chilli Sonderheft Finanzwelt Freiburg

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ß BANKBOSSE IM INTERVIEW

FINANZWELT FREIBURGG Doppel-Interview: Bankbosse Horst Kary und Uwe Barth ß Fiale in der Filiale: Südwestbank Freiburg ß Steuern & Finanzen 2011: Mehr Netto vom Brutto? ß Nachhaltige Geldanlage: Baugenossenschaften ß 70-Millionen-Euro-Projekt fast vollendet: Das neue Quartier Unterlinden ß Auf Rekordschiene: Wachstum bei der VAG ß Social banking: Eindrucksvolle Billanz der GLS-Bank ß Bierernst: Das Themenhoroskop „Finanzen”ß

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Editorial

Inhaltsverzeichnis Editorial . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 3 EmpÜrt von der Ministerin: Doppelinterview mit den Bankbossen Horst Kary und Uwe Barth . . . . . . . . . . . . . . . Seite 4–6

Wachstum nach der Krise

Sßdwestbank: Fiale in der Filiale . . . . . . . . . . . Seite 7 Steuern & Versicherungen: Was ist neu 2011 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 8 Sparen: Das kräftige Wachsen der Baugenossenschaften . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 9 Das 70-Millionen-Euro-Projekt: Quartier Unterlinden steht kurz vor der ErÜffnung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 10-11 Rekord: VAG befÜrdert 75 Millionen Menschen Seite 12 Social banking: Die GLS feiert Wachstumsschub Seite 13 Die letzte Seite: Buchrezension / Horoskop . . . Seite 14

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ankraub: eine Initiative von Dilettanten. Wahre Profis grĂźnden eine Bank. Dem guten Bertolt Brecht wird dieses Bonmot zugeschrieben. Wenn die weltweiten Bankprofis ihre Sache nachhaltig gut gemacht hätten, dann wäre uns diese weltweite Finanz- und Wirtschaftskrise erspart geblieben. Die regionalen Banken aber haben trotz oder gerade wegen der Krise auf den globalen Märkten wieder einmal gute Bilanzen vorgelegt. Um darĂźber zu sprechen, bat das chilli die beiden Vorstandschefs Horst Kary von der Sparkasse Freiburg und Uwe Barth von der Freiburger Volksbank zum Doppelinterview fĂźr unsere Titelgeschichte an einen Tisch – an dem dann gleichsam 7,8 Milliarden Euro Bilanzsumme sitzen. Es ging im Interview aber gar nicht so sehr um Zahlen. In diesem Finanz-Special berichten zudem kleinere Banken von guten Geschäftsentwicklungen. Ungebremstes Wachstum erleben derweil die Spareinrichtungen der Baugenossenschaften, die von Rekord zu Rekord eilen. Und die Vokabel Rekord ist auch den Freiburger Verkehrsbetrieben nicht fremd, die noch nie so viele Menschen befĂśrdert haben wie im abgelaufenen Jahr. Zudem zeigen wir auf, welche Neuerungen es zum Jahreswechsel in steuerlicher Hinsicht gab, und auf der letzten Seite haben wir nach so viel Information auch noch ein bisschen was zum Schmunzeln angerichtet.

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Wir wĂźnschen jedenfalls informative und vergnĂźgliche LektĂźre. Herzlichst, Ihr Lars Bargmann, Chefredakteur

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Interview

Einig in der Empörung HORST KARY UND UWE BARTH ÜBER VERBRAUCHERSCHUTZ, MILLIONEN ie Nachwehen der Bankenkrise, die schlingernden Landesbanken, das offenkundig noch mangelhafte Verständnis der europäischen Regulierer für deutsche Genossenschaftsbanken und eine Verbraucherschutzministerin mit fragwürdiger Wortwahl: Das vergangene Jahr war auch für die Vorstandschefs der beiden großen regionalen Publikumsbanken kein langweiliges.Es gab Grund zu hadern, aber auch sich zu freuen. Worüber, das erzählten Sparkassenchef Horst Kary und Volksbankvorstandssprecher Uwe Barth im Gespräch mit chilli-Chefredakteur Lars Bargmann.

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chilli: Über was haben Sie sich 2010 richtig geärgert? Barth: Es gab viele Sachen,über die wir uns geärgert haben. Kary (schmunzelt): Aber nicht über uns? Barth (lacht): Nein, wir haben einen guten Wettbewerb miteinander. Die Folgen der Wirtschafts- und Finanzkrise haben zu mehr Verbraucherschutz und zu einer stärkeren Regulierung des Bankenmarkts geführt. Das ist gut so. Aber uns ärgert, dass dabei zwischen den großen Systembanken, von denen einige die Krise heraufbeschworen haben, und den „kleinen“ Sparkassen und Volksbanken kein Unterschied gemacht wird. Da wird das Regelwerk eins zu eins übertragen. Wir stellen fest, dass in Basel oder Brüssel das Geschäftsmodell einer Genossenschaftsbank gar nicht so bekannt ist, dass es nicht einmal klar ist, ob das Kapital unserer Genossen als Kernkapital der Volksbank gewertet wird,was für die Chancengleichheit zwingend notwendig ist. chilli: Teilen Sie diese Ansicht, Herr Kary? Kary: Absolut. Bei den Aktienbanken wird das Aktienkapital als Kernkapital anerkannt. Die Deutsche Bank hat eine Kapitalerhöhung von zehn Milliarden Euro über Aktien ausgegeben.Die Commerzbank wird folgen.Und da sollen Genossenschaftsanteile nicht anerkannt werden? Diese Logik soll mir mal einer erklären. Barth: Da wird in vielen Teilbereichen übers Ziel hinausgeschossen. Ähnliche Tendenzen gibt es auch im Verbraucherrecht. Da gehen Dinge an der Praxis vorbei. Wir müssen einem Kunden, der erstmals einen Fonds kaufen will, in den er 40 Euro im Monat einzahlt, 420 Seiten Papier übergeben … Kary: Und es ist ja auch eine fürchterliche Peinlichkeit dem Kunden gegenüber, dass der sich in einem Gespräch mit

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Wundern sich, dass trotz des Aufschwungs die Firmen ihre Kreditlinien so zaghaft

allen Informationen praktisch bis auf den Leib ausziehen muss. Ich hoffe, dass die gemeinsame Initiative von Volksbanken und Sparkassen für einen vernünftigeren Verbraucherschutz beim Gesetzgeber gehört wird. Dazu müssen wir beide auf höchster Ebene Lobbyarbeit machen. chilli: Die höchste Ebene beim Verbraucherschutz ist die zuständige CSU-Ministerin Ilse Aigner. Auch auf die dürften Sie aber derzeit nicht gut zu sprechen sein … Barth: Das war das größte Ärgernis überhaupt, dass die Ministerin öffentlich sagt, sie schickt den Banken verdeckte Ermittler zu den Kundengesprächen. Allein dieser Wortgebrauch zeigt, dass da nicht der richtige Geist hinter den Dingen steckt. Kary: Allein durch den Begriff „verdeckte Ermittler“ werden wir als Banken in eine kriminelle Ecke gestellt.Das hat mich nicht nur geärgert, das hat richtig wehgetan. Ein zweites Ärgernis war unsere Landesbank. Ich hoffe inständig, dass mit der Übernahme der DekaBank durch die Sparkassen (Der Wert der DekaBank liegt bei 4,7 Milliarden Euro,bisher gehörte diese zu je 50 Prozent den Sparkassen und Landesbanken, die Sparkassen werden den Landesbanken ihren Teil abkaufen, Anm. d. Red.) endlich die Möglichkeit ge-


Bilanzen

über die Ministerin FÜR KOMMUNEN UND ERSTAUNLICH GUTE BANKBILANZEN

in Anspruch nehmen: Uwe Barth (links) und Horst Kary.

nutzt wird, nur noch ein Zentralinstitut für alle deutschen Sparkassen zu schaffen. chilli: Neben viel Ärger gab es auch Grund zur Freude, das legt zumindest ein Blick auf Ihre Bilanzen (siehe Infoboxen) nahe. Barth: 2010 war ein gutes Bankenjahr. Wir sind guten Mutes ins Jahr gestartet, auch wenn wir Ende 2009 mit Blick auf unsere Unternehmen schon Sorgenfalten hatten … chilli: … Sie hatten im Interview mit uns vor Jahresfrist einen schwächeren Ertrag prognostiziert, weil Sie dachten, es würde mehr Unternehmensinsolvenzen geben.Da hatte der optimistische Horst Kary richtiger gelegen … Barth (lacht): … ja, da hat Herr Kary damals recht gehabt. Und ich bin froh, dass er recht gehabt hat. Aber

uns hat schon bedrückt, dass uns Unternehmen von Umsatzrückgängen bis zu 40 Prozent berichteten. Das habe ich in meiner Bankerkarriere so noch nie erlebt.Zum Glück haben viele Unternehmer ihre Hausaufgaben gemacht, Eigenkapital gebildet und einiges in ihrem Liquiditätsmanagement gemacht.Und die Umsätze sind 2010 relativ schnell zurückgekommen. Wir hatten 2009 hohe Zuwächse bei den Einlagen und dachten,dass die Unternehmen 2010 einen größeren Teil davon wieder investieren.Das ist aber in dem Maße nicht passiert. Die Kunden tilgen derzeit lieber, als dass sie investieren. Kary: Das erleben wir genauso, die Sondertilgungen waren doppelt so hoch wie im Vorjahr. Ein Kompliment aber an die Firmeninhaber, wir hatten so gut wie keine Probleme im Kreditgeschäft, es gab kaum einmal die Gefahr einer Insolvenz. Mich nimmt aber Wunder, dass die Kontokorrentlinien nicht mal bis zur Hälfte ausgeschöpft worden sind. Denn im Aufschwung ist normalerweise genau das der Fall. In der Krise werden die Lager geleert, im Aufschwung müssen sie wieder aufgefüllt, neue Aufträge vorfinanziert und Investitionen getätigt werden. Dass das ohne stärkere Inanspruchnahme der Kontokorrentlinien vonstatten ging, ist ein erstaunliches Phänomen, das ich so noch nie erlebt habe. Auf der anderen Seite hatten wir bei den Wohnbaufinanzierungen gegenüber 2009 einen Boom von über 30 Prozent Zuwachs. Das Wachstum kommt insbesondere aus dem Umland. In Freiburg ist das Problem, dass viele, die ein Grundstück, eine Wohnung oder ein

Haus erwerben wollen, kein Angebot finden. Der Markt ist unheimlich ausgedünnt und es gibt auch kein größeres erschlossenes Baugebiet. Was mich aber besonders gefreut hat, war unser neu aufgelegter Münstersparbrief. Wir hatten in kürzester Zeit mehr als 3000 Anleger, die 74 Millionen Euro gezeichnet haben. Das hat mich total überrascht und zeigt, dass ein sicheres Produkt mit regionaler Zielsetzung und Münster-Unterstützung gut beim Kunden ankommt. chilli: Müsste das Freiburger Rathaus neue Baugebiete ausweisen, allein, um ein positives Signal für die regionale Bauwirtschaft zu setzen? Kary: Das wäre aus vielen Gründen nicht schädlich. Barth: Das sehe ich genauso. Was fehlt, ist die Dynamik im Immobiliengeschäft. Einen Schub hat man nur, wenn Neues entsteht, das ist auch 2011 nicht zu erwarten. Für uns, die wir ja nicht auf Gewinnmaximierung ausgelegt sind, ist ein Jahr dann ein gutes Jahr, wenn es uns gelingt, die Dividenden zu zahlen, die Risiken aus dem operativen Geschäft heraus bedienen zu können, Geld für Investitionen in Mitarbeiter und Infrastruktur frei haben und unser Eigenkapital zu stärken. Das war 2010 so und deswegen war das ein erfreuliches Jahr. chilli: Ihre Erträge wachsen, die öffentliche Hand leidet unter einer Rekordverschuldung: Wie viele Millionen Euro Steuern überweisen Sie an Finanzbürgermeister Otto Neideck? Kary: Wir zahlen insgesamt rund sechs Millionen Euro Gewerbesteuer, davon allein in Freiburg vier und in Emmendingen 1,2 Millionen. Zudem haben wir einen Personalaufwand

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Banken

VOLKSBANK FREIBURG Bilanz 2010 (2009)* * Vorläufige Zahlen, alle Angaben Volksbank Freiburg

Bilanzsumme 2,40 Mrd. € (-23 Mio. €) Kundenvolumen 4,34 Mrd. € (+ 203 Mio. €) - Kreditvolumen 1,39 Mrd. € (+53 Mio. €) - Einlagenvolumen 1,78 Mrd. € (+99 Mio. €) Ertrag 71,6 Mio. € (- 2,7 Mio. €) - Zinsergebnis 49,5 Mio. € (-2,2 Mio. €) - Provisionsergebnis 22,1 Mio. € (-0,5 Mio. €) Verwaltungskosten 46,9 Mio. € (-0,9 Mio. €) - Personalkosten 29,4 Mio. € (-0,5 Mio. €) Betriebsergebnis 24,4 Mio. € (+7,3 Mio. €) Jahresüberschuss: ca. 4 Mio. € (+0,3Mio.€) Mitarbeiter & Azubis 507 & 27 (+ 10) Geschäftsstellen 39 (unverändert)

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Zinsen spricht. Es ist wahrscheinlich, dass die Europäische Zentralbank in diesem Jahr die Zinsen erhöhen wird. Der Unterschied zwischen kurz- und langfristigen Zinsen,ein wesentlicher Teil unseres Geschäfts, wird kleiner werden. Ich rechne mit einem etwas abgeschwächten Betriebsergebnis, aber auf gutem Niveau. Kary: Wir gehen von einer stabilen Geschäftsentwicklung aus. Wir sind auch nicht so zinsabhängig. Unser Geschäft ist das Kreditgeschäft und da gehen wir von einer ähnlichen Größenordnung wie in 2010 aus. Aber der Kollege Barth hat völlig recht, wir erleben eine ungemein unruhige Zeit. Wenn nun schon in China, unserem größten Exportpartner, Unruhen beginnen, wird das am langen Ende auf unsere Wirtschaft und Industrie zurückfallen. chilli: Herr Barth, Herr Kary, vielen Dank für das Gespräch.

Fotos: © Kai Hockenjos

den (die Stadt Freiburg hält als größte 52 Prozent, Anm. d. Red.), haben uns noch nie Eigenkapital zur Verfügung gestellt. Müsste ich für eine Eigenkapitalerhöhung in die Rathäuser marschieren und um entsprechende Mittel bitten, würde man mich schnell wieder nach Hause schicken. Barth: Wir werden knapp vier Millionen Gewerbesteuer bezahlen, zweieinhalb gehen ans Freiburger Rathaus. In unserer Bilanz stehen auch 30 Millionen Euro Personalkosten für 530 Mitarbeiter. Sparkasse und Volksbank sind aufgrund ihrer Ertragskontinuität und Mitarbeiterstabilität ein großer Wirtschaftsfaktor. chilli: Wegen der Steuern, aber auch wegen der Investitionen … Kary: Sicher. Wir haben allein rund ums Finanzzentrum in der Kaiser-Joseph-Straße, im Quartier Unterlinden und für unsere Geschäftsstellen in den letzten zwölf Jahren 170 Millionen Euro investiert. Wenn es geht, vergeben wir die Auftträge an Betriebe aus unserer Region. Barth: Wir haben allein in den letzten vier Jahren in energetische Modernisierungen und modernere Filialen etwa 24 Millionen Euro investiert. Und auch wir versuchen immer, die hiesigen Handwerker zu bedienen. chilli: Wie wird das Jahr 2011? Barth: Ich bin verhalten optimistisch. Unsere regionale Wirtschaft ist gut aufgestellt. Die Geschäftslage ist ordentlich, die Rahmenbedingungen sind positiv. Aber man muss heutzutage vorsichtig sein mit Prognosen. Wir leben in einer sehr volatilen Zeit. chilli: Werden die kurz- und langfristigen Zinsen so bleiben wie sie waren? Barth: Das glaube ich nicht.Wir haben eine starke wirtschaftliche Dynamik, die in der Regel preistreibend ist, und auch eine intensive Rohstoffdiskussion.Weltweit haben wir durch die Rettungspakete viel mehr Liquidität im Markt, der gar nicht das entsprechende Güterangebot gegenübersteht. Das ist auch ein Faktor, der für steigende Preise und somit für höhere

SPARKASSE FREIBURG Bilanz 2010 (2009)** Bilanzsumme 5,4 Mrd. € (+ 57 Mio. €) Kundenvolumen 8,797 Mrd. € (+261 Mio. €) - Kreditvolumen 3,706 Mrd. € (-12 Mio. €) - Einlagenvolumen 3,63 Mrd. € (+81 Mio. €) Ertrag 154 Mio. € (+9 Mio. €) - Zinsergebnis 115 Mio. € (+6 Mio. €) - Provisionsergebnis 37 Mio. € (+ 3 Mio. € ) Verwaltungskosten 89 Mio. € (- 1 Mio. €) - Personalkosten 58 Mio. € (-1 Mio. €) Betriebsergebnis 46 Mio. € (+ 12 Mio. €) Jahresüberschuss ca. 9 Mio. € (+ 3 Mio. €) Mitarbeiter & Azubis 1292 & 82 (unverändert) Geschäftsstellen 73 (unverändert)

** Vorläufige Zahlen, alle Angaben Sparkasse Freiburg

von 58 Millionen Euro für knapp 1300 Mitarbeiter, die wiederum Lohnsteuer zahlen,von der auch die Kommune wieder profitiert. Ich glaube nicht, dass es viele Unternehmen gibt, die so zuverlässig so viel Geld beisteuern. chilli: Die Fraktionsgemeinschaft Unabhängige Listen hat Oberbürgermeister Dieter Salomon aufgefordert, darauf hinzuwirken, dass zusätzlich Überschüsse der Sparkasse an den klammen städtischen Haushalt abgeführt werden, um gemeinnützige Zwecke zu fördern. Kary: Der Vorstand hat den Verwaltungsrat gebeten, diesem Wunsch nicht zu entsprechen, denn wir brauchen die Gewinne, um unser Eigenkapital aufzustocken. Ausreichendes Eigenkapital ist Voraussetzung für die Vergabe neuer Kredite. Der Verwaltungsrat hat diese Intervention zustimmend zur Kenntnis genommen. Unsere Träger,35 Städte und Gemein-


Banken

Fiale in der Filiale atthias Akermann ist ein waschechtes Bobbele und als solches besonders „glücklich, dem Freiburger Münsterbauverein einen Scheck in Höhe von 10.000 Euro übereichen zu dürfen“, sagte der Filialleiter der Südwestbank Freiburg neulich vor Journalisten.

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Glücklich waren darüber auch Sven von Ungern-Sternberg und Martina Feierling-Rombach (siehe Foto), die Vorstandsspitze des Vereins. Ungern-Sternberg bemerkte, dass die „dringenden“ Spenden für den Erhalt des Münsters in jüngster Zeit „leider rückläufig“ sind, weswegen es besonders wichtig sei, dass auch die Südwestbank sich nun engagiere. In der gerade nach einem aufwenigen Umbau neu eröffneten Filiale der Bank in der Eisenbahnstraße steht als Dank dafür nun leihweise

eine knapp zwei Meter hohe Fiale – ein 1861 in Stein gehauenes Ziertürmchen, das bis 2007 auf der oberen Galerie im Langhaus Süd des Münsters stand. Initiiert hatte die Spende Wolfgang Jung, Mitglied des Vorstands der Südwestbank, der durch seine langjährige Tätigkeit in Freiburg noch regen Kontakt zu Felix Stilz pflegt, dem Ehrenmitglied des Münsterbauvereins. Das elfköpfige Team der Südwestbank in Freiburg, die auch Sponsor des Sportclubs ist, betreut knapp 3600 Kunden. Das Kreditvolumen belief sich im vergangenen Jahr auf gut 100 Millionen Euro, knapp 74 Millionen betragen die Kundeneinlagen, zudem verwaltet Akermann Wertpapierdepots von gut 30 Millionen Euro. Die Bilanzsumme ist in den beiden vergangenen Jahren jeweils im zweistelligen Prozentbereich gestiegen. bar

Fotos: © daw

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Stand 1.3.2011

Bei uns steht der Mensch im Mittelpunkt. Wir informieren Sie, wofür Ihr Geld arbeitet und beraten Sie gern in unserer Spareinrichtung.

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Von wegen mehr netto vom brutto DIE WICHTIGSTEN ÄNDERUNGEN BEI STEUERN UND FINANZEN 2011 ür 2011 hatte die schwarz-gelbe Bundesregierung eine deutliche Steuerentlastung für die Bürger versprochen. Mehr netto vom brutto, hieß der politische Slogan. Aus der großen Steuerreform ist bisher nichts geworden. Wie in jedem Jahr ändert sich aber trotzdem einiges in Sachen Steuern, Versicherungen und Gebühren. Wird unsere Geldbörse dieses Jahr am Ende also dicker oder zahlen wir drauf? chilli-Autorin Anna Heudorfer hat – unterstützt vom Freiburger Steuerberater Erik Herr – das Wichtigste kurz und knapp zusammengefasst.

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• Absetzung des Arbeitszimmers Wer seinem Beruf von zu Hause aus nachgeht und keinen anderen Arbeitsplatz zur Verfügung hat, kann sein Arbeitszimmer nach einem Urteil des Bundesverfassungsgerichtes wieder von der Steuer absetzen. In der Steuererklärung können maximal 1250 Euro als Betriebsausgaben oder Werbungskosten geltend gemacht werden. Das Gesetz gilt rückwirkend zum 1. Januar 2007.

• Übergang zur elektronischen Lohnsteuerkarte 2012 wird die Lohnsteuerkarte auf Papier von einem elektronischen System abgelöst. Die Finanzverwaltung kann so künftig die Besteuerungsgrundlagen zentral in einer bundesweiten Datenbank verwalten. Arbeitgeber haben die Möglichkeit, die elektronische Lohnsteuerkarte unter Nachweis der entsprechenden Berechtigung abzurufen und den aktuellen Lohnsteuerabzug vorzunehmen. Im Übergangsjahr 2011 bleibt die Karte aus dem letzten Jahr gültig. Wer erstmals eine Beschäftigung aufnimmt, erhält ein Ersatzpapier.

• Krankenkassenbeiträge steigen Die Beiträge zur gesetzlichen Krankenversicherung sind von 14,9 auf 15,5 Prozent gestiegen. Der Arbeitgeber zahlt zukünftig 7,3 Prozent des Beitrags. Der Arbeitnehmer muss neben den restlichen 8,2 Prozent auch alle Zusatzbeiträge übernehmen. Diese sind einkommensunabhängig und haben keine Obergrenze mehr.

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• Eingetragene Lebenspartner steuerlich gleichgestellt Gleichgeschlechtliche Paare werden Ehepaaren nun auch bei der Erbschaftssteuer gleichgestellt. So erhalten eingetragene Lebenspartner künftig ebenfalls den Ehegattenfreibetrag und werden in die günstigste Steuerklasse I eingestuft. Bei einer Erbschaft zwischen 75.000 und 300.000 Euro fällt somit beispielsweise ein Steuersatz von 7 Prozent an. Die Regelung gilt auch für Schenkungen und im Grunderwerbssteuerrecht, sodass man ein Grundstück grunderwerbssteuerfrei auf seinen Lebenspartner übertragen kann.

• Neuer Betreuerfreibetrag Für ehrenamtliche Vormünder, Betreuer und Pfleger ist eine Aufwandsentschädigung von bis zu 2100 Euro im Jahr künftig steuerfrei. Bisher waren es lediglich 500 Euro. Die neue Regelung orientiert sich an der Höhe des bereits vorhandenen Übungsleiterfreibetrags, der etwa für Trainer in Sportvereinen gilt.

• Gebühren fürs Geldabheben Zukünftig müssen Bankkunden vor dem Geldabheben am Automaten einer fremden Bank über die Höhe der anfallenden Gebühren informiert werden. Die Privatbanken des Bankenverbands haben sich außerdem dazu entschlossen, den Kunden maximal 1,95 Euro zu berechnen.

• Handwerkerleistungen Für die Inanspruchnahme von Handwerkerleistungen für Renovierungs-, Erhaltungs- und Modernisierungsmaßnahmen wird auf Antrag eine Steuerermäßigung in Höhe von 20 Prozent der Aufwendungen (höchstens 1200 Euro) gewährt. Begünstigt sind generell nur die Arbeitskosten. Wurde für eine Dienstleistung allerdings bereits eine öffentliche Förderung in Anspruch genommen, ist sie von der Steuerermäßigung ausgeschlossen.

Fotos: © istockphoto.com, fotolia.com, Pixelio

Steuerrecht


Nachhaltige Geldanlagen

88 Millionen Euro bei den Genossen DIE SPAREINRICHTUNGEN VON BAUVEREIN UND FAMILIENHEIM WACHSEN UNGEHEMMT WEITER

ehr als 2000 Baugenossenschaften gibt es in Deutschland, nur 46 haben eine eigene Spareinrichtung, zwei davon sitzen in Freiburg: Beim Bauverein Breisgau und der Familienheim Freiburg haben die Mitglieder derzeit fast 88 Millionen Euro angelegt. Tendenz steil steigend.

Foto: © Familienheim Freiburg

Der Bauverein Breisgau bietet diese äußerst sichere Anlage schon seit 1923 an, um sieben Prozent oder mehr als vier Millionen ist das Volumen allein im vergangenen Jahr nunmehr auf knapp 65 Millionen Euro gewachsen. Und was macht das Team um Geschäftsführer Reinhard Disch mit dem Geld? Neue Wohnungen bauen, alte sanieren und in neue Energien investieren. Die Sparer ermöglichen auch dem Vorstandsduo der Familienheim, Anja Dzioloß und Werner Eickhoff, die in der 1967 gegründeten Spareinrichtung im vergangenen

Foto: © Bauverein Breisgau

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Erst in Steine und dann in Beine, so lautete lange das Investitionsmotto des SC Freiburg.Wer sein Geld beim Bauverein Breisgau (oben mit einer Anlage in der Lehener .Straße) oder ...

Jahr ein Plus von gleich 16 Prozent oder 3,3 Millionen Euro auf rund 23 Millionen verzeichneten, die energetische Modernisierung des Bestandes. Jeder Euro, den die Sparer bei den Genossen anlegen, ist mit vier Euro aus dem Immobilienwert der 5000 Bauvereins- und 2700 Familienheimwohnungen gesichert und bringt den Genossen zudem eine größere Unabhängigkeit vom Kapitalmarkt. Kreditgeschäfte oder Spekulationen an den Aktienmärkten sind den Genossen untersagt. Die zuletzt stürmischen Entwicklungen auf den Aktienmärkten und die derzeit stark überschaubaren Renditen bei sicheren Anlageformen haben dem genossenschaftlichen Sparen vor allem

in den vergangenen drei jahren einen Boom beschert. Die Gründe für den rasanten Wachstumskurs sieht Sabine Schamp, bei der Familienheim fürs Sparen zuständig, in der überdurchschnittlichen Verzinsung der Geldanlagen und in der Transparenz ihrer Verwendung. Wie hier profitieren auch beim Bauverein die Mitglieder von gut sanierten oder neuen, vor allem aber preiswerten Mietwohnungen. Und auch die Handwerksbetriebe der Region profitieren, weil vor allem sie die Aufträge bekommen. Tendenz steigend. bar

Anleger schätzen Transparenz

... bei Familienheim Freiburg (mit einem Gebäude in der Sternwaldstraße) anlegt, der handelt indirekt auch nach diesem Motto.

www.bauverein-breisgau.de www.familienheim-freiburg.de

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Neubau

Letzter Schliff am neuen Quartier IN UNTERLINDEN INVESTIEREN SPARKASSE UND UNMÜSSIG 70 MILLIONEN EURO

Nach jahrelangem Vorlauf nun kurz vor der Vollendung: das neue Quartier Unterlinden mit Sparkassenbau (re.) und Solitär.

s ist eine nicht nur städtebaulich markante Stelle, das neue Quartier Unterlinden am Fahnenbergplatz. Hier, am nordwestlichsten Punkt der Altstadt, hat die Sparkasse Freiburg 55 Millionen Euro in ein neues Bank- und Geschäftshaus investiert. Hier werden am 15. April Oberbürgermeister Dieter Salomon, Sparkassenchef Horst Kary und Projektentwickler Peter Unmüssig das rote Band zwischen dem Sparkassen-Bau und dem 15 Millionen Euro teuren Solitär von Unmüssig zerschneiden. Und hier wird es am 15. und 16. April mit den „Unterlinden-Tagen“ auch ein kleines Straßenfest geben, bei dem auch die bereits angestammten Geschäfte ihre Türen öffnen.

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„Das alte Gebäude war nicht mehr zu sanieren, also hätten wir das Grundstück nur noch verkaufen können oder selber bauen, wir haben uns für letztere Variante entschieden“, sagt Kary. Mehr als 200 der 1300 Mitarbeiter werden im neuen Gebäude bald an ihren Schreibtischen sitzen. Auch die erfolgreiche Beteiligungsgesellschaft der Sparkasse mit ihrem Geschäftsführer Hermann Dittmers wird hier residieren. Je 6000 Quadratmeter stehen der Bank und anderen Nutzern wie REWE, dem Rückgrat-Fitnesscenter nur für Frauen, Lisa-Damenmode, Shoe 4 You, Max Menswear, Depot oder Alnatura (siehe nächste Seite) zur Ver-

Foto: © fho

fügung. In der zweistöckigen Tiefgarage der Immobilie finden zudem 240 Mobile Platz. Kaum wird das neue Quartier eröffnet, steht der Sparkasse schon wieder die nächste, nach FinanzZentrum und Unterlinden dritte Großbaustelle ins Haus: Denn spätestens Ende Juni wird mit dem Abriss der alten SparkassenPassage an der Kaiser-JosephStraße 192 begonnen. Hier investiert das Geldinstitut knapp 13 Millionen Euro in einen Neubau anstelle des alten jüdischen Kaufhauses Knopf. Die neue Passage wird spätestens Ende 2013 fertig sein. „Damit sind die großen Bauvorhaben der Sparkasse dann abgeschlossen“, sagt Kary. bar


Marktplatz

Neue Läden Unterlinden EINZELHANDEL UND GASTRONOMIE m April eröffnet mit dem Quartier Unterlinden ein neuer Einzelhandelskomplex in Freiburg auf dem ehemaligen Bakola-Areal. Wenige Geschäfts- und Büroräume sind noch zu vermieten. Zahlreiche Unternehmen bereiten sich derzeit auf die Eröffnung vor.

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So auch das Unternehmen Alnatura, das damit seinen dritten „Super Natur Markt“ in Freiburg an den Start bringt. 15 neue Arbeitsplätze im Einzelhandel entstehen dadurch. Mit 6000 Produkten auf 480 Quadratmetern wird Alnatura eines der umfangreichsten Bio-Sortimente in Freiburg bieten. Das Angebot umfasst unter anderem tagesfrisches Obst und Gemüse von regionalen ÖkoBauern, Brot und Backwaren, eine große Palette an Molkereiprodukten und Trockenartikeln, über 120 verschiedene Käsesorten nebst passenden Weinen sowie Feinkost aus aller Welt. Abgerundet wird das Angebot durch eine große Abteilung mit Naturkosmetik und ei-

nem speziellen Sortiment für Babys und Kleinkinder, etwa mit Kleidung aus ökologisch angebauter, fair gehandelter Baumwolle. Mit der gastronomischen Lifestylemarke Vapiano wird im Quartier Unterlinden auch eine bis dato in Freiburg unbekannte Firma auf 400 Quadratmetern mit Innenund Außenbereich ihre Zelte aufschlagen. Das systemgastronomische Konzept lautet „Fresh Casual Dining“ und soll den Gästen mit einem Chipkartensystem einen hohen Grad an Selbstbestimmung bieten. Ob Pasta, Pizza, Soßen oder Dressings – die Gerichte werden dabei frisch vor den Augen der Gäste zubereitet. All das, gepaart mit fairen Preisen und einem mediterranen Ambiente, macht das Erfolgsrezept des Unternehmens aus Hamburg aus, das nach seiner Gründung 2002 heute 90 Restaurants in 22 Ländern zählt – 41 davon in Deutschland. Das jüngste eröffnet nun in Freiburg und schafft insgesamt 100 neue Arbeitsplätze. daw 5

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Öffentlicher Nahverkehr

VAG auf der Rekordschiene 75 MILLIONEN FAHRGÄSTE UND 143 MILLIONEN EURO INVESTITIONEN ie Freiburger Verkehrs AG bleibt in der Erfolgsspur:Nachdem die Verkehrsbetriebe bereits 2009 einen Fahrgastrekord melden konnten, haben sie diesen im vergangenen Jahr noch einmal um 2,2 Prozent oder 1,6 Millionen auf 74,4 Millionen Fahrgäste getoppt – so viel wie noch nie. Maßgeblichen Anteil hatte der beste Dezember aller Zeiten, als mit dem Wintereinbruch 6,8 Millionen Menschen die Busse und Bahnen genutzt hatten, ein Plus zum Vorjahr um satte 12,9 Prozent. „Das war seit Bestehen des Öffentlichen Nahverkehrs in Freiburg der stärkste Monat überhaupt", frohlockt Unternehmenssprecher Andreas Hildebrandt. Wegen der schwierigen Straßenverhältnisse seien offenbar auch etliche Autofahrer umgestiegen. Wie mächtig der Einfluss einer erfolgreichen VAG auf die Umwelt und auch die Dichte des Verkehrs auf den Straßen ist, verdeutlicht die Zahl 156.000. So viele Autos wären umgerechnet jeden Tag mehr unterwegs, wenn es keine Busse und Bahnen gäbe. Aufs Jahr gerechnet wären es mehr als 57 Millionen mehr Fahrten, mehr Feinstaub, mehr Abgase. Um diesen Verkehr aufzufangen, müsste längst nicht nicht nur die Heinrichvon-Stephan-Straße vierspurig ausgebaut werden, sondern auch solch ruhige Passagen wie die Waldseeoder die Mozartstraße. Doch stattdessen wird der ÖPNV mit einem Gesamtvolumen von mehr als 143 Millionen Euro weiter ausgebaut: Mitte 2012 sollen die Arbeiten an der Messelinie beginnen (zuerst zwischen Breisacher und HermannMitsch-Straße),auf der 2015 die ersten

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Trams rollen sollen. Zwei Jahre später will die VAG mit der Rottecklinie fertig sein. Im gleichen Jahr soll der Baubeginn für die Nordtrasse durch die Waldkricher Straße sein, die ein Jahr später befahrbar wird. Bereits in diesem Herbst wird der Spatenstich für die Stadtbahnverlängerung durch

Zähringen gestochen, die 2014 fertig sein soll. Diese Linie hernach noch bis zur Ortsmitte nach Gundelfingen zu verlängern und auch die Verlängerung von Littenweiler bis zum Kappler Knoten in Angriff zu nehmen, das wird nach aktuellem Stand erst nach 2018 realistisch sein. bar 5

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Nachhaltige Geldanlagen

Stolz auf starkes Wachstum DIE GLS BANK BILANZIERT 2010 BEEINDRUCKEND

ie erste sozial-ökologische Universalbank der Welt verzeichnete im vergangenen Jahr den größten Wachstumsschub ihrer Geschichte: Die Bilanzsumme der GLS Bank mit Hauptsitz in Bochum wuchs um 37 Prozent auf 2,4 Milliarden Euro,die Zahl der Kunden um 18.200 auf 91.000, und deren Einlagen legten ein Plus von 39 Prozent auf 1,6 Milliarden Euro hin. Damit finanziert die Bank 11.580 zukunftsweisende Projekte in den Bereichen Ökologie, Soziales und Wohnbau. Die größte Marktdurchdringung hat die GLS übrigens in Freiburg, wo die Filialleiterin Annette Bohland auch äußerst zufrieden mit 2010 ist – und ihre Belegschaft von drei auf sechs Mitarbeiter verdoppelt hat. Auch in Südbaden wuchsen die Kundeneinlagen, um 36 Prozent auf gut 100 Millionen Euro. Was Bohland noch wichtiger ist, sind knapp 1000 neue, vor allem junge Kunden, die allein im vergangenen Jahr ihren Antrittsbesuch

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im Plusenergie-Gewerbehaus Sonnenschiff an der Merzhauser Straße machten, wo die 2005 eröffnete Filiale von 79 auf 240 Quadratmeter wuchs. „Das Schöne ist, dass immer mehr Kunden mit ihrem kompletten Bankgeschäft inklusive Girokonto zu uns kommen.“ Bei der GLS spielt die Transparenz der angelegten Gelder die Hauptrolle: „Die Kunden wollen wissen, was mit ihrem Geld geschieht, und sie wollen, dass es nachhaltig und regional angelegt wird“, erklärt sich Bohland den starken Zuwachs. Was die Bank mit dem Geld der Anleger macht, wird stets im „Bankspiegel“ veröffentlicht. In Freiburg finanziert die GLS etwa Bauvorhaben von privaten Schulen. Für 2011 rechnet auch Bohland erneut mit starkem Wachstum. bar

Info: Die nächste Veranstaltung in der GLS-Bank in Freiburg am 4. Mai (19 Uhr) trägt den Titel: Landwirtschaft – Schlüsselfaktor des 21. Jahrhunderts? 5

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Die letzte Seite

Wir sind jung und brauchen das Geld: Ein Selbstversuch

Yvonne Feller & Florian Flechsig dtv, 2011 272 Seiten 13,90 Euro

Wer wird Millionär? Zwei Grafikstudenten beschließen, zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen: ihr Studium mit einer aufsehenerregenden Diplomarbeit abzuschließen und gleichzeitig stinkreich zu werden. Bis zum Abgabetermin wollen sie im Wettstreit gegeneinander jeweils eine Million Euro gescheffelt haben und ihr Streben nach dem schnellen Geld kreativ und multimedial dokumentieren. So weit der Plan, aber bekanntlich ist ja die erste Million die am sauersten verdiente … So spielt sich das Leben der beiden Glücksritter fortan zwischen Pfandflaschenautomaten, Wettbüros und Supermarktcontainern ab. Sie verlieren sich an virtuellen Pokertischen und Börsen, sie erproben Sarrazins Menüvorschläge für Hartz IV-Empfänger und gehen im Eisbärenfell auf Touristenjagd, genießen 15 Minuten Ruhm und sind knapp davor, ihre Million bei Günter Jauch abzuräumen. Yvonne versucht sich am internationalen Durchbruch als Schlagerstar, und Florian verkauft seine Wohnzimmerwand als Werbefläche. Am Ende haben die beiden zwar nicht das große Geld, aber immerhin das ersehnte Diplom in der Tasche – und genug Material für ein sehr kurzweiliges und ebenso komisches Buch über schlechte Geschäftsideen. nike

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Das „bierernste“ chilli-Themen-Horoskop „Finanzen“ von Hobby-Astronaut Felix Holm Widder 21.03. – 20.04.: Erst Pinke-Pinke dann Palim-Palim. Bevor du dir nicht ein paar Moneten organisierst, brauchst du bei deinem Partner gar nicht mehr anklingeln. Der (oder die) ist nämlich stinksauer. Und wenn’s so weitergeht? Peng-Peng …

Waage 24.09. – 23.10.: Du schwimmst im Geld. Das wolltest du ja immer schon einmal machen.Wenn du übrigens von den vielen Monopolys, die du irgendwo günstig erstanden hast, bei einem die Zylinderfigur nicht mehr brauchst – dem Autor dieser Zeilen fehlt seine …

Stier 21.04. – 21.05.: Anna hat 20 Mark. Sie fährt mit dem Bus und zahlt mit einem Schein. Der Busfahrer ärgert sich, weil Anna die Währungsreform wohl verschlafen hat, und gibt ihr 3 Euro zurück. Wie viel müsste Anna dir jetzt leihen, damit dein Konto wieder bei null ist?

Skorpion 24.10. – 22.11.: Mensch, der Artikel sah bei ebay so gut aus, doch beim Auspacken musst du feststellen, dass es sich um eine miese Fälschung handelt. Keine Angst, dein Geld ist nicht weg. Es ist nur woanders.

Zwillinge 22.05. – 21.06.: Das Blöde am Zwilling-Sein ist: Man benötigt gefühlt immer doppelt so viel Geld wie andere. Das Gute: Man hat immer jemanden, auf den man den leeren Geldbeutel schieben kann. Krebs 22.06. – 22.07.: Du hast den finanziellen Rahmen gesprengt. Das ist ja auch in Ordnung. Einziges Problem: Woher bekommt man eigentlich einen neuen „finanziellen Rahmen“? Löwe 23.07. – 23.08.: Was ist Geld? Die einen sagen „lustig bedrucktes Papier“, die anderen nennen es „die schönste Nebensache der Welt“. Und du? Kannst leider nicht mitreden. Gesehen hast du lange keines mehr – daher stellst du dir selbst auch schon die oben genannte Frage. Jungfrau 24.08. – 23.09.: Ein Kaffee auf dem Münsterplatz? Zwei Euro. Die vier Bier danach? Zwölf Euro. Wissen, dass man schneller ist als der Kellner und hinterher wegrennen kann, ohne die Zeche zu begleichen? Unbezahlbar.

Schütze 23.11. – 21.12.: Geld allein macht nicht glücklich. Eine funktionierende Partnerschaft macht nicht allein, aber glücklich. Glück ist ja bekanntlich die einzige Größe, die sich verdoppelt, wenn man sie teilt. Geld hingegen leider nicht. Steinbock 22.12. – 20.01.: In Gold anlegen? Zu spät. In Aktien? Zu riskant. In die neue Geschäftsidee deines alten Kollegen? Also bitte, machen wir uns doch nicht lächerlich. Mein Tipp: verprasse lieber alles was du hast, so schnell du kannst. Wassermann 21.01. – 19.02.: Haushalten! Das solltest du in den kommenden Wochen. Einzige Frage: Wie hält man ein Haus? Wenn dir das noch schwerfällt, fang vielleicht erst einmal mit einem Haustier an. Und dann steigerst du dich als nächstes zur Haustür – und schwupps hast du das ganze Haus in der Hand! Fische 20.02. – 20.03.: Der Mann im Radio: „I need a Dollar!“: Dolly Dollar lassen wir aber aus dem Spiel. Merke: Wer ordentlich Holz vor der Hütte hat, hat nicht unbedingt was auf der hohen Kante.

IMPRESSUM / Sonderheft 03-2011 Das „Finanzwelt Freiburg“-Special erscheint im Freiburger Stadtmagazin chilli Herausgeber: chilli Freiburg GmbH Lörracher Str. 5a, 79115 Freiburg fon: 0761-292 70 60, fax: 0761-292 70 61 info@chilli-online.de, www.chilli-online.de Geschäftsführung: Michaela Moser (ViSdP) Redaktion: Lars Bargmann Autoren: Felix Holm, Daniel Weber, Nicole Kemper, Anna Heudorfer Fotos: Kai Hockenjos, Daniel Weber, Felix Holm

Titelbild: © fotolia.com Grafik: Johanna Klausmann Lektorat: Beate Vogt Anzeigen: Iris Baumann, Christel Edelmann Druck: Freiburger Druck GmbH & Co. KG Inserentenverzeichnis: Volksbank Freiburg eG, Südwestbank AG, Familienheim Freiburg Baugenossenschaft eG, Vapiano SE, Alnatura Produktions- und Handels GmbH, OAI Haller Architekten, Bauverein Breisgau eG, Sparkasse Freiburg-Nördlicher Breisgau


April-Mai 2011

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