cultur.zeit 12_2011

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Das chilli-Kulturmagazin für das Dreiländereck Heft Nr. 04 10.12. Bis 01.03.2012

Tanz: Körpergedichte in der Dreisam Wissen was los ist: Events im Dreiländereck Oper: Das Buhlen um die Jugend

Cultur: Freiburgs Kulturbürgermeister Ulrich von Kirchbach im Interview | Kulturbörse: Im Gespräch mit Holger Thiemann | liedermacher: Anna Depenbusch in Freiburg | literatur: Interview mit Literaturbürochefin Stefanie Stegmann | Film: Freiburg im Fokus | Ausstellungen: Rolf Störtzer begeistert von der Regionale | Zeitgeschichte: Das verschwundene Dominikanerkloster | Letzte Seite: Literarisches Notgepäck


Sparkasse. Gut f端r die Regio. Gut f端r die Kultur.


04.11 Editorial 3

Menschen im Fokus Das erste Jahr cultur.zeit im Dreiländereck der chilli-Kulturplaner für das dreiländereck

der chilli-Kulturplaner für das dreiländereck

der chilli-kulturplaner für das dreiländereck

das chilli-Kulturmagazin für das dreiländereck

Heft Nr. 01

Heft Nr. 02

Heft Nr. 03

Heft Nr. 04

12.03. Bis 19.06.2011

18.06. Bis 31.08.2011

01.09. Bis 01.12.2011

10.12. Bis 11.02.2012

was für‘n theater: Schauspiel ohne Grenzen menschen: Der Autist und die Klassik

tanZ: Körpergedichte in der Dreisam Wissen Was los ist: Events im Dreiländereck oper: Das Buhlen um die Jugend

Festivals: Es gibt reichlich auf die Ohren Museen: Drei Länder – ein Auftrag Kultur: Trinationales Theater Zerberus | SozioKultur: Neustart im E-Werk | MuSiK: Band-Contest Creole in Freiburg | Kino: Oscar für Christian Bale Medien: Weltreisen für die Ohren | CoMedy: Stewardess Pam Ann landet in Freiburg | MiMiK: Handkünstler Günter Fortmeier | MuSiKtheater: Christian Zehnders Premiere „Oops, wrong Planet!“ in Basel | auSStellung: Frieder Burdas Lebenslinien in Baden-Baden | letzte Seite: Literarisches Notgepäck

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von Lars Bargmann

Kultur: Die Museumslandschaft in Freiburg, Basel & Colmar | Festival: Stimmen 2011 | iM POrtrait: Murat Coskun | Metal: Sonisphere & Baden in Blut theater: Off the Record | auFsteiGer: Sea of Love | literatur: Das neu entdeckte Elsass | iM interview: ZMF-Macher Marc Oßwald & Alex Heisler KinO: Filme für Frauen | architeKtur: Ausgezeichnete Bauten im Schwarzwald | Kalender: Wichtige Termine | letzte seite: Literarisches Notgepäck

fotografie: Der Freiburger Oliver Rath und das Nacktsein | chöre: Thomas Hengelbrocks Kinder sind flügge | literatur: Island auf der Buchmesse kino: Das Festival „ueber Mut“ | ausstellungen: Das Kunstmuseum in Basel | lebensart: Zu Besuch im Grand Casino Basel | theater: BAAL novo überwindet Grenzen | tanz: Das Freiburger Jubiläumsfestival | kalender: Wichtige Termine | letzte seite: Literarisches Notgepäck

m März 2011 schlug die Geburtsstunde der cultur.zeit, dem neuen Kulturmagazin für das Dreiländereck mit Frankreich, der Schweiz und Deutschland. Im Grußwort der Premierennummer schrieb damals Freiburgs Kulturbürgermeister Ulrich von Kirchbach: „Die cultur.zeit will Grenzen überwinden, die es in vielen Belangen durchaus noch gibt. Überregionale Printmedien, die eine Vielzahl von Veranstaltungen im Dreiländereck ankündigen, gibt es viele, ein Magazin, das wirkliche Geschichten erzählt, noch keines.“ Diese Geschichten haben wir im ersten Jahr zahlreich und vor allem mit dem journalistischen Anspruch erzählt, die Menschen hinter den kulturellen Veranstaltungen zu zeigen. So hatten wir Grenzenüberwinder wie den Regisseur Raimund Schall im Magazin oder den Schweizer Tausendsassa Christian Zehnder. Freiburgs Museumsdirektor Tilman von Stockhausen schrieb für die cultur.zeit eine Titelgeschichte über Gemeinsames und Trennendes in der Museumslandschaft in Colmar, Freiburg und Basel. Unsere Autoren fertigten Portraits über so wundersame Menschen wie den blinden Autisten Rex-Lewis Clack, besuchten die deutsch-französische Theatergruppe Baal Novo und berichteten natürlich über die Köpfe hinter den vielen grenzüberschreitenden Festivals. Das grenzüberschreitende Moment in die-

Cultur: Freiburgs Kulturbürgermeister Ulrich von Kirchbach im Interview | Kulturbörse: Im Gespräch mit Holger Thiemann | liedermaCher: Anna Depenbusch in Freiburg | literatur: Interview mit Literaturbürochefin Stefanie Stegmann | Film: Das Kunstmuseum in Basel | ausstellungen: Rolf Störtzer begeistert von der Regionale | ZeitgesChiChte: Das verschwundene Dominikanerkloster | letZte seite: Literarisches Notgepäck

ser vierten Ausgabe dokumentieren etwa die Interviews mit den Chefs der Opern in Freiburg und Strasbourg, Patrice Bollon und Marc Clémeur, oder auch die Ausstellung Regionale 12, die ebenfalls im kompletten Dreiländereck ihre Schauplätze hat. Gab es also vor einem Jahr mit den Worten von Kirchbachs noch kein Magazin, das solche Geschichten erzählt, so hat die cultur.zeit diese inhaltliche Lücke nun gekonnt geschlossen. Und sie hat sich schon im ersten Jahr Freunde auf beiden Seiten des Rheins gemacht: Dazu zählen die Leser, die uns viele anerkennende Briefe geschrieben haben, dazu zählen aber auch die trinationalen Anzeigenkunden, die darauf vertraut haben, dass sich die cultur.zeit mit grafischer Qualität und journalistischem Anspruch einen festen Platz im dichten Blätterwald erobern wird. Beiden sagen wir am Ende eines ereignisreichen Jahres, in dem wir auch unseren Internetauftritt www.chilli-online.de völlig neu gestaltet haben, ein herzliches Dankeschön. Die nächste cultur.zeit erscheint im kommenden März. Bis dahin können Sie uns jederzeit auf chilli-online.de besuchen und werden sehen, dass wir auch da nicht bloß deskriptiv arbeiten. Wir wünschen Ihnen besinnliche Tage, einen guten Rutsch und einen guten Start ins neue Jahr. Und dass die Kultur auch in jenem einen festen Platz in Ihren Leben einnehmen wird.


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! e r 端 t k e L e d n e g e r n A

l e d n a H m i t z Jet : www.chilli-online.de Probe-Abo


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04.11 Inhalt 5

28 Editorial 3

Ein Jahr cultur.zeit im Dreiländereck

Cultur 6-8 Im Interview: Freiburgs Kulturbürgermeister Ulrich von Kirchbach 18-19 Kulturbörse: Im Gespräch mit H. Thiemann

Tanz 10-11 Portrait: Die erstaunliche Tänzerin Lucie Betz

Musik 12-13 14-15 16 17

Oper Strasbourg: Interview mit Marc Clémeur Oper Freiburg: Im Gespräch mit dem Generalmusikdirektor Fabrice Bollon CD-Rezensionen Liedermacher: Anna Depenbusch in Freiburg

Literatur 20-21 Literatur sucht Haus: Interview mit Literaturbürochefin Stefanie Stegmann 22 Buch-Rezensionen

Film 24-25 Freiburg im Fokus: Filmisches Stadtportrait 26-27 Kolumnen und Rezensionen

AusstellungEn 28-29 Regionale 12: Rolf Störtzer über eine Erfolgsgeschichte im Dreiländereck

Zeitgeschichte 30-31 Archäologische Grabungen: Das verschwun dene Dominikanerkloster in Freiburg

Kalender 32-37 Ausgewählte Tipps & Termine für Südbaden, das Elsass und die Nordschweiz Kulturpolitik: Interview mit Kulturbürgermeister Ulrich von Kirchbach

Spannende Zeitreise: Im Haus des Dokumentarfilms werden nicht nur Filmrollen gesammelt.

Regionale 12: Rolf Störtzer ist mit Herz und Seele begeistert von der Ausstellung.

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Literarisches Notgepäck


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Neue Impulse aus Stuttgart Interview mit Kulturbürgermeister Ulrich von Kirchbach

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von Lars Bargmann

um ersten Mal für die cultur.zeit, aber fürs Freiburger Stadtmagazin chilli schon traditionell, statten unsere Redakteure Lars Bargmann und Georg Giesebrecht dem Freiburger Kulturbürgermeister Ulrich von Kirchbach (SPD) kurz vor Weihnachten einen Besuch im Rathaus ab. Der Sieg der Opposition im Stuttgarter Landtag und die Auswirkungen auf Freiburg war eines der Themen, die das Kulturjahr 2011 prägten. Von Kirchbach erzählte aber auch von Überraschungen im Etat, über eine große Enttäuschung und das Jahr 2012. cultur.zeit: Herr von Kirchbach, der neue Staatsminister im Kultusministerium Jürgen Walter war neulich in Freiburg und hat die Stadt als „hoch attraktiven und besonderen Kulturstandort im Land“ bezeichnet. Haben Sie ihn mal beiseite genommen, um über eine Bewerbung dieses „besonderen Kulturstandorts“ als Europäische Kulturhauptstadt 2020 zu sprechen? von Kirchbach: Natürlich, aber das Land wird sich nicht in den Meinungsbildungsprozess innerhalb der Stadt einmischen. Jürgen Walter weiß die Bedeutung Freiburgs aber sehr zu schätzen. cultur.zeit: War es mehr als ein atmosphärischer Besuch? von Kirchbach: Auf jeden Fall. Er war einen ganzen Tag hier, hat sich vieles angeschaut, war bei der Wiedereröffnung des sanierten E-Werks…

Ein strahlender Dezernent auf dem Rathausbalkon: Für Ulrich von Kirchbach hat das Jahr 2011 die Kultur nicht ins Paradies geführt, aber einen großen Schritt nach vorne gebracht.

cultur.zeit: … in der grün-roten Koalitionsvereinbarung steht als ein Ziel, die finanzielle Situation der soziokulturellen Zentren im Land zu verbessern, das sind in Freiburg die Fabrik für Ökologie, Handwerk und Kultur und eben das E-Werk. Künftig will das Land für jeden Förder-Euro einer Kommune 50 Cent zuschießen. von Kirchbach: Bisher kriegen wir für jeden Euro 33 Cent, das ist also ein deutlicher Sprung nach vorne. Und weil wir ja die Förderungen für die Fabrik und das E-Werk im Doppelhaushalt erhöht haben, wird das sehr positiv für Freiburg sein.

cultur.zeit: In Summe? von Kirchbach: Allein beim E-Werk wären das 42.000 Euro mehr im Jahr. Für die Fabrik 13.000 Euro. Ich glaube, unter der alten Landesregierung hätte sich da nicht so viel getan. cultur.zeit: Walter meinte, die Kulturpolitik der neuen Landesregierung setze darauf, auch Räume für Neues zu schaffen. Ist das politisches Pflichtvokabular oder gibt es tatsächlich neue Impulse? von Kirchbach: Das Kulturkonzept des Landes haben die alte Regierung und die damalige Opposition im Konsens beschlossen. Die Sicherung dessen, was wir haben, ist schon mal wichtig. Nun ist zusätzlich ein Innovationsfonds geplant, aus dem die Kultureinrichtungen auch für neue Projekte Geld beantragen können. Ja, das ist ein neuer Impuls. cultur.zeit: Ist es von Vorteil, wenn eine Stadt mit grünem Oberbürgermeister und rotem Kulturbürgermeister eine grün-rote Landesregierung bekommt? Hat sich dadurch in der kulturpolitischen Kommunikation zwischen Stuttgart und Freiburg etwas verändert? von Kirchbach: Wir hatten auch zu SchwarzGelb sehr enge und gute Kontakte. Die Drähte sind jetzt vielleicht etwas kürzer, wenn man sich aus der parteilichen Arbeit besser kennt. Zuschuss-Entscheidungen werden aber nicht kraft parteipolitischer Konstellationen gemacht. cultur.zeit: Sie sind für, der OB, seit dem Expertenhearing im Mai, gegen eine Bewerbung als Kulturhauptstadt. Ohne Dieter Salomon an Bord wird die Bewerbung keinen aussichtsreichen Kurs segeln. von Kirchbach: Das Thema liegt jetzt auf dem Spielfeld des Gemeinderats. Da wird erst wieder Bewegung reinkommen, wenn die EU im nächsten Jahr darüber entschieden hat, wie es nach 2019 weitergeht. Ich glaube, dass innerhalb des Rates eine Mehrheit für eine Bewerbung möglich ist. Dafür ist es jedoch Voraussetzung, dass sich die Fraktionen auf eine gemeinsame inhaltliche Leitidee einigen können …


Fotos: © Georg Giesebrecht

04.11 Cultur 7

cultur.zeit: ... in der das Wort Klangschaft eine Rolle spielt? von Kirchbach: Das ist die Idee von Jazzhaus-Vorstand Herbert Schiffels und Musikprofessor Bernhard Wulff, auf die Sie anspielen. Beide schlagen als Leitidee vor, dass man von den Stärken Freiburgs als Musikhauptstadt eine Projektionsfläche für andere Bereiche bietet. Aber es gibt auch andere Ideen, etwa den Themenkreis Freiheitsbewegung, Frei-Bürger, die der Schriftsteller Jürgen Lodemann vorgeschlagen hat. Und weitere. Man muss sich am Ende auf eine Schnittmenge einigen. cultur.zeit: Die Grünen werden nur mitmachen, wenn auch Begriffe wie Nachhaltigkeit wichtig sind. von Kirchbach: Ja. Aber die machen das Konzept allein auch nicht selig. cultur.zeit: Wachgeküsst ist die Bürgerschaft noch nicht. von Kirchbach: Die Arbeit der Initiative Pro Kulturhauptstadt ist sehr positiv. Der Funke kann aber nicht wirklich überspringen, solange die Politik nicht ein klares Signal gibt. cultur.zeit: Für den zweiten, 10,3 Millionen Euro teuren Bauabschnitt im Augustinermuseum hat der Gemeinderat gerade einen Sperrvermerk für 700.000 Euro im Haushalt aufgehoben und 530.000 Euro für die Planungsmittel bereitgestellt. Wie weit hinken Sie dem ursprünglichen Zeitplan hinterher? von Kirchbach: Wir wollen Anfang 2012 den Baubeschluss fürs neue Torhaus fassen. Dann kann das alte Torhaus im Frühjahr abgerissen werden und die archäologischen Grabungen beginnen. Anfang 2013 wollen wir mit dem Bau beginnen, der dann Ende 2015 fertig wäre. Wir sind also nur ein halbes Jahr im Verzug. Das ist angesichts der schwierigen Haushaltslage zu Anfang des Jahres akzeptabel.


8 cultur 04.11 cultur.zeit: Wie zufrieden sind Sie mit der Zuschauerresonanz? von Kirchbach: Wir hatten seit der Eröffnung vor gut eineinhalb Jahren 165.000 Besucher, sonst hatten wir im Jahr 40.000. Heute wollen sehr viele Besuchergruppen neben dem Münster auch das Augustiner sehen. Früher hat man sich dafür ja fast schämen müssen. Das ist also eine Erfolgsgeschichte.

„Der Stopp bei der Bewerbung als Europäische Kulturhauptstadt 2020 hat zu Frustrationen geführt.“ cultur.zeit: Wirtschaftsförderer Bernd Dallmann hat die zu knappen Öffnungszeiten kritisiert. von Kirchbach: Wir haben uns ja vorher mit anderen Städten kurzgeschlossen. Alle sagen, dass Öffnungszeiten in den Abend hinein nichts bringen. Wir haben anfangs einmal in der Woche eine Abendführung angeboten. Jetzt mangels Interesse nur noch einmal im Monat. Das sagt alles. Die Kritik ist unberechtigt. cultur.zeit: Vor einem Jahr hatten Sie im chilli-Interview gesagt, sie würden sich auf „viele positive Überraschungen“ freuen … von Kirchbach: … die es unbestreitbar gab. Das Literaturhaus hat mittlerweile fünf Optionen für ein Gebäude, das ist sehr überraschend. Eine positive Überraschung war übrigens auch, dass die Lokhalle als Kulturort für Freiburg gesichert wurde. Dann haben wir 150.000 Euro für die Einrichtung des Naturmuseums gesichert, die Fassade der Stadtbibliothek saniert, mit Christine Litz eine neue Leitung fürs Museum für Neue Kunst, und mit Caroline Hilti auch eine fürs Naturmuseum gefunden. Das E-Werk hat 70.000 Euro mehr als vorgesehen bekommen, die Fabrik für Handwerk, Kultur und Ökologie 50.000, das Wallgrabentheater 70.000, der Jazzchor 15.000, der Balthasar-Neumann-Chor 10.000, die Young Opera 15.000, der Innovationsfonds Kulturkonzept 20.000, der Jazzkongress 10.000, das Festival Tamburi Mundi 8000, das Kultur-

werk T66 15.000. Wir haben elf zusätzliche Förderungen im Haushalt abgesichert. Das hatte ich zwar gehofft, aber nicht zu träumen gewagt. 2011 hat die Kultur nicht ins Paradies geführt, aber deutlich nach vorne gebracht. cultur.zeit: Es gab aber auch Enttäuschungen. von Kirchbach: Aus meiner Sicht nur eine, der Stillstand bei der Kulturhauptstadtbewerbung. cultur.zeit: Der auch ein Schlag fürsfederführende Kulturamt war. von Kirchbach: Das Team hat da mit großer Begeisterung viel Arbeit reingesteckt. Und dann kam der Stopp aufgrund eines Hearings, das ich anders interpretiert habe. Das ist die einzige Enttäuschung, allerdings eine große. Das hat zu Frustrationen geführt. cultur.zeit: Wie groß ist der Frust wegen des geplatzten Fests der Innenhöfe, das zuletzt knapp 30.000 Euro Miese erwirtschaftete? von Kirchbach: Da gibt es ja eine neue Konzeption unter dem Motto Mittsommerkonzerte. Wir hoffen, dass dieses Format genauso erfolgreich wird wie das Fest der Innenhöfe. cultur.zeit: Was bringt 2012? von Kirchbach: Wir starten die Bühnensanierung im Stadttheater und können vielleicht auch die Barrierefreiheit vorziehen auf 2012 oder 2013. Wir werden das neue Ensemblehaus eröffnen und auch das modernste Kunstdepot Europas. Die Entscheidung fürs Literaturhaus wird fallen, wir müssen was für die Schulbibliotheken machen, die Frage klären, wie die Lokhalle bespielt werden kann und schauen, wie wir die Situation der freien und der Amateurtheater verbessern können. Und ich hoffe, dass wir uns endlich den dringend notwendigen neuen Bücherbus kaufen können. cultur.zeit: Herr von Kirchbach, vielen Dank für dieses Gespräch.

Kulturpolitik im Zeichen des Freiburger Wappens: Von Kirchbach freut sich auf die Eröffnungen von Ensemblehaus und Kunstdepot.


Wir sagen

DANKE!

Das Bildungsprojekt f79 ist seit

Auf in die dritte Runde!

Nur mit Hilfe von Förderern der

2009 am Start. Mittlerweile beteiligen

Seit dem Schuljahr 2011/2012

öffentlichen Hand und der Privatwirt-

sich mehr als 320 Schulen und 70

ist das Schülermagazin auch im

schaft, Stiftungen, dem Land

Jugendeinrichtungen aus Freiburg,

Landkreis Lörrach vertreten. Somit

Baden-Württemberg und der EU kann

dem Umland und der Region Ortenau

sind alle Schulen aller Schularten

diese Projektarbeit umgesetzt werden.

an verschiedenen Bildungs-, Berufs-

und ein Großteil der Jugend-

Dafür möchten wir uns auch im

und Medienangeboten beim f79

einrichtungen in Südbaden an

Namen aller Schülerinnen und Schüler

Schülermagazin.

das Projekt angebunden.

bedanken.

Wir suchen weitere Kooperationspartner. Interessiert? Infos unter bildungssponsoring@f79.de

www.f79.de


10 Tanz 04.11

Gebürstete Körpergedichte Ein Werkstattbesuch bei der Freiburger Butoh-Tänzerin Lucie Betz

Ein exotisches Moment in der Tanzszene: Die Wasserstücke in der Dreisam von Lucie Betz faszinierten auch in diesem Sommer wieder das Publikum.

Foto: © J. A. Hath


04.11 Tanz 11

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von Marion Klötzer

Info & Termine www.luciebetz-dance. blogspot.com Butoh-Kurse: jeden Mittwoch ab 18 Uhr Altes Kino, Lutherkirchstr. 1a 79106 Freiburg lucielemonnier@hotmail.com Tel. 0761/1373504 2 Tage Butoh-Tanz Workshop: Sa. 18. & So. 19. Februar 2012 organisiert mit Bewegungs-art Freiburg e. V. Freiburg/E-Werk Studio info@bewegungs-art.de Tel: 0761/276167 www.bewegungs-art.de

Foto: © Olivier Raymond

ine weiß geschminkte Frau kauert auf einem großen Stein im Wasser, rutscht plötzlich ab, kriecht wie ein erschöpftes Tier auf allen vieren durch das Flussbett, während die Strömung an ihrem weißen Spitzenkleid zerrt. Für die Zuschauer auf der Brücke wirkt das wie eine dramatische Ausdruckstanz-Szene aus einem grobkörnigen Stummfilm der 20er Jahre. „Wasserstücke“ nennt Lucie Betz ihre Butoh-Performances, die in diesem Sommer zum sechsten Mal in der Dreisam stattfanden – und damit die hiesige Tanzszene um ein exotisches Element bereicherten. Denn Butoh – den japanischen „Tanz der Finsternis“ – , den gab s in Freiburg bisher noch nicht.

Stilen: Von Performances mit computergenerierten Großstadt-Projektionen bis zu archaischen Tanzstücken im Wald, von clownesken oder sehr persönlichen Themen bis zu universellen. „Butoh ist noch immer Revolte und Underground, weil es entgegen aller gesellschaftlichen Normen das auf die Bühne bringt, was ist. Butoh tanzt auch den hässlichen, traurigen und erschöpften Menschen, wenn alle schön und erfolgreich sein wollen.“ Transformation, Reduktion und Essenz – das sind die Leitlinien des Butoh, der sich vor allem als Aktionskunst versteht. So erarbeitet Lucie Betz ihre Tanzstücke aus Improvisationen, an denen sie bürstet

Dabei wirkt die 1973 in Paris Ein kleines Stück des inneren geborene Tänzerin alles andere als finster, wie sie da vergnügt auf ihEisbergs fühlbar machen rem Ledersofa im alten Kinosaal der Luthergemeinde Reisgebäck mampft und begeistert von ihren Plänen er- und feilt, wobei sie bei der letztendlichen zählt: Ein Glücksfall sei dieser tolle Raum, Aufführung auch schon mal die Grundden sie seit Mai mieten konnte und in dem Choreografie wieder sausen lässt. Interessie unter dem Namen „Companie Nuage santerweise kommt die schmale FranzöFou“ regelmäßig Workshops und Gastspiele sin gar nicht vom Tanz, sondern aus der organisiert. Im September 2012 soll er dann Kunst: Am Ende ihres Studiums an der mit einem mehrtägigen, trinationalen Bu- „Beaux-Arts de Paris“ habe sie vor allem toh-Festival so richtig eingeweiht werden ... mit Performance und Raum-Installation Aber was ist denn eigentlich Butoh? „Alles!“, lacht Lucie Betz „Ein Foto: © J. A. Hath Tanz um Mensch, Natur und Universum, eine Art Körpergedicht.“ Puh, eine ganze Philosophie also. Dabei hat sich Butoh seit den 60er Jahren aus den Wurzeln seiner japanischen Gründer Tatsumi Hijikata und Kazuo Ohno stark weiterentwickelt, sich quasi zur globalisierten Kunstform gemausert – was die Definition nicht eben Zum Butoh kam Lucie Betz zufällig, als sie einen Butoh-Tänzer auf einfacher macht. „Im Grunde geht der Straße sah. Sie wusste: „Das ist es, da ist alles drin.“ es darum, beim Tanzen ein kleines Stück des inneren Eisbergs für die Zuschauer fühlbar zu machen, ganz gleich, gearbeitet – als sie dann durch Zufall eiob es um das Thema Leere, Hunger oder nen Butoh-Tänzer auf der Straße erlebte, Schmetterling geht. Das hat mit dem Kopf wusste sie: „Das ist es, da ist alles drin!“ Es folgten intensive Lehrjahre bei unterrein gar nichts zu tun, sondern lebt von einer Fusion aus Geist und Körper, die vom schiedlichen japanischen Tänzern – und Tänzer eine ungeheure Präsenz, ein sehr immer mehr eigene Soli. Seit fünf Jahren lebt Lucie Betz nun mit ihrem Mann in intensives Im-Moment-Sein fordert.“ Das hört sich erst mal ziemlich esoterisch Freiburg – und erlebt hier bei ihren Perforan, ist es aber kein bisschen, erklärt Lucie mances im Kunstverein oder im E-Werk Betz: Butoh beschäftige sich mit ganz un- ein experimentierfreudiges und tanzinterterschiedlichen Themen des Menschseins, essiertes Publikum. Grund genug, jetzt im ohne Dogma und Anspruch auf Harmonie. Alten Kino richtig durchzustarten. Was Und so gibt es mittlerweile auch weltweit Butoh eigentlich ist, wird sie da wohl noch eine ungeheure Vielfalt an Tänzern und oft erklären müssen ...


12 Musik 04.11

Hoffnung gibt es immer Der StraSSburger Operndirektor Marc Clémeur über Kunst und Geld

„Der französische Regiestil ist gemäßigter als der deutsche. Wir setzen eher klassisch um und ziehen trotzdem oder gerade deswegen junge Leute an.“ Foto: © Steve Przybilla

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von Steve Przybilla

r kam in Belgien zur Welt, hat in Köln studiert und seine künstlerische Heimat schließlich im Dreiländereck gefunden. Marc Clémeur, Generaldirektor der Straßburger Rheinoper, setzt in seinem Haus bewusst auf die kulturelle Mischung. Im Interview mit culturzeit-Autor Steve Przybilla erzählt der 59-Jährige, wie er auch die junge Generation für die Oper begeistern will.

Marc Clémeur: Dieses Vorhaben wurde in beiderlei Hinsicht erfüllt. Der Anteil des nicht französischen Publikums liegt inzwischen bei 21 Prozent, was sicherlich auch an unseren zweisprachigen Untertiteln liegt. Den Anteil junger Opernbesucher konnten wir sogar noch stärker verbessern: 30 Prozent sind jünger als 26 Jahre – da wird so mancher deutscher Kollege schon ein bisschen neidisch.

cultur.zeit: Herr Clémeur, als Sie 2009 den Posten des Generaldirektors übernahmen, wollten Sie die Oper zu einem Treffpunkt für alle Generationen und Nationalitäten umbauen. Inwiefern ist Ihnen das gelungen?

cultur.zeit: In Deutschland hat die Oper gerade in der jüngeren Generation ein Imageproblem. Was machen Sie anders? Clémeur: Wir versuchen konsequent, auch junge Leute zu begeistern, zum Beispiel durch die Kulturkarte, mit der Studenten


für fünf Euro eine Vorstellung besuchen können. Oder durch die jährliche Kinderoper. Außerdem ist unser Regiestil gemäßigter als in vielen deutschen Opern, in denen es oft extreme Aktualisierungen gibt. Wir sind in der Umsetzung eher klassisch und ziehen trotzdem – oder gerade deswegen – viele junge Leute an. cultur.zeit: Also gehen Sie genau in die andere Richtung wie die Züricher Oper? Dort setzt man bewusst auf frischen Wind, zum Beispiel mit der Uraufführung von „Die Stadt der Blinden“ in der aktuellen Saison. Clémeur: Nein, da unterscheiden wir uns nicht. Die klassische Herangehensweise war nur auf die Umsetzung bezogen. Auch wir zeigen jedes Jahr eine Uraufführung, diese Saison etwa mit einem Auftragswerk über Gutenberg. Es zeigt, wie die Schrift unsere Gesellschaft verändert hat – von den Hieroglyphen bis zum Internetcafé.

„Ich bin froh über den hohen Stellenwert der Kultur in Deutschland und Frankreich.“ cultur.zeit: Ein anderer von Ihnen eingeführter Service ist der Rheinoper-Express, ein Shuttlebus, der von Deutschland aus direkt nach Straßburg fährt. Warum wird er bisher kaum angenommen? Clémeur (lacht): Die Leute nehmen die damit verbundenen Abonnements an, nur den Bus eben nicht. Viele wollen noch etwas in Straßburg unternehmen und sich nicht an den starren Fahrplan des Busses binden. Trotzdem behalten wir dieses Angebot erst einmal bei – man weiß ja nie, wie sich das entwickelt. cultur.zeit: Vor zwei Jahren kürzte das Département Unterelsass die Subventionen von 290.000 Euro auf 100.000 Euro. Wie sicher ist Ihr Haus für die nächsten Jahre finanziell aufgestellt? Clémeur: Man weiß natürlich nie, wann der nächste Börsencrash kommt. Trotz der globalen Finanzkrise sind wir aber relativ gut abgesichert. Wir werden von sieben staatlichen Akteuren finanziert und haben ein jährliches Budget von 23 Millionen Euro – da war die von Ihnen genannte Kürzung nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Wegen der Inflation bedeutet ein gleichbleibendes Budget andererseits einen leichten Rückgang der Mittel. Und trotzdem: Wenn ich sehe, wie in Italien oder Spanien an der Kultur gekürzt wird, dann bin ich froh über ihren hohen Stellenwert in Frankreich und Deutschland. cultur.zeit: Was muss eine gute Oper heute leisten? Clémeur: Die Oper ist ein Ort, der die Probleme der Welt behandelt, aber – und damit werden viele deutsche Kollegen nicht einverstanden sein – durch die Harmonie der Musik auch auf eine gewisse Weise verklärt. Ich bin gegen Regisseure, die Stücke dekonstruieren und dadurch hässlicher machen. In einer guten Oper gibt es immer Hoffnung.


14 Musik 04.11

Das Fernsehen macht viel kaputt Freiburger Generalmusikdirektor Fabrice Bollon über die Oper

F

abrice Bollon (46) dirigiert nicht nur Konzerte, sondern als Generalmusikdirektor des Theaters auch die Geschicke der Freiburger Oper. Nebenbei greift der gebürtige Pariser noch für diverse (Radio-)Sinfonieorchester zum Dirigentenstab. Im Interview mit Steve Przybilla erklärt er, warum sich Jugendliche nur schwer für die Oper begeistern lassen.

von Steve Przybilla

cultur.zeit: Herr Bollon, das Jahr 2011 neigt sich dem Ende zu. Mit welcher Bilanz blicken Sie zurück? Fabrice Bollon: Eine Spielzeit läuft von September bis Juli. Die letzte Spielzeit war eine äußerst erfolgreiche. Wir sind mit den künstlerischen Leistungen und den Besucherzahlen besonders zufrieden. Noch nie hatten wir so viele Besucher, sowohl in der Oper als auch im Gesamthaus – insgesamt 220.381. cultur.zeit: Also gibt es tatsächlich eine „Renaissance der Oper“, wie es der langjährige Tenor Placido Domingo in einem Interview formuliert? Bollon: Domingo denkt da eher an Länder, die gerade ihre Opernszene ausbauen, zum Beispiel Spanien. In Deutschland ist durch die Sparzwänge seit den 70er Jahren vieles kaputtgegangen. Das Publikum in Deutsch-

„Heute ist es etwas Besonderes, wenn man aus der Zauberflöte etwas völlig Neues macht“, sagt Bollon. Hier eine Szene aus der aktuellen Inszenierung mit der Königin der Nacht (Lini Gong, stehend) und Pamina (Aleksandra Zamojska). Foto: © Maurice Korbel

land bleibt der Oper aber treu, auch wenn die Zahlen je nach Stück unterschiedlich ausfallen. Subventionen haben ihre Vorteile: Man kann weiterhin zukunftsorientiert arbeiten, Risiken wagen und ist nicht nur an kommerzielle Zwänge gebunden. cultur.zeit: Viele nehmen die Oper aber als etwas Elitäres wahr, als eine Einrichtung für Privilegierte. Bollon: In Amerika ist das tatsächlich so, aber nicht in Deutschland. Hier wird die Oper immer noch stark subventioniert und dadurch auch demokratisiert. Bei uns ist eine Karte billiger als im Kino oder im Fußballstadion. Es gibt sogar spezielle Tarife für Hartz-IV-Empfänger. cultur.zeit: Bleibt die Frage nach dem jungen Publikum. Wie wollen Sie das erreichen? Bollon: Ich treffe immer wieder auf junge Leute, die bereit sind, sich begeistern zu lassen. Schülerprogramme sind in diesem Zusammenhang sehr wichtig. Der Oper kann man sich nicht entziehen. Das ist wie im 3D-Kino, nur dass die Künstler live auf der Bühne stehen. cultur.zeit: Und dafür interessieren sich Jugendliche? Bollon: Das ist die große Frage. Leider hat das Privatfernsehen viel kaputt gemacht. Der Gesetzgeber hat versäumt, dem Privatfernsehen einen klaren kulturellen und ethischen Auftrag zu erteilen. Das Ergebnis ist ein Rennen nach schnellen Ergebnissen, sprich nach der Quote, und das um jeden Preis. Es ist daher sehr schwer geworden, die Menschen mit anderen Ideen zu erreichen. Oper und Theater werden als qualitätsorientierte Medien von der Politik dazu gedrängt, ebenfalls auf den schnellen Erfolg zu setzen. Für eine intelligente Reflektion über ein menschwürdiges Dasein braucht es aber Zeit. cultur.zeit: Andererseits gibt es auch Opern-Popstars wie den Briten Paul Potts, der durch seinen Auftritt in einer Casting-


Foto: © Steve Przybilla

show berühmt wurde. Was halten Sie von ihm? Bollon: Für ihn freue ich mich natürlich, auch wenn es mich nicht berührt. Unser Job ist es schließlich nicht, berühmt zu werden, sondern ein Spiegel für die Menschen zu sein. Die Botschaft ist wichtig – nicht, wie viele Millionen Klicks es bei Youtube gibt.

„Unter Avantgarde laufen heute Konzepte, die schon 50 Jahre alt sind.“ cultur.zeit: Wenn man sich den Spielplan der neuen Saison anschaut, ist wieder viel Althergebrachtes dabei. Wieso wagen Sie nicht einmal etwas ganz Neues? Bollon: Ich bedaure, dass wir zu wenige neue Stücke bringen können. Dafür gibt es viele Gründe. In den 40er Jahren kamen die Leute noch, wenn man etwas Neues gespielt hat – das war wie im Kino. Heute ist es schon etwas Besonderes, wenn man aus der Zauberflöte etwas völlig Neues macht. cultur.zeit: Sie könnten gegensteuern, indem Sie mehr Stücke junger Autoren brächten. Bollon: Wir spielen jede Saison neue Werke, sowohl in der Oper als auch in den Sinfoniekonzerten. Aber was man unter neu versteht, ist auch eine Begriffsfrage: Unter Avantgarde laufen heute Konzepte, die schon 50 Jahre alt sind, und die gilt es gründlich infrage zu stellen. cultur.zeit: Werden die Zuschauer in Freiburg bald eine neue Oper zu sehen bekommen? Bollon: Ja, ich denke schon. Es gibt bereits Pläne, über die ich aber momentan noch nicht sprechen kann. cultur.zeit: Wo sehen Sie die Freiburger Oper in zehn Jahren? Bollon (lacht): In zwei Jahren endet mein Vertrag, vielleicht geht mich das gar nichts mehr an. So eine Prognose ist schwierig, weil sich die Welt wahnsinnig schnell verändert. Trotzdem hoffe ich, dass die Freiburger Politiker die Bedeutung der Oper in ihrem gesellschaftlichen Gesamtzusammenhang weiterhin schätzen.

„Der Oper kann man sich nicht entziehen. Das ist wie im 3D-Kino, nur dass die Künstler live auf der Bühne stehen.“

04.11 Musik 15


16 Rezensionen 04.11 Lyrix – Lies mein Lied

Viertel Vor Vier

Acoustic Fun Orchestra

facebook.com/viertelvorvier

B&B productions

Busticket

Mission Impossible

von Erik Wachtler, Simon Bunke (Hg.) Verlag: Orange Press, 2011 Seitenzahl: 256, broschiert Preis: 20 Euro

Deutsche Wahrheiten

Katz und Maus

Respektlose Alleskönner

(dob). Schön akademisch verschwurbelt, manchmal irre komisch, stets erhellend und unterhaltsam. Und deutsch. Der Freiburger Nischenverlag orange press hat mit „Lyrix – Lies mein Lied“ ein famoses Buch herausgebracht, das hält, was der Untertitel verspricht: „33 1/3 Wahrheiten über deutschprachige Songtexte“. Wie hat , , sich Rock n Roll hierzulande vom englischen Idiom emanzipiert, wann und warum war es nicht mehr peinlich, auf Deutsch über Gefühle zu singen? 33 Musiker, Künstler, Journalisten und Wissenschaftler schreiben über einen Songtext ihrer Wahl. Zum Beispiel über den „Skandal im Sperrbezirk“ der Spider Murphy Gang und den hilflosen Versuch, dieses Lied zu zensieren, oder die Widersprüchlichkeit des Songs „Tanz den Mussolini“ von DAF, der zu Unrecht unter Faschismusverdacht geriet. Unter den Autoren sind auch lokale Größen: Freiburgs prominentester Poptheoretiker Klaus Theweleit ruft uns in Erinnerung, dass es Ton, Steine, Scherben und nicht Udo Lindenberg waren, die das erste Mal deutschen Rock machten, vor dem einem nicht grauste. Freiburgs prominentester Punk Bdolf (Fleischlego) knüpft sich Heinz-Rudolf Kunze, dessen Nazi-Vater und kindertötenden Rottweiler vor. Und Joachim Schneider, ein guter, wenn auch nicht richtig prominenter Journalist aus Freiburg, erklärt, warum das Lied Delmenhorst von Element of Crime ein perfektes Country-Stück ist.

(daw). Anfang des Jahres gewann das Musikquartett Viertel Vor Vier den Freiburger Bandwettbewerb Rampe, damit durften die Nachwuchsmusiker im vergangenen Sommer als Tourband das Freiburger Zelt-Musik-Festival repräsentieren. Im Gepäck hatten sie ihr erstes Album „Pages“. Mit Busticket ist nun ihre zweite CD erschienen, diesmal in optisch schöner Verpackung inklusive Klappcover. Was sich auf den zehn Stücken so anhört wie eine Jamsession von alten Jazzrecken, kommt aus den Instrumenten von Fabian Willmann (Saxofon), Fabian Heßel (Trompete), Yannick Sandhofer (Gitarre) und Konstantin König (Schlagzeug) – allesamt noch keine 20 Jahre. Die vier Musiker kommen entweder direkt aus Freiburg oder dem Umland und haben sich über die Schule und verschiedene musikalische Verbindungen kennengelernt. Gesang findet sich in ihren Stücken nicht, dafür geben schon die Titel den Ton an, den es zu hören gibt. „Cat And Mouse“ ist das Eröffnungsstück und stellt musikalisch jenen hektischen Kampf zwischen den beiden tierischen Endgegnern dar. Im Titelsong „Busticket“ schieben sich die Melodien gemütlich durch den Notenverkehr, und auf „Sunday Thoughts“ wird entspannt zurückgelehnt. Viertel Vor Vier schaffen es, mit jugendlicher Herangehensweise eine erwachsene Eleganz zu versprühen. „Busticket“ ist einem Busticket jedenfalls immer vorzuziehen. Damit kommt man entspannt an, so viel ist sicher.

(gegi). Angst vor dem Schlachten heiliger Kühe kennen sie nicht, die Freiburger Brüder, die seit mehr als zwei Jahrzehnten vorwiegend mit eigenen Songs ihre Fangemeinde erfreuen. Und wenn The Brothers die Verstärker und das elektronische Equipment zu Hause lassen, um sich auf der Bühne als Acoustic Fun Orchestra der frechen musikalischen Verballhornung von großen Klassikern zu widmen, dann wird so manche Rockund Pop-Legende vom Sockel geholt. Aber nur, um in völlig unerwarteten Versionen neu aufzuleben und bei den Zuhörern das anfängliche Stirnrunzeln in ein anerkennendes Lächeln zu verwandeln. Darf man das? Darf man Kurt Cobains Hymne „Smells Like Teen Spirit“ so mittendrin als Ska-Nummer weiterlaufen lassen, darf man die „Dancing Queen“ zwischen zwei Refrains in südamerikanische Gefilde verfrachten und „Sweet Home Alabama“ schräg verjodeln? Ja, die Jungs dürfen das. Sie machen nicht vor Bob Dylan halt und auch nicht vor Bob Marley, sie drehen Led Zeppelin mit der gleichen Spielfreude durch den Mixer wie Queen, und es funktioniert bei den überwiegend live aufgenommenen 16 Titeln echt gut. Die Vier liefern auf ihrer zweiten CD witzige Beweise dafür, dass man vor keinem Lied in Ehrfurcht zu erstarren braucht. Covern kann man alles, wenn man’s kann!


04.11 Liedermacher 17

Intime Momente Anna Depenbusch über die Liebe, das Selbstcovern und Freiburg

N

von Kai Hockenjos

Info & Termine Anna Depenbusch in Schwarz-weiß 19. Dezember, 20 Uhr Freiburg Jazzhaus Tickets: www.koko.de

orddeutsch nobel, keineswegs kühl, vielmehr faszinierend und phasenweise philosophisch klingen Musik und Texte von Anna Depenbusch. Die fleißige Hamburgerin hat in diesem Jahr bereits zwei überzeugende Alben produziert. Am 19. Dezember gastiert die vielseitige Pop-Chansonsängerin in Freiburg – solo am Klavier. cultur.zeitAutor Kai Hockenjos hat sich zuvor mit der 34-Jährigen unterhalten. cultur.zeit: Wie oft hast du schon erklären müssen, dass es bei deinem Album „Die Mathematik der Anna Depenbusch“ nicht um Zahlen oder ums Rechnen geht? Anna Depenbusch (lacht): Ja, schon sehr oft. Aber damit habe ich ja gerechnet, ich wollte die Leute auch neugierig machen. Die Frage fordere ich ja ein. cultur.zeit: Dein Albumtitel spielt auf das Buch „Die Mathematik der Nina Gluckstein“ von Esther Villar an, in dem eine Frau nach der Formel für die ewige Liebe sucht. Hast du sie gefunden? Depenbusch: Ja, die habe ich gefunden.

Foto: © Det Kempke

Anna Depenbusch in und auf schwarz und weiß.

cultur.zeit: Wie lautet sie? Depenbusch: Die gibt es nicht! Es wäre auch schrecklich, wenn es sie gäbe. Weder in der Liebe noch in der Musik sollte es ein Schema geben, nach dem alles funktioniert. Wenn man etwas beschränkt und eingrenzt, finde ich das langweilig. Und schade. cultur.zeit: Beschränkt hast du dich nicht, kürzlich erschien bereits dein zweites Album in diesem Jahr, auf dem du die „Mathematik-Songs“ ganz alleine am Klavier neu interpretierst. Wie kam es dazu? Depenbusch: Ich war es den Stücken schuldig, denn sie wurden ursprünglich am

Klavier geschrieben, dann aber mit großem Orchester eingespielt. Dennoch hat mich die Idee nie losgelassen und ich finde auch, dass das Schwarz-weiß-Album viel besser in die kalte Jahreszeit passt, wo alles etwas lauschiger und ruhiger wird. cultur.zeit: Die Stücke sind sehr reduziert, wirken dennoch stark und vielschichtig – hast du die Lieder neu für dich entdeckt? Depenbusch: Unbedingt, ja. Das größte Erlebnis war das Stück „Wir sind Hollywood“, das auf dem bunten Album eine rhythmische Disconummer ist, wobei der Text so vorbeiplätschert. In der Klavierversion und im Konzert wirken Text und Lied ganz anders, es bekommt eine andere Bedeutung. Ich habe die Stücke tatsächlich ganz neu kennengelernt und es fühlt sich fast so an, als würde ich mich selbst covern. Es sind ja andere Versionen. Das hat sehr großen Spaß gemacht. cultur.zeit: Du bist bekennende Hamburgerin, was fällt dir zu Freiburg ein? Depenbusch: In Freiburg war ich schon oft und habe es immer sehr genossen. Eine Bekannte von mir ist irgendwann nach Freiburg gezogen, und ich konnte sie wirklich verstehen. Ihr seid wettermäßig das absolute Gegenteil von Hamburg, darum beneide ich euch. Umso mehr freue ich mich nun, dass ich nach Freiburg komme. cultur.zeit: An Weihnachten scheint bei uns allerdings die Sonne auch nicht mehr so streng. Depenbusch (lacht): Das macht nichts, aber dafür wird es sehr gemütlich! cultur.zeit: Du schlägst kurz vor Heiligabend im Jazzhaus auf, hast du einen Weihnachtswunsch? Depenbusch: Ich würde mich schon sehr freuen, wenn viele Leute zum Konzert kommen. Es wird viele intime Momente dabei geben. Augenblicke, bei denen die Luft zu knistern beginnt – ja, das würde ich mir wünschen.


18 Cultur 04.11

Nie größenwahnsinnig geworden Holger Thiemann über die Erfolgsgeschichte Der Internationalen Kulturbörse Freiburg Foto: © TrukiTrek Barcelona

Gäste aus Katalonien begrüßt die IKF im Januar 2012 in Freiburg, darunter auch das Figurentheater TrukiTrek.

V

von Dominik Bloedner

Info Zur IKF gehören auch Vorträge, Workshops und Seminare, eine Reihe von Publikumsveranstaltungen sowie der Wettbewerb Freiburger Leiter, mit der Künstler in den Kategorien Musik und Theater prämiert werden. Die erhalten ein Preisgeld und einen garantierten Auftritt auf dem Zelt-Musik-Festival. www.kulturboerse-freiburg.de

orhang auf, Bühne frei. Vom 23. bis 26. Januar 2012 steigt auf dem Gelände der Freiburger Messe die 24. Auflage der Internationalen Kulturbörse Freiburg (IKF). Die Börse ist längst ein Muss für Kulturschaffende aus dem In- und Ausland. 150 Künstler aus 23 Ländern (über 500 hatten sich beworben) und mehr als 300 Aussteller kommen heuer nach Freiburg. 3000 Besucher erwartet die veranstaltende Freiburger Wirtschaft, Touristik und Messe GmbH. cultur.zeit-Autor Dominik Bloedner hat sich mit dem Gründer und langjährigen Projektleiter Holger Thiemann, 59, unterhalten. cultur.zeit: Herr Thiemann, wie waren die zarten Anfänge der Erfolgsgeschichte IKF? Thiemann: 1989 haben wir die Messe im kleinen Bürgerhaus am Seepark gestartet. Da gab es 42 Auftritte und 89 Aussteller, die keine Messestände hatten, sondern sich auf einer ein Meter breiten Stellwand präsentierten. Schon in den Anfangszeiten hatten wir zwar viele internationale Gäste aus ganz Europa, die Besucher freilich kamen meist aus Deutschland. Mittlerweile ist aus

der kleinen, überschaubaren Familie ein großer Clan geworden. Heute, unter dem Dach der Messe Freiburg, ist alles größer und professioneller geworden. Aus einer Bühne sind vier geworden, es war ein kontinuierliches Wachstum, wir sind dabei aber nie größenwahnsinnig geworden. cultur.zeit: Wie sind Sie damals auf die Idee gekommen, eine Kulturbörse nach Freiburg zu holen? Thiemann: Ich habe damals als stellvertretender Kulturamtsleiter mit meinem Chef Ludwig Kraft in Kleve am Niederrhein eine vergleichbare Messe besucht und mich dort inspirieren lassen. Die Messe in Kleve gibt es nicht mehr, dafür die andere Messe im schweizerischen Thun, die ebenfalls Vorbildcharakter für uns hatte. cultur.zeit: Was unterscheidet die IKF von der Künstlerbörse in Thun? Thiemann: Dort steht die Kleinkunst im Vordergrund – eigentlich ist das gar kein schönes, eher ein abwertendes Wort für teilweise großartige Leistungen. Klein … Bei uns liegt neben den vielen Auftritten ein wei-


04.11 Cultur 19 terer Schwerpunkt auf dem Bereich der Aussteller. Und auch inhaltlich haben wir einen Sprung gemacht von der Kleinkunst zu allen Formen der darstellenden Kunst, des Varietés, des Tanzes, der Performanceangebote, des Straßentheaters und – seit dem Jahr 2004 – der Musik.

Clownerie, Musik, die renommierte Zirkusschule „La central del circ“ aus Barcelona präsentiert sich sowie große internationale Festivals. Schön wird aber auch das erste Deutschlandkonzert der kanadischen Band Lohdo – eine kraftvolle Hommage an die Welt von Tom Waits.

cultur.zeit: Die Messe dient auch als Sprungbrett. Welchen jungen Künstlern von damals ist der Durchbruch gelungen? Thiemann: Vielen, etwa jenen Artisten, die so eine gute Show gemacht haben, dass sie kurz darauf vom Europapark engagiert wurden. Klar, wenn bis zu 700 Veranstalter im TheaVon der Kleinfamilie zum Clan – die IFK ist tersaal die Show schauen, größer und internationaler geworden. bleibt das eine oder andere Angebot nicht aus. Aber es gibt auch eine lange erstmals ein Schwerpunktthema gesetzt. Liste von Prominenten, Anke Engelke Das wird ein geniales Programm! Das ba- 1995, der Comedian Django Asül 1998, den-württembergische Ministerium für Eckart von Hirschhausen 1999, der StandWissenschaft, Forschung und Kunst unter- up-Comedian Bülent Ceylan 2002 oder stützt das übrigens finanziell. Auch das ist auch der Kabarettist Jess Jochimsen aus ein Novum, denn bislang gab es nur ideelle Freiburg, der 1999 auf der Börse auftrat Unterstützung. Aus dem Nordosten Spa- und erst im Januar dieses Jahres den niens und von Mallorca kommen 15 Grup- Kleinkunstpreis des Landes Baden-Würtpen und Bands: Theater, Tanz, Flamenco, temberg erhalten hat.

cultur.zeit: Die Live-Auftritte locken mehr als nur ein Fachpublikum. In diesem Jahr hat die IKF einen katalanischen Schwerpunkt. Thiemann: Zum Glück gehen uns nie die Ideen aus. Ja, wir haben mit Katalonien

Holger Thiemann

Foto: © FWTM

t A n z E IGE


20 Literaturbüro 04.11

Literatur sucht Haus nterview mit Stefanie Stegmann, Leiterin des Freiburger Literaturbüros Foto: © Klaus Polkowski


04.11 Literaturbüro 21

D

von Daniel Weber

as Freiburger Literaturbüro hat ein intensives Jahr hinter sich. Mit sechs kontinuierlichen Veranstaltungsreihen, zahlreichen Einzelveranstaltungen und Kooperationen sowie zwei konzentrierten Symposien ist das Programm ein beachtliches. Das große Thema 2011 ist aber das Literaturhaus, für dessen Realisierung sich jüngst ein eigener Förderverein gegründet hat. chilli-Volontär Daniel Weber hat sich mit Stefanie Stegmann unterhalten. Die 37-jährige promovierte Kulturwissenschaftlerin leitet seit 2005 das Freiburger Literaturbüro. cultur.zeit: Frau Stegmann, wie lief das Jahr 2011 für das Literaturbüro? Stegmann: Es war ein sehr spannendes und herausforderndes Jahr in vielerlei Hinsicht. Wir haben erfolgreiche Veranstaltungsreihen fortgesetzt wie etwa die „HörBAR“, „Literatur im Sortiment“ oder die „zwischen/ miete“, in der junge, vielversprechende Autoren aus ganz Deutschland in Freiburger Wohngemeinschaften aus ihren Texten lesen. Im November kamen zum Beispiel 160 Leute zur Lesung in eine Vierer-WG in der Wiehre. Selbst im Treppenhaus, in dem die Lesung durch die Übertragung in den WG-Flur akustisch noch gut zu hören war, saßen viele Zuhörer. Das war verrückt und wunderbar zugleich. Insgesamt war und ist das aber das bisher anstrengendste Jahr, seit ich die Programmleitung innehabe.

Weitere Infos

www.literaturbuero-freiburg.de

cultur.zeit: Und warum war das so? Stegmann: Weil wir personell am Anschlag arbeiten. Ich habe – offiziell – eine 75-Prozent-Stelle inne. Dazu kommen neben projektbezogenen Honorarkräften noch eine Praktikantin und eine zweite Mitarbeiterin, Ann-Christin Bolay, die zehn Stunden pro Woche im Literaturbüro mitarbeitet. In unserem 2008 erarbeiteten Konzept für ein Literaturhaus Freiburg ist bereits eine Aufstockung der Stellen als notwendig fixiert, denn das Haus sollte ja auch entsprechend mit Literatur gefüllt werden. Von außen wird unsere Arbeit mittlerweile gut wahrgenommen. Aber nach innen ist unsere personelle Ausstattung und Auslastung grenzwertig. cultur.zeit: Jüngst wurde sogar ein Förderverein gegründet, und inzwischen gibt es mit der Villa Metz, der Ganter-Kantine, einer Option in der Werthmannstraße, einem möglichen Neubau am Theater Freiburg und dem Fabrik-Gelände fünf Vorschläge für eine neue Heimat. Haben Sie einen Favoriten?

Stegmann: Wir prüfen die Optionen sehr sorgfältig. Mehr kann ich dazu gegenwärtig nicht sagen. Bis Anfang des nächsten Jahres wird der Vorstand vom Literatur Forum Südwest, dem verantwortlichen Trägerverein des Literaturbüros, in Absprache mit mir eine Empfehlung erarbeiten. Dann werden wir im nächsten Schritt einen Antrag an die Stadt Freiburg formulieren, über den der Gemeinderat zu entscheiden hat. Die Pläne für ein Literaturhaus stoßen bisher auf eine breite positive Resonanz. cultur.zeit: Was ist für ein zukünftiges Literaturhaus besonders wichtig? Stegmann: Neben der inhaltlichen Ausgestaltung, die an erster Stelle steht, sind die räumlichen Kapazitäten sowie die Eigenständigkeit und Sichtbarkeit von großer Bedeutung. Im Alten Wiehrebahnhof, in dem das Literaturbüro seit 2003 untergebracht ist, ist das alles eingeschränkt. Sobald wir größere Veranstaltungen realisieren möchten, müssen wir das Kommunale Kino bitten, sein Programm auszusetzen, damit wir den Saal nutzen können, oder wir müssen externe Räume suchen, in denen wir dann aber nicht als Veranstalter wahrgenommen werden. Ein Literaturhaus braucht sinnvollerweise einen eigenen Veranstaltungsraum für rund 150 Menschen. cultur.zeit: Wie rechtfertigen Sie das dafür nötige, deutlich höhere Budget für die Literatur? Stegmann: Natürlich werden die Ausgaben eines Literaturhauses über den derzeitigen Summen des Büros liegen. Im Vergleich aber zu anderen Kunstsparten wie Theater oder Film ist die Literaturvermittlung noch relativ kostengünstig. Wenn man sich überlegt, dass wir etwa im Vergleich zum Theater (22,3 Millionen Euro Zuschuss jährlich, d. Red.) nur einen Bruchteil öffentlicher Zuschüsse erhalten und auch benötigen, sind die finanziellen Sprünge vom Literaturbüro zum Literaturhaus schnell relativ und überschaubar. Freiburg verfügt im Verhältnis zur Größe der Stadt über eine überaus vitale Literaturszene, sowohl was die Produktion betrifft – zahlreiche renommierte Autoren und Übersetzer leben und arbeiten hier –, als auch was die Vermittlung und die Nachfrage seitens des Publikums betrifft. Ein Literaturhaus könnte hier Energien bündeln, zugleich neue entfalten und ist notwendige Konsequenz der literarischen Entwicklungen der letzten Jahrzehnte.


22 Buch-Rezensionen 04.11 FRezi

ERLÖSUNG

Bald ist Weltuntergang, bitte weitersagen

von Jussi Adler-Olsen Verlag: dtv premium, 2011 Seitenzahl: 588, broschiert Preis: 14,90 Euro

von Axel Gräbeldinger Verlag: Kopfnuss, 2011 Seitenzahl: 180, broschiert Preis: 9,90 Euro

Was sollen die Leute denken

von Jess Jochimsen Verlag: dtv, 2011 Seitenzahl: 80, broschiert Preis: 9,90 Euro

Atemlose Gangsterjagd

Schlichter Humor

Schluss mit nett!

(Sebastian Bargon). Im Großraum Kopenhagen werden Kinder entführt, ohne dass sie vermisst gemeldet werden. Wie kann das sein? Durch eine verwitterte, mit Blut geschriebene Flaschenpost, die jahrelang unentdeckt blieb, bis sie in Schottland gefunden wird, kommt das Sonderdezernat Q einem Psychopathen auf die Spur, der seit Jahren seine Opfer in religiösen Sekten sucht und findet. Aber Kommissar Carl Mørck und sein aus Syrien stammender Assistent Assad müssen feststellen, dass der kaltblütige Kidnapper mehr Identitäten hat als ein Fuchsbau Fluchtwege. Erlösung ist der dritte Thriller von Jussi Adler-Olsen, dem neuen skandinavischen Star-Autor, der mit intelligent konstruierten, spannenden Stories die Nachfolge des viel zu früh gestorbenen Schweden Stieg Larsson angetreten hat. Die dänische Krimireihe um den schrulligen Kommissar Carl Mørck und dessen mysteriösen Helfer Assad sowie die rätselhafte Sekretärin Rose besticht durch atmosphärische Dichte, geschickt eingebaute Rückblenden und witzige Wortwechsel zwischen den ungleichen Ermittlern. Stieg Larsson hatte seine Millennium-Reihe auf zehn Bände angelegt, aber nur drei vollendet. Auch der 1950 geborene Adler-Olsen will seinen Krimi-Kosmos in zehn Büchern entfalten. Die Fans wünschen ihm ein langes Leben – das dürfte allerdings vielen Figuren des Autors nicht beschieden sein.

(dob). Saufen. Kotzen. Punkrock. Spaß. Das Leben kann eigentlich recht einfach sein. Nein, die Latte für guten Geschmack und feinsinnigen Humor ist hier nicht besonders hoch. Was in der Natur der Sache liegt. Schließlich besteht das Buch „Heute ist Weltuntergang, bitte weitersagen“, aus gesammelten Kolumnen, die Axel Gräbeldinger in den vergangenen Jahren für das von Punks hochgeschätzte Ox-Fanzine geschrieben hat. Die Kolumnen sind manchmal durchaus lustig. Wenn der schreibende Punkrocker etwa gesteht, dass es mit dem Straßenleben bei ihm nicht so recht funktionierte, weil er Kontaktlinsenträger ist – mit Brille und Iro kriegt man nun mal kein Mädchen. „Mein Traum vom Leben in der Gosse scheiterte an hygienischen Bedenken und an meiner Eitelkeit“, so Gräbeldinger. Oder wenn er, der Punk, in einer Techno-Disko erst auf dem Männerklo beinahe vernascht wird und dann aus der Disse geworfen wird, weil er lieber Bier statt Pillen mag. Er berichtet über die Hells Angels beim Tanzen mit seiner Frau, über Schlafentzug, seine (natürlich promillehaltige) Hochzeit in Las Vegas, übers Terpentinschnüffeln und darüber, wie er gerne und oft mit dem Gesicht auf seiner Pizza einschläft. Na dann prost. Sein erstes Buch hieß übrigens „Ein bekotztes Feinrippunterhemd ist der Dresscode zu meinem Lebensgefühl“. Manchmal ganz amüsant, wie gesagt. Oftmals aber albern und (post)pubertär.

(nike). Draußen knospt es. Doch da ist einer, dem das Blühen und Sprießen vor dem Fenster kein beseeltes Frühlingslächeln ins Gesicht zaubert. Der am liebsten schon zum Frühstück mit einem Schild um den Hals erscheinen möchte, worauf geschrieben steht: „Nein! Ich gehe nicht mit dir ins Gartencenter!“ Der Mann in Jess Jochimsens atemloser Tour de Force verweigert sich nicht nur der ‚Pärchenscheiße‘ im Gartencenter, der Anschaffung eines Familienhundes und der abendlichen TV-Show-Berieselung. Er will aus allem aussteigen, was so erschreckend alltäglich geworden ist, aus dem ‚Nettigkeitsgetue‘ und den eingeimpften Denkmustern, aus dem Selbstdarstellungstheater und dem Anpassungsdruck. Er hat aufgehört, zu funktionieren und fragt sich, wie bloß die anderen ihr Leben meistern, die ‚Normal-Glücklichen‘. Er redet ohne Unterlass, weil Reden einen vermeintlichen Schutzraum bietet: „Es ist doch so: Solange ich hier sitze und rede, passiert nichts.“ Dabei hat das Drama schon lange stattgefunden. Der übermächtige Satz „Was sollen die Leute denken“ ist in Fleisch und Blut übergegangen, das eigene Leben ist zum Second Life geworden, wirkungsorientiert und unwirklich. Ein tragischer Monolog, zutiefst bedrückend und immer wieder aber auch befreiend komisch.


Die neue Website

www.chilli-online.de


24 Film 04.11

Freiburg im Fokus der Filmfreunde haus des dokumentarfilms widmet sich der perle des breisgaus

M

von Georg Giesebrecht

an muss nicht immer nach Berlin schielen, wenn es um die Filmwirtschaft geht. Auch im Südwesten der Republik sind deutschlandweit einmalige Institutionen beheimatet, deren Arbeit weit in die Branche hineinwirkt. Zwei von ihnen feierten in diesem Jahr in Stuttgart ihr zwanzigjähriges Jubiläum – die Filmakademie Ludwigsburg und das Haus des Dokumentarfilms. Letzteres produziert eine eigene Städtefilmreihe, deren aktuelle Veröffentlichung Freiburg gewidmet ist. Diese Edition ist aber nur ein kleiner Teil der Aufgabenbereiche, um die sich die Stuttgarter kümmern. Spötter sprachen in der Aufbauphase von einem Mausoleum, das da entstehe, erinnert sich Direktor Wilhelm Reschl. Mittlerweile sind diese verstummt, denn was hinter den Mauern des Hauses an der Mörikestraße von zwölf Festangestellten und ebenso vielen Teilzeitkräften bearbeitet wird, hat mit dem Anhäufen von verstaubenden Filmrollen nicht viel zu tun. Das Haus des Dokumentarfilms beherbergt neben einer europaweit einmaligen Dokumentarfilmsammlung von rund 8000 Exemplaren die fast ebenso umfangreiche, vorwiegend aus Privatbesitz stammende Landesfilmsammlung. Die Sammler, Archivare und Produzenten beschränken sich nicht nur auf die stille Arbeit, sie rücken hin und wieder auch in den Fokus der Öffentlichkeit. Beim jährlichen Branchentreff Dokville wie auch bei den sogenannten Entdeckerfreudentagen, die sich an Hobbyfilmer und sonstige an historischem Filmmaterial Interessierte richten.

Fotos: © Haus des Dokumentarfilms

Am 18. Juni dieses Jahres lud das Haus des Dokumentarfilms dazu die Freiburger ins SWR-Studio ein; es kamen rund 60 Filmfreunde, darunter auch neun Privatleute mit eigenen Filmen. Insgesamt 61 Filme in den verschiedensten Formaten aus dem Zeitraum 1925 bis 1998 konnte Filmautorin Anita Bindner als „Tagesbeute“ in die Landesfilmsammlung übernehmen. Für die Historikerin ist Freiburg filmgeschichtlich gesehen ein interessantes Thema, denn die Stadt war zwar nie ein großer Filmstandort, hat aber schon 1906 eine Pionierrolle für die Entwicklung des Kinos gespielt. Freiburger Kaufleute bauten wohl als erste überhaupt eine Kinokette mit der Markenbezeichnung Welt-Kinematograph auf, sie zeigten Kurzfilme aus aller Welt, vergleichbar den späteren Wochenschauen, und produzierten schon 1910 den Imagefilm „Freiburg – Die Perle des Breisgaus“. Mit Ausschnitten aus diesem Werk startet die aktuelle Filmreise, die allerdings in den 90er Jahren endet. Allzu aktuelle Bezüge sind nicht im Interesse der Archiv-Spezialisten, denn, so Wilhelm Reschl, es gehe in der Reihe schließlich um die Darstellung des bereits Geschehenen. Weswegen das nächste Stuttgarter FreiburgPorträt wohl auch erst in rund zwanzig Jahren ein Thema sei. Die nächste geplante Publikation wird den Städterahmen sprengen, denn im kommenden Jahr steht der 60. Geburtstag des Landes Baden-Württemberg auch für das Haus des Dokumentarfilms ganz oben auf der Agenda. Und dafür werden Anita Bindner und ihre Kollegen ganz schön viel zu sichten haben.


04.11 Film 25 Freiburg im Breisgau. Der Film. Die Geschichte. Deutschland 2011 Ein Film von Anita Bindner Verkaufsstart: 30. November Preis: 19,95 Euro

Auf Entdeckungsreise Nachdem es schon im Vorjahr eine filmische Zeitreise durch Freiburg publiziert hatte, die sich speziell den 40er Jahren widmete, rückt das Haus des Dokumentarfilms in seiner Reihe von Städteporträts nun erneut den Breisgau in den Fokus. Anita Bindner hat bei ihrer Auswahl an seltenen und teilweise auch neu entdeckten Aufnahmen eine gute Mischung hinbekommen, zwischen weltgeschichtlich bedeutenden Ereignissen und Zeugnissen aus dem Alltag der Freiburger. Man sieht das Löschen eines Brandes bei Herder, jubelnde Massen beim Einmarsch der SA und privates Familienglück bei Familie Martin. Fast hundert Jahre Stadtgeschichte sind in diesem dreiviertelstündigen Porträt unterhaltsam und informativ aufbereitet. Die DVD kann über den Buchhandel sowie über www.hdf.de bezogen werden.


26 Film 04.11

4

Voll von der Mattscheibe

Wader Wecker Vater Land Foto: © Zorro

Aber das Leben geht weiter Foto: © Karin Kaper Film

Foto: © ddp

Arte und Anspruch (bar). Der TV-Sender Arte startet mit einer Programmreform ins neue Jahr. Nun, ich als Arte-Schauer brauche keine. Aber noch bevor Programmchef Christoph Hauser die Einzelheiten überhaupt vorstellen durfte, hatte die Arbeitsgemeinschaft Dokumentarfilm den Sender schon dafür kritisiert, dass der offenbar fortan mehr auf leichter zu vermittelnde Inhalte setzen will. Er stützte sich dabei auf interne Papiere des Kulturkanals – wo es etwa heiße, dass der Ton des Programms freundlicher, emotionaler und zugänglicher werden müsse. Ah, mon Dieu, mag Hauser gedacht haben und versprach schnell, dass Arte auch künftig der Sender der Autoren bleibe. Im Übrigen gebe es im kommenden Jahr 80 Stunden erstausgestrahlte Dokumentationen mehr als im ablaufenden. Und am Sonntagvormittag ein Kulturgespräch sowie am Nachmittag andere kulturelle Formate – die freilich mit mindestens 50 Prozent Musik gemischt werden sollen, wie es in den Leitlinien heißt. Man setze auf mehr Übersichtlichkeit und möchte das etwa dadurch erreichen, dass jeder Tag eine eigene Farbe bekommt. Du Schatz, heute ist Arte rot, heute bleiben wir zu Hause. Offenbar will Arte nicht mehr nur Intellektuellen-Sender sein. Will populärer werden. Von der Ausweitung der Arte-Zuschauerzone, könnte ein Stück über die Motive überschrieben sein. Der Sender will mehr Publikum, will weniger schwere Kost mit Portraits von Unprominenten, weniger analysieren. Ah, mon Dieu, dann warte ich schon mal auf die Reform der Reform.

Deutschland 2011 Regie: Rudi Gaul Mit: Hannes Wader, Konstantin Wecker, ihren Familien, Fans und Mitarbeitern Verleih: Zorro Start: 15.12.2011

Deutschland 2011 Regie: Karin Kaper & Dirk Szuszies Mit: Edwarda Zukowska, Maria Wojewoda, Ilse Kaper, Gabriela Matniszewska Verleih: Karin Kaper Film läuft im KoKi: 16./17.12.2011

Was für ein Paar

Versöhnliche Geschichte

(gegi). Wenn zwei als Solisten bekannte und gefeierte Künstler gemeinsam auf der Bühne stehen, dann spricht man gerne von einem neuen Traumduo, aber bei der gemeinsamen Tournee von Hannes Wader und Konstantin Wecker drängt sich eher der – liebevoll gemeinte – Begriff vom seltsamen Paar auf. Auf der einen Seite der extrovertierte bayerische Lebemensch, der seine Lieder mit vollem Körpereinsatz rausschreit, und ihm gegenüber der eigenbrötlerische, kauzige Westfale, der sich immer wie ein steifer Stock hinter seiner Gitarre zu verstecken schien. Seit mehr als zehn Jahren touren die sehr unterschiedlichen Persönlichkeiten miteinander, und aus dieser menschlich-musikalischen Geschichte hat Rudi Gaul einen richtig schönen Film gemacht, ganz nahe dran an dem Ruhigen und der Rampensau. Ein gelungenes Porträt und gleichzeitig auch ein hintergründiges Stück zu gewissen Befindlichkeiten in dieser Republik.

(gegi). Es gibt Themen, bei denen die Fronten so verhärtet sind, dass eine unbefangene Herangehensweise, eine, die die Beteiligten wirklich weiterbringt, fast nicht mehr denkbar scheint. Vertreibung ist ein solches Thema. Die Berliner Filmemacherin Karin Kaper („Another Glorious Day“) hat sich dieses schwierigen Sujets angenommen, ganz und gar nicht unbefangen, denn es geht um ihre eigene Familiengeschichte, aber trotzdem oder vielleicht auch gerade deswegen umso erfolgreicher. Sie verwebt eindrucksvoll und feinfühlig die Schicksale ihrer eigenen, aus Niederschlesien vertriebenen Familie und der polnischen Familie, die den Hof der Kapers nach Kriegsende zugesprochen bekam und die selbst unter dem Regime Stalins eine unglaubliche Odyssee durchlitt. Frauen aus mehreren Generationen treffen sich und erzählen einander. Bei diesen Gesprächen geht es mehr um den Garten als um die Weltpolitik. Es geht um gemeinsame Erinnerungen, nicht um trennende Verurteilungen. Der Film ist ein nahegehendes Dokument gelebter Versöhnung. Am 16.12. ist Karin Kaper zu Gast im Kommunalen Kino.

chilli verlost 3 x 2 Kinokarten; schickt eine Mail – Stichwort „Wader Wecker“ – an kultur@chilli-online.de


04.11 Film 27 Ich reise ALLEIN Foto: © Neue Visionen

Das System

Voll Von Der Rolle Foto: © Filmlichter

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Foto: © Nicole Kemper

Norwegen 2011 Regie: Stian Kristiansen Mit: Rolf Kristian Larsen, Amina Eleonora Bergrem Verleih: Neue Visionen Start: 29.12.2011

Deutschland 2011 Regie: Marc Bauder Mit: Jacob Matschenz, Bernhard Schütz, Jenny Schily, Heinz Hoenig, Jürgen Holtz Verleih: Filmlichter Start: 12.01.2012

Das pralle Leben

Spannende Verstrickungen

(gegi). Es hätte alles so schön bleiben können für Jarle, den Studenten, der sich zwischen Literaturvorlesungen, Liebesaffären und feucht-fröhlichen Partys am wohlsten fühlt. Doch dann kam dieser Brief. Und der kündigte unerwarteten Besuch an. Jarle wusste bis dahin nicht, dass er Vater einer Tochter ist, die just zu ihrem siebten Geburtstag für eine Woche von ihrer Mutter zum ahnungslosen Erzeuger geschickt wird. Es soll zwar nur für eine Woche sein, weil die Mutter der kleinen Charlotte Isabel auch einmal Zeit für sich alleine haben möchte, aber Jarle hat so gar keine Lust auf elterliche Verantwortung und darauf, dass sein Leben nicht wie gewohnt weiterlaufen soll. Doch das fremde Töchterchen wirbelt nicht nur das Leben ihres unbekannten Vaters gehörig durcheinander. Dem Zauber der kleinen Lotte (ganz stark: Amina Eleonora Bergrem) kann man sich genauso wenig entziehen wie dem Mitgefühl für den Vater wider Willen und am Ende dieses mit toller Musik unterlegten, hoffnungsfrohen „Familienfilms“ fragt man sich, ob solche Märchen nicht doch auch wahr werden können.

(gegi). Eine triste Plattenbausiedlung in Rostock. Hier lebt Mike, Jahrgang 89, in den Tag hinein und schlägt die Zeit zusammen mit seinem Kumpel Dustin als Kleinkrimineller tot. Bis ihn eines Tages der Baulöwe Böhm, ein alter Freund seines verstorbenen Vaters, anspricht und zur Mitarbeit animiert. Böhm dreht richtig große Dinger, kennt wichtige Leute und hat entscheidend mit dem Erdgas-Pipelinebau zu tun, der durch Mecklenburg-Vorpommern führen soll. Aber der Macher hat auch eine Vergangenheit, eine, die nicht nur eng mit dem Schicksal von Mikes Vater, sondern auch mit Stasi-Seilschaften und dubiosen Ost-West-Geschäften nach der Wende verwoben ist. Durch Böhm erfährt Mike mehr über seine eigene Geschichte, als ihm seine Mutter je erzählt hatte – vielleicht auch mehr, als er je wissen wollte? Der Doku-Spezialist Bauder legt mit seinem Spielfilmdebüt einen gelungenen Spagat hin und erzählt in einem gut recherchierten Politthriller eine krasse Familiengeschichte mit skrupellosen Wende-Gewinnlern, und mittendrin der erneut großartig aufspielende Jacob Matschenz.

Schöne Aussichten (gegi). Jahresrückblick? Ach was! Wir schauen nach vorne und zwar mit recht gemischten Gefühlen, was die nächstjährigen Kinobesuche anbelangt. Worauf ihr euch freuen könnt, das sind viele gute, spannende, schöne, bewegende, lachmuskelstrapazierende und taschentuchbenutzerfreundliche Leinwanderlebnisse im Arthaus-Bereich. Da brauch ich gar keine Namen zu nennen, das wird so kommen und die Perlen gibt’s natürlich wieder im chilli. So viel zur Vorfreude. Aber dann droht uns auch eine inflationäre Fortsetzungswelle im popkornverkrümelten Dreidebereich mit Star Wars und Spiderman und Ice Age beispielsweise. Oder deutsche Polit-Horrorkomödien wie „Plagiator 2 – Die Rückkehr des schamlosen Schleimbeutels“, wobei noch nicht klar ist, wer den spielen soll. Helge Schneider wäre prädestiniert, muss sich aber noch vom Hitlern erholen. Daniel Radcliffe kommt auch wieder, aber erstmals nicht als Harry Potter. Mehr GKNSKN (Gute Kinonews – schlechte Kinonews) gibt es bald wieder an dieser Stelle, aber ich muss jetzt dringend zum Casting nach New York. Dort suchen sie ein unverbrauchtes Nachwuchstalent für die männliche Hauptrolle in Woody Allens „Burnout-Trilogie“ mit Winona Ryder, Penelope Cruz, Cameron Diaz, Jennifer Lopez, Julia Roberts ... Und wie immer zum Jahreswechsel möchte ich von euch noch euren Lieblingsfilm 2011 wissen, es gibt tolle DVDs zu gewinnen (mailt an kultur@chilli-online.de). Guten Rutsch, wir sehn uns im Kino, Georg Giesebrecht


28 Ausstellungen 04.11

Kunst über die Grenzen hinweg Rolf Störtzer ist mit Herz und Seele begeistert von der Regionale

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von Nicole Kemper

Weitere Infos www.regionale.org

Rolf Störtzer

Foto: © Nicole Kemper

ie „Regionale“: Das ist eine Kunstausstellung über drei Ländergrenzen hinweg, die eine Plattform für intensiven Austausch zwischen Künstlern, Kulturschaffenden und Kunstinteressierten bietet. Zur zwölften Auflage präsentieren 15 Kunsthäuser in Südbaden, im Elsass und in der Schweiz zeitgleich zeitgenössische Kunst aus der Region. In Freiburg ist die Regionale 12 gleich an drei Orten anzutreffen: Das Kunsthaus L6, der Kunstverein und t66 kulturwerk stehen vom 25. November bis zum 8. Januar unter dem Zeichen des trinationalen Kunstschaffens. culturzeit-Autorin Nicole Kemper sprach mit Rolf Störtzer, der im Freiburger Kulturamt unter anderem zuständig für den Bereich Bildende Kunst ist.

anderen Ausstellungen, das ist zwar bei allen Gruppenausstellungen beobachtbar, aber bei der Regionale nochmal im Besonderen. Die Regionale bringt zudem auch viele Besucher aus Frankreich und vor allem aus der Schweiz in die Freiburger Kunsthäuser. cultur.zeit: Und umgekehrt? Nehmen die Freiburger auch die Veranstaltungen in den anderen Ländern wahr? Störtzer: Ich bin jedes Jahr zur Regionale in Basel und treffe dort sehr viele Freiburger – die Kunstszene ist auf jeden Fall unterwegs. Es gibt auch organisierte Bustouren, in diesem Jahr zum ersten Mal auch von Freiburg aus: Am 18. Dezember fährt ein

cultur.zeit: Welche Idee steckt „Der Gedanke des Dreiländerecks wird hinter der Regionale? sehr bereichernd umgesetzt.“ Störtzer: Die Regionale ist ursprünglich aus der traditionsreichen Basler Weihnachtsausstellung hervorgegangen, in Bus von Freiburg aus verschiedene Ausder regionale Künstler ihre Werke präsentie- stellungsorte in Baselland, Liestal, Riehen ren konnten. Dort ist der Gedanke entstan- und Basel an. Es werden auch die Verantden, dass man diesen Ansatz über die Gren- wortlichen für jedes Haus anwesend sein zen hinweg ausweiten könnte – so kam im und über ihre Ausstellungen sprechen. Jahr 2000 die ganze Regio ins Spiel und die cultur.zeit: Welche Effekte hat die Regionale Jahresausstellung wurde in Regionale umbenannt. Der Grundgedanke der Regionale für die beteiligten Häuser und die Künstler? besteht darin, dass man den Austausch und Störtzer: Durch die Regionale hat der Bedie Vernetzung der Kunstinstitutionen in der kanntheitsgrad der Institutionen deutlich Regio vorantreibt, beziehungsweise über- zugenommen. Wir merken das zum Beispiel haupt ermöglicht. Mittlerweile sind insge- daran, dass wir im Kunsthaus L6 immer samt 15 Institutionen, die im Kunstbereich mehr Bewerbungen von auswärtigen Künstaktiv sind, an der Regionale beteiligt, von Ba- lern erhalten, die konkret an diesem Ort sel über Weil, Freiburg bis nach Straßburg. ausstellen wollen. Oder daran, dass bei der „Kuratorenausstellung“ im L6, zu der wir cultur.zeit: Wobei Freiburg nicht von junge Kuratorinnen und Kuratoren einlaAnfang an dabei war, aber dafür jetzt mit den, ihre Ideen bei uns zu verwirklichen, in den letzten Jahren viele Schweizer dabei wadrei Häusern … Störtzer: Ja, Freiburg stieg später ein: der ren. Auch für die Künstler hat die Regionale Kunstverein zur vierten Regionale 2003, positive Effekte. Man wird auf sie aufmerkdas Kunsthaus L6 im Jahr 2006 mit der sam, sie werden zu anderen AusstellunRegionale 7, und in der Folge kam noch gen eingeladen. So wird der Gedanke des Dreiländerecks sehr bereichernd umgesetzt; das T66 dazu. miteinander und füreinander, sprich so, dass jeder etwas davon hat. Das ist wirklich cultur.zeit: Mit welchem Erfolg? Störtzer: Wir haben in Freiburg festgestellt, eine gute Sache – ich bin mit Herz und Seedass der Besucheransturm größer ist als bei le begeistert von dieser Regionale!


04.11 Ausstellungen 29

Gela Samsonidse, Sturz, 2008, テ僕 auf Leinwand Ausgestellt im Projektraum M54, Basel


30 Zeitgeschichte 04.11

Mönche auf Zeitreise Ein Film auf Spurensuche nach dem verschwundenen Dominikanerkloster Freiburgs

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von Daniel Weber

Info & Termine

Ausstellung „Weihrauch & Pulverdampf – 850 Jahre Freiburger Stadtgeschichte im Quartier Unterlinden“ im Finanzzentrum der Sparkasse. Läuft noch bis zum 5. Januar.

ie Entwicklung der Stadt Freiburg hat eine reichhaltige Geschichte. Als im Frühjahr das Quartier Unterlinden mit einem Komplex aus Büros und Geschäften nach langer Bauphase eröffnete, hatte die Breisgaustadt nicht nur ein neues Gesicht an einer bekannten Ecke bekommen, sondern auch neue Erkenntnisse aus einer alten Zeit gewonnen. Archäologische Grabungen hatten Bodenzeugnisse zutage gefördert, die bis ins Mittelalter zurückreichen. Damals stand an dieser Stelle ein Dominikanerkloster. Im Zuge einer Ausstellung über die Geschichte des Stadtquartiers ist dazu ein Film gedreht worden: „Das verschwundene Dominikanerkloster.“ „Anfangs sollte der Film zehn Minuten dauern“, erzählt Peter Kalchthaler. Am Ende sind es 27 Minuten geworden, in denen die Geschichte der im Mittelalter zweitgrößten Kirche der Stadt aufgerollt wird. Der Historiker und Leiter des Museums für Stadtgeschichte leitete gemeinsam mit seinem Kollegen Bertram Jenisch vom Landesdenkmalamt die Planung des Filmprojekts und der noch bis zum 5. Januar andauernden Ausstellung mit dem Titel

„Weihrauch und Pulverdampf – 850 Jahre Stadtgeschichte im Quartier Unterlinden“, für die der Film gedreht wurde. Die beiden Historiker mimen darin sich selbst. Sie wälzen Bücher, sitzen am Computer und rekonstruieren anhand der Ergebnisse der Ausgrabungen das verschwundene Dominikanerkloster virtuell. Im zweiten Handlungsstrang befinden sich parallel zu den Wissenschaftlern zwei Dominikaner ebenfalls auf der Suche nach ihrem Kloster. Es sind Bruder Ulrich, Baumeister des Klosters, und der Universalgelehrte Albertus Magnus, der in Freiburg lehrte und heute als Bronzerelief am Quartier Unterlinden an das damalige Kloster erinnert. Dargestellt werden die beiden Ordensbrüder unter der Regie von Jürgen Stumpfhaus von den Schauspielern Klaus Spürkel und Peter Schell. Am vorläufigen Ende ihrer Suche landen sie im Büro der Wissenschaftler und entdecken die Rekonstruktion des Klosters an einem komischen Gerät namens Computer. „Eine Welt der Erinnerung“ für Männer aus dem Mittelalter. 1235 gründeten die Dominikaner die nach dem Münster zweitgrößte Kirche der Stadt. Nach der Auflösung des Konvents

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04.11 Zeitgeschichte 31

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im Jahr 1790 ging das Areal in den Besitz der Universität über. Fortan wurde es etwa als Lagerhaus verwendet und schon wenige Jahre später per öffentlicher Versteigerung an Freiburger Bürger verkauft. Das Kloster selbst wurde in dieser Zeit geteilt, der gotische Hochchor abgebrochen und an seiner Stelle die heutige Prediger- und Gutenbergstraße angelegt, wie im Begleitband der Ausstellung erklärt wird. Endgültig verschwanden die letzten aufrecht stehenden Reste des Klosters, das zwischenzeitlich zum Vinzentiushaus geworden war, nach der verheerenden Bombennacht, die am 27. November 1944 Freiburg erschütterte. Nach dem Abtragen der Ruinen entstand an seiner Stelle zehn Jahre später der Neubau der Badischen Kommunalen Landesbank. Bevor mit dem Bau des neuen Quartier Unterlinden begonnen wurde, wühlten erst einmal Experten elf Monate lang in der Baugrube. Zwischen November 2007 und September 2008 fanden die Archäologen dabei Bodenzeugnisse der Geschichte Freiburgs. Sie waren allerdings nur inselhaft in dem stark gestörten Areal enthalten, sodass die Rekonstruktion des Klosters vor allem auf der Grundlage historischer Pläne ge-

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schaffen wurde. Und davor sitzen am Ende des Films die beiden Mönche. Einen Tastendruck später finden sie sich dann tatsächlich in ihrem Kloster wieder, während die Wissenschaftler gemeinsam mit dem Vorstandsvorsitzenden der Sparkasse und Projektunterstützer Horst Kary ins elsässischen Guebwiller reisen und dort die Kirche besuchen, die als Zwilling des verschwundenen Freiburger Dominikanerklosters gilt. Kary taucht am Ende auch noch im zweiten Handlungsstrang auf, als Bettelmönch Medicus Primus. „Gebt fleißig, gebt für euer Seelenheil“, wiederholt der Banker. „Wir hielten das für eine witzige Idee“, erzählt Kalchthaler. Der Film selbst war eine gute und ist ebenso umgesetzt worden.

Bild 1: Innenansicht des Langhauses der Dominikanerkirche in Richtung Lettner, im Hintergrund der Hochchor. Digitale Rekonstruktion. Bild 2: Straßenansicht des Dominikanerklosters im frühen 14. Jahrhundert. Digitale Rekonstruktion von Nordwest. Bild 3: Detail des Marienfensters im Westgiebel der Dominikanerkirche. Bild 4: Zerstörtes Vinzentiushaus nach der Bombennacht des 27.11.1944. Bild 5: Gesamtanlage des Klosters im frühen 14. Jahrhundert.

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32 Kalender Dezember–Februar 04.11

bis 08.01 Türken in Deutschland 1973–1979

Fotoserie von Candida Höfer,Di-So Museum für Neue Kunst, Marienstraße · 10 Uhr Info: www.freiburg.de/museen

Bis 08.01. Regionale 12

Information & Erfahrung, Di-So Kunstverein Freiburg, Dreisamstraße 21 · 12 Uhr Info: www.kunstvereinfreiburg.de

bis 14.01. Dein Land ist mein Land

Generation Gastarbeiter Alter Wiehrebahnhof, Urachstraße 40 · 15 Uhr Info: www.koki-freiburg.de

bis 15.01. Schlangen

Sonderausstellung, Di-So Naturmuseum, Gerberau 32 · 10 Uhr Info: www.freiburg.de/museen

bis 15.01. Anselm Kiefer

Ausstellung, Di-So Museum Frieder Burda, Baden-Baden · 10 Uhr Info: www.museum-frieder-burda.de

Bis 15.01. Corinne Wasmuht

Ausstellung, tgl. ab 10 Uhr Fondation Beyeler, Riehen · 10 Uhr Info: www.fondationbeyeler.ch

bis 29.01. Car Culture. Medien der Mobilität

Ausstellung, Mi-So Zentrum für Kunst & Medientechnologie, Karlsruhe · 11 Uhr Info: www.zkm.de

bis 05.02. Les Frères Réunis

eine engagierte Freimaurerloge in Straßburg, Di-So Historisches Museum, Strasbourg · 12 Uhr Info: www.musees.strasbourg.eu

David Nash/Werner Pokorny/Jinmo Kang/ Unen Enkh, Di-So Museum Biedermann, Donaueschingen · 11 Uhr Info: www.museum-biedermann.de

bis 26.02. Messmer & Friends Die Sammlung Messmer, Einblicke-Ausblicke, Di-So Kunsthalle Messmer, Riegel · 11 Uhr Info: www.messmerfoundation.com

bis 22.04. Kykladen.

Lebenswelten einer frühgriechischen Kultur, Di-So Badisches Landesmuseum, Karlsruhe · 10 Uhr Info: www.landesmuseum.de

bis 29.04. Knochenarbeit

Wenn Skelette erzählen, Di-So Naturhistorisches Museum, Basel · 10 Uhr Info: www.nmb.bs.ch

kommende Ausstellungen Vernissage: Fotografien von Nina Berman, bis 9.2.2012 Carl-Schurz-Haus, Eisenbahnstraße 62 · 19 Uhr Info: www.carl-schurz-haus.de

ab 20.12. Tschernobyl. Expeditionen in ein verlorenes Land Ausstellung mit umfangreichem Vermittlungsprogramm, bis 18.3., Di-So Augustinermuseum, Freiburg · 10 Uhr Info: www.freiburg.de/museen

ab 21.12. Gottfried Legler

bis 26.02. How to Love

bis 22.01. Max Beckmann. Die Landschaften

bis 26.02. Im Strom der Zeit

Aktuelle Zeichenkunst aus Israel, Di-So Cartoonmuseum, Basel · 14 Uhr Info: www.cartoonmuseum.ch

111 Jahre Alexander Bürkle – 111 Jahre Elektrotechnik, tgl. Kunstraum Alexander Bürkle, Freiburg · 9 Uhr Info: www.kunstraum.alexander-buerkle.de

Die Fledermaus

Geburtstagsausstellung, tgl. außer Dienstag Museum Tomi Ungerer, Strasbourg · 12 Uhr Info: www.musees.strasbourg.eu

Ab 12.12. Homeland Bis 12.02. Back to the roots

Trägerin des Oberrheinischen Kunstpreises, Di-So Städtische Galerie, Offenburg · 11 Uhr Info: www.museum-offenburg.de

Ausstellung, Di-So Kunstmuseum Basel · 10 Uhr Info: www.kunstmuseumbasel.ch

bis 29.02. Tomi Ungerer und seine Meister

© Oper Strasbourg Foto: Jutta Missbach

laufende Ausstellungen

bis 29.01. Dalí, Magritte, Miró - Surrealismus in Paris

90 Jahre – ein Künstlerleben, bis 29.1., Mi-So Museum am Burghof, Lörrach · 14 Uhr Info: www.museum-am-burghof.de

ab 27.01. Beatrice Adler & Stefanie Gerhardt

Vernissage: Reinhold-Schneider-Preisträgerinnen, bis 18.3. Kunsthaus L6, Lameystraße 6 · 18 Uhr Info: www.kunsthausl6.freiburg.de

ab 30.01. Pierre Bonnard

Retrospektive mit rund 60 Gemälden, bis 13.5., tgl. ab 10 Uhr Fondation Beyeler, Riehen · 10 Uhr Info: www.fondationbeyeler.ch

ab 01.02. The State of Image

Die Medienpioniere Zbigniew Rybczinski & Gábor Bódy, bis 6.5., Mi-So Zentrum für Kunst & Medientechnologie, Karlsruhe · 11 Uhr Info: www.zkm.de

ab 05.02. William N. Copley

Retrospektive mit über 80 Werken, bis Anfang Juni Museum Frieder Burda, Baden-Baden · 10 Uhr Info: www.museum-frieder-burda.de

ab 23.02. Kienholz. Die Zeichen der Zeit

Ausstellung bis 13.05., Di-So 11-18 Uhr Museum Tinguely, Basel · 11 Uhr Info: www.tinguely.ch

Musik Dezember 2011 Sa. 10.12. Die Fledermaus Operette von Johann Strauss Oper, Strasbourg · 20 Uhr Info: www.operanationaldurhin.eu

Sa. 10.12. Kein Ort. Nirgends

Kammeroper von Anno Schreier, mit der Freiburger Young Opera Company E-Werk, Freiburg · 20 Uhr Info: www.ewerk-freiburg.de

L‘Opéra Strasbourg

Und auf Strauss folgt dann Janácek verschiedene Termine

Meisterwerke auf elsässischen Bühnen „Die Fledermaus“ verkörpert geradezu den Geist der Wiener Gesellschaft, in der Verkleidung und Maskerade im Grunde nur Metaphern für die allgemein herrschende Heuchelei sind. Das Werk ist für die Operette, was die Stücke von Schriftstellern wie Georges Courteline und Georges Feydeau für das Theater sind: Hinter der unbekümmerten Fassade verbergen sich verletzte Menschen, die ihre Illusionen verloren haben. Es ist, als grolle in der Ferne ein Vulkan, doch die Herzen schlagen im Walzertakt. Diese Koproduktion mit dem Staatstheater Nürnberg wird in Strasbourg (10.-27.12.), Mulhouse (4.-8.1.) und Colmar (20.1.) aufgeführt. Einen Tag nach der Colmarer Aufführung steht schon der nächste große Opern-Abend in Strasbourg auf dem Programm. 
Nach „Jenufa“ und „Die Sache Makropulos“ in den vergangenen Spielzeiten setzt Robert Carsen seinen Janácek-Zyklus mit dem Meisterwerk Kát‘a Kabanová fort. Es handelt von der Einstellung der Gesellschaft zum Ehebruch und der Heuchelei der Elterngeneration, die ihren Kindern verweigert, was sie sich selbst erlaubt, und die Kinder dadurch in den Selbstmord treibt. Robert Carsens Inszenierung, die mit den Elementen und der Allgegenwart des Wassers spielt, verleiht dem Drama besondere Ausdruckskraft.

Es wird sowohl in Strasbourg (21.1.-2.2.) als auch in Mulhouse
 (10./12.2.) aufgeführt. Info:www.operanationaldurhin.eu © Oper Strasbourg Foto: Annemie Augustijns

Ausstellungen


Mehr Termine? www.chilli-freiburg.de 33 Sa. 31.12. Die Nacht der 5 Tenöre

Meeres-Rausch Eine Seemannsgarn-i-tour

Foto: © Großer Meyerhof, Freiburg

Großer Meyerhof, Freiburg

Ess-Kultur: Die Reihe mit Kabarett und Menü

Captain‘s dinner, Unterhaltungsprogramm, Seefahrtromantik ... alles könnte so schön sein! Könnte!? – Nun ja, der Abend beginnt, aus erklärlichen Gründen, etwas aus dem Ruder zu laufen, stampft, schlingert und nimmt einen etwas schrägen Kurs. Aber El Mar und das Schiffskatastrophenorchester Hart-am-Mut sorgen mit charmanten und kraftvollen Darbietungen populären Liedguts dafür, dass dem Publikum das Lachen und die Lust am Mitsingen nicht vergeht. Zumindest zwischen den Gängen des kredenzten Menüs. Info:www.grosser-meyerhof.de

Sa., 28.1., 19.30 Uhr

Viva Belcanto - Silvesterkonzert Oberrheinhalle, Offenburg · 20 Uhr Info: www.karoevents.de

Januar 2012 S0. 01.01. Neujahrskonzert Von Paris nach Peking mit Lini Gong, After Concert Lounge im Jazzhaus Konzerthaus, Freiburg · 17 Uhr Info: www.theater.freiburg.de

Mi. 04.01. Die Fledermaus Operette von Johann Strauss La Sinne, Mulhouse · 20 Uhr Info: www.operanationaldurhin.eu

Fr. 06.01. Die Fledermaus Operette von Johann Strauss La Sinne, Mulhouse · 20 Uhr Info: www.operanationaldurhin.eu

Fr. 06.01. Musical Starnights S0. 11.12. Vocaldente

Fr. 16.12. Bejun Mehta

A Cappella Kurhaus, Bad Krozingen · 17 Uhr Info: www.bad-krozingen.info

Liederabend, am Piano: Julius Drake Oper, Strasbourg · 20 Uhr Info: www.operanationaldurhin.eu

Mo. 19.12. Anna Depenbusch

Mo. 12.12. Dean Brown

in Schwarz-Weiss – Solo am Klavier Jazzhaus, Freiburg · 20 Uhr Info: www.koko.de

US-Jazz Grand Casino, Basel · 20.30 Uhr Info: www.grandcasinobasel.com

Di. 13.12. Andreas Gundlach

der Ausnahempianist zu Gast im Jazzfoyer Burghof, Lörrach · 20 Uhr Info: www.burghof.com

Di. 13.12. 2. Sinfoniekonzert

Mi. 21.12. Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin

Albert-Konzertreihe, Werke von Schubert, Mozart, Brahms Konzerthaus, Freiburg · 20 Uhr Info: www.albert-konzerte.de

Mo. 26.12. Die Fledermaus

Beethoven, Martinu, Brahms Konzerthaus, Freiburg · 20 Uhr Info: www.theater.freiburg.de

D0. 15.12. Manon Lescaut

Oper von Giacomo Puccini Theater Freiburg, Großes Haus · 19.30 Uhr Info: www.theater.freiburg.de

The Best of Musicals Konzerthaus, Freiburg · 20 Uhr Info: www.koko.de

Sa. 07.01. Berlin Comedian Harmonists in den Fußstapfen ihrer Idole Burghof, Lörrach · 20 Uhr Info: www.burghof.com

Fr. 13.01. ABBA The Show Tour 2012 Rothaus Arena, Freiburg · 20 Uhr Info: www.koko.de

Mi. 18.01. Ulrich Tukur & Die Rhythmus Boys

Operette von Johann Strauss Oper, Strasbourg · 17 Uhr Info: www.operanationaldurhin.eu

Musik für schwache Stunden Konzerthaus, Freiburg · 20 Uhr Info: www.koko.de

Di. 27.12. Die Fledermaus

sa. 21.01. Kát‘a Kabanová

Operette von Johann Strauss Oper, Strasbourg · 20 Uhr Info: www.operanationaldurhin.eu

Oper von Leos Janácek Oper, Strasbourg · 20 Uhr Info: www.operanationaldurhin.eu

sa. 21.01. Sol Gabetta & Bertrand Chamayou

Werke von Beethoven, MendelssohnBartholdy & Servais Burghof, Lörrach · 20 Uhr Info: www.burghof.com

s0. 22.01. Stiller Has

Foto: © Alex Lipp

Ehnert vs. ehnert

Mo. 23.01. Kát‘a Kabanová

Vorderhaus, Freiburg

Küss langsam – Ein grandioses Schauspieler-Ehepaar bietet eine köstliche Schlammschlacht Mo., 26.12. bis Fr., 30.12., täglich um 20.30 Uhr

Witziger als Titanic – billiger als Paartherapie Die meisten Liebesgeschichten enden im Moment des höchsten Glücks: Umarmung – tiefer Blick in die Augen – langer Kuss – toller Sex – Abblende! Blöderweise erfahren wir aber nie, wie die von uns beneideten Traumpaare mit dem anschließenden Beziehungsalltag klarkommen. Die bittere Wahrheit ist: Sie kommen damit nicht klar! Genauso wenig wie alle anderen. Traumpaar hin oder her! Doch woran liegt es denn nun, dass „Liebe in den Zeiten der Ratgeber“ nur noch als besonders perfide Kampfsportart angesehen wird und jede noch so tolle „Love Story“ sich irgendwann in einen „Krieg der Welten“ verwandelt? Sind tatsächlich die schlappen 0,1 % der genetischen Unterschiede zwischen XX und XY der Grund dafür, dass Mann und Frau einander begegnen wie ungehaltene Pitbullterrier auf Diät? Oder gibt es vielleicht eine geheimnisvolle Macht, die hinter all dem steckt? Eine düstere Geheimorganisation, die Scientology und Mafia wie harmlose Pfadfindervereinigungen erscheinen lässt? Ein Konsortium, dem sehr daran gelegen ist, dass wir uns tagein-tagaus das Liebesleben zur Hölle machen? Begleiten Sie die beiden leidgeprüften Beziehungskampfexperten Ehnert & Ehnert dabei, wie sie nicht nur versuchen, die eigene Beziehung zu retten, sondern auch alle anderen! Küss langsam ist eine ebenso rasante wie romantische Action-Komödie, eine fleischgewordene Verschwörungstheorie: Sehr sexy. Sehr lustig. Info: www.vorderhaus.de

Berner Legende Jazzhaus, Freiburg · 20 Uhr Info: www.jazzhaus.de

Oper von Leos Janácek Oper, Strasbourg · 20 Uhr Info: www.operanationaldurhin.eu

Di. 24.01. Michiko Yamada & Roglit Ishai

Nabering-Konzert mit einer BollonUraufführung, außerdem: Werke von Ysaye & Fauré Augustinum, Weierweg 10 · 20 Uhr Info: www.naberingkonzerte.de

Mi. 25.01. Budapest Festival Orchestra

Albert-Konzertreihe, Werke von Brahms, Lalo, Rimskij-Korsakow Konzerthaus, Freiburg · 20 Uhr Info: www.albert-konzerte.de

Fr. 27.01. Tav Falco & Panther Burns Gentleman in Black Kaserne Basel · 22 Uhr Info: www.kaserne-basel.ch

Sa. 28.01. Jazz meets The Symphony

ORSOphilharmonic & Chor mit Werken von Gershwin, Bernstein, Copland, Ives u.a. Konzerthaus, Freiburg · 19 Uhr Info: www.orso.org


34 Kalender Dezember–Februar 04.11 Di. 07.02. 3. Sinfoniekonzert Philharmonisches Orchester Freiburg Konzerthaus, Freiburg · 20 Uhr Info: www.theater.freiburg.de

Di. 07.02. Hollie Cook

feat. Prince Fatty & Horseman La Laiterie, Strasbourg · 20 Uhr Info: www.artefact.org

Do. 09.02. Glasperlenspiel Beweg dich mit mir-Tour 2012 Jazzhaus, Freiburg · 20 Uhr Info: www.jazzhaus.de

Fr. 10.02. Céline Rudolph mit ihrem Programm: Salvador Burghof, Lörrach · 20 Uhr Info: www.burghof.com

So. 12.02. Erste Allgemeine Verunsicherung Best of EAV Show 2012 Konzerthaus, Freiburg · 19 Uhr Info: www.koko.de

So. 19.02. Agnostic Front/Death by Stereo/Naysayer HardcoreMetalPunk La Laiterie, Strasbourg · 18.30 Uhr Info: www.artefact.org

Di. 21.02. ensemble recherche – So ein Quartett!

Werke von Donatoni, Bauckholt, Spahlinger, Birtwistle & Lesung mit Sonia Simmenauer Morat-Institut, Lörracher Straße 31 · 20 Uhr Info: www.ensemble-recherche.de

Di. 21.02. Werner Güra & Anke Vondung

Hugo Wolf: Italienisches Liederbuch, am Klavier: Christoph Berner Oper, Strasbourg · 20 Uhr Info: www.operanationaldurhin.eu

Sa. 28.01. ensemble recherche – Stadtplan Prag Werke von Zemlinsky, Srnka, Bakla, Martinu, Smolka Morat-Institut, Lörracher Straße 31 · 20 Uhr Info: www.ensemble-recherche.de

Mo. 30.01. Freiburger Barockorchester

Barockes Welttheater Konzerthaus, Freiburg · 20 Uhr Info: www.barockorchester.de

Di. 31.01. Kát‘a Kabanová

Oper von Leos Janácek Oper, Strasbourg · 20 Uhr Info: www.operanationaldurhin.eu

Februar 2012 Fr. 03.02. Dieter Ilg Trio spielt Otello Burghof, Lörrach · 20 Uhr Info: www.burghof.com

Fr. 03.02. High Five

Mundesjugendspiele - beim Freiburg Grenzenlos Festival Vorderhaus, Habsburgerstraße 9 · 20.30 Uhr Info: www.freiburg-grenzenlos-festival.de

So. 05.02. 6. Freiburg Heimatabend

Diese wunderbare Band & Gäste – beim Freiburg Grenzenlos Festival Jazzhaus, Freiburg · 19 Uhr Info: www.freiburg-grenzenlos-festival.de

Theater Dezember 2011 Sa. 10.12. Die Heiratsvermittlerin

S0. 11.12. Nachtexpress

Schienen-Hits und zugige Texte, Fr-So, bis 18.12. Studio im E-Werk, Freiburg · 19 Uhr Info: www.dieschoenen.com

S0. 11.12. M & The Acid Monks Konzertante Inszenierung ausgehend von ‚Die Elixiere des Teufels‘ von E.T.A. Hoffmann Kaserne Basel · 19 Uhr Info: www.kaserne-basel.ch

S0. 11.12. Lo Stimolatore Cardiaco

Una soluzione transitoria con sopratitoli in tedesco Theater Basel, Grosse Bühne · 19 Uhr Info: www.theater-basel.ch

S0. 11.12. Mirja Boes

mit ihrem neuen Programm: Erwachsen werde ich nächste Woche! Kultur&Bürgerhaus, Denzlingen · 20 Uhr Info: www.karoevents.de

Mo. 12.12. Der zerbrochene Krug nach der Novelle von Heinrich von Kleist Theater Basel, Kleine Bühne · 20.15 Uhr Info: www.theater-basel.ch

Mi. 14.12. Frederick

Ein Stück über die Kraft der Fantasie, für Kinder ab 5 Jahren Basler Marionettentheater, Münsterplatz 8 · 15 Uhr Info: www.bmtheater.ch

D0. 15.12. Der Kaiser von China liest die Weihnachtsgeschichte Mo/Di/Do bis Weihnachten, Eintritt frei Basler Marionettentheater, Münsterplatz 8 · 18 Uhr Info: www.bmtheater.ch

D0. 15.12. Sex isch gsünder als Kopfsalat

Dialektlustspiel mit Yvette Kolb, bis 18.12. Theater Fauteuil, Basel · 20 Uhr Info: www.fauteuil.ch

D0. 15.12. Bunbury oder Ernst sein ist alles von Oscar Wilde, bis 23.12. Theater der Immoralisten, Ferdi-Weiß 9-11 · 20 Uhr Info: www.immoralisten.de

nach Thornton Wilder, mit der Freiburger Shakespeare Company Theater Dürr, Lörracher Straße 45 · 20 Uhr Info: www.theater-duerr.de

D0. 15.12. Die Unterrichtsstunde

Sa. 10.12. Maul- & Clownseuche

D0. 15.12. Bea von Malchus

Kabarett: Das Geheimnis glücklicher Männer Vorderhaus, Habsburgerstraße 9 · 20.30 Uhr Info: www.vorderhaus.de

Stück von Eugène Ionesco Theater Basel, Kleine Bühne · 20.15 Uhr Info: www.theater-basel.ch

Erzähltheater: Shake Lear! Vorderhaus, Habsburgerstraße 9 · 20.30 Uhr Info: www.vorderhaus.de


Mehr Termine? www.chilli-freiburg.de 35 Fr. 16.12. Heinz Gröning

So. 18.12. Premiere: Carmen

Fr. 16.12. Premiere: Frohes Fest

So. 18.12. Nachtexpress

Verschollen im Weihnachtsstollen roccafé, Denzlingen · 20 Uhr Info: www.roccafe.de

Komödie von Anthony Neilson Wallgraben Theater, Rathausgasse 5a · 20 Uhr Info: www.wallgraben-theater.com

Fr. 16.12. Premiere: Bleib doch zum Frühstück eine Komödie von Ray Cooney, bis 12.3. tgl. außer Dienstag Komödie der Altstadt, Grünwälderstraße 10-14 · 20 Uhr Info: www.komoedie-der-altstadt.de

Fr. 16.12. Triptychon

Eine der schönsten Weihnachtslegenden Basler Marionettentheater, Münsterplatz 8 · 20 Uhr Info: www.bmtheater.ch

Fr. 16.12. Kei Platz für d Liebi

eine Farce von Anthony Marriott & Bob Grant Alemannische Bühne, Gerberau 15 · 20.15 Uhr Info: www.alemannische-buehne.de

Fr. 16.12. Ernst und Heinrich

Musik-Kabarett: Schwäbisch isch gsond Vorderhaus, Habsburgerstraße 9 · 20.30 Uhr Info: www.vorderhaus.de

Sa. 17.12. Max Uthoff

mit seinem Kabarettprogramm: Sie befinden sich hier hanh art, Gütenbach · 20 Uhr Info: www.hanh-art.de

Sa. 17.12. Gerd Dudenhöffer spielt Heinz Becker: Sackgasse Burghof, Lörrach · 20 Uhr Info: www.burghof.com

Sa. 17.12. An der Arche um acht

Preisgekröntes Kinderstück von Ulrich Hub, auch für Erwachsene! Theater im Marienbad, Freiburg · 20 Uhr Info: www.theater.marienbad.org

Sa. 17.12. Triptychon

Eine der schönsten Weihnachtslegenden Basler Marionettentheater, Münsterplatz 8 · 20 Uhr Info: www.bmtheater.ch

Sa. 17.12. Ken Bardowicks

Oper von Georges Bizet Theater Basel, Grosse Bühne · 19 Uhr Info: www.theater-basel.ch

Schienen-Hits und zugige Texte, Fr-So, bis 18.12. Studio im E-Werk, Freiburg · 19 Uhr Info: www.dieschoenen.com

Mo. 19.12. Familie Flöz Ristorante immortale oder: Vom provisorischen Leben Burghof, Lörrach · 20 Uhr Info: www.burghof.com

Mo. 19.12. Triptychon

Eine der schönsten Weihnachtslegenden Basler Marionettentheater, Münsterplatz 8 · 20 Uhr Info: www.bmtheater.ch

Fr. 23.12. Der 54. November mit dem Chaostheater Oropax E-Werk, Freiburg · 20 Uhr Info: www.ewerk-freiburg.de

So. 25.12. Das Phantom der Oper Neu-Inszenierung nach dem Roman von Gaston Leroux Konzerthaus, Freiburg · 20 Uhr Info: www.koko.de

So. 25.12. SOS – Seele oder Silikon?

eine faltenfreie Komödie Galli Theater, Haslacher Straße 15 · 20 Uhr Info: www.galli.de

So. 25.12. Winter Theater Revue Highlights des Galli Theaters Galli Theater, Haslacher Straße 15 · 20 Uhr Info: www.galli.de

Mo. 26.12. Ehnert vs Ehnert

Kabarett: Küss langsam, tägl. bis 30.12. Vorderhaus, Habsburgerstraße 9 · 20.30 Uhr Info: www.vorderhaus.de

Mi. 28.12. Caveman

Spannendes Nummernprogramm Basler Marionettentheater, Münsterplatz 8 · 21 Uhr Info: www.bmtheater.ch

Januar 2012

Fr. 30.12. Circus Klezmer

Mi. 04.01. Mother Africa

Adrián Schvarzsteins spanisch-israelischer Circus, auch am 31.12. Burghof, Lörrach · 20 Uhr Info: www.burghof.com

So. 18.12. Triptychon

Sa. 31.12. Der KontrabaSS Theatersolo von Patrick Süskind Theater der Immoralisten, Ferdi-Weiß 9-11 · 20 Uhr Info: www.immoralisten.de

Do. 12.01. Rolf Miller

mit seinem Programm: Tatsachen Burghof, Lörrach · 20 Uhr Info: www.burghof.com

Sa. 14.01. Les Pompes Funestes

Erfolgsstück von Rob Becker Burghof Lörrach · 20 Uhr Info: www.burghof.com

Kabarett, Comedy, Spezialeffekte: Mann mit Eiern Vorderhaus, Habsburgerstraße 9 · 20.30 Uhr Info: www.vorderhaus.de

Eine der schönsten Weihnachtslegenden Basler Marionettentheater, Münsterplatz 8 · 17 Uhr Info: www.bmtheater.ch

Sa. 31.12. Viva Varieté!

Circus der Sinne Konzerthaus, Freiburg · 20 Uhr Info: www.koko.de

Do. 05.01. Florian Schroeder & Volkmar Staub Zugabe 2011 – der kabarettistische Jahresrückblick Paulussaal, Dreisamstraße 3 · 19.30 Uhr Info: www.vorderhaus.de

Clown-Nummer mit Altus, Baldus und Remus Baltazar Nellie Nashorn, Lörrach · 20.30 Uhr Info: www.nellie-nashorn.de

Mo. 16.01. Einfach Sagen

Performance von Andrea Saemann Kaserne Basel · 20 Uhr Info: www.kaserne-basel.ch

Mi. 18.01. Frohes Fest

Komödie von Anthony Neilson Wallgraben Theater, Freiburg · 20 Uhr Info: www.wallgraben-theater.com


36 Kalender Dezember–Februar 04.11 Kunst aus dem supermarkt? Solothurn

Die Stadt der Museen bietet Highlights aus Kunst, Literatur, Film & klassischer Musik Foto: © Solothurn Tourismus

Kleine Kulturmetropole zu Füßen des Jura Lust auf Kultur? Dann ist Solothurn genau die richtige Adresse. Denn die „Stadt der Museen“ braucht den Vergleich mit großen Kulturmetropolen wie Basel oder Zürich nicht zu scheuen. In der attraktiven Barockstadt kommen nicht nur Architektur- und Geschichtsfans auf ihre Kosten – das ganze Jahr über erwartet Besucher eine Fülle von kulturellen Highlights. Der vorweihnachtliche Reisetipp für einen Besuch Solothurns betrifft einen der ungewöhnlichsten Events der Stadt, den alljährlichen Kunst-Supermarkt. Sein Name ist Programm, denn er bietet in einer alten Maschinenhalle 5000 Originale zeitgenössischer Kunst von einheimischen und internationalen Künstlern in vier Preiskategorien von 99 bis 599 Franken. Hier tummeln sich noch bis 6. Januar täglich Jung und Alt, Schnäppchenjäger, Designfetischisten und Kunstkenner.

Do. 26.01. Premiere: Tango

Stück von Slawomir Mrozek, bis 19.2. KIEW - Kammerspiele im E-Werk, Freiburg · 20 Uhr Info: www.tango-das-schauspiel.de

sa. 21.01. Axel Pätz

Tastenkabarett: Das Niveau singt Vorderhaus, Habsburgerstraße 9 · 20.30 Uhr Info: www.vorderhaus.de

s0. 22.01. Fischen ohne Helm mit der Kompanie für Neuen Zirkus ‚HeadFeedHands‘ Burghof, Lörrach · 20 Uhr Info: www.burghof.com

Mi. 25.01. Holger Paetz: Gott hatte Zeit genug

Kabarett beim Freiburg Grenzenlos Festival SWR-Studio, Kartäuserstraße 45 · 20.30 Uhr Info: www.freiburg-grenzenlos-festival.de

Mi. 25.01. Ohne Rolf

Erlesene Komik: Schreibhals Vorderhaus, Habsburgerstraße 9 · 20.30 Uhr Info: www.vorderhaus.de

Do. 26.01. Kernölamazonen

Liebesliedreisen: reloaded – beim Freiburg Grenzenlos Festival SWR-Studio, Kartäuserstraße 45 · 20.30 Uhr Info: www.freiburg-grenzenlos-festival.de

Fr. 27.01. Premiere: Wir sind noch einmal davongekommen nach Thornton Wilder, Regie: Amélie Niermeyer Theater Basel, Schauspielhaus · 20 Uhr Info: www.theater-basel.ch

Fr. 27.01. Pflaum, Sesterhenn & Rheidt

Zabbeduuschter – beim Freiburg Grenzenlos Festival SWR-Studio, Kartäuserstraße 45 · 20.30 Uhr Info: www.freiburg-grenzenlos-festival.de

Mi. 21.12. Der Nussknacker mit dem Russischen Staatsballett Burghof, Lörrach · 20 Uhr Info: www.burghof.com

Do. 29.12. Schwanensee

Sa. 28.01. Ferrucio Cainero

mit dem Russischen Staatsballett Konzerthaus, Freiburg · 16 Uhr Info: www.koko.de

Di. 31.01. Harald Hurst & Gunzi Heil

Januar 2012

rum un num – beim Freiburg Grenzenlos Festival Berghotel Schauinsland · 19.30 Uhr Info: www.freiburg-grenzenlos-festival.de

Di. 31.01. Die Schattenspringer

GeldMachtUn(d)Glück – beim Freiburg Grenzenlos Festival SWR-Studio, Kartäuserstraße 45 · 20.30 Uhr Info: www.freiburg-grenzenlos-festival.de

Februar 2012 Mi. 01.02. Alvis Hermanis: Long Life Neues Theater Riga Kaserne Basel · 20 Uhr Info: www.kaserne-basel.ch

Mi. 01.02. Bernd Kohlhepp: Schiller Low Budget

Info: www.solothurn-city.ch

Experimentierfreudiger Musikkabarettist Burghof, Lörrach · 20 Uhr Info: www.burghof.com

Kabarett mit Liedern – beim Freiburg Grenzenlos Festival Vorderhaus, Habsburgerstraße 9 · 20.30 Uhr Info: www.freiburg-grenzenlos-festival.de

Erzähltheater: Caineriade Vorderhaus, Habsburgerstraße 9 · 20.30 Uhr Info: www.vorderhaus.de

verschiedene Termine

Fr. 20.01. Ick Hans Liberg

Fr. 27.01. Manfred Maurenbrecher

Die Räuber oder so ... beim Freiburg Grenzenlos Festival SWR-Studio, Kartäuserstraße 45 · 20.30 Uhr Info: www.freiburg-grenzenlos-festival.de

Do. 02.02. Mia Pittroff

Mein Laminat, die Sabine und ich – beim Freiburg Grenzenlos Festival SWR-Studio, Kartäuserstraße 45 · 20.30 Uhr Info: www.freiburg-grenzenlos-festival.de

Fr. 03.02. Franz Hohler

Das große Buch – beim Freiburg Grenzenlos Festival SWR-Studio, Kartäuserstraße 45 · 20.30 Uhr Info: www.freiburg-grenzenlos-festival.de

Fr. 06.01. Letzte Welten

Produktion des KLARA Physical Theatre, tgl. bis 10.1. Kaserne Basel · 20 Uhr Info: www.kaserne-basel.ch

Do. 19.01. Malandain Ballet Biarritz internationales Tanz-Highlight Oberrheinhalle, Offenburg · 20 Uhr Info: www.kulturbuero.offenburg.de

Do. 19.01. Premiere: The Fairy Queen

Choreographie von Richard Wherlock Theater Basel, Grosse Bühne · 20 Uhr Info: www.theater-basel.ch

Di. 24.01. Let‘s dance!

Le Jardin aux lilas (Antony Tudor)/ Many (Thomas Noone)/Tea for Six (or Ten) (Mathieu Guilhaumon) La Filature, Mulhouse · 20 Uhr Info: www.operanationaldurhin.eu

Fr. 27.01. Struwwelpeter – Ver-Rückt

Aufführung der Modern-Tanzschule Freiburg, Leitung: Doris Brönnimann Augustinum, Weierweg 10 · 19.30 Uhr Info: VVK: 0761-6963673

Februar 2012

Sa. 04.02. Gabriel Vetter

Menschsein ist heilbar – beim Freiburg Grenzenlos Festival Vorderhaus, Habsburgerstraße 9 · 20.30 Uhr Info: www.freiburg-grenzenlos-festival.de

Do. 09.02. Bodenprobe Kasachstan

deutsch-russische Performance, Regie: Stefan Kaegi, auch 10./11.2. Le Maillon, Strasbourg · 20.30 Uhr Info: www.kulturbuero.offenburg.de

Do. 16.02. Premiere: Das weite Land

Sa. 04.02. Let‘s dance!

Le Jardin aux lilas (Antony Tudor)/ Many (Thomas Noone)/Tea for Six (or Ten) (Mathieu Guilhaumon Théâtre municipal, Colmar · 20 Uhr Info: www.operanationaldurhin.eu

Do. 16.02. tango à la gare

die Tangonight auf Freiburgs größtem Dancefloor mit Djane Anita Les Gareçons, Hauptbahnhof Freiburg · 21.30 Uhr Info: www.lesgarecons.de

Stück von Arthur Schnitzler Theater Basel, Grosse Bühne · 20 Uhr Info: www.theater-basel.ch

Literatur Tanz Dezember 2011 Fr. 16.12. Gauthier Dance – Lucky Seven

Dance Company Theaterhaus Stuttgart Burghof, Lörrach · 20 Uhr Info: www.burghof.com

Mi. 21.12. Schwanensee

mit dem Russischen Staatsballett Burghof, Lörrach · 15 Uhr Info: www.burghof.com

Dezember 2011 S0. 11.12. Martin Walser

liest aus: Muttersohn Theater Freiburg, Großes Haus · 20 Uhr Info: www.theater.freiburg.de

Sa. 17.12. Hannelore Elsner Im Überschwang – eine autobiographische Lesung Paulussaal, Dreisamstraße 3 · 20 Uhr Info: www.koko.d


Mehr Termine? www.chilli-freiburg.de 37 Mo. 12.12. 12. Schweizer Kunst-Supermarkt

Circus klezmer Burghof, Lörrach

Adrián Schvarzsteins spanisch-israelischer Musikcircus

Pas de Deux – Ein Festival der Stars & Entdeckungen Ein jüdisches Schtetl in Osteuropa – ein Dorf, nicht ganz aus unserer Zeit. Die Vorbereitungen für ein großes Ereignis laufen auf Hochtouren und alle sind begeistert dabei: Jeder ist Akrobat, Spaßmacher und Zeremonienmeister. Auf dem Dorfplatz packen die Musikanten ihre Instrumente aus, die Luft füllt sich mit Klezmer-Klängen: Eine Hochzeit steht bevor! Doch es kommt, wie es kommen muss: Unerwartete Probleme tauchen auf ... Inspiriert von den intensiven, farbenreichen Bildern Marc Chagalls verbinden sich in Adrián Schvarzsteins spanisch-israelischem Circus Klezmer übermütige Komik mit Elementen des „Cirque nouveau“, akrobatische Höchstleistungen mit emotionsgeladener Lebendigkeit. Alles untermalt von der fröhlich-melancholischen Musik des Klezmer. Selbstverständlich findet alles ein gutes Ende, die sympathischen Protagonisten kommen mit unbesiegbarem Humor zu großartigen Lösungen und feiern ein glanzvolles Hochzeitsfest. Virtuos und komisch. Und ganz, ganz nah am Leben. Info: www.burghof.com

Dezember 2011 Sa. 10.12. Körperwelten – eine Herzenssache

Ausstellung von Gunther von Hagens & Angelina Whalley, bis 2.1.2012, tgl. ab 9 Uhr Messe Basel, Halle 5 · 9 Uhr Info: www.koerperwelten.ch

Sa. 17.12. Freiburg für Freiburg – Benefiz gegen Kinderarmut

Herausgeber: chilli Freiburg GmbH Lörracher Straße 5 a, 79115 Freiburg

So. 18.12. Charles Dickens – Der Weihnachtsabend Foto: © Burghof Lörrach

Events

chilli cultur.zeit Heft Nr. 04

Diese wunderbare Band/The Shoo-Shoos/ Theater L.U.S.T./Voice Event und weitere Überraschungn Circolo-Zelt, Messegelände Freiburg · 18.30 Uhr Info: www.freiburg-fuer-freiburg.de

Fr., 30.12. & Sa., 31.12. jeweils um 20 Uhr

Sa. 10.12. Palazzo Colombino

Dinnershow bis 15.1, tgl. außer Montag Spiegelpalast in der Rosentalanlage, Basel · 19.30 Uhr Info: www.palazzocolombino.ch

Mo. 12.12. Alle Jahre wieder, wenn das Christfest droht

Weihnachtskabarett mit Menü Großer Meyerhof, Freiburg · 19.30 Uhr Info: www.grosser-meyerhof.de

Impressum

tägl. bis 6.1., Mo-Fr 14-20 Uhr, Sa/So 11-17 Uhr Solothurn · 14 Uhr Info: www.kunstsupermarkt.ch

musikalisches Lese-Ereignis mit Simone Rosa Ott & Roberto Anastasio - Eintritt frei! Babeuf, Egonstraße 16 · 20.30 Uhr Info: www.babeuf.de

Titel: © A. J. Hath

fon / Redaktion: 0049 (0) 761-285 22 22 fon / Anzeigen: 0049 (0) 761-292 70 60 fax: 0049 (0) 761-292 70 61 E-Mail: kultur@chilli-freiburg.de Homepages: www.cultur-zeit.de www.chilli-online.de Geschäftsführerin (ViSdP): Michaela Moser / moser@chilli-freiburg.de Chefredaktion: Lars Bargmann bargmann@chilli-freiburg.de

Januar 2012

Kulturredaktion: Georg Giesebrecht kultur@chilli-freiburg.de

Do. 05.01. Thomas Maissen & Peter von Matt

Redaktion: Felix Holm / holm@chilli-freiburg.de Daniel Weber / weber@chilli-freiburg.de

zu Gast in der Reihe ‚Toleranz‘ Literaturhaus, Basel · 19 Uhr Info: www.literaturhaus-basel.ch

Fr. 13.01. Basler Museumsnacht Ausstellungen, Führungen, Lesungen, Konzerte, Workshops, Spiele und viele Überraschungen 30 Museen in Basel · 18 Uhr Info: www.museumsnacht.ch

Mo. 23.01. Freiburg Grenzenlos Festival & Internationale Kulturbörse Freiburg

Autoren/innen dieser Ausgabe: Dominik Bloedner, Kai Hockenjos, Marion Klötzer, Nicole Kemper, Steve Przybilla, Sebastian Bargon Grafik: Claudia Fakler grafik@chilli-freiburg.de Lektorat: Beate Vogt Bildagenturen: fotolia, ddp, pixelio

gemeinsame Eröffnungsveranstaltung Messe Freiburg · 20 Uhr Info: www.freiburg-grenzenlos-festival.de

Anzeigenberatung: Iris Baumann / media@chilli-freiburg.de Christel Edelmann / marketing@chilli-freiburg.de Uwe Bernhardt / bernhardt@chilli-freiburg.de Alexandra Huber / presse@chilli-freiburg.de

Februar 2012

Anzeigenannahme per E-Mail: anzeigen@chilli-freiburg.de

So. 12.02. Poesie & Piano

Literaturkaffee: Wilhelm Busch & William Cuthbertson Grandhotel Römerbad, Badenweiler · 16 Uhr Info: www.literatheater.de

Mi. 29.02. Juden in Tschernobyl mit Tilmann von Stockhausen Augustinermuseum, Freiburg · 12.30 Uhr Info: www.freiburg.de/museen

Druck & Belichtung: Freiburger Druck GmbH & Co. KG Auflage: 35.000 Exemplare Redaktionsschluss: Jeweils am 10. des Vormonats Druckunterlagenschluss: Jeweils am 10. des Vormonats. Es gilt die chilli-Preisliste Nr. 3

Kulturnotizen aus dem Dreiländereck Schweizerische Literaturpreisinitiative

Kulturlotsen für Kinder

(gegi). Wenige Tage nach der Verleihung des privat finanzierten Schweizer Buchpreises an Catalin Dorian Florescu in Basel wurden Einzelheiten einer mit 800.000 Franken ausgestatteten Inititative des Bundesamtes für Kultur bekannt, die einen gesamtschweizerischen, eidgenössischen Literaturpreis anstrebt. Bis Jahresende soll eine Nominierungsliste mit Namen aus allen Landesteilen fertig sein, der erste Träger würde im Mai 2013 bei den Solothurner Literaturtagen gekürt.

(gegi). Das Archäologische Museum im Freiburger Colombischlössle hat sich erfolgreich für das Projekt „An die Hand nehmen – Kulturlotsen für Kinder“ bei der Stiftung Kinderland Baden-Württemberg beworben. Es soll Kindern aus bildungsfernen Schichten einen Zugang zur Kultur ermöglichen, indem sie von Gleichaltrigen, den Paten, an das Museum herangeführt und dort betreut werden. Die Fördermittel in Höhe von 60.000 Euro dienen der befristeten Besetzung einer museumspädagogischen Stelle und der Finanzierung von Sachmitteln für Kinder aus Familien in schwierigen Lebenslagen.

Ehrung für einen überzeugten Europäer (gegi). Eine Woche nach seinem 80. Geburtstag (chilli 11/11) wurde Tomi Ungerer am 5. Dezember in Karlsruhe die erstmals vergebene Medaille der Europäischen Konföderation der Oberrheinischen Universitäten (Eucor) für seine Verdienste um die grenzüberschreitende Zusammenarbeit verliehen.

Von Liechtenstein über Bern nach Freiburg (gegi). Die gebürtige Liechtensteinerin und derzeit noch in Bern als Lehrerin tätige Caroline Hilti (34), die zuletzt als naturwissenschaftliche Kuratorin am Museum Baselland arbeitete, löst 2012 Eva Gerhards als Leiterin des Freiburger Naturmuseums ab.


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Literarisches Notgepäck „Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner sebstverschuldeten Unmündigkeit. Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Leistung eines anderen zu bedienen. Selbstverschuldet ist diese Unmündigkeit, wenn die Ursache derselben nicht am Mangel des Verstandes, sondern der Entschließung und des Mutes liegt, sich seiner ohne Leitung eines anderen zu bedienen. Sapere aude! Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen! ist also der Wahlspruch der Aufklärung.“ Immanuel Kant, Philosoph, 1724 bis 1804.

Foto: © ddp

„Die rastlose Selbstzerstörung der Aufklärung zwingt das Denken dazu, sich auch die letzte Arglosigkeit gegenüber den Gewohnheiten und Richtungen des Zeitgeistes zu verbieten.“

Theodor Adorno (1903 bis 1969, rechts) und Max Horkheimer (1895 bis 1973), Begründer der Frankfurter Schule und Kritischen Theorie.

Foto: © Jjshapiro at en.wikipedia




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