewinn sein kann, auch einem Mitarbeiter ein solches Engagement zu ermöglichen. Von der Politik wünsche ich mir, dass sie den Dialog mit der Wirtschaft wieder vermehrt pflegt und so erkennt, wie ihre Entscheide unternehmerischen Erfolg, Arbeitsplätze und Wohlstand unterstützen – oder eben auch behindern können.
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Der Verband Zürcher Handelsfirmen (VZH) ist mit seinen rund 2 300 Mitgliedsfirmen eine starke Stimme der Arbeitgeber im Wirtschaftsraum Zürich. Die Mitgliedsfirmen profitieren u.a. von der kostenlosen Rechtsberatung im Arbeits- und Sozialversicherungsrecht und den regelmässig erscheinenden Mitteilungsblättern mit aktuellen personalrechtlichen und -politischen Informationen wie Gerichtsurteilen, Checklisten, Gesetzesneuerungen, Veranstaltungshinweisen u.v.m. In der Ausgabe vom 1. Juni 2015 erschien u.a. folgender Beitrag:
Aufgepasst bei der Abgeltung von Ferienlohn Art. 329d Abs. 2 OR verbietet, dass Ferien während der Dauer des Arbeitsverhältnisses durch Geldleistungen oder andere Vergünstigungen abgegolten werden. Die Rechtsprechung dazu ist streng und lässt nur wenige Ausnahmen zu. Die Thematik ist altbekannt. In der Praxis finden sich die Fehler namentlich bei im Stundenlohn bezahlten Teilzeitbeschäftigten.
TEXT HANS STRITTMATTER
Im vom Obergericht des Kantons Zürich zu beurteilenden Fall vereinbarten die Parteien im schriftlichen Einzelarbeitsvertrag einen Stundenlohn von 38.00 Franken brutto, der eine Ferienvergütung von 4.03 Franken, eine Feiertagsentschädigung von 0.95 Franken sowie einen Anteil am 13. Monatslohn von 2.92 Franken beinhaltete. Der Ferienlohnanteil wurde dem Arbeitnehmer (und Kläger) auf jeder Abrechnung separat ausgewiesen. Das Arbeitsverhältnis dauerte vom 1. September 2008 bis Herbst 2010 (genaues Enddatum war umstritten). Effektiv bezog er im Jahr 2008 8 Ferientage, im Jahr 2009 25 Ferientage und im Jahr 2010 17 Ferientage. Während dieser Zeit erhielt er keinen Lohn ausbezahlt (etwas verkürzter Sachverhalt). Der Kläger machte nun geltend, die Arbeitgeberin (Beklagte) habe ihm für die gesamte Zeit des Anstellungsverhältnisses noch den Ferienlohn in der Höhe von 19 325.85 Franken zuzüglich Zins zu bezahlen. Das Obergericht äusserte sich abschliessend wie folgt: «Es bleibt somit mit der Vorinstanz festzuhalten, dass vorliegend einer jener typischen Sachverhalte zu beurteilen ist, bei dem der Arbeitgeber bei Missachtung der entsprechenden Regelungen das Risiko der Doppelzahlung trägt. Insbesondere ist vorliegend kein Fall zu beurteilen, in welchem das Bundesgericht ein Abweichen von der Regel für zulässig erachtet,
Auch Teilzeitbeschäftigte haben haben Anrecht auf Ferienlohn.
etwa bei sehr kurzen oder sehr unregelmässigen Arbeitseinsätzen. So hat der Kläger vorliegend über zwei Jahre und regelmässig, das heisst einer Festanstellung vergleichbar, gearbeitet. Die Folgerung, wonach das Feriengeld somit zusätzlich auszubezahlen ist, ist damit ebenso wenig zu beanstanden wie die
Foto: BilderBox.com
Berechnung desselben von der Vorinstanz.» Es verpflichtete in der Folge die Beklagte, dem Kläger einen Ferienlohn von 18 522.60 Franken brutto beziehungsweise 17 402.00 Franken netto zu bezahlen (Urteil des Obergerichts des Kantons Zürich vom 15. Juli 2014, LA130019).
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ZÜRICH IM BILD
Einige mögen den Brauch kitschig finden, andere wiederum schlicht romantisch: das Befestigen eines Liebesschlosses zum Zeichen ewiger Treue. In Paris hat dieser Trend auf der Pont des Arts bereits solche Ausmasse angenommen, dass die Stadt aufgrund einer starken Einsturzgefahr sämtliche Schlösser entfernen musste. In Zürich bleiben die Schlösser vorläufig bestehen, wie hier auf dem Mühlesteg. 46 l
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