Capri aktuell 3/2017

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Capri aktuell Heftnummer 87 (gesamt)

Ausgabe 3/2017

Foto: Ford Werke Aktiengesellschaft

Top-Thema: Der CCD auf der Retro Classics in Kรถln


Capri aktuell

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Capri Club Deutschland Namen und Funktionen 1. Vorsitzender: Anton Feßler

2. Vorsitzender: Wolfgang Stein

Kindergartenweg 7a 86989 Steingaden

Zugspitzstraße 11 82399 Raisting

Tel.: 08862/6276 Mail: a.fessler@ capri-clubdeutschland.de

Tel.: 08807/8284 Mail: w.stein@ capri-clubdeutschland.de

3. Vorsitzender: Michael Roth

Schriftführer: Stefan Brockmann

Scheideweg 15 55597 Wöllstein

Immermannstraße 8 44147 Dortmund

Tel.: 06703/301127 Mail: m.roth@ capri-clubdeutschland.de

Tel.: 0231/39978438 Mail: s.brockmann@ capri-clubdeutschland.de

Schatzmeister: Dirk Appel

Beisitzer: Bernd Steeg

Alzeyer Straße 13a 55235 ErbesBüdesheim

Lubahnstraße 2 51429 BergischGladbach

Tel.: 06731/4967727 Mail: d.appel@ capri-clubdeutschland.de

Tel.: 02204/57141 Mail: b.steeg@ capri-clubdeutschland.de

Beisitzer: Frank Lehmann

Redakteur: Marc Keiterling

Paula-ModersohnBecker-Straße 12 53879 Euskirchen

Am Ringofen 11

Tel.: 02251/59505 Mail: f.lehmann@ capri-clubdeutschland.de

Tel: 0151/22827199 Mail: capriaktuell@ capri-clubdeutschland.de

46147 Oberhausen

Fotos liegt beim Capri Club Deutschland e.V. Nachdruck oder VervielSchriftführer: Stefan Brockmann, fältigung ist nur bei ausdrücklicher Immermannstraße 8, 44147 Dort- Zustimmung durch den Capri Club mund. Telefon: 0231/39978438. Mail: Deutschland gestattet. s.brockmann@capri-club-deutschland.de. Druck: S + N Printmedien GmbH, Am Redaktion: Marc Keiterling, Am Ring- Kieswerk 3, 40789 Monheim. ofen 11, 46147 Oberhausen. Telefon: 0151/22827199. Mail: capriaktuell@ Anzeigenpreise: 1/1 Seite - 100 Eucapri-club-deutschland.de. ro. 1/2 Seite - 50 Euro. 1/4 Seite und Erscheinungsweise: dreimal jährlich. kleinere Anzeigen - 25 Euro (jeweils Das Copyright aller Beiträge inklusive pro Ausgabe). Impressum

Bankverbindung: Sparkasse Dieburg, BIC: HELADEF1DIE, IBAN: DE83 5085 2651 0074 0196 05 Einsendeschluss für Beiträge und Anzeigenannahmeschluss für die nächste Ausgabe der Capri aktuell ist der 15. März 2018.


Capri aktuell

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Hallo Capri-Freunde, liebe Mitglieder des CCD, wir hatten ein ereignisreiches Ver- Treffen in Speyer erfolgreich, weil abeinsjahr 2017 und ich kann auf sehr satzstark, vor Ort. viele hervorragende Veranstaltungen Wie man sieht: Unser Verein war in zurückblicken. diesem Jahr sehr aktiv. Durch die Vielzahl an CCD-Infoständen, auf Messen Mit der Teilnahme an der Oldtimer- und Oldtimerveranstaltungen, konnten Messe Techno Classica in Essen, auf wir uns bestens in der Öffentlichdem Messestand des Capri Club Rem- keit präsentieren. Eine anspruchsvolle Homepage, Facebook und unsere tolle scheid, ging es dieses Jahr los. Clubzeitung „Capri aktuell“ runden das Es folgten CCD-Infostände auf der Gesamtpaket Öffentlichkeitsarbeit ab. Messe Bodensee Klassik in FriedrichsUnsere sehr gute Vereinsarbeit wirkt hafen am Messestand des Capri Teams Weilheim/Schongau, den Klassiker- sich auch auf den Zuwachs an neuen tagen Hattersheim, auf der Rheinbach Mitgliedern aus. Bis Anfang November Classics und der Retro Classics Bava- hatten wir in diesem Jahr schon 44 Neuria in Nürnberg, wo wir Anfang Dezem- zugänge, die ich an dieser Stelle recht ber auf dem Messestand von Georg herzlich im CCD begrüßen darf. In Köln duften wir uns dann noch über weiteren Klughardt präsent waren. Zuwachs freuen, lest hierzu gern das Noch zuvor im November waren wir Top-Thema dieser Aktuell. mit einem eigenen Messestand auf der Ach ja, da war doch noch was, die Retro Classics Cologne am Start. Diese Veranstaltung fand zum ersten Mal in Bewerbung als bester Club für den der „Koelnmesse“ statt und unser The- Ford Fan Award 2017. Eine Fach-Jury ma war noch einmal das Ende der Capri traf dann ihre Wahl und wir waren unter den inalen fünf Ford-Clubs. Dies II-Produktion vor 40 Jahren. bedeutete wiederum für uns, im anWeitere Veranstaltungen, die der schließenden Fan-Voting noch einmal CCD für seine Mitglieder durchführte, Vollgas zu geben, um als Sieger über waren dieses Jahr unser Mitglieder- die Ziellinie zu gehen. Wir haben es treffen zur Nürburgring Classic und der geschafft und wurden nach Aachen ins Workshop mit Teilemarkt in Ingelheim. Ford-Forschungszentrum eingeladen, um den Ford Fan Award 2017 in Gold Nicht zu vergessen: Unser Teilesor- für den besten Ford-Club zu erhalten. timent war auch noch auf dem Capri- Ein Goldpokal oder etwas in dieser Art Teile-Markt in Dülmen und beim Capri wurde es zwar nicht, doch auch über

die „amtliche“ Urkunde haben wir uns sehr gefreut. Ich halte sie auf dem Foto unten - vor dem Forschungszentrum - in der Hand. Hier nur erwähnt, weil es im Bild nicht so gut zu sehen ist. An dieser Stelle möchte ich mich sehr herzlich bei allen bedanken, die uns bei der Abstimmung ihre Stimme gegeben haben! Das 27. Vereinsjahr des Capri Club Deutschland neigt sich dem Ende entgegen, wir stehen an der Schwelle zum Jahr 2018. Ich möchte Euch noch daran erinnern, dass sich ab dem nächsten Jahr unser Mitgliedsbeitrag um fünf Euro erhöht. Es wäre so einfach für uns, wenn wir von jedem Mitglied ein SEPA-Lastschriftmandat hätten. Dies würde auch unseren Schatzmeister sehr deutlich entlasten. Also: Wer hat noch nicht, wer will nun mal? Am Ende dieses ereignisreichen Jahres möchte ich mich für das entgegengebrachte Vertrauen, für die zuteil gewordene Unterstützung, sowie für die gute Zusammenarbeit bedanken. Nun kommen die Weihnachtsfeiertage und Silvester, Tage der Besinnlichkeit und des Feierns, des Zusammenseins mit der Familie und guten Freunden. Ich wünsche Euch und Euren Angehörigen ein gesegnetes und friedvolles Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins neue Jahr. Euer Anton Feßler, 1. Vorsitzender Capri Club Deutschland.


Capri aktuell

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Aus dem Inhalt dieser Capri aktuell:

Rundes Jahr heißt CCD-Ausfahrt. Ralf Geisler

Die Geschichte und die Bilder ab Seite 16.

lässt 2018 die Capris rollen und gibt einen Ausblick ab Seite 14.

Deutlich mehr als 40 neue Mitglieder fanden in diesem Jahr zum CCD. Einer ist Wolfgang

Einen absoluten Albtraum erlebte Heinz Arndt

Hommann, der sofort auch als Autor aktiv wur-

bei einem schweren Unfall, den Lebensgefähr-

de. Seine Berichte über den Weg zum Club

tin Elke glücklicherweise unbeschadet über-

und über den Workshop dieses Jahres sind ab

stand. Am Ende war es ein Glück im Unglück.

Seite 22 zu lesen.


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Ausfahrt 2018 - Glück im Unglück

Wie der Vater, so der Sohn. Robin Stier vom

Hendricks auf Seite 38 vor, der ein ganz be-

Capri Club Westerholt steht für die junge Ge-

sonderes Exemplar besitzt.

neration unter den Capri-Fahrern. Der Papa hat es dem Filius vorgemacht. Nachzulesen ab Zum Geburtstag einen Capri. CCD-Mitglied Seite 28.

Norbert Käckmeister überraschte einen Fan des Coupés zu dessen 60. Geburtstag mit ei-

Eine feste Rubrik in diesem Magazin ist

ner Ausfahrt. Die Ehefrau berichtet ab Seite 40

„Mensch & Maschine“. Heute stellt sich „Jimi“

über einen besonderen Tag.


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Capri aktuell

Zusammenkommen bei den zahlreichen Terminen im kommenden Jahr.

Hinfahren - auch 2018! Die Termine der kommenden Monate Capri Club Deutschland Samstag, 10. März: Frühjahrsversammlung des CCD ab 11 Uhr im Hotel Eydt. Adresse: Hauptstraße 19, 36275 Kirchheim. Mittwoch, 21. bis Sonntag, 25. März: 30. Techno Classica Essen in der Messe Essen. Teilnahme des CCD auf dem Ford-Stand in Halle 3 zum Thema „50 Jahre RS“. Infos: www.siha.de. Wochenende 25. bis 27. Mai: Motorworld Classics Bodensee Klassikwelt Bodensee“ - 11. Messe für klassische Mobiltät. CCD-Infostand ist vorgesehen. Adresse: Neue Messe 1, 88046 Friedrichshafen. Infos: www. klassikwelt-bodensee.de. Wochenende 26. bis 27. Mai: 30. Lufthansa Klassikertage Hattersheim. Adresse: 65795 Hattersheim, Parkplätze unter anderem im Bereich Karl-Eckel-Weg. CCD-Infostand ist vorgesehen. Infos: www.klassikertage. de. Wochenende 15. bis 17. Juni: 2. Nürburgring Classic. Adresse: Nürburgring Boulevard 1, 53520 Nürburg. Rennen historischer Fahrzeuge, Rahmenprogramm. CCD-Trefen im großen Zelt am bekannten Standort. Aktuelles unter www.capri-clubdeutschland.de/termine. Infos: www. nbr-classic.com. Wochenende 20. bis 22. Juli: 13. Rheinbach Classics. Treffen,

Ausfahrt, Corso durch die Innenstadt. Adresse: Marie-Curie-Straße, 53359 Rheinbach. CCD-Infostand mit mehreren Fahrzeugen ist vorgesehen. Infos: www.rheinbach-classics.de

Capri-Termine aus den Clubs Wochenende 8. bis 10. Juni: 6. Internationales Capri-Treffen aus Anlass des 30-jährigen Bestehens des Capri Club Westerholt. Adresse: Campingplatz Kanalufer, Ondrup 16, 59348 Seppenrade-Lüdinghausen. Infos: www.ccwesterholt.de. Wochenende 15. bis 17. Juni: Internationales Meeting des Capri Club Nederland, Niederlande. Adresse: Het Lierderholt, Spoekweg 49, Beekbergen, Gelderland, 7361 TM, Holland. Infos: www.fordcapriclubnederland.nl. Wochenende 22. bis 24. Juni: 7. Internationales Treffen des Capri Drivers Club Belgium, Belgien. Adresse: Helstraat 22, 3590 Diepenbeek, Belgien. Infos: www.capridrivers.de. Wochenende 29. Juni bis 1. Juli: Nach annähernd 28 Jahren richtet der Capri Club Schwaben wieder ein Treffen aus. Adresse: Sportplatz an den Rottannen, 75365 Calw-Stammheim. Anmeldung per Mail an: Capriclubschwaben@gmx.de. Wochenende 14. bis 15. Juli: Treffen des Ford-Youngtimerclub unter dem Motto „Only RS“ - Einlass für alle Ford RS-Modelle vom 15m über

den Capri bis zum aktuellen Focus. Adresse: Am Ranselberg 28, 65391 Lorch am Rhein. Infos: www.youngtimerclub.de. Wochenende 20. bis 22. Juli: 2. Internationales Capri Treffen des Capri Club Pforzheim. Adresse: TV Gräfenhausen, Arnbacher Straße, 75217 Birkenfeld. Anmeldung per Mail an: capri.club.pforzheim@gmail.com. Wochenende 10. bis 12. August: 2. European Ford Capri Revival in Luxemburg unter dem Motto „Celebrating 50 Years Ford Capri 1968 - 2018“. Adresse: Däichhal, 3 Rue du Deich, 9012 Ettelbrück, Luxemburg. Infos:www.caprilux.eu.

Allgemeine Oldtimer-Termine Wochenende 20. bis 22. April: „Hockenheim Historic“. Adresse: Am Motodrom, 68766 Hockenheim. Rennen historischer Fahrzeuge, Markenclubareal, Rahmenprogramm. Infos: www.hockeinheim-historic.de.

Messen und Ausstellungen Donnerstag, 22. bis Sonntag, 25. März: Retro Classics Stuttgart in der Messe Stuttgart. Nach Veranstalter-Angaben „Europas größte Oldtimermesse“. Infos: www.retro-classics.de. Mehr Termine unter www.capri-clubdeutschland.de/termine


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Der beste Ford-Club auf der Messe Text: Marc Keiterling - Fotos: Ford Werke Aktiengesellschaft, Dirk Appel & Marc Keiterling Der beste Ford-Club auf der Retro Classics Cologne – und dies sogar schriftlich bestätigt. Der CCD-Auftritt bei der Premiere der Oldtimermesse in der Domstadt wurde zu einem rundum gelungenen Wochenende. Der Reihe nach. Wie bereits im Vorort erwähnt, haben wir in diesem Jahr den Ford Fan Award in der Kategorie bester Ford-Club 2017 gewonnen. Die Preisübergabe fand im Ford Entwicklungsund Forschungszentrum Aachen statt. Am Freitag, 24. November, nahmen der erste Vorsitzende, Anton Feßler, und Beisitzer Frank Lehmann die Auszeichnung entgegen. Die Entwicklung des CCD gelobt „Beeindruckend ist es unter anderem, wie professionell sich die Öffentlichkeitsarbeit, gut abzulesen an der Homepage und der Clubzeitung, entwickelt hat“, lobte Laudatorin Ute Mundolf aus der Pressestelle der Ford-Werke in Köln. Sicherlich der Hauptgrund für die Nominierung durch das Werk zur Wahl. Und mit hoher Wahrscheinlichkeit auch einer der Faktoren, warum es uns gelang, beim Votum die meisten Stimmen in dieser Kategorie zu erhalten. Der Fan Award wurde noch in weiteren Kategorien vergeben, etwa für die schönste Geschichte im Zusamenhang mit unserer Marke oder das beste Treffen. Die Vertreter der ausgezeichneten Clubs durften anschließend noch einen ausführlichen Blick hinter die Kulissen des einzigen Entwicklungszentrums des Konzerns außerhalb der USA werfen. So demonstrierten Techniker unter anderem ein Park-Memory-Funktion mit der ein Fahrzeug per Smartphone-Befehl völlig eigenständig eine kurze Wegstrecke fährt und an-

Ute Mundolf aus der Pressestelle der Ford-Werke in Köln hielt die Laudatio auf den CCD als besten Club und übergab die Urkunde an den 1. Vorsitzenden, Anton Feßler, und Beisitzer Frank Lehmann (rechts).

schließend einparkt. Motorenprüfstand, aktive Fahrzeugbeleuchtung und mehr – zeigen können wir es hier nicht: strenges Foto- und Aufnahmeverbot. Ablichten durfte man den Visos, eine Studie die Ford 2003 präsentierte. Der schnittige Entwurf enthält überdeutliche Anklänge

an den Capri der ersten Generation. Das gerundete Heckfenster und die Lufthutzen vor den hinteren Rädern sind eindeutig. So etwas als „Capri 2000“ hätte man sich durchaus vorstellen können. Es blieb beim Traum, die ausgestellte Kiste wurde niemals fahrfertig gemacht.

Der Visos zeigt sich eindeutig vom Capri I beeinlusst, die Studie wurde 2003 präsentiert.


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Während die beiden Vorstände in Aachen weilten, hatte die Retro Classics in der „Koelnmesse“ bereits Fahrt aufgenommen. Der CCD und der Capri Club Remscheid hatten sich unter der Ford-Plaume zwei zusammenhängende Flächen gesichert und beleuchteten unser Lieblingsauto aus verschiedenen Blickwinkeln. CCD und CCR wie auch schon im Frühjahr bei der Techno Classica in Essen als schlagkräftiges, gemeinsames Team - so sieht die Gegenwart und hoffentlich auch die Zukunft aus. Der Gesamtstand - hier waren unter anderen auch der OSI-Club, eine GT 40-Abordnung sowie zahlreiche Fahrzeuge aus der Werkssammlung vertreten - wurde mit einem Sonderpreis für den gelungenen Auftritt durch den Veranstalter ausgezeichnet. Drei Varianten des II-ers Während die Remscheider auf ihrer aufwändig gestalteten Fläche zwei RennCapris der ersten Generation stilecht unter einem Zieleinlauf platzierten, machten wir das Themenjahr „40 Jahre Produktionsstop Capri II“ rund. Drei Exemplare zeigten drei verschiedene Varianten der Baureihe.

Blickrichtung Ford: Den großen Stand der verschiedenen Markenclubs in Kooperation mit der Klassik-Abteilung des Werks konnte kein Besucher übersehen.

Die Basis bildete ein 2-Liter V6 mit 90 PS ab. Der ultraseltene „Schwarz-Goldene“ – auch bekannt als „John Player“ – zeigte die Spezial-Serie aus dem Jahre 1975. Der von den Remscheidern zur Verfügung gestellte Wagen stand für die Individualität. Einen 2,8 Liter mit drei Doppelvergasern hat es so ab Werk bekanntlich nicht gegeben. Die Resonanz war für die erste Messe am neuen Standort erfreulich, die bespielte Fläche im Vergleich zur Gesamtgröße der Messehallen am Rhein eher kompakt, wenn auch keinesfalls zu klein. Viele Rennidole mit Capri-Vergangenheit schauten vorbei. Jochen Mass als Botschafter der Retro Classics tat dies in ofizieller Mission, Waltraud Stöhr-Odenthal als Besucherin.

Noch einmal stellten wir aus Anlass des Produktionsstopps vor 40 Jahren die zweite Generation unseres Lieblingsautos in den Blickpunkt.

Als zusätzlicher Service für die Besucher waren vergrößerte Plakate zum Capri II aufgebaut.


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Ausgezeichnet mal zwei: Der beste Ford-Club des Jahres 2017 als Teil des pokal-prämierten Stands in Köln.

Der Capri Club Remscheid inszenierte des Thema Renn-Capri mit großem Aufwand.

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Roland Asch war speziell von den Capris und den beiden OSIs so begeistert, dass er ausgiebig und mit herrlichen Anekdoten garniert am Stand plauderte. Klar, der Mann hat was zu erzählen: 174 Starts in der DTM mit sechs Siegen, Slalom- und Bergrennen, Porsche-Turbo und -CarerraCup oder Tourenwagen-Europameisterschaft hat der mittlerweile 67-Jährige erlebt. Besitzer eines Ford-Autohauses im schwäbischen Ammerbuch ist er und einen Capri RS hat er auch. Ein Erlebnis, diesem Rennfahrer mit Haut und Haaren zuzuhören. Auch zahlreiche CCD-Mitglieder hatten Köln angesteuert, sodass sich immer wieder ein großes Hallo vor dem Tresen einstellte. Die pure Entschlussfreude Ulrich Klee aus dem Aachener Land suchte den Stand am Samstagvormittag auf. „Dass es überhaupt einen Capri Club dieser Größenordnung gibt, hätte ich gar nicht gedacht. Toll, dass ich Euch gefunden habe“, sagte er. Mitglied wolle er werden und einen Capri kaufen. Klar, dass eine ließ sich sofort erledigen. Und das andere auch! In einer anderen Halle stand ein 2,8i von 1981 zum Verkauf. Sehr geplegtes Auto, kein Rost, verlockend. Die zur Besichtigung mitgekommenen, neuen Clubkollegen waren sich einig: Ein heißer Kandidat. Ihr Tipp: Schaue ihn Dir von unten an, mache eine Probefahrt und wenn alles in Ordnung ist, kaufe. „Ich möchte aber nicht, dass mir noch einer das Ding wegschnappt“, sagte der Ulli und schlug beim Verkäufer ein. Club-Mitglied und Capri-Besitzer in zwei Stunden – das ist Entschlussfreude pur.

Roland Asch (Mitte) plauderte lang und ausführlich unter anderen mit Marc Keiterling, Redakteur der Capri Aktuell. ist mein Traumauto!“ Auf die Bemerkung, dass es mit dem Führerschein doch noch vier Jahre dauere, lautete die Antwort: „Aber kaufen kann man ja schon vorher einen.“ Mitglied Klaus Lobien plauderte mit dem jungen Mann dann an der geöffneten Motorhaube über sein leistungsverstärktes Triebwerk. Nachwuchsarbeit wie aus dem Bilderbuch.

Weitere Bilder von der Retro Classics in Köln 2017 indet Ihr auf unserer Homepage in der Rubrik Fotoarchiv. Diese ist im Netz unter www.capri-clubWir als Capri Club Deutschland ge- deutschland.de zu inden. Weiter gemeinsam mit Ford

Und dann war da noch dieser 14-Jährige am Sonntagnachmittag. „Hier sind nur Capri II, gibt es im Club auch III-er? Das

meinsam mit Ford - so geht es auch im kommenden Jahr weiter. Nachdem sich der damalige Vorstand vor einigen Jahren dazu entschloss, den gemeinsamen ClubAuftritt unter dem Konzerndach auf der Techno Classica in Essen zu verlassen, werden wir vom 21. bis zum 25. März 2018 dort wieder vertreten sein. Dann heißt das verbindende Motto „50 Jahre RS“.

Die Männer vom CCD-Stand mit Roland Asch (3.v.l.).


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Neues aus dem Ersatzteillager Text & Fotos: Wolfgang Stein Hallo liebe CCD-Mitglieder, Hallo CapriInteressierte, so, nun liegt die Saison 2017 auch schon wieder hinter uns, alle unsere Capris beinden sich nun im sicheren „Winterschlaf“, beziehungsweise werden eventuell für die nächste Saison technisch oder optisch optimiert. Auch der Auftritt des Ersatzteilsortiments beim CCD-Workshop in Ingelheim am letzten Samstag im August war erfolgreich, angefangen vom überwiegend sonnigen Wetter bis zu den zahlreiche Besuchern und Interessenten. Wahre Verkaufsschlager Erneut konnten wir vielen CapriFreunden mit Teilen helfen. Für die im Sortiment kurz vorher aufgenommene Teile hatten wir offensichtlich den richtigen Riecher. Einige Kleinteile wie die von uns speziell in Originalqualität (gelb verzinkt) beschafften Schrauben mit Zubehör wie Scheiben und so weiter erwiesen sich als wahre Verkaufsschlager, hier konnte ich im September schon loslegen, um die zweite Fertigungscharge zu beschaffen. Aber auch die Nachfrage an den von uns angebotenen Capri-Ersatzteilen über den Shop auf unserer CCDHomepage ist ungebrochen hoch. Es sieht danach aus, dass wir in diesem Jahr - ich schreibe diese Zeilen Anfang Dezember - die höchste Anzahl an Bestellungen überhaupt zu verzeichnen haben. Rund 230 haben wir abgewickelt. Dazu kommen natürlich auch die sehr guten Ergebnisse im Rahmen der Veranstaltungen in Dülmen, Speyer und Ingelheim. Wichtige Hinweise zur Abwicklung Zu der Abwicklung der Bestellungen über den Shop auf unserer Homepage möchte ich an dieser Stelle einige Sätze an Euch richten. Bitte habt Verständnis dafür, dass ich die Bestellungen nicht immer tagesaktuell bearbeiten kann, das kann auch schon mal ein paar Tage dauern, da ich alle diese Tätigkeiten wie Teilebeschafung / Bestellabwicklung / Versand immer noch in meiner Freizeit erledige. Daher auch hier erneut der sehr

dringlich gemeinte Aufruf, Bestellungen ausschließlich über unsere Homepage zu tätigen. Mails an meine CCD-Mailadresse mit Bestellungen von Standardartikeln aus dem CCD-Ersatzteilsortiment kann ich leider so nicht mehr bearbeiten und werde diese mit entsprechenden Kommentar zurückschicken. Wir haben nach Missverständnissen (unter anderem keine Bezahlung der Teile) auch aktuell die Texte in der Bestätigungsmail nach einer Bestellung im Shop geändert, beziehungsweise deutlicher und nun gut verständlich verfasst, damit für beide Seiten die Abwicklung lüssiger und ohne weitere schriftliche Eingrife oder Erinnerungen geschehen kann. Als letzter Punkt noch eine Bitte zur telefonische Kontaktaufnahme, die natürlich grundsätzlich möglich und auch erwünscht ist. In Sachen Ersatzteile stehe ich Euch (natürlich abhängig von meinem berulichen Engagement) auch zur Verfügung. Bitte ruft jedoch ausschließlich montags bis freitags zwischen 18 und 21 Uhr sowie samstags zwischen 10 und 17 Uhr an. Der aktuelle Status Nachfolgend nun wie bekannt aktuell für Euch mein Statusbericht zu unseren laufenden sowie geplanten Aktionen.

Suche nach Altteilen: Sicherungshaken / Motorhaube, # 376 komplett. Hier suche ich Altteile, die wir dann aufarbeiten lassen. Meine Bitte: Wenn jemand welche übrig hat, möge er sie mir bitte anbieten. Schließbügel, # 383, an Rückwandblech geschraubt. Auch hier suche ich wieder Altteile, die wir aufarbeiten lassen. Auch hier meine Bitte: Wenn jemand welche übrig hat, möge er sie mir bitte anbieten. In Planung: Schlauch # 395 zwischen Tankeinfüllstutzten und Tank, Länge etwa 200 Millimeter mit leichter Biegung an einem Ende. Passend für Capri I 11/68 bis 12/73. Das Muster liegt vor, erwartet wird in Kürze das Angebot vom Lieferanten. Verfügbar voraussichtlich Frühjahr 2018. Alle anderen in Planung, beziehungsweise in Fertigung beindlichen Teile (siehe hierzu die Ausgabe 2 des Jahres 2017 der „Capri Aktuell“) laufen und werden voraussichtlich aber leider nur teilweise zu den anvisierten Terminen verfügbar sein. Ich wünsche Euch nun frohe Feiertage, einen ruhigen Jahresausklang und alles Gute für 2018. Euer Wolfgang Stein


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Ein Wanderpokal - drei Renner Text: Marc Keiterling - Fotos: Wolfgang Stein, Jürgen Schemel & Anton Feßler Anja Merbach hat in diesem Jahr den Wanderpokal des Capri Club Deutschland erhalten. Aus diesmal zahlreichen Vorschlägen aus den Reihen der Mitglieder - dafür dankt der Vorstand herzlich - wurde die Fürtherin ausgewählt. Den „Pott“, den sie nun ein Jahr hüten darf, erhielt sie auf der Retro Classics Bavaria, die am zweiten DezemberWochenende in Nürnberg stattfand. Anja Merbach erhielt die Auszeichnung in Würdigung ihrer großen CapriLeidenschaft. Auf einem Bein kann man nicht stehen. Aller guten Dinge sind drei. Und Anjas Sammlung umfasst fünf. Ausgesprochen seltene bis seltenst zu indende Exemplare besitzt sie.

Anja Merbach erhielt den Wanderpokal für 2018 aus den Händen des 1. VorsitMit einem 2,3 Liter Super GT aus dem zenden, Anton Feßler, und des 2. Vorsitzenden, Wolfgang Stein. Jahre 1984 begann einst die Sammelleidenschaft. Dieses Auto und der 2,8i Capri präsentierte Georg den zahlsind ja noch sehr normal. Insbesondere reichen Besuchern. als Linkslenker in Deutschland. Dann geht es aber auch schon los mit den Dieter Glemser pilotierte einst einen Besonderheiten. Ihr II-er in der Farbe der 2,4 Liter starken GT mit WeslakeArizonagold-Metallic mit braunem ViMotor. Dieses Auto ist eines von nur nyldach ist ein Rechtslenker. Dies gilt 50 produzierten Leichtbau-Capris. ebenso für den weißen „John Player“ Glemser, Jochen Mass oder auch Hans von 1975 sowie für ein seeeeehr beHeyer lenkten den Werks-RS von 1973, sonderes Fahrzeug. Anja besitzt einen der sich heute im Besitz von Bernd Tickford, den Nobel-Hobel mit richtig Siller beindet und vor kurzer Zeit von Leistung aus der Kooperation zwischen CCD-Mitglied Gerd Brauneiser wieder Aston Martin und Ford. zum Laufen gebracht wurde. Mehr zu Anja Merbach und ihrer phantastischen Garage gibt es in der nächsten Aktuell, die im April 2018 vorliegen wird. Rennsport - inszeniert mit viel Liebe CCD-Mitglied Georg Klughardt hat bereits im letzten Jahr die Retro Classics mit seinem Stand bereichert. Seine

Im Fokus auf dem Capri-Stand: Thomas Ammerschläger und Jochen Mass.

Thomas Ammerschläger ist der schlaue Kopf hinter dem Zakspeed-Turbo gewesen (siehe letzte Capri aktuell). Ammerschläger war in Nürnberg vor Ort und erklärte gern den von ihm für den Capri erdachten „Ground Effect“.

Inszenierung eines Scheunenfunds wurde mit einem Pokal belohnt. In diesem Jahr war der Rennsport das Thema. Drei herausragende Boliden aus dem Kreis der werksseitig eingesetzten

Weitere Bilder von der Retro Classics in Nürnberg 2017 indet Ihr auf unserer Homepage in der Rubrik Fotoarchiv. Diese ist im Netz unter www.capri-clubdeutschland.de zu inden.

Georg Klughardt zauberte mit den drei Werkscapris der Motorsportabteilung Rennsportatmosphäre pur in die Messehalle. Von links: Leichtbau-Weslake, Gruppe 2-RS und Gruppe 5-Zakspeed. Der CCD war mit einem Infostand vor Ort.


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CCD-Ausfahrt 2018 am Niederrhein Text: Ralf Geisler - Fotos: Agenturen & Archiv Die inzwischen 10. Ausfahrt des Capri Club Deutschland wird 2018 unter die Räder genommen. Region und Organisator feiern dabei ihren „Einstand“. Wie Ihr wisst - und wie ich hoffe sehnsüchtig erwartet - wollen wir wieder gemeinsam durchstarten. Die anwesenden Mitglieder unserer Jahreshauptversammlung am 4. November haben die wesentlichen Informationen bereits erhalten. An dieser Stelle möchte ich das Ziel und das Programm für alle Anderen kurz vorstellen. Das entsprechende Anmeldeformular liegt dieser Ausgabe der Capri Aktuell bei. Die neue Region. Wir waren unter anderem schon in Nordhessen, im Weserbergland, in der Eifel oder im Bergischen Land unterwegs - im kommenden Jahr geht es an den Niederrhein. Dreh- und Angelpunkt unser Ausfahrt vom 24. bis zum 26. August wird Wesel sein. Das ausgewählte Hotel ist das Welcome Hotel Wesel, direkt am Rhein gelegen. Ein Haus der Vier-Sterne-Kategorie. Hotel und Preise Alle Zimmer sind 50-QuadratmeterSuiten mit separatem Wohn- und Schlaf- So reizvoll liegt das Welcome Hotel Wesel in einer Art „Kreuzform“: Direkt am raum sowie kleiner Küchenzeile. Das Rhein, eine Seenplatte in unmittelbarer Nähe. Hotel verfügt über einen Sauna- und WellKinder 6 – 11 Jahre im DZ zum Preis DZ mit Frühstück wird vom Hotel in Wesel nessbereich. Für uns sind entsprechende von je 75 Euro. Kinder 6 – 11 Jahre im EZ mit 120 Euro berechnet. Parkmöglichkeiten reserviert. zum Preis von je 95 Euro. Kinder 12 – 16 Das Restaurant verfügt über eine Au- Jahre im DZ zum Preis von je 150 Euro. Die Preise enthalten die hier nachsteßenterrasse. Eventuell können wir einen Kinder 12 – 16 Jahre im EZ zum Preis von hende Leistungen: zwei Übernachtungen separaten Gastronomiebereich nutzen, je 190 Euro. im Doppelzimmer / Einzelzimmer, zweidies hängt von der Teilnehmerzahl ab. Die Kinder im Alter von bis zu 5 Jahren woh- mal Frühstücksbuffet, WillkommensHotelbar empiehlt sich für die „Absacker“. umtrunk / Sektempfang am Anreisetag, nen gratis im Zimmer der Eltern. Buffet am 1. Abend ab 19 Uhr, Buffet und Was ist für diese Ausfahrt zu entrichten? Hunde können mitgebracht werden, für Siegerehrung am 2. Abend ab 20 Uhr, eine Kaffeepause am Samstagnachmittag, Wochenende pro Person (ab 17 Jahre) sie werden 24 Euro fällig. das Parken auf reservierten Plätzen, eine im DZ: 190 Euro. Wochenende pro PerEine zusätzliche Ergänzungsnacht im Ausfahrterinnerung und Ehrenpreise. son (ab 17 Jahre) im EZ: 230 Euro.

Erneut in NRW: Die letzte Ausfahrt führte 2016 durch das Bergische Land, 2014 waren die Capris in der Eifel unterwegs.


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Die Ausfahrt wird über rund 140 Kilometer durch die typischen niederrheinischen Landschaften führen. Dabei geht es vorbei an bekannten Orten wie etwa Xanten und weiteren Sehenswürdigkeiten. Eine frühzeitige Anmeldung kann eine Teilnahme garantieren, da die vorgebuchte Zimmeranzahl begrenzt ist. Wir haben 45 Zimmer (40 DZ und 5 EZ) reserviert, dadurch ist die Anzahl der Teilnehmer begrenzt. Mitglieder, die an diesem Wochenende teilnehmen möchten, können uns bei Fragen unter der Rufnummer 02802/4723 oder 0173/9628394 gerne bis 21 Uhr kontaktieren. Anmeldeschluss ist der 30. April 2018. Zusätzliches Angebot Da die Region, in der die kommende Ausfahrt stattinden wird, sicher für einige Teilnehmer eine noch weitere Anfahrt als bisher bedeutet, möchten wir Euch noch zusätzlich das folgenden Angebot machen, das ausdrücklich nicht Bestandteil des Programms der Ausfahrt ist, sondern zusätzlich gebucht und bezahlt werden muss. Gerade für die Teilnehmer aus dem Süden oder Norden bietet sich aufgrund der weiten Anfahrt ein Kurzurlaub an. Daher haben wir mit dem Hotel für jede Ergänzungsnacht im DZ einen Preis von 120 Euro je Zimmer und Nacht vereinbart. EZ gibt es auf Nachfrage. Dies gilt sowohl vor als auch nach dem Veranstaltungswochenende.

Das bauten die Römer in Xanten.

Schloss, Kasematten, Stahlwerk Bei entsprechender Resonanz bieten wir eine Organisation von Auslügen zu ausgewählten Zielen an. Auch die möglichen Kosten für diese Aktivitäten sind nicht im Gesamtpaket enthalten. Einige Vorschläge listen wir hier einmal auf: Im direkten Umfeld des Hotels liegt einmal das Rheinbad Wesel, vor dem Hotel beindet sich der Anlegeplatz des Auslugsschiffs „Riverlady“. In der näheren Umgebung bietet sich ein Besuch der Stadt Xanten mit dem Archäologischen Park (ehemalige Römerstadt) sowie dem Römermuseum an. Dann Anzeige

Das bauten die Rheinische Stahlwerke zu Meiderich bei Ruhrort. können Touren zum Schloss Moyland mit Beuys-Ausstellung (den berühmten Teebeutel im Rahmen gibt es wirklich), nach Kleve (gegebenenfalls mit Besuch der

dortigen Schwanenburg) oder nach Rees, der ältesten Stadt am unteren Niederrhein mit Führung in den mittelalterlichen Kasematten, erfolgen. Falls mehr die Technik im Vordergrund stehen soll, wäre eine Fahrt zum Landschaftspark Duisburg-Nord zu empfehlen. Das 1985 stillgelegten Stahlwerk mit begehbarem Hochofen und einem beeindruckenden, rund 180 Hektar großem Gelände ist frei zugänglich. Wir wünschen Euch schöne Feiertage, einen guten Rutsch ins neue Jahr und hofen, Euch in Wesel begrüßen zu dürfen. Annette und Ralf Geisler


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Kein Zweifel - ein Totalschaden: Mit etwa 40 Stundenkilometern fuhr der Capri auf den stehenden Mercedes auf, der Oldie wurde massiv beschädigt.

Ein Albtraum - mit glücklichem Ende Text: Marc Keiterling - Fotos: Heinz Arndt An einer anderen Stelle dieser Ausgabe ist von einem Traum zu lesen, der (fast) wahr wurde. Hier geht es um einen puren Albtraum, der jedoch noch glücklich endete. Einmal die komplette Skala der Gefühle runter und rauf. Mit Heinz Arndt.

sterbetrieb von Dieter Johannes in Oberscheidweiler, abgegeben. Anfang Juli war die Arbeit beendet, Elke und Heinz düsten auf dem Motorrad in die Eifel, um den Capri wieder abzuholen. Elke nahm hinter dem Lenkrad Platz, zurück in die Heimat nach Bornheim. Heinz auf dem Zweirad hinterher.

Heinz und seine Lebensgefährtin Elke Hermanowicz gehören zu den sehr aktiven Mitgliedern des CCD. Regelmäßig nehmen sie an Veranstaltungen und Treffen teil, wo sie stets mit ihrem dunkelblauen III-er vorfuhren. Der sehr späte 2,3 Liter mit der Erstzulassung von 1985 besaß eine umfassende Ausstattung inklusive Schiebedach. „Er war optisch noch immer „Auf einem gut einsehr hübsch. Obwohl es inzwischen doch an einigen Ecken zu knuspern begonnen sehbaren Streckenabschnitt sah ich viele hatte“, sagt er. Meter vor meinem Pläne für die Zukunft lagen bereits in Capri wie ein moderder Schublade, beziehungsweise standen ner Mercedes aufin einer Garage. Eine sehr gut erhaltene grund überholenden zu Karosse konnte er sich vor einiger Zeit Gegenverkehrs sichern. „Aus zwei mach eins“, war der einer Bremsung geGedanke. Irgendwann, in ein paar Jahren. zwungen wurde. Was „Aus diesem Grund hatte ich auch mehr- ich so wenig wie Elke fach eine wichtige Sache aufgeschoben. realisierte: Der Benz Das Gutachten meines Capri war in die hatte bis zum StillJahre gekommen und angesichts der stand abgebremst. seither stark gestiegenen Preise auf dem Das siehst du bei Markt nicht mehr angemessen. Das wollte modernen Bremssyich in diesem Jahr noch angehen - doch stemen aus größerer dann kam uns da was vor die Haube“, Distanz ja nicht mehr sofort und dieses Aulächelt Heinz süßsauer. tos haben auch einen Zu einer Wartung hatte er den Wagen vergleichweise minibei einem Clubkollegen, dem Kfz-Mei- malen Bremsweg.


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„Ich hätte mir in den Hintern beißen könElke bremste, bremste mehr, alle vier Räder blockierten und es hat doch nicht nen und war zunächst auch schlicht ratlos, was jetzt passieren soll. Der Capri stand gereicht.“ wieder beim Dieter und wurde dort vom Wie der Gutachter später errechnete Gutachter besichtigt“, war Heinz restlos krachte der Capri schlussendlich mit bedient. Der Sachverständige bestätigte etwa 40 Stundenkilometern in den Neu- die Eindrücke vom Totalschaden. „Vorderwagen. Dabei blieben vier tiefschwarze wagen abgeknickt, Rahmenschaden, verBremsspuren mit beeindruckender Länge mutliche Beschädigung der Vorderachse“ auf dem Asphalt zurück. Glück für Elke: ist da unter anderem zu lesen. Kotlügel, der Einschlag fand vor allem auf der Motorhaube, Frontblech, Schließbrücke Beifahrerseite statt, sie blieb weitgehend alles kaputt. unverletzt. „Nach dem ersten Schock und Auf insgesamt 25.000 Euro werden im der glücklichen Erkenntnis, dass es keine schweren Verletzungen gab, schoss es mir Gutachten die Reparaturkosten geschätzt. gleich durch den Kopf: ´Verdammt, mit dem Den Wiederbeschaffungswert dieses 2,3 Gutachten biste jetzt geliefert´“, beschreibt Liter beziffert der Gutachter mit 12.500 Euro. „Dies zeigte mir noch einmal brutal die Heinz seine Eindrücke. Differenz zum vor neun Jahren ermittelten Bitterer Stand der Dinge: Die Kurzbe- Marktwert von nur 6.000 Euro auf“, so der wertung nach dem Classic Data-System zunächst konsternierte Besitzer. vom 21. August 2008 ergab die Note 2 Womit er nicht geund einen Marktwert von 6.000 Euro. Das würde nie und nimmer für den Ausgleich rechnet hatte: Seine nach dem Totalschaden ausreichen, der ADAC-Oldtimerversigleich beim ersten Anblick offenkundig war. cherung nahm nicht Dazu ist noch zu bemerken, dass der Ver- die Bewertung von sicherer diese Summe grundsätzlich nur 2008 als Grundlage, rechnete komplett an den Besitzer auszahlt, wenn sondern das betreffende Fahrzeug fachgerecht ganz im Sinne ihres nach durch einen entsprechenden Betrieb wie- Versicherten der aufgebaut und dies belegt wird. Wird dem ermittelten Wieder Totalschaden abgerechnet, versucht derbeschaffungswert die Versicherung den Unfallwagen über vom 14. Juli 2017 ab. eine Restwertbörse zu veräußern, um die „Man kann sich sieigene Zahlung zu reduzieren. Das ergibt zwar ebenfalls die volle Summe, allerdings cher vorstellen, welist dann das Auto weg.Unterm Strich: Wer cher Stein mir da vom das Auto unter der Hand wieder „hinden- Herzen iel! So habe ich Dieter Johannes gelt“, bekommt nur einen Abschlag. beauftragt, die AktiIn diesem konkreten Fall hat ein Aufkäu- on ´ Aus zwei mach vorzuziehen. fer aus Berlin über die Restwertbörse „AU- eins´ TOonline“ verbindlich 1.660 Euro geboten. Ich karrte nun die Die wären von den 6.000 also abzuziehen. gute Rohkarosse zu

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ihm in die Eifel, wo wir dann meinen 2,3 ausschlachteten - also Innenausstattung, viele Technikkomponenten, alles was noch brauchbar war - und damit meinen ´ neuen´ Capri bauten“, fasst Heinz zusammen. 10.840 Euro überwies dafür die Versicherung des CCD-Korporationspartners, weil die ermittelte Restsumme - wie geschildert - abgezogen wurde. Unterm Strich bleibt festzuhalten: Die ohnehin geplante Umbauaktion wurde um einige Jahre vorgezogen, Heinz Arndt hat im nächsten Jahr einen Capri in richtig gutem Karosseriezustand, noch viele Teile auf Reserve liegen und sogar einige Taler der Versicherungssumme zurückbehalten können. „Ich kann die ADAC-Oldtimerversicherung nach diesen Erfahrungen nur wärmstens empfehlen“, resümiert er am Ende.

Der verunfallte Kollege links bleibt als Teileträger erhalten - bis auf jene Teile, die direkt in den „neuen“ Capri wanderten.


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Als wäre nie etwas gewesen: Der neuerstandene Capri wurde aus einer sehr guten Karosse, vielen Komponenten aus dem Unfallwagen und frischem Dunkelblau gefertigt. Anzeige


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„Der Capri heiratet aber mit!“ Text: Susann Hennrich - Fotos: Tamara Söll Nach nun sieben Jahren sollte es 2017 soweit sein: „Wir müssen nicht, wir brauchen nicht - wir wollen ganz einfach verheiratet sein!“ Das Versprechen, einander in Liebe festzuhalten, gaben wir uns am 26. August. Schon bei der Planung spielte der Capri eine bedeutende Rolle, so tauchte die Frage nach einem Hochzeitsauto gar nicht erst auf. Zumal unsere Tochter fragte: „ Der Capri heiratet aber mit! Gell?“ Somit war auch klar, dass es nach langer Zeit wieder mal eine Capri-Hochzeit im Capri Club Schwaben geben würde. Umrahmt von der Wildberger Schlossruine im Nordschwarzwald, gaben wir uns gemeinsam mit unserer Tochter an einem supersonnigen, 32 Grad warmen Samstagmittag unter strahlend blauem Himmel vor unseren Gästen und natürlich unserem Capri das „Ja-Wort“. Nach der Trauung mit anschließendem Sektempfang fuhren wir standesgemäß per Kolonne in einen gemütlichen Landgasthof in dem wir den restlichen Tag mit unseren Gästen und den Oldies verbringen durften. Der kleine Parkplatz direkt vor der Sonnenterasse war mit den drei Capris ein echter Hingucker und ließ beinahe Treffen-Atmosphäre aufkommen. Die anschließende Hochzeitsreise mussten wir leider ohne Capri antreten. Wir möchten uns an dieser Stelle nochmals bei allen Gästen für diesen tollen Tag bedanken. Besonderer Dank geht an unsere Club-Fotograin Tamara Söll und unseren Holzkünstler Sebastian Herz. Wir freuen uns schon auf die nächste CapriHochzeit in unserem Club. Potenzial ist ja Susann und Thomas Hennrich heirateten im August, die Tochter legte sich gleich vorhanden... auf den Capri als „Hochzeitskutsche“ fest.

Die Optik auf dem Parkplatz am Landgasthof glich beinahe einem kleinen Capri-Trefen.


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Wir suchen frühe III-er 1978 - 2018: 40 Jahre Capri der letzten Generation Ofiziell heißt der Typ „Capri 78“ und ist ein modiizierter II-er. Doch die gesamte Fangemeinde und auch alle sonstigen oldtimer-interessierten Menschen nennen dieses Auto „Capri III“. Vor 40 Jahren lief die Produktion der letzten Generation an. Vorgestellt wurde das modellgeplegte Coupé im Februar 1978. Das Schloss Kronberg im Taunus bildete die Kulisse. Blöderweise passte das Auto durch keine Tür, jedenfalls nicht auf den Rädern rollend. So wurde die Neuvorstellung hochkant ins dem Produktionsjahr 1978 oder auch 1981 Gebäude geschafft. stammt. Wichtig wäFrühe Exemplare in originaler Optik sind re, dass er möglichst heute sehr selten. Die Stahlsportfelgen - ohne Modiikationen bereits am „Capri 73“ zu sehen - wurden oder Umbauten danur ganz zu Beginn am „78-er“ montiert. steht und die Optik Die optionalen Vinyldächer strich Ford eines frühen Exemalsbald aus dem Programm. Auch den plars besitzt. „Fliegengitter-Kopfstützen“ war kein sehr langes Leben gegönnt. Farben wie das Du hast ein solmilde „Hochlandgrün“ oder das vergleichs- ches Auto und weise krachende Gelb verschwanden hättest außerdem bald. Lust, dieses Exemplar den zahlreiWir möchten im nächsten Jahr bei chen Besuchern in den verschiedenen CCD-Auftritten auf Friedrichshafen, Messen, Treffen oder Ausstellungen gern Hattersheim, Rheinbach oder Köln len Bild und kompletten Kontaktdafrühe III-er ins Rampenlicht stellen. Dabei zu präsentieren? Dann freuen wir ten an diese Adresse: capriaktuell@ ist es unerheblich, ob der Wagen aus uns über eine Mail mit einem aktuel- capri-club-deutschland.de. Anzeige


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Vom Umgang mit seniler Bettflucht Text: Wolfgang Hommann - Fotos: Wolfgang Hommann, Marc Keiterling Umkreis von 200 Kilometern exakt null Capri meiner Vorstellung zu inden waren. Um nun nicht unnötig durch halb Deutschland fahren zu müssen, sehnte ich mich nach Unterstützung. Die Suchmaschine listete ganz oben den CCD auf.

War es nicht so, dass wir 1976, in meinem Fall im zarten Alter von 15 Jahren, noch bis „in die Puppen“ schlafen konnten? Die Mutter gefühlte drei- bis sechsmal zum Wecken kam und zum Frühstück rief? Der Vater schon längst am Familiensonntag draußen vor der Tür mit Naturschwamm und zwei Eimern Wasser das Auto wusch? Schnell den Hagebuttentee „genossen“- natürlich mit ordentlich ungesundem Zucker - und ein halbes Brötchen, dass Wolfgang Hommann stieß in diesem zuvor der Bäckersjunge in den an der Jahr neu zum CCD. Haustür gehängten Beutel gelegt hatte, mit Margarine bestrichen und ix nach Wurde der Kunde in 70-er und 80-er draußen: Papa bei der Autoplege helfen. Jahren beim Autokauf vom Verkäufer mit Namen und freundlichen Handschlag Mein Job: Den Innenraum mit dem Sau- wertgeschätzt und gab es ein Sektchen ger reinigen. Die schwarzen Stoffpolster für Mutter am Stehtisch, ging es mit gehörten zu einem Taunus L, welcher der Verkäufer Nummer zwei zur Probefahrt. Stolz der gesamten Familie war, nachdem Gerne mit quietschenden Reifen in der sein Vorgänger, ein Käfer 1203, nach Autobahnabfahrt. Wir Kinder im Fond vielen Jahren seinen Dienst wegen durch- ohne Sicherheitsgurt am Handgriff festgerosteter Schweller quittieren musste. geklammert, überzeugte uns der Probant mit der unübertreflichen Straßenlage der Starrachse des Taunus GLX. Herrlich war es! Die für die Finanzen zuständige Mutter Montage einer Nockenwelle allerdings bremste Vater und Sohn ab, der L musste reichen. Heute benennt man unseren damaligen Taunus als „Knudsen“. Damals war es das Auto, welches uns nach Jugoslawien in den Urlaub brachte und immerhin erst dort undicht wurde. Eine AllerweltsWasserpumpe ließ sich im benachbarten Italien schnell besorgen, Vater konnte sie auch ohne Vorkenntnisse rasch tauschen. Ebenso - jetzt wieder daheim - die bald eingelaufene Nockenwelle. Die wurde für 49 Deutsche Mark beim örtlichen Ford-Händler geordert und ließ sich ohne Spezialwerkzeug vor der Wohnung am Straßenrand einbauen. Damals bekam der Knudsen vom ADAC die „Silberne Zitrone“, ein unpopulärer Preis, mit dem der Neuwagen mit den meisten Pannen und Herstellungsfehlern „bestraft“ wurde. Heute erntet so ein Typ wohl eher Beifall vom Fachpublikum, wenn man denn einen sein Eigen nennen dürfte. In der Gegenwart werde ich auch am Wochenende ohne Unterstützung recht früh wach, niemand ruft mich zum Frühstück und das Autowaschen auf der Straße ist verboten. Trotz diverser anderer Hobbys denen ich nachgehe, sowie einem 60-Stunden-Job, verlangte meine Bettlucht im letzten Jahr endlich nach einem anspruchsvollen Ausgleich. Ein Youngtimer sollte diesem Gedanken gerecht werden. Natürlich sollte es ein Ford werden, der eigenen Geschichte geschuldet.

Ein übersichtlicher, haptischer NetzAuftritt dessen Seite man ohne Anleitung bedienen kann, bewirkte durchaus ein Staunen in mir. Selten sind doch so professionelle Homepages zu inden. Ein wenig ereilte mich der Gedanke: „Vielleicht doch nur ein Club für gut betuchte Menschen“? Wie auch immer, Eines war deutlich geworden: Ich bin nicht alleine mit meinen Wünschen und Interessen. Schnell fand ich unter „Namen und Personen“ Gesichter und Telefonnummern des CCD.

Der Erreichbarkeit und geographischen Nähe folgend, hatte ich Michael Roth, unseren 3. Vorsitzenden, am anderen Ende der Telefonleitung und ich versuchte mit möglichst wenigen Worten mein Anliegen vorzutragen. Geduldig hörte er mir zu - nix mit elitär und so. Ein kompetenter und sympathischer Gesprächspartner! So gab Michael mir gleich, wie sich noch herausstellen sollte, einige „überlebens40 Jahre später sollte mein Ford auch wichtige Tipps“, die ich eifrig mitschrieb, deswegen ein sportlicher Capri werden. um mich dann mit diesen strukturierter auf Ich hatte einige Wunschvorstellungen die Suche zu machen. was Ausstattung und Farbe angeht und Nach rund 2000 Kilometern, zehn wollte deutlich unter 10.000 Euro bleiben. angeschauten Autos und diversen weiteren Erfahrungen hatte ich nach rund Null Capri rundherum um Iserlohn drei Monaten gelernt, was so mancher Anbieter unter Rostfrei, erste Hand oder Familienbesitz als Qualitätsmerkmale So bediente ich mich der einschlägigen verstehen: „Wenn er erstmal 20 Minuten Internet-Autoportale und staunte nicht gefahren wurde, läuft er eigentlich ganz schlecht, als bei der Eingabe mit einem ruhig“. Danke, alles Gute!

Familie Hommann im italienischen Campingurlaub. „Im Bild sind von links Campingfreund Giorgio, Tante Ulla mit Nefe Dirk, meine Schwester, ich der Spargel, die Mutter von Giorgio sowie Mutter und Vater Hommann zu sehen“, schreibt Wolfgang zu diesem Bild mit dem „Knudsen“ und Onkel Lothars 12m.


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Mit schier endloser Geduld und Ruhe begleitete mich Michael ferndmündlich durch diese Wochen. Von ihm kam schließlich auch der entscheidende Hinweis: „Ich habe da eine Telefonnummer bekommen. Vielleicht rufst du dort mal an!“ Das tat ich umgehend und ich fand am anderen Ende von Deutschland einen eher überraschten Capri –Besitzer, der wohl mal vorhatte, irgendwann sein Auto zu verkaufen. Recht vage also zum Start, zehn Fotos und einen weiteren Anruf weiter saß ich bereits einen Tag später um 4 Uhr morgens im Auto um nach Freiburg zu fahren. Eine freundliche Begrüßung und vorsichtiges Herantasten an das Objekt der Begierde ließen meine Rückenschmerzen samt Müdigkeit vergessen: Fand ich bei dem inzwischen „Vorbesitzer“, der hier leider namentlich nicht genannt sein möchte, ein sympathischen Menschen der keinerlei Ambitionen zeigte, sein Auto zu „vermarkten“. Wie ein Museumsstück präsentierte sich der Capri aus Freiburg beim Ortstermin von allen Seiten. Verkauft er? Oder verkauft er nicht? zeuges“ ein Mäppchen rüber: Wertgut- auf die Minute pünktlich zum Ziel. Kein achten, Note 1. War klar. Der Schlüssel Sekt am Stehtisch, dafür ein Tränchen Hinein in die Halle, beheizt, mit Tep- wurde gedreht und er sprang an, wie ein im Augenwinkel meines Gegenüber und pichboden ausgelegt und mit Hebebüh- Neuwagen, natürlich. Vorsichtig wurde ein Bierchen unter der Hebebühne bene ausgestattet. Gott, wenn es mal sein er warmgefahren und dann durfte ich an siegelten den Wechsel dieses, in meinen muss, lass es hier zu Ende gehen! Da das Ledersteuer, kein Reifenquitschen Augen, einzigartigen Capri. Das gute Sustand er, schön war er, schön, schön, in der Ausfahrt, dafür ein sonores, (un) per rein und 550 Kilometer - ab Frankfurt aufdringliches Brummen, eine sauber, im Dauerregen - nach Hause. Das tat schön und weiß und ein wenig tiefer. weich schaltende Automatik und ein er ohne Zicken, „mein“ Capri. Nach 18 Wäre es eine Anmaßung gewesen Kurvenverhalten wie auf der Kartbahn. Stunden auf Schiene und Strecke schlief auch nur nach etwaigen Rost oder Schubstreben halt! Der leicht mattierte ich wie damals am nächsten Morgen „bis Reparaturrückständen zu fragen, ge- Rückspiegel quittierte mein Dauergrin- in die Puppen“. schweige denn nach Feuchtigkeit im sen. Meine Entscheidung war endgültig Michael Roth erkundigte sich nach Innenraum? Gar nach neuralgischen gefallen. Und die meines GesprächspartStellen im Scheinwerferkasten oder B- ners? Um es hier abzukürzen, wir gaben geringer Zeit bei mir, eine „Mitfreude“ war herauszuhören, und er gab mir dazu Säule? Schon gar nicht nach den Blatt- uns die Hand drauf. Deal! den Hinweis auf den nächsten Workshop federaufnahmen. Nein das hätte sich Einen Ölwechsel und eine „längere“ in Ingelheim zum Thema Hinterachse. nicht gehört. Niemals! Und darum habe ich das auch nicht getan. Eher zögerlich Hinterachse später war mein Capri ab- Gerne notierte ich mir diesen Termin mit schob mir der Besitzer dieses „Neufahr- holbereit und der frühe ICE brachte mich der festen Absicht die „Menschen von der Webseite mit Gesicht“ in Ingelheim auch einmal persönlich kennenlernen zu wollen. Der Beitritt in den CCD war ix geschehen und der Clubausweis lag 14 Tage später im Briefkasten. Danach wurde der Ersatzteileshop gleich ausprobiert. Wenn man ein Ersatzteil sucht, ohne zu wissen wie man es überhaupt benennt, helfen hier diverse Explosionszeichnungen und Bildchen um die benötigte „Schachtleistendichtung“ zu einem fairen Preis zu inden und zur Übergabe am Teilestand in Ingelheim zu bestellen. Eine kurze Nachricht per Mail an unseren 2. Vorsitzenden, Wolfgang Stein, macht selbst solche Wünsche unkompliziert durchführbar. Und auch die Qualität der Päckchen die an die Tür gebracht werden, sticht heraus. Ein Bild wie aus der britischen Fernsehserie „Die Prois“: Capri parkt vor sehenswertem Landsitz. Doch dies hier ist nicht die Grafschaft Essex. Zu sehen ist vielmehr Wolfgangs erster und aktueller Capri.

Und wo ich schon mal in „Schreiblaune“ geraten bin, mache ich auf den folgenden Seiten gleich weiter. Mit dem Bericht zum Workshop 2017.


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„Der Workshop war großes Kino“ Text: Wolfgang Hommann - Fotos: Jürgen Schemel, Dirk Appel & Marc Keiterling Tja, liebe Capri-Freunde, ich bin´s schon wieder. Auf den beiden vorherigen Seiten habe ich euch von meinem Weg zum Capri Club Deutschland berichtet, nun berichte ich vom diesjährigen CCD-Workshop in Ingelheim. Unser 3. Vorsitzender, Michael Roth, und unser Aktuell-Redakteur, Marc Keiterling, haben mich freundlich überzeugt. Also gut, ab dafür! Iserlohn, Ingelheim, das ist ja nicht direkt um die Ecke. Also ging es für mich am 26. August früh um 6 Uhr los. Überlüssig zu erwähnen, dass mich mein Capri wieder zuverlässig und recht pünktlich zu meinem ersten Workshop brachte. Auf dem Gelände des ausrichtenden Autoparks Bihn & Bittmann fand ich bereits reges Treiben vor. Ein freundliches Gesicht wies mich auf eine noch freie Lücke hin, die ich dankend in Besitz nahm. Bekannte Gesichter, erstes Treffen Die ersten Blicke über das Gelände streifend, ließen gleich ein Gefühl von durchdachtem „Motorcraft-Event“ entstehen. Zu den hochsommerlichen Temperaturen passten die bunten Promenadenschirme, dazu eine Vielzahl von Sitzmöglichkeiten, Tischen und Zelten, ein Cateringbereich, umgeben von herrlichen Capris und anderen Boliden. Aufgrund der Vielzahl der Eindrücke bewegte ich mich etwas orientierungslos Richtung Ausstellungsraum in dem der CCD-Ersatzteilestand übersichtlich aufgebaut war. Dahinter, eifrig beschäftigt, das erste bekannte

Der Autopark Bihn & Bittmann wurde Ende August wieder einmal von vielen Capris umsäumt. Gesicht: unser „Zweiter“ Wolfgang Stein. Ein Handschlag, „bin neu hier“ und eine kurze Vorstellung meinerseits, schon lagen die Schachtleistendichtungen vor mir. Ein kurzer Rundgang um den Ersatzteilestand weckte diverse Begehrlichkeiten fürs Garagenregal. Den Rundgang nicht ganz beendet kam das zweite bekannte Gesicht auf mich zu, der Mann der an allem „Schuld ist“: Michael Roth. Eine Begrüßung wie

unter alten Freunden wurde mir zuteil. Michael eilte dann wieder nach draußen, um als Organisator dieser Veranstaltung den 10. CCD- Workshop ofiziell für eröffnet zu erklären. Es steigt in einem eine leichte Ahnung hoch, welche organisatorische Leistung und Planung im Vorfeld stattgefunden haben muss, um solch´ ein Event auf die Beine zu stellen. Großes Kino!

Rainer Schmelzeisen ließ die Teilnehmer des Workshops beim Tausch einer Hinterachse zuschauen und erklärte unermüdlich, was er gerade aus welchem Grund tut.


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Die Schachtleistendichtungen rasch zu verstauen funktionierte nicht, gleich zog mein „schöner weißer Capri“ neugierige Blicke auf sich und schnell wurden Benzingespräche eröffnet, dutzende Fragen die sich in mir als Capri–Greenhorn gesammelt hatten wurden bereitwillig diskutiert und beantwortet. Ein Eldorado an Erfahrung und Kompetenz! Walters präzise Diagnose Das Angebot, mit mir eine kleine „Probefahrt“ zu tätigen, nahm ich von dem mir zuvor unbekannten Walter Dahmen aus Rheinbach dankend an. Nicht im Geringsten habe ich morgens um 6 geahnt, dass mir ein solches Maß an Freundlichkeit und Interesse an „Mensch und Auto“ widerfährt! Immer besser gelaunt ging bei extremen Außen und noch extremeren Innentemperaturen zur kleine Ausfahrt. Machten mir doch Lastwechselgeräusche, ein leicht sägendes Geräusch nicht deinierbar woher und das Lenkungsspiel einige Sorgen. Nach wenigen hundert Metern vernahm ich ein leises: „Könnten die Reifen sein. Die Lenkung ist nicht defekt.“ Dazu ein zuversichtliches Kopfnicken. Volltreffer - Ursache waren zwei lose Schrauben. Unglaublich! Glaubt mir, ohne diese „zielgenaue Schnelldiagnose“ von Walter hätte ich zeitnah das Lenkgetriebe überholen lassen! Ein beschämtes „Danke“ wirkt da manchmal recht klein, kam aber von Herzen. Vielen Dank, Walter! Nun aber in die Werkstatt, hier war bereits unser Mitglied Rainer Schmelzeisen eifrig dabei, unter stetigen Erklärungen für die Interessierten, die Kardanwelle des zur Verfügung gestellten „Patienten“ zu entnehmen und „niemals vergessen, den passenden Stöpsel fürs Getriebeende am Mann zu haben.“ Das Thema lautete bekanntlich „Tausch einer Hinterachse“, mit allen notwendigen und auch sinnvollen Zusatzarbeiten. Viele wichtige Tipps wie: die Laschen der Bremsleitungen nicht zu weit aufzubiegen, welche Schraubengüte

3., 1. und 2. Vorsitzender (von links): Workshop-Organisator Michael Roth, Anton Feßler und Wolfgang Stein begrüßten die anwesenden Mitglieder im Autopark. und weshalb auf keinen Fall eine andere, Nach Mitternacht iel ich mit nachhaltigem welche Radlager und weshalb und so wei- Input todmüde ins Bett. ter und so fort wurden gegeben. Liebe Capri-Freunde: Ich wurde - wie eingangs erwähnt - gefragt, ob ich bereit wäre, als neues Capri-Besitzer, meine Werkstatt des Vertrauens gefunden ersten Eindrücke der obigen Geschehen aufzuschreiben. Das kostet Zeit und GeBrachial zu sehen wie man die Rad- hirnschmalz und eher verweigere ich mich lager von der Welle drückt und sie auch solcher Bitten. Doch was gesagt werden wieder drauf bekommt, iligran zu sehen muss, soll auch mal gesagt werden. Selten wie das Differenzial arbeitet und warum bin ich auf eine solch freundliche, hilfsbees so extrem aufwändig ist, ohne Spezial- reite und durchorganisierte Gemeinschaft werkzeug, das irgendwie Niemand mehr gestoßen. Werden oftmals solche Organibesitzt, das richtige Flankenspiel einzustel- sationen als „zu teuer“, „abgehoben“ oder len. Ein so komplexes „Schauspiel“, wie es „Vereinsmeierei“ getadelt, ist es doch eher Rainer bot, ließ sich bei den immer noch so, dass ohne die wenigen - meist ein steigenden Temperaturen nur durch ein und dieselben - Vereinskammeraden, die kühles Getränk kurzzeitig unterbrechen. einen enormen Teil ihrer Freizeit opfern, Nebenbei bemerkt: Mich hat Rainer an kaum möglich wäre, uns unser Hobby in diesem Tag so sehr beeindruckt, dass ich all seinen Facetten zu ermöglichen. In für meinen Teil die Werkstatt der ich mein diesem Jahr habe ich feine Menschen Capri sorglos anvertrauen kann, gefunden kennengelernt die mein Hobby und somit einen Teil meines Leben bereichert haben. habe! Dafür ein großes „Dankeschön“ und macht Zum Abschluss des Workshops kam bitte weiter so. Man sieht sich! ich gerne der freundlichen Aufforderung von Michael Roth nach, bei einem geWeitere Bilder vom Workshop in meinsamen Abendessen in der örtlichen Ingelheim 2017 indet Ihr auf unserer Lokalität diesen wunderbaren Tag ausklin- Homepage in der Rubrik Fotoarchiv. gen zu lassen um dann gegen 21 Uhr die Diese ist im Netz unter www.capri-clubHeimfahrt Richtung Norden anzutreten. deutschland.de zu inden.

An einem 2,8 Injection wurde in Ingelheim mittels Schildern deutlich, wie viele Ersatzteile inzwischen über den CCD zu erhalten sind. Es sind wirklich viele!


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Der Autopark Bihn & Bittmann stellte uns zum wiederholten Mal seine Räumlichkeiten für den Workshop zur Verfügung. Wir sagen „Besten Dank“!

Abgesehen von einem kurzen Schauer durften sich die Besucher über einen sonnigen Samstag in Ingelheim freuen - so etwas war im Spätsommer 2017 ja eher die Ausnahme.


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Start frei für die ADAC Europa Classic Neue Oldtimer-Wandertour unseres Korporativ-Partners Start frei für die ADAC Europa Classic: Im September 2018 indet mit dieser Veranstaltung eine neue Oldtimer-Wanderung für historische und klassische Automobile unseres Korporativ-Partners statt.

Die Vielfalt auf dem kleinen Gebiet ist unglaublich groß: Vom alpinen Nordtessin mit den UNESCO-Burgen in Bellinzona bis hin zu den malerischen Seen wie der Lago Maggiore mit den berühmten Ferienorten Ascona und Locarno sowie den anliegenden Tälern. Weiter nach Lugano, zu der Kultur- und Lifestyle-Metropole des Tessins mit dem anliegenden Lago di Lugano. Nicht zu vergessen die südlichste Region, das Mendrisiotto, wo die meisten Weinberge liegen. „Es ist uns eine Ehre, nach der diesjährigen erfolgten Premiere der ADAC Moto Classic in der Schweiz im Tessin, nächstes Jahr auch erster Austragungsort der neuen ADAC Europa Classic zu sein“, sagt Manuela Nicoletti, Director of Marketing, Ticino Turismo. „Wir freuen uns ganz besonders, zusammen mit unseren vier Hauptregionen, Bellinzona und Nordtessin, Ascona-Locarno, Lugano und Mendrisiotto die Kulisse während vier Tagen für die wertvollen Oldtimer und deren Besitzer zu stellen.“

Die neue Veranstaltung führt die Teilnehmer in Zukunft in verschiedene Länder Europas, den Auftakt macht im kommenden Jahr der Kanton Tessin in der Schweiz. Die ADAC Europa Classic führt die erfolgreiche ADAC Trentino Classic fort, mit der der Schweiz. Das Tessin begeistert mit der Club im Jahr 2004 die Tradition des seinen zahlreichen Facetten und seinem italienischen Flair, auf die Teilnehmer Auto-Wanderns wieder belebt hat. warten traumhafte Bergpanoramen und „ADAC Klassik entwickelt das Format mediterranes Ambiente. Zahlreiche Serder erfolgreichen Oldtimer-Wandertouren pentinen schlängeln sich durch eine einim kommenden Jahr mit einer neuen Tour zigartige Landschaft mit grüner Vegetation: durch Europa weiter“, sagt ADAC-Sport- Die Palette reicht vom alpinen Bereich bis präsident Hermann Tomczyk. „Wir freuen zu den palmengesäumten Seen mit meuns darauf, mit der ADAC Europa Classic diterranem Klima und garantieren so ein die schönsten und touristisch attraktivsten- unvergessliches Fahrerlebnis. Regionen Europas kennenzulernen. Wir möchten uns an dieser Stelle auch ganz herzlich bei der Region Trentino für die gute Zusammenarbeit und die unvergesslichen Geruhsame Erkundung der Region mit Momente bei der ADAC Trentino Classic ihrer Kultur und Kulinarik stehen im Vorin den vergangenen 14 Jahren bedanken.“ dergrund, ohne die hektische Suche nach dem Streckenverlauf oder dem Druck der Die Premiere der Europa Classic führt Stoppuhr, ganz nach dem Motto „Genuss die Teilnehmer im September nächsten braucht Zeit“. Jahres in das Tessin, die südlichste Region Wandern kann so schön sein... Anzeige


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Wie der Vater, so der Sohn Text: Robin Stier - Fotos: Capri Club Westerholt Wenn der eigene Vater Capri fährt, beide Eltern engagierte Mitglieder in einem Capri Club sind, ist der eigene Weg ja praktisch vorgegeben. Ich heiße Robin Stier, bin 19 Jahre alt und Capri-Fahrer. Eigentlich hätte ich gerne einen schwarzen II-er gehabt. Hat nicht geklappt. Obwohl: bei der Farbe schon. Ich kannte das Auto. Ein früheres Mitglied des Capri Club Westerholt hatte schon vor vielen Jahren das Hobby Capri aufgegeben. Dirk Zentara und Andreas Berger, die beiden CCWVorstände, kauften damals das Auto. Seit 2009 stand es bei uns in der Halle, war zum Ausschlachten vorgesehen. Es ist ein schwarzer Super GT, der im November 1984 vom Band gelaufen war und einen Monat später angemeldet Wirklich sein Lenkrad: RS gleich Robin Stier. Ob auch die Eltern bei der Namenswurde. Er besitzt noch den originalen zwei gebung einst so dachten? Liter-OHC-Motor mit 101 PS. an. Ich habe nicht lange über dieses Ange- TÜV-tauglich und musste erst instandgeAls mein 18. Geburtstag und damit der bot nachgedacht und Silvester 2015 war setzt werden. Mein Wille war es, das Auto Führerschein so langsam in Sichtweite ka- der Capri in meinem Besitz. Das Fahrzeug bis zum Sommer 2016 straßentauglich zu men, boten Dirk und Andreas mir den Capri war zu diesem Zeitpunkt natürlich nicht bekommen.

Robin Stier hatte keine Chance, dem Capri zu entkommen - Eltern und Club sei Dank.


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Die farblich veränderten Rückleuchten stehen dem schwarzen Capri gut. Jede freie Minute las ich Ford-Bücher, informierte mich bei den Clubmitgliedern und zu meinem Glück half mir auch mein Vater, Holger Stier, der selbst drei Capris hatte und davon noch zwei besitzt. Sein zweiter Capri war auch ein Super GT, der aufgrund von zu viel Rost verschrottet werden musste.

zeit festgerostet waren. Zudem gab es auch noch die capri-typischen Roststellen, die behoben werden mussten. Der Vorbesitzer hatte den Capri sogar mit einem Katalysator ausgestattet. Der log sofort raus, stattdessen wurde ein Fächerkrümmer montiert.

Sportlicher machte ich es auch im Innenraum und ersetzte das originale Lenkrad durch ein Dreispeichen-RS-Lenkrad. Das Fünfganggetriebe stattete ich zudem noch mit einer Schaltwegverkürzung aus. Die orangenen Blinker ersetzte ich durch weiEin großes Problem am Fahrzeug waren ße und die hinteren Rückleuchten durch die Bremsen, die nach der langen Stand- getönte. Am Fahrwerk brauchte ich erstmal Die ganze Leserei hat mir übrigens sogar bei einer Veranstaltung in Belgien 2016 weitergeholfen, da belegte ich beim CapriQuiz den dritten Platz.

nichts ändern da der Capri schon ein Zoll tiefergelegt ist. Man kann sagen, durch den Capri Club Westerholt lerne ich von den Besten. Alle unterstützen mich, auch wenn es nur Kleinigkeiten sind. Mein Vorhaben wurde also Anfang Juli 2016 beendet und der Capri bekam den TÜV mit H-Zulassung. Jetzt werden meine großen Träume mit dem Capri angestrebt, bis hin zur Vollrestauration. Auch wenn der Capri zur Zeit nicht top aussieht: Ich bin stolz drauf! Denn welcher 19-Jährige kann von sich behaupten, er fährt sein Traumauto? Ich schon, meinen Capri.

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Gezielte Trojaner-Mails unterwegs Text & Screenshots: Frank Lehmann Wir bekommen derzeit wieder häuiger Mitteilungen von Clubmitgliedern, dass Mails mit gefährlichem Inhalt eintreffen. Das Problem: Die inizierte E-Mail scheint von einem Vorstandsmitglied oder ehemaligen Angehörigen des Vorstandes zu sein. Sie enthält nur einen Dreizeiler einschließlich Link. Da jeder ja seinen Kontakten normalerweise traut, werden die meisten Nutzer auch diesen Link anklicken. Schließlich denken viele, dass von einem Bekannten keine gefährliche Nachricht kommen kann. der Regel sofort auf, dass sich hinter dem Namen des Absenders eine völlig andere Doch falsch gedacht. Mailadresse verbirgt - hier handelt es sich Zunächst scheinen die Cyberkriminellen um eine „Fake-Adresse“. Der Downloadirgendwie an den Namen des CCD- link lautet jedoch anders, spätestens hier Menschen gekommen zu sein. Lediglich sollte die Mail sofort gelöscht werden. die E-Mail-Adresse des Absenders stimmt Noch alarmierender: In letzter Zeit wurde nicht (siehe oberes Screenshot). Es wird angegeben, dass unter einem Link zum uns mehrfach berichtet, dass die AbsenBeispiel eine Rechnung, eine Überwei- derangabe - sogar die Positionsangabe sung oder einfach nur „gewünschte Doku- im Vorstand (siehe unteres Screenshot) mente“ abrufbar wären. Dies ist aber nicht exakt stimmt. Damit haben die Cyberkrimider Fall. Beim Klick auf den Link holt man nellen die E-Mails noch weiter verbessert, sich gefährliche Schadsoftware - einen so- um mehr Vertrauen beim Empfänger zu genannten Trojaner - auf den Rechner, der- bekommen. dann Daten an den Ersteller routinemäßig versendet wie etwa das Adressbuch, lokal abgelegte Mitgliederlisten oder Passwörter. Beim Betrachten des Absenders fällt in

Wichtig: Der Capri Club Deutschland versendet Bestellbestätigungen und Rechnungen als pdf-Datei von der Adresse ersatzteile@capri-club-deutschland.com oder ersatzteile@capri-club-deutschland. de. Wenn zuvor keine Bestellung für Ersatzteile abgegeben wurde, dann können keine Versandbestätigungen, Rechnung en oder sonstige Dokumente per Link abrufbar sein. Solche Mails sollten ungeöffnet umgehend gelöscht werden. Anschließend muss auch der Ordner „gelöschte Objekte“ geleert werden. Der CCD hat leider keinen Einluss auf solche Mails mit Schadsoftware.

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CCD-Mitglieder in den Medien Ralf Geisler in der Oldtimer Praxis - Ausgabe 03/2017

Wenn Mitglieder des Capri Club Deutschland in den Medien mit ihrer automobilen Leidenschaft auftauchen, wollen wir in der Capri aktuell auch darauf schauen. Es könnte ja sein, dass dem einen oder anderen ein solcher Artikel mal durchgeht. Und mal ganz ehrlich: Wer hat schon Motor Klassik, Oldtimer Markt, Auto Bild Klassik, Oldtimer Praxis, Auto Zeitung Classic Cars, Oldtimer Life, Youngtimer und weitere allesamt im Abonnent? In der Ausgabe 03/2017 präsentierte die Oldtimer Praxis unserer Clubmitglied Ralf Geisler mit seinem wunderschönen Capri `73. Vielen Dank an die VF Verlagsgesellschaft mbH, die uns die Genehmigung zur Übernahme des Artikels erteilte.


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Mensch & Maschine CCD-Mitgliedsnummer 663: Jürgen „Jimi“ Hendricks - Mitglied seit 2010 Geburtstag: 2. Januar 1949 Geburtsort: Duisburg Familienstand: verheiratet mit Brigitte (und dabei bleibt es auch) Beruf: keinen bestimmten. Ich hatte immer mehr oder weniger anspruchvolle Jobs, heute bin ich Rentner. Mein erstes Auto: Holzauto der Marke Hobel und Säge mit doppelte Kniescheibenentzündung. Später dann ein Ford P5. Meinen ersten Capri bekam ich...: so um 1976 herum. Damals kaufte ich mir einen Capri II 3.0 S. Aktueller Capri: Keinen - der Schein trügt. Im Ernst: Mako V8 aus der Schmiede von Gerd Knözinger.

Ableben des Motorblocks bemüht hatte, holte ich weitere Angebote ein. Darüber ging einige Zeit ins Land, da das beAlle Capris, die ich bisher besaß: Dies sind exakt diese beiden. Den Mako nötigte Geld nicht auf Bäumen wächst. von 1979 kaufte ich 1980. Die Angebote erstreckten sich von harmlosen Abwehrangeboten bis zu Mein schönstes Capri-Erlebnis: nah an betrügerischen Absichten geDer Aufschlag eines Sektkorkens auf strickten. Unter Zuhilfenahme meiner der Windschutzscheibe nach erfolgrudimentären Englischkenntnisse, reichem Erststart. Zum Hintergrund: eines „How to rebuild-Kochbuchs“, gut Nachdem sich eine Motorbauirma strukturierten Katalogen und eines mit überaus erfolgreich um das endgültige

Win-Fax bestückten Computers war es mir nach Anlieferung der benötigten Teile möglich, den Ami-Motor eigenhändig zusammen zu stecken. Naja, einige Schrauben und Muttern waren auch beteiligt. Der Transport der Einzelteile war relativ einfach zu bewerkstelligen, vom Arbeitsplatz zum Fahrzeug bedurfte es vier Personen und genauso so vieler großen Frühstücksteller mit stärkender Nahrung. Danach ging alles schnell. Motor an den endgültigen Aufenthaltsort per Kran anliefern, alle notwendigen Anschlüsse herstellen, Flüssigkeiten einfüllen, Zündschlüssel drehen und eine blaue Wolke herstellen, gefolgt von einem „Plopp“ des sich lösenden Korkens aus der Sektlasche und einem ähnlichen Geräusch aus dem mittigen Bereich der Windschutzscheibe. Nach den nötigen 20 Minuten für das Einlaufen des Motors war die Flasche als zweites Frühstück von den helfenden Händen bereits bis auf wenige Tropfen weggenascht. War aber nicht schlimm, ich hatte meinen Kick bereits im Auto. Ich bin Capri-Freund, weil...: es mir seinerzeit möglich war, ein Fahrzeug zu erwerben, welches viele Merkmale der unbezahlbaren MitbewerberKonstruktionen in sich trug. Heute habe ich fast eine persönliche Beziehung, kein Wunder, bei all meinem Schweiß, Haut und Blut was in diesem Auto steckt. Der TÜV wird uns nicht scheiden und so ist er preislos, was nicht wertlos heißt: Ich gebe ihn einfach nicht her.


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Verlockung für Formel 1-Fahrer 1972 war Endspurt für den I-er beim „Ford Sport Day“ auf der Rennstrecke von Brands Hatch Zwischen 1964 und 1986 wurde in den geraden Jahren - im Wechsel mit Silverstone - auf dem Kurs von Brands Hatch, in der Grafschaft Kent südöstlich von London gelgen, der Große Preis von Großbritannien in der Formel 1 ausgetragen. Die dort aktiven Piloten kamen aber auch zu anderen Anlässen hierher. Etwa, wenn der Capri lockte. Ford veranstaltete hier mindestens in den Jahren 1970 und 1972 sogenannte „Sport Days“. Dabei wurden unter anderem die beim I-er ausschließlich in England produzierten 3000 GT mit dem V6Essex-Motor und 138 PS herangekarrt und Rennfahrern zur Verfügung gestellt. Am 28. Mai vor 45 Jahren stand der I-er in seiner Ur-Form bekanntlich unmittelbar vor seiner Ablösung. Das modiizierte Modell, Capri ´73, löste ihn nach den Werksferien im Sommer 1972 ab. Musste der Konzern deshalb auf Halde stehende Autos loswerden? Entweder durch einen wie auch immer versicherten Crash oder zusätzlich attraktiv gemacht durch einen

Die Fahrer in den 3000-er Capris schenkten sich nichts - kein Wunder, dass es zu mehreren Blechschäden kam. besonders prominenten Fahrer bei der klären. Klar ist aber, dass 16 schwarze „Tageszulassung“? Dies ist nicht zu 3000-er mit Vinyldach zwei Rennen über jeweils zehn Runden absolvierten. Am Steuer: der F1-Sieger an selber Stelle dieses Jahres, Emerson Fittipaldi, dazu unter anderen Niki Lauda, Graham Hill, Denis Hulme und der langjährige Formel 1-Vermarkter Bernie Ecclestone.

„Fährste quer, siehste mehr“: Dachte sich auch der Pilot am Steuer der Startnummer 7. Anzeige

Abfahrt zum Capri-Sololauf auf der Rennstrecke von Brands Hatch.

Die Herren schenkten sich wenig und nahmen auch keine Rücksicht auf ihre Leihwagen, wie die Bilder von dieser Veranstaltung belegen. In einem britischen Augenzeugenbericht ist die Rede davon, dass es zu mehreren Blechschäden kam. In einem Internetforum war im Jahre 2013 zu lesen, dass lediglich von einem der 16 Capris die Information vorliege, dass er überlebt habe. Dabei soll es sich um den Wagen mit der 12, Kennzeichen RWC 399K, handeln. Fahrer sei Niki Lauda gewesen.


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Ein Traum wurde (fast) wahr Text & Fotos: Astrid Dahncke Mein Mann, Jens Dahncke, ist seit seiner Jugend ein großer Fan des Ford Capri. Damals konnte er sich das Auto jedoch nicht leisten, dann kamen die Kinder und eine vollwertige „Familienkutsche“ wurde benötigt. Vor ein paar Jahren verriet er mir seinen Traum: „Vielleicht werde ich mir einen Capri kaufen, wenn ich Rentner bin.“ Auf der Suche nach einem ganz besonderen Geschenk zu seinem 60. Geburtstag in diesem Jahr kam ich auf die Idee: Eine Fahrt mit einem Capri, das wäre eine tolle Überraschung! Doch wie sollte ich hier bei uns daheim - wir leben in der Nähe von Hamburg - an einen solchen Wagen kommen? Zum Glück gibt es ja den Capri Club Deutschland. Ich kontaktierte den für die Öffentlichkeitsarbeit zuständigen Herrn des Clubs, Frank Lehmann. Der bot mir so-

fort seine Hilfe an. „Da helfen wir doch gern, das kriegen wir sicher hin“, hörte ich hocherfreut. Schnell war ein Mitglied des Clubs aus dem Norden gefunden und so stand Norbert Käckmeister aus Bargteheide am 24. September mit seinem liebevoll restaurierten Capri vor unserer Haustür. Mein Mann war sehr überrascht und freute sich riesig. Aber das Alllerbeste kam noch: Es war zufällig genau das Modell und auch noch die Farbe, die er Norbert Käckmeister drehte mit Geburstagskind Jens besonders gut indet! Dahncke eine Extra-Runde.

Ein besonderes Geschenk zum 60. Geburtstag und eine große Überraschung ermöglichte CCD-Mitglied Norbert Käckmeister Capri-Freund Jens Dahncke aus der Nähe von Hamburg.


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Norbert Käckmeister erzählte anschaulich von seinem ersten Capri-Kauf. Das war 1980, ein damals elf Jahre altes Modell für 200 D-Mark, es hielt leider nicht lange. Bis 1982 besaß er zwei weitere, damals auch schon ältere, Typen. Dann kamen die Kinder und auch diese junge Familie brauchte erstmal eine „Familienkutsche“. Der Capri geriet in Vergessenheit. Bis zum Kauf von zwei Capris im Jahre 2005.

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entstand in liebevoller Handarbeit ein „neuer“ Capri. Herr Käckmeister brachte Fotograien mit, die den Aufbau des Autos im Einzelnen dokumentieren. Es wurde deutlich, man braucht viel Zeit und Geduld - vom Geld mal ganz abgesehen - um so ein ansprechendes Ergebnis zu erzielen. Das muss wahre Liebe sein!

ging es auf große Fahrt. Das Motorengeräusch begeisterte meinen Mann total: „Was für ein Sound !“ Diese Überraschung zum 60. war vollauf gelungen.

Ein ganz großes Dankeschön an den Capri Club Deutschland, insbesondere an die Herren Lehmann und Herrn Käckmeister! Ob der Traum meines Mannes in Eine Zeit lang fachsimpelten die beiden Erfüllung geht? Bis zur Rente dauert es Herren. Zunächst über den Motor gebeugt, noch etwas, aber bekanntlich rostet die alte Aus zwei mach eins, in fünf Jahren dann im Innenraum sitzend. Schließlich Liebe ja nicht...

Wenn Männer sich was zu erzählen haben: Nach umfangreicher Fachsimpelei starteten die beiden Herren in Käckmeisters wunderschönen I-er dann aber doch noch zu einer Ausfahrt. Anzeige

Ford Capri Ersatz- und Tuningteile WST - Inhaber: Peter Wade Karolinger Straße 3 - 63110 Rodgau Tel.: 0049 / (0)6106 / 76827 Fax: 0049 / (0)6106 / 668866 Öffnungszeiten: Montag - Donnerstag: 8 - 17.30 Uhr Freitag: 8 - 16 Uhr Samstag: 9 - 13 Uhr Homepage: www.capri-wst.de Mail: peter-wade@t-online.de


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Ein Vermächtnis geht verloren Text: Marc Keiterling - Fotos: Marc Keiterling, Manfred Schumacher Wer in Internet-Suchmaschinen Begriffe „Vergaser Service“ oder „Vergaser Reparatur“ eingibt, dem spuckt der Rechner deutlich mehr als ein Dutzend in Deutschland ansässige Unternehmen aus, die sich der komplexen Technik annehmen. Alles im Griff? Vieles sicher, alles keinesfalls. Komplex ist nicht nur der Aufbau der kleinen Gasfabriken, kompliziert machen es auch die schier unendlichen Varianten. Schwierigkeiten bereitet bei vielen Modellen außerdem die Ersatzteilsituation. Oder die daraus folgende Notwendigkeit, zum improvisieren, aber nicht zu wissen, wie. Schließlich: Wer kann sich schon jenes umfassende Wissen über die seit den 90er Jahren im Automobilbau ausrangierten Teile raufschaffen, wie es alte VergaserExperten besitzen? Da verzweifelt nicht nur manch spezialisierter Betrieb, sondern auch viele Oldtimerbesitzer, die ihren Verdruss über einen stockenden, maßlos saufenden oder zäh beschleunigenden Wagen in verschiedenen Foren und Gesprächen zum Ausdruck bringen. Einem korrekten Ventilspiel, einem intakten Verteiler, dem richtigen Zündzeitpunkt und frischen Zündkerzen zum Trotz. Verzweiflung über den Vergaser. „Ich kenne jeden Vergaser-Typ“ „Ich kenne jeden Vergaser-Typ, der jemals in Deutschland produziert wurde, in- und auswendig. Wir sprechen hier über rund 1.700 verschiedene Typen.“ Sagt Manfred Schumacher aus Oberhausen. „Vergaser-Manni“ genießt in der Szene Sieht gut aus, funktioniert wieder perfekt: Der Solex-Vergaser eines 90 PS V6 einen exzellenten Ruf – obwohl seine unter der Haube eines Capri II. Homepage nicht zu den vorderen Treffern der eingangs erwähnten Suche gehört. Im alt, noch immer werkelt er tagtäglich in sei- Produktion von Beginn an parallel mit deOktober dieses Jahres wurde er 75 Jahre ner Werkstatt. Noch – es wird der Tag kom- fekten Exemplaren. men, wo er dies nicht mehr kann oder will. „Was ich weiß, was ich über die verschieUnd dann? Geht ein Vermächtnis verloren. denen Typen alles im Kopf habe: Wie soll sich das jemand aneignen, der nicht einen Es stellt eine Art Königsdisziplin in der vergleichbaren Werdegang in diesem Automobiltechnik dar. Ein Vergaser ist Bereich erlebte? Das kann doch gar nicht feinste Mechanik, alles muss auf den funktionieren“, sagt Schumacher. Er sagt hundertstel Millimeter passen. Passt di- dies ohne jeden Anlug von Arroganz oder es nicht, bleibt das edelste Gefährt ein Überheblichkeit. Eher bedauernd. bockiger Esel. Für einen geschmeidigen Lauf kann einer sorgen, der sich mehr als 35 Jahre lang berulich intensiv mit dem Projekt ist nicht umsetzbar Thema befasste. Der sich bereits in Zeiten, als Vergaser noch produziert wurden, mit deren Instandsetzung auseinandersetzte. „Ich hatte vor sechs Jahren mal den Der sie alle kennt, der gut 1.000 alte Ver- Entschluss gefasst, zu versuchen, mein gaser besitzt und Quellen erschloss, die Wissen weiterzugeben. Es war mir wie eiihm auch das Auftreiben seltenster Ersatz- ne Art Verplichtung, weil ich nicht möchte, teile ermöglichen. Manfred Schumacher dass jemand seinen Oldie nicht mehr fährt, begann 1971 im Vergaser-Werk Pierburg weil er die Problematik mit dem Vergaser Solex in Neuss als Maschinenschlosser. nicht gelöst kriegt. Doch das ganze Projekt Er beschäftigte sich neben der aktuellen ist leider gescheitert.“ Manfred Schumacher.


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Vorher und nachher im direkten Vergleich an Ort und Stelle. Mit vielen Fotograien bebildert sollten Bücher entstehen, die mit präzisen Anleitungen das Zerlegen, Instandsetzen, Zusammenbauen und Einstellen mittels aller notwendigen Werte beschreiben. Sogar von Lehrilmen hat er geträumt. „Ich habe mit BMW begonnen und wollte anschließend die wichtigen Hersteller nach und nach durchgehen. Ich habe allerdings merken müssen, dass ich das nicht gestemmt kriege. Das ist so umfangreich, das sind so viele notwendige Informationen, da wäre ich ja 20 Jahre beschäftigt. So viel Zeit hab´ ich nicht.“ Restauration, nicht Reparatur Die Schumachersche Enzyklopädie zur Gemischbildung eines Ottomotors bleibt in seinem Kopf. Womit sein Vermächtnis verloren zu gehen droht: „Ich hab´ keine Idee, wie ich das transportieren sollte. Wer soll all diese Informationen dokumentieren und auf welche Weise?“ Die Aufträge stapeln sich, der Paketbote schleppt täglich

Gasannahme herum. Luftilter runter, Außencheck. Die gut 40 Jahre haben Spuren hinterlassen, das Ding ist ordentlich verdreckt. Da kann ich mir schon vorstellen, wie es innen bei Membrane, Düse und Ventil aussieht. Sind mechanische Teile ausgeschlagen? Selbst zerlegen und säubern? Dichtungen suchen? Da ich klar Schreiber und nicht Schrauber bin, nehme ich Kontakt mit „Vergaser-Manni“ auf. „Sie bekommen ihren Solex-Vergaser nach der Restauration als Quasi-Neuteil zurück. Ich nehme die Werkseinstellung vor“, kündigt mir Schumacher an. Vier Monate später – den Vergaser habe ich im November letzten Jahres übergeben – kann ich die kleine Gasfabrik abholen. Wie nicht anders zu erwarten erhalte ich ein blitzblankes Exemplar zurück. 350 Euro sind für die Restauration zu entrichten. Der Vergaser kommt wieder an seinen Platz, außerdem wird Diese Investition hat sich gelohnt das Ventilspiel des Motors korrigiert. Was soll ich sagen? Es ist ein Fest! Der Motor Noch keine 60.000 Kilometer hat mein zieht auch aus dem tiefsten Drehzahlkeller Capri II, V6, 90 PS auf dem Tacho. Den- heraus wie an der Schnur gezogen. Sunoch zickte er zuletzt spürbar bei der persaubere Gasannahme, kombiniert mit dem herrlichen Klang des Sechszylinders. Purer Genuss für alle Sinne!

weitere Restaurationsobjekte ran. „Die Wartezeit beträgt mehrere Monate. Ich mache keine Reparaturen, nur komplette Restaurationen. Die Vergaser werden zunächst komplett zerlegt und im Ultraschallbad gereinigt. Ja nach Notwendigkeit auch mit Glasperlen gestrahlt. Ich ersetze dann sämtliche beweglichen Teile. Schließlich wird der Vergaser noch aufpoliert.“ Gut 1.000 „Schlacht-Objekte“ sind gelagert. Dazu eine riesige, fein säuberlich sortierte Anzahl an Teilen für alle denkbaren Modelle. „Nur Weber mache ich nicht“, schränkt er ein. Teile-Anfragen kann man sich sparen. „Ich gebe grundsätzlich nichts einzeln ab. Lediglich nicht restaurierte Vergaser verkaufe ich ab und an, wenn ich von dem Typ viele habe.“

Einer wie Manfred Schumacher ist sogar bei der Industrie gefragt. Verschiedene Konzerne betreiben heute Klassiksparten und sind auf der Suche nach Kennern und Könnern der alten Technik. Doch gerade an der Herausforderung Vergaser beißen sie sich zuweilen selbst bei Mercedes, BMW oder Porsche die Zähne aus und wenden sich hilfesuchend an kleine und kleinste Fachbetriebe. „Ich hatte schon zigmal Leute aus Stuttgart am Telefon oder hier auf dem Hocker sitzen. Auch die großen Vereine kennen mich. Für den Mercedes-Benz Veteranen-Club habe ich schon einiges gemacht“, erzählt der Oberhausener.

Nach Vergaser-Restauration und der Optimierung des Ventilspiels fährt und klingt der II-er wie am ersten Tag.

Wer kann an der Uhr drehen, damit es diesen „Vergaser-Versteher“ noch sehr lange gibt? Niemand kann es, selbstverständlich. Wer also jetzt Bedarf hat, sollte nicht zögern. Mehr Infos und Kontakt im Netz unter www.vergasermanni.de.


Unser Auto in der Werbung. Im kommenden Jahr wollen wir gerne aus Anlass des Produktionsstarts des Capri III mĂśglichst frĂźhe Modelle dieser Baureihe in den Blickpunkt stellen. Ihr habt einen original erhaltenen 78-er bis 81-er oder einen originalgetreu restauriertes Exemplar? Bitte meldet Euch mit Foto per Mail unter capriaktuell @capri-club-deutschland.de.


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