f79_Jobstarter 06_12

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S SCH

Fr e i b ĂœLERMA G urg u n d R e AZIN gion

Special +++ Special ++ + Special +++

r e t + r a + t s l b o a J peci

S + + + l a i ec p S + + + al i c e Sp

Foto // Ronald Wittek (dpa)


· · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · Gemeldet

Jobstarter

DAS

fü r FrSCHÜLERM ei bu rg AG un d Re AZIN gi on

Bessere Jobchancen

Deine Zukunft beginnt hier Herzlich willkommen im Jobstarter-Teil von f79! An dieser Stelle beschäftigen wir

Neue Berufe sind oft zukunftsweisend

uns mit den Themen Ausbildung und Beruf, denn Hand aufs Herz: Wer weiß jetzt schon genau, was er später einmal

Insgesamt scheint sich die Lage am

machen möchte? Anregungen dazu findet

liche durchaus den Mut haben, auch weniger

Ausbildungsmarkt für Jugendliche zu entspan-

ihr jedenfalls auf den kommenden Seiten,

bekannte Berufe in Erwägung zu ziehen.

nen. Im Vergleich zum Vorjahr ist zu erwarten,

auf denen wir uns in dieser Ausgabe

„Viele junge Leute bewerben sich immer auf

dass die Zahl der Lehrstellen 2012 weiter steigt.

schwerpunktmäßig den Berufen in der

dieselben vier oder fünf Berufe“, sagte Esther

Nach einer Umfrage des DIHT plant mehr als jedes

Logistikbranche gewidmet haben. Also

Hartwich, Bereichsleiterin Ausbildung beim

fünfte Unternehmen (21 Prozent), sein Angebot

den Leuten, ohne deren Hilfe die Auswahl

Deutschen Industrie- und Handelskammertag

an Ausbildungsplätzen auszubauen. Gleichzei-

in unseren Geschäften wohl auf regionale

(DIHT). Dazu zählten etwa die Ausbildung

tig will weniger als jedes fünfte Unternehmen

Produkte beschränkt wäre. Aber auch die

zum Bürokaufmann oder die Ausbildung zum

(18 Prozent) Ausbildungsplätze abbauen. Dennoch

Sozialberufe sind in dieser Ausgabe

Kfz-Mechatroniker. In der Folge seien diese

sollten sich gerade Jugendliche mit eher schlechten

wieder ein Thema.

Berufe oft überlaufen. Viel klüger sei es, auch

Schulnoten nicht zu schnell entspannen. „In einigen

weniger bekannte, aber ähnliche Berufe in

Regionen und Traumberufen kann es immer noch

Erwägung zu ziehen. „Da sind die Chancen

eng werden“, erklärte Hartwich. Wer in der Region

menarbeit mit dem „Jugend & Beruf“-Extra

oft viel besser.“ So könnte etwa jemand, den

nicht fündig wird, sollte daher über den Tellerrand

der Badischen Zeitung erstellt worden.

die Ausbildung zum Bürokaufmann interessiert,

schauen. Außerdem empfiehlt sie eher schlechten

sich parallel auch über den Immobilien- oder

Schülern, besonders viele Praktika zu machen – um

Tourismuskaufmann informieren.

Fähigkeiten unter Beweis zu stellen.

Unser Jobstarter-Special ist in Zusam-

Felix Holm

Was ist ein Testimonial?

t Anzeige

Ein Magazin wie das f79 herzustellen kostet viel Geld. Es müssen Redakteure und Grafiker bezahlt werden, die die Schülerredaktion betreuen und anleiten, deren Texte redigieren und das f79 layouten. Am Ende muss alles zusammengestellt, gedruckt und verteilt werden. Wenn da keiner etwas dazugeben würde, müsste das Schülermagazin sehr teuer verkauft werden. Für viele Jugendliche wäre es dann zu teuer. Daher suchen wir immer Firmen und Einrichtungen, die das Projekt toll finden und uns finanziell unterstützen. Diese Unterstützer nennt man Kooperationspartner. So eine Partnerschaft beruht immer auf Gegenseitigkeit. f79 bekommt Geld und der Partner erhält dafür ein Logo, eine namentliche Nennung als Unterstützer oder er kann sich ein Redaktionsmodul wünschen. Letzteres nennen wir ein „Testimonial“. Und wie funktioniert das? Schüler aus der Redaktion oder unser eigenes Redaktionsteam besuchen ein Unternehmen und befragen die Azubis nach ihren Aus- und Weiterbildungswegen. Hierbei enstehen Texte im Rahmen der Beufsorientierung für Schüler. Solche Texte sind als Testimonials gekennzeichnet.

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Bei der Lehrstellensuche dürfen Jugend-

f79

BZ


Testimonial · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · ·

DAS

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Jobstarter

Vorfahrt für den Nachwuchs Der Logistikdienstleister kd-projekt-consulting in Neuenburg bietet verschiedene Ausbildungswege f79 // Ihr macht Ausbildungen in verschiedenen

f79 // Warum macht ihr eure Ausbildung bei

den Logistikdienstleister kd-projekt-con-

Bereichen bei einer Firma mit riesigem Gelände

kd-pc?

sulting (kd-pc). Das Tochterunternehmen

und wachsenden Mitarbeiterzahlen – kennt man

Orhan // Kumpels von mir haben hier gearbeitet

Im Industriegebiet in Neuenburg findet man

sich da eigentlich noch untereinander?

und mir den Betrieb empfohlen. Außerdem habe

kirchen beschäftigt an dem Standort derzeit

Orhan // Wir sehen uns eigentlich jeden Tag,

ich vor der Ausbildung ein sechsmonatiges,

rund 60 Mitarbeiter und 12 Auszubildende.

die Abteilungen sind nebeneinander, da kommt

bezahltes Praktikum gemacht, da konnte ich

man schon ins Gespräch.

mich gut von kd-pc überzeugen. Ich bin gerne

der karldischinger-Gruppe GmbH aus Ehren-

Weiter 60 Mitarbeiter und 5 Auszubildende

Nafya // Wir arbeiten ja auch gemeinsam. Der

hier.

Firmen von Weltrang – unter anderem aus

kaufmännische und der gewerbliche Bereich

Nafya // Wir sind ein ganz junges Team – auch

arbeiten am Standort in Hamburg. Viele der Automobilbranche – nutzen die Dienste

hängen zusammen. Ich bin von seiner Arbeit

die Leute in Führungspositionen sind noch jung.

der kd-pc GmbH, die sich um alles kümmert,

abhängig und er von meiner. Teamarbeit ist bei

Die können sich gut in die Lage von uns Azubis

was mit Warentransport, Lieferung, Lagerung

uns extrem wichtig. Unsere Abteilung muss

versetzen und verstehen uns einfach. Und wir

und der gesamten Organisation der Logistik

Schritt A machen und Orhans Abteilung Schritt

machen hier keine typischen Azubi-Tätigkeiten,

B, sonst läuft es nicht.

sondern dürfen auch mal mitentscheiden.

zu tun hat. Die 21-jährige Nafya Sevgin macht hier derzeit eine Ausbildung zur Kauffrau für Spedition und Logistikdienstleistung.

f79 // Und wie sehen Schritt A und B aus – ist

Der 23-jährige Orhan Atasoy wird sich nach

eine Kauffrau hauptsächlich im Büro tätig und ein

Beendigung seiner Ausbildung zum Fachlageristen zur Fachkraft für Lagerlogistik weiterbilden. Zudem kann man in Neuenburg auch Logistik-Manager werden, oder ein Duales Studium mit dem Bachelor-of-Arts-

Lagerist den ganzen Tag auf dem Stapler unterwegs? Nafya // Wir sind zuständig für Wareneingang und Versand und verwalten die Güter. Momentan mache ich Assistenztätigkeiten wie Briefe

Abschluss im Bereich „Spedition,Transport

schreiben oder Schulungen organisieren. Wir

und Logistik“ bestreiten. Das Mutterhaus

helfen uns aber auch viel aus, auch außerhalb

in Kirchhofen bietet die genannten Ausbil-

des Büros: Wenn im Lager mal eine Hand

dungsberufe unter anderem ebenfalls an.

benötigt wird, packt man auch da mit an.

„Bei uns hat jeder, der die richtige Einstel-

Orhan // Und wir müssen auch mal an den

lung mitbringt, die Möglichkeit, etwas zu errei-

PC. Insbesondere wenn ich die weiterfüh-

chen“, erklärt Geschäftsleiter Mario Cristiano.

rende Ausbildung zur Fachkraft für Lagerlo-

Nafya und Orhan sind davon überzeugt – und haben dem f79 ein Interview gegeben.

gistik mache, sind Computer-Kenntnisse notwendig. Hauptsächlich bin ich natürlich im Lager. Aber auch da gibt es viele Bereiche. Beim

Text & Foto // Felix Holm

Staplerleitsystem versorgen wir die Produktion mit Ware, beim Wareneingang laden wir die LKWs ab und kontrollieren sie, wir bereiten Ware für unsere Kunden vor und buchen sie ein. Die Arbeit ist auch sehr IT-spezifisch, wir arbeiten mit Scanner und Leitsystem – es wird schon mehr von einem verlangt, als nur Staplerfahren.

INFOS Ausbildung oder Studium bei kd-pc Bewerbungen an // kd-projekt-consulting Gmbh z. Hd. Ausbildungsleitung, Gewerbepark Niedermatten 79238 Ehrenkirchen, Telefon 07633/80088131 ausbildung@kd-pc.de www.kd-pc.de/karriere, www.karldischinger.de

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Jobstarter · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · Testimonial

Könige der Straße Die Spedition Klotz bildet Berufskraftfahrer & Speditionskaufleute aus

110 Mitarbeiter, 85 Kraftfahrer (davon 3 Frauen), 50 LKWs, 8 Auszubildende – das ist in aller Kürze die Freiburger Spedition Klotz in Zahlen. Das mittelständische Unternehmen beliefert seit 1974 schwerpunktmäßig Kunden im südbadischen Raum, darunter Großbäckereien, Drogeriemärkte und die stahlverarbeitende Industrie. Und sie bildet Berufskraftfahrer und Speditionskaufleute aus. Der 21-jährige Angelo Silva aus Riegel macht seit April eine Ausbildung zum Berufskraftfahrer. Unterstützt wird er dabei von Ausbildungsleiterin und Kraftverkehrsmeisterin Katja Scharnagl. Für die Ausbildung der Kaufleute ist in dem Familienbetrieb Oliver Beck zuständig. Das f79 hat den Drei einen Besuch in der Firma abgestattet. Vorbei an der riesigen Werkstatt und einem ausgedehnten Parkplatz, durch eine Lagerhalle, in der Türme von überdimensionalen Reifen lagern,

Text // Felix Holm Fotos // Spedition Klotz, Felix Holm

Berufskraftfahrer Ausbildungsdauer // 3 Jahre Voraussetzung // Hauptschulabschluss Ausbildungsvergütung // 630 Euro (1. Jahr), 681 Euro (2. Jahr) 730 Euro (3. Jahr) Ausbildungsstart // jederzeit möglich Bewerbungen an // Katja Scharnagl: ks@klotz-fr.de, Speditionskaufleute bitte an Oliver Beck: ob@klotz-fr.de, Telefon 0761/151530 www.klotz-fr.de

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Berufsbild förderlich sind. Es ist auch der Ruf der Freiheit, der manche

gelangt man ins Innere der Spedition. Hier sitzen

von dem Job überzeugt. Zumindest bei Katja

die Ausbildungsleiter Katja Scharnagl und Oliver

Scharnagl, die auch erst eine Ausbildung zur

Beck gemeinsam im Schulungsraum der Firma.

Konditorin gemacht hat, bevor sie hinterm Steuer

„Speditionskaufleute sind die Könige der

gelandet ist, war es so: „Zwar ist man an Aufträge

Kaufleute, so ein breites Spektrum wie bei uns

gebunden, aber man ist schon sein eigener Herr,

bekommt man in kaum einer anderen kaufmän-

sobald man auf der Straße ist. So einen 40-Tonner

nischen Ausbildung abgedeckt“, macht Beck für

zu beherrschen ist eine Herausforderung, wenn

seinen Bereich ein wenig Werbung, „gerade, weil

man die meistert, hebt das schon das Selbst-

wir auch viel Kontakt mit ausländischen Firmen

bewusstsein – das ist einfach das Größte, was

haben ist das Ganze sehr international ausgerich-

auf unseren Straßen unterwegs ist.“

tet – deswegen sind Speditionskaufleute

INFOS

Scharnagl weitere Eigenschaften auf, die für das

Zur Berufskraftfahrer-Ausbildung gehören bei

hinterher auch in der Industrie gerne gesehen.“

Klotz Werkstatt-Kurse, die Azubis erhalten Einblicke

Als wenig später Azubi Angelo Silva

in die Arbeit der Disponenten, sehen, wie die LKW

hinzustößt, geht es aber um die sogenannten

und Fahrer koordiniert werden. Sie arbeiten Hand

„Könige der Straße“: Angelo macht eine

in Hand mit den Lageristen und lernen so die

Ausbildung zum Berufskraftfahrer. Der ehema-

Abläufe bei Warenein- und -ausgang kennen.

lige Hauptschüler hatte sich zunächst für einen

Zudem machen sie alle notwendigen Führerscheine

anderen Berufszweig entschieden: „Ich habe

sowie einen Staplerführer- und Gefahrengut-Schein.

eine Ausbildung als Straßenbauer angefangen,

„Der Beruf ist abwechslungsreicher als man

habe dann aber schnell gemerkt, dass ich lieber

denkt“, findet auch Beck, „allein durch den Einblick

unterwegs bin.“ Damit erfüllt er ein wichtiges

in die verschiedenen Branchen, für die wir arbeiten.“

Anforderungsprofil für LKW-Fahrer. „Man sollte

Und dann ist da noch der Kontakt zu

Technikinteresse mitbringen, zuverlässig und

Menschen. „Für mich ist es immer wieder schön

verantwortungsbewusst sein, schließlich hat

und erfreulich, wenn ich zu einem Kunden komme

man oft wertvolle Ladung, und man sollte

und er sich über die gelieferten Waren freut“, erklärt

zeitlich flexibel sein“, zählt Ausbildungsleiterin

Scharnagl, „ohne Berufskraftfahrer läuft eben nix.“


Testimonial · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · ·

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Jobstarter t AnzeigeN

Da ist viel geboten Berufskraftfahrer werden bei der ASF

Mirko Kuri ist 18 Jahre alt. Privat ist er bereits mit dem Auto unterwegs. Beruflich dauert es nicht mehr lange, bis er ebenfalls auf vier Rädern durch die Stadt rollt – allerdings auf deutlich größeren. Mirko ist im ersten Lehrjahr seiner Ausbildung zum Berufskraftfahrer bei der Abfallwirtschaft und Stadtreinigung Freiburg GmbH (ASF). Er sorgt mit dafür, dass die Freiburger Straßen sauber bleiben. f79-Autor Daniel Weber hat ihm drei Fragen gestellt. f79 // Mirko, warum hast du diese Ausbildung gewählt? Mirko // Vor allem, weil ich mich schon immer für den Automobilbereich interessiere und da auch schon Wissen von zu Hause mitbringe. Als ich dann ein längeres Praktikum bei der ASF gemacht habe, wusste ich, dass diese Ausbildung etwas für mich ist. f79 // Wie sieht die Ausbildung aus? Mirko // Da ist viel geboten. Zum einen kann man innerhalb der Ausbildung den Autoführerschein machen. Im zweiten Lehrjahr, das beginnt bei mir bald, geht es dann mit dem LKW-Führerschein weiter. Neben dem theoretischen Blockunterricht in der Schule ist man hier auch in vielen verschiedenen Bereichen tätig. Sei es in der Werkstatt oder auch mal im Büro. Man lernt alles kennen. In der zweiten Hälfte der Ausbildung ist man dann mehr in den Fahrzeugen unterwegs. f79 // Du beginnst bald mit dem LKW-Führerschein. Hast du Respekt davor, die großen Müllfahrzeuge durch die engen Freiburger Straßen zu lenken? Mirko // Ja, auf jeden Fall. Als ich hierher gekommen bin, habe ich auch erst mal gedacht: Oh je, und mit dem großen Fahrzeug soll ich mal fahren. Aber man lernt die Fahrzeugtechnik und die Theorie ja ausführlich kennen und lernt beim Mitfahren von den Kollegen. Ich freue mich darauf, den Führerschein zu machen.

Daniel Weber

INFOS Kraftfahrer-Ausbildung bei der ASF Ausbildungsdauer // 3 Jahre Voraussetzungen // Hauptschulabschluss, gesundheitliche Eignung Bewerbungsschluss // 30. November 2012 Bewerbungen an // Abfallwirtschaft und Stadtreinigung Freiburg GmbH Bereich Personalwesen, Herr Willmann Hermann-Mitsch-Str. 26 79108 Freiburg, Telefon 0761/76707-21 Foto // Daniel Weber

www.abfallwirtschaft-freiburg.de

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· · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · Berufsvorbereitung

Nicht reden, machen! Bruno Bauer ist Autist – und besucht eine ganz normale Berufsfachschule

Der 20-jährige Bruno Bauer ist Autist – er hat das Asperger-Syndrom. Menschen

Insofern unterscheidet sich Bruno nicht

heit dazu hat Bruno täglich, denn der

von seinen Klassenkameraden, die die

Schwerpunkt wird in der Carlo Schmid Schule

mit Asperger haben meist Defizite in

Fachschule als Sprungbrett zur Ausbildung

auf die praktische Erfahrung gesetzt. In

verschiedenen Bereichen der Kommuni-

und in die Berufswelt verstehen. Hier sitzen

einem Schuljahr lernen die Schüler, wie man

kation, sie kennen keine Ironie, tun sich

alle im selben Boot, und „der Bruno“, wie sie

mit handgeführten Fräs- und Drehmaschinen

schwer, bildhafte Sprache und Metaphern

ihn hier nennen, ist trotz seiner seelischen

arbeitet, wie man Metall bearbeitet, und sie

zu verstehen und haben nicht selten auch

Behinderung nur einer von vielen.

bauen Werkstücke aus Metall, etwa einen

ein geringeres Einfühlungsvermögen als

Bruno steht konzentriert an der Maschi-

Schraubstock. Auch ein zweiwöchiger

andere. Aber sie sind deswegen nicht

ne. Er wirkt auf den ersten Blick nicht anders

Schweißkurs ist Teil der Grundausbildung. Bei

weniger intelligent oder lernfähig. Daher

als die anderen Schüler. Kommt man mit ihm

dem hat Bruno leider gefehlt: „Ich hatte am

ins Gespräch, merkt man jedoch schnell, dass

Anfang des Schuljahres oft starke Kopf-

es ihm schwerfällt, Augenkontakt zu halten.

schmerzen, deswegen habe ich viel gefehlt,

„Daran muss ich noch arbeiten“, ist sich der

aber so langsam bekomme ich das in den

junge Mann dieser Schwäche bewusst.

Griff, es wird besser.“ Das – und eben nicht

besucht auch Bruno eine ganz normale Berufsfachschule. Er macht derzeit eine einjährige Grundausbildung im Berufsfach Metalltechnik an der Freiburger Carlo Schmid Schule. Das soll ihm später einmal die Chance ermöglichen, in einem Betrieb eine richtige Ausbildung zu bekommen und dort auch für Geld arbeiten zu können.

Text // Madita Hardegen Foto // Daniel Weber

Er ist eben – typisch für Menschen mit dem Asperger-Syndrom – kein Redner, viel mehr ein Macher. „Er sagt nicht besonders

sein Autismus – ist auch in den Augen seines Lehrers Brunos Hauptproblem. Dass er geschickt mit Metall umgehen

viel, doch wenn er etwas sagt, hören alle

kann, hat Bruno unlängst in einem Praktikum

aufmerksam zu, weil er zum Beispiel einen

bewiesen: In einer Werkstatt der Caritas, wo

Witz erzählt und dann alle zum Nachdenken

im Rahmen des train-Projekts die kleinsten

anregt“, erklärt sein Lehrer, warum dieser

Kuckucksuhren der Welt hergestellt werden,

besondere Schüler die Klasse sogar be-

hat er kleinformatige Werkstücke bearbeitet.

reichert, „er kann auf merkwürdige Art Ruhe in

Bruno musste Löcher an einer Fräsmaschine

die Klasse bringen.“ Bruno ist gut in die Klasse

bohren, und diese Arbeit erforderte vor allem

integriert und hat seinen festen Platz in der

Feinmotorik.

Gruppe. Der leidenschaftliche Motorsportfan hat Spaß an seiner Arbeit. „Ich kann mich hier handwerklich beweisen“, sagt er. Gelegen-

Wenn die Abschlussprüfungen der einjährigen Berufsfachschule Metalltechnik vorbei sind, möchte der gebürtige Schweizer, der jetzt in Freiburg lebt, ein weiteres Praktikum machen, „um herauszufinden, ob der Bereich wirklich das Richtige für mich ist“. Lehrer und Ausbilder Clemens Vetter erklärt: „Es ist unser Ziel, dass die Jugendlichen eine Ausbildung finden. Die meisten unserer Schüler kommen über ein Praktikum zu ihrem späteren Ausbilder und Arbeitgeber.“ Für Bruno, der in seiner Freizeit ein leidenschaftlicher Motorsportfan ist, ist im Bezug auf seine spätere Arbeit vor allen Dingen eines wichtig: „Mir liegt eigentlich jede Arbeit und ich könnte alles machen, solange es mir Spaß macht. Hauptsache ich komme weiter. Es macht dann erst keinen Spaß mehr, wenn ich nicht weiterkomme.“ Und weitergekommen ist er in dem Jahr an der Berufsfachschule, nicht nur in der Metallverarbeitung.

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Testimonial · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · ·

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„Mitten im Kundenkontakt“ Bankkaufmann-Azubi Axel Fischer im Interview

Axel Fischer aus Elzach macht seit September 2010 eine Ausbildung zum Bankkaufmann bei der Volksbank Breisgau Nord eG

f79 // Was macht denn eigentlich ein Bankkauf-

f79 // Welche Voraussetzungen muss man für

mann?

den Beruf mitbringen?

Axel Fischer // Ein Bankkaufmann nimmt die

Fischer // Man muss offen auf Leute zugehen

in Emmendingen. Im Gespräch mit f79-Re-

Wünsche der Bankkunden auf und versucht, die

können. Das sollte einem Spaß machen und

daktionsleiter Felix Holm verrät der 22-jähri-

passenden Produkte für den einzelnen zu finden.

man sollte es auch leben. Jeder Mensch ist

ge Fachhochschulabsolvent, warum er sich

Wenn Leute Häuser bauen wollen, suchen sie

anders und hat eigene Vorstellungen – und die

für diesen Beruf entschieden hat, was man in

nach einer anderen Geldanlage, als wenn sie

versuchen wir umzusetzen. Außerdem sollte

der Bank so alles macht und welche Voraus-

einfach nur sparen möchten. Wer ein eigenes

man schon mit Geld umgehen können und

setzungen ein Kaufmann mitbringen sollte.

Unternehmen gründen will, muss auch Wege

auch einen vertrauenserweckenden Eindruck

haben, das zu finanzieren. Wir bieten hier auch

machen.

Versicherungen an. Jeder Kunde ist anders und hat andere Ziele und Wünsche, das gilt es dabei

f79 // Warum hast du dich für die Volksbank

immer zu beachten.

hier in Emmendingen entschieden? Fischer // Ich wollte bei einem namhaften

f79 // Wie sieht ein typischer Arbeitstag von dir

Unternehmen arbeiten. Und ich wollte etwas

aus?

Kaufmännisches machen. Bankkaufmann war

Fischer // Den typischen Arbeitstag gibt es so

für mich der klassische Kaufmannsberuf und

nicht, das kommt immer darauf an, in welcher

ich habe mich dann an die Weltspartage

Abteilung man arbeitet. Es ist nicht so, dass der

erinnert. Viele von denen, die damals mein

Arbeitsablauf vorne am Schalter beginnt und da

Geld angenommen haben, arbeiten heute

auch wieder endet – auch wenn sich das viele

noch hier. Und diese familiäre Atmosphäre ist

so vorstellen. Aber was bezeichnend für einen

etwas, was ich auch sehr schätze. Man ist hier

Bankkaufmann in allen Abteilungen ist, ist der

einfach „nah dran“.

viele Kundenkontakt. f79 // Und in welchen Abteilungen hast du während der Ausbildung gearbeitet? Fischer // Ich war beim Zahlungsverkehr, wo die ganzen Überweisungen gemacht werden, dann in der Marketingabteilung, die für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist. Dann war ich beim Electronic-Banking, da läuft das ganze Online-Geschäft zusammen. Dann haben wir die Immobilienabteilung, die Wertpapierabteilung, die Kreditabteilung ...

Ausbildung zum Bankkaufmann bei der Volksbank Breisgau Nord eG

Fischer // Mir macht der Bereich Service und

Voraussetzungen // Wirtschaftsschule/BKI/BKII oder Abitur; Interesse für den kaufmännischen Bereich, für Beratungen und den Kundenkontakt

Beratung am meisten Spaß. Da ist man wirklich

Ausbildungsdauer // 2,5 Jahre

f79 // Was war am spannendsten?

mitten im Kundenkontakt. Und jemandem zu helfen, seine Wünsche zu erfüllen – dafür ist Geld Text & Foto // Felix Holm

INFOS

schließlich auch da – ist einfach ein besonderes Gefühl. f79 // Und welche Abteilung war nicht so dein Fall? Fischer // Eigentlich hat mir alles Spaß gemacht – jede Abteilung hat ihren eigenen Reiz.

Ausbildungsvergütung // 1. Jahr: 801 Euro, 2. Jahr 867 Euro, 3. Jahr 929 Euro Bewerbung an // Volksbank Breisgau Nord eG, Personalabteilung / Heidrun Jetter Marktplatz 2, 79312 Emmendingen Bewerbungsfrist // ab sofort bis voraussichtlich Ende September 2012

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Jobstarter · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · Testimonial

Gute Bäcker sind immer gefragt Brot und anderes Gebäck kommen nie aus der Mode

„Die deutsche Bäckerausbildung genießt

Vor sechs Monaten hat der 19-jährige

legt. Wer sich also dort bewirbt, sammelt

weltweit einen hervorragenden Ruf und bietet

Dennis Kepper aus Bad Krozingen seine

Pluspunkte, wenn er in der Bewerbung seine

unserem Nachwuchs vielfältige Perspektiven.“

Ausbildung zum Bäcker begonnen. „Schon

Liebe für Lebensmittel und Backwaren gut

als kleiner Junge habe ich mich fürs Backen

begründen kann.

Gottfried Faller, Geschäftsführer bei Kaisers gute Backstube in Ehrenkirchen, kann man das

interessiert“, erzählt er. Sein Interesse für

„Die Ausbildung ist abwechslungsreich,

getrost abnehmen. Denn der gelernte Bäcker-

Lebensmittel zeigte sich auch später, als er

und ich kann schon selbstständig Aufgaben in

meister ist von der Backstube ins Management

während der Schulzeit ein Koch-Praktikum

der Backstube übernehmen“, sagt Dennis

aufgestiegen. Heute ist er bei dem Unterneh-

absolvierte. So war es kein Zufall, dass der

Kepper zufrieden. Auch mit den Arbeitszeiten, die

men zuständig für die Produktion, die Rezept-

Realschüler sich nach einer Beratung beim

schon in den frühen Morgenstunden beginnen,

optimierung und die Qualitätssicherung – und

Arbeitsamt genauer mit der Bäckerausbildung

hat er sich gut arrangiert. In der Tat bietet ein

damit auch für die Ausbildung des Bäcker- und

beschäftigte. Die Entscheidung fiel schließlich

großer Betrieb wie Kaisers gute Backstube mit

Konditornachwuchses. Kaisers gute Backstu-

nach einem Praktikum bei Kaiser, wo er die

30 Filialen und Café ein breites Spektrum an

Arbeit in der Backstube genau kennenlernen

Stationen, die ein Auszubildender durchlaufen

Möglichkeit, die Kunst des Backens von Brot,

konnte. Da auch Gottfried Faller zufrieden

muss. Basis der Ausbildung ist die Backstube.

Brötchen, süßem Gebäck, Torten und anderen

mit Dennis war, stand dem Ausbildungsvertrag

Dort erlernt der Nachwuchs die Herstellung der

nichts mehr im Wege.

unterschiedlichsten Teigsorten, den Einsatz der

be bietet jungen Nachwuchskräften die

Leckereien zu erlernen.

Ein Hauptschulabschluss ist die Mindest-

Rohstoffe und der Zutaten. Während bei den

voraussetzung für eine Bewerbung bei dem

Bäckerlehrlingen der Schwerpunkt bei Brot und

Ehrenkircher Unternehmen. „Dabei schauen wir

verschiedenen Gebäcken liegt, ist es beim

besonders auf die Mathematiknote“, sagt Faller.

Konditornachwuchs die Herstellung unterschied-

In der Produktion ist die Mathematik ein ständiger

licher Kuchen und Torten. Darüber hinaus werden

Begleiter, wenn Rezepturen gemischt oder auf

die Auszubildenden unter anderem in das

bestimmte unterschiedliche Produktionsmen-

Vorbereiten von Arbeitsabläufen, in die Bedie-

gen abgestimmt werden müssen. Moderne

nung der Maschinen sowie in den Umgang mit

Technik und handwerkliche Fertigkeiten, aber,

den vielfältigen Hygiene-, Gesundheitsschutz-

so betont Faller, mindestens genauso wichtig

und Sicherheitsvorschriften eingewiesen.

wie die Schulnoten sind die darüber hinausgehenden Qualifikationen: „Wir wünschen uns von unseren Bewerbern, dass sie eine besondere Wertschätzung für

Während der dreijährigen Ausbildung kommen kürzere Ausbildungsabschnitte in anderen Teilen des Betriebs hinzu: im Einkauf, in der Snackabteilung und natürlich im Verkauf in den Filialen. Begleitend dazu müssen die

Lebensmittel und ein Gespür

Auszubildenden regelmäßig zum Unterricht an

für Geschmack haben.“ Das

die Berufsschule. Einen großen Stellenwert hat

ist hier besonders wichtig, weil

bei Kaiser der Mannschaftsgeist. Um diesen zu

das Familienunternehmen

fördern, trommelt die Geschäftsführung in

trotz des Einsatzes moderner Technik viel Wert auf handwerkliche Fertigkeiten

regelmäßigen Abständen alle rund 30 Auszubildenden zu gemeinsamen mehrtägigen Veranstaltungen zusammen, bei denen sich die jungen Mitarbeiter gegenseitig kennenlernen können. Nach drei Jahren ist es soweit: Mit der Gesellenprüfung ist die Lehrzeit beendet. Aber viele sind deswegen noch nicht am Ende ihrer Lernzeit. Vielfältige Möglichkeiten stehen offen. Neben der Meisterprüfung können sich die jungen Bäcker für weitere Führungsaufgaben

Text // mala/BZ Foto // Kaisers gute Backstube

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qualifizieren. „Gute Bäcker“, sagt Gottfried Faller, „sind weltweit immer gefragt.“


Testimonial · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · ·

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Jobstarter

Selbst etwas bewegen Freiwilliges Soziales Jahr im Augustinum Freiburg

Neue berufliche Orientierung gesucht? Keinen Studienplatz bekommen? Endlich mal etwas für sich und andere tun? Ab dem 1. September startet deutschlandweit wieder das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ). In diesem Bildungs- und Orientierungsjahr können sich insgesamt 200 Jugendliche in den bundesweit 22 Altenwohnstiften des Augusti-

Foto // dapd

nums engagieren und mitwirken. Dazu gehört auch der Standort Freiburg, wo fünf FSJ-Stellen

t Anzeige

entstehen. Das Freiwillige Soziale Jahr ist vor allem ein Bildungsjahr. Hier lernen junge Menschen Dinge und Werte, die sie sowohl für ihre Persönlichkeitsentwicklung als auch für ihre berufliche Zukunft gebrauchen können. Durch die Pflege und Betreuung der Senioren können die Absolventen des FSJ das soziale, pflegerische, medizinische oder (heil)pädagogische Arbeitsfeld im Wohnstift kennenlernen. Ebenso bietet sich die Möglichkeit, Erfahrungen im hauswirtschaftlichen oder technischen Bereich des Hauses zu sammeln. Bewerben können sich Jugendliche, die ihre Schulpflicht erfüllt haben und nicht älter als 26 Jahre sind. Die FSJ-Teilnehmer erhalten ein Taschengeld und eine Verpflegungspauschale. Dazu sind sie sozialversichert und haben an 25 Tagen im Jahr die Möglichkeit, sich fachlich und persönlich weiterzubilden. Wer sich im sozialen Bereich orientieren will, ein Jahr bis zum Studienbeginn überbrücken muss oder sich einfach für pflegebedürftige Menschen einsetzen möchte, dem bietet das Freiwillige Soziale Jahr im Augustinum die Gelegenheit dazu, Gutes zu tun. Für sich selbst und andere.

Daniel Weber

INFOS www.augustinum-freiwilligendienste.de

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Jobstarter · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · Grüne Berufe

Alles im grünen Bereich Wie das Handwerk Jugendlichen vor Ort und zugleich dem Planeten hilft

Seit dem 1. April diesen Jahres läuft das Projekt „Green Tech in Jugendarbeit und Handwerk“. Dabei möchte die Freiburger Handwerkskammer (HWK) Jugendlichen in den eigenen Stadtteilen Möglichkeiten aufzeigen, die eigene Lebenswelt aktiv mitzugestalten und dabei zeitgleich noch etwas für die Umwelt zu tun. So hat im Quartier Unterwiehre derzeit eine Gruppe junger Kicker geplant, eine solarbetriebene Beleuchtungsanlage für den nahe gelegenen Bolzplatz zu installieren. Das kleine Flutlicht soll dann auch in Herbst und Winter noch packende Partien nach Sonnenuntergang ermöglichen. Ziel der HWK ist es auch zu zeigen, dass Handwerksberufe durchaus in zukunftsorientierten Bereichen Einsatz finden. Text & Fotos // Felix Holm

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Handwerk · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · ·

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Betonbauer, Maurer, Metallbauer, Elektroniker, Dachdecker – klassische Handwerksberufe klingen zunächst einmal nicht wirklich nach zeitgemäßen Jobs, die über den Fachbereich hinaus auch noch etwas für die Umwelt machen. Aber genau die genannten Fachkräfte sind nötig, will man auf einem Fußballplatz ein kleines, solarbetriebenes Flutlicht installieren. Es muss schließlich ein Betonfundament gegossen werden, die Lampen benötigen ein Gestell, müssen installiert werden, und eine Solaranlage wandert auch nicht von alleine aufs Dach eines nahestehenden Gebäudes. „Das Handwerk steuert seinen Teil zur Energiewende bei – und der ist nicht gering“, ist Wolfram Seitz-Schüle, Leiter der „Zukunftswerkstatt“ bei der Freiburger Handwerkskammer, überzeugt, „uns geht es auch darum, dass Schüler diesen Berufen mit einem gewissen Respekt begegnen und sehen, dass so eine Arbeit eben keine Bastelei ist, sondern viel Know-how benötigt.“ Unter Anleitung der HWK-Lehrmeister aus der Gewerbeakademie, dem Ausbildungszentrum der HWK, können Schüler beim Green-TechProjekt ihre eigene Lebenswelt aufwerten und dabei nebenher noch etwas für die Umwelt tun. Ausgangspunkt für die Gruppen sind die lokalen Jugendzentren, Ansprechpartner die vor Ort arbeitenden Pädagogen. „Wir haben uns dafür bewusst nicht die Schulen ausgewählt“, erklärt Seitz-Schüle, „die Schüler sollen den eigenen Nutzen spüren, den diese berufsbildende Maßnahme mitbringt.“ Die Ideen für die Projekte kommen von den Schülern selbst – lediglich bei der Umsetzung wird geholfen. Dass im Rahmen des Projekts das Thema Nachhaltigkeit eine Rolle spielt, ist dabei kein Ausschlusskriterium. „Es gibt keinen handwerklichen Beruf, der nicht auch zukunftsorientiert arbeitet“, stellt der Zukunftswerkstattleiter fest. Neben den Meistern aus der Gewerbeakademie greifen auch Fachbetriebe aus den Quartieren den Jugendlichen bei ihren Projekten unter die Arme. So entsteht eine „Win-Win-Win-Situation“: Die Jugendlichen bekommen Hilfe bei einem Projekt, das ihre Lebenswelt verbessert, und erhalten einen Einblick, was in ihrer unmittelbaren Umgebung alles geschafft wird. Die Betriebe haben eine Möglichkeit, sich den potentiellen Azubis von Morgen zu präsentieren. Und am langen Ende profitiert auch unsere Erde und die ganze Menschheit.

INFOS Folgende Jugendzentren machen beim Green-Tech-Projekt mit: Jugendzentrum Stühlinger (Jugendhaus LetzFetz), www.jz-stuehlinger.de Mobile Jugendarbeit Weingarten-Ost, www.diakonie-suedwest.de Mobile Jugendarbeit Unterwiehre (Planet Unterwiehre), www.jhw-mobile.de

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DAS

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Jobstarter · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · Testimonial

Sommerfrische am ISW Institut für Sprache & Wirtschaft bietet zwei neue Ausbildungsgänge an

Französisch, Spanisch und neuerdings auch Business-Türkisch zur Auswahl. International Marketing Assistent Ziel dieser Ausbildung ist ein Job im Bereich der Unternehmenskommunikation. „Unsere

Das Internationale Studienzentrum

Absolventen werden auf die Arbeit in Pressestellen

Wirtschaft (ISW) startet mit neuen Bildungs-

und PR-Abteilungen großer Unternehmen

angeboten in den Sommer. Neben den

vorbereitet“, sagt Ayen. Die Zahl der Fremdspra-

bereits bestehenden Studiengängen Kultur-,

chen (zwei) wurde beim International Marketing

Sport- und Tourismus-Management sowie

Assistent etwas abgespeckt.

der Ausbildung zum Management-Assis-

Um angenommen zu werden, sind Abitur

tenten kommen zwei neue Bereiche hinzu:

oder Fachhochschulreife Voraussetzung; Bewerbungsschluss ist Ende September. Die Kosten

Social Project Assistent „Diese zweijährige Ausbildung vereint

einer zweijährigen Ausbildung am ISW belaufen sich auf rund 12.000 Euro insgesamt – viel Geld,

soziale und interkulturelle Kompetenzen mit

das nach Absprache aber auch in Raten und

dem Projektmanagement“, erklärt ISW-Ge-

nach dem Abschluss bezahlt werden kann.

schäftsführer Konrad Ayen. Damit wolle man

Pro Jahrgang wird für besonders geeignete,

vor allem das Feld der Nichtregierungsorgani-

aber finanziell benachteiligte Anwärter zudem

sationen (NGOs) erschließen, so Ayen.

ein Stipendium vergeben.

Steve Przybilla

„Solche Jobs liegen im Trend.“ Die AusbilFoto // Steve Przybilla

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dung zum Social Project Assistent beinhaltet

INFOS

auch drei Sprachen. Hierbei stehen Englisch,

ISW Freiburg, Salzstraße 15, www.isw-freiburg.de


Testimonial · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · ·

Ausbildung im Veranstaltungsbereich?

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Die Europäische Medien- & Eventakademie hat ein umfangreiches Angebot

Fotos // Europäische Medien- & Event-Akademie Baden-Baden

Die Europäische Medien- und Event-Akademie in Baden-Baden ist einer der führenden Anbieter für Aus- und Weiterbildungen in der Eventbranche. Für Schulabgänger und Quereinsteiger bietet die Akademie Berufsausbildungen und Studiengänge in den Bereichen Eventmanagement, Audiotechnik und Hotelmanagement. Berufsanfänger, Quereinsteiger sowie Fach- und Führungskräfte finden hier geeignete Weiterbildungen, Seminare und Lehrgänge rund um das Thema Veranstaltungsmanagement und -technik. Neben den kaufmännischen Themen im Event- und Incentivemanagement sind die technischen Seminare Schwerpunkt der Akademie. Hierzu zählen: Bühnen-, Licht-, Audio-, Pyro- und Lasertechnik. Außerdem unterstützt die Akademie Unternehmen durch zugeschnittene InhouseSeminare zu verschiedenen Themen. Im Rahmen des Bachelor-Studiengangs „Business Administration“ bietet die Hochschule für Wirtschaft, Technik und Kultur (HWTK) die Vertiefungsrichtung Event-, Messe- und Kongressmanagement sowie Hotel- und Tourismusmanagement ab dem Wintersemester 2012/13 auch am Studienort Baden-Baden an. Der in Kooperation mit der Europäischen Medien- und Event-Akademie durchgeführte Studiengang befähigt die Studierenden zur Übernahme von Führungsaufgaben in wesentlichen Tätigkeitsfeldern der Veranstaltungsbranche.

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· · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · Ausbildungsreform

, Aus drei mach eins Das Feld der Büroberufe wird neu geordnet

Foto // BIBB Vielfalt in der Einheit: Künftig sollen drei Büroberufe unter einem Dach zusammengefasst werden.

Einer der größten Bereiche der dualen Berufsausbildung mit gut 90.000 Ausbildungsverhältnissen – darunter rund 68.000 Frauen – wird grundlegend modernisiert. Unter Federführung des Bundesinstituts für Berufsbildung (Bibb) starteten unlängst die Sachverständigen der Sozialpartner in Zusammenarbeit mit Bund und Ländern die Neuordnung der Büroberufe. Statt der Ausbildung der Bürokaufleute, der Kaufleute für Bürokommunikation und der Fachangestellten für Bürokommunikation soll ein einheitlicher neuer dreijähriger Ausbildungsberuf entstehen. Als Berufsbezeichnung ist „Kaufmann/Kauffrau für Büromanagement“ vorgeschlagen. Der neue Ausbildungsberuf soll am 1. August 2013 oder 2014 in Kraft treten. Bibb-Präsident Friedrich Hubert Esser: „Breit angelegte Berufe mit Differenzierungsmöglichkeiten erhöhen die Flexibilität auf dem Arbeitsmarkt für beide Seiten. Darüber hinaus sind sie in Zeiten sinkender Schulabgängerzahlen im dualen System besser zu organisieren als viele kleine Nischenberufe. Das gilt insbesondere für den Berufsschulunterricht.“ Das neue Berufsprofil ist gekennzeichnet durch Büro- und Geschäftsprozesse, die durch mindestens zwei Wahlqualifikationen mit einer Dauer von jeweils fünf Monaten ergänzt werden. Nicht gewählte Wahlqualifikationen sollen grundsätzlich auch als Zusatzqualifikation vermittelt und geprüft werden können. Die Abschlussprüfung soll künftig „gestreckt“, das heißt in zwei Teilen erfolgen.

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Jedem Jugendlichen einen Job Ausbildungsverbund in Freiburg gegründet In der Freiburger Region kommen derzeit auf 100 Lehrstellen nur 80

geschlossen. Als Ausbildungsträger planen und koordinieren sie den

Bewerber, und dennoch gibt es eine große Anzahl von Jugendlichen, die

Ausbildungsablauf und gewährleisten für die gesamte Ausbildungszeit

Probleme mit dem Berufsstart haben. Genau diese Jugendlichen hat der

eine sozialpädagogische Begleitung und Betreuung.

sogenannte Freiburger Ausbildungsverbund im Blick, den die Agentur für Arbeit gemeinsam mit der Stadt Freiburg ins Leben gerufen hat.

„Es gibt bereits gute Erfahrungen mit ähnlichen Modellen in anderen Regionen“, sagt Bärbel Höltzen-Schoh, die Vorsitzende der Geschäftsführung der Agenturen für Arbeit in Freiburg und Offenburg. „Es gewinnen

Im Ausbildungsverbund schließen sich mehrere Partner und Unternehmen aus der Region zusammen, um Jugendliche mit Unterstüt-

alle: Jugendliche eine Ausbildung, und die Firmen erhalten eine umfassende Unterstützung bei der Qualifizierung der jungen Leute.“

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zungsbedarf praxisnah gemeinsam auszubilden. Der Ausbildungsverbund ist der erste dieser Art in Freiburg und wird im September mit voraussichtlich zehn Jugendlichen in den Ausbildungsberufen Fachlagerist, KFZ-Servicemechaniker, Maschinen- und Anlagenführer sowie Fachkraft im Gastgewerbe starten. Die Anzahl der Teilnehmer und Berufe soll sukzessive erweitert werden.

INFOS

Der Ausbildungsvertrag wird dabei mit den Koordinierungsstellen wie dem Bildungszentrum des Internationalen Bundes und dem Verein zur Förderung kommunaler Arbeits- und Beschäftigungsmaßnahmen

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Foto // dapd

Ansprechpartner: patrick.stackelberg@internationaler-bund.de info@vabe-freiburg.de




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