Impulse 2014-2

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!mpulse fĂźr missionarisches Christsein

Jenseits von schwarz und weiĂ&#x; Thema Die Insel der Seligen

Athleten in Aktion Sport und Spiel helfen viel

MyStory.me Meine Geschichte im Internet

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individuell – praktisch – flexibel – vor Ort

Seminare aus dem Koffer

INH ALT

4 Die Insel der Seligen Ob Themenabend oder Gemeindefreizeit, wir kommen gern zu Ihnen und haben Inspirierendes zu Berufung, Geistlichem Leben oder „Vom Glauben reden“ im Gepäck! Preis: Fahrtkosten als km-Geld, darüber hinaus entscheidet die Gemeinde entsprechend ihrer Möglichkeiten. Unsere Mitarbeiter kommen aus Dresden, Chemnitz, Hamburg, Berlin.

Thema

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17 MyStory.me Meine Geschichte im Internet

Kontakt zum Team „Berufung leben“: berufungleben@Campus-D.de / Tel. 0351-8400658 www.berufungleben.eu

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Sportler wie Kaká, Jacob Mulenga und Cacau kommen zu Wort und erzählen, wie sie als Sportler und Christen damit umgehen, „under pressure“ – unter Druck – zu stehen. Und sie laden ein, ein Leben mit Jesus Christus zu wagen. Nutzen Sie die kommende WM, um Freunden und Bekannten ein Geschenk zu machen: die DVD „Under Pressure – Stars und was ihr Leben ausmacht“.

3 Euro/Stück

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Staffelpreise finden Sie unter cfc-verlag.de. Bestellungen: 0641 97518-0 E-Mail: info@Campus-D.de Web: www.aia-deutschland.de

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Zwischen Gesetzlichkeit und Beliebigkeit

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Die Schule rocken

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Rallye

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Mission Net

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Es hat sich fast alles verändert!

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Ich wusste, Gott wird jemanden schicken

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Missionar im Büroeinsatz

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Wir tun es schon wieder

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Die ganze Welt im Blick

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Sommer – Sonne – sinnvoll unterwegs

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Editorial Soularium Leitgedanken Impressum Veranstaltungen 2014

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F O T O : C L A U D I A D E WA L D

EDI T OR I AL

Die Moral, „moralis“, ist für Lateiner und alle, die es werden wollen, das, was die Sitte betrifft, also menschliche Umgangsformen, das Verhalten, Handlungsmuster. Als Christen orientieren wir uns dabei vor allem an der Bibel. Gut so. Denn die Bibel gibt so manche moralische Leitlinie aus, die praktisch unstrittig ist. „Du sollst nicht stehlen“ ist ein typisches Beispiel. An verschiedenen Stellen im Alten und Neuen Testament unterstreicht die Bibel, dass Gott das auch so meint. Darüber hinaus sagt mir mein „gesunder Menschenverstand“ ebenfalls, dass Stehlen nicht in Ordnung ist. Auch, wenn ich manches gerne hätte, was ich mir nicht leisten kann – ich möchte definitiv nicht selber bestohlen werden. So kann mir mein Empfinden dabei helfen, gute und richtige Entscheidungen zu treffen. Gleichzeitig bin ich damit aber in eine Falle geraten. Was, wenn mich mein Eindruck täuscht? Wenn das, was sich richtig anfühlt, nicht „richtig“ ist? Wenn meine rechte Hand völlig beladen ist oder der Zeigefinger gerade in Gips steckt, dann reiche ich meinem Gegenüber die Linke – und fühle mich gut dabei. Als Inder würde ich dabei wahrscheinlich im Boden versinken. Nie gibt man einem anderen die unreine Hand. Das weiß jeder – jedenfalls jeder Inder. Ich stecke in der Falle der Gleichsetzung: Mein persönliches Empfinden und meine Art, die Bibel zu verstehen, vermischen sich miteinander. Und – so nehme ich das jedenfalls bei mir wahr – sie bilden eine fast unauflösliche Einheit. So habe ich auf tausend Fragen des normalen oder des christlichen Alltags die „richtigen“ Antworten, könnte aber nicht erklären, warum diese schlüssiger sein sollten als die von anderen Menschen. So manches, was ich für biblisch halte, ist bestenfalls von meiner Umgebungskultur geprägt. So manches, was ich für kulturell verhandelbar halte, widerspricht in Wirklichkeit Gottes Maßstäben. Hier nicht wie ein Kaninchen vor der Schlange zu stehen, gelähmt, erstarrt und mit unschuldig-christlichem Augenaufschlag zu behaupten: „Ich kann ja doch nichts richtig machen“, empfinde ich als Herausforderung. Genauso, dass ich aus meinen Erkenntnissen keine Waffen gegen andere zu schmieden brauche. Dies gilt verstärkt für interkulturelle Erfahrungen, wie sie Bärbel Faminu ab Seite 3 beschreibt. Aber auch für unseren eigenen Kulturkreis reichen schwarz und weiß als Kategorien einfach nicht aus (siehe Seite 9). Außerdem lernen Sie in dieser Impulse Jan Othmer kennen, einen Missionar der anderen Art (Seite 19). Und Sie erfahren auf Seite 10, was die Band „Good Weather Forecast“ mit Campus für Christus zu tun hat.

Hauke Burgarth

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Ich wünsche Ihnen herausfordernde Impulse mit dieser Impulse. Seien Sie herzlich gegrüßt.

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THEMA

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Die Insel der Seligen Und ihr nennt euch Christen?!?

Richtig glauben ist ganz einfach. Jedenfalls, wenn man sein Leben allein auf einer einsamen Insel verbringt. Sobald allerdings andere Menschen ins Spiel kommen, vielleicht sogar noch aus einem anderen Kulturkreis, wird es spannend: Plötzlich treffen unterschiedliche Werte aufeinander, was besonders verwirrend oder schmerzhaft sein kann, wenn beide sich als Christen verstehen.

Katrin ist begeistert, dass sie vor ihrem Referendariat noch für fünf Monate in einer christlichen Internatsschule in Bayos Heimatland mitarbeiten kann. Sie versteht sich auf Anhieb mit den Lehrerkollegen und Schülern. Die Familie des Schulleiters nimmt sie herzlich auf. Der erste Schulgottesdienst am Sonntag ist fröhlich und mitreißend, und Katrin merkt, sie ist angekommen. Aber in den nächsten Wochen erhält ihre Begeisterung einen Dämpfer, als sie erlebt, wie Schüler öffentlich bloßgestellt und körperlich bestraft werden, und wie ältere Schüler die jüngeren ausnutzen dürfen. Auch den gleichgültigen Umgang ihrer christlichen Freunde und Kollegen mit Gottes Schöpfung kann sie nur schwer verdauen – von der Müllentsorgung am Straßenrand bis hin zu der Art und Weise, wie man

mit Tieren umgeht. Und warum werden manche Leute so gut und zuvorkommend behandelt und andere einfach ohne „Bitte“ und „Danke“ herumgescheucht? Wie verträgt sich das mit dem, was die Bibel über unseren Umgang miteinander und unseren Auftrag als Bewahrer der Schöpfung sagt? Original oder Fälschung? Oft müssen wir gar nicht so weit reisen. Selbst innerhalb unseres eigenen christlichen Dunstkreises geht es (hoffentlich!) immer wieder um die Frage, wo wir selber oder andere es mit „christlichem Verhalten“ supergenau nehmen und wo eher nicht. Die schlechte Nachricht? Wenn es beim christlichen Glauben primär darum ginge, sich auf ein weltweit und für alle Zeiten und Situationen gültiges Regelwerk

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ls Bayo aus Westafrika nach Deutschland kommt, um hier sein Master-Studium zu absolvieren, hat er große Erwartungen an die Qualität des Studiums und die Bequemlichkeit des täglichen Lebens. Er hat aber auch große Sorgen, ob er wohl christliche Geschwister finden wird und den Anfechtungen standhalten kann in einem Land, in dem die Christen anscheinend sehr weltlich sind und Gemeindeverantwortliche akzeptiert werden, deren moralische Vorstellungen in seinem Land nicht tragbar wären. Irgendwann äußert Bayo gegenüber seinen deutschen Freunden in der christlichen Studentengruppe, dass er finanzielle Probleme hat und Hilfe braucht – und erntet dafür betretenes Schweigen. Aber … ist es nicht biblisch, einander zu helfen?

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zu einigen und so gut es geht danach zu leben – mit Gottes Hilfe natürlich! –, hätten wir schlechte Karten. Die gute Nachricht? Darum geht es nicht! s gibt eine alte Geschichte von einem erfolgreichen Perlenhändler. Dieser bildet einen Lehrling aus, indem er ihm viele Wochen lang tagtäglich verschiedene teure Perlen zum Anfassen, Zeichnen, Spielen und Sortieren gibt, bis das dem Jungen zum Hals heraushängt. „Meister, bringst du mir denn nicht endlich bei, gefälschte Perlen zu erkennen?“ „Nein“, sagte der Perlenhändler, „es gibt zu viele verschiedene Fälschungen. Aber wenn du dir die Mühe machst, echte Perlen richtig kennenzulernen, merkst du von selbst, wenn du eine in die Hand bekommst, die falsch ist.“ Ich bin der Meinung, dass es keine Kultur und kein gemeindliches Umfeld gibt, in dem wir einfach unbedarft mitleben können. Wir sind nirgends vor falschen Perlen, sprich blinden Flecken oder selektiver Moral sicher. Um im christlichen Sinne ethisch zu leben und unsere blinden Flecken zu reduzieren, führt kein Weg darum herum, Jesus persönlich und immer besser kennenzulernen. Unsere Beziehung zu Jesus gibt uns einen Lebensrahmen, innerhalb dessen wir mutig und verantwortlich denken, reden, handeln, ausprobieren und auch mal Fehler machen dürfen. Jesus gibt

uns nicht eine Liste von Gesetzen oder akzeptablen Verhaltensweisen, die sich – allzu oft nur mäßig erfolgreich – um Alltagsrelevanz bemühen. Ist das nicht zu vage und subjektiv? Das kommt auf die Qualität des Rahmens an – wohlbemerkt „Rahmen“, nicht Mauer oder Kiste. Rahmen statt Regelwerk Zum einen ist das richtige Material wichtig: Wenn ich „Jesus“ sage, meine ich den Jesus Christus, der in der Bibel als Sohn Gottes beschrieben ist. Den, der die zerbrochene Beziehung zwischen Gott und den Menschen wiederhergestellt hat. Den Jesus, der als Mensch auf dieser Erde gelebt hat, damit wir praktisch erfahren können, wie Gott ist. Den, der gesagt hat: „Folge mir!“ Je besser ich verstehe, was in der Bibel steht, was Gottes Plan ist und wie der Mensch gewordene Jesus „getickt“ hat, desto zuverlässiger ist das Material meines Rahmens. Es war noch nie so einfach wie heute, die Bibel zu lesen. Gut verständliche Übersetzungen, e-Versionen, die man überall dabeihaben kann, Suchfunktionen, die helfen, bestimmte Verse oder Themen zu finden, und qualitativ gutes Studienmaterial für jeden Geschmack. Zum anderen braucht mein Rahmen die richtige Größe: Fühlt sich Christsein manchmal eng an? Wachsen hilft! Wenn mein Leben immer enger und gesetzlicher wird, je länger ich Christ bin, ist definitiv etwas verkehrt. Wenn ich als Christ wachse, wächst mein Rahmen normalerweise mit. Das wirkt sich oft so aus, dass ich in neuen Situationen sicherer, selbstständiger und gelassener werde mit meinen Entscheidungen und Haltungen. Natürlich gehört es dazu, mich sachkundig zu machen, aber ich kann meinen Rahmen in seiner alten Größe zu Hilfe nehmen und muss nicht naiv alles schlucken, was mir zu einem Thema in meinem Umfeld oder in den Medien vermittelt wird nach dem Motto „Und was meinen wir heute gerade?“. Und was dann? Mitmachen? Betend schweigen und es vielleicht leidend vorbeiziehen lassen? Oder Stellung beziehen? arum hat Daniel, meiner Meinung nach eine der beeindruckendsten Persönlichkeiten im Alten Testament, zugelassen, dass man ihm einen heidnischen Namen verpasst hat, und dann kurz darauf entschieden abgelehnt, die für ihn unreinen Speisen des babylonischen Herrschers Nebukadnezer zu essen? Wie haben er und seine Freunde später in ihrer prekären Situation als zwangsrekrutierte Beamte entschieden, wo es wichtig war, um jeden Preis gegen

Wenn mein Leben immer enger und gesetzlicher wird, je länger ich Christ bin, ist definitiv etwas verkehrt.

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den Strom zu schwimmen, und wo nicht? Warum sitze ich manchmal in einer christlichen Gesprächsrunde oder einem Gottesdienst und denke: „Das klingt ja alles ganz bewegend – aber so ist Jesus nicht“? Die großen Persönlichkeiten der Bibel und des christlichen Glaubens waren und sind oft auffallend unangepasst, egal ob sie in einem jüdisch-christlichen oder in einem extrem antagonistischen Umfeld gewirkt haben. Sie sind nicht die Immer-allesrichtig-Steller, und sie gehen oft genug mit dem religiösen Volk unsanfter und strenger um als mit den „Heiden“. Was sie gemeinsam haben, ist das Bedürfnis, am Gott der Bibel festzuhalten beziehungsweise leidenschaftlich so sein zu wollen wie Jesus. Wie sollen wir denn leben? Persönlich habe ich die letzten 20 Jahre überwiegend in Bayos Heimatland verbracht und bin gerade dabei, mit meiner Familie zurück in Katrins Heimat zu ziehen. Die Frage nach einem qualitativ hochwertigen Rahmen, der mir hilft, in so unterschiedlichen Kulturen konsequent, relevant und eben möglichst nicht moralischselektiv „vor Gott zu wandeln“, wie es der Psalmist ausdrückt, ist ein brennendes Thema für mich (Psalm 56,14, vgl. Abram in 1. Mose 17,1). So ein Rahmen sollte auch nachvollziehbar sein für unsere Kinder. Die Literatur macht deutlich, dass sich Christen schon seit Jahrhunderten, und in den letzten Jahren gerade wieder neu, mit diesem Thema beschäftigt haben – sei es ein Bruder Lorenz im 17. Jahrhundert mit seinen Gedanken darüber, wie er Gottes Gegenwart im Alltag praktiziert, oder ein Dietrich Bonhoeffer zur Zeit des Dritten Reiches, oder ein Francis Schaeffer mit seiner Frage „Wie sollen wir denn leben?“.

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Die Tatsache, dass ich gerade eine über 20 Jahre alte Ausgabe von Richard Fosters „Nachfolge feiern – Geistliche Übungen neu entdeckt“ in meinem Bücherschrank gefunden habe, unterstreicht, dass auch für mich das Thema durchaus nicht neu ist. Der Gedanke an „Klassische geistliche Übungen“, auf Englisch „disciplines“, führt allerdings ehrlich gesagt dazu, dass ich mir erstmal in Gedanken den Schweiß von der Stirn wische und nach einem Fluchtweg suche. Nach „mehr tun“ oder „mehr Disziplin“ ist mir eigentlich nicht zumute in meinem stressigen Alltag. Aber für mich hat es sich dann doch gelohnt, genauer hinzuschauen, was Foster so gelernt hat in seiner Auseinandersetzung mit der Glaubenspraxis der Kirchenväter, Mönche, Reformer und NeoOrthodoxen. Vor Gott „wandeln“ Da geht es einmal um Übungen, die nur Gott und mich betreffen, wie Gebet, Meditation, Fasten und Studieren, zum Zweiten um sichtbare Übungen wie einfaches Leben, Einsamkeit, Unterordnung und Dienen und zum Dritten um gemeinschaftliche Übungen wie Beichte, Anbetung, Geführtwerden und Feiern. Die Arbeit an meinem Lebensrahmen beginnt im stillen Kämmerlein, aber sie endet nicht dort. Der Prozess muss sich auf meine Handlungen auswirken und beinhaltet das Element der verbindlichen Zugehörigkeit zu einer christlichen Gemeinschaft. „Mein Jesus und ich“, ja, aber keine Gleichgültigkeit gegenüber dem, was um mich herum passiert. Selbstständig und selbstbewusst, ja, aber nicht auf Kosten anderer. Unan-

gepasst, ja, aber nicht unverbindlich freischwebend. Mir ist schon klar, dass Foster seine Leser ermutigt, auf Dauer alle Übungen in ihren Alltag zu übernehmen. Es gibt ja etliche Angebote in christlichen Kreisen, wo man so etwas auch ganz konzentriert ausprobieren und einüben kann. Ich habe mir aber die Freiheit genommen, meinen eigenen Ansatz zu finden, der zu mir und meiner gegenwärtigen Situation passt – und bei dem mir eben nicht gleich der Schweiß ausbricht. Meine persönliche, Stress reduzierende Formel zum Thema „Rahmen verstärken“ heißt zur Zeit: Mehr von dem, was sich bewährt hat, nur bewusster, regelmäßiger und beherzter. ch habe mein Herz gefragt, welche von Fosters Übungen mir im Moment am Wichtigsten ist. (Nein, ich verrate nicht, welche das ist!) Ich habe versucht, mehr über sie zu lernen, und habe mir die Zeit genommen, meine eigene Glaubens- und Lebensgeschichte anzusehen. Welche Erfahrungen habe ich schon damit? Was fällt mir an dieser Übung und den damit verwandten Übungen leicht, was fällt mir schwer – und warum? Gibt es irgendetwas, mit dem ich mich auseinandersetzen sollte oder das ich in Ordnung bringen muss? Oder habe ich ausgeprägte persönliche Präferenzen? Falls Gebetsgemeinschaften für mich grundsätzlich eher „fromme Klatschrunden” sind, weil ich die schlechte Erfahrung gemacht habe, dass meine Freundin eine Sache, die ich ihr persönlich anvertraut hatte, als Gebetsanliegen weitergegeben hat, dann ist es angebracht, dass ich mich einmal damit auseinandersetze. Falls ich aber entdecke, dass ich in der Vergangenheit Gemeinschaft mit Jesus tiefer und nachhaltiger erlebt habe, wenn ich zwischendurch

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mal mehrere Stunden am Stück mit Bibel, Gitarre, Zeichenstift und einer Tasse Kaffee verbracht habe, als wenn ich versuche, meinen geistlichen Input aus einer halben Stunde „Stiller Zeit“ um sechs Uhr morgens zu ziehen, dann ist das einfach gut zu wissen. Es ist auch okay, dass es mir leichter fällt, einen Vortrag zu einem Thema zu hören oder zu Hause ein Buch dazu zu lesen, als mich in einer Kleingruppe wortgewandt darüber auszutauschen, obwohl das in meiner Gemeinde vielleicht mehr „in“ ist. e besser ich weiß, wo und wie ich persönlich Kraft tanken und meinen Rahmen verstärken kann, desto mehr Freiheit habe ich, mich auf Menschen und Situationen einzulassen, die mir in ihrer Art schwerer fallen, mich herausfordern oder sogar bedrohlich sind, aber die zu meinem Leben und meinen Verantwortlichkeiten dazugehören. „Herr, ich wünsche mir mehr Lebensmut“, dachte ich vor einiger Zeit mit meiner Bibel und bei einer Tasse Kaffee und habe das dann für mich persönlich so definiert: - Lächeln – beruhigt alle Betroffenen - Erstmal innehalten und um Weisheit bitten - Bange machen gilt nicht (Keine Panik!) - Erste Hilfe muss nicht gleich die perfekte Lösung sein - Niemanden anschreien - Siegessicher bleiben (We shall overcome one day!) - Mutig entscheiden und handeln - Um Kraft bitten - Trösten und ermutigen zum Durchhalten - Wachsen hilft

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Bayo, Katrin und die blinden Flecken Die schlechte Nachricht? Es gibt natürlich keine perfekte, schmerzfreie Lösung. Die gute Nachricht? Wachsen hilft! Was wäre denn, wenn Bayo Gott die Frage stellen würde, wie und wo er in Deutschland am Wirken ist. Wenn er sich ein Stückweit darauf einließe, statt darum zu beten, „richtige“ Christen zu finden, die sich so verhalten, wie er das gewohnt ist? Dann hätte es auch vermutlich mehr Gewicht, wenn er in manchen Situationen sagen würde: „Wartet mal! Das ist außerhalb dessen, was ich als christlichen Rahmen sehe.“ Was wäre denn, wenn sich seine deutschen Kommilitonen von Gott anstoßen ließen, über ihre Definition von Freundschaft hinauszusehen: „Freunde sind Leute, die ich mag und mit denen ich gemeinsame Interessen habe“? Und wenn ein Prozess begänne in Richtung einer tragfähigen christlichen Gemeinschaft auf Zeit, in der man über unterschiedliche Erwartungen und Werte offener redet und in der Leben auch mal im materiellen Sinne geteilt würde? Eine Gemeinschaft, die dadurch unabhängiger ist vom „System“ mit seinen Versicherungen und Sozialversorgungen, als wir das traditionell in Deutschland so gewohnt sind? Was wäre denn, wenn Katrin ihre Forderung aufgäbe, was alles so nicht sein darf? Wenn sie betroffen in Jesu Gegenwart über das Leid und die Härte weinen würde, die ihr tagtäglich begegnen, während sie lernt zu verstehen, was die Christen um sie herum bewegt? Wenn sie sich inspirieren ließe von Jesus, der in einer Umgebung gelebt und gewirkt hat, in der manche Straßen von römischen Kreuzen gesäumt waren und in der das Leben sehr hart und ungerecht war? Jesus hat mitgelitten und konnte sich trotzdem auf seine Aufgabe konzentrieren, und dabei ist er dem Einzelnen mit Frieden, Liebe und Heilung begegnet. Was wäre, wenn Katrin, manchmal auch sichtbar, darum ringt, Jesus ähnlicher zu werden? Wenn sie überlegt, wie sie im Einzelfall handeln soll, fordert sie ganz automatisch auch ihre christliche Umgebung heraus, sich mit ihren blinden Flecken auseinanderzusetzen. Die gute Nachricht? Offenbarung 21,4: We shall overcome one day!

Meine Formel: Mehr von dem, was sich bewährt hat, nur bewusster, regelmäßiger und beherzter.

Bärbel Faminu ist bei der nigerianischen Arbeit von Campus für Christus in den Bereichen Personal und Mitarbeiterausbildung beschäftigt. Nach zwei Jahrzehnten in Jos, Nigeria, wird sie mit ihrem Mann Niyi und den beiden Kindern Ruth und Barnabas in diesem Sommer nach Deutschland umziehen.

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KO M M EN TA R

Zwischen Gesetzlichkeit und Beliebigkeit Warum schwarz und weiß als Kategorien nicht reichen

Man muss nicht in einer fremden Kultur leben, um zu merken, dass Christen sehr viele Dinge sehr unterschiedlich handhaben. Im Lauf unseres Christenlebens werden wir durch Worte und Vorbilder, Lesen und Hören in unseren Urteilen geprägt. Gegen manches rebellieren wir vielleicht, anderes wird uns wichtig, und mit zunehmender Reife lernen wir immer mehr, „das Richtige“ zu tun: So und so, denken wir, sollte ich mich als Christ zu dieser oder jener Frage stellen, so und so sollte ich mich verhalten. Das Problem mit den Lieblingsthemen Dass wir Gott und unserem Gewissen folgen wollen, ist wunderbar. Verrückerweise schaffen wir es aber, auf beiden Seiten gleichzeitig vom Pferd zu fallen: Wir neigen gleichermaßen zu Gesetzlichkeit und zu Beliebigkeit – je nach behandelter Frage. Wir alle haben Themen, in denen wir enger denken als andere Christen, und andere, bei denen unser Gewissen nicht so schnell „anschlägt“ wie ihres. Wer das nicht glaubt, kann in einer Runde von Christen verschiedenen Alters und unterschiedlicher Gemeindeprägung Themen wie „gemischte Sauna“, „Hexen oder Zauberer in Kinderund Jugendliteratur“ oder „fair gehandelte Schokolade“ anschneiden und schauen, wie sich Fronten bilden. Leider scheint unsere Sensibilität für bestimmte Themen auch eine gewisse Überheblichkeit mit sich zu bringen: Wir schauen auf Geschwister herab, die „unsere“ Themen nicht ernst ge-

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nug nehmen und aus unserer Sicht nicht so recht begriffen haben, worauf es beim Glauben wirklich ankommt. Andererseits belächeln wir die, die andere Themen in den Vordergrund stellen, als engstirnige Pharisäer oder Gutmenschen. Die Realität einer komplexen Welt Ist deswegen alles gleich-gültig? Alles egal? Oder eben alles gleich wichtig? Sollten wir uns mit Freunden, Vorbildern und Literatur umgeben, die uns aus unserer moralischen Bequemlichkeitszone locken und herausfordern, immer wieder neue Themen zu durchdenken? Bis zu einem gewissen Grad ist das sicher gesund. Aber egal, wie sehr wir versuchen, unser Gewissen zu schärfen und das Richtige zu tun, wir werden doch immer wieder feststellen, dass wir nicht schuldlos durchs Leben kommen! Was soll meine Bekannte machen, die aus Gewissensgründen auf Bio-Diesel umgestiegen ist und dann erfuhr, dass sie damit den Landraub in Afrika unterstützt? Wie wirkt es sich aus, wenn wir alle keine Billigkleider aus Bangladesch mehr kaufen – langfristig werden dadurch vielleicht die Verhältnisse dort verändert, aber was nützt das der alleinerziehenden Näherin, deren Existenz JETZT gefährdet wird? Unsere Welt mit ihrem Elend ist beliebig komplex, und je mehr wir erfahren, desto schwerer fallen uns eindeutige Urteile. Je mehr wir darauf aus sind, bloß nichts falsch zu machen, desto gelähmter sind wir, überhaupt etwas zu tun. Haltung ist gefragt Ob es Gott gar nicht darum geht, dass wir krampfhaft versuchen, alles richtig zu machen? Vielleicht geht es ihm mehr um unsere Einstellung zu ihm: dass wir sensibel bleiben, wo er uns ein neues „Richtig und Falsch“ aufs Herz legt, und dabei doch immer wieder in dem Bewusstsein leben, dass wir seine Gnade nötig haben und unser Urteil immer nur vorläufig sein kann. Im Himmel gibt es sicher nur faire Schokolade. Und vielleicht erfahren wir dort auch, was Gott von gemischter Sauna hält. Andrea Wegener

„Sündige tapfer, doch tapferer glaube und freue dich in Christus, der Herr ist über Sünde, Tod und Teufel.“ Martin Luther

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S HI N E G ENE R ATIO N

Die Schule rocken Campus für Christus und die Musik

„Weil ich an Jesus glaube, stand ich bisher in meiner Klasse eher allein. Das war gar nicht so einfach. Vor Kurzem habe ich allerdings eine Freundin auf das Good Weather Forecast Konzert mitgenommen. An diesem Abend ist Gott ihr begegnet und sie hat sich für ein Leben mit Jesus entschieden! Ich bin einfach nur dankbar und glücklich! Ich bin nicht mehr allein“, sagt Laura aus Baden-Württemberg. Nein, die 15-jährige Laura ist keine hochbegabte Jungstudentin, sondern Schülerin eines Gymnasiums. Denn neuerdings ist Campus für Christus nicht mehr nur an Universitäten unterwegs, sondern auch in Schulen, Jugendclubs und der Jugendszene allgemein. Shine Generation heißt dieser noch recht junge Arbeitszweig und markiert den Beginn einer landesweiten Jugendarbeit. Die Band Good Weather Forecast spielt dabei eine erhebliche Rolle. Die Brüder Jonny und Flo Stielper, Gitarrist und Sänger der Band, sind seit 2013 Mitarbeiter bei Campus für Christus und leiten die Arbeit von Shine Generation Deutschland. Sie möchten Jugendlichen Orientierung geben und sie zu einem kompromisslosen Leben mit Jesus inspirieren.

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Musik als Türöffner „Shine Generation wird aus verschiedenen Bausteinen bestehen“, erklärt Flo Stielper. „Wir planen z.B. ein Mode- und Musiklabel, einen Jüngerschaftskurs und ein evangelistisches Tourkonzept für deutsche Schulen. So knüpfen wir an die Lebenswirklichkeit der Jugendlichen an.“ Musik spielt in diesem ganzen Konzept als Türöffner FOTO: GWF

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Jonny und Flo Stielper, Gitarrist und Sänger der Band Good Weather Forecast

Ein starker Auftakt In Nürnberg war die Resonanz ebenfalls atemberaubend. Dort bekam der Schülerbibelkreis „Neue Generation“ die Erlaubnis, mit der Band Good Weather Forecast in zwei Schulen zu gehen. Sie konnten dort in den Pausen spielen und für das Good Weather Forecast Konzert am folgenden Freitag einladen. 130 Schüler aus diesen beiden Schulen kamen zum Konzert. Keiner von ihnen hatte bisher einen Draht zu Jesus, doch hier hörten sie das Evangelium. Die Teilnehmerzahl des Schülerbibelkreises stieg seitdem auf das Doppelte an. Starker Auftakt einer neuen Arbeit. Die Chancen stehen gut, dass noch viele Schüler und Jugendliche Gott auf diesem Weg begegnen werden. Good Weather Forecast (Gute Wettervorhersage) existiert als Band seit 2008. Musikalisch bewegen sie sich zwischen Ska, Elektro, Hardcore Punk und Pop. Die christliche Formation hat bereits zahlreiche Musikpreise abgeräumt, zum Beispiel 2011 den begehrten „David Award“ als bester Newcomer. Die Band besteht aus Flo Stielper (Vocals), Jonny Stielper (Guitar, Vocals), Dave Stielper (Drums), Timo Kästner (Trumpet), Manuel Engelhardt (Base), Titos Hailom (Guitar, Vocals). Wer Näheres über die Band erfahren möchte, kann dies über ihre Website goodweatherforecast.de (auf Englisch). Dort kann man sie auch für Konzerte anfragen. Außerdem hält die Band über Facebook Kontakt zu ihren Fans.

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F O T O L I : C L A U D I A D E WA L D , G W F

eine sehr große Rolle. Es ist also nicht verwunderlich, dass die Band Good Weather Forecast ein herausragendes Medium ist, um Shine Generation bekannt zu machen und vor allem den Schülern und Jugendlichen von Jesus zu erzählen. Bereits in den ersten Monaten ihres Engagements bei Shine Generation konnten die Brüder erstaunliche Erfahrungen machen und sind selber überrascht, wie gut die Möglichkeiten sind, Jugendliche für Gott zu erreichen. Überall da, wo Good Weather Forecast in den letzten Monaten zusammen mit Ortsgemeinden Konzerte und Einsätze durchführte, passierten unglaubliche Dinge. In Weinsberg zum Beispiel, einem kleinen Ort bei Heilbronn, gab es ein „Unplugged“-Konzert mit Good Weather Forecast in einer methodistischen Gemeinde. Dies war verbunden mit einem morgendlichen Einsatz an der örtlichen Schule, vorbereitet vom Jugendkreis der Gemeinde. Am Abend des Konzerts war die Kirche gefüllt mit Teens, die Jesus nicht kannten. In den Monaten darauf verdoppelte sich die Teilnehmerzahl der Jugendgruppe!

Mitmachen und gewinnen Erinnern Sie sich? Im letzten Heft haben wir die Campus-Rallye gestartet. Mit vielen Aktionen, wo Sie Altbewährtes auffrischen oder auch völlig Neues ausprobieren konnten. Natürlich können Sie das immer noch: Das Gewinnspiel läuft noch einige Wochen. Auf der Innenseite dieser Impulse finden Sie eine weitere Möglichkeit, um einerseits fürs Gewinnspiel zu punkten und andererseits mit Menschen ins Gespräch zu kommen: Das Soularium Die „Vollversion“ mit 50 Karten können Sie bei Campus für Christus bestellen. Auf der nächsten Seite finden Sie einfach ein paar Fotos aus dem Soularium, die wir mit eigenen Bildern ergänzt haben. Die Idee dabei ist, sie Freunden, Bekannten, Arbeitskollegen, Mitschülern oder Kommilitonen zu zeigen. Legen Sie sie einfach auf den Tisch und lassen Sie das Ganze einen Moment „wirken“. Erklären Sie dann, dass es um ein kurzes Gespräch über Glaubensfragen geht und fragen Sie: „Welches Foto beschreibt dein Leben im Moment am besten? Welches deine Wünsche oder Erwartungen? Gibt es ein Bild, das deine Vorstellung von Gott ausdrückt? Oder eines, das zeigt, wie du Gott gern erleben würdest?“ Das Gespräch Mit diesen oder ähnlichen Fragen sind Sie in Nullkommanichts mitten in einem guten und wahrscheinlich tiefen Gespräch über Gott. Versprochen! Der Gewinn Der eigentliche Gewinn ist hier – wie bei der gesamten Rallye – Ihre Erfahrung. Aber zusätzlich können Sie für jedes Soularium-Gespräch fünf Punkte kassieren. Insgesamt zwei Mal. Wenn Sie jetzt erst einsteigen oder noch Fragen haben, dann finden Sie alle weiteren Infos zum Gewinnspiel im Internet unter www.Campus-D.de/gewinnspiel. Nicht vergessen: Einsendeschluss der vollen Hefte ist der 27. Juni.

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SO U L AR I U M Gebrauchsanweisung auf Seite 11

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F O T O S : C L A U D I A D E WA L D , F O T O L I A , ISTOCK, JUDITH WESTHOFF

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ATH L E T E N I N A K T ION

Sport und Spiel helfen viel Sport Aid – Hilfsprojekt für Uganda

Nach Uganda reisen, bedürftige Kinder und Jugendliche besuchen, einen Ball rausholen, zwei Teams aufstellen und durch Sport Freude bereiten – das war die Theorie. So ungefähr sollte Sport Aid als Hilfsprojekt von Athleten in Aktion (AiA) aussehen. Und die Praxis? War eigentlich genau so – und passiert ist noch viel mehr! November 2013. Ein Team von Athleten in Aktion reist nach Uganda ins Waisenkinderdorf „Arche Noah“, das GAiN, unser Partner für humanitäre Hilfe, unterstützt und mitentwickelt. Im Gepäck haben sie Sportmaterial und Ideen, Begeisterung und viele Fragen. Vor Ort gilt es erst einmal, ganz praktische Dinge zu klären: Was machen wir, wenn bei der mitgebrachten Volleyballanlage zwei Schrauben fehlen, die das Netz halten? Wie setzen wir unser Reparaturmaterial für 20 Fahrräder ein, wenn uns ein Schuppen erwartet, der bis unters Dach mit etwa 100 kaputten Rädern gefüllt ist? Und schließlich: Was tun wir, wenn die Kinder und Jugendlichen das mitgebrachte Hilfsmaterial nicht annehmen wollen? Erste Antworten In der kommenden Zeit erhalten wir auf diese und weitere Fragen Antworten. Die

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Zusammen mit den Kindern reparierten die Mitarbeiter von Athleten in Aktion über 50 Fahrräder.

benötigten Schrauben stellen wir in der Werkstadt der „Arche Noah“ selbst her. So können wir das Volleyballnetz sogar noch stabiler aufbauen als im Originalzustand. Bei der Fahrradreparatur motivieren wir die Kinder und Jugendlichen, mitzumachen und selbst zu lernen, wie man die Räder wieder einsatzfähig macht. Wir staunen jeden Tag über die Motivation und das Talent der Kinder und Jugendlichen. Am Ende haben sie mehr als 50 Räder repariert. „Du bist es wert …“ Und die Hilfsgüter? Es dauert eine Zeit, bis wir verstehen, dass die Kinder es anfangs gar nicht glauben können, dass die mitgebrachte neue Sportkleidung und die Schuhe eines namhaften Herstellers wirklich für sie sein sollen. Jetzt können wir die Hilfsgüterverteilung ganz anders vornehmen. In Uganda wird das Ansehen eines Menschen eng mit seinem äußeren Auftreten, seiner Kleidung verbunden. Wer Kleidung oder Schuhe bekannter Marken trägt, wird im wahrsten Sinne des Wortes anders beachtet. Gerade weil die Waisenkinder der „Arche Noah“ aufgrund ihrer Geschichte besonders viel Anerkennung brauchen, ist es toll, dass wir ihnen mit solchen Geschenken Wertschätzung geben können: „Du bist es wert, diese Kleidung zu tragen und beachtet zu werden!“

Verbringen Sie Ihren Urlaub einmal anders: Die nächste Sport-Aid-Reise nach Uganda findet vom 7.-24.11.14 statt. Weitere Infos auf S. 22.

Sport öffnet Türen Nach unzähligen Stunden bei Bau- und Reparaturmaßnahmen, Verteilaktionen und gemeinsamem Sport erfahren wir außerdem: Mit Sport kann man tatsächlich das Leben von Kindern und Jugendlichen positiv verändern. Man kann Gemeinschaft erleben, Motivation schaffen, den Alltag verändern, Freude erfahren und Wertschätzung bekommen. Bringt unser Einsatz damit den erhofften Gewinn für die Kinder und Jugendlichen in Uganda? Ja, und nicht nur für sie! Auch ihr Umfeld wird durch die neuen Möglichkeiten der Kinder positiv beeinflusst. Aber auch wir als Team von Athleten in Aktion haben bei unserem Einsatz dazugewon-

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FOTOS: M A N FRED KLU SEN D IC K

LEITGEDAN K E N

nen: Erfahrung, Flexibilität und Erinnerungen. Erinnerungen an herzhaftes Lachen und strahlende Kindergesichter. Der größte Gewinn für uns ist die Erkenntnis, dass Sport Aid keine Theorie ist, sondern in der Praxis funktioniert, sogar besser als erhofft. So wollen wir auch in Zukunft auf diese Weise Freude und Hilfe bringen – für Körper und Seele! Matthias Willnat

Helfen und gewinnen Sport Aid ist ein Projekt in Kooperation von GAiN und Athleten in Aktion. Die Idee dahinter ist, benachteiligten Kindern und Jugendlichen neben Nahrung und Kleidung durch sportliche Aktionen Spaß zu bereiten und Wertschätzung zu schenken. Unabhängig von Geschlecht, Rasse und Religion lässt sich beim gemeinsamen Sport schnell und unkompliziert Gemeinschaft erleben. Ein Fußball und ein Paar Sportschuhe, womöglich noch von einem bekannten Hersteller, drücken große Wertschätzung aus. Langfristig ist das Ziel des Projekts, hier in Deutschland Sportbegeisterte zu involvieren, Hilfsgüter mit Sportbezug zu Bedürftigen zu bringen, Sportanlagen vor Ort zu bauen, einheimische Trainer zu schulen und Kindern und Jugendlichen über den Sport als Brücke Gottes Liebe zu zeigen.

IM PR E S S U M

Den Kindern Freude durch Sport bereiten. Das war das Ziel von Harry Härtel, Matthias Willnat und den anderen Mitreisenden und es ist mehr als gelungen.

Herausgeber: Campus für Christus e.V., Postfach 100 262, D-35332 Gießen, Telefon: (0641) 97518-0, Fax: (0641) 97518-40, E-Mail: Impulse@Campus-D.de, Internet: Campus-D.de Redaktion: Hauke Burgarth, Andrea Wegener, Judith Westhoff Gestaltung: Claudia Dewald, Judith Westhoff Druck: Welpdruck, Wiehl, gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier Erscheinungsweise: vierteljährlich Bezug: Schutzgebühr 1,70 €. Die Bezugskosten für die Zeitschrift sind im Beitrag zum CfC-Förderkreis enthalten. Unsere Bezieher weisen wir darauf hin, dass ihre Adresse mit Hilfe der Datenverarbeitung gespeichert wird (§ 26 Datenschutzgesetz). Konto: Campus für Christus, Volksbank Mittelhessen, IBAN DE30 5139 0000 0050 1688 08 BIC VBMHDE5F Anzeigenverwaltung: Hauke Burgarth, Tel. (0641) 975 18-64, Hauke.Burgarth@Campus-D.de Vertrieb: Campus für Christus Abdruck: Abdruck bzw. auszugsweise Wiedergabe von Textbeiträgen, Illustrationen und Fotos nur mit Genehmigung des Herausgebers gestattet. Bildnachweis: Bildnachweis am Foto, privat oder Archiv. Campus für Christus versteht sich als Missionsbewegung mit den Schwerpunkten Evangelisation, Anleitung zu Jüngerschaft und Gebet. GAiN ist der Partner von Campus für Christus für humanitäre Hilfe. Arbeitszweige: Studentenarbeit, Berufung leben, Mission Welt, Internet und Film, Professorenforum, Athleten in Aktion, Ehe und Familie Missionsleitung: Clemens Schweiger (Leiter), Klaus Dewald (stellvertretender Leiter), Achim Gramsch (Geschäftsführer) Vorstand: Jochen Detlefsen, Klaus Dewald, Bernd Edler, Achim Gramsch, Uwe Heß, Linda Karbe, Cornelia Martin, Clemens Schweiger, Christian Vollheim (Vorsitzender). Campus für Christus ist der deutsche Zweig von Agape Europe. Ein Hinweis für unsere Bezieher: Anschriftenänderungen werden uns von der Deutschen Post AG mitgeteilt, sofern der Bezieher nicht schriftlich widersprochen hat. Die Deutsche Post AG geht davon aus, dass Sie mit einer Mitteilung Ihrer Adressänderung an uns einverstanden sind, wenn Sie nicht bei uns schriflich Ihren Widerspruch anmelden. Wir werden Ihren Widerspruch an die zuständigen Zustellpostämter weiterleiten.

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Glaube mit blinden Flecken? „Singst du nicht mit, wenn wir gemeinsam Loblieder singen?“ fragte mich eine meiner Mitarbeiterinnen. Irgendwie war ich peinlich berührt von der Frage. Das macht man doch so. Und ich als Leiter sollte doch Vorbild sein! Aber ich hatte vor einiger Zeit entdeckt, dass ich mich von der Musik „tragen“ lassen kann. Statt mich auf die richtige Tonlage und Strophe zu konzentrieren, horchte ich mehr auf Text und Melodie und ließ eigene Gedanken und Bilder vor meinem inneren Auge vorüberziehen. So entstand für mich eine ganz neue Kommunikation mit Gott. Meine Mitarbeiterin reagierte mit viel Verständnis auf mein Geheimnis. Dafür bin ich ihr dankbar. Ob ich nun bei einem Lied mitsinge, ist sicher nicht von großer Bedeutung, aber mir wird deutlich, dass Regeln und Gewohnheiten im christlichen Glauben heikel sein können. Wir sind grundsätzlich zur Freiheit berufen. Diese können wir aber nur dann verantwortlich leben, wenn wir uns intensiv mit Gott abstimmen. Jesus hatte eine geniale innere Freiheit. Er konnte Kranke liegenlassen, ohne sie zu heilen. Damit stieß er die Leute vor den Kopf. Und er konnte mitten in der Menge die eine Person ansprechen, bei der es gerade um Heilung ging. Wie konnte er beurteilen, was gerade richtig war? Er hatte eine innige Beziehung zum Vater. Das ist der Schlüssel. So will auch ich bereit sein, meine Traditionen und Werte zu überdenken, wenn ich darauf gestoßen werde. Ich will in der einen Situation lauthals mitsingen und mich in der anderen von der Musik tragen lassen können. Clemens Schweiger, Missionsleiter

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B E R U F U N G LEB EN

Es hat sich fast alles verändert! Erfahrungen mit dem Kurs „Berufung konkret“

Uta Pohl: Du hast am Jüngerschaftskurs „Berufung konkret“ teilgenommen. War denn der Name für dich Programm? Kennst du nun deine Berufung? Kerstin: Ich hatte schon vor dem Kurs eine Ahnung von dem, was mich froh macht. Im Seminar habe ich dann herausgefunden, dass ich die Gaben der Seelsorge und der Barmherzigkeit habe. Darüber bin ich sehr glücklich. Ich bin gern für andere Menschen da und möchte weitergeben, was ich mit Gott erlebt habe.

ie viele vor ihr sah auch Kerstin Genze dem ersten Seminartag bei „Berufung konkret“ mit gemischten Gefühlen entgegen. Neun Monate regelmäßig an einer Fortbildung teilzunehmen, die den Glauben vertiefen und festigen soll, ist kein Pappenstiel und erfordert einiges an Engagement. Doch für die 50-jährige Buchhalterin aus Chemnitz hat es sich gelohnt. Uta Pohl, Mitarbeiterin von Campus für Christus, sprach mit ihr über den Kurs und seine Folgen.

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Hat das konkrete Auswirkungen auf deinen Alltag? Ja, zum Beispiel die, dass ich mich nun definitiv für eine Ausbildung im Hospiz angemeldet habe. Darüber hatte ich schon lange nachgedacht, aber erst jetzt habe ich den Mut bekommen, es wirklich anzugehen. Was hat sich noch verändert? Es hat sich fast alles verändert. Vieles ist einfach schöner geworden. Wenn ich darüber nachdenke, weiß ich aber, dass sich innerlich bei mir am meisten geändert hat. Früher war ich ziemlich distanziert und habe mich über alles Mögliche aufgeregt. Jetzt könnte ich manchmal die ganze Welt umarmen, so viel Freude und Liebe ist in mir. Ich habe auch keine Angst mehr, über meinen Glauben zu reden. Neulich hat mich ein Kollege bei der Arbeit angesprochen

und zu mir gesagt, ich würde so strahlen, was denn mit mir wäre? Ist das nicht herrlich?! Am liebsten möchte ich allen erzählen, was Gott mit mir so angestellt hat. Was hat er denn angestellt? Als ich mit dem Kurs anfing, war ich auf der Suche, ohne genau sagen zu können, wonach. Irgendwann wusste ich dann, dass ich angekommen war und endlich das hatte, wonach ich mein Leben lang gesucht hatte: Nicht nach der Kirche, sondern nach Gott und Jesus. Und es gab Mitarbeiter, die mich auf dem Weg mit Liebe begleitet haben. Ich fühlte mich angenommen und brauchte mich nicht zu verstellen. Die Seelsorgewoche ist für mich am Wichtigsten gewesen. Dort hat Gott einige Lasten, die ich getragen habe, weggenommen, und in mir ist viel Heilung geschehen. Was würdest du anderen sagen, die du zu dem Kurs ermutigen willst? Geht einfach hin und lasst geschehen, was Gott mit euch tut. Gott kann heilen, und der Kurs ist ein super Weg, ihm intensiv zu begegnen.

Die nächsten Kurse von Berufung konkret starten im Herbst 14 in Dresden und im Raum Chemnitz. Weitere Infos auf S. 22

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M YSTORY.M E

K ATHA R INA HELBIG

Meine Geschichte im Internet „Extrem leben! – Das will ich. Aber welche Sache ist es wert, sich ganz hineinzugeben? Party? Studium? Unabhängigkeit? Gesellschaftliches Engagement? Reisen? Auf der Suche nach einer Sache, in der ich richtig aufgehen könnte, hab ich mir schlimme Beulen geholt. Viele Reisen und die Sehnsucht nach Freiheit und Abenteuer, ein tiefer Kulturschock. Eine Beziehung ging zu Ende. Orientierungslosigkeit. Traurigkeit überfiel mich oft, tat mir weh und lähmte mich. Alles wieder in Ordnung kriegen wollen, möglichst alles richtig machen … große Erschöpfung. Endstation. Oder such ich mir eine neue ‚Erfüllung’? Aber ich wusste: Ich kann es gleich lassen, denn ich weiß schon vorher, dass es mir keine wirkliche Befriedigung bringen wird …“ So beginnt Katharina bei MyStory.me ihre Geschichte mit Gott. Die junge Frau aus Leipzig findet es super, anderen ihre Erlebnisse mitzuteilen. Sie möchte Menschen damit inspirieren: „Ich hoffe, dass Leute, die ähnliche Fragen, Gedanken und Wesenszüge haben wie ich, dadurch ermutigt werden, so unausgegoren wie sie sind zu Jesus zu kommen und sich von ihm verändern zu lassen. Dass sie sich von Gott überraschen lassen, was er aus ihrem Leben macht.“

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Der konkrete Anlass für Katharina, ihre Geschichte ins Internet zu stellen, war die Rallye von Campus für Christus (siehe Seite 11). Sie sammelte durch das Erzählen ihrer Geschichte dort Punkte und verband so das Angenehme mit dem Nützlichen. Katharina wollte nicht nur über die Möglichkeiten von MyStory.me nachdenken, sondern das Ganze direkt umsetzen. Auf MyStory.me kann man seine Geschichte als Text oder als Kurzfilm hochladen. Katharina hat sich zunächst für die schriftliche Variante entschieden. Sie meint: „Auch für einen Text war die Hemmschwelle hoch, weil man über wirklich persönliche Dinge schreibt. Ich hab mich gefragt, ob jeder, der mich googelt, dann auch diesen Text finden kann. Aber dann überlegte ich, dass ich gar nicht stromlinienförmig in dieser Gesellschaft sein will, sondern Farbe bekennen und aufrichtig den Glauben leben möchte. Und dass das die Leute auch ruhig wissen dürfen.“ Inzwischen plant die junge Frau bereits einen kleinen Film als Ergänzung des Textes. Katharinas Geschichte ist längst online. Sie finden sie unter mystory.me/katharinahelbig. Und all diejenigen, die Katharina auf „ihre“ Seite einlädt, finden sie dort auch: die Friseuse, der Kellner, die Kassiererin, ihre Nachbarin. Und in aller Ruhe können sie zu Hause ihre Geschichte lesen und darüber mit Katharina ins Gespräch kommen.

MyStory.me und Sie Sie haben Ihre Geschichte. Auch eine Geschichte mit Gott. Machen Sie’s doch wie Katharina und erzählen Sie sie und laden sie anschließend auf MyStory.me hoch. Als Text oder Kurzfilm. Kostenlos. Nur eine kurze Anmeldung ist nötig. Zum Selbstkostenpreis erhalten Sie noch einen Satz Visitenkarten mit Ihrem Foto und dem Link zu Ihrer Geschichte. Und sofort können Sie das Kraftvollste einsetzen, was Gott Ihnen an die Hand gegeben hat: Ihr persönliches Erleben mit ihm. Das wollen Sie? Registrieren Sie sich einfach über die Webseite MyStory.me. Interessieren Sie sich für eine Schulung zum Erzählen? Dann wenden Sie sich bitte an Fri Sommer (Friedemann. Sommer@Campus-D.de).

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GL O B A L AI D N ET WOR K

Ich wusste, Gott wird jemanden schicken Lettland: Ein Renovierungswunder in drei Tagen

ch komme mir vor wie in einem Ameisenhaufen. Geschäftig laufen 24 Leute umher. Jemand trägt ein Paket Laminat ins Wohnzimmer. An einer Wand stehen drei Frauen mit Atemmasken und Spachteln in einer Staubwolke und entfernen Tapete und lockeren Putz. Überall sägt, hämmert, klopft oder streicht jemand. Alle arbeiten, um ein Wunder zu vollbringen: zwei Kinderzimmer im Haus einer neunköpfigen lettischen Familie innerhalb von drei Tagen zu renovieren. Das Gebäude ist 100 Jahre alt und noch nie saniert worden. Der Putz bröckelt, die Fensterscheiben sind kaputt, die Tapete schwarz. Es gibt kein fließendes Wasser und kein Badezimmer, das Dach ist undicht. Lita, die Mutter der sieben Kinder, badet alle Kinder in einer alten Wanne im Garten. Kurz vor dem Besuch der lettischen GAiN-Mitarbeiter wollte sie beinahe aufgeben. „Ich war überfordert, als vor einem Jahr noch Dzintars zur Welt kam. Ich hatte schon genug mit den zweijährigen Zwillingsjungen zu tun. Dann verlor mein Mann noch seine Arbeit. Ich sagte ihm, dass Gott uns helfen wird, denn ich wusste, dass einige meiner Freundinnen für mich beteten. Doch er fing an zu trinken.“ Als die lettische GAiNMitarbeiterin Inara ihr Hilfe in Form einer Renovierung anbietet, zögert Lita erst. Sie weiß nicht, wo sie mit der großen Familie drei Nächte unterkommen soll. Dann bekommt sie Übernachtungsplätze und entschließt sich, das einmalige Angebot anzunehmen.

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Am Freitagnachmittag rückt der bunt zusammengewürfelte Bautrupp aus Deutschland an. Die meisten dieser Freiwilligen haben keine handwerklichen Erfahrungen und schauen dem Einsatz mit gemischten Gefühlen entgegen. Ein GAiN-Lkw, beladen mit gebrauchten Möbeln, Werkzeug und Baumaterial, fährt vor. Die Gruppe entlädt erst einmal alles im Garten, einen Schuppen gibt es nicht. Dann geht es los: Priorität hat die Renovierung der Kinderzimmer, wo bisher die gesamte Familie wohnt und schläft. Alle arbeiten sich ein. Die 55-jährige Informatikerin Margit bedient professionell die Kappsäge. Johannes, der vor langer Zeit einen Kurs in Elektrik besucht hat, verlegt Kabel in der Wand. Am Sonntagnachmittag sieht es nicht danach aus, als würden sie die Arbeit bis zur Rückkehr der Familie schaffen. Doch trotz eines Stromausfalls schaffen sie das meiste. Dann kommen Lita und ihre sieben Kinder zurück. Sie sind überwältigt. Als Lita den neuen Esstisch sieht, sagt sie: „Genau so einen runden Tisch habe ich mir immer gewünscht!“ Leider ist der Vater nicht mitgekommen. Wir vermuten, dass er sich schämt. Zwei Tage später fahren wir erneut mit einem kleinen Team zur Familie, um beim Einräumen der Schränke zu helfen. Wir treffen die ganze Familie beim Essen am neuen Tisch an. Auch der Vater ist da und füttert den kleinen Dzintars mit Babynahrung, die wir der Familie geschenkt haben. Er hat Tränen in den Augen, als er sich bei uns bedankt: „Ich habe meiner Frau nicht geglaubt, als sie sagte, dass Gott jemanden schicken wird, der uns hilft. Jetzt weiß ich, dass sie Recht hatte.“ Claudia Dewald

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M ENSCH M ISSION AR Hier stellen wir Ihnen regelmäßig Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Campus für Christus vor. Aber nicht ohne Hintergedanken. Wir möchten zeigen, dass Gott ganz normale Menschen zum „Missionarsdasein“ beruft, Menschen wie Jan Othmer, Menschen wie Sie.

Missionar im Büroeinsatz

F O T O : P R I VAT

Jan Othmer und seine Kollegen in der Verwaltung von Campus für Christus. Dort arbeitet er im Bereich Buchhaltung und Adressverwaltung.

Der gelernte Versicherungskaufmann machte neue Erfahrungen im Bereich Finanzen: Er gewann Spender für sein Gehalt und lernte auch in diesem Bereich, auf Gott zu vertrauen.

uf Menschen zugehen oder als Missionar ins Ausland gehen – das kann ich nicht.“ Davon war Jan Othmer überzeugt. Trotzdem ist er nun dort gelandet, wo er meinte, nie hinzukommen: im vollzeitlichen christlichen Dienst bei Campus für Christus. „Eigentlich hatten meine Frau und ich schon lange gefragt, ob der vollzeitliche Dienst etwas für uns wäre. Wir hatten Interesse. Aber wir hatten keine Vorstellung, wie das aussehen könnte. Ganz sicher waren wir nicht die ‚typischen’ Missionare, die es ins Ausland und unter Menschen zieht“, erzählt der 49-Jährige. Trotzdem bewegten sie den Gedanken immer wieder hin und her. Dann kam der Tag, an dem es in der Firma des gelernten Versicherungskaufmanns zu betrieblichen Änderungen kam. Jan nahm das zum Anlass, sich 2004 erstmalig bei Campus für Christus um eine Stelle in der Gießener Zentrale zu bewerben, und besuchte die Orientierungstage, ein Angebot von Campus für Christus, bei dem Interessierte die Arbeit des überkonfessionellen Werkes näher kennenlernen können. So weit, so gut. Alles war okay, bis das Finanzierungsmodell vorgestellt wurde: Jeder Mitarbeiter muss sich einen eigenen Unterstützerkreis aufbauen, der ihn finanziell und im Gebet trägt. Für Jan Othmer war das damals undenkbar, und so brach er das Bewerbungsverfahren ab. Losgelassen hatte ihn der Gedanke an eine Mitarbeit dennoch nicht. In den kommenden Jahren wurde Jan immer wieder durch Andachten, Lebensumstände und besonders durch einen Jün-

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Jan und seine Frau haben sich schon lange gefragt, ob der vollzeitliche Dienst etwas für sie wäre.

gerschaftskurs innerlich angesprochen, dass er Gott bei dem Bewerbungsverfahren einfach zu wenig zugetraut hatte. Neun Jahre später versuchten es Othmers deshalb noch einmal. Diesmal wussten sie, was auf sie zukommen würde, und konnten sich auf das Abenteuer einlassen. Wenn Gott sie auf diesen Weg führte, würde er auch das Gelingen schenken. Die Schulungen und Vorbereitungen, die jeder Campusanwärter zu Anfang durchläuft, haben Jan sehr geholfen. „In den Vorbereitungstagen wurde unsere innere Sicht verändert: Andere um ihren finanziellen Beitrag zu bitten, ist kein Betteln, sondern unerlässlicher Teil jeglicher christlichen Arbeit. Außerdem verspricht Gott, dass der Gebende immer auch gesegnet wird.“ Da Jan Othmer immer noch zur Hälfte in der Versicherungsbranche arbeitet, brauchte er „nur“ die Finanzen für ein halbes Gehalt – trotzdem eine stattliche Summe bei einer fünfköpfigen Familie. Aber es funktionierte. Etwa 60 Personen konnten Othmers mit Gottes Hilfe gewinnen, die nun als Missionspartner an ihrem Dienst beteiligt sind. Jan ist begeistert über die Richtung, in die sich sein Leben verändert hat. Er ist nun Missionar – nicht in Afrika, sondern in Gießen. In einem Büro, in dem er dafür sorgt, dass die „Hintergrund-Rädchen“ der Mission gut geschmiert laufen. Judith Westhoff Übrigens: Die nächsten Orientierungstage in Gießen finden vom 17.-18. Mai und vom 20.-21. September statt. Sind Sie dabei?

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IM BLICKPUNKT Wir tun es schon wieder

Die ganze Welt im Blick

„Under Pressure“ – die DVD zur Fußball-WM

Internationaler Jugendmissionskongress

Einen kurzen Film mit Statements von Mission.net finden Sie hier.

Mission.net ist ein internationaler Jugend-Missionskongress. Über den Jahreswechsel 2013/14 kamen 3.000 junge Menschen aus ganz Europa zusammen, um Silvester zu feiern und Mission in den Fokus zu nehmen. Campus für Christus war mit einem Stand vertreten. Außerdem kamen viele Campus-Studenten auch als ganz normale Teilnehmer. Was sind ihre Eindrücke? Annalisa aus Germersheim war als Teilnehmerin bei Mission.net. Die junge Frau hat die vielen Begegnungen und die herausfordernden Referate sehr genossen. Hanna aus der Würzburger Campus-Gruppe schwärmt: „Ich habe so viele Leute aus so vielen Ländern kennengelernt.“ Stuart aus der Berliner Uniarbeit hat sich besonders über die Lobpreiszeiten mit internationalem Flair gefreut. Hans Reil ist Studentenberater von Campus für Christus. Er hat die Tage mit einem ganzen Team am Campus-Stand verbracht. Ihn begeistern die guten Gespräche mit vielen Studenten. Junge Leute, die oft auf der Suche danach sind, wo sie sich sinnvoll engagieren, wo sie etwas bewegen können. Hans lächelt, als er erzählt: „Und ich mache ihnen gern schmackhaft, dass sie in einer Studentengruppe aktiv sein und damit viel bewegen können.“ Alle Teilnehmer und Aktiven sind sich darüber hinaus in einem Punkt einig: „Du solltest nächstes Mal dabei sein. Unbedingt.“

Viele verbinden die letzte Fußball-WM in Südafrika nur mit Vuvuzelas und ihrem Dauertröten. Kevin Wood von Athleten in Aktion denkt mit Begeisterung an Tausende weitergegebene DVDs und Hunderte von tiefen Gesprächen mit Sportlern, Zuschauern und Einheimischen zurück, egal ob in Südafrika oder hier in Deutschland. In wenigen Wochen startet die WM in Brasilien. Ohne Vuvuzelas. Aber Athleten in Aktion will es wieder tun: Den Zuschauern und Fußballbegeisterten eine DVD anbieten. Auf der neuen Scheibe kommen Sportler wie Kaká, Jacob Mulenga und Cacau zu Wort. Sie erzählen, wie sie als Sportler und Christen damit umgehen, „under pressure“ – unter Druck – zu stehen. Und sie laden dazu ein, ein Leben mit Jesus Christus zu wagen. „Under Pressure – Stars und was ihr Leben ausmacht“ – hier erkennen Fußballfans, dass Glaube für sie relevant sein kann. Mit dieser DVD haben Kirchen und Gemeinden etwas, was sie (z.B. beim Public Viewing) weitergeben können. Hauke Burgarth Der Film ist zum Sonderpreis von 3 Euro pro Stück erhältlich bei Campus für Christus. Telefonisch unter 0641-975180 per E-Mail: Info@Campus-D.de oder direkt über den Shop: www.cfc-verlag.de. Preis ab 10 Stück je 2,50 €, 50 Stück 2 €, 100 Stück 1,75 €

UN KAKÁ

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und 500 Stück 1,50 €. Am Stand von Campus für Christus führte das engagierte Team viele gute Gespräche.

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Vertiefen Sie Ihre Beziehung mit Gott. In Taizé kann man Spritualität alllein oder auch in der Gruppe erleben.

Sommer – Sonne – sinnvoll unterwegs Sommerprojekte mit Campus für Christus

Ferienzeit, die „schönsten Wochen des Jahres“. Zeit für Erholung. Zeit für neue Horizonte. Zeit auch für Sommerprojekte mit Campus für Christus. Vom 4.-14. September können Sie reden wie Gott in Frankreich. Zusammen mit 1.000 jungen Menschen aus aller Welt werden Sie die Spiritualität von Taizé in Frankreich erleben und dabei immer wieder über Jesus ins Gespräch kommen. Nach einem Einführungstreffen in Freiburg steht die Begegnung mit einer bunten Vielfalt von Menschen auf dem Programm.

Dieses und etliche andere Sommerprojekte finden Sie auf Seite 22 und im Internet unter Veranstaltungen.Campus-D.de. Schauen Sie sich doch einmal um. Wer gerne mehr als ein paar Ferientage sinnvoll einsetzen möchte, kann bei Campus für Christus ebenfalls fündig werden: zum Beispiel bei einem Kurzzeiteinsatz in Chile oder den USA. Zusammen mit den einheimischen Arbeiten an den jeweiligen Unis kann man sich missionarisch oder sozialdiakonisch engagieren. Voraussetzungen: die jeweilige Sprache (Englisch, Spanisch), eine abgeschlossene Ausbildung oder Studienerfahrung, Volljährigkeit, mindestens sechs Monate Zeit und große Neugier und Offenheit, um auf Menschen zuzugehen.

Das Projekt richtet sich hauptsächlich an Studenten und kostet 170

Wenn Sie sich hierfür interessieren, dann wenden Sie sich bitte an

Euro. Anmeldung bitte bis 1.7. an Huberta.Reil@Campus-D.de.

Susanne Ax: Susanne.Ax@Campus-D.de, Tel. 0641-97518-44.

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WÜRDEVOLL. GEPFLEGT. Die gesetzlich vorgeschriebene Pflege-Pflichtversicherung bietet nur eine Grundabsicherung. Unser Pflegetagegeld schließt die Lücken. Gute Beratung braucht Gespräche. Wir sind für Sie da. Frank Reitz, Generalagentur Andreas-Marguth-Straße 9 35510 Butzbach Telefon 06033 7488950 frank.reitz@vrk-ad.de

Gerhard Triebel, Vertrauensmann Fichtestraße 4 35415 Pohlheim Telefon 0172 6700592 gerhard.triebel@vrk-ad.de

Menschen schützen. Werte bewahren.

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V E R A N S TA LT U N G EN

bei Campus für Christus HIGHLIGHTS

ÜBERSICHT

17.5. 17.-18.5. 28.-31.5. 29.5.-1.6.

Gebetsseminar „Hören auf Gott“, Brunnen Lebensgemeinschaft, Langenbernsdorf, 80 € inkl. VP, zzgl. freiwilliger Seminarkostenbeitrag Begegnungstag bei Campus für Christus, Gießen Orientierungstage für Missionsinteressierte, Gießen, 29 € Ultimate Training Camp, um Körper, Kopf und Geist zusammen zu bringen, Goldach, Schweiz, 290 CHF Hoop@Basketballcamp für Jungen und Mädchen von 10-16 Jahren mit Spitzentrainer und Spielern aus den USA, Berlin-Zehlendorf, 60 €

Juni/Juli 14 14.-29.6. 4.-12.7. 11.-13.7. 12.7. 14.-18.7. 28. 7.-11.8. 31.7.-3.8.

Fußballtour nach Brasilien, Fußball spielen, humanitäre Hilfe leisten und Brasilien während der WM 2014 entdecken, 1750 € alles inkl. Mountainbike-Alpencross von Obersdorf bis zum Gardasee, von Deutschland über die Alpen nach Italien, 650 € Gemeinsam Eins Ehewochenende, FeG München-Mitte, München 49 € pro Person inkl. Candle-Light-Dinner; ggf. zzgl. Übernachtung Begegnungstag Campus für Christus, siehe rechts Sportwoche im Märkischen Viertel, Berlin, mit Fußball, Basketball und Hip-Hop, 30 € Internationales Crescendo Sommerinstitut für Musikstudenten, in Ungarn, crescendohungary.org Fußballcamp für Kinder von 9-13 Jahren, (ohne Übernachtung) mit ausgefeiltem Training, spannenden Turnierspielen und natürlich viel Spaß, Kleinengstingen (BW), 90 €

mit Herz. Land entdecken | Menschen helfen

Reisen Sie mit uns in ein GAiNProjektland. Begegnen Sie Menschen, lernen Sie ihr Land und ihre Kultur kennen. Engagieren Sie sich durch humanitäre Einsätze, Bauprojekte oder Kinderprogramm. Wir versprechen Ihnen eine unvergessliche Zeit.

August 14 3.-9.8.

8.-10.8. 22.8.–5.9.

Fußballcamp für Jungen/Mädchen von 10-16 Jahren (mit Übernachtung im Zelt), Lechbruck am See, 200 € „Von der Hetze zur Achtsamkeit“, Workshop Meditatives Malen, Evangelisches Allianzhaus in Bad Blankenburg, Thüringen, 124 €/140 € Armenienreise 1, siehe rechts

September 14 4.-14.9.

12.-15.9. 13.9. 20.-21.9. 27.9.

Reden wie Gott in Frankreich – Taizé erleben und mitprägen. Taizé, Südburgund, 175 € für Studenten unter 30 Jahren Mountainbike-Camp für alle Leistungsstufen in der wunderbaren Bergwelt, Unterjoch, 160 € Start des nebenberuflichen neunmonatigen Kurses „Berufung konkret“, Hamburg, 11 x samstags 219 € Orientierungstage für Missionsinteressierte, Gießen, 29 € Start des nebenberuflichen neunmonatigen Kurses „Berufung konkret“, Dresden

UGANDA

16.-18.5.

ARMENIEN

Mai 14

2. Reise: 7.–24.11.14 Schwerpunkte: Ausbau von Sportanlagen und Durchführung von Sportprogrammen mit den Kindern in „Arche Noah“ in Mukono Preis: 1.500 € zzgl. Flug (inkl. Safari)

1. Reise: 22.8.–5.9.14 Schwerpunkt: Besuche bei Familien Orte: Jerevan, Sevansee u.a. Preis: 690 € zzgl. Flug, inkl. aller Kosten vor Ort

2. Reise: 24.10.–2.11.14 Schwerpunkte: Verteilung von Schulranzen, Kindernachmittag Ort: Jerevan u.a. Preis: 590 € zzgl. Flug, inkl. aller Kosten vor Ort

Begegnungs ag von Campus für Christus

17. Mai in Gießen 12. Juli in Chemnitz in! rter Term

: korrigie

Achtung

11.10.

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Schwerpunkte: Begegnungen mit den Kindern im Kinderdorf „Arche Noah“ in Mukono, Ausflüge Preis: 840 € zzgl. Flug Zusätzliche Kosten für optionale 3-Tage-Safari: 500 €

Herzliche Einladung zum

Oktober/November 14

Start des nebenberuflichen neunmonatigen Kurses „Berufung konkret“, Raum Chemnitz/Zwickau 11.-26.10. Ugandareise 1, siehe rechts 20.-23.10. Ferienwoche der Schulranzenaktion, Gießen 24.10.–2.11. Armenienreise 1, siehe rechts 7.-24.11. Ugandareise 2, siehe rechts

1. Reise: 11.-26.10.14

Treffen mit alten (und noch nicht so alten!) Campus-Bekannten Berichte aus der Arbeit Mini-Workshops Kaffee und Abendessen Anmeldung im Internet oder per E-Mail an: Begegnungstag-Giessen@Campus-D.de Begegnungstag-Chemnitz@Campus-D.de

ere nd weit Infos u taltungen: Verans staltungen.de

n cfc-vera 641-97518-0 l. 0 e T r e d o !mpulse 2/14


Aufbruch und Bewegung: „Endlich bin ich nicht mehr alleine!“ Laura ist dankbar und glücklich. Bisher war sie die Einzige in ihrer Klasse, die an Jesus glaubte und ein Leben mit ihm führte. Doch das hat sich seit dem Konzert der Band Good Weather Forecast (gute Wettervorhersage) geändert. Die Freundin, die Laura zu diesem Abend eingeladen hatte, begegnete Gott und entschied sich noch an Ort und Stelle, ein neues Leben zu beginnen. „Jetzt sind wir zu zweit“, sagt Laura, „und können gemeinsam für die anderen beten.“ Da entsteht Aufbruch und Bewegung. Das, was die Brüder Jonny und Flo Stielper da im Auftrag von Campus für Christus tun, heißt „Shine Generation“! Junge Menschen sollen durch Musik mit dem Evangelium erreicht und bewegt werden. Der noch sehr junge Arbeitszweig von Campus richtet sich in der Hauptsache an Schüler. Für die Entwicklung und Durchführung dieses Dienstes brauchen wir Ihr Gebet. Und wir brauchen Ihre Spende. Herzlichen Dank für Ihre Unterstützung. Bitte nutzen Sie für Ihre Spende das Kennwort: Impulse 0214

Bestätigung (zur Vorlage beim Finanzamt) Campus für Christus e.V. ist durch das Finanzamt Gießen laut Freistellungsbescheid vom 27.06.2012, Steuernummer 20 25 05 21 10, wegen religiöser Zwecke gemäß § 5, Abs. 1, Ziffer 9 KSTG als gemeinnütziger Verein anerkannt. Der genannte Spendenbetrag ist bei der Lohn- bzw. Einkommenssteuer abzugsfähig. Wir bestätigen, dass wir den Spendenbetrag nur satzungsgemäß verwenden.

Impulse

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