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Wir sagen DANKE!
Das Bildungsprojekt f79 ist seit 2009 am Start. Mittlerweile beteiligen sich mehr als 480 Schulen und 2600 Jugendeinrichtungen aus ganz Südbaden an verschiedenen Bildungs-, Berufs- und Medienangeboten beim f79 Schülermagazin: Von Freiburg bis Weil a.R., von
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Rheinfelden bis Waldshut, Breisgau-Hochschwarzwald, von Emmendingen bis in die Ortenau, vom Schwarzwald-Baar-Kreis bis Bodensee. Somit sind alle Schulen aller Schularten und ein Großteil der Jugendeinrichtungen in Südbaden an das Projekt angebunden.
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Nur mit Hilfe von Förderern der öffentlichen Hand und der Privatwirtschaft, Stiftungen, dem Land Baden-Württemberg und der EU kann diese Projektarbeit umgesetzt werden. Dafür möchten wir uns auch im Namen aller Schülerinnen und Schüler bedanken.
Wir suchen weitere Kooperationspartner. Interessiert? Infos unter bildungssponsoring@f79.de
www.f79.de
IMPRESSUM
f79 // Das Schülermagazin für Freiburg und Region Redaktionsbüro // Paul-Ehrlich-Straße 13 // 79106 Freiburg fon // Redaktion 0761-285 22 22 fon // Anzeigen 0761-292 70 60 Website www.f79.de
Herausgeber // chilli Freiburg GmbH
Trägerverein // Kinderstadt Freiburg e. V. Geschäftsführerin (ViSdP) & Projektleitung // Michaela Moser // moser@f79.de Redaktionsleitung // Till Neumann // redaktion@f79.de
Redaktion // Tanja Senn, Valérie Scholten, Isabel Barquero, Philip Thomas
Koordination Schulen // Erika Weisser // weisser@f79.de
Pressearbeit // Valérie Scholten
Publizistischer Berater // Lars Bargmann Schülerredaktion dieser Ausgabe // Johannes Bader, Florian Krieg, Luca Gräflingholt, Jana Streck, Jasmin Bergmann, Luca Schütz, Anastasia Klose, Yoko Kamijo, Titus Sierra, Fabian Cap, Laura Grigo, Matthias Krumm, Sara Mayer, Florian Lickert, Clémence Carayol
Titelbild // © iStock.com/ Vagengeym_Elena Fotos // Schülerredakteure
Bildagenturen // iStock, freepik, clipdealer, pixabay Grafik & Layout // Cedric Wojan, Jana Schillinger, Hannah Karayilan
Lektorat // Beate Vogt
Anzeigenberatung // Jonas Stratz, Malika Amar, Christina Miklusch, Johannes Mend, Marlene Schick, Maria Schuchardt, Valérie Scholten
Druckunterlagen // anzeigen@f79.de
Druck & Weiterverarbeitung // Freiburger Druck GmbH & Co. KG
Auflage // 50.000 Exemplare
Auslagestellen // an 480 HS, RS, Gymnasien, berufl. Schulen in Südbaden: Von Freiburg bis Weil a.R., von Rheinfelden bis Waldshut, Breisgau-Hochschwarzwald, von Emmendingen bis in die Ortenau, vom SchwarzwaldBaar-Kreis bis Bodensee. Alle Agenturen für Arbeit in diesem Gebiet, alle BZ-Geschäftsstellen sowie über 2600 Jugendeinrichtungen in Südbaden (Jugendzentren, Vereine, Stadt- & Ortsverwaltungen, Büchereien, Fahrschulen, Haus- & Zahnärzte).
Druckunterlagenschluss für Heft-Nr. 36 // 18. Mai 2018. Es gilt die Preisliste Nr. 8.
f79 ist Mitglied der
Gewinnspielteilnahme // Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
f79 wird gefördert // vom Land Baden-Württemberg und dem Europäischen Sozialfonds
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f79 ist Preisträger des SPIEGELSchülerzeitungswettbewerbs 2012, 2014 und 2015
f79 ist Mitglied der
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WER EROBERT DAS RATHAUS?
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Wer wird Freiburgs neuer Boss? Das entscheidet sich am 22. April. Dann stimmt Freiburg ab, wer Oberbürgermeister wird. Etwa Amtsinhaber Dieter Salomon (Grüne)? Oder landet die Konkurrenz einen Coup?
Die Wahl wird in jedem Fall ein Novum: Zum ersten Mal dürfen alle ab 16 Jahren abstimmen. Weitere spannende Fakten lest ihr in unserem Wahl-Hauptfach. Johannes und Florian fragen die Kandidaten, was sie für junge Leute in Freiburg tun wollen. Außerdem gibt’s ein Interview mit zwei Politikexperten. Während die Politiker aufs Ganze gehen, ist für andere Zeit der Besinnung. Nach der wilden Fasnet wird gefastet. 40 Tage lang. Auch drei f79-Autorinnen haben sich in Abstinenz geübt. Jana und Luca verzichteten eine Woche lang auf tierische Produkte. Sara verabschiedete sich vom Internet. Was die drei erlebt haben? Lest selbst. So manch einer, der weniger essen will, versucht’s mit Zigaretten. Rauchen gegen Hunger ist zwar nicht vernünftig, scheint aber zu funktionieren. Immer häufiger sieht man Leute an E-Zigaretten ziehen. Die Verdampfer gelten als weniger schädlich als Kippen. Sind sie das wirklich? Unser nichtrauchender Autor Titus hat sich mit einer Ärztin unterhalten. Ihre Antworten gibt’s ab Seite 18. Geraucht wird auch in Künstlerkreisen nicht zu knapp. Schließlich ist das Stresslevel
im Rampenlicht hoch. Wie das im Theater Freiburg ist, wollten Laura, Fabian und Matthias rausfinden. Sie haben dort exklusiv hinter die Kulissen geschaut. Zwei Schauspieler und ein Bühnenassistent erzählen ihnen von langen Tagen und viel Leidenschaft. Mit Passion hat die Recherche zu Kinderarbeit dafür nichts gemein. Es geht um Ausbeutung, Leid und Unterdrückung. Was kann man in Freiburg dagegen tun? Anastasia, Yoko und Luca haben dazu bei Unicef eine engagierte Interviewpartnerin gefunden. Viel Einsatz ist auch von euch verlangt, wenn es an die Karriereplanung geht. Welcher Beruf passt zu mir? Wo liegen meine Stärken? Geht’s eher an die Uni oder in die Ausbildung? Oder vielleicht doch nur ein Praktikum? Antworten darauf gibt’s im f79-Jobstarter. Eine Auszubildende vom Zoll erzählt, warum sie sich fühlt wie eine Jurastudentin. Ein angehender Einzelhandelskaufmann berichtet, warum er Nerven wie Drahtseile braucht. Und zwei duale Studierende sagen: Der Wechsel zwischen Theorie und Praxis ist für uns ein Traum.
Zeigt der Welt, dass ihr mitreden wollt, geht wählen!
Till Neumann & das f79-Team
DIE REDAKTION
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JANA STRECK
SCHULE // Freie Christliche Schule ALTER // 17 BEITRAG // Vegan leben ÜBER MICH // Nö – Einfach Nö.
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FLORIAN KRIEG
SCHULE // Freie Christliche Schule ALTER // 17 BEITRAG // OB-Wahl ÜBER MICH // Phantasie ist wichtiger als Wissen – denn Wissen ist begrenzt.
(Albert Einstein)
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SCHULE // Freie Christliche Schule
ALTER // 18 BEITRAG // Kinderarbeit ÜBER MICH // Normality is a paved road: It’s comfortable to walk, but no flowers grow.
(Vincent van Gogh)
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LUCA GRÄFINGHOLT
SCHULE // Freie Christliche Schule ALTER // 17 BEITRAG // Vegan leben ÜBER MICH // Habe ich verstanden, mache ich aber nicht.
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2
JASMIN BERGMANN
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ANASTASIA KLOSE
SCHULE // Freie Christliche Schule ALTER // 18 BEITRAG // Kinderarbeit ÜBER MICH // Logic will get you from A to B. Imagination will take you everywhere.
(Albert Einstein)
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FLORIAN LICKERT
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SCHULE // Freie Christliche Schule ALTER // 17
BEITRAG // Den ganzen Tag Theater ÜBER MICH // Sarcasm – because shooting people is illegal.
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SCHULE // Freie Christliche Schule
ALTER // 17 BEITRAG // Online-Fasten
ÜBER MICH // Warum sich stressen, wenn man auch chillen kann?
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TITUS SIERRA
SCHULE // Freie Christliche Schule ALTER // 18 BEITRAG // E-Zigaretten ÜBER MICH // Wenn man nachts nichts essen soll, warum gibt es dann Licht im Kühlschrank?
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SCHULE // Freie Christliche Schule ALTER // 17
BEITRAG // Den ganzen Tag Theater ÜBER MICH // Nicht klein, trotzdem fein.
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JOHANNES BADER
SCHULE // Freie Christliche Schule ALTER // 17 BEITRAG // OB-Wahl ÜBER MICH // Ich habe keine besondere Begabung, bin nur leidenschaftlich neugierig. (Albert Einstein)
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MATTHIAS KRUMM
SCHULE // Freie Christliche Schule ALTER // 18 BEITRAG // Den ganzen Tag Theater ÜBER MICH // Seit dem Kindergarten eine Legende.
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CLÉMENCE CARAYOL
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SCHULE // Abi am Beruflichen Schulzentrum Waldkirch ALTER // 23 BEITRAG // f79-Test Kumpeltypen ÜBER MICH // Ich hab keinen Besuch, das sind alles meine Schuhe.
SCHULE // Ausbildung bei der Volksbank Freiburg ALTER // 22 BEITRAG // Ausbildungs-ABC
ÜBER MICH // Erfolg ist einmal mehr aufstehen als umfallen.
SCHULE // Abi am Lycée Fustel de Coulange (Straßburg)
ALTER // 23 BEITRAG // Musik, News & Kultur
ÜBER MICH // Croissant schmeckt auch mit Rotwein gut.
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SCHULE // Abi am Gymnasium Schramberg ALTER // 22
BEITRAG // News & Social Media
ÜBER MICH // Wer Schmetterlinge lachen hört, der weiß, wie Wolken duften.
YOKO FELICIA KAMIJO
FABIAN CAP
LAURA GRIGO
SARA MAYER
ISABEL BARQUERO
Seite 4 // Klassenfoto
Wir sind f79! Die Blattmacher dieser Ausgabe
Seite 5 // Interview
Biathletin Vivian Hösch über die Paralympics
Seite 6-9 // Hauptfach
INHALTSANGABE
INHALT f79//03.18
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Boss gesucht: Freiburg wählt den Oberbürgermeister
Seite 10-11 // Ernährung
Vegan leben? Schüler machen den Selbsttest
Seite 12-14 // Test
Kollege oder Kumpel? Welcher Typ bist du?
Seite 16-17 // Gesellschaftskunde
Was kann man in Deutschland gegen Kinderarbeit tun?
Seite 18-19 // Biologie
E-Zigarette: Dampfen statt Rauchen? Eine Expertin warnt
Seite 20-21 // Theater-AG
Ein Blick hinter den Vorhang mit Freiburger Schauspielern
Seite 22-23 // Medien
Ein Leben offline? Eine Schülerin klinkt sich aus
Seite 24-28 // Kalender
Was geht ab? Veranstaltungen, Konzerte und Partys
Seite 29-33 // Jobstarter & Karriere
Azubi-Mindestlohn / Durchleuchtet: Ausbildung beim Zoll
Seite 34-35 // Dual & Kollegial
Dual durchstarten / Recht schaffen
Seite 36 // Handwerk
Steinmetz in Norwegen: mit dem Meißel durch Europa
Seite 38-41 // Ausbildung
Azubis beim Anpacken, Abfahren, Ausgeben und Anwerben
Seite 42-45 // Gesundheit & Gastro
Helfen lernen, an Uni und Schule / Reinen Wein einschenken
Seite 46-49 // Finanzen & FSJ
Beratung für Kunden und Freunde / Gutes tun
Seite 50-54 // Messe & Technik
Infos für deine Zukunft / Technik-Trends zum Anfassen
Dein Thema nicht dabei?
Werde selbst f79-Reporter! // Kontakt: redaktion@f79.de
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Am 8. März starten die Paralympics in Südkorea. Mit von der Partie ist Vivian Hösch. Die Freiburger Biathletin ist blind und war bereits vor vier Jahren bei Olympia in Sotchi. Am Schießstand ist das wie beim Rückwärtseinparken, erzählt sie im Interview mit f79-Redaktionsleiter Till Neumann. Ihr Ziel: eine Medaille.
f79 // Vivian, wie laufen die Vorbereitungen?
Vivian // Super. Trainingsauftakt war im April. Nach acht Wochen hatte ich schon 120 Stunden trainiert. Ich mache jetzt deutlich mehr als vor Sotchi. Damals hatte ich eine 60-Prozent-Stelle bei der Freiburger Stadtverwaltung. Jetzt sind es nur noch 25 Prozent. Vor den Spielen gehe ich nicht mehr ins Büro. Das Risiko, sich irgendwo anzustecken, ist zu groß.
f79 // Was hast du dir für dein zweites Olympia vorgenommen?
Vivian // Mein Ziel ist eine Medaille. Egal welche Farbe. Ich will die Wettkämpfe genießen und meine bestmögliche Leistung abrufen. Die Konkurrenz ist stark. Vor allem aus der Ukraine, Russland und Deutschland. Am Tag X muss alles passen.
f79 // Biathlon ohne etwas zu sehen – wie geht das eigentlich?
Vivian // Ein Guide läuft vor mir und gibt Kommandos. „Hop“, heißt geradeaus. Mit Uhrzeiten sagt er mir die Richtung an. „3“ heißt scharfe Rechtskurve, „11“ ist eine Linkskurve. Beim Schießen arbeiten wir mit Laser. Wenn ich ziele, höre ich ein Geräusch. Bin ich weit weg, ist es tief und stockend, liege ich richtig, ist es hoch und durchgehend. Das klingt wie der Abstandsmesser beim Rückwärtseinparken.
f79 // Verdienst du etwas mit deinem Sport?
Vivian // Verdienen kann man das nicht nennen. Für mein WMBronze 2015 in den USA gab’s zum Beispiel nichts. Ein Sponsor unterstützt mich aber. Und die Sportförderung der Stadt Freiburg. Wenn ich in Südkorea Gold hole, gibt’s 20.000 Euro. Seit 2014 ist das der gleiche Satz wie für die Sportler ohne Handicap.
f79 // Bei Olympia ist schummeln verboten. Hast du eigentlich in der Schule getrickst?
Vivian // Nein. Ich war viel zu ehrlich dafür. Meinem Gesicht würde man das sofort ansehen. Ich war die einzige Blinde am Berthold-Gymnasium. Wäre ich mit Tricks aufgefallen, hätten sie mich von der Schule nehmen können.
Foto // Pam Doyle
Freiburg wählt den Oberbürgermeister
Erstmals kann man ab 16 Jahren abstimmen
OB steht für Oberboss – und Oberbürgermeister. Den wählt Freiburg am 22. April. Erstmals können dann alle Freiburger ab 16 Jahren abstimmen. Die f79-Autoren Florian Krieg und Johannes Bader haben die Kandidaten befragt, mit Politik-Experten gesprochen und die wichtigsten Fakten parat.
Text // Florian Krieg, Johannes Bader Illustrationen // iStock.com/smartboy10, iStock.com/Keport, Fotos // Felix Grotheloh, Fionn Große, Carsten Böhnke, SKUB Fotostudio, privat
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Findet wählen ab 16 super: Politik-Experte Michael Wehner von der Landeszentrale für Politische Bildung.
Wen wählt man eigentlich? Wie kann man sich informieren? Ist wählen ab 16 sinnvoll?
Darauf antworten zwei Experten der Freiburger Landeszentrale für Politische Bildung. Deren Leiter Michael Wehner (55) und sein Kollege
Hannes Dieterle (18) finden: Wählen ab 16 Jahren ist richtig und wichtig.
f79 // Amtsinhaber Dieter Salomon ist bei älteren Leuten beliebt. Macht es da überhaupt Sinn, ab 16 Jahren wählen zu dürfen?
Dieterle // Ja. Die Jugend hat ohnehin schon eine zu schwache Stimme in der Politik. Genau deswegen macht es Sinn, sie stärker mit einzubinden und Jugendlichen mit dem Herabsenken des Wahlalters auf 16 Jahre entgegenzukommen.
f79 // Eine Umfrage zeigt: Viele Schüler an unserer Schule wünschen sich mehr Digitalisierung in der Schule und in öffentlichen Gebäuden. Kann der Bürgermeister das beeinflussen? Wehner // Ja, zum Beispiel ist die Ausstattung und die Sanierung von Schulen eine städtische Angelegenheit.
f79 // Außerdem bemängeln einige Schüler fehlende Infos zur Wahl. Wo können wir uns schlau machen?
Dieterle // Zur OB-Wahl gibt es für Jugendliche recht viele Informationen. Wir bieten zum Beispiel einen Kandidatomaten an. Außerdem gibt es die Website www.ob-wahl-freiburg.de mit vielen bereitgestellten Informationen und Übersichten, unter anderem finden sich dort auch Videos.
Am 12. April findet die offizielle Kandidatenvorstellung statt. Fünf Tage später, am 17. April, gibt es von uns ein WG-Zimmer Casting. „Welcher Kandidat passt am besten in das frei gewordene Oberbürgermeister-WG-Zimmer?“
Wehner // Außerdem gibt ein Team der Landeszentrale an Schulen Workshops.
f79 // Woran liegt es, dass wir nichts von der Wahl mitbekommen?
Dieterle // Ich glaube, viele Jugendliche informieren sich nicht, weil die OB-Wahl nicht wirklich viel Einfluss auf das Leben der Jugendlichen hat. Allerdings finde ich, dass der Politikunterricht in Baden-Württemberg allgemein zu kurz kommt. Wehner // Wählen ab 16 ist gut. Aber: keine Beteiligung ohne Politische Bildung. Und daran mangelt es in der Schule.
f79 // Was wünschen Sie sich vom neuen OB?
Dieterle // Das Thema Digitalisierung muss kommen. Was ich bei Salomon kritisch sehe: Er geht recht wenig auf Jugendliche ein. Zum Beispiel war seine Website bis Ende Januar veraltet und wurde zuletzt 2011 aktualisiert (Anmerkung: Mittlerweile gibt es eine neue Seite). Deshalb würde ich mir vom neuen OB wünschen, dass er sich mehr für Jugendliche interessiert und auf sie zugeht. Wehner // Fairerweise muss man sagen, dass der Wahlkampf noch nicht begonnen hat. Vom OB ist zu wünschen – egal wer es wird –, dass er diese besondere Stadt Freiburg mit ihrer Balance, Ökologie und Weltoffenheit weiterhin aufrechterhält.
Dieter Salomon
Alter // 57 Jahre
Partei // B’90/ Die Grünen
Beruf // Freiburgs Oberbürgermeister seit 2002
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Familie // verheiratet, eine Tochter Hobbys // joggen, wandern, lesen, Fußball
Was sind die drei wichtigsten Dinge, die Sie in Freiburg verändern wollen? Es muss weiter in Kitas, Kindergärten und Schulen investiert und viele, möglichst preiswerte Wohnungen gebaut werden. Hier gilt es die Balance zu halten zwischen Wachstum, Ökologie und sozialer Verantwortung.
Was wollen Sie in Freiburg für junge Leute besser machen? Junge Menschen brauchen
gute Schulen mit einer modernen Ausstattung. Ebenso wichtig sind aber auch Freiräume, damit kreative Projekte und Ideen umgesetzt werden können – dafür steht z.B. das ArTik.
Wie würden Sie Freiburg in einem Satz beschreiben?
Freiburg ist eine weltoffene, liberale und nachhaltige Stadt, in der die Menschen sich für Toleranz und ein friedliches Miteinander einsetzen!
Martin Horn
Alter // 33 Jahre
Partei // Parteilos
Beruf // Freiberuflicher
Dozent, Europa- und Entwicklungs koordinator
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Familie // verheiratet, ein Kind Hobbys // Joggen, Skifahren, Tauchen
Was sind die drei wichtigsten Dinge, die Sie in Freiburg verändern wollen? 1. Eine bessere, soziale und faire Politik
2. Bezahlbaren Wohnraum schaffen
3. Wir liegen in Baden-Württemberg auf dem letzten Platz im Bereich Digitalisierung – das werde ich ändern
Was wollen Sie in Freiburg für junge Leute besser machen?
Junge Leute müssen in der jüngsten Stadt
Deutschlands dringend mehr Einfluss bekommen! Als ehemaliger Jugendreferent und Skateboarder bin ich näher dran – auch zukünftig als OB.
Wie würden Sie Freiburg in einem Satz beschreiben?
Freiburg ist definitiv eine der coolsten Städte Deutschlands: kreativ, liebenswert, bunt und lebensfroh – kann aber noch mehr, dafür setze ich mich ein.
Alter // 47 Jahre
Partei // Grüne
Alternative Freiburg Beruf // Haupt- und Werkrealschullehrerin
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Familie // verheiratet, eine erwachsene Tochter (mit in die Ehe gebracht) Hobbys // Radfahren, in der Natur sein, Freund*innen treffen, Lesen, Sport machen, Reisen
Was sind die drei wichtigsten Dinge, die Sie in Freiburg verändern wollen? Alle FreiburgerInnen müssen die Möglichkeit haben, in einer bezahlbaren Wohnung zu wohnen, in der Bildung sollen alle die gleichen Chancen haben und Freiburg wieder eine offene Stadt für alle werden.
Was wollen Sie in Freiburg für junge Leute besser machen? Ich möchte Kinder und Jugendliche – z. B. über den 8erRat – stärker an der Politik beteiligen
und ihre Bedürfnisse und Wünsche mehr in städtische Entscheidungen einbeziehen, als es bisher geschieht.
Wie würden Sie Freiburg in einem Satz beschreiben? Freiburg ist eine wachsende und eigentlich liebenswerte Stadt, die sich in den letzten Jahren in die falsche Richtung entwickelt – zu wenig bezahlbarer Wohnraum, immer weniger Freiräume für junge Menschen, zu wenig Teilhabemöglichkeiten für Menschen mit Einschränkungen und kleinem Geldbeutel.
Monika Stein
Manfred Kröber
Alter // 37 Jahre
Partei // B’90 / Die Grünen, trotzdem unabhängig
Beruf // Lehrer (nicht angestellt)
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Familie // ledig, ohne Kinder
Hobbys // Schach, Laufen
Stephan Wermter
Alter // 57 Jahre
Partei // Parteilos
Beruf // Unternehmer, (Reiseunternehmen)
Familie // verheiratet, zwei Kinder
Was sind die drei wichtigsten Dinge, die Sie in Freiburg verändern wollen? Als OB würde ich Freiburg gerne erkennbar ökologischer ausrichten, insbesondere für Mieter und Obdachlose sozialer gestalten. Auch Bürgernähe und Beteiligung sind sehr wichtig.
Was wollen Sie in Freiburg für junge Leute besser machen? Von deutlichen Verbesserungen in den Bereichen Ökologie, Soziales und Bürgernähe/Beteiligung dürften nach meiner Überzeugung auch gerade junge Menschen profitieren.
Wie würden Sie Freiburg in einem Satz beschreiben? Freiburg ist eine besondere Stadt (in der ich gerne lebe), die vieles erreicht hat – die aber auch vor großen Herausforderungen steht!
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Hobbys // Die Arbeit, Biken, Ski laufen, Reisen, Sportwagen fahren
Was sind die drei wichtigsten Dinge, die Sie in Freiburg verändern wollen?
a) die Wohnungssituation und das damit verbundene soziale Ungleichgewicht.
Aktive Durchmischung der Bevölkerung.
b) Freiburg wieder zu einer liebens- und lebenswerten Stadt machen, die pulsiert und nicht hinvegetiert.
c) Sicherheit und Ordnung.
Was wollen Sie in Freiburg für junge Leute besser machen? Ein viel breiteres Freizeitangebot (Sportmöglichkeiten, Bildungsmöglichkeiten, Talentförderung in allen Bereichen), Clubs und offene Begegnungsstätten. Begegnungen zwischen Jung und Alt aktiv fördern.
Wie würden Sie Freiburg in einem Satz beschreiben?
Freiburg atmet nicht mehr, es hechelt gerade noch.
Zwei weitere OB-Kandidaten, Markus Krajnc und Jürgen Matuttis, wollen sich bewerben. Auf f79-Anfrage haben sie jedoch nicht geantwortet.
Fakten zur Wahl
Wahl ab 16
Alle Freiburger ab 16 Jahren dürfen wählen. 2500 Minderjährige sind damit laut Rathaus stimmberechigt. Bei 175.000 Wahlberechtigten macht das 1,4 Prozent der Wähler. Vor einer Gesetzesänderung 2014 lag das Mindestalter bei 18 Jahren.
Ablauf
Am 22. April ist erster Wahlgang. Holt kein Kandidat die absolute Mehrheit, gibt es am 6. Mai einen zweiten. Dann gehen die zwei besten Kandidaten ins Duell. Wer dann mehr Stimmen holt, zieht ins Rathaus ein.
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Wer darf wählen?
Man muss mindestens 16 Jahre alt sein und seit wenigstens drei Monaten in Freiburg gemeldet sein. Außerdem braucht man die deutsche Staatsbürgerschaft oder die eines EU-Landes.
Wer kann kandidieren?
Kandidaten müssen Deutsche oder EU-Bürger sein. Sie müssen am Wahltag mindestens 25 und höchstens 68 Jahre alt sein. Außerdem brauchen sie eine sogenannte Wählbarkeitsbescheinigung. Diese gibt es in Papierform oder digital. Sie kostet 14,50 Euro. Noch eine Hürde ist zu überwinden: Jeder Bewer-
ber muss 250 Unterschriften sammeln. Die Bewerbungsfrist läuft vom 17. Februar bis zum 26. März 2018.
Wahlbeteiligung
Bei der letzten Wahl 2010 betrug die Wahlbeteiligung 45,2 Prozent – die Geringste seit 1956.
f79-Umfrage
Nur 34 Prozent der Freiburger Schüler wollen wählen. Diese und weitere spannende Ergebnisse gibt‘s in unserer Umfrage auf www.f79.de.
Kein Fleisch, keine Eier, keine Kuhmilch. Nur 1,6 Prozent der Deutschen leben vegan. Wie schwierig ist es, komplett auf tierische Produkte zu verzichten?
Die f79-Autorinnen Jana Streck und Luca Gräfingholt haben es ausprobiert. Und dabei gemerkt: Mit etwas Vorbereitung geht das ganz gut. Wenn nicht gerade jemand Kuchen mitbringt.
Text // Jana Streck, Luca Gräfingholt Fotos // privat, Unsplash.com
VEGAN AUF PROBE
Fünf Tage ohne tierische Produkte: Luca und Jana machen den Selbsttest
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TAG 1: START ALS PFLANZENFRESSER
Um mit den richtigen Lebensmitteln in die Woche zu starten, haben wir am Wochenende einen Großeinkauf gemacht. Schnell wird uns klar, dass unser Einkauf für diese Woche anders aussehen wird. Butter, Milch und Fleisch müssen wir von der Liste streichen. Stattdessen landen Sojamilch, Reis, Linsen, Nüsse im Einkaufwagen. Außerdem: jede Menge Obst und Gemüse.
Unser erstes Frühstück als Veganer: So viel ändern müssen wir gar nicht. Bis auf die Kokosnussmilch im Kaffee und den Mandeljoghurt in der Schüssel ist nicht viel anders. Easy. Dann geht’s in die Schule. Da essen wir regelmäßig in der Mensa. Das geht diese Woche nicht. Denn die Schulküche bietet zwar vegetarisches Essen, aber nix Veganes. Also heißt es auch hier: vorplanen. Bei uns gibt’s heute Couscous-Salat.
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Auf einmal Veganerinnen: Luca (links) und Jana
TAG 2: SCHLIMMER SCHOKOKUCHEN Schon am zweiten Tag wartet die erste große Herausforderung in der Schule auf uns: Eine Mitschülerin hat Kuchen gebacken und uns mitgebracht. Schokokuchen! Davon würden wir so gern ein Stück essen. Aber wir bleiben stark und ignorieren schweren Herzens die duftende Verführung. Als Ersatz gibt’s Avocado-Brot. Das schmeckt ehrlich gesagt gar nicht so schlecht. „Mein Beileid“, sagen Freunde. Den Zuspruch können wir gebrauchen. Wir sind die Einzigen, die vegan aus der Reihe tanzen. In unserer Klasse sind nicht mal Vegetarier. In der Mensa gibt’s später statt Spaghetti Bolognese selbst gemachtes Linsengemüse mit Reis. Am Abend ist mal wieder kochen angesagt, und um den nächsten Tag zu überstehen, kochen wir die doppelte Menge. Quinoa mit Spinat, Süßkartoffel-Gemüse. Hmm, lecker.
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TAG 3 & 4: REINE
ROUTINE
Mittlerweile ist das tägliche Planen und Kochen Routine. Vegane Produkte sind zwar etwas teurer. Dafür sparen wir aber bei Fleisch und Süßigkeiten. Die könnten wir zwar essen, wollen es aber die Woche mal richtig gesund angehen. Wenn schon, denn schon. Im Internet finden wir chende vegane Rezepte und es macht Spaß, sie auszuprobieren. Selbst für den uns verbotenen Kuchen können wir leckeren Ersatz finden: Dattelpralinen mit Kokosraspeln. Bis auf den Honig auf unserem Frühstücksbrötchen haben wir heute nichts vermisst. Wir merken: kochen ist gar nicht so schwer. Allerdings ist die Woche noch nicht rum ...
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TAG 5: ACHTUNG, HOT DOG
Heute geht’s zu Ikea. Das Rumschlendern macht hungrig. Am Ausgang duftet es verführerisch: Es gibt Hot Dogs. Unsere Freunde stürzen sich voller Vorfreude auf die Brötchen. Vor unseren Augen beißen sie genüsslich in die saftige Wurst und grinsen uns an.
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FAZIT
Wer sich auf vegane Ernährung einlässt, muss auf Vieles verzichten. Nicht nur auf ein leckeres Steak oder das ein oder andere Abendessen mit der Familie. Auch ein Teil Spontanität im Alltag fällt weg. Beispielsweise der Cappuccino bei Freunden oder ein Döner bei Heißhunger. Jedoch zwingen gerade diese Einschränkungen dazu, einen geplanten Tagesablauf zu schaffen. Man muss sich einfach im Vorfeld Gedanken zu seinen Mahlzeiten machen.
Bei uns hat das dazu geführt, dass wir regelmäßiger und gesündere Portionen gegessen haben. So hatten wir mehr Energie und sogar unsere Laune im Alltag ist besser geworden! Durch die vielen Tabus haben wir zudem einiges an Selbstbeherrschung und Disziplin dazugewonnen. Eigenschaften, die in vielen Bereichen des Lebens weiterhelfen werden. Wir raten jedem: Versucht es doch auch mal. Eine Woche vegan ist gar nicht schwer. Vollzeit-Veganer sind wir so zwar nicht geworden. Wir ernähren uns aber bewusster und leben gesünder.
VEGANE TIPPS IN FREIBURG
Freundsaft // Lehenerstr. 13 // Bei Freundsaft gibt’s Biosäfte aus Obst und Gemüse. Edo’s Hummus Küche // Grünwälderstr. 10 Leckeres hausgemachtes Hummus bietet Edo’s in der Freiburger Innenstadt. Huber // Wentzingerstr. 46 // Im Café Huber gibt’s Vegetarisches und Veganes. Täglich wird Linsen-Dal serviert.
El Haso // Leopoldring 1 - 3 // Das wohl veganste Restaurant der Stadt heißt El Haso. Kreative Küche, gute Auswahl.
Schwach werden? Nein! Der Hot Dog muss heute leider ausfallen. Um nicht leer auszugehen, kaufen wir uns im nächsten Supermarkt Trostbananen. Außerdem gönnen wir uns heute vegane Rezepttipps von YouTuber Gaz Oakley. Sein Kanal avantgardevegan ist richtig cool. Schnell sind die Hot Dogs vergessen.
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Radikaler Ranmacher Feiernder Freak oder
In jeder Clique gibt es die bestimmten Kumpel-Arten: Einer ist der Partygänger, einer der beste Buddy und einer der Draufgänger. Finde heraus, was für ein Kumpel du für deine Freunde bist.
Zähle dazu die Buchstaben hinter deinen Antworten zusammen. Welcher taucht am häufigsten auf? Die Auflösung findest du auf der nächsten Seite.
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1. Es ist Freitagabend und du bist platt von der Woche. Dein Kumpel ruft an und will noch steil gehen. Wie reagierst du?
a) Ich sage trotz meines dicken Schädels zu – so ein Drink würde mir jetzt bestimmt gut tun. F
b) Steil gehen? Wenn, dann gehe ich steil ins Bett, aber das war’s dann auch schon. R
c) Na gut, aber nur, weil du es bist. P
d) Wenn es bei dir und mir bleibt und sonst keiner mitkommt, bin ich dabei. V
2. Wie würden dich deine Kumpels beschreiben?
a) Legt viel Wert auf das äußere Erscheinungsbild. V
b) Der Buddy ist die Nummer eins im Leben. P
c) Ist eine Party am Start, ist er/sie am Start. F
d) Von heißen Sahneschnittchen kann er/sie einfach nicht die Augen lassen. R
3. Dein Kumpel will Kaugummis im Supermarkt klauen –und will dich als Komplizen haben. Du sagst:
a) „Deine Freundin/dein Freund findet das bestimmt überhaupt nicht gut.“ R
b) „Komm, ich kaufe dir die Kaugummis einfach.“ V
c) „Nee, lass mal lieber. Ich setz mich nebenan in die Bar und warte auf dich.“ F
d) „Na gut, aber lass schnell machen, da hinten hab ich einen Polizeiwagen gesehen.“ P
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4. Wie groß ist dein Freundeskreis?
a) Klein, aber fein. P
b) Ziemlich groß: Ich kenne eigentlich überall jemanden. F
c) Ein paar sind es schon: Mädels und Jungs. R
d) Eigentlich brauche ich nur meinen besten Kumpel, das reicht mir schon. V
5. Die Freundin/der Freund deines Kumpels ist bei einer Party total betrunken und hängt sich an dich.
a) Hau ab, du nervst. V
b) Na Süße/r, soll ich dich nach Hause bringen? R
c) Komm, ich bring dich zu deinem Freund/deiner Freundin. P
d) Prooost! F
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Radikaler Ranmacher ?
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6. Wie oft siehst du deine Kumpels?
a) Wir treffen uns so oft wir können. P
b) Ich schaffe es kaum, alle regelmäßig zu sehen. F
c) Mindestens vier Mal die Woche. V
d) Spätestens an den Wochenenden treffen wir uns. R
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7. Beim Nachhauseweg geht ein Schuh deines Kumpels kaputt, er muss barfuß laufen. Wie verhältst du dich?
a) Ich trage ihn Huckepack nach Hause. V
b) Nachdem ich mich schlapp gelacht habe, stütze ich ihn den restlichen Weg. P
c) Ich lasse ihn zurück und eile vor zum Rest der Gruppe. R
d) Selber schuld, da muss er halt jetzt durch. F
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8. Was unternimmst du am liebsten mit deinen Kumpels?
a) Am liebsten chille ich mich irgendwo hin und beobachte das Treiben in der Stadt. R
b) Eindeutig feiern gehen. F
c) Eine Runde zocken, shoppen gehen oder was uns sonst so einfällt. P
d) Egal, Hauptsache wir verbringen Zeit zusammen. V
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9. Die Freundin/der Freund deines Kumpels ist:
a) Überhaupt nicht hübsch – passt gar nicht zu ihm/ihr. V
b) Nur eine/r von vielen.
c) Selbst zu einem Kumpel von mir geworden.
d) Was, er/sie ist vergeben?
10. Dein Kumpel ist für dich:
a) Der Beste von allen. V
b) Mein Buddy. P
c) Eine Rampensau. F
d) Einer meiner Kollegen. R
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Text // Jasmin Bergmann Fotos // Unsplash.com
Auflösung
Pferdestehlender Perfektionist
Du hast nur eine Handvoll Freunde, doch für die bist du immer da. Und tust fast alles, damit es ihnen gut geht. Sie sind eben die Nummer eins für dich. Deine Kumpels wissen genau: Auf dich können sie zählen – auch wenn es mal brenzlig wird. Deinen Kollegen um drei Uhr nachts wegen geklauter Kaugummis vom Polizeipräsidium abholen? Kein Problem für dich. Du willst es ihnen eben recht machen. Vergiss dabei aber nicht deine eigenen Bedürfnisse. Deine Freunde mögen dich bestimmt auch dann noch, wenn du mal Nein sagst.
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Verliebter Verehrer
Du siehst gut aus, bist nett, ein super Kumpel – und einfach zum Verlieben. Es kann bei deinen Freundschaften durchaus mal dazu kommen, dass sie sich in dich verlieben. Dir kann halt fast keiner widerstehen. Schließlich geizt du nicht mit deinen Reizen, denn du weißt, was du hast. Und was du willst. Doch Geschmäcker sind bekanntlich verschieden: Nicht jeder steht auf dich. Fahr also mal einen Gang runter und sei nicht zu eingebildet. Deine Freunde wissen bereits, dass du die Coolste bist. Du musst es nicht ständig zeigen.
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Radikaler Ranmacher
Die Freundin deines Kumpels ist tabu? Nööö, denkst du dir und baggerst, was das Zeug hält. Schließlich hat dein Kollege kein Patent auf sie. Richtig, aber dennoch ist es moralisch nicht in Ordnung. Genau genommen ist es ziemlich hinterlistig und ein Blödmann-Verhalten. Natürlich willst du deinem Kumpel nicht mit Absicht wehtun: Du denkst eben einfach nicht an die Auswirkungen auf eure Freundschaft. Sei nicht so egoistisch und denke an die Gefühle deines Kumpels. Schließlich ist sie seine Freundin. Nicht jeder lässt das mit sich machen.
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Feiernder Freak
In deinem Wohnort steigt keine Party ohne dich. Egal wo und mit wem, du bist am Start. Deshalb siehst du deine Kumpels meistens nur, wenn sie dich auf eine Fetz begleiten. Was Mode und Beauty angeht, bist du up to date – da macht dir keiner was vor. Fashion-Freak ist dein zweiter Vorname. Deshalb fragen deine Kumpels dich oft um Rat. Egal ob’s um das beste Outfit oder die neuesten Undergroundhits geht. Doch vielleicht solltest du dir mal mehr Zeit für deine Freunde nehmen – und damit ist nicht ein Drink an der Bar gemeint. Sondern ein Gespräch ohne Alkohol und laute Musik. Schaden würde das eurer Freundschaft bestimmt nicht.
STEINBRUCH
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Sie schuften, schleppen, schaufeln – während wir entspannt zur Schule gehen. Millionen Kinder weltweit müssen hart arbeiten. „In Indien sind es geschätzt 60 Millionen“, sagt die Freiburger UNICEF-Mitarbeiterin Ina Hörmeyer. Was man dagegen tun kann, erzählt sie den f79-Autoren Anastasia Klose, und Yoko Kamijo.
Text // Anastasia Klose, Yoko Kamijo Fotos // Privat, iStock.com/Jjacob
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Engagiert: Ina Hörmeyer von UNICEF setzt sich gegen Kinderarbeit ein.
Arbeiten bis zum Umfallen. Kein Recht auf Freizeit. Kaum Lohn. So sieht der Alltag vieler bettelarmer Kinder in Indien aus. Während sich der deutsche Nachwuchs unmotiviert zur Schule schleppt, werden junge Menschen in armen Ländern unmenschlichen Belastungen ausgesetzt. Laut UNICEF sind rund 98 Millionen Kinder in der Landwirtschaft tätig, 54 Millionen als Hilfskräfte im Dienstleistungsbereich und 12 Millionen im produzierenden Gewerbe. Insgesamt müssen 168 Millionen Kinder weltweit unter schlechten Bedingungen arbeiten, um ihren Familien zu helfen. Und das sind nur die bekannten Zahlen. Die Dunkelziffer ist noch viel höher. Ab wann spricht man von Kinderarbeit? „UNICEF definiert Tätigkeiten als Arbeit, die Kinder in ihrer seelischen, körperlichen und gesundheitlichen Entwicklung schädigen“, sagt Ina Hörmeyer. Entscheidend sei dabei auch das Recht auf Bildung, das den Kindern durch Armut und Arbeitvorenthalten wird. Nicht jeder Job eines Minderjährigen ist gleich Kinderarbeit: Zeitungen austragen oder im Familienbetrieb mithelfen gehören nicht dazu. Schließlich wird dadurch keinem das Recht auf Bildung verweigert. In armen Ländern ist es jedoch oft ein Teufelskreis: Da schon die Eltern nicht zur Schule gingen, können sie sich keine Bildung für ihre Kinder leisten. Müssen wir dem tatenlos zusehen? „Besonders wichtig ist, unser Konsumverhalten zu überdenken und anzupassen“, rät Hörmeyer. Kinder, die Produkte unter fairen Bedingungen herstellen, bekommen mehr Geld für ihre Arbeit. Somit können sie etwas ansparen und irgendwann vielleicht sogar aufhören zu arbeiten. Die Bildungschancen steigen.
Wer das unterstützen möchte, sollte auf Siegel achten. Viele Produkte sind damit ausgestattet. Allerdings ist der Begriff „Fair gehandelt“ nicht geschützt. Das heißt, dass jeder sein Produkt so auszeichnen kann. Das wird ausgenutzt: Viele Großunternehmen verkaufen Teile ihrer Produkte als Bio und Fairtrade, obwohl die Bedingungen des fairen Handels kaum oder gar nicht eingehalten werden, berichtet die Expertin. Selbst das „FAIRTRADE“-Logo sei nicht zu 100 Prozent vertrauenswürdig, sagt Hörmeyer.
Wer garantiert fair konsumieren möchte, wird bei den Weltläden fündig. Deren Dachverband hat sich über die Jahre hinweg immer mehr von den Siegeln entfernt. Heute setzt er auf persönlichen Kontakt zu den Bauern, von denen er seine Produkte bezieht. Landwirte und Lieferanten werden regelmäßig von Mitarbeitern kontrolliert. Ihnen ist es wichtig, dass die Kinder, die bei den Bauern arbeiten, nicht ausgebeutet werden. Auch in Freiburg gibt es zwei Weltläden. Hier liegen Qualität und Fairness der Produkte weit über dem Standard der herkömmlichen Siegel. Firmen sind möglicherweise abhängig von Kinderarbeit – der Kunde ist es nicht. Da liegt es nahe, solche Unternehmen so wenig wie möglich zu unterstützen. Doch so einfach ist das nicht, erklärt Hörmeyer. Verzichte man gänzlich auf Produkte aus Kinderarbeit, bekämen die jungen Arbeiter gar kein Geld mehr. Daher gilt: „Es ist wichtig, eine gute Kombination aus FairTrade und SecondHand zu finden“, sagt die UNICEF-Mitarbeiterin. Sie rät, Kleidung oder Geräte SecondHand zu kaufen. Die dort angebotenen Produkte sind nicht mehr im Wirtschaftskreislauf und unterstützen die Kinderarbeit kaum noch.
statt Spielplatz
KINDERARBEIT – EIN WELTWEITES PROBLEM UND WAS WIR DAGEGEN TUN KÖNNEN
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Erschreckend: 168 Millionen Kinder schuften weltweit unter katastrophalen Bedingungen.
NACHHALTIG UND FAIR EINKAUFEN IN FREIBURG
Be it! in der Nähe vom Martinstor (Gerberau 5)
Weltladen Gerberau in der Nähe vom Martinstor (Gerberau 12)
Weltladen Herdern Urbanstraße 15
Fairjeans Vaubanallee
Zündstoff Kleidung Innenstadt (Moltkestraße 31)
DAMPF ABLASSEN
SIND E-ZIGARETTEN EINE ALTERNATIVE ZUR KLASSISCHEN KIPPE? EINE EXPERTIN WARNT
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Dampfen statt Rauchen. Die E-Zigarette gewinnt immer mehr Qualmer für sich: Lag der Umsatz der elektronischen Zigarette 2015 noch bei 275 Millionen Euro, waren es 2016 schon 400 Millionen Euro. Rund zwei Millionen E-Raucher gibt es in Deutschland. Sind die kleinen Nebelmaschinen gesünder als herkömmliche Zigaretten? Ja und Nein, sagt eine Expertin.
Text // Titus Sierra
Foto // iStock.com/Liudmyla Supynska
„Die E-Zigarette ist derzeit politisch heiß umkämpft.“ Das sagt Cornelia Schulz, Diplompsychologin und Leiterin des Präventionsteam CPMT (Cancer Prävention Management Team) des Universitätsklinikums Freiburg. Sie weiß um das Für und Wider und ist skeptisch, ob die E-Zigarette überzeugt: „Momentan ist es schwierig, ihre Langzeitwirkung zu beurteilen, da die Datenlage noch nicht eindeutig ist“, sagt sie. E-Zigaretten seien ein relativ junges Produkt; Langzeitstudien existieren noch nicht. Eines steht für Schulz fest: „Elektronische Zigaretten sind risikoreicher als Nikotinersatz.“ Soll heißen: Gesund geht anders – auch wenn man E-Zigaretten dampft. Eine normale Zigarette verbrennt bei 900 Grad. Wer ihren Rauch inhaliert, nimmt sowohl Nikotin als auch 4800 Zusatzstoffe zu sich, davon sind 40 krebserregend. Bei der E-Zigarette wird der sogenannte Liquid nicht verbrannt, sondern nur erhitzt. Zudem enthält sie andere Stoffe als normale Kippen. Das führt dazu, dass bei E-Zigaretten wesentlich weniger Zusatzstoffe inhaliert werden. So manchen bringt das dazu, umzusteigen. Bis 2022 könnte es in Deutschland ebenso viele Dampfer wie Raucher geben, prophezeien Optimisten. Zwei Millionen Raucher haben sich bereits für die dampfende Alternative entschieden. Sind die Gefahren bald Schall und Rauch?
Die 44-jährige Expertin Cornelia Schulz bremst die Euphorie: „Man spricht bei der E-Zigarette von einer verminderten Gefährdung im Gegensatz zur normalen Zigarette.“ Sie sei zwar weniger schädlich als Zigaretten, aber längst nicht harmlos. Auch in der E-Zigarette seien Substanzen enthalten, die Atemwege reizen und
krebserregend sind. Darüber hinaus können die bunten Liquids auch den Suchtstoff Nikotin enthalten. Wenn der vorhanden ist, werde es schwierig, mit der E-Variante vom Rauchen loszukommen, sagt die Leiterin der Suchtberatung.
Die Dampfer nehmen auch andere Gifte in Kauf: Wer eine E-Zigarette qualmt, inhaliere oft Stoffe wie Ethylenglykol, warnt Schulz. Dieses Verneblungsmittel ist in einer herkömmlichen Zigarette nicht enthalten. „Diese Stoffe sollten nicht in einer Lunge sein“, sagt Schulz. Sie sind krebserregend. Viele Raucher reizen neben den Inhaltsstoffen auch die sozialen Möglichkeiten, die das Rauchen mit sich bringt, weiß die Psychologin: „Die Zigarette ist nicht nur ein Suchtmittel, sie ist auch eine Art Kommunikation.“ Menschen kommen so ins Gespräch, sie müssen nur mit dem Satz anfangen: Hey, hast du vielleicht ’ne Ziggi für mich?
Auch Luca B. aus Freiburg raucht hauptsächlich auf Partys, um mit Menschen ins Gespräch zu kommen: „Die Zigarette ist für mich ein gutes Mittel, um verschiedene Menschen aus verschiedenen Regionen kennenzulernen und kurz mit ihnen zu reden“, sagt der 19-jährige Student. Kippen sind für ihn die Lösung bei Partynotfällen oder in Stresssituationen.
Die E-Zigarette kann auch eine Möglichkeit sein, das Rauchen zumindest zu reduzieren. „Ich kenne viele, die dank der E-Zigarette mit dem Rauchen aufgehört haben“, sagt Luca. Umsteigen möchte er trotzdem nicht. „Ich bin kein Kettenraucher, also werde ich so schnell auch keine drastischen Maßnahmen ergreifen.“
Alles andere als harmlos: E-Zigaretten sind auf dem Vormarsch. Dampfer müssen sich aber in Acht nehmen.
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SONDERFALL DEUTSCHLAND
In Deutschland rauchen etwa 16 Millionen Menschen. Darunter sind neun Millionen Männer und sieben Millionen Frauen. Rund 120.000 Menschen sterben hier jährlich an den Folgen des Rauchens. Ein Drittel erliegt dem Lungenkrebs. Raucher haben ein 20-fach erhöhtes Risiko, daran zu erkranken, sagen Experten. Nur zwei bis drei Prozent der Raucher, die aufhören wollen, schaffen es. Schon eine Zigarette am Tag reicht, um das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und einem Schlaganfall deutlich zu erhöhen. Deutschland ist das einzige EU-Land, in dem Tabakwerbung an Hauswänden und Litfaßsäulen noch erlaubt ist.
Den Ganzen Tag
Herzblut, Hektik,
Leidenschaft: Kulissengespräche zum
Auf der Bühne sieht alles federleicht aus. Doch wie geht’s dahinter zu? Die f79-Autoren Matthias Krumm, Laura Grigo und Fabian Cap haben einen Blick hinter die Mauern und Vorhänge des Freiburger Theaters gewagt. Bei den Proben zum Stück „Der goldne Topf“ stehen ihnen zwei Schauspieler und der Regieassistent Rede und Antwort. Dabei wird schnell deutlich: Im Theater wird richtig geschuftet.
Eine Bühne im Freiburger Theater. Die kristallklare Stimme der Opernsängerin sorgt für Gänsehaut. Ihr durchdringender Gesang begleitet die Höhepunkte der Generalprobe von „Der goldne Topf“. Das Stück von E. T. A. Hoffmann ist derzeit Abithema und feierte Anfang Februar Premiere am Theater Freiburg. Bei der letzten Probe dürfen bereits ausgewählte Gäste zuschauen. Kleinere Pannen sind erlaubt und werden mit Humor überspielt. Der Blick hinter die Kulissen zeigt: Zum Ensemble eines Theaters gehören nicht nur Schauspieler und Regisseure. Auch Bühnen- und Kostümbildner, Dramaturgen sowie Technik und Regieassistenten sind nicht wegzudenken. Wird ein Regisseur eingeladen, um ein Stück auf die Bühne zu bringen, werden ihm Teile des Ensembles zur Verfügung gestellt und ein Assistent zugewiesen. Für
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den „Goldnen Topf“ ist das Benedikt Arnold. Er ist es, der sich im Gebäude auskennt, die Proben organisiert und Buch über die Entwicklungen führt. Später möchte er einmal selbst zum Regisseur aufsteigen: „Jeder Regisseur geht diesen Weg“, sagt Benedikt. Der Job sei intensiv, nicht immer bleibe da viel Freizeit. Die Schauspieler arbeiten meist an mehreren Stücken gleichzeitig, wobei sie in festgelegten Zeiten proben: von 10 bis 14 und von 18 bis 22 Uhr. Das heißt nicht unbedingt, dass dazwischen viel Zeit für sich bleibt, erklärt Schauspieler und Tänzer Graham Smith. An sechs Stücken parallel wirkt er derzeit mit. „Theater muss man leben“, sagt Smith, der erstaunlich entspannt wirkt.
Der Mann Mitte 40 hat bereits eine lange Karriere hinter sich und noch ist kein Ende in Sicht. Er ist Künstlerischer Leiter, Choreograph, Tänzer, Schauspieler und zusätzlich noch
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Theater
„Märchen aus neuen Zeiten“
Vater. Neben seinem Job beim Theater leitet und organisiert der gebürtige US-Amerikaner Projekte wie „learning by moving“ und unterrichtet Kindertanzgruppen. Nachvollziehbar also, dass er nach einem kurzen Gespräch schon wieder eilig verschwinden muss.
Auch Stefanie Mrachacz fühlt sich trotz des vollen Tagesplans am Freiburger Theater zu Hause. Die 33-Jährige spielt derzeit in vier Stücken mit. Die gebürtige Berlinerin ist der Meinung – anders als ihr Kollege Graham –, dass man nicht zum Theaterspielen „geboren“ wird. Die Pausen zwischen und nach den Proben gehen für zeitfressende Besprechungen, Organisation und Techniktests drauf. „Wurst-Fleisch-Käse“, so bezeichnet Stefanie lächelnd den Beruf ihrer Eltern, die im Einzelhandel tätig sind. Sie hingegen hat noch in Schulzeiten Gefallen an der Musik gefunden und bald darauf auch am Schauspiel.
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Für das Studium in Kulturwissenschaften und ästhetische Praxis hat sie das angefangene Literatur- und Deutsch-Studium abgebrochen. Auf der Bühne haben die Schauspieler später ihre Rollen. Sie dürfen aber ihre eigenen Vorstellungen vom Charakter mit einfließen lassen. Je nach Regisseur haben sie auch Gelegenheit, das Bühnenbild oder Szenen mitzugestalten. Der zeitliche Aufwand stört sie deshalb nicht: „Proben sind nervig, aber notwendig“, sagt Stefanie. Ihren Job macht sie trotzdem total gerne. Dann huscht sie in die Maske.
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„Der goldne Topf“ läuft im Theater Freiburg auf unbegrenzte Zeit.
Bei der Generalprobe läuft nicht alles rund: Am Ende bleibt plötzlich das Bild stehen. „Die Technik üben wir nochmal“, ruft einer. Während die letzten Zuschauer aufstehen, wechseln die Schauspieler schon die Kleidung. Noch ist nicht alles perfekt. Doch spätestens bei der Aufführung wird nichts mehr dem Zufall überlassen.
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Machen bei der Probe eine gute Figur: Victor Calero und Stefanie Mrachacz
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Operation OFFLINE
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Instagram, Netflix, WhatsApp – in unserer Freizeit nutzen wir sie fast ständig. Aber wie sieht ein Leben ohne „always online“ aus? Lebt man ohne Internet glücklicher? f79-Autorin
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Sara Mayer hat’s ausprobiert und ist an ihre Grenzen gestoßen.
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Text // Sara Mayer Fotos // iStock.com/pixelfit, iStock.com/AntonioGuillem, pixabay.com, unsplash.com, Illustration // iStock.com/Creative-Touch
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Eine Woche ohne Handy. Ohne Laptop. Ohne Fernseher. Das schaff’ ich locker, sage ich mir. Als Erstes packe ich das Handy weg. Dann den Laptop. Meinen Freunden erzähl’ ich: „Bin für ’ne Woche nicht erreichbar, ruft mich an!“ Übers Festnetz natürlich. An Ideen mangelt es nicht: Backen, Fotografieren, Gitarre spielen, Lesen, Leute treffen, Sport, Zeichnen. Der erste Tag läuft super – morgens in der Bahn schaue ich entspannt auf den Schwarzwald, die Sonnenstrahlen sehen unglaublich aus. Ich genieße die Stille, wenn ich laufe. In den Pausen kann ich endlich ein lang angefangenes Buch weiterlesen. Mir fällt auf: Ich habe plötzlich Zeit für Vorhaben, die ich sonst immer aufschiebe. Auch der zweite Tag startet gut. Doch am Nachmittag liege ich gelangweilt auf meinem Bett. Ich habe zwar Ideen, was ich machen könnte, aber mir fehlt es an Motivation. „Ziemlich erbärmlich“, denke ich mir – und greife zum Laptop. Mein Smartphone liegt immer noch unberührt im Schrank, der Computer aber auf dem Schoß. Plötzlich sind fünf Tabs geöffnet: Netflix, YouTube – alles gleichzeitig. Ein Rückfall. Ich bin gescheitert. Warum hat es nicht geklappt? Bei mir haben die Nachteile des Offlinelebens voll eingeschlagen: Statt über WhatsApp mit meinen Leuten zu reden, bin ich allein. Meine Familie ist mit ihren eigenen Geräten beschäftigt. Weil oft Schulstunden verschoben werden, bekomme ich die Änderung erst spät mit. Wenn ich meine Gedanken schweifen lasse, stelle ich mir Fragen, die ich nicht einmal googeln kann. Warum klebt Kleber nicht in der Tube fest? Wenn Zeit Geld ist, warum kann ich dann keine Zeit verkaufen? Als ich Gitarre spiele, habe ich begrenzte Auswahl,
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Freizeit ohne Internet – geht das? Sara macht den Selbstversuch
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denn die größte Menge an Songs befindet sich auf meinem Handy. Meine Termine habe ich komplett vergessen – ohne meinen synchronisierten Google Kalender bin ich aufgeschmissen. Ziemlich abgemeldet fühlt man sich da.
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Das Hauptproblem: Für erfüllende, aktive Beschäftigungen muss man Arbeit investieren. Dafür bekommt man auch mehr Zufriedenheit raus. Beim Internet braucht es nur drei Mausklicks zur Unterhaltung, aber nach drei Stunden Netflix hat man wenig gewonnen. Darauf war ich zuerst nicht vorbereitet. Also starte ich nun den zweiten Anlauf. Jetzt gelten neue, lockerere Regeln. Der Versuch dauert ein Wochenende, von Freitag bis Sonntag. Am Handy deaktiviere ich alle Apps – außer WhatsApp. Den Laptop sperre ich ganz weg. Schulstress ist erledigt. Ein Treffen mit Freunden plane ich schon vorher. Außerdem habe ich mir Rezepte und Bastelideen ausgedruckt und ein paar Bücher rausgesucht. Und siehe da: Es läuft besser. Wenn mich Langweile überkommt, schalte ich den Plattenspieler an. Statt nur in der Wohnung zu sein, bin ich jetzt freiwillig draußen. Ich radel zum Kunstladen, fotografiere die Natur. Trotzdem schreibe ich mit Freunden und fühle mich nicht von allen abgeschnitten. Sonntagabend bin ich mir sicher: Wir brauchen eine ausgeglichene Mischung aus Online und Offline. Statt digitale Geräte zu verteufeln, sollte man versuchen, die Stärken beider zu kombinieren. Es reicht ja oft, sie einfach nur abzuschalten. Laptop und Smartphone sollten wir wieder als Hilfsmittel nutzen – nicht als ständige Begleiter. Und wenn man ein aktives Hobby durchzieht, läuft das auch mit dem Ausgleich. Das kann man dann auch stolz auf Instagram verkünden.
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zu Hause beunruhigen mich wieder Gerüchte über einen Marktvorstoß der Japaner mit Gummireis oder Gummischweinen. Und wieder und wieder geht es mir durch den Kopf: Gummibärchen sind Spitze. leergegessen ist, habe ich meist ein Gefühl, als hätte mir einer in den Magen getreten. Hier schläft die gesteigerte Intensität - als deren Ursache den Gummibärchen durchaus der Charakter einer Droge zuerkannt werden kann - ins Negative um, in den Überdruß. In dichter und geraffter Form spiegelt sich im Verhältnis zum Gummibärchen eine menschliche Love-Affair wider. Nie wieder Gummibärchen, denke ich jedesmal. In der Zwischenzeit lächle ich dann über den Abso lutheitsanspruch den diese Momente erheben.
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OFFLINE GLÜCKLICHER
Am glücklichsten sind Teenager, die nur eine Stunde online sind am Tag. Das zeigt eine Studie der San Diego University. Wer länger am Bildschirm hängt, ist demnach weniger zufrieden. Ob noch andere Stressfaktoren mit reinspielen, lässt die Untersuchung jedoch offen.
Am wichtigsten ist das Smartphone für junge Menschen nicht, zeigt eine Zukunfts-Studie. Deutsche von 14 bis 22 Jahren geben dort Reisen und Abenteuer als ihr größtes Ziel an. 46 Prozent der Befragten antworteten so. Die neueste Technik zu haben, ist nur für 18 Prozent der Befragten oberste Priorität. 40 Prozent der Befragten sagen, sie wollen weniger Plastik nutzen.
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