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Einstieg in die E-Bike-Welt

Mit diesen Tipps wird das E-BikeFahren zum sicheren Vergnügen

Der richtige Motor, das passende Zubehör, die Augen auf der Straße - rund um das E-Bike gibt es allerhand zu beachten.

Text: Christoph Lumetzberger

Der Trend hin zum E-Bike scheint nicht aufzuhalten zu sein. Dennoch sollten Sie sich vor Augen führen, dass E-Bike nicht gleich E-Bike ist. „Das liegt doch ohnehin auf der Hand?!“ werden Sie jetzt vermutlich sagen. Und dennoch passiert es immer wieder, dass Leute Äpfel mit Birnen vergleichen und sich am Ende das vermeintliche Schnäppchen als Rohrkrepierer herausstellt. Aus diesem Grund haben wir auf den nächsten Seiten Tipps für Sie zusammengestellt, die Sie beim Kauf des neuen Lieblings-Pedelec unbedingt beachten sollten.

So gelingt jeder Trip

Aber nicht nur für den Kauf, sondern auch für die ersten Ausfahrten haben wir entsprechende Fakten zusammengetragen, an die Sie sich halten sollten. Damit steht einer erfolgreichen und vor allem sicheren Ausfahrt nichts mehr im Wege.

Kaufen Sie nicht das erstbeste Bike!

Gleich der wohl wichtigste Tipp zu Beginn. Sind Sie sich darüber im Klaren, wenn Sie zum ersten Mal auf einem E-Bike sitzen, dass Sie vermutlich von der Leistung des Motors, von der Technik im Allgemeinen ziemlich überzeugt sein werden. Schließlich macht es echt Spaß, wenn bei der Fahrt ein kleines Helferlein mithilft und so größere Anstiege leichter überwunden werden können. Allerdings ist E-Bike nicht gleich EBike – und daher raten wir dringend davon ab, das erstbeste Angebot anzunehmen. Vielmehr sollten Sie gleich mehrere Modelle ausprobieren, gerne auch auf unterschiedlichen Profi len wie Straßen, im Gelände oder auf Schotterpisten. Nur so können Sie einen guten Überblick für die unterschiedlichen Modelle bekommen und das perfekte Bike fi nden.

Achten Sie auf die Ausstattung, nicht auf den Preis!

Jeder Mensch ist in seinem Wesen mehr oder weniger Schnäppchenjäger. Das hart verdiente Geld soll nach Möglichkeit nicht zum Fenster hinausgeworfen werden und daher liegt es auch nahe, beim E-Bike-Kauf ein Auge auf günstige Angebote zu werden. Dabei sollten Sie allerdings sehr vorsichtig sein. Denn sicherlich ist Ihnen der Ausdruck „Äpfel nicht mit Birnen vergleichen“ ein Begri – und dieser Spruch gilt auch beim E-Bike-Kauf. Denn mit dem bloßen Preis lässt sich leider kein vernünftiger Vergleich anstellen. Viel mehr kommt es auf die unterschiedlichen Komponenten an, die der Hersteller im jeweiligen Pedelec verbaut hat. Sie sollten etwa darauf achten, dass Reifen, Bremsen, Schaltung oder der Motor von bekannten und etablierten Herstellern kommen.

Ohne Motor wird‘s unlustig!

Selbstverständlich kann ein E-Bike auch ohne Motorunterstützung noch bewegt werden. Eine landläufig gebräuchliche Meinung, Pedelecs mit leerem Akku, sind sündhaft teurer Elektroschrott, stimmt so defi nitiv nicht. Dennoch ist es so, dass aufgrund der doch massiven Bauweise, der verwendeten Materialien und der zusätzlichen Bauteile, die auf einem herkömmlichen Fahrrad nicht zu fi nden sind, das Fahren ohne Motorunterstützung nur bedingt Spaß macht. Der Autor dieser Zeilen kann aus eigener Erfahrung berichten, dass gerade Steigungen mit einem leeren E-Bike weitaus schwieriger bewältigt werden können, als mit einem herkömmlichen Gefährt. Achten Sie daher darauf, dass Sie bei größeren Touren einen Ladestopp einplanen und auch das Ladegerät mitführen.

Setzen Sie immer einen Helm auf!

Auch wenn weder in Deutschland, noch in Österreich eine generelle Helmpfl icht für das Radfahren besteht, so sollten Sie bei jeder Fahrt, und sei sie auch noch so kurz, einen Helm aufsetzen. Schließlich können Sie damit nicht nur schlimme Unfälle, sondern auch bleibende Schäden verhindern. Helm-Kritiker argumentieren damit, sie fahren ja gar nicht schnell und haben die Augen immer auf der Straße. Das mag zwar sein, aber nicht bei jedem möglichen Fahrradunfall hat der Fahrer selbst die Schuld. Nicht selten ist es auch ein technischer Defekt oder die Unaufmerksamkeit eines anderen Verkehrsteilnehmers, welche zu Unfällen führt. Und wenn Sie entsprechende, abschreckende Werbevideos von Verkehrsclubs noch nicht kennen sollten, dann kaufen Sie doch einfach mal eine Melone und werfen Sie auf den Asphalt. Danach setzen Sie gerne freiwillig einen Helm auf.

Achten Sie auf die Motorleistung!

Sie werden sich jetzt vielleicht fragen, warum wir diesen Punkt extra anführen. Denn natürlich liegt es auf der Hand, dass ein E-Bike per Motor angetrieben wird. Doch wir meinen damit eher die Tatsache, dass ein Pedelec bei Geschwindigkeiten bis 25 km/h Unterstützung bekommt, danach der Motor jedoch abriegelt. Denn von Gesetzes wegen ist es nur erlaubt, bis zu eben jener Geschwindigkeitsgrenze eine Motorunterstützung zu bekommen.

Achten sollten Sie außerdem auf das in Newtonmeter angegebene Drehmoment. Wenn das Bike zumindest von 40 Nm angetrieben wird, sollte schon ausreichend Leistung vorhanden sein. Aber auch Trekkingräder mit Motoren, die bis zu 90 Nm Drehmoment haben, sind keine Seltenheit. Das hohe Drehmoment hilft vor allem beim Anfahren.

Fahren Sie nur mit der richtigen Bereifung! Bleiben Sie aufmerksam im Straßenverkehr!

Auch wenn es verlockend ist, mit einem Fahrrad über Stock und Stein, über Berge und durch Straßenschluchten zu cruisen, so ist es defi nitiv vernünftiger, eine dem jeweiligen Gelände angepasste Bereifung zu verwenden. So sollten Sie es genauso vermeiden, mit einem MountainbikeReifen durch die Stadt zu fahren, wie Sie auch darauf verzichten sollten, mit einem schmalen Straßenprofi l über Waldwege und unwegsames Gelände hinwegzudüsen. Die möglichen Konsequenzen sind allerdings unterschiedlich. Denn während bei einer Fahrt mit Mountainbike-Profi l auf Asphaltstraßen lediglich das Profi l etwas darunter leidet, kann das Fahren mit glattem Profi l auf Schotterstraßen hingegen sogar gefährlich sein. Der Mensch ist ein Gewohnheitstier und neigt dazu, lieb gewonnene Alltagstätigkeiten automatisch zu tun, ohne groß darüber nachdenken zu müssen. Doch sowohl Erfahrung als auch Statistik belegen, dass gerade dann am ehesten Unfälle passieren, wenn nicht damit gerechnet wird. Genauso wie die meisten Haushaltsunfälle in den eigenen vier Wänden geschehen, kommen diese – auf das Fahrrad umgemünzt - gehäuft auf Pendelstrecken oder im eigenen Wohnort vor. Aus diesem Grund sollten Sie gerade da achtsam sein, wo Sie aus Gewohnheit eigentlich immer so reagieren, wie Sie reagieren.

Blicken Sie immer in Fahrtrichtung!

Auf den ersten Blick wirkt dies wie ein äußerst banaler Tipp. Doch Sie sollten unbedingt darauf achten, immer die kommenden Meter auf der Strecke im Visier zu haben und nicht das Drumherum. Gerade bei längeren Radtouren und ausgedehntem Sightseeing auf bildschönen Radrouten neigen Menschen dazu, sich von beeindruckenden Gebäuden, wunderschönem Gelände oder einem beruhigenden Bachlauf ablenken zu lassen. Ein Unfall ist spätestens dann schnell geschehen, wenn Sie ein Schlagloch oder einen Wurzelstock übersehen, der sich Ihnen in den Weg stellt. Blendet dann vielleicht sogar noch die Sonne, so kann es schnell gefährlich werden. Daher gilt genau das, was Sie auch im PKW beherzigen sollten: Augen auf die Straße!

Passen Sie beim Bremsen auf!

Sind Sie bereits im Besitz eines E-Bikes, so werden Sie uns bei diesem Tipp defi nitiv zustimmen. Ein E-Pedelec verfügt in aller Regel über deutlich bessere und stabilere Bremsen, als vergleichbare Fahrräder ohne Motorunterstützung. Dies liegt daran, dass alleine das Eigengewicht des Bikes schon deutlich höher ist und außerdem die Durchschnittsgeschwindigkeiten beim Fahren doch über herkömmlichen Fahrrädern liegt. Daher sollten Sie sich, gerade wenn Sie E-BikeAnfänger sind, erst nach und nach an die Geschwindigkeiten und auch den möglichen Bremsweg herantasten.

Beugen Sie Diebstahl vor!

Es liegt auf der Hand, dass ein ungeschütztes Fahrrad ohne großem Aufwand entwendet werden kann, da der Täter im Falle eines Diebstahls sogar direkt ein Fluchtfahrzeug zur Verfügung hat. Daher sollten Sie ein Fahrrad nie lange unbeaufsichtigt wo stehen lassen, auch wenn Sie vielleicht nur kurz zum Metzger oder in den Kiosk gehen. Sichern Sie das Bike mit einem Schloss und achten Sie auch darauf, dass nicht nur das Fahrradschloss von guter Qualität ist, sondern auch die Stelle, wo das Fahrrad angekettet wird, stabil ist. Das beste Schloss nützt nichts, wenn Sie es an einem instabilen Holzzaun anhängen. E-Bike-Fahrer sollten außerdem in Betracht ziehen, bei längerer Abwesenheit den Akku oder den Bordcomputer zu entfernen. Das macht das Objekt der Begierde mit einem Schlag ziemlich unattraktiv für Langfi nger.

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