Nachruf Wir haben die schmerzliche Pflicht, den Leserinnen und Lesern dieser Zeitschrift mitzuteilen, dass unser lieber Vorgesetzter, Kollege und Direktor des Schweizerischen Polizei-Instituts
Herr Reto Habermacher am 8. Januar 2021 unerwartet verstorben ist. Reto Habermacher leitete seit dem 1. Oktober 2016 als Direktor die Geschicke des Schweizerischen Polizei-Instituts (SPI). Wir verlieren in ihm einen engagierten und liebenswürdigen Kollegen und Freund, der sich in den vergangenen Jahrzehnten mit grossem Einsatz für die Belange des schweizerischen Polizeiwesens und der öffentlichen Sicherheit eingesetzt hat. Nach seiner Schulzeit in Zermatt und Altdorf schloss er 1979 an der Universität Zürich das Rechtsstudium mit dem Lizenziat beider Rechte ab. Anschliessend war er von 1980 bis 1982 als juristischer Mitarbeiter der Stadtverwaltung Zug tätig und übernahm 1982 die Leitung des kantonalen Beschwerdedienstes der Justizdirektion Uri, ab 1985 zusätzlich als Direktionssekretär. Reto Habermacher war vom 1. April 1994 bis 30. September 2016 Kommandant der Kantonspolizei Uri. In dieser Funktion ermöglichte er die Umsetzung wegweisender Projekte, insbesondere im Bereich des Strassenverkehrs, wo er sich auch für den Bau des ersten grossen Schwerverkehrszentrums der Schweiz in Erstfeld einsetzte. Als Verkehrsexperte war er eine nationale und internationale Autorität. Des Weiteren nahm er während insgesamt 27 Jahren als Mitglied der Konferenz der Kantonalen Polizeikommandanten der Schweiz (KKPKS), in deren Vorstand er tätig war, in zahlreichen nationalen Kommissionen und Arbeitsgruppen Einsitz, so etwa als Präsident der Verkehrskommission der KKPKS und als Präsident der Schweizerischen Polizeisportkommission, als Mitglied der Interkantonalen Kommission für Strassenverkehr (IKST) oder als Mitglied der Verwaltungskommission des Fonds für Verkehrssicherheit. In seiner beruflichen Laufbahn hat sich Reto Habermacher stets mit besonderem Interesse und grossem Engagement allen Fragen der Aus- und Weiterbildung gewidmet. Während seiner Tätigkeit als Polizeikommandant war er von 2014 bis 2016 als KKPKS-Vertreter Mitglied des Stiftungsrats des SPI. Im Nebenamt war er unter anderem Kursdirektor der folgenden SPIKurse: Autobahnpolizeikurs, Methodisch-didaktischer Kurs für Polizeiausbilder/-innen und Schwerverkehrskurs. Ausserdem leitete er die Lehrmittelkommission des SPI und war Mitglied in weiteren SPI-Kommissionen.Als Direktor des Schweizerischen Polizei-Instituts nahm er am 1. Oktober 2016 noch eine gewichtige neue berufliche Herausforderung wahr. Dabei erwarb er sich verbleibende Verdienste bei der Realisierung und Umsetzung des Bildungspolitischen Gesamtkonzepts 2020. Das daraus entstandene zweijährige System der polizeilichen Grundausbildung hat er als Projektleiter massgeblich geprägt. Da Reto Habermacher zudem Vorsitzender der Paritätischen Kommission (PaKo) war, trägt nicht zuletzt auch die neue Prüfungsordnung über die Berufsprüfung für Polizistin/Polizist, welche am 1. Januar 2021 in Kraft getreten ist, seine Handschrift. In diesem Sinne hat Reto Habermacher die Fundamente der polizeilichen Aus- und Weiterbildung unseres Landes mitgestaltet und wird damit den Werdegang der kommenden Generationen junger Polizistinnen und Polizisten aller Regionen unseres Landes begleiten. Wir werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren. Im Namen des Stiftungsrats des Schweizerischen Polizei-Instituts, seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Stefan Blättler, Präsident des Stiftungsrats SPI
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format magazine no 10