Bauen & Wohnen 2012

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Da September – Oktober 2012

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Bauen & Wohnen Daseking geht: Die letzte Dienstfahrt v Messe: Die neue Econstra v Im Interview: Martin Haag v

Gewerbebau: Die FWI hat neue Flächen v Neue Projekte von WOBAG, STRABAG, Stadtbau, BBKS und

Stuckert v Genossenschaften: Das Mehrgenerationenquartier des Bauvereins v Makler: Interview mit Thomas Schmidt v Jubiläum: Götz+Moriz wird 75 v Immobilien: MSI wächst und zieht um v Einrichten: Küche als Kulturgut v Arbeitsplatz: Das Büro der Zukunft v Recht: Streit um Schallschutz


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Editorial Inhalt Editorial / Inhalt

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Abschied: Die letzte Dienstreise von Stadtplanungschef Wulf Daseking 4-6 Messe: Die neue Econstra

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Projekte: FWI mit neuen Flächen, BVB mit Mehrgenerationquartier

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Interview: Baubürgemeister Martin Haag über neue Baugebiete 10-11 Unternehmen: Der Erfolg der Wobag 12 Bahnhofsachse: embeX kommt

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Makler: Thomas Schmidt

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Recht: Streit um Schallschutz

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FSB: Gute Bilanz, neue Projekte

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Jubiläum: Götz+Moriz wird 75

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MSI: Sasse muss umziehen

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BBKS: Merzhausen zieht

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Meldungen

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Stuckert: The Fizz Freiburg

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Mercon: Luxus zum Wohnen

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Einrichten: Die Küche

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Einrichten: Arenz und Arnold

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Freiburg durchs Fischauge

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IG BAU: Die Asbestfalle

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Statistik: Freiburg wächst bis 2030

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Kommentar: Die Luxus-Tram

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Die Sache mit den Prognosen P

rognosen sind schwierig, besonders wenn sie die Zukunft betreffen. Wer wollte den Statistikern schon vorwerfen, dass sie sich beim ungehemmten Einwohnerwachstum in Freiburg verrechnet haben. Wer will schon wissen, wie lange die Halbwertszeiten der neuen Prognosen sind, wonach manche (Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung) die Breisgau-Metropole noch bis zum Jahr 2040 wachsen lassen, andere (Freiburgs Amt für Bürgerservice und Informationsverarbeitung, ABI) immerhin bis 2026. Von einem Spitzenwert 2012 ist jedenfalls schon lange keine Rede mehr. Das ABI prognostiziert in den nächsten 14 Jahren ein Wachstum von 7,6 Prozent oder 16.000 Menschen auf dann 230.000 Freiburger. Die neuen Zahlen seien „keine Kaffeesatzleserei, sondern saubere Mathematik“, sagt

der Erste Bürgermeister Otto Neideck. Schaun mer mal. Wenn aber 16.000 Menschen in die Stadt kommen und statistisch jeder Freiburger derzeit rund 38 Quadratmeter zum Wohnen hat, braucht Freiburg gut 600.000 Quadratmeter in neuen Wohnungen – ein politischer Kraftakt. Über den spricht Baubürgermeister Martin Haag in dieser Ausgabe, zudem radelten wir mit dem scheidenden Stadtplanungsamtschef Wulf Daseking auf seiner letzten Dienstfahrt durch Freiburg, zeigen neue Bauvorhaben, neue Trends beim Einrichten oder baurechtliche Streitfälle. Und nach dem Bonmot zum Anfang schließen wir auch mit einem: „Meinungen sind wie Grundstücke: Erstens sind sie zu teuer, und zweitens kann man nicht immer darauf bauen.“ Sagte einst Dieter Hildebrand. Wir wünschen anregende Lektüre. Lars Bargmann, Chefredakteur 5 Anzeige

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Stadtentwicklung

Die letzte Dienstfahrt

Nach fast 30 Jahren verabschiedet sich Wulf Daseking aus dem Amt

Nun nicht mehr in Dienstkleidung: Wulf Dasking bei der Abfahrt zur städtebaulichen Radtour durch Freiburg.

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s ist kein leichter Job, er hat ihn – streitbar zuweilen, lustvoll zuweilen, politisch zermürbt zuweilen – 28 Jahre lang gemacht. Wulf Daseking, einst jüngster Leiter eines deutschen Stadtplanungsamts, seit 1984 Chef der Freiburger Behörde, ist in den Ruhestand gegangen. Seine letzte Dienstfahrt unternahm er zusammen mit chilli-Chefredakteur Lars Bargmann – auf dem Fahrrad durch Freiburg. 4 | chilli | bauen & wohnen | 09.2012

Er kommt ein paar Minuten zu spät. Daseking klingelt in der Sternwaldstraße 49 und verzichtet auf den Aufzug. Er begrüßt den Autor und dessen Frau auf dem Balkon und fängt sofort an zu schwärmen: „Das ist das beste Neubauquartier in Freiburg. Hier kommt alles zusammen, was gute Stadtplanung ausmacht: Kurze Wege zum Bäcker, eine dichte, aber luftige Bebauung, ein guter Wind durch kluges Stellen der Gebäude, Vielfalt in der Architektur,

Foto: © Privat

kaum Verkehr, ein paar Meter bis zur Straßenbahn, ein paar Meter zum Wald, ein super Beispiel für gelungenes Bauen im Bestand.“ Nicht für all diese Vorzüge kann er was. Wo liegt die „Schuld“ des Stadtplanungsamts? Das Büro Böwer-Eith-Murken hatte ein Grundkonzept gemacht. Die Vorgaben: Eine ordentliche Ausnutzung des Areals, das Berücksichtigen der Windsysteme, verkehrsreduziert, und der Grünstreifen, der sich von der Günterstalstraße ent-


Stadtplanung lang der Urachstraße in die Wiehre hineinzieht, sollte beibehalten werden. An diesem Konzept wurde so lange weiter gearbeitet, bis alles passte, wackelte und Luft hatte – inklusive einer durchaus intelligenten Entwässerung des neuen Quartiers am Wasserschlössle und einem großen Anteil an Baugruppen und einer Genossenschaft. Stolz in der Stimme schwingt mit, wenn Daseking zeigt, was die Bewohner wissen: Dass die südliche Hausreihe in einem leichten Bogen gebaut wurde, und die neue Richard-Kuenzer-Straße zur Dreikönigstraße hin noch einen kleinen Schwung macht. Daseking zeichnet ihn mit dem Arm nach. Einen Kaffee? Nein, danke. Dann geht’s aufs Rad. Aus einem neuen Teil der Wiehre durch alte Strukturen hin zum Alten Messplatz. Höher und dichter zueinander stehen hier die Häuser. Zum Platz hin der geförderte Wohnungsbau (richtig, sagt Daseking), das Zentrum Oberwiehre als Stärkung des Stadtteils („da haben wir sogar den Aldi in den ersten Stock reingekriegt, das soll man mir woanders in Deutschland zeigen“), die Punkthäuser zum Wohnen. Das Quartier sei „vielleicht ein bisschen weniger gelungen, aber als Stadtplaner ist man immer auch an Rahmenbedingungen gebunden“, sagt Daseking. Der Rahmen war am Messplatz dadurch vorgezeichnet, dass das Rathaus viel Geld für den Bau der Neuen Messe brauchte. 15.000 Quadratmeter für Geschäfte, 15.000 Quadratmeter zum Wohnen. Der Wert von Grundstücken wächst mit der Ausnutzung. Die Grünspange vom Sternwald rüber zum Hirzberg blieb immerhin unangetastet. Unterm Wasserschlössle gebe es nur 1A-Lagen, hier auch mal 2er Lagen. Die alte Knopfhäuser-Siedlung passe „super“ zu den Neubauten. Und auf der anderen Seite des Viertels steht das Ensemblehaus. „Nächster Halt: Klangzentrum-Ost“ hatte das chilli getitelt. „Richtig“, sagt der Stadtplaner, „wenn wir die Stadthalle erhalten und für die Musik nutzen können.“

Durch die Hansjakob-Straße geht es weiter ostwärts, Daseking will die Bebauung in der Heinrich-Heine-Straße zeigen. „Was wir hier gemacht haben, ist Stadtentwicklung par excellence. Die Menschen aus den umliegenden Häusern sind in die neue Seniorenwohnanlage gezogen, haben Platz für junge Familien gemacht, deswegen ist das hier so gut durchmischt, und zudem gibt es fußläufig erreichbare Geschäfte, die den täglichen Bedarf decken.“ Die Schwarzwaldstraße westwärts, vorbei an der wenig ansprechenden Bebauung der Leo-Wohleb-Straße („da passt ein Erotik-Markt doch gut hin“) vorbei an der Schlossbergnase („die Stadt muss auch so etwas haben, eine Stadt braucht auch Krumpel“), durch die Innenstadt zum neuen Quartier Unterlinden. Daseking lobt, aus dem Sattel steigend, den einstigen Sparkassenchef Horst Kary („der ist mit uns zwei Tage rumgefahren, um den richtigen Stein fürs Gebäude zu finden“). Der Solitär nebenan sei auch gelungen, selbst wenn der neutrale Betrachter die Maßstäblichkeit mit anderen Ecken der Innenstadt nicht sehen kann. Daseking lenkt den Blick Richtung Westen: „Uns ist es aber nicht gelungen, die Rosastraße vom Fahnenbergplatz bis zum kleinen Bahnhofsturm zu beleben. Da müssten eigentlich überall in den Erdgeschossen Läden sein wie hier der Drexler“, und zeigt aufs Wein-Restaurant. An der Bismarckallee angekommen, kritisiert der radelnde Reporter, dass dem Hauptbahnhof ein anständiger Vorplatz fehlt. „Wir hatten eine Planung mit einer tiefer gelegten Bismarckallee“, räumt der Amtsleiter ein. Aber die Post sei damals noch in der Eisenbahnstraße gewesen, die Straße sei zu wichtig für den abbiegenden Autoverkehr gewesen. Mit einer tiefen Trasse hätte man das nicht lösen können. So ist es eben. Ein bisschen „krumpelig“ für einen Bahnhofsvorplatz, aber auch das sei freiburg-like. Wichtiger sei derweil gewesen, dass die Stadt, bevor sie den Bahnhof gemacht hat, den Stühlinger sa-

Kompromisse am alten Messplatz

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Stadtentwicklung niert habe: „Erst den vorhandenen Stadtteil gestärkt, dann was Neues, das ist die richtige Reihenfolge.“ Die Bahnhofsachse beginnt von hier mit dem Xpress („städtebaulich völlig in Ordnung, Fassade nicht so“), dann geht’s durch den Stühlinger zum Güterbahnhof, wo die Radler eine Pause auf dem Platz vor dem Zollhof einlegen. Es sei richtig, nach zehn Jahren Stillstand hier nun auch Wohnen zuzulassen, aber ein richtiges Wohnquartier werde das nicht geben. An die für ihn unabdingbare Nahversorgung glaubt Daseking hier nicht: „Sie kriegen ja auch in Ebnet keine gescheite Ladenstruktur hin. Die Investoren rechnen den möglichen Umsatz pro Quadratmeter Verkaufsfläche, es würde mich überraschen, wenn das hier gelingen würde.“ Rüber zum Flugplatz. Auch den könne man wegen einer möglichen Wohnnutzung „durchleuchten“, allerdings sei das Industriegebiet sehr nah dran, zudem sei der Flugplatz für die Durchlüftung von nördlichen Stadtteilen wichtig. Vom politischen Prozess mal ganz abgesehen. Weiter geht’s ins Rieselfeld, 78 Hektar groß, einen Stadtteil „mit starker städtebaulicher Ausprägung“: großzügige Straßenräume, weite Plätze, Vielfalt in der Architektur, eine hohe soziale Durchmischung, Ausländer, „so wie man eben ganz normal zusammenlebt, auch in alten Gebieten“. Stadtplanung bedeute, den Zufall durch Strategie zu ersetzen. Das Rieselfeld sei als Stadtteil auch in London denkbar, das Vauban nicht. Es habe aber hier auch andere Bedingungen gegeben: das Rieselfeld gehörte der Stadt, Vauban nicht. Die Freiburger Bauträger wollten – wegen der hohen Energiestandards – erst gar nicht ran, aber als ein Bauträger aus dem Saarland hier Grundstücke kaufte, zogen die einheimischen nach.

Was er zur Forderung der Fraktionen nach einem neuen Stadtteil im nördlichen Rieselfeld sagt? „Ohne ein neues, größeres Baugebiet kommen wir in Freiburg nicht klar.“ Freiburg wächst weiter, es gebe zwar entlang der S-Bahn-Linie nach Breisach oder in Bad Krozingen Potenziale, die aber reichten nicht. Das schon gebaute Rieselfeld bewertet Daseking als vollen Erfolg, an dem auch sein Amt nicht schuldlos war.„Wenn Sie von etwas überzeugt sind, müssen Sie auch dafür kämpfen.“ Verloren hat Daseking den Kampf, auch im Vauban freie Räume zu behalten. „Wir wollten hier 15.000 Auf dem Balkon im Lieblingsquartier: „Stadtplanung Quadratmeter vorhalten, ist, den Zufall durch Strategie zu ersetzen.“ Foto: © bar dafür waren aber kein Geld und keine Mehrheit da.“ Deswegen zeit Aufruhr gibt, weil sie als möglifehlt den Kindern von einst, die che Fläche für eine Wohnbebauung heute Jugendliche sind, Freiraum im Gespräch ist. „Das wäre Irrsinn im Quartier. hier, die Kleingärten sind wichtig für Auf der anderen Seite der Merzhauser die Belüftung der Wiehre, außerdem Straße stehen die Solarsiedlung und grenzen da ja nur Einfamilienhäuser die Bebauung dahinter Richtung Hean die Siedlung, wollen Sie hier Gexental. „Auf die Bebauung hätte man schosswohnungsbau machen“, fragt auch verzichten können, das ist nicht Daseking und sitzt schon wieder auf Freiburg, aber man hat eben dem dem Rad. Disch (Solarsiedlungserfinder, d. Red.) Die Stadtrundfahrt mit Stadtplaner nicht zugetraut, die ganze Fläche erendet auf der Dachterrasse des Verfolgreich umzusetzen.“ fassers in Dasekings LieblingsquarAuf dem Weg zurück in die Wiehre tier. Einen Burgunder, ein Blick ins stehen wir am Basler Tor. „Das hat Viertel. Jetzt freue er sich auf seine mein Vorgänger gemacht“, und schon Vorträge an der Universität – natürsitzt Daseking wielich über Stadtplanung. Das Kapitel der im Sattel. Ums „Daseking für Freiburg“ übergibt er Eck steht das – tatbeim Sonnenuntergang anhand eisächlich gelungene ner 70-seitigen Broschüre. Das Edi– Gebäude der PSD torial endet mit dem Satz: „Freiburg Bank. Hier verweilt er, erklärt, wie die hat viele Potentiale, die nur aktiGrundstücksform einen besonderen viert werden müssen.“ Er weiß, Baukörper erzwungen habe, wie dass das „nur“ die Lage verharmlost. wichtig Architekten und Bauherren Und wegen der Debatte darüber sind, die Ratschläge von den Stadtplageht der scheidende Stadtplanern annehmen. Wir radeln zur Kleinnungsamtschef auch ein paar Migartensiedlung an der Wonnhalde nuten später. (siehe auch Seiten 16 bis 18), wo es der Lars Bargmann

Kein Geld,

keine Mehrheit

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Baumesse

Die Geburt einer Messe Wie die neue Messe Econstra entstanden ist

ren Messen. Die Mühe hat sich gelohnt: Unter den Ausstellern sind Branchengrößen wie der Tunnelbau-Konzern Herrenknecht, das Karlsruher Technologieinstitut KIT oder das Straßenbau-Unternehmen Strabag. Auch zahlreiche Bundesund Landeseinrichtungen sowie die „Green City“ machen mit.

Foto: © ddp

Hingucker: Auch der Tunnelbohrer Herrenknecht wird ein Exponat in Freiburg haben.

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eder fängt mal klein an. Als die „Intersolar“ 1991 zum ersten Mal in Freiburg über die Messebühne ging, gab es fünf Aussteller – heute ist sie die weltweit führende Fachmesse für Solartechnik. So wie einst die Intersolar feiert am 25. Oktober 2012 die Ingenieurbau-Messe „Econstra“ ihr Debüt. Klaus Seilnacht, Geschäftsführer der Freiburg Wirtschaft Touristik und Messe GmbH (FWTM), erklärt im chilli, wie ein solches Vorhaben funktioniert – von der Idee bis zum ersten Stand. Die Idee dahinter Vor zweieinhalb Jahren präsentierte Thomas Dieterle, Geschäftsführer des Ingenieurbüros MaxxCompany aus Hardt, den Grundgedanken: Baumessen gibt es viele, aber etwas Eigenständiges nur für den IngenieurBau findet sich nirgendwo. Seilnacht war nicht abgeneigt: „Wir haben am Markt recherchiert und festgestellt, dass eine solche Veranstaltung einzigartig ist.“ Es kommt zur Einigung: Die FWTM richtet die Messe aus, MaxxCompany hilft und wird als Ideen8 | chilli | bauen & wohnen | 09.2012

geber mit „weit über 20 Prozent“ am Gewinn beteiligt – wie viel genau, verrät Seilnacht nicht. Die Vorplanung Bevor es an die konkrete Planung geht, steht eine Plausibilitätsrechnung an: Lohnt sich das Ganze? Woher kommt das Know-how? „Vor der Aussteller-Akquise mussten wir einige namhafte ideelle Partner gewinnen, weshalb ein halbes Jahr intensives Reisen auf dem Programm stand“, erklärt Seilnacht. Mit Erfolg: Nun verleihen etwa die Universität Kassel oder die Hochschule Biberach der Messe Seriosität. Im Brainstorming entsteht schließlich der Name Econstra – eine Abkürzung für Expo of Construction Engineering. Die Werbetrommel Rund 120 Aussteller werden auf der „Econstra“ ihre Produkte und Dienstleistungen präsentieren. „Dafür waren drei Mitarbeiter permanent mit der Akquise betraut“, so Seilnacht. Mehr als 2000 Firmen habe man kontaktiert – eine „überschaubare Dimension“ im Vergleich zu ande-

Das Bonusprogramm „Um Publikum zu gewinnen, müssen wir mehr als Vorträge anbieten“, weiß Seilnacht. Deshalb haben die Planer den parallel laufenden Kongress „Ingenieurbautage“ organisiert. Rund 80 Referenten halten hier 130 Vorträge. Gleichzeitig soll eine Karrierebörse Arbeitnehmer und Arbeitgeber der Branche zusammenbringen. Risiken & Nebenwirkungen Mehr als eine halbe Million Euro hat die FWTM nach eigenen Angaben in die Entwicklung der Econstra gesteckt. Trotzdem gibt es keine 100-prozentige Garantie, dass die Geburt nicht zur Fehlgeburt wird – so wie die Biomedizin-Messe „Bio Digital“, die nach der Jahrtausendwende nur zwei Mal stattfand. „Es gibt viele Unwägbarkeiten. Denken Sie nur mal an den Vulkanausbruch vor zwei Jahren, der den Flugverkehr lahmlegte.“ Der Feinschliff Unterlagen drucken, Hostessen engagieren, Technik aufbauen – die Endphase hat gerade begonnen. Lampenfieber? „Das gehört dazu“, sagt der Messechef. „Premieren sind immer besonders aufregend.“ Steve Przybilla


Die FWI mit neuen Projekten

Erst Erweiterung Haid Süd, dann neue Flächen auf dem Güterbahnhof

Projekt mit Kräuterhäubchen D

Der Bauverein Breisgau feiert sein neues Mehrgenerationenquartier

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Foto: © BVB

er 1899 gegründete Bauverein Breisgau (BVB) hat an der Zähringer Straße die Fertigstellung des Mehrgenerationenquartiers mit einem Fest am frisch verpachteten Turmcafé gefeiert. BVB-Geschäftsführer Reinhard Disch und der Aufsichtsratsvorsitzende Jürgen Seemann hatten die rund 500 Gäste erst zum Mittagessen in die „Kräuterküche am Turmcafé“ und danach zum Quartiersfest eingeladen, das die Ehrenamtlichen des Quartierstreffs 46 vorbereitet hatten. Insgesamt investierte die Baugenossenschaft 20 Millionen Euro. Es ist in der Tat eine gelungene Innenentwicklung auf dem zwei Fußballfelder großen Areal des Autohauses Breisgau. Statt Automobilen stehen hier nun insgesamt 200 Wohnungen (100 erstellte die Treubau AG) in Immobilien. Neben 27 Seniorenwohnungen mit betreutem Wohnen an der Zähringer Straße 46 baute der BVB entlang der Rastatter Straße einen Riegel und im Innenhof drei moderne Wohnhäuser mit insgesamt 72 Zwei- bis Vier-Zimmer-Wohnungen für Familien, Paare, Singles – zu sehr moderaten Mieten. „Die Wohnungen hätten wie mehrfach vermieten können“, sagt Disch. Darüber hinaus gibt es Räume für den Quartierstreff 46, sechs Kindergruppen, die Sozialstation Dreisam, die neue Kräuterküche samt zwölf Meter hoher Schallschutzglaswand, Büros sowie eine Gästewohnung. Und das alles barrierefrei, mit anspruchsvollem Energiestandard (das biogasbetriebene Blockheizkraftwerk reduziert den jährlichen CO2-Ausstoß um 850 Tonnen) und Tiefgarage. Wenn es in einer Pressemeldung heißt, das sei „ein Meilenstein für zukünftiges Wohnen“, ist das nicht einmal übertrieben. Mit dem Mehrgenerationenquartier und dem sozialen Quartiersmanagement stellt sich der Bauverein Breisgau tatsächlich zukunftsweisend auf den demographischen Wandel ein. Beim Neubauvorhaben im Klinikareal (wir berichteten) könne es zu einem ähnlichen Modell kommen, sagt Disch. bar

ie Freiburger Wirtschaftsimmobilien GmbH & Co. KG (FWI) hat auf dem neuen Gewerbegebiet Haid-Süd bereits für die Hälfte der derzeit in der Erschließung befindlichen elf Hektar Bauland Vormerkungen. Für Preise rund um 175 Euro bietet die FWI in attraktiver Gewerbelage mit sehr guter Verkehrsanbindung (samt Einkaufsmöglichkeiten, Glasfaserkabel, Gastronomie und womöglich Betriebskindergarten) Flächen für Neuansiedlungen oder Expansionen. „Mit der Erweiterung von Haid Süd wird seit Jahrzehnten das erste Baugebiet für das produzierende Gewerbe erschlossen. Dementsprechend hoch ist das Interesse, worüber wir uns sehr freuen“, sagt FWI-Geschäftsführer Bernd Dallmann. Der Bebauungsplan lässt energetische Gebäude (Bauen nach ENEV minus 30 Prozent) bis zu 20 Metern Höhe (plus Solaranlagen) zu. Voraussichtlich im März werden die Erschließungsarbeiten fertig sein. Vormerkungen nimmt die FWI ab sofort auch für Flächen auf dem Güterbahnhof Nord (Luftbild) entgegen. Auf dem modernen Gewerbe- und Wohnquartier bietet sie im Auftrag der Stadt Freiburg schon bald auf vier Hektar gute Flächen für kleine und mittlere Unternehmen (Handwerk, Produktion, produktionsnahe Dienstleistungen) im Norden des Areals. Durch das Gebiet wird sich ein weitläufiger Boulevard ziehen, der durch die Verlagerung der Tankstelle von der Waldkircher Straße an den neuen Anschluss an die B3 möglich wird.„Schon jetzt haben diverse kleinere Handwerksbetriebe ihr Interesse an der Errichtung von Lager- und Montagehallen, Ausstellungspavillons und Betriebswohnungen bekundet“, heißt es in einer Pressemeldung. Ein Bezug ist jedoch erst 2016 möglich, da Artenschutz, Gleisarbeiten, die Erschließung und etwaige Altlastensanierungen auf Kosten chilli der Noch-Besitzerin vorher notwendig sind. www.fwi-wirtschaftsimmobilien.de

Foto: © aurelis real estate

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Interview

„Wir brauchen ein neues Baugebiet“ Baubürgermeister Martin Haag über Zeiten und Ziele

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er gar nicht mehr so neue Baubürgermeister ist nun anderthalb Jahre im Amt. Martin Haag (parteilos) sprach mit chilli-Chefredakteur Lars Bargmann über das Gute und das weniger Gute in dieser Zeit, über große Projekte wie die Gutleutmatten und kleinere Grünflächen, über den Wechsel seiner rechten Hand in die freie Wirtschaft und den personellen Engpass im Dezernat. chilli: Herr Haag, bei welchen Bau-Themen können Sie in Anspruch nehmen, dass sie seit Dienstantritt deutliche Schritte nach vorne gemacht haben? Haag: Wir sind in vielen Projekten gut vorangekommen, auch wenn man sich trotzdem wünscht, dass das eine oder andere schneller geht. Aber gerade bei großen Projekten muss man auch mal eine Frage mehr stellen, genauer hinschauen und das kostet Zeit. Trotzdem geht es gut voran. Das gilt für die Entwicklung des Güterbahnhofs, wo wir einen Durchbruch erzielt haben, das gilt aber auch für das neue Wohngebiet Gutleutmatten in Haslach … chilli: … wo die Stadt aber ihrem Zeitplan gut ein Jahr hinterherhinkt … Haag: Das liegt aber noch in einer Zeit begründet, für die ich nicht verantwortlich bin. Wir sind zudem beim Stadttunnel deutlich weitergekommen, haben den Umbau des Rotteckrings vorangebracht, insgesamt bin ich schon zufrieden. chilli: Wie sieht der aktuelle Fahrplan für die Gutleutmatten aus, wo mehr als 500 neue Wohnungen gebaut werden sollen, was sehr wichtig für die Stadt ist? Haag: Wir wollen mit dem Bebauungsplan zum Jahreswechsel in die Offenlage, und ich erwarte da auch keine großen Probleme mehr, weil wir mit dem Thema intensiv in der Bürgerschaft waren. Ich denke, wir werden in der zweiten Jahreshälfte 2013 mit der Erschließung loslegen. chilli: Wird es spezielle, günstigere Grundstücke für die Baugenossenschaften und die Freiburger Stadtbau geben? Haag: Da kann ich noch keine Details nennen, aber wir werden zusammen mit der Offenlage auch die Eckpunkte für die Vermarktung der Grundstücke klären. Es steht schon fest, dass wir 30 Prozent für öffentlich geförderten Wohnungsbau reservieren lassen wollen, dann soll es ein größeres Kontingent für Baugruppen und Genossenschaften geben und der Rest für den freien Markt. chilli: Am Güterbahnhof hielt die Stadt jahrelang an einer reinen gewerblichen Nutzung fest. Die Vermarktung reiner Gewerbeflächen lief aber längst nicht so gut wie

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Dezernent mit Personalsorgen: Martin Haag fordert im nächsten Doppelhaushalt neue Stellen. Foto: © Albert-Josef Schmidt

gemutmaßt. Jetzt kann es bis zu 25 Prozent Wohnungsbau geben. Wie bewerten Sie den Kompromiss? Haag: Wir haben nach wie vor großes Interesse an einem starken Gewerbegebiet. Aber auch an anderen Stellen in der Stadt, etwa an der Bahnhofsachse, gibt es inzwischen sehr gute Flächen für Dienstleister. Auf dem Güterbahnhof haben wir jetzt einen guten Mix zwischen gewerblicher Nutzung im Norden und entlang der Gleise und gleichzeitig ein Mischgebiet im Kernbereich mit Wohnungen. Das ist ein richtiger Schritt. chilli: Ist das der erste größere Erfolg ihrer Amtszeit, dass man nun von einer Monokultur auf dem Areal weg ist? Haag: Stadtentwicklung der Zukunft ist, nicht mehr Wohnen und Arbeiten zu trennen, sondern sie zu verbinden. Es geht dabei nicht darum, wie viel Geld die Eigentümerin (Aurelis Real Estate GmbH, d. Red.) verdient oder nicht verdient. Ich habe immer gesagt: Was würden wir denn machen, wenn es unser Gebiet wäre – was ist stadtpolitisch richtig? Ein „Vauban des Gewerbes“ ist heutzutage kein monofunktionales Gewerbegebiet, sondern ein urbanes Mischgebiet.


Interview Es wird für den Erfolg aber maßgebend sein, was für erste Projekte wir da jetzt kriegen. Die müssen sitzen. chilli: Bisher gibt es ja nur einen Teilbebauungsplan, wird jetzt für den ungleich größeren Rest ein kompletter Bebauungsplan gemacht? Haag: Das ist unser Ziel. chilli: Inklusive der Flächen entlang der Gleise, die eisenbahnrechtlich noch gar nicht entwidmet sind? Haag: Ein großer B-Plan setzt die Entwidmung voraus. chilli: Die nötige Akte dazu lag unseren Informationen zufolge jetzt ein Jahr lang unberührt beim Eisenbahnbundesamt (EBA) auf dem Tisch … Haag: Das will ich nicht kommentieren. Aber jetzt muss das in Angriff genommen werden. chilli: Wie wollen Sie die städtebauliche Qualität sichern? Haag: Wir haben mit der Eigentümerin beim städtebaulichen Vertrag eine ganze Reihe von Qualitätssicherungsmaßnahmen vereinbart … chilli: … die sogenannte Liste der Grausamkeiten für den Verkäufer … Haag: (lacht) … wir haben die Aurelis sicher an ein paar Stellen hart angepackt. Wohnen und Gewerbe in einem, Mehrfachbeauftragungen von Architekten, Fassadenwettbewerbe, besondere Energiestandards und vieles mehr. Das erleichtert vielleicht nicht die Vermarktung, bringt aber die nötige Qualität. chilli: Keine leichte Frage ist auch die nach einem neuen Stadion für den SC Freiburg. Da ist es sehr ruhig geworden. Haag: Wir prüfen derzeit mit einem neuen Gutachten den alten Standort Schwarzwaldstraße und werden Ende des Jahres Ergebnisse präsentieren. Da gibt es auch eine gemeinderätliche Begleitgruppe, damit nicht der Eindruck entsteht, dass da irgendjemand die Karten nicht vollständig auf den Tisch legen würde … chilli: … war das der Eindruck bei der Freyler-Studie, die in der großen Version – bei laufendem Betrieb – eine Bauzeit von elf Jahren und Kosten in

Höhe von mehr als 50 Millionen Euro berechnete? Haag: Bei mir nicht, aber manche dachten, die Studie solle nur dafür sorgen, den SC in seiner Position zu unterstützen. chilli: … nämlich die, dass alles andere als ein Neubau wirtschaftlicher Nonsens wäre. Haag: Die logische Konsequenz aus der Studie ist, dass wir uns jetzt anschauen, wie man Bauzeiten und das ganze Projekt optimieren kann. chilli: Käme es zu einer Neubau-Entscheidung, dann hat sich die Mehrheit im Gemeinderat bereits gegen die Hirschmatten ausgesprochen, die Kleingartenanlage Hettlinger hat den massiven Nachteil, dass der SC nicht komplett dahin ziehen könnte und somit am jetzigen Standort kein Geld mit der Vermarktung der Flächen verdient werden könnte. Der Flugplatz wäre eine Option … Haag: Momentan steht der nicht zur Verfügung. chilli: Wenn da kein Flugbetrieb wäre, wäre das verkehrlich, von der Parkplatzsituation, von der Messe-Tram und aus anderen Gründen doch optimal. Eigentlich müsste der Baubürgermeister sagen, das ist ein perfekter Standort. Haag: Alles richtig, aber die Flächen müssen eben auch verfügbar sein. chilli: Wie bewerten Sie die interfraktionelle Forderung nach einem neuen Stadtteil im nördlichen Rieselfeld? Bei der die Grünen, die Sie maßgeblich ins Amt gehievt haben, nicht mitgemacht haben. Haag: Alle Fraktionen sind inzwischen der Meinung, dass wir ohne ein neues, größeres Baugebiet nicht weiterkommen. Das schließt die Grünen ausdrücklich mit ein. Wir brauchen ein neues Gebiet, um genügend Dampf aus dem Kessel zu nehmen und mehr Wohnungen zu bauen. Die Fläche Rieselfeld-Nord ist aber auch nicht innovativ, sondern eine bekannte Fläche. Da gibt es aber auch eine

Reihe von Problemen. In der zweiten Jahreshälfte 2013 werden wir dem Gemeinderat dazu einen Vorschlag machen, ob und wie wir uns das vorstellen können. Allerdings dauert es sicher mindestens sechs bis acht Jahre, bis eine solche Fläche zur Verfügung steht. Bis dahin brauchen wir auch weiter die Innenentwicklung. chilli: Was sagen Sie zur Debatte um die Kleingärten an der Wonnhalde? Das sind gut 18 Fußballfelder, die plötzlich für eine Wohnnutzung aufs Tapet kamen … Haag: Da war ich überrascht. Das ist aber für uns momentan kein Thema. Im Übrigen brauchen wir auch stadtnahe Grünflächen. chilli: Wie bewerten Sie, dass Ihre rechte Hand Bernd Rösch Ihnen den Rücken zudreht und zu einem privaten Bauträger geht? Sie mussten Rösch sofort von allen Aufgaben im Baudezernat entbinden, die möglicherweise für dessen künftige berufliche Tätigkeit von Belang sein könnten … Haag: Ich bedauere das. Rösch hat hervorragende Arbeit geleistet. Ich kann mir vorstellen, dass das Geld da eine Rolle gespielt hat. Bei den Themen Geld und auch Handlungsfreiheit sind uns engere Grenzen gesetzt als einem Privaten. chilli: Ist Ihr Dezernat insgesamt personell zu schwach aufgestellt? Haag: Wenn Sie das quantitativ meinen, ja. Das hat ja auch ein aktuelles Organisationsgutachten ausgesagt. Wir beantragen im nächsten Doppelhaushalt neue Stellen. Wenn wir Bürgerbeteiligung, große Projekte, Innenentwicklung und das normale Tagesgeschäft machen wollen, brauchen wir mehr Personal. Nehmen wir als Beispiel das RieselfeldNord. Das können wir mit der Struktur gar nicht stemmen. Dafür brauchen wir ähnlich wie im Rieselfeld oder im Vauban eine eigene Projektgruppe. Sonst legt uns das hier den Laden lahm. chilli: Herr Haag, vielen Dank für dieses Gespräch.

“Sonst legt uns das

den Laden lahm“

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Neubauten

Ein breites Portfolio

WOBAG mit neuen projekten in freiburg und im umland

Visualisierung: © WOBAG

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in erfolgreiches Unternehmen: Die Wohnbau Baden AG (WOBAG) hat mit ihrem Vorstand Klaus Ruppenthal seit der Gründung vor zwei Jahren schon fast 50 Wohnungen und Reihenhäuser an den Mann und die Frau gebracht. Das jüngste Projekt wächst bald in der March, in Freiburg und Bad Krozingen, in Waldkirch und Müllheim warten schon die nächsten Bauvorhaben. 5 Anzeige

Im neuen Marcher Wohnbaugebiet Neumatten im Ortsteil Hugstetten verkauft das Unternehmen 17 Wohnungen (2 bis 5 Zimmer, 60 bis 128 Quadratmeter) – für durchaus bemerkenswerte 2800 Euro (pro Quadratmeter) im Schnitt. Vier Einheiten sind als Maisonette-Wohnungen konzipiert, in denen später bei Bedarf die Etagen auch getrennt nutzbar – und verkaufbar wären. „Mit unserem Wärmekonzept über eine Grundwasserpumpe machen sich die Käufer unabhängig von Öl und Gas, und der Preis stimmt sicher auch“, sagt Ruppenthal. Mit der nahen S-Bahn sind die Bewohner in sieben Minuten am Freiburger Hauptbahnhof, mit dem Auto in einer knappen Viertelstunde. Der Vertrieb startete gut, zwei Einheiten waren Mitte August schon weg, einige sind reserviert, Ende 2013 werden die Bewohner einziehen. Während in Staufen nur noch 2 von 11 Reihenhäusern und im Haus Nepomuk in Bad Krozingen nur noch eine Wohnung zu haben sind, erwartet Ruppenthal in diesem Herbst die Baugenehmigung für drei Mehrfamilienhäuser mit 13 Wohnungen (2 bis 5 Zimmer, 66 bis 174 qm, Quadratmeterpreis um 4200 Euro) am begehrten Rötebuckweg in Zähringen. „Das wird auch dank der sehr aufwendigen Gartenanlage ein sehr schönes Projekt“, so Ruppenthal. Und wer ins Exposé schaut, kann dem zustimmen, nicht zuletzt, weil die Häuser nicht parallel zueinander stehen und sich so immer wieder Blickrichtungen öffnen. Hier startet jetzt der Vertrieb, am vielleicht noch begehrteren Jägerhäusleweg kann die WOBAG mit den Parkvillen (bezugsfertig Anfang 2014) in Sachen Exklusivität noch eine Schippe drauflegen. Die WOBAG ist beim Gesamtprojekt St. Urban einer von vier gleichberechtigten Gesellschaftern und arbeitet nun auch bei der Entwicklung der einzigartigen Villa mit. Zudem hat Ruppenthal noch eine Option auf vier Häuser an der Vorderen Poche, projektiert in Kirchzarten und entwickelt zusammen mit der Baufirma Gisinger in Bad Krozingen ein Wohn- und Geschäftshaus mit 30 Einheiten sowie in Müllheim ein Dutzend Reihenhäuser und elf Wohnungen. Zudem geht im Herbst noch der Bebauungsplan für ein 15.000 Quadratmeter großes Grundstück in Waldkirch in die Offenlage. bar www.wohnbau-baden.de

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GARTENTRÄUME

Ideen für Ihr Gartenparadies im Birkenmeier-Ausstellungspark

Besuchen Sie unseren Ausstellungspark mit innovativen, hochwertigen Produkten für Ihr individuelles Gartenparadies. Der Ausstellungspark liegt im Industriegebiet Niederrimsingen, nahe der B31 von Freiburg nach Breisach. Aus Richtung Karlsruhe oder Basel: Autobahnausfahrt Bad Krozingen, dann Richtung Breisach, Colmar. Abzweigung Ihringen/Ausstellungspark.

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info@birkenmeier.de www.birkenmeier.de


Stadtentwicklung

Die neue Perle an der Bahnhofsachse STRABAG legt Grundstein für embeX-Haus

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pielen mit Bauklötzen – für Große: Die Bahnhofsachse in Freiburg ist weiter im Aufwind. So feierte die STRABAG Real Estate GmbH unlängst die Grundsteinlegung für das neue, mit Grundstück 15 Millionen Euro teure embeX-Haus neben dem INTER CHALET. Der Bauunternehmer Stefan Moser will mit seiner Moser-Bau Treuhand GmbH schräg gegenüber das alte Eugen-Kronimus-Haus abreißen und das siebenstöckige, rostrote Red one mit 5000 Quadratmetern bauen, und Stefan Mosers einstige

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Heimat, die Merzhausener Baufirma Moser, stemmt auf dem Areal zwischen Hölderle-Karrée und Basler Straße eine 35-Millionen-Euro-Investition für einen neuen Gebäudekomplex. Dazu wird die STRABAG auf dem Alten Posthof für stolze 135 Millionen Euro sieben neue Häuser auf drei Fußballfeldern schaffen. Und zwischen Xpress und Zubringer plant STRABAG-Bereichsleiter Martin Lauble zudem ein architektonisch sehr ambitioniertes Gebäude. „Die Bahnhofsachse ist die Dienstleistungsmeile in Freiburg“, sagt Lauble.


Gewerbebau Energetisch derzeit am anspruchsvollsten dürfte das embeX-Haus sein, in das der neue Mieter, die Freiburger embeX GmbH, im September 2013 mit 130 Mitarbeitern einziehen wird. Von insgesamt 5500 Quadratmetern Fläche mietet das Dienstleistungsunternehmen für die Entwicklung elektronischer Systeme rund 3500. Auf 1000 weitere haben die embeXGeschäftsführer Jürgen und Annette Wiegand eine Option, die restlichen 1000 in den oberen Etagen wird Lauble anderweitig vermieten. Markant: Obwohl Wiegands Bruder Stefan in leitender Position bei der Güterbahnhofbesitzerin Aurelis Real Estate GmbH ist, baut die embeX mit STRABAG. „Wir sind jetzt auf vier Standorte verteilt und freuen uns, die Mitar-

Kantig: Das neue embeX-Haus nimmt die Architektursprache vom Inter-Chalet auf und ist mit einer Silbermedaille geschmückt.

Visualisierung: © studioA Frankfurt

STRABAG-Baustelle an der Bahnhofsachse: Der Stühlinger Kirchturm wird von hier aus bald nicht mehr zu sehen sein. Foto: © STRABAG

beiter nun endlich wieder unter einem Dach zusammenzuführen“, sagt Wiegand. Seine Firma entwickelt Produkte etwa für Siemens, Sick oder Endress-Hauser, namhafte Firmen der Elektronikbranche, erzählte er bei der Grundsteinlegung: „Alle Krisen sind an uns spurlos vorübergezogen.“ Das erste Gespräch fand im vergangenen August statt, der Grundstein liegt jetzt schon – eine rasante Entwicklung, für die auch der rasche und überzeugende Entwurf des Freiburger Architekturbüros Harter + Kanzler entscheidend war. Das Gebäude wird nach den Kriterien der Deutschen Gesellschaft für nachhaltiges Bauen zertifiziert und soll mit der Silbermedaille ausgezeichnet werden. Lauble kennt kein zweites, auf das das in Freiburg zutreffen würde. Das embeX-Haus ist der erste Bauabschnitt für die Entwicklung des Posthofs, auf dem die STRABAG noch weitere 37.000 Quadratmeter schaffen will. „Wir führen bereits Gespräche mit mehreren Hotelbetreibern, haben eine große Nachfrage von Kindertagesstättenbetreibern und Büronutzern“, erzählt Lauble. Eine schöne Idee: Die STRABAG wird das raumgreifende Areal unterirdisch in einer

16.000 Quadratmeter großen Tiefgarage erschließen, sodass in der Ebene nur Lieferanten und Taxen fahren, ansonsten aber Ruhe und Raum herrschen. Städtebauliche Dominante wird ein neun- bis zehngeschossiges, konisches Gebäude sein. Das Freiburger Büro Böwer-Eith-Murken hat bei einem Architektenwettbewerb für den Posthof den ersten Preis gewonnen. Auf dieser Grundlage wird nun weitergeplant. Schlaflose Nächte wird Lauble wegen der vielen zu vermarktenden Flächen derweil nicht haben: „Die Bahnhofsachse ist ein etablierter Standort für Investoren, vom Victoriahaus

Ein Katzensprung in

die Innenstadt

im Süden bis zum Bahnhof im Norden. Sie ist das einzige innenstadtnahe Entwicklungsgebiet für Dienstleister, die große Flächen brauchen, die Altstadt ist hier nur einen Katzensprung weit weg.“ Auch für Baubürgermeister Martin Haag ist sie „eine ganz wichtige Stadtentwicklungsachse“. In der Perlenkette der Gebäude ist das embeX-Haus das jüngste Glied. Lars Bargmann chilli | bauen & wohnen | 09.2012 | 15


Makler

Vision und Realität

Thomas Schmidt über Preise, Landflucht und die neue Kompromissbereitschaft

chilli: Was macht ein Immobilienmakler, wenn es keine Immobilien am Markt gibt? Schmidt: Der Engpass scheint von temporär in den Dauerzustand zu wechseln. Viele verkaufsbereite Privatanbieter haben zurzeit den Verkauf zurückgestellt, da die Anlagealternative fehlt. Hier beraten wir sehr intensiv, und es gilt viel Überzeugungsarbeit zu leisten, denn es gibt auch verpasste Chancen. chilli: Wenn es mal etwas gibt, muss man die Stirn in Falten legen. Da bieten Bauträger sanierte Altbauten für schwer fassbare 5000 Euro den Quadratmeter an. Schmidt: Die Angebote und die tatsächlich bezahlten Preise driften weit auseinander. Zwischen dem, was in den Annoncen steht und dem, was beim Notar protokolliert wird, liegen leicht mal 30 Prozent. Wer wie wir den Gutachterbericht der Stadt Freiburg auswertet, kann darin lesen, dass etwa die Preise für neue Reihenhäuser und Doppelhaushälften in 2011 im Vergleich zu 2010 um 5,4 Prozent zurückgegangen sind. Auch gebrauchte Reihen16 | chilli | bauen & wohnen | 09.2012

häuser und freistehende Einfamilienhäuser sind günstiger geworden. chilli: Und wie erklären Sie sich dann die Mondpreise? Schmidt: Es gibt viele Eigentümer, die den Wert ihrer Immobilie überschätzen. Dann suchen sie sich einen Makler, der, um den Auftrag zu bekommen, erst einmal sagt, er schafft es, das Haus oder die Wohnung zu dem Preis zu verkaufen. Dann vergehen viele erfolglose Monate, weil die Käufer ja auch nicht dumm sind, und am Ende werden die Immobilien dann doch zu normalen Preisen verkauft. Das lange Warten kann man sich ersparen, wenn man gleich zu einem Makler geht, der den Markt kennt und realistische Preise ermittelt. chilli: Wie die S-Immobiliengesellschaft? Schmidt: Ein klares Ja. chilli: Trotzdem wird die eine oder andere Wohnung in diesen Tagen auch mal überteuert über den Tisch gehen. Schmidt: Die Kompromissbereitschaft der Käufer ist schon preistreibend. Es ist momentan ein sehr hektischer Markt, der auch zu schlimmen Fehlentscheidungen führen kann. Wegen der niedrigen Zinsen, der fehlenden Anlagealternativen und dem Wunsch vieler solventer Mieter nach Eigentum ist die Nachfrage sicher doppelt so hoch wie das Angebot. Wer sich dann heute nicht schnell entscheiden kann, geht morgen schon leer aus. Aber auch die Käufer sollten sich professionell beraten lassen. Wenn die Zinsen nur um zwei Prozent steigen, ist der Spuk schnell wieder vorbei. chilli: Findet eine Verlagerung ins Umland statt? Schmidt: Beim Ramie-Gelände in Emmendingen ist jeder dritte Käufer aus

Freiburg. Im Umland zahlen Sie für den gleichen Quadratmeter schnell 1000 Euro weniger. Davon profitieren Standorte wie Breisach, Denzlingen, Gundelfingen oder Waldkirch. chilli: In Freiburg kommen bald die Gutleutmatten, auf dem Güterbahnhof darf nun doch gewohnt werden. Wird das gegen die vom Preis erzwungene Landflucht wirken? Schmidt: Es dauert lange, bis diese Flächen beziehbar sind. Das hilft in ein paar Jahren, heute nicht. Der Güterbahnhof ist aber ein starker Standort. Die Tram durch die Waldkircher Straße kommt dahin, die Messelinie. Wenn die Stadt aber vorschreibt, dass da in jedes Gebäude auch Gewerbe muss, wird das nicht hinhauen. Die geplanten Handwerkerhöfe hingegen können Betriebe aus der Innenstadt oder innenstadtnahen Quartieren rausholen. Die würden dann Platz für neue Wohnflächen schaffen. Und das wäre sehr sinnvoll.

www.s-immobilien-freiburg.de

Foto: © Sparkasse Freiburg

E

r bilanzierte 2011 ein Rekordjahr, und gerade weil das so stark war, weil der Freiburger Immobilienmarkt in der Folge heute noch leerer als sonst ist, musste Thomas Schmidt die Umsatzplanung für 2012 anpassen. Im Vergleich zum Vorjahresergebnis hat er 20 Prozent weniger eingeplant, im September liegt er mit rund 160 vermittelten Immobilien nun leicht drüber. chilli-Chefredakteur Lars Bargmann hat sich mit dem Geschäftsführer der SparkassenImmobiliengesellschaft unterhalten.

Thomas Schmidt: Wenn die Zinsen steigen, ist der Spuk bald wieder vorbei.


Ihr neues Zuhause in Merzhausen

Leben im Eckartshof zentral & stilvoll

An der neu gestalteten Ortsmitte von Merzhausen wird ein Wohnhaus mit stilvollen Elementen der alten, ortsbildprägenden Gebäude realisiert. Es entstehen 2- bis 4-Zimmer-Wohnungen und eine Gewerbeeinheit. Der Baubeginn erfolgt in Kürze.

Lofts am Reichenbach Lebensart & Raumgefühl

Direkt am Ufer des Reichenbachs entstehen hochmoderne Wohnlofts mit 2, 3 oder 4 Zimmern. Von 55 bis 165 Quadratmeter Wohnfläche, großzügige Balkone, Aufzug und Tiefgarage. Der Baubeginn erfolgt noch in diesem Jahr.

Bauträger:

Vertrieb: DÜRRSCHNABEL

Generalunternehmer: GmbH

BBKS GbR Zum Übergang 3 79312 Emmendingen Tel. 07641/4608-0

Dürrschnabel Immobilien GmbH Michael Rascher, Tel. 07641/4608-25 immobilien@duerrschnabel.de

Dürrschnabel Industriebau GmbH Zum Übergang 3, 79312 Emmendingen www.duerrschnabel.de


Recht

Streit um Schallschutz

Wenn Bauträger sparen, müssen sie mit Prozessen rechnen

D

er Einzug in eine eigene Wohnung kann ein erhebendes Gefühl sein. Das kann aber auch stark beeinträchtigt werden, wenn etwa Tritt- und Luftschalldämmung unzureichend sind. Viele Baufirmen bauen ihre Gebäude noch nach der alten DIN 4109. Das ist zwar öffentlich-rechtlich in Ordnung – die DIN ist das absolute Mindestmaß für eine Baugenehmigung –, zivilrechtlich ist sie aber nicht ausreichend. Mit Streitfällen in der Sache hat sich schon der Bundesgerichtshof befasst – und für die Käufer geurteilt. „Wir hören die Leute über uns und sogar die unter uns, an Ruhe ist nicht zu denken“, sagt Manuela Maier (Name von der Redaktion geändert). Die Maiers haben sich 2006 im Rie- Leiden am Lärm: Viele Gebäude sind schlecht geschützt. Foto: © Oliver Stratmann-ddp selfeld eine Eigentumswohnung (gebaut nach DIN 4109) gekauft. Und liegen seither mit dem Bauträschutzstufe pochen und werden in der Regel auch ger und dem Hausverwalter (beide sind der Redaktion naErfolg haben“, sagt Nicolas Schill von der Baurechtsmentlich bekannt) im Clinch. Der Prozess läuft. Das Lärmprospezialistenkanzlei Steiger, Schill und Kollegen. „Die blem fing mit dem Estrich an: Die Handwerker machten DIN 4109 spielt öffentlich-rechtlich eine Rolle, nicht Fehler, die wurden dokumentiert, aber nicht behoben. Auf aber für die zivilrechtlich geschuldete Leistung. Diese den fehlerhaften Estrich kam das Parkett, das nun ebenfalls ist nach den allgemein anerkannten Regeln der Technicht überall eben ist und an vielen Stellen nicht mal die nik zu erbringen“, heißt es in einem dem chilli vorlieDIN 4109 erreicht, wie Messungen ergeben haben. Ein genden Gutachten vom Ingenieurbüro Dr. Müller. Die Gutachter hat im 17-Parteien-Haus allein in Maiers und VDI 4100 ist allgemein anerkannt. zwei Attikawohnungen einen Gesamtschaden von Der Haken: Beweispflichtig sind die Käufer. Sie müssen, 96.000 Euro errechnet. Auch ohne gravierende handwerklibevor sie Verbesserungen einklagen, Messungen mache Fehler wäre das Haus schallmäßig zu schlecht geschützt. chen lassen. Und das kostet Geld. Im Geschosswoh„Wir haben vorher in einer 20 Jahre alten Wohnung des Baunungsbau, wo fast alle strittigen Fälle spielen, müssen vereins gewohnt, die war 1000 Mal leiser als unsere Neubausich die Eigentümer einigen. Wenn sie das tun, verteiwohnung“, klagt Maier. len sich die Kosten auf viele Schultern. Die Käufer ha„Die DIN 4109 ist zwar in Kraft, aber völlig veraltet. Die ben schon mehr als 20.000 Euro vorfinanziert. BauträKäufer von neuen oder sanierten Wohnungen können ger, die wenig in den Schallschutz investieren, versuchen auf die VDI-Richtlinie 4100 und darin die zweite Schallübrigens zuweilen, die Lärmbelastung durch einen, in der Regel unwirksamen, Gewährleistungsausschluss zu legitimieren. Wer das unterschreibt, kann die Kopf5 Anzeige hörer zum Einzug gleich mitbringen. Längst nicht alle Käufer, auch nicht im Hause der Maiers, trauen sich, gegen die Mängel anzugehen. Vielleicht aus Unwissen, oder weil sie einfach „ihre Ruhe haben“ wollen. Faktisch Lars Bargmann erleben sie das exakte Gegenteil.

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Wohnungsbau

Stadtbau: Stark, innovativ, integrativ die stadttochter bilanziert und baut

I

m Jahr 2005 investierte die Freiburger Stadtbau GmbH (FSB) 26,4 Millionen Euro in ihren Wohnungsbestand und den Neubau. Im vergangenen Jahr waren es 52,4 Millionen. Nicht der einzige Beleg für die wirtschaftliche Stärke der städtischen Tochter, deren Geschäftsführer Ralf Klausmann unlängst seine Bilanz vortrug, kurz zuvor den Vertrag fürs integrative Hotel auf dem M1-Gelände unterschrieb, wenig später für einen Hotelneubau am Keidel-Bad warb und mit dem Projekt Sternenhof eine der derzeit äußerst raren Neubauvorhaben auf dem Eigentumswohnungsmarkt anbietet.

kann der Geschäftsführer weiter in den Bestand und den Neubau investieren. 8056 Wohnungen mit mehr als einer halben Million Quadratmetern hatte die FSB zum Jahreswechsel, davon sind 5513 frei finanzierte. Die Durchschnittsmiete gibt die FSB mit 5,64 Euro an – wobei die 2543 geförderten Wohnungen da mit einfließen. Ein Vergleich zu den Baugenossenschaften (5,75 Euro beim Bau-

Die FSB zählt wie die Freiburger Kommunalbauten & Co. KG (FKB) und die Regio Bäder GmbH (RBG) zum Stadtbauverbund. Der erwirtschaftete 2011 mit 288 Mitarbeitern eine Bilanzsumme von 417,6 Millionen Euro, einen Umsatz von 73,8 und investierte fast 60 Millionen Euro. Die Verbindlichkeiten belaufen sich aktuell auf 219 Millionen Euro. „Alle unsere Gesellschaften sind kerngesund, alle sind bei den Banken als triple A (das Maß für höchste Bonität, d. Red.) gelistet“, sagte Klausmann. Den FSB-Gewinn von 3,3 Millionen Euro (Vorjahr: 2,1) – er kam vorrangig aus dem Verkauf von 20 Reihenhäusern –

verein, 5,87 Euro bei der Familienheim Freiburg) ist damit nur schwer zu ziehen. Kein zweiter Wohnungsanbieter in Südbaden hat aber so viele Hartz-4-geeignete Wohnungen (92 Prozent des Bestandes), keiner kann daher gerade finanziell Schwache so gut mit Wohnraum versorgen. Damit die FSB mit ihren 166 Beschäftigten preiswerten Wohnraum anbieten kann, tritt sie auch als Bauträger auf. Etwa auf dem alten Hüttinger-Areal an der Elsässer Straße. Hier baut die FSB insgesamt 146 Eigentumswohnungen. Im ersten Bauabschnitt werden aktuell 61 für 12,4 Millionen Euro fertiggestellt. Gut die Hälfte ist bereits vermarktet.„Auch hier

Bauträgergeschäft macht Subventionen möglich

Wenn es nur annähernd so wird, wie visualisert, dann ist das M1-Ensemble ein Hingucker am Quartierseingang.

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Wohnungsbau subventionieren wir mit den Erlösen preiswerten Wohnraum an anderer Stelle“, sagt Klausmann. Geförderter Wohnungsbau sei aber derzeit angesichts niedriger Zinsen und im Vergleich dazu zu schwacher Förderung kaum umsetzbar. Die FSB ist auch ein Konjunkturfaktor für die Region: in den vergangenen zehn Jahren investierte sie 145 Millionen Euro, in den kommenden zwölf weitere rund 190 Millionen – allein in den Bestand. Und der wird im kommenden Jahr auf einen Schlag um 950 Wohnungen wachsen, denn die FSB übernimmt – mit der neuen Tochter Freiburger Stadt-Immobilien GmbH & Co. KG (FSI) – den größten Teil der stadteigenen Wohnungen. Dass die FSB nicht nur wirtschaftlich stark, sondern auch innovativ ist, hat sie jüngst durch den Bau des Zentralen Kunstdepots in Hochdorf oder die weltweit registrierte Passivhaussanierung des einstigen EnergieschleuderHochhauses an der Bugginger Straße 50 bewiesen. „Hier lesen wir die Heizkosten gar nicht mehr ab, weil sich das bei 15 Kilowattstunden pro Jahr und Quadratmeter gar nicht mehr lohnt“, erzählt Klausmann. Ähnlich ambitioniert wird bis zum November auch das Nachbargebäude Binzengrün 9 saniert. Und im Frühjahr will die FSB auch die Bugginger Straße 2 anpa-

Attraktiver Neubau mit viel Aussicht: der Sternenhof.

cken. „Dafür brauchen wir dringend Gelder aus dem Förderprogramm Soziale Stadt“, fordert Klausmann. Nur einen Tag nach der Bilanzpressekonferenz stellte er zusammen mit dem Chef der Freiburg Wirtschaft, Touristik und Messe GmbH, Bernd Dallmann, Journalisten ein städtisches Grundstück für einen Drei-Sterne-Hotelneubau An den Heilquellen südwestlich des Keidel-Bads vor. Hier wird ein Investor gesucht. Ein ganz besonderes Hotel wird hingegen im kommenden Frühjahr schon fertig, das integrative Hotel auf dem M1-Gelände am Eingang zum Quartier Vauban. Hier hat die FSB zusammen mit der Vereinigung Freiburger Sozialarbeit e. V. (VFS) unter Vorsitz von Jack Huttmann die gemeinnützige Gesellschaft „Green City Hotel Vauban“ gegründet. Das 102-Betten-Hotel – ein Gemeinschaftsprojekt der Freiburger

Visualisierungen: © FSB

Wohlfahrtsverbände, des Studentenwerks, der Stadt und der FSB – wird als Integrativer Betrieb mindestens sechs schwerbehinderten Menschen einen Arbeitsplatz bieten. Klausmann freute sich vor allem, dass die FSB hier in direkter Nachbarschaft zu einem wenig gelungenen Hochhaus ein architektonisch anspruchsvolles Ensemble bauen kann: „Damit können wir an diesem Standort mit seiner wechselvollen Geschichte einen wichtigen Beitrag zur Stadtentwicklung leisten.“ Kulturbürgermeister Ulrich von Kirchbach sprach von „gelebter Inklusion“. Die „Aktion Mensch“ fördert das Vorhaben mit mehr als einer halben Million Euro. Zum insgesamt 15,5 Millionen Euro teuren Ensemble gehören noch 13 Eigentumswohnungen und 3 Gewerbeeinheiten. Es gibt in der Republik sicher städtische Wohnungsbaugesellschaften, die nicht so vielseitig sind. bar

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Unternehmen

Der sozialen Verantwortung bewusst Götz+Moriz feiert 75-jähriges Jubiläum und stiftet Baumaterial im Wert von mehr als 100.000 Euro

Fröhliches Gruppenbild: Die Geschäftsleitung mit Familien, die mit Baumaterial versorgt werden.

E

Modernisierung oder Neubauten geht. Fachwissen, Erfahrung und Zuverlässigkeit sind eng mit dem Unternehmen, seiner Historie und seinem Aufstieg verknüpft. Sowohl Gewerbetreibende als auch Privatpersonen werden von Götz+Moriz bestens informiert und in ihren Vorhaben betreut. Der Spezialist für Hausbau, Sanierung Gestartet als Zwei-Mann-Firma von und Modernisierung legt in seinem den Kaufmännern Wilhelm Götz Jubiläumsjahr das Augemerk auf die und Leopold Moriz, ist inzwischen ein soziale Verantwortung, die solch ein Unternehmen mit 320 Mitarbeitern Unternehmen trägt. „Darüber sind daraus geworden. Von der Schwarzwir uns bewusst und haben deshalb waldstraße über den Bahnhof Wiehre ging es zum jetzigen Hauptsitz an verschiedene Aktionen gestartet“, erklärt Marketingleiter Andre Engler. der Basler Landstraße. Zusätzlich gibt So sind bereits im Frühjahr Familien es zwischen Bad Säckingen und Rieund soziale Einrichtungen aus der gel noch sieben Dependancen. AlleRegion mit Baumaterial im Wert von samt sind diese Niederlassungen Anlaufstellen, wenn es um Sanierung, mehr als 100.000 Euro für Sanierungs- und Modernisierungsarbeiten unterstützt worden. Aus den rund 800 Einsendungen, die sich für diese Aktion beworben hatten, wählte ein internes Gremium die Gewinner aus. „Aus geplanten drei Familien, die mit 7500 Euro unterstützt werden, sind am Ende vier geworden“, sagt Engler. So werden Damals: Lang ist es her. Foto: © Götz+Moriz nun mit Baustoffen von in Jubiläum gibt immer Anlass, einen Blick zurückzuwerfen. Im Falle des regionalen Baustoff-Fachhändlers und Experten für Modernisierung und Neubau Götz+Moriz, den es nun 75 Jahre gibt, kann der Blick zurück durchaus mit großen Augen geworfen werden.

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Foto: © Götz+Moriz

Götz+Moriz eine Fassadenrenovierung in Ebringen, ein Wohnungsausbau in Müllheim, ein barrierefreies Badezimmer in Reute und eine Dachisolierung und Fenstererneuerung in Weil entstehen. Zudem gingen jeweils 25.000 Euro an drei soziale Einrichtungen: den Kindergarten Arche Noah in Titisee-Neustadt, das Korczak-Haus Freiburg für Behinderte sowie an die juve Caritas Jugendhilfe Hochrhein. Götz+Moriz möchte so die Bemühungen der Einrichtungen unterstützen und den Nutzen für die Bedürftigen stärken. Das war noch nicht alles: In diesem Herbst wird das Unternehmen an jedem seiner Standorte mit der Aktion „Götz+Moriz hilft“ an einem Samstag gemeinsam mit dem Netzwerk „Qualifizierter Modernisierungsbetrieb“ nochmals sozialen Einrichtungen, Kindergärten oder Schulen mit Arbeitskraft und Material zur Seite stehen. Mitarbeiter werden unter Anleitung eines Handwerkers der qualifizierten Modernisierungsbetriebe eine notwendige Sanierung durchführen und das benötigte Baumaterial für diesen Tag gleich mitbringen. „Diese Aktionen“, so Engler, „sind uns in unserem Jubiläumsjahr besonders wichtig.“ Daniel Weber www.goetzmoriz.com


Gewerbe-Immobilien

Sasse wächst weiter MSI zieht in der ErbprinzenstraSSe um

W

o der Erfolg groß ist, werden die Räume schnell mal zu klein. Das weiß auch Matthias Sasse, Chef der gleichnamigen Immobiliengesellschaft (MSI), und wird deswegen am 1. September auf 250 Quadratmetern seinen neuen Firmensitz an der Erbprinzenstraße 2a eröffnen. Im Hauptbahnhof ist es für den wachsenden Gewerbeimmobilienmakler einfach zu eng geworden. Sasse und sein Mitarbeiter Jonathan Heldt sitzen im Garten der Kantina auf dem Güterbahnhof. Und das nicht zufällig: Sie waren es schließlich, die die Eigentümer des denkmalgeschützten Vorderhauses mit der jüdischen Gemeinde und dem Jugendhilfswerk zusammengebracht haben, die hier Freiburgs erste jüdisch-integrative Kindertagesstätte eröffnen werden. Ohnehin ist das Areal eines

der wichtigsten Einsatzgebiete für MSI. „Der Güterbahnhof wird keine nüchterne Bürohauszeile wie an manchen anderen Stellen, sondern das Gewerbequartier in Freiburg überhaupt“, glaubt Sasse. Er habe Interessenten für rund 30.000 Quadratmeter in seiner Datenbank, der Güterbahnhof sei sehr wichtig, um Firmen von außerhalb oder einheimischen, die sich verändern wollen, etwas sehr Attraktives anbieten zu können. Auch wenn die Bahnhofsachse weiter wächst, auch wenn das neue Gebiet Haid-Süd auf dem Markt ist. „Bei der Haid hätte man die Straßenbahn verlängern können, dann wäre das für die Firmen sicher attraktiver.“ Beim Kampf um gute Mitarbeiter würde heute mehr und mehr die Qualität der Firmensitze, das Wohlfühlen am Arbeitsplatz, eine zentrale Rolle spielen. Der Güterbahnhof sei bald

Repräsentativ: Neuer MSI-Sitz an der Erbprinzenstraße.

Foto: © MSI

mit der Messelinie und der Straßenbahn durch die Waldkircher Straße „super angeschlossen“, er lebe von der Atmosphäre, es müssten sich jetzt „ein paar Zugpferde“ ansiedeln, dann werde sich das Areal schnell sehr gut entwickeln.

Viele Ideen im Kopf

Sasses Team hat auch in diesem Jahr schon einiges bewegt: Reservix ist auf 1000 Quadratmetern (mit weiteren Optionen) im Freiburger Hof untergebracht, das Jobcenter der Arbeitsagentur im Hauptbahnhof auf 1200, die Abfallwirtschaft des Landratsamts (500) brachte MSI ebenfalls im Bahnhof unter, genauso wie den Weiterbildungsspezialisten alfatraining (600). An der Basler Straße 109 hat MSI mit Die Kaiserin das Pendant zum Kaiser ins Geschäft gebracht und gleich auch noch den Friseurgroßhandel Pro-Duo versorgt. Für die Drogeriekette dm machte er einen Vertrag im einstigen BabyWalz-Haus an der südlichen Kaiser-Joseph-Straße klar, ins Haus Münsterplatz 12 bugsierte er eine Filiale der Outlet-Boutique Högermann & Kox. Und im Hauptbahnhof wird im September Roxy eröffnen – eine american diner & sportsbar. Sasse hat trotzdem noch mehr als 50 Flächen im Angebot – und viele Ideen im Kopf. Mal schauen, wie lange die Räumlichkeiten in der Erbprinzenstraße ausreichen. Lars Bargmann chilli | bauen & wohnen | 09.2012 | 23


Wohnungsbau

Merzhausen zieht

Am Ortseingang und in der Ortsmitte realisieren Dürrschnabel und BBKS zwei ambitionierte Wohn- und Geschäftshäuser

Z

wischen dem 644 Meter hohen Schönberg und der Ökosiedlung Vauban, zwischen dem hübschen Hexental und der Freiburger Altstadt – Merzhausen zieht in Sachen Wohnen. Am Ortseingang, auf dem ehemaligen Gelände des Autohauses Sütterlin, werden nun Nägel mit Köpfen gemacht: Hier entstehen die Lofts am Reichenbach. Ursprünglich sollte das wuchtige Gebäude aus den 60er Jahren erhalten, umgebaut und aufgestockt werden, von dieser Idee hat man sich inzwischen verabschiedet. Abriss, Neubau, schön. „Der Loftcharakter wird dennoch bleiben, die Decken sind in jeder Etage locker drei Meter hoch“, sagt Michael Rascher von der Emmendinger Dürrschnabel Immobilien GmbH, die die Lofts vermarktet.

Im Erdgeschoss sollen zwei Gewerbeeinheiten auf insgesamt 500 Quadratmetern Nutzfläche entstehen, Interessenten gibt es bereits. In den ersten Stock kommt eine Arztpraxis und Wohnungen, im zweiten Stock fünf Wohnungen von 55 bis 120 Quadratmetern Fläche, und im dritten Stock entstehen zwei jeweils 165 Quadratmeter große Attika-Wohnungen – Blick auf Schönberg und das Münster garantiert. Ein weiteres Argument fürs Wohnen am Reichenbach: Die Straßenbahnhaltestelle ist gleich um die Ecke. Die Ausstattung der Lofts ist hochwertig. Im Bad gibt es Duravit und Hansgrohe, in den Zimmern Parkett und eine Fußbodenheizung, im Keller ein Blockheizkraftwerk mit Gas-

Gleich zwei neue Vorhaben in Merzhausen: Das luftige Lofthaus am Ortseingang und das stilvolle Projekt „Leben im Eckartshof“ (oben) an der Dorfmitte. Visualisierungen: © BBKS

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Brennwert-Kombination. „Wir sind bei Preis und Leistung ziemlich gut aufgestellt“, sagt Rascher. Der Quadratmeterpreis liegt, je nach Ausstattung, zwischen 3000 und 3800 Euro. Für Freiburger Verhältnisse ist das nicht unerschwinglich. Baubeginn wird voraussichtlich Ende September sein, die Bauzeit beträgt ein Jahr. Die Schlüsselübergabe für die insgesamt neun Wohnungen ist für September 2013 geplant. 700 Meter den Reichenbach aufwärts steht das nächste gemeinsame Bauvorhaben von Dürrschnabel und dem Bauträger, der Projektentwicklungsgesellschaft BBKS: das Projekt „Leben im Eckartshof“ an der Ortsmitte von Merzhausen. Das Wohnund Geschäftshaus mit seinen neun Wohnungen zwischen 49 und 100 Quadratmetern und einer rund 72 Quadratmeter großen Gewerbeeinheit wird sich ins Ortsbild einpassen. Es sieht mit Fensterläden und der Treppe am Eck historisch und hübsch aus, ist aber hochmodern – nicht zuletzt wegen der Solaranlage auf dem Dach, die für Strom und warmes Wasser sorgt. Das Haus ist ums Eck gebaut, die Geschosse sind versetzt, die Balkone sind also nicht auf einer Ebene. Der Preis ist attraktiv, der Quadratmeter kostet hier zwischen 2900 und 3600 Euro. Genau wie bei den Lofts am Reichenbach beginnt hier der Bau im Herbst, die ersten Eigentümer werden ein Jahr später einziehen. Dominik Bloedner www.duerschnabel.de


Gemeldet

Bau-News Zurück in die Stadt

Das Land Baden-Württemberg bekam 2011 rund 41.500 neue Einwohner. Das war der höchste Wanderungsgewinn seit 2002. Die höchsten Zuwächse gab es in Stuttgart (+ 6200), Freiburg (+ 4500) und Karlsruhe (+ 2900). Wenn zu den absoluten Zahlen noch die unterschiedliche Einwohnerzahl berücksichtigt wird, schneidet die Stadt Freiburg am besten ab.

Volle Auftragsbücher

Starck Starck 3, Design 3, Design by by Philippe Philippe Starck Starck

Nach Erhebungen des Statistischen Landesamtes Baden-Württemberg haben Baufirmen im ersten Halbjahr 2012 rund 23 Prozent mehr Aufträge gehabt als im Vorjahreszeitraum. Im ersten Quartal waren es sogar 35 Prozent. Hervorzuheben sei das satte Wachstum im gewerblichen Hochbau (+ 53 Prozent) und im Wohnungsbau (+ 13).

Land folgt Stadt

Die Landesregierung unterstützt das Anliegen des Freiburger Baubürgermeisters Martin Haag, das Verbot der Zweckentfremdung und der Umwandlung von Wohnraum wieder einzuführen. Haag hatte sich am 25. Mai mit einer entsprechenden Bitte ans Staatsministerium gewandt. Neben eigenen Instrumenten, um die Wohnungsknappheit zu bekämpfen, ist die Stadt hierbei aufs Land angewiesen. Staatsministerin Silke Krebs antwortete, dass auch die Landesregierung die Wiedereinführung grundsätzlich als Möglichkeit sieht, Verbesserungen am Wohnungsmarkt zu erreichen. Das Ministerium für Finanzen und Wirtschaft strebe daher ein entsprechendes Gesetzgebungsverfahren an. Ziel sei, den Gemeinden insgesamt optimierte eigene Gestaltungsmöglichkeiten für die Regelungen des örtlichen Wohnungsmarkts zu eröffnen. „Ich kann

Ihnen versichern, dass die Landesregierung die – aus meiner Sicht vorbildlichen – Bemühungen der Stadt Freiburg zum Erhalt bezahlbaren Wohnraums soweit irgend möglich unterstützen wird“, schrieb Krebs – auch wenn das nicht von heute auf morgen ginge.

Rückläufiger Flächenfraß

2311 Hektar oder 3300 Fußballfelder wurden in Baden-Württemberg im vergangenen Jahr versiegelt. Eine Zunahme von 0,5 Prozent auf die gesamte Siedlungs- und Verkehrsfläche von 507.691 Hektar. Das entspricht einem Anteil von 14,2 Prozent an der gesamten Landesfläche. Die Zunahme ist nach Worten von Carmina Brenner, Präsidentin des Statistischen Landesamtes, „auf den niedrigsten Wert seit Jahren zurückgegangen“. Vor 10 Jahren lag der noch bei 13,2 Prozent. bar

Sanitärkeramik, Badmöbel, Wannen, Pools Sanitärkeramik, Badmöbel, Wannen, Pools und Saunen: Was immer das Leben im Bad und Saunen: Was immer das Leben im Bad ein bisschen schöner macht, Sie finden es ein bisschen schöner macht, Sie finden es bei Duravit. Mehr Infos? Lust auf ein kostenbei Duravit. Mehr Infos? Lust auf ein kostenloses Probebad? Wir laden Sie herzlich ein loses Probebad? Wir laden Sie herzlich ein ins Duravit Design Center, Werderstr. 36, ins Duravit Design Center, Werderstr. 36, 78132 Hornberg, Tel.+49 7833 70114. 78132 Hornberg, Tel.+49 7833 70114.

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Neubau

Ein Qualitätssprung

Stuckert und GEWO mit einem Studentenapartmenthaus Deluxe

I

n Freiburg gibt es derzeit 15 Studentenwohnheime, drei weitere stehen kurz vor der Fertigstellung. Platz für insgesamt 4154 Studierende. Ein in Freiburg bisher einmaliges Konzept verfolgen an der Zähringer-, Ecke Tullastraße die Stuckert Wohnbau AG und die GEWO GmbH: The Fizz Freiburg wird das Apartmenthaus heißen – und das unterscheidet sich nicht nur ein bisschen von anderen. Eine Concierge im Erdgeschoss, das im Foyer eher an ein Design-Hotel erinnert, eine stylishe WaschmaschinenLounge, öffentliche Studierzimmer auf den Etagen, eine TV-Lounge – „living cum laude“ lautet der Slogan des Betreibers, der International Campus AG in München. Stuckert und GEWO haben bereits Erfahrung beim Studentenwohnheimbau (in der Nordstraße), die Vokabel Wohnheim aber würde Carlos Stuckert und dem Prokuristen Aribert Frece bei der Beschreibung des „The Fizz Freiburg“ nicht in den Sinn kommen. „Das sind keine Renditeboxen, sondern sehr smarte Apartments“, sagt Stuckert. „Es ist eine

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Markanter Hingucker: So wird das The Fizz Freiburg aussehen. Visualisierungen: © Stuckert

neue Qualitätsstufe für studentisches Wohnen in Freiburg“, findet Frece. Und hat damit nicht Unrecht. Die 116 Apartments (20 bis 35 qm) sind hochwertig eingerichtet, haben stylishe Bäder, eine Pantry und meistens einen Balkon zur Abendsonne und in den Garten hinein. Für die Inneneinrichtung ist Stuckert bis nach Esslingen gefahren. Die Gemeinschaftsflächen zeigen viel Sichtbeton, Glas und Industrieparkett. Dazu gibt es 130 überdachte Fahrradstellplätze, 29 fürs Auto in der Tiefgarage und die Straßenbahn vor der Tür. Ab Oktober wird ein Musterapartment am StuckertSitz in der Gewerbestraße in Gundelfingen begehbar sein. Das Fizz ist ein Projekt für Kapitalanleger: Im Schnitt 4800 Euro kostet der Quadratmeter. Der bringt 16 Euro Miete, macht vier Prozent Rendite. Die Käufer können – weil das Gebäude den Effizienzhaus-60-Standard erreicht, ein 50.000-Euro-Darlehen von der KfW für (zehnjährig) 1,21 Prozent Zinsen bekommen. Um die Vermietung und alle anderen Dinge kümmert sich – für 30 Euro im Monat – der Betreiber. Die Hausverwaltung macht die Göttinger ProImmobilia

GmbH, die insgesamt 7000 Studentenapartments betreut. „Die Studierenden können hier sehr ruhig studieren, die Besitzer in Ruhe die Rendite genießen“, sagt Frece. Dass das Haus nicht voll werden könnte, daran verschwenden Stuckert und er keine Gedanken: „Es gibt noch reichlich Bedarf für höherwertiges Studentenwohnen.“ 45 Interessenten haben sich bereits gemeldet. Ein solch aufwändiges Konzept hätten auch sie „nicht aus dem Ärmel geschüttelt“. Ein Jahr lang wurde entwickelt, im September wird der Spaten in den Boden gestochen, spätestens zum Wintersemester 2014 werden die Bewohner einziehen. Nach dem Quartiere alla Stazione in der Wiehre und dem Les Maison di Midi in Betzenhausen ist es das größte Freiburger Projekt von Stuckert, der gerade sein 15-jähriges Bestehen gefeiert hat. Und auch in Emmendingen läuft der Verkauf beim Bella Lago gut: Von 44 Wohnungen in den ersten drei Häusern sind bereits 30 verkauft. Die Häuser 4 und 5 starten jetzt bar in die Vermarktung. www.stuckert.de


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Makler

Leidenschaft für schönes Wohnen MerCon hat sich auf hochwertige Immobilien spezialisiert

Visualisierung: © MerCon

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igentlich ist der Markt für Immobilien leergefegt in Freiburg. Eigentlich. Selbst Geldinstitute zahlen in ihrer Not Prämien an die, die ihnen eine Wohnung oder ein Haus vermitteln – damit sie es dann weitervermitteln können. Solche Sorgen hat Dag Mertins nicht. „Wir bauen da auf unsere langjährigen Beziehungen, wir können uns am sogenannten internen Markt bedienen“, sagt der Makler in seinem Büro an der Freiburger Kaiser-Joseph-Straße. Seit 22 Jahren ist er im Geschäft, die Firma MerCon gibt es seit zehn Jahren. MerCon hat sich auf hochwertige Immobilien in Spitzenlagen spezialisiert, das Einzugsgebiet reicht von Offenburg im Norden bis nach Andermatt in der Schweiz. Referenzen sind etwa Jugendstilvillen in Freiburg-Herdern, eine ehemalige Besenfabrik oder schicke Doppelhaushälften in Südlage in Horben. „Jeder braucht etwas, auf das er sich jeden Tag freut. Wir nennen das Zuhause“, sagt Mertins, „Herz in der Beratung schafft Herzlichkeit in der Zusammenarbeit“, sagt seine Partnerin Ingrid Conzen. Die Vorgehensweise von MerCon ist strukturiert, sorgfältig und diskret, die Kunden sind anspruchsvoll. „Wir sind rund um die Uhr da, auch abends und sonntags“, sagt Mertins. MerCon ist mehr als ein Maklerbüro. Als Initiator von Neubauprojekten ist das Unternehmen eine kompetente Kontakt- und Schnittstelle zwischen dem Verkauf und Erwerb einer Immobilie, zwischen Architekten, Bauträgern und weiteren Partnern. Neue Projekte? Natürlich in Herdern. Hier entsteht derzeit ein besonderes Wohnensemble. DUO – das sind zwei anspruchsvolle Stadthäuser für ein Leben mit vielen Annehmlichkeiten: mitten im Stadtteil und nahe zur Altstadt. Hier finden Individualisten genau das Domizil, dob das zu ihrem Lebensstil passt.

Info

MerCon – Bürogemeinschaft für Immobilien Dag Mertins e.K. und Ingrid Y. Conzen Kaiser-Joseph-Straße 181, 79098 Freiburg Tel. 0761 / 319 68 50 Mertins@mercon-immo.de www.mercon-immo.de

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Gewerbe

Industrie

Wohnen

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14.08.12 16:12


Einrichten

Es läuft alles rund im Studio: „Heute versteckt man die Köchinnen nicht mehr in kleinen Küchen.“

Fotos: © ns

Ausgezeichnete Arbeit Die Küche in der WallstraSSe: Mehr als nur ein Studio

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m nächsten Jahr feiert das Küchenstudio Die Küche das 40-jährige Bestehen, in diesem hat die Fachzeitschrift Architektur & Wohnen den renommierten Einrichter soeben unter die 220 besten Küchenstudios in Deutschland gezählt – als einziges Studio in Freiburg. Ein Jahr zuvor hatte das Magazin der Feinschmecker die Küche unter den 150 besten in der Republik ausgezeichnet. 30 | chilli | bauen & wohnen | 09.2012

„Wir leben von den Empfehlungen unserer Kunden, es gibt welche, die haben bei uns schon zehn Küchen gekauft“, erzählt Marc Boehlkau, der das Zepter vor neun Jahren von Vater Jürgen Boehlkau übernommen hat. Gerade erst hat er einen neuen Boden in seiner Ausstellung an der Wallstraße verlegen lassen, im Jubiläumsjahr will der gelernte Schreiner die Fassade zum Greiffeneggring hin öffnen, sich noch transparenter zeigen.


Küche als Kultur Boehlkau und sein Team können sich durchaus in die Karten schauen lassen: 120 Küchen planen und installieren sie jährlich. Der vergangene Juli war vom Umsatz her einer der besten überahupt, seit Jürgen Boehlkau am 1. September 1973 das Geschäft eröffnete. 15 Jahre später wurde zum ersten Mal in größerem Stil erweitert. Anfangs zu zweit, arbeiten heute elf Mitarbeiter für das Unternehmen – und die meisten schon sehr viele Jahre. „Wir planen nicht nur Küchen, sondern übernehmen auch die Bauleitung und planen auch die Räume um die Küche herum“, sagt Boehlkau. Gerade bei Altbauten fallen da auch mal Mauern, weil die Küche heute viel mehr im Mittelpunkt steht. „Früher hat man die Hausfrauen ja fast in den kleinen Küchen versteckt, heute ist Kochen in einer Wohlfühlatmosphäre ein familiäres, kommunikatives Ereignis, das oft mitten im Wohnzimmer stattfindet.“ Drei von vier Küchen sind heute nicht mehr in einem eigenen Raum. Der Monteur Frank Rix bittet um einen Moment. Er zeigt dem Chef ein Kunststoffteil, erklärt das Problem („da werde ich mir irgendetwas einfallen lassen müssen“), holt sich das Okay und ist schon wieder draußen. Individuelle Lösungen zählen bei Boehlkaus zum Standard. Die Küche lieferte schon nach Neuseeland, nach Amerika, nach Südafrika, im vergangenen Jahr hat das Team aus der Wallstraße zwei Küchen in Kopenhagen installiert. Nur jede zweite Küche wird von Freiburgern geordert. Leverkusen, Genf, Lyon, Zürich und Bern sind Stationen, an die Boehlkau sich spontan erinnert. Die Küche hat in der Region einen Exklusivvertrag mit bulthaup, dem Mercedes unter den Küchen. Dazu gibt es LEICHT-Küchen (den Volkswagen) und – als Einsteigermodell – Häcker, was ein Seat wäre. Von 5000 Euro bis zu schwer vorstellbaren Summen geben die Menschen für eine Küche made in der Wallstraße aus. Auch für die Küche – und weite Teile der kompletten Inneneinrichtung – in der Villa des mittlerweile berühmten Kunstfälschers Wolfgang Beltracchi in der Eichhalde war Boehlkau verantwortlich – obwohl er heute nicht mehr sicher ist, ob man das erzählen soll. Bevor im kommenden Jahr Hand ans Gebäude gelegt wird, geht es aber auch im Bestand voran: Im ersten Obergeschoss wird ein Raum für Koch-Events umgebaut. Und wer bei denen zu Gast ist, kann dann auch einen Abstecher in die sehenswerte Ausstellung machen. Lars Bargmann chilli | bauen & wohnen | 09.2012 | 31


Einrichten

Wohnlich, persönlich und kommunikativ.

Foto: © Arnold Einrichtungskultur

Wie im Netzwerk Sieht so das Büro der Zukunft aus?

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in Schreibtisch, darauf ein Stapel Papier, jede Menge Post-its mit verschiedenen Notizen und Telefonnummern und irgendwo steht auch noch ein Bild der Familie. So sieht er aus, der Bruttodurchschnittsarbeitsplatz. Es geht aber auch anders. Große Firmen, die sich selbst gerne als visionär bezeichnen, veröffentlichen in jüngerer Zeit im Netz mehr und mehr Fotos von ihren ganz modernen Büros. Sie wollen damit zei-

gen, wie gut es ihren Mitarbeitern geht: Chill-out-Area, integrierte Kindertagesstätte und Wäscheservice gehören bei Google und Co. zum Arbeitsplatz dazu. Um moderne Konzeptionen glaubhaft zu vermitteln, organisiert etwa Arnold Einrichtungskultur gemeinsam mit Vitra Referenzbesichtigungen für Unternehmer: Am 20. September öffnet das Softwarehaus United Planet GmbH seine Büros (Mehr Info: www.bwcon.de). 5 Anzeige

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Einrichten

Foto: © Privat

Studien zeigen, dass Arbeiter in Großraumbüros unkonzentrierter, öfter krank und damit unproduktiver sind. Das kann dem Arbeitgeber nicht recht sein. Also muss es her: Das Büro der Zukunft. Aber wie sieht es aus? Fest steht jedenfalls, dass sich unsere Art der Kommunikation und unsere Wahrnehmung – auch die gegenseitige – im Laufe des vergangenen Jahrzehnts gewaltig verändert hat. Soziale Netzwerke bestimmen unser Miteinander, neue technische Geräte wie Smartphones und Tablet-PCs transportieren unsere Kommunikation. Diese Dinge halten längst auch Einzug in unsere Büros.

Wir nehmen uns als offenere und transparentere Gesellschaft wahr. Also finden sich in modernen Bürokomplexen mehr und mehr Glasfronten, Wege werden so gelegt, dass Mitarbeiter aufeinander treffen, Aufzüge werden wieder durch Paternoster ersetzt. Menschen sollen sich möglichst oft begegnen, Erfahrungen und Ideen teilen. Wie im Netzwerk sollen auch in der Realität alle möglichst miteinander verbunden sein, Zugang zueinander haben. In manchen Unternehmen werden Abteilungen sogar zu „Dörfern“ gemacht, das soll die Verbundenheit der einzelnen mit ihrem Arbeitsplatz steigern. Aber auch Flexibilität und Mobilität sind dem modernen Arbeiter wichtig. Darauf zielt das moderne Konzept „Mobile-Working“ ab, welches etwa in einer Düsseldorfer Filiale von Siemens praktiziert wird: Keiner der 600 Arbeiter dort hat mehr einen festen Arbeitsplatz – es gibt nur noch 400 Schreibtische, mehr Menschen sind ohnehin nie zeitgleich da, und jeder kann sich täglich einen neuen Arbeitsplatz aussuchen. Das hat auch zur Folge, dass sich keine Arbeit in Form von Papierbergen mehr auf den Tischen stapelt – der Arbeitsplatz muss zum Feierabend

komplett aufgeräumt hinterlassen werden. Und wahrscheinlich fühlen sich die Menschen dadurch dazu gedrängt, eine Arbeit lieber heute als morgen zu beenden. Und weil Wissenschaftler herausgefunden haben, dass nur etwa zehn Prozent der guten Ideen am Arbeitsplatz selbst entstehen, stellt Siemens seinen Arbeitern kostenlos Notebooks und Mobiltelefone zur Verfügung, damit die Firma auch gleich von den Geistesblitzen ihrer Mitarbeiter profitieren kann. Liegt das Büro der Zukunft also vielleicht sogar bei uns im Wohnzimmer? Denkbar wäre es. Ob das gut wäre, steht allerdings auf einem anderen Blatt. fho

Foto: © Arnold Einrichtungskultur

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Fotografie

Freiburg durchs Fischauge Alles so schön rund hier

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in anderer Blick auf vertraute Freiburger Stadtszenen: Das Münsterportal könnte nun auch der Unterkiefer eines Wals sein, im Rathaus läuft mal alles rund, über den Bächle biegen sich die Gebäude an der Schusterstraße, der Baum wächst aus-

nahmsweise mal in einen runden Himmel, und von der Brücke in den Stadtgarten sind Leopoldring und Burckhardstraße in einem Blick zu sehen. Und schließlich kriegt die Fischerau durchs Fischauge auch einen ganz eigenen Dreh.

Fotos: © ns

IMPRESSUM Themenheft 09-2012 Das „Bauen & Wohnen“-Themenheft erscheint im Freiburger Stadtmagazin chilli Herausgeber: chilli Freiburg GmbH Neunlindenstr. 35, 79106 Freiburg fon: 0761-292 70 60, fax: 0761-292 70 61 redaktion@chilli-freiburg.de www.chilli-freiburg.de Geschäftsführung: Michaela Moser (ViSdP)

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Redaktion: Lars Bargmann, Daniel Weber, Felix Holm, Dominik Bloedner, Steve Przybilla Bildagenturen: fotolia.com, dapd Titelbild: © fotolia.com Grafik: Johanna Klausmann Lektorat: Beate Vogt Anzeigen: Alexandra Huber, Cornelia Brändle, Uwe Bernhardt, Karlheinz Binkert Druck: Freiburger Druck GmbH & Co. KG

Inserentenverzeichnis: Matthias Sasse Immobilien GmbH, Volksbank Freiburg eG, Elektro Schillinger GmbH, Stuckert Wohnbau AG, Freiburg Wirtschaftsimmobilien GmbH & Co. KG, Birkenmeier Stein+Design GmbH & Co. KG, BBKS GbR, Schreinerei Markus Müllerschön, Sparkassen Immobilien Freiburg, Bauverein Breisgau eG, DURAVIT AG, Wohnbau Baden AG, Regio Asphalt GmbH, Gewerbepark Breisgau GmbH, Lüwa International Consulting e. K., Arenz Wohnkultur GmbH, ARNOLD Einrichtungskultur GmbH, Steiger, Schill & Kollegen Rechtsanwälte, MerCon, FWTM, Franz Herbstritt GmbH, Götz+Moriz GmbH, STRABAG Real Estate GmbH


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Gewerkschaften

IG BAU: Asbest-Gefahr in 33.600 Gebäuden Altbaubestand birgt hohe Risiken für Bauarbeiter

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efährliches Erbe: Die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) hat private Bauherren und Baubeschäftigte in Freiburg im Breisgau zu erhöhter Vorsicht bei Abbruch- und Renovierungsarbeiten aufgerufen. Angesichts der zunehmenden Zahl von Altbausanierungen werde die Gesundheitsgefährdung durch Asbeststaub auf dem heimischen Wohnungsmarkt wieder akut. Asbesthaltige Materialien dürfen seit 1993 nicht mehr verbaut werden.

AZ EConstra_Layout 1 14.08.12 12:46 Seite 1 Foto: © IG Bau

Als Alarmsignal wertet die IG BAU die Zunahme von Asbesterkrankungen im vergangenen Jahr. „Da ist die Zahl der durch Asbest hervorgerufenen Berufskrankheiten bundesweit angestiegen“, sagt der Bezirksvorsitzende der IG BAU Südbaden, Meinrad Schmidt. Seinen Angaben zufolge stammen 33.600 Wohngebäude in Freiburg aus den 60er- und 70er-Jahren: „In denen wurden asbesthaltige Baustoffe massenhaft eingesetzt.“ Bei den Sanierungen lauerten „tückische Gesundheitsgefahren. Das Einatmen von Asbeststaub kann zu Lungen- oder Kehlkopfkrebs führen.“ Sobald auf Baustellen der Verdacht von Asbestmaterial bestehe, müssten die Arbeiten sofort eingestellt werden. Die Beseitigung sei Sache von Spezialfirmen. Die IG Bau fordert die Bauunternehmen auf, beim Arbeitsschutz auf Baustellen nicht zu sparen. Lars Bargmann

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Wachsende Stadt Neue Prognose: 230.000 Freiburger in 2030

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as Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) hatte vorgelegt, das Freiburger Amt für Bürgerservice und Informationsverarbeitung (ABI) nun nachgelegt: Während das BBSR mutmaßte, Freiburg könne noch bis 2040 wachsen (im Rathaus ging man auch schon mal davon aus, dass schon 2012 der Höchststand erreicht sein könnte), glaubt das ABI nun in seiner „kleinräumigen Bevölkerungsvorausrechnung“ an ein mittleres Wachstum bis 2030. Dann könnten 16.000 mehr, mithin 230.000 Menschen in Freiburg leben. In der stärksten Variante könnten es aber auch knapp 239.000 Einwohner sein. Weil Freiburg Zuzug-City ist, weil hier mehr Kinder als anderswo geboren werden. Vor drei Jahren hatten die Statistiker prognostiziert, dass Freiburgs Einwohnerzahlen bis 2026 um zwei Prozent wachsen werden. Heute haben sie errechnet, es werden 7,5 Prozent. Auf Stadteile bezogen wird Mooswald-Ost (rund um die Berliner Allee) mit plus 37,6 Prozent am stärksten wachsen, aber auch Ebnet (30,9), Lehen (durchs Neubaugebiet Zinklern plus 24,1) und Haslach-Egerten (Neubaugebiet Gutleutmatten, plus 23,4 Prozent) werden deutlich zulegen. Wachsen würden auch die Unterwiehre-Süd, Günterstal, Brühl-Güterbahnhof, Zähringen und die Orte am Tuniberg: Tiengen (31,3 Prozent), Waltershofen, Munzingen und Opfingen (0.5 Prozent). Zu den prognostizierten Verlierern (wenn man es so nennen möchte) würden 2030 etwa die Bezirke Stühlinger-Beurbarung (minus 5,3 Prozent), MooswaldWest (minus 5,0 Prozent), St. Georgen-Süd (minus 7,4 Prozent) oder Herdern-Nord (minus 2,3 Prozent) zählen. Die bevölkerungsstärksten Stadtbezirke werden aber auch 2030 Weingarten (11.170 Personen, plus 578), St. Georgen-Nord (10.071, plus 809) und das Rieselfeld bar (9932, plus 344) sein.

Info

Die 86-seitige Studie erscheint in der Reihe „Beiträge zur Statistik der Stadt Freiburg“ und ist gegen eine Gebühr von 15 Euro (plus Versandkosten) zu bestellen unter statistik@stadt.freiburg.de.

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Kommentar

Die Luxustram

Der neue Rotteckring wäre auch ohne Gleise ein Gewinn

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ie Umgestaltung des Werder- und Rotteckrings bis hin zum Siegesdenkmal ist stadtplanerisch völlig richtig. Auch wenn sie 50 Millionen Euro kosten wird. Die Erweiterung der Innenstadt zum Bahnhof hin findet zu Recht wenig Kritiker. Am 27. August haben die Arbeiten angefangen – elf Jahre nach den gemeinderätlichen Beschlüssen. Seit diesem Tag und an jedem folgenden müssen sich 12.000 Autos eine andere Route statt der beliebten am Theater vorbei (siehe Grafik oder www.freiburg.de/rotteckring) suchen. Die Verdrängung der Blechlawine auf die nun vierspurige Heinrich-von-Stephan-Straße oder den Schlossbergring wird die Aufenthaltsqualität in der Innenstadt stark verbessern. Und die Radler können den dann vor den Sperren stehenden Autofahrern einmal kurz zuwinken, bevor sie weiter mittendurch radeln. Auch das ist ja irgendwie freiburg-like.

Aber eine Straßenbahn in den Rotteckring zu legen, ist städtebaulich und verkehrlich ganz schön unnötig. FDP-Stadtrat Patrick Evers hat mit seiner Dauerkritik („Luxusprojekt in Zeiten klammer Kassen“) völlig Recht. Am Theater gibt es Straßenbahnen, am Bertoldsbrunnen gibt es sie und am Siegesdenkmal auch. Recht hat aber auch die Rathausspitze, wenn sie darauf verweist, dass die Gleislegung durch den Ring ein Teil der Linie Vauban-Messe ist und die millionenschweren Zuschüsse von Bund und Land in die Freiburger Infrastruktur nur dann fließen, wenn die Messelinie auch komplett gebaut wird. Diesem Argument ist nur schwer beizukommen. Zu fragen wäre, warum überhaupt die Messelinie so beantragt worden ist, dass das Teilstück auf dem Ring dafür unverzichtbar ist. Das Geld dafür wäre in einer Verlängerung der Linie 5 von der Haid ins einwohnerstarke St. Georgen deutlich gewinnbringender aufgegleist. Lars Bagrmann Fried

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Rotteckgarage wegen Sanierungsarbeiten bis voraussichtlich Ende Nov. 2012 geschlossen

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heutige Lieferverkehrsführung

Erbprinzenstr.

künftige neue Lieferverkehrsführung

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Hauptverkehrsstraßen

Vollsperrung Radfahrer und Fußgänger frei

Garten- und Tiefbauamt VPL 06 / 2012

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Grafik: © Stadt Freiburg

heutige Verkehrsführung zusätzliche neue Verkehrsführung


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