Jahresbericht 2020 Unsere Arbeit gegen die Armut
2020
Editorial
Mit dem Jahr 2021 ist eine neue Ära für Caritas Schweiz angebrochen. Peter Marbet hat am 1. Januar die Verantwortung als unser Direktor übernommen. Ich freue mich sehr, dass wir mit ihm eine äusserst erfahrene und kompetente Persönlichkeit gewinnen konnten. Peter Marbet war zuletzt dreizehn Jahre lang Direktor des Berner Bildungszentrums Pflege, einer Höheren Fachschule für die Ausbildung zur Krankenpflege. Als ehemaliger Leiter Politik und Kommunikation von santésuisse bringt er zudem Erfahrungen mit, die für eine gesamtschweizerische Organisation wie Caritas Schweiz von grosser Bedeutung sind. Das Jahr 2020, über das wir in diesem Jahresbericht Rechenschaft ablegen, stand bis zum letzten Tag unter der Ägide von Hugo Fasel. Wir sind ihm zu grossem Dank verpflichtet. Er hat Caritas Schweiz während zwölf Jahren, aber gerade auch in diesem letzten ausserordentlich krisenbehafteten Jahr als Organisation positioniert, die sich voll und ganz dem Kampf gegen Armut verschreibt. Wir konnten als Antwort auf die Corona-Krise das grösste Hilfsprogramm umsetzen, das Caritas in der Schweiz je durchgeführt hat. Auch unsere Auslandarbeit kam dabei nicht zu kurz und antwortete zielgerichtet auf die humanitären und sozialen Folgen der Pandemie und auf die Nöte der Bevölkerung. Gegenüber Politik und Öffentlichkeit hatte Hugo Fasel eine unmissverständliche Botschaft: «Die Corona-Krise verschärft die Armut. Es besteht dringender Handlungsbedarf.» Dies ist auf Resonanz gestossen, und wir haben grosse Unterstützung erfahren. Die Kommunikation mit Spenderinnen und Spendern, mit unterstützenden Institutionen und Unternehmen, mit Auftraggebern, Vertreterinnen aus Politik und Verwaltung, Medienschaffenden und nicht zuletzt unseren Mitarbeitenden ist ein wichtiger Pfeiler für den Erfolg der Caritas Schweiz. Diesen Dialog wird auch Peter Marbet mit Engagement führen – im Interesse von Menschen in Not.
Mariangela WallimannBornatico Präsidentin Caritas Schweiz
Inhalt 4
Inlandhilfe
Tausende Menschen, die während der Corona-Krise in Not gerieten, haben sich bei Caritas gemeldet und Hilfe erhalten.
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Humanitäre Hilfe
Fast 10 Jahre Krieg in Syrien. Mit Bargeld und Zugang zu Bildung unterstützt Caritas die Bevölkerung.
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Interview
Um die globale Armut zu reduzieren, müssen Lösungen für den Klimawandel gefunden werden. Der Schlüssel ist eine effiziente Entwicklungszusammenarbeit.
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Zahlen der Caritas
Caritas Schweiz legt Rechenschaft ab über ihre Einkünfte und die Verwendung der Gelder.
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Internationale Zusammenarbeit
Der Hunger auf der Welt steigt wieder an, verschärft durch Corona. Caritas fordert den Bund zum Handeln auf und entwickelt eigene Projekte.
Schweiz
Corona-Krise verschärft die Armut Grösste Hilfsaktion der Caritas in der Schweiz Seit dem Beginn der Corona-Pandemie im März 2020 steht Caritas den Menschen, die in eine Notlage geraten sind, zur Seite. Caritas Schweiz und die 16 Regionalen Caritas-Organisationen haben bis Ende 2020 über 100 000 Menschen in Notlagen mit Direktzahlungen, Sozialberatung sowie gezielten Projekten unterstützt. Es ist dies die grösste Hilfsaktion der Caritas in der Schweiz. In Genf standen im Frühjahr Tausende von Menschen stundenlang Schlange, um ein Paket mit Gratis-Nahrungsmitteln zu erhalten. Die Bilder, die die Medien im In- und Ausland verbreiteten, haben die Menschen in der Schweiz aufgerüttelt. Die Bilder machten sichtbar, was sich zuvor im Stillen abgespielt hatte: Die Corona-Krise bringt Menschen um ihre Einkünfte und damit oft von einem Tag auf den andern in existen zielle Notlagen. Manche Familie hat ihren nicht abgesicherten Zuverdienst aus einem Zweitjob verloren, mit dem sie sich zuvor gerade noch über Wasser halten konnte. Andere waren auf Kurzarbeit. Die Entschädigungen von 80 Prozent reichten im Niedriglohnsektor nicht aus, so dass viele Betroffene sich mit mühsam Erspartem durchzubringen versuchten, bis dieses aufgebraucht war und sie weitere Hilfe benötigten. Wer daran war, sich als Selbstständige eine Existenz aufzubauen, stand plötzlich ohne Auf-
träge da und konnte dennoch nicht auf die Hilfe der öffentlichen Hand zählen. Mélanie Dieguez, Sozialarbeiterin bei der Caritas Waadt, hat die direkten Auswirkungen hautnah erlebt: «Wir erhielten auf unserer speziell eingerichteten Hotline zeitweise bis zu 50 Anrufe pro Tag», erzählt sie mit Blick zurück auf die erste Corona-Welle. «Wir hatten viele Menschen am Draht, die ihr sonst schon kleines Einkommen von einem Tag auf den andern verloren hatten. Sie konnten ihre Miete nicht mehr bezahlen und nur noch die nötigsten Lebensmittel kaufen.» Die Anfragen bei der Caritas um Unterstützung und Beratungen blieben auf hohem Niveau und stiegen mit dem Beginn der zweiten Welle und den damit verbundenen Einschränkungen auf das Jahresende wieder an. Lorenz Bertsch, Leiter der Schuldenberatungsstelle St. GallenAppenzell, beschrieb die Situation Ende Jahr
Ruth Mauron (56) verlor durch den Lockdown im Frühling einen grossen Teil ihres Einkommens. Ihr Budget war schon vorher sehr knapp, jetzt reichte es gar nicht mehr. Sie wandte sich an Caritas St. Gallen, die ihr mit Einkaufsgutscheinen für den Caritas-Markt half.
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Inlandhilfe
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In der Corona-Krise half Caritas notleidenden Menschen mit
12,2 Mio. Franken in Form von Direktzahlungen und spezifischen Projekten.
Von den Corona-Hilfsangeboten der Caritas profitierten über
100 000 Menschen, die in eine Notlage geraten waren.
gegenüber Radio SRF mit diesen Worten: «Es zeigt sich jetzt, dass sich viele Menschen seit dem Lockdown im Frühjahr bloss noch durchgewürgt haben. Sie sind im Zahlungsrückstand oder haben Ratenzahlungen vereinbart. In erster Linie können sie Krankenkassenprämien, Steuern und Wohnungsmieten nicht mehr bezahlen. Mit den neuen Shutdown-Massnahmen, die für die Pandemiebekämpfung notwendig sind, droht das Kartenhaus in manchen Fällen jetzt zusammenzubrechen. Das Verrückte ist, dass vielen sogar das Geld für Lebensmittel fehlt.» Trotz umfangreicher Hilfspakete von Bund und Kantonen gibt es eine grosse Gruppe von Betroffenen, die in ihrer Notlage nicht mit Unterstützung rechnen können. Sie fallen durch die Maschen. Als Antwort auf diese verstärkte Armut engagiert sich die Caritas mit der grössten Hilfsaktion in ihrer Geschichte für die Schweizer
Bevölkerung. Dabei erhielt die Caritas grosse Unterstützung von Privatpersonen, Institutionen und kirchlichen Stellen. Zahlreiche Unternehmen aus der Privatwirtschaft starteten Aktionen und unterstützten die Hilfe der Caritas mit namhaften Beiträgen. Die Einschätzung der Caritas war in den Medien stark gefragt. Caritas Schweiz arbeitete eng mit den 16 Regionalen Caritas-Organisationen zusammen und sicherte so die schweizweite Koordination der Hilfsaktion sowie die Nähe zu den betroffenen Personen. Die gesamte Hilfe der Caritas, die auch alle regional ausgerichteten Projekte zur Linderung der Corona-Krise umfasst, belief sich bis Ende 2020 auf 12,2 Millionen Franken. Dabei sind auch massgebliche Beiträge der Glückskette in der Höhe von 9,7 Millionen Franken eingeschlossen. Wir erreichten mit unserer Aktion über 100 000 Menschen in Not. Die Hilfe läuft auch 2021 weiter. Eine Entspannung der Situation ist zurzeit nicht absehbar.
Andrina Oswald (22) arbeitet einmal pro Woche als Freiwillige im Caritas-Markt St. Gallen. Sie möchte den Menschen etwas zurückgeben und ihnen helfen. Sie schätzt die Begegnungen mit Leuten aus verschiedenen Kulturen.
6 7 Inlandhilfe
Mélanie Morillo (36) liess ihr altes Velo bei Caritas Jura für einen sehr günstigen Preis reparieren. Das half der selbstständigen Coiffeuse – alleinerziehende Mutter von drei Kindern –, sich individuell bewegen zu können und sich sicher zu fühlen.
Sozialberatungen verdoppelten sich Für jene Menschen, die durch die Corona-Krise tiefer oder oft auch erstmals in finanzielle Not gerieten, stellten sich seit Ausbrechen der Pandemie viele Fragen. Wie soll es weitergehen? Wo können sie Unterstützung beantragen? Für sie ist es wichtig, fachliche und vertrauenswürdige Beratung zu erhalten. Bis Ende 2020 haben Caritas Schweiz und die Regionalen Caritas-Organisationen über 10 000 Beratungen für hilfe suchende Menschen durchgeführt. Das sind rund doppelt so viele wie in normalen Jahren. Die Sozialberatungsstellen der Regionalen Caritas-Organisationen unterstützen Betroffene mit umfassender Beratung, machen sie auf weitere Angebote aufmerksam und weisen sie an die richtige Stelle weiter. Mit der zweiten Welle sind die Anfragen wieder merklich angestiegen. Direktzahlungen für rund 16 000 Menschen Über die Beratung hinaus leisteten wir auch finanzielle Unterstützung. An rund 16 000 Personen konnten wir bis Ende 2020 Überbrückungshilfen ausrichten. Die Direktzahlungen beliefen sich pro Person bis zu 1000 Franken und für Familien bis zu 3000 Franken. In gravierenden Fällen wurden sie auch mehrmals ausbezahlt. Diese Hilfe war möglich dank der Unterstützung der Glückskette sowie grosszügigen Zuwendungen, die Caritas direkt erhalten hat. Der gesamte für diese Direkthilfe eingesetzte Betrag belief sich auf 5,7 Millionen Franken. Die Hilfe erfolgte subsidiär. Die Anfragen um solche Unterstützungsbeiträge hielten auch im Sommer und Herbst an. Der Grund dafür ist, dass sich
« 2020 hat die Caritas schweizweit
über 10 000 Beratungen für hilfesuchende Menschen durchgeführt. » viele Betroffene über längere Zeit mit finanziellen Reserven noch über Wasser halten konnten und erst dann um Hilfe ersuchten, als diese Mittel aufgebraucht waren. Die erneuten Beschränkungen des wirtschaftlichen Lebens in der zweiten Welle haben den Bedarf weiter erhöht. Corona-Projekte für 78 000 Menschen Ergänzend zu den Beratungen und der Direkthilfe reagieren die 16 Regionalen Caritas-Organisationen und Caritas Schweiz mit 59 Projekten auf die spezifischen Bedürfnisse der Menschen, die infolge der Corona-Krise in Not geraten sind. Von all diesen Angeboten profi-
tieren rund 78 000 Personen. Die Kosten in der Höhe von 3,7 Millionen Franken können mit Unterstützung der Glückskette finanziert werden. Im Kanton Aargau beispielsweise leisten Freiwillige Unterstützung beim Online-Kontakt mit Ämtern, beim Ausfüllen von digitalen Formularen oder beim E-Banking. In verschiedenen Regionen gibt es Mahlzeitendienste oder Heimlieferservices für Lebensmittel und Medikamente. Im Kanton Jura schafft ein Velo-Reparaturservice Beschäftigungsplätze und kostengünstigen Zugang zu Fahrrädern, die in diesen Zeiten als Verkehrsmittel an Bedeutung gewonnen haben. Die KulturLegi der Caritas schafft für Menschen mit knappem Budget zusätzliche Möglichkeiten, vergünstigt Weiterbildungsangebote zu nutzen. Dies sind nur einige Beispiele, wie Caritas mit starkem lokalem Fokus auf coronabedingte Bedürfnisse reagiert und mit neuen oder angepassten Angeboten Menschen gezielt entlastet. Caritas-Markt senkt die Preise Die 21 Caritas-Märkte in der Schweiz haben seit Beginn der Corona-Krise eine wichtige Funktion in der Versorgung der armutsbetroffenen und -gefährdeten Bevölkerung eingenommen. Die Lieferanten zeigten eine grosszügige Bereitschaft, uns stark vergünstigte Ware zur Verfügung zu stellen, obwohl auch sie sich in einer schwierigen Lage befinden. So konnte die Genossenschaft Caritas-Markt die Lieferketten und damit das Sortiment in den Läden konstant aufrechterhalten. Um die Kundinnen und Kunden bestmöglich finanziell zu entlasten, hat der Caritas-Markt die Preise bei den stark nachgefragten Grundnahrungsmitteln sowie bei Früchten und Gemüse seit dem Frühjahr deutlich gesenkt. Die Nachfrage nach diesen Produkten ist um 25 Prozent angestiegen. Auf das Gesamtsortiment gesehen betrug die Preissenkung durchschnittlich rund fünf 5 Prozent. Dennoch ist der Umsatz gegenüber dem Vorjahr angestiegen. Bis Ende 2020 wurden rund 860 000 Einkäufe im Caritas-Markt getätigt. Das sind zwar etwas weniger als in der Vorjahresperiode, aber der Durchschnittseinkauf hat sich von 13 auf über 15 Franken erhöht. Die Kundinnen und Kunden kamen also weniger oft, kauften aber grössere Mengen ein. 31 000 Einkaufsgutscheine verteilt Zusätzlich hat Caritas 31 000 Einkaufsgutscheine in der Höhe von 10 Franken für den CaritasMarkt abgegeben. Für Personen, die nicht in der Nähe eines Caritas-Markts wohnhaft sind, stellten wir 2000 Einkaufsgutscheine für andere Geschäfte zur Verfügung. Seit Beginn der Maskenpflicht in den öffentlichen Verkehrsmitteln im
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Inlandhilfe
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Lisseth Rodriguez und Sophie Grangier haben 2020 unzählige Hilferufe von Menschen in Not entgegengenommen und Hilfe organisiert.
Sozialarbeiterinnen am Limit Sophie Grangier (36) und Lisseth Rodriguez (30) arbeiten beide beim Sozialdienst von Caritas Waadt in Lausanne. Sophie hat bereits die erste Welle der Pandemie miterlebt. Von einem Tag auf den andern befand sie sich – wie alle anderen – im Home office. Auf der schnellstens eingerichteten Hotline kamen sehr viele Anrufe herein, die sie und die anderen Sozialarbeiterinnen beantworten mussten. Die Warteliste der Menschen, die Hilfe brauchten, wuchs täglich. Viele Menschen, die in Restaurants, Privathaushalten und auf Baustellen tätig waren, hatten ihre Stelle verloren. Allen gerecht werden Sophie spürte einen grossen Druck. Wie sollte sie allen gerecht werden? Dazu kam, dass sie nicht wie bei üblichen Beratungssituationen im persönlichen Gespräch eine Beziehung und Vertrauen aufbauen konnten. Alles musste sehr gezielt vonstattengehen. Oft gab es zudem Verständigungsschwierigkeiten, oft musste sich Sophie mit Deutsch und Englisch behelfen. Die meisten Leute konnten Lebensmittel, Miete, Stromrechnung oder Krankenkassenprämie nicht mehr bezahlen. Caritas half mit Direktzahlungen oder mit Gutscheinen für den Caritas-Markt.
Frühsommer erhielten unsere Kundinnen und Kunden bei jedem Besuch im Laden jeweils gratis eine Hygienemaske. Bis Ende 2020 wurden so fast eine halbe Million Masken gratis abgegeben. Die Mitarbeitenden in den Sozialberatungen und in den Projekten der Regionalen Caritas-Organisationen in der ganzen Schweiz sind weiterhin stark gefordert. Ihr enormes Engagement und die grosse Solidarität der Schweizer Be-
Von Tests und Aufenthaltsbewilligungen Dann kam die zweite Welle. Lisseth Rodriguez hatte ihre Stelle im Juli 2020 angefangen und ahnte, was auf sie zukam. Sie hatte den Vorteil, dass sie Spanisch und Portugiesisch spricht und die vielen Menschen südamerikanischer Herkunft beraten konnte. Viele arbeiteten im inoffiziellen Sektor und hatten eine beschränkte oder keine Aufenthaltsbewilligung. Wenn solche Personen an Covid-19 erkrankten, liessen sie sich oft nicht testen, weil sie nicht versichert waren und weil sie ihre Adresse nicht angeben wollten. Sie hatten Angst, ihren Aufenthaltsstatus zu verlieren. In der zweiten Welle war es schwieriger, schnelle Hilfe zu gewähren, weil Caritas Waadt ihre Kriterien für Direktzahlungen ändern musste. Es wurden nun verschiedene Fonds angezapft, was die Arbeit für die Sozialarbeitenden komplexer machte. An einem Punkt dachte Lisseth, dass die Situation ihr über den Kopf wachse. Zum Glück wurde sie von ihren Vorgesetzten gut aufgefangen. Ende Jahr fühlten sich Lisseth und Sophie erschöpft. Sie hatten ein schlechtes Gewissen, ein paar Tage frei zu nehmen, während Menschen in Not auf ihren Rückruf warteten. Trotzdem taten sie es. Durchatmen und sich wieder einmal um sich selbst kümmern können. Das tat gut. Trotzdem wussten sie: es wird weitergehen. Ein Ende war nicht in Sicht.
völkerung ermöglichte es der Caritas, die Angebote im Dienst der von der Krise betroffenen Menschen in der Schweiz bestmöglich auszugestalten. Diese Arbeit ist auch in den kommenden Wochen und Monaten stark gefragt, denn für den ärmsten Teil der Bevölkerung ist diese Krise noch lange nicht vorbei. caritas.ch/corona
Arbeit im Netz Die Zusammenarbeit mit den Regionalen Caritas-Organisationen
Günstige Veloreparaturen für alle Die Velowerkstatt von Caritas Jura in Delsberg repariert Velos, ob alt oder neu, Markenfahrrad oder Billigvelo. Die Werkstatt hilft Menschen mit kleinem Budget, vom öffentlichen Verkehr auf ein individuelles Fahrzeug umzusteigen und sich während der Pandemie zu schützen. Die Reparaturen werden zu günstigen Preisen fachgerecht ausgeführt. 2020 reparierten die Angestellten der Werkstatt etwa zehn Velos pro Woche. Caritas Jura will jedoch noch mehr Arbeitsposten installieren, um mehr Arbeit bewältigen zu können. Dies ergäbe auch mehr Ausbildungsplätze für anerkannte Flüchtlinge, die sich so in die Gesellschaft integrieren können.
Basel Aargau
Jura
Solothurn Luzern
Neuenburg Bern
Freiburg
Waadt
Genf
Wallis
Essenslieferung «à domicile» La Toque Rouge von Caritas Neuenburg bereitet täglich gesunde und ausgewogene Mahlzeiten zu. Neben vegetarischem Essen bietet La Toque Rouge auch gluten- und laktosefreie Menüs an. Die Organisation liefert diese Mahlzeiten ihren Kundinnen und Kunden sieben Tage in der Woche aus. Die meisten sind betagt oder krank und können nicht selber kochen. Während der Pandemie stiegen die Bestellungen aufs Doppelte an, da viele der begeisterten Kunden zur Risikogruppe gehören. Dieser Service ersparte ihnen das tägliche Einkaufen. Zudem bietet La Toque Rouge auch Arbeitsstellen für Menschen ohne Arbeit an. Sie erhalten so die Chance, sich wieder in den Arbeitsmarkt einzugliedern.
Zürich
St. GallenAppenzell
Graubünden
Tessin
Digi-Treff bei Caritas Aargau Ein Leben ohne Laptop und ohne Smartphone? Was nahezu undenkbar erscheint, ist für einen Teil der Bevölkerung Realität. Ohne digitales Wissen wird die soziale Teilhabe jedoch immer schwieriger. Job-Bewerbungen, Anmeldungen für Sozialversicherungen, Stipendienanträge, Wohnungssuche- und Bewerbungen laufen bereits jetzt hauptsächlich online. Menschen ohne digitale Kompetenzen sind hier von vornherein benachteiligt. Bei Caritas Aargau gibt es deshalb ein neues Projekt: den Digi-Treff. Dieser hat zum Ziel, Menschen jeglichen Alters und jeglicher Herkunft digital fit zu machen.
Caritas-Netz ermöglicht Corona-Hilfe Die Caritas hat innert kürzester Zeit die grösste Hilfsaktion ihrer Geschichte im Inland auf die Beine gestellt. Dies gelang nicht zuletzt dank der guten Zusammenarbeit im nationalen CaritasNetz, das heisst zwischen Caritas Schweiz und den Regionalen Caritas-Organisationen. Dabei half die föderale Struktur des Caritas-Netzes. Gut im Kanton verankert Die Regionalen Caritas-Organisationen kennen die Situation im jeweiligen Kanton sehr gut und sind in die regionalen Netzwerke eingebunden. Die rasche Reaktion war zudem möglich, da bereits bestehende Angebote wie die Sozial- und Schuldenberatungen noch ausgebaut werden konnten. Die Abläufe und die Erfahrung auf diesem Gebiet waren schon vorhanden, sie gehören zum Grundangebot der Caritas. Caritas Schweiz konnte bei der gemeinsamen Hilfsaktion auf die Expertise der Regionalen CaritasOrganisationen in der Soforthilfe zurückgreifen. Diese wiederum profitierten von den Kontakten von Caritas Schweiz zur Glückskette und anderen Geldgebern. Durch den regen Austausch war es möglich, schnell auf neue Situationen zu reagieren und gemeinsam Lösungen zu finden. Auch für die politische Arbeit war der Austausch mit den Sozialarbeitenden in den Regionalen Caritas-Organisationen essenziell und trug zur grossen medialen Präsenz der Caritas bei. Caritas wurde als wichtiger nationaler Partner für die Bekämpfung der Armut wahrgenommen. Nur dank der engen und gut funktionierenden Zusammenarbeit konnten die Herausforderungen der Corona-Krise erfolgreich gemeistert werden. Die Krise hat grosse Kräfte mobilisiert.
Zahlen zu den Regionalen Caritas-Organisationen 1083 4726 237 061 186
Mitarbeitende Freiwillige Stunden Freiwilligenarbeit Ausbildungsplätze
10 11 Inlandhilfe
Thurgau
Lebensmittelspenden verteilen Da im Frühling 2020 immer mehr Menschen durch die Pandemie in Not gerieten, beschloss Caritas Thurgau, kostenlos Lebensmittel an Bedürftige abzugeben. Zwei Bäckereien steuerten das Brot bei, die Restessbar Frauenfeld lieferte die übrigen Lebensmittel. Am Anfang verteilte Caritas jeweils 15 Lebensmittelsäcke. Doch die Nachfrage stieg immer weiter an. Das Caritas-Team suchte deshalb weitere Partner. Neben der Schweizer Tafel engagierte sich auch die Pfarrei Weinfelden und vermittelte Freiwillige, die bei der Verteilung der Lebensmittel halfen. Die Anzahl der wöchentlich verteilten Lebensmittelsäcke stieg am Schluss auf 40.
Caritas Care: 24h-Betreuung zu Hause Immer mehr betagte Menschen möchten möglichst lange in ihren eigenen vier Wänden leben. Um dies zu ermöglichen, bietet Caritas Schweiz eine 24-Stunden-Betreuung an. Sie vermittelt qualifizierte Frauen, die meist aus Rumänien oder der Slowakei kommen, und die bereits Erfahrung im Pflegebereich besitzen. Sie sprechen gut Deutsch und arbeiten dank Caritas unter einem legalen und fairen Vertrag. Trotz der Pandemie und dank einem professionellen Schutzkonzept konnte Caritas die 24-Stunden-Betreuung auch 2020 aufrechterhalten. Die bestehenden Einsätze wurden erfolgreich fortgeführt. Unsere Betreuungspersonen erhielten für die unbezahlte Quarantäne nach der Einreise eine Entschädigung. Dies garantierte die durchgehende Betreuung unserer Kundinnen und Kunden. caritascare.ch
youngCaritas im Corona-Jahr
Das Jahr 2020 hat auch von youngCaritas viel Flexibilität und Kreativität erfordert. Dank dem vielfältigen Engagement und der Tatkraft junger Menschen schauen wir trotz Krise auf ein aktives Jahr zurück. Es gab einige Highlights zu feiern: die Lancierung des Podcasts zum Thema Entwicklungszusammenarbeit, das 5-Jahr-Jubiläum von youngCaritas Zürich, die Gründung von youngCaritas Aargau bis hin zur erfolgreichen Durchführung des Interkulturellen Sommerlagers. Das von Freiwilligen organisierte Migrations-Wochenende «MigrAction», zahlreiche Schulbesuche sowie der live übertragene Event zum youngCaritas-Award rundeten ein turbulentes Jahr ab. youngcaritas.ch
Sozialalmanach 2021 Armut schränkt in verschiedener Hinsicht die Teilnahme am gesellschaftlichen Leben ein. Der Sozialalmanach 2021 fokussiert auf die Mechanismen von sozia ler Ausgrenzung und zeigt, wie diese mit der Armutsproblematik verbunden sind. Es werden gesellschaftliche Machtverhältnisse sichtbar, die Menschen trotz garantierter sozialer und politischer Rechte einer Demokratie ausgrenzen. Der Arbeitsmarkt hat seine Integrationsfunktion zunehmend verloren, ohne dass die Gesellschaft adäquat darauf reagiert. Wie nicht zuletzt die Corona-Krise zeigt, sind gerade Menschen in schlecht bezahlten Berufen dem Risiko der Arbeitslosigkeit besonders stark ausgesetzt. Gleichzeitig ist ein Job längst kein Garant mehr für Inklusion. Prekäre Arbeitsverhältnisse beeinträchtigen nicht nur die finanziellen Verhältnisse, sondern erhöhen die soziale Isolation. shop.caritas.ch
Caritas-Forum Am 31. Januar 2020 empfing Caritas Schweiz in Bern 300 Personen an ihrem Forum zum Thema «Die Sozialhilfe ist unverzichtbar!». Die Zahl der Armutsbetroffenen ist in den letzten Jahren stetig angestiegen. Caritas fordert deshalb eine gesamtschweizerische Strategie zur Armutsbekämpfung, in welcher die Sozialhilfe eine zentrale Rolle spielt. Viele Menschen machen ihren Anspruch auf Sozialhilfe nicht geltend, aus Angst vor Stigmatisierung oder aus Scham. Sozialhilfebeziehende sollten Wahlmöglichkeiten haben und nicht in ein Standardprogramm gezwängt werden. Sie sollten sich weiterbilden, um genügend Grundkompetenzen für den Arbeitsmarkt zu erwerben.
Riesige Solidarität für die Bergbauernfamilien
Asyl: Rechtsberatung und Rechtsvertretung
Im Auftrag des Bundes verantworten unsere Juristen die Rechtsberatung und Rechtsvertretung der Asylsuchenden: in der Westschweiz (Boudry, Giffers, Vallorbe, Flughafen Genf), in der Zentralschweiz (Glaubenberg) und im Tessin (mit SOS Tessin). Im Rahmen des beschleunigten Asylverfahrens auf Grundlage des neuen Asylgesetzes wurden im letzten Jahr 2779 Mandate verzeichnet und 390 Rekurse betreut. Im erweiterten Verfahren übernahmen die Rechtsbera-
tungsstellen in den Kantonen Freiburg, Jura und in der Zentralschweiz 221 Mandate. In der West- und Zentralschweiz kümmern sich die Rechtsberatungsstellen auch um Dossiers, die nicht durch den Bund finanziert werden: Dossiers, die noch unter das alte Asylrecht fallen, Gesuche um Familienzusammenführung oder Kantonswechsel, Härtefallbewilligungen oder Wiedererwägungen (392 neue Mandate).
12 13 Inlandhilfe
Als die Corona-Krise im Februar in Europa ankam, befürchtete Caritas Schweiz, nicht genügend Freiwillige für die Bergbauern mobilisieren zu können. Die Rekrutierung war eingeschränkt durch Schutzkonzepte und geschlossene Grenzen. Umso dankbarer waren Caritas und die Bergbauernfamilien, dass sie eine riesengrosse Solidarität erfahren durften. Insgesamt meldeten sich 1200 Freiwillige, 45 % mehr als im Vorjahr. Die freiwilligen Hilfskräfte – 53 % Frauen – haben 107 Bauernfamilien unterstützt und 7840 Arbeitstage geleistet (2019 waren es 5780 Tage). Dies entspricht 30 Arbeitsjahren einer Person. Obwohl die Freiwilligen oft strenge Arbeit während langer Tage leisten, sind sie begeistert. Weg von der Alltagshektik fühlen sie sich mental erholt und erfahren eine grosse Zufriedenheit. Zudem gibt ihnen der Einsatz Einblick in eine ganz andere Welt. Nicht wenige bleiben lange Zeit mit der Bauernfamilie verbunden und leisten immer wieder Einsätze. bergeinsatz.ch
Mehr soziale Gerechtigkeit Im November 2020 startete Peter Marbet bei Caritas und amtet seit Januar 2021 als Direktor. In der neuen Funktion will er sich für die Verringerung von Armut in der Schweiz und im Ausland einsetzen. Die Situation der Armen hat sich durch Corona noch verschärft: Der Hunger im globalen Süden wächst wieder an und selbst in der reichen Schweiz steigt die Zahl der Armutsbetroffenen. «Ich kann nicht gleichgültig bleiben gegenüber dem Leid, mit dem wir täglich konfrontiert sind. Ich möchte den Menschen, die weniger Glück haben, eine Chance geben. Das motiviert mich», erklärt Peter Marbet. Nach seinem Studium der Geschichte, Po litologie und Sozialpsychologie leitete Peter Marbet die Abteilung Politik und Kommunikation von santésuisse. Danach arbeitete er als Direktor des Berner Bildungszentrums Pflege, einer Höheren Fachschule für Krankenpflege. Er verspürte jedoch schon länger den Wunsch, seinen Horizont in der Schweiz und auf internationalem Gebiet zu erweitern. Er lebte unter anderem zwei Jahre in Brasilien und ein Jahr in den USA. Internationale Zusammenarbeit Die Komplexität der internationalen Zusammenarbeit verlangt nach einer hohen Professionalität. Die Caritas betätigt sich in den Themenfeldern Einkommens- und Ernährungssicherung, Klimagerechtigkeit und Migration. Dazu kommen humanitäre Einsätze bei Katastrophen.
«Alle vier Themen haben eine sehr hohe Dringlichkeit und sind stark miteinander verknüpft», ist sich Peter Marbet bewusst. «Ich werde alles tun, damit das Expertenwissen unserer Fachleute sowie die uns anvertrauten Spendengelder so eingesetzt werden, dass sie ihre Wirkung effizient, direkt und langfristig entfalten können», sagt er. Sozialarbeit und -politik in der Schweiz Peter Marbet wird sich, genauso wie sein Vorgänger Hugo Fasel, für eine nationale Armutsstrategie und ein regelmässiges Monitoring einsetzen. Caritas Schweiz schlägt verschiedene Instrumente für die Armutsbekämpfung in der Schweiz vor, wie zum Beispiel mehr Gelder für die Verbilligung von Krankenkassenprämien oder Ergänzungsleistungen für Familien.Vor allem in der andauernden Corona-Pandemie sind noch zusätzliche Anstrengungen nötig, um Armutsbetroffene zu entlasten. Viele, die vorher noch knapp über die Runden kamen, sind nun in die Armut abgerutscht. Persönlich Peter Marbet ist Vater von zwei erwachsenen Söhnen. Er ist mit einer Brasilianerin verheiratet und lebt in Bern. Seine Leidenschaft ist das Laufen. Gern nimmt er an Langstreckenläufen teil. Ausdauer scheint ein Teil seines Charakters zu sein, der ihm bei Caritas Schweiz zugute kommen wird.
In den Entwicklungsländern wirkt sich die Covid-19-Pandemie drastisch auf Gesundheit und Existenzsicherung der Menschen aus. Lateinamerika verzeichnet die meisten Toten weltweit. Caritas verteilt an die Menschen in Brasilien, Bolivien und Haiti Hygiene-Kits und klärt sie über Prävention auf. Im Nordosten Brasiliens lindert sie die Not mit Lebensmittelpaketen, und in Haiti installiert sie Handwaschstationen. Auf dem afrikanischen Kontinent hat Caritas Schweiz verschiedene Aufklärungskampagnen lanciert. In Mali, Burkina Faso, Äthiopien, Somaliland sowie im Tschad und Südsudan beliefert Caritas die Menschen mit Hygiene-Kits und zeigt Massnahmen zur Prävention auf. Auch Radiosendungen und Poster in lokalen Sprachen klärten auf. caritas.ch/pandemie
Almanach Entwicklungspolitik 2021 Seit mehreren Jahren steigt die Zahl der Menschen, die hungern, wieder an. Ein Ende ist infolge der dramatischen Auswirkungen der Corona-Krise erst recht nicht in Sicht. Welche Ansätze könnten dem elementaren Recht auf Nahrung für alle zum Durchbruch verhelfen? Ziel ist nicht nur, dass die Menschen satt werden, sondern auch, dass sie keine Mangelerscheinungen aufweisen. Der «Almanach Entwicklungspolitik» vermittelt einen Überblick über die globale Dimension der Hungerkrise und fragt, wie die soziale und ökologische Transformation gelingen kann. shop.caritas.ch
Mit Satellitenbildern gegen die Erosion 14 15 Internationale Zusammenarbeit
Das Corona-Virus im globalen Süden
Tadschikistan zählt zu den Ländern, die dem Klimawandel am stärksten ausgesetzt sind. Die Temperaturen sind deutlich gestiegen. Überschwemmungen und Bergrutsche nehmen zu. Um die weitere Erosion zu verhindern, legen die Menschen mit Unterstützung von Caritas unter anderem Agroforstsysteme mit Obstbäumen an. Diese schützen den Boden und bringen ein zusätzliches Einkommen. Die Bauern konnten zudem auf innovative technische Unterstützung von Caritas zählen. Caritas nutzt Satellitenbilder und macht diese den Menschen vor Ort zugänglich. Die Bilder zeigen, wo das Land besonders erodiert ist, aber auch, wo es in den letzten Jahren wieder grün und fruchtbar geworden ist.
Positionspapier: Migration gestalten
Seit einigen Jahren betreibt die Schweiz eine aktive Migra tionsaussenpolitik. Sie will damit migrationspolitische Interessen in der Schweiz und entwicklungspolitische Ziele weltweit in Einklang bringen. Um einen positiven Beitrag an die Herausforderungen in der Migration leisten zu können, fordert Caritas Schweiz die Schweizer Regierung auf, ihre Migra tionsaussenpolitik human, ursachenorientiert und kohärent zu gestalten. Im Fokus steht der Schutz von Frauen, Männern und Kindern vor Ort und entlang der Flucht- und Migrationsrouten. Internationale Migrationsbewegungen müssen fair und menschenwürdig gestaltet werden.
«Lösungen für den Klimawandel sind notwendig, um die Armut zu reduzieren» Interview mit Franziska Koller, Bereichsleiterin Internationale Zusammenarbeit und Mitglied der Geschäftsleitung
Der Klimawandel trifft die von Armut betroffenen Länder zunehmend stärker. Was können wir dagegen tun? Armut und die drastischen Folgen des Klimawandels sind Ausdruck einer ungerechten globalen Sozial- und Wirtschaftspolitik. Es ist ungerecht, dass die einen hungern müssen, damit
« Unser Ziel ist es, unsere Spendengelder zu multiplizieren. » die andern ihren Reichtum geniessen können. Caritas engagiert sich in der Bekämpfung der Armut, für soziale Gerechtigkeit und mildert für die Menschen im Süden die Folgen des Klimawandels. Welche Folgen hat der Klimawandel im Süden? Die Ungerechtigkeit wird dadurch verschärft, dass ausgerechnet jene Länder, die nur für einen Bruchteil des globalen Klimawandels verantwortlich sind, besonders stark davon betroffen sind. In diesen Ländern lebt ein Grossteil der Bevölkerung von der Landwirtschaft und erfährt nun die Zerstörung ihrer Existenzgrundlage. Wir helfen den Bauern und Bäuerinnen, sich an den Klimawandel anzupassen, damit sie trotz Dürren oder Überschwemmungen ein höheres Einkommen generieren können. Und wir arbeiten für eine menschenwürdige Migration für diejenigen, die ihre Heimat verlassen müssen. Dabei muss die Entwicklungszusammenarbeit Hand in Hand mit humanitärer Hilfe gehen. Hat Caritas die Mittel zur Umsetzung ihrer Ziele? Wir streben eine globale Entwicklung an, die den Menschen Hoffnung für ihre Zukunft gibt. Dies ist nur möglich, wenn wir die natürlichen Ressourcen nachhaltig und zum Wohl aller
Menschen nutzen. Entwicklungszusammenarbeit und humanitäre Hilfe sind ein Zeichen der Solidarität. Es wäre jedoch illusorisch zu verlangen, dass wir damit die globale Armut überwinden könnten. Dazu bräuchte es eine Neuausrichtung des weltweiten Wirtschaftssystems hin zu mehr sozialer Gerechtigkeit. Caritas versucht, ihren Teil beizutragen. Wir setzen alles daran, unsere Spendeneinnahmen zu multiplizieren. Unser Spendenaufruf im Sommer letzten Jahres zur Bekämpfung der Heuschreckenplage in Ostafrika löste bei den Spenderinnen und Spendern ein grosses Echo aus. Und dank der Beiträge von mehreren Organisationen der Vereinten Nationen konnten wir diese Spenden vervierfachen. Netzwerke und lokale Kooperationen scheinen immer mehr an Bedeutung zu gewinnen? Nachhaltigkeit wird nur möglich sein, wenn sie global gerecht und in Zusammenarbeit mit verschiedenen Akteuren gestaltet wird. Wir müssen unsere Verantwortung gemeinsam wahrnehmen und die Verwirklichung der Rechte anderer Gesellschaften ermöglichen. Wichtig ist es, die Kompetenzen von lokalen NGOs, Universitäten, Forschungseinrichtungen sowie dem Privatsektor und den Behörden zusammenzuführen. Das internationale Netzwerk und die lokalen Partner sind eine Stärke von Caritas Schweiz. Dies nicht nur angesichts des breiten Kompetenzspektrums, sondern auch für die Arbeit in sehr fragilen Ländern. Dies ermöglicht es uns, Finanzierungen von internationalen, bilateralen Gebern und NGOs zu erhalten. Welche Auswirkungen hatte die CoronaKrise 2020 auf Ihre Arbeit? Covid hat in den Ländern im Süden eine vierfache Krise verursacht: auf wirtschaftlicher, sozialer, gesundheitlicher sowie humanitärer Ebene. Einen Fünftel unseres Budgets in der internationalen Zusammenarbeit haben wir 2020 für Covid-Nothilfe eingesetzt, die wir in fast all unseren Ländern geleistet haben.
16 17 Interview
Lösungen für den Klimawandel zu finden, ist unabdingbar, um die globale Armut zu reduzieren und um mehr soziale Gerechtigkeit zu erreichen. Der Schlüssel ist eine effiziente Entwicklungszusammenarbeit.
Sozialpolitik Schweiz Corona-Krise verschärft die Armut Lücken im Hilfspaket Die Corona-Krise traf Armutsbetroffene und Armutsgefährdete empfindlich. Die Hilfsmassnahmen von Bund und Kantonen zur Abfederung der wirtschaftlichen und sozialen Folgen der Pandemie waren eine notwendige Reaktion, weisen aber folgenschwere Lücken auf. Sie erreichen viele Menschen nicht, die ohnehin wenig haben. Direktzahlungen von 1000 Franken Caritas Schweiz hat Bundesrat und Parlament im Vorfeld der Corona-Sondersession im Mai 2020 dazu aufgefordert, ein Unterstützungsprogramm für Menschen und Haushalte mit kleinen Einkommen zu sprechen. Kernpunkt war die Idee von Direktzahlungen in der Höhe von 1000 Franken.
Prämien verbilligen und Kurzarbeit voll entschädigen Weiter schlug Caritas Entlastungen vor durch kostenlose Krippenplätze, eine Erhöhung der Verbilligung von Krankenkassenprämien sowie durch Kurzarbeitsentschädigungen von 100 Prozent statt nur 80 Prozent des Lohnes. Alle Forderungen flossen durch parlamentarische Vorstösse in die Politik ein. Umgesetzt wurde bisher nur die volle Entschädigung für Kurzarbeit bei Tieflöhnen, jedoch auch erst ab Dezember 2020. Das ist bedenklich, denn die Entwicklung in der Sozialberatung der Caritas ist ein deutliches Indiz dafür, dass die CoronaKrise die Armut in der Schweiz verschärft
Das Zitat zur Bundespolitik
« Diese Krise macht deutlich, wie Menschen von einem
Tag auf den anderen in grosse Schwierigkeiten geraten können. Dagegen reichen unsere klassischen Sozialversicherungen nicht aus. » Hugo Fasel, Direktor der Caritas Schweiz bis Ende 2020, in der Zeitung Le Temps vom 9. Mai 2020
Eine Menschenschlange zog sich an einem Tag im Mai 2020 die Zürcher Langstrasse hinauf, ein paar hundert Meter lang: Die Menschen standen für Gratismahlzeiten an, für Säcke voller Lebensmittel und Hygieneprodukte.
Entwicklungs- und Migrationspolitik Globale Armut erfordert das Handeln der Schweiz Corona-Pandemie und der weltweite Hunger Immer mehr Menschen leiden an Hunger – die Schweiz darf nicht wegschauen! Jeder elfte Mensch ist unterernährt. Seit einigen Jahren breitet sich der Hunger auf der Welt wieder aus. Die Corona-Krise verschlimmert die Situation zusätzlich und bringt Millionen von Menschen in Not. Caritas Schweiz hat das Parlament und das Aussendepartement im September 2020 dazu aufgefordert, ergänzend zum CoronaHilfspaket für das Inland ein zusätzliches für humanitäre Hilfe im Ausland zu schnüren und eine Milliarde Franken dafür bereitzustellen.
Migrationsaussenpolitik In einem Positionspapier hat sich Caritas Schweiz mit der Migrationsaussenpolitik der Schweiz befasst. Im Fokus muss der Schutz von Frauen, Männern und Kindern vor Ort und entlang von Flucht- und Migrationsrouten stehen. Längerfristig muss das Ziel lauten, Ursachen von unfreiwilliger Migration entgegenzuwirken. Die Migrationsaussenpolitik darf dabei aber nicht – innenpolitisch motiviert – auf Abschreckung, Abwehr oder Rückführung von armutsbedingter Arbeitsmigration abzielen. Entwicklungsmittel dürfen weder an Bedingungen im Rückkehrbereich geknüpft noch als Gegenleistung für repressive Grenzkontrollen angeboten werden.
Wege aus der Hungerkrise Eine Welt ohne Hunger ist keine Utopie Es ist ein Skandal: Immer mehr Menschen müssen auf der Welt hungern. Seit 2014 steigt die Zahl der von Hunger betroffenen Menschen wieder kontinuierlich an. Die Corona-Krise verschärft die Situation noch zusätzlich und macht jahrelange Anstrengungen zur Bekämpfung des Hungers zunichte. Angesichts dieser dramatischen Entwicklung fordert Caritas Schweiz den Bund zum Handeln auf. Und das Hilfswerk sagt dem Hunger mit eigenen Projekten den Kampf an. Gemäss den Zahlen der Vereinten Nationen leiden derzeit weltweit 690 Millionen Menschen an Hunger. Rund 150 Millionen Kinder weisen Wachstumsstörungen auf, die zudem negative Auswirkungen auf ihre Entwicklung und Lernfähigkeiten haben. Obwohl die weltweite Nahrungsproduktion für alle Menschen ausreichen würde, steigt die Zahl der Menschen, die hungern, seit 2014 wieder an, insbesondere in Subsahara-Afrika und Südasien.
« Weitere 130 Millionen Menschen
könnten von einer akuten Ernährungskrise betroffen sein. » Armut, Ungerechtigkeit, Unsicherheit, Klima … Woran liegt das? Die Vereinten Nationen sehen als Gründe des ansteigenden Hungers die extreme Armut, die immer noch schreienden Ungleichheiten auf der Welt sowie die strukturellen Probleme der weltweiten Agrar- und Nahrungsmittelproduktion. Die internationalen Nahrungsmittelkonzerne setzen auf intensive,
exportorientierte Landwirtschaft mit riesigen Monokulturflächen. Doch die Ernährungsunsicherheit ist auch auf die politische Instabilität in den von Konflikten heimgesuchten Regionen zurückzuführen. Vor Ort mit dem Hunger konfrontiert ist für Caritas Schweiz die Lage eindeutig: Es ist vor allem auch der fortschreitende Klimawandel, der zu immer mehr Hunger in der Welt führt. Weltweit leben mehr als 70 Prozent der armutsbetroffenen Menschen in ländlichem Gebiet. Die Landwirtschaft ist ihre Existenzgrundlage. Seit dem Beginn der 1990er-Jahre hat sich die Zahl der Klimaereignisse wie Dürren und Überschwemmungen verdoppelt. Die Bauern sind besonders stark betroffen: Ihre Ernährungsgrundlage ist zerstört. … und das Corona-Virus 2020 führte die Corona-Pandemie zu einer weiteren drastischen Verschlechterung der Lage. Caritas Schweiz half weltweit über 150 000 Menschen, sich vor dem Corona-Virus zu schützen und finanzielle Notlagen zu überbrücken. Die meisten Menschen im Süden leben von informellen Wirtschaftsaktivitäten. Diese brachen aufgrund von Ausgangssperren und anderen Verboten weg, was die Armut stark ansteigen liess. Grenzschliessungen erschwerten den Handel mit Agrargütern und liessen die Lebensmittelpreise explodieren. Hinzu kommt, dass mit der Schliessung der Schulen Millionen Kinder die einzige Mahlzeit im Tag verloren, die sie dort erhielten. Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) fürchtet, dass weitere 130 Millionen Men-
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Internationale Zusammenarbeit
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Caritas Schweiz verbesserte die Ernährungssicherheit von rund
260 000 Menschen durch lokale und nachhaltige Landwirtschaftsprojekte sowie humanitäre Hilfe.
In Mali baute Caritas Schweiz Lagerhäuser, damit Schalotten fachgerecht gelagert werden und zum richtigen Zeitpunkt zu einem guten Preis verkauft werden können.
schen von einer akuten Ernährungskrise betroffen sein werden. Das Ziel, das sich die internationale Gemeinschaft in der Agenda 2030 gesetzt hatte – eine Welt ohne Hunger –, rückt in immer grössere Ferne. Verborgener Hunger Ein heimtückisches Phänomen sucht weltweit über zwei Milliarden Menschen heim: der verborgene Hunger, sprich der Mangel an Mikronährstoffen. Insbesondere in den Ländern der südlichen Hemisphäre essen die Menschen Tag für Tag nichts weiter als Reis, Mais oder Getreide. Sie leiden unter Mangel an Vitaminen, Mineralien und Proteinen. Insbesondere für Kinder führt das zu irreversiblen Beeinträchtigungen und ihre Chancen, die Armut eines Tages hinter sich zu lassen, werden noch geringer. «Um diesen Teufelskreis zu durchbrechen, muss bei der Hungerbekämpfung der Kampf gegen den verborgenen Hunger stärker im Fokus sein», so die eindeutige Meinung des deutschen Ernährungsmediziners Hans Konrad Biesalski im Almanach Entwicklungspolitik 2021 von Caritas Schweiz. Nachhaltige Landwirtschaft und lokale Märkte Eine Welt ohne Hunger ist keine Utopie, so die feste Überzeugung von Caritas Schweiz. Das Hilfswerk sagt dem Hunger mit eigenen Projekten den Kampf an. Projektschwerpunkt bilden die Länder in Subsahara-Afrika mit dem Fokus auf Mali, Tschad, Äthiopien und Uganda. Die Caritas-Projekte fördern eine lokale und nach-
haltige Landwirtschaft mit geringen Treibhausgasemissionen und grosser Anpassungsfähigkeit an den Klimawandel. So können die Bäuerinnen und Bauern qualitativ hochwertige Agrarprodukte in ausreichender Menge produzieren. Die Caritas-Projekte fördern die Fruchtbarkeit der Ackerböden und befähigen die Bäuerinnen und Bauern, geeignetes Saatgut zu produzieren oder einzukaufen. Caritas Schweiz arbeitet mit lokalen Partnern zusammen, die Hand in Hand mit den Kleinbauern den Anbau von nachhaltigen Agrarprodukten fördern und sie bei der Verarbeitung und dem Verkauf ihrer Agrarprodukte unterstützen. Ziel ist, faire Vertriebswege und Absatzmärkte für die Agrarprodukte zu entwickeln, die die Bedürfnisse der ärmsten Menschen berücksichtigen. Solche Absatzkanäle ermöglichen den Ausweg aus Abhängigkeiten, ein höheres Einkommen und langfristig eine ausreichende Ernährung. Ein spezielles Hilfspaket gegen den Hunger Angesichts der dramatischen Entwicklung durch das Corona-Virus forderte Caritas den Bund 2020 auf, entschieden zu handeln und ein humanitäres Hilfsprogramm mit einem Volumen von einer Milliarde Franken umzusetzen. «Die meisten Länder in der südlichen Hemisphäre sind in dieser humanitären Krise auf Hilfe angewiesen», erklärte der damalige Caritas-Direktor Hugo Fasel. Er hat die Schweiz auch aufgefordert, eine Kooperationsstrategie mit Afrika zu entwickeln und ihre Agrarpolitik nach fairen Handelsgrundsätzen auszurichten.
Mali: Die Ernährungs sicherheit verbessern
Äthiopien: Das Wasser nachhaltig nutzen Um gegen das Austrocknen des Ziway-Hallal-Beckens in Äthiopien zu kämpfen, fördert Caritas Schweiz die nachhaltige Wassernutzung und Anbausysteme, die die Agrarproduktion steigern. Sie tragen zudem langfristig dazu bei, ein bedrohtes Ökosystem zu stabilisieren. Der Einsatz dieser Methoden fördert die lokalen Märkte und stärkt die Resilienz der Kleinbauern.
Haiti: Die Böden vor der Erosion schützen Mangelernährung ist in Haiti ein weit verbreitetes Phänomen. Ziel des Caritas-Projekts ist es, den Kleinbauernfamilien von Délatte zu ermöglichen, ihren Ernteertrag durch effizientere und umweltfreundlichere Anbaumethoden zu steigern. Ein wichtiger Pfeiler des Projekts ist die Wiederaufforstung. In Schulungen lernen die Bauern, mit welchen Baumarten sie Erdrutsche am besten verhindern können.
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In der Gemeinde von Kendie auf dem Dogon-Plateau in Mali trägt unter anderem der Bau von Steindämmen dazu bei, Regenwasser zurückzuhalten, die Feuchtigkeit im Boden zu bewahren und die Fruchtbarkeit des Ackerbodens zu verbessern. Im Rahmen des Caritas-Projekts wurden auch Lagerhäuser gebaut, die eine fachgerechte Lagerung der Schalotten ermöglichen. So können die Bauern die Produkte zum richtigen Zeitpunkt zu einem guten Preis verkaufen. Die höheren Ernteerträge und besseren Einkommen tragen zur Ernährungssicherheit der Bauernfamilien bei.
Fast 10 Jahre Syrienkonflikt Seit fast zehn Jahren ist Caritas Schweiz für die Opfer der Syrienkrise im Einsatz. Die Präsenz vor Ort ermöglichte in all den Jahren eine umfassende und schnelle Hilfe, die auf die akuten Bedürfnisse ausgerichtet ist. Zudem konnte Caritas Schweiz ein engmaschiges Netzwerk aufbauen, welches einen direkten Zugang zu Betroffenen herstellt. Ein wichtiges Element der Hilfe ist die direkte Unterstützung von Not leidenden Haushalten mit Bargeld (cash assistance). Bereits im zweiten Jahr hat Caritas Schweiz zusammen mit dem «World Food Programme» den Co-Vorsitz in der «Cash Working Group» Syrien übernommen. In dieser Kommission wird die Agenda für die Bargeldhilfe festgelegt und so die Effizienz der internationalen Hilfe gesteigert. Zusammen mit den öffentlichen Stellen des Libanon entwickelt Caritas Schweiz ein Modell zur Lehrerfortbildung, um Lehrpersonen landesweit für den Unterricht von syrischen Flüchtlingen vorzubereiten. Diese systemische Hilfsleistung sichert für junge Syrer und Libanesen den Bildungszugang zum öffentlichen Schulwesen. Nach der Explosion im Hafen von Beirut bildete Caritas Schweiz ad hoc mehrere Konsortien als Antwort auf das unvorhergesehene Ereignis. So bündelte sie die Hilfsleistungen des internationalen Caritas-Netzwerks. Caritas Schweiz konnte dabei ihre eigene Hilfe mit zusätzlichen Finanzierungen massgeblich ausweiten und Doppelspurigkeiten verhindern. Zugespitzte Lage nach Explosion in Beirut Die Explosion im Hafen von Beirut hat die bereits prekäre Lage in der Krisenregion weiter zugespitzt. Durch die verschärfte Armut im Libanon entsteht bei der Verteilung von humanitären Leistungen eine Konkurrenzsituation: die Einheimischen als Gastgeber und die syrischen Flüchtlinge müssen die Hilfsleistungen unter sich aufteilen. In den letzten zwei Jahren konnte Caritas Schweiz die Hilfsleistungen und Partnerschaften in Syrien und den zwei Gastländern Libanon und Jordanien ausweiten. Dabei fokussierte sie auf Nothilfe, Bildung in Krisensituationen sowie existenzsichernde Massnahmen. So will Caritas eine nachhaltige Entwicklung ermöglichen. 1648 Kinder in Syrien erhielten durch Caritas Zugang zu Schulbildung.
Caritas Schweiz unterstützte
Personen in Konfliktgebieten in Syrien.
27 Humanitäre Hilfe
43 775
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In der Not vor Ort An den Brennpunkten der Welt
Haiti Im Januar 2020 hat sich das verheerende Erdbeben vom 12. Januar 2010 zum zehnten Mal gejährt. Das Ereignis hat tiefe Wunden hinterlassen. Noch heute befindet sich das Land in einer politischen und wirtschaftlichen Krise, die nun durch das Corona-Virus zusätzlich verschlimmert wird. Caritas Schweiz hat nach dem Erdbeben geholfen, Wohnhäuser und Schulen wieder aufzubauen, und bildet bis heute Personen im Bausektor aus. Sie lernen, wie sie erdbebenund sturmsichere Häuser bauen können. In den letzten Jahren überstand Haiti zudem weitere Naturkatastrophen, darunter drei starke Hurrikane in den Jahren 2012, 2016 und 2017. Sie forderten viele Todesopfer und warfen die Wirtschaft wieder um Jahre zurück. Die Häufigkeit der Hurrikane in Haiti ist Folge des Klimawandels, genauso wie die vermehrte Trockenheit. Die Landwirtschaft wirft deshalb immer weniger ab; mehr als 40 Prozent der Bevölkerung leiden unter der Lebensmittelknappheit. Caritas Schweiz hilft mit landwirtschaftlichen Projekten, diese Situation zu verbessern.
Mosambik Viele Menschen haben durch den Wirbelsturm Idai, der im März 2019 auf die Küste Mosambiks traf, alles verloren, auch ihr Zuhause. Inzwischen konnten viele Menschen in der Region Manica neue Hütten aus Lehm bauen. Caritas hat 2020 an rund 650 Familien 3210 Liter Speiseöl und 6420 Kilo Bohnen sowie Salz und Mehl verteilt, damit die Menschen genügend zu essen haben. Die Bauern erhielten Saatgut und wurden in Methoden der nachhaltigen Landwirtschaft unterrichtet. Zusätzlich wurden an alle Familien in den Dörfern Muchai und Magaro neue Plastikeimer und Seife verteilt, damit sich die Menschen vor der Verbreitung von Covid-19 schützen können. Caritas ging auch in die Dörfer, um die Menschen über Covid-19 aufzuklären.
Albanien
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Das Erbeben im November 2019 richtete in Albanien grossen Schaden an. 50 Todesopfer und rund 1000 Verletzte waren die Folge. Eine Schneise der Verwüstung zog sich der Küste entlang. Rund 6000 Häuser und Wohnungen wurden zerstört oder so beschädigt, dass sie nicht mehr bewohnbar waren. Die ärmere Bevölkerung traf es besonders hart, sie lebt zum Teil bis heute in temporären Unterkünften. Caritas Albania und Caritas Schweiz versorgten 1200 Menschen in zwei improvisierten Zeltstädten mit Mahlzeiten, Wasser und Decken. Katastrophenhilfe-Experten von Caritas entwickelten ein zweimonatiges Nothilfe-Paket sowie ein einjähriges Programm zur Verbesserung der Lebensgrundlagen. Im März kam die Corona-Pandemie und setzte den Schwächsten noch mehr zu. Vor allem Frauen, Kinder, alte Menschen und Personen mit Behinderung profitierten von der Bargeldhilfe der Caritas.
Äthiopien Zusätzlich zur Corona-Krise leidet Ostafrika seit über einem Jahr unter der grössten Heuschreckenplage seit Jahrzehnten. Die riesigen Schwärme zerstörten in gewissen Regionen bis zur Hälfte der Ernte. Ab Juni unterstützte Caritas – im Auftrag der Welternährungsorganisation der UNO (FAO) – die am härtesten getroffenen Familien im Südosten des Landes mit einem Nothilfeprogramm. Sie erhielten Bargeldbeträge, damit sie kurzfristig Nahrungsmittel sowie Schutzmaterial für ihre Tiere besorgen konnten. Zudem gab die Caritas 240 Tonnen Weizensaatgut ab, damit die Bevölkerung rasch wieder ansäen und bald wieder ernten konnte. Da das Projekt bis jetzt sehr erfolgreich war, konnte Caritas Schweiz das Volumen der Geldtransfers an die Haushalte erhöhen und so die Ernährungssicherheit einer noch grösseren Anzahl Menschen verbessern.
Humanitäre Hilfe
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Zahlen der Caritas Herkunft der Caritas-Erträge
Private Spenden/Erträge und öffentliche Beiträge 8,8 % Eigene Erträge
25,4 % Direkte Spenden
4,5 % Übrige Beiträge Bund
11,6 %
9,3 %
59,2 %
Glückskette
Private Spenden/ Erträge
11,1 % Andere Organisationen
3,2 % Internationales Caritas-Netz
40,8 % Öffentliche Beiträge
Deza
1,4 % Ausländer- und Passamt Liechtenstein
24,7 % Kantone und Gemeinden
Durch Finanzierungsallianzen mit der Glückskette, dem Bund sowie anderen Partnerorganisationen im In- und Ausland kann die Caritas die Wirkung jedes Frankens, der ihr gespendet wird, vervierfachen.
Verwendung der Erträge
Kennzahlen gemäss Zewo-Richtlinien
37,1 %
91 %
Internationale Zusammenarbeit
Projekte
47,9 % Projekte Schweiz
4,3 %
Administrativer Aufwand
4,7 % Fundraising- und Marketingaufwand
3,4 %
0,7 %
Grundlagenforschung und übrige Projektbeiträge
4,7 % Fundraising und Marketing
1,9 %
4,3 %
Information und Kommunikation
Administrativer Aufwand
Diese Kennzahlen sind in Übereinstimmung mit den Vorgaben von Swiss GAAP FER 21 und entsprechend den Richtlinien der Stiftung Zewo zur Ermittlung des administrativen Aufwandes gemeinnütziger Organisationen erhoben worden.
Den ausführlichen Finanzbericht veröffentlichen wir auf unserer Webseite unter: www.caritas.ch/jahresbericht
Direkte administrative Projektunterstützung
Bilanz per 31. Dezember 2020
2020
2019
Aktiven
CHF
CHF
Flüssige Mittel
38 376 270
23 551 355
Kurzfristig gehaltene Aktiven mit Börsenkurs
34 769 349
35 565 413
Forderungen
10 916 525
11 893 151
140 272
263 887
30
1 858 249
4 073 687
31
22 211 772
22 400 274
108 272 437
97 747 767
CHF
CHF
Zahlen der Caritas
Kurzfristiges Fremdkapital
5 261 409
5 282 204
Langfristiges Fremdkapital
4 027 928
4 065 192
Fondskapital (zweckgebundene Fonds)
80 783 067
70 044 621
Organisationskapital
18 200 033
18 355 750
108 272 437
97 747 767
Gesamtbetriebsrechnung 2020
2020
2019
Betrieblicher Ertrag und betriebliche Leistungserbringung
CHF
CHF
Spenden
34 000 266
27 814 091
Beiträge Dritter
33 384 416
20 787 104
Total Ertrag aus Spenden und privaten Beiträgen
67 384 682
48 601 195
Öffentliche Beiträge
54 642 837
54 114 997
Andere betriebliche Erträge (Erträge aus Dienstleistungen)
11 852 831
12 413 389
133 880 350
115 129 581
Internationale Zusammenarbeit
46 381 043
40 256 737
Inland-Arbeit
59 808 781
52 274 251
838 448
845 658
Information und Kommunikation (Bildungs- und Informationsarbeit)
2 362 874
2 392 223
Direkte administrative Projektunterstützung (Evaluation, IT, Mieten usw.)
4 336 888
4 446 591
113 728 034
100 215 460
Fundraising- und Marketingaufwand
5 824 958
5 881 343
Administrativer Aufwand
5 345 108
4 903 651
11 170 066
10 784 994
124 898 100
111 000 454
8 982 250
4 129 127
1 363 185
4 864 251
107 355
–199 595
10 452 790
8 793 783
–10 608 507
– 6 440 435
–155 717
2 353 348
Vorräte Aktive Rechnungsabgrenzungen Anlagevermögen Total Aktiven Passiven
Total Passiven
Total betrieblicher Ertrag
Grundlagenforschung und übrige Projektbeiträge
Total Projektaufwand
Total Fundraising-, Marketing- und administrativer Aufwand Total Aufwand für die Leistungserbringung Betriebsergebnis (entspricht dem EBIT) Finanzerfolg und übriges Ergebnis Total Finanzergebnis (vor Veränderung Wertschwankungsfonds) Ausserordentlicher, einmaliger oder periodenfremder Erfolg Jahresergebnis vor Fonds- und Kapitalbewegungen Veränderung zweckgebundene Fonds (– = Zunahme / + = Abnahme) Jahresergebnis vor Kapitalbewegungen
Gremien
Mariangela Wallimann-Bornatico
Robert Moser
Gisèle Girgis-Musy
Jean-Noël Maillard
Claudius Luterbacher
Vorstand Präsidium Präsidentin: Mariangela Wallimann-Bornatico, lic. iur., ehem. Generalsekretärin der Bundesversammlung, Wabern BE Vizepräsident: Robert Moser, Diakon, Steg VS Max Elmiger, lic. theol., Direktor Caritas Zürich, Zürich (bis 31. Mai 2020) Jean-Noël Maillard, Directeur Caritas Jura, Delémont (seit 1. Juni 2020) Mario Slongo, Dr. Dr. hc. Chemiker/Meteorologe, Tafers FR Gisèle Girgis-Musy, lic. oec., Leutwil AG Elisabeth Baume-Schneider, Ständerätin JU, Les Breuleux JU (bis 31. Mai 2020) Claudius Luterbacher, Dr. theol., Kanzler und Ökonom des Bistums St. Gallen, St. Gallen (seit 1. Juni 2020) Erwin Tanner, Dr. iur. / lic. theol., Generalsekretär SBK, Freiburg
Mario Slongo
Erwin Tanner
Weitere Vorstandsmitglieder Andreas Brun-Federer, lic. theol., Pastoralverantwortlicher Bistum Basel, Solothurn // Jean-Claude Huot, lic. ès. lettres, Cossonay // Claudius Luterbacher, Dr. theol., Kanzler und Ökonom des Bistums St. Gallen, St. Gallen (bis 31. Mai 2020, seit 1. Juni 2020 Mitglied des Präsidiums) // Marco Fantoni, Direktor Caritas Ticino, Pregassona (Lugano) // Bruno GutFuchs, Diakon, Gemeindeleiter Pfarrei St. Nikolaus, Hombrechtikon ZH // P. Alois Kurmann, lic. theol., ehem. Prorektor Kloster Einsiedeln, Einsiedeln SZ // Jean-Noël Maillard, Directeur Caritas Jura, Delémont (bis 31. Mai 2020, seit 1. Juni 2020 Mitglied des Präsidiums) // Hubert Péquignot, Directeur Caritas Neuchâtel, Neuchâtel (bis 31. Mai 2020) // Alexandre Antonin, lic. sciences politiques, MBA, Directeur Caritas Valais, Sion (seit 1. Juni 2020) // Dalia Schipper, Direktorin Caritas Bern ad interim, Bern (bis 31. Mai 2020) // Fabienne Notter, Direktorin Caritas Aargau und Caritas Solothurn, Solothurn (seit 1. Juni 2020) // Roland Loos, dipl. Elektroingenieur ETH Lausanne, Yverdon-les-Bains (seit 1. Juni 2020) // Iris Utz-Huwiler, Präsidentin und Geschäftsführerin Stiftung Accordeos, Meggen LU // Monika Otter, MAS Ethik FHNW, Widen AG // Monika Elmiger, Geschäftsleiterin Jungwacht/Blauring Schweiz, Luzern (bis 31. Mai 2020) // Lucia Lindegger, lic. iur., Adligenswil LU (bis 31. Mai 2020) // Sabrina Corvini-Mohn, Präsidentin Caritas beider Basel, Allschwil BL (seit 1. Juni 2020) // Dr. Benno Schnüriger, ehem. Präsident Synodalrat röm-kath. Körperschaft Kanton ZH, Zürich // Dr. Hans-Jörg Ruppen, dipl. Mathematiker ETH, Dr. ès sciences und Titular- sowie Honorarprofessor EPFL Lausanne, Gampel VS // Joseph Thali-Kernen, Mitglied des röm.-kath. Landeskirchenrats BL und emerit. Gemeindeleiter, Allschwil BL (bis 31. Mai 2020) // Markus Schmid, ehem. Personalleiter und Organisationsberater, Luzern (seit 1. Juni 2020)
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Gremien
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Hugo Fasel
Peter Marbet
Elisabeth Karagiannis
Franziska Koller
Chantal Cornaz
Marianne Hochuli
Hans Krummenacher
Geschäftsstelle Caritas Schweiz Geschäftsleitung Direktor: Hugo Fasel, lic. rer. pol. (bis 31. Dezember 2020) Peter Marbet, lic. phil. (seit 1. November 2020) Bereich Internationale Zusammenarbeit: Dr. Franziska Koller Bereich Grundlagen: Marianne Hochuli, lic. phil. Bereich Projekte Schweiz: Bruno Bertschy, dipl. Verbandsmanager VMI Bereich Kommunikation und Marketing: Elisabeth Karagiannis, lic. phil. Bereich Personal: Chantal Cornaz, lic. phil. Bereich Finanzen und Administration: Hans Krummenacher, Betriebsökonom FH, dipl. Wirtschaftsprüfer
Bruno Bertschy
Andreas Lustenberger
Geschäftsprüfungskommission Präsident: Alois Bissig, Notar und Rechtsanwalt, Ennetbürgen NW Ursula Muther-Guntern, Präsidentin Caritas Bern, Orpund BE (bis 31. Mai 2020) Markus Köferli, dipl. theol., Bereichsleiter Spezialseelsorge Synodalrat Zürich, Zürich Kurt Grüter, ehem. Direktor Eidg. Finanzkontrolle, Bern Kontrollstelle BDO AG, Luzern
Delegierter der Geschäftsleitung Andreas Lustenberger, MSc Geografie, K antonsrat, Baar ZG (seit 1. August 2020)
Über Caritas Schweiz Caritas Schweiz ist ein eigenständiger Verein mit Sitz in Luzern. Das Hilfswerk unterstützt Menschen in Not im Inland und weltweit in rund 20 Ländern. Gemeinsam mit den Regionalen Caritas-Organisationen hilft Caritas Schweiz konkret, wo Menschen in der reichen Schweiz von Armut betroffen sind. Weltweit leistet Caritas Nothilfe bei Katastrophen, ermöglicht Wiederaufbau und engagiert sich in der Entwicklungszusammenarbeit. Caritas Schweiz ist Mitglied des internationalen Caritas-Netzwerks. Dieses umfasst weltweit Organisationen in 165 Ländern.
Ende 2020 zählte Caritas Schweiz 413 Mitarbeitende. Dies entspricht 326,76 Vollzeitstellen. 262 Personen oder 63 Prozent der Mitarbeitenden sind Frauen, 63 Prozent aller Mitarbeitenden arbeiten in einem Teilzeitpensum. Das Durchschnittsalter beträgt 42,8 Jahre. Etwa 30 Prozent aller Mitarbeitenden haben ihren Arbeitsplatz in der Romandie. Zusätzlich sind rund 185 Mitarbeitende im Stundenlohn tätig, etwa als Dolmetscher/innen oder bei Caritas Care in der 24-Stunden-Betreuung. Zudem arbeiten bei Caritas Schweiz über 263 lokal angestellte Mitarbeitende in Projektländern.
Starke Partnerschaften Aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft
Unternehmen ABS Alternative Bank Schweiz AG // ALDI SUISSE AG // Barclays Bank (Suisse) SA // BDO AG // Georg Fischer AG // Lidl Schweiz // Migros Genossenschaftsbund // NIKIN AG // Orell Füssli Thalia AG // Payot SA // Procter & Gamble, Switzerland SARL // Renault Suisse AG // QoQa Services SA // Sunrise Communications AG // SWICA Gesundheitsorganisation // Swissquote Bank SA // thinkQ2 AG // Twint AG
Stiftungen Aiuto Stiftung // Alois und Jeanne Jurt Stiftung //
Glückskette // Christa Foundation // Däster-Schild Stiftung // ESPERANZA kooperative Hilfe gegen Armut // Ernst Göhner Stiftung // Fondation Philanthropique Famille Sandoz // Kahane Foundation // Leopold Bachmann Stiftung // MIHI Foundation // SV-Stiftung // Ursula Zindel-Hilti Stiftung // Medicor Foundation // Solaqua Stiftung // St. Anna Stiftung der St. Anna Schwestern // Stiftung Mercator Schweiz // Stiftung Sonnenschein // Stiftung Wegweiser
Bund
Direktion für Entwick-
lung und Zusammenarbeit (DEZA) // Bundesamt für Gesundheit // Staatssekretariat für Migration // Bundesamt für Kultur (BAK) // Bundesamt für Justiz (BJ)
Kantone, Städte, Gemeinden
Canton de Fribourg // Canton de Genève // Canton du Valais // Lotteriefonds des Kantons Zürich // Société de la Loterie de la Suisse Romande // Kanton St. Gallen // Canton du Jura // Stadt Zürich // Stadt Luzern // Kanton Schwyz // Gemeinde Arth // Stadt Bülach // Gemeinde Baar // Gemeinde Düdingen // Gemeinde Muri bei Bern // Commune de Collonge-Bellerive // Ville de Genève
Hochschulen Fachhochschule Nordwestschweiz // Berner Fachhochschule für Agrar-, Forstund Lebensmittelwissenschaften (HAFL) // ETH Zürich Zentrum für Entwicklung und Zusammenarbeit (NADEL) // Schweizerisches Tropen- und Public Health-Institut // Pädagogische Hochschule Zug Institut für Internationale Zusammenarbeit in Bildungsfragen
Kirchliche Institutionen
Association Fraternelle Romande // Benediktinerkloster Mariastein // Communauté des Religieuses Trinitaires // Röm.-kath. Gesamtkirchgemeinde Bern und Umgebung // Katholische Kirche im Kanton Zürich // Kloster Heiligkreuz // Röm.-kath. Landeskirche Basel-Landschaft // Kath. Kirchgemeinde Luzern // Röm.-kath. Kirche Basel-Stadt // Gemeinschaft Liebfrauenschwestern
Bi- und multilaterale Geber Agence
Française de Développement (AFD) // Amt für Auswär-
tige Angelegenheiten Liechtenstein (AAA) // Directorate-General for International Cooperation and Development (EuropeAid) // European Civil Protection and Humanitarian Aid Operations (ECHO) // European Trust Fund for Africa (EUTF) // United Nations Office for the Coordination of Humanitarian Affairs (OCHA) // Hochkommissariat für Flüchtlinge der Uno (UNHCR) // U.S. Department of State (USDOS) // Caritas Austria // Caritas France // Caritas Liechtenstein // Caritas Luxembourg // Catholic Agency for Overseas Development (CAFOD) // Cordaid // Austrian Development Agency (ADA)
Sie sind alle Partner, die unsere Hilfe für Menschen in Not erst möglich machen. Herzlichen Dank!
« Im vergangenen Jahr half Caritas während der CoronaPandemie rasch und unkompliziert, um die Armut und Not der Menschen weltweit zu lindern. Für die Deza sind erfahrene, vor Ort gut vernetzte und rasch einsatzfähige Partner sehr wichtig.»
« Seit 2018 organisieren wir den ‹Fair Friday›, eine Fundraising-Aktion in unseren Läden zugunsten von Caritas. Sie ist unsere Antwort auf ‹Black Friday›, ein Tag, der den Hyperkonsum zum Ziel hat und Ethik und Nachhaltigkeit – zwei drängende gesellschaftliche Anliegen – ver nachlässigt. »
Pascal Vandenberghe CEO Payot AG
« Ich finde es toll, mich bei youngCaritas zu engagieren, weil ich bei den Projekten im Austausch mit Menschen unterschiedlicher Kulturen bin und dadurch viele neue Erfahrungen machen kann. Ausserdem bietet youngCaritas viel Unterstützung, um auch eigene Ideen und Projekte umzusetzen.»
Chantal Schüssler Organisationskomitee MigrAction
« Getreu der Vision unseres Gründers, an der Seite der Schwachen zu stehen, unterstützen wir gemeinsam mit Caritas die Menschen in der Schweiz, die aufgrund der Corona-Krise in eine Notlage geraten sind.» Patricia Kahane Präsidentin Kahane Foundation
Impressum Titelbild: Alexandra Wey, Caritas-Markt, Schweiz Bilder: Reto Albertalli, Marc Baumann, Hasan Belal, Fabian Biasio, Caritas Schweiz, Pierre-Michel Delessert, Lesly Dolcé, Monika Flückiger, Conradin Frei, Steve Johnson, John Kalapo, Pierre Louis Phalonne, Mario Macilau/Fairpicture, Pierre Montavon, Nique Nager, Giulia Paravicini, Marc Renaud, Benjamin Schilling, Frédéric Sidibé, Alexandra Wey, Fabienne Wheeler Redaktion: Lisa Fry, Stefan Gribi, Vérène Morisod Simonazzi, Fabrice Boulé, Elisabeth Karagiannis Grafik:
Evelyne Bieri
Druck:
UD Medien, Luzern
Caritas Schweiz Bereich Kommunikation und Marketing Adligenswilerstrasse 15 Postfach CH-6002 Luzern Telefon: +41 41 419 22 22 Telefax: +41 41 419 24 24 E-Mail: info@caritas.ch Postkonto: 60-7000-4 Ausführliche Informationen zu aktuellen Projekten finden Sie auf der Website von Caritas Schweiz: www.caritas.ch
34 35 Starke Partnerschaften
Jasmina Opardija-Susnjar Programmbeauftragte Schweizer Direktion für Entwicklung und Zusammena rbeit (Deza)
Das Richtige tun Agir, tout simplement Fare la cosa giusta
Caritas Schweiz Adligenswilerstrasse 15 Postfach CH-6002 Luzern
Telefon: +41 41 419 22 22 Telefax: +41 41 419 24 24 E-Mail: info@caritas.ch
Internet: www.caritas.ch Postkonto: 60-7000-4 IBAN: CH69 0900 0000 6000 7000 4
Qualitätsmanagementsystem ISO 9001, Reg.-Nr.14075 NPO-Label, Reg.-Nr. 22116