Wir sagen DANKE!
Das Bildungsprojekt f79 ist seit 2009 am Start. Mittlerweile beteiligen sich mehr als 480 Schulen und 2600 Jugendeinrichtungen aus ganz Südbaden an verschiedenen Bildungs-, Berufs- und Medienangeboten beim f79 Schülermagazin: Von Freiburg bis Weil a.R., von
Rheinfelden bis Waldshut, BreisgauHochschwarzwald, von Emmendingen bis in die Ortenau, vom SchwarzwaldBaar-Kreis bis Bodensee. Somit sind alle Schulen aller Schularten und ein Großteil der Jugendeinrichtungen in Südbaden an das Projekt angebunden.
Nur mit Hilfe von Förderern der öffentlichen Hand und der Privatwirtschaft, Stiftungen, dem Land BadenWürttemberg und der EU kann diese Projektarbeit umgesetzt werden. Dafür möchten wir uns auch im Namen aller Schülerinnen und Schüler bedanken.
Wir suchen weitere Kooperationspartner. Interessiert? Infos unter bildungssponsoring@f79.de
f79 // Das Schülermagazin für Freiburg und Region
Redaktionsbüro // Paul-Ehrlich-Straße 13 // 79106 Freiburg fon // Redaktion 0761-76 99 83-85 fon // Anzeigen 0761-76 99 83-0
Website www.chilli-freiburg.de/chilli/f79/
Herausgeber // chilli Freiburg GmbH
Trägerverein // Kinderstadt Freiburg e. V. Geschäftsführerin (V.i.S.d.P.) & Projektleitung // Michaela Moser // moser@f79.de
Redaktionsleitung // Till Neumann // redaktion@f79.de
Redaktion // Philip Thomas (pt)
Koordination Schulen // Erika Weisser // weisser@f79.de
Pressearbeit // Erika Weisser
Publizistischer Berater // Lars Bargmann
Schülerredaktion dieser Ausgabe // Anna Pes, Armando Sainovic, Mario Wachter, Paula Brand
Titelbild // © iStock.com/AaronAmat Fotos // Schülerredakteure
Bildagenturen // iStock, freepik, pixabay
Grafik & Layout // Julia Neininger, Benedikt Schmidlin, Katharina Fischer
Lektorat // Beate Vogt
Anzeigenberatung // Marion Jaeger-Butt, Nathalie Braun, Armando Sainovic
Druckunterlagen // anzeigen@f79.de
Druck & Weiterverarbeitung // Freiburger Druck GmbH & Co. KG
Auflage // 25.000 Exemplare
Auslagestellen // an 480 HS, RS, Gymnasien, berufl. Schulen in Südbaden: von Freiburg bis Weil a.R., von Rheinfelden bis Waldshut, Breisgau-Hochschwarzwald, von Emmendingen bis in die Ortenau, vom SchwarzwaldBaar-Kreis bis Bodensee. Alle Agenturen für Arbeit in diesem Gebiet, alle BZ-Geschäftsstellen sowie über 2600 Jugendeinrichtungen in Südbaden (Jugendzentren, Vereine, Stadt- & Ortsverwaltungen, Büchereien, Fahrschulen, Haus- & Zahnärzte).
Druckunterlagenschluss für Heft-Nr. 60 // 31. Juli 2024. Es gilt die Preisliste Nr. 15.
Ein Unternehmen der f79 wird gefördert // vom Land Baden-Württemberg und dem Europäischen Sozialfonds
f79 ist Preisträger des SPIEGELSchülerzeitungswettbewerbs 2012, 2014 und 2015
f79 ist Mitglied der
REINE ABLENKUNG?
Einige europäische Länder haben Handys schon aus der Schule verbannt: Großbritannien, die Niederlande, Frankreich, Italien ... und Deutschland? Hierzulande kann jede Schule frei entscheiden, wie sie es mit Smartphones handhabt. Braucht es hier möglicherweise auch ein Verbot? Oder ist es besser, im Unterricht zu lernen, wie man die Geräte vernünftig nutzt? Recherchieren, rechnen, simulieren ... Die Möglichkeiten sind nahezu unbegrenzt. Da uns und viele andere das Thema umtreibt, haben wir einen Medienexperten befragt: Was ist für ihn der beste Weg? Und die f79-Autoren Paula Brand und Mario Wachter legen in einem Pro und Contra dar, warum sie dafür und dagegen sind, Handys im Unterricht zu nutzen.
Stutzig haben uns zuletzt auch die Durchfallquoten beim Führerschein gemacht. Noch nie sind so viele Menschen durch die Prüfung gefallen wie 2023: Fast jeder Zweite hat es nicht geschafft. Das ist verdammt viel. Hinzu kommt, dass Führerscheine brutal teuer geworden sind: 3000 Euro für den Lappen sind keine Ausnahme mehr. Wir haben uns daher umgehört und direkt einen jungen Mann gefunden, der sogar schon fünfmal durch die Prüfung gerasselt ist. Unser
Beitrag zeigt, woran es gelegen hat – und lässt Experten zu Wort kommen, die den Negativrekord erklären.
Positiv finden wir dafür, dass am 9. Juni auch Menschen ab 16 bei den Wahlen ihr Kreuz machen können. Und noch besser: Sie können sogar kandidieren. Welchen Effekt hat das bei jungen Menschen? Und wie verändert das den Wahlkampf? F79-Autorin Anna Pes hat Michael Wehner dazu befragt. Er ist Leiter der Landeszentrale für Politische Bildung in Freiburg – und hat eine klare Meinung.
Keinen Zweifel haben wir auch daran, dass es sich in punkto Zukunftsplanung lohnt, nicht erst kurz vor Ladenschluss zu überlegen, was zu einem passt. Daher bieten wir euch mit dem Jobstarter im zweiten Teil dieses Magazins jede Menge Infos zum Durchstarten: Eine angehende Gemüsegärtnerin erzählt beispielsweise, wie sie zu ihrer Ausbildung gekommen ist – und warum sich das lohnt. Wer nach hinten blättert, entdeckt unter anderem auch die beliebtesten Ausbildungsberufe überhaupt. Ob da was für euch dabei ist?
Viel Spaß beim Lesen Till & das f79-Team
DIE REDAKTION DIESER AUSGABE
TILL NEUMANN
SCHULE // Abi am Ganztagsgymnasium
Osterburken
ALTER // 40
BEITRAG // Redaktion & Jobstarter ÜBER MICH // Reden ist Silber, Schreiben ist Gold.
SCHULE // Maximiliansgymnasium München
ALTER // 19
BEITRAG // Wählen ab 16
ÜBER MICH // „Denken ist wie googeln, nur krasser.“
– Marc-Uwe Kling
ARMANDO SAINOVIC
SCHULE // Abi am Wöhler-Gymnasium Frankfurt
ALTER // 35
BEITRAG // Redaktion & Jobstarter
ÜBER MICH // Immer von Spiel zu Spiel denken. PHILIP THOMAS
BRAND
SCHULE // TGGBZ 2 Saarbrücken
(Technisch-gewerbliches Berufsbildungszentrum 2) ALTER // 23
BEITRAG // Handys in der Schule, Kampf gegen Armut, Dating-Test, Jobstarter
ÜBER MICH // Es ist nicht alles Gold, was glänzt.
SCHULE // Wilhelmsgymnasium Stuttgart
ALTER // 26
BEITRAG // Handys in der Schule
ÜBER MICH // „Woran hat es jelegen?“ MARIO WACHTER
KATHARINA FISCHER
SCHULE // Gertrud-Luckner-Gewerbeschule
ALTER // 24
BEITRAG // Layout & Gestaltung
ÜBER MICH // Es gibt keine Grenzen. Weder für Gedanken noch für Gefühle. Es ist die Angst, die immer Grenzen setzt.
SCHULE // Max-Weber-Schule Freiburg
ALTER // 21
BEITRAG // Azubi ABC
ÜBER MICH // „Denk nicht so verbissen daran, wo du lieber wärst. Mach das Beste aus dem, wo du gerade bist “
SCHULE // Gertrud-Luckner-Gewerbeschule
ALTER // 23
BEITRAG // Layout & Gestaltung
ÜBER MICH // Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man etwas Schönes bauen.
BENEDIKT SCHMIDLIN
SCHULE // Gertrud-Luckner-Gewerbeschule
ALTER // 25
BEITRAG // Layout & Gestaltung
ÜBER MICH // Jede Entscheidung, die ich treffe, bringt mich zu Momenten, die ich nie verlieren möchte.
INHALTSANGABE
INHALT f79//06.24
Seite 3 // Intro
Immer mehr Länder verbannen Handys aus Schulen
Seite 4 // Klassenfoto
Wir sind f79! Die Blattmacher dieser Ausgabe
Seite 5 // Promi-Ecke
Aus nach einem Jahr? Veganer Laden steht vor Schließung
Seite 6-9 // Hauptfach
Handyverbot an Schulen – So sinnvoll sind Handys im Unterricht
Seite 10-11 // Technik
Warum fallen immer mehr bei der Führerscheinprüfung durch?
Seite 12-13 // Politik
Ab an die Urne! Wie sinnvoll ist Wählen ab 16 Jahren?
Seite 14-15 // Gemeinschaftskunde
So engagiert sich eine Freiburgerin für globale Grechtigkeit
Seite 16-18 // Test
Romantiker oder Sportliche Flirterin? Welcher Dating-Typ bist du?
Seite 19 // Jobstarter
Ausbildung, Studium, Praktikum – Wege zum Traumjob
Seite 22-23 // Ausbildung
Valentina macht eine Lehre zur Gemüsegärtnerin
Seite 24-25 // Pflegeberufe
Ausbildung in der Region
Seite 26-27 // Bewerbungstipps
Punkten mit „Mad Skills“
Seite 28 // Ausbildungsstart
Für alle Azubis und jene, die es noch werden wollen
Seite 29 //Berufseinstieg
Azubi-ABC: Effizienz im Büro
Seite 30 // Gastronomie
Das fordert und bietet die Ausbildung
Dein Thema nicht dabei?
Werde selbst f79-Reporter! // Kontakt: redaktion@f79.de
Ein veganer Laden für Freiburg. Das war die Idee von „Venoi“ vor rund einem Jahr. Mittlerweile steht das Geschäft an der Kronenstraße kurz vor dem Aus. Ein Crowdfunding soll helfen. Im Interview mit Till Neumann erklärt Venoi-Chef Jesko Treiber (24), wie die Rettung klappen kann.
f79 // Jesko, wie schwierig ist die Lage?
Jesko // Als wir vor rund einem Jahr gestartet sind, war es die vielleicht schwierigste Zeit für kleine Lebensmittelläden wie uns. Viele Bioläden haben zugemacht, weil die Leute durch die Inflation weniger Geld hatten. Wir standen mehrfach und stehen auch jetzt kurz vor der Insolvenz. Der Umsatz im Monat liegt aktuell bei 12.000 bis 15.000 Euro. Wir bräuchten mindestens 20.000 Euro.
f79 // Warum verkauft ihr zu wenig?
Jesko // Veganes gewinnt auf jeden Fall nach wie vor an Zuspruch. Aber durch die Inflation profitieren davon vor allem die Discounter. Man kriegt ja relativ viele vegane Produkte mittlerweile im Edeka, Rewe und im Alnatura – was ja auch gut ist. So kann sich das fast jeder leisten. Ein Rewe kann die Sachen günstiger verkaufen, weil sie in großen Mengen einkaufen. Und wenn der Umsatz nicht gleich stimmt, ist das auch nicht so schlimm. Bei uns aber schon. Wir erhoffen uns, durch das Crowdfunding Kunden zu gewinnen.
f79 // Ihr plant auch einen Onlineshop?
Jesko // Genau. Wir haben gemerkt, dass unser ursprüngliches Konzept, der einzige vegane Laden zu sein, als Alleinstellungsmerkmal nicht reicht. Wir wollen uns zudem auf besondere Käse- und Fleischalternativen fokussieren. Dinge, die man sonst nicht so bekommt in den anderen Supermärkten. Wir bieten das an der Frischetheke an und das geht echt ganz gut. In anderen Supermärkten kann man weniger probieren als hier. Wenn jemand für fünf oder sechs Euro einen veganen Camembert kauft und dann schmeckt der gar nicht, dann kann es sein, dass er sagt: Das probiere ich nie wieder. Und das müsste eigentlich so nicht sein.
Wie sinnvoll Smartphones in der Schule sind
Ob Smartphones im Unterricht erlaubt sind, darüber wird viel diskutiert. Großbritannien setzt auf ein Verbot. Genau wie die Niederlande, Frankreich oder Italien. In Deutschland entscheiden das Schulen oder Lehrer*innen selbst. Das f79 fragt daher einen Experten: Was ist der richtige Weg? Und die f79-Autor*innen Paula Brand und Mario Wachter sind im Pro und Contra geteilter Meinung.
Foto // © freepik.com
Medienexperte Thomas Feibel über ein Handyverbot an Schulen
Thomas Feibel setzt sich seit fast 30 Jahren mit korrekter Mediennutzung auseinander. Der 62-Jährige hat Bücher über das Thema geschrieben und leitet Schulworkshops zur Handynutzung im Unterricht. Im Interview mit Paula Brand und Mario Wachter spricht er sich gegen ein Verbot aus.
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f79 // Herr Feibel, Sie beschäftigen sich intensiv mit der Handynutzung an Schulen. Was machen Sie dazu mit jungen Menschen?
Feibel // Ich biete ein Projekt an Schulen an. Es nennt sich „digitale Schulordnung“. Ich glaube einfach, dass Kinder sich eher an Regeln halten, die sie mitentwickelt haben. Die Idee des Workshops ist, dass die Geräte nicht stigmatisiert, sondern genutzt werden. Die Regeln, die man für das Handy oder die Tablet-Nutzung erstellt, werden mit den Mitteln des Tablets und Handys umgesetzt.
f79 // Wie sehen Sie ein Handyverbot an Schulen?
Feibel // Ich verstehe, dass man Handys an Schulen verbieten möchte. Es gibt ja keine Schule, an der es damit keine Probleme gibt. Probleme mit Nacktfotos, Probleme, wo die Lehrkraft heimlich gefilmt worden ist, oder Cybermobbing. Viele denken, wenn man das Handy verbietet, sind all diese Probleme weg. Aber wenn man es einfach nur verbietet, wie sollen dann Kinder und Jugendliche lernen, damit umzugehen? Das ist eine Kulturtechnik, die erlernt werden muss. Ich finde den Umgang mit digitalen Medien genauso wichtig wie Schreiben und Rechnen. Also es sind einfach soziale Kompetenzen, die da vermittelt werden könnten – wenn man es richtig macht.
F79 // Wäre ein Medien-Unterrichtsfach sinnvoll?
Feibel // Sehr sinnvoll. Aber die Diskussion gibt es seit 20 Jahren. Da wird sich wahrscheinlich gar nichts bewegen. Was ich sehr schade finde. Anfangs hat man gesagt, wenn die Kinder und Jugendlichen lernen sollen, mit
digitalen Medien umzugehen, sollen die erst mal ein Zehn-Finger-Programm lernen, um richtig tippen zu können. Aber es geht doch nicht nur um die Nutzung, sondern auch um soziale Kompetenzen. Oder den Schutz vor Cybermobbing und Fakes.
f79 // Für welches Modell plädieren Sie?
Feibel // Man sollte es immer der Lehrkraft überlassen, ob die Geräte genutzt werden dürfen. Aber es wäre natürlich gut, wenn es einen festen Rahmen gäbe, bei dem die Lehrkraft weiß, woran sie sich halten kann. Und einen Rahmen, wo die Schüler wissen, woran sie sich halten können. Dass so viele Sachen aus dem Ruder laufen, liegt doch einfach daran, dass niemand mit Kindern und Jugendlichen über diese problematischen Themen spricht. Kinder und Jugendliche müssen immer mit einbezogen werden. Denn viele nutzen das Handy hauptsächlich als Konsummedium. Aber es ist ja auch ein Werkzeug. Ich kann damit kreative Sachen machen. Ich kann es eben auch für meine Bildung benutzen. Das müssen wir Erwachsenen ihnen zeigen.
„Kreative Projekte“
Schüler*innen tragen ihr Handy immer mit sich herum. Auch in der Schule wird es spätestens in den Pausen verwendet. Somit wäre die Nutzung von Smartphones im Unterricht durchaus sinnvoll. Sie können viel mehr als nur ein Konsummedium sein. Beispielsweise für schnellere Recherchen. Außerdem können sie den Zugang zu aktuellen Informationen und Bildungsinhalten erleichtern.
Handys bieten zudem die Möglichkeit, kreative Projekte zu realisieren. Zum Beispiel könnten Video-Arbeiten entwickelt, bearbeitet und anschließend bewertet werden. Darüber hinaus gibt es zahlreiche Apps, die beim Lernen unterstützen können. Zum Beispiel für Vokabeln oder Rechtschreibung.
Bestimmte Unterrichtseinheiten könnten zudem den korrekten Umgang mit Smartphones vermitteln. Zusätzlich müssten klare Regeln für die Nutzung festgelegt werden, sodass das Handy nur für den Lehrinhalt und nicht für den privaten Gebrauch benutzt werden darf. Insgesamt würde eine strukturierte Integration von Smartphones in den Schulalltag nicht nur den Unterricht bereichern, sondern auch wichtige digitale Kompetenzen vermitteln. Auch eine Studie der OECD rät von strikten Handyverboten an Schulen ab und empfiehlt einen verantwortungsbewussten Einsatz. Die Nutzung kann den Lernerfolg von Schülerinnen und Schülern fördern.
„Unsinnig“
Die Integration von Handys im Unterricht ist unsinnig. Punkt. Sonst kann man sich ja gleich mit Airpods in die letzte Reihe setzen. Selbst im Sinne eines „Lernmittels“ eignet sich das Medium nur bedingt – der Bildschirm ist zu klein, die Ablenkungsgefahr zu groß und die Möglichkeit zum crossmedialen Arbeiten nur bedingt gegeben. Einfach gesagt: Das Medium ist nicht als effektives Arbeitsmittel gedacht. Außerdem müssten die Schulhandys von den Schulen bereitgestellt werden, was Investitionen bedarf, die anderweitig sinnvoller wären.
Online-Recherche ist wichtig, keine Frage, doch wozu gibt es Schullaptops? Viel wichtiger als die Frage um Schulhandys sollten deutschlandweite Modernisierungsmaßnahmen an Schulen sein – wozu die Handynutzung im Unterricht, wenn Lehrer noch immer mit überholten Overhead-Projektoren hantieren müssen?
Sinnstiftend wäre es stattdessen, ein Unterrichtsfach einzuführen, das sich der Mediennutzung widmet – also auch dem „handyschen“ Abhängigkeitspotenzial.
Gerade das ist unter Kindern und Jugendlichen enorm; warum als noch Öl ins Feuer gießen? Ich verlange nicht, dass Handys am Schultor abgegeben werden müssen, doch während des Unterrichts sollten sie in der Tasche bleiben.
3500 EURO UND IMMER NOCH KEIN LAPPEN
Noch nie sind beim Führerschein so viele durchgerasselt
Leider nicht bestanden. Rund zwei Millionen theoretische Führerscheinprüfungen wurden 2023 in Deutschland abgelegt. Fast jeder Zweite fiel durch. Auch Daniel Müller (Name geändert) tat sich schwer: Er hat die praktische Prüfung gleich fünf Mal verhauen. Experten nennen die Gründe für die alarmierenden Zahlen.
Text // Till Neumann & Philip Thomas Foto // iStock.com/urbazon Grafiken // freepik.com
Daniel Müller erzählt erstaunlich gelassen von seinem Schlamassel: „Wahrscheinlich war ich einfach nicht so gut vorbereitet.“ Gleich fünf Mal ist er seit Juni durch die praktische Prüfung gerasselt. Einmal fuhr er auf der Autobahn über eine durchgezogene Linie, einmal parkte er falsch ein, ein andermal missachtete er das Rechts-vor-Links. Doch seinem Fahrlehrer will der 20-jährige BWL-Student aus Frank furt am Main keinen Vorwurf machen: „Wahrscheinlich haben da einfach bisschen die Nerven reingespielt.“
Immerhin: Die Theorie hat Müller beim ersten Mal bestanden. Das hat 2023 nur knapp jeder Zweite in Deutschland geschafft. 42 Prozent sind laut TÜV durchgefallen. So viele wie nie zuvor. 2014 war es „nur“ jeder Dritte (32 Prozent).
1300 STATT
800 MÖGLICHE FRAGEN
„Die Theorieprüfung ist wesentlich schwieriger geworden“, erklärt Jochen Klima, Vorsitzender des Fahrlehrerverbands Baden-Württemberg, die Zahlen. Stumpfes Auswendiglernen führe heute nicht mehr zum Führerschein. Verkehrsregeln müssten heutzutage nicht nur wiedergegeben, sondern auch angewandt werden. Und auch der Fragen-Pool hat sich über die Jahre von 800 auf aktuell rund 1300 vergrößert. Die praktische Fahrprüfung ist seit 2021 mit 55 Minuten veranschlagt und dauert damit länger als zuvor.
„Prüfungen haben heute den Charakter von Trial and Error“, so Klima – auch weil die Prüfungen mittlerweile beliebig oft wiederholt werden. Zuvor wurden Prüflinge bei dreimaligem Durchrasseln noch mit einer dreimonatigen Sperre belegt. Das ruft auch Betrüger auf den Plan: „Es scheint eine hohe Dunkelziffer zu geben“, sagt Klima. Zwei Betrugsmaschen seien bekannt: „Entweder schicken die Betrüger jemanden zur Prüfung, der ihnen ähnlich sieht, oder die Leute sind verkabelt, mit Knopf im Ohr und Kamera im Hemdknopf.“
Die Kosten für „den Lappen“ sind in den vergangenen Jahren explodiert. Laut Andreas
Müller, Leiter Abteilung Verkehr, Technik und Umwelt beim ADAC Südbaden, müssen Fahranfänger mit Kosten von 2500 bis zu 4500 Euro für einen B-Klasse-Schein rechnen. „In der Regel können die wenigsten Führerscheinschüler die Kosten selbst aufbringen. Sehr häufig werden Schüler von den Eltern oder nahen Verwandten unterstützt“, erklärt Müller.
Klima begründet die Preissteigerung mit der fehlenden Vorerfahrung zahlreicher Fahrschüler: „Wir beobachten, dass Jugendliche heute so gut wie keine Mitfahrerfahrungen haben. Wir müssen heute viel mehr Verkehrsregeln erklären, die früher bekannt waren. Das steigert die Ausbildungszeit.“
Auch Müller nimmt die Prüflinge in die Pflicht: „Die Fähigkeiten der Fahrschüler, sich in komplexen Verkehrssituationen zurechtzufinden, sind stark zurückgegangen.“
Hinzu kämen zahlreiche Verteuerungen, die an Fahrschüler weitergegeben werden. „Früher hat man ein Auto für 300 Euro geleast, heute sind es 800 Euro“, sagt Klima. Auch der Fachkräftemangel spiele eine Rolle, viele Schulen suchen laut Klima händeringend Ausbilder. Die private, einjährige Ausbildung kostet rund 20.000 Euro. Der monatliche Bruttolohn für Berufseinsteiger liegt bei 3500 bis 4000 Euro.
Unterm Strich zahlen deutsche Fahrschüler mehr als ihre europäischen Nachbarn: In Frankreich oder Belgien kostet der Führerschein durchschnittlich weniger als 2000 Euro. Laut Müller hängt das auch mit der Anzahl von Fahrstunden zusammen:
„So sind in Deutschland 15 Stunden Praxis Pflicht, in anderen Ländern gibt es hingegen keine Mindestanzahl an Stunden, die absolviert werden müssen.“
Auch in Freiburg ist der Negativ-Rekord bei Führerscheinprüfungen bekannt. Die größte Fahrschule hier ist die Academy Fahrschule Fiek unter Leitung von Sascha Fiek. Er sieht drei Gründe für die traurige Bilanz: „komplexere Prüfungen, weniger eigene Motivation der Prüflinge und ein verändertes Lernverhalten“. Fiek findet, gerade Fahrschulen seien da gefragt: „Wir können viel tun.” Vor der Prüfung brauche es Lernzielkontrollen. „Wir dürfen nur dann jemanden in die Prüfung schicken, wenn er prüfungsreif ist.“ Wer das nicht tue, brauche
sich über so manche Ergebnisse nicht zu wundern. Fahrschulen seien sogar gesetzlich verpflichtet, sich darum zu kümmern. Und die heutige Generation junger Menschen sei es zudem gewohnt, an die Hand genommen zu werden.
„VERÄNDERTES LERNVERHALTEN“
In seinem Haus liege die Durchfallquote bei nur 25 Prozent. Dafür sorge auch ein internes Ampelsystem: „Rot heißt, du bist noch gar nicht prüfungsreif. Gelb heißt, es könnte schon was werden. Grün heißt: Du hast unter Beweis gestellt, dass du prüfungsreif bist“, erklärt Fiek. Bei ihm gehe ein Schüler nur dann in die Prüfung, wenn er grün ist. „Sonst kriegt man gar keine Zulassung.“ Dennoch bleibe es auch Abwägungssache: „Es ist ein Spagat. Eigentlich hätte ich Schüler gern noch fünf Stunden im Auto, um es etwas zu stabilisieren. Aber natürlich ist es auch teuer für junge Menschen“, sagt Fiek.
Dass Fahrschulen sich mit steigenden Preisen eine goldene Nase verdienen, sei falsch: „Wir sind eigentlich in Sachen Qualitätsmanagement noch unterfinanziert.“ Fahrschulen müssten durch geänderte Systeme mehr Autos vorhalten als früher. Die seien zudem deutlich teurer geworden.
Genau wie Sprit und Energie. Das Personal werde außerdem zahlreicher und wolle keine Sechstagewoche mehr. „Das sind alles Kostentreiber, die es einfach gibt.“
Für Daniel Müller sind diese Zahlen Nebensache. Er hat bisher rund 3500 Euro bezahlt – und weiterhin keinen Führerschein. Die bestandene Theorieprüfung ist inzwischen verfallen und muss neu gemacht werden. Er möchte nun erst sein Studium beenden und dann einen neuen Anlauf nehmen. Mit mehr Fokus und Vorbereitung. Ein Leben ohne Auto kann er sich jedenfalls nicht vorstellen: Per Zug in die Heimat zu fahren, sei weitaus teurer als auf vier Rädern.
„AUFMERKSAMKEIT
Wählen und gewählt werden ab 16 – wie sinnvoll ist das?
In Deutschland dürfen bei der Europawahl am 9. Juni erstmals Menschen ab 16 Jahren abstimmen. Bei der Kommunalwahl am gleichen Tag können sich 16-Jährige auch wählen lassen. f79-Autorin Anna Pes hat bei Michael Wehner von der Landeszentrale für politische Bildung Freiburg nachgefragt, was das verändert.
Text // Anna Pes
Foto // Alex Dietrich, Stuttgart Grafiken // freepik.com
f79 // Wie steht es Ihrer Meinung nach gerade um die Jugendbeteiligung auf kommunaler Ebene? Geht es eher bergauf oder bergab?
Wehner // Ich glaube, sie stagniert, und sie ist natürlich sehr stark abhängig von politischen Großwetterlagen. Also wenn Themen, die jungen Menschen unter den Nägeln brennen, auch in politischen Großwetterlagen eine Rolle spielen, dann gehen die eher wählen. Die kommunale Wahlbeteiligung liegt insgesamt bei 50 plus x Prozent. 2019 haben in Freiburg nur 27,9 Prozent der 16und 17-Jährigen ihre Stimme abgegeben. Bei den 18- bis 25-Jährigen waren es noch weniger. Das durchschnittliche Parteimitglied ist zusätzlich um die 60. Auch die
Parteien schaffen es also grundsätzlich nicht wirklich, junge Menschen zu erreichen. Das sind Dynamiken, die den Teufelskreislauf eher nach unten befördern als nach oben. Insofern muss da schon noch was passieren.
f79 // Ist es denn überhaupt wichtig, dass junge Menschen vertreten sind?
Wehner // Ja, nicht nur junge Menschen, sondern auch unterschiedliche soziale Schichtungen und Gruppierungen sollten in den Parlamenten einigermaßen abgebildet sein. Man kann nicht davon ausgehen, dass Parlamente genauso aufgebaut sind wie die Gesellschaft in einem Land oder einer Kommune. Aber wenn junge Menschen in Gemeinderäten nicht vertreten sind, werden ihre Stimmen natürlich auch weniger gehört als die von Personen, die in Gemeinderäten vertreten sind. Außerdem gibt es Paragraf 41 a der Gemeindeordnung, der zwingend Jugendbeteiligung vorsieht. Es ist deswegen auch im Interesse der Kommunalpolitik, dass auf Stimmen von jungen Menschen gehört und geachtet wird.
f79 // Was ist Ihrer Meinung nach das Geheimnis, um junge Leute für Politik zu begeistern?
Wehner // Meine These ist immer: Die Aufmerksamkeit ist das Nadelöhr, durch das alles durchmuss. Wenn es mir nicht gelingt, das Interesse zu wecken, dann brauch ich gar nicht mit Wissensbildungsprozessen anzufangen. Es ist also die erste Aufgabe, Interesse zu wecken, deutlich zu machen, warum Politik meine Lebens- und Alltagswelt bestimmt. Die große Hoffnung beim Wahlrecht ab 16 ist, dass man junge Menschen noch in den Schulen erreicht. Und wenn es einen guten Gemeinschaftskundeunterricht gibt, dann wird da eben hoffentlich auch
IST DAS NADELÖHR“
erklärt, warum es wichtig ist, wählen zu gehen und welche Funktionen, Bedeutungen und Auswirkungen kommunalpolitische Entscheidungen haben.
f79 // Bei den Kommunalwahlen in Baden-Württemberg dürfen Menschen ab 16 wählen. Haben Sie das Gefühl, das verändert den Wahlkampf der Parteien und Listen?
Wehner // Parteien versuchen immer, ein Catch-all-Angebot zu machen und versuchen, alle Interessenspositionen im Wahlprogramm abzubilden. Gleichzeitig will ich als Partei gewählt werden und ich werde eben eher von Menschen gewählt, die sich in meinen Wahlprogrammen wiederfinden. Dadurch, dass die Wahlbeteiligung bei jungen Menschen niedriger ist, heißt das in der Praxis: Eher Senioren- als Jugendprogramme zu machen, liegt in einer gewissen Stimmenmaximierungslogik. Was man schon bemerkt, ist, dass die Listen in ihren Aufstellungen auf die Verjüngung der Wählerschaft reagieren. Inwiefern sich das dann in Mandaten widerspiegeln wird, ist das große Fragezeichen.
f79 // Menschen ab 16 können nicht nur wählen, sondern auch gewählt werden. Wie kann ich mir das denn vorstellen, wenn Minderjährige im Gemeinderat sitzen?
Wehner // Na ja, sie sind dann vollberechtigtes Mitglied im Gemeinderat und versuchen dann, ihrer Stimme im Gesamtkonzert des Gemeinderats Gehör zu verschaffen und im Idealfall auch Mehrheiten zu
schaffen. Die Jugendlichen sind aber nur bedingt geschäftsfähig. Vor allem, wenn es um juristische Fragen geht, könnte das Alter zum Problem werden, zum Beispiel bei der VAG oder einer städtischen Wohnbaugesellschaft. Da wird man ihnen wahrscheinlich nicht die vollen demokratischen Rechte einräumen können. Ich bin aber kein Jurist. Es wird sicher noch Auseinandersetzungen darüber geben, was die bedingte Rechts- und Geschäftsfähigkeit der Mandatsträger genau bedeutet.
f79 // Halten Sie es für sinnvoll, dass Minderjährige in den Gemeinderat gewählt werden können? Wehner // Ich würde das anders formulieren. Es geht ja nicht um Minderjährige. Das sind Menschen mit vollen politischen Rechten, und sie haben damit auch volle politische Stimmrechtsgewalt im Gemeinderat. Wie bei allen politischen Themen gibt es Argumente Dafür und Dagegen. In Baden-Württemberg hat es der Gesetzgeber jetzt so entschieden. Die Jugendlichen werden auch viel früher erwachsen und sind anders sozialisiert als früher. Grundsätzlich glaube ich, dass junge Menschen mit 16 genauso entscheidungsfähig und genauso entscheidungsberechtigt sind wie 66-Jährige. Abgesehen von den juristischen Fragen ist es sinnvoll, ihnen diese Möglichkeit zu geben. Ob man dann überlegt, die Rechtsfähigkeit insgesamt herunterzusetzen, ist wieder eine andere politische Diskussion. Das wäre auch ein möglicher logischer Schluss bei dem Problem.
f79 // Ich wähle im Juni auch zum ersten Mal. Was muss ich denn als Erstwählerin beachten, wenn ich ins Wahllokal gehe? Wehner // Sie sollten darauf achten, dass Sie Ihre 48 Stimmen auch gut nachzählen und sich davor schützen, nicht aus Versehen eine zu viel zu vergeben. Dann wäre Ihr Stimmzettel ungültig. Sie können kumulieren und panaschieren. Das heißt, Sie müssen nicht nur die eine Partei und die Kandidaten der einen Partei wählen, sondern Sie können da munter und fleißig mischen. Dabei können Sie einzelnen Kandidaten bis zu drei Stimmen geben. Wenn Sie zum Beispiel sagen, Sie möchten „Jugend“ wählen, dann könnten Sie sich alle Jugendlichen oder jüngeren Kandidierenden auf allen Parteienlisten ansehen und die auf Ihren Stimmzettel schreiben.
Dadurch haben Sie die Möglichkeit, der Jugend eine Stimme zu geben oder eben entsprechenden Parteien oder Listen.
f79 // Was würden Sie einem 16- oder 17-Jährigen raten, der sagt: „Ich bleib einfach daheim, ich verstehe das sowieso nicht“?
Wehner // Kommunalwahl-bw.de anzuklicken, die Internetseite der Landeszentrale für politische Bildung zur Kommunalwahl. Vor allem würde ich ihm sagen, dass er schlecht beraten ist, weil in einer Kommune letztendlich alle relevanten Dinge, vom frühmorgendlichen Zähneputzen über die Wasserversorgung bis eben dann zum Musikboxenverbot, also quasi jede Minute deines Lebens, auch von Kommunalpolitik bestimmt ist.
Luise Forberg setzt sich bei der Organisation ONE für globale Gerechtigkeit ein
Die Welt etwas besser machen. Das ist das Ziel von Luise Forberg. Die 18-Jährige aus Freiburg ist Jugendbotschafterin von ONE. Die Studentin (Politik und Geographie) trifft Politiker*innen und spricht mit ihnen über Lösungen für die Probleme einer globalisierten Welt. Im Interview mit Paula Brand erzählt sie von Erfolgen, Kindersoldaten und dem Gefühl, etwas ändern zu können.
Text // Paula Brand Fotos // ONE
f79 // Luise, was verbirgt sich hinter ONE?
Luise // ONE ist eine Organisation, die sich auf dem afrikanischen Kontinent für die Bekämpfung von Hunger, Armut und vermeidbaren Krankheiten einsetzt. Außerdem engagiert sich ONE für eine verstärkte finanzielle Unterstützung in der Entwicklungszusammenarbeit.
f79 // Wie kamst du dazu, dort Jugendbotschafterin zu sein?
Luise // Als ich zehn war, habe ich mal ein Buch über Kindersoldaten aus dem Regal meines Vaters genommen. Ich fand das so schlimm, dass ich Politik studieren wollte, um mich für Kinderrechte einsetzen zu können. Als ich 18 wurde, habe ich mich bei ONE
beworben. Ich denke, dass ich dadurch etwas verändern kann.
f79 // Gibt es schon Erfolgserlebnisse?
Luise // Im Unterschied zu anderen Entwicklungsorganisationen hat ONE keine Projekte in afrikanischen Ländern. Bei uns ist der Fokus vor allem darauf, mit Politiker*innen zu reden, um das Thema in die Öffentlichkeit zu tragen. Man kann den Erfolg an den Aktionen messen, die wir machen.
f79 // Du hattest ein Gespräch mit zwei Politikerinnen. Wie war das?
Luise // Wir hatten ein Gespräch mit Entwicklungsministerin Svenja Schulze und Staatsministerin Sarah Ryglewski. Dabei ging es um
// 06.24
deutsche Entwicklungszusammenarbeit. Außerdem haben wir über die Nachhaltigkeitsziele der UN bis 2030 gesprochen. Es sieht gerade nicht so aus, dass sie erreicht werden. Frau Schulzes Lösung dazu ist, dass man noch mehr zwischen den Staaten zusammenarbeiten muss. Außerdem will sie noch mehr Partnerschaften schließen, um auf das Thema aufmerksam zu machen. Die Frage ist, was sie wirklich macht und wie viel sie wirklich umsetzt.
f79 // Worauf willst du die Menschen aufmerksam machen?
Luise // Ich möchte auf die zunehmende Armut aufmerksam machen, die uns in den kommenden Jahren bevorsteht. Bis 2030 werden voraussichtlich 44 Millionen Menschen aufgrund von klimabedingten Krankheiten in die Armut abgleiten. Aber ich will auch, dass ich gesehen werde. Ich glaube, dass es Menschen erreicht, wenn sie wissen, dass ich jetzt nicht super krass bin. Sondern dass einfach jeder sich dafür einsetzen kann und einsetzen muss.
f79 // Was sind deine Aufgaben als Jugendbotschafterin?
Luise // Alles so ein bisschen. Hauptsächlich Aktionen planen. Zum Beispiel wollen wir in Freiburg Infostände auf Musikfestivals veranstalten, um Gespräche zu führen. Eine wichtige Aufgabe ist, Gespräche mit Entscheidungsträger*innen zu führen. Aber ich bin auch für Social Media verantwortlich.
f79 // Wie viele Jugendbotschafter seid ihr bei ONE? Wo seid ihr vertreten?
Luise // Wir sind in 7 europäischen Ländern vertreten. In Deutschland sind wir aktuell 56 Jugendbotschafter*innen, glaube ich. Und davon sind 17 dieses Jahr neu dazugekommen.
f79 // Was bekommst du dafür?
Luise // Das Gefühl, dass ich etwas verändern kann. Und zu sehen, dass das Thema Menschen in meinem Alter genauso am Herzen liegt wie mir. Das ist sehr schön.
f79 // Warum ist dir das Thema Gerechtig keit so wichtig?
Luise // Weil diese soziale Ungleichheit zwischen dem globalen Norden und dem globalen Süden so extrem ist, dass man sich einfach dafür einsetzen muss. Weil Menschen im globalen Süden unter unserem Handeln leiden. Weil die Verantwortung für die Klimakrise vor allem vom globalen Norden ausgeht. Und die, die am wenigsten dazu beigetragen haben, leiden am meisten darunter.
f79 // Engagierst du dich noch in anderen Bereichen?
Luise // Ich bin Klimaaktivistin bei Fridays for Future. Und mache viel zwischendurch und nebenbei. Ich hab im Februar die Großdemo in Freiburg gegen Rechts mitorganisiert. Ich war auch in Lützerath dabei. Ich war in Rügen für ein Wochenende, weil da jetzt die LNG-Terminals gebaut werden sollen. Da haben wir mit dem Bürgermeister gesprochen und uns mit lokalen Initiativen vernetzt.
f79 // Was möchtest du später beruflich machen?
Luise // Ich wollte schon ziemlich früh in Hilfsorganisationen gehen. Ich hatte auch
Engagiert sich mit großer Freude bei ONE: Luise Forberg
kurz überlegt, ob ich in die Politik gehe und Abgeordnete werde, aber das habe ich wieder verworfen. Ich sehe mich nicht auf der Seite, wo ich Kompromisse vereinbaren muss. Ich sehe mich eher auf der anderen Seite, die Politiker*innen zu erinnern, dass es nicht ausreicht. Dass jetzt gehandelt werden muss und dass viel mehr notwendig ist.
ONE ist eine 2004 gegründete Gemeinnützige Gesellschaft mit Hauptsitz in den USA. Erklärte Ziele sind die Förderung politischer Bildung sowie die Bekämpfung von AIDS und vermeidbaren Krankheiten, Investitionen in Landwirtschaft sowie Armutsbekämpfung.
Die Finanzierung erfolgt durch Stiftungen oder Unternehmen. Öffentliche Spenden oder staatliche Mittel nimmt die Gesellschaft nach eigenen Angaben nicht an.
Als Jugendbotschafterin trifft Luise viele Politiker*innen, darunter Svenja Schulze
Dates – von angenehmen Sommerspaziergängen über Ghosting bis hin zu cringen Liebesgeständnissen ist alles dabei. Aber wie bist du drauf, wenn's ums Ganze geht? Bist du eher der romantische Typ oder vielleicht doch eher basic unterwegs? Was ist dir wichtig und wie wird dein nächstes Date laufen? Finde es hier mit dem f79 Test heraus! Zähle die Buchstaben hinter den Antworten zusammen und schau, welcher am häufigsten vorkommt. Auf der nächsten Seite gibt’s die Auflösung!
Text // Paula Brand Foto & Grafiken // freepik.com
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Wie stehst du zu Dating?
a) Ich warte ausschließlich auf „the one“. R
b) Lieben wir! E
c) Eine gute Gelegenheit, einen Trainingsbuddy zu finden. S
d) Ich finde Dates blöd! B
Was machst du in deiner Freizeit?
a) Serie, chillen und snacken B
b) Ich hab so viele Hobbys, das dauert jetzt zu lange, das aufzuzählen. E
c) Sport, Sport, Sport! S
d) Gärtnern und zeichnen R
Wie sieht dein perfektes erstes Date aus?
a) Also ich kann dir versprechen … Kerzen und Rosen werden auf jeden Fall eine Rolle spielen. R
b) Eine Wanderung oder ein Date im Fitnessstudio wären cool! S
c) Irgendwas Spontanes und Verrücktes fällt mir immer ein. E
d) Netflix and chill mit Chips B
Hast du schon viel DateErfahrung?
a) Nö … was für ne blöde Frage! B
b) Nein, ich lass mich nicht auf jeden ein. R
c) Aber hallo! E
d) Ein bisschen S 16
Was sind deine Date-Absichten?
a) Ich date nur, um meinen Seelenverwandten zu finden! R
b) Schauen wir mal, was wird! E
c) Nichts Ernstes B
d) Eine Beziehung wäre schon schön. S
Reallife- oder Online-Dating?
a) Beides gut S
b) Reallife-Begegnungen sind's einfach! E
c) Online-Dating! Ist einfacher. B
d) Ausschließlich Reallife-Begegnungen R
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Benutzt du Dating-Apps?
a) Ja klar! B
b) Darauf bin ich nicht angewiesen. E
c) Ab und zu ... S
d) Nein! Es soll eine schicksalhafte Begegnung sein. R
Was geht gar nicht beim Daten?
a) Dating-Ideen rauszuhauen ist der Endgegner! B
b) Wenn die Abenteuerlust fehlt, läuft hier gar nix! E
c) Unsportliche Dating-Ideen! S
d) Wenn meine romantische Ader nicht gewürdigt wird! R
Kurz vor knapp und dein Date sagt ab. Was denkst du?
a) Mir doch egal! B
b) Jetzt hab ich die Blumen ganz umsonst gekauft! R
c) Voll unhöflich! Wer will denn bitte keine Zeit mit mir verbringen?! E
d) Na, dann wird Training halt alleine durchgezogen. S
Schlimme Dates gehabt?
a) Meine Dates waren immer ganz witzig! E
b) Manche waren nicht so bombe, ja. S
c) Geht dich nix an! B
d) Ja, kann noch nicht drüber sprechen. Der Schmerz sitzt tief. R
Sportliche Flirterin
Sport ist dein Leben! Da ist es ja nur natürlich, dass du so was auch beim Dating ausleben möchtest. Kein Berg ist dir zu hoch und kein Tal zu tief, um waghalsige Kletterabenteuer mit deinem Date zu erkunden. Und beim Wandern lernt man sich sowieso am besten kennen. Für dich ist es Voraussetzung, dass dein Gegenüber auch sportliche Begeisterung mitbringt. Wenn deinem Date deine Ideen aber vielleicht doch etwas zu gewagt erscheinen, kann jederzeit auch auf das Fitnessstudio umgeschwenkt werden. Vielleicht bleibt dann auch etwas mehr Luft zum Unterhalten. Denn was dein Date sonst noch macht, ist vielleicht auch nicht so unwichtig.
Hoffnungsloser Romantiker
Ein selbst verfasstes Gedicht bei einem romantischen Picknick im Kerzenschein vorzutragen entspricht genau deinem Geschmack? Und auch ein dazu passender Rosenstrauß kommt an dir nicht vorbei? Ganz klar – du bist ein hoffnungsloser Romantiker! Mit beneidenswerter Hingabe gehst du ans Werk. Handgepflückte Blumen werden verteilt, und die extra erstellte Playlist ist ein Muss – alles für dein Date. Deine Mühen werden sich bestimmt auszahlen – vorausgesetzt, dein Date steht auf Romantik.
Extrem-Daterin
Wenn dein Date nicht dazu bereit ist, mit dir aus einem Flugzeug zu springen, kann es ja wohl nicht das Richtige sein! Du stehst auf ausgefallene, crazy Dinge und hast dabei den größten Spaß deines Lebens. Na klar muss das auch beim Daten der Fall sein. Drunter machst du's auch erst gar nicht. Also deinem Date wird mit dir auf jeden Fall nie langweilig werden. Denn ob Surfen, Festival oder Paragleiten – du bist auf jeden Fall dabei.
Basic Maus
Viertel vor acht und dein Tinderdate schreibt dir, was du dir für das Date heute Abend überlegt hast. Hm … irgendwie vercheckt? Also schlägst du vor: „Netflix and chill?“ Ob Kino, Essen gehen oder Spazieren – keine Top-Basic-Date-Idee ist vor dir sicher. Aber wieso auch mit den Traditionen brechen? Die haben sich schließlich über Generationen hinweg bewährt. Und mit einem Kino-Date kann man ja auch nichts falsch machen. Und überhaupt – dein Date könnte sich ja auch was überlegen!
Was ist ein Testimonial?
Ein Magazin wie das f79 herzustellen kostet viel Geld. Es müssen Redakteure und Grafiker bezahlt werden, die die Schülerredaktion betreuen und anleiten, deren Texte redigieren und das f79 layouten. Am Ende muss alles zusammengestellt, gedruckt und verteilt werden. Wenn da keiner etwas dazugeben würde, müsste das Schülermagazin sehr teuer verkauft werden. Für viele Jugendliche wäre es dann zu teuer. Daher suchen wir immer Firmen und Einrichtungen, die das Projekt toll finden und uns finanziell unterstützen. Diese Unterstützer nennt man Kooperationspartner. So eine Partnerschaft beruht immer auf Gegenseitigkeit. f79 bekommt Geld und der Partner erhält dafür ein Logo, eine namentliche Nennung als Unterstützer oder er kann sich ein Redaktionsmodul wünschen. Letzteres nennen wir ein „Testimonial“. Und wie funktioniert das? Schüler aus der Redaktion oder unser eigenes Redaktionsteam besuchen ein Unternehmen und befragen die Azubis nach ihren Aus- und Weiterbildungswegen. Hierbei entstehen Texte im Rahmen der Berufsorientierung für Schüler. Solche Texte sind als Testimonials gekennzeichnet. f79
Unser Jobstarter ist in Zusammenarbeit mit dem „Jugend & Beruf“Extra der Badischen Zeitung erstellt worden.
Mensch gegen Maschine?
KI toppt angehende Ärzt*innen
Künstliche Intelligenz ist auf dem Vormarsch – auch in der Berufswelt. Lernfähige digitale Systeme wie ChatGPT sind vielen schon bekannt. Welche Möglichkeiten oder Risiken in ihnen schlummern, das kann noch kaum jemand abschätzen. Im Bereich Medizin weiß man aber dank einer neuen Studie etwas mehr – die Ergebnisse sind beeindruckend.
An den meisten Arbeitsplätzen spielt KI noch keine große Rolle. Aber das könnte sich in den kommenden Jahren rasant ändern. Auch im Bereich Medizin traut so manch Expert*in den lernfähigen Maschinen einiges zu. Das Potenzial dort unterstreicht auch eine Studie: Ein Forschungsteam der Universität Oxford hat vier KI-Sprachmodelle gegen Medi-
ziner*innen bei einer schriftlichen Prüfung antreten lassen.
Dabei waren sowohl erfahrene Ärzt*innen wie auch Ärzt*innen in der Ausbildung mit von der Partie. Und siehe da: GPT 4.0, GPT 3.5, PaLM 2, LLaMA haben die 87 Fragen im Bereich Augenheilkunde teilweise besser beantwortet als der Medizinnachwuchs. Die Studienleiter sagen daher: KI kann eine sinnvolle Ergänzung bei der Diagnose sein, wenn der Zugang zu medizinischem Fachpersonal begrenzt ist.
Für unsere berufliche Zukunft deutet also einiges darauf hin: Wir werden lernen müssen, mit Maschinen zusammenzuarbeiten. Nicht nur im Bereich Medizin. Dann heißt es nicht mehr: Mensch gegen Maschine. Sondern im besten Fall Mensch mit Maschine. Till Neumann
„Bis zur Rente in Matschhosen“
Valentina macht eine Ausbildung als Gemüsegärtnerin
Viel Abwechslung, gute Perspektiven, überschaubares Gehalt: Valentina Volkmer (22) hat sich für eine Ausbildung als Gemüsegärtnerin entschieden. Auf dem Klosterhof in Gundelfingen lernt sie alles, was für ihren Job wichtig ist: von der Vorbereitung der Märkte über die Ernte bis zur Pflege des Gemüses. Im f97 erzählt sie von Aufgaben, Herausforderungen und Karriereplänen.
Wer einen zukunftsfähigen Job sucht, muss nicht BWL studieren oder eine Bank-Ausbildung machen. Auch Berufe in der Landwirtschaft bieten Sicherheit: „Gemüsegärtner*in ist auf jeden Fall ein sehr zukunftsfähiger Beruf, weil Leute immer etwas essen müssen“, sagt Valentina Volkmer.
Seit anderthalb Jahren lernt die 22-Jährige auf dem Klosterhof in Gundelfingen. Damit
ist sie eine von vielen: Seit 2022/23 machen 13.827 junge Menschen in Deutschland eine Ausbildung zum Gärtner oder zur Gärtnerin. 474 haben sich für die Spezialisierung als Gemüsegärtner*innen entschieden. Während das Verhältnis von männlichen zu weiblichen Azubis in der Gesamtbranche 80:20 beträgt, liegen die Zahlen im Gemüsebau bei fast 50:50. So erlebt es auch Valentina.
Zum Beruf gekommen ist sie über ihre Familie: „Ich bin landwirtschaftsnah aufgewachsen und habe immer einen Gemüsegarten gehabt.“ Eigentlich wollte sie ökologische Landwirtschaft studieren. Doch stattdessen machte sie ein paar Probearbeiten an verschiedenen Höfen. Der Klosterhof hat ihr am besten gefallen. Er wird seit mehr als 500 Jahren von Familie Müller geführt. Seit 1989 ist der Betrieb offizielles Mitglied des Bioland-Verbandes. Der Klosterhof
bewirtschaftet rund 40 Hektar Ackerland und einige Gewächshäuser. Besonders wichtig sind dort die Wochenmärkte. Daran orientiert sich die Ernte. Insgesamt fünf Märkte beliefert der Hof: darunter Gundelfingen, Littenweiler und die Wiehre. Ebenfalls eine große Rolle spielen die freitäglichen Backtage. Dafür kommen extra zwei Bäckerinnen in den Betrieb. Sie bereiten die Brote und Kuchen für die Märkte vor. Zu Valentinas Aufgaben zählen das Vorbereiten der Märkte, Pflanzen säen und Pflegearbeiten. Im Herbst ist die große Lagerernte, bei der unter anderem Wurzelgemüse wie Möhren, Sellerie oder Rote Beete geerntet wird. Diese werden im Winter sortiert und verkauft. Da bei jedem Wetter draußen gearbeitet wird – und das den ganzen Tag –, findet Valentina den Arbeitsalltag sehr abwechslungsreich. Vor allem im Sommer ist das allerdings nicht zu unterschätzen: „Es ist anstrengend und mir tut öfter mal was weh.“
Ist die Ausbildung attraktiv für junge Menschen? „Ja“, sagt Valentina. Der Beruf sei sehr zukunftsfähig und es gebe viel Nachfrage an Ausbildungsplätzen. Und das, obwohl viele Betriebe nicht mehr ausbildeten.
Allerdings funkt die finanzielle Lage dazwischen: Das durchschnittliche Ausbildungsgehalt variiert je nach Lehrjahr. Es liegt zwischen 620 und 930 Euro brutto monatlich. Die Abbrecherquote für die Gärtnerausbildung in Deutschland beträgt knapp 20 Prozent. Auch nach der Ausbildung verdiene man nicht gut, erzählt Valentina. Das Gehalt liege nur knapp über dem Mindestlohn. Selbst Betriebsleiter*innen verdienen nur zirka 18 Euro die Stunde. Viele bleiben genau aus diesem Grund nach der Ausbildung nicht bei ihrem Beruf.
Laut dem Zentralverband Gartenbau e. V. setzen sich die Branchenverbände gemeinsam dafür ein, die Ausbildungsverordnung zu überarbeiten. Ziel ist es, die Ausbildung besser an die Anforderungen der Betriebe anzupassen und dem Strukturwandel in der Branche entgegenzuwirken. Die Änderungen sollen die Ausbildung attraktiver machen und die zahlreichen Karrieremöglichkeiten hervorheben.
Valentina will nichtsdestotrotz bei ihrem Beruf bleiben. Sie kann sich nicht vorstellen, etwas anderes zu machen. Und noch etwas treibt sie an: „Als ich die Ausbildung angefangen habe, hat mich gestört, dass irgendwie meistens Männer Betriebe leiten und ausbilden. Dann war mein Anspruch: Okay, ich möchte jetzt die Ausbildung machen und dann Meisterin werden und Betriebsleiterin und Ausbilderin.“
Weiterempfehlen will sie den Beruf auf jeden Fall. Und überhaupt: „Welchen Beruf gibt es schon, bei dem man bis zur Rente in Matschhosen arbeiten kann?“
Paula Brand„Es ist so viel mehr“
Luca Giordano macht eine Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpflegehelfer
Viele junge Menschen wissen nach der Schule nicht, wohin. Für Luca Giordano aus Teningen stand derweil früh fest: Ich gehe in die Medizin. Begonnen hat er seine Karriere als Gesundheits und Krankenpflegehelfer an den BDH Kliniken in Elzach und Waldkirch.
Seit seiner Jugend interessiert sich Luca Giordano für Anatomie und Medizin. „Mit 12 Jahren hatte ich eine größere Operation. Danach war klar, dass ich in diese Richtung gehe“, berichtet er. Es folgten ein Schulpraktikum in einer Klinik und ein Freiwilliges Soziales Jahr im Kreiskrankenhaus Emmendingen. Im Oktober 2023 ging der heute 18-Jährige den nächsten Schritt, heuerte beim BDH an und macht seitdem die einjährige Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpflegehelfer.
Der Azubi profitiert darin von seiner offenen Art. „Ich kann gut auf Menschen zugehen, das ist einfacher für beide Seiten“, sagt Luca. Zu seinen Aufgaben als Gesundheits- und Krankenpflegehelfer zählen etwa Puls-, Sauerstoff-, Temperatur-, und Blutdruckmessungen sowie Körperpflege, Unterstützung bei der Nahrungsaufnahme und anschließende Dokumentation. Der Umgang mit den Patienten der BDH-Kliniken in Waldkirch und Elzach sei ein Balanceakt – nicht nur emotional: „Wir arbeiten mit kranken Menschen und dringen auch in ihre Privatsphäre ein.“ Das sei nichts für jedermann – von Körperflüssigkeiten darf sich der Azubi zum Beispiel nicht abschrecken lassen. Luca kennt die Klischees: „Es ist so, so viel mehr als Ärsche abwischen. Man hilft Menschen, wieder ins Leben zurückzukommen.“
Diese Aufgabe schultert der Azubi nicht allein, Teamwork wird in
den BDH-Kliniken großgeschrieben: Luca arbeitet eng mit Krankenpflegern, Ärzten oder Therapeuten zusammen. „Alleine geht es nicht“, kommentiert er. Die Hierarchien in Waldkirch und Elzach seien vergleichsweise flach. „Es ist ein Arbeiten auf Augenhöhe, und die Wertschätzung ist hoch. Das schätze ich wirklich“, sagt Luca.
Trotzdem: Als Gesundheits- und Krankenpflegehelfer muss Luca seine Grenzen kennen. „Ich darf keine Spritzen setzen oder Medikamente verabreichen“, betont er. Denn im Schichtdienst kann es hektisch werden, Luca ist auf Abruf. „Ich habe aber gelernt, cool zu bleiben und mit dem Stress umzugehen“, berichtet er. Anstrengend sei der Job trotzdem, der Azubi ist praktisch den ganzen Arbeitstag auf den Beinen.
Mittwochs ist mehr Sitzfleisch gefragt: Dann lernt Luca an der Schule für Gesundheits- und Krankenpflegehilfe in Waldkirch unter anderem Krankheitsbeobachtung und -wahrnehmung, Medizin und Anatomie. Auch juristische Fragen stehen auf dem Stundenplan. Der praktische Teil seiner Ausbildung mache ihm mehr Spaß, die Zwischenprüfung hat der Azubi schon erfolgreich abgelegt. Und auch wie es nach dem staatlichen Examen am 30. September weitergehen soll, weiß Luca bereits: „Wir haben gute Weiterbildungsmöglichkeiten. Am liebsten würde ich die dreijährige Ausbildung zum Operationstechnischen Assistenten machen.“ pt
INFO
Gesundheits und Krankenpflegehelfer/in Wo // BDH-Kliniken Elzach und Waldkirch Wann // Ab dem 1. Oktober 2024
Voraussetzungen // Hauptschulabschluss Gehalt // Ausbildung: Rund 1500 Euro brutto, Ausgelernt: Knapp 2800 Euro + 250 Euro Zulage Mehr Infos // www.bdh-jobs.de
„Wirklich schöner Beruf“
Lucas ist Pflegebotschafter am Ortenau Klinikum
Quereinsteiger mit Leidenschaft: Lucas Mühling (Foto) hat früher in der Automobilbranche gearbeitet. Jetzt macht der 24 Jährige eine Pflegeausbildung am Ortenau Klinikum. Sogar Botschafter ist er mittlerweile für den Beruf, der ihm viel Wertschätzung bringt.
Als Kaufmann arbeitete Lucas Mühling für ein Autohaus. Doch seine Mutter ist Gesundheits- und Krankenpflegerin, das inspirierte ihn zu einem Jobwechsel: Er zog von Karlsruhe nach Offenburg für eine Ausbildung zur Pflegefachkraft am Ortenau Klinikum. Schon in seinem ersten Jahr erlebt er dabei, was er gesucht hat: Arbeit für und mit Menschen.
„Du musst eine soziale Ader haben“, sagt Mühling. Bereits jetzt kann er Blutdruck messen, Patienten transportieren oder Neuaufnahmen machen. Dabei muss er zwar auch mal Beleidigungen hinnehmen, erfährt aber vor allem Wertschätzung und Dank.
Für ein besseres Bild des Jobs möchte er sich stark machen. Daher ist er am Klinikum auch Botschafter für seinen Ausbildungsberuf: „Ich will einfach junge Menschen dafür begeistern, weil es ein wirklich schöner Beruf ist.“ Er möchte zeigen, dass Pflege „mehr ist als nur Hintern abwischen und die ganzen Klischees“. Das merkt er beispielsweise, wenn Patienten nach einer Behandlung mit einem Grinsen im Gesicht das Krankenhaus verlassen.
Beim Ortenau Klinikum fühlt er sich bestens aufgehoben. Daher ist schon jetzt klar, dass er nach der Ausbildung bleiben möchte. Neben der Möglichkeit, weiter auf Station zu arbeiten, habe er außerdem die Wahl zwischen einer Weiterbildung zum Intensiv-Pfleger oder einem Pflege-Pädagogik-Studium. Sein Fazit: „Man kann eigentlich alles erreichen, wenn man es will.“
Till NeumannPflegefachmann/ frau
Dauer // drei Jahre, Teilzeit-Variante auf Anfrage Beginn // je zum 1.10. in Achern und Lahr, zum 1.4. und 1.10. in Offenburg und im Pflege- und Betreuungsheim in Gengenbach-Fußbach Im Netz // ausbildung-ortenau-klinikum.de und ortenauklinikum_azubikanal
Punkten mit „Mad Skills“ Verrückte Fähigkeiten
Hard Skills, Soft Skills, Mad Skills: Letztere kennt ihr nicht? Dann wird es Zeit, mehr zu erfahren. Denn womöglich habt ihr diese – und könnt sie künftig bei Bewerbungen nutzen.
Lesen, Kochen, ins Theater gehen: Interessen wie diese können Bewerber und Bewerberinnen im Lebenslauf angeben. Und: Menschen, die in ihrer Freizeit nicht ganz alltäglichen Hobbys nachgehen, die passionierte Sportler sind, sich Sprachen beibringen oder ein interessantes Steckenpferd haben, können davon im Job profitieren – und im Bewerbungsverfahren.
Denn oft haben sie Mad Skills, wortwörtlich übersetzt: verrückte Fähigkeiten. „Mad Skills sind im Grunde genommen Soft Skills, die selten sind“, sagt Marlene Pöhlmann, Managing Director beim Personalvermittler Robert Half. „Das heißt, ungewöhnliche Fähigkeiten, die man durch Lebenserfahrungen, soziales Engagement, Freiwilligenarbeit, aber auch durch Hobbys wie Reisen und Sport erlernt.“
Von den Soft Skills unterscheiden sie sich laut Linkedin-Karriereexpertin Gaby Wasensteiner wie folgt: „Das sind Fähigkeiten, die besonders sind und mit denen ich mich hervorheben und auch hervorstechen kann unter anderen Bewerbern. Oder die speziell ich dem Team hinzufügen kann.“ Und diese Mad Skills, so sagt es Pöhlmann, würden derzeit relevanter in Einstellungsprozessen: „Es
Helfen bei Bewerbungen: ungewöhnliche Hobbys
sind nicht die Haupteinstellungskriterien, aber die Zahl der Unternehmen, die diese Fähigkeiten im Auswahlprozess einbeziehen, steigt.“ Schließlich sage es etwas über jemanden aus, wenn er nach Feierabend und an Wochenenden Triathlon-Trainings absolviere. Und wer im Vorstellungsgespräch für einen Vertriebsjob von Marathonläufen erzählt, kann glaubhaft sagen: „Ich weiß, wie es ist, die Extrameile zu gehen. Und die Ambitionen habe ich natürlich auch im Beruflichen“, so Pöhlmann.
Über die Abfrage von Mad Skills könnten sich Arbeitgeber auch einen diverseren Talent-Pool aufbauen. Und sie können etwas über die Entwicklungsmöglichkeiten erfahren nach dem Motto: Wer in seiner Freizeit eine komplizierte Sprache gelernt hat, kann sich vielleicht auch in neue Arbeitsbereiche rasch einfuchsen. Haben Personalverantwortliche die Auswahl zwischen zwei ansonsten gleich qualifizierten Bewerber*innen, könnten Mad Skills dann den entscheidenden Unterschied machen, sagt Pöhlmann. „In der IT-Abteilung ist es natürlich wichtig, dass sich jemand mit den technischen Skills auskennt. Da sind Mad Skills vielleicht nicht entscheidend“, so die Personalexpertin. „Aber wenn wir in eine leistungsorientierte Firma schauen, die den Schwerpunkt im Vertrieb hat, kann ein Mad Skill schon entscheidend sein.“ Ein Beispiel: Spielt man gerne Theater, kann das für einen Beraterjob hilfreich sein, wenn man gelernt hat, selbstbewusst vor Menschen zu sprechen. Im Anschreiben sei es dann sinnvoll, genau darauf einzugehen und die eigenen Präsentationsfähigkeiten zu betonen.
Oder wer als Rettungstaucher aktiv ist, weiß gut mit Krisensituationen umzugehen und kann schnell Entscheidungen treffen. Allerdings: „Soft Skills und Hard Skills sind nach wie vor die entscheidenden Punkte“, sagt Pöhlmann. „Mad Skills sind das Add-on.“ Oder wie Wasensteiner es nennt: „Die Kirsche auf der Torte.“
Jessica Kliem (dpa)/BZDie beliebtesten Ausbildungsberufe
Kauffrau für Büromanagement und Kfz-Mechatroniker teilen sich Platz 1
Welche Ausbildungsberufe liegen im Trend? Für welchen Ausbildungsbereich entscheiden sich junge Frauen und Männer?
Im Beruf „Kauffrau für Büromanagement“ haben Frauen in der dualen Berufsausbildung die meisten neuen Ausbildungsverträge abgeschlossen. Mit 16.644 neuen Verträgen rückt dieser Beruf nach zwei Jahren auf Platz 2 wieder an die Spitze der „Rangliste 2023 der Ausbildungsberufe nach Anzahl der Neuabschlüsse – Frauen“ vor der „Medizinischen Fachangestellten“ mit 16.071 neuen Verträgen. Dahinter folgen die „Zahnmedizinische Fachangestellte“, die „Verkäuferin“, die „Industriekauffrau“ und die „Kauffrau im Einzelhandel“. Insgesamt haben 2023 in diesen sechs Berufen 41,1 Prozent der jungen Frauen einen neuen Ausbildungsvertrag abgeschlossen. Auf die Top-Ten-Berufe der Rangliste entfallen sogar 51,7 Prozent aller weiblichen Neuabschlüsse. Dies zeigen Auswertungen des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) auf der Grundlage der Daten aus der BIBB-Erhebung über neu
Mehr als die Hälfte aller jungen Frauen entscheiden sich für einen der Top-Ten-Berufe.
21.939 junge Männer haben 2023 einen Ausbildungsvertrag als Kfz-Mechatroniker abgeschlossen.
abgeschlossene Ausbildungsverträge zum 30.9.2023 in anerkannten dualen Ausbildungsberufen nach Berufsbildungsgesetz (BBiG) und Handwerksordnung (HwO).
Bei den Männern liegt der „Kraftfahrzeugmechatroniker“ weiterhin unangefochten an der Spitze. 21.939 junge Männer haben 2023 einen Ausbildungsvertrag in diesem Beruf neu abgeschlossen. Der Frauenanteil unter den „Kraftfahrzeugmechatroniker/-innen“ liegt bei 6,6 Prozent, dennoch stieg der Beruf in der geschlechterübergreifenden Rangliste der Ausbildungsberufe nach Neuabschlüssen jetzt auf Platz 1. Zweitstärkster Ausbildungsberuf bei den jungen Männern bleibt der „Fachinformatiker“, gefolgt vom „Elektroniker“ und dem „Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungsund Klimatechnik“. Es folgen in der Rangliste bei den jungen Männern nahezu gleichauf wie bisher die Ausbildungsberufe „Industriemechaniker“ und der „Verkäufer“, die aber im Vergleich zum Vorjahr die Plätze tauschten. Auf die ersten sechs Berufe entfallen 28,7 Prozent aller zum 30.9.2023 neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge mit Männern. f79/BIBB
Ausbildungs-
Azubis geben Tipps zum Berufseinstieg
Folge 33: Effizienz im Büro
Name // Armando Sainovic
Alter // 21 Jahre
Beruf // Medienkaufmann, 2. Ausbildungsjahr
Betrieb // chilli Verlag
Man könnte meinen, ein Bürojob sei einfach. Man sitzt ja den ganzen Tag, verschickt Mails und telefoniert nur. Aber auch im Büro kann es stressig und anstrengend werden. Hier sind Armandos vier Tipps für mehr Effektivität im Büroalltag.
1. Zeitmanagement
Verteile deine Arbeit über den Tag und die Woche. So hast du eine klare Struktur, vermeidest Stress und läufst nicht Gefahr, wichtige Aufgaben zu vergessen. Apropos: Erledige wichtige, termingebundene Dinge zuerst. Zum Beispiel kannst du E-Mails, die du gleich bearbeiten musst, rot markieren, und wenn sie erledigt sind grün. Wenn du deine Arbeit strukturiert einteilst, hast du keinen Stress, der dich aus dem Konzept bringt.
2. Teamwork
Rücksprache mit den Kolleg*innen halten verhindert, dass du eine Aufgabe entweder nicht oder doppelt machst. Eine gute, kollegiale Beziehung in einem Unternehmen ist ein wichtiger Punkt für Erfolg. Es ist wichtig, dass man sowohl gut alleine arbeiten kann als auch mit anderen im Team.
3. Pausen
Das ist vielleicht einer der wichtigsten Tipps: Lege regelmäßig Pausen ein. Nach einer kleinen Pausen ist die Konzentration meist schneller wieder da. Aber nicht nur für die Konzentration ist es wichtig, sondern auch für den Körper. Wenn man lange vor dem Bildschirm sitzt, kann es besonders für den Rücken und die Augen problematisch werden.
4. Spaß
Ganz egal, wo man arbeitet, ob die Arbeit körperlich schwer oder stressig und anstrengend ist: Wenn es einem Spaß macht und man es mit Freude macht, ist es die Mühe wert. Es ist egal, ob es ein gut bezahlter Job ist oder ob die Eltern vielleicht wollen, dass du diesen Job machst. Wenn man sich morgens zwingen muss, aufzustehen, hat das keinen Sinn. Lass dir also Zeit bei der Berufswahl. f79
Cooles Tool für künftige Azubis
In jedem Beruf gibt es Begriffe, die man lernen muss. Ein Online Tool der Bundesagentur für Arbeit kann Praktikanten und Azubis den Einstieg erleichtern – und bietet Übersetzungshilfe.
Achslast, Tablar, Wechselrichter: Wer eine Ausbildung beginnt, sich für einen Job in einem ganz neuen Bereich bewirbt, wird oft mit Begriffen konfrontiert, die eher nicht zum alltäglichen Wortschatz gehören.
In der Regel sollten diese dann vor Ort erklärt werden. Wer sich vorab schlaumachen will, kann das aber auch mithilfe des kostenlosen Online-Tools „100Fachbegriffe“ auf dem Portal planet-beruf.de der Bundesagentur für Arbeit tun.
Hier werden jeweils hundert Fachbegriffe aus zehn verschiedenen Berufsbereichen kurz erklärt – etwa rund um Bau und Holz, Kosmetik und Friseurhandwerk oder Lager, Logistik und Verkehr. Die Fachbegriffe umfassen Arbeitsgegenstände, Werkzeuge und berufstypische Bezeichnungen für Tätigkeiten und Materialeigenschaften – und können in elf Fremdsprachen übersetzt werden.
Auch Fachbegriffe, die man gehört hat, aber nicht zuordnen kann, lassen sich über das Tool suchen. Übrigens: Ein Tablar ist demnach ein Ladungsträger, den man sich wie ein Tablett vorstellen kann; darauf wird Ware gelegt und so innerhalb des Lagers befördert.
tmn/BZ
Mehr Azubis für die Gastro
Ausbildungszahlen im Aufwind
Viel Wertschätzung und gute Karrierechancen – das bringt wieder mehr Jugendliche dazu, eine Ausbildung in der Gastronomie zu beginnen.
Schon seit einigen Jahren gibt es im Gastgewerbe mehr Lehrstellen als Bewerber. Doch jüngst befinden sich die Ausbildungszahlen wieder im Aufwind — das fordert und bietet die Ausbildung.
Trotz neuerdings wieder 19 Prozent Mehrwertsteuer: „Gegessen wird immer“, heißt es gerne, wenn es um die Berufsaussichten in der Gastronomie geht. Und wer eine Ausbildung im Restaurant oder Hotel antritt, kann sich über eines nicht beklagen: Langeweile. Doch so zukunftssicher das Berufsfeld auch ist: Jugendliche, die sich für eine Ausbildung interessieren, sollten sich darüber im Klaren sein, dass Schicht- und Wochenendarbeit auf sie zukommt.
Weitere Nachteile sind, dass zu Stoßzeiten Stress herrscht, die Kundschaft auch schon einmal launisch sein kann und je nach Betrieb die Vergütung nicht allzu üppig ausfällt.
Demgegenüber stehen aber zahlreiche Vorteile: Die Tätigkeiten von
der Küche über die Theke oder Einkaufsplanung bis hin zum Bedienen oder zur Eventorganisation sind vielseitig.
Dazu kommt viel Wertschätzung von zufriedenen Gästen. Außerdem sorgt der Fachkräftemangel dafür, dass das durchschnittliche Gehalt kontinuierlich steigt und dass man sich nach der Ausbildung den Betrieb selbst aussuchen kann. Soll es aufs Kreuzfahrtschiff gehen oder in ein Sternerestaurant im Ausland? Aber auch in der Heimat sind die Möglichkeiten ebenso vielfältig wie die Karriere-Chancen. Das scheinen immer mehr Jugendliche im Blick zu haben, denn die Ausbildungszahlen steigen. Das durfte die IHK Südlicher Oberrhein in der Bilanzpressekonferenz zum Ausbildungsmarkt betreffend der Zahlen bekanntgeben. Allein im südlichen Oberrhein konnte die Gastronomie die Zahl der neuen Ausbildungsverhältnisse um mehr als 60 Prozent im Vergleich zum Vorjahr steigern. BZ/anfe
Abitur an der Paula Fürst Schule
An der dreijährigen Oberstufe zur allgemeinen Hochschulreife / Brückenklasse der Jahrgangsstufe 11
Die dreijährige Oberstufe der Gemeinschaftsschule in Freiburg führt Schülerinnen und Schüler mit unterschiedlichsten Schullaufbahnen zur allgemeinen Hochschulreife.
Aufgenommen werden:
• Schülerinnen und Schüler mit mittlerem Bildungsabschluss, 10. Klasse der Real- oder Gemeinschaftsschule
• Schülerinnen und Schüler mit Versetzungszeugnis in Klasse 10 (G8) oder Klasse 11 (G8 und G9)
• Quereinsteigerinnen und -einsteiger aus der Oberstufe anderer G8- und G9-Gymnasien
• Schülerinnen und Schüler von freien Schulen und Waldorfschulen
• Wiedereinsteigerinnen und -einsteiger nach einer Schulunterbrechung
Die Schülerinnen und Schüler kommen mit unterschiedlichen Voraussetzungen in die dreijährige Oberstufe. Daher werden in der
Brückenklasse der Jahrgangsstufe 11 die Unterrichtsinhalte und Methoden gezielt vertieft und wiederholt. So findet eine optimale Vorbereitung auf die Anforderungen in der Kursstufe statt.
Die Kurse in den Fächern Deutsch, Mathematik und Englisch werden in Klasse 11 geteilt und in Lerngruppen von maximal 15 Schülerinnen und Schülern unterrichtet. Als weitere Besonderheit wird in Mathematik wöchentlich eine zusätzliche Stunde (Mathe-Plus) angeboten, um Grundlagen aufzuarbeiten und Gelerntes zu vertiefen.
In der Kursstufe kommen Leistungskurse und Basisfächer bereits für Lerngruppen ab fünf
Teilnehmenden zustande, was individuelle Förderung und Beratung ermöglicht.
Schülerinnen und Schüler, die besonderen Förderbedarf in den Fächern Mathematik, Deutsch oder Englisch haben, können ein individuelles Nachhilfeangebot von Studierenden an der Paula Fürst Schule wahrnehmen.
Neben dem Erlernen von schulischen Inhalten werden die Persönlichkeitsbildung sowie die Teamfähigkeit und soziale Entwicklung der Schülerinnen und Schüler gleichermaßen gefördert. Ein Team aus einer Sozialpädagogin und einem Sozialpädagogen unterstützt die Schülerinnen und Schüler bei persönlichen Belangen, Leistungskrisen oder Konflikten.
Die Paula Fürst Schule ist Lern- und Lebensraum. Die Jugendlichen können Computerräume, iPads, zwei Schülerküchen und verschiedene Aufenthalts- und Arbeitsbereiche nutzen.
Anmeldungen und Beratungstermine für die Gymnasiale Oberstufe der Paula Fürst Schule, Basler Straße 61, 1. OG, sind jederzeit möglich. Weitere Infos: Tel.: 0761 / 888 57 05 0 dettmann@paula-fuerst-schule.de
https://paula-fuerst-schule-oberstufe.de