11–12/2011, 64. Jahrgang P. b. b. – Erscheinungsort Wien Verlagspostamt 1140 Wien 02Z030562 M
Fachzeitschrift für Pflanzenschutz, Vorratsschutz und Pflanzenernährung
2011 war ein gutes Jahr für den Maiswurzelbohrer in Österreich
Bei Kartoffel und Ölkürbis traten heuer erstmals Sclerotinia-Schäden auf
Aggressive Pollen und hohe Konkurrenzkraft machen das Rispenkraut zum Problem
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2011 war ein gutes Jahr für den Maiswurzelbohrer! Pflanzenschutz
Dr. Giselher Grabenweger, Institut für Pflanzengesundheit, AGES Wien Optimale Witterungsbedingungen haben dazu geführt, dass sich der Westliche Maiswurzelbohrer heuer rasant ausgebreitet hat.
Abb. 1: Ergebnisse des Maiswurzelbohrer-Monitorings in Österreich 2011; nach Meldungen des Amtlichen Österreichischen Pflanzenschutzdienstes, erstellt von G. Grabenweger und M. Schwarz, AGES Wien
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Fotos: Grabenweger
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eit 2002 gibt es den Westlichen Maiswurzelbohrer, Diabrotica virgifera virgifera, auch in Österreich. Die heurige und mittlerweile zehnte Diabrotica-Saison hatte es in sich: Schon die Larven des Schädlings fanden während des milden Frühsommers optimale Entwicklungsbedingungen vor. In manchen Maisbauregionen innerhalb des Befallsgebietes schlüpften daher zu Beginn der Flugsaison die Käfer in noch nie dagewesenen Massen. In der Folge konnte der Schädling die großteils heißen Sommer- und Frühherbstwochen optimal zur weiteren Ausbreitung in bis dahin befallsfreie
Gebiete nützen. Die Ergebnisse des amtlichen Diabrotica-Monitorings, welches von den Pflanzenschutzdiensten der Bundesländer in Kooperation mit der AGES durchgeführt wird, zeigen sowohl das starke Anwachsen der Schädlingspopulationen als auch die rasante Weiterverbreitung des Maiswurzelbohrers (Details unter http://gis. lebensministerium.at/AGES-WebGIS).
Abb. 2: Stark durch den Maiswurzelbohrer geschädigte, teilweise bereits überwucherte Maispflanzen
Zusätzlicher Schädlingsdruck aus den Nachbarländern Wie auch schon in den vergangenen Jahren wurden die meisten Käfer im Burgenland gefangen. Das östlichste Bundesland Österreichs blickt auf die längste Diabrotica-Befallsgeschichte zurück, zusätzlich finden die Käfer in den teilweise sehr intensiv geführten Maiskulturen optimale Entwicklungsbedingungen vor. Der kleine, aber gut flugfähige Käfer hält sich zudem nicht an politische Grenzen, die riesigen und ebenfalls stark befallenen Maisflächen in der Slowakei und in Ungarn sorgen daher für zusätzlichen Schädlingsdruck. Auch in Niederösterreich werden Jahr für Jahr mehr Käfer in den Fallen festgestellt, wenn auch auf einem deutlich niedrigeren Niveau als im Burgenland.
Steiermark: Fast doppelt soviele Käfer wie 2010 Besonders schwierig stellt sich die Situation in der südlichen Steiermark dar. Die Anzahl der in den Pheromonfallen gezählten Käfer hat sich im Vergleich zum Vorjahr fast verdoppelt. Gleichzeitig ist die Landwirtschaft in den am stärksten befallenen Gebieten kleinräumig strukturiert und die große Zahl an Veredelungsbetrieben nutzt die begrenzten räumlichen Ressourcen vorwiegend zur Produktion von Futtermais. Dementsprechend hoch ist der Anteil an Dauermaisflächen, in denen eine derartige Massenvermehrung des Käfers überhaupt erst möglich geworden war. Wenig überraschend traten heuer in dieser Region erstmals deutlich sichtbare Schäden auf. Die durch den Fraß an den Wurzeln verursachte Lagerung der Maispflanzen („Gänsehals-Symptom“) war stellenweise so stark, dass die Pflanzen von Unkräutern überwuchert wurden und von den Erntemaschinen nicht mehr erfasst werden konnten (Abb. 2). In den von Grünland dominierten inneralpinen Tälern der nördlichen Steiermark ist die Zahl der festgestellten Käfer noch gering. Dennoch konnte der Maiswurzelbohrer auch hier einen Erfolg für sich verbuchen: Im Jahr 2011 wurden erstmals Käfer an drei Fallenstandorten im Ennstal festgestellt. Mit diesem Sprung von insgesamt beinahe 80 km (!) hat der Käfer die letzten bisher befallsfreien Maisstandorte des Bundeslandes erreicht.
Auch in Kärnten bald sichtbare Schäden möglich Besonders eilig hatte es der Maiswurzelbohrer auch in Kärnten. In nur vier Jahren konnte er sich, aus Südosten
durch das Lavanttal kommend, über das gesamte Bundesland mit einer Ost-West-Ausdehnung von immerhin 180 km ausbreiten. Käferfangzahlen von bis zu 1.000 Käfern/Falle im Klagenfurter Becken zeigen zudem ein Populationswachstum an, welches mit dem im Burgenland und der Steiermark vergleichbar ist. Sollte dieser Trend anhalten, ist bereits in den nächsten ein bis zwei Jahren mit ersten sichtbaren Schäden zu rechnen. Auch nördlich der Alpen zeichnet
sich in Oberösterreich eine deutliche Vergrößerung des Befallsgebietes ab. 2011 sind bereits aus 16 Bezirken Käferfunde bekannt. Anders als im Süden Österreichs werden hier jedoch im überwiegenden Teil der Pheromonfallen nur einzelne Exemplare gefangen, was auf kleine Populationen bzw. auf erst in letzter Zeit zugeflogene Käfer schließen lässt. Dementsprechend gering ist in weiten Teilen des Bundeslandes das Risiko von Ertragsverlusten in den kommenden Jahren. n
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Dennoch sind auch hier in Regionen mit einem hohen Anteil an Mais in der Fruchtfolge die Schädlingspopulationen heuer in einem Ausmaß angewachsen, welches zu Problemen in den kommenden Jahren führen kann.
Steiermark: Diabrotica- und Bienenschäden 2011 Nach dem im vorigen Jahr erstmals mehrfach beobachteten Käferflug wurden im Raum Bad Radkersburg heuer erstmals sichtbare Schäden durch den Maiswurzelbohrer sowohl in Körner- als auch in Saatmais festgestellt, wobei es sich bei der Körnermaisfläche um nicht insektizid-gebeiztes Saatgut handelte. Während also vor zwei Jahren nur sehr vereinzelt freie Käfer gesichtet wurden, hat sich das Problem durch den Wegfall der Beize in den seit 2005 befallenen Gebieten rasch hochgespielt. Fraßschäden an den jungen Maiswurzeln führten zu den typischen Gänsehals-Symptomen an den Maispflanzen. Die geschlüpften Käfer fraßen an Blättern, später auch an Narbenfäden und Pollen. Ende August lagerte auf dem beobachteten Standort der Mais stellenweise. Auf den mehrjährigen Mais-Vermehrungsflächen wurde neben der Saatgutbeize auch schon häufig eine Blattbehandlung gegen die Käfer durchgeführt. Ein neuerliches Aussetzen der insektiziden Spezialbeize (oder ein etwaiges Verbot) wird die Schäden im kommenden Jahr vervielfachen. Die Fangzahlen in den Pheromonfallen des Amtes der Steiermärkischen Landesregierung steigen jährlich weiter an. So wurden in befallsstarken Gebieten bis zu 900 Käfer pro Woche gezählt. Eine verschärfende Rolle spielt dabei auch der Steirische Ölkürbis, da der wertvolle (eiweiß-
reiche) Nektar der bis in den Spätherbst blühenden Pflanzen die Vitalität und die Vermehrungsrate des Maiswurzelbohrers offenbar begünstigt. Zudem ist in der Nähe von Kürbisfeldern mit einer höheren Eiablage in Maisfeldern zu rechnen.
Bienenschäden 2011 In der Steiermark gab es ca. 30 Imker mit Verdachtsfällen bei ca. 50 Ständen. Im Vergleich zum Vorjahr sind die Verdachtsmeldungen damit weniger geworden. Nach einem erhöhten Totenfall ist das Ausmaß der Schädigungen über die Saison hin aber oft schwierig zu schätzen. Die Honigernte der betroffenen Imker wurde noch nicht gemeldet. Die Überprüfungen der Beizqualität ergaben, dass der Grenzwert niemals überschritten wurde. Gebeiztes Saatgut wurde gegenüber dem Vorjahr um ca. 50 % weniger ausgesät. Insofern sind die Schadensfälle nicht gleichermaßen reduziert. Da die Probleme sich oft bei denselben Standorten wiederholen, sind verstärkte Kontrollen und eine genauere Untersuchung der Bienenvölker über die Saison in diesen Gebieten auch von großem Interesse für die Landwirtschaft. Kein Mais auf Mais bzw. ein Beizverbot würde die Landwirtschaft in diesen maisintensiven Lagen grundlegend ändern und vielfach die Betriebe ruinieren. DI Peter Klug, LK Stmk.
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Sclerotiniaschäden bei Kartoffel und Ölkürbis
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clerotinia sclerotiorum verdankt seinen Namen den Sklerotien (Dauerformen), welcher dieser Pilz meist zahlreich an den befallenen Pflanzenteilen bildet. Nach BOLAND & HALL (1994) umfasst sein Wirtspflanzenkreis 408 verschiedene Pflanzenarten aus 75 Pflanzenfamilien und gehört damit zu den Krankheitserregern, die weltweit die meisten Wirtspflanzen aufweisen. Besonders bei Sonnenblumen und Raps, aber auch bei Sojabohnen, Buschbohnen, Erbsen, Tomaten, Karotten, Sellerie, Kümmel und Salaten, verursacht S. sclerotiorum zum Teil beträchtlichen Schaden. Der Pilz überwintert in Form von Sklerotien, aus denen im Frühjahr und Frühsommer die becherförmigen Fruchtkörper keimen (Abb. 1). Befinden sich die Sklerotien in der Nähe einer Wirtspflanze, so ist eine Infektion durch austreibendes Myzel möglich. Meist jedoch erfolgt eine Infek-
Abb. 1: Aus einem Sklerotium herausgewachsene Fruchtkörper von Sclerotinia sclerotiorum
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Der Pilz Sclerotinia sclerotiorum trat bisher vor allem als Erreger einer Stängelfäule von Sonnenblume und Sojabohne sowie der Weißstängeligkeit des Rapses in Erscheinung. Im heurigen Jahr waren erstmals auch bei Kartoffel und Ölkürbis Sclerotinia-Schäden zu beobachten.
tion durch Ascosporen, welche in den Fruchtkörpern gebildet und mit dem Wind verblasen werden. Voraussetzung für eine erfolgreiche Ascosporen-Infektion ist genügend Feuchtigkeit: Um keimen zu können, benötigen die Sporen mindestens 16 Stunden lang Wasser. Bei Raps wurde eine zumindest 42 Stunden anhaltende Feuchtigkeitsperiode als Voraussetzung für eine erfolgreiche Infektion ermittelt, wobei die Symptome erst etwa fünf Wochen später auftauchten (LAMARQUE 1983). Überdurchschnittlich starke Niederschläge im Juni waren auch dem Sclerotinia-Befall von Kartoffel und Ölkürbis im heurigen Jahr vorausgegangen.
Kartoffel In Wagenbach bei Hartberg in der Steiermark war bei Pflanzkartoffeln ein mittelstarker Sclerotinia-Befall zu beobachten, der vereinzelt auch zum Absterben ganzer Kartoffelstauden führte (Abb. 2). Erste Symptome traten in der ersten Juli-Woche in Form von braunen wässrigen Flecken an der Stängelbasis und an höher gelegenen Stängelabschnitten auf. Eine genaue Zuordnung dieser Symptome war in diesem frühen Stadium nicht möglich, da auch Colletotrichum coccodes ähnliche Symptome verursachen kann. Erst das in der Folge an den Befallsstellen üppig wachsende weiße, flockige Myzel und die sich darin entwickelnden Sklerotien ließen keinen Zweifel, dass es sich dabei um einen SclerotiniaBefall handelte (Abb. 3). Die Sklerotien wurden manchmal an der Stängelober fläche, in den meisten Fällen aber in den Stängeln gebildet. Mit zunehmender Trockenheit blichen die
Fotos: Huss
Dr. Herbert Huss, LFZ RaumbergGumpenstein, Versuchsstation Lambach/Stadl-Paura, Josef Krenn, Steirersaat, Lannach und Maga. Eveline Adam, Institut für Umweltbiotechnologie, Technische Universität Graz
Abb. 2: An der hellweißen Farbe zu erkennender Sclerotinia-Befall an der Stängelbasis einer Kartoffelpflanze. Wagenbach, 18. 7. 2011
Abb. 3: Brauner Sclerotinia-Fleck auf einem Kartoffelstängel. Zu erkennen sind Myzelreste und ein Sklerotium von Sclerotinia sclerotiorum. Wagenbach, 18. 7. 2011
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Abb. 4: Von Erwinia carotovora subsp. carotovora verursachte bakterielle Weichfäule an einem Kartoffelstängel. Wagenbach, 18. 7. 2011
Abb. 5: Durch Sclerotinia-Befall hellweiß verfärbter Stängelabschnitt einer Ölkürbispflanze. Flöcking, 17. 8. 2011
Abb. 6: Von Sclerotinia sclerotiorum verursachte Weichfäule eines Ölkürbis. Flöcking, 17. 8. 2011
Abb. 7: Schwarzes Sklerotium von Sclerotinia sclerotiorum im Inneren eines weich-faulen Ölkürbis (Abb. 6)
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Befallsstellen aus und hinterließen ein hellweißes Gewebe von papierener Konsistenz, unter dem stets Sklerotien anzutreffen waren. Bisherige Erfahrungen lassen annehmen, dass der Befall der Stängelbasis durch eine von Sklerotien ausgehende Myzelinfektion erfolgt, während der Befall von höher gelegenen Stängelteilen mit hoher Wahrscheinlichkeit auf Ascosporen zurückzuführen ist. Ein negativer Einfluss des Sclerotinia-Befalls auf die Qualität der Knollen war nicht feststellbar. Einhergehend mit den SclerotiniaSymptomen waren an den Stängeln auch Symptome bakterieller Stängelfäule zu beobachten. Untersuchungen an der Universität Göttingen (Dr. A. Mavridis) ergaben, dass diese von Erwinia carotovora subsp. carotovora verursacht wurde. Die Stängelfäule trat in Form von braunschwarzen Flecken (Abb. 4) an verschiedenen Stellen des Stängels auf, was insofern ungewöhnlich ist, da Erwinia carotovora im Regelfall nur an der Stängelbasis zu Fäulnissymptomen führt. Ob ein direkter Zusammenhang mit dem Auftreten von Sclerotinia besteht, ist noch unklar. Auffallend ist jedenfalls, dass auch in den USA ein Sclerotinia-Befall der Kartoffel oftmals von bakterieller Stängelfäule begleitet wird (WHARTON & KIRK 2007). Der Kartoffelbestand wurde Ende Juli mit Reglone krautreguliert. Die Ende Oktober untersuchten Knollen waren gesund, sodass davon ausgegangen werden kann, dass keine Bakterien auf die Knollen übertragen wurden.
Ölkürbis Bei Ölkürbis war ein starker Sclerotinia-Befall in Flöcking bei Gleisdorf zu beobachten. Auch im Weinviertel und in Vogau waren verstreut einzelne Kürbisse befallen. S. sclerotiorum ist weltweit im Kürbisanbau bekannt. Zu Schäden ist es bisher jedoch nur ausnahmsweise und nur nach sehr feucht-kühlem Wetter gekommen. Wie bei der Kartoffel sind die hellweißen Stängelabschnitte (Abb. 5) mit den im Inneren befindlichen Sklerotien ein untrügliches Zeichen eines SclerotiniaBefalls. Waren basale Stängelabschnitte befallen, so führte dies zum Absterben ganzer Kürbispflanzen. Neben den Stängeln wurden auch Früchte befallen, bei denen der Pilz eine Weichfäule auslöste (Abb. 6 und 7).
Vorbeugemaßnahmen Die Sklerotien bleiben im Boden gut drei Jahre lebensfähig. Bei SclerotiniaProblemen sollte deshalb darauf geachtet werden, dass zwischen Sclerotiniaempfindlichen Kulturarten ein Fruchtfolgeabstand von vier Jahren eingehalten wird. Zu beachten ist dabei, dass die Ascosporen auch von Nachbarfeldern angeweht werden können. Da die Krankheit durch Feuchtigkeit, auch des Bodens, gefördert wird, sollten schwere, wasserhaltende Böden gemieden werden. n Literatur: BOLAND, G. J. & R. HALL (1994): Index of plant hosts of Sclerotinia sclerotiorum. Can. J. Plant Path. 16: 93– 108 LAMARQUE, C. (1983): Conditions climatique necessaire a la contamination du tournesol par Sclerotinia sclerotiorum; prevision des epidemies locales. Bulletin OEPP/ EPPO Bulletin 13: 75 – 78 WHARTON, P. & W. KIRK (2007): White Mold. Michigan Potato Diseases. Extension Bulletin E-2989. www. potatodiseases.org
Foto: Bauer/RWA
Das Österreichische Kuratorium für Landtechnik (ÖKL) hat das Merkblatt „Gefahrguttransport in der Landwirtschaft“ neu aufgelegt. Darin werden die geänderten internationalen Bestimmungen zur Beförderung von Pflanzenschutzund Reinigungsmitteln, Dieselkraftstoff und ähnlichem durch Land- und Forstwirte erläutert. Beim Transport derartiger Waren handelt es sich häufig um „Gefahrgut“. Selbst wenn diese nur über kurze Stre-
cken transportiert werden, müssen die dafür geltenden gesetzliche Bestimmungen und Auflagen eingehalten werden. Neben allen Möglichkeiten zum gesetzeskonformen Transport von Gefahrgut beinhaltet das Merkblatt praktische Fallbeispiele. Zudem umfasst ein Teil des Merkblatts Kopiervorlagen für „Beförderungspapiere“. Das auf Initiative der Raiffeisen Umweltgesellschaft überarbeitete und in der 3. Auflage erschienene 16seitige Merkblatt (inkl. 6 Seiten Kopiervorlagen und Beispiele) kostet 5 € (+ Versandspesen ) und kann beim ÖKL (Tel. 01/505 18 91; e-Mail: office@oekl.at) bestellt werden. Erhältlich ist es auch im Lagerhaus.
52. Österreichische Pflanzenschutztage am 30. November und 1. Dezember im Wirtschaftsförderungsinstitut St. Pölten, NÖ Tagungsmotto: „Brauchen wir den chemischen Pflanzenschutz zur Sicherung einer qualitativ hochwertigen und leistbaren Lebensmittelversorgung?“
Das Programm: Mittwoch, 30. November, 9.00–12.00 Uhr Sechs Vorträge mit Podiumsdiskussion zum Tagungsmotto
13.40–18.00 Uhr, Sektion I: Ackerbau – Technik und Wirtschaftlichkeit der automatischen Teilbreitenschaltung bei Feldspritzen – Quantofill M, Zudosierautomat für flüssige Pflanzenschutzmittel – Ergebnisse der zwanzigjährigen Versuchstätigkeit am Lysimeterfeld Wagna zum Thema Grundwasserschutz – Möglichkeiten der Befallskontrolle pilzlicher Erreger unter besonderer Berücksichtigung von Fusariumpilzen in der Maiskultur – Auswirkungen pflanzenbaulicher Maßnahmen auf den Mykotoxingehalt von Getreide – Ergebnisse aus Fungizidversuchen in Winterweizen und Wintergerste von 2005 – 2010 an der LFS Gießhübl/Amstetten
– Prognose, Monitoring und Frühdiagnose als Instrument des Weizen-Warndienstes – Einfluss von Cercospora-Blattfleckenkrankheit auf Ertrag und Qualität der Zuckerrübe – Prognose und Monitoring von Phytophthora und Alternaria in Kartoffeln mit dem Warndienstsystem proPlant – Drahtwurmprobleme im Feldbau
Donnerstag, 1. Dezember, 8.20–16.30 Uhr Sektion I: Ackerbau Themen: Maiswurzelbohrer; Maiszünslerbekämpfung; Neue Getreidefungizide, neue Mais- und Getreideherbizide; Unkrautprobleme; Rapsglanzkäfer; Kraut- und Knollenfäule der Kartoffel; Kartoffelzystennematoden
Parallel dazu werden Vorträge zu Pflanzenschutzproblemen und -lösungen im Obst-, Wein- und Gemüsebau gehalten. Die Tagung ist für Mitglieder und außerordentliche Mitglieder (Verbände), Schüler sowie Studenten frei zugänglich. Die Tagungsgebühr für Nichtmitglieder beträgt € 20,–. Weitere Informationen unter www. oeaip.at
ÖAIP-Infos
Wurzelbohrer, die Dritte Der Abschluss der Diabrotica-Trilogie beschäftigt sich mit dessen Bekämpfung. Aufmerksame Leser werden wissen, dass im heurigen Frühjahr ein hochkarätig besetzter Workshop in Kärnten stattgefunden hat. Mit dem Maiswurzelbohrer im Mittelpunkt des Interesses. Wir wissen und kennen relativ gut: Für eine erfolgreiche Bekämpfung braucht es ein Maßnahmenbündel. Fruchtfolge und biologische oder chemische Populationskontrolle können den Käfer langfristig in etablierten Gebieten unter der Schadschwelle halten. Ein Insektizideinsatz ist jedoch mit der notwendigen Bienensicherheit unmittelbar verknüpft. Die Wasserversorgung der Pflanzen spielt für die Schadensentstehung eine ganz entscheidende Rolle. Ausrottungserfolge nach punktuellem Erstauftreten sind mit hohem Aufwand möglich. Wir wissen und kennen nicht oder noch zu wenig: Die langfristigen Wirkungsgrade von insektiziden Beizen, Granulaten und Nematoden auf die Käferlarven. Ebenso die Population beeinflussende Wirkung von Käferbekämpfungen zur Zeit der Maisblüte. Mögliche Bekämpfungserfolge von Fruchtfolgeregelungen und die Auswirkungen von Bodenbearbeitung und Anbauterminen auf die Käferentwicklung. Wie sich die Zulassungssituation bei GMO-Sorten weiterentwickelt. Was sollten wir tun: Die Ausbreitungsmodelle müssen grundsätzlich auf einen dynamischen Entwicklungsansatz umgestellt werden, um die Käferausbreitung und Populationsdynamik in Echtzeit korrekt berechnen zu können. Die biologischen und chemischen Methoden müssen im Hinblick auf Wirksamkeit und Umweltverhalten ständig evaluiert werden. Der Bienengefährdung muss dabei besondere Aufmerksamkeit gelten. Die Ergebnisse daraus müssen sachlich korrekt und unvoreingenommen öffentlich diskutiert werden. Eine Kombination aller verfügbaren Bekämpfungsmöglichkeiten im Sinne einer integrierten Produktion kann ein sinnvoller LösungsIng. Stefan Winter, ansatz sein. Geschäftsführer der ÖAIP
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Ab in die Kiste!
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