SPI Geschäftsbericht 2014

Page 1

Geschäftsbericht 2014


Herausgeber Schweizerisches Polizei-Institut Avenue du Vignoble 3 Case postale 146 2009 Neuchâtel isp@ne.ch Tel. 032 723 81 00 www.institut-police.ch © SPI, Juni 2015 Fotos SPI Kantonspolizei Basel Stadtpolizei Zürich Redaktion, Lektorat, Übersetzungen SPI Druck Imprimerie de l’Ouest SA, Cormondrèche Auflage 340 Exemplare Deutsch 200 Exemplare Französisch


Geschäftsbericht 2014



Inhaltsverzeichnis

Seite Rückblick des Präsidenten

5

Bilanz des Direktors

7

2014 auf einen Blick mit 8 Kennzahlen

9

SPI – Organe und Kommissionen

10

SPI – Finanzen

14

SPI – Kommunikation

21

SPI – Kurse

23

SPI – Verlag

27

SPI – Eidgenössische Prüfungen

31

SPI – Angewandte Forschung und CentreDoc

34

SPI – Intern

36

Kursdirektoren und Verantwortliche von Autorengruppen

38

Abkürzungen

42

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird im vorliegenden Geschäftsbericht meistens die männliche Form verwendet. Sie schliesst aber gleichermassen beide Geschlechter mit ein.


Das SPI ist ein dreisprachiges Institut mit einem offenen Ohr fĂźr die Anliegen der Polizeikorps.


Rückblick des Präsidenten

Hanspeter Uster Präsident Stiftungsrat SPI Der Stiftungsrat hat im Frühling 2014 entschieden, dass Pius Valier weiterhin an der Spitze des Schweizerischen Polizei-Instituts (SPI) stehen soll. Das hat sich bewährt: Er konnte die interne Organisation zweckmässig anpassen und das hohe Dienstleistungsniveau zugunsten der Polizeikorps beibehalten. Und er konnte die Evaluation des Bildungspolitischen Gesamtkonzepts (BGK) im strategischen Bereich massgeblich begleiten. Diese Arbeiten haben wesentlich dazu beigetragen, dass die Konferenz der Kantonalen Justiz- und Polizeidirektorinnen und -direktoren (KKJPD) nun die Weiterentwicklung des BGK in Auftrag gegeben hat. Die Bemühungen, die Polizeikooperation zu verstärken, ist auch im Ausbildungsbereich eine Notwendigkeit. Der Föderalismus als gelebte Staatsform kann nur erhalten bleiben, wenn er sich weiterentwickelt. Das geschieht aber nicht automatisch und der Föderalismus ist kein handelndes Subjekt: Wir alle sind es, die diese stetige Weiterentwicklung als Aufgabe erfüllen müssen. „Se vogliamo che tutto rimanga come è, bisogna che tutto cambi.“ Wenn wir wollen, dass alles so bleibt wie es ist – zum Beispiel die hohe Qualität der PolizeiAus- und Weiterbildung oder die grossen Vorteile des Föderalismus –, dann müssen wir alles ändern. Die Formulierung im berühmten Buch Der Leopard von Giuseppe Tomasi di Lampedusa mag überspitzt klingen: Aber nur wer sich ändert, bleibt sich und den gemeinsamen Zielen treu. Ich danke dem Stiftungsrat und dem geschäftsleitenden Ausschuss für die gute Zusammenarbeit und für das Engagement aller Mitglieder. Ich danke der KKJPD und der Konferenz der kantonalen Polizeikommandanten (KKPKS) für das Vertrauen und den Einbezug des SPI in ihre Projekte sowie den Polizeikommandanten für ihren Einsatz zugunsten der Polizeiaus- und -weiterbildung, sei es als Kursdirektoren, als Arbeitgeber unserer grossen Zahl von Instruktorinnen und Instruktoren, aber auch als Besteller und Mitersteller der SPI-Kurse und -Lehrmittel.

Geschäftsbericht 2014

5


Die grosse Arbeit des SPI wäre aber nicht zu bewältigen ohne unseren Direktor, seine Geschäftsleitung und alle unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die mit Herzblut und Kompetenz ein für die Schweiz einzigartiges Institut führen: dreisprachig, mit einem offenen Ohr für die Anliegen der Polizeikorps und mit der festen und berechtigten Überzeugung, mit der Kaderausbildung und in der Weiterbildung einen wichtigen Grundlagenbeitrag für eine gute Polizeiarbeit zu leisten.

Hanspeter Uster

6

Geschäftsbericht 2014


Bilanz des Direktors

Pius Valier Direktor SPI Die für das Jahr 2014 gesetzten Ziele konnten grossmehrheitlich erreicht werden. Sowohl die Anzahl der Kursangebote als auch der neuen und überarbeiteten Lehrmittel sowie der Eidgenössischen Berufs- und Höheren Fachprüfungen liegt im Durchschnitt der vergangenen Jahre. Aus pädagogischer Sicht ist festzuhalten, dass der deutschsprachige Offizierslehrgang CAS FIP fertig überarbeitet werden konnte. Gleichzeitig wurde das Reglement FIP/CEP neu redigiert und den Erkenntnissen der letzten Jahre angepasst. Um die methodischen Kompetenzen der taktischen Instruktoren in den Kaderkursen zu stärken, organisierte das SPI zwei Weiterbildungstage für sie. Auf diese Art dankte es den Polizeioffizieren, die sich für eine anhaltende einheitliche Doktrin engagieren, und bot ihnen zugleich die Gelegenheit, ihr Beziehungsnetz zu vertiefen, was ihnen wiederum bei der Polizeiarbeit zugutekommt. Auf strategischer Ebene nahmen im Berichtsjahr zwei Projekte einen besonderen Stellenwert ein: die Evaluation des Bildungspolitischen Gesamtkonzeptes (BGK) sowie der Aufbau einer Nationalen Bildungsplattform Polizei (NBPP). Für beide Projekte wurde das SPI mit der Projektleitung beauftragt. Nachdem das BGK im Jahr 2004 durch die KKJPD beschlossen wurde, zeigte die Evaluation nach zehn Jahren, dass viele wesentliche Elemente realisiert wurden, darunter die Berufsanerkennung, die einheitliche Grundausbildung, die Schaffung von Regionalen Ausbildungszentren (RAZ) oder die Definition der Polizeihierarchien und deren Aus- und Weiterbildung (Pol I, II, III). Die Evaluation brachte aber auch Aspekte des BGK ans Licht, bei denen weiterer Handlungsbedarf besteht; dies gilt insbesondere für die Ausbildungsstrategie, die strategischpolitische Führung, die Rollenklärung und Positionierung des SPI sowie die Form und Ansiedlung der polizeilichen Grundausbildung im schweizerischen Berufsbildungssystem. Zu diesen Handlungsfeldern sollen nun Lösungsvarianten ausgearbeitet und der KKJPD zum Entscheid unterbreitet werden.

Geschäftsbericht 2014

7


Bei der NBPP geht es letztendlich, wie der Name schon sagt, um eine Austauschplattform für Ausbildungsangebote und -inhalte, Kursprogramme sowie Wissensinhalte, kurz um eine Symbiose zwischen der SPI-internen Kursverwaltung und einer Webplattform „Polizeiausbildung“. Die Website des NBPP wird über den Link www.edupolice.ch abrufbar sein. Alle Polizeikorps und deren Angehörige werden Zugang zu diesem geschützten System haben. Daraus erwächst für das SPI eine neue Aufgabe, nämlich die Betreibung einer stets aktuellen, dreisprachigen Plattform, die ihren Namen auch verdient. Dass dafür zusätzliche Ressourcen erforderlich sind, ist nachvollziehbar. Im Kontext der Evaluation BGK steht auch das Projekt „Führungsschulung“. Dabei geht es um die Überprüfung der bisherigen Kader-Lehrgänge der Stufen I, II und III, zum einen hinsichtlich ihrer Kohärenz und zum anderen bezüglich der nationalen Harmonisierung. Zudem stellt sich die Frage eines Ausbildungsangebots auf Stufe IV. Zum Abschluss dieses Rückblicks bleibt mir die erfreuliche Aufgabe, allen zu danken, die sich für die polizeiliche Ausbildung in der Schweiz eingesetzt haben, allen voran den zahlreichen Kursdirektoren, Klassenlehrern und Instruktoren. Danken möchte ich aber auch den Kommandanten für ihr Wohlwollen und das grosszügige Zurverfügungstellen ihrer eigenen oder korpsinternen Kapazitäten, welche für das SPI unverzichtbar sind. Schlussendlich gebührt mein persönlicher Dank auch meinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern am SPI, die im Kontakt mit der Polizeiwelt tagtäglich ihre Dienstbereitschaft beweisen, indem sie unsere Produkte zeit- und kundengerecht am richtigen Ort abliefern. Keine Selbstverständlichkeit bei jährlich 227 Kursen in der ganzen Schweiz. Das SPI funktioniert, und zwar sehr gut!

Pius Valier

8

Geschäftsbericht 2014


2014 auf einen Blick mit 8 Kennzahlen

Finanzen

Umsatz (CHF)

Kurse

Anmeldungen/Jahr Kurstage/Jahr

Verlag

Anzahl verkaufte Lehrmittel Publikationen

Prüfungen

Berufsprüfungen (BP) Höhere Fachprüfungen (HFP)

CentreDoc

Anfragen

12’778’135 6’124 808 13’564 10 927 44 476

Teilnehmer des CAS CEP 2013−2014 an der Diplomfeier

Geschäftsbericht 2014

9


SPI – Organe und Kommissionen

Stiftungsrat In den zwei ordentlichen Sitzungen behandelte der Stiftungsrat neben den statutarischen Geschäften wie Finanzplan, Budget, Jahresrechnung und Wahlen auch zwei strategische Projekte, welche sich nachhaltig auf die Aus- und Weiterbildung der Polizei auswirken werden. Sie nahmen von den ersten Erkenntnissen im KKJPD-Projekt „Ausbildungsstrategie – Evaluation des Bildungspolitischen Gesamtkonzepts Polizei und Strafverfolgung (BGK)“ Kenntnis und hiessen dessen Stossrichtungen gut. Zudem wurde über die verschiedenen Arbeiten im Bereich der Nationalen Bildungsplattform Polizei (NBPP) und der Erneuerung der SPI-Informatik informiert und ein Investitionsdarlehen zur Vorfinanzierung dieser Projekte genehmigt. Die Jahresziele 2015, der neue Vorsorgeplan sowie die neue Pensionskasse wurden einstimmig genehmigt. Im Stiftungsrat gab es zwei Mutationen: Adrian Lobsiger, stellvertretender Direktor von fedpol und Vertreter des Eidgenössischen Justiz- und Polizeidepartements (EJPD), löste Jean-Luc Vez ab und Reto Habermacher, Kommandant der Kantonspolizei Uri, folgte auf Beat Hensler als Vertreter der KKPKS. Derzeit ist das SPI mit der Umsetzung wichtiger Projekte beschäftigt, die entscheidende Weichen für die Zukunft der polizeilichen Ausbildung stellen werden. Deshalb wurde das Mandat der SPI-Direktors, Pius Valier, bis längstens Ende 2016 verlängert. Geschäftsleitender Ausschuss (glA) Der glA bereitete an drei Sitzungen primär die Geschäfte vor, welche dem Stiftungsrat zum Entscheid unterbreitet werden mussten. Die Mitglieder des glA prüften somit alle operativen SPI-Tätigkeiten, die in ihren Kompetenzbereich fallen, namentlich das Budget, den Finanzplan und die Jahresrechnung. Gleichzeitig verfolgten sie aber auch aufmerksam die Entwicklung der laufenden strategischen Projekte mit. Festzuhalten ist des Weiteren, dass der glA den beruflichen Vorsorgeplan der SPI-Mitarbeitenden geprüft hat. Er schlug dem Stiftungsrat eine neue Aufteilung der Vorsorgekosten vor, welche angenommen wurde.

10

Geschäftsbericht 2014


Geschäftsleitender Ausschuss des SPI

Nationales Koordinationsorgan (NKO) Das NKO traf sich 2014 zu drei Sitzungen. Es ist eine Plattform für den Austausch zwischen den technischen Kommissionen des SPI, den Regionalen Ausbildungszentren (RAZ), den Hochschulen von Neuchâtel und Luzern sowie dem Bundesamt für Polizei und dem Verband Schweizerischer Polizei-Beamter. Es sorgt für die Qualität der Polizeiausbildung und für die Unité de doctrine auf nationaler Ebene. Seine Kernaufgabe ist die Koordination der Polizeiausbildung, sei es der Grundausbildung oder der Weiterbildung. Weiterbildungskommission (WBK) Die WBK hielt 2014 zwei Sitzungen ab. Neben Informationen und Berichten zu den durchgeführten Kursen wurden auch neue nationale Ausbildungen und Projekte geprüft und validiert. Das Konzept zum Kurs Polizei und Gesellschaft im Wandel wurde angenommen und es wurde entschieden, ab 2016 den Kurs zur Voraussetzung für die Zulassung zum FLG II und zum Kurs Begleitete Rückführungen zu machen. Die WBK ist der Ansicht, dass die im Kurs vermittelten übergreifenden Kompetenzen für Kader der Stufe II unabdingbar sind, da diese bei ihren Aufträgen häufig mit verschiedenen Kulturen konfrontiert sind. Das Projekt einer Ausbildung in IT-Ermittlungen wurde gutgeheissen. In einer breiten Umfrage wird nun die Umsetzbarkeit eines „blended learing“ in diesem Bereich untersucht werden. Die WBK hat dem SPI ausserdem den Auftrag gegeben, Ausbildungsbedürfnisse in den Bereichen „Menschenschmuggel“, „Präventionsfachleute“ und „urbane Sicherheit“ zu ermitteln. Schliesslich hat der scheidende Präsident der WBK, Kdt Stefan Blättler, die Kommissionsleitung auf 1. Januar 2015 an Jürg Wobmann, Kdt der Kantonspolizei Nidwalden, übergeben.

„… wer könnte in der Zwischenzeit die Neukonzipierung und Umsetzung des BGK besser zum Erfolg führen als das SPI!?“ Charles Juillard Mitglied des geschäftsleitenden Ausschusses SPI, im format 2014/2

Kommission Soziale Kompetenzen (KSK) Die Konzeption des Kurses Polizei und Gesellschaft im Wandel 2014 nahm nur einen Teil der Mitglieder der KSK in Anspruch, weshalb im Berichtsjahr keine Gesamtsitzung abgehalten wurde.

Geschäftsbericht 2014

11


Kommission Eigensicherung (KES) 2014 hat die KES sich zweimal versammelt. Anlässlich der Frühlingssitzung wurden die Zulassungsbedingungen für Partnerorganisationen zu den Kursen im Bereich der persönlichen Sicherheit diskutiert und entschieden, sofern Plätze verfügbar sind, Sicherheitsassistenten von Kernkraftwerken und Strafvollzugspersonal zuzulassen. Des Weiteren muss die Verordnung über den Einsatz privater Sicherheitsfirmen (VES) vom 31. Oktober 2007 eingehalten werden. Die Herbstsitzung war geprägt durch einen Anlass zur Vorstellung des Lehrmittels Taktisches Verhalten und des gleichnamigen neuen Kurses. Lehrmittelkommission (LMK) In ihren zwei Sitzungen 2014 ist die LMK insbesondere der Frage nach der zukünftigen Form der Lehrmittel nachgegangen. Zwar haben sich die bisherigen Formate (A4-Ordner und kleineres A5-Format) bewährt. Parallel dazu entsteht aber auch eine immer grössere Nachfrage nach elektronischen Lehrmitteln, welche das SPI vor eine finanzielle Herausforderung stellt. Mehrere Lösungsvarianten wurden bis heute geprüft. Um die Zufriedenheit mit der Qualität der Lehrmittel sowie allfällige Bedürfnisse zu ermitteln, wurde unter der Leitung der LMK ausserdem eine Umfrage vorbereitet, welche Anfang 2015 mit den Aspiranten sowie den Ausbildern durchgeführt wird.

12

Geschäftsbericht 2014


Prüfungskommission (PK) In sechs Sitzungen hat die PK die Noten von 970 Kandidaten besprochen und 940 Fachausweise bzw. Diplome erteilt, es wurden zwei Rekurse behandelt und die Prüfungsgebühr wurde weiter gesenkt. Darüber hinaus hat die PK die Qualität der zwölf Prüfungssessionen überprüft, wozu sie an zwei Sitzungen durch Vertreter der Konkordate erweitert war. An den Sitzungen wurden zum einen der Rahmenlehrplan für die Grundausbildung überarbeitet und zum anderen die Vor- und Nachteile der Höheren Fachprüfung (HFP) besprochen. Ziel dabei war es, die Akzeptanz und das Verständnis dafür bei den Korps zu fördern, da diese Prüfung sich weiterentwickeln und eine Neuorientierung erfahren könnte. Prüfungskommission Sprengen (PK Sprengen) Zusätzlich zu den zwei ordentlichen Sitzungen hat die PK Sprengen eine strategische Sitzung einberufen, an welcher der vorgängig mit allen Partnern definierte Ausbildungsweg und -prozess genehmigt und ein Antrag auf Veröffentlichung auf der Webseite des SPI gestellt wurde. Die Wegleitung wurde gemäss den ersten Praxiserfahrungen angepasst. Die Kosten der Ausbildungen und Prüfungen 2013 wurden analysiert und feste Preise definiert. Ferner wurden in einer Notensitzung die Leistungen bei den Prüfungen für den Sprengausweis P diskutiert. Die PK Sprengen musste ausserdem den Tod ihres Mitglieds Bernard Bersier beklagen.

23

Sitzungen der Organe und SPI-Kommissionen im Geschäftsjahr

Geschäftsbericht 2014

13


SPI – Finanzen

Der Umsatz des SPI hat zum ersten Mal die symbolische Marke von 12 Mio. Franken überschritten. Dieser neue Rekord beruht hauptsächlich auf dem im Bereich der Eidg. Prüfungen erzielten Mehrertrag. Das Ergebnis vor Abschreibungen zeigt einen Gewinn von CHF 316‘327 auf und fiel damit besser aus als erwartet. Es war möglich, zusätzliche Reserven zu bilden, womit entsprechend dem Vorsichtsprinzip finanziellen Risiken vorgebeugt werden konnte. Dennoch wird die Finanzierung von nationalen Projekten und der Entwicklung des SPI eine der grossen Herausforderungen für das Institut bleiben. Umsatzanalyse Der Umsatz 2014 des SPI beläuft sich auf CHF 12‘778’135. Die Zunahme im Vergleich zum Vorjahr stammt vor allem aus dem Bereich der Eidg. Prüfungen und ist auf die Rekordzahl an Kandidaten, die sich zur Eidg. Berufsprüfung angemeldet haben, zurückzuführen. Der Umsatz der Kurse und des Verlags hingegen ist – ohne die Bucheffekte der Reservefonds- und Lagerveränderungen zu berücksichtigen – mit einer Zunahme von 0.7 % bzw. einer Abnahme von 1.1 % mehr oder weniger stabil geblieben, und dies obwohl die Anzahl der verkauften Lehrmittel und der Kursteilnehmer abnahm. Die Stärkung der Einnahmen wurde dadurch möglich, dass 2014 die vom SPI erhobenen Beiträge angepasst wurden, namentlich eine Erhöhung des Deckungsbeitrags um ein zusätzliches Prozent bei den Kursen bzw. von 7 % bei den Lehrmittelpreisen. Das SPI wird durch Subventionen sowie Erträge aus seinen Dienstleistungen und Produkten finanziert. 2014 beruhte diese gemischte Finanzierung auf 16 % Subventionen und 84 % Eigenfinanzierung, die aus den drei Hauptaktivitäten des Instituts hervorgeht.

Abb. 1: Umsatzverteilung des SPI 2014

14

Geschäftsbericht 2014


Aus den folgenden Diagrammen lassen sich für jeden Sektor die Bestandteile des Umsatzes SPI 2014 mit den jeweiligen Anteilen ablesen. Subventionen

Abb. 2: Subventionen 2014 nach Beitragszahlern

Eidgenössische Prüfungen

Abb. 3: Umsatzverteilung 2014 im Bereich „Eidg. Prüfungen“ nach Finanzierung

Verlag

Abb. 4: Umsatzverteilung 2014 im Bereich „Verlag“ nach Format

Geschäftsbericht 2014

15


Schwerpunkte der Erfolgsrechnung Das Betriebsergebnis vor Abschreibungen weist einen positiven Saldo von CHF 316‘327 aus, obwohl das Budget nur einen Ertragsüberschuss von CHF 21‘000 vorsah. Die Einnahmen aus dem Prozess „Strategie“ belaufen sich auf CHF 1‘970‘590 und entsprechen den Subventionen, welche das SPI von seinen Trägerorganisationen erhält. Die Stabilität des Betrages (+0.4 % im Vergleich zu 2013) zeugt von der politischen Unterstützung, die dem SPI als nationalem Kompetenzzentrum der Polizei für die stetige Weiterentwicklung ihrer Ausbildung entgegengebracht wird. Was den Aufwand in diesem Prozess anbelangt, so gehen drei Viertel zulasten der Gerichtskosten im Zusammenhang mit dem Sprengunfall in Stans. Die anderen Aufwände im Führungs- (Prozesse 12 bis 17) und Supportbereich (Prozesse 31 bis 34) sind um knapp CHF 100‘000 niedriger als der ursprünglich vorgesehene Betrag, was die solide Ausgabenverwaltung aufzeigt. Obwohl der vom Verlag erwirtschaftete Ertragsüberschuss von CHF 352‘607 nur 6 % des SPI-Umsatzes ausmacht, spielt er eine nicht unbedeutende Rolle als Liquiditätsquelle. Hinzu kommt der in Zahlen nicht fassbare Wert der Sichtbarkeit des Instituts, welche mit der Verbreitung des SPI-Logos durch die Lehrmittel einhergeht. Die Zunahme von Aufwand und Ertrag aus den Eidg. Prüfungen kann auf die höhere Teilnehmerzahl zurückgeführt werden. Die Subventionen des Staatssekretariats für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) entsprechen neu 60 % (vorher 25 %) der effektiven Kosten und sind damit 2014 auf CHF 886‘571 angestiegen. Im Vergleich zu 2013 sind die Einnahmen aus den Prüfungsgebühren gesunken, da Letztere infolge der Erhöhung der Subventionen reduziert wurden. Die Verstärkung des SPI-Personals um 0.9 Vollzeitäquivalente im Jahr 2014 erklärt die Zunahme des Personalaufwands im Vergleich zum Vorjahr. Dabei ist zu bemerken, dass diese zusätzlichen Kosten budgetiert waren. Die Abschreibung von CHF 128’880 entspricht der jährlichen Wertminderung im Anlagevermögen des SPI, d.h. von IT-Anlagen und Mobiliar. Gemäss Empfehlung wurde eine Abschreibungsrate von 40 % angewandt. Die diversen Aufwände sind Abschreibungen auf das Kursmaterial zuzuschreiben, während die ausserordentlichen Erträge auf Rückvergütungen zugunsten des SPI zurückzuführen sind. Gesamthaft beläuft sich der Gewinn 2014 nach der Zuweisung von CHF 330’000 zum SPI-Reservefonds auf CHF 14‘538.

16

Geschäftsbericht 2014


Rechnung 2014 Prozesse

Rechnung 2013

Aufwand

Ertrag

Aufwand

Ertrag

374’731

1'970’590

145’003

1’962’106

12 Ausbildungskoordination

59’563

6’900

57’600

6’900

13 Kommunikation

38’506

-

30’498

-

14 Finanzen

945

532

3’290

657

17 Qualität

910

-

4’568

-

21 Verlag

420’711

773’318

560’918

740’877

22 Kurse

6'789’183

8'209’004

6’774’472

7’940’966

23 Eidgenössische Prüfungen

1'526’219

1'628’775

837’329

1’257’773

14’027

-

10’717

-

31 Allgemeine Dienste

132’948

-

134’599

-

32 Logistik

209’072

-

199’839

-

11 Strategie

25 Angewandte Forschung

33 Informatik 34 Personal Saldo vor Abschreibungen Abschreibungen Verschiedene Saldo vor Variation Reservefonds Variation Reservefonds Saldo nach Variation Reservefonds Ertrag-/Aufwandüberschuss

125’329

-

153’895

-

2'597’573

16’925

2’484’679

13’686

12'289’717

12'606’044

11’397’407

11’922’965

128’880

-

192’310

-

15’000

21’125

25’663

26’983

12'433’597

12'627’169

11’615’380

11’949’948

330’000

150’966

300’000

-

12'763’597

12'778’135

11’915’380

11’949’948

-

14’538

-

34’568

Abb. 5: Erfolgsrechnung

Geschäftsbericht 2014

17


Schwerpunkte der Bilanz Die intensive Geschäftstätigkeit im Bereich „Kurse“ gegen Ende des Jahres erklärt die hohen geschuldeten Beträge, was zur Konsequenz hatte, dass am 31.12.2014 weniger liquide Mittel zur Verfügung standen. Die Zunahme des Bestandswertes der Lehrmittel im Jahr 2014 ist auf die anhaltende Publikation von neuen Lehrmitteln zurückzuführen. Der Wert des Kursmaterialbestands ist infolge der Abschreibung von nicht mehr brauchbarem Material gesunken. Zwischen 2012 und 2014 nahm das SPI an dem in Polen laufenden Projekt „Safety in Road Traffic“ teil, das in Polen im Rahmen des Schweizer Beitrags zur Erweiterung der Europäischen Union geführt wird. Der Betrag von CHF 123‘418 ist in der aktiven Rechnungsabgrenzung aufgeführt, da der Zahlungseingang des Betrags für 2015 vorgesehen ist. Die 2014 realisierten Investitionen belaufen sich auf CHF 193‘180 und erhöhen den Wert des Anlagevermögens. Sie sind fast zur Hälfte mit der Entwicklung der NBPP verknüpft, während der Rest hauptsächlich für Vorbereitungsarbeiten zur Ersetzung von Software-Programmen vorgesehen ist. Betreffend die Passiven ist zu erwähnen, dass der Ausgleichsfonds der Prüfungen aus zwei Gründen erheblich zugenommen hat. Einerseits wurde im Sinne der Transparenz gegenüber unseren Partnern 2014 in der Tat eine Umbuchung von CHF 150‘966 aus der Reserve des SPI zugunsten dieses Fonds vorgenommen. Dieses Vorgehen ermöglichte es, die SPI-Buchhaltung im Bereich Eidg. Prüfungen auf diejenige des SBFI abzustimmen. Andererseits wurde der Geschäftsüberschuss von CHF 184‘181 aus dem Bereich des Eidg. Fachausweises ebenfalls dem Fonds zugeführt. Hierbei muss erwähnt werden, dass die aktuelle Höhe des Fonds den Vorgaben des SBFI entspricht. Per 31.12.2014 beläuft sich der Reservefonds des SPI auf CHF 2‘529‘587, was einer Zunahme von CHF 179‘034 gegenüber 2013 entspricht. Besonderes aus dem Finanzdienst Auf operativer Ebene hat der Finanzdienst Modernisierungsmassnahmen vorgenommen, namentlich: • die Aktualisierung des SPI-Kontenplans, der ab 2015 in Kraft tritt • die Installation der neuen Buchhaltungs-Software für eine erste Betriebsphase ab 2015 • die Schaffung eines Budgetmodells zur Begleitung der Einführung der Fixpreise in den Kursen Finanzielle Herausforderungen und Risiken Die im Rahmen des BGK mögliche Entwicklung des SPI, die Finanzierung der NBPP und die Risiken in Verbindung mit dem Sprengunfall in Stans sind prägende Elemente, die das Institut in seiner Finanzplanung berücksichtigen muss. Durch die Bildung von ausreichend Reserven muss es dem SPI möglich sein, gegebenenfalls in den nächsten Jahren defizitäre Ergebnisse, die sich aus den vorgenannten Punkten ergeben könnten, zu tragen.

18

Geschäftsbericht 2014


AKTIVEN

2014

2013

Umlaufvermögen Liquidität Debitoren Übrige kurzfristige Forderungen

370’115

729’581

2'528’764

1’779’489

183

584

466’000

425’500

7’000

22’000

528’793

316’072

Vorräte Lehrmittel Kursmaterial Aktive Rechnungsabgrenzung Subventionen Eidg. Prüfungen Vorleistung Kurse

27’869

81’874

123’418

104’398

32’671

46’124

4'084’813

3’505’622

Mobiliar

19’000

30’000

Informatik

34’300

37’000

ERP

45’000

10’000

Projekt Road Safety Poland Andere transitorische Aktiven Anlagevermögen

Nationale Bildungsplattform Polizei

TOTAL AKTIVEN

93’000

50’000

191’300

127’000

4’276’113

3’632’622

432’666

278’656

PASSIVEN Kurzfristiges Fremdkapital Kreditoren Passive Rechnungsabgrenzungen Vorauszahlungen Kurse

58’070

12’400

Vorauszahlungen Eidg. Prüfungen

330’540

357’700

Ausgleichsfonds Kurse

284’830

331’313

Ausgleichsfonds Eidg. Prüfungen

365’518

30’371

Andere transitorische Passiven

92’942

104’211

1'564’566

1’114’647

885’399

885’399

Reservefonds Reservefonds HR Reservefonds IT

631’154

631’154

1'013’034

834’000

2'529’587

2’350’553

Stiftungskapital

50’000

50’000

Kumulierte Ertragsüberschüsse

117’422

82’854

14’538

34’568

181’960

167’422

4'276’113

3’632’622

Reservefonds Entwicklung SPI Eigenkapital

Ertrag-/Aufwandsüberschuss Berichtsjahr

TOTAL PASSIVEN Abb. 6: Bilanz 2014

Geschäftsbericht 2014

19


Bike-Polizisten spielen eine wichtige Rolle bei der bßrgernahen Polizei, sowohl bei der Prävention als auch bei der Repression.


SPI – Kommunikation

Innovationen, die beständig sind. Im Bereich „Kommunikation“ hat sich das SPI 2014 auf Ereignisse und Produkte konzentriert. Gleichzeitig wurden aber auch bereits eine mögliche neue Struktur und Aufgaben umrissen, die das und im  magazine wurde Institut zukünftig umzusetzen hat. Im auf nationaler Ebene über Aktivitäten, Projekte und aktuelle Themen im Zusammenhang mit der polizeilichen Ausbildung informiert. An den Tagungen in Murten für taktische Instruktoren konnten diese „Eckpfeiler“ des SPI ihre Kompetenzen festigen und ihr Netzwerk ausbauen. Publikationen regte den Appetit seiner Leser durch gezielte „Informations-HäppDas chen“ an, wie z.B. zu Polizei und Gesellschaft im Wandel, Bike Police, Ausbildung Sicherstellung IT-Geräte, Polizeiliche Einvernahmen oder FIP-CEP. Kurze, prägnante Texte orientierten über Lehrmittel oder neue Kurse für Spezialisten, die in zwei Sprachen angeboten werden. Der Kommunikationsrhythmus des SPINewsletters hat sich bei durchschnittlich 18 stichhaltigen Informationen pro Ausgabe eingependelt. Die gehaltvollere wissenschaftliche Alternative zur punktuellen Kommunikaist das im Mai erschienene  magazine. Es wird von einem tion des Redaktionskomitee unterstützt, dessen Mitglieder fundierte wissenschaftliche Kompetenzen mitbringen. Gegenstand der Ausgabe 2014 war ein Thema, das in der polizeilichen Literatur nur wenig vertreten ist: die Privatisierung von polizeilichen Aufgaben. Sechs Artikel bildeten das Gerüst dieser vierten Ausgabe, die sowohl juristische als auch wirtschaftliche Aspekte der Kontroverse behandeln. Die Debatte über das Gewaltmonopol zwischen drei Akteuren aus der Politik, der Polizei und der Privatwirtschaft brachte zudem die Herausforderungen ans Licht, die sich hinter dem Begriff „öffentliche Sicherheit“ verstecken.

„Auch die Unterrichtsmethoden haben sich weiterzuentwickeln, sowohl in pädagogischer Hinsicht wie bezüglich der jeweiligen Kursinhalte.“ Charles Juillard Mitglied des geschäftsleitenden Ausschusses SPI, im format 2014/2

Zufriedenheitsumfrage Macht der vorliegende Geschäftsbericht überhaupt Sinn in einer Gesellschaft, in der das Geschriebene zunehmend zugunsten des Mündlichen, das Überlegte zugunsten des Emotionalen und Anekdotischen aufgegeben wird? Die Umfrage, die bezüglich des Geschäftsberichts 2013 durchgeführt wurde, brachte ein deutliches „Ja“ hervor. Zum einen, da rund 20 % der Adressaten antworteten – was an sich schon nicht einfach zu erreichen ist. Zum anderen aber auch wegen der hohen Zufriedenheit – 90 % im Durchschnitt –, die hinsichtlich Nutzen sowie inhaltlicher und formaler Qualität des Berichts bekundet wurde. Bezüglich Medium sind die Teilnehmenden jedoch geteilter Meinung: Während je ein Drittel die Papier- bzw. die elektronische Version bevorzugt, würde sich der letzte Drittel beide Versionen zugleich wünschen.

Geschäftsbericht 2014

21


Anlässe Im Herbst 2014 setzten zwei zweitägige Treffen zur Unterrichtsmethodik des FIP/CEP die mit dem Infoforum (2012) und der Tagung für Kursdirektoren (2013) begonnene Reihe fort. Rund vierzig Personen, die sich für die polizeiliche Ausbildung engagieren, nahmen an dem Anlass teil. Das Programm war eine Mischung aus Weiterbildung, Öffentlichkeitsarbeit und Informationen zu den aktuellen grossen strukturellen Projekten am SPI. Es wurde von den Gästen sehr begrüsst und wird in Zukunft so weitergeführt.

490

Adressaten des Geschäftberichts

22

Geschäftsbericht 2014


SPI – Kurse

Auch der Bereich „Kurse“ war im Jahr 2014 von der Entwicklung neuer Projekte und von neuen Perspektiven geprägt. Statt aber lediglich das Angebot an Ausbildungen zu erweitern, achteten das SPI und seine Partner darauf, diese optimal aufeinander abzustimmen und auf die Bedürfnisse der Polizeien einzugehen. Auslöser für dieses Vorgehen war das für zahlreiche Korps gekürzte Ausbildungsbudget, das ein etwas kleineres Kursangebot sowie weniger Einschreibungen nach sich zog. Wenn auch zahlenmässig nicht immer mehr Kurse angeboten werden können, so wurde doch ein Mehrwert geschaffen, indem viele Ausbildungen angepasst oder neu definiert wurden – eine Arbeit im Hintergrund, deren positive Auswirkungen jedoch absehbar sind. Insbesondere die Kurse Einsatzleiter im Ordnungsdienst, Bekämpfung von Menschenhandel, Polizeiliche Verhandlungsführung, Interkulturelle Kompetenz und Führungsgehilfen wurden von den jeweiligen Kursstäben revidiert. In Zusammenarbeit mit dem Lenkungsausschuss Spezialeinheiten wurde 2014 zudem auch das neue Konzept der Ausbildung Interventionseinheiten (IE) I–III ausgearbeitet und validiert. Wie bereits für die Kurse Persönliche Sicherheit wird für den Kurs IE I ab 2016 der Block 1 des methodisch-didaktischen Kurses Voraussetzung für die Zulassung sein. Teilnahme als Spiegel der wirtschaftlichen Realität Die Zahlen in der nachfolgenden Übersichtstabelle zeigen eine Tendenz auf, die sich bereits 2013 abgezeichnet hatte, nämlich die Rückkehr zu einer ausgeglichenen Kursbelegung, wie dies 2010 der Fall war. Zwei Gründe sind ausschlaggebend für diesen Rücklauf: zum einen die tieferen Teilnehmerzahlen und zum anderen der Wunsch der Kursdirektionen, die Ausbildungen zu konzentrieren, um deren Kosten zu senken. Jahr

2014

2013

2012

2011

2010

227

236

258

258

226

27

28

26

26

29

6’124

6’735

6’664

6’800

5’916

808

904.5

903.5

940

793

22’387

24’105

23’491

24’480

20’618

Durchschnittliche Kosten/Kurs (CHF) (inklusive Verpflegung und Unterkunft)

303

281

268

270

298

Umsatz in Mio (CHF)

8.2

7.9

7.1

6.9

6.3

Anzahl durchgeführter Kurse Durchschnittliche Teilnehmerzahl/Kurs Anmeldungen/Jahr Kurstage/Jahr Teilnehmertage

Abb. 7: Übersicht über das Kurswesen

Geschäftsbericht 2014

23


Da Weiterbildung für eine Organisation häufig weder in struktureller noch finanzieller Hinsicht erste Priorität ist, führten die Budgetkürzungen in einigen Polizeikorps ausserdem zu einer Abmeldung von Teilnehmenden in letzter Minute. Festpreise Das SPI hat beschlossen, sein Geschäftsmodell bezüglich der Kurskosten zu ändern und ab 2015 mit Festpreisen zu arbeiten. Diese neue Regelung ermöglicht den Ausbildungsverantwortlichen, ihr Weiterbildungsbudget einfacher zu verwalten und besser zu planen. Der Entscheid hat aber auch für die Kursdirektionen und -administratoren Konsequenzen, da nun das Budget für jeden Kurs sehr ausführlich aufgestellt werden muss und nur wenig Spielraum lässt. Die Budgetverantwortung liegt bei den Kursdirektoren.

2014 wurden nicht wenige Kurse verbessert und neu definiert, um noch besser auf die Wünsche der Polizeien eingehen zu können.

Kurs Taktisches Verhalten Der Kursstab Taktisches Verhalten hat ein detailliertes Konzept für einen zweisprachigen Pilotkurs ausgearbeitet, der sich inhaltlich an das neue gleichnamige Lehrmittel anlehnt. Dieser lang erwartete Kurs wird ab 2015 eine bis anhin offene Lücke im Kompetenzbereich der persönlichen Sicherheit schliessen. Kurs Polizei und Gesellschaft im Wandel Die Polizei ist regelmässig mit gesellschaftlichen Phänomenen und Veränderungen konfrontiert. Um den Erfordernissen einer bürgernahen Polizeiarbeit nachkommen zu können, muss sie sich mit diesen Entwicklungen befassen und sie verstehen. Ziel des Kurses Polizei und Gesellschaft im Wandel ist es, der mittleren Führungsstufe das Verständnis für gesellschaftliche Herausforderungen sowie Verhaltens- und Werteänderungen in einer multikulturellen, migrationsgeprägten Gesellschaft zu vermitteln. Das Mandat für diesen Kurs wurde von der KKPKS erteilt. Die ersten rund 60 Teilnehmenden absolvierten je zwei Ausbildungstage in Hitzkirch und Genf und packten diese delikaten und oft emotionellen Themen mit der Unterstützung von Fachleuten an. Angesichts der sehr positiven Bewertungen soll diese Ausbildung auch in den nächsten Jahren regelmässig weitergeführt werden. Projekt einer Grundausbildung in IT-Ermittlung Smartphones, Tablets oder auch Navigationsgeräte sind vielseitig einsetzbare Informatikendgeräte, deren Beschlagnahmung im Fall einer Straftat dazu beitragen kann, eine Untersuchung zu unterstützen. Oft sind Polizisten gegenüber solchen neuen Technologien jedoch hilflos, da sie keine oder nur ungenügende Kenntnisse darüber haben, wie sie digitale Spuren schützen oder eine erste Auswertung vornehmen können. Um diese Lücke zu schliessen, wurde eine Projektgruppe beauftragt, unter der Leitung der HE-Arc und in Zusammenarbeit mit dem SPI ein Konzept für eine Grundausbildung in IT-Ermittlung zu erarbeiten. Sobald das Interesse von Seiten der Polizeikorps gewiss ist und die Durchführbarkeit geprüft wurde, wird das Konzept mit einem E-Learning konkret umgesetzt.

24

Geschäftsbericht 2014


Über dieses Projekt hinaus ist die polizeiliche IT-Ausbildung generell zu überprüfen und auf die nationale Cyber-Strategie auszurichten. Abschluss der Revision des CAS FIP Der CAS FIP wurde durch den Kursstab seit 2013 in inhaltlicher, struktureller und didaktischer Hinsicht überarbeitet. Der neue Lehrgang vermittelt das für PikettOffiziere und polizeiliche Einsatzleiter notwendige Wissen zur Problemlösung. Er besteht wie bisher aus fünf einwöchigen Kursen (Ethik / Medien / takt. Kurse 1-3), verteilt auf zwei Jahre. Anstelle der bisherigen Seminararbeit und Transferberichte haben die Teilnehmenden einen Eintrittstest zur Standortbestimmung, zwei promotionsrelevante Zwischen- und eine Schlussprüfung zu absolvieren. Das neue Konzept wird im Lehrgang 2015/16 als Pilot angewendet.

808

Kurstage im Jahr 2014

Geschäftsbericht 2014

25


Ordner FIP / CEP (derzeit in Ăœberarbeitung).


SPI – Verlag

Beständigkeit, Kohärenz und Professionalität. 2014 hat auch der Verlag SPI unter Beweis gestellt, dass er der Polizeiausbildung gute Dienste leistet – wenn nicht gar unentbehrlich ist. Davon zeugen die regelmässigen Verkaufszahlen oder die vielen Publikationen und aktuellen Projekte. Zur Qualität und den Zahlen gesellt sich ausserdem noch eine weitere Dimension: Die gelebte Dreisprachigkeit zeigt, dass das SPI ein wahres nationales Ausbildungsorgan ist.

Jahr

2014

2013

2012

2011

2010

10

6

6

10

13

Anzahl verkaufte Lehrmittel

13’564

13’961

13’006

13’159

12’254

Entschädigungen für Autorengruppen (CHF)

41’899

52’675

33’380

39’392

44’989

18

12

14

12

11

Publikationen

Laufende Projekte Abb. 8: Übersicht Verlag 2010‒2014

Von „zweckmässig“ zu „unentbehrlich“ Die Berufszertifizierung durch die Einführung des Eidgenössischen Fachausweises Polizist/Polizistin 2004 wirkte wie ein Katalysator für die Lehrmittel. Zunächst überwiegend als zweckmässig angesehen, wurden die Ordner im Laufe der Zeit immer wichtiger. Heute sind sie unentbehrlich und tragen wesentlich dazu bei, dass die Ausbildungen in den RAZ miteinander in Einklang stehen und die Lernenden schweizweit inhaltlich alle gleich ausgebildet werden. Es zeichnet sich sogar ab – speziell seit der Publikation des Taktischen Verhaltens –, dass die Werke nicht „nur“ für die Schulen, sondern vermehrt auch für die Korps Referenzlehrmittel sind. In Streitfällen werden sie selbst von Staatsanwälten herangezogen. Damit sind sie auf ihrem Gebiet in gewisser Weise DIE einschlägige Literatur geworden. Die immer grössere Bedeutung, die den Lehrmitteln zukommt, erklärt auch die Sorgfalt, mit der sie er- und überarbeitet werden: Eine Autorengruppe wendet rund zehn Monate auf, um den Inhalt eines Ordners zu überarbeiten. Die 18 laufenden Projekte sind der beste Beweis dafür.

Geschäftsbericht 2014

27


Taktisches Verhalten Beinahe vier Jahre intensiver Diskussionen und Kompromisse waren nötig, um auch die letzten Einwände im Stil von „So haben wir es immer gemacht“ gegen die von der KES definierten „guten Praktiken“ in den Griff zu bekommen. Im Sommer konnte dann endlich das Taktische Verhalten im A5-Format (für die praktischere Handhabung im Gelände) herausgegeben werden. Es markiert den krönenden Abschluss der dreiteiligen didaktischen Reihe, die ausserdem die Werke Polizeischiessen – Kurzfassung und Persönliche Sicherheit umfasst. Im Oktober wurde das praktische, reich illustrierte Lehrmittel dann an einem Anlass an der IPH vorgestellt und von den Spezialisten begrüsst, was für eine in den drei Landessprachen herausgegebene Publikation eine Premiere ist. Das Bedürfnis, das taktische Verhalten zu vereinheitlichen und alle Schweizer Instruktoren auf der Grundlage dieses Lehrmittels auszubilden, führte übrigens auch zur Schaffung eines passenden Kurses, der ab 2015 angeboten wird.

Deutsch

Français

Italiano

Taktisches Verhalten

Comportement tactique

Comportamento tattico

Strafprozessordnung (StPO)

Code de procédure pénale (CPP)

Codice di procedura penale (CPP)

S trafgesetzbuch Allgemeiner Teil (StGB AT)

Droit pénal

Diritto penale

S trafgesetzbuch Besonderer Teil (StGB BT)

Circulation routière

Circolazione stradale

FIP – Reglement

CEP – Règlement

Polizia giudiziaria

FIP – Terminologie

CEP – Terminologie

Polizia di prossimità

roits de l’Homme et éthique D professionnelle (DHEP)

iritto dell’uomo e etica D professionale

récis de méthodologie et de P didactique (PMD)

Sicurezza personale

Police 2013‒2014 EPS/HFP 2013‒2014 Abb. 9: 2014 publizierte Lehrmittel sowie solche in Bearbeitung oder Übersetzung

28

Geschäftsbericht 2014


FIP / CEP Um den Auftrag der KKPKS einzuhalten, trieb die Autorengruppe, die mit der Revision der Ordner FIP / CEP – Führung im Polizeieinsatz – betraut war, 2014 die Arbeiten voran und stellte das Manuskript der Dokumente FIP – Reglement (Methode) und FIP – Terminologie (Signaturen, Abkürzungen, Begriffe) fertig. Die beiden Pilot-Publikationen werden 2015 anlässlich der nächsten CAS FIP / CAS CEP getestet, bevor sie schliesslich offiziell in Kraft gesetzt werden. Nun hat die Arbeitsgruppe noch die Aufgabe, einen Behelf FIP für Unteroffiziere, einen Behelf für die Stabsarbeit sowie einen Leitfaden für die taktische Führung zu erarbeiten. Die Harmonisierung der Methoden, der Praktiken und der Art und Weise der Umsetzung markiert einen bemerkenswerten Fortschritt im Bereich der operativen Führung – ein Zeichen des Willens, nach Prinzipien zu arbeiten, die für alle gleich sind. Vom Papier zum Digitalen An einer internen Tagung, zu der auch die Partner der Druckerei sowie ein Vertreter eines anderen Verlages eingeladen waren, widmete sich das SPI der brandheissen Frage nach dem Schritt vom Papier zum Digitalen. Nach einer SWOT-Analyse bezüglich Machbarkeit und Markt, die auf bewährten Geschäftsmodellen basiert, zieht es das SPI vor, zumindest vorläufig bei seiner aktuellen Produktpalette zu bleiben. Einer der Gründe für diese Entscheidung sind die Investitionen in beinahe sechsstelliger Höhe, die notwendig wären, um den „e“Bereich (elektronisch oder digital) zu meistern – und dies für einen Mehrwert, der noch nicht erwiesen ist.

„Der Schritt ins digitale Zeitalter ist für einen Verlag nicht einfach. Von ‚e‘-Produkten wird meist erwartet, dass sie gratis sind und man sich frei bedienen kann. Bei den regulär verkauften ‚e‘-Produkte geht man davon aus, dass auf einen Verkauf zwei bis drei ‚Schwarzbenutzer‘ kommen.“ SPI, Tagung zu elektronischen Produkten, Oktober 2014

806 / 250

Bestellungen / Arbeitstage

Geschäftsbericht 2014

29


„Die Höhere Fachprüfung (HFP) muss noch ihren Platz neben der Höheren Fachschule Polizei finden.“ Urs Jenny, Präsident der Prüfungskommission


SPI – Eidgenössische Prüfungen

Im Jahr 2014 nahmen 927 Kandidaten an der Eidgenössischen Berufsprüfung (BP) teil – der bisherige Rekord. Und auch innerhalb einer Session wurde mit 180 Kandidaten eine neue Dimension erreicht. Die Teilnehmerzahl der Höheren Fachprüfung (HFP) blieb hingegen stabil. Es sei ausserdem erwähnt, dass Kandidaten der HFP dieses Qualifikationsverfahren in einer Umfrage unterstützten. Berufsprüfung Fünf Kreiskommissionen organisierten insgesamt zwölf Sessionen und führten diese auch durch. Es konnten 901 Fachausweise erteilt werden, was einer Erfolgsquote von 97.3 % entspricht. Der Notendurchschnitt lag wiederum bei 4.9.

Jahr

2014

2013

2012

2011

2010

Anzahl Kandidaten

927

736

786

741

836

Bestandene Prüfungen

901

722

760

717

810

Anteil in Prozent

97.2

98.1

96.7

96.8

96.9

3’161

2’374

2’250

2’154

1’899

Anzahl entschädigte Arbeitstage Abb. 10: Übersicht BP

Zwei Kandidaten, welche die Prüfung nicht bestanden hatten, reichten beim SBFI Beschwerde gegen diesen Entscheid ein. Sie durften die Prüfung wiederholen und bestanden sie im zweiten Anlauf. Bis zum Zeitpunkt der Wiederholung musste das Beschwerdeverfahren aber dennoch fristgerecht durchgeführt werden.

Jahr 2014 Prüfungskreis 1 Prüfungskreis 2 Prüfungskreis 3 Prüfungskreis 4 Prüfungskreis 5 Romandie Zentral- und Zürich Ostschweiz Tessin Nordwestschweiz Anzahl Kandidaten

293

294

192

83

65

Bestandene Prüfungen

287

285

188

78

63

Anteil in Prozent

98

97

98

94

97

Notendurchschnitt

5.1

4.9

4.8

4.8

4.7

Abb. 11: Übersicht BP 2014 nach Prüfungskreisen

Geschäftsbericht 2014

31


Höhere Fachprüfung Gegenüber dem Vorjahr wurden im Berichtsjahr 14 Kandidaten mehr geprüft. Während der Notendurchschnitt wie in den vier vorherigen Jahren in einer Höhe von 4.7 ausfiel, sank die Erfolgsquote wieder unter 90 %.

Jahr

2014

2013

2012

2011

2010

Anzahl Kandidaten

44

30

119

1422

122

Anzahl erfolgreiche Kandidaten

39

28

107

126

111

88.6 %

93.3 %

90 %

88.7 %

91 %

Anzahl Experten

20

17

54

68

57

Anzahl Prüfungstage

12

12

43

45

43

Erfolgsquote

Abb. 12: Übersicht HFP

Die Verteilung der Kandidaten der HFP auf die drei Amtssprachen ist zwar ausgeglichener als im Jahr 2012, Repräsentativität ist bei einer Gesamtzahl von 30 Teilnehmern jedoch kaum gegeben.

Abb. 13: Aufteilung der Kandidaten HFP nach Sprachen

In Zusammenarbeit mit dem Lehrverband der eidgenössischen Zollverwaltung wurden die Unterlagen zur Vorbereitung der HFP überarbeitet und in den obligatorischen Abschlussmodulen eingeführt. Ziel der Überarbeitung war es, den Fokus auf das Projekt zu setzen, welches der Diplomarbeit zugrunde liegt. Ausbildung Um bei den Eidgenössischen Prüfungen auf eine ausreichende Zahl geschulter Experten zurückgreifen zu können, wurden 2014 von der Geschäftsstelle zwölf Kurse für insgesamt 225 Polizisten organisiert. Im Auftrag der Paritätischen Kommission führte die Geschäftsstelle ausserdem bei den Absolventen und den beteiligten Korps eine Umfrage zur Bewertung der HFP durch. Ziel war es, die Positionierung der HFP sowie deren mögliche Weiterentwicklung zu beurteilen. Die Umfrage zeigte, dass die Prüfung bei den Absolventen höher im Kurs steht als bei den Korps. Infolgedessen wird man nun darüber diskutieren müssen, welche Möglichkeiten es gibt, die Positionierung und Anerkennung der HFP zu verbessern.

32

Geschäftsbericht 2014


Sprengprüfungen Seit 2014 gehören die Prüfungen zum Erwerb des Sprengausweises P zum Kompetenzbereich der Geschäftsstelle Prüfungen. Im Laufe des Berichtsjahrs absolvierten 80 Polizisten diese sehr spezifische, normierte Ausbildung. 20 von ihnen erwarben den Sprengausweis neu, während 60 die Sprengberechtigung mit einem Kurs erneuert haben. Die Zusammenarbeit der Prüfungskommission mit dem SBFI wurde überprüft und neu geregelt.

531

Personen ermöglichten

970

Kandidaten die eidgenössische Prüfung

Geschäftsbericht 2014

33


SPI – Angewandte Forschung und CentreDoc

Das Geschäftsjahr zeichnete sich insbesondere durch die Ausarbeitung der neuen Bibliotheksoftware samt Online-Katalog aus. War die Zahl der Anfragen zunächst noch leicht rückläufig, pendelte sie sich schliesslich auf dem Durchschnitt der letzten vier Jahre ein. Das CentreDoc konnte ferner seine Kontakte erweitern und die Zusammenarbeit mit verwandten Institutionen und Universitäten ausbauen. Entwicklung der Anfragen und Benutzerprofil 2014 hat das CentreDoc 476 Anfragen erhalten. Dies waren etwas weniger als im Jahr zuvor, womit sich die Zahl zwischen derjenigen von 2012 (391 Anfragen) und derjenigen von 2013 (589 Anfragen) stabilisiert hat. Der leicht rückläufigen Tendenz geht eine starke Zunahme zwischen 2010 und 2013 voraus (siehe Abbildung 14).

600 500 400 300 Bestellungen E-Shop

200 100

Bestellungen E-Mail oder Tel. Dokumentenrecherchen

0 Abb. 14: Entwicklung der Anfragen an das CentreDoc

Hinsichtlich des Benutzerprofils des CentreDoc ist das Verhältnis der Anfragen von polizeilichen (80 %) und nichtpolizeilichen (20 %) Nutzern praktisch gleich geblieben. Die 2014 erstmals erstellten detaillierten Statistiken zeigen, dass 43 % der Anfragen von Kantonspolizeien, 16 % von Stadt- und Gemeindepolizeien, 12  % von Partnerorganisationen (Grenzwachtkorps, Militärische Sicherheit, Transportpolizei usw.) und 9 % von anderen Polizeiorganisationen (fedpol, Regionalpolizeien, ausländischen Polizeien) stammen. Die meisten Anfragen betreffen die Einsicht in Arbeiten der angewandten Forschung (HFP / CAS FIP) – ein Interesse, das die Bedeutung dieser Studien, auch im Kontext der aktuellen Polizeiproblematiken, zum Ausdruck bringt. Aber auch der einfachere Bestellvorgang über den E-Shop CentreDoc hat sicher seinen Teil

34

Geschäftsbericht 2014


dazu beigetragen. Die meistgesuchten Themen gehören folgenden Bereichen an: Polizeiorganisation und -reorganisation, Beziehung zwischen der Polizei und ihren Partnern, Studien über neue Kriminalitätsphänomene.

Abb. 15: Benutzer des CentreDoc (2014)

Der Katalog des CentreDoc ab Februar 2015 online Im Verlauf des Jahres 2014 hat das CentreDoc die Einführung einer neuen Bibliothekssoftware vorbereitet, dank der die Benutzer den Katalog des CentreDoc online einsehen können. Bisher waren nur ungefähr 1‘000 Beschreibungen von Diplomarbeiten HFP und Abschluss-/Seminararbeiten des FLG III / CAS FIP abrufbar. Ab Februar 2015 wird der Katalog, der mit der neuen Bibliotheksverwaltungssoftware umgesetzt wurde, allen interessierten Personen gezielte Recherchen in einem grossen Teil des Bibliothekbestands ermöglichen. Insgesamt werden etwa 15‘000 Katalogeinträge zugänglich sein. Das Einsehen von Dokumenten des CentreDoc unterliegt generell aber weiterhin den geltenden Vertraulichkeitsbestimmungen. Das CentreDoc SPI konnte 2014 ausserdem die Zusammenarbeit mit den Universitäten stärken und Kontakte mit Bibliotheken knüpfen, die Themen aus dem Polizeibereich (Infodok fedpol) oder verwandte Fachbereiche (Bibliothek am Guisanplatz) abdecken. Ziel ist es, den Erfahrungsaustausch zu fördern sowie wissenschaftliche Forscher zu finden, die sich mit polizeilichen Themen auseinandersetzen. Der Bibliothekbestand wurde ebenso wie die Sammlung an internationalen Lehrmitteln erweitert. Insgesamt stehen nun ungefähr 500 Polizeilehrmittel in französischer, deutscher, italienischer oder englischer Sprache zur Verfügung.

Geschäftsbericht 2014

Das CentreDoc versteht sich als Bindeglied zwischen der Praxis und der angewandten Forschung. Die Dienstleistungen sind gratis und richten sich vor allem an Polizistinnen und Polizisten, die eine Diplom- oder Seminararbeit schreiben, aber auch an andere Polizeispezialisten und (mit gewissen Einschränkungen) an wissenschaftliche Forscher.

35


SPI – Intern

Zu den grossen internen Projekten 2014 gehörten die Verbesserung der Sozialleistungen mit einem neuen Vorsorgeplan und die Modernisierung der Informatik. Personalwesen Im Berichtsjahr wurden die Stelle des Leiters Kurse und die eines Kursadministrators neu besetzt. Die 25 Personen, die nun zum guten Geschäftsablauf des SPI beitragen, entsprechen 20.6 Vollzeitäquivalenten (VZÄ), was im Vergleich zu 2013 eine Erhöhung von 0.9 VZÄ darstellt. Beruflicher Vorsorgeplan Der Ende 2014 auslaufende Vertrag des beruflichen Vorsorgeplans bot die Gelegenheit, die Bedingungen des aktuellen Plans mit der Lohnpolitik von anderen Organisationen zu vergleichen und im Hinblick auf seine Attraktivität auf dem Arbeitsmarkt zu evaluieren. Mit der technischen Unterstützung eines Fachberaters arbeitete eine Projektgruppe, in der Arbeitgeber und Arbeitnehmer zu gleichen Teilen vertreten waren, einen neuen, moderneren Plan aus, der schliesslich vom Stiftungsrat genehmigt wurde. In den ab 2015 deutlich verbesserten Sozialleistungen spiegelt sich die Anerkennung wider, die das SPI seinem Humankapital für den unentbehrlichen Beitrag zum Erfolg der SPI-Aktivitäten entgegenbringt. Nationale Bildungsplattform Polizei (NBPP) Die Informatikprojekte des SPI haben 2014 nationales Ausmass angenommen. So führte die Analyse der gegenseitigen Bedürfnisse des SPI und der NBPP zur Einsetzung einer einzigen Informatiklösung. Mit dieser Lösung sollen alle involvierten Partner von den operativen Synergien profitieren können und sie verspricht substantielle skalenbedingte Kostenvorteile. Der Lenkungsausschuss der NBPP, in dem alle Akteure der Schweizer Polizeiausbildung vertreten sind, traf sich 2014 zweimal, um die Vorschläge des Projektteams zu genehmigen. Die Onlineschaltung des Internetportals und der ersten Module der NBPP ist für Anfang 2016 vorgesehen. Zwischenzeitlich wird als Pilotprojekt aber bereits ein Online-Test (E-Test) für die Teilnehmenden des CAS FIP realisiert. Neue rechnergestützte Verwaltung der Buchhaltung Ende 2014 konnte wie geplant bereits ein Teil des neuen Tools zur Finanzverwaltung des SPI eingesetzt werden. Die nächsten Schritte werden die Digitalisierung der Kreditorenbuchhaltung und die Umsetzung der Schnittstellen mit der Software zur Ausbildungsverwaltung sein.

36

Geschäftsbericht 2014


Sharepoints Das SPI hat 2014 im Übrigen für über 150 neue Benutzer sechs neue Plattformen des Typs MS Sharepoint eröffnet. Dass diese Art Dienstleistung so gefragt ist zeigt, dass die elektronische Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Akteuren der Polizeiwelt immer bedeutender wird.

Abb. 16: Organigramm des SPI

Geschäftsbericht 2014

37


Kursdirektoren und Verantwortliche von Autorengruppen*

Aepli Stefan

Blöchlinger Kurt

Kantonspolizei Zürich Begleitete Rückführungen (d/f)

Schaffhauser Polizei Fortbildungskurs

Albertini Nicola Police cantonale vaudoise Dactyloscopie, Perfectionnement

Alkalay Michael Institut für Finanzdienstleistungen Zug IFZ CAS Financial Investigation

Auderset Daniel Office fédérale de la police − fedpol Analyse criminelle opérationnelle, cours de perfectionnement ERM opKA II

Augsburger-Bucheli Isabelle HEG – Haute école de gestion Arc CAS CEP

Bächer Peter Kantonspolizei Zürich Ermittlung Eigentumdelikte

Bättig Franz Kantonspolizei Zürich ASPECT® – Methodik zur Erkennung von verdächtigen Personen und verdächtigen Situationen / Nichtpolizeiliches Verhalten

Bieri Luca Polizia cantonale ticinese Formazione pedagogica per insegnanti di polizia CC I (i)

Bissegger Jürg Kantonspolizei Bern Alarm- und Einsatzzentrale (d/f) Polizei-Einsatztaucher (d/f)

Blättler Stefan Kantonspolizei Bern Observation

Blumer Daniel Stadtpolizei Zürich CAS FIP, Taktik, Medien & Kommunikation

Bonfanti Monica Police cantonale genevoise CAS CEP, Compétences relationnelles

Bonzon Philippe Police cantonale vaudoise Persönliche Sicherheit (d/f/i)

Brander Peter Police cantonale genevoise CC I (f/i)

Buchs Frédéric Police cantonale genevoise Négociateurs pour situations de crises à haut facteur de risque, cours de perfectionnement

Campeol Bertrand Police cantonale genevoise Rapatriements par voie aérienne

Cocchi Matteo Polizia cantonale ticinese Interventionseinheiten (d/f)

Etter André Coordinateur Ecoles romandes de police Cours pédagogique : animer des sessions de formation pour adultes / FFA-BF-M1 Prüfungsexpteren Berufsprüfung (d/f)

Girod Alexandre Police cantonale vaudoise Police scientifique

Gnosca Orlando Polizia cantonale ticinese Briefing per gli esperti EPS

* Es werden hier nur die Kursdirektoren/-innen und Verantwortlichen von Autorengruppen des Berichtsjahres aufgeführt.

38

Geschäftsbericht 2014


Guéniat Olivier

Keller Ivan

Police neuchâteloise Auditions et interrogatoires Manuel: Droit pénal

Police neuchâteloise CC II (f/i)

Gugger Roland Kantonspolizei Zürich Persönliche Sicherheit (d/f/i) Interkulturelle Kompetenz Destabilisierungsgerät DSG (Taser)

Habermacher Reto Kantonspolizei Uri Lernveranstaltungen mit Erwachsenen durchführen FA-M1 (SVEB-Zertifikat Stufe 1) Schwerverkehr, ARV, SDR/ADR Verkehrskurs MISTRA (d/f)

Heinzer Erwin Kantonspolizei Zürich Polizei-Sportleiter 1

Hensler Beat Luzerner Polizei Lehrmittel: Strafrecht Allgemeiner + Besonderer Teil, Strafprozessordnung (StPO)

Hollenstein Markus Stadtpolizei Zürich Schiesskurse (d/f) EIKO, Eigensicherung durch Kommunikation (d/f)

Hurni Ralph Stadtpolizei St. Gallen Community policing Weiterbildungskurs

Hutter Lorenzo Polizia cantonale ticinese FEL (d/f)

Jacot-Descombes Sylvain Police de la ville de Lausanne Encadrer une équipe lors d’interventions particulièrement stressantes − Rôle et outils du chef

Geschäftsbericht 2014

Küchler Stefan Kantonspolizei Obwalden Lehrmittel: Taktisches Verhalten (d/f)

Künzle Andreas Kantonspolizei Appenzell-Innerrhoden Sprengausbildung (d/f)

Lentjes Meili Christiane Kantonspolizei Zürich Kriminalpolizei CAS FIP, Taktik

Leupold Michael Dpt Volkswirtschaft und Inneres (Kapo AG) Polizeiliche Jugendsachbearbeiter (d/f)

Lips Gerhard Kantonspolizei Basel-Stadt − Ausbildung Polizei und Gesellschaft im Wandel (d/f)

Meyer Rolf Kantonspolizei Basel-Stadt FLG I

Mösch Payot Peter Hochschule Luzern − Soziale Arbeit Fachkurs Kindesopfer − Befragung

Nussbaumer Daniel Kantonspolizei Zürich Wirtschaftskriminalität

Orthaber Daniel Luzerner Polizei Verkehrs- und Sicherheitsinstruktoren

Ottiker Thomas Kantonspolizei Zürich Erfahrungstagung für Fachspezialisten Ausweisprüfung (d/f)

39


Pecorini Olivier

Schuwey Pierre

Office fédéral de la police – fedpol Coopération policière internationale de la Suisse

Police cantonale Fribourg Cours tactique pour of EM, FOCO CAS CEP, CAS CEP Tactique

Pfefferli Peter W.

Steiner Robert

Kantonspolizei Zürich Führungsgehilfen (d/f) Chef Lage (d/f) Kriminaltechnik

Police cantonale valaisanne Police criminelle, cours de perfectionnement

Pittet Pascal Police Nord Vaudois Bike-Police (d/f)

Raemy Pierre-Alain Police municipale de Lausanne Manuel: Droits de l’Homme et éthique professionnelle

Romanelli-Nicoli Manuela Polizia cantonale ticinese Esperti agli esami professionali Briefing per gli esperti EPS

Rüegger Peter

Suter Marcel Kantonspolizei Zürich Polizeiliche Verhandlungsführung

Tuccillo Maurizio difors AG, Digital Forensic Services, Olten IT-Forensics für Ermittler CyberCop

Uster Hanspeter Schweizerisches Polizei-Institut Sicherheit in Städten und Gemeinden – ein Kurs für Kommunalpolitikerinnen und -politiker im Sicherheitsbereich und ihre Kader

Valier Pius

Stadtpolizei Zürich Bekämpfung von Menschenhandel (d/f)

Schweizerisches Polizei-Institut Tagung für SPI-Instruktoren (d/f/i) CAS FIP Taktischer Kurs

Sandoz Pascal

Varone Christian

Institut Suisse de Police Sécurité dans les villes et les communes – sensibilisation aux aspects sécuritaires destinée aux élus et cadres des administrations

Police cantonale valaisanne Perfectionnement

Saudan Alain Police neuchâteloise Manuel: Circulation routière

Vögeli Christoph Stadtpolizei Zürich Gefahrenabwehr im Umfeld von Sportveranstaltungen

Walker Karl Scherer Benedikt Bundesamt für Polizei – fedpol DVI Training for Czech Authority Internationale Polizeikooperation der Schweiz

Schlatter Konrad Stadtpolizei Zürich Sprengausbildung (d/f)

40

Zuger Polizei CAS FIP, Taktik Lehrmittel: Führung im Polizeieinsatz (FIP) / Conduite des engagements de police (CEP) (f/d)

Weber Walter GU Sprengtechnik AG Sprengausbildung, Sprengtechnische Informationstagung

Geschäftsbericht 2014


Willi Robert Kantonspolizei Graubünden FLG II (Führungslehrgang)

Winzenried Urs Interkantonale Polizeischule Hitzkirch IPH Polizeiliche Jugendsachbearbeiter (d/f)

Wobmann Jürg Kantonspolizei Nidwalden Autobahnpolizei

Wohlhauser René Bundesamt für Polizei – fedpol Betäubungsmittelkriminalität

Wolfer Erich Kantonspolizei Zürich Verdeckte Fahndung und Ermittlung

Zingg Christian Kantonspolizei Bern DVI-Team CH (d/f) DVI Training for Czech Authority Fachspezialist Ausweisprüfung

Geschäftsbericht 2014

41


Abkürzungen

BGK Bildungspolitisches Gesamtkonzept BP Berufsprüfung CAS Certificate of Advanced Studies CCPC RBT Conférence des commandants des polices cantonales de Suisse romande, de Berne et du Tessin CentreDoc Dokumentationszentrum SPI CEP Conduite des engagements de police Code de procédure pénale / Codice di procedura penale CPP DHEP Droits de l’Homme et éthique professionnelle EJPD Eidgenössisches Justiz- und Polizeidepartement EPS-HFP Examen professionnel supérieur / Höhere Fachprüfung ERP Enterprise-Resource-Planning fedpol Bundesamt für Polizei FIP Führung im Polizeieinsatz FLG Führungslehrgang glA geschäftsleitender Ausschuss HE-Arc Haute Ecole Neuchâtel, Berne, Jura HFP Höhere Fachprüfung IE Interventionseinheiten IPH Interkantonale Polizeischule Hitzkirch IT Informationstechnik KES Kommission Eigensicherung KKJPD Konferenz der kantonalen Justiz- und Polizeidirektorinnen und – direktoren KKPKS Konferenz der kantonalen Polizeikommandanten KSK Kommission Soziale Kompetenzen LMK Lehrmittelkommission NBPP Nationale Bildungsplattform Polizei

42

Geschäftsbericht 2014


NKO Nationales Koordinationsorgan OD Ordnungsdienst of EM officiers état-major PK Prüfungskommission PK Sprengen Prüfungskommission Sprengen RAZ Regionales Ausbildungszentrum SBFI Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation SPI Schweizerisches Polizei-Institut SR Stiftungsrat StGB AT Strafgesetzbuch Allgemeiner Teil StGB BT Strafgesetzbuch Besonderer Teil StPO Strafprozessordnung SWOT Strengths, Weaknesses, Opportunities, Threats (Instrument der strategischen Planung) VES Verordnung über den Einsatz privater Sicherheitsfirmen VZÄ Vollzeitäquivalent WBK Weiterbildungskommission

Geschäftsbericht 2014

43


www.institut-police.ch


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.