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Idyllische Seen
from Lust auf Regio
HOPP Erkundungen im Basel b i e t SCHWIIZ!
Mehr als 220 Brunnen, ein weltweit gelobter Konzertsaal oder die größte Seerose der Welt: Die Grenzstadt Basel lockt mit außergewöhnlichen Erlebnissen. Doch nicht nur die Stadt selbst, auch die angrenzende Landschaft hat viel mehr zu bieten als den Rhein oder blühende Kirschbäume. Ein kleiner Streifzug.
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HIMMELSSCHRAUBE
Py lon-Skulptur von Wilh el m M üng er
Wie eine Schraube windet sie sich gen Himmel: Seit 1957 markiert eine riesengroße Eisenskulptur die Dreiländergrenze im Basler Rheinhafen. Geschaffen hat den „Pylon“ der Architekt und Künstler Wilhelm Münger.
Text: Arwen Stock
Drei eiserne Flügeln zentrieren sich in einem Winkel von je 120 Grad auf das Kernrohr aus Stahl. 8,3 Tonnen schwer, reckt sich der „Pylon“ spitz zulaufend fast 19 Meter hoch in den Himmel. Sein Grundriss gleicht dem eines Schiffsantriebs. Die Flügel erinnern an Segel, eines für jedes der drei Länder Schweiz, Frankreich und Deutschland.
Der „Pylon“ steht im Basler Rheinhafen unweit vom geografischen Grenzpunkt in der Rheinmitte. Die punktsymmetrische Zentrierung der Flügel auf das Kernrohr symbolisiere die Gemeinschaft der drei Länder, betont Wilhelm Münger in einer Werkerklärung auf seiner Internetseite. Seine Frau Monika Münger hat diese 2015 nach seinem Tod als Werkübersicht und mit Zitaten des Künstlers erstellt.
1957 entworfen, ausgeführt und aufgestellt, sollte die IntegrationsSkulptur fürs Dreiländereck dazu verführen, „den lähmenden Blick von der Schwerkraft des Vergangenen zu heben und nach oben zu schauen“. Münger, der 1923 bei Bern geboren wurde, nach einer Schreinerlehre Architektur studierte und sich 1955 mit eigenem Büro in Basel niederließ, wollte auch auf den Aufschwung der Nachkriegsjahre verweisen.
„Der Pylon war das erste künstlerische Werk meines Mannes“, erzählt die 82-jährige Monika Münger, die mit ihrer Tochter Simone den künstlerischen Nachlass verwaltet. Wilhelm Münger hatte 1957 den Wettbewerb des Schifffahrtsamts und der Stadt Basel mit seinem Entwurf für die Gestaltung eines Restaurants und Monuments gewonnen.
Foto: © Simone Münger
Architekt und Künstler: der 2015 verstorbene Wilhelm Münger.
Im Entwurf 70 Meter hoch
„70 Meter hoch geplant war der Pylon, doch das war aus technischen Gründen nicht machbar“, berichtet Simone Münger. Mit 18,7 Metern Höhe ist die Skulptur immer noch imposant, auch wenn sie heute zarter wirkt: Das Restaurant musste einem größeren Gebäude weichen
Der „Pylon“ als Symbol für die Gemeinschaft der drei Länder.
Foto: © iStock.com/fotogaby
und der Pylon wurde versetzt. Dennoch beeindruckt dieses Symbol im Basler Rheinhafen – selbst von der Brücke eines Containerschiffs.
Der Name des Künstlers stand lange nicht an der Skulptur – mittlerweile schon. Münger, der 1978 sein künstlerisches Werk mit gesägten Holzskulpturen in mathematischen Formen fortsetzte und zudem drei Bücher schrieb, hatte reklamieren müssen.
Heute finden sich Werke von ihm in großen Kunstsammlungen – und im Souvenirladen gibt es Tassen mit Pylon. Dieser ist Müngers erstes und wohl bis heute berühmtestes Kunstwerk. 46.0.11 lautet die Einzelbauwerk-Nummer im Bundesinventar. Dort werden schützenswerte Ortsbilder der Schweiz von nationaler Bedeutung gelistet. Kategorie A: der „Pylon“.
www.wilhelmmuenger.ch Info