Lust auf Regio

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#07 | Juli 2020 | 4,90 € | 7,25 CHF

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Gartenparadies Kunterbunter Lebensraum für Wildbienen in Opfingen

Magie der Farben »Die Bilder der Brüder« im Museum Frieder Burda

Magazin fürs Dreiländereck


Lust auf REGIO | 07.2020

Inhalt

Nr 07

Lust auf …

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06 - 07

Impressionen Heimatliebe

08 - 09

Erkunden & Erleben Ran an den Fels: Alpenfeeling zum Ausprobieren auf dem Karlsruher Grat bei Ottenhöfen 10 - 12

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14 Titelthema Ferien in der REGIO

Inhaltsverzeichnis

Anzeigen

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Land & Leute

Tierisch entschleunigt: Wandern mit Eseln im Zastlertal 14 - 15

Kolumnen

Bezaubernd! Unterwegs auf dem Badischen Weinradweg 16 - 17

Garten Eden in Zarten: Heilpflanzen für Körper und Seele 22 - 23

Sommer im Ländle – Ausflugstipps für den Heimaturlaub 18 - 21

Eiserner Schmied – traditionelles Handwerk in Bahlingen 24 - 25

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Lust auf REGIO | 07.2020

, e t n u la e g t u „Drei g en“ r r e H e t r e i n soig Haus & Garten

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Wie im Gemälde: das Gasthaus „Zur Kanone“ in Haslach 36 - 39

Merkles Küchenliebling

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Kalender Ausstellungen, Konzerte & Events: Termine in der REGIO 44 - 47

Kunst & Kultur

REGIO-Markt

Furiose Farbwelten: „Die Bilder der Brüder“ im Museum Frieder Burda in Baden-Baden 30 - 31

Der Schill-Hof und seine Straußenwirtschaft in der March  48

Bewegt – neue Ausstellungen in den Museen der REGIO 32 - 33

Horche se mol!

Lesefutter für den Sommer: Neue Bücher frisch ausgepackt 34 - 35

Ein Freiburger Tango-Dj berichtet aus Buenos Aires 50

Inhaltsverzeichnis

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Schlemmen & Sürpfeln

Restlos glücklich – kreativ und nachhaltig kochen 40 - 43

Summen in der Luft: Lebensraum für Wildbienen 26 - 28 Heilpflanzen-Kolumne

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Lust auf …

06 Knackig frisch Nicht nur fürs Büro, auch fürs Picknick eignet sich Salat im Glas ganz wunderbar. Und solange das Schichtprinzip stimmt, bleibt alles knackig frisch. Nach unten kommen feste Zutaten wie Kartoffeln, Nudeln, Reis, darauf das Dressing und, falls gewünscht, Mozzarella oder anderer Käse. Danach Gemüse wie Karotten, Paprika oder Tomaten, eventuell eine Schicht gekochte Eier, Thunfisch oder Hähnchenbruststreifen und dann die Salatblätter. Körner, Nüsse und andere Toppings bilden den krönenden Abschluss. Kurz vor Picknickstart mischen und genießen.

Festlich & draußen

Lust auf …

Stilvoll tafeln mitten in der Natur? Dieser gut ausgestattete Picknickkorb macht’s möglich. In seinem Inneren verbergen sich Keramikgeschirr, Weingläser, schönes Besteck, Stoffservietten und ein echter Kellner-Korkenzieher. Das im wahrsten Sinne Coole aber ist das integrierte Kühlfach: So sind Wasser, Weißwein, Käse und mehr auch unterwegs immer richtig temperiert. Bon Appétit! Gesehen bei: www.1a-neuware.de Modell: Stresa Deluxe von Cilio Preis: 49,95 Euro


Lust auf REGIO | 07.2020 Sie sehen aus wie Pappbecher, sind aber aus stabilem Kunststoff: Die knallbunten, transparenten Trinkbecher in Glas-Optik sind stabil und können beliebig oft, auch in der Spülmaschine, gewaschen werden. Sie eignen sich fürs Picknick ebenso wie für die Gartenparty oder

den Campingurlaub, für Wasser und Saft ebenso wie für Longdrinks und Bier. Gesehen bei: www.habundgut.com Preis: 9,50 Euro (4er-Set)

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Foto: © habundgut

Pi c k n i c k i m G rü n en Minigrill für unterwegs Kaffee to go ist gut, ein „Grill to go“ noch besser – praktisch für alle, die beim Picknick nicht auf leckeres Barbecue verzichten möchten. Einfach den Grilleimer schnappen und ein schönes Plätzchen suchen. Dann den separaten Behälter für die Grillkohle einsetzen, die Kohle anfeuern, den Grillrost mit Haltegriff aufsetzen und Würstchen und Co. auflegen. Handlich, leicht und kompakt. Gesehen in den Butler-Filialen der REGIO oder bei www.butlers.com Preis: 14,99 Euro Foto: © Butler

Flauschig & wasserdicht Unverzichtbar fürs Essen im Grünen ist eine Picknickdecke. Schön weich und vor allem wasserdicht muss sie sein, damit Feuchtigkeit vom Boden nicht durchdringt. Diese hier ist aus flauschigem Fleece, die Unterseite wasserdicht, sie ist groß (1,50 x 2 m), trotzdem leicht und dank ihres Tragegriffs ideal zum Mitnehmen. Zum Hingucker wird sie durch das fröhliche Erdbeer-Design. Gesehen bei: www.wometo.de Preis: 9,99 Euro Foto: © wometo

Lust auf …

Foto: © Pixabay

Bunt, schick, umweltfreundlich


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MPRESSIONEN Heimatliebe

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Typisch Schwarzwald: Bollenhut, Kuckucksuhr, Handarbeit und Holzschnitzereien – altes Brauchtum wird in lebendiger Tradition gepflegt. Einheimische wie Auswärtige pilgern seit Jahrzehnten in die REGIO, auf der Suche nach einem Stück Heimatgefühl, Folklore und Erholung in der Natur.


›› Handwerkskunst

und Heimatliebe Bollenhutmacherin Gabriele Aberle ist eine der Letzen ihrer Art. Hier zu sehen bei der Arbeit im historischen Schwarzwaldhaus des Freilichtmuseums Vogtsbauernhof Gutach. Unten: Kinder beim Umzug des traditionellen Trachtenbundes „Heimat und Volksleben e.V.“ im Kinzigtal.

‹‹ Tradition und Moderne

Der Schwarzwald kann auf eine lange Uhrmacher-Tradition zurückblicken. Im Ausland ist die Kuckucksuhr eines der beliebtesten Mitbringsel Deutschlands.

Fotos: (v.o.n.u., v.l.n.r.) © iStock/Studio-Annika; © Dimitri Dell Photography/Hans-Joerg Haas/Gaby Baur Schwarzwald Tourismus GmbH


Erkunden & Erleben

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Ran an den Fels!

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Die abwechslungsreiche Rundwanderweg bietet romantische Impressionen, weite Ausblicke und für Geübte eine kleine Portion Nervenkitzel im Fels.

Alpenfeeling zum Ausprobieren gibt es auch im Schwarzwald – der Karlsruher Grat bei Ottenhöfen bietet die perfekte alpine Anfängerstrecke mit einem wildromantischen Vorspiel. Text & Fotos: Nicole Kemper

Die Finger suchen Halt an kleinen Gesteinsvorsprüngen, die linke Stiefelspitze hat in einer Einkerbung eine winzige Standfläche gefunden. Der rechte Fuß tastet nach dem nächsten Tritt, der wieder ein paar Zentimeter Höhe gewinnen lässt. Schließlich erreichen die Hände die obere Felskante und hieven den Körper hinauf auf das vermeintliche Plateau. Doch die Hoffnung auf ein Ende der Zitterpartie zerbirst in dem Moment, als der Blick über die Kante hinweg einer senkrecht abfallenden Wand in die Tiefe folgt: Hier ist kein Weiterkommen, die einzige Option ist das vorsichtige Zurückhangeln zur letzten Gabelung und ein neuer Versuch. Eine Wegmarkierung gibt es nicht, lediglich schwach glänzende Abriebstellen geben Hinweis auf die meistbegangenen Passagen. Spätestens an dieser Stelle ist klar: Die Wanderung auf dem Karlsruher Grat ist kein Sonntagsspaziergang. Bereits der Name erinnert mahnend an das Risiko, das ein Fehltritt auf der alpinen Passage birgt. Seinen ursprünglichen Namen ‚Eichhaldenfirst‘ trug der Grat, bis vor über hundert Jahren das Klettern als Freizeitsport populär wurde und sich mehrere tödliche Unfälle ereignet hatten. Daraufhin

benannte ihn die Gemeinde Ottenhöfen im Jahr 1926 als Memento für die verunglückten Karlsruher um. Doch keine Panik: Da parallel zum felsigen Kletterabschnitt in nur wenigen Metern Entfernung eine gut erreichbare Umgehungsstrecke verläuft, können Wanderer auch vor Ort die Reißleine ziehen und den Grat jederzeit verlassen. Dies macht die Tour zur perfekten alpinen Anfängerstrecke, auf die sich die Wanderer zudem mit einem wild-romantischen Vorspiel einstellen können.

Edelfrauengrab-Wasserfälle Der Weg hinauf zum Grat führt nämlich zunächst vom Wanderparkplatz „Edelfrauengrab-Wasserfälle“ entlang des Gottschlägbachs durch das Naturschutzgebiet Gottschlägtal. Am Fuß der Wasserfälle befindet sich das sagenumwobene Edelfrauengrab, das direkt neben den steil herabfallenden Wassermassen hinter einer Höhle verborgen liegen soll. Die profane Erklärung für das Landschaftsphänomen ist der berühmte stete Tropfen, der den Felsen an dieser Stelle aushöhlte.

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Erkunden & Erleben

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Sagenumwoben: Über sieben Kaskaden stürzen die Edelfrauengrab-Wasserfälle ins Tal hinab.

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Eine Legende berichtet allerdings auch von einem schaurigen Geheimnis: Glaubt man ihr, so ruhen im Gestein die Gebeine einer untreuen Schlossherrin, die an dieser Stelle lebendig begraben wurde. Dies war ihre Strafe dafür, dass sie sich nicht nur während der kreuzzugbedingten Abwesenheit ihres Gatten mit einem Liebhaber vergnügt, sondern darüber hinaus auch den Mord an den dabei gezeugten sieben (!) Kindern in Auftrag gegeben hatte. Der just zurückgekehrte Ritter rettete den Säuglingen das Leben und ließ die Brüder heimlich aufziehen.

Info Erkunden & Erleben

Start: Wanderparkplatz Edelfrauengrab-Wasserfälle (hinter dem Kieswerk) (alternativer Start für ÖPNV-Reisende: Bahnhof Ottenhöfen) Länge: ca. 12 km Dauer: 2,5 bis 5 Stunden Auf- und Abstieg: 712 Höhenmeter www.ottenhoefen-tourismus.de

Sieben Jahre später richtete er ein großes Fest aus, bei dem die Kinder zu Harfenklängen von ihrem Schicksal sangen. Von den Gästen gefragt, was sie mit einer so unmenschlichen Mutter tun würde, sprach die Burgherrin ihr Todesurteil selbst aus: „Die sollte lebendig eingemauert werden!“ Vom Edelfrauengrab folgt der schmale Schluchtenpfad dem Bachlauf mal links-, mal rechtsseitig weiter hinan, über Brücken, Stege und Treppen und durch ein dschungelartiges Grün aus bemoosten Felsen, Farnen, Buschwerk und Bäumen.

Hochprozentiges am Wegesrand Oberhalb der Wasserfälle führt ein breiterer Waldweg weiter in Richtung Grat und wartet an einer Gabelung mit einer wohltuenden Überraschung auf. Auf einem Miniaturgebäude mit geschlossenen Fensterläden prangt eine Preisliste, die kostengünstige Limonaden, Wasser, Bier und auch Schnaps verzeichnet. Ein Blick hinter die Fassade lässt durstige Kehlen jubilieren: Ein Brunnentrog im Inneren

beherbergt mehrere Getränkekisten mit wassergekühlten Flaschen, darüber befindet sich auf einem Regal Hochprozentiges aus Obst und Kräutern. Die Selbstbedienung erfolgt auf Vertrauensbasis, ein kleines Kässchen hängt bereit. Dieser sogenannte Schnapsbrunnen ist eine lokale Besonderheit. Rund um Sasbachwalden gibt es sogar zwei eigene Themenwege, die mit wenig Kilometern, aber viel Prozenten an über zehn solcher frei zugänglichen Versorgungsstationen vorbeiführen. Vom Brunnen führt der weiter ansteigende Pfad vorbei am Ausblick Herrenschrofen und schließlich zum Höhepunkt der Tour. Die Kletterpassage auf dem Karlsruher Grat misst zwar nur zirka 400 Meter in der Länge, für diese sollte man allerdings mindestens eine halbe bis ganze Stunde Kletterund auch unbedingt Verweilzeit einplanen, denn die atemberaubenden Panoramablicke lassen immer wieder innehalten und staunen. Wenn der Grat erfolgreich bewältigt wurde, stehen den Wanderern an der ersten Weggabelung verschiedene Optionen für den Weitermarsch offen: Die kürzeste Variante biegt nun nach links ab, um in einem Bogen um den Steinbruch herum zum Ausgangspunkt am Wanderparkplatz zu führen, die offizielle Route folgt dem Genießerpfad am Bosensteiner Eck und dem Aussichtsfelsen Brennte Schroffen nach Ottenhöfen. Mit im Gepäck auf jeder der möglichen Routen: eine gehörige Portion Stolz und unvergessliche Eindrücke von der bestandenen Gratwanderung.


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Sommer im Ländle

Foto: © iStock/Ralph Blankart

Kaum ein Ort in Deutschland zieht mehr Urlauber an als die REGIO mit dem Schwarzwald. Hier vor der Haustür gibt es verschiedenste Sehenswürdigkeiten, Aktivitäten und Ausflugsziele zu entdecken – von tierisch bis sportlich ist alles dabei.


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Vier Menschen und zwei Esel auf gemeinsamer Wandertour durchs Zastlertal bei Freiburg – kann das gutgehen? Nach einer ausführlichen Einführung in die „Eselsprache“ sieht erst mal alles danach aus. Doch im Laufe des Tages stellt sich immer wieder die Frage: Wer ist hier eigentlich der Chef? Ein Erfahrungsbericht. Text & Fotos: Stella Schewe

Klar ist, wer theoretisch der Chef sein sollte: Das sind wir vier – die Eltern mit ihren beiden erwachsenen Söhnen –, die mit den gestandenen Eseldamen Ida und Emma an einem sommerlichen Tag vom Zastlertal zur Stollenbacher Hütte und zurück wandern. In der Praxis aber ist das, gelinde gesagt, nicht immer ganz so klar. Ida und Emma jedenfalls wissen sehr genau, was sie wollen. Solange wir das auch wissen, ist alles gut. Aber wehe, wir kommen an eine Abzweigung ... Doch der Reihe nach: Solange wir frisch und munter sind, läuft alles ganz geschmeidig – und das, obwohl Rita Gering vom Adamshof gewarnt hatte: „Das erste Stück ist das schwierigste, wenn sich die Esel von der Herde lösen müssen.“ Wichtig sei: Niemals an dem Seil ziehen, an dem man sie

führt, ihnen mit Respekt begegnen und immer ein bisschen Abstand zwischen Esel und Mensch lassen. Die beiden Stuten sind ebenfalls frisch und lassen sich willig bergauf führen, was uns prompt mit Stolz erfüllt. „Geht doch“, denken wir. „Schließlich kennen wir uns aus mit Tieren, wir haben ja eine Katze.“

der Eselinnen Platz zwischen den vielen Steinen, behände kraxeln sie Stück für Stück aufwärts.

Ganz lässig laufen wir zu sechst zu den Eislöchern – kleine, im Schatten unter Felsen liegende Höhlen, in denen das Wasser oft bis in den Sommer hinein noch gefroren ist. Dort lassen wir die beiden ein bisschen grasen und sind positiv überrascht davon, wie leicht sie sich nach der kurzen Pause zum Weiterlaufen animieren lassen. Entlang eines Bachs mit kleinen Wasserfällen geht es durch sattes Grün nach oben. Geübt und spielerisch suchen sich die Hufe

So weit, so flott. Doch dann kommen wir auf einem breiteren Weg zu einer Abzweigung, und es stellt sich die Chef-Frage: Ein kurzes Zögern unsererseits und schon haben die zwei Eseldamen die Oberhand. Ab ins Gras, sagen sie sich übereinstimmend, und stehen sofort mitten im für sie überaus verlockenden Löwenzahn am Wegesrand. Weiterlaufen? Fehlanzeige. Erst mal ist ausgiebiges Fressen angesagt. Wichtig sei die Grundidee, hat Gering uns erklärt: „Ihr habt die Führung. Das mit der

Weiterlaufen? Fehlanzeige


Basisdemokratie gibt es nicht bei Tieren. Ihr müsst mit eurer Aufmerksamkeit immer bei den Eseln sein.“ Das erste Ausbüxen fangen wir denn auch entschieden wieder ein und streben zielgerichtet der Mittagspause zu. Eine idyllische Lichtung lädt zur Rast – das perfekte Plätzchen für alle sechs: zum Vespern für die vier Menschen, zum Löwenzahn-Dezimieren für die zwei langohrigen Grautiere. Ida, die temperamentvolle braune Leitstute, ist mit dem Seil am hölzernen Brunnen angebunden, Emma, mit ihrem grauen Fell und dem edlen dunklen Strich auf dem Rücken, grast frei. „Sie bleiben beieinander“, hatte die Eselexpertin uns vor dem Start versichert. Das tun sie, auch später noch, als es bergab zur Stollenbacher Hütte geht und wir die beiden, wie uns empfohlen wurde, von der Leine lassen. Emma, sonst die ruhigere der beiden, vollführt einen Freudensprung und galoppiert los, Ida ausgelassen hinterher – was für ein schönes Bild inmitten der sattgrünen Wiesen! „Lauft bloß nicht hinterher“, hatte Rita gewarnt, „sonst laufen sie ohne euch bis nach Hause.“ Also geben wir uns cool und hoffen darauf, dass die beiden auf uns warten. Und tatsächlich: Unten an der Hütte bleiben sie stehen, schließlich ist mal wieder Löwenzahn-Fressen angesagt. Der letzte Teil der Tour aber – erst parallel zur Stollenbach-Straße und dann auf dem Angelsbachweg

zurück ins Zastlertal – hat es in sich. Nach 14 Kilometern und rund 600 Höhenmetern sind wir rechtschaffen müde und die Konzentration lässt nach, sehr zur Freude von Ida und Emma, die das weidlich ausnutzen. „Läufst du zu weit vorne, büxt sie dir hinten aus, bist du hinten, büxt sie vorne aus“, stöhnt der ältere der beiden Söhne leicht genervt. „Jetzt weiß ich, warum es ‚Eselsgeduld‘ heißt.“ Dennoch: Die Jungs sind begeistert, der Ehemann ist es auch. „Das Coolste war, sie frei laufen zu lassen“, lautet sein Fazit. Der jüngere Sohn, der Wandern absolut nicht mag, sagt: „Mit den Eseln hat es richtig Spaß gemacht.“ Und der ältere findet: „Diese Tour bekommt einen Like.“ Und was sagt Rita Gering, die seit fünf Jahren solche Wanderungen anbietet? „Ich habe schon so viel gelernt von meinen Eseln. Eigentlich sind sie ja nicht meine Liga, ich bin vom Typ her ein bisschen schneller und eher hektisch. Aber bei ihnen muss ich entschleunigen, das tut gut.“ www.eselwandernsuedschwarzwald.de

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Vereinspräsident Der Mundart-Autor Bernd aus Dallmann Schallstadt über fragt regionale sich... Vorzeigeunternehmen XXX Wer hätt Primus unter desden denkt? trinationalen Großbrand Vorzeigeunternehmen im Park! Millioneschade! ist das „500 Reinacher Einsatzkräfte“ – Endress Unternehmen Feuerwehr, und Hauser: Polizei, Technisches Hilfswerk, Vollbeschäftigung um jedenRettungsPreis, sagt dienscht. Au noch Miteigentümer Klausussgrechnet Endress‚ lieber im Europa-Park, Reserven anzapfen wo sunscht als staatliche allesHilfe Ververlangen. SoJuble denktun sicher auch Roland gnüge isch, Juchze! Mack, Eigentümer vom Europapark in Rust. Wasserpark Rulantica Un Der dannneue so-n-ä Samschdig. Mueröffnete zu Corona-Zeiten, aber esch haltgerade im Läbe allewill mit allem die Macks so weitletz gekomrechne. S wären hätt jonicht au könne ussmen, nicht immerun diedProbgehn.hätten Aber sie d Löschiisätz Evakuierung leme bei den vun Hörnern de Bsuecher gepacktsin und„proeine fessionell“ Lösung gefunden. abglaufe. Kei Panik, kei Panne. 25.000 Lit in 20 Minute evakuiert. An gutem „Zu keinem Willen mangelt Zeitpunkt es beim eine Gefahr für Besucher“, Euroairport sicher nicht,soauch d Gschäftsnicht an leitung.Management und engagierten gutem Mitarbeitern. Der Flugtourismus ist nun Am malSunndig die wohldruff am stärksten strömedurch schu widder Abertausendi Corona betroffene Branche. in deEs Park ist Land zum sich in Sicht, verluschtiere, aber nur in weiter obwohl Ferne. s noch brenzelet, briselet, breiselet, broiselet, brentelet, bretelet, Die braiselet, Probleme bei der Basler Messe breselet, aber liegenalso woanders. brenzligZuerst grochestirbt het die un bisse in de Nas’. Mustermesse, dannDo dieun Basel dertWorld, het s noch ä weng de abbrennda liegen die gluumst Gründe in tiefer. Die Unte Bereiche.inWenn ternehmen der REGIO ä Feuerwehrler brauchen mit Wasser den Basler Messeplatz. druff ghalteSiehet, sindhet dies pfiselet.inAber Treiber der regionalen vun de Achterbahn Entwicklung. her het mrBasler, Liebe schukommt widderwieder höre juble zu Kräfun juchze. ten, vielleicht Wer hätt helfen desjadenkt? einige trinationale Projektideen, um der Messelandschaft neuen Schub zu verleihen.

Titelthema

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Lust auf REGIO | 07.2020

Foto: © iStock/Thor

Halten ihre Begleiter auf Trab und verstehen sich prächtig: die zwei Eseldamen Emma und Ida (v.l.).


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Der Eiserne Schmied

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„Fritz“ oder Friedrich August Ernst ist der Dorfschmied von Bahlingen am Kaiserstuhl und ein echtes Original. Selbst nach einem erfolgreichen Berufsleben steht er im Alter von 85 Jahren noch ganztags an Esse und Amboss. Sein Sohn Siegfried hat ihm deshalb ein Denkmal gesetzt. Text: Arwen Stock

Land & Leute

Es ist dunkel, der Geruch von Eisen liegt in der Luft. Ordentlich hängen zahlreiche Zangen an der Wand. Friedrich August Ernst trägt seine Arbeitshose, lässt Sauerstoff in die Esse strömen. Flammen lodern aus der Kohle auf. „Schmieden formt direkt das Material“, sagt der 85-Jährige, der 2018 mit dem Eisernen Meisterbrief für 60 Jahre im Schmiedeberuf ausgezeichnet wurde. Die Realität zeigt den Wert hinter der Ehrung: Es herrscht rege Nachfrage nach seinen Schlosser- und Schmiedearbeiten. Für Tore, Türen, Gitterwerk, aber auch wegen gebrochener Traktorenteile kommen die Bahlinger zu ihm. Endlich glüht das Ende der langen Eisenstange in der Esse. Nun muss es schnell gehen: Ernst positioniert

das rotglühende Metall auf dem Amboss. Schlag für Schlag bearbeitet er es, zuerst rund, dann zu einer flachen Spitze. Funken sprühen, dann erkaltet das Metall. Das Werkstück muss zurück in die Esse. Bald glüht die Stange wieder. Während der Schmiedemeister die Stange und ein spitzes Werkzeug auf dem Amboss in Position hält, treibt Sohn Siegfried Ernst mit dem großen Hammer das spitze Werkzeug durchs Eisen. „Früher hat man Löcher ins Eisen geschmiedet, nicht gebohrt“, erklärt Friedrich Ernst, dessen Arbeit als Schmied sich seit der Lehre gewaltig geändert hat. Geboren am 26. September 1934 in Bahlingen am Kaiserstuhl, war dem jungen „Fritz“ das Handwerk quasi in die Wiege gelegt. Als er in der väterlichen Schmiede 1949

seine Lehre antrat, ging mit ihm die fünfte Generation der ErnstSchmiede in Bahlingen an den Start. Und Arbeit gab es genug. „Als ich in Ausbildung war, gab es noch vier Schmiede in Bahlingen“, erinnert er sich. Seine Haupttätigkeit war die eines Huf- und Wagenschmieds. Da Kühe zur Feldarbeit gebraucht wurden, musste er regelmäßig die äußeren Klauen ihrer Vorderbeine mit einer Platte beschlagen. Pferde bekamen Hufeisen. Außerdem galt es Pflugscharen zu reparieren und zu schärfen. Nach fünf Jahren als Geselle und erfolgreich absolvierter Meisterschule wurde Ernst 1958 zum Schmiedemeister ernannt. Im gleichen Jahr heiratete er seine Frau Liselotte – ein gutes Jahr später wurde Sohn Siegfried am 6. Oktober 1959 geboren.


Der Wandel kam 1968 mit dem Erwerb des Nachbargebäudes, in dem Friedrich Ernst zusammen mit seinem Bruder Manfred eine Werkstatt und eine Tankstelle eröffnete. Die Schmiede lief weiter, vor allem Schlosserarbeiten waren gefragt. Dazu kam ein Landmaschinen- und Fahrzeughandel mit der Vertretung von Güldner- und Holder-Traktoren. „Man ist auf dem Land AllRound-Mann gewesen“, erinnert sich der Jubilar an die Anfänge. Durch die steigende Nachfrage nach Automobilen drehte sich der Geschäftsschwerpunkt. Bald lag der Autoanteil bei 80 Prozent. 1974 wurde der Händlervertrag mit Ford geschlossen. Und Sohn Siegfried trat seine Lehre als Kraftfahrzeugmechaniker in Freiburg an. Danach stieg auch er ins Familiengeschäft ein. In der Schmiede zeugt ein überdimensionales Hufeisen am Kamin vom nächsten Expansionsschritt: 1989 eröffnete Siegfried Ernst in Freiburg die Ford-Niederlassung. 1999 fusionierten die Ernsts mit der Familie König zum Autohaus Ernst + König, das heute rund 500 Mitarbeiter an 13 Standorten beschäftigt – von Offenburg bis an die Schweizer Grenze und von Konstanz bis nach Rottweil. Die Bahlinger Keimzelle mit Schmiede, Tankstelle und Werkstatt ist eigenständig geblieben. Friedrich Ernst hat sich mittlerweile zwar aus

Den Lösshohlweg hinter der Schmiede geht es hoch auf den Silberberg, dort wachsen die Burgunder- und Müller-Thurgau-Reben der Familie. Zahllose Blumen, Lavendel, Lilien blühen zwischen den Reihen. „Hier ist er der König“, weiß Sohn Siegfried, der ihm gerne bei der Arbeit im Weinberg hilft. Auch sonst ist der Junior ein großer Bewunderer seines Vaters: 2017 hat er von ihm als „Eiserner Schmiedemeister“ ein Denkmal fertigen lassen und vor die Schmiede gesetzt. Friedrich Ernst hat sich gefreut. Und bescheiden weitergeschafft, an dem Ort, an dem seit 1848 fünf Generationen ErnstSchmiede fürs glühende Eisen und den Wein brennen.

Foto: © Bernhard Würzburger

Fotos: © Bernhard Würzburge, arsr

Feuer und Wein

den meisten Geschäften zurückgezogen, steht aber immer noch werktags und samstags von 7.30 Uhr bis 17 Uhr an Amboss und Esse. Und sollte die Türe einmal verschlossen sein, gibt eine Schiefertafel Auskunft: „Bin im Weinberg.“

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Leider kei Traum

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Der Mundart-Autor aus Schallstadt über das Aussterben der Dialekte Mir het ’träumt, dass bi uns d letschte Mundarte ussgschtorbe sin. Un bis uff vier Hochsprache alli andere verschwunde. Dass mr im Wiesetal, im Hanauerländel, z Friiburg, in Thüringe, in Berlin un in Wien un sogar uff de Schwizer Almhüttene numme noch englisch schwätzt. Au in Russland un sogar im Kaukasus mit sine zig Sproche un Mundarte het mr sich uffs Englische geeinigt, im Nahe Oschte un in Nordafrika uffs Arabische. In ganz Europa uffs Englische. Bloß in Frankreich, Katalonie un Nordkorea kämpfe noch ä paar Widerstandsneschter um de Erhalt vun ihrer Sproch. In Nordamerika bliibt s Amerikanisch-Englische, in Südamerika s Spanische, in Brasilie s Portugiesische (aber Portugal babbelt englisch). Japan, Vietnam, Pakistan, Indie, usser China, sin englischsprochig. D Welt isch uffteilt in Englisch, Chinesisch, Arabisch un Spanisch. Im Augeblick schwätze allerdings alli bloß noch Coronisch, d. h. in Zahle: Gsundi, Infizierti, G’heilti, Gschtorbini. Leider kei Traum.

Land & Leute

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Foto: Till Neumann

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Friedrich August Ernst ist 85 Jahre alt und steht noch von früh bis spät in seiner Schmiede. Mit Sohn Siegfried bearbeitet er zudem zwei Hektar Reben.


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Summen in der Luft

Seit einem Jahr betreibt der NABU Freiburg auf einer Terrasse am Osthang des Tunibergs einen bunt blühenden Wildbienen-Lehrgarten. Über der von Opfingen zum Ortsteil St. Nikolaus führenden Straße wurde auf etwa 2000 Quadratmetern ein in Baden-Württemberg bisher einmaliger, reichhaltiger und geschützter Lebensraum geschaffen, in dem sich inzwischen mehr als 120 Arten eingefunden haben.

Haus & Garten

Text: Erika Weisser

Reglos und gut versteckt verharrt die Biene in einem der kreisrunden Löcher, die in den robusten Holzbalken einer ehemaligen Scheune gebohrt sind. An diesem kühlen Junimorgen fehlen ihr noch ein paar wärmende Sonnenstrahlen, damit sie die Nachtstarre ablegen, ihren Schlafplatz verlassen und auf Futterflug gehen kann. So wie ihre

Artgenossinnen, die sich gerade schon einmal warmfliegen – einstweilen noch ein wenig taumelnd. Stattlich und gedrungen sind ihre Körper, wie die der Hummeln. Nur länger sind sie. Und, bis auf ganz wenige, kaum sichtbare gelbe Haare, ganz schwarz. In der Morgensonne schimmern sie metallisch blau, schillern ihre ausgebreiteten

Flügel in sämtlichen nur vorstellbaren Violett-Tönen. Blauschwarze Holzbiene ist der Name dieser laut brummenden, doch „sehr friedlichen“ Prachtexemplare, sagt Dagmar Reduth. Und sie fügt hinzu, dass es sich bei dieser knapp drei Zentimeter langen Spezies, die ihren idealen

Foto: © iStock/paulafrench

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Beliebtes heilmittel

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Die Heilpflanzen-Expertin über die Echte Kamille

Am kleinen Teich Diese knapp ein Zentimeter lange, schütter behaarte Biene mit dem weiß gestreiften Hinterteil ist die Wildbiene des Jahres 2020. Für sie und alle anderen feuchtigkeitsliebenden Arten legten die ehrenamtlichen Mitarbeiter des NABUArbeitskreises „Wildbienen am Tuniberg“ ein kleines Teichgebiet an, an dessen Ufern sie die für sich und ihre Brut benötigte Nahrung findet – in den ölhaltigen Blüten des Gilbweiderich. Wie alle anderen Arten – und ebenfalls dank des tatkräftigen Engagements von ungefähr 20 hier regelmäßig Hand anlegenden AK-Mitgliedern

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Ob Bauchweh, Erkältungskrankheiten oder nervöse Unruhe, die allen bekannte Kamille bietet vielfältige Einsatzmöglichkeiten. Heute wie damals ist die Kamille ein wirksames und beliebtes Heilmittel. Die Kamille hat noch viele Namen, zum Beispiel Mutterkraut, Mariamagdalenenkraut, Kummerblume und Kamelle. Der lateinische Name „Matricaria chamomilla“ weist auf ihre Bedeutung und Verwendung in der Frauenheilkunde hin. Die Kamille gibt durch Wasserdampfdestillation ein kostbares, heilkräftiges bläuliches Öl frei. Neben der Echten Kamille gibt es noch andere Kamillen, diese werden jedoch nicht als Heilpflanze verwendet! Erkennen lässt sich die echte „Mägdeblume“ am hohlen Blütenboden. Ein solches Allheilmittel kann natürlich auch zu kosmetischen Zwecken eingesetzt werden. Eine Gesichtswaschung mit dem abgekühlten Tee erfrischt die Haut und lässt diese erstrahlen, außerdem zaubert die Kamille als Spülung einen Goldschimmer auf das Haar. Die Echte Kamille ist schon immer Bestandteil der Kräuterbüschel, die zu Maria Himmelfahrt geweiht werden. Illustration: © Jana Schillinger

Haus & Garten

Zwischen den Extremen „winzig klein“ und „richtige Brummer“ gebe es eine breite Palette an verschiedenen Farben, Größen und sonstigen charakteristischen Körpermerkmalen, erzählt die promovierte Biologin, die in der Nachbarschaft des Gartens wohnt. Und zählt einige zwar kuriose, doch treffliche Namen der Arten auf, die man hier beobachten kann: Blauschillernde Sandbienen heißen sie, Dunkelfransige Hosenbienen, Flachzahn-Spiralhornbienen,

Platterbsen-Mörtelbienen und Stumpfzähnige Zottelbienen sind auch darunter. Oder die AuenSchenkelbiene.

Foto: © ewei

Nist- und Brutplatz in „leicht angemorschtem Holz“ einrichtet und ihr Futter am liebsten in großen Lippen- und Schmetterlingsblüten sammelt, um die größte einheimische Wildbienenart handle – also auch um die größte im Opfinger Lehrgarten. Die kleinste hier vorkommende Sorte sei eine unscheinbare helle Schmalbiene. Sie werde höchstens vier Millimeter lang, „kaum größer als eine Ameise“.

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Foto: © tas

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Die Malven-Langhornbiene ist vom Aussterben bedroht, außer am Tuniberg und Kaiserstuhl, wo die wilden Malven wachsen, in deren nachts geschlossenen Blüten die Männchen auch übernachten können.


Lust auf REGIO | 07.2020

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„Die Bilder der Brüder“ heißt die aktuelle Ausstellung im Baden-Badener Museum Frieder Burda. Zu sehen sind expressionistische Werke aus den Sammlungen von Franz Eugen, Frieder und Hubert Burda. Ihre Begeisterung für farbenfrohe Kunst wurde ihnen gleichsam in die Wiege gelegt.

Kunst & Kultur

Text: Hans-Dieter Fronz

Drei gut gelaunte, soignierte Herren mittleren Alters empfangen die Ausstellungsbesucher: Andy Warhols Siebdruckporträt der Brüder Franz Eugen, Frieder und Hubert Burda in poppig-bunten Farben trägt den Titel „The Three Gentlemen“ und entstand 1982. Knapp zehn Jahre zuvor hatte Hubert Burda, der jüngste der drei Brüder – heute Medienunternehmer und Konzernchef in Offenburg –, eine Idee. Als er geschäftehalber in den USA weilte, beauftragte er den amerikanischen Superstar mit einem Porträt des Vaters zu dessen 70. Geburtstag. Warhol ließ sich nicht lange bitten, flog über den großen Teich und besuchte den Verleger Franz

Burda in Offenburg. Neben etlichen Siebdruckporträts von ihm schuf er zugleich Bildnisse von dessen Frau Aenne Burda sowie der drei Söhne. Später realisierte er aus eigenen Stücken drei Gruppenporträts der Brüder – für jeden eines, jeweils in einer farblichen Variante. In der Schau „Die Bilder der Brüder“ im Museum Frieder Burda in Baden-Baden markiert jeweils eines der drei Pop-Art-Werke in jeder Etage den Beginn des Parcours.

Brüder seit ihrer Kindheit begleiteten. Franz und Aenne Burda hatten in den 1950er-Jahren begonnen, Kunst zu sammeln. Franz Burda, der als Verleger und Drucker zu Reichtum gelangt war, begeisterte sich früh für Kunst der deutschen Expressionisten. Etwa für August Mackes Gemälde „Kleiner zoologischer Garten in Braun und Gelb“ – oder für Ernst Ludwig Kirchners „Zwei Akte mit Badetub und Ofen“. Beide Bilder sind jetzt ausgestellt.

Die Schau präsentiert Werke aus der Frühphase der Kunstsammlungen der Brüder Franz Eugen, Hubert und Frieder Burda – darunter Gemälde, die bereits in der elterlichen Wohnung hingen und die

Charakteristisch für Werke der Expressionisten ist die besondere Bedeutung der Farbe. In der Moderne beginnt Farbe sich vom Gegenstand zu lösen. Sie gewinnt Eigenwert als unmittelbarer Ausdruck


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Die Werke sind streng chronologisch nach ihrer Entstehungszeit gehängt. Eine Zuordnung zur jeweiligen Sammlung nimmt die Ausstellung nicht vor. Dazu erklärt Patrizia Kamp, die Stieftochter Frieder Burdas, die gemeinsam mit dem namhaften Museumsmann Udo Kittelmann die Ausstellung kuratiert hat: „Wir wollten den Leistungsgedanken – im Sinne von: Wer hat die besten Bilder – draußen halten. Es ging uns darum, die Werke vielmehr möglichst neutral und als die Einheit, die sie ja ursprünglich in der elterlichen Sammlung waren, zu vermitteln. Wichtig war uns, die Nähe und Gleichwertigkeit der Sammlungen zu betonen.“

Museum Frieder Burda Lichtentaler Allee 8b, Baden-Baden Öffnungszeiten: bis 4. Oktober, Di.–So., 10–18 Uhr Zeitfenster-Tickets online buchbar www.museum-frieder-burda

Auf Augenhöhe: Andy Warhols Porträts der BurdaBrüder (o.) eröffnen den Ausstellungsparcours, der im oberen Stockwerk die expressionistischen Meisterwerke in niedriger Hängung präsentiert (l.) – um auch Kinder für die Kunst zu begeistern – eine Idee Warhols.

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Kunst & Kultur

Fast buchstäblich taucht der Besucher in Farbe ein. Die Wirkung der ausdrucksstarken und farbenfrohen Bilder wird dadurch noch gesteigert: Besonders gut funktioniert das etwa bei Ludwig Kirchners „Frauenkopf vor Sonnenblumen“, einem frühen Meisterwerk von 1906. Auch Max Pechsteins Gemälde „Nidden“ und „Fischerboote am Ufer“ gewinnen vor dem poppigen Hintergrund an Farbintensität. Gleiches gilt für Karl Schmidt-Rottluffs „Maggiatal“;

Info

Gabriele Münters Gemälde „Dorfstraße“ und „Bootsfahrt mit Kandinsky“ von 1909 leuchten intensiv bunt. Etwas abgetönter ist die Farbpalette in den Gemälden Max Beckmanns – wie in „Nordsee III“ (1937).

Foto: © The Andy Warhol Foundation for the Visual Arts, ARS, New York

Foto: © Pechstein - Hamburg-Tîkendorf

emotionaler Gestimmtheit. Die Farbintervention des von dem Museum beauftragten amerikanischen Künstlers Carl Ostendarp bezieht sich auf eben diesen Umschwung in der Malerei: Die Wände der Ausstellungsräume im Museumsbau an der Lichtentaler Allee bemalte Ostendarp mit je zwei intensiven Farben. Die kurvig bewegte Trennlinie der beiden Farbbereiche lässt an eine Meeresoberfläche mit Seegang denken.


Foto: © ewei

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34 Nur die schönen Stunden?

„Wende dein Gesicht zur Sonne und die Schatten fallen hinter dich.“ So lautet der Spruch, der am Sonnenbrunnen im Ortskern von FreiburgWaltershofen in Sandstein gemeißelt ist. Ein gutes Lebensmotto, findet Renate Frank, die in Freiburg lebende Autorin dieses Anfang Mai erschienenen und sehr schön bebilderten Buchs über „Sonnenuhren, die Geschichte(n) erzählen“.

Literatur & Rezis

Ihr Interesse an diesem Thema wurde durch Sonnenuhrenexperten geweckt, denen sie im Zusammenhang mit ihrer Berufstätigkeit als Gästeführerin in Freiburg und im Dreiländereck begegnete. Und es hat sie „bis heute nicht losgelassen“: Sie begann, sich näher mit den Geschichten zu beschäftigen, die im Schatten dieser Uhren, die angeblich nur die schönen Stunden zählen, verborgen sind. Und sie wurde Mitglied im Fachkreis Sonnenuhren der Deutschen Gesellschaft für Chronometrie. Für ihr erstes Buch hat sie viel und sorgfältig recherchiert – in Südbaden, im Elsass, der Nordschweiz – und an sehr viel weiter entfernten Orten. Etwa in Australien, wo sie in Torquay ein besonders schönes, im Jahr 1996 aus mehr als 120.000 Glasmosaiksteinen gefertigtes Exemplar ausmachte. Auch in Augsburg fand sie eine bemerkenswerte Sonnenuhr, der sie ein größeres und sehr aufschlussreiches Kapitel widmet.

Sie entdeckte außerdem „Habsburgs Spuren an Sonnenuhren“, wie das letzte Kapitel des Buchs benannt ist. So ist etwa an der Sonnenuhr am Rathaus der schweizerischen Stadt Sursee – neben dem Sensenmann mit dem Stundenglas – der österreichische Bindenschild samt Kaiserlichem Doppeladler zu erkennen. Sie erinnern an die habsburgische Herrschaft, die hier bis 1415 währte. Auch am Koifhus im elsässischen Colmar prangt über dem Einfahrtstor zum ehemaligen großen Lagerhaus der Doppeladler, darüber sind auf Putzresten an der Wand noch Sonne, Mond und Sterne zu erkennen – und ein Stab als horizontaler Schattenwerfer. Als Beispiele im Breisgau nennt sie die Sonnenuhren an der St. Johanneskapelle in Zarten und an der St.-Oswald-Kapelle in Breitnau. Jeder einzelne Ort, jeder einzelne, mit genau berechneter Wechselwirkung von Licht und Schatten funktionierende Chronometer, hat tatsächlich eine höchst interessante Geschichte zu erzählen. Diese regen dazu an, zumindest die Orte in der REGIO zu besuchen und selbst zu erkunden. Etwa die Kurparkanlage in Bernau/St. Blasien, wo man einige Stunden mit dem Studium der dortigen Sonnenuhren verbringen kann. Oder Basel, wo „die Uhren ewei sowieso anders gehen“.

Sonnenuhren, die Geschichte(n) erzählen von Renate Frank Verlag: Gmeiner, 2020 160 Seiten, gebunden Preis: 18 Euro

Kämpfen. Leiden. Lieben von Thomas Binder Verlag: Südverlag, 2020 210 Seiten, Hardcover Preis: 18 Euro

BERÜHRENDE SCHICKSALE Agnes Gotter aus Offenburg ist siebenfache Mutter, Bäckersfrau und wird der Hexerei bezichtigt. Da sie nicht zugeben will, was man ihr vorwirft, setzt man sie auf den Hackerschen Stuhl: gespickt mit glühend heißen Metallstacheln. Doch selbst diese „peinliche Befragung“ führt nicht zum gewünschten Geständnis – für den Rat der Stadt eine nie zuvor erlebte Situation, die die Herren zum Nachdenken und die Hexenverfolgung in Offenburg 1629 zu einem Ende bringt. Dieses bewegende Schicksal ist nur eines von vielen, mit denen Thomas Binder Geschichte lebendig werden lässt. Dabei stehen nicht Herrscher, sondern einfache Menschen im Mittelpunkt. Etwa der Leibeigene Dominikus, der um das Jahr 640 herum im Münstertal den Mönch Trudbert erschlug. Oder Josefa Hollinger, die 1852 ihre Heimat Waldshut verließ und nach Amerika auswanderte. Die Figuren sind historisch belegt, die Schilderungen beruhen auf tatsächlichen Begebenheiten, die in Gerichtsakten oder Ortschroniken festgehalten wurden. Ein fesselndes Stück Heimatgeschichte mit vielen Tipps, wo sich Geschichte erleben lässt: sei es im Trachtenmuseum, am Triberger Galgen oder auf dem Hochschwarzwälder Hirtenpfad. ste


von Werner Bußmann Verlag Regionalkultur, 2019 112 S., gebunden, 19,90 Euro

In der Vorgebirgszone zwischen Freiburg und Basel treffen Rebstöcke auf Schwarzwaldbäume, Trauben auf bewaldete Kuppen, Kultur- auf Wildpflanzen. Eine alte, aber lebendige Kulturlandschaft, die Werner Bußmann seinen Lesern mit großartigen Fotografien nahebringt – von „Himmelswiesen“, jungen Käuzen oder vom Herbsten früher und heute. Seine Streifzüge durchs Markgräflerland hat der Autor und leidenschaftliche Wanderführer in Kapitel zu den einzelnen Weinlagen gepackt und durch Tourenvorschläge ergänzt. Also: Buch zuklappen und auf in die Weinberge! ste

Soko Erle

von Walter Roth Verlag: Hansanord, 2020 240 S., Paperback, 14,90 Euro

„Eigentlich müsste man das alles aufschreiben“, zitiert Walter Roth den damaligen Freiburger Polizeipräsidenten sowie den Leiter der Ermittlungen der Sonderkommission Erle. Unabhängig voneinander waren sie nach der Festnahme des Mörders der im November 2016 in Endingen getöteten Carolin G. zu dieser Einschätzung gelangt. Roth, damals Pressesprecher des Polizeipräsidiums Freiburg, hat dies während seiner ersten Monate im Ruhestand getan. Das spannende und sorgfältig recherchierte Buch ist nun erschienen und beleuchtet die reale Welt der Polizeiarbeit, die mit der Aufklärung des Falls endete. ewei

Lust auf REGIO | 07.2020

Allzumenschliches von Wolfgang Bortlik Verlag: Gmeiner, 2020 250 Seiten, Paperback Preis: 14 Euro

Nietzsche als Sonderermittler Als im September 1869 in Basel der vierte Kongress der Internationalen Arbeiter-Assoziation tagt, lebt Friedrich Nietzsche bereits in der Stadt am Rheinknie. Der damals 24-Jährige war im Mai des Jahres als außerordentlicher Professor für klassische Philologie an die Universität Basel berufen worden; von diesem Kongress hatte er zwar sicherlich Kenntnis, doch ist er den Teilnehmern wohl nie begegnet: Er bewegte sich in anderen Kreisen. Der Riehener Autor Wolfgang Bortlik bringt ihn dennoch mit den beim Bürgertum verpönten „Proleten“ zusammen – und lässt ihn zum Aufklärer eines Mordfalls werden: aus Liebe zu Louise, der jungen Ehefrau des Altertumsforschers Johann Jakob Bachofen, in dessen Haus Nietzsche oft zu Gast ist. Louises beste Freundin, die vornehme Leonore Sarasin, hat wiederum Gefallen gefunden an Fritz Hiebler, Arbeiter in der Fabrik ihres Vaters und Begleiter von Michail Bakunin beim Arbeiterkongress. Als Hiebler aufgrund einer Intrige wegen Mordes an einem dubiosen Polizeispitzel festgenommen wird, ist Nietzsches analytisches Denkvermögen ewei gefragt.

Wir waren eine gute Erfindung von Joachim Schnerf Verlag: Kunstmann, 2019 144 Seiten, gebunden Preis: 18 Euro

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Kein Halt. Nirgends Wenn Familienpatriarch Salomon beim Festmahl seine KZ-Witze reißt, bleibt seinen Kindern und Enkeln regelmäßig jeder Bissen im Halse stecken. Schon immer. Doch in diesem Jahr besonders: Unlängst ist Sarah, Salomons geliebte Frau, gestorben – und da, findet die am generationenverbindenden Sederabend vor dem Pessach-Fest versammelte Verwandtschaft, seien Scherze nicht angebracht. Und schon gar nicht die provozierende Art, mit der der Witwer etwa die Fische auf seinem Teller Goebbels und Göring nennt und auch ansonsten bezüglich der Shoa keine Geschmacklosigkeit auslässt. Dass der einzige Auschwitz-Überlebende seiner Familie mit derlei Anekdoten seine Trost- und Sprachlosigkeit zu überdecken sucht, ist den genervten Kindern nicht wirklich bewusst. Sprachlosigkeit darüber, dass er das Glück und das Trauma des Überlebens einer Hand verdankt, die ihn auf dem Weg zur Erschießung gerade noch rechtzeitig vom Lastwagen schubste. Und darüber, dass er nun seinen letzten Halt verloren hat. Eine wundersam melancholische, vielschichtige Geschichte aus dem jüdischen Viertel Straßburgs. ewei

Literatur & Rezis

NaturKultur der Weinberge

Bücher


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Schlemmen & Sürpfeln

Wie im Gemälde Schon die Fassade des Gasthauses Kanone in Haslach ist reich verziert mit Malereien. Doch die Wände der Innenräume sind ganze Gemälde. Unter ihnen servieren seit 2002 Christa und Kurt Sütterlin saisonale, badisch-frische Küche sowie feine Weine und Brände. Text: Arwen Stock


Lust auf REGIO | 07.2020 Das Gasthaus Kanone ist innen und außen mit eindrucksvollen Malereien verziert – eine besondere Kulisse für den kulinarischen Genuss.

Fotos: © Gasthaus Kanone

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„Wir sind mit Leib und Seele Gastronomen“, sagt Christa Sütterlin, „das Herz hat uns geblutet, als wir zwei Monate lang wegen Corona nicht arbeiten durften.“ Immerhin konnte ihr Mann und Chefkoch Kurt Sütterlin für den Außer-HausService kochen, was in Haslach auch nachgefragt wurde.

Das Gasthaus Kanone ist in der Hansjakobstadt eine Institution: 1807 durch den Haslacher Bürger und ehemaligen Kanonier Xaver Thoma erbaut und getauft, prägten zunächst drei Generationen der Familie die „Kanone“ – nicht nur als Gastronomen und Bierbrauer, sondern auch als Maler und Musikliebhaber. Während sich der Vater an der Fassade verewigt hat, verwandelte Sohn Rudolf Thoma den Gastraum in einen beeindruckenden Kunsttempel. Zwischen 1863 und 1904 entstanden die heute denkmalgeschützten Ölgemälde. Bis 1991 blieb die „Kanone“ in Familienbesitz. Heute gehört das Gasthaus dem Brauwerk Baden, das es an die Sütterlins verpachtet hat.

„Wir werden oft auf die Ölmalereien angesprochen, vor allem, wenn bei Stadtführungen zum Abschluss bei uns eingekehrt wird“, berichtet Christa Sütterlin. Die 67-Jährige und ihr 71-jähriger Mann Kurt kommen ursprünglich aus dem Markgräflerland. Die beiden sind Seiteneinsteiger in der Gastronomie. Und das, obwohl Kurt Sütterlins Familie lange die Kantine des Kalibergwerks in Buggingen betrieb. Doch zunächst lernte der heutige „Kanonen“-Chefkoch Fernmeldetechniker. Dann absolvierte er die Kochschule Poppe und Neumann in Konstanz mit Prüfung bei der IHK Lindau. Seine Frau war bei der SWEG beschäftigt und half nebenbei im Service aus.

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Schlemmen & Sürpfeln

Ein Hirsch springt über einen Jäger hinweg. Dem entweicht ein Schuss aus der Flinte. Doch auch eine exotische Szene aus Indien, eine Wolfsjagd in Russland, ein Truppenaufmarsch, Soldaten mit Helmen und Lanzen oder die Geierwally zieren den Gastraum der „Kanone“. Unter den vielen denkmalgeschützten Motiven sind die Tische schön eingedeckt. Auf einer Tafel tummeln sich feine Brände.


Schlemmen & Sürpfeln

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Restlos Lecker

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Einkaufen nach Saisonkalender, Lebensmittel aus regionaler Produktion, Gemüse statt Fleisch – das ist vielfach gängige Praxis. Wie man zudem Schmackhaftes aus Stielen, Blättern und Blüten oder Resten zaubern kann, zeigt Martin Kintrups Kreativkochbuch.

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Rezepte: Martin Kintrup & Fotos: Vanessa Jansen

Greenie-Blinis mit Erbsencreme Für ca. 20 Stück

50 g Spinat 150 ml Buchweizendrink ½ Würfel Frischhefe 60 g Weizenmehl Type 550 75 g Buchweizenmehl ½ TL Salz, ½ TL Zucker 1 Ei (Größe M)

AUSSERDEM 1 Stück Rettich, 5 cm lang 1 ½–2 EL Zitronensaft 1 ½ EL Öl, Salz 200 g frische Erbsen 2 Stiele Minze Öl zum Ausbacken 1–2 TL Schwarzkümmel 1 Handvoll Sprossen, z. B. Rote-Bete-Sprossen

Für den Teig den Spinat mit dem Buchweizendrink und dem Zucker fein pürieren, die Hefe unterrühren. Beide Mehlsorten mit dem Salz in

einer Schüssel mischen. Die Buchweizendrink-Spinat-Hefe-Mischung sowie das Ei dazugeben und alles zu einem glatten Teig verrühren. Zugedeckt an einem warmen Ort 1 Stunde gehen lassen. Den Rettich in dünne Scheiben hobeln. Mit ½ Esslöffel Zitronensaft, ½ Esslöffel Öl sowie etwas Salz mischen und 10 Minuten ruhen lassen. Die Erbsen in kochendem Salzwasser 2 Minuten blanchieren, in ein Sieb abgießen, kalt abschrecken und abtropfen lassen. Minzeblätter von den Stielen zupfen und mit Erbsen, 1 Esslöffel Zitronensaft sowie 1 Esslöffel Öl fein pürieren. Mit Salz und Zitronensaft abschmecken. Die Rettichscheiben einmal zur Mitte hin einschneiden und zu Kegeln zusammenrollen. Aus dem Teig in einer Pfanne in Öl in mehreren Portionen bei mittlerer Hitze circa 24 Blinis backen, bis sie rundherum leicht gebräunt sind, dabei einmal wenden. Blinis auf eine Servierplatte legen. Jeweils einen Klecks Erbsenpüree daraufsetzen und anschließend einen Rettichkegel mit der Öffnung nach oben in die Creme drücken. Mit Schwarzkümmel und Sprossen bestreuen und servieren.

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Schlemmen & Sürpfeln

FÜR DEN TEIG


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Foto: © Hochschwarzwald Tourismus GmbH/Manfred Baumann

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Dreiländermuseum Von allen Seiten Skulpturen & Objekte Lörrach, bis 5.7. www.dreilaendermuseum.eu

Spielzeug Welten Museum Basel Der Spazierstock mit Geheimnis Die unglaubliche Welt der Systemstöcke, bis 4.10. www.swmb.museum

Keramikmuseum

Picasso & Co. Berühmte Künstler*innen & ihre Keramiken, Staufen, bis 29.11. www.landesmuseum.de

Archäologisches Museum Colombischlössle Der römische Legionär – Weit mehr als ein Krieger Funde aus Baden-Württemberg, Hessen & dem Elsass Freiburg, bis 29.11. www.freiburg.de/museen

Kalender

PEAC Museum Fondation Beyeler Edward Hopper Malerei, Riehen, bis 26.7. www.fondationbeyeler.ch

Thomas Kitzinger Portraitmalerei, Freiburg bis 20.9. www.peac.digital

Weingut Lämmlin-Schindler

Kunstverein Freiburg

Das Q-Projekt! Fotografien von Sebastian Wehrle, Schliengen-Mauchen 16.-18.7. www.laemmlin-schindler.de

In desert times Untersuchung von ‚The Kalpana‘, bis 12.7. www.kunstvereinfreiburg.de

Museum für Stadtgeschichte

Deutsches Uhrenmuseum

freiburg.archäologie 200 Jahre Forschen in der Stadt Freiburg, bis 4.10. www.freiburg.de/museen

Tick Tack Trick Schwarzwalduhren mit Figuren Furtwangen, bis 1.11. www.deutschesuhrenmuseum.de

Haus der Graphischen Sammlung

Vitra Design Museum

Gottlieb Theodor Hase Freiburgs erster Fotograf bis 27.9. www.freiburg.de/museen

Typologie Eine Studie zu Alltagsdingen Weil am Rhein, bis 24.1. www.design-museum.de


Kabarett/Comedy

Statt Hoffest: Filme und Fotografien

Museum der Langsamkeit Begehbare Installation aus Papier & Lichtspiel, bis 7.7. www.literaturhaus-freiburg.de

Samstag, 4.7.2020

Ausstellung ab Donnerstag, 16. Juli; Kino: Fr. bis So., 24. bis 26. Juli Weingut Lämmlin-Schindler, Schliengen-Mauchen www.laemmlin-schindler.de

Museum Frieder Burda Die Bilder der Brüder Sammlungsgeschichte der Familie Burda, Baden-Baden, bis 4.10. www.museum-frieder-burda.de

Augustinermuseum freiburg.archäologie 900 Jahre Leben in der Stadt Freiburg, bis 4.10. www.freiburg.de/museen

Museum für Neue Kunst Priska von Martin Plastiken, Arbeiten auf Papier & Fotos, Freiburg, bis 13.9. www.freiburg.de/museen

Kunsthalle Messmer

Freitag, 17.7.2020 Willy Astor ‚Jäger des verlorenen Satzes‘ Rantastic GmbH Livebühnen & Eventlocations, Baden-Baden, 20 Uhr www.drive-hin.com

Umwerfend fotogen: Kühe im Q-Projekt

Musical Freitag, 10.7.2020 Heart Rock Das Musical mit Artisten des Zirkus FLIC FLAC, Autokino Karlsruhe, 22 Uhr, 10.-19.7. und 22.7.-1.8., keine Veranstaltungen vom 13.-15.7. und 27. & 28.7. www.autokino-karlsruhe.de

Museum Natur & Mensch

Freitag, 24.7.2020

Unen Enkh Merdingen, bis 19.7. www.merdinger-kunstforum.de

Museum am Lindenplatz Weil Welt Weit Weiler Spuren in der ganzen Welt, Weil am Rhein, bis 26.7. www.museen-weil-am-rhein.de

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Donnerstag, 16.7.2020 Die sieben Todsünden, Ballett mit Gesang, von Kurt Weill Theater Freiburg, 19.30 Uhr, 16.-19. & 23.-26.7. www.theater.freiburg.de

Zehntscheuer

Statt wie sonst zu seinen beliebten Hoffesttagen lädt das Weingut Lämmlin-Schindler in diesem Sommer zu Filmabenden und einer Ausstellung. Das Kinoprogramm ist auf der Website des Weinguts zu finden; dort kann man sich auch anmelden, was Voraussetzung für den Eintritt ist. Außerdem zeigt das Weingut ab Mitte des Monats unter dem Motto „Das Q-Projekt“ Fotos von Sebastian ­Wehrle. Die Kuh-Models des Schwarzwälder Fotografen haben teilweise ganz schön Speck auf den Rippen und sind vom eleganten Pariser Catwalk weit entfernt, doch sie sind umwerfend fotogen.

Tanz

Leon Löwentraut Expressive Malerei Riegel, bis 20.9. www.kunsthallemessmer.de

Ausgepackt! 125 Jahre Geschichte(n) Freiburg, bis 10.1. www.freiburg.de/museen

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Über.schwellen Tanzabend der Schule für Tanz, Improvisation & Performance E-Werk, Freiburg, 24.-26.7. 20 Uhr www.ewerk-freiburg.de

Theater Freitag, 3.7.2020 Jahre später – gleiche Zeit Komödie von Bernard Slade Cala Theater, Freiburg, 3., 4., 10., 11., 17. & 18.7., 20 Uhr www.calatheater.de

Kalender

Baden in Schönheit Die Optimierung des Körpers im 19. Jh., Baden-Baden, bis 28.2. www.la8.de

Foto: © Sebastian Wehrle

Museum für Kunst & Technik

Oropax Einzigartige Live-Comedyshow Rantastic GmbH Livebühnen & Eventlocations, Baden-Baden, 20 Uhr www.drive-hin.com

Lust auf REGIO | 7.2020

Literaturhaus Freiburg


Kultur interview

HEADLINE GERNE ZWEISPALTIG

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Dies war eine Leseprobe der Juli-Ausgabe 2020.

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Das komplette »ZwitiHeft ist ab 29. Junisieht im Handel so erhältlich. schön aus!«

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