Freiburg entdecken

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Kultureller Rundgang: Auf eigene Faust: Touri in Freiburg v Stadtf端hrungen: Auf Tour mit Freiburg Kultour v Altstadtrundgang mit iTour v Sportlicher Rundgang: Freiburgs Freib辰der hoffen auf den Supersommer v Adventure Company: Die Erlebnisexperten r端sten aus v Kulinarischer Rundgang: Kais Kostprobe: Leckeres aus Laos v Gastro-Tipps: Raus ins Freiluftrevier v Wein & Spargel: Saisonales aus der Region v Marktplatz der Gen端sse v

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Freiburg entdecken Stadtrundgang mal anders: kulturell, kulinarisch, sportiv er der Freiburger City einen Besuch abstattet, hat dafür immer einen Grund: der eine will shoppen, der andere etwas essen, trinken oder chillen, der nächste begibt sich auf eine Besichtigungstour. Sportiv, kulturell und genüsslich geht es in dieser Ausgabe zu. Die chilli-Redaktion hat sich auf die verschiedenen Fährten begeben und dabei unterschiedliche Erkenntnisse gewonnen: Nicole Kemper machte ihre eigenen Erfahrungen bei ihrem ultimativen Stadtrundgang auf eigene Faust. Daniel Weber ließ sich von einer professionellen Stadtführerin von

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Idyllischer Blickfang: Die Fischerau. Foto: © FWTM, K.-H. Raach

Freiburg Kultour über die historische Stadt Freiburg unterrichten, und Felix Holm steckte sein gastronomisches Freiluftrevier ab. Damit nicht genug – wer zum Shoppen gekommen ist und noch das richtige Outdoor-Equipment für seine sportlichen Aktivitäten sucht, kann bei Adventure Company fündig werden. Zu guter Letzt berichten wir außerdem über ein saisonales Must-Have der Region: Wein und Spargel. Erschöpft von der Stadttour? Wie wäre es dann mit einer erfrischenden Abkühlung in einer der schönen Freiburger Badeanstalten? Dank des tollen Wetters hat die Badesaison der Freibäder so früh begonnen wie nie. Lars Bargmann berichtet über den Besucher-Rekordversuch der Regio Bäder GmbH. In diesem Sinne, kultig-sportliche Unterhaltung, vielleicht bei Spargel und Wein oder auf ein kühles Helles in diesem Wonnemonat Mai wünscht Michaela Moser

IMPRESSUM – Das Sonderheft „Freiburg entdecken“ erscheint im Freiburger Stadtmagazin chilli Herausgeber: chilli Freiburg GmbH Lörracher Str. 5a // 79115 Freiburg // fon: 0761-292 70 60 // fax: 0761-292 70 61 info@chilli-online.de // www.chilli-online.de Geschäftsführung: Michaela Moser (ViSdP) Redaktion: Felix Holm (fho), Daniel Weber (daw), Nicole Kemper, Kai Hockenjos, Lars Bargmann (bar) Fotos Seite 3 und 10: © FWTM // Karl-Heinz Raach Fotos: Kai Hockenjos, Nicole Kemper, Felix Holm, Daniel Weber Bildagenturen: fotolia, istock // Titelbild: © pixelio.de // Gerd Altmann Grafik: Claudia Fakler // Lektorat: Beate Vogt Anzeigen: Uwe Bernhardt, Iris Baumann, Christel Edelmann, Alexandra Huber Druck: Freiburger Druck GmbH & Co. KG

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KULTURELLER RUNDGANG

Touri in Freiburg Vor allem samstags überrollt sie den Freiburger Münsterplatz und die Kaiser-Joseph-Straße: die Invasion der Im-Weg-Steher, Nervtötend-langsam-Läufer, Abrupt-die-Richtung-Wechsler, Straßencafé-Belagerer und Fassaden-Knipser. Wie ist es wohl, Tourist in Freiburg zu sein? Die chilli-Fremdenverkehrsbeauftragte Nicole Kemper hat sich da mal ein paar Gedanken gemacht.

10 Uhr …

12 Uhr …

13 Uhr …

Warten auf den heiligen Bimbam

Geradelt und geadelt

Das überhöhte Dach des Saalbaus im Neu-

Was ist pink, hat drei Räder und steht auf

en Rathaus besitzt ein Glockentürmchen.

dem Rathausplatz? Ein Velotaxi? Zu spät für

Alltäglich zur Mittagsstunde erklingt aus

die richtige Antwort:Nichts steht mehr! Die

diesem ein Glockenspiel mit 25 Glocken

Rikscha hat sich in Gang gesetzt und rum-

und gibt eine Kostprobe aus seinem reich-

pelt gemächlich über das Kopfsteinpflaster.

haltigen Repertoire klassischer und volks-

Velotaxichef und VIP-Chauffeur Matthias

tümlicher Musik zum Besten. So zu lesen

Reinbold tritt in die Pedale,während ich mich

in aktuellen Stadtführern, ebenso auch

auf dem Doppelsitz hinter ihm breit mache

Halb-Spa zum Start

auf der offiziellen Website der Stadt. Doch

und mich bequem zurücklehne.Seine Flotte

Wer einen Ferientag in der eigenen Stadt

statt dem Klangereignis gibt es zum High

besteht aus sechs elektrounterstützten Fahr-

erleben will, braucht die passende Ein-

Noon in Freiburg ein lustiges Schauspiel

radrikschas,die für Taxi-, Rund- und Sonder-

stimmung. Tourifeeling zum Tagesstart –

für Eingeweihte: Touristen stehen in klei-

fahrten bereitstehen.Für Weinfreunde steht

was könnte das besser generieren als ein

nen Grüppchen auf dem Rathausplatz,ver-

außerdem eine Extratour mit Weinprobe

erfrischendes Bad im Hotelpool und da-

renken ihre Köpfe, verfolgen gebannt den

und Dreigängemenü auf dem Programm –

nach noch ein wenig Saunaschwitzen? Ich

Lauf des großen Zeigers und warten. Und

„gerade tüftle ich auch noch etwas Praliniges

spiele mit dem kühnen Gedanken, den

warten. Und warten … und ziehen ratlos

für die süße Fraktion aus“,verrät mein Fahrer.

kurzen Weg zum Colombi direkt in Knut –

und schulterzuckend von dannen. Zu hö-

Ich habe aber natürlich die typische Touritour

meinem weißen Lieblingswuschelbade-

ren ist nämlich schon lange nichts mehr –

gebucht – die Freiburger Stadtrundfahrt für

mantel – zurückzulegen und an der Rezepti-

das Geschenk des Fabrikanten und Stadt-

6,50 Euro. An Bächle entlang, über die KaJo

on um Einlass in den Wellnessbereich zu

rats Berthold Welte hat nach über einem

und am Münster vorbei,durch die Gässchen

ersuchen. Feigerweise rufe ich vorher an:

Jahrhundert in Wind und Wetter seinen

der oberen Altstadt und durchs ehemalige

Nein, heißt es, für Nicht-Hotelgäste stehe

letzten Ton gehaucht und harrt bereits seit

Fischer- und Gerberviertel.Chauffiertwerden

das Schwimmbad nicht offen. Verzichten

einigen Jahren seiner Wiederbelebung.

adelt:Ich schaue,den Reflex zum herrschaft-

muss ich dennoch nicht auf den Hotel-

Vonseiten der Stadt heißt es, man sei stark

lichen Handgruß gerade noch unterdrücken

pool: Im Novotel am Konzerthaus werden

gewillt,das Glockenspiel wieder in Gang zu

könnend, aus meiner Sänfte hinaus, der

auch an Außerhäusige Zehner- und Jah-

setzen und es in diesem Zuge auch endlich

Rest der Welt mit großen Augen zu mir hi-

reskarten für den „Spa-Bereich“ ausgege-

zu automatisieren,damit der Betrieb nicht

nein.„Die Leute gucken immer noch, ob-

ben; für 100 beziehungsweise 300 Euro ist

wie bisher händisch durch den Haus-

wohl wir schon seit acht Jah-

man dabei. Die Sauna ist leider noch kalt,

meister erfolgen müsse. Ein Spezialist sei

ren in Freiburg unterwegs

sie wird erst am Nachmittag angeheizt.

bereits beauftragt, doch das melodische

sind“, sagt Reinbold.

In Sachen Urlaubsfeeling komme ich

Gebimmel bleibt

dennoch auf meine Kosten. Im Unterge-

erstmal Zukunfts-

schoss ziehe ich zwischen Segelbooten

musik: Der Exper-

und Säulen meine Bahnen oder eher

te sei europaweit

Bähnchen – mehr als sieben Züge in eine

der Einzige seiner

Richtung sind nicht drin. Dafür habe ich

Art, wann er sich in

aber Strandidyll und Wasser für mich al-

Freiburg ans Werk

leine – und auch die Massagedüsen

machen kann, sei

macht mir keiner streitig.

ungewiss.

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KULTURELLER RUNDGANG

14 Uhr …

15 Uhr …

18 Uhr …

Fotos: © Nicole Kemper

Arboretische Weltreise – der Milleniumswald Wer auf dem Rathausplatz steht, wird automatisch zur Auskunftszentrale: Wo geht’s zum Stadtgarten, wo zur nächsten Toilette, welches ist der schnellste Weg zum Bahnhof? Der ältere Herr mit Brille hat seinen fragenden Blick auf den Boden geheftet: Die Wappen von Padua, Granada, Innsbruck, Besançon und Guildford sind vor dem Neuen Rathaus als Mosaike in den Boden gebet-

Eine Seefahrt, die ist lustig

tet, unweit entfernt sticht ein zweites

O là là, la boule

Eine Bootstour gehört unbedingt zum

Ensemble mit weiteren Städtenamen

Sobald die Hände nicht mehr am Stahl

Touripflichtprogramm. Leider ruhen ja die

aus dem Pflaster hervor. „Sind das die

festfrieren, ist Frankreich nur noch ei-

Pläne zur Schiffbarmachung der Dreisam.

Partnerstädte von Freiburg?“, kombi-

nen Kugelstoß entfernt: Die Freiflächen

Aber wozu gibt es die Bächle? Meine Erin-

niert er richtig.

rund um den Alten Wiehrebahnhof sind

nerung sagt mir, dass ein Laden am Müns-

Eine Radviertelstunde entfernt tauchen

von Boulespielern okkupiert, hier wird

ter Bächleboote verkauft.Sie trügt nur halb:

die neun Städte wieder auf. Fernab vom

mit Inbrunst anvisiert, platziert, vor al-

Kein Schiff ahoi, dafür schunkeln bunte

Rummel verlasse ich Freiburg für eine

lem aber eingehend taxiert und disku-

Badeenten in der Rinne vor dem Geschäft.

kleine arboretische Weltreise. Ich flanie-

tiert: Welche Kugel ist dem Schwein-

„Können Sie eine Gummientenbächleroute

re auf menschenleeren Wegen zwi-

chen am nächsten? In Streitfällen hilft

empfehlen?“, frage ich die Verkäuferinnen.

schen Winterlinden aus Lviv, Kaukasi-

oft nur noch der Strick: Die Maßschnur

Schließlich plätschern die Freiburger Wahr-

scher Flügelnuss aus Isfahan, an

erweist sich als verlässlicher als das Au-

zeichen 15 Bächlekilometer hinab, da will

Flatterulmen aus Guildford und Inns-

ge; birgt doch jedes Boulespiel auch

man ja nicht wahllos drauflos schippern.

brucker Zirbelkiefern vorbei. Besançon

überraschende Frust- und Freude-Lek-

Aber auch hier wieder Fehlanzeige.Also oh-

steht schon in weißer Blütenpracht, an

tionen zum Thema perspektivische Ver-

ne guten Tipp selbst die Probe aufs Exem-

der spanischen Schwarzkiefer aus Gra-

zerrungen und Wunschdenken.

pel gemacht: Die Ente schaukelt – vorbild-

nada hängen noch Überreste von Weih-

lich an der Leine und brav bei Fuß –

nachtsschmuck und Meisenknödel. Im

glücklich los, biegt vor dem Münster in die

Milleniumswald am Rande des Müll-

Münsterstraße ab und geht auf der Kaiser-

bergs im Wolfswinkel wurde für jede

Joseph-Straße auf Tauchgang: Leichtge-

Partnerstadt ein Hain mit landestypi-

wichtige Gefährte sind offensichtlich der

schen Bäumen gepflanzt. Freiburg

Bächletour nicht gewachsen, am Eingang

selbst ist mit einem Stieleichenwäld-

zur Unterwelt hängt Entchen mit einem

chen vertreten. Gleich daneben öffnet

Tennisball, einem Apfelbutzen und meh-

eine Schneise den Blick aufs Münster

reren Zigarettenkippen im Strudel fest.

und Schwarzwaldberge.

Blöd auch,dass das Wasser dem Gesetz der Schwerkraft gefolgt und nicht durch die unscheinbare Marktgasse geflossen ist. Sonst hätte ich mit dem Wissen protzen können,dass dort die mittelalterliche Wasserversorgung noch ihr ursprüngliches Bild zeigt:Einst verliefen die Bächle überall wie hier in der Straßenmitte. Im Brandfall wurden die kleinen Wasserläufe aufgestaut und als Löschwasserreservoir genutzt. Fazit:Das Bächlesystem ist verzwickt,Wasser fließt immer bergab, und Gassigeher werden ebenso angestarrt wie Sänftenfahrer.


KULTURELLER RUNDGANG

Im Dialog mit der Stadt selbst Auf Tour mit Freiburg Kultour

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reiburg ist bei Touristen so beliebt wie noch nie. Im vergangenen Jahr stellte die Stadt mit 1,29 Millionen Übernachtungen laut der Freiburger Wirtschaft Touristik und Messe GmbH einen neuen Besucherrekord auf. Bei zahlreichen Gästen steht eine Stadtführung ganz oben auf der Todo-Liste.„Freiburg Kultour“, seit vielen Jahren offizieller Partner der Stadt in Sachen Tourismus, beschäftigt dafür rund 50 ausgebildete Gästeführer und -führerinnen. Franziska Haller ist eine von ihnen.

Foto: © Daniel Weber

Reihe von Seminaren über die Stadthistorie zählte. Und auch heute noch bildet sich Haller regelmäßig weiter. Ein geführter Rundgang müsse Spaß machen, dürfe nicht zum drögen Geschichtsunterricht werden, erzählt Haller. Seit sieben Jahren ist die zweifache Mutter regelmäßig mit Touristen, aber auch mit Einheimischen unterwegs. „Oft begleiten Freiburger ihre Gäste bei einer Stadtführung.“ Die Reaktionen derer, die ihre Stadt eigentlich zu kennen glauben, fallen dann meistens besonders auf. Sie reichen von einfach nicht gewusst,zu nicht gekannt bis hin „Die Stadt selbst spricht zu den Menzu noch nie gesehen.„Das ist das Schöschen,und wir Gästeführer stellen den ne an einer Stadtführung für die EinDialog her“, erklärt die 39-Jährige ihre heimischen.Man lernt die eigene Stadt Aufgabe und Motivation, während sie ganz anders kennen.“ Auch für die gein der Tourist Information im Neuen bürtige Freiburgerin selbst verfestigt Rathaus sitzt. Später wird sie von hier sich die Bindung zur Stadt mit jeder aus starten und sich mit einer Gruppe Tour aufs Neue.„Verschiedene Gäste von bis zu 25 Menschen zu Fuß Stadtgeschichte lebendig präsentiert: Seit schauen aus verschiedenen Blickwindurch die Altstadt machen, zeigen und sieben Jahren führt die gebürtige Freiburge- keln. Nach einer Tour geht man mit erklären, welche Geschichte im Kern rin Franziska Haller wissenshungrige Gäste viel wacheren Augen durch die Stadt“, durch die Stadt. der Breisgaumetropole schlummert. sagt Haller. Ob es der Platz der alten Wahlweise auf Deutsch, Englisch oder Spanisch. StädteGerichtslaube hinter dem Rathaus ist, wo im 15. Jahrhunführungen gibt es aber auch in vielen anderen Sprachen, dert unter Kaiser Maximilian, der in das damals nur 6000 etwa Russisch oder Chinesisch. „Gässle, Bächle und das Einwohner zählende Freiburg gleich mal ein Gefolge von Münster“, ist der Oberbegriff der Tour. Der Name ist Pro6000 Menschen mitbrachte, oder ob es das Münster ist, gramm. Rund anderthalb Stunden dauert die Führung. „der Schatz dieser Stadt“, der lebendige Geschichte dokuVor ihrer ersten Tour musste die bis dahin Fachfremde mentiert, „,Freiburg“, schwärmt Haller, „ist eine Stadt eine langwierige Ausbildung machen, zu der eine ganze mit vielen spannenden Facetten.“ Daniel Weber

Stadtführungen Geführt oder als iTour

Eine öffentliche Führung kostet 8 Euro. Neben den klassischen Stadtführungen werden zudem auch thematische Führungen angeboten. Wer Freiburg und seine Geschichte lieber auf eigene Faust erkunden möchte, begibt sich am besten auf die iTour, einen audio-visuellen Rundgang durch die historische Altstadt. Ausgerüstet mit einem handlichen Touchscreengerät und einem Kopfhörer wird man durch 39 Stationen gelotst und bekommt die Informationen auf Wunsch direkt auf Knopfdruck. Gesprochen werden sie von geschichts-

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trächtigen Freiburger Charakteren: Stadtgründer Herzog Bertold V. von Zähringen, die bekannte Stifterin Katharina Egg und Otto Winterer, der von 1888 bis 1913 Oberbürgermeister von Freiburg war. Die Ausleihe kostet für 2,5 Stunden 8 Euro. Die iTour kann auch im Augustinermuseum fortgeführt werden. daw

Infos: www.freiburg-kultour.com


SPORTLICHER RUNDGANG

Hoffen auf den

Supersommer

Freiburgs Freibäder starten Rekordversuch

Foto: © FSB

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m 17. April eröffnete die Regio Bäder GmbH (RBG) die Pforten fürs Strandbad – so früh wie noch nie. Das belohnten die Badenden: Bis Anfang Mai strömten bereits die ersten 10.000 Schwimmdurstigen ins größte Freiburger Freibad. Am 7. Mai begrüßten dann auch das Lorettobad – das älteste Familienbad und einzige Bad mit eigenem Damenbad Deutschlands – und das Freibad St. Georgen die ersten Gäste.

RBG, die Besucherstaus vor allem an Wochenenden deutlich kürzer machen zu können. Das Strandbad glänzt zudem mit einem neuen Vorplatz und zehn neuen Sonnenschirmen rund ums Kinderbecken. Das Lorettobad wird übrigens heuer 170 Jahre alt, das Damenbad 125 Jahre. Der äußerst rührige Förderverein Freunde des Lorettobads unter dem Vorsitz von Klaus Winkler hat zusammen mit der RBG am 24. Juli, dem Sonntag vor Ferienbeginn, ein ganz„Die hohe Besucherzahl im Strandbad tägiges Lorettobadfest auf die Beine macht deutlich, dass wir mit der frügestellt. Bereits vorher wird der Verhen Öffnung genau richtig gelegen ein wieder Konzerte im Bad über die im Lorettobad haben“, ist RBG-Geschäftsführer Ralf Bühne gehen lassen. Dabei sind die Klausmann zufrieden. Für eine erfolgreiche Freibadsaison Big Band der Freiburger Universität (2. Juli), ein Chorkonmit mehr als einer halben Million Badegästen wie in den zert mit anChORa (9. Juli),„Diese wunderbare Band“ (23. Superjahren 2003 und 2006 müsse jetzt nur noch das WetJuli) oder auch ein Liederabend mit Georg Gädker und ter mitspielen.In diesem Jahr soll sie fallen,die RekordmarSilvia Hauer (6. August). bar ke aus dem Rekordsommer 2003, als knapp 550.000 Badende die Bäder enterten.„Für die Sommermonate hoffe ich, dass Freiburg seinem Ruf als sonnigste Großstadt Info Freibäder Deutschlands gerecht wird“, sagt Klausmann. Öffnungszeiten: Alle Bäder sind an Wochentagen zunächst von 12 bis 19 Uhr geöffnet. Bei guter Wetterlage werden das Strandbad Auch er war von der guten Wetterlage Anfang April werktags von 7 bis 21 Uhr, das Freibad St. Georgen und das Lorettobad überrascht. Die Freibäder, in die im vergangenen Jahr von 10 bis 20.30 Uhr offen sein. An den Wochenenden sind alle Bäder 413.000 Badende kamen, waren aber zu diesem Zeitvon 9 bis 20 Uhr offen. Sollte es Änderungen geben, werden diese punkt noch nicht vorbereitet. In den kommenden Jahren auf der Internetseite www.regiobäder.de bekannt gegeben. soll sich das ändern, wenn das Wetter passt, könnten die Bäder dann schon Anfang April startklar sein. Info Preise Der Preis der Investition: Die Preise in den Bädern wurden nach Große Neuerungen brauchte es vor der Badesaison 2011 millionenschweren Investitionen angehoben: Eine Einzelkarte kosnicht, im Strandbad soll aber ein neuer Karten-Automat tet 4 € (bisher 3,70), das ermäßigte Ticket für Kinder, Jugendliche an Spitzentagen die Wartezeiten vorm Kassenhäuschen und Studierende nun 2,70 € (bisher 2,50). Eine Zehnerkarte kostet verkürzen, im Lorettobad dienen ein neues Drehkreuz 37 € (bisher 31), die ermäßigte 25 € (bisher 19). Die neue 20er-Karte samt neuem Kontrollautomaten für Gäste mit Mehrgibt’s für 68 € (ermäßigt 46) und für die Saisonkarte müssen künffachkarten dem gleichen Ansinnen. Damit hofft die tig 86 € (bisher 70)auf den Kassentisch gelegt werden.

Doppeltes Jubiläum

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Foto: © Adventure Company

SPORTLICHER RUNDGANG

Die Erlebnisexperten Die Adventure Company rüstet Outdoorbegeisterte aus

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er sich in der Natur auf die Suche nach einem klassischen Abenteuer macht, der sollte gut vorbereitet sein. Ob es sich um eine Wanderung in den Bergen oder direkt um eine alpine Klettertour handelt, die Adventure Company in der Belfortstraße und der Bertoldstraße bietet die passende Beratung und die richtige Ausrüstung. Auch für Outdooraktivitäten im Freiburger Raum. „Es gibt nichts Schlimmeres als einen zu kleinen Schuh oder ein zu kurzes Seil.“ Geschäftsführer Philipp Schweizer fasst so vereinfacht zusammen, dass gerade bei Outdooraktivitäten die Qualität von Kleidung und Ausrüstung enorm wichtig ist. Deshalb wird bei der Adventure Company auch viel Wert auf das Thema Nachhaltigkeit gelegt. Wo wird die Ware produziert, welche Materialien werden verwendet. „Für unser Sortiment ist das wichtig“, sagt Schweizer. Allein bei Hemden gibt es zahlreiche verschiedene Kriterien. Aus welchen Fasern besteht es, ist es ökologisch, trocknet es schnell, schützt es gegen UV-Strahlen und Mückenstiche? Fragen, die sich Schweizer beim Einkauf stellt. Ähnliche Fragen gilt es auch bei Zelten oder Schlafsäcken zu beantworten, die die Adventure Company in ihrem großen Sortiment führt. Seit 27 Jahren gibt es die Firma. Die Teammitglieder kommen aus allen Bereichen des Outdoorsports: Berg- und Skiführer, Höhen- und Expeditionsbergsteiger, Kletterer und Tourenführer gehören

dazu. Der Hauptladen befindet sich in der Bertoldstraße unweit der Universität. Nicht zuletzt deshalb zählen viele Studenten zur Kundschaft. „Es gibt in Freiburg viele Studierende, die schon allein wegen ihres Studiums, etwa der Forstwissenschaft, Outdooraktivitäten betreiben. Viele andere machen das einfach als Hobby“, erzählt Schweizer. Das zweite Ladengeschäft in der Belfortstraße ist mit 400 Quadratmetern Fläche doppelt so groß und führt vor allem spezielles Equipment für den Bergsport und größere Artikel wie zum Beispiel Zelte. Schweizer und sein Team kennen auch die Möglichkeiten, die das Freiburger Umland für Outdooraktivitäten bietet. „Zum Schauinsland hoch und einen Sonnenuntergang am Kybfelsen erleben, das ist ein absolutes Muss“, erzählt Schweizer und fügt hinzu:„Felsiges Gebiet, ein Blick in alle Richtungen, unglaublich schön.“ Tagsüber sollte ein Ausflug in die gleiche Gegend folgen, anderthalb Kilometer weiter auf den Solacker, eine große grüne Fläche zwischen Kybfelsen und Schauinsland. „Dort kann man sich richtig schön in die Sonne legen“, empfiehlt Schweizer. Outdoorspaß und Sport kann man überall erleben, weiß der Geschäftsführer.„Das fängt an, wenn du im Sommer im Garten Boule spielst und hört auf, wenn du im Winter in Norwegen auf Expedition bist.“ daw

Info: Adventure Company Bertoldstraße 54 & Belfortstraße 31 79098 Freiburg Mehr Infos unter: www.adco-fr.de Foto: © Daniel Weber

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KULINARISCHER RUNDGANG

Leckeres aus Laos Kais Kostproben: Restaurant Soom poong Merzhauserstr. 14 | 79100 Freiburg| Tel.: 07642/7900| www.soompoong.de

KRITIK IN KÜRZE:

✪ Kochwerk: Laotisch-Vietnamesisch ✪ Service: Höflich und hilfsbereit ✪ Euro-Bedarf: Vorspeisen ab 3,10 Euro, Hauptspeisen: 4,90 – 7,90 Euro ✪ Summa summarum: Hervorragendes Preis-Leistungsverhältnis: verdiente fünf scharfe Schoten!* * 1 Schote: ranzig, 2 Schoten: durchwachsen, 3 Schoten: engagiert, 4 Schoten: frisch und fein, 5 Schoten: tadellos, 6 Schoten: formidabel

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as Basler Tor gilt nicht unbedingt als Freiburgs schönste Ecke. Auch das kulinarische Angebot am Platz fügt sich der grauen Beton-Tristesse: Spelunken und Schnellimbisse. Positiv heraus sticht da – so viel sei schon verraten – das laotische Restaurant „Soom poong“ an der Ecke Merzhauser- und Weddigenstraße. Ins Deutsche übersetzt bedeutet der Restaurantname so viel wie „Was Du von ganzem Herzen wünschst, wird in Erfüllung gehen“, wie Namensgeberin und Inhaberin Soom Poong Buscema erklärt, die als Zehnjährige aus Laos nach Freiburg kam. Was wir uns wünschen? Authentische asiatische Kost jenseits von Glutamat und jeglichen Geschmack erschlagende Sojasauce! Dass das Verlangen Wirklichkeit werden kann, lässt ein Blick auf die Karte erahnen: Keine hundertfachen Variationen, sondern nur Fotos: © Kai Hockenjos rund ein Dutzend Hauptgerichte und einige Vorspeisen – das verspricht Frische und Fingerspitzengefühl. Zum Start wählen wir einen „Papaya Salat“ (3,90 Euro), gefüllte Reisblätter (3 Stück, 3,50 Euro) und genießen dazu ein „Beerlao“ (2,90 Euro), ein prickelndes laotisches Reisbier – sehr süffig. Wer beim Papayasalat eine süße Pampe erwartet, liegt völlig falsch, dieser hier wurde traditionell aus noch unreifen Papayafruchtstreifen gemacht, mit Knoblauch, Limettensaft, Koriander und gestoßenen Erdnüssen abgeschmeckt und mit scharfer Chili versehen, die unseren Wangen kurzzeitig glühen lässt – ein exotischer

Geschmackskick vom Feinsten. Überhaupt nicht scharf, dafür nicht weniger gut zubereitet, schmeicheln die gefüllten Reisblätter, die nicht frittiert wurden, unsere Gaumen mit feiner Frische durch das gekonnte Zusammenspiel von Hühnerfleisch, Sojasprossen, Thai-Basilikum und Minze – eine leichte Alternative zur fettigen Variante. Zum Hauptgang wählen wir „Rindfleisch mit rotem Curry“ (6,90 Euro) und „Laotisch eingelegtes Hühnerfleisch“ (6,90 Euro). Die Rindfleischstreifen sind vorzüglich, denn sehr kurz gebraten, Kokosmilch, Zuckerschoten, Süßkartoffeln (!) und Aubergine setzen einen schönen Kontrapunkt zur aufkommenden Schärfe des roten Currys. Das eingelegte Hühnerfleisch überzeugt durch eine rauchige Würze und wird durch Ingwer und Bambusspitzen angenehm bekömmlich. Kein Völlegefühl weit und breit, wir sind vergnügt, freudig überrascht und gönnen uns zum Abschluss ein „Süßkartoffelküchlein mit Kokoscreme“ (3,30 Euro), das sich nahtlos an das bereits Gekostete anschließt. Sehr fein, und im natürlichen Geschmack der Produkte belassen – asiatische Zurückhaltung, die unseren Beifall findet. Fazit: Weise gewählter Name! Unsere Wünsche wurden nicht erfüllt, sie wurden übertroffen! Kai Hockenjos

Freiburgs feuriges Wohnzimmer Am 2. Juni bekommen Freiburger Salsa- und Latin-Liebhaber ein neues,feuriges Wohnzimmer. Der Latinclub „Mamasita“ eröffnet in den ehemaligen Räumen der Tangente, später auch als Sound bekannt. Karibisches Ambiente

Foto: © Mamasita

und eine moderne Soundanlage sollen für Stimmung sorgen, ein extra eingebauter Tanzboden für den richtigen Halt auf dem Parkett. Das Getränkeangebot ist karibisch abgestimmt und beinhaltet eine große Rumauswahl. Im Mamasita wollen verschiedene Freiburger Salsaschulen Schnupperkurse anbieten, das Gelernte kann gleich an den Salsa-Latino-Abenden donnerstags und samstags auf dem Parkett ausprobiert werden. Aber auch PartyFreunde, die mehr als nur Salsa hören möchten,kommen im neuen Club an der Nussmanstraße 7–9 auf ihre Kosten. Freitags heißt das Motto „Party, Party …“ mit Musik aus unterschiedlichen Richtungen.

www.mamasita-club.de

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KULINARISCHER RUNDGANG

Foto: © FWTM/Karl-Heinz Raach

Raus ins Freie ! Schlemmertempel mit himmlischen Freisitzen PSV-GASTSTÄTTE

Foto: © Michaela Moser

RESTAURANT LA FINCA

Foto: © Daniel Weber

PSV-Gaststätte, 79115 Freiburg, Lörracher Str. 20, Tel.: 0761/473106 Öffnungszeiten: täglich 10–24 Uhr, Sa. 17–1 Uhr, So. 10.30–24 Uhr

Restaurant La Finca, Stadtstraße 50, 79104 Freiburg www.restaurant-lafinca.de

Genuss am Sportplatz Wer um die Mittagszeit bei Inhaber Ingo Walz vorbeischaut, blickt in viele zufriedene Gesichter – insbesondere als Speiserestaurant hat sich die PSV-Gaststätte einen Namen im Freiburger Südwesten gemacht, und sich so eine rege Stammkundschaft erarbeitet. Täglich wechselnde Gerichte versprechen eine leckere Abwechslung, die gut-bürgerliche Küche schmeckt lecker und der Preis (6,90 Euro inklusive Suppe und Salat oder Gemüse) setzt auch den Geldbeutel nicht auf Diät. Neben den Mittagsgerichten finden auch immer wieder Badische Klassiker wie Leberle mit Brägele oder Sulz den Weg von der Küche auf die Tische – dafür sollte man aber zu Wochenbeginn kommen. „Ich will, dass immer alles frisch ist, hier wird nix eingelagert“, begründet Walz, warum die Leberle oft am Mittwoch schon alle sind. Aber auch abseits der Hauptgeschäftszeit lohnt sich ein Besuch auf dem Gelände des Polizeisportvereins. Zwischen Fußball- und Tennisplätzen,im Halbschatten der Schirme und Bäume und von einer grünen Hecke umrandet, kann man hier durchaus die Seele baumeln lassen. fho

Ein Stück Spanien in Herdern „Da steckt meine ganze Seele drin“, sagt Markus Puscha, wenn er über sein Restaurant im Freiburger Stadtteil Herdern spricht. Puscha ist Chef und Kochautodidakt. Seit acht Jahren betreibt er das La Finca nun und steht regelmäßig selbst in der Küche. Sein Restaurant in der Stadtstraße hat sich in dieser Zeit neben klassischen Gerichten wie argentinischem Rumpsteak oder Spanferkelrücken vor allem durch seine Tapas- und Fisch-Karte einen guten Ruf erkocht. Der Sepia-Tintenfisch etwa ist eine der Hauptspeisen im liebevoll eingerichteten Restaurant, das innen 40 und im idyllischen Hinterhof 50 Sitzplätze zählt. „Außen kross und innen weich, so muss der perfekt zubereitete Tintenfisch sein“, erzählt Puscha. „Die Qualität bei uns ist anspruchsvoll und die Preise ansprechend“, fügt der leidenschaftliche Koch hinzu. Ab sofort hat das La Finca von Montag bis Freitag zwischen 12 und 14 Uhr auch das Mittagessen mit warmen Tapas im Programm. Die perfekten Appetithäppchen für zwischendurch in schönem Ambiente, in dem regelmäßig Künstler aus der Region ihre Bilder ausstellen. daw

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KULINARISCHER RUNDGANG

CAFÉ EXTRABLATT PUTZT SICH HERAUS

GASTHAUS ZUM STAHL

Foto: © Zum Stahl

Foto: © Lars Bargmann

Café Extrablatt, Schreiberstraße 1, 79098 Freiburg www.cafe-extrablatt.de

Gasthaus Zum Stahl, Kartäuserstraße 99, 79104 Freiburg Tel.: 0761/33402, www.zum-stahl.de

Viel Neues am alten Dreisam-Ufer Was länger währt, wird endlich gut: Seit Februar dauern Umbau, Anbau und die aufwendige Terrassengestaltung am ehemaligen Dreisam-Ufercafé, das nun am 18. Mai unter der Café Extrablatt-Flagge zumindest im Selbstbedienungsbereich neu eröffnen wird.„Es ist eine recht komplizierte Baustelle,deshalb mussten wir etwas länger auf manche Genehmigungen warten“, erklärt Gesellschafter Umut Kus. Umso mehr freut er sich jetzt, dass die Freiburger vom 18. Mai an das erste Bier, die ersten Kaffees und kleinere Speisen im sogenannten Freeflow bekommen können. Eine Woche später startet der komplette Restaurantbetrieb. Der wird dann übrigens in alter und zugleich neuer Umgebung stattfinden: Der Gastraum wurde mit einem Wintergarten auf einer Länge von 20 Metern um knapp zwei Meter zur Dreisam hin vergrößert und macht das Café freundlicher und wohnlicher. Zudem wurde der Zugang vom oberen Platz an der Kaiserbrücke zum Café und die beiden oberen Terrassen aufwendig gepflastert und neu möbliert. Innen im Restaurant soll „eine Atmosphäre zwischen Wiener Caféhaus und französischem Bistro“ entstehen, sagt Umut Kus. Die Karte des Café Extrablatt wird unter anderem ein reichhaltiges Salatangebot, verschiedene Lasagne, Pitas mit Salat und Fleisch, Pick- und Dippgerichte für den kleinen Hunger sowie einige lokale Gerichte wie Flammenkuchen oder Wurstsalat mit Brägele bereithalten. Bald hat Freiburg sein Café mit Abendsonnengarantie an der Dreisam wieder. daw

Gemütlich genießen unter Kastanien Restaurant und Restaurantgarten sowie ein Biergarten mit Grillstation: im „Zum Stahl“ in der Kartäuserstraße ist für jeden etwas geboten. Der schmuckvolle Außenbereich mit Kastanienbäumen, Linden sowie einer Ulme bietet Platz für insgesamt 400 Personen. Auf der einen Seite findet der Restaurantbetrieb mit feiner badischer und französischer Küche statt, auf der anderen lädt der Biergarten mit Selbstbedienung zum gemütlichen Hock ein. Die Grillstation bietet zusätzlich Deftiges für den Magen an. Nach den guten Erfahrungen mit dem Public Viewing bei der Fußballweltmeisterschaft der Herren werden in diesem Sommer auch die Spiele der Frauennationalmannschaft im eigenen Land live im Biergarten auf einer Großbildleinwand übertragen werden. Hier ist Mann und Frau also richtig. daw

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Wein & Spargel (k)eine schwierige Partnersuche

Foto: © Nicole Kemper

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pargel ist ein interessantes, aber auch ein schwieriges Gemüse. Nicht alle Weine passen zu ihm. Rotweine scheiden grundsätzlich aus. Sie sind zu kräftig und besitzen zu viel Eigencharakter. Aber auch unter den Weißweinen gibt es nur einige, die die feine Spargelnote nicht übertönen. Allzu blumige oder intensiv aromatische Weine würden das edle Gemüse „erschlagen“. Ein Gewürztraminer wäre gar eine Katastrophe. Ein Riesling mit markanter Fruchtsäure harmoniert ebenso wenig mit Spargel. Hingegen eignen sich leichte, trockene Weißweine wie Gutedel, Müller-Thurgau, Weißburgunder oder Silvaner hervorragend und unterstreichen den Gaumenschmaus. Was macht den Spargel eigentlich so interessant? Der Kopf hat einen nussig-süßen Geschmack, die Stange selbst einen leichten Bitterton. Diese Geschmackseigenschaften, vor allem die Bitternote, ist daher nicht jedermanns Sache. Gut zubereitet und mit korrespondierenden Feinschmecker-Partnern oder Beilagen serviert, lässt sich jedoch auch aus manchem Spargelmuffel ein Spargelliebhaber machen. mm

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Fruchtig-frisch

Exotisch-herzhaft

Ruccolasalat mit SpargelErdbeer-Kreation

Grüner Spargel mit Bozener Soße

ZUTATEN (FÜR 4 PERSONEN):

ZUTATEN (FÜR 4 PERSONEN):

500 g weißer Spargel

2 kg grüner Spargel

500 g Erdbeeren, 2 Bund Ruccola

500 g Gourmetkartoffeln

ein Stück Parmesan (200 g) für die Marinade: Himbeeressig, Bärlauchöl, Honig, Salz, Pfeffer

1. Den geschälten, gekochten Spargel in kleinere Stücke schneiden und mit den halbierten Erdbeeren in der Marinade zirka 15 Minuten ziehen lassen. 2. Den gewaschenen Ruccola vorsichtig unterheben und mit dem geraspelten Parmesan bestreuen. 3. Mit ganzen Spargelstangen und halbierten Erdbeeren verzieren.

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1. Die Bozener Soße besteht aus vier hartgekochten, kleingehackten Eiern, etwas Honigsenf, Mayonnaise, Öl, kleingehackten Kapern, Petersilie, etwas Salz und Pfeffer. 2. Den grünen Spargel (10 Minuten) und die Gourmetkartoffeln (20 Minuten) kochen, dazu die frisch zubereitete Bozener Soße reichen.

Eh voilà! Bon appetit!


KULINARISCHER RUNDGANG

Königliches Spargel-Gemüse verlangt besondere Weine Wer denkt, ein Wein braucht nur weiß und trocken zu sein, damit er zum Spargel passt, der irrt gewaltig. Der Spargel ist als königliches Gemüse überaus anspruchsvoll und sensibel, was die Auswahl seines Tischbegleiters angeht. Besteht doch immer die Gefahr, dass die feinerdigen, zartbitteren Aromen des Spargels durch einen allzu opulenten Wein erschlagen werden. Der Winzerkeller Auggener Schäf verfügt über den Traumpartner des köstlichen Gemüses: Ein Gutedel Qualitätswein trocken mit sanftem Duft von Apfel und Ananas, im Mund zartfruchtig und schlank. Die angeKellermeister nehmen, leicht nussigen Aromen und die Andreas Philipp moderate Säure sind dem Spargel auf charFoto: © Winzerkeller Auggener Schäf mante Weise zuträglich.Der Gutedel setzte sich in der letzten Verkostung zum besten Spargelwein unter mehr als 90 Weinen als der beste Spargelbegleiter durch.

Gutedel Der Gutedel wächst als Hauptrebsorte im Markgräflerland, wo er ideale Anbaubedingungen findet. Er ist ein leichter, frischer und sehr bekömmlicher Wein. Der Geschmack ist geprägt von reifen Limonen, Äpfeln, Birnen sowie feinen Nusstönen. Seine geringe Säure macht ihn leicht und heiter. Eine lebhaft junge Frucht mit einem Potential im Abgang bereichert das Geschmackserlebnis. Er begleitet leichte Vorspeisen, Hauptgerichte und ist ideal zum Spargel. Trinktemperatur: ca. 8 bis 10 °C

Hotel Rheingold Spargelvariationen & Co. Das Rheingold ist sehr vielfältig in seinem Angebot: Im Restaurant „Wintergarten“ mit 30 Plätzen erwartet die Gäste ein modernes Ambiente.Qualität und regionale Produkte bilden die Basis für eine abwechslungsreiche Speisenauswahl – ob Spargelvariationen, Steak- und Fischgerichte oder Wild aus der heimischen Jagd von Hotelinhaber Joachim Ulrich. Ein täglich wechselnder „Business-Lunch“ bietet nicht nur Geschäftsleuten ein feines 2-gängiges Menü inklusive Getränk zum Preis von 14,50 Euro. Für eine Pause lädt die Bar & Lounge zum Verweilen ein. In angenehmer Atmosphäre kommt man in den Genuss leckerer Cocktails oder auch einzigartiger Zigarren aus dem Habanos-Sortiment. Darüber hinaus ist das Rheingold auch ein idealer Partner für geschäftliche und private Veranstaltungen. „Feiern zum Festpreis“ ist eine Möglichkeit mit bis zu 250 Personen in den variabel einteilbaren Räumlichkeiten zu feiern. Das familiär geführte 4**** Hotel ist geschmackvoll modern ausgestattet.

Foto: © Hotel Rheingold

Info: Hotel Rheingold, Eisenbahnstr. 47 79098 Freiburg, Tel: 0761/2821-0, www.rheingold-freiburg.de

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Weingut Fritz Waßmer

Fritz Waßmer Foto: © privat

In der Familiengeschichte des Weingutes Fritz Waßmer hatte der Weinbau schon immer eine feste Tradition, dass heißt Reben und Wein zählen zu den Schwerpunkten der landwirtschaftlichen Nutzung. Aber auch Badischen Spargel und Erdbeeren bietet Waßmer an vielen Verkaufsständen in der Region an.

Weißburgunder Der Weiße Burgunder ist eine weiße Rebsorte, die auch Weißburgunder, Pinot Blanc, Pinot Bianco heißt. Er ist die hellste aller Burgundersorten und ist seit dem 14. Jahrhundert bekannt. Der Weißburgunder ist ein runder, voller Wein mit schöner Finesse und Mineralität. Er ist von frischen Apfelaromen sowie einem leicht nussigen Abgang geprägt. Der Weißburgunder ist ein guter Begleiter zu sommerlichen Speisen sowie Spargel. Trinktemperatur: ca. 10 bis 12 °C.

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KULINARISCHER RUNDGANG

Marktplatz der Genüsse

Neue Themen bei der Breisacher Stadtführungen mit Genuss

Auf die Zunge, auf die Ohren

Auch in diesem Jahr bietet die Breisach-Touristik zusammen mit ihren Gästeführerinnen besondere Stadtführungen für Gäste und Einheimische an. Dabei erkundet man auch die Foto: © Breisach-Touristik nicht so bekannten Gassen,Plätze und historischen Begebenheiten der Münsterstadt am Rhein. Jede der Führungen hat ein Schwerpunktthema: der Eckartsberg mit dem Lyrik-Weg, Vauban, der Festungsbaumeister von Ludwig XIV, Geschichte und Kunst in Breisach oder in Europa. Dazu kommen nun zwei neue Führungen im historischen Gewand:„Ursula Pforr – eine Breisacher Patrizerin erzählt aus dem 15. Jahrhundert“ und „Was trugen die Breisacher in den vergangenen Jahrhunderten“, sind ihre Bezeichnungen. Am Ende der Führungen gibt es kleine und passende Leckereien aus der Breisacher Gastronomie und den Kellereien. Die Führungen finden bis Ende Oktober immer samstags um 15 Uhr statt und dauern etwa anderthalb Stunden. Die Kosten liegen bei 6 Euro pro Person (Kinder bis 12 bezahlen 3 Euro). daw

Jahrgangsparty bei der Alten Wache Neben dem Freiburger Weinfest, das in diesem Jahr vom 30. Juni bis zum 5. Juli übers altehrwürdige Pflaster geht, hat sich auch die Jahrgangsparty der Alten Wache, dem Haus der badischen Weine auf dem Münsterplatz, einen festen Platz im vinophilen Kalender ergattert. Am 1. Juni öffnet das Team um Alte-Wache-Geschäftsführerin Alixe Winter eine lange Reihe von ausgesuchten Weinen aus dem neuen Jahrgang 2010. Dazu serviert Galina Holzer aus Achkarren Feine-Fingerfood-Köstlichkeiten und es gibt nicht nur auf die Zunge, sondern auch dezent auf Foto: © Alte Wache die Ohren. bar

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Infos: Anmeldungen möglichst bis einen Tag vorher bei Breisach-Touristik, Marktplatz 16, 79206 Breisach am Rhein Tel.: 07667/940155, Fax 07667/940158, www.breisach.de Das chilli verlost 3x2 Karten für solch eine Führung. Einfach eine E-Mail an redaktion@chilli-freiburg.de mit dem Stichwort „Stadtführung.“

3. Winzerfest im Badischen Winzerkeller in Breisach Ein buntes Programm rund um Winzer & Wein Zum dritten Mal präsentieren sich insgesamt zehn vollanliefernde Winzergenossenschaften am 25. und 26. Juni im Holzfasskeller und auf dem Gelände des Badischen Winzerkellers in Breisach. Einen „Marktplatz der Genüsse“ will man veranstalten, mit einem bunten Spektrum an Lebensart rund um den Wein, mit offenem Winzerkeller und geführten Besichtigungen. Weinverkostung, Archivweinprobe, Speisen und Getränke für Groß und Klein sowie Kinderschminken gehören zu den Programmpunkten. Natürlich gibt es auch zahlreiche musikalische Leckerbissen aus den Winzerorten.

Infos: Festzeiten: Samstag: 17.00 – 24.00 Uhr Sonntag: 11.00 – 20.00 Uhr

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Foto: © Badischer Winzerkeller




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