Ein Magazin wie das f79 herzustellen kostet viel Geld. Es müssen Redakteure und Grafiker bezahlt werden, die die Schülerredaktion betreuen und anleiten, deren Texte redigieren und das f79 layouten. Am Ende muss alles zusammengestellt, gedruckt und verteilt werden. Wenn da keiner etwas dazugeben würde, müsste das Schülermagazin sehr teuer verkauft werden. Für viele Jugendliche wäre es dann zu teuer. Daher suchen wir immer Firmen und Einrichtungen, die das Projekt toll finden und uns finanziell unterstützen. Diese Unterstützer nennt man Kooperationspartner. So eine Partnerschaft beruht immer auf Gegenseitigkeit. f79 bekommt Geld und der Partner erhält dafür ein Logo, eine namentliche Nennung als Unterstützer oder er kann sich ein Redaktionsmodul wünschen.
Letzteres nennen wir ein „Testimonial“. Und wie funktioniert das? Schüler aus der Redaktion oder unser eigenes Redaktionsteam besuchen ein Unternehmen und befragen die Azubis nach ihren Aus- und Weiterbildungswegen. Hierbei entstehen Texte im Rahmen der Berufsorientierung für Schüler. Solche Texte sind als Testimonials gekennzeichnet. f79
Unser Jobstarter ist in Zusammenarbeit mit dem „Jugend & Beruf“-Extra der Badischen Zeitung erstellt worden.
KI-Revolution
Wie sich Jobs ändern
Wie wandelt sich der Arbeitsmarkt, wenn Künstliche Intelligenz Einzug hält? Das hat das Portal cvapp.de untersucht. Die Ergebnisse zeigen: Informatik und Rechtswissenschaften könnten am meisten betroffen sein.
Welchen Einfluss hat der KI-Boom auf einzelne Branchen und Jobs? Das wollten die Lebenslaufexperten von CVapp.de herausfinden. Sie haben daher eine Vielzahl von Hochschulabschlüssen analysiert. Dabei kamen sie zu dem Schluss: Hochschulabsolventen der Informatik sind am meisten gefragt und werden am stärksten von KI betroffen sein. Das werde den Berufseinstieg wettbewerbsintensiver machen. Neben den MINT-Fächern ist auch die Rechtswissenschaft stark von KI betroffen.
Die Expert*innen von CVapp sind überzeugt: Bis 2040 werden technologische Branchen die Weltwirtschaft dominieren. Die Informatik erhält mit 9,6/10 die höchste Bewertung für die Auswirkungen der KI. Auch bei der Nachfrage nach Arbeitsplätzen liegt das Fach mit einer Bewertung von 9,5/10 an erster Stelle.
Die Entwicklung der KI könnte auch erhebliche Auswirkungen auf Wirtschafts-
Boom: Künstliche Intelligenz verändert die Arbeitswelt – vor allem zwei Bereiche.
absolventen haben (7,0). KI-Kompetenzen werden dort immer wichtiger. Auch die Rechtswissenschaft steht bei den Auswirkungen von KI hoch im Kurs (6,4/10). Das Rechtssystem werde durch KI viele Veränderungen erfahren. Absolvent*innen werden daher ein fundiertes Verständnis von KI benötigen. f79
Foto // pixabay.com
Wenn Generation Pause durchhängt
Unterstützung für den Weg in den Beruf - auch Großeltern sind gefragt
„Ich weiß noch nicht, was ich arbeiten will“: Tipps für Eltern im Umgang mit der Hängepartie der Sprösslinge – und warum Geduld besser ist als Drängeln.
Wenn die Zehntklässler am letzten Schultag auseinanderströmen, wissen sie meist, was hinterher kommt: Die einen gehen weiter bis zum Abitur zur Schule, andere beginnen eine Ausbildung. Aber es gibt auch jene, die wissen es nicht. Manchmal kamen sie vielleicht nur noch selten in den Unterricht. Aus ihrer Sicht schien der sinnlos – wenn man eh nicht weiß, was man will.
„Über die Diffusität von Pubertierenden rund um den beruflichen Werdegang hat sich die Wissenschaft schon immer Gedanken gemacht“, sagt Erziehungsberater und Buchautor Jan-Uwe Rogge. So habe man drei Typen ausgemacht – egal ob weiblich oder männlich.
Die erste Gruppe weiß relativ früh, also schon vor der Pubertät, was sie wird. „Bei ihr ist die Berufsbiografie programmiert, weil sie etwa auf dem Bauernhof leben und Bauer werden oder die Familie ein Hotel hat und sie dort mit einsteigen“, so Rogge. Bei der zweiten Gruppe schwanke es. Zu Beginn der Pubertät wollen sie dies werden, sechs Monate später das und ein halbes Jahr danach jenes. Und die dritte Gruppe wisse gar nicht, was sie will.
ZEIT DES SUCHENS
„Von diesem dritten Typ berichten mir Lehrlingsausbilder immer häufiger“, sagt Rogge. Ihn wundert das nicht. „Das liegt auch an der ständigen Veränderung von Berufsbildern.“ Um die 15, 16 Jahre herum sei ohnehin die Zeit des Suchens – auch was den Job angeht. Wenn Eltern dann die Nerven verlieren, flehen und schreien, führt das laut Rogge nur selten zum Erfolg. Stattdessen sei Geduld gefragt. „Drängeln führt nur dazu, dass sich das massiv auf die Beziehung zwischen Eltern und Kind auswirkt“, warnt Rogge.
Kira Liebmann, Gründerin einer Akademie für Familiencoaching, empfiehlt, zunächst
genau hinzuschauen, was hinter der Planlosigkeit steckt und nennt Beispiele: Will der junge Mensch nach der Schule erst mal auf Reisen gehen, etwa auf der Aida jobben, ein Workand-Travel-Jahr machen? Oder ist er einfach nur bocklos und gammelt sich Richtung Bürgergeld? Denkbar sei auch, dass die Orientierungslosigkeit eine Folge der Pandemie ist, weil Schnupperkurse und Praktika in der 9. Klasse nicht möglich waren. Dann könnten Eltern schon eine gewisse Zeit einräumen, um das nachzuholen.
DEAL VEREINBAREN FÜR ENDE DER FINDUNGSZEIT
Für die Familiencoachin ist dabei folgender Deal denkbar: Du darfst dich gern selber finden und an deiner Persönlichkeit feilen. Aber wir erwarten, dass du dann etwas zurückgibst. Nach dem Findungsjahr solltest du jobmäßig etwas ausprobieren. „Das sollte mindestens ein halbes Jahr dauern. Denn erst dann weiß man, ob etwas passt oder nicht.“
Schwierig werde es, wenn die Findungszeit vertrödelt wird. „Wenn man nur zu Hause hockt, bis mittags schläft, nicht in die Gänge kommt oder Nächte durchfeiert, wird das schwer mit der Eigenmotivation“, so Liebmann. Sie rät Eltern daher, in der vereinbarten Zeit auf Struktur Wert zu legen, einen gewissen Druck aufzubauen und sanft zu schieben. „Denn mitunter braucht das Gehirn bei manchen Teenagern Zeit, in der es noch nachreift.“
KEINE JOBS VORGEBEN, ABER DEADLINE SETZEN
Beim Ausprobieren von Tätigkeiten und Anleiern von Praktika sollten Eltern nichts vorgeben. Der Grund: „Wenn es dann nicht passt, ist Mama schuld. Das ist wieder die bequeme Nummer“, erklärt Liebmann. Helfen beim Sammeln von Job-Ideen, Anregungen für Messen und Schnupperpraktika geben, Links schicken oder gemeinsam googeln könnten Eltern aus Sicht von Rogge aber schon. Das gebe den Betroffenen das Gefühl, sie im Prozess des Findens zu unterstützen.
Foto // freepik.com
Wo geht die Reise hin? Wie junge Menschen den richtigen Weg finden können.
Und der Erziehungsexperte hat noch einen Tipp, und zwar, auf die ältere Generation zu setzen: „Häufig gehen Oma oder Opa viel einfühlsamer mit dem Thema um. Es lohnt sich, sie mit ins Boot zu holen“, rät Rogge. Haben Eltern das Gefühl, sie halten die Hängepartie ihres Sprösslings überhaupt nicht mehr aus, können sie sich Unterstützung holen: „Beratungsstellen der Agentur für Arbeit oder der Handwerkskammer haben Erfahrungen mit dem Problem“, sagt Rogge.
Und sollten Eltern die Findungszeit finanzieren? „Nichts tun sollten Eltern auf keinen Fall finanzieren“, sagt die Erziehungsexpertin Liebmann. Wer es aus schlechtem Gewissen heraus aber dennoch tue, sollte eine zeitliche Deadline setzen und klare Ziele vereinbaren.
Dabei konsequent zu sein, ist für Liebmann sehr wichtig, denn: „Wenn wir es nicht sind, wird es das Kind auch nicht“, erklärt sie abschließend.
Claudia Wittke-Gaida (dpa)/BZ
Passion versus Pay
Im Job auf Geld oder Leidenschaft setzen?
Was ist besser: Im Beruf auf Geld oder Leidenschaft setzen? Das ist auch eine Frage der persönlichen Lebensumstände – worauf man achten sollte:
Im Job die Erfüllung finden, davon träumen viele Berufseinsteiger. Und haben dabei den großen Traum im Sinn vom eigenen Restaurant, dem Schafehüten infreier Natur oder der Karriere als Social-Media-Influencerin. Doch Leidenschaft hin oder her, wenn der Traumjob kaum zum Leben reicht, stellt sich die Frage: Geld oder Leidenschaft? Um eines vorwegzunehmen: Die eine Antwort gibt es nicht. Menschen und ihre Bedürfnisse sind unterschiedlich, und so sollte es auch ihr Umgang mit beruflichen Zielen sein.
Cornelia Zeidler vom Deutschen Verband für Bildungs- und Berufsberatung sagt: „Man muss die Gesamtsituation der Person betrachten.“ Es sei schließlich ein Unterschied, ob jemand alleinerziehend für die Kosten von Kita und Co. aufkommen müsse oder als Berufsanfänger noch bei den Eltern wohne. „Man muss sich fragen, was es für Möglichkeiten und Spielräume gibt, sowohl finanzieller als auch zeitlicher Art. Und: Wie nachhaltig ist der Wunsch, sich zu verändern?“
Dass Erfolg nicht gleich Erfüllung ist, weiß auch Judith Mangelsdorf, Direktorin der Deutschen Gesellschaft für Positive Psychologie: „Wir sind gesellschaftlich darauf geprägt, beruflich nach Erfolg zu streben. Das wird häufig gleichgesetzt mit einem höheren Einkommen und einer einflussreicheren Position.“ Dieses Streben könne dazu führen, dass man am Ende ein oberflächliches Leben führe. Erfüllung sei hingegen, etwas wirklich Sinnvolles zu tun. Daher rät auch Mangelsdorf, „sich zu fragen, was wertvoller ist: Ein höheres Einkommen und das, was es ermöglicht, oder ein wirklich beflügelnder Job“.
Dabei ist es hilfreich, zu hinterfragen, warum man diese oder jene Tätigkeit eigentlich ausüben will. Kommt die Begeiste -
Beruflich richtig abheben: Das wünschen sich viele. Doch was, wenn dabei die Kohle nicht stimmt? Foto
rung für den Job aus einem selbst, kann es sinnvoll sein, daran festzuhalten. Lösen sollte man sich hingegen von den Erwartungen anderer. „Es gibt einen Hype darüber, dass jeder seine Berufung finden müsse und einen Traumjob brauche. Das baut einen unheimlichen Druck auf die Menschen auf“, sagt Zeidler.
Während der Beruf früher ausschließlich dem Verdienst diente, geht es heute oft darum, auch im Job Erfüllung zu finden. „Davon muss man sich ein Stück verabschieden. Es ist völlig okay, wenn man einen Job hat, der einfach dem Broterwerb dient.“
Hat man dann noch nette Kollegen und eine wertschätzende Führungskraft, ist der Inhalt des Jobs vielleicht gar nicht so entscheidend: „Man kann mehr Energien für das einbringen, was einem am Herzen liegt – ehrenamtlich oder in der Freizeit“, so Zeidler. Nicht jeder muss in seinem Traumberuf Fuß fassen, um glücklich zu sein, sagt auch Mangelsdorf: „Viele ziehen Erfüllung aus anderen Lebensbereichen wie Partnerschaft, Familie, Ehrenamt oder Hobbys.“ Und so könne es der Psychologin zufolge hilfreich sein, die Bedeutung der Arbeit niedriger aufzuhängen und sich stattdessen die Frage zu stellen: Wo finde ich als Mensch Erfüllung?
Werden die eigenen beruflichen Träume nicht erreicht, kann das aber auch schmerzhaft sein. Mangelsdorf rät dann, sich zu fragen: „Worum geht es hier eigentlich?“ Oft könne das, was tiefer liegt, aber auch auf andere Weise verfolgt und mitunter sogar erreicht werden. „So ist ein geplatzter Traum nicht mehr das Ende der Welt, sondern nur ein weiteres Hindernis, mit dem es einen Umgang braucht.“
Bleibt die Frage der Fragen: Was macht denn nun wirklich glücklicher – Geld oder Leidenschaft? Kommt darauf an. Geld mache glücklich, sagt Mangelsdorf, „aber nur bis zu einem bestimmten Punkt“. Für Geringverdiener, die regelmäßig darum bangen müssen ihre Rechnungen bezahlen zu können, könne ein höheres Gehalt durchaus ein glücklicheres und sorgenfreies Leben bringen.
„Der Zusammenhang zwischen finanziellen Mitteln und Glück löst sich aber fast auf, wenn genügend Mittel zur Verfügung stehen, um die grundlegenden Lebenshaltungskosten zu decken“, sagt Mangelsdorf. Am Ende mache ein Job mit mehr Geld also nur dann auch glücklicher, wenn man ein sehr geringes Einkommen habe. „Jenseits dessen ist der Weg zu mehr Glück nicht mit Geld, sondern mit Leidenschaft und Sinn gepflastert.“
Anke Dankers (dpa)/BZ
Da geht’s lang
Job-Start-Börse und Jobmesse als Wegweiser
Was soll ich werden? Um was geht’s da überhaupt? Habe ich eine Chance? Fragen wie diese stellen sich viele junge Menschen. Antworten können sie im Januar gleich zweimal in Freiburg finden. Auch im Spezialgebiet Gesundheit und Pflege. tln
JOBMESSE GESUNDHEIT & PFLEGE
29. + 30. Januar 2025 / Messe Freiburg
Mittwoch: 14.00 – 19.00 Uhr
Donnerstag: 8.30 – 13.30 Uhr
Auf der Jobmesse Gesundheit & Pflege präsentieren sich zahlreiche Aussteller aus dem Gesundheitswesen. Darunter sind Kliniken, Pflegeeinrichtungen, ambulante Pflegedienste, Ausbildungsinstitutionen und Bildungsträger. Interessierte Bewerberinnen und Bewerber finden Arbeitgeber mit Voll- und Teilzeitstellen, Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten sowie Beratung zu Pflegeberufen, bei denen die Arbeit mit und für Menschen im Mittelpunkt steht. Auch Quer- oder Wiedereinsteiger können sich über attraktive Aus- und Weiterbildung sowie Qualifizierung informieren und direkt in ein erstes Bewerbungsgespräch einsteigen.
JOB-START-BÖRSE FREIBURG
29. + 30. Januar 2025
Messe Freiburg
Mittwoch: 14.00 – 19.00 Uhr
Donnerstag: 8.30 – 13.30 Uhr
Die Job Start Börse Freiburg ist eine regionale Berufsinformationsmesse. Sie richtet sich vornehmlich an Schülerinnen und Schüler aus der Region und bietet eine Plattform, um lokale Unternehmen sowie deren Praktikums-, Ausbildungsund Studienangebote kennenzulernen.
Zahlreiche Unternehmen und Institutionen aus der Region präsentieren sich dort. Sie stellen Schülerinnen, Schülern, Eltern und auch pädagogischen Fachkräften ihre aktuellen Ausbildungsberufe, dualen Studienangebote sowie Informationen rund um die Weiterbildung vor. Die Jobstartbörse Freiburg unterstützt bei der Berufsfindung, bietet viele konkrete Ausbildungsangebote und die richtigen Kontakte für den Start in den Beruf.
Die perfekte Möglichkeit, in den Wunschberuf einzusteigen, bietet das „Speed- Dating“, bei dem die Bewerberinnen und Bewerber ihr Wunschunternehmen in einem zehnminütigen Gespräch von sich überzeugen können.
Zu den Ausstellern der Jobmesse Gesundheit & Pflege gehören unter anderem die Agentur für Arbeit und die Jobcenter, die Beratung anbieten und über Fördermöglichkeiten informieren. Neu dabei ist das Beratungszentrum zur Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen für den Regierungsbezirk Freiburg. Hier können sich interessierte Besucherinnen und Besucher zur Anerkennung ihrer Abschlüsse und erlernten Berufe beraten lassen. jobmesse-gesundheit-freiburg.de
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Eltern, Großeltern sowie andere Verwandte und Interessierte sind herzlich eingeladen, die Börse gemeinsam mit ihren Kindern zu besuchen. Ein vielseitiges Spektrum an Berufsbildern erwartet die Besucher vor Ort: von kaufmännischen und handwerklichen Berufen über das Gesundheitswesen und Bankwesen bis hin zu Tätigkeiten in der Metall- und Baubranche sowie im Einzelhandel. Auch Berufe, die vielen Jugendlichen bislang unbekannt sind, werden vorgestellt – womit die Veranstaltung zu einem spannenden und informativen Erlebnis wird.
jobstartboerse.de
Foto // FrancescoSabatino
Foto
//Jobstartbörse
„Wirklich schöner Beruf“
Lucas ist Pflegebotschafter am Ortenau Klinikum
Quereinsteiger mit Leidenschaft: Lucas Mühling (Foto) hat früher in der Automobilbranche gearbeitet. Jetzt macht der 24-Jährige eine Pflegeausbildung am Ortenau Klinikum. Sogar Botschafter ist er mittlerweile für den Beruf, der ihm viel Wertschätzung bringt.
Als Kaufmann arbeitete Lucas Mühling für ein Autohaus. Doch seine Mutter ist Gesundheits- und Krankenpflegerin, das inspirierte ihn zu einem Jobwechsel: Er zog von Karlsruhe nach Offenburg für eine Ausbildung zur Pflegefachkraft am Ortenau Klinikum. Schon in seinem ersten Jahr erlebt er dabei, was er gesucht hat: Arbeit für und mit Menschen. „Du musst eine soziale Ader haben“, sagt Mühling. Bereits jetzt kann er Blutdruck messen, Patienten transportieren oder Neuaufnahmen machen. Dabei muss er zwar auch mal Beleidigungen hinnehmen, erfährt aber vor allem Wertschätzung und Dank.
Für ein besseres Bild des Jobs möchte er sich stark machen. Daher ist er am Klinikum auch Botschafter für seinen Ausbildungsberuf: „Ich will einfach junge Menschen dafür begeistern, weil es ein wirklich schöner Beruf ist.“ Er möchte zeigen, dass Pflege „mehr ist als nur Hintern abwischen und die ganzen Klischees“. Das merkt er beispielsweise, wenn Patienten nach einer Behandlung mit einem Grinsen im Gesicht das Krankenhaus verlassen.
Beim Ortenau Klinikum fühlt er sich bestens aufgehoben. Daher ist schon jetzt klar, dass er nach der Ausbildung bleiben möchte. Neben der Möglichkeit, weiter auf Station zu arbeiten, habe er außerdem die Wahl zwischen einer Weiterbildung zum Intensiv-Pfleger oder einem Pflege-Pädagogik-Studium. Sein Fazit: „Man kann eigentlich alles erreichen, wenn man es will.“
Till Neumann
INFO
Pflegefachmann/-frau
Dauer // drei Jahre, Teilzeit-Variante auf Anfrage
Beginn // je zum 1.10. in Achern und Lahr, zum 1.4. und 1.10. in Offenburg und im Pflege- und Betreuungsheim in Gengenbach-Fußbach Im Netz // ausbildung-ortenau-klinikum.de und ortenauklinikum_azubikanal
Foto // Ortenau Klinikum – Iris Rothe
Ausbildungs-
Azubis geben Tipps zum Berufseinstieg
Folge 35: Unterricht im Betrieb
Foto // Volksbank Freiburg
Name // Luca Zeiser
Alter // 24 Jahre
Beruf // 2. Ausbildungsjahr zum Finanzassistenten
Betrieb // Volksbank
Die Azubis bei der Volksbank Freiburg durchlaufen verschiedene Abteilungen. Luca Zeiser ist angehender Finanzassistent und berichtet, warum der sogenannte Innerbetriebliche Unterricht (IBU) für ihn besonders wichtig ist.
Der IBU ist ein zentraler Bestandteil meiner Ausbildung. Sie findet regelmäßig in den Räumen der Volksbank statt. Hier werden praktische und theoretische Themen behandelt, die uns Azubis auf den Berufsalltag vorbereiten. Wir haben Unterrichtseinheiten zu allen relevanten Bereichen: Baufinanzierung, Immobilien, Kredite, Private Banking und weitere Themen. Jede Einheit wird von erfahrenen Kolleg*innen geleitet, die ihr Wissen und ihre praktischen Erfahrungen mit uns teilen. Dadurch lernen wir nicht nur die theoretischen Grundlagen, sondern auch, wie diese im täglichen Bankgeschäft angewendet werden. Zum Beispiel lernen wir in der Baufinanzierung, wie wir Kunden dabei helfen können, ihren Traum von einer eigenen Immobilie zu realisieren. Uns wird gezeigt, wie wir eine Immobilie richtig bewerten und einschätzen, um so den richtigen Wert zu ermitteln. Der IBU bietet zudem Weiterbildungsmöglichkeiten zu Themen wie Kommunikation, Teamarbeit und dem Umgang mit herausfordernden Kundensituationen. Diese Soft Skills sind essenziell, um im Bankwesen erfolgreich zu sein. Der IBU ist für uns Auszubildende nicht nur eine fachliche Schulung, sondern auch eine Chance, über den Tellerrand zu blicken und die Zusammenhänge zwischen den verschiedenen Abteilungen zu verstehen. Wir können Fragen stellen, eigene Erfahrungen einbringen und bekommen wertvolle Tipps. Abschließend kann ich sagen, dass der IBU bei der Volksbank Freiburg eine unschätzbare Bereicherung für meine Ausbildung ist. Er hilft uns nicht nur fachlich zu wachsen. Wir können uns so auch persönlich entwickeln und uns optimal auf die Herausforderungen des Bankalltags vorbereiten. f79
Work-Life-Balance? Nicht die Nummer 1
IHK-Analyse zeigt Wünsche von Berufsschüler*innen – Optimusmus überwiegt
Verwöhnt, faul und ständig nur am Handy – die Generation Z genießt nicht den besten Ruf. In ihrer vermeintlich mangelnden Arbeitsmoral sehen einige Ökonomen sogar eine Gefahr für den Wirtschaftsstandort. Was ist dran an solchen Klischees? Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Südlicher Oberrhein hat junge Menschen an sämtlichen Berufsschulen im Kammerbezirk befragt. Herausgekommen ist ein differenziertes Bild mit einigen Überraschungen.
Wie stellst du dir deine Zukunft vor? Auf diese allgemeine Frage antwortete die Mehrheit (51 Prozent) der Befragten mit „eher zuversichtlich“. Bei nur 6 Prozent überwiegt der Pessimismus, während der Rest mit gemischten Gefühlen nach vorne schaut.
Auch nach ihren Ängsten wurden die zwischen 1998 und 2007 geborenen Berufsschüler*innen gefragt. Ganz oben steht die Angst vor einem Krieg in Europa (47 Prozent), gefolgt von schweren Krankheiten (43) und der schlechten Wirtschaftslage (37).
Zuversicht:
Viele Berufsschüler*innen sind guten Mutes.
Sorgen bereiten einem Teil der jungen Menschen laut Umfrage auch Terroranschläge (36), Zuwanderung (26), Klimawandel (20) und Ausländerfeindlichkeit (18). Nach der Ausbildung keinen Arbeitsplatz zu finden, bekümmert 14 Prozent.
Auf die Frage, was ihnen wichtig im Leben sei, gaben die meisten (74 Prozent) an, einen zuverlässigen Partner zu haben. Gute Freunde sind 72 Prozent wichtig. Das Leben in vollen Zügen zu genießen, wünschen sich 59 Prozent. Viel Geld zu verdienen, steht bei 49 Prozent hoch im Kurs. Verhältnismäßig wenig Wert legen die Befragten hingegen auf ein umweltbewusstes Verhalten im Alltag (9 Prozent), und politisch engagieren wollen sich lediglich 7 Prozent. Ihre eigene finanzielle Lage bewerten 42 Prozent als gut bis sehr gut, 24 Prozent als schlecht bis sehr schlecht. Jede vierte befragte Person bessert ihr Gehalt mit einem Nebenjob auf – bei 80 Prozent liegt der Aufwand bei unter zwanzig Stunden pro Woche, bei 20 Prozent darüber. Nach ihrer Wohnsituation befragt, gaben 78 Prozent der Auszubildenden an, noch bei ihren Eltern zu leben.
Die Generation Z, so hört man oft, lege mehr Wert auf Freizeit als auf Karriere. Die IHK-Umfrage kann dieses Klischee nicht bestätigen. Zwar antworten 43 Prozent der Befragten, bei der Berufswahl auch auf die Work-Life-Balance zu achten. Doch höher rangieren andere Themen: ein guter Verdienst (76 Prozent), ein angenehmes Arbeitsklima (69), eine sinnvolle Arbeit (57), ein nahegelegener und sicherer Arbeitsplatz (55) und kompetente Chefs (48).
Um sich über die Ausbildung zu informieren, nutzen 41 Prozent der Befragten gezielt auch die sozialen Medien. Von Interesse sind vor allem Finanztipps (49 Prozent) und Weiterbildungsmöglichkeiten (43). Die beliebtesten Plattformen für Azubis sind Instagram (64 Prozent), YouTube (51) und TikTok (42). Fast ohne Relevanz ist Facebook (4). f79
Foto // pixabay.com
Jennifer Barber steuert einen 7,5-Tonner – beladen mit Paketen, die rechtzeitig zum Kunden müssen.
Ein packender Job
Paketzusteller*innen tragen viel Verantwortung
Es gibt kaum etwas, das sich die Leute nicht liefern lassen. Was das für den Berufsalltag einer Paketzustellerin bedeutet, erzählt Jennifer Barber im Job-Protokoll.
MEIN WEG IN DEN BERUF:
„Ich habe eine Ausbildung als Bürokauffrau, aber eine Schreibtischtätigkeit kommt für mich nicht mehr infrage. Ich wollte immer unterwegs sein, mich bewegen, viel mit anderen Menschen zu tun haben. So kam ich dazu, als Paketzustellerin zu arbeiten. Seit 2017 bin ich für UPS tätig.
DIE AUFGABEN:
Ich stelle Pakete bei Unternehmen und privaten Haushalten zu. Morgens komme ich etwa um 8.15 Uhr in die Niederlassung. Mein Transporter, ein 7,5-Tonner, ist dann schon weitgehend beladen. Ich kontrolliere die Ladung. Sie muss nach einem System einsortiert sein, damit ich unterwegs nicht nach Paketen suchen muss.
In meinem Transporter sind Express-Pakete und Standard-Pakete. Die Express-Pakete müssen bis zu einer bestimmten Uhrzeit beim Empfänger oder bei der Empfängerin sein. Hier muss ich also aufpassen. Nachmit-
tags hole ich dann Pakete bei Versendern ab, um sie mit zur Niederlassung zu nehmen. Um 17.30 Uhr bin ich zurück.
DIE SCHÖNSTEN SEITEN:
Mir macht es Spaß, ein großes Fahrzeug zu bewegen. Die meisten Menschen bekommen auch gerne Pakete. Manchmal bekommt man mit, dass der Inhalt wichtig für den Empfänger ist. Ich erinnere mich etwa an ein Express-Paket mit medizinischen Produkten, die ein Sohn für seine Mutter entgegengenommen hatte. Er war sehr erleichtert, dass es pünktlich ankam. Dass es ein schöner Arbeitstag war, sage ich, wenn alle Pakete raus sind und es kaum vergebliche Zustellversuche gab. Wenn die Empfänger sich die Zeit genommen haben, Danke zu sagen.
DIE HERAUSFORDERUNGEN:
Ich habe mehrere. So etwa bewege ich ein großes Fahrzeug. Das bedeutet Verantwortung. Wir werden hierfür noch einmal geschult. Auf der Straße bin ich aber allein für dieses Fahrzeug verantwortlich. Je nach Zustellgebiet ist es schwierig, eine gute Haltegelegenheit zu finden. Extreme Wetterbedingungen können uns Paketzustellern ebenso zu schaffen machen.
Gerade bei Privatzustellungen sind die Empfänger oft nicht zu Hause. Ein Zustellversuch ist dann vergeblich. Dann muss ich es beim Nachbarn versuchen oder das Paket wieder zurück zum Fahrzeug nehmen. Das kostet Zeit. Es ist daher immer das Beste, wenn ein Paket gleich zum Paketshop geht oder eine Ablagegenehmigung vorliegt.
WAS MICH MANCHMAL ÄRGERT:
Mir fehlt manchmal der Respekt. Es wäre hilfreich, wenn Empfänger darüber nachdenken, wie sie am besten an ihr Paket kommen können. Gerade im ländlichen Bereich sind Fahrten, die umsonst sind, weil der Zustellversuch scheitert, sehr ärgerlich.“
Sabine Meuter (dpa)/BZ
VERDIENST
Eine Fachkraft Kurier-, Express- und Postdienstleistungen kann nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit im tariflichen Durchschnitt zwischen 2400 und 3090 Euro brutto pro Monat verdienen. Der genaue Verdienst hängt unter anderem vom Arbeitgeber ab. Bei UPS liegt der Endlohn bei Zustellern im Durchschnitt über 3600 Euro. dpa
Fotos // Oliver Krato/dpa-tmn
Rückmeldung bitte
Bewerbende verlieren sonst ihr Interesse
Wenn sich junge Menschen bewerben, sollten Unternehmen zügig antworten.
Tun sie das nicht, brechen viele ihren Bewerbungsprozess ab. Das zeigt eine aktuelle Umfrage. Sie unterstreicht auch: Wertschätzung ist ein K.o.-Kriterium.
Knapp ein Drittel der Schüler*innen in Deutschland brechen ihre Bewerbungen wieder ab, nachdem sie ihre Unterlagen schon verschickt haben. Hauptgrund: Die Arbeitgeber*innen antworten ihnen nicht schnell genug. Das zeigt eine Untersuchung des HR-Marktforschungsunternehmens Trendence. Es hat dafür deutschlandweit 1823 Schüler*innen befragt.
Laut der Studie haben 29,2 Prozent der befragten Bewerber*innen einen laufenden Bewerbungsprozess abgebrochen. Das entspricht einer Steigerung um 12,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Hauptgründe für die ansteigende Abbruchrate sind hauptsächlich Kommunikationsaussetzer der Arbeitge -
ber*innen. So nennen die angehenden Azubis eine zu späte Rückmeldung der Arbeitgeber (24,0 Prozent), gar keine Rückmeldungen von Unternehmensseite (23,3 Prozent) sowie ausbleibende Antworten auf Fragen zum weiteren Verlauf des Prozesses (21,1 Prozent) als Anlässe für ihren Ausstieg aus dem Bewerbungsprozess.
„Unsere Zahlen zeigen: Zahlreiche Arbeitgeber tragen durch einen schlampigen und nicht immer sorgsamen Umgang mit Bewerbungen selbst dazu bei, dass sie junge Berufsstarter*innen schon früh wieder verlieren“, sagt Robindro Ullah, Geschäftsführer von Trendence. Er ist überzeugt: „Wertschätzung ist für die Kandidat*innen eines der wichtigsten Elemente im Bewerbungsprozess.“ Der Tipp dazu: Wer eine Stelle unbedingt haben möchte, sollte in jedem Fall auch telefonisch nachhaken. Das kann wertvolle Tipps bringen – und zeigt der Firma: Dein Interesse ist groß.
Till Neumann
Foto // pixabay.com
Kamera an für Karotte
Vom Lehramtstudium zur Food-Stylistin
Wenn in der Werbung, in Kochbüchern oder Filmen Essen ganz besonders verführerisch aussieht, waren womöglich sie am Werk: Food-Stylisten. Das muss man für den Job draufhaben.
Gerichte oder Getränke bei Foto- und Filmaufnahmen ins rechte Licht zu rücken, so dass uns später das Wasser im Mund zusammenläuft: Dafür sorgen Food- Stylisten. Warum man für den Job Kreativität und Stehvermögen braucht, erzählt die FoodStylistin Sylvia Hartmann im Job-Protokoll.
WIE ICH ZU MEINEM BERUF KAM:
„Es gibt keine Ausbildung zum FoodStylisten. Viele entscheiden sich für diesen Beruf nach einer Kochlehre. Aber: Eine Kochausbildung macht niemanden zum Food-Stylisten. Denn es geht ja nicht um den Geschmack. Sondern darum, Appetit zu machen, zu locken, zu verzaubern. Es ist ein
bisschen wie verführen. Ich selbst bin eine Quereinsteigerin. Nach meinem Lehramtsstudium, mit dem ich nicht glücklich war, habe ich mich recht schnell entschieden, mich selbstständig zu machen. Einige Jahre war ich als Regieassistentin, Bühnen- und Kostümbildnerin an Kleinkunstbühnen tätig. Nach und nach habe ich immer mehr Jobs in der Food-Fotografie angenommen und dort als freie Prop-Stylistin gearbeitet. Das heißt, ich habe mich um die Ausstattung des Sets gekümmert und damit quasi das Bühnenbild für die Food-Fotografie gestaltet. Dann habe ich die ersten Food-Styling-Jobs angenommen und mich sofort zu Hause gefühlt.
FITMACHEN FÜR DEN JOB:
Ich bin in einem alten Landhotel aufgewachsen. Mein Vater war dort Küchenchef. Sehr früh habe ich mich für die Zubereitung von Essen interessiert und mir schon als Kind das Kochen selbst beigebracht, es
seitdem täglich mit großer Lust praktiziert. Für mich war es von Vorteil, dass ich als Prop-Sty listin den Food-Stylisten am Set bei ihrer Arbeit über die Schulter schauen konnte. Außerdem habe ich früher ein paar Food-Stylisten assistiert und dabei viel im Schnellverfahren gelernt. Im Food-Styling kommt es nicht nur auf handwerkliches Können an. Wichtig ist ein Gefühl für Lebensmittel, auch Kreativität, Liebe zum Detail und Lust an der Inszenierung.
Faible für schöne Speisen: Food-Stylistin Silvia Hartmann
Fotos // Henning Kaiser DPA, stock.adobe.com/TRUDIDESIGN
WIE UND WO ICH MIR
INSPIRATION HOLE:
Praktisch überall. Wo auch immer
Food zu sehen ist, schaue ich hin: in der Natur, in Magazinen oder Kochbüchern, in den sozialen Medien, in der TV-Werbung, auf Verpackungen, in Restaurants. Ich schaue immer mit den Augen der Food-Stylistin.
DIE HERAUSFORDERUNGEN:
Alles wechselt ständig: die Locations, die Fotostudios, die Fotografen oder Filmcrews, die Kunden. Teils muss ich viel Equipment schleppen. Wir Food-Stylisten arbeiten immer im Stehen und im engen Set zwischen Filmoder Fotolampen.
Wir jonglieren zwischen Kamera, Spiegelchen, Aufhellern und vielen Stativen, ohne etwas anzurempeln oder umzustoßen. Wichtig ist, immer voll da zu sein und sich flexibel zu zeigen. Eine Herausforderung sind unregelmäßige Arbeitszeiten. Nur selten arbeiten Food-Stylisten im festen Arbeitsverhältnis. Die meisten sind freiberuflich tätig und leben somit auch mit dem Fluch und dem Segen der Selbstständigkeit.
WELCHE TRICKS ICH ANWENDE:
Frische erzeugt man zum Beispiel durch Betauung oder Glanz oder kurze Garzeiten. Daneben gibt es noch andere kleine Tricks. Wenn ich hier aber alle Kunstkniffe verraten würde, würde ich mich ja selbst abschaffen. Zauberer verraten auch nicht ihre Tricks.
DAS MACHT MEINEN JOB SPANNEND:
Hier darf ich Kunst, Handwerk und die Liebe zum Essen miteinander verbinden. Hier kommt es auf Kreativität, Sinn für Ästhetik, Präzision, Detailverliebtheit, Fachwissen, Erfahrung, Material an – und auch auf Menschenkenntnis. Hier braucht es Herz, Hirn und vor allem Seele. Ich darf Menschen das Wasser im Munde zusammenlaufen lassen, ihre Fantasie anregen. Das ist ein schöner Beruf!“
INFO
Die Verdienstmöglichkeiten:
Food-Stylisten rechnen nach Tagessatz ab. Die Gage pro Tag beginnt bei etwa 300 Euro. Meist wird aber ein viel höherer Tagessatz veranschlagt.
Sabine Meuter (dpa)/BZ
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Zug um Zug
Lokführer*innen brauchen ein gutes
Auge
Sie bringen Züge und Bahnreisende von A nach B – und haben einen Job, von dem mancher Modelleisenbahnfan immer geträumt hat: Lokführer. Worauf es bei der Ausbildung ankommt.
Umsicht gefragt: Wer eine Lok steuert, muss hellwach sein.
Lokführerin oder Lokführer: Für viele der Traumjob aus Kindheitstagen. Die offizielle Bezeichnung des Ausbildungsberufs lautet heute ausgeschrieben etwas komplizierter: Eisenbahner beziehungsweise Eisenbahnerin im Betriebsdienst – Lokführer beziehungsweise Lokführerin und Transport.
Die duale Ausbildung dauert in der Regel drei Jahre. Eine bestimmte Vorbildung ist dafür rechtlich nicht vorgeschrieben. Bei der Deutschen Bahn ist einer Sprecherin zufolge die Mindestvoraussetzung ein Hauptschulabschluss.
Wer den Job ergreift, sollte gemäß der Bundesagentur für Arbeit Mathe- und Physikkenntnisse mitbringen. Denn angehende Eisenbahnerinnen und Eisenbahner im Betriebsdienst erstellen unter anderem auch Bremswegberechnungen.
SCHICHTARBEIT UND WECHSELNDE ARBEITSORTE Außerdem sollte man folgende Voraussetzungen mitbringen: Umsicht, Konzentrationsfähigkeit, ein gutes Auge und eine schnelle Reaktionsfähigkeit. Die Arbeit als Lokführerin oder Lokführer stellt besondere Anforde -
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Foto // Fabian Sommer dpa
rungen „an die mentale und psycho-physische Leistungsfähigkeit“, heißt es von der Deutschen Bahn, bei der etwa 19.400 Lokführerinnen und Lokführer arbeiten.
Wer sich für die Ausbildung entscheidet, sollte sich zudem auf Schichtarbeit einstellen, so der Hinweis der Bundesagentur für Arbeit. Und auf wechselnde Arbeitsorte: Vom Führerstand in Triebfahrzeugen oder Lokomotiven bis hin zu Gleisanlagen im Freien – auch mal bei schlechtem Wetter.
KUPPELN, RANGIEREN, SIGNALKUNDE
Im Ausbildungsbetrieb lernen Azubis dann etwa, wie man Fahrzeuge kuppelt, wie Rangierfahrten funktionieren oder wie man im Notfall Sperrungen von Gleisen veranlasst. Auf dem Stundenplan der Berufsschule steht Fachspezifisches, etwa zur Funktion und Bedeutung von Signalen, aber auch Wirtschafts- oder Sozialkunde.
In der Rangliste der Ausbildungsberufe landeten die Eisenbahner im Betriebsdienst Lokführer und Transport im vergangenen Jahr übrigens auf Platz 89 – vor Rechtsanwalts- und Notarfachangestellten. Insgesamt 846 neue Ausbildungsverträge wurden Angaben des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) zufolge 2022 abgeschlossen.
Die Übernahmechancen, so das BIBB, sind sehr gut: Lokführer und Lokführerinnen würden dringend gesucht.
Kein Wunder also, dass auch ein Quereinstieg zum Lokführer oder zur Lokführerin möglich ist – über eine Umschulung. Die Deutsche Bahn bietet sie ebenso an wie private Bahnunternehmen. Bei der DB dauert die sogenannte Funktionsausbildung einer Sprecherin zufolge zehn bis zwölf Monate. Voraussetzung ist eine abgeschlossene, möglichst technische Berufsausbildung.
VERDIENST
Als beispielhafte Ausbildungsvergütungen proMonat führt die Bundesagentur für Arbeit auf ihrer Plattform planet-beruf.de pro Monat wie folgt auf: 1225 Euro im ersten Ausbildungsjahr, 1294 Euro im zweiten und 1363 Euro im dritten Ausbildungsjahr
Bei den Handelsunternehmen gibt es eine breite Palette an Ausbildungsberufen, die sich mit vielem beschäftigen: mit Lebensmitteln, Mode, Elektronik, Möbeln – die Liste ließe sich noch lange weiterführen. Die Tätigkeitsbereiche sind abwechslungsreich, beschäftigen sich mit dem Warenfluss von der Bestellung über Einkauf und Lagerung bis hin zur Platzierung und zum Verkauf der verschiedenen Produkte.
Voraussetzungen für eine Ausbildung im Handel ist die Freude am Umgang mit Menschen, ein guter Teamgeist sowie Interesse an wirtschaftlichen Zusammenhängen. Ebenfalls hilfreich sind gute Noten in Mathematik und Deutsch. Um einen kurzen Eindruck über die verschiedenen dualen Ausbildungen zu geben, die in der Berufsschule und im Betrieb stattfinden und drei Jahre dauern, haben wir einige herausgegriffen:
DIE BELIEBTEN
Auf Platz eins der beliebtesten Berufe stehen beim Ranking der Bundesagentur für Arbeit diejenigen der Verkäufer*in im Einzelhandel, auf Platz zwei folgen die Kaufleute. „Im vergangenen Jahr sind 13 Prozent aller angebotenen Ausbildungsstellen über alle Branchen hinweg auf diese beiden Ausbildungsberufe entfallen“, erklärt Franziska Berg, Pressesprecherin des Handelsverbands Deutschland. Wer im Verkauf tätig werden will, sollte mindestens einen Hauptschulabschluss mitbringen. Diese Ausbildung dauert nur zwei Jahre. Im Anschluss haben die ausgelernten Azubis die Möglichkeit, sich zu Kaufleuten im Einzelhandel weiterzubilden. Sie brauchen dann nur noch ein weiteres Ausbildungsjahr zum erfolgreichen Abschluss, denn die Verkäuferausbildung wird voll angerechnet. Ein brandneuer Ausbildungsberuf in diesem Bereich ist derjenige zur/zum Kauffrau/Kaufmann im E-Commerce. Nach dem mittleren Bildungsabschluss steigen
Jugendliche in den Onlineverkauf ein und lernen, Verantwortung im Bereich des Online-Shop-Contents zu übernehmen. Sie entwickeln Konzepte, um den Umsatz zu steigern mit dem Ziel, dass die Produkte sowohl online als auch stationär am Markt erfolgreich sind.
DIE ANPACKER
„Die Lagerberufe sind superwichtig für unsere Handelsunternehmen“, stellt Berg fest und rückt damit die Ausbildung zur Fachkraft für Lagerberufe in den Fokus. Die Organisationstalente kümmern sich selbstständig um die Annahme, Prüfung, sachgerechte Sortierung und optimale Lagerung von Waren. Interessierte sollten den mittleren Bildungsabschluss mitbringen.
DIE ABFAHRER
Die Waren schließlich in Deutschland und Europa von A nach B zu bringen, liegt in der Verantwortung der Berufskraftfahrer*innen. Nach ihrem Hauptschulabschluss können Interessierte die abgefahrene Ausbildung beginnen.
Auch für Überflieger*innen: Im Handel gibt es viele Wege
DIE MANAGER
Als Multitalente im Büro wickeln Kaufmänner oder Kauffrauen im Büromanagement wichtige Aufgaben und den Zahlungsverkehr ab, planen außerdem Termine, organisieren Arbeitsabläufe und betreuen die Kundschaft. Wer einen mittleren Bildungsabschluss hat, kann diesen Beruf innerhalb von drei Jahren lernen.
DIE ÜBERFLIEGER
Lust auf die schnelle Karriere? Das kann mit dem Abiturientenprogramm, einem kombinierten Qualifizierungsprogramm im Handel, gelingen. Ziel ist es, drei Abschlüsse in drei Jahren zu erreichen: Ausbildung, Fortbildung, Ausbilderschein.
Dabei durchläuft man in den ersten anderthalb Jahren eine verkürzte Ausbildung (etwa zum Kaufmann/zur Kauffrau im Einzelhandel). In der verbleibenden Zeit kann man die Fortbildung absolvieren (etwa zum/r Handelsfachwirt/in) und zusätzlich den Ausbilderschein erwerben.
Anita Fertl/BZ
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Abitur an der Paula Fürst Schule
An der dreijährigen Oberstufe zur allgemeinen Hochschulreife / Brückenklasse der Jahrgangsstufe 11
Die dreijährige Oberstufe der Gemeinschaftsschule in Freiburg führt Schülerinnen und Schüler mit unterschiedlichsten Schullaufbahnen zur allgemeinen Hochschulreife.
Aufgenommen werden:
• Schülerinnen und Schüler mit mittlerem Bildungsabschluss, 10. Klasse der Real- oder Gemeinschaftsschule
• Schülerinnen und Schüler mit Versetzungszeugnis in Klasse 10 (G8) oder Klasse 11 (G8 und G9)
• Quereinsteigerinnen und -einsteiger aus der Oberstufe anderer G8- und G9-Gymnasien
• Schülerinnen und Schüler von freien Schulen und Waldorfschulen
• Wiedereinsteigerinnen und -einsteiger nach einer Schulunterbrechung
Die Schülerinnen und Schüler kommen mit unterschiedlichen Voraussetzungen in die dreijährige Oberstufe. Daher werden in der
Brückenklasse der Jahrgangsstufe 11 die Unterrichtsinhalte und Methoden gezielt vertieft und wiederholt. So findet eine optimale Vorbereitung auf die Anforderungen in der Kursstufe statt.
Die Kurse in den Fächern Deutsch, Mathematik und Englisch werden in Klasse 11 geteilt und in Lerngruppen von maximal 15 Schülerinnen und Schülern unterrichtet. Als weitere Besonderheit wird in Mathematik wöchentlich eine zusätzliche Stunde (Mathe-Plus) angeboten, um Grundlagen aufzuarbeiten und Gelerntes zu vertiefen.
In der Kursstufe kommen Leistungskurse und Basisfächer bereits für Lerngruppen ab fünf
Teilnehmenden zustande, was individuelle Förderung und Beratung ermöglicht.
Schülerinnen und Schüler, die besonderen Förderbedarf in den Fächern Mathematik, Deutsch oder Englisch haben, können ein individuelles Nachhilfeangebot von Studierenden an der Paula Fürst Schule wahrnehmen.
Neben dem Erlernen von schulischen Inhalten werden die Persönlichkeitsbildung sowie die Teamfähigkeit und soziale Entwicklung der Schülerinnen und Schüler gleichermaßen gefördert. Ein Team aus einer Sozialpädagogin und einem Sozialpädagogen unterstützt die Schülerinnen und Schüler bei persönlichen Belangen, Leistungskrisen oder Konflikten.
Die Paula Fürst Schule ist Lern- und Lebensraum. Die Jugendlichen können Computerräume, iPads, zwei Schülerküchen und verschiedene Aufenthalts- und Arbeitsbereiche nutzen.
Anmeldungen und Beratungstermine für die Gymnasiale Oberstufe der Paula Fürst Schule, Basler Straße 61, 1. OG, sind jederzeit möglich. Weitere Infos: Tel.: 0761 / 888 57 05 0 dettmann@paula-fuerst-schule.de