B. Zetti Kindermagazin

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Kind ermaga zin

Zisch

DDR-Zeitzeuge im Interview

Ratefuchs

Kniffliges Winterrätsel

Bastelfuchs

Weihnachtlicher Wichtelspaß



Liebe Kinder ! Und, wie sieht es aus? Freut ihr euch schon auf Weihnachten?

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et

Was für eine dumme Frage, denkt ihr. Klar, freut ihr euch. Auch wenn Weihnachten in diesem Jahr aufgrund

von Corona – wie alles derzeit – nicht ganz

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so sein wird, wie wir es gewohnt sind und es gerne hätten. Vorausgesetzt, alle in eurer Familie sind gesund, was ich sehr hoffe, könnt ihr euch aber sicher trotzdem ein sehr gemütliches Fest machen. Lecker essen, viel zusammen spielen, gemütlich auf dem Sofa chillen und einen schönen Film sehen, zwischendurch draußen toben … Und natürlich was Spannendes lesen, ein dickes Abenteuerbuch zum Beispiel. Oder die B.-Zetti-Seiten hier im Findefuchs. Hört sich doch gar nicht so schlecht an. Was meint ihr? Habt’s schön und kommt gut in ein hoffentlich wunderbares neues Jahr 2021!

Euer B. Zetti

Foto: AFP

Foto: dpa

Foto: dpa

Kurz gemeldet Ein ziemlich lauter Schutzengel Noch bevor der Rauchmelder Alarm schlug, weckte der Papagei Eric mit einem lauten „Anton, Anton!“ seinen Besitzer Anton Nguyen in der australischen Stadt Brisbane. Dieser roch Rauch, schnappte daraufhin den Papagei und verließ schnellstmöglich das Haus, an dessen Rückseite schon Flammen zu sehen waren. Die Feuerwehr, die bald kam, konnte das Haus leider nicht mehr retten, aber Anton Nguyen blieb dank Papagei Eric unverletzt.

Doch nicht ausgestorben Ein Wissenschaftler aus München hat bei einer Expedition in den Mangroven-Wäldern der afrikanischen Insel Madagaskar ein Voeltzkow-Chamäleon entdeckt. Diese Art der kleinen Echsen galt seit 100 Jahren als ausgestorben. Man vermutet nun, dass die Tierchen lange Zeit übersehen wurden, da sie nur kurz und hauptsächlich während der Regenmonate leben. Zu dieser Zeit ist es sehr schwer, Expeditionen durchzuführen.

2000 Jahre altes Katzenbild entdeckt Auf einem Hügel in Peru liegt eine 37 Meter lange Katze. Wie bitte? Okay, es ist nur ein Bild einer Katze, das in den Boden dieses Wüstenhügels eingeritzt wurde – und zwar von alten Völkern vor etwa 2000 Jahren! Die Entdeckung der Katze war großes Glück. Der Regen hatte die bis zu 40 Zentimeter breiten Linien schon ziemlich verwischt. In der Wüstenregion wurden bereits rund 1500 solcher großen Geoglyphen freigelegt. So werden die riesigen Zeichnungen im Boden genannt. BZ

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„Nach dem ersten Zaun war Schluss“ Z is c h

Zisch-Interview mit André Kaiser, der al s Jugendlicher aus der DDR fliehen wollte, dann aber erst mal im Gefängnis landete

André Kaiser hat 1982 im Alter von 17 Jahren mit einem Freund vergeblich einen Fluchtversuch aus der ehemaligen DDR unternommen. Dafür wurde er zu einer Haftstrafe verurteilt und im Anschluss vom Westen freigekauft. Er begann ein erfolgreiches Leben als Fotograf und lebt heute mit seiner Familie in Freiburg. Die beiden Zisch-Reporterinnen Leah Sachs und Maya Hinz aus der Klasse 4b der Lorettoschule in Freiburg haben mit ihm gesprochen.

Zisch: Wie sind Sie auf die Idee gekommen zu fliehen und warum? Kaiser: Als Deutschland noch geteilt war, wohnte ich auf der Ostseite, wo das Leben nicht so prickelnd war. Es gab eine harte Regierung, und unser Leben war sehr beeinträchtigt. Ich hatte früh den Wunsch, auf die andere Seite zu kommen, und der hat sich im Laufe der Jahre immer mehr verstärkt, sodass ich mit meinem Freund irgendwann den Entschluss gefasst habe, abzuhauen. Foto: © Maya Hinz

Zisch: Haben Sie sich von Ihren Eltern verabschiedet?

Kaiser: Nein, man durfte es niemandem sagen, es war sehr gefährlich. Meine Mama hätte große Angst um mich gehabt, weil an der Grenze geschossen wurde. Es gab Minen, auf die man treten konnte, die einem die Beine weggerissen hätten. Man durfte seine Fluchtpläne niemandem anvertrauen, weil es auch Menschen gab, die einen verraten hätten. Dann wäre man sofort ins Gefängnis gekommen.

Zisch: Was hatten Sie auf der Flucht dabei? Kaiser: Wir hatten nicht viel dabei, nur einen kleinen Rucksack mit etwas Verpflegung, Geld und Werkzeug. Wir sind über zwei Grenzen geflohen, von der DDR in die Tschechoslowakei und von dort nach Österreich. Das war die gefährliche Grenze. Die war stark bewacht mit Stacheldraht, hohen Zäunen, Hunden und Wachtürmen. Wir hatten eine Schere dabei, weil wir dachten, wir können den Zaun kaputtmachen und durchkrabbeln, aber da sind wir mit unserem Werkzeug nicht gut durchgekommen.

Zisch: Wie weit sind Sie gekommen? Kaiser: An der Grenze zu Österreich nur über den ersten Zaun. Dann war schon Schluss, und es kamen die Soldaten.

Zisch: Wie hat es sich angefühlt, als je-

Er besucht Schulen und erzählt von seinen Erlebnissen: DDR-Zeitzeuge André Kaiser.

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mand eine Waffe auf Sie gerichtet hat? Kaiser: Das kann man schwer beschreiben. Natürlich hatte ich ganz viel Angst, und es ist ein sehr, sehr unangenehmes Gefühl, dass derjenige, der seine Waffe auf dich richtet, auch aus Versehen den Auslöser drücken könnte.


Foto: © dpa

Vor 30 Jahren fiel die Mauer, Deutschland war nicht mehr geteilt: Aus zwei deutschen Staaten wurde einer.

Zisch: Was dachten Sie, als Sie erfuhren, dass Sie drei Jahre ins Gefängnis müssen? Kaiser: Oje. Am Anfang war mir das gar nicht bewusst, denn drei Jahre sind eine extrem lange Zeit. Dreimal Geburtstag, dreimal Weihnachten. Die Vorstellung, dass ich unter diesen harten Bedingungen im Gefängnis sein sollte, war für mich völlig unvorstellbar.

Zisch: Was haben Sie den ganzen Tag in der Zelle gemacht? Kaiser: Das war gar nicht so einfach. In einer Zelle, in der es nichts gibt, keine Zeitung, kein Buch, kein Handy, keine Playstation, nur einen Hocker und einen Tisch – da ist so ein Tag ganz schön lang. Du läufst wie ein Tier im Käfig hin und her, machst Liegestütze, kannst nicht aus dem Fenster schauen, du darfst am Tag nicht auf dem Bett liegen, kannst eigentlich gar nichts machen. Einmal am Tag durfte man für eine halbe Stunde raus in eine Art Hof. Wir nannten das den Tigerkäfig. Es gab vier Meter hohe Mauern um einen herum. Man konnte fünf Schritte laufen und dann wieder zwei. Das war echt klein. Oben waren ein Maschendrahtzaun und Schließer, die dich bewacht haben. Trotzdem war das mein Highlight! Wenigstens mal frische Luft und ab und zu einen Vogel piepen hören.

Zisch: Haben Sie den Fluchtversuch bereut? Kaiser: Nein, nie. Ich habe gedacht, wir haben es versucht, es hat nicht funktioniert, und jetzt haben wir wenigstens die Chance, freigekauft zu werden. Damals hat die BRD 40.000 DM für einen politischen Gefangenen an die DDR bezahlt. Wir saßen in einem Gefängnis, in dem es keine Kriminellen gab, sondern nur politische Gefangene, Menschen, die einer anderen Meinung als die Regierung waren, oder die versucht haben abzuhauen. Es gab viele Musiker, Ärzte, Ingenieure, Studenten oder Schüler wie ich. Eine bunte Mischung, aber alles Menschen, die zu Unrecht im Gefängnis saßen.

Zisch: Sie sind ein anerkannter Zeitzeuge. Was ist das?

Kaiser: Zeitzeugen sind Menschen, die aus einer vergangenen Zeit erzählen, damit man sich an sie erinnert. Ich habe 20 Jahre in der DDR gelebt und im Gefängnis gesessen. Die DDR gibt es nicht mehr, aber damit man nicht vergisst, wie es war, gehe ich an Schulen und berichte, was ich erlebt habe – so wie jetzt euch.

Zisch: 30 Jahre deutsche Einheit – wie fühlt sich das für Sie an? Kaiser: Das sind 30 Jahre, in denen sich viel verändert hat zum Positiven, und ich bin sehr froh, dass es so ist. B. Zetti Kindermagazin | Zisch

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Das wird benötigt:

Wi chtel spaß

Wolle Pappe / Karton Schere Zirkel

, So wird s gemacht:

1)

Zeichne mit deinem Zirkel zwei mal zwei Kreise auf den Karton und schneide sie aus.

zur Dekoration:

buntes Papier

2)

Wackelaugen

Lege nun die zwei ausgeschnittenen Kreise aufeinander. Schneide vier gleich lange Wollfäden ab (ca. 2 Meter) und umwickle die Pappkreise gleichmäßig. Wenn du einmal rum bist, wickle einfach weiter.

Fotos, Umsetzung und Texte Tatjana Kipf

3)

Fahre mit der Schere zwischen die beiden Kartonkreise und schneide die Wolle vorsichtig auf.

Tipp Wenn du verschieden große Pompons herstellst (Kreisgröße verändern), kannst du zum Beispiel einen Schneemann basteln.

Illustrationen: © freepik, Tatjana Kipf

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4)

Schneide ein Stück Wollfaden ab und führe ihn zwischen den Pappen um den Pompon herum; ganz fest anziehen und verknoten. Anschließend die Kartonkreise einfach abziehen. Fertig ist der Pompon!


Wi nterrätsel Trage die passenden Wörter zu den Bildern in die Felder ein. Die markierten Felder ergeben das Lösungswort.

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Und das gibt es zu gewinnen: 11

3 x 1 Tasche „VAG Schüler Erlebnis“ von VAG

Collage: Tatjana Kipf Illustrationen: © freepik, pixabay

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3 x 1 DVD „Scooby!“ von XXX

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Lösungswort: 1

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Schick die Lösung an folgende Adresse: B. Zettis findefuchs, Paul-Ehrlich-Str. 13, 79106 Freiburg oder per E-Mail an: gewinnspiel@findefuchs.de

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Nicht vergessen, dein Alter, deine Adresse und deine Telefonnummer sowie deinen Wunschgewinn mit anzugeben! Einsendeschluss ist der 15. Januar 2021. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

3 x 1 Jenga „Classic“ von Hasbro

Impressum B. Zetti Kindermagazin Herausgeber: chilli Freiburg GmbH Redaktionsanschrift: B. Zettis findefuchs, Paul-Ehrlich-Str. 13, 79106 Freiburg Tel. 0761/76 99 83-0 Fax 0761/76 99 83-99 E-Mail: redaktion@ findefuchs.de www.findefuchs.de

Geschäftsleitung (V.i.S.d.P.): Michaela Moser Redaktionsleitung: Michaela Moser Autoren/innen dieser Ausgabe: Sonja Zellmann (BZ) Lektorat: Beate Vogt

Fotos: dpa, afp, Tatjana Kipf Illustrationen: freepik, pixabay, Tatjana Kipf Titel: © Zoo Basel Grafik: Tatjana Kipf Druck: Freiburger Druck GmbH & Co. KG, Freiburg

5x1 Bücherpaket „Überraschung“

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