Praktika +++ FSJ +++ A uslandsjahr
r e t r a t Jobs +++
+ + + g n u ild b s Au
m u i d Stu
Foto // © iStock.com/AntonioGuillem
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fü r FrSCHÜLERM ei bu rg AG un d Re AZIN gi on
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Jobstarter · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · ·Anzeigen · · · ·
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Jobstarter
Was ist ein Testimonial?
Wem Deutsche vertrauen
Ein Magazin wie das f79 herzustellen
Studie zeigt: Polizei steht weiter hoch im Kurs
kostet viel Geld. Es müssen Redakteure und Grafiker bezahlt werden, die die Schülerredaktion betreuen und anleiten, deren Texte redigieren und das f79 layouten. Am Ende muss alles zusammengestellt, gedruckt und verteilt werden. Wenn da keiner etwas dazugeben würde, müsste das Schülermagazin sehr teuer verkauft werden. Für viele Jugendliche wäre es dann zu teuer. Daher suchen wir immer Firmen und Einrichtungen, die das Projekt toll finden
Beamte, denen viele vertrauen: Polizisten
Foto // unsplash.com
und uns finanziell unterstützen. Diese Unterstützer nennt man Kooperations-
Welcher Job passt zu mir? Diese Frage stellen
hat. Seit mehr als zehn Jahren erfassen sie diese
partner. So eine Partnerschaft beruht
sich viele Jobstarter-Leser. Eine weitere
Werte. Eine so große Bandbreite an Einbrüchen
immer auf Gegenseitigkeit. f79 bekommt
könnte sein: Wie steht es um das Ansehen
haben es noch nicht gegeben, berichtet Güllner. Schaut man auf der Skala nach unten,
Geld und der Partner erhält dafür ein
meines Traumberufs? Einen spannenden
Logo, eine namentliche Nennung als
Einblick dazu gibt das RTL-Trendbarometer.
Unterstützer oder er kann sich ein
Polizisten können erneut jubeln. Für Journa-
agenturen bekommen nur vier Prozent der
Redaktionsmodul wünschen. Letzteres
listen gibt’s immerhin eine kleine Steigerung.
Stimmen. Der Islam schafft es auf sieben
Ganze 78 Prozent der Befragten gaben an,
von Debatten um Fake News kann sich die
der Redaktion oder unser eigenes Redakti-
der Polizei zu vertrauen. Das sind zwar fünf
Presse aber gegen den Trend stellen: 41 Prozent
onsteam besuchen ein Unternehmen und
Prozent weniger als im Vorjahr. Die Hüter von
der Befragten vertrauen Journalisten, ein Prozent
befragen die Azubis nach ihren Aus- und
Recht und Ordnung sind dennoch Spitzenreiter
mehr als im Vorjahr. Auch Unternehmer und
Weiterbildungswegen. Hierbei entstehen
im jüngsten RTL-Trendbarometer. Keiner anderen
Manager machen jeweils drei Punkte gut.
Texte im Rahmen der Berufsorientierung für
Berufsgruppe oder Institution vertrauen die
Schüler. Solche Texte sind als Testimonials
Deutschen derzeit mehr.
Prozent. Manager auf neun Prozent. In Zeiten
nennen wir ein „Testimonial“. Und wie funktioniert das? Schüler aus
gekennzeichnet.
findet man erstaunlich niedrige Werte: Werbe-
f79
Auf Platz zwei folgen Universitäten und Ärzte mit je 77 Prozent Vertrauenslorbeeren.
Am tiefsten gestürzt ist der Papst: Mit minus 20 Prozent landet er bei 34 Prozent. Ein Job, den wohl aber die wenigsten der f79 Leser anstreben dürften. Gebeutelt sind auch
Unser Jobstarter ist in Z usammenarbeit
Auch diese beiden sind im Ansehen um drei
Schulen: Denen vertrauen noch 53 Prozent der
mit dem „Jugend & Beruf“-Extra der
Punkte und einen Punkt gesunken. Von einer
Bürger – zehn Prozent weniger als im Vorjahr.
Badischen Zeitung erstellt worden.
„Vertrauenserosion“ spricht Manfred Güllner, Leiter des Forsa-Instituts, das die Studie gemacht
Till Neumann A nzeig E
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Jobstarter · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · ·Testimonial · · · · ·
Ist das noch Handwerk? Fünf Botschafter überraschen mit Modernität in vielen Facetten
Internationalität, Diversität, Digitalisierung – ist das noch Handwerk? Das Handwerk zeigt am Beispiel von fünf
Hollywood. Tischlermeisterin Johanna Röh war vier Jahre lang auf der Walz durch die Welt. Sie lernte
Kampagnenbotschaftern, wie zukunfts-
und arbeitete in vielen Ländern und
weisend einer der ältesten deutschen
kombiniert heute deutsches Hand-
Wirtschaftsbereiche tatsächlich ist.
werk mit ihren internationalen Kenntnissen. „Modernität bedeutet,
Fotos // DHKT/Das Handwerk, handwerk.de/Johannes Heinke Illustrationen // freepik.com
niemals stehen zu bleiben und beständig neue Lösungen zu suchen“, sagt die Osnabrückerin. Sie bringt damit auf den Punkt, was viele Handwerkerinnen und Handwerker antreibt – und eine ganze Branche zukunftsfest macht. „Unsere Kampagnenbotschafter
Kampagnenbotschafterin Johanna Röh
verdeutlichen beispielhaft, dass viele Handwerkerinnen und Handwerker mutig
zubildende Antonia Ramb vermittelt jungen
und unkonventionell sind, Neues ausprobieren
Menschen als Social Influencerin, wie wichtig
und tradierte Werte neu interpretieren. Kurzum:
es ist, zu sich selbst zu stehen.
Sie widersprechen gängigen Klischees“, sagt
zeigen Eric Wrede, Johanna Röh, Jimmy Pelka,
kammer Freiburg.
Antonia Ramb und Gunnar Bloss beispielhaft,
Internationalität, Digitalisierung,
Kampagnenbotschafter Jimmy Pelka
Als Gesichter des modernen Handwerks
Johannes Ullrich, Präsident der Handwerks-
wie sich einer der ältesten Wirtschaftsbereiche
Diversität, Humanität gehören heute genauso
von innen heraus verändert und stetig neu
zum Handwerk wie Tradition, Werkbank und
erfindet. Die verschiedenen Aspekte handwerk-
Blaumann. Während Tischler und Architekt
licher Modernität und die besonderen
Gunnar Bloss mit seinem Modellbaubetrieb zu
Charaktere dieser Kampagne werden auf
Robotik forscht, stößt Bestatter Eric Wrede
bundesweiten Plakaten sichtbar gemacht und
eine Diskussion über den Tod und eine
in Bewegtbildformaten (TV und Online/Social
bessere Sterbekultur an. Und Kosmetikaus-
Media) weitererzählt.
f79
Heute in Japan, morgen in Kanada und nächste Woche vielleicht schon in Mexiko arbeiten. Männer, Frauen und Roboter als Kollegen haben. Menschen nicht unter die
Infos
Erde bringen, sondern den Angehörigen Trost
Unter @johanna_roeh,
spenden. „Ist das noch Handwerk?“ Diese
@jimmypelka, @ericwrede,
Frage stellt das Handwerk auf Plakatmotiven,
@missgoodvibes_official
die aktuell deutschlandweit zu sehen sind,
und @werk5_berlin sind
und liefert die Antwort mit den gezeigten
die Kampagnenbotschafter
Protagonisten gleich mit: Handwerk heute ist
auf Instagram zu finden.
modern und zukunftsgewandt.
Weitere Informationen gibt’s auf handwerk.de
Kfz-Mechaniker Jimmy Pelka, einer von fünf Kampagnenprotagonisten, etwa hat seine eigene Tuning-Software entwickelt, mit der er weltweit Kunden begeistert – von den Vereinigten Arabischen Emiraten bis nach
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Kampagnenbotschafterin Antonia Ramb
· · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · Tipps DAS
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Jobstarter A nzeig E n
ABC
AusbildungsAzubis geben Tipps zum Berufseinstieg
Folge 13: Riester-Rente
Name // Maria Issa Alter // 24 Jahre Beruf // Finanzassistentin, 2. Ausbildungsjahr Betrieb // Volksbank
Foto // Britt Schilling
Maria Issa hat sich erstmals mit dem Thema „Rente“ beschäftigt, als sie ihre Ausbildung zur Bankkauffrau angefangen hat. Mit dem ersten Lohn kam die Frage auf, wie sie sich am besten etwas für später auf die Seite legen kann. Schließlich will die 24-Jährige im Alter genügend Geld zur Verfügung haben, um sich einen gewissen Lebensstandard sichern zu können.
„Die Rente ist sicher“, sagte Arbeitsminister Norbert Blüm 1997. Unsicher ist jedoch, wie hoch sie sein wird. Die Renten werden im Vergleich zu den Löhnen geringer steigen. Damit vergrößert sich die Lücke zwischen Renten und Einkommen. Hauptgrund: Es gibt weniger Rentenzahler und mehr Rentenempfänger. Als zusätzliche Altersvorsorge zur gesetzlichen Rente scheint mir die Riesterrente als beste Möglichkeit, da sie vom Staat gefördert wird. Ich möchte euch deshalb einen kleinen Überblick verschaffen. Der Riester Vertrag stellt die Basis der gesetzlich geförderten Altersvorsorge dar. Die Riesterrente wird ab Renteneintritt lebenslang ausgezahlt. Zu Beginn der Auszahlphase ist das eingezahlte Kapital einschließlich der Zulagen garantiert. Kann oder will man eine Zeit lang keine Beiträge zahlen, so kann man den Vertrag ruhen lassen, ohne die bereits erworbenen Ansprüche zu verlieren. Ein besonderer Vorteil des Riestervertrags sind staatliche Zulagen. Die Grundzulage beträgt 175 Euro pro Jahr und Person. Für jedes ab 2008 geborene Kind gibt es zusätzlich 300 Euro, für vor 2008 geborene Kinder 185 Euro pro Jahr. Für alle, die das 25. Lebensjahr noch nicht erreicht haben, gibt es außerdem einen einmaligen Berufseinsteigerbonus von 200 Euro. Die vollen Zulagen bekommt jeder, der mindestens vier Prozent seines sozialversicherungspflichtigen Vorjahreseinkommens abzüglich aller Zulagen in einen entsprechenden Altersvorsorgevertrag eingezahlt hat. Mindestbetrag sind 60 Euro pro Jahr.
f79
magazin.volksbank-freiburg.de
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Jobstarter · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · Praktikum · · · · ·
Baustelle statt Büffeln School goes Business bringt Schüler in Betriebe
Viel unterwegs: Yannis Schreiber schnuppert in den Beruf des Fliesenlegers bei der Firma Arno Scheiderbauer rein.
Als Praktikant bei Sanitär Fritz: Leon Ferric lernt den Beruf des Anlagenmechanikers kennen.
Ein Praktikum über ein ganzes Schuljahr. Das bietet School goes Business. Ein in Deutschland einzigartiges Projekt aus Offenburg. An mehreren Nachmittagen pro Woche lernen Ortenauer Schüler so
Der Anlagenmechaniker //
Leon. Denn vor dem Praktikum habe er oft Zeit
Leon Ferric, 15 Jahre
vertrödelt. Jetzt arbeite er gezielter, so bleibe
Vier Nachmittage pro Woche ist Leon bei der
trotz der Auslastung noch Zeit für Hobbys.
Offenburger Firma Sanitär Fritz im Einsatz.
Am Anfang sei er etwas eingeschüchtert
Immer von 13 bis 17 Uhr. Schule hätte er nur bis
gewesen, doch Leon kann sagen: „Da wächst
den Berufsalltag kennen. Rund 30
spätestens 15.40 Uhr. Die Überstunden nimmt er
man rein.“ Sein Chef lobt ihn mittlerweile als
Schüler der 9. und 10. Klasse machen
gerne in Kauf. „Ich habe die Schule ein bisschen
„Everybody’s Darling“, die Kollegen seien froh,
das derzeit in Betrieben im Ortenaukreis.
satt, ich will Berufserfahrung sammeln“, erklärt
ihn an ihrer Seite zu haben. Leon selbst ist
Drei von ihnen hat die f79-Redaktion bei
Leon. Da er noch gar nicht weiß, was er später
überrascht, wie vielfältig die Arbeit mit Sanitäran-
einmal machen möchte, kommt ihm das
lagen und Heizungen ist. Seinen Chef überrascht
Praktikum gelegen. Hier lernt er, was es heißt,
das nicht: Er erzählt von vier SchoolGoes-
Anlagenmechaniker zu sein. Er ist unter
Business-Praktikanten, die mittlerweile fest im
anderem auf Baustellen dabei, begleitet
Betrieb seien. Auch Leon könnte sich vorstellen,
Monteure bei der Arbeit, hilft Rohre zu verlegen.
später hier zu arbeiten.
der Arbeit über die Schulter geschaut. Fotos // Till Neumann Illustrationen // Hannah Karayilan
„Die Arbeit gefällt mir besser als Schule“, sagt Leon. Am meisten Spaß machen ihm
Der Fliesenleger //
Aufgaben mit Verantwortung. Und wenn er
Yannis Schreiber, 15 Jahre
Feedback von erfahrenen Kollegen bekommt.
Drei Tage die Woche ist Yannis bei der Firma
Nicht immer kann er helfen, oft ist auch Geduld
„Arno Scheiderbauer“ im Einsatz. Dienstags,
gefragt. Gerade wenn Abläufe besprochen
mittwochs und donnerstags hilft er von 13 bis
werden und er warten muss.
16 Uhr beim Fliesenlegen. Schule hätte er sonst
Die Hausaufgaben in der Schule sind nicht
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nur bis 12.35 Uhr. Fast drei Monate geht das
weggefallen. Doch auch wenn er dafür jetzt
Praktikum schon, bereut hat er es bisher nicht:
weniger Zeit hat, bekommt er sie erledigt. „Ich
„Manchmal ist es anstrengend, wenn man so
schaffe sie jetzt sogar schneller als früher“, sagt
lange bleiben muss, aber nach einem schlech-
Schule· · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · DAS
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Jobstarter
ten Tag kommt wieder ein guter“, sagt Yannis. Er ist immer auf Baustellen dabei, kann dort mit anpacken. „Das ist spannend“, sagt Yannis. Seine Aufgaben sind zum Beispiel Fliesen fegen, Materialien tragen oder etwas isolieren. Auch er hat sich für SchoolGoesBusiness entschieden, da er noch keine Zukunftspläne hat. „Ich hatte im Kopf, vielleicht Fliesenleger zu werden“, verrät der 15-Jährige. Seine beiden nächsten Stationen werden ihm noch ganz andere Einblicke ermöglichen: Es geht zu einem Steuerberater und in eine Hotelküche. Aus seiner Klasse ist Yannis der Einzige, der ein solches Praktikum macht. Den Einblick in die Berufswelt schätzt er sehr. „Man
Hofft auf den ersten Einsatz im Ernstfall: Florian Schmieder mischt bei der Feuerwehr Offenburg mit.
lernt hier viel, ich würde es weiterempfehlen“, sagt der Realschüler. Es brauche dafür Selbstbewusstsein, das hat er schnell verstanden. Wenn er an seine Grenzen kommt, sagt er sich: „Ich weiß, dass ich es schaffe.“ Eine
INFO // School Goes Business
Fähigkeit, die ihn nicht nur im Berufsleben weiterbringen wird.
Ein Jahr lang gehen Schüler mit SchoolGoesBusiness in einen Betrieb. An mehreren Nachmittagen pro Woche bekommen sie
Der Feuerwehrmann //
dort einen Einblick in den Berufsalltag. Über das Schuljahr
Florian Schmieder, 14 Jahre
hinweg machen sie drei Praktika à je drei Monate.
„Ich wollte mal was Neues probieren“,
Ins Leben gerufen wurde das Projekt vor zwölf Jahren von
sagt Florian. Er steht im blauen Feuerwehrpulli an
Offenburger Unternehmen und der Waldorfschule Offenburg.
einem Einsatzwagen und hofft auf spannende
„Der Mittelstand versucht so, junge Menschen seine Berufe
Einblicke. Ein halbes Schuljahr verbringt er
vorzustellen“, erklärt Projektleiterin Anja Bürkle vom Berufsförde-
bei den Offen-burger Brandbekämpfern.
rungsverein Offenburg. Immer wieder finden Schüler so den
Bisher sind die großen Momente jedoch
direkten Weg zu einer Ausbildung, berichtet sie. Im Herbst 2018
ausge-blieben. Florian hilft beim Waschen der
haben sich 32 Schüler für SchoolGoesBusiness entschieden.
Autos, unterstützt bei PC-Arbeiten und ist als
Insgesamt haben seit 2007 242 Schüler diesen Weg gewählt. Die
Support an der Seite der erfahrenen Kollegen. Bei
Abbrecherquote liege bei rund zehn Prozent, informiert Bürkle.
einem Einsatz war er noch nicht mit von der Partie.
Teilnehmer können zwischen rund 60 Betrieben in Offenburg
Ihm wurde erklärt: Wenn ein Platz frei ist, nehmen sie
und dem Umland wählen. Neben Wunschstationen gibt es auch
ihn mit. Es braucht also auch etwas Glück, um die
zugeteilte Praktikaplätze. Drei Schulen machen bisher mit: Freie
Arbeit der Feuerwehr hautnah zu erleben.
Waldorfschule, Erich-Kästner-Realschule und Eichendorff-Schule. tln
Auch er schiebt Überstunden für sein Berufspraktikum. „Manchmal ist das nervig“, sagt Florian. Andere haben schon frei.
A nzeig E
Gerade jetzt, wo wegen einer kranken Lehrerin einiges an Unterricht ausfalle. Aus seiner Klasse haben sich mehrere für SchoolGoesBusiness entschieden. Doch einige hätten bereits abgebrochen. „Wahrscheinlich war es ihnen zu viel Stress“, sagt Florian. Auch er habe es sich überlegt, ist nun aber sicher, es durchzuziehen. Seine Devise: „Wenn ich etwas anfange, mache ich es auch zu Ende.“ Seine nächste Station ist die Firm Tesa. Der Einblick dort dürfte umfassend werden, hofft der Schüler. „Die haben viele Fachgebiete, da gibt’s so ziemlich alles.“ Viele seiner Klassenkameraden hätten sich gegen ein solches Praktikum entschieden. Ohne Bezahlung sei das nichts. Florian sieht das anders: „Man bekommt zwar kein Geld, aber Erfahrung.“
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Jobstarter · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · Ausbildung · · · · · A nzeig E n
Anpacken und gestalten Fliesenleger arbeiten kreativ, müssen aber auch zu körperlicher Arbeit bereit sein Foto // Ina Fassbender (dpa)
Für eine sauberes Ergebnis ist präzise Arbeit nötig. Der Auszubildende Sascha Cuppenbender wirkt dabei in allen Tätigkeitsbereichen mit.
Eintönig ist die Ausbildung zum Fliesen-, Platten- und Mosaikleger nicht. Denn beim Planen und Gestalten von Wand- und Bodenbelägen warten immer neue Herausforderungen auf Azubis. Das ist körperlich oft anstrengend, wird aber vergleichsweise gut bezahlt. Im Badezimmer, in der Küche oder auf der Terrasse: Sascha Cuppenbender gestaltet Wände und Böden aller Art. Der junge Mann absolviert im Betrieb seines Vaters eine Ausbildung zum Fliesen-, Platten- und Mosaikleger. Kunden bei der Auswahl der richtigen Bauelemente zu beraten macht ihm Spaß: „Bei den Materialien gibt es eine unglaubliche Vielfalt an Formen und Farben.“ Vor allem liegt ihm aber die praktische Arbeit vor Ort. Die sei zwar körperlich anstrengend. „Aber eine reine Schreibtischtätigkeit wäre definitiv nichts für mich.“ Bevor Cuppenbender und seine Kollegen eine Fläche g estalten, fertigen sie zunächst eine Skizze an. Dafür braucht es ein gutes Augenmaß, und fit im Rechnen müssen sie auch sein. „Es muss exakt bestimmt werden, wie viel Material nötig ist“, erklärt Kirsten Stollberg vom Fachverband Fliesen und Naturstein im Zentralverband Deutsches Baugewerbe (ZDB). Angehende Fliesenleger sollten zudem gute Physik-Kenntnisse haben: Wer sich damit auskennt, dem fällt es leicht, Zusammenhänge rund um Wärme-, Schall- und Feuchtigkeitsschutz zu verstehen und zu berücksichtigen. Denn auch das gehört zum Job: So muss ein Badezimmer zum Beispiel fachgerecht abgedichtet werden, damit das Gebäude dauerhaft vor Wasserschäden geschützt ist.
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· · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · Ausbildung DAS
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Ansonsten reicht für den Start in die Ausbildung ein Haupt-
Jobstarter A nzeig E n
schulabschluss. „Um herauszufinden, ob ihnen der Beruf wirklich liegt, sollten Schüler erst einmal ein Praktikum absolvieren“, rät Stollberg. Haben sie danach immer noch den Wunsch, Fliesenleger zu werden, sind die Chancen auf einen Ausbildungsplatz sehr gut. Drei Jahre lang lernen die Azubis in Betrieb und Berufsschule. Dabei erfahren sie nicht nur, was beim Verlegen von Fliesen, Platten und Mosaiken in Privathäusern zu beachten ist, sondern auch, worauf es etwa in Schwimmbädern, Labors, Kliniken oder in Betrieben der Nahrungsmittelherstellung ankommt. Harte Arbeit ist Alltag, auch wenn der Einsatz von Geräten und Maschinen vieles erleichtert. „Zum Beispiel kann es sein, dass in einem Haus ohne Aufzug Fliesen in den vierten Stock g eschleppt werden müssen“, erzählt Cuppenbender. Und auch schwere Säcke mit Mörtel müssen irgendwie von A nach B kommen. Zudem finden große Teile der Fliesenlegerei naturgemäß auf dem Boden statt: „Das Arbeiten kann an manchen Tagen ganz schön auf die Knie gehen“, so Cuppenbender. Grundlage für einen Bodenbelag aus Fliesen ist ein sauber und eben aufgetragener Estrich. Deshalb lernen Auszubildende auch den Umgang damit – und anschließend, welche Methoden es beim Verlegen von Platten, Fliesen und Mosaiken gibt. Lasergeräte etwa helfen dabei, die Fliesen auf den Millimeter präzise anzuordnen. Und anstelle von Mörtel kommt häufig Spezialkleber zum Einsatz, etwa auf einem Glasuntergrund. Damit Fliesen und Platten maßgerecht in eine Ecke passen, schneidet man sie mit verschiedenen Maschinen zurecht. Und schließlich gilt es noch, die Fugen mit Abdichtmasse zu füllen und zu versiegeln. Das verläuft nicht alles streng nach Schema F: Cuppenbender gefällt es, dass er sich mit eigenen Ideen in die Arbeit einbringen kann. „Oft freuen sich die Kunden über die eine oder andere Anregung“, erzählt er. Manchmal hat die Arbeit auch einen künstlerischen Aspekt – etwa dann, wenn ein weißes Badezimmer noch ein paar farbige Akzente braucht. Mit seinem Verdienst ist Cuppenbender zufrieden: Die Ausbildungsvergütung beträgt nach Angaben von Stollberg in tariflich gebundenen Betrieben im Westen 785 Euro im ersten und 1410 Euro im dritten Ausbildungsjahr. Im Osten gibt es im ersten Jahr 705 und im dritten Jahr 1130 Euro. Das Einstiegsgehalt eines fertigen Gesellen ist je nach Betrieb und Region unterschiedlich. Nach der Gesellenprüfung können Fliesen-, Platten- und Mosaikleger noch ihren Meister machen. Auch Sascha Cuppenbender schließt nicht aus, dass er als Meister eines Tages den väterlichen Betrieb übernimmt. Aber erst einmal will er die Ausbildung beenden, Berufserfahrungen sammeln und sich den Herausforderungen stellen. Eine davon hat Cuppenbender bereits hinter sich: „Das war, als ich das erste Mal ganz allein auf einer Baustelle war und gucken musste, dass es mit dem Fliesenlegen klappte.“ Es ging glatt – und das Lob hat ihn stolz gemacht.
BZ/Sabine Meuter (dpa)
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Jobstarter · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · Start-up · · · ·
Wie gründet man eine Firma? Ein Jungunternehmer erzählt von seinem Start-up
f79 // Wie kam die Idee, eine Firma
lich finde ich die amerika-
zu gründen?
nische Kultur spannend und bin
Cornelis // Wir haben an der Uni in Freiburg
gerne mal dort. Dort zu leben, würde mich
am Thema Flüssigkeitssimulation geforscht.
allerdings zur Verzweiflung treiben, und als
Wir haben gesehen, dass unsere Software für
Europäer dort ohne Connections zu gründen,
den Maschinenbau einen erheblichen Mehrwert
ist auch eher nicht so zielführend.
bieten kann. Also haben wir uns mit dem Gedanken einer Ausgründung beschäftigt.
f79 // Was braucht man, um als Unternehmensgründer Erfolg zu haben?
Jens Cornelis. Weiß, wie man gründet:
f79 // Das Risiko ist groß, dass aus einem Start-
Cornelis // Ein gutes Team, welches möglichst
up nichts wird. War das kein Hinderungsgrund?
divers aufgestellt ist. Und den Willen, etwas zu
Cornelis // Das Risiko ist natürlich vorhanden.
machen und anzufangen. Soziale Schlüssel-
Man hat es als Unternehmer aber ein Stück
kompetenzen sollten im Team vorhanden sein.
weit auch selbst in der Hand, wie stark ein
Und ein wenig Wahnsinn.
Scheitern der Unternehmung das persönliche Jens Cornelis ist einer der beiden Gründer von FIFTY2. Der Softwarehersteller aus Freiburg testet Materialien mit
Umfeld trifft. Grundsätzlich muss man ein
f79 // Was ist Ihr globales Ziel und wie
Scheitern in Kauf nehmen. Ohne Fehler gibt
möchten Sie es erreichen?
es keinen Fortschritt.
Cornelis // FIFTY2 möchte mit seiner Software
aufwendigen Computer-Simulationen.
die Demokratisierung des CAE erreichen. Kurz
Der 40-Jährige hatte 2012 eine Geschäfts-
f79 // Wie haben Sie Ihre Mitgründer kennen-
heißt das: Software in einem extrem kompli-
idee und hat sie 2015 mit einem Kollegen
gelernt? Waren das Freunde oder Menschen,
zierten und von Fachleuten dominierten Feld
verwirklicht. Heute umfasst die Firma
die eine Idee gemeinsam verfolgen?
anbieten, die so einfach wie möglich zu
zehn Mitarbeiter. Im f79-Interview mit
Cornelis // Markus und ich waren schon an
bedienen ist. Dadurch ermöglichen wir unseren
Leo Melnik erzählt Jens Cornelis von der
der Uni Arbeitskollegen. Die Idee kam dann
Kunden, bessere und effizientere Produkte
quasi beim Kaffee.
zu erschaffen.
f79 // Wie sieht der Nährboden in Freiburg
f79 // Haben Sie ein Vorbild?
beziehungsweise deutschlandweit für junge
Cornelis // Grundsätzlich nein. Wenn es eine
Start-ups aus?
fiktive Gestalt sein darf, dann Jean-Luc Picard.
Gründung seines Start-ups. Foto // Privat Illustrationen // freepik.com
Cornelis // Verglichen mit den USA ist die Gründungskultur in Deutschland noch jung und es ist beispielsweise schwieriger, potenti-
Anlaufstellen
elle Investoren zu finden. Es gibt aber auch in
Für angehende Jungunternehmer gibt es in
Deutschland verschiedene staatliche Förde-
Freiburg verschiedene Anlaufstellen. So zum
rungen, die sich unter bestimmten Vorausset-
Beispiel das Gründerbüro der Uni Freiburg.
zungen beanspruchen lassen. In Freiburg gibt
Dorthin können sich Studierende der Albert-
es eine rege Gründungsgemeinschaft, die sich
Ludwigs-Universität wenden, wenn sie eine
auch regelmäßig trifft und austauscht.
Beratung brauchen. Wer schon an der Umsetzung seiner Idee arbeitet, könnte im
38
f79 // Warum haben Sie sich entschieden,
Grünhof oder dem Kreativpark fündig werden.
das Start-up hier zu gründen? Viele behaupten,
Dort können Arbeitsplätze oder ganze
dass es in Amerika einfacher ist.
Bürocontainer gemietet werden, um in einem
Cornelis // Zunächst: Freiburg ist super und
kreativen Umfeld an einer Geschäftsidee zu
sowohl Markus und ich haben hier Familie.
arbeiten. Auch Förderprogramme werden
Auch unsere Mitarbeiter sind gerne hier.
angeboten. Eine Übersicht und News zur
Weiterhin sind auch einige unserer wichtigsten
Freiburger Start-up-Szene gibt es auf der
Kunden (Automotive) in Deutschland. Persön-
Seite: freiburg-startups.de
· · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · Beratung DAS
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Jobstarter
„Ganz wichtig: nicht googeln“ Studien- und Berufsberaterin Astrid Kreppert über den Weg zum Traumjob
Welcher Job passt zu mir? Wie finde ich ihn? Im Interview mit
helfen. Wir bieten in diesem Rahmen auch das BEST-Seminar zur
Anna Castro Kösel sagt die Freiburger Studien- und Berufsberaterin
Berufs- und Studienorientierung an.
Astrid Kreppert, dass man keine Angst haben muss, sich für einen
f79 // Hat man einen Entschluss gefasst oder steht kurz davor, überkom-
Weg zu entscheiden.
men einen Zweifel, ob das wirklich das Richtige ist. Wie kann man damit umgehen?
f79 // Frau Kreppert, Sie helfen jungen Menschen, ihren Weg in der
Kreppert // Zweifeln ist normal. Hat man aber das Gefühl, sich vom Ziel
Berufswelt zu finden. Wie haben Sie herausgefunden, dass das Ihr
wegzubewegen, ist es erlaubt, sich zu korrigieren! In unserer Kultur
Traumberuf ist?
haben wir immer das Gefühl, alles perfekt machen zu müssen. Müssen
Kreppert // Das war ein Weg mit vielen Stationen. Erst war ich Lehrerin
wir aber nicht. Nichts ist umsonst. Fange ich nach drei Jahren eben was
an Berufs- und Volkhochschulen und habe mich zur Mediengestalterin
Neues an, so what? Es kann eine große Erleichterung sein, sich zu sagen:
umschulen lassen. Als Arbeitsvermittlerin für Jugendliche habe ich
„Ich probier´s einfach.“
gemerkt, dass mich die Arbeit mit jungen Menschen am glücklichsten macht. Grundsätzlich stimmt für mich viel hier bei der Bundesagentur für Arbeit. Jeder kann kostenlos kommen und erhält die gleichen Chancen.
Foto // privat
Zur Person Astrid Kreppert (1962) wollte zuerst Theaterwissenschaftlerin werden.
f79 // Als Jugendlicher prasseln ständig Ratschläge auf einen ein.
Dann wurde sie Lehrerin, da das ein
Man vergleicht sich mit anderen. Wie gelingt es, sich nicht unter
wenig dem Theaterspielen ähnelte.
Druck setzen zu lassen?
Seit 2015 ist sie in Studien- und
Kreppert // Vergleichen ist vergeudete Energie und macht unglücklich.
Berufsberatung bei der Agentur
Jeder hat seinen Platz in der Welt und wird eine ganz individuelle Auf-
für Arbeit in Freiburg tätig.
gabe haben. Bei Ratschlägen gilt: Jeder, der etwas rät, spricht von sich selbst – mit seiner eigenen Wertvorstellung im Hinterkopf. Daher ist der
Hilft weiter: Astrid Kreppert. A nzeig E
Transfer wichtig: Werte der Eltern oder der Freunde müssen nicht zwingend für einen selbst stimmen. f79 // Manchmal beschleicht einen die Angst vor der Zukunft. Was tut man gegen Gedanken wie: Ich finde gar nichts, was wirklich zu mir passt? Kreppert // Am Optimalsten ist es, das Leben als Blumenwiese zu sehen. Einfach spüren, dass der Weg das Coole ist. Etwas zu finden, das hundertprozentig zu einem passen muss, ist ein unwahres, starres Konstrukt. Man kann seinen Weg immer neu justieren. Man kann immer frei sein. Wichtig ist es, viele Impulse zu sammeln. Wenn man sich von seinen Interessen und Fähigkeiten leiten lassen möchte, sollte man Unis besuchen, mit Professoren und Studenten reden und Praktika absolvieren. f79 // Nach dem Schulabschluss fängt ein wichtiges Kapitel an. Wie kann man sich in der Informationsflut und den grenzenlosen Auswahlmöglichkeiten behaupten? Kreppert // Fokussieren. Ideen sammeln und digital oder handschriftlich festhalten. Diese verfolgen und auf Herz und Nieren überprüfen. Ganz wichtig: nicht googeln! Schon der Suchbegriff Tourismusmanagement bringt 394.000 Ergebnisse. Da ist man verloren. Zentrale Plattformen wie der hochschulkompass.de können die Suche stark einschränken. Auch ein Beratungstermin bei einer Hochschule oder der Arbeitsagentur können
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Jobstarter · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · ·Ausbildung · · · · ·
504 Euro im ersten Lehrjahr? Möglicher Mindestlohn für Azubis sorgt für Diskussionen Foto // Melissa Stramka, Illustrationen // freepik.com
Macht die Haare schön: Melissa Stramka bei der Arbeit. „Bei zu wenig Geld bleibt das Handwerk oft auf der Strecke“, sagt die Friseurin.
Nur 310 Euro verdienen manche Azubis in Deutschland. Die Regierung plant daher einen Ausbildungs-Mindestlohn: 504 Euro soll es für Auszubildende im ersten Lehrjahr geben, fordert die CDU. Die SPD kämpft für 660 Euro. Bei Kammern und
Mindestlohn bei Kleinbetrieben zu einer
sagt Mario Bossler, Leiter Mindestlohn am
Belastung führen“, sagt er.
Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung
Längst nicht jede Branche wäre von
(IAB). Als Beispiel nennt der 33-Jährige
einer Lohnuntergrenze betroffen. Oft liegt die
Großbritannien. Dort gibt es seit 1999 einen
Vergütung bereits über den aktuell ange-
gesetzlich festgelegten Mindestlohn auch für
dachten Summen. Laut dem Bundesinstitut
Verbänden stößt die Idee auf Bedenken.
Auszubildende. „Mir ist nicht bekannt, dass
für Berufsbildung erhielten Betonbauer in
Eine Friseurin ist voll dafür.
das dort ein Problem ist.“ Auch hierzulande
Westdeutschland 2018 einen durchschnitt-
würde der Arbeitsmarkt eine entsprechende
lichen Ausgleich von 850 Euro und Hotelfach-
Entlohnung verkraften. „Allerdings könnte der
frauen dort immerhin 706 Euro. Betroffen
A nzeig E
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„Der Gedanke ist nichts Ungewöhnliches“,
· · · · · · · · · · · Ausbildung
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wären vor allem Handwerksberufe in den neuen Bundesländern. Dort verdienten Fleischer im ersten Lehrjahr 2018 durchschnittlich 310 Euro. Wichtig ist für Bossler neben der Vergütung der Ausbildung auch die Perspektive nach der Lehre. „Berufe müssen langfristig attraktiver gestaltet werden.“ Die Bezahlung sei neben Arbeitszeit, körperlicher Belastung und der Perspektive nur ein Faktor. „Es ist schwierig, das zu isolieren“, sagt der Experte. Allerdings könne der Mindestlohn ein möglicher Mechanismus zur Stärkung der Ausbildung sein. „Die Frage ist nur, ob Mindestlohn die richtige Maßnahme ist“, sagt er. Der Berufsausbildungsbericht 2018 „begrüßt“ eine Mindestausbildungsvergütung durch die Bundesregierung. Um wirksam zu sein, solle der Lohn bei 80 Prozent der durchschnittlichen tariflichen Vergütung des jeweiligen Ausbildungsjahres liegen. Ob mehr Lohn auch gegen die 25 Prozent Ausbildungsabbrüche hilft? Für Bossler lässt sich das nicht endgültig klären. Zwar sei die Abbruchquote bei Betrieben höher, die weniger zahlen. „Das könnte aber auch bewerberseitig bedingt sein.“ Die meisten Berufe der Industrie- und Handelskammer (IHK) seien ohnehin nicht von einer Mindestlohnvergütung betroffen, erklärt Simon Kaiser, Leiter des Geschäftsbereichs Aus- und Weiterbildung der Industrie- und Handelskammer Südlicher Oberrhein: „Die kaufmännischen sowie gewerblich-technischen Berufe bezahlen nach Tarifvertrag.“ Die Bezahlung dürfe schon jetzt nicht unter 20 Prozent der Vergütung nach Tarifvertrag liegen. Kaiser steht dem möglichen Mindestlohn für Azubis kritisch gegenüber: „Wozu ein System, das gut funktioniert, mit Regeln behaften?“ Zwar könne eine Ausbildung für Jugendliche finanziell attraktiver gestaltet werden. Bei einigen kleineren Betrieben könne die geplante Mindestausbildungsvergütung jedoch dazu führen, dass diese sich aus der Ausbildung zurückziehen würden. Auch Wolfram Seitz-Schüle, Geschäftsführer der Handwerkskammer Freiburg, befürchtet, dass Betriebe wegen des Mindestlohns weniger ausbilden. Er sagt: Löhne und Ausbildungsvergütungen sind Sache der Tarifparteien. „Eine gesetzlich geregelte Mindestvergütung blendet Regions- und Branchenspezifika aus“, sagt er. Seitz-Schüle betont, dass die Ausbildungsvergütung in den meisten Handwerksberufen bereits jetzt über der angedachten Mindestvergütung liege. Von der würde Melissa Stramka nicht mehr profitieren. Die 21-Jährige hat vergangenes Jahr ihre Friseurausbildung in Herbolzheim abgeschlossen. Im ersten Jahr verdiente sie auf der Berufsfachschule nichts, im zweiten 435 und im dritten Lehrjahr 535 Euro. „Ich bin ein sparsamer Mensch, aber das war finanziell schwierig“, sagt Stramka. Einige Mitschüler hätten weniger als 350 Euro netto bekommen. „Ich hatte eine Kollegin in den Dreißigern, bei ihr hat das Geld nicht gereicht“, sagt Stramka. Sie selbst wohnte während der Ausbildung bei ihren Eltern – und konnte so fehlende Finanzen ausgleichen. Neben dem Kontostand sei es ihr aber vor allem auf die Qualität der Ausbildung angekommen: „Oft besteht eine Friseurausbildung aus Fegerei, ich hingegen hatte mit meinem Betrieb Glück.“ Ihr Gesellin-Titel macht sich heute im Geldbeutel bemerkbar: „Ich kann mir eine eigene Wohnung und einen kleinen Gebrauchtwagen leisten.“ Auch nach ihrer Lehre hofft sie auf den Mindestlohn: „Ich würde es jedem Azubi wünschen.“
Philip Thomas
DAS
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Jobstarter · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · ·Testimonial · · · · ·
Zwei Wege, ein Ziel Pflegewissenschaft kombiniert Ausbildung und Studium
Oft stellt sich die Frage, was besser zu einem passt: Studium oder Ausbildung? Wer sich für Pflegewissenschaft
und Frühdienste, wird mit Schicksalsschlägen kranker Kinder konfrontiert. Dennoch
entscheidet, macht beides parallel.
hat sie ihre Wahl keine S e-
Gunda Linder hat diesen Weg gewählt.
kunde bereut: „Die Kombi-
Die 22-Jährige ist im dritten Ausbildungs-
nation lohnt sich auf jeden
jahr in Freiburg – und trotz intensiver
Fall“, sagt Gunda. Gerade
Phasen rundum zufrieden.
auf der Station merkt sie, dass sie viel lernt: „Man hat
Foto // Till Neumann
einfach mehr Ahnung.“ Von befreundeten Kommilitoninnen, die einen Master in einem ähnlichen Bereich machen, wird sie sogar beneidet: „So viel Patientenkontakt haben viele andere nicht, die Theorie kann ich in der Klinik direkt anwenden“, sagt Gunda. „Es ist einfach etwas anderes, das, was man lernt, in der Praxis zu erleben.“ Im Einsatz war sie bisher unter anderem in der ambu-
„Eigentlich habe ich einen Ausbildungsberuf
lanten Pflegehilfe, in der
immer ausgeschlossen“, sagt Gunda. Doch es
Psychiatrie und der Onkologie,
kam anders: Nach dem Abi in Ulm machte sie
der Station für krebskranke
auf Hawaii ein Au-pair, dann ein Freiwilliges
Kinder. Dort betreut sie Pati-
Soziales Jahr beim Rettungsdienst in Ulm.
enten, misst beispielsweise, wie viel Flüssig-
begleitend“, sagt Gunda. Möglichkeiten
Beides bestärkte sie, doch eine Ausbildung zu
keit sie benötigen. „Da hat man viel Verant-
neben der Pflegewissenschaft habe sie viele:
machen: in der Kinderkrankenpflege.
wortung, macht sich oft Gedanken, um nichts
Pädagogik, Pflegemanagement, Psycho-
zu vergessen“, erzählt Gunda.
soziale Beratung ...
Also zog sie nach Freiburg und begann ihre Ausbildung an der Uniklinik. Kurze Zeit
Mit einem Todesfall ist sie in der Klinik
Neben dem Studium engagiert sich
später stieß sie auf den Bachelorstudiengang
noch nicht konfrontiert worden, aber mit viel
Gunda in der Jugend- und Auszubildenden-
„Pflegewissenschaft“. Der ermöglicht,
Leid und Trauer. „Ein bisschen was nimmt
vertretung (JAV) der Uniklinik Freiburg. Sie
Ausbildung und Studium zu kombinieren.
man immer mit nach Hause, es darf einfach
kennt die aktuelle politische Lage rund um
Nach dem ersten Jahr als angehende
nicht zu viel werden“, sagt sie. Bisher be-
den Pflegenotstand und ist eher optimistisch:
Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin
komme sie das gut hin. Im Studium werden ihr
„Es verändert sich etwas zum Guten – in
schrieb sie sich an der Uni Freiburg ein.
als Hilfe in solchen Fällen Bewältigungsstrate-
kleinen Schritten.“
Das Programm verbindet damit Wissenschaft und Berufspraxis: Während der Vorlesungszeiten ist Gunda Studentin,
gien beigebracht. Auch Supervision steht auf dem Stundenplan. Als eine von 19 Studierenden der
Mit ihrer Kombination aus Studium und Ausbildung hat sie später einmal die Möglichkeit, nicht nur direkt Menschen in der Pflege
in der vorlesungsfreien Zeit arbeitet sie in der
Pflegewissenschaft in ihrem Jahrgang
zu helfen, sondern auch neue Wege zu finden,
Praxis auf Stationen der Uniklinik.
hat sie sich für die Kombination mit einer
wie ihre Berufgruppe besser aufgestellt
Ausbildung entschieden. Im Sommer wird sie
werden kann.
Das Programm ist intensiv: „Wir haben
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Zwischen Klinik und Klausur: Studentin Gunda Linder
Till Neumann
wenig Pausen. Wenn andere Ferien haben,
diese abschließen. Dann bleibt noch ein Jahr
arbeiten wir“, erzählt die junge Frau mit den
Studium. Und danach? „Ich will auf jeden Fall
InfoS
blonden Haaren. In der Klinik hat sie Spät-
einen Master machen – am liebsten berufs-
www.pflegewissenschaft.uni-freiburg.de
· · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · Gesundheit DAS
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Lernen zu helfen
Jobstarter A nzeig E n
Ausbildung in der Gesundheits- und Krankenpflege
Foto // Schule für Gesundheits- und Krankenpflege
Wissen und Können: Eine Ausbildung an der Schule für Gesundheits- und Krankenpflege im Landkreis Emmendingen ist die Basis für einen attraktiven Beruf mit Zukunft. Jedes Jahr am 1. Oktober beginnt die dreijährige Ausbildung zum oder zur Gesundheitsund Krankenpfleger/in in herzöglichen Gemäuern. Erfahrene Pflegefachkräfte und Lehrer, Ärzte und Fachdozenten vermitteln den Azubis die erforderlichen Kenntnisse. Die praktische Ausbildung durch Experten aus der Praxis erfolgt je zur Hälfte im Kreiskrankenhaus und im Zentrum für Psychiatrie. Seminare, Exkursionen und Besichtigungen ergänzen die Ausbildung. 35 Plätze gibt es pro Jahrgang. Unterrichtet wird im historischen Weiherschloss inmitten einer kleinen Parkanlage auf dem Gelände des Zentrums für Psychiatrie in Emmendingen. Gemeinsame Träger der Schule sind das Kreiskrankenhaus Emmendingen und das Zentrum für Psychiatrie Emmendingen (ZfP). Die Ausbildung ist auch finanziell attraktiv: So werden im ersten Ausbildungsjahr über 1000 Euro gezahlt. Im dritten Jahr sind es mehr als 1200 Euro. Die Dienstkleidung wird kostenlos gestellt. Wer will, kann auch ein kostengünstiges Zimmer in einem der beiden Personalwohnheime in Emmendingen beziehen. Nach erfolgreichem Abschluss der Ausbildung bestehen hervorragende Übernahmechancen: Das Kreiskrankenhaus Emmendingen und das Zentrum für Psychiatrie bieten den Absolventen der Schule für Gesundheits- und Krankenpflege im Landkreis Emmendingen einen sicheren Arbeitsplatz an. Voraussetzung ist mindestens ein Realschulabschluss oder alternativ ein guter Hauptschulabschluss mit anschließender Berufsausbildung. Wer einen Fachhochschulabschluss oder Abitur in der Tasche hat, kann neben der Ausbildung berufsbegleitend den dualen BachelorStudiengang „Angewandte Pflegewissenschaft“ belegen und den akademischen Titel „Bachelor of Arts“ erwerben. f79 InfoS Telefon // 07641 461 1751 E-Mail // info@pflegeschule-em.de Schule für Gesundheits- und Krankenpflege im Landkreis Emmendingen
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Jobstarter · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · ·Gesundheit · · · · · A nzeig E n
Fit für viele Aufgaben Physiotherapieausbildung an den Gesundheitsschulen Südwest (GSSW)
Foto // GSSW Handarbeit: Physiotherapeuten kümmern sich um ihre Patienten. Das nötige Knowhow dafür können sie in Emmendingen und Freiburg lernen.
Physiotherapie bietet umfangreiche Aufgaben und ist ein Schlüsselfaktor im Gesundheitswesen geworden. Die Gesundheitsschulen Südwest GmbH (GSSW) bieten in Emmendingen und Freiburg die staatlich anerkannte Ausbildung Physiotherapie an. Die Ausbildung dauert drei Jahre und gliedert sich in theoretischen und praktischen Vollzeitunterricht. Mehrwöchige Praktika werden in Kliniken, Fachpraxen und anderen medizinischen Einrichtungen geplant. So können Schüler Tätigkeitsfelder in verschiedenen Fachgebieten kennenlernen: Orthopädie, Chirurgie, Innere Medizin, Neurologie, Pädiatrie, Gynäkologie und Psychiatrie. Im Mittelpunkt stehen der Patient und die Linderung, Heilung, aber auch Vorbeugung von Beschwerden. Das Berufsbild des Physiotherapeuten erfordert neben fachlicher auch eine hohe soziale Kompetenz. Oberstes Ziel der GSSW ist es daher, Physiotherapeuten auszubilden, die diese Anforderungen in bestem Maße erfüllen können. „Wir legen dabei großen Wert auf eine praxisnahe Ausbildung – das vermittelte Wissen soll in der Praxis konkret anwendbar sein“, teilen die GSSW mit. Das Team blickt auf mehr als 20 Jahre Erfahrung in der Ausbildung von Physiotherapeuten zurück. Das Dozententeam lehrt „erfahren, pädagogisch geschult und motiviert“, betont die Leitung der Schulen. Das monatliche Schulgeld konnte seit 2018 auf 150 Euro gesenkt werden. In Kooperation mit der Fachhochschule Thim van der Laan in Nieuwegein (Niederlande) bieten die GSSW auch die Möglichkeit eines ausbildungsbegleitenden Bachelorstudiums. Das Studienprogramm steht allen Schülern der GSSW offen, sowie allen interessierten Physiotherapeuten in berufsbegleitender Form. Dafür fallen Studiengebühren inklusive aller Kosten in Höhe von 4000 Euro an. f79 InfoS www.gssw.eu
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· · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · Ausland DAS
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Jobstarter
Abi und weg Die beliebtesten Auslandsmöglichkeiten nach der Schule Sprachreisen, ein Auslandsstudium oder Au-Pair-Programme bessern nicht nur Fremdsprachenkenntnisse auf. Sie helfen
Netter Nebeneffekt: Während einer Sprachreise lassen sich spielend leicht Kontakte knüpfen.
auch, Erfahrungen zu sammeln für den späteren Karriereweg. Für den Berufseinstieg sind Fremdsprachenkenntnisse und Auslandsaufenthalte fast schon ein Muss. Kein Wunder, dass viele junge Menschen nach dem Abi erst einmal ins Ausland wollen. Am Anfang steht die Qual der Wahl: Work & Travel oder Au Pair? Sprachreise oder Praktikum? USA oder China? Das f79 stellt drei davon vor. 1. Gemeinsam lernen: die Sprachreise Wer nach dem Abi seine Fremdsprachenkenntnisse verbessern möchte, kombiniert am besten einen Auslandsaufenthalt mit
Foto // Education First, Illustrationen // freepik.com
einem intensiven Sprachkurs vor Ort. Vorteile der Sprachreise: Start, Reiseziel und Dauer
die Fremdsprache sitzt, gebe das Selbstver-
können individuell gewählt werden – von zwei
trauen und mache sich auch im Job gut.
Wochen, über sechs Monate, bis hin zu einem ganzen Jahr. Nach dem theoretischen Unterricht
Ein weiterer Pluspunkt: Der Sprachkurs kann mit einem international anerkannten
3. Home Away From Home: Au Pair Für alle, die im Ausland erste berufliche Erfahrungen sammeln möchten, empfiehlt sich eine Stelle als Au Pair. „Hier sind vor
Sprachexamen oder einem Auslandspraktikum
allem die Nähe zur Gastfamilie und das
durch zertifizierte Sprachlehrer können die
kombiniert werden – perfekt, um den Lebens-
Gefühl, ein neues Zuhause weit weg von der
Schüler ihr neu erlerntes Wissen direkt in der
lauf professionell aufzuwerten.
Praxis anwenden. Sprachreisen bieten neben
eigenen Heimat zu bekommen, der Schlüssel für einen gelungenen Auslandsaufent-
den Sprachkursen viele organisierte Freizeit-
2. Den Horizont erweitern:
halt“, sagt Niklas Kukat. „Auch die Kosten
programme und Ausflüge an. Das spart nicht
studieren im Ausland
bleiben bei dieser Auslandsreisevariante
nur eine Menge Organisation, sondern bietet einen wunderbaren Nebeneffekt: Man lernt
Komplett eintauchen in eine fremde
überschaubar, denn Unterkunft, Verpflegung
Welt kann, wer sich für ein Studium im Ausland
und ein kleines Taschengeld werden von der
schnell und unkompliziert Land und Kultur
entscheidet. Dabei ist von einem Auslands-
Gastfamilie gestellt.“ Wer mit Kindern
kennen und knüpft dabei viele neue Kontakte
semester bis zum gesamten Studium alles
arbeitet, schult sein Verantwortungs- und
und Freundschaften.
möglich. „Damit die Planung eines Auslands-
Konfliktbewusstsein – wichtige Eigenschaf-
semesters stressfrei gelingt, ist eine gute
ten, die später auch im Job gefragt sind.
Schulabschluss ins Ausland gehen, verreisen
Vorbereitung das A und O“, erklärt Niklas Kukat
Zugleich verbessern sich die Fremdspra-
das erste Mal ohne Freunde oder Familie“,
und ergänzt: „Fragen wie ‚Wo soll es über-
chenkenntnisse im Alltag und das Gastland
sagt Niklas Kukat, Geschäftsführer des
haupt hingehen?‘, ‚Welche Uni soll es sein?‘
wird ganz unmittelbar erlebt.
Bildungsunternehmens EF Education First.
und ‚Wie werden die Kosten für das Visum,
„Viele junge Erwachsene, die nach dem
Bei der Planung eines Au-Pair-Aufent-
Er beobachtet häufig, dass die Sprachschüler
die Unterkunft und die Verpflegung kalkuliert?‘
haltes ist es ratsam, sich die Unterstützung
bereits nach wenigen Stunden und Tagen erste
sollten im Vorfeld geklärt werden.“ Bevor der
einer professionellen Organisation zu holen.
Freundschaften schließen und sich gegen-
Überblick verloren geht, kann auch eine
Denn diese steht nicht nur bei den Vorberei-
seitig beim Lernen unterstützen. „Auch trauen
Organisation dabei helfen, ein Auslands-
tungen in der Heimat helfend zur Seite,
sie sich dadurch oft schneller, sich mit
studium zu realisieren. Wer bereits an einer
sondern auch, wenn es im Ausland einmal
Einheimischen zu unterhalten. So lernen sie
deutschen Universität eingeschrieben ist,
Probleme geben sollte. Information dazu
noch besser und bekommen in kurzer Zeit ein
kann zudem von den Partnerschaften mit
bietet unter anderem EF Education First an:
sehr gutes Sprachgefühl“, sagt Kukat. Wenn
ausländischen Hochschulen profitieren.
www.ef.de f79
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Jobstarter · · · · · · · Ausbildung · · · · ·
Die Hochzeitstorte als Unikat Konditoren versüßen nicht nur Feste – eine gewisse Belastbarkeit wird benötigt
Fotos // Bernd Settnik (dpa), unsplash.com
Konzentriert: Sophie Meier kreiert kleine Köstlichkeiten. Konditoren sind oft den ganzen Tag auf den Beinen, hieven voll beladene Backbleche und halten auch an Feiertagen nicht still. Die Belohnung für all die harte Arbeit? Wenn sie Menschen mit ihren Kreationen zu besonderen Tagen – und nicht nur zu diesen – eine Freude machen können. In Reih und Glied liegen Erdbeerküchlein in der Auslage. Daneben thront eine eindrucksvolle Torte, verziert mit Dutzenden feinen Cremeröschen. Der Anblick solcher Köstlichkeiten lässt den meisten Menschen das Wasser im Mund zusammenlaufen. Dafür sorgt unter anderem Sophie Meier. Die 27-Jährige absolviert eine Ausbildung zur Konditorin im Café „Münchner Freiheit“ in München. Torten, Kuchen, Eis, Pralinen, Konfekt oder Marzipanerzeugnisse – Meier mag die Abwechslung in ihrem Beruf. Die meisten Bewerber um einen Ausbildungsplatz haben die mittlere Reife, manche, wie auch Meier, das Abitur. „Im Auswahlverfahren haben diejenigen gute Karten, die fit im Rechnen sind“, sagt Gerhard Schenk, Präsident des Deutschen Konditorenbundes. Denn Mengenangaben wollen korrekt berechnet sein. Wer Konditor(in) werden will, sollte auch körperlich belastbar sein. „Voll beladene Kuchenbleche und 25-KilogrammMehlsäcke heben – das ist anstrengend“, sagt Meier.
· · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · Konditorei DAS
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Und natürlich brauchen angehende Konditoren eine kreative Ader,
Jobstarter A nzeig E n
vor allem mit Blick aufs Dekorieren und Garnieren. Dabei sind eigene Ideen gefragt. Denn nicht jeder, der eine Geburtstags- oder eine Hochzeitstorte in der Konditorei ordert, hat genaue Vorstellungen, wie sie zusammengesetzt und verziert werden soll. „Hier machen die Beratung und später die Umsetzung besonders viel Spaß“, sagt Meier. Sie freut sich, wenn sie einem Paar zur Eheschließung mit einer individuell gestalteten Hochzeitstorte eine Freude bereiten kann. „Das sind dann echte Unikate“, betont die Auszubildende. Zum Konditorenalltag gehört frühes Aufstehen. „Auch Wochenendarbeit fällt regelmäßig an“, erklärt Schenk, der selbst Konditormeister ist. Gleiches gilt für Feiertage wie etwa Ostern, Weihnachten und Neujahr. „Wir arbeiten dann, wenn andere feiern, darauf müssen sich Azubis einstellen“, so Schenk. Konditoren arbeiten mal in der warmen, mal in der kalten Backstube. In der kalten Backstube geht es nicht ums Backen, sondern darum, etwa Sahne oder Cremes anzuschlagen, Torten zu dekorieren oder Eis zuzubereiten und zu portionieren. In der warmen Stube kneten oder schlagen die Fachleute Rohstoffe wie Butter, Zucker, Mehl und Eier zu Teigen unterschiedlicher Art. Dann rollen sie die Teige aus, wickeln und portionieren sie. Später kommen die Teigmassen auf Backbleche oder in Backformen und werden zum Beispiel mit klein geschnittenem Obst verfeinert. Nach dem Backen schließlich wird glasiert, gezuckert und dekoriert. Wer nach der Ausbildung beruflich weiterkommen will, kann beispielsweise Konditormeister werden. Oder ein Studium aufsatteln, etwa Lebensmitteltechnologie. Manch einer absolviert eine zweite Lehre als Koch oder Bäcker oder macht sich selbstständig. Sophie Meier weiß noch nicht genau, wohin es für sie beruflich gehen soll: Ein eigenes Café eröffnen oder in die Produktentwicklung gehen – beides ist eine Option für sie. Ein Vorteil: „Konditoren können überall auf der Welt arbeiten und so andere Nationen und Kulturen kennenlernen“, sagt Meier.
BZ/Sabine Meuter (dpa) Info Konditorhandwerk Rund 5000 Auszubildende lernen in fast 3200 Konditor-Betrieben in Deutschland, teilt der Konditorenbund mit. Fast 70.000
Beschäftige arbeiten in dieser Branche. Viele in Familienbetrieben. Wer das Konditorhandwerk lernen will, hat die Wahl zwischen Konditoreifachverkäufer/in und Konditor/in. Azubis erwerben die Fähigkeiten, Kunden und Gäste in Konditorei und Café mit Konditoreispezialitäten zu begeistern. Zu einer Konditorei gehören Backstube und Laden – oft auch ein Café. Alle Infos rund um die Berufe gibt’s auf: www.konditoren.de/ausbildung
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Jobstarter · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · ·Testimonial · · · · ·
„Krass, was man da sieht“ Eine Ausbildung für den mittleren Dienst beim Zoll
Rauskommen, was erleben, mit Menschen zu tun haben. Mit diesen Wünschen ist Jana Schreck auf die Suche nach einem Ausbildungsplatz gegangen. Und beim Zoll fündig geworden. Im ersten Jahr ihrer Ausbildung zum mittleren Dienst hat sie erste spannende Eindrücke in den Beruf bekommen. LT HA
Foto // Till Neumann
ZOLL
Eigentlich wollte Jana Schreck zur Polizei. Doch nur eine Bewerbung zu schreiben, war ihr zu riskant. Schließlich sind die Hürden dort hoch, nicht jeder wird genommen. Also machte sich die 19-Jährige auf Jobmessen in der Region auf die Suche nach einer Alternative. Bei der Horizon in Freiburg entdeckte sie den Infostand des Zolls.
Sportlich: Jana Schreck lernt beim Zoll und will unterwegs sein.
Nach einem persönlichen Gespräch „Die Dozenten haben gesagt, dass man
Nach ihrer Ausbildung möchte Jana in
kurzerhand für einen Schnuppertag an. Was
viel lernen muss“, berichtet Jana. Wird schon
einem Bereich eingesetzt werden, in dem sie
sie beim Hauptzollamt als erste Eindrücke
nicht so schlimm, hätten sich einige gedacht
viel auf Achse ist. „Im Büro sitzen kann ich auch
sammeln konnte, gefiel ihr. Sie bewarb sich
– und es später bereut. Die junge Frau
noch, wenn ich älter bin“, sagt sie und lacht. Bei
für einen Ausbildungsplatz.
klemmte sich jedoch von Anfang an hinter die
einer waffentragenden Einheit wie der Finanz-
Bücher, um den Anschluss nicht zu verlieren.
kontrolle Schwarzarbeit zu arbeiten, würde sie
Ausbildungsplatz bei der Polizei – und beim
Vier Prüfungen mussten Ende Januar
reizen. Ausdauernd genug wäre sie – mit
Zoll. Die Freiburgerin entschied sich für
geschrieben werden.
Aerobic hält sie sich fit. Für Zollanwärter ist das
mit einem Zollmitarbeiter meldete sie sich
Schließlich kam die Zusage für einen
Letzteres. „Da hat man beruflich mehr
In ihrer zweijährigen Ausbildung
fast selbstverständlich. „Hier bewirbt sich fast
Optionen, in den unterschiedlichsten
durchläuft sie Theorie- und Praxisphasen.
keiner ohne eine gewisse Grundsportlichkeit“,
Aufgabenbereichen“, erklärt Jana.
Auf den Grundlagenteil in Sigmaringen folgen
sagt Antje Bendel von der Stabsstelle Öffentlich-
nun mehrere praktische Einheiten. Für vier
keitsarbeit des Hauptzollamts.
Die Wünsche an ihren Beruf sind klar
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definiert: „Ich will was mit Menschen
Wochen bekommt sie derzeit einen Einblick
machen, was Kontrollierendes, draußen,
in der Vollstreckung und mit Vollziehungsbe-
nicht nur vor dem PC.“ In den ersten sechs
amten. Schon in den ersten Tagen konnte
Ausbildung beim Zoll
Monaten ihres Wegs im mittleren Dienst gab
sie einen erfahrenen Kollegen beim Einsatz
Bereich: Mittlerer Dienst
es dennoch viel Schreibtischarbeit. Denn
begleiten. Bei 13 Klienten, die Rechnungen
Dauer: zwei Jahre
am Anfang heißt es Grundlagen pauken. In
nicht bezahlt haben, klingelten sie. „Alle waren
Gehalt: rund 1220 Euro brutto monatlich
Sigmaringen lernte Jana mit rund 300
friedlich, aber man sieht schon, dass man
Sonstiges: Dienstlaptop wird gestellt,
weiteren Zollanwärtern aus Mittel- und
nicht erwünscht ist“, berichtet Jana. Die Bilder
Möglichkeit als Musiker in der Zollkapelle
Süddeutschland die theoretischen Grundla-
vor Ort haben sie beeindruckt: „Es ist krass,
zu spielen
gen ihres Berufs. Und das war nicht einfach.
was man da sieht, wie die Leute leben.“
www.zoll.de & www.talent-im-einsatz.de
Till Neumann
· · · · · · · · · · · Testimonial
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Jobstarter
Anpacken erwünscht Rieger Kunststoffverarbeitung in Müllheim bildet aus
Fotos // Rieger
Gewusst wie: Azubis bei Rieger im Einsatz. Die Firma Rieger verarbeitet seit 55 Jahren im südbadischen Müllheim Kunststoffe. Junge Menschen werden dort zum Verfahrensmechaniker Kunststoff- und Kautschuktechnik, Fachbereich Bauteile ausgebildet. Gefragt ist echtes Interesse am Beruf. „In unserer Werkstatt lernen Sie alles über den Behälter-, Anlagenund Rohrleitungsbau“, teilt das Unternehmen mit. Auszubildende lernen in drei Jahren die verschiedensten Kunststoffe kennen. Sie arbeiten damit zunächst unter Anleitung und bald darauf selbstständig. Es wird gesägt, gebohrt, geklebt, geschweißt und geformt. Teil des Berufs ist auch, komplexe Zeichnungen zu lesen und Anlagen anhand dieser Zeichnungen zu bauen. In der CNC-Abteilung lernt der Nachwuchs die Grundlagen der Bearbeitung von Halbzeugen. Spätestens im 3. Lehrjahr begleiten Auszubildende auch das Montageteam. Auf den Baustellen im näheren Umkreis der Firma lernen sie das Auskleiden großer Behälter (zum Beispiel Trinkwasserkammern) und den zugehörigen Rohrleitungsbau kennen. Wer die Ausbildung abgeschlossen hat, kennt und beherrscht nahezu alle Bearbeitungsmöglichkeiten von Materialien wie PC, PE oder PVC. „Bei entsprechender Auftragslage übernehmen wir unsere Auszubildenden gerne in eine Festanstellung“, teilt das ISO 9001 zertifizierte Unternehmen mit. Modernes Fachwissen und große Kompetenz machen es zu einem zuverlässigen Ansprechpartner, ist die Auszubildendenleitung überzeugt. Von Azubis wird Leidenschaft erwartet: „Wenn Sie echtes Interesse an diesem Ausbildungsberuf haben und auch gerne einmal mit anpacken, sind schon fast alle Voraussetzungen erfüllt“, heißt es. Es werde Wert gelegt auf Zuverlässigkeit, Pünktlichkeit und einen guten Umgangston.
Till Neumann
Interessenten für eine Ausbildung wenden sich bis Ende Juli an: patric.rieger@riegergmbh.de Infos www.riegergmbh.de
DAS
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Jobstarter · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · Mobilität · · · ·
Ein Schein fürs Leben Der Führerschein ist eine Basisqualifikation – privat wie beruflich / Einige Tipps Foto // iStock.com/dragana991
„Die nächste Möglichkeit bitte rechts abbiegen.“ Ob sich die vielen Fahrstunden gelohnt haben, zeigt sich oft erst in der Prüfung. A nzeig E
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· · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · Mobilität DAS
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Für Menschen an der Schwelle zum Erwachsenwerden bedeutet der Führerschein ein Stück Freiheit – nutzbar fürs Berufsleben und privat. Die richtige Vorbereitung auf erfolgreiche Prüfungen fängt dabei schon bei der Wahl der Fahrschule an. Die Chemie muss stimmen. „Angehende Fahrschüler sollten nicht nur nach dem äußeren Erscheinungsbild gehen, sondern sich einen persönlichen Eindruck machen und mit dem Fahrschulinhaber oder den Fahrlehrern sprechen“, rät Werner Wolfhardt vom TÜV Nord. Sinnvoll außerdem: Sich umhören, welche Erfahrungen Freunde und Mitschüler mit diversen Fahrschulen bereits gesammelt haben. Auch über die Ausstattung wie Lehrautos, mögliche PC-Übungsplätze und begleitendes Lehrmaterial sollte man sich vorher informieren. „Einen Führerschein macht man nicht so nebenbei. Der Bewerber muss sich ausreichend Zeit nehmen“, sagt Dieter Quentin, der Vorsitzende der Bundesvereinigung der Fahrlehrerverbände (BVF). Er müsse sich darüber im Klaren sein, dass er sich viel theoretisches Wissen aneignen muss. „Und auch die Praxis erfordert zeitliches Engagement.“ Zunächst wird der Schüler in einigen Stunden das Fahrzeug kennenlernen. „Dabei lernt er die Basics, um die zwölf vorgeschriebenen Ausbildungsfahrten leisten zu können“, sagt Rainer Zeltwanger, Vorsitzender des Bundesverbandes deutscher Fahrschulunternehmen (BDFU). Diese bestehen in der Klasse B aus fünf Überlandfahrten, vier Autobahnfahrten und drei Nachtfahrten. Wie viele Fahrten ein Bewerber insgesamt benötigt, sei aber von Mensch zu Mensch verschieden. Bei Zeltwanger, der auch eine Fahrschule betreibt, brauchen die Schüler im Durchschnitt 40 Stunden. Wichtig sei, sich dabei nicht unter finanziellen, terminlichen oder sozialen Druck setzen zu lassen. Man müsse zusammen mit dem Fahrlehrer entscheiden, wann der Zeitpunkt für die Prüfung gekommen ist, sagt Zeltwanger. Ein gewisser Automatismus ist laut TÜV-Mann Wolfhardt ein gutes Anzeichen dafür, dass der Schüler auf dem richtigen Weg ist: „Man sollte in der Ausbildung so weit sein, dass man sich nicht mehr auf die Bedienung des Fahrzeugs konzentrieren muss, sondern man ganz auf den Straßenverkehr und die jeweiligen Situationen fokussiert ist.“ Ein ähnlicher Aufwand gilt auch für die Vorbereitungen auf die theoretische Prüfung. Vorgeschrieben sind zwölf Doppelstunden zu je 90 Minuten. Dieter Quentin empfiehlt, mit Hilfe elektronischer Lehrmittel eigenständig zu üben. Programme gibt es über die Fahrschulen oder im Handel. In einigen Fällen kommuniziert das Programm sogar mit der Fahrschule und gibt den Leistungsstand durch.
BZ/Diana Pfister (tmn)
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Jobstarter · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · ·Ausbildung · · · · · A nzeig E n
Das Wunder Der Beruf der Hebamme ist im
Die Dankbarkeit der Frauen spüren. Zu erleben, wie glücklich die Eltern nach der Geburt sind. Das ist es, was Hebammenschülerin Lúcia Conzane an ihrem Beruf so schätzt. „Es ist ein Wunder, immer wieder“, sagt sie. In den kommenden Jahren stehen indes bei der Ausbildung starke Veränderungen an. Die Ausbildung zur Hebamme dauert drei Jahre und kann an einer der mehr als 60 Fachschulen in Deutschland absolviert werden. Alternativ gibt es seit 2009 die Möglichkeit, an einer Hochschule einen Bachelor zu machen. Voraussetzung für die Aufnahme an einer Fachschule ist in der Regel ein mittlerer Bildungsabschluss. In der Praxis aber würden vor allem Bewerber mit Abitur genommen, sagt Bianca Schön, Leiterin der Hebammenschule am Neuköllner Vivantes-Klinikum. Hebammen und Entbindungspfleger unterstützen in Ausnahmesituationen. „Man hat sehr intimen Kontakt zu Menschen und auch mit Körperausscheidungen und Schmerzen zu tun. Dazu muss man bereit sein“, sagt Schön. „Es ist ein sehr erfüllender, aber auch ein sehr herausfordernder Beruf.“ Hebammen und Entbindungspfleger arbeiten in Krankenhäusern, in Hebammenpraxen, in Geburtshäusern oder freiberuflich. Sie betreuen Frauen bei Entbindungen und assistieren Ärzten, beraten Schwangere,
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· · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · Ausbildung DAS
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der Geburt Umbruch - Akademisierung angestrebt
Wie geht es dem Baby im Bauch? Hebammenschülerin Lúcia Conzane macht bei einer Schwangeren eine CTG-Untersuchung.
Foto // Franziska Gabbert (dpa)
machen Vorsorgeuntersuchungen und geben Kurse zur Geburtsvorbereitung. Auch nach der Geburt sind sie für Eltern und Neugeborene da, beraten beim Stillen und bei der Säuglingspflege. Gerade in Kreißsälen werden dringend Hebammen gesucht, sagt Yvonne Bovermann, Präsidiumsmitglied des Deutschen Hebammenverbandes und Beirätin für den Bildungsbereich. Noch immer wird der Beruf von Frauen dominiert. Während der Ausbildung wechseln sich Theorieblöcke mit praktischen Einsätzen ab. Am besten gefällt Conzane bisher die Arbeit im Kreißsaal. „Jeder Moment, in dem die Eltern ihr Kind das erste Mal sehen und in den Armen halten, ist wunderschön.“ Eine EU-Richtlinie schreibt Mitgliedstaaten allerdings vor, dass die Hebammenausbildung bis Anfang 2020 an die Hochschulen verlagert wird. „Die Hebammenausbildung wird nach den EU-Vorgaben novelliert werden“, teilt das Bundesgesundheitsministerium auf Nachfrage mit. Einen genauen Zeitplan konnte man aber noch nicht nennen. Trotz der anstehenden Umstellung rät Yvonne Bovermann weiterhin zur Ausbildung. Wer sie absolviert habe, werde auch nach der Akademisierung seine Berufsanerkennung in jedem Fall behalten. Auch die tarifliche Eingruppierung unterscheide sich nicht.
BZ/Inga Dreyer (dpa)
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Ein Ausweis der besonderen Art Ein Sozialversicherungsausweis ist wichtig für die Rente
Klingt ganz schön erwachsen:
Ein Sozialversicherungsausweis enthält
Sozialversicherungsausweis. Denn mit
den Vor- und Nachnamen, gegebenenfalls
dem Start ins Berufsleben erhält jeder
den Geburtsnamen, und in der Versiche-
Jugendliche dieses wichtige Dokument.
rungsnummer das Geburtsdatum. Diese
Gut aufbewahren sollte man es. Schließ-
persönlichen Daten sollten Berufsanfänger
lich geht aus dem Ausweis auch die
genau überprüfen. Darauf weist die Deut-
spätere Rentenversicherung hervor.
sche Rentenversicherung Bund in Berlin hin. Denn nur wenn alle Angaben stimmen, werden die Beiträge für die spätere Rente
Foto // pixabay.de Bildquelle // Deutsche Rentenversicherung
auch von Anfang an richtig verbucht. Sollten Daten nicht korrekt sein, ist umgehend eine Berichtigung mit einem entsprechenden Nachweis zu beantragen. Seit 2017 werden die persönlichen Daten auch als QR-Code
Ein wichtiges Dokument: der Sozialversicherungsausweis. Seit 2017 sind die persönlichen Daten auch als QR-Code aufgedruckt. A nzeig E
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auf den Ausweis gedruckt. Dieser Code
Arbeitslosengeld) beantragt wird, benötigt
lässt sich mit einem Smartphone einscan-
man ihn zum Nachweis der Versicherungs-
nen. Alte Ausweise behalten ihre Gültigkeit.
nummer. Geht er verloren, wird beschädigt
Der Sozialversicherungsausweis ist ebenso
oder ändern sich die personenbezogenen
sorgfältig zu behandeln wie der Personal-
Daten, kann der Beschäftigte einen neuen
ausweis. Bei jedem Beschäftigungsbeginn
Ausweis anfordern.
oder wenn eine Sozialleistung (etwa
BZ/tmn
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