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1/2010 Infor Thema der Ausgabe: Es liegt in der Sache der Natur - oder: Was ist Green Care
mat ions med ium fü
af t nsch e s s i r Inter W essenten aus Praxis und
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Gartentherapie und die GartenTherapieWerkstatt an der Hochschule
ab 08
Der Universitätslehrgang der Hochschule und eine dabei entstandene Abschlussarbeit
ab 10
Out-of-the-Box: Siegfried Binder, Wiener Krankenanstaltenverbund, im Gespräch
ab 13 Die Hochschule für Agrar- und Umweltpädagogik als Zentrum für Green Care
Editorial
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Herzlichen Glückwunsch, es ist… ... eine Zeitschrift!
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och bis vor sechs Monaten habe ich in den Niederlanden gewohnt und gearbeitet, und jetzt bin ich hier – zurück im wunderschönen Wien - um diese Zeilen für die erste Ausgabe der neuen Zeitschrift green care an Sie zu richten. Alles hat sich für mich in dieser Zeit geändert, nur der Laptop ist derselbe geblieben. Als ich vor einiger Zeit gefragt wurde, in die Redaktion der Zeitschrift zu wechseln, hatte ich noch keine genauen Vorstellungen darüber, was mich erwarten würde. Ich habe mich in den letzten Jahren zwar über meine Forschungstätigkeiten mit dem Thema auseinandergesetzt, aber redaktionelle Aufgaben waren mir bis jetzt fremd. Umso mehr freue ich mich über die Chance, die mir hier geboten wird, und die Möglichkeit, das Wissen und die Energie, die in unserem Team und den vielen enthusiastischen KollegInnen steckt, mit Ihnen zu teilen. Die Zeit ist reif! Überall in Österreich sind so genannte Green Care Aktivitäten auf dem Vormarsch, egal, ob man in die Praxis oder in die Wissenschaft blickt: Tiergestützte Therapie - mit einem breiten Spektrum eingesetzter
Spezies, Gartentherapie, und Interventionen auf agrarischen Betrieben sind nur ein paar Beispiele, die in diesem Zusammenhang genannt werden können. Woran es im Augenblick noch mangelt ist die professionelle Vernetzung der verschiedenen Green Care Aktivitäten, um sie auf diese Weise zu stärken und besser in den Alltag der Menschen implementieren zu können. Die neue Zeitschrift green care soll einen ersten Beitrag dazu leisten, dieses Ziel zu erreichen. In der Zukunft sind auch die Gründung einer Plattform, eine Homepage, ein Newsletter, und praktische Veranstaltungen geplant, aber darüber will ich an dieser Stelle nicht zu viel verraten, denn wie heißt es so schön, gut Ding braucht Weile. Deshalb, liebe Leserinnen und Leser, möchte ich Sie an dieser Stelle zu unserer neuen Zeitschrift green care willkommen heißen. Sie wird zweimal pro Jahr erscheinen (einmal im Sommer, einmal im Winter), und pro Ausgabe einen inhaltlichen Schwerpunkt haben. Dieser kann entweder bei einer bestimmten Green Care Intervention liegen, bei einer Zielgruppe, oder einem anderen spannenden Thema. Diese erste Ausgabe kann als
Einführung gesehen werden, um Ihnen einen Überblick darüber zu vermitteln, was Green Care denn jetzt eigentlich genau ist, was es alles kann, und wo die Grenzen liegen (Seite 5-7). Wir wollen das Thema auch aus anderer Perspetive beleuchten und den direkten Bezug zu Österreich herstellen (Seite 13-15). Gleichzeitig wollen die Personen, die hinter dieser Zeitschrift stehen, die Gelegenheit wahrnehmen, sich und ihre Arbeit bei Ihnen vorzustellen (Seiten 8-12). Und natürlich wollen wir Sie, so wie in allen zukünftigen Ausgaben auch, über die letzten Neuigkeiten und Entwicklungen im In- und Ausland informieren (Seiten 4). In diesem Sinne, viel Spaß beim Weiterlesen und take (green) care,
Dorit Haubenhofer, Redaktion
Vorwort des Obmannes Sehr geehrte Interessierte der Gartentherapie und der tiergestützten Pädagogik
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or nun mehr 4 Jahren wurde die GartenTherapieWerkstatt als Zweigverein der österreichischen Gartenbaugesellschaft ins Leben gerufen. Ziel war, gemeinsam mit dem Geriatriezentrum „Am Wienerwald“, älteren Personen Gartentherapie anzubieten. Dies wurde auch umgesetzt und läuft mit sehr großem Erfolg weiter. Von diesen Aktivitäten ausgehend, wurden Seminare organisiert, der Universitätslehrgang Gartentherapie übernommen, sowie verschiedenste andere Aktivitäten, wie beispielsweise das Gartentherapie Jour Fixe organisiert. Dafür haben wird Auszeichnungen erhalten:
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Den Hietzinger Mercure sowie von der UNESCO die Prämierung als UN-Dekadenprojekt. Der nächste logische Schritt ist eine Plattform für alle Bereiche von Green Care aufzubauen. In dieser Pionierphase scheint es mir wichtig über einen Kristallisationskern zu verfügen: Eine Zeitschrift die sich ausschließlich diesem Themenfeld widmet. In dieser ersten Ausgabe wurde der Versuch unternommen, einen ersten Überblick über die Aktivitäten zu ermöglichen. Wir laden auch Sie ein, Ihre Beiträge an uns zu übermitteln. Wir werden, sofern möglich, diese auch veröffentlichen.
Darüber hinaus würde ich mich freuen, wenn wir Sie in der GartenTherapieWerkstatt als Mitglied begrüßen dürfen. Mit freundlichen Grüßen,
Mag. D r. T homas H aase Rektor der Hochschule für Agrar- und Umweltpädagogik und Obmann der GartenTherapieWerkstatt
Inhalt Newsflash Thema der Ausgabe: Es liegt in der Sache der Natur - oder: Was ist Green Care Es stellt sich vor... ... Umsetzung von Gartentherapie an der Hochschule für Agrar- und Umweltpädagogik ... Vorstellung des Vereins GartenTherapieWerkstatt ... Der Universitätslehrgang an der Hochschule für Agrar- und Umweltpädagogik Abschlussarbeit Universitätslehrgang: Ferdinand Mayer über sein Modell eines multifunktionalen Tiergartenhofs mit „Permakultur“ Out- of- the- Box: Siegfried Binder, Wiener Krankenanstaltenverbund, im Gespräch Bis zum nächsten Mal... ... Ausblick ... Impressum, Kontakt ... Information der Autoren und Abbildungen
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Newsflash
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Neu veranstaltet... ...In Deutschland: erscheinen wird.
Die Wissenschaftsinitiative Lernort Bauernhof führte ihre 1. Fachtagung zum Thema „Wissenschaftliche Fundierung des Lernens auf dem Bauernhof“ vom 10.-12.6.2010 in Altenkirchen (Deutschland) durch. Die Initiative wird von der Bundesarbeitsgemeinschaft Lernort Bauernhof (BAGLoB), der Hochschule Vechta und der Evangelischen Landjugendakademie getragen. Gemeinsames Ziel ist es, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern ein Forum zum Austausch von Forschungsansätzen und -ergebnissen rund um das Lernen auf dem Bauernhof auf internationaler Ebene eröffnen. Mit der Fachtagung 2010 soll der Austausch initiiert werden, weitere Veranstaltungen sind geplant. Die Beiträge der ersten Fachtagung werden in einem Tagungsband veröffentlicht, der ab September 2010 zu erwerben ist. Alle Informationen dazu sowie das Programm zur Fachtagung unter http://www.baglob.de/05wissenschaft.html.
Neu erschienen... ...In den USA:
Am 6. April erschien im Wall Street Journal ein Bericht über Entwicklungen der Gartentherapie in den USA. Es ist schön und interessant zu beobachten, dass Green Care weltweit Wellen schlägt. Die Redaktion hofft in der kommenden Ausgabe dieser Zeitschrift, die den Schwerpunkt Gartentherapie haben wird, im Detail auf Entwicklungen der Gartentherapie in den USA und auch Asien eingehen zu können.
...In Österreich:
Vom 4.-7. Juli findet in Wien das 9. Europäische IFSA Symposium an der Universität für Bodenkultur Wien statt. IFSA steht für „International Farming Systems Association“. Alle zwei Jahre wird seit 1994 ein Symposium veranstaltet, um Interessenten aus Wissenschaft und Praxis die Möglichkeit zu bieten, sich zu Themen rund um die Agrarwirtschaft und damit verbundene Gebiete auszutauschen. Dieses Jahr wird es auch jeweils einen Workshop über ‚Care Farming’ und ‚Pädagogik in der artgerechte Nutztierhaltung und Produktlabelling’ geben. Die wissenschaftlichen Fachberichte („full papers“) stehen ab Mitte Juni zum Download unter der IFSA Homepage (http://www.ifsa-europe.org) bereit.
...In Österreich:
Gesundheit erhalten, Krankheiten vorbeugen. Dies wird immer wichtiger, da sich die Welt der Medizin stark ändert und ganzheitliches Denken und ein Leben im Einklang mit der Natur in den Mittelpunkt rücken. Die Hintergrundinformationen dazu erhalten Sie im Magazin Gesundheit - Monat für Monat neu. Einen Fixplatz hat darin das Ressort „Natur“, wo in der Juli-Ausgabe ein Bericht über Gartentherapie
Neu geschehen... ...An der Hochschule:
Anmeldungen für den neuen Universitätslehrgang Akademischer Experte/In Gartentherapie, der am 20.-21.11. 2010 beginnen wird, sind jetzt schon möglich. Nähere Informationen finden sie auf der Homepage der Hochschule für Agrar- und Umweltpädagogik.
...An der Hochschule:
Das kommende Gartentherapieseminar findet vom 15.–17.09.2010 statt. Bei einer Teilnehmerzahl von max. 20 Personen liegt die Anmeldefrist am 01.09.2010. Veranstaltungsort ist die Hochschule für Agrarund Umweltpädagogik. Für die Anmeldung und weitere Informationen, wenden Sie sich bitte an roswitha.wolf@agrarumweltpaedagogik. ac.at, und schauen Sie unter www.agrarumweltpaedagogik.ac.at.
...An der Hochschule:
Im Rahmen der UNESCO-Dekade der Bildung für Nachhaltige Entwicklung haben die Bundesministerien für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft sowie für Wissenschaft und Forschung den Sustainability Award für Universitäten, Fachhochschulen und Pädagogische Hochschulen entwickelt. Er wurde 2008 erstmals in acht Handlungsfeldern vergeben. Am 8. März 2010 wurde die Hochschule für Agrar- und Umweltpädagogik mit dem Sustainability Award für das Bachelorstudienprogramm „Umweltpädagogik“ im Handlungsfeld Lehre und Curricula ausgezeichnet. Wir gratulieren!
Thema der Ausgabe Es liegt in der Sache der Natur Green Care ist ein Kuppelbegriff, der eine Vielzahl von Initiativen mit unterschiedlichen Zielen, Zielgruppen, und Methoden umfasst. Ihnen allen gemein ist, dass sie mit Elementen der Natur arbeiten. Diese Elemente können belebt (Pflanzen, Tiere), oder unbelebt (etwa Steine, Wasser) sein, und können individuell oder gruppiert eingesetzt werden.
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etzteres zum Beispiel in Form von Bauernhöfen, Gartenarealen, Parks, Wäldern, oder anderen Landschaftsbereichen, in denen sowohl belebte als auch unbelebte Naturelemente vorkommen. Ebenfalls verbindend wirkt das schlussendliche Motiv von Green Care Initiativen: Das soziale, physische, mentale, oder pädagogische Wohlbefinden eines Menschen zu erhalten oder gar zu steigern. Mit anderen Worten, bei Green Care werden Sektoren, die vor langem die direkte Kooperation miteinander verloren haben - wie Gesundheitsvorsorge, Medizin, Pädagogik, oder Integration auf der einen Seite, und Landwirtschaft, Gärtnerei, Naturschutz, oder Tierhaltung auf der anderen – wieder miteinander verbunden. Dies kann, sofern in die richtigen Bahnen gelenkt, von großem Nutzen sein für ein breites Spektrum von Zielgruppen.
Wofür ist Green Care gut
Je nachdem, was mit der jeweiligen Green Care Initiative erreicht wer-
den soll, kann • die körperliche Gesundheit erhalten oder gesteigert werden, etwa durch regelmäßige Bewegung an der frischen Luft oder durch Rehabilitationsprogramme; • die mentale Gesundheit erhalten oder gesteigert werden, zum Beispiel durch kognitives Training bei Personen mit demenzieller Erkrankung oder belastungsarme Tätigkeiten für Burn-Out Patienten; • das soziale Wohlbefinden verbessert werden, etwa durch (Re-) Integrationsprojekte für ethnische oder medizinische Randgruppen, oder im Rahmen von kommunikationsfördernden Programmen; • der pädagogische Status gefördert werden, zum Beispiel durch eine Vielzahl lehrender Projekte für Kinder und Jugendliche zu den Themen Pflanzen, Tiere, Natur, Umwelt, oder Nahrungsmittelproduktion. Es ist jedoch essenziell festzuhalten, dass nicht jeder Kontakt zur Natur automatisch Green Care ist. Das oben umschriebene Motiv der Gesundheitserhaltung oder Gesundheitssteigerung muss gegeben sein. So befindet sich zum Beispiel ein Postbote oftmals viele Stunden pro Woche „an der frischen Luft“ und ist draußen unterwegs. Den-
noch kann in diesem Fall nicht von Green Care gesprochen werden, da sein Motiv die Berufsausübung, und sein Ziel der Gelderwerb ist. Des Weiteren zeigt das Motiv auf, dass Green Care nicht immer eine körperlich „pflegende“ oder „heilende“ Tat beinhalten muss. Auch Zielsetzungen der Gesundheitsvorsorge, der sozialen (Re-)Integration, der Pädagogik, und der mentalen und emotionalen Unterstützung können dazugezählt werden. Green Care Initiativen zeichnen sich zudem dadurch aus, dass sie zwar mit Naturelementen arbeiten, jedoch nicht automatisch „draußen“ stattfinden müssen. Man könnte in manchen Situationen sogar soweit gehen, zu behaupten, dass gerade jene Zielgruppen, die von Green Care ganz besonders profitieren können, oftmals gar nicht selbstständig in der Lage sind, sich in die freie Natur zu begeben. Man denke an bettlägerige Personen, oder Menschen, die aus anderen Gründen (zumindest nicht ohne Hilfe) ihre eigenen vier Wände verlassen können oder wollen. In diesen Fällen wird Green Care dann zu den Betroffenen gebracht. Ein tiertherapeutischer Besuch in einem Senioren- oder Pflegeheim ist hierfür ein gutes Beispiel. >>
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Thema der Ausgabe Kein Allheilmittel
Green Care wird aber nicht nur durch seine Möglichkeiten definiert, sondern auch durch seine Grenzen. Und so ist es wichtig zu erwähnen, dass Green Care nicht als die ultimative Lösung aller Probleme angesehen werden kann. Denn obwohl die Einsatzmöglichkeiten sehr breit gefächert sind, gibt es deutliche Grenzen. So hat zum Beispiel eine Person, die gegen Gräser oder Pollen hoch allergisch ist, wahrscheinlich keinen Nutzen an einer gartentherapeutischen Tätigkeit, oder wird einem Menschen mit einer Tierhaarallergie eher geschadet als genutzt, wenn er/sie tiertherapeutisch gefördert werden soll. Auch andere Limitierungen sind festzuhalten, wie individuelle Abneigungen oder Ängste gegenüber bestimmten Naturelementen, oder der kulturelle oder auf früheren Erfahrungen beruhende Unwille, sich einer bestimmten Green Care Initiative anzuschließen. Ist gibt auch Personengruppen, die lieber in einer gut funktionierenden geschlossenen Einrichtung betreut werden wollen, da sie keine Beziehungen zu Tieren, Pflanzen oder
der Landwirtschaft entwickelt haben und dies auch nicht möchten. Andere sind in der Landwirtschaft oder mit Tieren aufgewachsen und wollen dies in ihrem Leben nicht missen. Der persönliche Wunsch der KlientInnen muss respektiert und keiner darf dazu gezwungen werden. Eine letzte Einschränkung ergibt sich ganz praktisch aus dem vorhandenen Angebot, das regional oft sehr unterschiedlich sein kann.
Welche Zielgruppen will Green Care erreichen
Da Green Care Initiativen breit gefächerte Zielsetzungen verfolgen, sind auch die davon angesprochenen Zielgruppen schwer zu definieren. Allgemein ist zu sagen, dass jede Person, die einen Nutzen aus dem Geboten ziehen kann, ein potentieller Kandidat oder eine potentielle Kandidatin ist. Bezüglich Altersgruppen, ethnischer Herkunft, Diagnose oder Symptomatik wird grundsätzlich kein Unterschied gemacht. Im Gegenteil, Green Care Initiativen haben gerade aufgrund ihres breiten Angebotes für jeden etwas zu bieten – natürlich unter den oben
genannten Einschränkungen. Deshalb spricht man in diesem Zusammenhang auch oft von „Hilfe nach Maß“: Hier wird das Angebot auf die individuelle Situation der betroffenen Person abgestimmt. Zur Verdeutlichung ein paar Beispiele: Um Kinder aus urbanen Regionen wieder vermehrt mit der Produktion und Herkunft von Lebensmitteln in Verbindung zu bringen, können Besuche auf landwirtschaftlichen Betrieben geboten werden; für den Bewohner eines Pflegeheimes, der vielleicht früher selbst auf einem Bauernhof gewohnt hat, kann der regelmäßige Aufenthalt auf einer care farm förderlich sein; für Menschen, die ihre Einrichtung nicht leicht verlassen können, sind die Errichtung eines Therapiegartens, oder tiertherapeutische Besuche mit Kleintieren vielleicht von Nutzen; oder einem körperlich behinderten Kind ist eventuell mit Hippotherapie am meisten geholfen, die eine krankengymnastische Behandlung auf neurophysiologischer Grundlage mit Hilfe vom Pferd darstellt. >>
Die in Österreich zurzeit am weitesten verbreiteten Green Care Initiativen sind (in alphabetischer Reihenfolge):
1. Bauernhofpädagogik: Ist Green Care am Bauernhof mit pädagogischen Zielsetzungen. Kindern oder Jugendlichen werden auf agrarischen Betrieben Themen wie Landwirtschaft, Lebensmittelproduktion, das Leben in ruralen Gebieten, Nachhaltigkeit, oder erneuerbare Energien näher gebracht. 2. Care Farming: Ist Green Care auf agrarischen Betrieben, mit Ausnahme der Bauernhofpädagogik. Es geht hier vornehmlich um therapeutische, (re-)integrative, ausbildende, oder rehabilitierende Programme. Ein Bauernhof bietet nämlich viele Möglichkeiten: Ein Klient/Eine Klientin kann dort in den unterschiedlichsten Bereichen aktiv sein (landwirtschaftliche Produktion, Küche, Gastronomie Verkaufsaden). 3. Gartentherapie: Ist Green Care im Umfeld eines Gartens. Hierbei werden die Planung, Nutzung und die Pflege eines Gartens mit therapeutischen und pädagogischen Aspekten verknüpft. 4. Tiergestützte Therapie: Ist Green Care mit Tieren. Diese können entweder Kleintiere sein (Hunde, Katzen, Nager, etc. ), agrarische Nutztiere (Schweine, Ziegen, Kühe, etc.), oder Reittiere (Pferde, Esel, etc.). Für alle Interventionen gilt, dass sie sowohl Geist als auch Körper anregen können. Auch das soziale (zum Beispiel durch integrative Projekte für bestimmte Randgruppen), sowie das pädagogische Wohlbefinden können gefördert werden.
Thema der Ausgabe Wo findet Green Care im In- und Ausland statt
Green Care Initiativen gibt es in jedem Bundesland Österreichs. Hierbei ist es interessant festzustellen, dass es in unserem Land - im Gegensatz zu anderen in Europa - in der Vergangenheit nicht zu Schwerpunktsetzungen gekommen ist. So haben sich in den Niederlanden in den vergangenen Jahrzehnten Initiativen am und rund um agrarische Betriebe wie Care Farming und Bauernhofpädagogik besonders etabliert. In Großbritannien dagegen sind botanische Aktivitäten wie etwa Gartentherapie oder Sport im Grünen (‚Green
Exercise’) besonders beliebt und verbreitet. Und in Finnland liegt der Fokus auf dem Bereich der tiergestützten Therapie. Diese und andere regionalen Unterschiede haben ihren Ursprung in den individuellen kulturellen, geschichtlichen, wirtschaftlichen, sozialen und geografischen Merkmalen eines Landes. Auch in Österreich hat vor einiger Zeit die tiertherapeutische Arbeit mit Kleintieren (vor allem Hunden) und Pferden begonnen. Darüber hinaus haben jedoch parallel dazu auch andere Green Care Initiativen Fuß gefasst (siehe grüner Kasten S. 6). Oftmals finden an ein und demselben
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Ort auch Kombinationen mehrerer Green Care Initiativen statt. Diese Vielfalt findet nicht oft ihresgleichen in Europa, und kann – falls in der Zukunft richtig genutzt - zu einem Vorteil Österreichs auf dem internationalen Green Care Markt werden. Deshalb seien all jene, die ihre Zeit und Energie dem Thema Green Care widmen, an dieser Stelle aufgerufen, den Kontakt zueinander zu suchen, um zusammen die Professionalisierung und Implementierung des Sektors voranzutreiben. Die Zeit ist reif, nutzen wir sie – gemeinsam! •
Warum muss es eigentlich immer Englisch sein?
Wenn man den aus dem anglikanischen Raum stammenden Begriff wortwörtlich übersetzen will, erhält man so etwas wie „grüne Pflege“. Da dies mehr Verwirrung stiftet als Erkenntnis, haben sich Wissenschaftler und Experten aus der Praxis dazu entschlossen, bei der Englischen Phrase „Green Care“ zu bleiben. Zudem erleichtert eine einheitliche Nomenklatur den internationalen Austausch über ein Thema. Wenn es in jeder Sprache eigene Übersetzungen gibt, wird die Kommunikation oftmals erschwert, da man zunächst alle Ausdrücke und Definitionen wieder vereinheitlichen muss, bevor man über das eigentliche Thema sprechen kann. Dies kostet unnötig viel Zeit und Energie, und führt doch nur wieder zu demselben Ergebnis. Nicht immer muss das Rad neu erfunden werden, wenn es schlussendlich doch wieder rund ist. Und da Englisch momentan die Sprache ist, die von den meisten Menschen zumindest als Fremdsprache gesprochen wird, hat man sich darauf geeinigt, die von dort stammenden Begriffe weltweit zu verwenden.
Text von: Dr. Dorit Haubenhofer Dr. Haubenhofer promovierte 2005 an der Universität Wien als Biologin. Ihr Schwerpunkt war die tiergestützte Therapie mit Hunden. Von 2006-2009 arbeitete sie als Wissenschaftlerin an der Universität Wageningen in den Niederlanden auf dem Fachgebiet von care farming. Parallel dazu hält sie seit 2006 jährlich Lehrveranstaltungen an der Universität Wien zum Thema Mensch- Tier Beziehungen. Beginn 2010 übernahm sie die redaktionelle Leitung der Zeitschrift green care.
Es stellt sich vor
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Gartentherapie - Umsetzung an der Hochschule Zweimal wöchentlich kommen Klienten des Geriatriezentrums am Wienerwald mit einem Bus in den Therapiegarten der Hochschule für Agrarund Umweltpädagogik, um dort an gartentherapeutischen Einheiten teilzunehmen. Sie werden dabei von Sozialpädagogen, Agrarpädagogen, Psychologen und Praktikanten der Hochschule, oder des Geriatriezentrums, begleitet und unterstützt.
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ie therapeutischen Einheiten dauern jeweils drei Stunden und werden an zwei Vormittagen durchgeführt. Jede Therapieeinheit beginnt mit gemeinsamen kognitiven Übungen in den Gartentherapieräumlichkeiten, die sehr nahe zum Therapiegarten liegen, damit sie auch für gehbehinderte Klienten leicht erreichbar sind. Danach wird mit dem Gärtner besprochen, welche Arbeiten diesmal im Therapiegarten zu erledigen sind. Die Klienten haben die Möglichkeit, sich frei für eine gärtnerische Aktivität zu entscheiden. Sollten sie dazu nicht in der Lage sein, werden sie dabei von der anwesenden Sozialpädagogin unterstützt.
heiten finden das ganze Jahr hindurch statt: Im Frühjahr stehen neben der Vorbereitung der Beete die Anzucht und Auspflanzung von Jungpflanzen im Mittelpunkt. Im Sommer wird geerntet und für die Herbst- und Winterernte ausgepflanzt; im Herbst wird die restliche Ernte eingebracht und verar-
Arbeiten im Therapiegarten
beitet, außerdem werden die Beete für den Winter vorbereitet. Während der Wintermonate finden die Planungen und Vorbereitungsarbeiten für das nächste Gartenjahr statt.
Der Therapiegarten ist ein Teil des 26.000 m2 großen Hochschulgeländes und wird vorwiegend als Nutzgarten bewirtschaftet. Das bedeutet, dass Gemüse, Kräuter und Blumen nach Vorbild eines Bauerngartens in Mischkultur angepflanzt werden. Darüber hinaus stehen auch die Früchte der Streuund Beerenobstanlage der Hochschule den Klienten für Ernte und Verarbeitung zur Verfügung. Die gartentherapeutischen Ein-
schult werden können, ihre eigenen Bedürfnisse wieder zu erkennen und auf Bedürfnisse anderer einzugehen. Dies ist die Grundlage für Selbständigkeits-, soziales- und kognitives Training und dient der Rehabilitation von psychiatrischen und leicht dementen Klienten. Pro gartentherapeutischer Einheit werden maximal 10 Klienten im Alter zwischen 30 und 80 Jahren nach den oben beschrieben Methoden betreut.
Die Philosophie von Gartentherapie
Die Klienten
Bei den gärtnerischen Aktivitäten im Jahresverlauf werden körperliche und geistige Fähigkeiten der Klienten wieder angeregt. Die enge Verbindung Mensch und Natur schafft eine Atmosphäre des Vertrauens, in der die Klienten ge-
„Gartentherapie ist“, wie Herbert Österreicher treffend formuliert, „ein neues, interdisziplinäres Fachgebiet, das die Planung, Nutzung und Pflege eines Gartens in einer Vernetzung von ergo-, physio- und psychotherapeutischen, medizinischen und pädagogischen Aspekten behandelt.“ Diese umfassenden Möglichkeiten zur körperlichen und geistigen Therapie werden seit fünf Jahren im Hochschulgarten praktisch umgesetzt. Als Träger dieses Projektes fungiert der Verein „GartenTherapieWerkstatt“ (siehe Bericht S.nächste Seite). >>
Es stellt sich vor GartenTherapieWerkstatt Ober St. Veit – Wienerwald Die GartenTherapieWerkstatt ist ein Zweigverein der ‚Österreichischen Gartenbau Gesellschaft‘. Gegründet wurde der Verein im Herbst 2005 von der Hochschule für Agrar- und Umweltpädagogik und dem Geriatriezentrum am Wienerwald.
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as Kooperationsprojekt hat sich folgende Ziele gesetzt: • Förderung, Entwicklung, Erprobung sowie Bewusstseinsbildung hinsichtlich sozial-integrativer Möglichkeiten in Freiräumen und stationären Einrichtungen. • Schaffung von Therapieprogrammen in Betreuungseinrichtungen und Adaptierung von Infrastrukturen für Gartentherapiepraktikumsplätze, die mit Gartentherapielehrgängen kompatibel sind. • Sensibilisierung für die Erfordernisse interdisziplinärer Vernetzung von Berufsfeldern im sozialtherapeutischen und agrarpädagogischen Bereich. Insbesondere legt der Verein Wert auf die Assistenzleistung hinsicht-
lich Planung und Ausführung professioneller Therapiegärten, die Entwicklung und die Durchführung von Fortbildungsangeboten, und das Aufzeigen von neuen sozialen Wegen und zusätzlichen Erwerbsmöglichkeiten für die Landwirtschaft und den Gartenbau. Zur Erfüllung der Vereinsziele wurde im Frühjahr 2006 am Gelände der Hochschule für Agrarund Umweltpädagogik ein Therapiegarten angelegt, in dem regelmäßige gartentherapeutische Einheiten durchgeführt werden. Weiters werden seit vier Jahren von der Leiterin der GartenTherapieWerkstatt Prof. DI Roswitha Wolf Gartentherapieseminare angeboten. An drei Tagen informieren Expertinnen und Experten aus den Bereichen Gartenbau,
Landschaftsplanung, Medizin, Psychologie, Soziologie, Sozialpädagogik und Landwirtschaft die Teilnehmer über die Grundlagen der Gartentherapie. Außerdem erhalten sie wertvolle Tipps und Anregungen, wie sie diese Therapieform in ihrem Wirkungsbereich einsetzen können (nähere Informationen zum kommenden Seminar finden Sie im News-Flash dieser Ausgabe). Im Rahmen des Bachelorstudiums Agrarpädagogik werden außerdem Gartentherapie und tiergestützte Therapie als eigenständige Lehrveranstaltung angeboten. •
Texte von: Prof. DI Roswitha Wolf Studium Landwirtschaft und Gartenbau, Universität für Bodenkultur Wien; Diplompädagogin für land- und forstwirtschaftliche Schulen und den Beratungs- und Förderungsdienst; Unterrichtstätigkeit an der Hochschule für Agrar- und Umweltpädagogik; Leitung GartenTherapieWerkstatt.
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Es stellt sich vor
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Universitätslehrgang Akademischer Experte/In Gartentherapie Garten und Pflanze als therapeutisches Mittel.
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er erste Universitätslehrgang für Gartentherapie in Mitteleuropa wurde von der Österreichischen Gartenbau-Gesellschaft entwickelt und konnte 2006 starten. Seit 2007 wird der Lehrgang an der Hochschule für Agrar- und Umweltpädagogik, zusammen mit der Donau-Universität Krems (DUK), angeboten. Die Kooperation der beiden Einrichtungen sieht vor, dass die Ausbildung an der Hochschule stattfindet, und die DUK die Trägerin des Lehrganges ist, weshalb alle TeilnehmerInnen auch StudentInnen der DUK sind. Zudem werden in der Gartenbauschule Langenlois und an Einrichtungen, die gärtnerisch und therapeutisch arbeiten, praktische Einheiten durchgeführt. Zum jetzigen Zeitpunkt kann der Universitätslehrgang 55 Absolventen, 50 Studenten und 35 ReferentInnen aufweisen.
Die Zielgruppen
Die Ausbildung richtet sich an Personen, die bereits in gartenthe-
rapeutischen Einrichtungen arbeiten, die auf Basis ihrer Vorbildung künftig in der Gartentherapie arbeiten wollen, oder die künftige Planungen von Therapiegärten durchführen werden. Die TeilnehmerInnen werden durch den Universitätslehrgang dahingehend qualifiziert, Natur, Pflanzen und Garten professionell einzusetzen. Damit sollen die Lebensqualität und das Wohlbefinden von Menschen aller Altersstufen - in oder außerhalb institutioneller Bereiche - gehoben werden. Der Universitätslehrgang richtet sich somit im Besonderen an Personen mit Ausbildungen in den Bereichen der Pädagogik, des Sozialen, der Psychologie, der Medizin, der Biologie, und dem Gartenbau.
Aufbau des Universitätslehrganges
Der Lehrgang wird berufsbegleitend angeboten und umfasst eine Dauer von 4 Semestern. Der Unterricht findet an 18 Lehrgangswochenenden statt. Im November jeden Jahres beginnt ein neuer
Lehrgang. Die Ausbildung setzt sich aus mehreren Modulen zusammen, die eine Kombination von Vorlesungen, Seminaren, Übungen, und Exkursionen bieten, um sowohl die theoretische, als auch die praktische Ebene abzudecken. Dabei werden mehrere Fachbereiche behandelt: Medizin/Pflege, Ergotherapie, Gartenbau, Pädagogik/Psychologie, und berufsbezogene Studien. Interdisziplinäres Arbeiten ist ein wichtiger Bestandteil der Ausbildung. Abgeschlossen wird mit einer schriftlichen Arbeit; danach werden die Absolventen mit dem Titel des/ der Akademischen Experten/ in für Gartentherapie in die Arbeitswelt entlassen. Die Teilnahmegebühr beträgt € 7.000,-. •
Text von: DI Birgit Steininger Diplom-Gartenbau-Ingenieurin (BOKU Wien); Ausbildungen im Bereich Gartentherapie in England und den USA; seit 2001 selbständige Planerin von Therapiegärten; Universitätslektorin (BOKU Wien, Donau Universität Krems, Beuth Hochschule für Technik Berlin, Altenbetreuungsschule des Landes OÖ); Organisatorin von Fachkonferenzen; Pädagogin; Lehrgangsleiterin Universitätslehrgang Akademischer Experte/In Gartentherapie.
Abschlussarbeit Universitätslehrgang Modell eines multifunktionalen Tiergartenhofs mit „Permakultur“ „Leben wird nur am Lebendigen begriffen und gelernt“ Was wäre, wenn Jugendliche nicht in Strafanstalten abgeschoben werden würden, sondern mit Hilfe einer Tiergartenhof-Therapie wieder auf den rechten Weg zurückgeführt werden könnten?
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ieser Gedanke stammt von Ferdinand Mayer, der ihn im Rahmen seiner Abschlussarbeit für den Universitätslehrgang „Akademischer Experte/In Gartentherapie“ im Mai 2009 vorgestellt hat. Seine Vision ist, sozial benachteiligte Jugendliche gezielt von bestens ausgebildeten Fachkräften Tiergartenhof-therapeutisch begleitet zu lassen. Bei der Tiergartenhof-Therapie handelt es sich um eine Therapieform, die einen synergieeffizienten Zusammenschnitt aus Gartentherapie und tiergestützten Interventionen bildet. Dies im Bezugsrahmen der Permakultur (siehe Infobox am rechten Rand dieser Seite), und im weiteren Sinne auch der Psycho-, Ergo-, Arbeits-, Beschäftigungstherapie, sowie von Pflege und Handwerk. Durch die Berührungspunkte und das Zusammenwirken dieser Kräfte entsteht ein „Mehr“. Wesentlich für das therapeutische Setting des Tiergartenhofes ist das gesamte Umfeld Bauernhof. Engagierte, geschulte Mitarbeiter begleiten und fördern kranke, verhaltensauffällige, von der Haft entlassene oder vor dem Haftantritt stehende Jugendliche – gärtnerisch, tiergestützt und therapeutisch. Ziel ist es, ihre Probleme, Bedürfnisse, Wünsche und Ziele
durch „natürliche Aktivitäten“ zu klären und ihnen einen schöneren Alltag zu ermöglichen. Dabei sind die Entwicklung von Selbstständigkeit und die Übernahme von Eigenverantwortung Kernthemen der Betreuung.
Haft ist der falsche Weg
Optimal wäre auch, Jugendliche anstelle einer Inhaftierung auf dem Tiergartenhof aufnehmen zu können. Denn ein Gefängnis desozialisiert, und fördert Rückfälle anstatt sie zu reduzieren, und das, obwohl die Bemühungen in den Strafanstalten sehr groß sind. Haft ist ausschließlich nur dann angebracht, wenn der oder die Jugendliche so gefährlich ist, dass keine andere Wahl besteht, außer ihn oder sie von der Gesellschaft fernzuhalten. Jugendliche, die wiederholt schwere Straftaten begingen, leiden häufig an den Folgen von erlebter Misshandlung, Vernachlässigung oder Missbrauch. Das Problem, das wir jetzt mit ihnen haben, hatten wir nicht, als sie Opfer waren. Hier soll der Tiergartenhof professionelle Hilfe bieten. Einschlusszeiten in der Zelle von bis zu 23 Stunden am Tag - meist ständig im Bett und vorm Fernsehbildschirm mit vielen Beruhigungstabletten können nichts zur Besserung beitragen.
Die meisten Jugendlichen werden nur deshalb auffällig, weil sie innerhalb der technisierten Umwelt keine reale Gelegenheit mehr haben, ihre konstruktiven Möglichkeiten sinnvoll unter Beweis zu stellen. Überproportional Viele, die oft sehr spät in eine Erziehungsanstalt eingewiesen werden oder wurden, hatten bislang zielund perspektivenlos, sinnlos in den Tag hinein gelebt und sehen auch unter den dort herrschenden Heimbedingungen wenig oder keinerlei Sinn in einem aktiven konstruktiven Tun und Mittun. Im Gegenteil, ihre destruktiven Tendenzen sind der letzte Beweis dafür, dass sie am Leben sind. >> Permakultur ist eine Philosophie, die alle Gemeinschafts-, Umwelt-, Wirtschafts- und Sozialsysteme umfasst. Sie beschreibt nicht nur eine spezielle Anbaumethode – wie Mischkultur, Mulchen und Flächenkompostierung (also einen ganzjährig bedeckten Gartenoder Ackerboden) - sondern beschäftigt sich hauptsächlich damit, wie landwirtschaftliche und soziale Netzwerke natürlich, ökologisch, biologisch, ökonomisch, energieschonend und Abfall- und Verschmutzung- vermeidend, nachhaltig aufgebaut werden können.
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Abschlussarbeit Universitätslehrgang Das Leben am Tiergartenhof
Die Strukturierung des Alltags auf dem Tiergartenhof, mit seinen geregelten Arbeitszeiten im Garten und mit den verschiedensten landwirtschaftlichen Tierrassen (alle im Freilauf gehalten), sowie mit einer gut durchdachten, sinnvollen Freizeitgestaltung stehen im Vordergrund. Die Jugendlichen müssen bereit sein, im ruralen Raum zu leben. Und sie müssen lernen, Aufgaben und Pflichten zu übernehmen, sich mit sich selbst auseinanderzusetzen, und tragfähige Beziehungen zu Mitmenschen einzugehen. Der Tiergartenhof ist Heimat mit einer ’Ersatz-’ Familie, die einen mit einbezieht, und wo man geachtet und gefördert wird. So können sich diese benachteiligten Menschen von alten Zuschreibungen und Kränkungen lösen und beginnen, sich neu zu definieren, um nach einiger Zeit wieder in unsere Gesellschaft eingegliedert zu werden. Wichtige Tätigungsbereiche sind die Selbstversorgung mit Lebensmitteln, das Anlegen eines großen Nutzgartens mit Hügelbeeten, Kräuterspiralen, Folientunnels und Feuchtbiotopen, das Setzen von Obstbäumen und Beerensträu-
chern, sowie die Vermarktung der Überschüsse der landwirtschaftlichen Erzeugnisse in der Nachbarschaft und im Bekanntenkreis. Des Weiteren werden um das gesamte Gelände Hecken als Windschutzgürtel und für den Landschaftsund Tierschutz errichtet. Die Sorge um das Brennholz aus dem eigenen Wald, die tägliche Versorgung der Tiere mit Futter und frischem Trinkwasser, das Ausmisten der Unterstände und Ställe, und die oftmalige Kontrolle der Weidezäune sind zudem wichtig.
Die Wirkungsweise des Tieragrtenhofs
Die Ausrichtung an der Natur, der Einblick in die Lebenszyklen lebendiger Organismen, und die Rückbesinnung auf das eigene Sein öffnen einen Weg zu innerer Balance und Gesundheit. Sie fördern Empathie, Verstehen, und Verbundenheit. Tiere und Pflanzen haben seit jeher eine große Auswirkung auf uns Menschen. Sie sind archaische Urbilder, die seit Anbeginn der Menschheit wirken. Der Bezug zur Natur ist latent in uns enthalten, wird in unserer modernen Gesellschaft aber kaum gelebt. Die jungen Menschen erhalten auf dem Tiergartenhof die Möglich-
keit, die Pflege eines abhängigen Lebewesens zu erleben. Sie lernen, sich dieser Verantwortung zu stellen und das resultierende Verantwortungsgefühl, das erwachende Selbstbewusstsein, und die erlebte Freude mit in die Interaktion zu übernehmen. Besonders über die Beziehung zum Tier werden das Körpergefühl, die Gestik und Mimik der Jugendlichen positiv beeinflusst. Im Rahmen der gärtnerischen Tätigkeiten müssen die Jugendlichen gezielt Verantwortung übernehmen und Zuverlässigkeit beweisen. Jede Pflanze muss gegossen werden und braucht ihre Pflege. Die Pflege einer Pflanze fordert Ausdauer, Geduld und Belastbarkeit. Der Mehrwert sozialer Leistungen multifunktionaler Höfe, welche das soziale, kulturelle, pädagogische und therapeutische Potential der Landwirtschaft erschließen, öffnet Aussichten auf einen unabdingbaren Paradigmenwechsel. Das Gebot der Stunde ist Vernetzung, Kooperation und gemeinsames voneinander Lernen. Zusammenarbeit, nicht Wettbewerb, ist der Schlüssel für die Zukunft – und das Angehen der Verwirklichungs- und Umsetzungsphase des Tiergartenhof-Projekts. •
Text von: Ferdinand Mayer war als Exekutivbeamter über 10 Jahre im Innenministerium beschäftigt. Danach war er 5 Jahre Zoofachhändler und ist seit dem Jahr 2000 ausgebildeter Landschaftsgärtner und akademisch geprüfter Experte für Gartentherapie (Universitätslehrgang der Hochschule für Agrar- und Umweltpädagogik 2007 bis 2009); zurzeit belegt er das zweite Semester zum diplomierten Lebens- und Sozialberater an der ÖIGT-Akademie in Wien. Wohlgesinnte Menschen, die dieses Projekt unterstützen möchten, respektive Herrn Mayer bei der Suche nach einem passenden Bauernhof in der Umgebung westlich von Wien behilflich sein wollen, sind gerne eingeladen sich mit ihm in Verbindung zu setzen. Dies gilt auch für sonstige Anregungen und für den Gedankenaustausch zu seinem Herzensthema, der sozialen Landwirtschaft. ferdinand.mayer@garten-therapie.net.
Out-of-the-Box Green Care im Geriatrie-Bereich des Wiener Krankenanstaltenverbundes Ein Gespräch von Dorit Haubenhofer mit Siegfried Binder, Pflegevorsteher beim Wiener Krankenanstaltenverbund in der Teilunternehmung Geriatriezentren und Pflegewohnhäuser der Stadt Wien mit sozialmedizinischer Betreuung. DH: Können Sie bitte schildern, wie Sie zum Thema Green Care gekommen sind? SB: Begonnen hat alles im Geriatriezentrum am Wienerwald. Das ist jetzt sicher schon zehn Jahre her. Um unsere Idee gut zu implementieren, haben wir die Gesamtstruktur angepasst und die Pläne in den Tagesablauf integriert. Wir haben für die Planung einen „round table“ gegründet, zusammen mit Patienten, Angehörigen, Mitarbeitern und der Direktion. Dann haben wir in Kooperationen mit einer Gartenbauschule, die die Idee als Wettbewerb ausgeschrieben hat, das Projekt umgesetzt. DH: Was ist für Sie Green Care und wie wird sie beim Wiener Krankenanstaltenverbund umgesetzt? SB: Green Care ist so ein Schlagwort, das ich vor etwa einem halbes Jahr zum ersten Mal gehört habe. Im Prinzip geht es um Tiere, Umwelt, und soziales Gefüge. Diese Dinge tragen zum Erhalt von Lebensqualität bei. Und gerade das ist auch das Wesentliche in unseren Pflegewohnhäusern. Lebensqualität ist für mich Normalität. Hinauskommen, nicht ans Bett gefesselt sein, und nicht abhängig sein von Anderen und frei sein in meinen Ent-
scheidungen. Aber das ist für jeden individuell, und deshalb gibt es bei uns auch die Bezugspflege, bei der wir schauen was für jeden Einzelnen Lebensqualität, oder Normalität ist. Dabei geht es darum, die Biografie eines Patienten gut zu kennen - aus Informationen von Angehörigen, Freunden, oder von Äußerungen, die der Patient selbst von sich gibt. Wenn er etwa sagt, dass er früher gerne draußen war, schlagen wir ihm einmal vor, in den Garten zu gehen. Es wird niemand gezwungen, aber man bietet es einmal an. Oder man versucht mit ihm in ein Gespräch zu kommen über die Katze, die er zu Hause gehabt hat, und die eigentlich immer alles kaputt gemacht hat. Das sind halt Gesprächsthemen, auf die die Leute reagieren. Auch wenn sie das andere rundherum schon längst vergessen haben, diese Dinge haben sich so manifestiert, dass sie darüber noch reden können. Wir verwenden den Freiraum Garten nicht nur im Sinn von Gartentherapie, sondern viel breiter. Etwa von sozialen Aktivitäten im Garten, oder indem wir die Natur in die Häuser hineinbringen. Da kann man etwa Korallenwelten oder Aquarien als Blickfang machen. Daneben gibt es natürlich noch die echte Gartentherapie in einigen Häusern, und Kinder sind auch ganz wichtig in unseren
Konzepten. Wir versuchen immer Kontakte mit Kindergärten zu haben. Gleichzeitig haben wir auch tiergestützte Therapie, da es immer mehr Mitarbeiter gibt, die mit ihrem Hund die Ausbildung machen. Auf manchen Stationen gibt es auch Katzen. All das passt in das Wiener Geriatriekonzept, bei dem es vor allem um Wohnen, Lebensqualität und Normalität des täglichen Lebens geht. Das geht natürlich besonders gut bei den Häusern, die neu errichtet worden sind, oder noch errichtet werden. Leopoldstadt, zum Beispiel, oder Meidling. Da gibt es eine Dachterrasse mit überdachter Grünfläche, die man auch bei Regen nutzen kann. Ein anderes Beispiel ist Simmering, das wirklich im Grünen liegt. Ein Teil unseres Konzeptes liegt darin, dass jedem Bewohner unabhängig davon ob er bettlägerig ist oder nicht die Möglichkeit geboten wird, in den Garten oder auf die Terrasse zu kommen. Die Pläne werden auch auf bestimmte Patientengruppen, wie zum Beispiel Bewohner mit demenzieller Erkrankung, abgestimmt. Diese Bewohner sind sehr aktiv, deshalb wurden Rundwege geschaffen, sodass hyperaktive Bewohner immer wieder zum Ursprung zurückkommen. Und diese Wege führen auch teilweise über Grünanlagen oder Terrassen. >>
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Out-of-the-Box
DH: Worin sehen Sie Vorteile von Green Care für Geriatriepatienten? SB: Es geht nicht nur um körperliche Aktivität, sondern einfach um den Freiraum Garten. Es geht um so viele Dinge, die für viele selbstverständlich sind. Aber wenn man für längere Zeit ans Bett gefesselt ist und nicht gefördert wird, dann merkt man bei den Bewohnern Veränderungen. Sie verlieren an Selbstständigkeit, sie werden unruhig, sie kommunizieren weniger, und das soziale Gefüge klappt nicht mehr. Wenn man mit Tieren oder Kindern arbeitet, kann man diese Dinge intakt halten, bzw. verbessern. Auch Personen, die sich vorher komplett zurückgezogen haben, erinnern sich plötzlich wieder an gewisse Dinge und reden darüber. Letztendlich geht es um das Wohl des Patienten und um Normalität. Wenn man zuhause eine Katze zum Streicheln gewohnt war, dann können wir versuchen, diese Person mittels Tieren dahingehend zu motivieren, doch wieder an gemeinsamen Aktivitäten teilzunehmen. Das Problem ist, dass sie glauben, das ist die Endstation. Durch Green Care versuchen wir die Lebensqualität zu erhöhen und zu zeigen, dass es jetzt auch noch
etwas geben kann, worauf man stolz sein kann. Und wenn das nur eine Tomate ist, die man gepflanzt und geerntet hat, und nachher isst man gemeinsam einen Tomatensalat im Tagraum. Im Freiraum Garten kann man natürlich auch viel kombinieren: Man glaubt gar nicht, welche Bewegungen dann auf einmal gemacht werden, die, wenn ein Therapeut dazu auffordern würde, nie gemacht werden würden. Plötzlich ist es ganz einfach, dass man einen Ball für ein Kind aufhebt, da macht man diese Bewegung automatisch. DH: Sehen Sie auch Auswirkungen auf die Angehörigen? SB: Also aus meiner eigenen Erfahrung merke ich schon, dass die Angehörigen viel lieber kommen, weil sie nicht neben dem Bett sitzen und warten müssen bis der Patient aufwacht. In den Pflegewohnhäusern und Geriatriezentren werden Angehörigennachmittage veranstaltet und sie werden in die gemeinsamen Ausflüge miteinbezogen. Sie sind selbst wieder in einem sozialen Gefüge, in dem sie sich wohl fühlen, und in dem sie auch über ihre eigenen Probleme und Sorgen reden können. Für die Angehörigen ist der Grünbereich angenehm, weil man sich zurück-
ziehen und in Ruhe etwas aussprechen kann. Es ist nicht so wie in einem Krankenhaus, wo einer den anderen nicht anspricht oder die Leute so kurz da sind, dass sie einander nicht kennen. DH: Sehen Sie auch Auswirkungen auf das Personal? SB: Für die Mitarbeiter ist positiv, dass sie Gelegenheit haben, ganz andere Tätigkeiten zu machen, und das in einer viel angenehmeren Atmosphäre. Man glaubt gar nicht welche Geräuschkulissen es in manchen Bereichen gibt, und das ist natürlich im Garten nicht so gegeben. Wobei das Organisatorische natürlich schon ein Mehraufwand ist. Man kann nicht sagen, dass sich die Pflege aufgrund der vermehrten Aktivitäten etwas erspart. Aber gleichzeitig haben aber die Bewohner einen Vorteil, indem sie die Aktivitäten genießen können und ruhiger werden. Und die Mitarbeiter haben den Vorteil dass sie nicht so unter Stress stehen weil jemand aggressiv wird, und weil sie positive Rückmeldungen bekommen. >>
Out-of-the-Box DH: Welche Schwierigkeiten sehen Sie bei der Planung und Umsetzung von Green Care Projekten? SB: Sehr wichtig ist, ist, dass sie regelmäßig stattfinden. Das ist oft eine Schwierigkeit, besonders wenn man die Personalressourcen nicht in dem Ausmaß hat wie man es gerne hätte. Green Care bedeutet außerdem einen zusätzlichen Aufwand, der mit Geld und Zeitressourcen verbunden ist. Die Schwierigkeit ist, die Strukturen so umzubauen, dass die Aktivitäten in den Tagesablauf miteinbezogen werden. Ansonsten muss man natürlich das Unfallrisiko minimieren. Man muss die Umgebung so schaffen, dass es nicht zu Stürzen kommt, aber dass sich die Patienten doch frei bewegen können. Wichtig ist auch, dass man alle Berufsgruppen mit ins Boot reinholt. Es ist nicht nur eine Sache
der Pflege, sondern eine multiprofessionelle Angelegenheit. DH: Was wünschen Sie sich für die Zukunft in punkto Green Care in der Wiener Geriatrie? SB: Der Weg ist schon in die richtige Richtung eingeschlagen worden. Es wird immer mehr Thema, es wird immer mehr in Planungen berücksichtigt. Es machen auch immer mehr Leute eine spezielle Ausbildung, ob das jetzt die tiergestützte Therapie ist, Gartentherapie, oder Animation. Da wird es natürlich dementsprechende Umstrukturierungen geben müssen, aufgrund dieser unterschiedlichsten Berufsgruppen, die jetzt neu auf den Markt drängen. Was für mich in der Zukunft wichtig wäre, ist, Green Care noch viel intensiver in die Tagesstruktur und die Pflegeplanung zu integrieren. Und dass man mehr wissenschaftliche Arbeiten darü-
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ber macht, warum die Natur solche Auswirkungen auf den Körper hat. Und dass man dann medizinische Schlüsse daraus zieht. Zum Beispiel dass man weniger Medikamente geben muss wenn sich alleine durch längeres Verbleiben im Grünen der Blutdruck senkt. Und zu guter letzt, dass die einzelnen Berufsgruppen auf gleicher Augenhöhe miteinander kommunizieren. Egal ob es der Gärtner ist oder die Abteilungshelferin oder ein Arzt. Wenn jemand von Pflanzen keine Ahnung hat, muss er, wenn er einen Freiraum plant, in Erfahrung bringen was passieren kann, wenn ein Patient eine bestimmt Pflanze isst. Das muss mit einem Gärtner, einem Gartenarchitekten, und einem Gartentherapeuten besprochen werden. Das geht nur gemeinsam. Und eigentlich ist das das Allerwichtigste – es geht nur gemeinsam. •
Siegfried Binder ist diplomierter Gesundheits- und Krankenpfleger. In der Funktion des Stationsvertreters war er auch für das Qualitätsmanagement zuständig. Nach kurzer Tätigkeit bei der MA 15 arbeitet er seither beim Wiener Krankenanstaltenverbund. Neben der Pflege gehören auch das Beschwerdemanagement, die standardisierte Patientendokumentationen, und die Mitarbeit in einigen großen Projekten (etwa Impuls KIS) zu seinen Aufgabenfeldern.
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Bis zum nächsten Mal! Gedruckt nach der Richtlinie des Österreichischen Umweltzeichens „Schadstoffarme Druckerzeugnisse“ Druckerei Janetschek GmbH • UWNr. 637 auf 100% Recyclingpapier
Bei Nichtzustellbarkeit retour an die Hochschule für Agrar- und Umweltpädagogik Wien, Angermayergasse 1, 1130 Wien
Ausblick nächste Ausgabe:
Die zweite Ausgabe der Zeitschrift green care wird Ende Dezember 2010 erscheinen und dem Themenschwerpunkt Gartentherapie gewidmet sein. Wir hoffen, auch dann wieder Ihr Interesse wecken zu können mit einer Reihe interessanter und spannender Artikel aus dem In- und Ausland, und allesamt passend zum Thema.
Impressum
Eigentümer, Herausgeber, und Verleger: Verein GartenTherapieWerkstatt (an der Hochschule für Agrar- und Umweltpädagogik Wien). Für den Inhalt verantwortlich: Mag. Dr. Thomas Haase, Mag. Dr. Dorit Haubenhofer, Dipl. Ing. Roswitha Wolf.
Autoren (in alphabetischer Reihenfolge der Nachnamen): Siegfried Binder (Pflegevorsteher beim Wiener Krankenanstaltenverbund in der Teilunternehmung Geriatriezentren und Pflegewohnhäuser der Stadt Wien mit sozialmedizinischer Betreuung); Priv. Doz. Dr. Ika Darnhofer (Institut für Agrar- und Forstökonomie, Universität für Bodenkultur Wien); Mag. Dr. Thomas Haase (Rektor der Hochschule für Agrar- und Umweltpädagogik); Mag. Dr. Dorit Haubenhofer (Redakteurin Zeitschrift green care); Prok. Evelyne Huber (Chefredakteurin Magazin GESUNDHEIT); Ferdinand Mayer (Landschaftsgärtner und Akademischer Experte Gartentherapie); MMag. Kathrin Pühringer (Redakteurin Magazin GESUNDHEIT); Dr. Johanna Schockemöhle (Hochschule Vechta, ISPA, Abteilung Lernen in ländlichen Räumen und Umweltbildung); DI Birgit Steininger (Lehrgangsleitung Akadem. Expertin Gartentherapie); Prof. DI Roswitha Wolf (Unterrichtstätigkeit an der Hochschule für Agrar- und Umweltpädagogik; Leitung GartenTherapieWerkstatt). Abbildungsnachweis (in alphabetischer Reihenfolge): Henrike van Frankenhuyzen, Mag. Dr. Thomas Haase, Mag. Dr. Dorit Haubenhofer, Hochschule für Agrar- und Umweltpädagogik, Prof. DI Roswitha Wolf. Kontakt: Bitte senden Sie ihre Fragen, Wünsche oder Anmerkungen an office@agrarumweltpaedagogik.ac.at.