findefuchs

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Ausgabe August/September 2020

Magazin für Eltern und Kinder

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t sch l a n De u

ds größter Re ptili enz

Jahre findefuchs

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Familien-Ferienspaß

Rund um die Geburt

3  Die schönsten Ausflugsziele ganz nah 3  Exotisch, labyrinthisch, zauberhaft

3  Gebären in Corona-Zeiten 3  Vorgestellt: Kliniken in der Region

Mit B. Zetti K in

dermagazin



Vorweg Imp r e s s u m B. Zettis findefuchs

Magazin für Eltern und Kinder Redaktionsbüro Paul-Ehrlich-Straße 13 79106 Freiburg Telefon Fax

Gemeinsam leben Jetzt beim Mestemacher-Sozialpreis mitmachen

07 61-76 99 83-0 07 61-76 99 83-99

E-Mail: redaktion@findefuchs.de Homepage: www.findefuchs.de Herausgeber chilli Freiburg GmbH Paul-Ehrlich-Straße 13 79106 Freiburg Geschäftsführung (V.i.S.d.P.) Michaela Moser Redaktionsleitung Michaela Moser (mm) Redaktion Erika Weisser (ewei), Arwen Stock (ars), Liliane Herzberg (herz) Autoren/Autorinnen Norbert Stockert, Reinhold Wagner, Katja von Wintzingerode Lektorat Beate Vogt Titelbild © Reptilium Landau Bildagenturen iStock, freepik, pixabay, pixelio, clipdealer, pexels Grafik & Layout Simone Bednarek, Julia Rumbach Anzeigen Michaela Moser (verantw.) Anzeigenberatung Christoph Winter (Leitung), Malika Amar, Maria Schuchardt, Marlene Schick, Giuliano Siegel, Jennifer Leval, Fredrik Frisch Aboservice Fredrik Frisch abo@ findefuchs.de Gewinnspiel Maria Schuchardt gewinnspiel@ findefuchs.de Redaktions- & Anzeigenschluss Jeweils am 10. des Vormonats. Es gilt die Preisliste Nr. 11 Druck & Weiterverarbeitung Freiburger Druck GmbH & Co. KG Ein Unternehmen der © Badischer Verlag GmbH & Co. KG. Die im Magazin enthaltenen Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwendung außerhalb der Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Dies gilt insbesondere für Vervielfältigung und Einspeicherung in elektronische Systeme. Gleiches gilt für den Nachdruck der von uns entworfenen Bilder und Anzeigen. B. Zettis findefuchs ist Mitglied der „Familienbande“, dem Medienverbund von 29 regionalen Familien-Magazinen in Deutschland, mit einer Gesamtauflage von rund 770.000 Exemplaren. www.familienban.de

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Gehört zur Eigentümerfamilie: Prof. Dr. Ulrike Detmers.

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er 2017 ins Leben gerufene Sozialpreis der Großbäckerei Mestemacher trägt den Titel „GEMEINSAM LEBEN“. Der Öffentlichkeit werden offene Lebensmodelle, in denen Menschen füreinander da sind, sich gegenseitig helfen, sich gegenseitig fördern und demokratisch miteinander umgehen, gezeigt. Neue offene Lebensmodelle sind beispielsweise­ Großfamilien, ein Mehrgenerationenhaus, eine Wohngemeinschaft oder Gentlemen’s Clubs, die Frauen als Mitglieder zulassen.

In der Großfamilie unterstützen sich Kinder, Eltern, Großeltern und Urgroßeltern. Die Angehörigen leben unter einem Dach, organisieren gemeinsam das Alltagsleben und bringen sich als Gemeinschaft voran. Kooperationspartner der Großfamilie sind familienergänzende Organisationen wie Krippen, Kitas, Ganztagsschulen, Arbeitgeber oder Pflegedienste. Im Mehrgenerationenhaus sind Seniorenzentrum, Bildungszentrum und Kindertagesstätte unter einem Dach vereint. Wohngemeinschaften sind typologisch Wahlverwandtschaften. Sie existieren als studentische Wohngemeinschaft, Wohngemeinschaft mehrerer

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Foto: © Agentur Baganz

Familien, als Wohngemeinschaft mehrerer Fachund Führungskräfte in der Zweitwohnung am Arbeitsort oder als Wohngemeinschaft von Freunden. Das gemeinsame Leben in der Gesellschaft, in der Familie und in der Partnerschaft ist das verbindende Merkmal neuer offener Lebensmodelle. Zu gewinnen gibt es viermal 2500 Euro, es werden wieder vier Gewinner*innen ausgezeichnet. Die Bewerbungsfrist läuft noch bis zum 31. August. Es können sowohl Einrichtungen empfohlen werden also auch eigene Bewerbungen von Gruppen und Einzelpersonen abgegeben werden. Die Mestemacher-Gruppe ist ein traditionsbewusstes Familienunternehmen mit einem bewusst nach vorne gerichteten Blick. Die UnternehmensGruppe hat sich auf pasteurisierte Brotprodukte spezialisiert. Die Unternehmenskultur und -ethik ist durch die Integration von Brot, Kunst und Gleichstellung geprägt. fifu

Weitere Infos und „

die Bewerbungsunterlagen unter: mestemacher.de/gleichstellungsaktivitaeten/ mestemacher-preis-gemeinsam-leben/

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I N H A LT

Drinhalt Drinhalt Vorweg

Gesunde Ernährung

Gemeinsam leben! 3 Vorbilder gesucht für den Mestemacher-Sozialpreis

Kinderbeschäftigung

Freizeit

Lustige Spielideen „

6–7 Bewegte, witzige Kinder- reime für Groß und Klein

Titel: Bauch & Baby

Vorsicht Zucker! „

14–15 Von Anfang an ausgewogen: Babykost ohne viel Süße

Ferienspaß ganz nah! 16-19 „

Für Abenteurer, Träumer und Eroberer: Ausflugstipps ins Reptilium, unter die Erde, ins Theater oder ins Freibad

Klinikreport 8–13 Safari in Basel „ „

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Nachgefragt: Ärzte der Frauenkliniken geben Auskunft zu häufig gestellten Fragen

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20 Spannende Entdeckungstour für die ganze Familie durch Museen, Parks und den „Zolli“ am Rheinknie

A U G U S T / S EA PP TREI LM/BMEARI 2 0 2 10 9


I N H A LT

Foto: © iStock.com/tatyana tomsickova

Special

Foto: © iStock.com vaaseena

B. Zetti Kindermagazin

Homeschooling 22–23 „ „ Meldungen 27 Eltern als Mathelehrer? Wie können Kinder im Untericht zu Hause gut lernen? Nachgefragt bei Mathematik-Didaktiker Thomas Royar

Medien

„ Kinder-Kunst-Bücher 24

Reisen durch die Geschichte auf den Spuren berühmter Künstler von Michelangelo bis Ai Weiwei – zum Anschauen, Nachmachen und Kreativwerden

AU PR G IULS/TM/ASIE 2 P0 TE 1M 9 B E R 2 0 2 0

Gute Nachrichten für Delfinliebhaber, Neues über Frühmenschen und ein Tipp fürs Eincremen ...

„ Zisch 28–29

Hoch hinaus: Viertklässer zu Besuch im Wentzinger-Gymnasium // Familien-Trekkingtour am Mount Everest

„ Ratefuchs 30

Ferienspaß mit einem kniffligen Fotopuzzle. Tolle Gewinne warten!

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KINDERB E S C H ÄF T IGU NG

SPIELIDEEN

Von Fischers Fritz   von Arche Noah

Lustige Spieltraditionen für die ganze Familie sorgen für Abwechslung

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prach-, Wort- und Bewegungsspiele sind schon immer beliebt gewesen. Heute gibt es sogar für Erwachsene eigene Spiele, die das Imitieren und pantomimische Darstellen in den Mittelpunkt stellen. Spielpädagoge Norbert Stockert stellt für B.Zettis findefuchs ein paar alte Kinderreime und ihre lustigen Spielweisen vor, die Groß und Klein Freude bereiten. Los geht’s!

Pinke – panke Ein Spieler nimmt einen kleinen Gegenstand in die Hand, bildet Fäuste und setzt die Fäuste abwechselnd übereinander. Dazu sagt er folgenden Spruch: „Pinke panke, der Schmied ist kranke, wo soll er wohnen, unten oder oben?“ Nun tippt ein anderer Spieler auf die Faust, in der er den Gegenstand vermutet. Liegt er richtig, so sagen die anderen: „Genau, genau, du bist so schlau!“ Tippt er falsch, so heißt es: „Da wohnt doch Herr Krause, und der ist nicht zu Hause!“

Au ja!

Foto: © Pressefoto/freepik.com, Illustrationen: © freepik.com

Ein Spieler beginnt, indem er etwas nennt, das alle machen sollen und das sich gut darstellen lässt. So sagt er zum Beispiel: „Wir werfen alle unsere Arme in die Luft!“ Die anderen sind von dieser Idee so begeistert, dass sie gemeinsam „Au ja!“ rufen und danach ihre Arme in die Luft werfen. Ein weiterer Spieler, der eine Idee hat, sagt ­beispielsweise: „Wir lachen alle laut!“ Auch dieser Vorschlag stößt auf einhellige Zustimmung, und so rufen die anderen zunächst wieder „Au ja!“ und dann lachen alle. So geht das weiter. Wer eine Idee hat, macht einen entsprechenden Vorschlag. VARIANTE: Bevor jemand eine neue Idee äußert, muss er zunächst den zuvor genannten Vorschlag wiederholen.

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Arche Noah Noah nahm ja bekanntlich von jeder Tierart ein Paar an Bord seiner Arche. Ein Spieler beginnt und sagt beispielsweise: „Noah nimmt zwei Hunde mit – wau, wau!“ Ein anderer Spieler meint vielleicht: „Noah nimmt zwei Elefanten mit – törö, törö!“ Ein weiterer Spieler hat eventuell diese Idee: „Noah nimmt zwei Schweine mit – grunz, grunz!“ Man nennt also zunächst eine Tierart und imitiert dann deren Stimme. VARIANTE: Bevor jemand eine neue Tierart nennt, muss er zunächst das zuvor genannte Tier mit seinen Lauten wiederholen

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SPIELIDEEN

KINDERB E S C H ÄF T IGU NG

bis Pinke, Panke –    bis Au ja!

und Heiterkeit in der Corona-Krise Familie Meier Ein Spieler liest die folgende Geschichte vor: „Auf dem Bauernhof der Familie Meier leben viele Tiere. Die Kühe grasen auf der Weide. Auf der Wiese suchen die Hühner nach Regenwürmern. Über ihnen kreist ein Habicht. Ein Storch landet auf der Wiese. Die Pferde stehen in der Koppel. Im Teich schwimmen Forellen. Darüber kreist eine Schar Krähen. Eine Wasserschlange schlängelt sich durch den Teich. Die Hasen im Stall knabbern Karotten. Auf dem Dach gurren Tauben. Die Schweine grunzen im Stall. Und die Enten watscheln zum Teich, um darin zu baden.“ Die anderen Spieler müssen dabei folgendermaßen reagieren: Bei einem Tier, das auf oder in der Erde lebt (Kuh, Huhn, Regenwurm, Pferd, Hase, Schwein): Auf den Boden stampfen. Bei einem Tier, das vorwiegend in der Luft lebt (Habicht, Krähe): Mit den Armen wedeln. Bei einem Tier, das im Wasser lebt (Forelle, Wasserschlange): Schwimmbewegungen machen. Bei einem Tier, das auf der Erde und in der Luft zu Hause ist (Storch,Taube): Stampfen und gleichzeitig mit den Armen wedeln. Bei einem Tier, das in allen drei Bereichen unterwegs ist (Ente): Stampfen sowie abwechselnd Flug- und Schwimmbewegungen machen. Eine solche Geschichte kann man sich auch selbst ausdenken.

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ZUR PERSON: „

Fischers Fritz Gemeinsam werden die folgenden Verse gesprochen: „Fischers Fritz geht in den Keller, saure Gurken auf dem Teller, plötzlich sieht er eine Maus, und er stößt den Urschrei aus.“ Dabei klatschen alle im Rhythmus der Zeilen abwechselnd in die Hände und patschen sich auf die Schenkel. Bei „Urschrei“ schreien alle laut auf und rücken einen Platz weiter. VARIANTE: Es wird ein anderer Rhythmus durchgeführt: Auf die eigenen Schenkel patschen – auf die des rechten Nachbarn – auf die eigenen – auf die des linken Nachbarn – auf die eigenen.

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Nobert Stockert ist Diplom-Pädagoge, Spielpädagoge sowie Vorstand und Gründungsmitglied des Vereins Spielmobil Freiburg. Der heute 70-Jährige hat bereits Bücher und Zeitschriftenaufsätze zu Spielthemen publiziert, bildet Lehrer und Erzieher fort und unterrichtet an der Fachschule für Jugend- und Heimerzieher. Zudem macht er Spielprojekte für Groß und Klein und hilft weiterhin beim Spielmobil aus.

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Foto: © privat

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B AU C H & B A B Y

KLINIKEN

Foto: © iStock.com/mdphoto16

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IN DER REGION

B AU C H & B A B Y

Gebären in Corona-Zeiten! Nachgefragt bei Chefärzten und Experten der Kliniken in der Region

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aum ein Ereignis im Leben ist so stark von Emotionen begleitet wie die Schwangerschaft und die Geburt eines Babys. Es sind viele Entscheidungen

VON RE INHOLD WAGNER „

zu treffen, bei denen es abzuwägen gilt: Da ist der Wunsch nach Sicherheit, aber auch der Wunsch nach Privatsphäre

und einer selbst­bestimmten Geburt. Oft wird schon lange im Vorfeld die kommende Elternzeit in Gedanken durchgespielt, Verwandte und Freunde befragt und alle möglichen Szenarien erwogen. Am Ende kommt dann nicht selten einiges anders als erwartet. Doch je eher und je umfassender sich werdende Eltern informieren und vorbereiten, desto besser. Die Auswahl und Vielfalt an Angeboten vor, ­während und nach der Geburt ist in den vergangenen Jahrzehnten enorm gestiegen.

Universitäts-Frauenklinik Freiburg

findefuchs: Bestehen derzeit noch Coronabedingte Einschränkungen in Bezug auf das Besuchsrecht sowie die Anwesenheit und Begleitung der Geburt durch Familienangehörige (Vater, Geschwisterkinder)? PD Dr. Mirjam Kunze: In der aktuellen Situation steht den werdenden Eltern eine virtuelle 360-Grad-Kreißsaalführung sowie ein Elterninformationsvortrag rund um Geburt auf der Website der Klinik für Frauenheilkunde zur Verfügung. Bei der natürlichen Geburt im Kreißsaal oder beim Kaiserschnitt darf eine Begleitperson anwesend sein. Familienzimmer sind vorhanden und geöffnet. Das Besuchsverbot wurde gelockert: Neben dem Vater bzw. der bei der Geburt anwesenden Begleitperson kann noch eine weitere Person von der Wöchnerin festgelegt werden, die in der Zeit von 14 bis 18 Uhr jeweils eine Stunde auf der Wöchnerinnenstation zu Besuch kommen darf. Alle Mütter und Kinder werden sicher und umfassend versorgt.

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findefuchs: Beobachten Sie angesichts der Corona-Pandemie an Ihrer Einrichtung einen verstärkten Trend zu ambulanten und/oder Hausgeburten? PD Dr. Mirjam Kunze: Einen Trend zur Hausgeburt sehen wir nicht, im Gegenteil. Die Schwangeren schätzen unser Angebot aus der Kombination der familiären Geburtshilfe mit der Sicherheit einer Klinikgeburt im Perinatalzentrum sehr. Die Geburtenzahl bei uns hat im Laufe der letzten Monate sogar zugenommen! Zudem sehen wir, dass die jungen Mütter beziehungsweise Eltern die Ruhe auf der Wöchnerinnenstation sehr schätzen. findefuchs: Ihre Einrichtung unterhält seit Februar 2017 die erste Frauenmilchbank in Baden-Württemberg. Wie sind Ihre Erfahrungen damit nach drei Jahren? Wie groß sind der Bedarf, die Resonanz, die Rückmeldungen der Nutzer – und wer nutzt das Angebot in welchem räumlichen Umfeld (Klinik-intern oder für ganz Baden-Württemberg)? PD Dr. Mirjam Kunze: Seit wir die Frauenmilchbank betreiben, konnten wir fast alle Frühgeborenen mit einem Geburtsgewicht von unter 1500 Gramm mit Muttermilch versorgen. Das ist ein großer Erfolg. Gleichzeitig ist die Milchbank nur ein Baustein bei der Ernährung Frühgeborener. Es gelingt uns damit die Zeit zu überbrücken, bis die Kinder von ihren eigenen Müttern gestillt werden können. Das ist das Ziel, das wir zusammen mit unseren Stillberaterinnen verfolgen. Aufgrund des großen logistischen Aufwands und der begrenzten Menge an gespendeter Muttermilch können (bislang) nur Frühgeborene im Universitätsklinikum Freiburg versorgt werden.

KONTAKT Hugstetter Straße 55, 79106 Freiburg Tel.: 0761/270-30020 Kreißsaal: Tel.: -30560 www.uniklinik-freiburg.de/frauenheilkunde

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Foto: © Universitäts-Frauenklinik Freiburg

Zur Klinik: Das Universitäts-Perinatalzentrum (Level 1), bestehend aus Geburtsmedizin und Neonatologie, leistet Rundum-Betreuung rund um die Geburt sowie in Risiko-Situationen. Tür an Tür mit der Wöchnerinnenstation und über dem Kreißsaal befindet sich die kinderärztlich geleitete Neugeborenen-Station. Die Leitung der Geburtshilfe und Perinatologie hat PD Dr. Mirjam Kunze inne.


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KLINIKEN Evangelisches Diakoniekrankenhaus Freiburg Zur Klinik: Das Evangelische Diakoniekrankenhaus ist WHO-zertifiziert als „Babyfreundliches Krankenhaus“. Chefarzt der Frauenklinik ist Prof. Dr. Dirk Watermann.

findefuchs: Bestehen derzeit noch Corona-bedingte Einschränkungen in Bezug auf das Besuchsrecht sowie die Anwesenheit und Begleitung der Geburt durch Familienangehörige (Vater, Geschwisterkinder)? Prof. Dr. Dirk Watermann: Diesbezüglich bestehen fast keine Einschränkungen mehr. Väter können ganz normal mit zur Geburt kommen. Lediglich die Besuche auf der Wochenstation sind noch eingeschränkt, derzeit darf nur ein Besucher pro Tag kommen.

Pandemie an Ihrer Einrichtung einen verstärkten Trend zu ambulanten und/oder Hausgeburten? Prof. Dr. Dirk Watermann: Zwischenzeitlich hatten wir schon den Eindruck, dass es mehr Hausgeburten geben könnte, das hat sich mittlerweile aber wieder völlig normalisiert. findefuchs: Was macht Ihre Geburtshilfe Außergewöhnliches, um von der WHO regelmäßig als „Babyfreundliches Krankenhaus“ zertifiziert zu werden?

findefuchs: Beob­ achten Sie angesichts der CoronaFoto: © iStock.com/tatyana tomsickova

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IN DER REGION

Prof. Dr. Dirk Watermann: Für die regelmäßige Zertifizierung als Babyfreundliches Krankenhaus ist vor allem die kontinuierliche Schulung und Motivation der Mitarbeiter sehr wichtig. Ein gut ausgebildetes, motiviertes und von den Vorteilen des Stillens und der familienorientierten, interventions-

B AU C H & B A B Y armen Geburtshilfe überzeugtes Team schafft es immer wieder, die Entbundenen zum Stillen anzuleiten und von den Vorteilen des Stillens zu überzeugen. So werden die anfangs oft bestehenden Schwierigkeiten beim Stillen überwunden, bis sich alles eingespielt hat. Auf diese Weise erreichen wir die für das Zertifikat notwendigen Stillquoten. Die positive Haltung der Mitarbeiter ermöglicht es uns auch, die niedrigsten Kaiserschnitt-Quoten in der Region Südbaden zu erzielen.

Fotos: © Evangelisches Diakoniekrankenhaus Freiburg

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KONTAKT „

Wirthstraße 11, 79110 Freiburg Frauenklinik Tel.: 0761/1301-244 www.diakoniekrankenhaus.de

Kreiskrankenhaus Emmendingen

Foto: © Kreiskrankenhaus Emmendingen

Zur Klinik: Das Kreiskrankenhaus Emmendingen ist das Gesundheitszentrum für die Region. Mit neuester Technik und Know-how bieten die spezialisierten Abteilungen interdisziplinär ein umfassendes Spektrum medizinischer Dienstleistungen. Das Kreiskrankenhaus verfügt über die einzige Geburtenabteilung im Landkreis, jährlich kommen dort rund 750 Kinder auf die Welt. Chefarzt der Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe ist Dr. Roland Rein.

findefuchs: Bestehen derzeit noch Corona-bedingte Einschränkungen? Dr. Roland Rein: Aktuell gibt es in der Emmendinger Geburtshilfe für den Vater oder eine andere gewählte Vertrauensperson keine Coronabedingten Einschränkungen mehr – bis auf das Gebot, eine Schutzmaske zu tragen. Der Vater darf bei der Geburt dabei sein, auch im Falle eines Kaiserschnittes. Er darf – im Unterschied zu allen anderen Krankenhausbesuchern – auch unbegrenzt zu Besuchen kommen. Geschwisterkinder und andere Besucher können den neuen Er-

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denbürger leider erst nach dem Krankenhausaufenthalt begrüßen. Diese Maßnahme dient dem Schutz der Patienten. Um aber dennoch einen ersten Blick auf das Neugeborene werfen zu können, steht das WLAN des Kreiskrankenhauses allen Patienten kostenfrei zur Verfügung – so sind Videoanrufe zumindest ein kleiner Trost für das erste Zuwinken. findefuchs: Beobachten Sie angesichts der Corona-Pandemie an Ihrer Einrichtung einen verstärkten Trend zu ambulanten und/ oder Hausgeburten? Dr. Roland Rein: In den Monaten März und April gab es einen vorübergehenden Trend zu ambulanten Geburten. Ob Hausgeburten ins-

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KLINIKEN 33 gesamt häufiger waren, ist aus Krankenhaussicht schwer zu beurteilen, da die Gesamtstatistik zu den Geburten bei den Gemeinden geführt wird.

Foto: © Kreiskrankenhaus Emmendingen

findefuchs: Welche Unterstützung bieten Sie in der Wochenbettpflege und beim Bonding? Dr. Roland Rein: Es ist ein wichtiges Anliegen unserer Hebammen, Kinderkrankenschwestern und in der Geburtshilfe tätigen Ärzte, das frühe Bonding und das Bonding in den ersten Lebenstagen zu fördern und zu unterstützen. Eine weitere wichtige Leistung der Wochenbettpflege ist die Anleitung und Hilfe beim Stillen und bei der Pflege des Babys. Das Glück des Familienzuwachses bedeutet für die jungen Eltern in den ersten gemeinsamen Tagen und Nächten auch neue, erhebliche Aufgaben und Herausforderungen und eine ziemliche Änderung des bisherigen Lebensrhythmus. Das Team im Kreiskrankenhaus bietet gezielte Beratung an und steht für ausführliche Gespräche zur Verfügung. Zu

den Tätigkeiten der Wochenbettpflege und -visiten gehört auch die Beantwortung vieler Fragen. Vorsorgeuntersuchungen werden ausführlich erklärt und sorgfältig durchgeführt. INFO-VERANSTALTUNGEN „

Seit der Corona-Pandemie bietet das Kreiskrankenhaus Web-Seminare an. Hier können werdende Eltern im direkten Gespräch mit Chefarzt Dr. Roland Rein die Geburtsstation kennenlernen. In den eineinhalbstündigen Online-Meetings können Fragen rund um Schwangerschaft und Geburt gestellt werden. Nach der Anmeldung erhalten die Teilnehmer per Mail einen Zugangscode, mit dem sie sich zum jeweiligen Termin online anmelden können.

KONTAKT „

Gartenstraße 44 79312 Emmendingen Gynäkologie und Geburtshilfe Tel.: 07641/454-2271 www.krankenhaus-emmendingen.de

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IN DER REGION

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Universitätsspital Basel Zur Klinik: Die Frauenklinik des Universitätsspitals Basel ist die ältes­ te und größte Frauenklinik der Nordwestschweiz. Die Geburtshilfe ist ein Perinatalzentrum der Schweiz, somit ist auch die intensivmedizinische Versorgung Frühgeborener gewährleistet. „Oberstes Ziel aber ist es, Frauen ein optimales Geburtserleben mit größtmöglicher Sicherheit für Mutter und Kind zu ermöglichen, sei dies durch eine natürliche Geburt oder auch durch einen geplanten Kaiserschnitt“, so die leitende Chefärztin Prof. Dr. Irene Hösli.

findefuchs: Bestehen derzeit noch Corona-bedingte Einschränkungen an der Frauenklinik? Prof. Dr. Irene Hösli: Es bestehen noch Corona-bedingte Einschränkungen, die in letzter Zeit jedoch deutlich gelockert wurden. Der Partner oder die Begleitperson kann während der Geburt im Gebärsaal dabei sein. Im anschließenden Wochenbett sind aktuell zwei Besucher, allerdings mit beschränkter Aufenthaltsdauer, erlaubt. Im ambulanten Sektor darf auch eine Begleitperson mit in die Sprechstunde kommen. Es gilt überall Maskenpflicht im Spital. Wir möchten natürlich den Schwangeren so viel persönliche Freiheit wie möglich geben, gleichzeitig haben wir den Wunsch und die Verpflichtung, die Sicherheit vor einer Ansteckung zu gewährleisten. Diesen Spagat bekommen wir aber dank großer Expertise im Umgang mit korrekten Hygienemaßnahmen, aber auch durch die Mithilfe der Schwangeren, sehr gut hin. findefuchs: Sie haben einmal in einem Rundfunkbeitrag zum Thema „Musiktherapie für Früh- und Neugeborene“ gesagt, Musiktherapie sei bei der Behandlung von Schwangeren mit Problemen, zum Beispiel vorzeitigen Wehen, ein wichtiges Element. Welche musiktherapeutische Unterstützung bieten Sie an Ihrer Geburtshilfe an – und mit welchen Erfolgen für Mutter und Kind? Prof. Dr. Irene Hösli: Unsere Musiktherapeutin kommt einmal pro Woche zu den Frauen und kann individuell auf deren Bedürfnisse und Wünsche eingehen. Es wird musikalische Unterstützung in Form von Singen mit der Patientin, instrumentelle Begleitung oder Hören von Musik angeboten. Im Feedback, was die Patientinnen danach geben können, sind die meisten Frauen sehr angetan von diesem Angebot. Die Patientinnen fühlen sich hinterher viel ruhiger und relaxter, die Spannung und die Sorgen wegen des Spitalaufenthalts lassen meist etwas nach, und auch die Kinder erscheinen ruhiger im Bauch. Und es ist eine willkommene Abwechslung gerade für Frauen, die einen längeren Aufenthalt im Spital haben.

Foto: © Unispital Basel

INFO-VERANSTALTUNGEN „

An jedem 1. Dienstag im Monat findet um 19 Uhr eine Info-Veranstaltung für werdende Eltern statt.

KONTAKT „

Spitalstr. 21, 4031 Basel Geburtshilfe und Schwangerschaftsmedizin Tel.: 0041/61/265-9191, www.unispital-basel.ch

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GESUNDE ERNÄHRUNG

B A B Y KO S T

Foto: © iStock.com/vaaseenaa

Vorsicht Zucker! Gesunde Ernährung mit weniger Süße

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ährend das Baby noch mit Mutter- oder Fertigmilch gefüttert wird, sollten Eltern schon einmal an die Ernährung ab dem 5. Monat denken. Denn dann

V O N K ATJ A V O N W I N T Z I N G E R O D E „

Zucker macht krank

werden die Weichen für eine lebenslange gute Ernährung gestellt. Dazu gehört vor allem eine ausgewogene Kost, frische Zutaten und die Vermeidung von Zucker.

Die Weichen für ein gesundes Leben stellen Ernährungsgewohnheiten werden früh geprägt. Vor allem in den ersten beiden Lebensjahren bildet sich der Geschmackssinn des Kindes. Wenn ihnen an der gesunden Zukunft ihres Nachwuchses gelegen ist, verkneifen sich Eltern deshalb lieber den schnellen Griff zum gesüßten Babybrei, Keks oder zur Saftflasche. Nehmen Kinder von klein auf regelmäßig zu viel Zucker zu sich, gewöhnen sie sich an den süßen Stoff, der ihrer Gesundheit nachhaltig schadet. Deshalb pocht auch der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) auf eine Verringerung des Zuckerkonsums. Kinder unter zwei Jahren sollten sogar ganz auf zugesetzten Zucker verzichten.

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Auch wenn Eltern und Großeltern die Kleinen nur allzu gern verwöhnen: Kindern wird durch eine zuckerarme Ernährung nichts vorenthalten, dafür die Basis für ein gesundes Leben ohne schwerwiegende Krankheiten geschenkt

Getränke und Speisen mit einem hohen Zuckeranteil liefern meist viel Energie und wenig Nährstoffe. Ein Zuviel davon erhöht das Risiko für Übergewicht, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Bluthochdruck, erhöhte Blutfettwerte, Diabetes, Krebs und Karies. Zucker macht außerdem süchtig. Das Problem: Den weißen Stoff gibt es nicht nur als Kristall- oder Würfelzucker, sondern auch versteckt in vielen Lebensmitteln und oft unter Bezeichnungen, die auf „-ose“ enden. Neben Fruktose, Glukose, Dextrose, Laktose, Maltose oder Saccharose gibt es allerdings insgesamt mehr als 70 verschiedene Namen und Stoffe für den süßen Krankmacher wie Glukose-Sirup, Traubensüße oder Gerstenmalzextrakt. Selbst für aufmerksame Verbraucher sind Zutaten in Getränken, Milchprodukten, Müslis oder Fertiggerichten gar nicht als Zucker erkennbar. Vor allem viele speziell für Kinder hergestellte Lebensmittel sind wahre Zuckerbomben. Auch von Werbeversprechen wie „weniger süß“ oder „ohne Zuckerzusatz“ sollte man sich nicht blenden lassen. Meist sind dann Konzentrate im Einsatz, die zu einem hohen Zuckergehalt führen.

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B A B Y KO S T Der Körper braucht Zucker Aber braucht der Köper nicht auch Zucker? Ja, sagen Ernährungswissenschaftler. Neben Eiweißen und Fetten gehört auch Zucker als Kohlenhydrat zu einer ausgewogenen Ernährung. Den kann unser Körper aber aus vielen Nahrungsmitteln selbst herstellen. Zusätzliche Kohlenhydrate in Form von Industriezucker braucht er nicht. Empfehlenswert sind dagegen Obst und Milchprodukte, die natürlichen Zucker enthalten. Von Anfang an daran gewöhnt, bedeutet zuckerarme Ernährung keinen Verzicht und prägt außerdem den Geschmack für ein gesundes Leben. Zum Naschen sind kleingeschnittenes Obst und Gemüsesticks ideal. Zum Trinken Leitungswasser, das in Deutschland streng kontrolliert, immer frisch und überdies kostengünstig aus dem Wasserhahn kommt. Dem Kind zubliebe sollten Eltern auch Fertiggerichte aus dem Vorrat verbannen und mit gutem Beispiel vorangehen. Frisches Gemüse aus der Region lässt sich einfach und schnell zu gesunden Mahlzeiten verarbeiten. Aus Kartoffeln wird im Handumdrehen ein Kartoffelstampf, dem man Möhren oder anderes

GESUNDE ERNÄHRUNG Gemüse untermischt. Das dauert nicht länger als ein Fertigmenü im Ofen aufzuwärmen. Als idealer, leckerer Start in den Tag eignet sich ein fix aus Haferflocken angerührtes Porridge mit Früchten oder ein Vollkornbrot. Auf den Speiseplan gehören außerdem Fleisch in Maßen, Fisch, Eier und Milchpro-

dukte wie Käse, Quark und Joghurt. Dinkeloder Roggenbrötchen ohne Kerne sind dem süßen Milchbrötchen vorzuziehen. Kalorienfreie Süßstoffe übrigens sind für die Ernährung ebenso tabu. Wie Zucker fördern sie nur die ungesunde Ausprägung des Süßgeschmacks.

Foto: © iStock.com/Image Source

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Freizeit

Au s f l u g s t i pp s

Aug in Aug mit der Riesen-Python

Foto: © Markus Haberkern

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Ein Ausflug ins Reptilium Landau in der Pfalz

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enn Albert der Hunger plagt, dann geht er nicht sonderlich zimperlich mit seiner Mahlzeit um. Er umschlingt seine Beute mit festem Griff, erwürgt sie mit seiner geballten Muskelkraft und verschlingt sie dann mit Haut und Haar – oder Federn, je nachdem, was

Fütterungen und Präsentationen finden stündlich statt, und dabei können die Besucher das eine oder andere Tier auch gerne einmal anfassen. Entsprechend lautet das Motto im Reptilium Landau: „Tiere hautnah erleben“. Wer das Ganze noch spektakulärer und intensiver erleben möchte, kommt zur

Von Re inhold Wagner „

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Foto: © Reptilium Landau

er zwischen die Zähne bekommt. Zumindest hat ihn Mutter Natur so erzogen. Im Reptilium Landau machen es ihm die Tierpfleger dann doch nochmals etwas leichter: dort bekommt der Albino Tigerpython (Foto oben) sein Fressen mundgerecht geliefert. Dennoch ist die Fütterung der Zootiere, und ganz besonders die der Schlangen, einer der ­g roßen Höhepunkte, denen die Besucher hautnah beiwohnen können.

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Zoo-Nacht mit Führung und Schlangenfütterung, die an jedem ersten Donnerstag im Monat stattfindet. Deutlich gemächlicher geht es zu, wenn die auffällig gemusterten Sternschildkröten sich durch Berge von Salat und Gemüse futtern. Oder wenn das Chamäleon seine Augen rollt und dreht, bevor es blitzschnell und zielsicher die lange Zunge ausfährt und sich eine Heuschrecke schnappt. In einer richtigen Junggesellen-WG leben die Bartagamen mit dem Nashornleguan zusammen. Und im großen Außenbecken fühlen sich die Alligatoren vom Mississippi sichtlich wohl. Doch Reptilien sind bei weitem nicht alles, was in Deutschlands größtem privatem Terrarien- und Wüstenzoo kreucht und fleucht. Unter den rund 125 verschiedenen Tierarten mit mehr als 1000 Exemplaren gibt es auch Amphibien, Fische und Wirbellose wie

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Freizeit

Achatschnecken oder Spinnen und Skorpione. Manche von ihnen sind normalerweise nur nachts aktiv, lassen sich aber im Nachthaus dank des dort umgekehrten Tag-Nacht-Rhythmus bei ihren Aktionen beobachten. In einer eigenen Babystation sieht man der Pflege von Jungtieren zu. Und ganz aktuell gibt es Nachwuchs bei den Weißbüschelaffen. Ein leichtes Gruseln und ein Kribbeln spürt wohl jeder, manchem aber jagt es auch einen regelrechten Schauer über den Rücken, wenn sich eine handtellergroße Vogelspinne über die geöffnete Handfläche bewegt. Auch das können Besucher hier in der Pfalz erleben – im Rahmen einer Vogelspinnenpräsentation. „Ess mich ja nicht, ich bin giftig!“, warnt der Blaue Pfeilgiftfrosch jeden, der ihn bedroht. Dabei ist er doch eigentlich so wunderschön farbenfroh und ein echter Hingucker. Und – psst! – in seiner neuen

Fotos: © Gemeinde Oberwolfach

in Der Region

Oberwolfachs Schätze

Fotos: © Reptilium Landau

Spannende Erlebnisse über und unter der Erde

Mutige nehmen eine Vogelspinne auf die Hand (l. u.) oder bewundern den blauen Pfeilgiftfrosch (u.). Possierlich ist der Nachwuchs der Sternschildkröten (o.).

Wahlheimat ist er auch gar nicht wirklich giftig. Dazu bräuchte er nämlich das Gift ganz spezieller Pflanzen, die es nur in seiner ursprünglichen Heimat im Regenwald des Amazonasgebietes gibt. Aber wir müssen es ja nicht jedem verraten. Was wir hingegen gerne weitergeben, sind die Tipps zum Besuch ausgewählter Aktionstage, an denen Sonderpreise gelten, sowie „Specials“ wie die Insektenkochkurse, Übernachtungs-Camps für Kinder oder Tierpflegertage und Kindergeburtstage. Details dazu gibt es vor Ort.

Info Reptilium Landau www.reptilium.de Nächste Zoonacht am 6. August 2020 und jeden 1. Donnerstag im Monat

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ie Gemeinde Oberwolfach im Kinzigtal bietet eine neue Familienattraktion für Gäste an. Unter dem Motto „Oberwolfachs sagenhafte Schatzsuche“ dürfen sich die Teilnehmer bei der Festhalle ihre Schatzkarten abholen und dann gemeinsam auf den Weg machen.

Hintergrund der Schatzsuche ist die lokale Sage vom Schatz von Benau. Sie erzählt vom Schwarzenbruch, der auf einem der ­höchsten Berge Oberwolfachs liegt, und auf dem vor mehr als 1000 Jahren eine kleine Stadt namens Benau lag. Deren Bewohner galten als fleißig und arbeitsam. So soll es dazu gekommen sein, dass sie zu unermesslichem Reichtum gelangten. Doch der Wohlstand, so die Sage, sei den Bewohnern mit der Zeit über den Kopf gewachsen. Es heißt: „Sie änderten ihre Gewohnheiten und beteten nicht mehr zu Gott, sondern zu einem Kalb aus purem Gold. Das war der Anfang vom Ende von Benau und seinen Bewohnern. Als Strafe Gottes verschluckte der Berg die Bewohner mit all ihrem Hab und Gut. Bevor die Stadt allerdings unterging, versteckten die Bewohner einen Teil ihres Schatzes. Immer und immer wieder wurde nach dem Schatz gesucht – jedoch hat ihn bis heute noch keiner gefunden.“ So weit die Legende. Nun sind die Besucher gefragt: Sollte es ihnen vergönnt sein,

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den sagenhaften Schatz von Benau zu finden? Ausgestattet mit der Schatzkarte geht es ab der Festhalle los auf die Suche. Der besondere Clou dabei: das Angebot ist kostenlos, der Weg komplett barrierefrei. Zeitlich gibt es keinerlei Beschränkungen. So kann sich jeder ganz nach seiner individuellen Kondition und Konstitution auf Schatzsuche begeben – mit der Familie oder in der Gruppe. Die Streckenlänge beträgt etwa 800 Meter und lässt sich bequem in 45 Minuten bewältigen. Bei erfolgreicher Suche winkt am Ende ein sagenhafter Schatz. Weitere sehens- und erlebenswerte Angebote der Gemeinde Oberwolfach sind das Besucherbergwerk „Grube Wenzel“ und das „MiMa“-Museum, das Mineralien- und Mathematik-Museum. Dort finden sich viele steinerne Zeitzeugen aus der mittelalterlichen Vergangenheit der Gemeinde, die aus dem Leben der Bergleute erzählen, neben wissenswerten Hintergrundinformationen zur Grube Clara, die als Letzte ihrer Art noch heute in Betrieb und daher für Besucher unzugänglich ist – im Gegensatz zur Grube Wenzel (Foto oben). Diese kann im Rahmen einer Führung besichtigt werden und bietet zudem Sonderführungen an. fifu Info  „

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Quietschvergnügt! Ferienspaß in der Region

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Foto: © FSB/Brigitte Sasse

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chtsamkeit ist noch angesagt, aber die Corona-Pandemie muss kein Spaßkiller fürs Sommerferien-Vergnügen sein. Findefuchs-Volontärin Liliane Herzberg hat viele kunterbunte, naheliegende Familienangebote entdeckt: splashig, labyrinthisch, musikalisch, zauberhaft und lehrreich.

Sommer, Sonne, Sonnenschein

Musikalisch durch die Sommerferien

Endlich kühlendes Nass und Rutschenabenteuer: Das Freiburger Strandbad und das Freibad St. Georgen sind wieder geöffnet. Um in Zeiten der weltweiten Pandemie einen hygienischen, ansteckungsfreien Ablauf zu garantieren, gelten auch in den Bädern die gesetzlichen Hygieneregeln – dem Wohl aller zuliebe. Der Mindestabstand von 1,5 Metern gilt im gesamten Badbereich, die Maskenpflicht im Eingangs- und Kassenbereich sowie in den Umkleiden und Toiletten. Für das Strandbad sind fünf Zeitfenster vorgesehen, in denen jeweils 300 bzw. in den längeren Spannen 500 Menschen gleichzeitig das Bad besuchen können. Die Zeiten: 8 Uhr bis 10 Uhr, 10.30 Uhr bis 15 Uhr, 15.30 Uhr bis 20 Uhr, 16.30 Uhr bis 20 Uhr und 18 Uhr bis 20 Uhr. Ein Badbesuch muss im Vorhinein online reserviert werden. Das Freibad St. Georgen öffnet am 20. Juli, die Zeitfenster sind auf der Homepage zu finden.

Egal ob musikalisch seit dem ers­ ten Atemzug oder neugieriger Einsteiger: Niemand muss scheu sein, alle können teilhaben am Ferienprogramm der Jazz & Rock Schulen Freiburg vom 3. August bis 10. September. Um auch in Zeiten der Corona-Pandemie für Urlaubsstimmung zu sorgen, sind Getränke in den Kursen „all inclusive“. Für die Einhaltung der Hygienevorschriften ist selbstverständlich gesorgt.

Info „

Reservierung: www.badeninfreiburg.de/reservierung / www.badeninfreiburg.de/baedersaunen/freibad-st-georgen

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Foto: © Klaus Polkowski

Was kann gelernt werden? Etwa Songtexte schreiben im Kurs „Worte für deinen Song – Words don’t come easy“, die ­Geschichte des Rhythmus in „Steinzeittrommler – percussion combo“ oder Selbstbewusstsein beim Auftreten in „Bühne frei für deinen Auftritt – Präsenz- & Stimmtraining“. Alle Kurse und Zeiten finden sich auf der Website. Anmeldung bei Birgit Dittmar. Info „

„Ich male mir die Welt, wie sie mir gefällt“

Foto: © Cinderella-Bühne

Ob es nun Herr Pettersson mit seinem Kater Findus ist, Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer oder Pippi Langstrumpf – die Marionetten der Cinderella-Bühne lassen Kinderaugen erstrahlen, Herzen höherschlagen und entführen auch Erwachsene in die Welt ihrer Kindheit. Vor der handgemalten Kulisse bewegen die Spieler die Puppen aus Klassikern der Kinderliteratur live und freuen sich über eine rege Beteiligung der kleinen Zuschauer. Karten für die Gastspielauftritte in Offenburg und Freiburg gibt es jeweils im Vorverkauf vor Ort und an der Tageskasse. Der Eintritt in Offenburg beträgt acht Euro, in ­Freiburg sind es neun Euro. Info „

Tel.: 0761 / 36 88 89-22

Tel.: 0177 / 811 05 27 oder

www.jrs.org/ferienkurse-mit-musik

www.cinderellabuehne.de

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Au s f l u g s t i pp s

Freizeit

Foto: © Privat

Foto: © freepik.com/fotobomb

Maisfeld-Labyrinth Opfingen Wer suchet, der findet – in diesem Fall in den Wirren des Labyrinths in Opfingen. Und nicht etwa irgendwas, sondern einen Denkanstoß zu dem „Irren Jahr 2020“. Neben den Veränderungen, die durch die Corona-Pandemie erfahrbar wurden, zeigen Stationen des ­Labyrinths Möglichkeiten auf, wie aus der Krise gelernt werden kann. So regen etwa Fragen dazu an, über die Vorzüge und positiven Effekte einer regional ausgerichteten Lebensmittelversorgung nachzudenken. Außerdem können Hungrige in der Welschkornhütte Gerichte der

Sommerspaß in der Römerstadt Jeden Tag ist etwas los: Auch in der Corona-Sommerzeit muss niemand auf ein spannendes Erlebnis in Augusta Raurica verzichten. Vom 27. Juni bis 16.

Foto: © Augusta Raurica

August finden täglich wechselnde Drop-in-Angebote statt: römische Salben herstellen, Schiffchen basteln, Steckenpferde bemalen, Ton modellieren, römische Spiele entdecken, Räuchermischungen herstellen oder Mosaike gestalten. Die Material-

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badisch-thailändischen Küche genießen. An heißen Tagen bieten ein Brunnen mit Handpumpe und eine Baumdusche willkommene Abkühlmöglichkeiten. Zum Klettern und Toben lädt eine große Strohburg ein, und junge Besucher können auf einem Trettraktor-Parcours ihre Runden drehen. Info „

Wo? Waldmösle 2,

79112 Freiburg-Opfingen Tel.: 07664 4744 www.maisfeld-opfingen.de info@maisfeld-opfingen.de Öffnungszeiten: 11 Uhr bis Sonnenuntergang Preis: Kinder 5 €, Erwachsene 6 €

kosten belaufen sich jeweils auf fünf CHF. An den Wochenenden geben verschiedene Schausteller und Handwerker Einblicke in das römische Leben – unter anderem wird ein authentischer Glasofen aufgebaut und in Betrieb genommen. Zusätzlich werden die beliebtesten Workshops angeboten, dazu gehören „Brotbacken – Vom Korn zum Römerbrot“, „Salben und Öle in der Antike“ und „Mus­ ter aus farbigen Steinen – Das eigene Mosaik bas­teln“. Außerdem findet ein Souvenir-FotoWettbewerb statt. Er ist Auftakt zur Ausstellung „Ich war auch in Augusta Raurica – Selfies aus drei Jahrhunderten“, die im Herbst auf dem Gelände gezeigt wird. Info „

www.augustaraurica.ch/besuchen/ sommerprogramm

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FREIZEIT

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Safari in Basel Abenteuerliche Entdeckungsreise mit der ganzen Familie

Fotos: © Basel Tourismus

Zu einer gemeinsamen Reise in die Vergangenheit starten Familien im Naturhistorischen Museum. Löwen, Elefanten und viele andere Tiere erwarten die Besucher im Basler „Zolli“.

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ndlich geht es wieder raus aus den eigenen vier Wänden! Wie wärs mit einer Tour zur Stadt am Rheinknie? Basel steckt voller Abenteuer! Überschaubar groß und dennoch abwechslungsreich, ist sie das optimale Ausflugsziel für die ganze Familie. Problemlos zu Fuß zu erkunden, lassen sich viele Attraktionen miteinander verbinden.

Starten Sie Ihre gemeinsame Expedition am besten mit den Elefanten und Löwen im Zoo. Die Baslerinnen und Basler kennen und lieben ihren „Zolli“ von Kindesbeinen an, gehört er doch zu den regelmäßigen Anlaufstellen von sämtlichen Kindergärten und Schulen der Region. Kein Wunder, denn er bietet über 600 Tierarten ein Zuhause. Zurzeit lohnt sich der Besuch besonders, denn viele Tiere haben während des Lockdowns für Nachwuchs gesorgt.

Sightseeing mal anders Bei einem Altstadtspaziergang durch die engen Gässchen und über die malerischen Plätze mit über 180 Brunnen wandelt man zwischen jahrhundertealten Gebäuden und Wahrzeichen wie dem Rathaus oder dem Basler Münster. Verpackt als Schatzsuche wird Ihren Kindern dabei auch bestimmt nicht langweilig: Mit kniff-

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ligen Fragen im Gepäck und in Begleitung von Basil, dem kleinen Baselstab, geht es auf eine Tour der besonderen Art. Spielerisch erkunden Sie gemeinsam die Stadt, und am Schluss gibt es sogar noch eine kleine Überraschung.

Zeit für etwas Erholung! Zum Beispiel bei einer Fahrt mit der „Fähri“, wo Sie gemeinsam über den Rhein schaukeln, oder in einem der schönen Parks der Stadt. Der Johanniter-Park lockt mit seiner unmittelbaren Nähe zum Rhein, der großen Grünfläche mit Blick auf Kleinbasel und dem „Kleinen Wassermann“ – dem Café im Park-Pavillon. Lust auf etwas Herzhaftes? Bei der Buvette, der Freiluft-Beize unterhalb des Parks, gibt es leckere „Fischknusperli“ und Pommes Frites. Im selben Quartier befindet sich der größte Park der Stadt: der Kannenfeldpark. Wer ihn betritt, ist fasziniert von seiner Weite und der artenreichen Baumsammlung. Die zahlreichen Spielinseln, das Gartentheater, das Planschbecken und der wunderschöne Rosengarten machen den Park im St. Johann zu einem erlebnisreichen Ausflugsziel für die ganze Familie.

Kunst erleben – für kleine und große Entdecker Ein Museumsbesuch klingt für Ihre Kinder normalerweise nicht so verlockend? Basel wird sie

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garantiert verblüffen! Hier begeben Sie sich gemeinsam zurück in die Vergangenheit und entdecken Dinosaurier und ein riesiges Mammut im Naturhistorischen Museum. Sie erleben Kunst, die zum Leben erwacht, im Museum Tinguely und können in der Alten Papiermühle sogar Ihr eigenes Papier schöpfen. Im Spielzeug Welten Museum werden Kinderaugen glänzen: Über 2500 Teddybären sind hier ausgestellt. Mit rund 1000 Quadratmetern auf vier Stockwerken ist das Museum das größte seiner Art. Die ausgestellten Spielsachen scheinen sich miteinander zu beschäftigen: Große Puppen spielen im Kaufmannsladen, Teddys mit Tretautos liefern sich ein verbissenes Rennen, und per Knopfdruck setzt sich ein ganzer Vergnügungspark in Bewegung. Wetten, dass Ihre Kinder zurück zu Hause jede Menge zu erzählen haben? Buchen Sie jetzt Ihre Übernachtung in einem Basler Hotel und Sie erhalten pro Person eine Baselcard und den Eintritt für den Basler Zoo geschenkt. INFOS „

Basel Tourismus Aeschenvorstadt 36 · CH-4010 Basel Tel.: +41 (0)61 268 68 68 E-Mail: info@basel.com www.basel.com

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Foto: © iStock/Jovanmandic

Homeschooling „Eltern können das nicht vollumfänglich kompensieren“

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as Thema Homeschooling ist für alle Beteiligten – Schüler*innen, Eltern und Lehrer*innen – eine große Herausforderung gewesen, die sie auch nach den Sommerferien wieder ereilen kann. Der promovierte Mathematik-Didaktiker­ Thomas Royar forscht und lehrt

Royar: Die war sicher riesengroß, viel größer als für Eltern oder Lehrer, denn in der Schulzeit ist vor allem der Austausch mit Gleichaltrigen sehr wichtig.

VON ARWEN STOCK „

an der Hochschule Nordwestschweiz zur Entwicklung des mathematischen Denkens. Und er gibt Tipps zur bestmöglichen Begleitung des Nachwuchses beim Rechnenlernen.

Findefuchs: Welche Rolle spielt der Lehrer? Royar: Eine große. Man kann nicht den Bezug zum Lehrer durch den Austausch von Übungsblättern ersetzen. Das ist nicht annähernd gleichwertig und kann sogar für manche Kinder schädlich sein.

Findefuchs: Wie groß war für die Kinder die Herausforderung im Homeschooling?

Findefuchs: Wie lief es in Mathematik? Royar: Bei der Mathematik meint man, das geht ganz gut über Aufga-

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Findefuchs: Warum? Royar: Aus der Forschung wissen wir, Kinder lernen sehr stark voneinander.

benblätter. Aber als Didaktiker sehe ich das kritisch. Alle wichtigen Elemente fallen weg: das Rückfragen im Klassenraum, das Nachfragen, wie Klassenkameraden das Problem gelöst haben, und die direkte Antwort des Lehrers. Findefuchs: Was können Eltern tun? Royar: Grundsätzlich können Eltern die Schule gar nicht vollumfänglich kompensieren. In der Forschung gibt es die einhellige Meinung, dass man folgende vier Punkte zur wirksamen Lernbegleitung braucht: Sachkompetenz, diagnostische sowie didaktische Kompetenz und Klassenmanagement.

hänge verstehen muss. Man muss den Lernstand der Kinder erfassen können. Da fehlt Eltern oft die professionelle Distanz. Bei der didaktischen Kompetenz geht es auch um den Einsatz von Hilfsmitteln – das ist der Kern der Grundschullehrerausbildung und von Eltern kaum leistbar. Das Klassenmanagement fällt zwar weg, dafür kommt es aber zur Belastung der Eltern-Kind-Beziehung und zu einem Rollenkonflikt. ANZEIGE

Findefuchs: Was bringen die Eltern davon mit? Royar: Schon die Sachkompetenz ist schwierig, da man außer Rechnen können auch die Zusammen-

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Z U H AU S E L E R N E N

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Foto: © Hochschule Nordwestschweiz

ZUR PERSON: „

Der heute 53-jährige Thomas Royar ist promovierter Mathematik-Didaktiker. Nach dem Studium arbeitete er zehn Jahre als Grund- und Hauptschullehrer. 2002 wurde er wissenschaftlicher Mitarbeiter an der PH Freiburg. Seit 2010 ist er an der Hochschule Nordwestschweiz Dozent für die Entwicklung des mathematischen Denkens im Kindesalter. Zudem arbeitet er mit Kindern an der Rechenschwäche.

Findefuchs: Das heißt, Eltern können es gleich lassen? Royar: Manchmal fast. Das, was Eltern wirklich machen können, ist, die Zeit für die Kinder zu strukturieren: feste Zeiten zum Aufstehen, Essen, Arbeiten und Schlafen. Findefuchs: Was können Schulen tun? Royar: Seitens der Schule wären mindestens feste Zeiten der Rückmeldung sinnvoll. Das Wegbrechen der Schulstrukturen wurde vielen

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Kindern zum Verhängnis. Ich weiß von einer Schule, bei der mussten sich alle Schüler morgens um 8.30 Uhr zur Videokonferenz in den Klassen einfinden. Eine andere Schule hat mit einem Riesenaufwand jeden Schüler einmal pro Woche in die Schule zum Feedback-Gespräch eingeladen. Solche Konzepte sind sicher sehr hilfreich. Findefuchs: Welche Unterstützung können Eltern von Lehrern erwarten? Royar: Sie sollten mindestens erwarten können, dass die Lehrer während der Dienstzeiten erreichbar sind. Findefuchs: Wie steht es aktuell um den Leistungsstand der Kinder? Royar: Es soll getestet werden, was sie gelernt haben. Das halte ich für kritisch. Man kann nicht jetzt so tun, als ob das letzte ein normales Vierteljahr war. Dieser Schulstoff fehlt. Findefuchs: Wie ist Ihre Prognose für das nächste Schuljahr? Royar: Möglicherweise ist eine zweite Welle zu befürchten. Deshalb sollten die Sommerferien an den Schulen dazu benutzt werden, um Konzepte zu entwickeln: Lernen funktioniert nicht nur durch Informationsvermittlung. Da würde ich mir für einen möglichen zweiten Lockdown oder Quarantänezeiten für einzelne Schulen eine gute Tages- und Rückmeldestruktur wünschen. Außerdem sollte man kritisch über Noten in solchen Zeiten nachdenken.

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MEDIEN

S AC H B Ü C H E R

Hoch lebe die Kunst! Neue Bücher über Kunstgeschichte und zum Kreativsein

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chon die Kleinsten lieben das Malen. Doch bald wächst bei Kindern auch das Interesse an der Kunst und Kunstgeschichte. Der MidasVerlag aus Zürich hat sich in seinem

David Hockney, Martin Gayford DIE WELT DER BILDER FÜR KINDER Illustrationen: Rose Blake Verlag: Midas Preis: 19.90 Euro Alter: ab 7 Jahren Seitenzahl: 128, Hardcover

Aaron Rosen EINE REISE DURCH DIE KUNST – UND DIE WELTGESCHICHTE Verlag: Midas Preis: 19.90 Euro Alter: ab 10 Jahren Seitenzahl: 144, Hardcover

Michael Bird, Kate Evans VINCENTS STERNENNACHT – EINE KUNSTGESCHICHTE FÜR KINDER Verlag: Midas Preis: 29,80 Euro Alter: ab 8 Jahren Seitenzahl: 336, Hardcover

Marion Deuchars MALEN UND ZEICHNEN WIE DIE GROSSEN KÜNSTLER Verlag: Midas Preis: 24,90 Euro Alter: ab 8 Jahren Seitenzahl: 240, fünf­ farbig, Klappenbroschur

Illustrationen: © freepik.com

Marion Deuchars ART PLAY – DAS SPIEL MIT KUNST Verlag: Midas Preis: 24,90 Euro Alter: ab 6 Jahren Seitenzahl: 224, Paperback

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VON ARWEN STOCK „

Kinderbuchprogramm auf den Schwerpunkt „Kunst für Kinder“ spezialisiert – hier fünf inspirierende Einblicke. Was passiert, wenn ein renommierter Künstler und ein Kunstkritiker zusammen ein Kinderbuch machen? „Die Welt der Bilder für Kinder“ von David Hockney und Martin Gayford ist schon für Grundschulkinder mit Lesekompetenz eine echte Entdeckung. Anhand von Themen wie Licht und Schatten, Zeichen, Malerei und Fotografie sowie bewegte Bilder gestalten Hockney und Gayford den Text in Form eines Dialogs – in kindgerechter Sprache inklusive Wir-Form und direkter Anrede. Die Illustrationen stammen von Rose Blake, die Hockney bereits im Alter von elf Jahren kennenlernte, und zeigen die kleine Rose, David und Martin, die wie in einem Comic die jungen Leser durch die Kapitel begleiten. Eher für ältere Kinder und Jugendliche geeignet ist Aaron Rosens „Eine Reise durch die Kunst und die Weltgeschichte“. Das Buch behandelt gleichermaßen die Entwicklungen auf den verschiedenen Erdteilen, die sich in den Illustrationen von Lucy Danzell widerspiegeln. Sie werden ergänzt durch die Abbildung von Kunstwerken wie von Leonardo da Vinci, Kitagawa Utamaro oder Egon Schiele sowie Fotografien zur Baugeschichte, beispielsweise der Sonnenpyramide von Teotihuacán, den Überresten der einstigen Kmer-Hauptstadt Angkor oder der Berliner Mauer. Chronologisch untergliedert ist „Vincents Sternennacht und andere Geschichten – eine Kunstgeschichte für Kinder“ von Kunsthistoriker und Radiomoderator Michael Bird und Illustratorin Kate Evans. Ausgehend von

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den ers­ten Höhlenmalereien über die Fokussierung auf heilige Orte auf der ganzen Welt gliedert sich das Werk in Epochen und in diesen in Künstlerartikel, wie beispielsweise zu Vincent van Gogh, Michelangelo, Frida Kahlo oder Ai Weiwei. Illustrationen wie vom London des 19. Jahrhunderts helfen, die Bio­grafien der Künstler einzuordnen. Die Texte sind kindgerecht, immer wieder benutzt der Autor die Wir-Form und beschreibt lebendige Szenen aus dem Leben der Künstler. Zwei Do-it-yourself-Kinderbücher hat Marion Deuchars im Midas-Verlag veröffentlicht. In „Malen und Zeichnen wie die großen Künstler“ stellt die Bestseller-Autorin und vielfach preisgekrönte Illustratorin ihre Lieblingskünstler vor. Doch diesmal geht es für die jungen Leser auch ums Selber-kreativ -Werden. Inspiriert von den Techniken beispielsweise von Joan Miró, Salvador Dalí, Wassily Kandinsky oder Gustav Klimt entpuppt sich dieses Werk als wahres Arbeitsbuch, in dem zunächst der Künstler vorgestellt wird und dann eines oder mehrere seiner Werke zum Aus- und Nachmalen abgedruckt ist. Dem folgen Übungen, um sich inspirieren zu lassen, Eigenes zu kreieren sowie zum Üben einzelner Techniken. Herrlich – nicht nur für ältere Kinder und Jugendliche. In „Art Play“ regt Deuchars ebenfalls zum Zeichnen, Malen, Drucken, dem Spielen mit Farbe, Formen, Papier und Mustern an. Jedoch ist das Buch nicht durch eine KünstlerGliederung, sondern anhand eben dieser Grundbausteine der Kunst aufgegliedert. Die Materialliste für die vielen Übungen ist lang. Doch dafür ist das Werk reich an künstlerischen Entdeckungsmöglichkeiten: Es gibt beispielsweise eine Anleitung, ein Thaumatrop mit einem Vogel und einem Käfig zu bas­ teln, Primärfarben zu mischen, mit Punkten zu spielen oder per Fingerdruck zu experimentieren. Damit kann „Art Play“ bereits für Grundschulkinder mit Lesekompetenz ein spielerisches Arbeitsbuch sein – dem Alter sind nach oben keine Grenzen gesetzt.

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