Qualitätsleitfaden für Mobilitätsprojekte
Qualitätsleitfaden für Mobilitätsprojekte von Lernenden in Berufen der Gesundheits- und Sozialpflege
Kofinanziert durch das Programm Erasmus+ der Europäischen Union
Qualitätsleitfaden für Mobilitätsprojekte
Dieser Leitfaden ist ein Ergebnis der strategischen Partnerschaft “care4mobility - Promoting the Efficiency of VET Learner Mobilities in health and social care professions by implementing ECVET (Förderung der Effizienz von Lernenden in Berufen der Gesundheits- und Sozialpflege durch die Anwendung von ECVET), Projekt-Nr. 2015-1-DE02-KA202-002483. Nähere Informationen zum care4mobility-Projektteam finden Sie im Einführungskapitel dieses Leitfadens. Sollten Sie Fragen oder Anmerkungen zu diesem Leitfaden haben, zögern Sie bitte nicht, Kontakt zu uns aufzunehmen. Wir freuen uns darauf, von Ihnen zu hören! Das care4mobility-Projektteam im August 2017
Dieses Projekt wurde mit finanzieller Unterstützung der Europäischen Union verwirklicht. Für den Inhalt der Veröffentlichung ist ausschließlich der Urheber verantwortlich, und die Europäische Kommission haftet nicht für die Verwendung von Informationen, die deren Inhalt sind. Dieses Werk ist unter einer Creative Commons Lizenz vom Typ Namensnennung 4.0 International zugänglich. Um eine Kopie dieser Lizenz einzusehen, konsultieren Sie http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/ oder wenden Sie sich brieflich an Creative Commons, Postfach 1866, Mountain View, California, 94042, USA.
Qualitätsleitfaden für Mobilitätsprojekte
Sechs gute Gründe für diesen Leitfaden Unser Qualitätsleitfaden bietet Ihnen eine detailreiche Übersicht zur Durchführung von Mobilitätsprojekten mit Anleitungen, die Sie Schritt für Schritt durch Ihr erstes Mobilitätsprojekt führen. Der Leitfaden wird Sie dabei unterstützen, die Qualität Ihres Projektes im Auge zu behalten. Sie erfahren, wie Sie sicherstellen, dass Ihr Projekt seine Ziele erreicht. Dieser Leitfaden beruht auf der Erfahrung des Projektteams, unter anderem auch auf der Durchführung von drei Mobilitätsgruppen im Rahmen von care4mobility. Eine Reihe von Vorlagen wird Ihnen die Arbeit erleichtern. Im Projekt care4mobility entstanden 16 Lernergebniseinheiten für Gesundheits- und Sozialberufe, die dafür geeignet sind, im Rahmen einer zwei- oder dreiwöchigen Mobilität erworben zu werden. Die Lernergebniseinheiten entsprechen den ECVET-Anforderungen. Zahlreiche Web-Links geben Ihnen Anregungen, sich im Detail über ECVET zu informieren.
Qualitätsleitfaden für Mobilitätsprojekte
Inhalt Einführung ............................................................................................................................................................... 7 i.
An wen richtet sich dieser Leitfaden? ......................................................................................................... 7
ii.
Wer hat diesen Leitfaden entwickelt? ......................................................................................................... 7
iii.
Wieso ist dieser Leitfaden ein Qualitätsleitfaden? ...................................................................................... 9
iv.
Wie arbeitet man mit diesem Leitfaden? .................................................................................................. 10 Vier Farben für die vier Schritte des PDCA-Zyklus ....................................................................................... 10 Felder mit Zusatzinformationen .................................................................................................................... 11 Mobilitätsprojekte in der Gesundheits- und Sozialpflege .............................................................................. 11 Vorlagen ....................................................................................................................................................... 12
v.
Projektfinanzierung mit Erasmus+ ............................................................................................................ 12
vi.
ECVET in Mobilitätsprojekten ................................................................................................................... 12 Was ist ECVET? ........................................................................................................................................... 13 Wie kann ECVET in Mobilitätsprojekten angewendet werden? .................................................................... 13 ECVET-Punkte ............................................................................................................................................. 13 Vor der Mobilität: Die Anwendung von ECVET vorbereiten .......................................................................... 14
vii.
Weitere Literaturhinweise ......................................................................................................................... 15 ECVET .......................................................................................................................................................... 15 EQAVET und Qualität ................................................................................................................................... 16 Andere europäische Transparenzinstrumente .............................................................................................. 16
I. PLAN .................................................................................................................................................................. 17 1.
Eine internationale Mobilitätsstrategie entwickeln .................................................................................... 18
2.
Eine gastgebende Institution im Ausland suchen ..................................................................................... 18 Ein oder mehrere potentielle Partnerländer auswählen ................................................................................ 18 Eine oder mehrere gastgebende Institutionen auswählen ............................................................................ 19
3.
Gründung eines Mobilitätsausschusses ................................................................................................... 19
4.
Initialisierung der Zusammenarbeit .......................................................................................................... 20
5.
Über die Zusammenarbeit verhandeln ..................................................................................................... 21
6.
Definieren von Qualitätskriterien und Vorbereiten von Instrumenten zur Qualitätssicherung................... 22 Qualitätskriterien ........................................................................................................................................... 22 Qualitätsplan ................................................................................................................................................. 23
7.
Vorbereitung und Unterzeichnung des Memorandum of Understanding .................................................. 23
8.
Transparente Auswahlkriterien für Schüler festlegen ............................................................................... 24
II. DO ..................................................................................................................................................................... 26 9.
Interne Kommunikation: Schüler, Eltern, Lehrer und andere Kollegen über das Projekt informieren ....... 27
10.
Bewerbung und Teilnehmerauswahl ........................................................................................................ 28 Bewerbungsschreiben .................................................................................................................................. 28 Interviews ..................................................................................................................................................... 28 Prüfung der Fremdsprachenkompetenz ....................................................................................................... 29
11.
Begleitpersonen ....................................................................................................................................... 29
12.
Unterbringung und Verpflegung ............................................................................................................... 30
Qualitätsleitfaden für Mobilitätsprojekte
13.
Definition der zu erwerbenden Lernergebnisse ........................................................................................ 30
14.
Festlegen der Lern- und Trainingsmethoden ........................................................................................... 30
15.
Prüfungsinstrumente entwickeln und festlegen ........................................................................................ 31
16.
Vorbereitung eines detaillierten Ablaufplans für das Training und aller anderen Aktivitäten .................... 32
17.
Abschließen der Lernvereinbarungen zwischen den Partnereinrichtungen und den Teilnehmern........... 33
18.
Vorbereitung der notwendigen Reisedokumente: Versicherungen, Zustimmung der Eltern, Visa ........... 34 Versicherung für Schüler und Begleitpersonen ............................................................................................ 34 Einverständniserklärung der Eltern ............................................................................................................... 34 Visa und Aufenthaltsgenehmigungen ........................................................................................................... 34
19.
Für Notfälle vorbereitet sein ..................................................................................................................... 35
20.
Freizeit und kulturelle Aktivitäten planen .................................................................................................. 36
21.
Einen Orientierungstag für Schüler organisieren ...................................................................................... 37
22.
Praktische Informationen für den Alltag zusammenstellen ....................................................................... 37
23.
Anreise und Begrüßung ........................................................................................................................... 38
24.
Verhaltensregeln aufstellen ...................................................................................................................... 38
25.
Lernmaterialien und -ausrüstung zur Verfügung stellen ........................................................................... 39
26.
Lehr- und Trainingsaktivitäten durchführen .............................................................................................. 39
27.
Zwischenevaluation der Mobilität ............................................................................................................. 40
28.
Prüfungen über die Lernergebnisse durchführen und die Ergebnisse dokumentieren ............................. 40
29.
Zertifizierung............................................................................................................................................. 42
30.
Feedback von den Teilnehmern einholen ................................................................................................ 43
III. CHECK ............................................................................................................................................................. 44 31.
Validieren und Anerkennen von Lernergebnissen .................................................................................... 45 Validieren von Lernergebnissen ................................................................................................................... 45 Anerkennen von Lernergebnissen ................................................................................................................ 46
32.
Das Feedback der Schüler zusammenfassen .......................................................................................... 46
33.
Bericht der gastgebenden Einrichtung ..................................................................................................... 47
34.
Weitere Qualitätsinstrumente zur Anwendung nach der Mobilität ............................................................ 47 Feedback von Arbeitgebern und anderen Stakeholdern .............................................................................. 47 Langfristige Qualitäts-Checkliste .................................................................................................................. 47
IV. ACT .................................................................................................................................................................. 49 35.
Den PDCA-Zyklus schließen: Den Ablauf und die Ergebnisse der Mobilität abschließend bewerten ...... 50 Follow-up-Meeting ........................................................................................................................................ 50 Revision des Memorandum of Understanding .............................................................................................. 50
Anhang I: Verbreitung der Projektergebnisse ........................................................................................................ 52 Plan für die Verbreitung der Projektergebnisse ............................................................................................ 52 Interne Verbreitungsaktivitäten ..................................................................................................................... 53 Externe Verbreitungsaktivitäten .................................................................................................................... 53 Anhang II: Bildungsbehörden in den Mitgliedstaaten der EU ............................................................................... 56
Qualitätsleitfaden für Mobilitätsprojekte
Verzeichnis der Vorlagen Dieses Verzeichnis verweist Sie auf die jeweilige Seite des Dokumentes, wo die Vorlage in ihrem Kontext beschrieben wird. Die Templates selbst finden Sie unter diesem Link: https://issuu.com/care4mobility. Qualitätsplan ........................................................................................................................................................ 23 Memorandum of Understanding ........................................................................................................................... 24 Bewerbungsformular ............................................................................................................................................ 28 Checkliste für die Schülerauswahl........................................................................................................................ 28 Vorlage für die Genehmigung durch die Erziehungsberechtigten ........................................................................ 34 Beispielprogramm für den Orientierungstag ........................................................................................................ 37 Veröffentlichung von projektbezogenen Fotos, Videos oder anderen Dokumenten ............................................. 39 Durchführung der Zwischenevaluation ................................................................................................................ 40 Mobilitätszertifikat ................................................................................................................................................ 42 Transcript of Records ........................................................................................................................................... 43 Mobilitätsfragebogen ........................................................................................................................................... 43 Abschlussbericht durch die gastgebende Einrichtung ......................................................................................... 47 Verbreitungsplan für Mobilitätsprojekte ................................................................................................................ 52
Qualitätsleitfaden für Mobilitätsprojekte
Einführung i.
An wen richtet sich dieser Leitfaden?
Dieser Leitfaden richtet sich an Institutionen in der beruflichen Bildung in Europa, die
Qualifizierungen im Bereich der Gesundheits- und Sozialpflege anbieten, insbesondere in der Erstausbildung, daran interessiert sind, ihren Schülern, einen Lernaufenthalt im europäischen Ausland zu ermöglichen, z um Beispiel durch die Umsetzung eines Erasmus+ Mobilitätsprojektes, im Bereich der Mobilitätsprojekte noch keine Erfahrungen gesammelt haben, die aber nichtsdestotrotz von Anfang an Projekte von hoher Qualität durchführen möchten, daran interessiert sind, dass im Ausland erworbene Lernergebnisse nach der Rückkehr anerkannt werden und in die Qualifizierung im Heimatland einfließen können.
Dieser Leitfaden konzentriert sich auf die Bedürfnisse der oben beschriebenen Zielgruppe. Dennoch werden auch Einrichtungen der beruflichen Bildung, auf die ein oder zwei der Kriterien nicht zutreffen, viele wertvolle Hinweise und Anregungen in diesem Dokument finden.
ii.
Wer hat diesen Leitfaden entwickelt?
Dieser Leitfaden wurde von der care4mobility-Projektgruppe entwickelt, einem Konsortium aus sechs Bildungseinrichtungen aus Deutschland, den Niederlanden, Litauen, Polen, Italien und der Türkei. Es war Ziel der Projektgruppe, Erfahrungen im Bereich Mobilitätsprojekte auszutauschen, und so die Grundlage der Zusammenarbeit in diesem Bereich zu schaffen. Dabei war es von Beginn an auch ein Ziel, diese Ergebnisse mit Kollegen aus ganz Europa zu teilen, so dass mehr und mehr junge Menschen die Möglichkeit haben, an Mobilitätsprojekten teilzunehmen. Sollten Sie mehr über das Projektteam und seine Arbeit erfahren wollen, nehmen Sie gern Kontakt auf. WBS TRAINING AG and WBS Schulen - Dresden, Deutschland Frau Judita Kampe Judita.Kampe@wbs-schulen.de www.wbs-schulen.de Die WBS, als ein privater Bildungsträger in Deutschland, bietet im Bereich der beruflichen Bildung zahlreiche Ausund Weiterbildungen an – sowohl für junge Menschen als auch für Erwachsene. Mehr als 15.000 Menschen nehmen jedes Jahr die unterschiedlichen Bildungsangebote der WBS wahr. Die WBS TRAINING SCHULEN gGmbH ist ein Spezialist im Bereich der Gesundheits- und Sozialberufe und betreibt Schulen in neun deutschen Städten. Unter anderem können die Schüler die Berufe Altenpfleger, Verhaltenstherapeut, Krankenpflegehelfer, Physiotherapeut oder Erzieher erlernen. Die meisten Ausbildungen werden auf den Stufen 3 oder 4 des EQR abgeschlossen. Auch nach Abschluss des Projektes ist die WBS sehr daran interessiert, an Mobilitätsprojekten teilzunehmen – sowohl als entsendende als auch als empfangende Organisation.
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Qualitätsleitfaden für Mobilitätsprojekte
ERCC – Klaipėda, Litauen Frau Julija Šešeika ercc.klaipeda@gmail.com www.ercc.lt Das “Education, Research & Consultancy Center (ERCC)” wurde 2006 in Klaipėda, Litauen gegründet. Das Konsortium aus Dozenten in der Hochschulbildung setzte sich das Ziel, Beratungs- und Trainingsleistungen für Unternehmen, Nicht-Regierungs-Organisationen, öffentliche Einrichtungen und Schulen anzubieten. Die Mitarbeiter des ERCC sind qualifiziert, Workshops und Trainings verschiedener Schwerpunkte mit Lehrkräften und Schülern der Gesundheits- und Berufe durchzuführen. Die wichtigsten Trainingsthemen sind dabei: Kommunikation und Kooperation mit Patienten, ihren Angehörigen sowie unter Angestellten in Krankenhäusern oder anderen Einreichungen des Gesundheitswesens; Konfliktmanagement, Arbeiten im Team. Zu den Methoden in den Workshops gehören: Videoanalyse, Methoden der Dramapädagogik, Aktivierungsspiele, Simulation, Studienbesuche in Einrichtungen der Gesundheits- und Sozialpflege. Centrum Kształcenia Zawodowego i Ustawicznego – Skarżysko-Kamienna, Polen Herr Lukasz Plusa kontakt@ckziu.pl www.ckziu.pl Das Zentrum für berufliche Bildung und Weiterbildung (Centrum Kształcenia Zawodowego i Ustawicznego, CZKiU) in Skarżysko-Kamienna, Polen, ist eine öffentliche Einrichtung der Woiwodschaft Heiligkreuz. Das CKZiU umfasst: die Sekundarschule und das College im Bereich Sozialarbeit sowie ein Weiterbildungszentrum. Das Bildungszentrum bietet bereits seit vielen Jahren Qualifizierungen für Erwachsene im Bereich Sozial- und Gesundheitspflege an. Es fungiert auch als Prüfungszentrum für alle Berufe, die es auch ausbildet. Ein wichtiger Bestandteil des Schullebens ist die Kooperation mit Institutionen, bei denen unsere Schüler und Lernenden den praktischen Teil ihrer Ausbildung absolvieren (Krankenhäuser, Apotheken, Einrichtungen der sozialen Wohlfahrt, Tagespflegeeinrichtugen, Einrichtungen der Beschäftigungstherapie). CKZiU ist sehr daran interessiert, in Zukunft seinen Schülern Lernaufenthalte im Ausland zu ermöglichen. Kanuni Mesleki ve Teknik Anadolu Lisesi – Erdemli, Türkei Herr Ozan Gucenmez o_gucenmez@hotmail.com erdemlikanuni.meb.k12.tr Die technische und berufsbildende Oberschule in Erdemli ist eine öffentliche Schule im Bezirk Mersin, Türkei. Die meisten der 49 Mitarbeitern arbeiten als Lehrer und kümmern sich um zurzeit 508 Schüler. In einer Kombination von theoretischem Unterricht und praktischem Training erlernen die Schüler den Beruf der Krankenpflegehilfe, der Hebammenassistenz oder des Technikers im Gesundheitswesen.
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Qualitätsleitfaden für Mobilitätsprojekte
ET LABORA – Bergamo, Italien Herr Andrea Bianchi andrea.bianchi@fondazioneikaros.org http://www.fondazioneetlabora.org Die “Cooperativa Et Labora” ist eine gemeinnützige Bildungseinrichtung und ein durch die Region Lombardei akkreditierter Arbeitsvermittler. Et Labora fördert den (Wieder-) Einstieg von Menschen in den Arbeitsmarkt und bietet Arbeitsmarktdienstleistungen für öffentliche und private Unternehmen an. In diesem Rahmen bietet Et Labora Bildung und Training für Berufe in verschiedenen Branchen. Im Bereich der Gesundheits- und Sozialpflege bietet Et Labore die folgenden Ausbildungen an: Pflegefachkraft (Operatore socio sanitario, OSS), Pflegeassistent (Ausiliario socio-assistenziale - ASA), Zahnmedizinischer Assistent, Familienhelfer. Durch die Zusammenarbeit mit öffentlichen und privaten Einrichtungen, wie Behörden auf regionaler und kommunaler Ebene, Industrie- und Handelskammern, Gewerkschaften oder Berufsgenossenschaften, kleinen oder großen Unternehmen sind wir in der Lage, als gastgebende bzw. vermittelnde Einrichtung Schüler und Lehrkräfte im Rahmen von internationalen Mobilitätsprojekten in der Gesundheits- und Sozialpflege zu empfangen. ROC de Leijgraaf – Veghel, Niederlande Frau Anita Blezer-Diender anita.blezer@leijgraaf.nl www.leijgraaf.nl ROC de Leijgraaf ist ein regionales Bildungszentrum (ROC) für berufliche Bildung in den Niederlanden, in der Region Noord-Brabant. Die Wirtschaft in dieser Region konzentriert sich auf die Branchen Landwirtschaft, Logistik sowie auf die Nahrungsmittelindustrie. ROC de Leijgraaf ist auf 10 Campussen in den Gemeinden Boxmeer, Cuijk, Mill, Oss, Uden und Veghel vertreten. Das College hat etwa 8000 Schüler rund 750 Angestellte, verteilt auf vier Bereiche: Wirtschaft und Gastgewerbe, Gesundheits- und Sozialwesen, ICT und Technik sowie Erwachsenenbildung. Insgesamt gibt es mehr als 150 Kurse bzw. Qualifizierungen, wobei die meisten sowohl als schulische Ausbildung als auch durch Lernen am Arbeitsplatz absolviert werden können. ROC de Leijgraaf kooperiert mit 8.000 Unternehmen und Einrichtungen, bei denen die Schüler ihre Praktika absolvieren – so ist ein enger Bezug zwischen Theorie und Praxis immer gegeben. Bereits seit etwa zehn Jahren ist ROC de Leijgraaf im Bereich der europäischen Mobilitätsprojekte aktiv. Aktuell hat ca. ein Prozent unserer Schüler bereits ein Auslandspraktikum absolviert. Durch mehrere Partnerschaftsprojekte, z.B. mit Deutschland, Finnland, Lettland und der Türkei, stärken wir weiterhin unsere Kooperation mit Partnerschulen im Ausland, so dass bald mehr Schüler an solchen Projekten teilnehmen werden.
iii.
Wieso ist dieser Leitfaden ein Qualitätsleitfaden? Qualität bedeutet, sicherzustellen, dass Projektziele erreicht werden, indem Projektaktivitäten zweckmäßig durchgeführt werden und kontinuierlich auf ihren Erfolg und ihre Zielorientierung geprüft werden Qualität kann definiert werden als der “Grad der Exzellenz”1 – ein Fokus auf Qualität bedeutet also auch ein Fokus auf Exzellenz. Qualität in den Fokus zu stellen verlangt auch, Risiken zu minimieren. Schon zu Beginn eines Projektes mögliche „Worst Cases“ zu analysieren, hilft dabei, diese Risiken zu vermeiden.
1
https://en.oxforddictionaries.com/definition/quality, 04.08.2017
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Qualitätsleitfaden für Mobilitätsprojekte Wenn Sie sich einen Moment Zeit nehmen, und darüber nachdenken, wer Interesse an Ihrem Projekt hat – daran, ob Sie Ihre Ziele erreichen, ob und wie Sie Risiken minimieren und ob Sie danach streben, ein qualitativ exzellentes Projekt umzusetzen – werden Sie feststellen, dass es einige interessierte Parteien gibt:
Ihre Schüler und deren Eltern. Ihre Schulleitung und alle Kollegen an Ihrer Schule. Partnereinrichtungen, mit denen Sie zusammenarbeiten, zum Beispiel Pflegeeinrichtungen, bei denen Ihre Schüler Praktika absolvieren. Die Institution, die Ihr Projekt finanziell unterstützt.
Sie werden schnell zu dem Schluss kommen, dass all diese Parteien unterschiedliche Bedarfe und Erwartungen haben. Der Erfolg Ihres Projekts – und damit dessen Qualität – wird davon abhängen, ob es Ihnen gelingt, diese Bedarfe und Erwartungen zu erfüllen. Dieser Leitfaden möchte Sie dabei unterstützen, qualitativ hochwertige Mobilitätsprojekte umzusetzen. Jeder Schritt wird so detailliert wie nötig, klar und gut strukturiert beschrieben. Insgesamt werden Sie 36 Schritte in diesem Leitfaden finden – von den ersten Plänen, über die letzten Qualitätschecks hin zu den Schlussfolgerungen für Verbesserungen für den nächsten Durchlauf. Wir sind uns sicher, dass Sie einen Vorschlag über alle notwendigen Schritte nützlich finden werden, ebenso eine Reihe von Vorlagen und passende Instrumente zur Qualitätssicherung. Besonders wenn Sie im Bereich der Mobilitätsprojekte noch unerfahren sind, möchten wir Sie einladen, von unseren Erfahrungen zu lernen – so dass gleich Ihr erstes Projekt ein exzellentes Projekt werden kann.
iv.
Wie arbeitet man mit diesem Leitfaden?
Wenn ein Mobilitätsprojekt ins Leben gerufen wird, dann ist es wichtig, dass Sie schon zu Beginn das gesamte Projekt planen – von den ersten Vorbereitungen, über die eigentliche Umsetzung und die Evaluationsmaßnahmen bis hin zu den „Lessons learned“ für Folgeprojekte. Vier Farben für die vier Schritte des PDCA-Zyklus Qualitätssicherung wird Sie bei jedem Schritt des Projektes begleiten. Um Ihnen die Orientierung beim Prozess der Qualitätssicherung zu erleichtern, arbeitet dieser Leitfaden mit dem PDCA-Zyklus, einem Managementinstrument für „die Kontrolle und die kontinuierliche Verbesserung von Prozessen und Produkten“2. PDCA steht im Englischen für plan–do–check– act, im Deutschen für Planen–Tun–Überprüfen–Umsetzen, was in unserem Kontext den vier Phasen Ihres Projektes entspricht. In der Planungsphase dreht sich alles um das Entwickeln einer Strategie und um das Definieren von Zielen. Mit welchem Ziel möchten Sie ein Mobilitätsprojekt umsetzen? Inwiefern fügt sich das Projekt und dessen Ziele in die Entwicklungsstrategie ihrer Schule oder Institution ein? Wie sehen die notwendigen Rahmenbedingen aus, um das Projekt erfolgreich durchzuführen?
2
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Ins Deutsche übertragen von: https://en.wikipedia.org/wiki/PDCA, 24.07.2017
Qualitätsleitfaden für Mobilitätsprojekte
Die Phase des “Do” meint die eigentliche Umsetzung des Mobilitätsprojektes. Alle notwendigen Vorbereitungen, sie die Auswahl der Teilnehmer und die Erarbeitung eines genauen Ablaufplans für die Mobilität, finden in dieser Phase statt. Während Sie die Mobilität vorbereiten und durchführen, überprüfen Sie kontinuierlich den Projektfortschritt und das Erreichen der gesetzten (Zwischen-) Ziele. Während Sie die Mobilität planen und vorbereiten, tragen Sie dafür Sorge, dass Ihnen nützliche Qualitätsinstrumente zur Verfügung stehen, mit Hilfe derer Sie Feedback und Daten sammeln können, die es Ihnen ermöglichen den Erfolg des Mobilitätsprojektes zu beurteilen. Unter anderem werden Sie Antworten auf die Fragen erhalten: “Was lief besonders gut?“ und “Was ging schief und warum?“. Im letzten Schritt des PDCA-Zyklus leiten Sie aus den Evaluationsergebnisse Verbesserungsmaßnahmen ab, die sicherstellen, dass Ihr nächstes Mobilitätsprojekt noch besser wird. Während Sie Ihre Strategie überdenken und Ihre Ziele neu ausrichten, beginnen Sie bereits den PDCA-Zyklus erneut, und stellen so die kontinuierliche Verbesserung Ihrer Projekte sicher. Zur schnellen Orientierung in diesem Leitfaden sind die Seiten in den Farben der vier Phasen markiert. Literaturhinweise Das Netzwerk EQAVET nutzt einen ähnlichen Ansatz für die berufliche Bildung. Weitere Informationen finden Sie auf dieser Webseite: www.eqavet.eu
Felder mit Zusatzinformationen Im gesamten Dokument werden Sie Textfelder finden, die Ihnen zusätzliche Informationen oder wichtige Hinweise in einer der folgenden Kategorien geben: Literaturhinweise Wussten Sie schon…? Beachten Sie…! Mobilitätsprojekte in der Gesundheits- und Sozialpflege Im Rahmen der strategischen Partnerschaft “care4mobility” wurden eine Reihe von Lernergebniseinheiten entwickelt, die sich für eine zwei- oder dreiwöchige Mobilität für viele Schüler in Gesundheits- und Sozialberufen anbieten. Die Lernergebniseinheiten sind gemäß der ECVET-Prinzipien beschrieben (Wissen – Fertigkeiten – Kompetenzen) und sie enthalten Empfehlungen für Trainings- und Prüfungsmethoden. Nehmen Sie gern mit uns Kontakt auf, wenn Sie Interesse an einer der folgenden Lernergebniseinheiten haben: 1 Moderne Methoden in der Gesundheitspflege
Erste Hilfe (Basic Life Support und Advanced Life Support) Komplementäre Pflege Leichtes Kochen
2 Förderung von Gesundheit von Patient und Pflegendem
Gesundheitsförderung Work-Life-Balance
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Qualitätsleitfaden für Mobilitätsprojekte
Kommunikation und Kooperation im Gesundheits- und Sozialwesen Konflikt- und Beschwerdemanagement 3 Soziale Kompetenzen und Kommunikation
Verhaltenskompetenz Gefühlsarbeit Zeitmanagement für Mitarbeiter im Gesundheitswesen
4 Die internationale Dimension in der Gesundheits- und Sozialpflege 5 Weitere
Karriereplanung über Grenzen hinweg Arbeiten in einem internationalen therapeutischen Team Kommunikation mit Patienten in einer Fremdsprache Computerfertigkeiten für Mitarbeiter im Gesundheitswesen Existenzgründung für Pflegekräfte
Vorlagen Um Ihnen die Umsetzung eines Mobilitätsprojektes zu erleichtern, werden Ihnen mit diesem Leitfaden einige Vorlagen bereitgestellt. Die Vorlagen sind im *.doc-Format erhältlich – fordern Sie sie gern per EMail bei uns an. Immer, wenn im Leitfaden auf ein Vorlagendokument Bezug genommen wird, finden Sie dieses Symbol in der Randspalte der Seite.
v.
Projektfinanzierung mit Erasmus+
Die bekannteste Art und Weise, ein Mobilitätsprojekt in Europa zu finanzieren, ist Erasmus+, das EU-Programm für allgemeine und berufliche Bildung, Jugend und Sport.3 Wenn Sie Erasmus+ Fördergelder beantragen möchten, empfehlen wir Ihnen, Kontakt zu Ihrer Nationalagentur aufzunehmen, die Sie bei der Antragstellung unterstützen kann. Ihre Nationalagentur und deren Kontaktdaten finden Sie hier. Wenn Sie mit Erasmus+ arbeiten, werden Sie sich mit vielen Details Ihres Projektes auseinandersetzen, während Sie den Projektantrag ausfüllen. Aspekte wie Teilnehmerauswahl, Bewertung der Lernergebnisse, Instrumente der Qualitätssicherung und Verbreitungsaktivitäten müssen im Antrag dargelegt werden. Und dafür gibt es einen guten Grund: Je besser Sie Ihre Aktivitäten planen, desto erfolgreicher wird Ihr Projekt sein und desto weniger unangenehme Überraschungen wird es geben.
vi.
ECVET in Mobilitätsprojekten
Dieser Leitfaden ist ein Qualitätsleitfaden, also nicht primär ein ECVET-Leitfaden. Da ECVET jedoch eines der wichtigsten Instrumente der Qualitätssicherung in Mobilitätsprojekten ist, bezieht dieser Leitfaden alle wichtigen ECVET-Prinzipien ein. Sie werden im Dokument auf kurze Erklärungen zu ECVET treffen. Wir haben uns bewusst dafür entschieden, keine langen Erklärungen zu geben, da es bereits zahlreiche Dokumente gibt, die das sehr anschaulich tun. Wir empfehlen Ihnen die Webseite “ECVET Toolkit”,4 die viele Anleitungen, Materialien und Beispiele bereit hält.
https://ec.europa.eu/programmes/erasmus-plus/opportunities-for-organisations/learning-mobility/vocational-educationtraining_de, 07.09.2017 3
4http://www.ecvet-toolkit.eu/,
12
04.08.2017
Qualitätsleitfaden für Mobilitätsprojekte
Um Ihnen den Einstieg in das Thema ECVET zu erleichtern, haben wir eine kurze Zusammenfassung vorbereitet. Was ist ECVET?
ECVET steht für “European Credit System for vocational Education and Training”, also Europäisches Leistungspunktesystem für die Berufsbildung. Es wurde 2009 von der Europäischen Kommission ins Leben gerufen. ECVET ist ein Instrument zum Transfer von Lernergebnissen von einem Land in ein anderes und deren Anerkennung, so dass auf eine Gesamtqualifikation angerechnet werden kann. ECVET umfasst eine Reihe von Prinzipien, die flexibel in verschiedenen Ländern und verschiedenen Bildungskontexten angewendet werden können. Diese Prinzipien dienen als gemeinsame Sprache zwischen Bildungsanbietern in ganz Europa, so dass diese zum Vorteil der Lernenden besser über Lerninhalte austauschen können.
Wie kann ECVET in Mobilitätsprojekten angewendet werden? ECVET-Prinzipien können
auf alle Arten von Mobilitätsprojekten in der beruflichen Bildung angewendet werden – unabhängig, ob sie zwei Wochen oder sechs Monate dauern. in der Zusammenarbeit zwischen zwei Partnerinstitutionen Stück für Stück eingeführt werden, so dass aus ihren Erfahrungen lernen und leichter eine Vertrauensbasis für ihre Zusammenarbeit schaffen.
Im Kern von ECVET liegen zwei zentrale Prinzipien:
die Orientierung auf Lernergebnisse – Lernergebnisse sind definiert als “Aussagen darüber, was ein Lernender nach Abschluss eines Lernprozesses weiß, versteht und vermag“5. Lernergebnisse konstituieren die gemeinsame Sprache zwischen internationalen Partnern. So wird vermieden, dass die Partnereinrichtungen das Curriculum und die pädagogischen Prinzipien des anderen Landes im Detail verstehen müssen. die Anwendung von fest vereinbarten Prüfungs-, Validierungs- und Anerkennungsprozessen – Ein zentraler Aspekt, der für jedes Mobilitätsprojekt geklärt werden muss, ist die Art und Weise, wie Lernergebnisse bewertet werden und nach ihrem Transfer in das Heimatland validiert und anerkannt werden. Wenn Sie Ihre Schüler ins Ausland schicken, wird Ihre Partnereinrichtung die Prüfung der Lernergebnisse vornehmen. Validierung und Anerkennung findet dann nach der Rückkehr der Schüler im Heimatland statt. Es ist essentiell, dass diese Prozesse aufeinander abgestimmt sind, so dass sichergestellt wird, dass die Schüler nicht noch eine Prüfung über dieselben Lernergebnisse im Heimatland ablegen müssen.
ECVET-Punkte Sie können eine bestimmte Anzahl von ECVET-Punkten für eine Lernergebniseinheit, die im Ausland erworben wird, vergeben. Laut einer allgemeinen Vereinbarung entsprechen 60 Punkte den Lernergebnissen, die in einem Jahr vollzeitlicher Berufsausbildung erworben werden.6 Dennoch ist es nicht in erster Linie der Zeitumfang, der nötig ist, um eine Lernergebniseinheit zu erwerben, der über die Anzahl der ECVET-Punkte entscheidet. Vielmehr entspricht die Anzahl der verliehenen ECVET-Punkte dem Anteil der Lernergebnisse an der Gesamtheit der Lernergebnisse einer bestimmten Qualifikation. Es ist keine Pflicht, mit EVCET-Punkten zu arbeiten. Wenn Sie jedoch das Gefühl haben, dass es Ihnen in der Kommunikation über Lernergebnisse mit Ihrer Partnereinrichtung hilft, sollten Sie erwägen, davon Gebrauch zu machen.
http://eur-lex.europa.eu/LexUriServ/LexUriServ.do?uri=OJ:C:2009:155:0011:0018:DE:PDF, 07.09.2017 Questions and Answers Section of the ECVET Secretariat Website: http://www.ecvet-secretariat.eu/en/faq-page#t3n974 (24.08.2017) 5 6
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Qualitätsleitfaden für Mobilitätsprojekte
Literaturhinweise Hier finden Sie weitere Informationen zu ECVET-Punkten (in englischer Sprache): http://www.ecvet-secretariat.eu/en/content/what-are-ecvet-points http://www.ecvet-projects.eu/toolbox/ToolBoxList.aspx?id=13&type=1
Vor der Mobilität: Die Anwendung von ECVET vorbereiten Die folgenden vier Schritte sind vor der eigentlichen Mobilität zu erledigen. 1 – Stellen Sie sicher, dass Ihre internationale Partnerschaft für die Anwendung von ECVET gut aufgestellt ist. Institutionen, die mit ECVET arbeiten möchten, müssen in der Lage sein, einige bestimmte Funktionen auszufüllen, zum Beispiel die Beschreibung von Lernergebnissen oder das Entwickeln von Instrumenten und Methoden für die Prüfung und Validierung von Lernergebnissen. Ihre internationale Partnerschaft muss diejenigen Institutionen einschließen, die die relevanten Verantwortlichkeiten und Befugnisse haben, um die notwendigen Funktionen auszufüllen. 2 – Einigen Sie sich mit Ihrem Partner auf Lernergebnisse und darauf, wie diese vermittelt werden sollen. Egal, ob Sie innerhalb einer Partnerschaft als entsendende oder gastgebende Organisation agieren, diskutieren Sie gemeinsam mit Ihrem Partner die Lernergebnisse, die erreicht werden sollen. Berücksichtigen Sie dabei die folgenden Aspekte:
das Berufsprofil der Qualifikation, die die Lernenden anstreben Unterschiede im Curriculum, pädagogischen Ansätzen oder Anforderungen des Arbeitsumfelds Zeitpunkt und –umfang der Mobilität, um sicherzustellen, dass die geplanten Lernergebnisse im gegebenen Zeitrahmen auch erreicht werden können. Literaturhinweise Weitere Hinweise zur Beschreibung von Lernergbnissen finden Sie hier: http://www.ecvet-toolkit.eu/ecvet-toolkit/identify-units-learning-outcomes
3 – Festlegen von Verfahren zur Prüfung von Lernergebnissen, deren Validierung und Anerkennung Planen Sie gemeinsam mit Ihrem Partner die Prüfung der Lernergebnisse:
Wer wird die Prüfung durchführen? Welche Prüfungsinstrumente sollen genutzt werden? In welchem Kontext findet die Prüfung statt? Wann wird die Prüfung stattfinden? When will the assessment take place? Welches Bewertungsschema und welche Prüfungskriterien werden im Detail angewendet? Durch welche Verfahren wird die Qualität der Prüfungsdurchführung sichergestellt? Wie werden die Prüfungsergebnisse dokumentiert? Literaturhinweise Die Validierung und Anerkennung der Lernergebnisse erfolgt im Anschluss an die Mobilität durch die entsendende Einrichtung. Weitere Informationen finden Sie hier: http://www.ecvet-toolkit.eu/ecvet-toolkit/clarify-validation-and-recognition
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Qualitätsleitfaden für Mobilitätsprojekte
4 – Vorbereitung der notwendigen Dokumentation Die getroffenen Vereinbarungen müssen auf zwei Ebenen schriftlich festgehalten werden: Gemeinsam mit Ihren Partnern schließen Sie ein “Memorandum of Understanding” (MoU) ab, eine Kooperationsvereinbarung. Das MoU definiert den Rahmen der Zusammenarbeit, dokumentiert alle Vereinbarungen zu Qualitätssicherung, Prüfungsverfahren, Validierung und Anerkennung von Lernergebnissen. Weitere Details finden Sie in Kapitel 7. Gemeinsam mit Ihrer Partnereinrichtung und dem Lernenden schließen Sie eine Lernvereinbarung ab, um die Ziele und genauen Bedingungen einer individuellen Mobilität festzuhalten. Unter anderem sind der genaue Zeitraum der Mobilität, die zu erzielenden Lernergebnisse und die Modalitäten der Prüfung in diesem Dokument festzuhalten. Weitere Informationen finden Sie in den Kapiteln 13, 14, 15, 16 und 17. Literaturhinweise Für Fragen rund um ECVET finden Sie einen Ansprechpartner in Ihrer Region unter dem folgenden Link: http://www.ecvet-toolkit.eu/ecvet-toolkit/mobility Die folgende Checkliste – leider nuf auf Englisch verfügbar – ist ein nützliches Instrument zur Unterstützung der Anwendung von ECVET in Moiblitätsprojekten: Checklist for using ECVET for transnational mobility (Quelle: Getting the credit your learners deserve: How to recognise achievements during European mobility Periods, Version 2 April 2013 by the UK National Agency Ecorys.) https://www.ecvetexperts.org.uk/wp-content/uploads/2015/10/ECVETGetting-the-credit-they-deserve-v5-October-2015.pdf
vii.
Weitere Literaturhinweise
ECVET
Informationen über ECVET auf der offiziellen Webseite der Europäischen Kommission. Verfügbar in vielen europäischen Sprachen. https://ec.europa.eu/education/policy/vocational-policy/ecvet_en ECVET Toolkit: http://www.ecvet-toolkit.eu/ Eine Definition der ECVET-Terminologie finden Sie im Anhang der ECVET-Empfehlung. Verfügbar in vielen europäischen Sprachen. http://eur-lex.europa.eu/legal-content/EN/ALL/?uri=CELEX:32009H0708%2802%29 Essential ECVET Documents – nur in englischer Sprache http://www.ecvet-secretariat.eu/en/essential-ecvet-documents Unterstützung durch Experten vermittelt durch das ECVET Secretariat: http://www.ecvet-secretariat.eu/en/expert-support ECVET Pilot Projects: Die Europäische Kommission hat zwischen 2008 und 2010 eine Reihe von Pilotprojekten zur Erprobung von ECVET gefördert. In der „Toolbox“ auf der Webseite finden Sie Vorlagen für Memoranda of Understanding, Lernvereinbarungen und andere Dokumente: www.ecvet-projects.eu
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Qualitätsleitfaden für Mobilitätsprojekte EQAVET und Qualität
Zum EQAVET Quality Circle: EMPFEHLUNG DES EUROPÄISCHEN PARLAMENTS UND DES RATES vom 18. Juni 2009 zur Einrichtung eines europäischen Bezugsrahmens für die Qualitätssicherung in der beruflichen Aus- und Weiterbildung, http://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/TXT/?uri=CELEX%3A32009H0708%2801%29 Qualitätssicherung und ECVET (nur Englisch): http://www.ecvet-toolkit.eu/ecvet-toolkit/quality-assurance Cedefop (2015). Handbook for VET providers: Supporting internal quality management and quality culture. Luxembourg: Publications Office of the European Union. Cedefop Reference series; No 99 (nur Englisch) http://www.cedefop.europa.eu/en/publications-and-resources/publications/3068 Cedefop's new glossary of terms on quality in education and training (in Englisch, Glossar dreisprachig Englisch – Deutsch – Französisch) www.cedefop.europa.eu/de/publications-and-resources/publications/4106
Andere europäische Transparenzinstrumente
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Information zum europass Mobilität mit Vorlagen und Beispielen: http://europass.cedefop.europa.eu/de/documents/european-skills-passport/europass-mobility Informationen zum Europäischen Qualifikationsrahmen, der acht Referenzniveaus für Qualifikationen beschreibt, und damit den internationalen Vergleich von Qualifikationen erleichtert: https://ec.europa.eu/ploteus/sites/eac-eqf/files/leaflet_de.pdf
Qualitätsleitfaden für Mobilitätsprojekte
I. PLAN Bevor Sie damit beginnen, einen Lernaufenthalt im Ausland tatsächlich umzusetzen, ist es unabdingbar, dass Sie diesen gründlich vorbereiten und Ihre Strategie und Ziele genau definieren. Darum geht es in der ersten Phase des PDCA-Zyklus. Dieser Schritt-für-Schritt-Leitfaden gibt Ihnen Empfehlungen zu den ersten Schritten, die zu unternehmen sind, wenn Sie Ihren Schülern die Möglichkeit eines Lernaufenthalts im Ausland ermöglichen möchten, sowie die Anerkennung der im Ausland erworbenen Lernergebnisse im Heimatland.
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Qualitätsleitfaden für Mobilitätsprojekte
1.
Eine internationale Mobilitätsstrategie entwickeln
Jede Institution, die Mobilitätsprojekte organisieren und durchführen möchte, sollte frühzeitig eine übergreifende Strategie für ihre internationalen Aktivitäten entwickeln, dabei klare Ziele definieren und geeignete Evaluationsmechanismen festlegen. Diese Mobilitätsstrategie kann von Institution zu Institution sehr unterschiedlich ausfallen. Die folgenden Leitfragen können Sie zur Entwicklung Ihrer Strategie gern heranziehen:
2.
Welche Ziele verfolgen wir mit unseren internationalen Aktivitäten? Für welche Zielgruppe möchten wir diese Aktivitäten umsetzen? Mit welchem Nutzen und welchen Vorteilen? Können wir die Anforderungen von ECVET erfüllen? Die Anwendung ECVET wird nicht nur Ihrer Institution und Ihren Lernenden Vorteile bringen, sie wird auch die Kommunikation und Entscheidungsfindung mit anderen Institutionen erleichtern. Werden wir für die Umsetzung unserer internationalen Aktivitäten Fördergelder, z. B. von Erasmus+, in Anspruch nehmen? Stellen Sie sicher, dass Ihre Pläne mit den Förderbedingungen des ausgewählten Förderprogramms kompatibel sind. Insbesondere wenn Sie sich entscheiden, mit Erasmus+ zu arbeiten, können Sie die Qualitätsvereinbarung in Mobilitätsprojekten der Berufsbildung und die dort angeführten Kriterien für Ihre Überlegungen heranziehen. Neben Erasmus+ gibt es natürlich noch andere Fördermöglichkeiten, beispielsweise Programme für das Gesundheits- und Sozialwesen. Bilaterale Austausche oder strategische Projektarbeiten gemeinsam mit einem zukünftigen Partner können den Start in die internationale Ausrichtung Ihrer Institution erleichtern.
Eine gastgebende Institution im Ausland suchen
Die Auswahl der richtigen gastgebenden Institution ist ein wichtiges Kriterium für den Erfolg Ihres Mobilitätsprojektes. Nur eine Einrichtung, die einen Lernaufenthalt organisieren kann, der Ihren Bedürfnissen entspricht, kann sicherstellen, dass Ihre Schüler bestmöglich von der Mobilität profitieren. Wenn Sie einen bilateralen Austausch von Schülern (oder auch Lehrkräften) anstreben, also sowohl Ihre Schüler ins Ausland schicken wollen als auch Schüler aus dem Ausland bei sich in der Schule willkommen heißen möchten, sollten Sie sich bei der Partnersuche auf Einrichtungen mit einem ähnlichen Profil wie Ihrem eigenen konzentrieren. Ein oder mehrere potentielle Partnerländer auswählen Informieren Sie sich über das Berufsbildungssystem im potentiellen Partnerland – Gibt es vergleichbare Ausbildungen im anderen Land? Sie können so viel Zeit sparen. Denn gerade im Gesundheitsbereich werden Sie oft feststellen, dass die Ausbildung in Pflegeberufen in anderen europäischen Ländern an den Hochschulen stattfindet. Eine Ausnahme sind Assistenzberufe in sozialen und gesundheitlichen Berufen – hier werden Sie einfacher kompatible Partnerschulen finden. Auf der Webseite der Bildungsbehörde des jeweiligen Landes (Anhang II: Bildungsbehörden in den Mitgliedstaaten der EU) können Sie sich mit dem Berufsbildungssystem vertraut machen und es mit Ihrem vergleichen. Sie können sich dabei unter anderen auf die folgenden Fragen konzentrieren:
Ist berufliche Bildung in einem dualen System organisiert? Arbeiten die Schüler mit festen Ausbildungsbetrieben zusammen oder gibt es nur kurze Praxisphasen? Welche Berufe im Bereich der Gesundheits- und Sozialpflege sind vergleichbar mit Qualifikationen an Ihrer Schule? Welches Wissen, Fertigkeiten und Kompetenzen erwerben die Schüler im ersten, zweiten und dritten Jahr der Qualifizierung? Welchem Niveau des EQR7 werden die Qualifikationen im Bereich Gesundheit und Soziales zugeordnet?
Weitere Informationen, leider nur in Englisch unter: https://ec.europa.eu/ploteus/search/site?f[0]=im_field_entity_type%3A97 (09.08.2017) 7
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Qualitätsleitfaden für Mobilitätsprojekte
Folgt die Struktur der Curricula bereits der Lernergebnisorientierung? Gibt es im Berufsbildungssystem andere Möglichkeiten, Lernergebnisse von einer Qualifikation in eine andere zu transferieren? Wie ist der Schuljahresablauf organisiert? Sind die Winter- und Sommerferien ähnlich wie in Ihrem Land (so dass die entsendenden und gasgebenden Partner leichter gemeinsam einen Zeitraum für die Mobilität bestimmen können)? Wie viele Unterrichtseinheiten pro Woche haben die Schüler? Gibt es Best Practices in der Gesundheits- und Sozialpflege in anderen Ländern, von denen Sie und Ihre Schüler profitieren können?
Eine oder mehrere gastgebende Institutionen auswählen
3.
Tragen Sie zusammen, welche formalen Anforderungen Ihre zukünftige Partnereinrichtung erfüllen muss. Beziehen Sie auch Ihre Überlegungen zur internationalen Mobilitätsstrategie Ihrer Einrichtung ein. Die Anforderungen können z. B. umfassen: o Die gastgebende Einrichtung sollte eine Einrichtung der beruflichen Bildung sein, o die berufliche Bildung auf dem gleichen EQR-Niveau wir Ihre Einrichtung anbietet, und o im selben Bereich wir Ihre Einrichtung (z. B. Gesundheits- und Sozialpflege). Vielleicht kennen Sie ja auch eine potentielle Partnereinrichtung aus anderen Projekten – überlegen Sie, ob diese Einrichtung ein passender Partner für Mobilitätsprojekte wäre. Wir empfehlen Ihnen zu überprüfen, ob der potentieller Partner Erfahrung als gastgebende Einrichtung für Schüler aus dem Ausland hat. Vielleicht hat er sogar Erfahrungen in der Arbeit mit ECVET? Beschränken Sie sich nicht zu früh auf nur ein Land oder eine Einrichtung. Recherchieren Sie mehrere Einrichtungen, da nicht alle Interesse an Ihrer Kooperationsanfrage haben werden. Erstellen Sie hingegen eine Liste potentieller Partner, und listen Sie Vorteile und Besonderheiten, z. B. Erfahrungen in internationalen Projekten, der einzelnen Einrichtungen auf. Auf dieser Grundlage können Sie eine Rangliste erstellen – Welches sind die Einrichtungen, mit denen Sie am liebsten zusammenarbeiten würden? Das sind die Einrichtungen, die Sie in einem der nächsten Schritte kontaktieren.
Gründung eines Mobilitätsausschusses
Der Mobilitätsausschuss sollte sich aus den Projektkoordinatoren und ggf. anderen Mitarbeitern beider Partnerinstitutionen zusammensetzen. Es ist deren Aufgabe, die Rahmenbedingungen der Kooperation zu diskutieren, die Verantwortlichkeiten der involvierten Parteien zu definieren, und Qualitätssicherungsmaßnahmen zu etablieren. Diese Vereinbarungen werden in einem Memorandum of Understanding (MoU, vgl. Kapitel 7) festgehalten, welches von den gesetzlichen Vertretern beider Einrichtungen unterzeichnet wird. Der Mobilitätsausschuss ist außerdem für alle organisatorischen Aspekte der Mobilität verantwortlich. Ihre Vereinbarungen über praktische Aspekte, zu erzielende Lernergebnisse, Prüfungsmodalitäten etc. werden in der Lernvereinbarung (vgl. Kapitel 17) festgehalten. Wenn Sie einen Mobilitätsausschuss gründen, empfehlen wir, dass Sie an jeder Einrichtung wenigstens zwei Mitarbeiter benennen, die die Verantwortlichkeiten teilen. Damit hätte der Mobilitätsausschuss mindestens vier Mitglieder; je nach Umfang Ihres Projektes und der Verfügbarkeit Ihrer Mitarbeiter kann jedoch auch ein größerer Ausschuss von Vorteil sein. Die Verantwortlichkeiten des Mobilitätsausschusses, die eindeutig zwischen den Mitgliedern aufgeteilt werden sollten, sind:
an der entsendenden Einrichtung: o Organisation der Mobilität: Reise, Versicherungen, Unterkunft und verwandte Themen; o Kommunikation: interne Kommunikation und Informationskampagne, externe Kommunikation (Verbreitung der Projektergebnisse, Ansprechpartner für Stakeholder)
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Qualitätsleitfaden für Mobilitätsprojekte Teilnehmerauswahl: Organisation eines Orientierungstages für Schüler, Auswahlinterviews, Testen der Fremdsprachenkenntnisse, Ansprechpartner für interessierte Schüler; o Festlegen der zu erwerbenden Lernergebnisse, Prüfungsinstrumente und Vorgehensweisen zur Validierung und Anerkennung von Lernergebnissen. Abschließen der Lernvereinbarung zwischen den Teilnehmern, der entsendenden und gastgebenden Einrichtung; o Qualitätssicherung: Abschließen des Memorandum of Understanding, Feedback sammeln und auswerten, Überwachen der Durchführung der Mobilität entsprechend der Vereinbarung im MoU und in der Lernvereinbarung; an der gastgebenden Einrichtung: o Organisation der Mobilität: Unterkunft, Verpflegung o Organisation von kulturellen und Freizeitaktivitäten o Unterstützung der entsendenden Organisation bei der Festlegung der zu erwerbenden Lernergebnisse, Prüfungsinstrumente; Vorgehensweisen zur Validierung und Anerkennung von Lernergebnissen, Abschließen der Lernvereinbarung zwischen den Teilnehmern, der entsendenden und gastgebenden Einrichtung; o Qualitätssicherung: Abschließen des Memorandum of Understanding, Feedback sammeln und auswerten, Sicherstellen der Dokumentation der Mobilität; o Verbreitung von Informationen über das Projekt und seine Ergebnisse. o
Denken Sie daran, einen Vorsitzenden des Ausschusses zu ernennen! Wir empfehlen, dass diese Person auch verantwortlich ist für die Qualitätssicherung an der entsendenden Institution. Vergessen Sie nicht, an der gastgebenden Einrichtung auch die folgenden Rollen zu benennen: o o
4.
einen Tutor oder Trainer, der den Lernprozess begleitet und für die Prüfung der Lernergebnisse verantwortlich ist, und eine Kontaktperson, die in Notfällen oder anderen unvorhergesehenen Situationen erreicht werden kann.
Initialisierung der Zusammenarbeit
Stellen Sie aussagekräftige und präzise Informationen über Ihre Einrichtung zusammen, so dass sich Ihre potentiellen Partner schnell ein Bild über die Vorteile einer möglichen Zusammenarbeit machen können, und so an Ihrem Kooperationsangebot interessiert sind.
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Nehmen Sie die Liste potentieller Partner zur Hand. Wenn noch nicht geschehen, ergänzen Sie die folgenden Informationen: o Qualifizierungen an den ausgewählten Einrichtungen, im Bereich welcher Sie sich eine Kooperation vorstellen können. o Kontaktinformationen des Mitarbeiters, den Sie kontaktieren möchten – möglicherweise gibt es an der Einrichtung einen Ansprechpartner für internationale Angelegenheiten? Bereiten Sie eine Kurspräsentation Ihrer Einrichtung vor, sowie eine Beschreibung Ihres Kooperationswunsches. Sie können dies in Form eines offiziellen Anschreibens vorbereiten. Überlegen Sie sich, ob Sie zusätzlich zu Ihrem Anschreiben den Kontakt per Telefon suchen möchten. So lässt sich oft schnell eine höhere Verbindlichkeit herstellen. Sobald eine Einrichtung Interesse an der Zusammenarbeit signalisiert, können Sie beginnen, über die Details zu sprechen.
Qualitätsleitfaden für Mobilitätsprojekte
5.
Über die Zusammenarbeit verhandeln
Wenn Sie mit einem neuen Partner zusammenarbeiten möchten, sind viele Aspekte und Spielregeln zu diskutieren. Nehmen Sie sich dafür ausreichend Zeit und führen Sie ausführliche Gespräche:
8
Nutzen Sie die Möglichkeiten der modernen Technik (z.B. Skype-Konferenzen), um alles Wichtige über Ihren Partner zu erfahren. Präsentieren Sie Ihre Einrichtung und Ihre Schüler, so dass Ihr Partner Sie und Ihre Stärken kennenlernt: o Erfahrungen im internationalen Bereich, z. B. in der Mobilität von Lernenden o Bildungsprogramme an Ihrer Einrichtung sowie Lehr- und Lernmethoden o Qualifikation der Lehrkräfte (interkulturelle Erfahrungen und Fremdsprachenkenntnisse) o Altersspanne der Schüler; o Fremdsprachenkenntnisse der Schüler o Ziel der Mobilitäten; o Andere Informationen über Ihre Einrichtung, die Ihnen in diesem Kontext wichtig sind. Präsentieren Sie Ihre Erwartungen an die Zusammenarbeit und Ihre Pläne für die Mobilität – konzentrieren Sie sich auf die relevanten Fakten: o Schüler welchen Ausbildungsganges sollen an der Mobilität teilnehmen? o Welche Fertigkeiten und Kompetenzen haben Ihre Schüler bereits erworben? Welche Fertigkeiten und Kompetenzen werden Ihre Schüler am Ende Ihrer Ausbildung erworben haben? o Welche dieser Fertigkeiten und Kompetenzen könnten Ihre Schüler während des Auslandsaufenthaltes erwerben oder vertiefen? (Hier können Sie nur Vorschläge unterbreiten – genaue Festlegungen können Sie nur gemeinsam mit der Partnereinrichtung treffen.) o Wie lang sollte der Auslandsaufenthalt dauern? o Welche Erwartungen haben Sie bezüglich der Prüfung und Dokumentation von Lernergebnissen? Diskutieren Sie mit Ihrer Partnereinrichtung deren Erfahrungen als gastgebende Institution und erörtern Sie die Möglichkeiten für die Mobilität Ihrer Schüler o Erfahrung bei der Durchführung von Mobilitäten o Ausbildungsgänge, Methoden in Ausbildung, Prüfung und Evaluation von Qualität o Fertigkeiten und Kompetenzen, die Ihre Schüler an der gastgebenden Einrichtung erwerben könnten o Unterrichtsräume, Praxisräume und deren Ausstattung o Profil der Lehrkräfte, Fremdsprachenkenntnisse und internationale Erfahrungen o Möglichkeiten zur Unterbringung und Verpflegung der Schüler Lassen Sie nach dieser ersten Verhandlung etwas Zeit verstreichen, damit beide beteiligte Institutionen intern die neuen Informationen diskutieren können und Entscheidungen treffen können. Vereinbaren Sie dann einen zweiten Termin, bei dem Sie schon wichtige Festlegungen treffen können. Wenn Sie sich einig sind, dass Sie zusammenarbeiten möchten, sind die folgenden Aspekte zu klären: o Über welche Kenntnisse, Fertigkeiten und Kompetenzen verfügen die Schüler bereits bei der Ankunft an der gastgebenden Institution? o Welche Lernergebnisse können die Schüler während der Mobilität erwerben?8 o Was sind die Minimalanforderungen an die Fremdsprachenkenntnisse der Schüler? o Wie lang soll die Mobilität dauern?
Weitere Informationen in Kapitel vi: ECVET in Mobilitätsprojekten
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Qualitätsleitfaden für Mobilitätsprojekte
Sobald Sie die oben angeführten Entscheidungen getroffen haben, können beide Partnereinrichtungen die verantwortlichen Mitarbeiter festlegen, die die weiteren Vorbereitungen und Absprachen treffen. Beachten Sie… Mit Abschluss dieses Schrittes sollten Sie eine Entscheidung über die während der Mobilität zu erwrebenden Lernergebnisse getroffen haben. Es kann sich dabei um eine oder mehrere Lernergebniseinheiten handeln. Einige können für alle Lernenden an Ihrer Schule geeignet sein, einige nur für eine bestimmte Zielgruppe. Stellen Sie sicher, dass die jeweiligen Lernergebniseinheiten für die teilnehmenden Schüler und deren Ausbilungsgänge anerkannt werden können.
6.
Definieren von Qualitätskriterien und Vorbereiten von Instrumenten zur Qualitätssicherung
Qualitätskriterien Was ist ein Qualitätskriterium in der beruflichen Bildung? Es ist ein "Unterscheidungsmerkmal (oder Merkmal) für die Beurteilung der Qualität eines Berufsbildungssystems oder der Qualität der Berufsbildungsaktivitäten einer Organisation"9. Mit anderen Worten: Für ein Mobilitätsprojekt ist es ein Mittel, um zu beurteilen, was Sie getan haben, wie Sie es getan haben, und ob die Ergebnisse gut sind. Wenn Sie diese Qualitätskriterien definieren, bevor Sie ein Mobilitätsprojekt durchführen, können Sie sich auf die wichtigsten Faktoren konzentrieren, um sicherzustellen, dass das Projekt erfolgreich ist und die Erwartungen aller Beteiligten erfüllt werden. Um ein Qualitätskriterium erfolgreich zu interpretieren und auszuwerten, sollten Sie für jedes Kriterium einen oder mehrere Qualitätsindikatoren festlegen. Ein Indikator ist im Gegensatz zu einem Kriterium ein "quantitativer oder qualitativer Faktor oder eine Variable, der ein einfaches und zuverlässiges Mittel zur Messung der Leistung bietet"10. Abhängig vom Umfang und den Zielen Ihres Projekts sind einige Qualitätskriterien für Sie wichtiger als andere. Nachfolgend finden Sie eine Liste von Qualitätskriterien, die wir basierend auf unserer Erfahrung erstellt haben und die Sie vielleicht auch für Ihr eigenes Projekt in Betracht ziehen können: Empfehlungen für Qualitätskriterien In Bezug auf Lernende: o Mehrwert der erworbenen Lernergebnisse o Persönliche Entwicklung: Interkulturelle Aspekte: interkulturelle Erfahrungen und Sensibilisierung, Fremdsprachenkenntnisse, europäisches Bewusstsein Verbesserte Motivation für Studium und Karriere In Bezug auf das Mobilitätsprojekt selbst o Qualität der Zusammenarbeit und Kommunikation o Qualität der Verwaltungsdokumente und Dokumentation o Qualität der Ausbildung, einschließlich Lernort, Lern- und Lehrmethoden, Ausrüstung, Verhältnis von aufgewendeter Zeit und Lernergebnissen, Prüfung der Lernergebnisse o Relevanz der erworbenen Lernergebnisse cedefop (2011): Glossary / Glossar / Glossaire: Quality in education and training / Qualität in der allgemeinen und beruflichen Bildung / La qualité dans lʼenseignement et la formation. Luxembourg: Publications Office of the European Union. http://www.cedefop.europa.eu/de/publications-and-resources/publications/4106 (20.07.2017) 10 Ibd. 9
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Qualitätsleitfaden für Mobilitätsprojekte
Qualität der Betreuung und des kontinuierlichen Monitorings der Teilnehm Qualität der Umsetzung praktischer Aspekte (Unterkunft, Verpflegung, Reise, Transport, soziale und kulturelle Aktivitäten) In Bezug auf die teilnehmenden Einrichtungen o Sind ausreichende Ressourcen (Zeit, Personal) zur Verfügung, um das Mobilitätsprojekt umzusetzen? o Wird die Institution für ihre internationalen Aktivitäten wahrgenommen? Führen sie zu einem besseren Ruf unter Schülern, potenziellen Schülern und ihren Eltern? o Inwieweit profitiert die Institution von internationalen Aktivitäten? o o
Legen Sie für jedes Kriterium geeignete Qualitätsindikatoren fest, die Sie für Ihr Projekt als relevant erachten. Es empfiehlt sich, Indikatoren zu identifizieren, die leicht messbar sind, z. B. die numerischen Ergebnisse der Schülerfragebögen oder der Prozentsatz der Lernenden, die alle Lernergebnisse der Mobilität erfolgreich abgeschlossen haben. Bitte ziehen Sie auch in Betracht, ob Sie auch potenzielle Auswirkungen auf andere Stakeholder betrachten wollen, z. B. Einrichtungen des Gesundheitswesens, mit denen Sie für die praktische Ausbildung zusammenarbeiten. Qualitätsplan Um Ihre Qualitätssicherungsaktivitäten zu überwachen, empfehlen wir Ihnen, einen Qualitätsplan zu erstellen. Hier finden Sie unsere Vorlage für einen QUALİTÄTSPLAN. Die Vorlage enthält Instrumente zur Qualitätssicherung, die viele der oben genannten Kriterien abdecken. Bitte beachten Sie, was für Ihr Projekt und Ihre Partnerschaft wichtig ist. Weitere Informationen zu Qualitätsinstrumenten finden Sie auch in Kapitel Fehler! Verweisquelle konnte nicht gefunden werden..
7.
Vorbereitung und Unterzeichnung des Memorandum of Understanding
Die Ergebnisse der Verhandlungen zwischen Ihnen und Ihrer Partnereinrichtung sollten in einem Memorandum of Understanding (MoU) formalisiert werden: eine Rahmenvereinbarung zwischen Partnerorganisationen aus zwei oder mehr Ländern, die Kooperationsvereinbarungen und -verfahren bestätigen. Das MoU ist eines der Schlüsselinstrumente für die Umsetzung von ECVET in Mobilitätsprojekten. Die wichtigsten Aspekte, die Sie im MoU festhalten müssen – vor dem Start eines Mobilitätsprogramms – sind:11
11
Offizielle Daten der Organisationen, die das MoU unterzeichnen, deren Zuständigkeiten und Kompetenzen in ihrem Land, Festlegungen zu den Bedingungen der Partnerschaft, einschließlich der Ziele und Mechanismen für die Bewertung und Revision des MoU, gegenseitige Anerkennung von Qualitätssicherungs-, Bewertungs-, Validierungs- und Anerkennungskriterien und -verfahren, relevante Ausbildungsgänge an den Institutionen und Lernergebnisse – nämlich diejenigen, die Sie zuvor mit Ihren Partnern identifiziert haben (siehe Kapitel Fehler! Verweisquelle konnte nicht gefunden werden.).
vgl. http://www.ecvet-toolkit.eu/ecvet-toolkit/prepare-memorandum-understanding, 31.07.2017
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Qualitätsleitfaden für Mobilitätsprojekte Als Beispiel verweisen wir gern auf das in der strategischen Partnerschaft "care4mobility" abgeschlossene MEMORANDUM OF UNDERSTANDING. Literaturhinweise Es gibt viele Ressourcen zu Memoranda of Understanding - Richtlinien, Best Practices und viele Erfahrungen. Weitere Informationen finden Sie auf folgenden Websites:
8.
Beispiele für Memoranda of Understanding unter: http://ecvet-projects.eu/ToolBox/Methodologies.aspx Die offiziellen Vorlagen der Europäischen Kommission unter: www.ecvet-team.eu
Transparente Auswahlkriterien für Schüler festlegen
Vor der Mobilität muss die entsendende Institution - im Einvernehmen mit der aufnehmenden Einrichtung – Auswahlkriterien für das Bewerbungsverfahren der Teilnehmer festlegen, die exakt und transparent sind, sowie mit den Prinzipien öffentlicher Ausschreibung übereinstimmen. Die Auswahlkriterien sollen insbesondere Nichtdiskriminierung und Chancengleichheit für alle Bewerber sicherstellen. Wussten Sie schon …? Das Erasmus + -Programm zielt darauf ab, Gleichberechtigung und Eingliederung zu fördern. Benachteiligten Personen (mit im Vergleich zu Gleichaltrigen weniger Möglichkeiten) wird der Zugang zum Programm erleichtert, wenn gesundheitliche, kulturelle, soziale oder geografische Gründe die Teilnahme an transnationalen Aktivitäten einschränkt oder verhindert. Im Bereich der Jugend wurde eine Inklusion- und Diversitätsstrategie als gemeinsamer Rahmen entwickelt, um die Beteiligung und Inklusion junger Menschen mit weniger Möglichkeiten in Erasmus + zu unterstützen. Die Strategie ist auf der Website der Europäischen Kommission verfügbar (in Englisch): http://ec.europa.eu/assets/eac/youth/library/reports/inclusion-diversity-strategy_en.pdf
Beim Festlegen der Auswahlkriterien empfehlen wir die Berücksichtigung der folgenden Fragen:
Welcher Berufsabschluss wird vom Lernenden vorbereitet? Können sich alle Lernenden in allen Studiengängen des Gesundheits- und Sozialwesens bewerben werden oder beschränkt sich das Projekt auf einzelne Qualifikationen? Werden Lernende aller Studienjahre zugelassen oder nur bestimmter (z. B. mit spezifischen Vorkenntnissen, die für die Mobilität notwendig sind)? Muss ein Bewerber gute Noten haben, wenn ja mit welchem Durchschnitt? Welches Fremdsprachniveau hat der Schüler? Welche Sprachen sind relevant? Was die Motivation des Schülers betrifft, auf welche Kriterien konzentrieren Sie sich? Wie können Sie sie testen?
Es sollten nicht nur Auswahlkriterien, sondern auch Regeln für die Bewerbung um die Teilnahme an der Mobilität erstellt werden:
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Qualitätsleitfaden für Mobilitätsprojekte
Wie, wo und wann soll man sich bewerben? Der Bewerber muss innerhalb eines vorgegebenen Zeitrahmens (spätestens sechs Wochen vor der Mobilität) den Motivationsbrief mit allen notwendigen Unterlagen beim Mobilitätsausschuss einreichen. Welche Art von Unterlagen müssen dem Motivationsschreiben beigefügt werden? o Identifizierungspapiere des Kandidaten o Lebenslauf (Wir empfehlen den europass Lebenslauf zu verwenden.) o Letztes Schuljahreszeugnis
Die Auswahlkriterien und Regeln für die Bewerbung müssen gemeinsam veröffentlicht und für jedermann leicht zugänglich sein - zum Beispiel auf der Internet-Seite der teilnehmenden Institution, über soziale Medien oder die Schul-Pinnwand. Die Ergebnisse des Auswahlverfahrens müssen ebenfalls veröffentlicht werden
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Qualitätsleitfaden für Mobilitätsprojekte
II. DO Nachdem Sie Ihr Ziel und Ihre Strategie festgelegt haben, Ihre Partnerinstitution(en) gefunden haben und den Rahmen und die Regeln für die Zusammenarbeit festgelegt haben, ist es an der Zeit, die zweite Phase des Qualitätskreises zu beginnen. Ein Teil dieser Phase widmet sich den konkreten Vorbereitungen für die Mobilität Ihrer Lernenden, ein zweiter Teil wird sich darauf konzentrieren, die Mobilität tatsächlich umzusetzen.
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Qualitätsleitfaden für Mobilitätsprojekte
9.
Interne Kommunikation: Schüler, Eltern, Lehrer und andere Kollegen über das Projekt informieren
Vor der Mobilität, sogar schon vor der Teilnehmerauswahl, sollten Sie eine interne Kommunikationskampagne vorbereiten und umsetzen, um Mobilitätsprogramme und ECVET-Projekte in Ihrer Schule populärer zu machen. 12 Entsprechend Ihrer Festlegungen ist eine Person im Mobilitätsausschuss verantwortlich für Kommunikation – natürlich an diesem Punkt auch für die interne Kommunikationskampagne.
Definieren von Zielen der internen Kommunikation, z. B. Erweiterung des Wissens über ECVET, Information über die Partnerländer, Information über berufliche Möglichkeiten durch Teilnahme an Mobilitätsprojekten, Information über Bewerbungsverfahren, Nutzung verschiedener geeigneter Kommunikationsinstrumente: elektronisch (soziale Medien, E-Mail, elektronischer Newsletter), Print (Poster, Broschüren), persönliche Gespräche (Teambesprechungen), Über diese Kanäle Schüler, Eltern, Lehrer und Mitarbeiter über die Mobilität informieren: An wen ist das Projekt gerichtet? Wer kann teilnehmen? Was ist bei der Bewerbung zu beachten? Wann und wo wird das Projekt umgesetzt? Welche Vorteile hat die Teilnahme an der Mobilität (zu erwerbende Kompetenzen, Fähigkeiten und Erfahrungen, Fähigkeit zur Arbeit in einem multinationalen Team, Reisen ins Ausland, bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt)? Welche Zertifikate kann man erwerben? etc.
Das Internet bietet viele Informationen zu Best Practices in der internen Kommunikation, zum Beispiel die folgende Liste:13 Wussten Sie schon …? Interne Kommunikation und eine dazu passende Strategie sind umso wichtiger, je größer Ihre Institution ist. Große Unternehmen investieren heute immer öfter in Kommunikationsexperten, um Kooperation und Produktivität zu verbessern - schließlich hängt viel von Kommunikation ab. Auch der Erfolg Ihres Projekts! Hier finden Sie eine Liste von bewährten Methoden für die interne Kommunikation, die Sie für das Bekanntmachen Ihres Projekts verwenden können: 1. Entwickeln Sie eine Strategie, konzipieren, und planen Sie als erstes! 2. Verwenden Sie die richtigen Werkzeuge! 3. Seien Sie visuell! 4. Gestalten Sie Ihre Informationen unterhaltsam! 5. Verlieren Sie das große Bild nicht aus den Augen! 6. Stellen Sie Kanäle für Feedback und Ideen bereit! 7. Fördern Sie die abteilungsübergreifende Zusammenarbeit! 8. Vermeiden Sie ein Zuviel an Kommunikation! 9. Informieren Sie nicht nur – inspirieren Sie zu Handlungen! 10. Achten Sie auf Transparenz! Die vollständige Liste und weitere Erklärungen können Sie hier einsehen.
Wenn Sie eine Informationsveranstaltung planen, können Sie einen Schüler einladen, der bereits am Erasmus+ Programm (oder einem anderen Mobilitätsprogramm) teilgenommen hat, und der über seine Erfahrungen – im 12 Siehe auch Anhang I: Verbreitung der Projektergebnisse 13 https://blog.enplug.com/17-internal-communications-best-practices-for-2017, 31.07.2017
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Qualitätsleitfaden für Mobilitätsprojekte Ausland lernen und arbeiten, neues Wissen erwerben, Kompetenzen und Fähigkeiten ausbauen sowie seine Karrierechancen verbessern – berichten kann. Eine andere bewährte Möglichkeit – zum Beispiel, wenn es Ihr erstes Projekt ist und noch kein Schüler einen Erfahrungsbericht abgeben kann – ist es, Internetressourcen über ähnliche Projekte zu verwenden, um die Potenziale und Vorteile des Projekts zu veranschaulichen.
10.
Bewerbung und Teilnehmerauswahl
Setzen Sie Ihre geplante Kommunikationskampagne um und verbreiten Sie die Nachricht über Ihr Projekt! Verwenden Sie schriftliche und mündliche Kommunikation und lassen Sie die Schüler wissen, wie sie sich bewerben können. Sie können auch ein Bewerbungsformular zur Verfügung stellen (siehe Vorlage BEWERBUNGSFORMULAR), um sicherzustellen, dass Sie alle relevanten Daten von den Schülern erhalten. Sie können die Schüler, die sich für die Mobilität bewerben, auch bitten einen Motivationsbrief zu schreiben. Im Anschluss können Sie eine Vorauswahl treffen und dann Interviews mit den Kandidaten führen. Gern können Sie unsere Checkliste für den Auswahlprozess verwenden, damit Sie wichtige Termine und Meilensteine nicht verpassen (siehe Vorlage CHECKLISTE FÜR DIE SCHÜLERAUSWAHL). Beachten Sie… Sollten Schüler unter 18 Jahren an der Mobilität teilnehmen, holen Sie rechtzeitig die Zustimmung der Eltern in schriftlicher Form ein. Beachten Sie auch, dass Eltern von minderjährigen Schülern frühzeitig in die Mobilitätsvorbereitung eingebunden werden. Wir empfehlen, dass Schüler unter 18 Jahren nur mit Begleitpersonen an der Mobilität teilnehmen.
Bewerbungsschreiben Die Schüler sollten ihr Bewerbungsschreiben in der Sprache des Gastlandes (falls es sich auch um die Ausbildungs- und Lernsprache handelt) oder auf Englisch schreiben und mindestens folgende Themen umfassen:
Warum möchte der Student an der Mobilität teilnehmen? Welche Erwartungen hat er oder sie? Welche Lernziele hat er oder sie? Welches Wissen über das Zielland hat der / die Lernende? Warum sollte gerade er / sie für die Teilnahme ausgewählt werden? Wie sind die Kenntnisse der relevanten Fremdsprache(n)? Welche Art von Kompetenzen, die für die Mobilität relevant sind, hat er oder sie?
Nach dieser ersten Auswahlrunde können Sie entscheiden, ob alle oder nur ein Teil der Schüler in die zweite Runde des Bewerbungsprozesses gehen, d. h. in die Interviews. Interviews Als zweiten Schritt des Auswahlprozesses empfehlen wir, Interviews mit den Kandidaten zu führen. Folgende Kriterien können während des Interviews beobachtet und bewertet werden:
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Persönliche Merkmale wie o Flexibilität o Bereitschaft zu lernen
Qualitätsleitfaden für Mobilitätsprojekte
o Aufgeschlossenheit o Verantwortung für sich selbst und andere o Fähigkeit, komplexe Situationen zu bewältigen o Freundlichkeit und Respekt Interkulturelle Kompetenzen o Hoher Respekt gegenüber anderen Kulturen o Englischkenntnisse und / oder eine andere Fremdsprache (Sprachtest während des Interviews) o Kompetenzen, die für die Stellenvermittlung relevant sind (falls zutreffend), z. B. Kompetenzen im Umgang mit älteren Menschen
Normalerweise haben Sie nach den Interviews einen guten Eindruck von allen Kandidaten und können entscheiden, wer für die Mobilität motiviert und qualifiziert ist. Bedenken Sie jedoch, dass Sie auch den Coach oder Mentor des Schülers für die endgültige Entscheidung einbeziehen sollten (z. B. basierend auf Noten und Verhalten). Prüfung der Fremdsprachenkompetenz Vor der Teilnahme an einem internationalen Mobilitätsprojekt müssen die Sprachkompetenzen der Lernenden getestet werden. In den meisten Fällen ist die Trainingssprache Englisch. Die jeweilige Sprache hängt jedoch von den entsendenden und gastgebenden Institutionen und dem jeweiligen Projekt ab. Unabhängig von der von den Projektbeteiligten verwendeten Sprache kann der Bewertungsprozess für die Sprachkompetenz auf folgendem Prozess basieren:
Wenn vom Kandidaten kein formelles Zertifikat über die Sprachkompetenz zur Verfügung gestellt werden kann, kann die Selbsteinschätzung auf Grundlage des Selbstbewertungsrasters gemäß des CEFR14 erfolgen. Das Niveau der Zielsprache kann durch ein Gespräch mit dem Kandidaten weiter geprüft werden. Ob ein Sprachkurs nötig ist, bevor der Schüler an der Mobilität teilnimmt, kann dann getroffen werden.
11.
Begleitpersonen
Ob Begleitpersonen, d. h. Lehrer, Trainer oder Mentoren, die Mobilität der Lernenden begleiten sollten, hängt von verschiedenen Kriterien ab:
Bei individuellen Mobilitäten sind Begleitpersonen nicht obligatorisch (außer für Schüler mit Behinderungen). Bei Gruppenmobilitäten sind Begleitpersonen nicht obligatorisch, aber sehr empfehlenswert, um eine reibungslose Zusammenarbeit mit der aufnehmenden Einrichtung zu gewährleisten, insbesondere wenn die Lernenden minderjährig sind. Falls alle Teilnehmer über 18 Jahre alt sind, sind Begleitpersonen nicht verpflichtet.
In Gruppenmobilitäten, auch mit erwachsenen Schülern, empfehlen wir jedoch, mindestens einen Begleitlehrer für jeweils 15 Schüler, damit die Schüler Unterstützung in Notfällen und anderen schwierigen Situationen haben. Sollte es keine Begleitpersonen geben, ist es wichtig, dass bei der entsendenden Einrichtung immer ein Ansprechpartner zur Verfügung steht. Dieser Ansprechpartner sollte tagsüber für dei Schüler erreichbar sein, nachts nur von der Kontaktperson der gastgebenden Organisation kontaktiert werden können. Beachten Sie bei der Auswahl von Begleitpersonen folgende Kriterien:
14
Die Begleitperson muss in der Lage sein, effizient mit der Hosting-Einrichtung zu kommunizieren. Deshalb sollte er oder sie fließend Englisch oder in einer anderen Fremdsprache, d. H. Der Landessprache der Hosting-Institution, sprechen. http://www.coe.int/en/web/portfolio/self-assessment-grid, 04.08.2017
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Qualitätsleitfaden für Mobilitätsprojekte
Abhängig von der / den zu erwerbenden Lerneinheit(en) kann es hilfreich sein, einen begleitenden Lehrer zu haben, der mit dem Ausbildungsbereich vertraut ist, damit er den Lernprozess bestmöglich überwachen kann.
12.
Unterbringung und Verpflegung
Zur Organisation von Unterbringung und Verpflegung, denken Sie an folgende Aspekte:
Fragen Sie die gastgebende Institution, ob sie eine Unterkunft anbieten kann, oder ob sie Ihnen bei der Suche und Buchung einer geeigneten Unterkunft behilflich sein kann. Denken Sie auch an die verschiedenen Möglichkeiten für die Verpflegung (Voll- oder Halbpension, Taschengeld, Selbstversorgung, etc.). Sie sind auch für die Organisation der Reise zum Zielort verantwortlich. Berücksichtigen Sie das Kosten-Nutzen-Verhältnis der verschiedenen Verkehrsmittel - das günstigste Verkehrsmittel ist nicht immer die beste Lösung. Vergessen Sie nicht, dass Ihre Schüler während ihres Aufenthalts auch mobil sein sollten. Diskutieren Sie mit Ihrer Partnereinrichtung, ob die Schüler öffentliche Verkehrsmittel nutzen und welche Art von Tickets zur Verfügung stehen, oder ob die Schüler jeden Tag zur Partnereinrichtung laufen können usw.
13.
Definition der zu erwerbenden Lernergebnisse
Auf Grundlage der im Memorandum of Understanding festgelegten Rahmenbedingungen entscheiden Sie gemeinsam mit Ihrer Partnereinrichtung, welche Lernergebnisse während der Mobilität erworben werden sollen. Dies kann von den individuellen Profilen der Studierenden (wie sie während der Teilnehmerauswahl erfasst wurden) abhängen oder, falls die Studierenden an einem Trainingsprogramm als Gruppe teilnehmen, die gleiche Lerneinheit für alle Teilnehmer sein. Wir empfehlen, einen Überblick über alle zu erreichenden Lernergebnisse auf einer oder maximal zwei Seiten zu geben. Diese Übersicht kann dann dem Learning Agreement beigefügt werden (siehe Kapitel 17).
14.
Festlegen der Lern- und Trainingsmethoden
Während der Mobilität soll jeder Lernende das Wissen, die Fertigkeiten und Kompetenzen erwerben, die zwischen der entsendenden und der gastgebenden Institution vereinbart wurden. Vor der Mobilität sollten sich die Partnerinstitutionen daher über angemessene Lern- und Ausbildungsmethoden für die spezifischen Lerneinheiten austauschen. Ausbildungs- und Lernmethoden, insbesondere im Bereich der Gesundheits- und Sozialfürsorge, können umfassen:
Klassenzimmerarbeit, z. B. Vorlesungen des Trainers, Gruppenarbeit zum Erwerb von Wissen Praktische Ausbildung in Simulationslabors Fallstudien und fallbasierter Unterricht Problembasiertes Lernen Projektarbeit Studienbesuche Praktische Ausbildung in einer Gesundheitseinrichtung Computer-basiertes Training
Wir empfehlen verschiedene Lehr- und Lernmethoden zu kombinieren, damit die Lernenden ein abwechslungsreiches Trainingsprogramm genießen können. Denken Sie daran: Ihre Lernenden werden am besten von Lern-
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Qualitätsleitfaden für Mobilitätsprojekte
und Trainingsmethoden profitieren, an denen sie aktiv beteiligt sind, zum Beispiel beim praktischen Training in Laboren. Bitte stellen Sie auch sicher, dass die erforderliche Ausrüstung zur Verfügung steht. Insbesondere bei praktischen Schulungen im Gesundheitswesen könnte dies Folgendes umfassen:
Pflegepuppen und Dummys Pflegematerialien und -instrumente Computerprogramme
15.
Prüfungsinstrumente entwickeln und festlegen
Am Ende (oder während) der Mobilität legen Ihre Schüler eine Prüfung über die zu erreichenden Lernergebnisse ab. Um die Lernergebnisse nach der Rückkehr der Schüler anerkennen zu können, müssen Sie sich mit Ihrer Partnereinrichtung über die Prüfungsinstrumente und -kriterien austauschen, um schließlich den Prüfungsergebnissen der Partnereinrichtung vertrauen zu können. Im Detail sollte diskutiert werden:
Wer bewertet den Lernenden, wie werden die Lernergebnisse bewertet und in welchem Kontext? Es ist nicht erforderlich, dass das Profil des Gutachters, die Prüfungsmethode oder der Kontext von einem System zum anderen gleich sind. Es ist jedoch wichtig, dass diese Punkte erörtert werden und dass sich die Partner darin einig sind, dass der Ansatz zur Bewertung der gastgebenden Einrichtung die Anforderungen (zum Beispiel hinsichtlich der Qualitätssicherung) der entsendenden Einrichtung erfüllt. Wann findet die Bewertung statt? Es scheint nur ein praktisches Detail zu sein, aber es ist wichtig, dass die Schüler, die gastgebende Institution, und auch die entsendende Einrichtung über die Zeit und den Ort der Prüfung frühzeitig informiert sind. Die Lernenden sollten auch wissen, wie sie geprüft werden, insbesondere wenn dies anders ist, als sie es in Ihrer Schule gewohnt sind. Welche Verfahren gewährleisten die Qualität der Prüfung? Die Qualitätssicherung der Prüfung stellt sicher, dass der Lernende fair behandelt wird und dass das Ergebnis der Prüfung gültig und zuverlässig ist. Der Mangel an Qualitätssicherung kann das Vertrauen in die Prüfung im Ausland untergraben und damit die Validierung und Anerkennung der Lernergebnisse gefährden. Wie werden die Ergebnisse der Prüfung im Transcript of Records festgehalten? Die Aussage über die Erlangung von Lernergebnissen durch einen Lernenden ist die Grundlage für Validierung und Anerkennung. Vor der Mobilität sollte deutlich gemacht werden, wie dies dokumentiert wird.
Die Prüfung kann mit nur einem oder mehreren Instrumenten erfolgen, abhängig von der Komplexität und der Art der Lernergebnisse. Wir empfehlen eine Kombination folgender Instrumente:
Fallstudie - schriftlich und / oder praktisch Simulation Rollenspiel Schriftliche Prüfung (Wissenstest (offene Fragen, Multiple Choice), Aufsätze, Facharbeit) Mündliche Prüfung (Fragen, Präsentation, Interview, Diskussion) Tagebuch über die praktische Ausbildung Praktische Prüfung am Computer Exponate und Poster Portfolios der Arbeitsergebnisse der Schüler
Bei einigen Lernergebniseinheiten werden Sie feststellen, dass es nicht einmal notwendig ist, eine formelle Prüfung am Ende des Mobilitätszeitraums durchzuführen. Allein durch Beobachtung im Klassenzimmer können Sie
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Qualitätsleitfaden für Mobilitätsprojekte möglicherweise feststellen, ob ein Lernender alle Lernergebnisse erreicht hat. Dies hängt natürlich von der Größe der Gruppe ab (in Kleingruppen leichter umzusetzen) und von den zu erwerbenden Lernergebnissen.
Wussten Sie schon… Im Bereich der Gesundheits- und Sozialfürsorge empfehlen wir die folgenden Prüfungsinstrumente, da sie die Anforderungen der Branche am besten erfüllen:
16.
Fallstudie mit Demonstration von Fertigkeiten - Qualifikationen in der Gesundheits- und Sozialfürsorge sollten durch einen komplexen Praxistest bewertet werden, um die konkreten Fähigkeiten der Kandidaten zu beurteilen. Eine Fallstudie mit anschließender Demonstration der relevanten Fertigkeiten in einem Pflege- oder Behandlungsprozess erfordert theoretisches Wissen sowie praktische Fertigkeiten. Simulation - ähnlich wie im obigen Beispiel. Praktische Fähigkeiten und das benötigte Wissen können bewertet werden. Wenn Sie mit Simulation als Bewertungsinstrument arbeiten, haben Sie jedoch die Möglichkeit, verschiedene pflegerische Fertigkeiten aus verschiedenen Bereichen zu beurteilen. Der Kandidat muss mit der erforderlichen Ausrüstung einige wichtige Maßnahmen zur Betreuung eines Patienten simulieren. Der Prüfer muss die grundlegenden Elemente der simulierten Pflegetätigkeit beobachten und auf ihre korrekte Ausführung prüfen. Bei einigen Prozeduren wird auch die Ausführung der Grundelemente in der richtigen Reihenfolge und der ordnungsgemäße Gebrauch der Ausrüstung bewertet.
Vorbereitung eines detaillierten Ablaufplans für das Training und aller anderen Aktivitäten
Vor der Mobilität müssen sich die Partner auf ein Programm für die Lern- und Freizeitaktivitäten einigen. Die Teilnehmer sollten mit dem Programm vertraut sein, bevor die Mobilität beginnt: Wann und wo werden die Lernaktivitäten stattfinden und wie werden sie organisiert? Welche Art von Freizeitaktivitäten organisiert die gastgebende Institution? Bitte denken Sie bei der Vorbereitung des Programms daran, dass die Teilnehmer während der Mobilität eine ausgewogene Work-Life-Balance haben:
Die Dauer eines Trainingstages sollte maximal acht Stunden betragen; die Wochenenden sind frei. Die gastgebende Institution organisiert einige Freizeitaktivitäten für die Wochenenden und Abende, z. B. Sightseeing, Abendunterhaltung, Sportaktivitäten, Entspannungs-Trainings etc. Die Teilnehmer brauchen auch etwas Zeit, über die sie frei verfügen können - ob sie sich entspannen oder die Stadt alleine erkunden.
Vergessen Sie bei der Entwicklung eines detaillierten Lern- und Freizeitprogramms nicht, Folgendes einzufügen:
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Beginn und Ende des Trainingstages Zeit und Dauer der Mittagspause (und ggf. weiterer Pausen) Organisatorische Details, wie zum Beispiel die Zeit, zu der die Gruppe an den ersten Trainingstagen an ihrer Unterkunft abgeholt wird Zeitpunkt und Ort von
Qualitätsleitfaden für Mobilitätsprojekte
o Studienbesuchen o Kulturellen und Freizeitaktivitäten Termin für die Einführung organisatorischer Angelegenheiten Termine für die Durchführung der Projektevaluierung Zeitpunkt der Prüfung(en) Zertifizierungszeremonie
Nachdem Sie diesen Schritt abgeschlossen haben, haben Sie alle notwendigen Informationen gesammelt, um die Lernvereinbarung abzuschließen!
17.
Abschließen der Lernvereinbarungen zwischen den Partnereinrichtungen und den Teilnehmern
Das Learning Agreement (LA) definiert und beschreibt die Bedingungen für die Mobilität eines einzelnen Lernenden. Das LA wird zwischen der entsendenden und gastgebenden Einrichtung und den Lernenden vereinbart und unterschrieben. Das Memorandum of Understanding – zu Beginn der Partnerschaft abgeschlossen – gibt einen Überblick über die angestrebten Lernergebniseinheiten und legt allgemeine Bedingungen für die Anerkennung von Lernergebnissen fest. Im Gegensatz dazu besteht die Aufgabe des LA darin, detailliertere Informationen über Lernziele und Inhalte für einen einzelnen Lernenden bereitzustellen. Im Einzelnen sollte das LA Informationen zu den folgenden Punkten festlegen:15
beteiligte Parteien: Berufsbildungsanbieter im Heimat- und Gastland, eventuelle zwischengeschaltete Organisationen, der Lernende, Dauer der Mobilität und Zeitraum, aktuelle Qualifizierung oder Ausbildungsgang: Bestätigung des bisher erreichten Lernstands, zu erzielende Lernergebnisse, die während einer geografischen Mobilität erreicht werden sollen. In einigen Fällen kann während einer Mobilität keine vollständige Lernergebniseinheit absolviert werden, sondern nur bestimmte Lernergebnisse. Beschreiben Sie das explizit im LA. Prüfungsverfahren: Kriterien, Indikatoren und Methoden, Geeignete Instrumente und Mechanismen zur Dokumentation von Lernergebnissen, die während einer geographischen Mobilität erreicht und bewertet wurden, Abläufe der Validierung und Anerkennung: Ziele, Maßnahmen und Schlüsselakteure.
Wenn Sie bisher diesem Leitfaden gefolgt sind, haben Sie an dieser Stelle bereits alle für das Learning Agreement notwendigen Informationen mit Ihrer Hosting-Organisation besprochen. Vergessen Sie aber nicht, dass auch Ihre Studierenden über die Ziele der Mobilität und auch über ihre Pflichten umfassend informiert werden müssen! Literaturhinweise Die Vorlage für die Lernvereinbarung der Europäischen Kommission kann hier herunter geladen werden. Beispiele für Lernvereinbarungen finden Sie unter diesem Link: http://ecvet-projects.eu/ToolBox/Methodologies.aspx 15
http://www.ecvet-toolkit.eu/ecvet-toolkit/sign-learning-agreement
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Qualitätsleitfaden für Mobilitätsprojekte
18.
Vorbereitung der notwendigen Reisedokumente: Versicherungen, Zustimmung der Eltern, Visa
Versicherung für Schüler und Begleitpersonen Stellen Sie sicher, dass alle Studierenden, Auszubildenden, Schüler, erwachsenen Lernenden und Mitarbeiter, die an einem Mobilitätprojekt beteiligt sind, gegen die Risiken ihrer Teilnahme an diesem Projekt versichert sind. Je nach Art des Projekts und den auf nationaler Ebene verfügbaren Versicherungen müssen Sie die am besten geeignete Versicherungspolice suchen. Es ist nicht erforderlich, eine projektspezifische Versicherung abzuschließen, wenn die Teilnehmer bereits über bestehende Versicherungen des Projektträgers abgesichert sind. Stellen Sie in jedem Fall sicher, dass folgende Bereiche abgedeckt sind:
Reiseversicherung (einschließlich Beschädigung oder Verlust von Gepäck); Haftpflicht von Dritten (gegebenenfalls einschließlich der Berufshaftpflicht oder Haftpflichtversicherung); Unfall und schwere Krankheit (einschließlich dauerhafter oder vorübergehender Arbeitsunfähigkeit); Tod (einschließlich Rückführung bei Projekten im Ausland).
Es wird dringend empfohlen, dass die Teilnehmer eine Europäische Krankenversicherungskarte mit sich führen. Diese kostenlose Karte gewährleistet während eines vorübergehenden Aufenthaltes in einem der 28 EU-Länder, Island, Liechtenstein und Norwegen den Zugang zu medizinisch notwendiger staatlicher Gesundheitsversorgung zu denselben Bedingungen und zu den gleichen Kosten wie Personen, die in diesem Land versichert sind. Weitere Informationen zur Karte und wie Sie sie erhalten können, finden Sie hier. Einverständniserklärung der Eltern Sollten die Teilnehmer Ihres Projektes unter 18 Jahre alt sein, müssen Sie vor der Mobilität die Einverständniserklärung zur Teilnahme der Eltern oder der gesetzlichen Vertretern einholen. Sie können diese Erklärung in die Lernvereinbarung einfügen, oder unsere Vorlage für die GENEHMIGUNG DURCH DIE ERZIEHUNGSBERECHTIGTEN erstellen. Visa und Aufenthaltsgenehmigungen Teilnehmer an Erasmus + Projekten benötigen möglicherweise ein Visum für den Aufenthalt im Ausland. In einigen Fällen muss die gastgebende Institution Einladungen an ausländische Studenten schreiben. Sie müssen sicherstellen, dass die erforderlichen Genehmigungen (Kurz- oder Langzeitvisa oder Aufenthaltsgenehmigungen) vor der geplanten Mobilität zur Verfügung stehen. Es wird dringend empfohlen, dass die Genehmigungen von den zuständigen Behörden im Voraus angefordert werden, da der Prozess mehrere Wochen dauern kann. Das EU-Einwanderungsportal enthält allgemeine Informationen zu Visa und Aufenthaltsgenehmigungen sowohl für Kurzzeit- als auch für Langzeitaufenthalte. Bitte folgen Sie diesem Link. Um sicher zu gehen, dass Sie keine wichtigen Dokumente vergessen, finden Sie hier eine Checkliste: Reisepass und / oder Personalausweis (Denken Sie daran, rechtzeitig zu prüfen, ob die Dokumente zum Zeitpunkt der Reise noch gültig sind!) Reiseversicherung Krankenversicherung / Europäische Krankenversicherungskarte Haftpflichtversicherung Visa, falls zutreffend
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Qualitätsleitfaden für Mobilitätsprojekte
Einverständniserklärung der Eltern / Erziehungsberechtigten Schriftliche Information zu Kontaktpersonen im Notfall (i.d.R. Erziehungsberechtigte der Schüler)
19.
Für Notfälle vorbereitet sein
Natürlich hoffen wir alle, dass es keine Notfälle geben wird! Aber wir müssen trotzdem über sie reden. Bereiten Sie als entsendende Organisation eine Teilnehmerliste mit allen notwendigen Informationen über die Lernenden vor: Kontaktperson und Kontaktdaten zu Hause, spezielle Bedürfnisse (benötigte Medikamente, Allergien) usw. Minderjährige Schüler benötigen die Zustimmung ihrer Eltern für die Teilnahme am Mobilität und eine Begleitperson als Ansprechpartner während der Mobilität. In Arbeits-, Lern- und Freizeitsituationen besteht immer die Möglichkeit, dass etwas Unerwartetes passiert. Daher sollte die gastgebende Organisation Ihnen ein Dokument zur Verfügung stellen, in dem Sie alle notwendigen Notfallinformationen finden, einschließlich:
Notrufnummer (Polizei, Rettungswagen, Feuerwehr) Adresse und Öffnungszeiten des nächsten o Arzt o Zahnarzt o Apotheke Informationen über die Verfügbarkeit medizinischer Unterstützung an Wochenenden (Krankenhäuser etc.) Telefonnummer der Kontaktperson der gastgebenden Institution für Notfälle Beachten Sie …
Die Schüler sind verpflichtet, unvorhergesehene oder Notsituationen unverzüglich dem Ansprechpartner zu melden. Während der Mobilitätsphase unterstützt Sie die gastgebende Organisation beim Umgang mit unvorhergesehenen Situationen und Notsituationen. Wenn die Schüler minderjährig sind, sollten ihre Eltern im Falle von Notfällen informiert werden. Vereinbaren Sie mit den Eltern vor der Mobilität das Vorgehen in einem solchen Fall.
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Qualitätsleitfaden für Mobilitätsprojekte Außerdem sind kleine Stadtpläne hilfreich, auf denen die Adressen der Unterkunft und der Schule vermerkt sind, einschließlich der Telefonnummer der wichtigsten Personen, mit denen man in Kontakt treten kann. Denken Sie daran, dass die Situation für die Schüler neu ist – sie sind weit weg von zu Hause. Auch Heimweh kann auftreten. Es ist also sehr wichtig, dass Sie dieses Thema – genauso wie Regeln und Pflichten – diskutieren. Achten Sie darauf, dass die Schüler Sie immer über Notsituationen informieren. Versuchen Sie aber gleichzeitig, ihnen etwas Freiraum zu geben, um etwas Zeit selbst gestalten zu können. Die Schüler sind junge Erwachsene und damit auch flexibel.
20.
Freizeit und kulturelle Aktivitäten planen
Sie sollten daran denken, dass die Schüler neben dem Lernen auch etwas Freizeit brauchen. Deshalb sollten Sie auch Freizeit- und Kulturaktivitäten organisieren und anbieten.
Die entsendende und gastgebende Einrichtung sollten sich gemeinsam auf die zu planenden Freizeitaktivitäten einigen. Wir empfehlen, dass die gastgebende Institution im Rahmen der Lernaktivitäten mindestens zwei Besuche bei lokalen Einrichtungen des Gesundheitswesens (z. B. Krankenhäusern, Altenpflegeeinrichtungen, dem anatomischen Museum usw.) organisiert. Stellen Sie sicher, dass Ihre Lernenden an kulturellen und Freizeitaktivitäten teilnehmen. Es ist ein wichtiger Teil der Mobilität und eine großartige Lernerfahrung. Beginnen Sie früh genug mit Ihren Vorbereitungen – Denken Sie daran, dass möglicherweise Aktivitäten stattfinden, für die eine Reservierung erforderlich ist. Überlegen Sie, ob die Lernenden der gastgebenden Institution Ihre Schüler während der Freizeitaktivitäten begleiten sollten. Sie werden viel lernen und eine bereichernde interkulturelle Erfahrung machen. Bedenken Sie, ob Begleitpersonen die Lernenden bei den Freizeitaktivitäten begleiten. Wir empfehlen, die Lernenden wann immer möglich zu begleiten. Wenn die Lernenden allein sind, stellen Sie sicher, dass sie die notwendigen Kontaktdaten für Notfälle zur Verfügung haben. Bedenken Sie, dass die gastgebende Institution nicht für Unfälle verantwortlich ist, die beim Sport oder anderen Aktivitäten auftreten können. Die gastgebende Organisation tut jedoch ihr Bestes, um Unfälle oder unvorhergesehene Ereignisse zu vermeiden. Wussten Sie schon… Wenn wir über Kultur sprechen, beziehen wir uns nicht nur auf Museumsbesuche. Der Begriff Kultur meint auch die Art und Weise, wie Menschen ihre Freizeit verbringen, wie Menschen in einem anderen Land leben. Hier sind einige Ideen für Freizeitaktivitäten Ihrer Lernenden:
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Während der Sommerzeit sollten Sie einige Aktivitäten im Freien planen. Zum Beispiel können Sie ein Picknick zusammen mit den Lernenden der gastgebenden Institution organisieren. Im Winter können Sie gemeinsam mit den Lernenden ein typisches lokales Abendessen zubereiten. Wenn Sie in eine Stadt mit einer beliebten Fußballmannschaft reisen, besuchen Sie das Stadion oder ein Fußballspiel! Lassen Sie Ihre Lernenden die gleichen Freizeitaktivitäten genießen, die die jungen Leute vor Ort genießen. Im Sommer können Sie zum Beispiel zu einem Beach-Volleyball-Spiel gehen. Im Winter können Sie mit den Schülern zum Bowling gehen.
Qualitätsleitfaden für Mobilitätsprojekte
21.
Einen Orientierungstag für Schüler organisieren
Gut vorbereitet zu sein ist für eine erfolgreiche Mobilität unerlässlich. Geben Sie Ihren Schülern die Möglichkeit, alles Wissenswerte über zu erwerbende Lernergebnisse, kulturelle Themen, Regeln und Vorschriften, Freizeitaktivitäten und vieles mehr zu lernen, bevor die Mobilität beginnt. Wir empfehlen, für Ihre Schüler einen Orientierungstag (oder eine Veranstaltung von wenigen Stunden) zu planen. Viele der Themen, die in den vorangegangenen Kapiteln behandelt werden, können an diesem Tag besprochen werden: Rechte und Pflichten der Schüler - dies kann von Land zu Land unterschiedlich sein, so dass einige Recherchen und Informationen von Ihrem gastgebenden Partner benötigt werden,
Sicherheit (z. B. bei der Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel, Ausgangssperren usw.) notwendige Dokumente (Pässe, Krankenversicherung etc.), zu erwerbende Lernergebnisse kulturelle Unterschiede und Besonderheiten.
Während des Orientierungstages werden wichtige Aspekte der Mobilität diskutiert und vereinbart. Stellen Sie sicher, dass alle aktiv beteiligt sind und lassen Sie die Studierenden die vereinbarten Regeln und Vorschriften selbst dokumentieren! Wenn möglich, lassen Sie einen oder mehrere Schüler, die bereits für ein Mobilitätsprojekt ins Ausland gegangen sind, einen Erfahrungsbericht präsentieren. Gern können Sie auch unser BEISPIELPROGRAMM FÜR DEN ORIENTIERUNGSTAG nutzen.
22.
Praktische Informationen für den Alltag zusammenstellen
Wir empfehlen, dass Ihre Einrichtung ein "Welcome Portfolio" bereitstellt, das unter anderem folgende Informationen enthalten sollte:
Informationen zur gastgebenden Institution und zur Kontaktperson Wichtige Adressen, z. B. der nächsten Apotheke, Krankenhaus Notrufnummern für medizinische oder andere Notfälle praktische Informationen zu Unterkunft und Verpflegung, Wetterbedingungen: Ist es Sommer- oder Winterzeit? Müssen die Schüler warme Kleidung mitbringen? Informationen zur technischen Ausstattung: Wird ein Adapter für elektrische Geräte benötigt? Wo können Schüler Wi-Fi nutzen? etc. Informationen zur Nutzung des öffentlichen Verkehrs (Fahrkarten, Straßenbahn- und Busnetz usw.) Spezielle Regeln im Land – do's und don'ts o Arten geeigneter Kleidung o Regeln für Alkoholkonsum und / oder Rauchen (auch abhängig vom Alter der Schüler) o Verhalten in der Öffentlichkeit Geschlechtsspezifisches Verhalten - Wie werden männliche / weibliche Mitschüler und Lehrer begrüßt? Freizeitgestaltung und Ideen für weitere Aktivitäten Wochenplan Stadtplan oder Karte der Umgebung
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Qualitätsleitfaden für Mobilitätsprojekte Das "Welcome Portfolio" kann auch in Form eines farbenfrohen Reiseführers präsentiert werden - allgemeine Informationen über das Gastgeberland und die Stadt, seine Geschichte und Traditionen sowie einige schöne Fotos machen das "Welcome Portfolio" lebendiger und attraktiver.
23.
Anreise und Begrüßung
Planen Sie gemeinsam mit der gastgebenden Institution den Tag der Ankunft sorgfältig.
Fragen Sie die gastgebende Institution, wann und wo Sie sie zum ersten Mal treffen. Werden Sie am Flughafen oder Bahnhof abgeholt? Wie kann der Transfer zur Unterkunft organisiert werden? Teilen Sie der gastgebenden Institution Flug- oder Zugnummern mit, damit sie prüfen können, ob Sie pünktlich ankommen. Denken Sie bei Bedarf gleich bei der Ankunft daran o Geld zu tauschen und o Tickets für den öffentlichen Personennahverkehr zu kaufen. Vergessen Sie nicht, dass die Gruppe nach einer langen Reise hungrig sein wird - planen Sie ein Abendessen! Drucken Sie das "Welcome Portfolio" mit einem Stadtplan und wichtigen organisatorischen Informationen aus. Am ersten Trainingstag empfehlen wir, dass die gastgebende Institution die Schüler in der Unterkunft trifft und sie zur Gastschule begleitet.
24.
Verhaltensregeln aufstellen
Für Ihre Schüler kann das Austauschprogramm eine aufregende Reise mit vielen neuen Erfahrungen sein, in einem fremden Land ohne ihre sichere Umgebung und Kontrolle. Für einige Schüler – besonders extravertierte Typen – wird die Mobilität vor allem eine gute Gelegenheit sein, sich mit Freunden zu amüsieren. Um dabei Fehlverhalten zu vorzubeugen, müssen Sie einige Regeln angeben. Je deutlicher und nachvollziehbarer Ihre Regeln sind, desto nachvollziehbarer sind sie für die Schüler, und das Projekt kann ohne große Störungen verlaufen. Während des Orientierungstages haben Sie bereits die Regeln und Verpflichtungen mit Ihren Lernenden besprochen. Sie haben bereits Bestimmungen zum Umgang mit Notfällen getroffen. Am ersten Tag der Mobilität ist es jedoch sinnvoll, diese Regeln zu wiederholen und sie mit den Regeln und Vorschriften der gastgebenden Einrichtung zu ergänzen.
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Alle Schüler sollen die Regeln der gastgebenden Institution befolgen o während der Lernaktivitäten, o während der kulturellen Aktivitäten, o während der Freizeitaktivitäten, o während eines Aufenthalts in der Unterkunft. Lassen Sie die Lernenden unterschreiben, dass sie die Regeln verstanden haben. Das wird die Eigenverantwortung der Schüler fördern. Bei der Einführung von Regeln können Sie Beispiele aus früheren Mobilitäten verwenden. Storytelling über Pech und Pannen könnte Ihre Schüler zum Lachen bringen und für ein besseres Erinnern sorgen. Planen Sie Zeit ein – spätestens am ersten Tag der Mobilität – um mit den Schülern über die Art und Weise der Kommunikation untereinander zu diskutieren und vereinbaren Sie Regeln. Diskutieren Sie auch Unterschiede in den Kultur- und Verhaltensregeln des Gastgeberlandes.
Qualitätsleitfaden für Mobilitätsprojekte
Besprechen Sie, ob und wie Sie Social Media nutzen möchten! Wir empfehlen, dass die Lehrer beider Institutionen Nachrichten, Fotos und Videos überprüfen, bevor sie öffentlich in sozialen Medien zugänglich gemacht werden. Holen Sie unter Berücksichtigung des Datenschutzes die Genehmigung von den Schülern ein, wenn Sie Fotos und Videos online zu platzieren. Bitte benutzen Sie unsere Vorlage für die VERÖFFENTLICHUNG VON PROJEKTBEZOGENEN FOTOS, VIDEOS ODER ANDEREN DOKUMENTEN.
25.
Lernmaterialien und -ausrüstung zur Verfügung stellen
Für Ihr Mobilitätsprojekt sollten Sie sicherstellen, dass das Lernumfeld attraktiv und effizient ist. Die Ausrüstung, die Sie während des Programms benötigen, sollte vorbereitet und einsatzbereit sein. Auch die Klassenräume sollten zur richtigen Zeit verfügbar sein. Stellen Sie sicher, dass die verwendete Ausrüstung mit der neuesten Ausrüstung der Gesundheitseinrichtungen vergleichbar ist. Tragen Sie dafür Sorge, dass Ihre Schüler verantwortungsvoll mit der Ausrüstung umgegangen wird, und dass sie nicht zweckentfremdet wird. Sie sollten die Ausrüstung sauber und unbeschädigt zurückgeben. Hier finden Sie eine Checkliste für die Bereitstellung von Ausrüstung: Gibt es einen Plan über alle Lernaktivitäten, inklusive der Angabe über die notwendigen Ressourcen? Sind die Klassenräume oder Praxisräume reserviert? Wurde das notwendige IT-Equipment reserviert? Wurde die notwendige Ausrüstung für praktisches Training von Pflegetätigkeiten reserviert? Falls zutreffend, sind andere Personen, die z. B. Patienten simulieren oder das Training anderweitig unterstützen, informiert? Wurde die Ausrüstung nach dem Training überprüft?
26.
Lehr- und Trainingsaktivitäten durchführen
Das wichtigste Ziel dieses Schrittes ist es, sicherzustellen, dass Ihre Schüler während der Mobilität die erwarteten Lernergebnisse, d. h. die vereinbarten Kenntnisse, Fähigkeiten und Kompetenzen, erwerben. Keine Zweifel, es ist großartig, wenn der Schüler zusätzliche Lernergebnisse erzielt. Aber zuerst müssen Sie sicherstellen, dass er oder sie Fortschritte bei der Erreichung der Lernergebnisse macht, die Sie mit der gastgebenden Institution vereinbart haben. Bei der Durchführung von Lehr- und Trainingsaktivitäten muss die gastgebende Einrichtung die in der Lernvereinbarung und ggf. anderen Dokumenten zur Qualitätssicherung festgelegten Vereinbarungen einhalten (siehe Kapitel 6, 7, 13 und 17). Diese Dokumente bilden den Rahmen, der es allen Studierenden ermöglicht, die geplanten Lernergebnisse zu erreichen. Die Mitglieder des Mobilitätsausschusses der gastgebenden Institution und die begleitenden Lehrer sollen den Lernfortschritt der Schüler kontinuierlich überwachen. Wir empfehlen, die folgenden Aspekte kontinuierlich zu überwachen, um die angemessene Qualität des Lehrund Lernprozesses sicherzustellen:
Qualität der Lernmaterialien, Ausrüstung für das praktische Training im Gesundheitswesen Variation der Lernmethoden Effiziente Kommunikation zwischen Lehrern und Schülern Balance zwischen Lernzeit und Freizeit Angemessenes Lerntempo
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Qualitätsleitfaden für Mobilitätsprojekte
Ausgewogenheit zwischen Präsenzunterricht oder -training und Selbststudium.
27.
Zwischenevaluation der Mobilität
Es wird empfohlen, eine oder zwei Zwischenevaluationen durchzuführen, um in Erfahrung zu bringen:
ob die Schüler auf dem richtigen Weg sind, um die Lernergebnisse zu erzielen, ob die Schüler mit dem Lernprozess und den Lernbedingungen zufrieden sind, und ob alle organisatorischen und praktischen Angelegenheiten (z. B. Unterkunft) in Ordnung sind.
Eine Zwischenevaluation hilft der gastgebenden Institution, notwendige Änderungen und Verbesserungen im Ablauf oder der Organisation vorzunehmen, um die im MoU, Learning Agreement und anderen qualitätsrelevanten Unterlagen genannten Anforderungen zu erfüllen. Nehmen Sie sich Zeit, um mit den Teilnehmern zu sprechen. Fragen Sie, ob ihre Erfahrungen ihren Erwartungen entsprechen, ob Sie die vorgesehenen Ziele erreicht haben, ob sie mit der Organisation zufrieden sind usw. Wenn Sie Probleme in dieser Phase erkennen, gibt es noch Zeit, Änderungen im Programm vorzunehmen, falls dies erforderlich ist. Die Antworten werden es Ihnen auch erleichtern, den Abschlussbericht des Projekts zu schreiben. Es ist empfehlenswert, den Teilnehmern offene Fragen zu stellen. Die Zwischenevaluation kann im Stil eines Interviews oder einer offenen Gruppendiskussion erfolgen. Je nach Art Ihres Projekts und den Anforderungen der entsendenden Organisation können Sie die Evaluationsinstrumente natürlich anpassen. Normalerweise sollte die erste Zwischenevaluation nach 5-7 Tagen der Mobilität stattfinden, wenn die Teilnehmer bereits einen Teil des Trainings- und Kulturprogramms durchlaufen haben. Sowohl die Studierenden als auch ihre Begleitlehrer können an der Zwischenevaluation teilnehmen. Stellen Sie sicher, dass die Schüler aktiv am Gespräch teilnehmen. Vermeiden Sie, dass die Schüler nur passive Zuhörer sind. Schaffen Sie eine Atmosphäre, in der die Schüler gern ihre Meinungen äußern. Das Evaluationsgespräch mit den Teilnehmern kann in drei Blöcke unterteilt werden:
Organisation und praktische Vorkehrungen für die Mobilität Qualität des Lehr- und Lernprozesses Soziales und kulturelles Programm, Freizeitaktivitäten
Die wichtigsten und häufig wiederholten Stellungnahmen oder Anregungen sollten notiert werden, um die von den Teilnehmern hervorgehobenen Aspekte nach Möglichkeit für die verbleibende Dauer der Mobilität zu verbessern. Gern können Sie dazu unsere Vorlage für die DURCHFÜHRUNG DER ZWISCHENEVALUATION verwenden. Die Zwischenevaluation kann auch in schriftlicher Form durchgeführt werden. Händigen Sie den Teilnehmern Fragebögen mit offenen Fragen aus. Nach der Evaluation werten Sie die Antworten aus, analysieren sie und geben dann am nächsten Tag Feedback an die Teilnehmer. Geben Sie dann auch Gelegenheit zur Diskussion.
28.
Prüfungen über die Lernergebnisse durchführen und die Ergebnisse dokumentieren
Die gastgebende Institution ist direkt verantwortlich für die Durchführung der Prüfung der Lernergebnisse gemäß der ECVET-Prinzipien.
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Qualitätsleitfaden für Mobilitätsprojekte
Prüfungsverfahren und -instrumente werden im Memorandum of Understanding und / oder in der Lernvereinbarung festgelegt. Achten Sie darauf, dass die gastgebende Institution diese Vereinbarungen einhält! Die Prüfungsinstrumente sollten passend zur Lernergebniseinheit, die während der Mobilität erworben werden soll, ausgewählt werden. Ziel der Prüfung ist es, dass die Schüler einen Nachweis darüber erbringen, dass sie die relevanten Lernergebnisse erworben haben. Denken Sie daran, dass die Prüfung so dokumentiert werden muss, dass die erzielten Lernergebnisse klar ersichtlich sind und Sie diese im Nachhinein validieren und anerkennen können. Wenn die Dokumentation unzureichend ist, könnte dies bedeuten, dass Ihre Schüler die Prüfung noch einmal durchlaufen müssen, was ein vermeidbarer doppelter Aufwand ist. Die angemessene Dokumentation der Prüfungsergebnisse ist auch die Grundlage für die Ausstellung eines Mobilitätsnachweises und insbesondere des Transcript of Records (siehe Kapitel Fehler! Verweisquelle konnte nicht gefunden werden., Zertifizierung). Die Prüfung und ihre Ergebnisse können beispielsweise in folgenden Formen dokumentiert werden:
Standardisierte Bewertungsraster, die von der gastgebenden Institution verwendet werden. Wir empfehlen die Erstellung eines Bewertungsrasters mit den Schlüsselkompetenzen der jeweiligen Lernergebniseinheit. Für jede Kompetenz sollte mindestens ein beobachtbares Bewertungskriterium vorhanden sein. Sie können beurteilen, ob ein Lernender die Kompetenz erreicht hat, z. B. auf einer 4-Punkte-Skala, die von "Ausgezeichnet" über "Gut" und "Befriedigend" bis hin zu "Schlecht" reicht. Definieren Sie, welche Beurteilungskriterien auf welcher Ebene erreicht werden müssen, um die gegebene Lernergebniseinheit erfolgreich abzuschließen. Schriftliche Erklärung des Prüfers über die erreichten Lernergebnisse in Relation zu den geplanten Ergebnissen. Sollte Lernergebnisse erreicht worden sein, die über die vereinbarten hinausgehen, dokumentieren Sie diese auch. Wussten Sie schon… Stellen Sie bei der Vorbereitung und Durchführung der Prüfung sicher, dass:
die Lernvereinbarung von allen verstanden wird und die Prüfung wie vereinbart durchgeführt wird, die Schüler wissen und verstehen, was geprüft wird, und welche Anforderungen an Wissen, Fertigkeiten und Kompetenzen bestehen, so dass die Prüfung erfolgreich absolviert werden kann. Sie sorgfältig überprüfen, was gut lief und was nicht, damit Sie – zusammen mit der Partnerinstitution – die nächsten Prüfungen noch besser durchführen können. Sie bedenken, dass die Lernenden in einer Umgebung geschult wurden, die für sie neu war und die viele Herausforderungen mit sich brachte, insbesondere das Lernen in einer Fremdsprache statt. Sie sollten also Ihre Einschätzung der erreichten Lernleistungen an diese Gegebenheiten anpassen.
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Qualitätsleitfaden für Mobilitätsprojekte
29.
Zertifizierung
Am Ende der Mobilität erhalten die Schüler ihr Abschlusszeugnis. Dieses Zertifikat wird von einem gesetzlichen Vertreter der aufnehmenden Organisation unterzeichnet und besagt, dass der Schüler die in der Lernvereinbarung beschriebenen Kenntnisse, Fähigkeiten und Kompetenzen erworben hat. Der gesetzliche Vertreter kann der Schulleiter, der Koordinator des Projekts, ein Direktor oder ein leitender Lehrer sein. Die Schüler erhalten jeweils ein Original. Abhängig von den Regeln Ihrer Institution oder Vereinbarungen mit Bildungs- oder anderen Behörden benötigen Sie möglicherweise mehr als ein Original. In jedem Fall sollten sowohl die entsendende als auch die gastgebende Einrichtung jeweils eine Kopie haben, um unter anderen auf dieser Grundlage die Mobilität bewerten zu können. Das Zertifikat sollte die folgenden Daten enthalten:
Auf der Titelseite o persönliche Informationen des Schülers (Vor- und Nachname des Schülers, Geburtsdatum) o ggf. Name des (Erasmus +) Projekts, in dessen Rahmen die Mobilität umgesetzt wurde o der Titel der Lerneinheitseinheit (en) abgeschlossen o Beginn und Ende der Mobilität o Ort (Stadt und Land) der Mobilität o Name der gastgebenden Organisation o Anzahl der Trainingsstunden o Ort und Datum der Zertifizierung o Namen, Positionen und Unterschriften des gesetzlichen Vertreters und Mentors / Koordinators der Aufnahmeorganisation o Stempel der aufnehmenden Organisation o Es wird empfohlen, falls zutreffend, Erasmus + - und Projektlogos sowie Hostings- und ECVETLogos zum Zertifikat hinzuzufügen. Auf der Rückseite o die erworbenen Lernergebniseinheiten einschließlich einer detaillierten Beschreibung von Wissen, Fähigkeiten und Kompetenzen o ggf. zusätzliche Fähigkeiten und Kompetenzen, insbesondere herausragende persönliche Fähigkeiten und Kompetenzen
Gern können Sie unsere Vorlage für ein MOBILITÄTSZERTIFIKAT nutzen. Den Lernenden erhalten außerdem ein Transcript of Records, das eines der wichtigsten ECVET-Instrumente zur sicheren Validierung und Anerkennung von Lernergebnissen an der entsendenden Einrichtung ist. Das Transcript of Records beschreibt, das die persönlichen Lernleistungen eines Lernenden beschreibt, kann dem Zertifikat als Anhang hinzugefügt werden. Das Transcript of Records sollte von der gastgebenden Organisation ausgefüllt werden und die folgenden Informationen enthalten:
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Angaben zum Lernenden: Name, Nachname, Geburtsdatum und Geburtsort Angaben zur gastgebenden Organisation: Name, Adresse, Telefon, Fax, E-Mail, Kontaktperson, Logo Titel des Trainingsprogramms und angestrebter Qualifikation Titel der Lernergebniseinheit Aufenthaltszeitraum (Datum) und Dauer in Wochen ECVET Punkte, falls zutreffend Erreichte Lernergebnisse Details zur Prüfung (Verfahren, Methoden, Kriterien)
Qualitätsleitfaden für Mobilitätsprojekte
Prüfungsergebnis Beschreibung des institutionellen Bewertungssystems Datum, Stempel und Unterschrift des gesetzlichen Vertreters der gastgebenden Organisation
Bitte benutzen Sie unsere Vorlage für ein TRANSCRIPT OF RECORDS. Um alles zusammenzufassen, hier ist eine Checkliste für die Ausgabe des Mobilitätszertifikats und des Transcript of Records. Ist das Zertifikat vom gesetzlichen Vertreter und Koordinator oder Mentor der gastgebenden Einrichtung unterzeichnet? Haben Sie geprüft, wie viele Kopien des Zertifikats die entsendende Einrichtung benötigt? Haben Sie dem Zertifikat das Transcript of Records beigefügt? Haben Sie alle Lernergebnisse im Transcript of Records beschrieben, auch zusätzlich erworbene? Haben Sie die Prüfungsergebnisse jedes Lernenden in das Transcript of Records aufgenommen? Ist das Transcript of Records vom gesetzlichen Vertreter der gastgebenden Einrichtung unterzeichnet und mit dem offiziellen Stempel versehen?
30.
Feedback von den Teilnehmern einholen
Nach einer erfolgreichen Mobilität wird dringend empfohlen, die Durchführung und Ergebnisse zu evaluieren. Die am Mobilitätsprojekt teilnehmenden Lernenden sind die wichtigste Informationsquelle für Feedback zu den durchgeführten Mobilitätsaktivitäten. Nutzen Sie also Ihre Chance, um ihre Meinung zu erfahren! Schließlich sind die Mobilitätsprojekte für Ihre Lernenden gedacht. Es gibt viele Möglichkeiten, Feedback von Ihren Lernenden zu sammeln - in schriftlicher oder mündlicher Form, je nach den Bedürfnissen und Vorlieben der Teilnehmer. Insbesondere wenn Sie ein begleitender Lehrer sind, werden Sie erleben, wie sich Ihre Schüler fühlen, ob sie erfolgreich am Training teilnehmen oder ob sie Probleme mit der Unterkunft oder anderen Dingen haben. Wir empfehlen jedoch, einen Fragebogen zu verwenden, der vor der Mobilität gut vorbereitet sein sollte. Bedenken Sie bei der Entwicklung Ihres eigenen Fragebogens, welche Kriterien der Mobilität Sie prüfen möchten. Sie können Ihre Schüler nach den organisatorischen Rahmenbedingungen, der Sauberkeit der Unterkunfts- und Ausbildungseinrichtungen, der Angemessenheit des Kultur- und Freizeitprogramms, der Freundlichkeit des Personals an der Gastinstitution etc. fragen. Wir empfehlen außerdem, eine numerische Darstellung der Ergebnisse zu verwenden, da dies das Überprüfen, Visualisieren und Kommunizieren der Ergebnisse erleichtert. Beispielsweise können Sie ein Bewertungssystem verwenden, das den Schulnoten in Ihrem Land ähnelt, und die Lernenden jedes Kriterium einzeln bewerten lassen. Oder Sie verwenden einfach eine Skala von "Sehr gut" (1) bis "Schlecht" (4). Darüber hinaus können Sie Ihre Lernenden bitten, ihre Meinung über das Training zu äußern und eigene Verbesserungsvorschläge im Freitext aufzuschreiben. Normalerweise werden nicht alle Lernenden diese Option nutzen, aber wenn sie dies tun, werden Sie nützliche Informationen über Ihr Mobilitätsprojekt erhalten. Gern können Sie unseren MOBILITÄTSFRAGEBOGEN für Schüler für Ihr Projekt nutzen.
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Qualitätsleitfaden für Mobilitätsprojekte
III. CHECK Wenn Sie die eigentliche Mobilität abgeschlossen haben, bedeutet das nicht, dass Ihr gesamtes Mobilitätsprojekt abgeschlossen ist! Tatsächlich sind nach der Mobilität einige wirklich wichtige Schritte zu unternehmen – insbesondere wenn es darum geht, die Qualität und Nachhaltigkeit Ihrer Projektergebnisse sicherzustellen. Wenn Sie sich nach diesem Leitfaden gerichtet haben, haben Sie bereits Vorkehrungen getroffen, um Ihr Projekt erfolgreich zu prüfen – zum Beispiel haben Sie Feedback von Ihren Schülern gesammelt oder verfügen über die richtige Dokumentation der Lernergebnisse. Wenn also alles gut vorbereitet ist, wird Ihnen das Abschließen des Projekts leichtfallen, und alles, was Sie gelernt haben, wird Ihnen helfen, beim nächsten Mal eine noch bessere Mobilität umzusetzen.
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Qualitätsleitfaden für Mobilitätsprojekte
31.
Validieren und Anerkennen von Lernergebnissen
Im Zentrum jeder Lernmobilität im Ausland stehen die erworbenen Lernergebnisse. Junge Lernende Ihrer Schule werden sicherlich auch von der interkulturellen Erfahrung und der persönlichen Entwicklung, die mit einer solchen Herausforderung kommt, profitieren. Aber wenn es um die erworbenen beruflichen Kenntnisse, Fertigkeiten und Kompetenzen geht, ist es an der Zeit, sich die erworbenen Lernergebnisse genau anzusehen. In der Sprache von ECVET gesprochen, ist es nun an der Zeit, die Validierung und Anerkennung der Lernergebnissen durchzuführen. Validieren von Lernergebnissen In der ECVET-Empfehlung wird Validierung wie folgt definiert: „‘Validierung der Lernergebnisse‘ bezeichnet den Vorgang der Bestätigung, dass bestimmte bewertete Lernergebnisse, die ein Lernender erzielt hat, spezifischen, für eine Einheit oder eine Qualifikation erforderlichen Ergebnissen entsprechen.“16 Wer führt die Validierung durch? Die für die Validierung verantwortliche Person sollte vor der Mobilität definiert werden, normalerweise ist sie Mitglied des Mobilitätsausschusses. Es ist ratsam, dass diese Person ein Experte oder Lehrer in dem betreffenden Fachbereich ist. Wann? Nach der Mobilität, nach Möglichkeit innerhalb von zwei Wochen. Wie? Um die im Ausland erworbenen Lernergebnisse zu validieren, müssen Sie sie gründlich prüfen und mit den Lernergebnissen der Ausbildung vergleichen, die der Lernende an der eigenen Schule absolviert. Sind die im Ausland erworbenen Lernergebnisse Teil des regulären Curriculums an der Heimatschule? Oder sind sie vielleicht eine Ergänzung zur erworbenen Qualifikation? Wenn die Mobilität gut vorbereitet war, haben Sie sich vor der Mobilität auf alle Lernergebnisse geeinigt. Gemeinsam mit Ihrer Partnereinrichtung haben Sie über alle Lernergebnisse, Trainings- und Lernmethoden und Prüfungsverfahren gesprochen. Ihre Vereinbarungen wurden in der Lernvereinbarung festgehalten. In diesem Fall wird die Validierung Ihnen leichtfallen. Das Transcript of Records, ausgestellt von der gastgebenden Institution, zeigt alle Lernergebnisse, die der Lernende während der Mobilität erworben hat. Vergleichen Sie sie einfach mit den in der Lernvereinbarung vereinbarten Lernergebnissen. Die Validierung wird erreicht, "wo erwartete und bewertete Lernergebnisse hinreichend konsistent und angemessen dokumentiert sind".17 Falls die Lernergebnisse nicht oder nur teilweise validiert werden können, müssen individuelle weitere Maßnahmen ergriffen werden. Zum Beispiel kann der Schüler neu geprüft werden, oder die Lernergebnisse, in denen der Schüler keine ausreichenden Kenntnisse, Fähigkeiten und Kompetenzen zeigt, können noch einmal in zusätzlichen Unterrichtsstunden vermittelt werden. Bitte beachten Sie bei der Validierung von Lernergebnissen, dass der Lerner sie in einem anderen Kontext erworben hat, d. H. in einer Umgebung, die neu war und die möglicherweise mehr Mühe beim Erwerb der Lernergebnisse erfordert hat.
EMPFEHLUNG DES EUROPÄISCHEN PARLAMENTS UND DES RATES vom 18. Juni 2009 zur Einrichtung eines Europäischen Leistungspunktesystems für die Berufsbildung (ECVET) (Text von Bedeutung für den EWR) (2009/C 155/02) 17 Übersetzt nach http://www.ecvet-toolkit.eu/ecvet-toolkit/validate-and-recognise-learning-outcomes, 12.07.2017 16
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Anerkennen von Lernergebnissen Wer führt die Anerkennung durch? Die für die Anerkennung zuständige Person sollte vor der Mobilität festgelegt werden, normalerweise ist sie Mitglied des Mobilitätsausschusses. Es kann dieselbe Person sein, die auch für die Validierung zuständig ist, aber auch eine andere Person, zum Beispiel Ihr Schulleiter. Wann? Nach der Validierung, nach Möglichkeit zeitnah im Anschluss. Wie? Die Anerkennung von Lernergebnissen ist definiert als “der Vorgang der offiziellen Bescheinigung von Lernergebnissen durch Zuerkennung von Einheiten oder Qualifikationen”.18 Dies kann in einem jährlichen Schulzeugnis geschehen oder – wenn eine Zusatzqualifikation erworben wurde – im Zeugnis vermerkt werden. Die praktischen Implikationen, die mit der Anerkennung verbunden sind, sind wichtig: Zum Beispiel kann ein Lernender von bestimmten Lernaktivitäten befreit werden oder er muss bestimmte Prüfungen nicht wiederholen. Dies sollte gründlich dokumentiert werden.
32.
Das Feedback der Schüler zusammenfassen
Das Sammeln von Feedback ist einer der letzten Schritte der Phase des "Do" im Qualitätszirkel – jetzt ist es an der Zeit, die Ergebnisse zu überprüfen und Schlussfolgerungen zu ziehen! Wenn Sie mit einer numerischen Darstellung gearbeitet haben, können Sie leicht das durchschnittliche Bewertungsergebnis für jedes Kriterium berechnen. Wir empfehlen, Ihr Interventionslimit zu definieren, d.h. den Schwellenwert, bei dem Sie das Ergebnis als unzureichend bewerten. Das bedeutet, dass Sie beim nächsten Mal konkrete Maßnahmen ergreifen müssen, um dieses Kriterium zu verbessern. Im folgenden Beispiel erhielt das Kriterium "Die Vielfalt der Lehr- und Lernmethoden war angemessen" schlechte Ergebnisse. So fühlten sich die Lernenden wahrscheinlich während des Trainings gelangweilt. Bitten Sie sie um ihre konkrete Meinung - was ist schiefgelaufen, was hätte besser sein können? Sprechen Sie dann mit der gastgebenden Institution und vereinbaren Sie konkrete Verbesserungsmaßnahmen.
EMPFEHLUNG DES EUROPÄISCHEN PARLAMENTS UND DES RATES vom 18. Juni 2009 zur Einrichtung eines Europäischen Leistungspunktesystems für die Berufsbildung (ECVET) (Text von Bedeutung für den EWR) (2009/C 155/02)
18
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Qualitätsleitfaden für Mobilitätsprojekte
33.
Bericht der gastgebenden Einrichtung
Eine weitere wichtige Informationsquelle für die Evaluierung der Qualität ist die gastgebende Einrichtung. Bitten Sie sie, einen Bericht über alle relevanten Aspekte der Mobilität anzufertigen. Diese Aspekte können umfassen:
Verantwortliches Personal an der gastgebenden Einrichtung Trainingsprogramm Unterbringung und Verpflegung Zusammenarbeit mit der entsendenden Einrichtung Zertifizierung Kulturelle Aktivitäten Betreuung und Überwachung Prüfungen
Gern können Sie unsere Vorlage für einen ABSCHLUSSBERICHT DURCH DIE GASTGEBENDE EINRICHTUNG nutzen.
34.
Weitere Qualitätsinstrumente zur Anwendung nach der Mobilität
Je nachdem, wie Ihr Projekt gestaltet ist oder wie Ihre zukünftigen Pläne sind – die folgenden Instrumente könnten nützlich sein. Feedback von Arbeitgebern und anderen Stakeholdern Wer? Eine verantwortliche Person der entsendenden Einrichtung, Mitglied des Mobilitätsausschusses. Wann? Es wird empfohlen, regelmäßig Feedback von Arbeitgebern und Interessenvertretern einzuholen, jedoch nicht zu früh nach einer Mobilitätsphase. Im Allgemeinen sollte im Falle einer langfristigen Zusammenarbeit nur einmal oder zweimal pro Jahr eine Rückmeldung über die Auswirkungen der Mobilität erfolgen. Bedenken Sie, dass nur wenige Kriterien von Arbeitgebern bewertet werden können. Die Rückmeldung während eines Workshops (z. B. einmal pro Jahr) hat sich als ein geeignetes Instrument für diese Zielgruppe erwiesen. Wie? Interview oder Workshop (mit mehreren Stakeholdern) zu Themen wie: Relevanz für den Arbeitsmarkt – Qualität im Gesundheitswesen? Transfer guter Praktiken aus anderen Ländern – Internationale Standardisierung Relevanz erworbener Fertigkeiten (auch sprachlicher, interkultureller und anderer persönlicher Kompetenzen – Gibt es Verbesserungen die für Arbeitgeber relevant sind? Langfristige Qualitäts-Checkliste Wer? Eine verantwortliche Person der entsendenden Einrichtung, Mitglied des Mobilitätsausschusses. Wann? Mindestens einmal pro Jahr. Wie empfehlen mit einem festen, regelmäßig wiederkehrenden Datum zu arbeiten (z.B. jeden September mit Beginn des Schuljahres). Wie? Überprüfen Sie die relevanten Rahmenbedingungen von Mobilitätsprojekten an Ihrer Schule. Die Kriterien unterscheiden sich von Land zu Land, von Schule zu Schule, aber im Allgemeinen sollten Sie sich folgende Fragen stellen:
Wird Ihre Schule über die notwendigen Ressourcen verfügen, um die geplanten Mobilitäten umzusetzen? Gibt es Änderungen im Personal, denn Schülerzahlen usw.?
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Haben sich die Anforderungen der zuständigen Bildungsbehörden geändert? Gibt es einen neuen Lehrplan oder wird es in naher Zukunft einen geben? Gibt es neue Bestimmungen für die Anerkennbarkeit von im Ausland erworbenen Lernergebnissen? Gab es Änderungen in der Gesetzgebung, die für die Gesundheitsversorgung relevant sind? Gibt es Veränderungen am Arbeitsmarkt, auf die Sie in Ihrem Mobilitätsprojekt reagieren können? Haben sich die Finanzierungsbedingungen der Europäischen Union geändert oder werden sie sich in naher Zukunft ändern?
Qualitätsleitfaden für Mobilitätsprojekte
IV. ACT Inzwischen haben Sie viele Daten und Informationen zu Ihrer Mobilität gesammelt. Sie haben mit Lernenden und Lehrern gesprochen, Feedback in mündlicher und schriftlicher Form gesammelt, alle Informationen in verschiedenen Ausschüssen analysiert. Jetzt ist es an der Zeit, sicherzustellen, dass Sie aus diesen Erfahrungen lernen und Verbesserungen auch umsetzen können und es dabei nicht versäumen, von daraus entstehenden Vorteilen zu profitieren.
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35.
Den PDCA-Zyklus schließen: Den Ablauf und die Ergebnisse der Mobilität abschließend bewerten
Um den PDCA-Zyklus zu schließen, ist es jetzt an der Zeit noch einmal einen gründlich prüfenden Blick auf Ihr Mobilitätsprojekt zu werfen. War es erfolgreich? Wurden alle gewünschten Ergebnisse erreicht? Was kann beim nächsten Mal besser gemacht werden? Follow-up-Meeting Um dies effizient umzusetzen, empfehlen wir innerhalb von vier Wochen nach der Mobilität ein Follow-up-Meeting zwischen der entsendenden und der aufnehmenden Institution. Zuvor ist der Mobilitätsausschuss oder eine von ihm benannte Person für die Erfassung aller Daten und Informationen zuständig, und zwar:
Feedback der Lernenden in mündlicher und / oder schriftlicher Form Mobilitätsbericht der gastgebenden Institution, mündliches Feedback von begleitenden Lehrern und anderen beteiligten Personen, Zertifikate mit Transcript of Records, falls zutreffend andere Dokumente wie die Europass Mobilität usw.
In einem (virtuellen) Treffen bewerten dann die entsendenden und aufnehmenden Institutionen gemeinsam die Mobilität und die prozessual implementierten Prozesse insgesamt. Nach den zuvor gesammelten Informationen sollten die folgenden Aspekte der Mobilität erörtert werden:
Identifizierung von Best Practices in der Mobilität Aspekte, die verbessert werden sollten Trainingsmethoden • Bewertungsmethoden Angemessenheit der praktischen Vorkehrungen (Unterkunft, Lebensunterhalt, Reise) Transfer-, Validierungs- und Erkennungsprozesse Anwendbarkeit von Qualitätswerkzeugen Ermittlung bewährter Praktiken in der Gesundheitsversorgung zur Verbreitung an Arbeitgeber und andere Interessengruppen etc.
Als Ergebnis dieses Treffens sollten Sie einen Plan verabschieden, der alle Schritte beschreibt, die Sie vor der Umsetzung der nächsten Mobilität unternehmen müssen. Seien Sie so genau wie möglich und geben Sie bei jeder Aktivität Verantwortlichkeiten und Termine an. Revision des Memorandum of Understanding Vergleichen Sie Ihre Ergebnisse mit dem Memorandum of Understanding, das vor der Mobilität abgeschlossen wurde. Was haben Sie aus der Mobilität und dem Follow-up-Meeting gelernt? Falls erforderlich, nehmen Sie alle Änderungen in das Dokument auf und lassen Sie es von den gesetzlichen Vertretern aller beteiligten Parteien unterschreiben. Damit haben Sie eine verlässliche Basis für zukünftige Kooperationen und hochwertige Mobilitätsprojekte. Bitte beachten Sie, dass neben dem Memorandum of Understanding auch das Learning Agreement, Zertifikatvorlagen und andere Dokumente geändert werden müssen. Dies könnte allerdings auch Zeit haben, bis Sie das nächste Mobilitätsprojekt planen und damit den PDCA-Zyklus von Neuem beginnen.
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Beachten Sie… Abhängig von der Art Ihres Projekts kann es notwendig sein, einen abschließenden Projektbericht zu erstellen, zum Beispiel an Ihre nationale Agentur, wenn Sie mit dem Förderprogramm Erasmus + gearbeitet haben. Wenn Sie diese Richtlinie befolgt haben, haben Sie ein gut dokumentiertes Projekt, daher sollte es Ihnen leicht fallen, einen Bericht zu schreiben. Denken Sie daran, auf die Termine für die nächste Projektantragsrunde zu achten. Es wäre schade, wenn Ihre Lernenden im nächsten Jahr nicht die Möglichkeit hätten, wieder an einem Mobilitätsprojekt teilzunehmen!
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Qualitätsleitfaden für Mobilitätsprojekte
Anhang I: Verbreitung der Projektergebnisse Die Verbreitung der Ergebnisse Ihres Mobilitätsprojekts ist von entscheidender Bedeutung, um Projektdokumente, Erfolge und Best Practices einem breiteren Publikum zugänglich zu machen. Natürlich sollten Sie nicht erst über Verbreitungsaktivitäten nachdenken, nachdem die eigentliche Mobilität stattgefunden hat. Wenn Ihre Schüler jedoch von einer erfolgreichen und bereichernden Mobilitätsphase zurückgekehrt sind, ist es eindeutig der richtige Zeitpunkt, sich auf die Verbreitung zu konzentrieren und das Projekt mit geeigneten Maßnahmen in diesem Bereich abzuschließen. Bevor Sie Ihre Verbreitungsaktivitäten planen, sollten Sie sich über Ihre Ziele im Klaren sein: Was möchten Sie bei der Verbreitung der Ergebnisse Ihres Projekts erreichen? Konzentrieren Sie sich bei der Beantwortung dieser Frage zuerst auf Ihre Zielgruppen. Wen möchten Sie über das Projekt informieren? Wenn Sie Schüler und Lehrer an Ihrer Schule ansprechen, können Sie sie motivieren, selbst an einem Mobilitätsprojekt teilzunehmen. Wenn Sie Menschen außerhalb Ihrer Institution ansprechen, möchten Sie vielleicht Erfahrungen mit ihnen teilen oder neue Partnerschulen im Ausland finden. Planen Sie Ihre Verbreitungsaktivitäten, um die definierten Ziele Ihrer Zielgruppen zu erreichen! Bitte beachten Sie, dass in einigen Fällen die Verbreitung der Projektergebnisse auch Kosten verursachen kann, z. B. Druckkosten für Broschüren oder Poster. Es gibt jedoch viele Möglichkeiten, die Projektergebnisse ohne zusätzliche Kosten zu verbreiten. Unsere Empfehlung ist, die Social Media intensiv zu nutzen – sie bieten effiziente Kommunikationsmittel und sind in den meisten Fällen kostenlos. Sie müssen also nur die Zeit investieren, die für die Vorbereitung von Texten, Fotos usw. benötigt wird. Plan für die Verbreitung der Projektergebnisse Wenn Sie mit einem Verbreitungsplan arbeiten, wird es Ihnen leichter fallen, alle Ihre Verbreitungsaktivitäten zielgerichtet zu planen und sie und ihre Ergebnisse im Auge zu behalten. Wie oben beschrieben, planen und implementieren Sie normalerweise verschiedene Aktivitäten für verschiedene Zielgruppen. Ein hilfreicher Ansatz ist also die Trennung aller Aktivitäten in Abhängigkeit von externen und internen Zielgruppen und deren jeweiligen Bedürfnissen. Sie können dann Ihren Verbreitungsplan Schritt für Schritt entwickeln, indem Sie geeignete Instrumente für die Zielgruppen auswählen und folgende Fragen beantworten:
Warum? – Was ist das Ziel genau dieser Verbreitungsaktivität? An wen? – Wer ist die Zielgruppe dieser Aktivität? Was? – Auf welches Thema konzentriert sich die Aktivität? Wann? – Wann werden Sie die Informationen veröffentlichen? Wie? – Welche Instrumente und Medien werden Sie verwenden? Wer? – Wer ist für genau diese Aktivität verantwortlich? Werden irgendwelche Kosten auftreten? – Geben Sie eine Schätzung an. Evaluation – Nach der Durchführung der Aktivität sollten Sie sich Notizen zu den Ergebnissen machen und Rückschlüsse auf die Effizienz des Instruments ziehen.
Gern können Sie unsere Vorlage für einen VERBREITUNGSPLAN FÜR MOBILITÄTSPROJEKTE nutzen. Im Folgenden finden Sie Tipps für die Durchführung Ihrer Verbreitungsaktivitäten.
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Interne Verbreitungsaktivitäten Präsentationen von Schülern für Schüler Projektergebnisse sollten auch aus Sicht der beteiligten Schüler selbst verbreitet werden. Nach einer Mobilität können Schüler eine Präsentation über das Gelernte machen. Andere Schüler, die noch nicht an einer solchen Mobilität beteiligt waren, können zum Beispiel durch die Verwendung von Fotos und authentischen Berichten von Gleichaltrigen motiviert werden, selbst an einer Mobilität teilzunehmen. Die folgenden Themen können präsentiert werden:
Bericht über das Training Demonstration erworbener Fertigkeiten Beispiele für verbesserte soziale Fähigkeiten, Selbstvertrauen Vorstellung des besuchten Landes / der Stadt mit Fotos Interkulturelle Aspekte: Unterschiede, aufgetretene Probleme, allgemeine Verhaltensregeln, die sich vom Herkunftsland unterscheiden
Präsentation durch die Lehrer für die Lehrer Lehrkräfte können neue Unterrichtstechniken und -ansätze anderen Lehrern, die nicht an der Mobilität beteiligt waren, vermitteln. Fotos, Poster Die Verwendung von visuellen Materialien wie Fotos und Postern kann relativ einfach für Aufmerksamkeit sorgen. Versuchen Sie, mehr visuelle Materialien in der Verbreitung der Projektergebnisse zu verwenden. Projektecke Widmen Sie eine Ecke in Ihrer Schule dem Projekt. Stellen Sie Ergebnisse aus – Fotos, Berichte, Arbeitsergebnisse der Schüler, Zitate der Teilnehmer und Souvenirs. Eine solche Projektecke kann alle Phasen des Projekts in Kurzform abbilden, und Besucher und neue Schüler motivieren, sich zu in einem Mobilitätsprojekt zu engagieren! Sie können eine Projektecke nicht nur für ein bestimmtes Mobilitätsprojekt einrichten, sondern auch allgemeine Informationen über die Europäische Union, Erasmus+ Projekte und deren Ergebnisse einbeziehen. Regen Sie Ihre Schüler an, diesen Ort zu nutzen, um neue Ideen zu entwickeln und kreativ tätig zu sein. Externe Verbreitungsaktivitäten Externe Verbreitungsaktivitäten sollen die Projektergebnisse der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Verbreitung sollte sich nicht nur an Ihre Kollegen, Partner und Schüler richten, sondern auch an andere Personen, die an Mobilitätsprojekten interessiert sind, in einem ähnlichen Tätigkeitsbereich arbeiten und die Ergebnisse nutzen wollen. Hier sind einige Werkzeuge für die externe Verbreitung. Social Media Nutzen Sie soziale Medien wie Facebook, Instagram, Issuu, LinkedIn und andere Plattformen, die heutzutage weit verbreitet sind. Sie sind für viele Menschen auch auf dem Mobiltelefon verfügbar und werden praktisch überall und jederzeit genutzt. Sie können auch interaktive Verbreitungsmedien auf jeder der oben genannten sozialen Plattformen anbieten - Menschen können Feedback geben, Ihre Beiträge teilen und liken. Es kann sehr einfach und sehr nützlich sein, regelmäßig Nachrichten zu posten. Schreiben Sie keine zu langen Texte, sondern versuchen Sie, mit Fotos zu kommunizieren und lebendige Eindrücke von Ihrem Projekt zu vermitteln. Verwenden Sie wichtige Schlüsselwörter (Hashtags) wie "Erasmus +", "Mobilität", "Leitaktion 1", "Gesundheits- und Sozialfürsorge", um ein breites Publikum und insbesondere die richtige Zielgruppe zu erreichen.
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Auf Plattformen wie LinkedIn und Issuu können Sie die Statistiken Ihrer Artikel oder Dateien überprüfen. Wie viele Leute haben es gelesen? Für wie lange? So können Sie Ihre Leser besser ansprechen und Ihre Beiträge entsprechend anpassen. Unsere Beispiele von Facebook und Instragram zeigen Ihnen, wie Beiträge in den sozialen Medien aussehen können.
Qualitätsleitfaden für Mobilitätsprojekte
Newsletter Ein Newsletter kann verwendet werden, die wichtigsten Informationen zum Mobilitätsprojekt zusammenzufassen und einen Überblick davon zu geben, was bisher schon umgesetzt wurde. Sie können Ihren Newsletter veröffentlichen und an Kooperationspartner, Kollegen und Schulen in Ihrer Nachbarschaft verteilen. Veröffentlichen Sie Ihren Newsletter auch online! Wir empfehlen, nicht zu viel Text hinzuzufügen, sondern eine Zusammenfassung der Ereignisse und Ergebnisse zu erstellen. Verwenden Sie Fotos und Grafiken und machen Sie das Lesen des Newsletters zum Vergnügen. Bitte denken Sie daran, Ihren Newsletter auf Ihre Zielgruppe(n) auszurichten. Wenn Sie zum Beispiel mit Behörden in Kontakt treten möchten, ist ein Newsletter das geeignetere Verbreitungswerkzeug als die Arbeit mit sozialen Medien, aber natürlich kostet dies etwas mehr Zeit und Arbeitsaufwand. Pressemitteilung (Lokalpresse) Pressemitteilungen können nützlich sein, um ein breiteres Publikum zu erreichen und Ihre Projektergebnisse zu verbreiten. Sie können entweder eine lokale Pressemitteilung in Ihrer Nachbarschaft oder eine Pressemitteilung in der ganzen Stadt, z. B. mit Hilfe der örtlichen Behörden, organisieren. Meetings mit anderen Schulen Sie können Meetings mit anderen Schulen organisieren, um Ihre Projektergebnisse zu teilen und Feedback von ihnen zu erhalten. Vielleicht interessieren sie sich für Ihr nächstes Mobilitätsprojekt? Sie können die örtlichen Behörden bitten, mehr Schulen und Mitarbeiter für das Treffen zu gewinnen. In der Türkei kann ein solches Schulmeeting beispielsweise von Bildungsdirektionen, Forschungs- und Entwicklungszentren organisiert werden. Präsentation des Projektes für Arbeitgeber im Gesundheits- und Sozialwesen Sie können speziell für die Arbeitgeber im Gesundheits- und Sozialwesen eine Präsentation halten. Sie sollten unbedingt einige Eingaben in Ihre Präsentation einfügen, die sich mit den Anforderungen des Arbeitsmarktes und der Erfüllung dieser Anforderungen durch Ihr Projekt befassen. Konzentrieren Sie sich auf die Lernergebnisse, die Ihre Schüler erworben haben und die einen Mehrwert für den lokalen Arbeitsmarkt bringen.
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Anhang II: Bildungsbehörden in den Mitgliedstaaten der EU Alle EU-Mitgliedsländer haben ihre Ministerien oder Bildungsministerien, die Entscheidungen über das Bildungssystem und über Curricula treffen. Auf ihren Websites finden Sie Informationen über das Bildungssystem, die Berufsbildung und andere nützliche Informationen wie die internationale Bildungszusammenarbeit oder ECVET. Hier ist eine Liste der Bildungsbehörden in den EU-Mitgliedsländern:
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Land
Bildungsbehörde
Webseite/Link
Belgien
www.ond.vlaanderen.be Department of Education (as a part of Ministry of Education)
Bulgarien
Ministry of Education, Youth www.mon.bg and Science Keine Informationen in Englisch.
Dänemark
Ministry of Education
http://eng.uvm.dk/
Deutschland
Federal Ministry of Education and Research
www.bmbf.de
Estland
Ministry of Education and Research
www.hm.ee
Finnland
Finnish National Agency of Education
www.oph.fi
Frankreich
Ministry of National education
www.education.gouv.fr
Weitere nützliche Links Berufsbildung in Belgien: http://www.cedefop.europa.eu/en/publications-andresources/publications/5117
Griechenland Ministry of Education, Re- www.minedu.gov.gr search and Religious Affairs Keine Informationen in Englisch.
Berufsbildung in Griechenland: http://www.cedefop.europa.eu/en/publications-and-resources/publications/4130
Irland
Department of Education and Skills
www.education.ie
Berufsbildung in Irland: http://erasmusplustest.leargas.ie/?page_id=34
Italien
Ministry of Education, Universities and Research
www.istruzione.it Keine Informationen in Englisch.
Berufsbildung in Italien: http://www.cedefop.europa.eu/en/publications-and-resources/publications/4132
Kroatien
Ministry of Science, Educa- http://public.mzos.hr tion and Sport
Lettland
Ministry of Education and Science
www.izm.gov.lv
Litauen
Ministry of educations and Science
www.smm.lt
Luxemburg
Ministry of Education, Children and Youth
www.men.public.lu Keine Informationen in Englisch.
Kroatische Agentur für Berufs- und Erwachsenenbildung: http://www.asoo.hr/default.aspx?id=93
Berufsbildung in Luxemburg: http://www.cedefop.europa.eu/en/publications-and-resources/publications/4141
Qualitätsleitfaden für Mobilitätsprojekte
Berufsbildung in Malta: http://www.cedefop.europa.eu/en/news-andpress/news/malta-vocational-education-trainingpolicy-malta und: http://www.eqavet.eu/gns/what-we-do/implementing-the-framework/malta.aspx
Malta
Ministry of Education and Employment
www.education.gov.mt
Niederlande
Ministry of Education, Culture and Science
www.rijksoverheid.nl
Österreich
Austrian Federal Ministry of www.bmb.gv.at Education
Polen
Ministry of National Education
https://men.gov.pl/
Berufsbildung in Polen: http://www.cedefop.europa.eu/en/publications-and-resources/publications/4105
Portugal
Ministry of Education
www.portugal.gov.pt
Berufsbildung in Portugal: http://www.cedefop.europa.eu/de/publications-and-resources/publications/5177
Rumänien
Ministry of National Education
www.edu.ro
Schweden
Ministry of Education and research
www.regeringen.se/sverigesregering/utbildningsdepartementet/
Berufsbildung in Schweden: http://www.cedefop.europa.eu/de/publications-and-resources/publications/5198 und: https://www.myh.se/In-English/Swedish-National-Agency-for-Higher-Vocational-Education-/
Slowakei
Ministry of Education, Science, research and Sport
www.minedu.sk
Berufsbildung in der Slowakei: http://www.cedefop.europa.eu/en/publications-and-resources/publications/4150
Slowenien
Ministry of education, Science and sport
www.mizs.gov.si
Berufsbildung in Slowenien: http://www.cedefop.europa.eu/en/publications-and-resources/publications/4072
Spanien
Ministry of Education
www.mecd.gob.es
Berufsbildung in Spanien: http://www.cedefop.europa.eu/de/publications-and-resources/publications/5122
Tschechien
Ministry of Education, Youth www.msmt.cz and Sports
Berufsbildung in Tschechien: http://www.eqavet.eu/gns/what-we-do/implementingthe-framework/czech-republic.aspx
Ungarn
Ministry of National Resources
www.nefmi.gov.hu
Berufsbildung in Ungarn: http://www.cedefop.europa.eu/en/publications-and-resources/publications/4103
Zypern
Ministry of Education and Culture
www.moec.gov.cy
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