Februar-März 2012
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Bauen in Baden Am Güterbahnhof ist der gordische Knoten gelöst Erfolgsmessen: GETEC & IMMO Neue Bauprojekte von Stuckert, Gisinger, Strabag, Dürrschnabel, Familienheim & Wobag Baurecht: Was tun gegen Staub und Lärm bei
Großbaustellen? Jugenstil: Die alte Villa am Schlossberg Immobilienmarkt: Interviews mit Thomas Schmidt und Roland Butz Deal geplatzt: Gagfah verkauft doch nicht Roland Jerusalem:Der neue Chef im Stadtplanungsamt
Editorial
Inhalt Editorial / Inhalt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 Stadtentwicklung: Am Güterbahnhof ist der gordische Knoten gelöst . . . . 4–6 Der Erfolg der GETEC-Messe . . . . . . . . . 8-9
Güterbahnhof: Der gordische Knoten
Die Jugendstil-Villa am Schlossberg . . . 10 Stuckert: Ausgesuchte Standorte . . . . 11 Interview mit Thomas Schmidt . . . . . . . . 12 Wo bald die Post abgeht . . . . . . . . . . . . . . . 14 Baurecht: Was tun gegen Staub und Lärm? . . . . . . . 15 Stadtbau: Die erste Sozialbilanz . . . . . . 16 Deal geplatzt: Gagfah verkauft nicht . . . . 17 Makler: MSI meldet Rekordumsatz . . . . . . 18 Neue Projekte:WOBAG fleißig . . . . . . . . 20 Interview mit Roland Butz . . . . . . . . . . . 20 Industriebau: Dürrschnabel baut . . . . 22 St. Urban: Gisinger baut Palais . . . . . . . 24 Genossen: Wohnen am Sternwald . . . 26 Köpfe: Stadtplaner Roland Jerusalem . . 26 Premiere: 1. Wohnungsmarktbericht . . 28 Einwurf: Freiburger Fassadenretter . . . 30
Seit langen zehn Jahren wird nun schon um die Entwicklung des Freiburger Güterbahnhofs heftig gerungen. Nun, nach einer Beinahe-Eskalation bei einem Experten-Hearing und einem anschließenden Spontan-Mittagessen zwischen Stadtspitze, Wirtschaftsförderung und Eigentümer, ist der gordische Knoten gelöst: Jetzt sollen auch Wohnungen gebaut werden dürfen. Keine reinen Wohngebäude, aber flächenmäßig immerhin bis zu einem Viertel der aufzustellenden Neubauten. Der größten innerstädtischen Entwicklungsfläche widmet das Freiburger Stadtmagazin chilli die Titelgeschichte dieses zehnten Bau-Specials in den vergangenen fünf Jahren. Wir zeigen aber auch neue Bauvorhaben, durchaus sehr spektakuläre übrigens, beleuchten mit Experten den Immobilenmarkt in Freiburg, erzählen Geschichten von alten Jugendstil-Villen, geplatzten Wohnungsverkäufen und strittigen Rechtsfragen wie der, ob Anwohner an Großbaustellen wie dem Abriss der Unibibliothek oder dem Sparkassenbau an der Kaiser-Joseph-Straße Lärm und Staub einfach so dulden müssen. Wir berichten von der Erfolgsgeschichte der Messe Gebäude.Energie.Technik (samt Immo-Messe) und erzählen dabei auch, warum die nicht mehr GET heißt. Und wir erzählen, warum die Freiburger Stadtbau neulich mal Journalisten einlud, um ihre erste Sozialbilanz zu erklären. Einen Erstling präsentiert auch das Freiburger Rathaus mit der Vorlage des Wohnungsmarktberichts. Ein Kompendium, das die Grundlage für eine Herkulesaufgabe bietet: Möglichst schnell möglichst viele neue Wohnungen zu bauen. Anregende Lektüre wünscht, Lars Bargmann, Chefredakteur 5
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Stadtentwicklung
Gordischer Knoten am Gü WOHNEN, KULTUR, GASTRONOMIE UND GEWERBE FÜRS NEUE
Geplanter Pavillon auf dem Zollhallenplatz: Nach jahrelangem Hickhack haben sich Rathaus, Wirtschaftsförderung und Eigentümer am Güterbahnhof nun auf einen Kompromiss geeinigt. Ein gemeinsames Mittagessen im Hirschen in Lehen ist daran keineswegs unschuldig. Visualisierung/Plan: © Aurelis Real Estate / AS + P
nnovatives Wohnen im Gewerbegebiet.“ Das könne als Motto über der Einigung für die Entwicklung des Güterbahnhofs in Freiburg stehen, heißt es in einer Pressemeldung des Freiburger Rathauses. Dabei hatte für das Wohnen jahrelang gleichsam ein Denkverbot gegolten. Nun sollen durchaus 1000 Menschen auf das Areal im Stadtteil Brühl ziehen können. Bevorzugt, wenn sie auf dem Areal auch arbeiten. Weil die Einsicht Einzug hielt, dass ohne Wohnen nur ein tristes Gebiet entsteht. Zwölf Jahre hat es gedauert, bis sich Chef-Wirtschaftsförderer Bernd Dallmann, die Freiburger Stadtspitze und die Bahnhofseignerin Aurelis Real Estate endlich zu einem Kompromiss durchverhandelt haben.
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„Der Güterbahnhof ist Vorbehaltsfläche für Gewerbenutzung, wir haben an anderer Stelle im Flächennutzungsplan Wohnbau ausgewiesen. Wenn die VAG aus der Eichstetter Straße wegzieht, kann dort familiengerecht gebaut werden. Aber nach unseren Berechnungen ist der Bedarf an Wohnungen in Freiburg auf absehbare Zeit gedeckt.“ Das sagte Rolf Wiehle – damals bei der Stadt für die Entwicklung des Güterbahnhofs zuständig – 2005 dem Freiburger Stadtmagazin chilli. Wie man sich irren kann. Wegen der aktuellen Wohnungsknappheit droht die Stadt vielmehr bald aus den sozialen Fugen zu geraten. Es spricht für Dallmann, dass er sich heute für eine Entwicklung mit Wohnen einsetzt und seine Blockadehaltung überdacht hat. Es spricht für Baubürgermeister Martin
Haag, dass auch er bei vielen Entwicklungen immer ans Wohnen denkt. Es spricht vor allem für ein endlich gelingendes Miteinander mit der Aurelis, die natürlich für Wohnflächen ein paar Euro mehr bekommt als für gewerbliche. Der Kompromiss spricht aber vor allem für den Güterbahnhof, der seine Zukunft nun nicht mehr als Monokultur erleben muss. Die letzte wohnliche Weigerung mündet auf chilli-Nachfrage in die Aussage von Haag, dass es keine reinen Wohngebäude geben soll. In den Erdgeschossen soll stets Gewerbe ziehen, erst nach oben dürfen Wohnungstüren geplant werden. Die Frage wird sein, wie wirklichkeitsnah es ist, 50.000 Quadratmeter Wohnen über Gewerbegeschossen vermarkten zu wollen. Erst im Oktober drohte nach einem – nicht-öffentlichen – Expertenhearing der Streit über die Frage „quo vadis Güterbahnhof?“ erneut richtig zu eskalieren.„Wir haben damals gemeinsam in den Abgrund geschaut“, sagte Aurelis-Geschäftsführer Thaddäus Zajac. Gut, dass die Verantwortlichen tags drauf gemeinsam im Hirschen in Lehen saßen. „Das war atmosphärisch sehr wichtig, der emotionale Auftakt zu einem besseren Verständnis“, sagte Dallmann bei der Vorstellung des Kompromisses vor Journalisten. Und der sieht rational so aus: Von 55 Fußballfeldern Güterbahnhof dürfen 33 überbaut werden, 19 nur mit gewerblichen Bauten, 14 mit gemischten. In Mischgebieten sollen 55 Prozent der Fläche gewerblich, 45
Freiburg Autobahnzubringer Nord ▲
terbahnhof gelöst VORZEIGEGEBIET Geplante Fläche für Studentenappartements Reservierte Flächen für gemischte Baugruppen für Gewerbe & Wohnen
Reine Gewerbegebiete für kleinere Unternehmen und Handwerksbetriebe. Die Fläche entlang der B3 will die Stadt kaufen.
Reservefläche für einen neuen Campus mit Forschungsinstituten. Hier wird noch mindestens bis 2026 die Badische Flüssiggas sein.
Hier ist ein städtebaulich markantes Gebäude mit bis zu 48 Metern Höhe für gemischte Nutzungen geplant.
KANTINA
Bürogebäude, das Aurelis selber bauen will
ALTE LOKHALLE Isfahanallee (B3)
BOULEVARD
KAUFLAND
Richtung Messe und Institutsviertel
Neunlindenstraße
ALTER ZOLLHOF
Waldkircher Straße
Richtung Innenstadt ▼
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Prozent wohnlich genutzt werden. Für die gesamte Fläche liegt der Wohnanteil demnach bei maximal 25 Prozent. Geplant sind auf gegeneinander abgegrenzten Baufeldern mit Studentenappartements, Flächen für gewerbliche Baugruppen (Obacht: Innovation), für Handwerksbetriebe und kleines Gewerbe. Die Fläche der Badischen Flüssiggas GmbH (Scharr, Mietvertrag bis 2026) gilt als Reserve für ein neues Institutsviertel. Aurelis
Rathaus und Aurelis feilschen noch um Preis selber will alsbald westlich vom Boulevard (siehe Grafik S. 5) ein IT-Gebäude bauen, ein regionaler Investor westlich der restaurierten Zollhalle einen mindestens achtgeschossigen Bürobau hochziehen. Schon im April will die Aurelis den Pavillon auf dem Zollhallenplatz fertigstellen. Hier soll es – neben einer Ausstellungsfläche – eine gastronomische Nutzung geben. Die Verhandlungen mit einem Pächter laufen. Die für ein innovatives urbanes Quartier nötige Kultur soll, so Dallmann, Haag und Zajak, in der 6500 Quadratmeter großen Lokhalle ihren Raum finden. Zajac und sein Projektleiter Christoph Merten haben der Stadt, auf deren Wunsch hin, ein Angebot für eine 40.000 Quadratmeter große Fläche im Norden gemacht: 160 Euro
Foto: © aurelis Real Estate GmbH & Co. KG
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pro Quadratmeter. Die Stadt bietet ihre Flächen im neuen Gewerbegebiet Haid-Süd für 170 Euro an – will aber selber deutlich weniger bezahlen. Hier ist der Ausgang noch offen. Die Vereinigung Freiburger Wohnungs- und Gewerbebauunternehmen (VFW) begrüßt derweil die Einigung über die Nutzungen im Güterbahnhof, der in der Verbindung von Wohnen und universitäts- sowie forschungsnahem Gewerbe als Mischgebiet eine gute Perspektive sieht. „Die gezielte Ansprache von Menschen, die neuen Wohnformen gegenüber aufgeschlossen sind, wird zu einer guten Durchmischung im Gebiet führen. Diese ist eine Antwort auf das neue Lebensmodell der Menschen, bei denen Arbeit und Leben fließend ineinander übergehen“, sagt der VFW-Vorsitzende Ralf Klausmann. „Wir sind froh, dass es nun vorangeht und sehen einer baldigen Festlegung des Bebauungsplanes entgegen“, ergänzt sein Stellvertreter Jörg Gisinger. Stadt und Aurelis dürften sicher sein, dass die Bauwirtschaft in den Startlöchern stehe.„Das ist ein sehr gutes Ergebnis für uns alle“, zeigte sich Haag mit dem Kompromiss zufrieden. Die Weichen für die Entwicklung des Güterbahnhofs sind gestellt, der Gemeinderat soll der neuen Richtung am 27. März grünes Licht geben. Tut er es, ist der Gordische Knoten am Güterbahnhof gelöst. Lars Bargmann
Historie Foto: © Frank Böttinger
Das rund 40 Hektar oder 57 Fußballfelder große Güterbahngelände an der Waldkircher Straße wurde 1905 eröffnet. Aber auch in Freiburg reduziert die Bahn AG seit Jahren ihren Flächenbestand. Um das Gebiet zu entwickeln, unterzeichneten im November 2000 Oberbürgermeister Rolf Böhme und die Immobiliengesellschaft der Deutschen Bahn AG eine Rahmenvereinbarung. 2001 beschließt der Gemeinderat, einen Bebauungsplan aufzustellen. Das Gerangel um die Zukunft zwischen Stadt, den Wirtschaftsförderern und dem Eigentümer beginnt. Die Stadt will 2002 eines ihrer letzten Gewerbegebiete von der inzwischen als Aurelis Real Estate GmbH firmierenden Bahn-Tochter kaufen. Die Gespräche scheitern. Drei Jahre lang passiert wenig. Im Frühsommer 2005 kritisiert die Aurelis die „Blockadepolitik“ der Stadt in Sachen Wohnungsbau. Das ist bis ins Jahr 2011 hinein die Haltung im Rathaus und bei den Wirtschaftsförderern, die allerdings selber auch keine Impulse in Richtung Gewerbe setzen. Im März 2006 kommt es zum ersten Kompromiss, der im Kern nur sagt, dass (erst) in fünf Jahren über den Wohnungsbau neu verhandelt wird. Im Dezember 2009 beschließt der Gemeinderat einen ersten Teilbebauungsplan. Im Januar 2011 gibt es den zweiten Kompromiss. Bis zu 25 Prozent der Flächen werden in einem innovativen urbanen Viertel fürs Wohnen reserviert. Baudenkmäler: Das alte Bahnbetriebswagenwerk (Foto) wurde in den Jahren 1903 und 1904 gebaut. Es ist neben der alten Eisenbahnerkantine im Norden und dem alten Zollhof im Süden das älteste Gebäude auf dem Güterbahnhof. Das vierte Baudenkmal ist ein Wohnhaus an der Waldkircher Straße. bar
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Messen
Sinnvoll & erfolgreich DIE MESSE GEBÄUDE.ENERGIE.TECHNIK FINDET BEREITS ZUM FÜNFTEN MAL IN FREIBURG STATT rst fünf Jahre alt und trotzdem schon eine feste Größe. Dabei war die Messe Gebäude.Energie.Technik (früher GET, jetzt GETEC) bei ihrer Gründung eher ein Zufallsprodukt. Vom 2. bis 4. März werden weit über 200 Aussteller in den Hallen 2 und 3 sowie im Zentralfoyer der Messe Freiburg ihre Produkte und Dienstleistungen rund um energieeffizientes Bauen,Modernisieren und Sanieren präsentieren. Ein Rahmenprogramm mit Vorträgen, Seminaren und Beratungen rundet das Angebot ab. Parallel zur GETEC steigt in der Halle 1 am 3. und 4. März die Immobilienmesse IMMO 2012.
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Vor der GETEC gab es die Messe Intersolar, die bekanntermaßen 2008 von Freiburg nach München umgezogen ist und dort sowie inzwischen in Peking, Mumbai und San Francisco einen Rekord nach dem anderen liefert. Das Messegelände in Freiburg war zu klein geworden für die immer internationalere Messe. Für Südbaimmer da. Sie kommen meist aus der Region und dem den wurde als Ersatz die Gebäude.Technik.Energie benachbarten Ausland. Die GETEC ist inzwischen über geschaffen. Was sinnvoll und erfolgreich war. Schon bei die Grenzen von Baden-Württemberg hinaus bekannt der ersten Auflage 2008 waren es 140 ausstellende Firund auf dem Weg, sich zu einer süddeutschen Fachmesmen, 6500 Quadratmeter Ausstellungsfläche und über se für energieeffizientes Bauen, Modernisieren und er10.000 Besucher, vergangenes Jahr waren es bereits 209 neuerbare Energien zu entwickeln. „Die Gebäude.EnerAussteller auf 10.000 Quadratmetern und rund 12.000 gie.Technik ist für uns regional von entscheidender Besucher, darunter rund ein Drittel Fachbesucher. Und Bedeutung, weil wir an den drei Tagen konzentriert die die Zeichen stehen auch 2012 auf Wachstum. Behutsam Interessenten ansprechen können, die konkrete Umsetund konjunkturabhängig, wie Klaus Seilnacht, Chef zungswünsche haben“, sagte Hans-Dieter Betting, Verder Freiburger Wirtschaft, Touristik und Messe GmbH, triebsbeauftragter der Aerex Haustechnik Systeme einem der beiden Veranstalter, dem chilli erzählt. GmbH mit Sitz in Villingen-Schwenningen, nach der Der andere Veranstalter ist die Solar Promotion GmbH Messe im vergangenen Jahr. Auch seine Firma ist in mit Sitz in Pforzheim. Deren Geschäftsführer Markus diesem Jahr wieder dabei. Elsässer sagt: „Die Erfahrungen der letztjährigen Messe „Unser Stand war so hoch frequentiert, dass die Besuzeigen, dass ein riesiger Informationsbedarf vorhanden cher für unsere Beratung Schlange standen. Die Endist. Ob es um Dämmung oder verbraucher am Stand waren neue Heiztechniken geht, um sehr gut informiert, kamen erneuerbare Energien, das mit spezifischen Fragen und wichtige Thema Energieberahatten auch teilweise schon tung oder um Fördermöglichim Vorfeld unsere Broschüren keiten – auf der Gebäude.Eneraus dem Internet heruntergegie.Technik sind alle Themen laden“, berichtet Ulrich Wilms versammelt.“ Die Besucher vom Gutex Holzfaserplattensind in erster Linie private oder werk H. Henselmann GmbH + gewerbliche Bauherren. Co. KG aus Waldshut-Tiengen. Viele der Aussteller sind „Wie- Stehen zu 100 Prozent hinter der Messe: Dieter Salomon In der Tat, Pionierarbeit muss derholungstäter“, einmal da, und Messechef Klaus Seilnacht. Fotos: © Solar Promotion GmbH in Sachen Energieeffizienz am
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Von Namen und Rechten Die Messe Gebäude.Energie.Technik hieß zu Anfang GET, musste aber in GETEC umfirmieren, da es in Hamburg eine GET Nord gibt, die ihre Namensgebung aus dem Wortstamm „Fachverband Gütesicherung Entwässerungstechnik e.V.“ bezieht. Nun gibt es einen in Magdeburg ansässigen Energiedienstleister, der sich auch GETEC nennt und sogar die Namensrechte für die dortige Handballhalle hat. „Dass es hier Probleme gibt, ist unwahrscheinlich, da ja zum einen GETEC nur die Kurzform für Gebäude.Technik.Energie ist und es zum anderen ja unterschiedliche Branchen betrifft“, sagt Solar Promotion-Projektleiter Martin Pfränger.
GETEC Wann: 2. bis 4. März 2012, jeweils 10 bis 18 Uhr Wo: Messe Freiburg Eintritt: Erwachsene 8 Euro / ermäßigt 6 Euro www.getec-freiburg.de
IMMO 2012 Ergänzend zur GETEC findet für Immobilieninteressenten vom 3. bis 4. März 2012 in Halle 1 die IMMO statt. Sie bietet einen Überblick über die regionale Immobilienbranche und richtet sich an private und gewerbliche Bauherren, Investoren sowie alle, die ein Eigenheim suchen. Makler, Bauträger und Finanzdienstleister beraten zu Immobilien als Kapitalanlage und zur Altersvorsorge und berechnen die passende Finanzierung. www.immo-messe.freiburg.de
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Foto: © Solar Promotion GmbH
Bau nicht mehr geleistet werden, es geht nicht um das „ob“, sondern um das „wie“. Der Veranstalter Markus Elsässer: „Es gibt nur wenige Besucher, die erst einmal grundlegend aufgeklärt werden müssen. Die Leute fragen sich nicht, ob sie Energie sparen müssen, sondern wie das am besten geht. Die Kombination von Energieberatung und Messe wird von den Besuchern gerne angenommen.“ Das Rahmenprogramm bietet praxisbezogene Fachvorträge zu energieeffizienten Neubauten, Altbaumodernisierung und -sanierung sowie regenerativen Energien. Ein weiterer Baustein der GETEC ist der „Marktplatz Energieberatung“. Hier finden Bauherren, die etwa ein Neubau- oder Sanierungsprojekt angehen wollen, eine zentrale Anlaufstelle für ihre Fragen. In einer halbstündigen Erstberatung geben Energieberater aus der Region individuelle Tipps zu konkreten Projekten. Beratung tut vielerorts Not, auch um sich im Förderdschungel zurechtzufinden. Fast 6000 Fördermöglichkeiten stehen Bauherren und Hauseigentümern bundesweit zum energetischen Bauen und Sanieren zur Verfügung, direkte Bargeldzuschüsse von Städten und Gemeinden machen dabei 90 Prozent aus.„Wer bei fälligen Instandhaltungsmaßnahmen jetzt gezielt mehr investiert und gleichzeitig die Energieeffizienz des Gebäudes verbessert“, betont Seilnacht, „erhöht den Wohnkomfort und senkt die Energie- und Heizkosten.“ Dominik Bloedner
Baudenkmal
Das Jugendstil-Juwel DIE BEWEGTE GESCHICHTE EINER VILLA AM FUSSE DES SCHLOSSBERGS
Repräsentative Villa, Baujahr 1904, top-saniert und derzeit sogar zu haben: An der Kartäuserstraße 39 dominiert der Jugendstil in Reinform. Und auch innen hat das Haus einiges zu bieten. Fotos: © Michael Wierzbicki, MSI
s war der Architekt Hermann Billing, der 1903/04 für die in Freiburg bekannte Textilfamilie Mez an der Kartäuserstraße 39 eine wahrlich repräsentative Villa im Jugendstil baute. Billing zeichnet etwa auch für das Kollegiengebäude 1 der Freiburger Universität verantwortlich. Eine fast 110-jährige wechselvolle Geschichte hat das rund 750 Qua-
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dratmeter große einstige ADACHaus schon hinter sich. Und derzeit ist das denkmalgeschützte Anwesen sogar zu mieten. Der ADAC hatte das Anwesen Mitte der 70er Jahre von den Brüdern Josef und Paul Boll gekauft und sich dort einquartiert. Anfang der 90er Jahre wanderte es in private Hände, Radio Regenbogen ließ es
sich in dem herrlichen Ambiente ebenso gutgehen wie ein Finanzdienstleister. Wer das Buch „Jugendstil in Freiburg“ von Joanna Flawia Figiel zur Hand nimmt, findet darin eine seitenlange Expertise, die die Einzigartigkeit beschreibt. Auch bei der großen Jugendstil-Ausstellung 2001 im Augustinermuseum spielte die Villa Mez eine Rolle. Während viele Häuser aus der Zeit in beklagenswertem Zustand sind, ist das Jugendstil-Juwel nach aufwendiger Restaurierung in tadelloser Verfassung: Hier wurde mit viel Fingerspitzengefühl gearbeitet, die Hightech ist nicht zu sehen, aber vorhanden. Nicht nur die beeindruckende Dielenhalle wird mehrfach in der Literatur zitiert, Fassaden, Dachform, Vertäfelungen, Mosaike, bleiverglaste Fenster bilden ein stilsicheres Gesamtkunstwerk. Wer einen besonderen Firmensitz mit vielen Stellplätzen und fußläufiger Entfernung zur Innenstadt schätzt, dem sei ein Besuch auf der Sonnenseite des Schlossbergs empfohlen. chilli
Info: www.sasse-gewerbeimmobilien.de
Neubau
Ausgesuchte Standorte STUCKERT BAUT STUDENTEN-APPARTEMENTS – UND FORCIERT HOCHWERTIGE BAUVORHABEN
anche reiben sich an der Ecke Tulla- und Zähringerstraße verwundert die Augen, denn unübersehbar verkünden dort weiße Lettern auf roter Plakatwand:„Wir bauen hier attraktive Studentenwohnungen.“ Darunter zeigt eine Grafik den unverwechselbaren mediterranen Baustil der Stuckert Wohnbau AG aus Gundelfingen.
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Erst beim zweiten Blick wird klar, dass es sich hierbei nicht um die geplante Studentenwohnanlage handelt, sondern um das Emmendinger Vorzeige-Bauvorhaben „Bella Classica“ des regionalen Bauträgers. „In nur zehn Minuten geradeaus finden Sie unsere traumhaft schönen Wohnanlagen am See“, heißt es weiter. Eine charmante Werbung in eigener Sache – findet Stuckert-Prokurist Aribert Frece: „Es ist ein gewollter Blickfang“, bekundet er. „Wenn man den begrenzten Grundstücksmarkt in Freiburg und die explodierenden Preise betrachtet, dann sind Emmendingen und unser Standort sehr gute Alternativen für alle, die spannendes, attraktives und erschwingliches Wohnen in hochwertiger Bauqualität suchen.“ Die Architektursprache für den dritten Bauabschnitt auf dem ehemaligen Ramie-Areal ist erst kürzlich fest-
gelegt worden, einen Projektnamen für die fünf Häuser mit insgesamt 70 Zwei- bis Fünfzimmer-Komfortwohnungen (von 60 bis 130 Quadratmeter), die sich um einen Natursee formieren werden,gibt es noch nicht. Allerdings verriet Frece im Gespräch mit chilli, dass sich die Architektur wieder dem ersten Abschnitt „Bella Casa“ nähern wird, ohne diesen zu kopieren.„Es wird eindeutig als mediterran erkennbar sein, wir haben eine neue Note gefunden mit einem faszinierenden Garten-Wasser-Natur-Erlebnis“, schwärmt Frece, der bereits Anfang März mit der Vermarktung beginnen möchte. Zügig schreitet auch der Verkauf der Bella-Classica-Wohnungen voran. Elf der 55 Wohnungen des zweiten Bauabschnitts sind aktuell noch zu haben – für einen guten Quadratmeterpreis von durchschnittlich 2750 Euro. Noch mehr Exklusivität bietet Stuckert keine zwei Kilometer Luftlinie vom eingangs erwähnten Plakat: Im begehrtesten Freiburger Wohnviertel Herdern glänzen die Gundelfinger mit hochwertigen Bauprojekten an ausgesuchten Wohnstandorten. Stilvolle Stadtvillen in anspruchsvoller Architektur und Ausstattung, mit parkähnlichen Privatgärten und attraktiven Ausblicken entstanden be-
reits an der Sonnhalde, im Röteweg, der Sandstraße und am Rötebuckweg. Weitere Vorhaben am Stechertweg und der Sebastian-Kneipp-Straße sind in Vorbereitung. Und was ist mit den Studenten? „Sie bekommen eine rundum gelungene Wohnanlage mit Rezeption, Waschmaschinenlounge und viel zusätzlichem Service“, verspricht Frece. In diesem Frühjahr erfolgt der Spatenstich, zum Wintersemester 2013 sollen die ersten Mieter einziehen können. Rund 120 möblierte 1-Zimmer-Appartments (25 bis 30 Quadratmeter) mit Bad und Küchenzeile entstehen.„Voll funktional und auf die studentischen Ansprüche zugeschnitten“, so Frece. Vielleicht reiben sich dann ja die neuen Bewohner erst einmal die Augen. Kai Hockenjos
Info: www.stuckert.de
Die sonnige Sonnhalde: Hier bietet Stuckert behagliches Wohnen in klassischer Architekturästhetik. Fotos: © Stuckert Wohnbau AG
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Interview
„Das habe ich in 30 Jahren nicht erlebt
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THOMAS SCHMIDT ÜBER DEN IMMOBILIENMARKT GESTERN UND HEUTE homas Schmidt sitzt im altehrwürdigen Besprechungsraum im Finanzzentrum und strahlt Gelassenheit aus. Der Geschäftsführer der Sparkassen-Immobiliengesellschaft hat im vergangenen Jahr 320 Häuser und Wohnungen an den Mann oder die Frau gebracht. Rekord. Den dazugehörigen Rekordumsatz wird er Mitte März präsentieren. Im Gespräch mit chilli-Chefredakteur Lars Bargmann erzählt der Chef des größten Maklers in Südbaden von neunstelligen Investitionen und outet sich als Fan der Innenentwicklung.
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chilli: Abgesehen vom Rekord, was waren die Besonderheiten 2011 und wie ist die Großwetterlage 2012? Schmidt: Der Markt ist derzeit nicht nur leergefegt, sondern nach dem Kaufrausch 2011 ist jetzt gar nichts mehr da. Ich bin seit 30 Jahren in der Branche, aber so einen Ausverkauf habe ich noch nie erlebt. Es wird einfach zu wenig gebaut. In den 80er Jahren haben wir allein in Westdeutschland 800.000 Wohnungen gebaut, jetzt in ganz Deutschland 180.000. Das ist weit unter dem Bedarf. Und das gilt auch für Freiburg. Wo kann denn überhaupt noch in größerem Stil gebaut werden? Wir haben ja nur noch die Gutleutmatten und den Güterbahnhof. Und ein paar kleinere Vorhaben. Das alles deckt den Bedarf nicht. chilli: Oberbürgermeister Dieter Salomon sagt im chilli-Interview, dass die ausgewiesenen Flächen im Flächennutzungsplan 2020 ausreichen. Die Einschätzung wird aber nicht von allen Fraktionen geteilt. Schmidt: Klar ist, dass jetzt im Moment die Flächen nicht reichen. Wir
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haben etwa doppelt so viele Nachheren Mieten. Zudem sind viele Anfragen wie Angebote. leger auf dem Markt. Institutionelle chilli: Und Freiburg wächst noch länund vermögende Private. Wir hatten ger und stärker als prognostiziert ... neulich zu einem Investor Kontakt, Schmidt: Ich denke, wir brauchen der sucht Anlagen im neunstelligen alleine wegen der wachsenden Stadt Bereich. Jeden Monat haben wir ein, rund 900 neue Wohnungen im Jahr. zwei Private, die wollen achtstellig Die werden aber ja nicht gebaut. anlegen. Das können wir in Freiburg chilli: Hat die Politik Fehler gemacht? gar nicht befriedigen. Schmidt: Vor drei Jahren war diese chilli: Dennoch machen Sie RekordEntwicklung so nicht abzusehen. Da umsätze. kann man glaube ich keinem etwas Schmidt: Der Erfolg 2011 ist auch eivorwerfen. Aber jetzt müssen wir ne Hypothek für 2012. Wir brauchen handeln, es fehlen neue Wohnungen unbedingt neue Objekte. zum Kauf und zur Miete. Und die chilli: Was waren die spektakulärsMenschen haben einen steigenden ten Verkäufe? Raumbedarf. Schmidt: Spektakulär finde ich, dass chilli: Statistisch zuletzt 0,2 Quawir im Rieselfeld beim Projekt „Wohdratmeter pro Einwohner. Das allein nen im Dichterviertel“ 43 Wohnunmacht bei 225.000 Bürgern einen gen in drei Monaten verkauft haben. jährlichen Neubedarf chilli: Wie viele Wohvon 45.000 Quadratnungen gibt es derzeit metern, mithin noch in Freiburg zu kaufen? einmal rund 650 70Schmidt (schaut onQuadratmeter-Wohline auf ein Immobinungen. lienportal): 373. Jetzt Schmidt:Der rechnerinehmen Sie noch ein sche Bedarf muss aber paar Private dazu, viel der Kaufkraft gegenmehr als 400 werden übergestellt werden. es aber nicht sein. Die Bei der realen KaufPolitik muss rasch FläFoto:© Sparkasse Freiburg kraft haben wir seit chen bebaubar maJahren eher ein Minus. chen. Ich bin ja ein Sieht akuten Handlungsbedarf: Die Menschen haben Thomas Schmidt. Fan der Nachverdichzwar brutto mehr, tung, aber die Behöraber netto weniger. Da den wirkliden müssen sich auch mal trauen, chen Bedarf an neuen Wohnungen Präzedenzfälle und mit Willen Bauzu treffen, ist nicht ganz leicht. recht zu schaffen. Und nicht immer chilli: Baubürgermeister Martin Haag auf jeden Bürger zu hören, der bei weiß, dass er die Taktzahl bei den sich selbst im Umfeld natürlich Baugenehmigungen erhöhen muss. keine Veränderungen will. Denn Schmidt: Es gibt akuten HandlungsAußenflächen haben wir ja kaum, bedarf. Aber schon verzögern sich wir sind ja von Landschaftsschutzwieder die Gutleutmatten, die erst gebieten umzingelt. 2013 kommen. Der Engpass führt zu Info: www.s-immobilien-freiburg.de höheren Kaufpreisen und auch hö-
Stadtentwicklung
Bald geht die Post ab STRABAG PLANT AUF DEM AREAL DER ALTEN PAKETPOST NEUE GEBÄUDE ie ist bundesweit schwer aktiv, in Freiburg aber war es zuletzt etwas ruhig geworden um die Strabag Real Estate GmbH. Nun aber hat der Freiburger Bereichsleiter Martin Amos Lauble mit seinem Team ein Großprojekt zu stemmen: die Entwicklung des Postareals in
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der Bahnhofsachse Süd entlang der Heinrich-von-Stephan-Straße. Rund 40.000 Quadratmeter in mehreren Gebäuden wird die Strabag hier in den nächsten Jahren bauen, nachdem sie das 23.058 Quadratmeter große Grundstück im vergangenen Juli von der Post gekauft hatte.
Foto: © Klaus Polkowski
Historie: Der alte Postbahnhof Das Gelände an der Heinrich-von-Stephan-Straße wird nicht zum ersten Mal vollkommen neu konzipiert. Anfang des 20. Jahrhunderts gab es dort nur Felder und Wiesen. Das der Stadt Freiburg gehörende Areal des späteren Postbahnhofs war Teil der Kronenmatte zwischen Freiau-, Kronenstraße und der Bahnlinie in Richtung Süden. Die alte Höllentalbahn fuhr vom Hauptbahnhof kommend über dieses freie Feld, bevor sie bei der Schwimmbadstraße die erste Bebauung erreichte. In den 20er Jahren wurde die Bahn zum Störfaktor: Die Wiehre wuchs in Richtung Süden, es kam immer wieder zu Unfällen. Allerdings wurde die Verlegung aus finanziellen Gründen bis 1934 aufgeschoben. Ein Jahr später – nach zähen Verhandlungen zwischen Stadt, Reichspost und Reichsbahn – wurde der neue Postbahnhof gebaut. Nach Kriegsende wurde der zweigeschossige Riegel aufgestockt sowie direkt an der Straße ein Neubau errichtet.
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Um den schnellen Umschlag der im Schnitt täglich 40.000 eingehenden Pakete und 25.000 Päckchen zu ermöglichen, wurde der Postbahnhof Anfang der 80er Jahre modernisiert. Der Freiburger Architekt Uli Daiber plante die 140 Meter lange und sieben Meter hohe Halle. Seit Anfang der 90er aber wurde die Postbeförderung sukzessive auf die Straße und in die Luft verlagert. Außerdem eröffnete die Post 1994 ein neues Frachtzentrum in Lahr. 1997 kam das Aus für die Bahnpost in Freiburg. Die Stadt signalisierte schnell Interesse am vorderen Geländeteil, um die Straße vierspurig auszubauen. Bis sie sich mit der Post einig wurde, wurden die Gebäude von Firmen genutzt, darunter der EK-Verlag und die chilli-Redaktion. 2009 verkaufte die Post AG das vordere Teilgrundstück ans Rathaus und räumte die Gebäude. 2010 wurden die Häuser an der Straße abgerissen. Derzeit werden die restlichen Gebäude zur Bahn hin abgerissen. Stephanie Streif
Geplantes Nutzungskonzept: Im Kern hochwertige Büroflächen, eine Bildungsreinrichtung mit bis zu 200 Studentenappartements, eine Kita, ein Drei-Sterne-Hotel, Gastronomie, kleinere Ladengeschäfte. Bis zu 2000 Arbeitsplätze wird der alte Posthof mal haben. Durch die freiwillige Auslobung eines städtebaulichen Wettbewerbs erhofft sich Lauble, selbst Architekt, attraktive Ideen von fünf Freiburger und zwei auswärtigen Architektenbüros. Und es ist in der Baubranche beileibe auch keine Selbstverständlichkeit, vielmehr eine Pioniertat, dass die Strabag aus freien Stücken eine viergruppige Kita samt Spielflächen bauen will. „Wir sehen das als Mehrwert für das Areal“, sagt Lauble. Bei einem aktuellen Projekt in Heidelberg habe sich das bereits bewährt. Im städtischen Bauausschuss ist dieser Vorstoß ausdrücklich begrüßt worden. Die ersten Mieteranfragen liegen bereits auf Laubles Schreibtisch im Xpress, das, wie das Inter-ChaletHaus auch die Strabag gebaut hat. Auf dem Post-Areal wird von Anfang 2013 an fast drei Mal so viel Fläche entstehen. Am 20. April müssen die Architektenbüros ihre Entwürfe anonym abgegeben haben, am 24. Mai tagt das Preisgericht mit Baubürgermeister Martin Haag. Nach dessen Einschätzung käme eine partielle Wohnnutzung auf dem Areal deswegen nicht in Frage, weil es zwischen der Bahnlinie und der vierspurigen Straße sehr laut ist. Lars Bargmann
Baurecht
Staub schlucken und Lärm aushalten? Foto: © Daniel Weber
STAUFENER BAURECHTSSPEZIALISTEN: BAUSTELLEN NICHT EINFACH HINNEHMEN m vergangenen Herbst hatte die Staufener Baurechtskanzlei Steiger, Schill und Kollegen im Freiburger Rathaus für Aufsehen gesorgt, weil sie (wir berichteten) gegen eine ihrer Einschätzung nach unzulässige Sperre von Handwerkerfirmen bei der städtischen Auftragsvergabe vorgegangen war. Mit Erfolg.„Letztlich ist es zu keiner Sperre gekommen“, sagen die Anwälte Nicolas Schill und Andreas Völkel. Nun bringen sie erneut ein heikles Thema aufs Tapet: Müssen Anwohner klaglos den Lärm ertragen und den Staub schlucken, die von großen Bauvorhaben wie dem Abriss der Uni-Bibliothek (UB), des Sparkassengebäudes an der Kaiser-Joseph-Straße oder Tramverlängerungen wie der Zähringer Linie ausgehen?
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Um die Anwohner an der UB milde zu stimmen, verteilten Uni-Verantwortliche schon mal Gratis-Autowäschen und luden in eine Kneipe. „Baustellen bedeuten oft Lärm und
Staub und das mitunter über Jahre. Da platzt Anliegern schon mal der Kragen“, weiß Schill,„meist trifft der erste Zorn Bauunternehmen und Handwerker.“ Doch die sind für Schadenersatzforderungen nur dann die richtige Adresse,wenn ihnen berechtigte Schuldvorwürfe gemacht werden können:„Wo gehobelt wird, fallen Späne.“ Nach dem Bürgerlichen Gesetzbuch müssten Nachbarn sogar „wesentliche Beeinträchtigungen“ dulden, wenn sie durch eine „ortsübliche Benutzung“ des anderen Grundstücks verursacht und nicht – wirtschaftlich zumutbar – verhindert werden könnten. Dass selbst Großbaustellen „ortsüblich“ sind, habe der Bundesgerichtshof „noch zu Zeiten entschieden, als im Nachkriegsdeutschland noch im großen Stil Autobahnen gebaut werden mussten“. Auf der anderen Seite hat der Gesetzgeber für bestimmte Fälle aber
Entschädigungen ermöglicht. Dabei müsse der Nachbar gar nicht nachweisen, was der Bauherr – er ist der richtige Adressat – wohl hätte besser machen können, so Völkel. Gerade bei großen öffentlichen Projekten seien solche Ansprüche nicht allzu problematisch, solange die Beeinträchtigung nachvollziehund bezifferbar wäre. Ist der Betroffene nicht Eigentümer, sondern Mieter, komme eine Mietminderung in Frage.„Auch hier aber gilt, sich erst beraten zu lassen und dann zu handeln“, betont Schill. So können in Mietverträgen Ansprüche wegen Mängeln bei Bautätigkeiten ausgeschlossen sein. Zudem lasse sich über die Höhe der Mietminderung endlos streiten:„Den Nachbarn fällt es schwer, das richtige Maß zu halten, dann ist der nächste Ärger vorprogrammiert, wenn der Prozess verloren geht.“ bar
„Wo gehobelt wird, fallen Späne“
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Kommunale Gesellschaften
Stadtbau legt erstmals Sozialbilanz vor ZWEI MILLIONEN EURO FÜR SOZIALE PROJEKTE
ehr als zwei Millionen Euro hat die Freiburger Stadtbau GmbH (FSB) allein im vergangenen Jahr in soziale Aktivitäten und Dienstleistungen investiert. Das fasste sie in einem erstmals veröffentlichten Sozialbericht zusammen. Über harte Summen lässt sich zwar streiten. Dass die FSB auch ein soziales Wohnungsbauunternehmen ist, darüber gibt es indes keinen Zweifel.
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Der durchschnittliche Quadratmeter kostet bei der FSB 5,50 Euro und liegt damit 1,79 Euro unter dem Mietspiegel. Auf die gesamte Mietfläche von 520.000 Quadratmetern (etwa 75 Fußballfelder) in 8500 Woh- Immer im Einsatz für die Mieter der Freiburger Stadtbau: SpielFotos: © FSB nungen gerechnet, „verzichtet“ die FSB jährlich auf gut platz-Experte Manfred Rebling. elf Millionen Euro Miete. In der Theorie. In der Praxis müsste sich erst erweisen, dass jeder Quadratmeter auch 7,29 Euro wert wäre, mithin zu dem Preis verspielplätze bezahle, Übergangswohnungen etwa bei mietbar wäre. Was für die 2500 preisgebundenen Wasserschäden bereithalte, eine kostenfreie MietschulWohnungen nicht zutrifft. denberatung und im Vorzeige-Passivhochaus einen Doch diese hohen Summen zählt FSB-Geschäftsführer Concierge-Service sowie eine Gästewohnung anbiete Ralf Klausmann gar nicht zur Sozialbilanz, in der vieloder beim Tafelladen an der Schwarzwaldstraße auf mehr 600.000 Euro für Umzugshilfen stehen, 330.000 30.000 Euro Planungskosten verzichte. Sozial ist auch, für freiwillige Investitionen in bessere Energiestandass 7900 Wohnungen die Kriterien für Hartz-IV-Empdards (Passivhäuser), 250.000 fänger erfüllen. Und dass ein Euro für mehr Barrierefreiheit gutes Drittel der Neubauwohals gesetzlich gefordert oder je nungen vier oder fünf Zimmer 260.000 Euro für einen 24haben. Wohnungen also, die Stunden-Technikdienst für die eher renditeschwach sind. „Für Mieter und die eigene Ausbiluns ist die Wohnung eine Wohdungs- und Nachwuchsoffennung, für den Mieter ist es ein sive. „Wir haben diese Zahlen Zuhause“, sagt Klausmann. eher konservativ erhoben, ob Deshalb auch macht die FSB in die auf einen Euro stimmen, diesen Tagen eine große Mieist aus unserer Sicht nicht so terbefragung, um herauszufinwichtig. Wichtig war es uns den, wo noch der Schuh drückt. aber, den Unterschied einer Ob er wisse, ob auch andere kommunalen Gesellschaft zu kommunale Wohnungsbaugeanderen Wohnungsbauuntersellschaften solche Sozialbilannehmen aufzuzeigen“, sagt zen erstellen? „Ich befürchte, Klausmann. dass das ,made in Freiburg‘ ist.“ Ein anderes Motiv für die erste Man kann gespannt sein, ob anSozialbilanz habe es nicht gedere Wohnungsbauunternehgeben. Man dürfe doch mal men diesem Beispiel folgen. sagen, dass man mit Manfred Rebling einen vom TÜV ge- Prächtige Augenweide in Weingarten: Ein geschenktes Lars Bargmann prüften Fachmann für Kinder- Wohlfühlfeld für die Anwohner. Mitarbeit: Hanna Gassmann
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Immobilien 5
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Wohnungsverkauf in Herdern geplatzt WIEDER HICKHACK UM GAGFAH-WOHNUNGEN Es war wohl der politische Druck: Die zur US-Investmentgesellschaft Fortress gehörende und in Freiburg seit langer Zeit in der Kritik stehende Gagfah (wir berichteten) will die seit den 30er Jahren in ihrem Besitz befindlichen 108 Wohnungen in 13 Häusern zwischen Rennweg, Stefan-Meier- und Sautierstraße nun doch nicht mehr verkaufen. Die beiden darunter liegenden Grundstücke gehören noch dem Freiburger Rathaus. Finanzbürgermeister Otto Neideck wollte diese für 2,6 Millionen Euro an die Südwert Wohnungsprivatisierungsgesellschaft verkaufen, an der etwa die Landesbank Baden-Württemberg beteiligt ist. Die Südwert war sich mit der Gagfah über den Kauf der Wohnungen fast schon einig. Neideck wollte im Dezember vom Gemeinderat grünes Licht für den Grundstücksverkauf, das Thema flog aber von der Tagesordnung. Zwischenzeitlich war auch der Bauverein Breisgau als Interessent im Gespräch. Nun, nachdem sich auch Mieter gegen den Verkauf zur Wehr gesetzt hatten, ist das alles erst ein-
2070 wird sich daran niemand mehr erinnen mal erledigt. „Es hat sich gelohnt, dass wir gemeinsam mit den Mietern die Initiative ergriffen und einen Verkauf öffentlich abgelehnt haben“, kommentiert LinkeListe-Stadtrat Lothar Schuchmann. So kassiert Neideck weiterhin 44.000 Euro Erbbauzins per anno. Bis sich die aber zu 2,6 Millionen Euro summiert haben, wird sich kein Beteiligter daran erinnern: denn das ist im Jahre 2070. Sollte bis dahin die Gagfah einen erneuten Anlauf unternehmen, werde die Stadt ihr Vorkaufsrecht prüfen, so Neideck. Ein Kurswechsel. Südwert-Geschäftsführer Dieter Schwahn hatte Ende Januar den Vorwurf zurückgewiesen, dass es nach einem Kauf zu steigenden Mieten oder Kündigungen kommen würde. Die Südwert privatisiere schon seit 1998 auch in Freiburg Mietwohnungen, zu 30 bis 40 Prozent übrigens an die ehemaligen Mieter. Lars Bargmann
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Gewerbeimmobilien
Freiburg den Freiburgern MSI MIT REKORDUMSATZ IN 2011 UND VOLLDAMPF 2012 war zählt Matthias Sasse beileibe nicht zu den ältesten Gewerbemaklern in Freiburg, durchaus aber zu den erfolgreichsten: Allein im vergangenen Jahr fand die Matthias Sasse Gewerbeimmobilien GmbH (MSI) für drei große Geschäftshäuser an der Humboldt-, der Habsburgerund an der Kaiser-Joseph-Straße Käufer für insgesamt 22 Millionen Euro – was der MSI nebenher einen Rekordumsatz bescherte.„Freiburger kaufen Freiburg zurück, und wir helfen ihnen dabei“, sagt Sasse, der übrigens auch die neuen Eigentümer der alten La Cantina auf dem Güterbahnhof in Freiburg gefunden hat.
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Die drei großen Geschäftshäuser gehörten bis dahin auswärtigen Anlegern oder Fonds, nun sind sie wieder in Freiburger Hand, was sich gerade für einen „Freiburger Hof“ einfach auch anbietet.„Die Freiburger haben einen gesunden Patriotismus, nicht jede Stadt kann von sich behaupten, dass so viele Einheimische so viel Geld investieren wie es hier der Fall ist.“ Bevor solche Immobilien den Eigentümer wechseln, machen Sasse und sein Team mit dem Architekten Gaylord Sasse, dem Geografen und Immobilienwirt Michael Wierzbicki, Immobilien-Kaufmann Jonathan
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Nicht nur in Freiburg auf dem Güterbahnhof (unten der alte Zollhof mit den Güterhallen), an der Habsburgerstraße oder beim Freiburger Hof an der Humboldtstraße sind Matthias Sasse und sein Team schwer aktiv. Mehr und mehr auch im Umland. Fotos: © MSI
Heldt, Assistentin Katjuschka Polzer-Becherer und Linda Miehle Flächenmanagement wie bei der MerkGalerie in Emmendingen, erstellen Gutachten, ermitteln die Rahmenbedingungen und bringen auch noch die richtigen Mieter und Mietverträge mit. So wie beim Kerngeschäft des Teams mit Sitz im Hauptbahnhof – und das bleibt die Vermietung: Egal, ob beim Neubau an der Basler Straße 109, wo nur noch 600 Quadratmeter Erdgeschoss zu haben sind, ob bei einer alten Jugendstilvilla an der Kartäuserstraße, auf dem Güterbahnhof oder im Gewerbegebiet Haid – und längst nicht mehr nur in Freiburg: Von Müllheim bis Lahr ist die MSI aktiv, das komplette Angebot zeigt Sasse bei der Immo-Messe im März, wo er nach eigenen Angaben der einzige reine Gewerbeimmobilienmakler sein wird – sicher aber das charmante Alleinstellungsmerkmal hat, dass
die Besucher bei ihm auf einem Basketballfeld ihre Treffsicherheit zeigen können. Zügige Treffer sind übrigens auch auf seiner Homepage möglich, wo Sasse jetzt einen Schnelleinstieg für Interessenten parat hat. Auf der Messe informiert das Team auch über die Südwestwert, einer Gesellschaft für Immobilienbewertung und Grundlagenermittlung, und die MSI Gastroplus, die Pächter und Verpächter mit viel Knowhow zusammenbringt. Den jüngsten Kompromiss zwischen der Aurelis Real Estate GmbH – für die Sasse auch arbeitet – und der Stadtspitze,wonach auf dem Güterbahnhof nun doch Wohnen möglich wird, befürwortet er auch als Gewerbeimmobilienexperte:„Das Nebeneinander von Wohnen und Gewerbe funktioniert an vielen Orten besser als strikt getrennte Konzepte.“ bar
Info: www.sasse-gewerbeimmobilien.de
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Neubau/Makler
Von Parkvillen & Familien WOHNBAU BADEN AG AUCH IN ST. URBAN as ist sicher unser exklusivstes Bauvorhaben bisher.“ Klaus Ruppenthal, Vorstand der Wohnbau Baden AG (WOBAG), blättert in einem Exposé. „Parkvillen Jägerhäusleweg“ steht auf der Titelseite. Und im Innenteil gibt es Lebensart und in der Tat ansprechende Architektur in exklusiver Lage am Rande des St. Urban-Parks in Herdern.
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Zwei Villen mit je sechs Drei- und Vierzimmerwohnungen (von 385.000 bis 786.000 Euro ganz oben) baut die WOBAG hier. Ein innen wie außen sehr hochwertig ausgestatteter Leckerbissen für eine wohlhabende Klientel. Seit langen Jahren das erste Bauvorhaben am Jägerhäusleweg überhaupt. Noch vor der Sommerpause 2013 werden die neuen Bewohner das genießen. Markant: Hier haben
Fotos: © WOBAG
Hanglage in Zähringen (oben) oder Parklage in Herdern (rechts): Die Wobag hat derzeit wahre Leckerbissen im Angebot.
„Zeit für Verkäufer
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ROLAND BUTZ ÜBER DEN FREIBURGER IMMOBILIENMARKT
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eit Sommer ist Roland Butz neuer Leiter der Immobilienabteilung der Volksbank Freiburg. chilli-Redakteur Felix Holm hat mit ihm gesprochen.
chilli: Herr Butz, wie lief das vergangene Jahr? Butz: Für uns war es ein gutes Jahr. Die Nachfrage war groß, was zu Geschäftsabwicklungen mit kurzen Verkaufszeiten geführt hat. Freiburg und die Umgebung sind weiterhin begehrt. Was interessant im vergangenen Jahr war, dass wir mehr Häuser als Wohnungen verkauft haben und sehr viele Barzahler dabei hatten. Ich interpretiere das als eine Folge der Eurokrise – viele wechseln ihre Scheine lieber gegen Steine aus. Roland Butz
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sogar die Käufer bis ins zweite Obergeschoss Privatgärten. Die ersten Anfragen liegen auf dem Tisch. Dabei hatte sich Ruppenthals Team zuletzt einen Ruf als familienfreundliches Bauunternehmen erarbeitet: In St. Georgen verkauften sie zwölf Reihenhäuser, zwei Doppelhaushälften und ein Wohn- und Geschäftshaus mit einem Volumen von 7,5 Millionen Euro. In Bad Krozingen im Haus Nepomuk am Rande eines Parks (fertig im Spätsommer) sind von 14 nur noch zwei West-Wohnungen (103 qm, 312.000 bis 322.000 Euro) frei. In Staufen werden im Mai wieder elf Reihenhäuser (132 bis 142 qm, inklusive Fußbodenheizung, Wärmepumpe und ausgebautem Dachgeschoss) bezugsfertig sein. Dazu hat Ruppenthal in Zähringen gerade drei Grundstücke am Rötebuckweg gekauft und projektiert drei Gebäude mit 15 Zwei-, Drei- und Vierzimmerwohnungen (von 74 bis 107 qm). Hier, wo bebaubare Grundstücke rar sind, werden die Quadratmeterpreise bei rund 4000 Euro liegen. „Das wird eine sehr gute Geschichte“, ist er sicher. Und in March-Hugstetten planen die Freiburger im Neubaugebiet gegenüber dem Gleis 1 auch schon wieder familienfreundliches Wohnen. Die Parkvillen sind also keine Abkehr von den Familien, sondern fächern nur das Portfolio auf.
Info: www.wohnbau-baden.de
chilli: Hatten Sie besonders spektakuläre Angebote? Butz: Wir haben ein großes Objekt im Industriegebiet Nord und eine traumhafte Dachgeschosswohnung mit Blick über Freiburg verkauft. . chilli: Wie beurteilen Sie die momentane Situation auf dem Freiburger Immobilienmarkt? Butz: Man hat die Chance, zu einem guten Preis schnell zu verkaufen. Wer aber nicht unbedingt verkaufen muss, verkauft auch nicht. chilli: Wird 2012 ein Jahr für Käufer oder für Verkäufer? Butz: Es ist eine Zeit für Verkäufer. Im Moment herrscht kein Preisverfall, wir haben weiterhin eine große Nachfrage und eine lange Liste mit vorgemerkten Kunden. chilli: Haben Sie noch einen Tipp für Käufer? Butz: Die Leute sollten sich beim Immobilienkauf und Verkauf von Profis betreuen lassen. Auch wenn der Vergleich hinkt: Wenn Sie Zahnschmerzen haben, gehen Sie ja auch zum Zahnarzt und machen das nicht selber. Es gibt viele Fehler, die man beim Kauf oder Verkauf machen kann, angefangen bei der Preiseinschätzung bis zu den Verhandlungsgesprächen und die möchte man doch eher vermeiden. Es geht schließlich um große Vermögenswerte.
Gewerbebau
Eine neue Visitenkarte DÜRRSCHNABEL INDUSTRIEBAU GMBH BAUT FÜR PFÄNDER EIN REPRÄSENTATIVES FIRMENGEBÄUDE
s tut sich was auf der Haid, einem der letzten Gewerbegebiete in Freiburg, wo es noch freie Flächen gibt. Ein Traditionsunternehmen aus dem Stühlinger bekommt ein neues Zuhause. Das Sanitätshaus Pfänder wird an der Munzinger Straße einen dreigeschossigen Neubau beziehen. Seit den 1970er Jahren ist Pfänder in der Rennerstraße, die Ursprünge der Firma gehen jedoch schon auf die Mitte des 19. Jahrhunderts zurück. Auf 2500 Quadratmetern sollen nun Ausstellungsfläche und Verkaufsraum, moderne Orthopädie- und andere Werkstätten sowie Büros, Seminarräume und eine RehaAbteilung entstehen. Das Gesundheitswesen ist einer der Pfeiler der Freiburger Wirtschaft, der Markt wächst.
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„Hier entsteht das Sanitätshaus der Zukunft. Menschen mit Handicap sollen sich wohlfühlen“, sagt Heiner Weigand, Marketing-Verantwortlicher für Pfänder. Architekt ist Wolfgang Siegel, verantwortlich für den Bau zeichnet die Dürrschnabel Industriebau GmbH mit Sitz in Emmendingen,.„Dürrschnabel ist einer der renommiertesten Anbieter im Raum Freiburg, die Firma hat eindeutige Referenzen vorzuweisen und wurde uns empfohlen“, begründet Weigand die Wahl des Partners. „Klare Linien und Strukturen – wir bauen hier ein modernes, funktionales Gebäude“, sagt Stefan Schäfer, einer der beiden Geschäftsführer von Dürrschnabel. Seine Firma ist seit 15 Jahren am Markt und bietet alles vom Bauen in Bestand über die Architektur bis zur Schlüsselfertigübergabe von ambitionierten Wohnprojekten wie zuletzt am Reichenbach in Merzhausen.„Mit uns hat der Kunde nur einen Ansprechpartner, er muss bei Rückfragen nicht lange im Handwerkerverzeichnis nachschlagen. Das ist ein Rundum-SorglosPaket“, schmunzelt Schäfer. Und weiter: „Schon die ersten Gespräche mit Pfänder zeigten, dass das Projekt für alle ein Erfolg wird. Es stimmt die Chemie, es wird professionell zusammengearbeitet – jeder einzelne am Bau Beteiligte weiß genau, wann er was zu bringen hat.“ Dürrschnabel verwendet auf der Haid Halbfertigteile, damit die Bauzeit beschleunigt
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Auch das geplante Lofthouse in Merzhausen wird die Dürrschnabel Industriebau als Generalunternehmer bauen. Studie: © BBKS
wird. Dass es bei den Emmendingern mitunter recht zackig zugeht, dafür sorgen die Erfahrung und vor allem die schlanken Unternehmensstrukturen. „Wir können dadurch die Wünsche des Kunden nicht nur kostengünstig, sondern auch schnell und durch kurze Informationswege zudem fehlerfrei umsetzen“, so Schäfer. Dürrschnabel arbeitet weiterhin ausschließlich mit ortsansässigen Partner- und Subunternehmen zusammen. Im Sommer 2012 soll der repräsentative Bau auf der Haid fertig sein, dann hat das Sanitätshaus Pfänder seine neue Visitenkarte. Und Dürrschnabel seine nächste Referenz. Dominik Bloedner
Info: Dürrschnabel Industriebau GmbH Gründung: 1996, Mitarbeiter: 12 Umsatz: rund 12 Millionen Euro (2011) Schwerpunkte: Gewerbliche Bauten, Wohnhäuser, Neubau, Erweiterung, Sanierung. Projektmanagement, 180 Projekte seit Firmengründung Zum Übergang 3 79312 Emmendingen Tel.: 07641 / 4608-0 Fax.: 07641 / 4608-99 www.duerrschnabel.de
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Neubau
Ein Duett & ein Palais am Park GISINGER MIT ZWEI NEUEN PROJEKTEN ie Gisinger-Gruppe hat zum Jahresbeginn zwei spektakuläre Bauprojekte in Angriff genommen: das Schlierbergduett in Merzhausen und das Palais am Park auf dem spektakulär gelegenen St. Urban-Areal in Herdern.
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In Merzhausen hatte Gisinger im vergangenen Sommer die alte Schreinerei Brunner gekauft und wird am Fuße des Schlierbergs zwei freistehende Effizienzhaus-70-Häuser mit sechs bis neun Wohnungen (2 bis 5 Zimmer, 57 bis 190 Quadratmeter) sowie zwei raumgreifenden Penthäusern (170 bis 190 qm) samt Tiefgarage, Pelletheizung und Solarthermie bauen. Im Erdgeschoss gibt es Privatgärten. Die Quadratmeterpreise liegen zwischen 3290 und 4460 Euro – Fußbodenheizung inklusive. Spätestens im Mai rollen hier die Bagger an, vor der Sommerpause 2013 soll die neue Wohnanlage fertig sein.
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Im ohnehin schon exklusiven Herdern gestaltet das Freiburger Traditionsunternehmen auf dem noch exklusiveren Areal St. Urban das einstige Kurhaus zu einem mit 47 Eigentumswohnungen (2 bis 4 Zimmer, 44 bis 133 qm) sowie drei gewerblichen Einheiten um. Wenn es auf der Homepage heißt, dass diese „teilweise atemberaubende Aussicht“ haben, ist das nicht schöngeredet. Wer je im Kurhaus war, weiß das. So etwas wie das 220 Quadratmeter große Loft in der Ka-
pelle gibt es in Freiburg kein zweites Mal. Hier trifft tatsächlich Geschichte auf Moderne, das Projekt in der historischen Parkanlage ist in vielerlei Hinsicht außergewöhnlich. Die Quadratmeterpreise liegen zwischen 3450 und 5400 Euro. Baubeginn wird im Sommer sein. Im Herbst 2013 können die neuen Bewohner hier ihre Autos in die Tiefgarage stellen und in eines der spektakulärsten Gebäude Freiburgs einziehen. bar
Info: www.gisinger.de
Sonnige Aussichten: Das gilt sowohl am Schlierberg (oben) als auch im Palais am Park, wo es auch spektakuläre Raumhöhen gibt. Unverbindliche Visualisierungen: © Gisinger Gruppe
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Genossenschaften
Ein voller Erfolg FAMILIENHEIM HAT ZWEI GEBÄUDE SCHON VOLL VERMIETET eim Vorzeigebauvorhaben „Wohnen am Sternwald“ der Familienheim Freiburg ziehen in diesen Tagen die ersten Bewohner ein. 28 von insgesamt 54 Wohnungen in fünf Häusern sind schon vermietet. Insgesamt investieren die Genossen um den Vorstand Anja Dziolloß und Werner Eickhoff zwölf Millionen Euro in die Zwei- bis Fünfzimmerwohnungen mitten in der Wiehre zwischen Quäker- und Grillparzerstraße. „Die hohe Nachfrage hat uns mit diesem energetisch sehr ehrgeizigen Projekt mit seinen zukunftsweisenden Standards bestätigt“, sagt Dziolloß. Jetzt startet die Vermietung der Wohnungen im zweiten Bauabschnitt, die im ersten Quartal 2013 bezugsfertig sind. Zukunftsweisend sei das flexible Wohnungskonzept mit vielfältigen Grundrissvarianten, die es etwa auch
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ermöglichen, innerhalb der Wohnung einen separaten Bereich – mit Extrazimmer und Bad – für heranwachsende Kinder oder pflegende Angehörige einzurichten. Dies sei vor allem vor dem demografischen Hintergrund und dem Wunsch nach lebenslang sicherem Wohnen in den eigenen vier Wänden von Relevanz. Alle Wohnungen haben großzügige
Foto: © Familienheim
Neuer Chef im Stadtplanungsamt AM 1. JULI FÄNGT ROLAND JERUSALEM AN a kommt einer, der zu Freiburg passen könnte: Roland Jerusalem wechselt zum 1. Juli vom Chefsessel im Konstanzer Stadtplanungsamt nach Freiburg. Hier beerbt er Wulf Daseking, der schon seit 1984 Freiburgs oberster Stadtplaner ist. So lange hat der 47-jährige Jerusalem in Konstanz nicht gearbeitet, am 1. Juli werden es vier Jahre. 1994 ging der studierte Architekt, Stadt- und Regionalplaner ins Planungsamt nach Heidelberg, von 1998 bis 2008 war er dessen stellvertretender Chef. Dem Vernehmen nach ist Jerusalem dort nicht im Frieden gegangen.„In Heidelberg habe ich nach
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Terrassen oder Balkone mit Blick zum parkähnlich angelegten Innenhof. Und dann bestechen die Null-Emissionshäuser tatsächlich durch ein ausgeklügeltes Energiekonzept mit Fotovoltaik, Holzpelletheizung und einer Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung, das fast Passivhausstandard erreicht – und damit die Energiekosten drastisch senkt. Großzügige Grünflachen lassen auch beim „Wohnen am Sternwald“ in der ansonsten durchaus dicht bebauten Wiehre das familienheim-typische Freiraumflair aufkommen – Spielinseln unter Bäumen inklusive. chilli
einem Oberbürgermeisterwechsel schlechte Erfahrungen gemacht. Dinge, die als abgesprochen galten, wurden damals wieder in Frage gestellt. Eine solche Situation möchte ich nicht wieder erleben“, sagte er in einem Interview mit dem Südkurier. Nun, anders als in Konstanz, wo bald ein neuer OB gewählt wird, ist Freiburgs Rathauschef Dieter Salomon noch mindestens bis 2018 im Amt, und Baubürgermeister Martin Haag ist erst seit einem Jahr im Technischen Rathaus: Jerusalem kann auf eine stabile Dezernentenstruktur bauen. Der Vater dreier Kinder gilt als Verfechter von Bürgerbeteiligung
und transparenter Projektvorbereitungen. Verwaltungen müssten viel mehr Öffentlichkeitsarbeit machen, sagte er der Badischen Zeitung.Schon wenn es noch gar keinen Plan für ein Baugebiet gibt, sollten sich Investoren, Verwaltung und Bürger zusammensetzen,das erhöhe die Akzeptanz für die Vorhaben. In Freiburg fehle ein Zusammenspiel von Baudichte- und Freiflächenstrukturkonzept. Es könne durchaus mal dichter bebaut werden, wenn dafür freie Flächen aufgewertet werden. Ein Akt der Balance. In Heidelberg war Jerusalem seinerzeit für die Bahnstadt, eine 116 Hektar große Fläche ähnlich dem Güterbahnhof, zuständig. Genau bei dieser Arbeit hatte er sich mit der Stadtspitze überworfen. Auf die Entwicklung der Bahnbrache in Freiburg freue er sich besonders. Lars Bargmann
Statistik
Vom Ist- und Soll-Zustand ERSTER WOHNUNGSMARKTBERICHT FÜR FREIBURG r war längst fällig, aber jetzt ist er da, Freiburgs erster offizieller Bericht über den Wohnungsmarkt. Ein Markt, der sich vor allem dadurch auszeichnet, dass er zu wenige Wohnungen für immer mehr Freiburger hat. Mit einem interfraktionellen Antrag hatten – mit Ausnahme der Grünen Alternative Freiburg – alle Fraktionen und Gruppierungen im Dezember eine kommunale Wohnungsbauoffensive gefordert. „Wir müssen pro Jahr mehr Wohnungen bauen als geplant“, sagt auch Oberbürgermeister Dieter Salomon im Interview in der Februar-Ausgabe des Freiburger Stadtmagazins chilli.
gen. Während Salomon meint, die dafür nötigen Flächen seien im Flächennutzungsplan vorhanden, sehen das CDU, FDP oder Freie Wähler anders. Eine markante Zahl aus dem Bericht: Fast 40 Prozent der knapp 110.000 Wohnungen sind zwischen 1961 und 1987 gebaut. Sicher sind darunter viele mittlerweile energetisch saniert und modernisiert, aber Tausenden steht das noch bevor – wodurch die Mieten steigen. Oder
Der vom Hamburger Gewos-Institut für Stadt-, Regional- und Wahlforschung erstellte Wohnungsmarktbericht bildet auf 68 Seiten den Ist-Zustand ab, der SollZustand ist ein entspannter Markt. Es wird Jahre dauern, diese beiden Positionen zur Deckung zu brin-
sie müssen abgerissen werden. Wodurch sich das Angebot preisgünstigen Wohnraums auch nicht zwangsläufig erhöht. „Auf einem angespannten Wohnungsmarkt wie Freiburg und einem erhöhten Preisniveau ist dieser Mangel an preiswertem Wohnraum besonders deutlich spürbar. Es kommt darauf an, jetzt preisgünstigen Wohnraum zu schaffen und zu sichern“, sagt Sozialbürgermeister Ulrich von Kirchbach. Für Baubürgermeister Martin Haag ist die Auseinandersetzung mit dem heutigen und künftigen Wohnungsbedarf wichtig, um die weitere positive Entwicklung Freiburgs sicherzustellen und gleichzeitig die Preise für Wohnraum stabil zu halten: „Das sehe ich als eine der wichtigsten ökonomischen, ökologischen und vor allem sozialen Aufgaben der Stadt.“ Der Wohnungsmarktbericht ist eine Grundlage für eine Herkulesaufgabe. Denn keine andere Stadt in BadenWürttemberg wächst so rasant wie Freiburg. Und keine hat im regionalen Vergleich eine so geringe Wohnraumversorgung. Im März will sich die Stadtspitze deswegen zu einem Fachgespräch mit Vertretern der Wohnungswirtschaft treffen, im Mai ist eine Klausurtagung im Gemeinderat geplant.
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Lars Bargmann
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Foto: © Alexander Klaus, pixelio.de
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Einwurf
Freiburger Fassadenretter s gibt vermutlich weit über hundert Fördervereine in Freiburg. Für alles Mögliche und Unmögliche. Ob sich darunter auch einer für eine Fassade findet, ist der Redaktion nicht bekannt.
indes vergeblich. Der Verein will die Stadt dabei unterstützen und hat in Alt-Oberbürgermeister Rolf Böhme oder dem Bundestagsabgeordneten Gernot Erler schon illustre Unterstützer gefunden. Ach Freiburg, du hast so viele entschlossene Herzen hinter deinen brüchigen Fassaden. Lars Bargmann
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Aber in diesen Tagen wird tatsächlich auf Initiative von Michael Dyllick-Benzinger und Klaus Winkler ein Verein für die Fassadensanierung der Gertrud-Luckner-Gewerbeschule gegründet. Braucht es das? Ja, denn die schon seit Jahren oberdringliche Schönheitsoperation für die von 1902 bis 1905 – angelehnt ans Aschaffenburger Schloss – im Stile des Historismus gebaute Schule wird die Kleinigkeit von 4,6 Millionen Euro kosten. Das Geld will die Stadtspitze irgendwo im Rathaus finden. Im Haushalt sucht man einen solchen Posten
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