Fotokünstler Sebastian Wehrle aus Freiamt im Porträt
SOMMER IM GLAS Kräuter und Blüten richtig ernten und haltbar machen
Wer jetzt die Kräuter- und Blütenfülle konserviert, kann bis in die kalte Jahreszeit sommerliche Düfte und Aromen genießen.
LIEBE LESERIN, LIEBER LESER,
der Rheinfall bei Schaffhausen ist ein brodelnder Publikumsmagnet in der Nordwestschweiz. Doch die Region hat viele weitere Naturschönheiten zu bieten, zwei stellen wir in dieser Ausgabe vor: REGIO-Autorin Kornelia Stinn ist am wilden Rhein zwischen dem Schweizer Laufenburg bis zur berühmten Brücke von Bad Säckingen gewandert. Sie beschreibt, warum auf den zwölf flachen Kilometern Amazonasfeeling aufkommt. Dass auf den Wasserfallen nicht mit Wasserfällen zu rechnen ist, erklärt REGIO-Autor Beat Eglin. Er war in der malerischen Jura-Landschaft oberhalb von Reigoldswil unterwegs, wo im Süden bei gutem Wetter Eiger, Mönch und Jungfrau zu sehen sind, im Nordwesten grüßen die Vogesen und der Schwarzwald.
„Verrat am Schwarzwald“ schimpften Traditionalisten, als Sebastian Wehrle seine ersten Trachtenfotos ausstellte: Sie zeigen selbstbewusste Models mit Tattoo und Bollenhut. Heute sind seine Porträts auf der ganzen Welt zu sehen. REGIO-Autor Christian Engel hat den Fotografen in seiner Galerie in Freiamt besucht. Wie ist aus dem kleinen Simonswälder Buben mit Knipskiste der gefragte Lichtbildner geworden? Eine spannende Geschichte, in der es um Kachelöfen und Kühe geht, um Aha-Erlebnisse und verrückte Ideen …
Ach, könnte man den Sommer doch einfach ins Glas packen! Das ist keine verrückte Idee, sondern ein leicht umsetzbares Projekt: Wer das sommerliche Sonnenlicht festhalten möchte, kann die Aromen von Blüten und Kräutern, die jetzt im August mit ätherischen Ölen vollgepackt sind, ganz einfach konservieren. REGIO-Autorin Heide Bergmann stellt verschiedene Methoden vor. Ihr Tipp für den Spätsommer: Nichts verduften lassen!
Wir wünschen Ihnen anregendes Lesevergnügen!
Michaela Moser & das REGIO-Team
INHALT
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Lust auf … 06 - 07
Titelthema
Unterwegs in der Nordwestschweiz 10 - 17
Rundtour auf den Wasserfallen: zum höchsten Punkt im Baselbiet 10 - 13
Amazonas-Feeling: Wanderung am Schweizer Rheinufer 14 - 15
Gänsehaut garantiert: das Henkermuseum in Sissach 16 - 17
Land & Leute
Trachten und Tattoos unter einem Hut: der Fotograf Sebastian Wehrle aus Freiamt 18 - 21
Basel isst vielfältig: moderne Klassiker aus der Nordwestschweiz 36 - 39
Merkles Küchenliebling: Lachs von der Holzplanke Asia Style 39
Kalender
Ausstellungen, Feste, Konzerte & Co. Termine in der REGIO 40 - 49
Horche se mol!
Landfrauenpräsidentin Christiane Wangler setzt neue Akzente 50
Individuelle Lieblingsstü
LUST AUF …
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Aloha-Center SUP Freiburg
Schopfheimerstraße 11, Freiburg
SUP-Station am Windgfällweiher in Lenzkirch alohacenter.de
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›› Die malerische Jura-Landschaft im Nordwesten der Schweiz eignet sich ideal als Ausgangsort für abwechslungsreiche Wanderungen. Eindrucksvolle Felsformationen wie die „Ankenballenflue“ erheben sich mehr als 1000 Meter hoch aus dichtem Wald. Von Langenbruck aus, der höchstgelegenen Gemeinde im Kanton Baselland, führt ein Weg am Kloster Schönthal vorbei zu diesen eindrucksvollen Naturschönheiten.
Von Gänsehaut- über Amazonasfeeling bis Alpenpanorama: Abwechslungsreiche Ausfugsziele und lohnende Wanderungen in der Nordwestschweiz stellen wir auf den folgenden Seiten vor. Los geht’s mit malerischen Aussichten über die Baselbieter Hügellandschaft von den Wasserfallen.
Text & Fotos: Beat Eglin
In quietschgelben Gondeln können Wanderlustige von Reigoldswil aus in acht Minuten hinauf auf die Wasserfallen schweben.
Wer an den Wasserfallen Wasser fälle in Fülle sucht, wird enttäuscht. Ein alter Flurname wurde auf die ganze Berggegend oberhalb von Reigoldswil ausgeweitet und gab auch der Gondelbahn den Namen. Seit 68 Jahren bringt sie die Touristen in 8 Minuten von 541 Metern auf 925 Meter zur Bergstation. Und dann locken auf der Wasserfallen viele Wanderwege und laden ein zu abwechslungsreichen Erkundungen samt Einkehrschwung in eine richtige Bergbeiz – und mit etwas Wetterglück gibt’s Ausblicke auf Eiger, Mönch und Jungfrau.
Von der Talstation der Gondelbahn führt das spektakuläre Jägerwegli entlang des Frenkenbaches zur Bergstation. Wasserfälle, Brücken, Stege oder Tunnel bieten Abwechslung. 389 Höhenmeter sind auf einer Strecke von knapp drei Kilometern zu bewältigen. Das ist in etwa eineinhalb Stunden zu schaffen. Wer an der Bergstation angekommen schon hungrig ist, kann eine erste Pause im HeidiStübli einlegen. Es ist von Mai bis Oktober täglich von 10 bis 17.30 Uhr geöffnet.
Bunte Wiesen und kühle Bergluft
Nach dem zwischendurch abenteuerlichen Aufstieg weist ein gelber Wegweiser zur Waldweide. Es ist der Einstieg in den „WasserfallenRundweg“ (SchweizMobil 470), der sich zu jeder Jahreszeit lohnt. Im Frühling blüht der Bärlauch, und im Sommer bieten Bergluft und Wälder Abkühlung. Der Herbst zeigt seine ganze Farbpalette, und an klaren Wintertagen sieht man die Alpen.
Grüezi
BLICK AUS DER SCHWEIZ
Beat Eglin lebt in Muttenz bei Basel. Fürs REGIO Magazin schaut er sich regelmäßig im Dreiländereck um. Der Schweizer Wohnungsmarkt ist in dieser Ausgabe sein Thema.
In der Schweiz ist es schwierig, eine zahlbare Mietwohnung zu finden. Von einem eigenen Haus oder von einer Eigentumswohnung kann der grösste Teil der Bevölkerung nur träumen. Stimmt einmal das Preis-Leistungs-Verhältnis an einer guten Wohnlage, bilden sich auf der Strasse lange Schlangen mit Interessenten. Die Zinserhöhungen der Nationalbanken und die Inflation trieben die Mieten in die Höhe. Wer sich vor ein paar Jahren langfristig zu einem tiefen Zins um 0.7 Prozent verschulden konnte, darf sich glücklich schätzen. Nach der letzten Zinssenkung der Nationalbank am 21. Juni um 0.25 Prozent auf 1.25 Prozent hat sich die Situation leicht entschärft. Eine weitere Senkung wird erwartet. Wer seine Hypothek erneuern muss, hat Glück und muss nicht den Höchstpreis bezahlen. Statt Festhypotheken werden auch Saron-Hypotheken angeboten. Deren Zinssatz berechnet sich aus dem Zins der Nationalbank und der Marge der Bank von circa 0.7 Prozent. Je nach Lauf-
zeit zahlt man gegenwärtig etwa 1.6 bis 2 Prozent.
Ein weiterer Grund für die hohen Mieten ist die Zuwanderung. Migranten und Arbeitskräfte brauchen Unterkünfte und diese werden weniger schnell gebaut als sie benötigt werden. Zudem werden gesetzliche Vorschriften verschärft, die das Renovieren oder Bauen für die Investoren weniger attraktiv machen. Das ist seit kurzem auch im Kanton Basel-Stadt der Fall. Mieter werden zwar wesentlich besser geschützt. Wenn aber als Folge weniger investiert wird, verschärft sich deren Lage.
Eine Statistik aus dem Jahr 2023 zeigt in der Schweiz einen Leerwohnungsbestand von 3.17 Prozent bis 0.42 Prozent. In ländlichen Kantonen wie Jura (3.17 Prozent), Solothurn (2.39) oder Wallis (1.69) und Appenzell Innerrhoden (1.59) gibt es noch eine genügende Auswahl. Der Schweizer Mittelwert liegt bei 1.1 Prozent. Basel-Stadt und Baselland liegen mit 1.07 und 0.92 Prozent darunter. Sehr schwierig wird es in Zürich (0.53), Genf (0.42) und Zug (0.42) seine Traumwohnung zu finden.
Nach einem kurzen geteerten Weg, auf dem kaum ein Fahrzeug verkehrt, führt ein Feldweg weiter zum Ziel. Fast zu jeder Jahreszeit kann man sich an den schönen Wiesen mit bunten Blumen freuen. Auf halber Strecke lädt im Naturschutzgebiet „Hinteri Egg“ ein schöner Rastplatz mit Feuerstellen, Holz, Tischen und Bänken zum Verweilen ein. Bald sind wir beim Wegweiser „Waldweide“ – mit der Höhenangabe 1023 Meter im weißen Feld. Durch eine fein duftende Lindenallee führt der Weg zum Ziel, dem Bergrestaurant Waldweide.
Mit urigem Charme: Bergbeiz Waldweide
Wirtin Kathleen Wolter schmeißt den Laden mit ihren „zwei treuen Seelen“. Es ist viel los bei gutem Wetter und eine Tischreservation – vor allem für Gruppen – ist empfehlenswert. Wolter übernahm den Betrieb vor zehn Jahren, der innen noch aussieht wie einst. In einem Raum steht die ursprüngliche grüne „Chouscht“ (Kachelofen), die in den kühlen Wintermonaten sicher begehrt ist. Ebenso begehrt wie jetzt im Sommer die Angus-Hacktätschli, die Angus-Bratwurst oder die Veggie-Spätzli. Das Fleisch kommt vom Bauernhof nebenan. „Und irgendwann ist ausverkauft“, sagt die Chefin. „Bei uns gibt es auch Salatteller mit Spiegelei“, erzählt
Sitzplätze mit Alpensicht gibt es auf der Terrasse der Bergwirtschaft Waldweide. Nach einem halbstündigen Marsch ist sie von der Bergstation der Wasserfallen-Seilbahn rasch erreicht.
sie weiter und betont, dass sie ihre Gäste und den Kontakt zu ihnen braucht. Deshalb steht sie nicht nur in der Küche am Herd, sondern serviert auch draußen in der Gartenwirtschaft und genießt die warme Sommersonne.
Zum höchsten Punkt im Baselbiet
Nach der Pause in der Bergbeiz geht es durch die Lindenallee zurück zum gelben Wegweiser (5 Minuten), der 30 Minuten zur „Hinteri Egg“ angibt. Schmale, teilweise steinige Pfade führen an Waldrändern entlang und durch den Wald. Von 1023 Höhenmetern steigt der
Schilderwald im Wanderparadies. Doch der Wasserfallen-Rundweg ist nicht zu verfehlen, leicht erkennbar an der Nummer 470.
Weg sanft auf 1169 hoch zur „Hinteri Egg“, dem höchsten Punkt im Baselbiet. Ab jetzt geht es talwärts und man erreicht die Bergstation in weniger als einer Stunde. Auf dieser Strecke sind gute Schuhe besonders wichtig. Die Pfade sind teilweise schmal und felsig. Bei der kleinen Rochuskapelle werden nur noch zehn Minuten bis zur Wasserfallen-Seilbahn-Bergstation angegeben. Wer noch Zeit und Energie hat oder den ersten Aufstieg mit der Gondelbahn machte, kann auf der Route 470 bleiben und eine Zusatzschlaufe über den Vogelberg
Wasserfallen-Luftseilbahn
Mai–Oktober tägl. 9–17.30 Uhr
Letzte Trottimiete: 17 Uhr
Wasserfallen-Rundweg
Start & Ziel: Bergstation
Wasserfallen-Luftseilbahn
Länge: 10 Kilometer
Auf- und Abstieg: 560 Höhenmeter
Ausrüstung: Wanderschuhe, mit Kinderwagen nicht geeignet Parkplätze hat es bei der Gondelbahn. www.schweizmobil.ch/de/wanderland/route-470 www.region-wasserfallen.ch/angebote/
anhängen. Bei schönem Wetter und klarer Sicht wird der Blick nach Süden auf das Berner Alpenpanorama freigegeben. Eiger, Mönch und Jungfrau können beobachtet werden. Im Norden grüßen der Schwarzwald und die Vogesen. An klaren Tagen reicht der Blick vom Allgäu bis zum Mont Blanc.
Talfahrt mit Gondel oder Trotti
Nach der Rundwanderung hat man mehrere Optionen, um von der Bergstation wieder ins Tal hinunterzukommen: Ganz bequem geht es in einer Gondel mit schöner Weitsicht in acht Minuten abwärts. Nimmermüde Ausdauerkünstler legen die Strecke durch den kühlen Wald in 50 Minuten zu Fuß zurück. Abenteuerlustige mieten ein Trottinett (Roller) mit Helm und sausen mit viel Wind um die Nase zu Tal.
In der geschützten Berglandschaft der Wasserfallen hat die Natur die Oberhand. Traumhafte Aussichten belohnen Wandernde in jeder Jahreszeit.
Open Air
Am 9. & 10. August 2024 organisiert Kathleen Wolter das 6. Waldweid-Openair (www.waldweidfescht.ch). Der Eintritt ist kostenlos und ein Shuttle fährt ab Waldenburg (Bahnhof + Schulhausplatz) zur Waldweide. Es kommen jedes Jahr etwa dreihundert Leute. Mehr will man gar nicht, um die Infrastruktur nicht zu überlasten. „Wir sind klein und familiär“, sagt die Waldweide-Wirtin.
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AMAZONAS-FEELING
Die Touristiker des Schweizer Kantons Aargau haben dem Rhein wegen seiner wilden Schönheit in der Region zwischen Kaiserstuhl und Kaiseraugst den Namen „Amazonas der Schweiz“ verpasst. Mittendrin liegt unser zwölf Kilometer langer, wunderbar schattiger Wanderweg! Er führt vom Schweizer Laufenburg nach Stein im Aargau und endet bei der berühmten Brücke von Bad Säckingen.
Text: Kornelia Stinn; Fotos: Winfried Stinn
Unseren Ausgangsort Laufenburg im Schweizer Kanton Aargau trennt eine Brücke über den Rhein vom badischen Laufenburg. Beide Orte gehörten zusammen, bis Napoleon die Abtrennung der linksrheinischen Orte erzwang. Seit 1803 gehört das Schweizer Laufenburg zum damals neu gegründeten Kanton Aargau. Die Schlagbäume der alten Zollstelle stehen noch. Der Wind der Geschichte pustet uns mit den alten Brunnen, Türmen und krakeligen Häuserensembles eine kräftige Brise Mittelalter um die Ohren. Über alledem thront die Burgruine am Schlossberg. Wegen seines gut erhaltenen mittelalterlichen Altstadt-Ensembles erhielt das Schweizer Laufenburg 1985 den
Wakkerpreis des Schweizerischen Heimatschutzes. Wir lassen nun die alten Gassen hinter uns und gehen hinunter zum Rheinuferweg.
Hier können sich „Wanderzwerge“ in der grünen Lunge am Fluss erst einmal auf einem Spielplatz austoben, während die Eltern ein Altstadt-Quiz spielen. Gut ist der Weg mit der gelben Raute ausgeschildert. Immer wieder geht es treppauf, treppab durchs Meer der Bäume mit Blick auf den gurgelnden Rhein. Sehr einladend liegt am Wege das Rehmann-Museum mit Skulpturengarten und Bistro (siehe Einkehrtipp), wo die Skulpturen und die Arbeitsstätte des bekannten Laufenburger Künstlers Erwin Rehmann zu sehen sind. Danach
verläuft der Weg ein wenig abseits des Rheins. Ein Tennisplatz muss umgangen werden, und dann verbietet das Kraftwerk Laufenburg aus Sicherheitsgründen den Zugang zum Fluss.
Pures Rheinvergnügen
Nach einer Holzbrücke, die über einen kleinen Bach führt, offenbart sich dann aber das pure Rheinvergnügen! Gefühlt endlos streifen wir nun den weiten Ufern entlang über Wiesen und Pfade, entdecken winzige Strände, bestaunen die krokodilartigen Astgebilde umgestürzter Bäume im Schatten der alten Eichen des Eichenreservates Hardwald-
Blick von Laufenburg (Baden) auf Laufenburg (Schweiz).
Kaistenberg. Die zahmen Alligatoren des Rheins (!) am „Amazonas“ der Schweiz halt ..., Gleich daneben Wels und Co., die – zum Glück – den gefräßigen Piranhas in den Regenwäldern Brasiliens nicht das Wasser reichen können.
Der Kirchturm von Murg mit einigen Häusern ist bald auf der anderen Rheinseite auszumachen. Einst gab es eine Fähre, die ihre Gäste zum gegenüberliegenden Ufer brachte. Reizvoll wäre es, diesen Abstecher zur deutschen Seite zu machen. Leider wurde die Fähre 1914 eingestellt. Es folgt bald ein größerer Waldabschnitt. Hinter Sisseln setzt sich der Rheinuferweg fort. Schmal ist er hier und die Grashalme schlingen sich um unsere Füße als wollten sie uns festhalten. Schier endlos scheint die Zeit am gemächlich dahintreibenden Fluss zu verrinnen, bis eine Lichtung in Sicht kommt. Naturlehrtafeln zu Pflanzen und Bäumen laden ein. Verlässlich führt uns die gelbe Raute schließlich zu unserem Ziel. Die Brücke von Bad Säckingen kommt in Sicht und mit ihr der Ausblick auf das wunderbare Stadtensemble mit dem St. Fridolinsmünster.
Auf Schweizer Seite liegt das Aargauer Dorf Stein, wo unser Zugang auf die bekannte Holzbrücke ist. Mit ihren 205 Metern Länge gilt sie als die längste gedeckte Holzbrücke Europas. Heute wird sie ausschließlich von Fußgängern und Fahrradfahrern genutzt. Auch der weithin bekannte, von einem Stadtführer dargestellte „Trompeter von Bad Säckingen“ geleitet seine Gäste gern auf diese Brücke. Die historische Figur beruht auf einer Liebesgeschichte aus dem 17. Jahrhundert, in die 1853 der Dichter Josef Victor von Scheffel seine eigenen unerfüllten Liebeswünsche einarbeitete.
So krönt die Wanderung am „Amazonas der Schweiz“ schließlich eine höchst romantische Geschichte.
InfoRheinuferweg
Start: Laufenburg (CH)
Ziel: Stein (AG)/Bad Säckingen Länge: 12 Kilometer
Am Ende der Wanderung erreicht man Stein im Aargau und hat von hier aus einen schönen Blick auf Bad Säckingen mit der längsten gedeckten Holzbrücke Europas.
Einkehrtipp
Erwins Bistro im Museum Erwin Rehmann
Im Skulpturengarten des Museums (Foto u.) werden in „Erwins Bistro“ Speisen serviert. Am Wochenende gibt es Kaffee und Kuchen.
Das heutige Museum diente dem bekannten Laufenburger Künstler, der 2020 mit 94 Jahren starb, als Wohnhaus, Werkstatt und Atelier.
Rehmann Museum & Bistro Schimelrych 12 5080 Laufenburg/AG
Tel. +41 (0)62 874 42 70 info@rehmann-museum.ch
Öffnungszeiten
Mi.–Fr. 11–16 Uhr
Sa. & So. 14–17 Uhr
Geschlossen: 8.7–11.8.; 15.8
Lesung
Im Rahmen des Kulturfestivals „Fließende Grenzen“, das die Bewohner beidseits des Rheins zu Theater, Kunst, Musik und eigenem Gestalten einlädt, gibt es im Rehmann-Museum eine Lesung mit Zeichnungs-Workshop: Heike Faller liest aus ihrem Bestseller „Hundert – Was du im Leben lernen wirst“, und das Publikum – Jung und Alt – ist zu einer Malaktion aufgerufen. Alle zusammen gestalten eine Generationen-Galerie.
Sonntag, 4. August 2024, 14–16 Uhr www.laufenburg-tourismus.com
GÄNSEHAUT GARANTIERT
Das Henkermuseum in Sissach zeigt als einziges Museum in der Schweiz Gerätschaften des Strafvollzuges aus längst vergangenen
Zeiten. Das Vorgehen damals war brutal. Im Museum wird das Thema aber pietätvoll und nicht blutrünstig behandelt. Somit ist ein Besuch für Personen aller Altersklassen geeignet, die Treppen steigen können.
Ein Aufzug ist nicht vorhanden.
Text: Beat Eglin
Das Gebäude war ursprünglich ein Brückenzollhaus, da die Gemeinde Sissach das Marktrecht besaß. Durchziehende Bauern mussten Zoll bezahlen. Später wurde es zum Gefängnis, Leichenschauhaus und Schlachthaus. Guido Varesi richtete es dann als Museum mit einigen exklusiven Exponaten aus. Zu sehen sind das einzige existierende Bild des ehemaligen Scharfrichters von Basel, Martin Mengis, oder das Richtschwert, mit dem Anna Göldi,
die letzte Hexe Europas, am 13. Juni 1782 hingerichtet wurde. „Das Schwert ist bedeutend länger als eines von 1580, denn die Leute waren damals kleiner“, erzählt Varesi. Der Hexenstuhl ist mit der Haut einer Hexe bezogen. Das machte beim Volk Eindruck, denn man glaubte, dass sich eine darauf sitzende Person verriet.
Im Untergeschoss erfährt man mehr über Gefängnisse und Folterkammern. Im Erdgeschoss geht
Justiz in alterZei t
es um Henker und die Todesstrafe. Das Obergeschoss behandelt die Hexenverfolgung und die Guillotine. Pius Buser, ein sehr bekannter Entfesselungskünstler, hat dort ebenfalls seinen Stammplatz: Der 1898 in Sissach geborenen Entfesselungskünstler befreite sich aus einem unter Strom stehenden elektrischen Stuhl. Eine Vorstellung pro Tag funktionierte gut. Nach mehreren Shows zeigten sich Grippesymptome. Er verstarb
Fotos:
Museumseigentümer Guido Varesi (u.) erzählt gerne Anekdoten über seine Exponate, darunter Richtbeil und Richtschwert (l.), mit denen 1820 Meuterer in Flensburg hingerichtet wurden.
an einer Lungenentzündung, da es noch kein Penicillin gab. Offenbar übertrieb er es mit dem Strom, denn bei der Obduktion stellte man Narben an seinem Herz fest.
Das Treppenhaus wird genutzt, um den Zweitberuf des Henkers vorzustellen. Nebenbei war er Arzt und Apotheker. Ausgestellt sind
Henkermuseum Sissach Kirchgasse 2 CH-4450 Sissach Öffnungszeiten: Jeden 1. & 3. Sonntag des Monats, 14–17 Uhr www.henkermuseum.ch
seine chirurgischen Werkzeuge und Fläschchen mit Tinkturen. Eine Anekdote erzählt Varesi: Einmal besuchten Nachfahren eines Hingerichteten das Museum. Zufällig erschienen auch die Nachkommen eines Henkers. Die Familien unterhielten sich friedlich und gingen sogar gemeinsam zum Nachtessen.
Hinrichten und heilen: Im Zweitberuf arbeitete der Henker als Arzt und Apotheker.
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HERR DER TRACHTEN
Sebastian Wehrleim
Schöne Momente verlängern, Gegenwärtiges in die Zukunft tragen – das waren Impulse, die Sebastian Wehrle dazu bewegt haben, zur Kamera zu greifen. Heute zeigt der gebürtige Waldkircher seine Fotos auf der ganzen Welt: in New York, Berlin, aber immer wieder auch im heimischen Schwarzwald, der ihm inspirierende Themen liefert für seine Kunst.
Text: Christian Engel
Ausgerechnet vom bedeutendsten Moment seines Lebens gibt es keine Aufnahme. Kein Foto. Kein Video. Keine Audiospur. Einzig die Erinnerung von Sebastian Wehrle. Und seine Erzählung. Also basteln wir uns diese Szene mal im Geiste zusammen, mit Hilfe seiner Schilderungen und unserer Fantasie. Möglicher Bildtitel: Kachelofenbauer Sebastian klagt einer Fremden sein Leid.
Die Szenerie: ein Boot auf einem Fluss, irgendwo in Thailand. Der Hintergrund unscheinbar grünes Dickicht zum Beispiel. Zwei Personen lehnen an der Reling: Sebastian und eine Touristin. Vertieft in ein Gespräch. Sebastian, lange Haare, sieht aus wie jemand, der eben inneren Ballast losgeworden ist, erleichtert und zugleich voller Erwartung, in der nächsten Sekunde eine erhellende Antwort zu erhalten. Die fremde Frau ihm gegenüber ist gerade im Begriff, den Mund zu öffnen – und die zwei Worte zu sagen, die das Leben von Sebastian Wehrle in eine neue Richtung bringen werden. In eine Richtung, nach der er sich innerlich lange gesehnt hat – auf einen neuen Weg, der ihn zu einem bekannten (wenn nicht aktuell dem bekanntesten) Fotografen des Schwarzwalds werden lässt.
Verlassen wir das Boot in Thailand und blättern im Lebensfotoalbum von Sebastian Wehrle noch einmal ein paar Seiten zurück, bis fast ganz an den Anfang. Dort sehen wir ihn als Neunjährigen, weißes Hemd, blonder Topfschnitt, blaue
Augen, in der Stube seines Zuhauses in Simonswald, wo er mit drei Geschwistern aufwächst. Eben hat er zur Kommunion von Gotti Verena seine erste Kamera bekommen, die er sich so sehnlichst gewünscht hat: eine schwarze Yashica, 35-mm-Kleinbildkamera. Sein Papa hat eine Spiegelreflex, fotografiert hobbymäßig, Landschaften, auf Festen, daheim. Aber diese bekommt Sohn Sebastian nicht allzu oft in die Hand – Kinder lassen Dinge ja gerne mal fallen.
Ein Jungtalent blüht auf
Nun aber das eigene Instrument, um loszuknipsen, um „schöne Momente zu verlängern, Gegenwärtiges in die Zukunft zu tragen“, wie Sebastian Wehrle heute dazu sagt. Also hält er Blumen fest, fotografiert seine Freunde, mit denen er mittags stundenlang auf Bäume klettert, durch den Wald zieht, Feuerchen macht. Selfies wie das im weißen Hemd zur Kommunion kommen zustande, auch wenn das damals noch „Selbstportrait“ heißt. Hauptsache experimentieren – fotografieren ist für ihn früh ein Spiel.
Weil Sebastian Wehrle mit der Yashica bald an Grenzen kommt, erweitert er das Repertoire an Kameras in den Folgejahren (mittlerweile hat er mehr als 60). Als er 19 ist, legt er sich eine digitale
Der „Lichtbildner aus Freiamt“ – so nennt Sebastian Wehrle sein Selbstporträt (l.) – ist viel in der Welt herumgekommen. Den besonderen Moment, den besonderen Blick will er mit der Kamera festhalten.
Spiegelreflex zu, die ihm nicht nur weitere Möglichkeiten in der Bildgestaltung schafft, sondern auch vermehrt Aufträge. Erst fotografiert er auf Hochzeiten von Freunden, dann auf Ehrentagen von Freunden der Freunde – seine Qualität spricht sich rum im Simonswälder Tal. Die Fotostrecke jener Jahre könnte heißen: Ein Jungtalent blüht auf.
Mit Feuer und Flamme
Und doch ist die Knospe nicht ganz geöffnet. Noch traut er sich nicht, den Deckel dauerhaft vom Objektiv zu nehmen. Es ist das Jahr 2011: Eben hat Sebastian Wehrle seinen Meister als Kachelofenbauer gemacht. Sein Betrieb – Arno Keramik in Auggen – hält große Stücke auf ihn, will Deutschlands besten Kachelofenbauergesellen aus dem Jahr 2003 (den Wettbewerb gibt es heute noch) unbedingt behalten, stellt ihm eine Führungsposition in Aussicht. Und doch flammt da noch etwas anderes in ihm: Er brennt für Kachelöfen, noch mehr aber für die
Fotografie. Und genau das erzählt er der Touristin auf dem Boot in Thailand, wo er kurz nach der Meisterprüfung einen mehrwöchigen Urlaub verbringt. „Am liebsten“, sagt er da, als sie an der Reling stehen, „würde ich mich als Fotograf selbstständig machen.“ Und die Touristin, zufällig Psychologin von Beruf, sagt daraufhin diese zwei Worte, die so einfach und doch (oder gerade deshalb) so wirkungsvoll sind: „Warum nicht?“
„Das“, sagt Sebastian Wehrle heute, „war für mich der Moment, in dem ich mich für die Fotografie entschieden habe, mir gesagt habe: Ja, warum eigentlich nicht? Warum soll ich mit dieser Leidenschaft nicht meinen Unterhalt verdienen können.“
Das Glück immer wieder herausgefordert
Dass er heute, 13 Jahre nach dem Aha-Erlebnis in Thailand, eine eigene und gut besuchte Galerie in Freiamt führt (die schon
In Wehrles Galerie in Freiamt sind sie reihenweise zu bewundern: seine bekannten Trachten-Fotos, allesamt intensive Porträts mit Wow-Effekt.
Tradition trifft Moderne – hier eine Straßenszene in Kambodscha.
wieder zu klein ist, weswegen er in der Nähe einen Bauernhof gekauft hat, den er bald zu einer Galerie und Werkstätte umbauen will), hätte er zu Beginn seines neuen Weges natürlich niemals geglaubt. Auch nicht, dass seine Fotografien in Ausstellungen auf der ganzen Welt zu sehen sind: in Berlin und Karlsruhe, in Kuala Lumpur und Dubai, in Lahr und Freiburg. Er hätte nicht glauben können, dass seine Werke einmal in Hotellobbys hängen, Fassaden von öffentlichen Gebäuden (wie in Stuttgart oder am Titisee) zieren. Dass er einen Stil schaffen würde, den Betrachter unweigerlich mit ihm in Verbindung bringen (auch wenn sie vielleicht nicht immer den Namen des Fotografen kennen).
Und doch ist all das innerhalb kurzer Zeit wahr geworden. Wie war das möglich?
Sebastian Wehrle sagt, er habe sein Glück immer wieder herausgefordert. Er habe nie mit den Händen in den Hosentaschen dagestanden und auf seine Fotomomente gewartet. „Ich hatte immer Ideen von Motiven im Kopf. Die wollte ich unbedingt umsetzen. Also habe ich so lange ausprobiert, bis sie mir gelungen sind. Auch wenn ich dafür ganz oft scheitern musste.“
Blättern wir noch einmal ein bisschen in Sebastian Wehrles virtuellem Fotoalbum. Das Jahr 2013 füllt gleich mehrere Seiten. Fast ein Jahr lang reist er durch die Welt: mit dem Rad von Los Angeles nach Peru, ein paar Wochen auch durch Asien. Natürlich mit Kameras und Objektiven im Gepäck. Drei galoppierende Wildpferde vor einem Vulkan in Ecuador, ein auftauchender Grauwal im Pazifik, ein Mädchen zwischen Licht und Schatten auf den Straßen Mexikos – nur um mal drei seiner Lieblingsfotos aus jener Zeit zu nennen. Aufnahmen der Reise landen in seinen ersten Ausstellungen, die er nach seiner Rückkehr gibt, unter anderem in Lahr. Dort trifft er auf den Kulturschaffenden Uwe Baumann, der Sebastian Wehrle für die Ausstellung „Kosmos Schwarzwald“ gewinnen will. „Er war ein weiterer Türöffner“, sagt Wehrle. Denn auf der „Kosmos“ präsentiert er das, was ihn berühmt machen wird: vier Fotos von gepiercten, geschminkten und tätowierten Trachtenfrauen.
Noch so eine Idee, die er damals schon lange mit sich herumgetragen hat. Trachten kennt er ja aus seiner Heimat, nur ein bisschen mehr Moderne könnte die schöne Tradition vertragen. Also leiht er
Neben
sich von der Oma seiner Freundin (und heutigen Frau) Sandra eine Tracht, steckt eine Bekannte, Sina Heinrich, hinein, stellt sie vor einen dunklen Hintergrund und fotografiert los. Gut, das klingt zu einfach: Natürlich musste sich das Model zuvor strichgenau schminken lassen, die perfekte Beleuchtung erst gefunden werden. Am Ende aber steht ein gewaltiges Ergebnis, dem ein großes Echo folgt. Sein Fotografengefühl habe ihm nach dem Shooting gesagt, dass dieses Motiv besonders gelungen sei, erzählt Sebastian Wehrle. Und die Betrachter seiner Bilder bestätigen es ihm (bis auf ein paar traditionalistische Nörgler): „Nach der Veröffentlichung der Trachtenbilder stand mein Telefon nicht mehr still.“
An diesen Motiven hält Sebastian Wehrle bis heute fest. Sein Markenzeichen. Ehrlicherweise auch seine Haupteinnahmequelle. Seit zehn Jahren nun. Und doch ist da immer der neunjährige Sebastian in ihm geblieben: der experimentierfreudige, der verspielte. 2018 rückt er Kühe mit Kopfschmuck ins Licht. Immer noch dasselbe Spiel von Tradition und Moderne, nur mit Tieren statt Menschen. Kein leichtes Unterfangen. Sag einer Kuh mal, dass sie stillhalten soll („ein Trick ist, dass sie vor dem Shooting viel zu fressen bekommen hat“). Für ein einzelnes Kuhporträt ist Sebastian Wehrle eine ganze Woche beschäftigt. Aber auch das lohnt sich: Die Aufnahmen seines „Q-Projekts“ verschickt er in die ganze Welt.
Tausend Motive & Ideen
Sebastian Wehrle hat noch tausend Ideen im Kopf, tausend Motive, die er wahr werden lassen will. Manchmal müssen sie auch ein bisschen warten können, aber irgendwann kommen die Ideen ans Licht, auf die Leinwand, in die Galerien dieser Welt. Weil Sebastian Wehrle die Hände nie in die Hosentaschen steckt. Und selbst bei den verrücktesten Vorhaben stets an jene zwei Worte von einer Touristin auf einem Boot irgendwo in Thailand denkt: Warum nicht!
der Fotografie ist das Reisen Wehrles liebstes Hobby. Immer ist die Kamera mit im Gepäck, ob in Myanmar (o.) oder auf den Malediven (u.).
SCHILLERNDE SCHÖNHEIT
Sie ist eine auffallende Erscheinung: Die Wildbiene des Jahres ist vergleichsweise riesig, hat einen tiefschwarzen Körperpanzer und blau schillernde Flügel. In blütenreichen Wiesen an Waldsäumen ist diese Blauschwarze Holzbiene lange zu beobachten: Sie fiegt von März bis Oktober; im August gesellt sich die frisch geschlüpfte nächste Generation dazu.
Text: Erika Weisser
Wenn die Bienen des Jahres die Nistgänge für ihren Nachwuchs in altes Holz bohren, fällt ein Haufen Sägemehl an.
Wer in diesen Tagen den Wildbienen-Lehrgarten in FreiburgOpfingen besucht, wird schon am Eingang von dem tiefen, lauten und doch sehr friedlichen Summen und Brummen empfangen, das die Luft erfüllt. Es stammt von den zahlreichen, in der Sonne metallisch und sämtlichen Violettund Blautönen schimmernden Bienen, die munter die Holzbeigen umschwirren, die hier einst lose aufgestapelt und dann der Natur überlassen wurden. Die schillernden schwarzen Tierchen mit der kaum sichtbaren gelben
Zeichnung am Körperende sind hummelgroß und größer; manche fliegen routiniert, andere wirken noch ein wenig taumelnd. Eine Wildbienenfamilie beim Ausflug am Spätsommertag?
Der Eindruck täuscht nicht: Die Blauschwarze Holzbiene, die von einem aus Vertretern mehrerer Naturschutzverbände zusammengesetzten Kuratorium zur Wildbiene des Jahres 2024 gekürt wurde, gehört zu den ganz wenigen Wildbienenarten, bei denen die Mütter das Schlüpfen ihres Nachwuchses
Die schillernde Blauschwarze Holzbiene liebt pollenreiche Blüten.
noch erleben und ihn vor ihrem eigenen Tod auf den ersten Flügen ins Leben begleiten. Denn anders als die meisten wilden Artgenossen, die ebenfalls als staatenlose Solitärbienen leben, überwintern die Vertreter dieser Spezies nicht als Larven in ihrer Brutkammer, sondern als bereits erwachsene Weibchen und Männchen. Und dafür sammeln sie jetzt noch die überlebensnotwendige Energie, die ihnen die Herbstblütenpollen liefern.
Ans Licht der Welt
Im folgenden Frühjahr sind die Blauschwarzen Holzbienen dann zeitig unterwegs, je nach Temperatur und Blütenvorkommen manchmal sogar schon im Februar. Schließlich haben sie den anstrengenden Prozess der Verpuppung und des anschließenden Sich-ans-Lichtder-Welt-Beißens schon im letzten Sommer hinter sich gebracht und können sich sofort auf Paarungsund Nahrungsflug begeben. Die Paarung vollzieht sich denn auch gleich nach dem Verlassen der Winterquartiere, die die Tierchen in geschützten Hohlräumen wie Erdlöchern oder Mauerspalten finden.
Der vom Nabu Freiburg betriebene Garten in Opfingen bietet der größten und in Deutschland inzwischen weit verbreiteten Biene diese arterhaltenden Voraussetzungen. Und auch die großen Mengen von Totholzstücken, die sie benötigt, um die Nester für den Nachwuchs zu bauen. Oder besser gesagt – zu bohren: Zu diesem Zweck fräsen sich die befruchteten Weibchen etwa ab Mai regelrecht in abgestorbene Baumstümpfe oder unbehandelte Holzbalken hinein. Dabei produzieren sie nicht nur hohe Töne, die denen eines Zahnarztbohrers ähneln, sondern auch Unmengen von Sägemehl, das sie mit ihren kräftigen Hinterbeinen in hohem Bogen aus den frisch gehöhlten Brutgängen hinausstoßen.
Mit den Resten der feinen Holzspäne und ihrem Speichel legen sie in diesen Gängen dann linienförmig hintereinander einzelne Brutzellen an, hinterlassen darin jeweils ein Ei und eine ausreichende Fressmenge an Pollen. Danach verschließen sie die Zellen und überlassen sie sich selbst: Die jungen Brummer finden nach einer relativ kurzen Nistzeit den Weg ins Leben ganz alleine. Und es funktioniert: Die Blauschwarze Holzbiene gehört zu denen, deren Bestand nicht gefährdet ist, sondern zunimmt.
Die Speisetafel der Bienen: Im Wildbienen-Lehrgarten in Opfingen sichert eine Vielfalt früh- und spätblühender einfacher Wiesenblumen den natürlichen Fortbestand von mehr als 400 wilden Arten.
Alemannisches vonStefan
WAS MR SO ALLES HÖRE KANN …
Der Mundart-Autor aus Schallstadt hat auf dem Fußballplatz gelauscht.
Sackermoscht, der isch doch blind, glaubsches – der spinnt?!
Pass uff, pass uff, de Fünfer rennt, pack ne am Hemd, loss nit los, zieh an de Hos, bevor ebbs brennt.
Ab durch d Mitti, jetz ä Pass, in Richtung Tor, ja, so machts Spaß!!
Was isch? Abseits??
Pfifft der Dussel gar nix gscheits?
Abgää jetze, abgää jetz!
De falsche Mann!! Oh lätz! Oh lätz!
Jetz het er de Ball schu widder verlore. Blieb deheim! Gang zu de Seniore!
Links isch frei, los, rechts vorbei!
Hand, Hand, Hand! Elfmeter!
S war au högschti Zitt, denn fuuler als die Seckel spiele, kammer gar nit!
Hinten zu! Hinten zu!
Mauern, mauern, blinde Kuh!
Nix riskiere, s isch gli Schluss!
Nuss mit em Ball, de Ball mueß nuss!“
Foto: Till Neumann
SOMMERWÜRZE IM GLAS
Kräuter haltbar mach e n
Sommer ist die Zeit der Kräuter. Sonnenlicht im Überfuss hat sie mit ätherischen Ölen vollgepackt. Wenn man sie berührt, verströmen sie ihre Aromen. Dann ist es höchste Zeit, sie zu ernten und zu konservieren. Dafür gibt es verschiedene Methoden. Viel Spaß beim Schnippeln, Mörsern, Mixen und Rühren!
Text: Heide Bergmann
Trocknen ist eine beliebte und ganz einfache Methode, um Sommerkräuter haltbar zu machen.
Kräuter für die Küche, Hausapotheke oder Wellness zu verarbeiten lohnt sich. Denn im Vergleich zur industriellen Ware aus dem Supermarkt sind SelfmadeProdukte frisch, wie es sonst kaum möglich ist. Sie stammen aus eigenem Bio-Anbau, gehen durch wenige Hände und sind frei von Schadstoffen. Selbst gemachte Erkältungs- oder Magentees, Tinkturen oder Salben gelten sogar als wirkungsvoller als gekaufte. Wen wundert es? Neben ihren Inhaltsstoffen wirken Kräuter nämlich auch dadurch, dass man sich selbst etwas Gutes tut.
Nichts verduften lassen
Wollen Sie Kräuter haltbar machen, sollten sie möglichst schonend geerntet und zügig verarbeitet werden. Nur dann bleiben die wertvollen Biostoffe erhalten. Ernten Sie die Kräuter in den späten Vormittagsstunden, nachdem die Feuchtigkeit abgetrocknet ist und bevor die Sonne die ätherischen Öle verdunsten lässt. Dann ist die
hende Kraut verwenden, sollten sich die Blüten gerade eben erst geöffnet haben. Dann sind sie am frischesten. Die geernteten Kräuterstängel sollten in der Küche nicht lange herumliegen. Denn die ätherischen Öle reagieren mit Sauerstoff, verduften leicht und die Vitamine zerfallen. Für die Kräuterverarbeitung sind ein Schneidebrett und ein gutes Messer die wichtigsten Utensilien. Wer möchte, benutzt ein Wiegemesser. Zum Zerstoßen der Blätter oder Samen benötigt man einen Steinmörser. Außerdem braucht man Schnüre, Flaschen, Gläser und Dosen zur Aufbewahrung.
Kräuter trocknen
Eine einfache Methode ist das Trocknen. Dazu einfach die frisch geernteten Kräuterstängel zu Sträußen binden und sie kopfüber an einem schattigen, luftigen Ort aufhängen. Man kann sie auch auf
Gut verschlossen und dunkel aufbewahrt sind die getrockneten Kräuter etwa ein Jahr lang haltbar.
In voller Blütenpracht geerntet, behalten Ringelblumen ihre Farb- und Inhaltsstoffe beim Trocknen.
Küchenkrepp ausbreiten. Zum Kräutertrocknen im großen Stil lohnt sich die Anschaffung von Holzrahmen, die mit einem Gitter bespannt sind, oder eines Dörrapparates. Hier werden die Blüten und Blätter von Luft durchströmt. Die meisten Kräuter sind nach etwa drei bis fünf Tagen trocken. Wenn man sie mit den Fingern berührt, rascheln sie. Füllen Sie die Trockenware unzerkleinert in Schraubgläser. Gut verschlossen und dunkel aufbewahrt, sind sie ein Jahr haltbar. So schaffen Sie sich einen Vorrat an Teekräutern. Je nach Bedarf lässt sich dann die geeignete Mischung zusammenstellen aus Minze, Zitronenmelisse, Salbei, Thymian, Zitronenverbene, Kamille, Malve und vielem mehr.
Besonders attraktiv ist eine Sammlung aus getrockneten essbaren Blüten, etwa von Oregano, Schnittlauch, Ysop, Basilikum, Ringelblumen, Kornblumen oder Rosen. So ein Blüten-Mix ist ein kulinarischer Hingucker als Topping auf Desserts, Müsli, Salaten oder Bowles. Das sieht nicht nur toll aus, sondern schmeckt auch interessant: süß, würzig oder scharf.
Haus & Garten
Ein schönes Mitbringsel und eine würzige Zutat für die eigene Küche: mediterrane Kräuter in Öl oder Essig konserviert.
Sie können Kräuter natürlich auch einfrieren, um sie stets für die Küche parat zu haben. Vitamine und Mineralstoffe bleiben dabei weitgehend erhalten. Zum Frosten sollten die Blätter und Triebe ganz trocken sein. Schneiden Sie die Kräuter klein und füllen Sie sie in Vorratsgefäße, aus denen man sie später portionsweise entnehmen kann.
Würziges in Essig & Öl
Essig oder Öl konservieren die Kräuteraromen sehr gut. Für ein mediterranes Würzöl geeignet sind zum Beispiel Rosmarin, Thymian, Bohnenkraut, Lavendelblüten und Salbei. Wie bei allen Konservierungsmethoden gilt: Verwenden Sie nur frisch geerntete, saubere Pflanzen. Die Kräuter sollten nicht nass sein. Man benötigt ein mit kochendem Wasser gereinigtes Schraubglas oder eine Flasche und natives Bio-Olivenöl. Füllen Sie die Kräuter, entweder klein geschnitten oder als ganze Stängel in die Flasche. Mit Olivenöl bis
zum Rand aufgießen. Die Kräuter müssen vollständig mit Öl bedeckt sein, das ist wichtig, damit sie nicht schimmeln. Den Ansatz sechs Wochen lang an einem warmen Ort ziehen lassen. Ab und zu schütteln. Durch ein grobmaschiges Tuch abseihen und in dunkle Flaschen füllen.
Mit Kräuteressig verfährt man genauso. Ein paar Stängel Estragon, Schnittknoblauch oder Liebstöckel werden in Weißweinessig eingelegt.
Mein Tipp: Ein Essig mit Kapuzinerkresse-Blüten. Er färbt sich rosa. Dieser Essig würzt nicht nur Salate. Als Gurgelwasser putzt er Bakterien weg, wenn eine Erkältung droht.
Heilende Tinkturen
Eine Tinktur ist ein Kräuterauszug mit Alkohol. Johanniskraut, Lavendel, Thymian, Ringelblume, Baldrian sind Kräuter, die als Tinktur gut zur Geltung kommen und
Frisch geerntet und sorgfältig getrocknet wird aus der Minze die Grundzutat für eine wohltuende Teemischung.
Meersalz aromatisiert mit Thymian aus dem eigenen Garten – das gibt Kartoffeln, Fleisch und Fisch die richtige Würze.
als Hausapotheke nützlich sind. Dazu ein sauberes Schraubglas zur Hälfte mit Kräutern befüllen und mit mindestens 40-prozentigem Alkohol aufgießen. Korn oder Wodka sind dafür geeignet, aber auch ein Alkohol aus der Apotheke. Damit die Wirkstoffe in den Alkohol übergehen, lässt man den Ansatz ein bis zwei Wochen ziehen. Öfter mal schütteln und danach durch eine Filtertüte abseihen. Eine selbst gemachte Kräutertinktur ist mindestens ein Jahr haltbar.
Konservieren in Salz
Ein wirkungsvoller Konservierer ist von alters her das Salz. Das einfachste Rezept: Ein paar frische Kräuter im Mörser mit grobem Meersalz zerstoßen, einen Schuss Olivenöl hinzufügen – fertig ist eine Würzpaste, die im Kühlschrank zwei bis drei Wochen hält. Beliebt ist auch die Herstellung
von Kräutersalz. Wie wäre es mal mit einem Oregano-Zitronen-Salz?
Dazu die oberen zehn Zentimeter eines blühenden Oreganostängels ernten. Blätter und Blüten abstreifen und fein hacken. Eine Bio-Zitrone waschen, trocknen, die Schale mit einer Zestenreibe abreiben. Dazu kommt grobes Meersalz, auf 100 Gramm Kräuter 30 Gramm Salz. Alles miteinander vermischen und in eine Salzmühle füllen.
Eine eher unbekannte Konservierungsmethode ist die Kräutersole. Eine Sole ist eine gesättigte Salzlösung, in der sich keine schädlichen Bakterien entwickeln. Man füllt 100 Milliliter Wasser in ein Glas und gibt 30 Gramm Salz dazu. Kräftig umrühren. Die klein geschnittenen Kräuter in ein ausgekochtes Schraubglas füllen und mit der Salzlake auffüllen. Die Kräutersole ist mehrere Monate im Kühlschrank haltbar. Portionsweise zum Würzen entnehmen, zum Beispiel für Suppen und Eintöpfe.
Pfanzenwissen
HEILSAM, LECKER UND SCHÖN!
Kräuterpädagogin Monika Wurft über die Schafgarbe und ihre inneren Werte
Jetzt zur Blütezeit zieht die Schafgarbe alle Blicke auf sich. Auf ihren kantigen, bis 80 Zentimeter hohen Stängeln thronen ihre weißen, verästelten Blütenteller und verströmen einen aromatischen Duft. Vor der Blüte versteckt sich die Schafgarbe (Achillea millefolium) mit ihren filigranen Blättchen gerne in der Wiese. Zart geschwungen und fein gefiedert brachten sie ihr klangvolle Namen wie Augenbraue der Venus oder Tausendblatt ein.
Als aromatisches Bittermittel ist die Schafgarbe eine ausgesprochen vielseitige Heilpflanze. Sie kommt in Form von Tee, Tinktur, Frischpflanzenpresssaft und Salbe bei Verdauungsstörungen, Magenschleimhautentzündungen, Leberproblemen, Kopfschmerzen, Wunden und darüber hinaus als Frauenkraut bei Menstruationsstörungen und Wechseljahrsbeschwerden zum Einsatz.
Lecker schmeckt eine Schafgarbenbutter: Eine Handvoll fein gehackte Schafgarbenblättchen werden mit 250 g Butter und etwas Salz vermengt. Dazu ein deftiges Bauernbrot und guten Appetit!
Er ist einer, der die Mehrsprachigkeit als Quelle der Inspiration begreift. Und der dazu auch den regionalen Dialekt zählt, den er oft spricht und in dem er einige Hörspiele verfasst hat: Der elsässische
Autor Pierre Kretz, der heuer den alle zwei Jahre verliehenen JohannPeter-Hebel-Preis des Landes Baden-Württemberg erhielt.
Text & Foto: Erika Weisser
Pierre Kretz freut sich in Hausen im Wiesental über den mit 20.000 Euro dotierten Hebel-Preis.
Der Preisträger strahlt über das ganze Gesicht. Es sei ihm „a großi Ähr“ und „a immensi Freijd“, als seinen ersten deutschen Literaturpreis ausgerechnet jene Auszeichnung für sein Werk entgegenzunehmen, der nach dem von ihm „hochgschätzta“ Dichter Johann Peter Hebel benannt ist, sagt er in seiner ganz in elsässisch gehaltenen Dankesrede bescheiden. Noch dazu in Hausen im Wiesental, dem Ort am Fuß des Schwarzwalds, in dem der Zeitgenosse Goethes vor 250 Jahren seine Kindheit verbrachte – und sich für immer seine alemannische Sprache aneignete.
Nach einem herzlichen „Merci an alli“ erzählt Pierre Kretz von seinem Aufwachsen in einem am Rand der Vogesen gelegenen „Hungerdorf“ nahe Séléstat, wo er 1950 zur Welt kam. Dass er außer französisch von Anfang an auch elsässisch lernte und sprach, empfindet er bis heute als Glück: Die durch das später dazugekommene Hochdeutsche erworbene Dreisprachigkeit habe ihm nicht nur sein JuraStudium in Straßburg und Saarbrücken ermöglicht, sondern auch seine Horizonte erweitert und ihm zu einem Gespür für die Nuancen des literarischen Ausdrucks verholfen, der bei ihm oft zwischenzeilig sei. Nicht nur sein literarisches Ich bestehe nämlich aus „drei verschiedene Ichs“: einem elsässischen, einem französischen und einem deutschen. Das erste Ich habe mit einem Gefühl von „Heimet“ zu tun, ohne heimattümelig zu sein, das zweite mit Weltläufigkeit, das dritte mit Genauigkeit.
Mehr als eine Identität
Woher er an seinem 50. Geburtstag den Mut zu dem Entschluss nahm, seine erfolgreiche Anwaltskarriere zu beenden und als freier Autor zu arbeiten? Schon immer, sagt Kretz, der seine Texte außer bei Mundart-Hörspielen auf Französisch verfasst, wollte er „nicht nur eine einzige Identität haben und
leben“. Und er habe nie bereut, diesen ganz anderen Weg eingeschlagen zu haben, auch wenn ein Schriftsteller ein „Mensch mit vielen einsamen Phasen“ sei . Und auch wenn so manches von dem Geschriebenen „fir d’Katz isch“.
Seine Bücher, die von Irène Kuhn ins Deutsche übersetzt wurden und in der Kröner Edition Klöpfer erschienen sind, sind alles andere als „für die Katz“: Sowohl der „kleine Katholik“ als auch der „Seelenhüter“ sind, trotz immer wieder erinnerter Ereignisse in der belasteten und oft problematischen elsässischdeutschen Geschichte, reine Lesefreude und zeigen, dass eine fortschrittliche Weltsicht und Mundart sich überhaupt nicht ausschließen.
Autobiografische Bezüge vebinden sich in Kretz' Büchern mit teils dramatischer historischer Erinnerung.
Ein Männlein stirbt im Walde
von Markus Fix
Verlag: Emons, 2024
304 Seiten, Broschur
Preis: 14 Euro
GEHEIMNISVOLL SCHWARZER WALD
Kurz bevor er im Wald bei Oberried einen toten Mann entdeckt, bemerkt der einsame morgendliche Pilzsammler in einiger Entfernung von ihm einen Menschen, der es eilig zu haben scheint. Später berichtet er dem Freiburger Kripo-Kommissar Thomas Häberle von seiner Beobachtung, kann aber keine genauen Angaben machen. Als sich bei der Obduktion herausstellt, dass der Verstorbene in mehreren Etappen mit giftigen Pilzgerichten ermordet wurde, gerät die lokale Pilzsammler-Szene ins Visier der Polizei. Bald kursieren Gerüchte über einen rätselhaften Unbekannten namens Don Funghi, doch Häberle und sein Team können ihn nicht ausfindig machen. Bevor sie den wahren Mörder entlarven, müssen sie noch ein dunkles Schwarzwaldgeheimnis aus der Vergangenheit lüften. ewei
Fast wie ein Bruder
von Alain Claude Sulzer
Verlag: Galiani, 2024
192 Seiten, gebunden
Preis: 24 Euro
FATALE MISSVERSTÄNDNISSE
Zwei fast gleichaltrige Einzelkinder wachsen wie Zwillingsbrüder auf: Ein Jahr sind sie alt, als sie mit ihren Eltern am selben Tag im selben Haus in dieselbe Etage ziehen. Die enge Tür-an-Tür-Freundschaft der Familien währt gut 15 Jahre, dann sterben kurz nacheinander die Mütter.
Nach einem Jahr ziehen die Väter mit ihren Söhnen in verschiedene Städte, die Bande lockern sich. Doch der Entfremdungsprozess zwischen dem Ich-Erzähler und seinem Freund beginnt früher: Als dieser sich als schwul outet, bezieht er das auf sich und weicht ihm aus. Jahre später knüpfen sie das Band wieder – als Frank aidskrank zum Sterben aus den USA zurückkehrt.
Der Basler Autor Alain-Claude Sulzer legt eine eindrückliche Chronik folgenschwerer Missverständnisse vor. ewei
STILLEN ALS FUNDAMENT FÜR EINE NACHHALTIGE ENTWICKLUNG
Stillen ist ein immer wichtiges Thema und kann für werdende Mütter eine Quelle von Stress sein.
Dr. med. Claudia Fritz, Chefärztin der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe der Helios Klinik Titisee-Neustadt, gibt Tipps für eine positive Stillbeziehung zwischen Mutter und Kind.
Muttermilch enthält alle überlebenswichtigen Nährstoffe in der richtigen Zusammensetzung und bietet somit die bestmögliche Ernährung des Babys in den ersten Lebensmonaten. Stillen bedeutet jedoch nicht nur „den Hunger stillen", sondern befriedigt auch das Bedürfnis nach Wärme und Zuneigung, schützt das Neugeborene vor Infektionen und mindert das Auftreten von Allergien. Auch für die Mutter hat das Stillen Vorteile. „Durch das Stillen bildet sich die Gebärmutter besser zurück und es treten weniger Blutungen auf. Zudem wird die Rückbildung des gesamten Körpers beim Stillen auf natürliche Weise unterstützt“, erklärt Dr. Fritz. Gleichzeitig stärkt Stillen die Mutter-Kind-Beziehung, das sogenannte Bonding. Der direkte Hautkontakt mit der Mutter schafft Vertrauen und bietet ein sicheres Umfeld. Umgekehrt hat das Bonding auch Auswirkungen auf die Stillbeziehung zwischen Mutter und Kind. Es unterstützt frühes und effektives Stillverhalten, eine stabilere Körpertemperatur und sorgt für eine bessere Atmung des Babys.
Stillen fördert die Mutter-Kind-Beziehung
Das Stillen bringt eine emotionale Verbundenheit zwischen Mutter und Kind. Doch richtiges Stillen will gelernt sein: Viele Frauen haben anfangs Probleme, ihr Baby richtig
Die Chefärztin der Klinik für Frauenheilkunde Dr. Claudia Fritz gibt hilfreiche Tipps zum Stillen.
anzulegen oder empfinden das Stillen als schmerzhaft. Auch können während der Stillzeit Probleme wie unkontrolliertes Fließen der Milch oder Milchstau auftreten. „Wichtig ist, sich von solchen Problemen nicht verunsichern zu lassen. Unser Hebammen-Team bietet Müttern auf unserer Wochenstation zu jeder Zeit Stillberatung an und überprüft regelmäßig die Trinkmengen der Neugeborenen. Im Rahmen der Nachsorge können unsere Hebammen bei auftretenden Problemen jederzeit kontaktiert werden“, sagt die Gynäkologin.
Sicher und individuell – das ist das Motto der Geburtshilfe der Helios Klinik TitiseeNeustadt. Bereits während der Schwangerschaft werden Geburtsvorbereitungskurse, Schulungen für werdende Mütter und Väter sowie Kreißsaalführungen angeboten. Zusätzlich veranstaltet die Helios Klinik TitiseeNeustadt regelmäßig einen Informationsabend für werdende Eltern. Dort können auch Fragen rund um die Geburt gestellt werden.
Der nächste Infoabend findet am 7. August von 19 bis 20.30 Uhr in der Cafeteria der Helios Klinik Titisee-Neustadt statt. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Stillmythen:
1. Mythos: Stillen verursacht Hängebrüste
Das ist ein Irrglaube. Alle Veränderungen der Brust in der Stillzeit sind reversibel. Die Veränderungen, die in der Schwangerschaft auftreten können, verschwinden nicht wieder von allein. So können Frauen mit schwachem Bindegewebe Schwangerschaftsstreifen bekommen, auch an den Brüsten. Das hängt aber nicht mit dem Stillen zusammen, sondern mit den Hormonen und den Veränderungen in der Schwangerschaft.
2. Mythos: Jede kann stillen
Rein biologisch kann jede Frau, die schwanger geworden ist, auch stillen. Das hat die Natur so vorgesehen. Es gibt vereinzelt Frauen, die wenig Drüsengewebe haben. Aber auch sie können in den meisten Fällen zumindest teilstillen. Das Problem sind oft Fehlinformationen und unnötiger Druck von außen, die das Stillen mitunter unmöglich machen. Es geht bereits damit los, dass ein weinendes Baby nicht automatisch ein hungriges Baby ist. Wenn das Baby nach dem Stillen noch weint, hat es andere Sorgen. Die Verunsicherung verleitet viele Mamas leider dazu, unnötig zuzufüttern oder mit dem Stillen ganz aufzuhören.
3. Mythos: Wer nicht stillt, hat eine schlechtere Bindung zum Baby Riechen, sehen, schmecken, fühlen, hören – das passiert für Babys an der Brust intensiver, da ein direkter Hautkontakt besteht. Es gibt auch Studien, die belegen, dass Mütter beim Stillen mit ihrem Baby signifikant mehr sprechen – auch die Väter – als nicht stillende Eltern. Nicht stillende Mütter sollten daher viel Hautkontakt mit ihrem Baby haben und während des Fütterns viel sprechen. Dann ist die Bindung natürlich genauso gut wie bei den Stillenden.
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EIN BISSCHEN WIE IM PARADIES
DerFreiämter HofinReich e n hcab
An den Fuß des Schwarzwaldes schmiegen sich die fünf Dörfer, die den Erholungsort Freiamt bilden. Im Ortsteil Reichenbach liegt zentral und doch idyllisch der Gasthof „Freiämter Hof“. Schon die Anfahrt durch Wiesen und Wälder ist eine Auszeit vom Alltag. Im Freiämter Hof stehen Kurt und Stephan Haas am Herd – und das ganze Jahr Wild auf der Karte.
Bei Familie Haas im Freiämter Hof steht das ganze Jahr Wild auf der Karte. Größere Gesellschaften feiern in „S´Bierhaase Schiere“.
Wenn Stephan Haas und sein Vater Kurt von ihren Wildgerichten sprechen, kommen sie ins Schwärmen. „Das Fleisch von Rehen und Wildschweinen – das ist Natur pur“, begeistert sich Kurt Haas für ein Produkt, das direkt vor der Haustür zu finden ist. 1300 Hektar Wald hat die Familie Haas rund um den „Freiämter Hof“ gepachtet – so können Stephan und Kurt Hass immer frische Qualität auf den Teller bringen. Und zwar das ganze Jahr hindurch, denn „Wild hat nicht nur
im Herbst Saison“. Zumindest im Freiämter Hof, wo Gerichte wie „Rehfleischküchle mit Preiselbeer-Rahmsauce“ oder ein Wildschwein-Wurstsalat auf „Altbadische Art“ fast zu jeder Jahreszeit auf der Karte stehen.
Betreut wird die heimische Jagd vom jüngeren Bruder des Küchenchefs. Julian Haas hat die Leidenschaft fürs Jagen von seinem Vater geerbt und mit seinem Partner Daniel Froß „Herzhaft wild“ gegründet. Das Unternehmen verkauft
Wildspezialitäten aus dem Schwarzwald und hat ein ausgezeichnetes Netzwerk. Dieses nutzt Küchenchef Stephan Haas immer dann, wenn vor Ort gerade kein Wild zur Verfügung steht. „Das Wild wird zumeist direkt bei uns im Haus zerlegt und verarbeitet. Wir verwenden alles, was möglich ist“, so Stephan Haas, der 2017 die Regie in der Küche von seinem Vater übernommen hat. Was nicht
direkt auf den Teller kommt wird zu „Haas im Glas“ verarbeitet: zu Produkten, die im Warenautomaten vor der Tür oder online verkauft werden.
Feiern in „s‘Bierhaase Schiere“
Seit Stephan Haas vor sieben Jahren nach Lehr- und Wanderjahren in der Schweiz und in Spanien mit seiner Familie in den elterlichen Betrieb zurückgekehrt ist, hat sich im Freiämter Hof einiges verändert – und doch ist vieles beim Alten geblieben. In der urigen Gaststube mit Kachelofen und Stammtisch treffen sich nach wie vor Vereine zu ihren Versammlungen. Hier können Ausflügler spontan ein „Schiereschnitzel“ vom Schweinerücken verspeisen und vor der Tür ist im Sommer Platz für ein kühles Bier oder einen spritzigen Weißwein aus der Region. Größere Gesellschaften weichen zumeist in die Festscheune aus, die nach und nach zu einem rustikalen, zeitgemäß ausgestatteten Veranstaltungsraum ausgebaut wurde. In „s’Bierhaase Schiere“ – früher die Scheune des
Über Wiesen und Wälder gleitet der Blick, der Alltag ist vergessen: Ein Platz vor dem Gasthaus ist im Sommer begehrt.
einst dem Gasthaus angegliederten landwirtschaftlichen Betriebs –geht es größer und moderner zu. Hier werden Hochzeiten und Geburtstage mit bis zu 130 Personen gefeiert. Die „Schiere“ ist barrierefrei erreichbar und hat Fußbodenheizung für eine warme Atmosphäre auch in den Wintermonaten. Von der einstigen Nutzung als Scheune zeugen altes Gerät, Wagenräder und sogar Leiterwagen, die an der Decke zwischen weißen Lampions aufgehängt wurden. Direkt hinter der Festscheune befindet sich der Biergarten mit Spielplatz, der bei größeren Gesellschaften mitbenutzt werden kann.
Im Biergarten wird im Sommer die Kaffeetafel gedeckt.
Wirtsleute
in der fünften Generation
In der Küche des elterlichen Betriebes setzt Stephan Haas das um, was er in Betrieben wie etwa dem Restaurant Moli des Torrent auf Mallorca oder dem Gourmet-Restaurant „Cheval Blanc“ im Hotel „Trois Rois“ in Basel, als Küchenchef im „Times“ in Zürich und zuletzt in der Brasserie Qualignos am Zürichsee gelernt hat. Selbstverständlich stehen auch vegetarische Gerichte auf der je nach saisonalem Angebot wechselnden Karte. Ein Klassiker im Freiämter Hof ist zudem die gebratene Forelle, die nebenan im Forellenhof Böcherer in Reichenbach gefangen wird. Der Küchenchef, der im Service von seiner Frau Myriam, seiner Mutter Georgia und einem Team von langjährigen Mitarbeitenden unterstützt wird, freut sich über besondere Wünsche von Gästen. Egal, ob ein mediterranes Menü oder eine französisch inspirierte Küche, Stephan Haas und sein Küchenteam setzen flexibel die Wünsche der Gäste um.
Schon seit 1871 bewirtet die Familie Haas in Reichenbach ihre Gäste. Angefangen hat alles mit
Rezept des Monats vom
Freiämter Hof
dem Wein- & Bierstüble von Gottlieb Haas. Sein selbst gebrautes Bier war weithin bekannt. Ida und Ernst Haas machten den Freiämter Hof für seine gute Küche bekannt. Als erster gelernter Koch übernahm Kurt Haas 1983 den Freiämter Hof und führte ihn mit seiner Frau Georgia in die Zukunft. Der älteste Sohn Stephan Haas hat seine Lehre als Koch 2002 im Hotel Ochsen in Oberstenfeld mit Auszeichnung beendet.
Wer im Freiämter Hof gut gegessen und dazu ein oder zwei Gläser Wein getrunken hat, der kann in einem der geschmackvoll modernisierten Gästezimmer übernachten. Seniorchefin Georgia Haas hat die Zimmer mit viel Gespür für Schönes individuell eingerichtet. Das neueste Projekt von Stephan Haas braucht noch etwas Zeit: Ganz oben unter dem Dach – erreichbar über eine Wendeltreppe –entsteht gerade eine Ferienwohnung, mit Blick über die Wiesen und Wälder. Wer hier bald den Urlaub verbringt, der fühlt sich sicher ein bisschen wie im Paradies.
Rehfeischküchle mit Pfifferlingen und Cassis-Dressing
Für 4 Personen
Rehfeischküchle
500 g Rehhackfleisch aus der Schulter
1 mittelgroße Zwiebel
2 altbackene Wasserweckle
1 Ei
2 EL gehackte Petersilie
1 EL frischer Thymian und Rosmarin, gehackt; 1 EL Majoran
Salz, Pfeffer
Cassis-Dressing
125 ml Balsamico, dunkel
125 ml Johannisbeersaft
170 g schwarzes Johannisbeergelee
75 g Honig
200 ml Olivenöl
200 ml Walnussöl
Salz, Pfeffer
Außerdem
Freiämter Hof
Reichenbach 10
79348 Freiamt
Tel.: 07645/313
www.freiaemterhof.de
Dienstag bis Samstag: ab 17 Uhr
Sonntag: 11.30–14 und 17–22 Uhr
Feiertag: 17–22 Uhr
Bis Mitte September: Montag Ruhetag
300 g frische Pfifferlinge
200 g Blattsalate
Radieschen und Johannisbeeren
Wasserweckle einweichen, die fein gewürfelte Zwiebel in Öl glasig andünsten. Weckle ausdrücken und in kleine Stücke zupfen. Petersilie und Kräuter vermischen und mit dem Ei und den Weckle unter die Rehhackfleischmasse geben. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Die Masse kräftig durchkneten und für eine Stunde kalt stellen. Dann die Fleischküchle aus jeweils etwa 120 Gramm Hackfleischmasse formen. Die Küchle in einer Pfanne bei mäßiger Hitze drei Minuten von jeder Seite goldbraun anbraten. Danach im vorgeheizten Backofen bei etwa 170 Grad (Ober-/ Unterhitze) maximal vier Min. garen.
Balsamico, Johannisbeersaft, Johannisbeergelee und Honig in einer Schüssel verrühren. Dann das Olivenöl und das Walnussöl mit dem Stabmixer unterrühren. Das Dressing mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Die Rehfleischküchle mit Blattsalaten in Cassis-Dressing und frischen Pfifferlingen anrichten: Die Blattsalate mit Cassis-Dressing anmachen, mit Radiesli und Johannisbeeren dekorieren. Dann die Pfifferlinge kurz in Butter sautieren, mit Salz abschmecken und über die Fleischküchle geben. Das Gericht mit einem knusprigen Baguette genießen.
Regionale Rezepte aus Familientradition oder spannende Neuinterpretationen von Basler Klassikern: Fünf Gastronomen aus der Nordwestschweiz stellen ihre Kreationen vor und geben Einblicke in ihre vielfältig modernen Küchen. Von kulinarischen Genüssen mit oder ohne Fleisch bis hin zu süßen Versuchungen: Basel isst vielfältig!
Text: Jessica Manurung; Fotos: Dorian Rollin
Brisket vom Galloway-Rind mit Farina-BonaPolenta
4 Portionen
2 kg Brisket (Rinderbrust) vom Galloway Rind (oder Angus Rind)
1 EL Senf Trockenrub
3 EL frisch gemahlener schwarzer Pfe!er
3 EL Meersalz
1 EL brauner Zucker
1 EL Knoblauchpulver
1 EL Zwiebelpulver
1 TL Chilipulver oder Cayenne (je nach Schärfe)
Polenta
50 ml Milch
50 ml Gemüsebouillon
250 g Farina Bona (Polenta)
3 Zweige Rosmarin
3 Zweige Thymian
6 Knoblauchzehen
200 g Butter
100 g Parmesan, gerieben
Salz
Pfeffer
Für das Trockenrub alle Zutaten miteinander vermengen.
Das Fleisch mit dem Senf einstreichen und das Trockenrub darauf streuen. Mindestens 1 Stunde marinieren. Je länger das Fleisch mariniert wird, desto tiefer dringt die Marinade in das Fleisch ein.
Das Fleisch nun auf ein Backblech legen und mit Alufolie abdecken.
Für 3 Stunden bei 130 Grad in den Ofen geben und auf eine Kerntemperatur von 93 Grad garen.
Polenta
Die Milch zusammen mit der Gemüsebouillon aufkochen.
Die Polenta langsam einrühren und bei 180 Grad für 30 Minuten in den Ofen schieben.
Die Butter zusammen mit den Rosmarin- und Thymianzweigen sowie den Knoblauchzehen auf niedriger Hitze köcheln lassen.
Den Topf mit der Polenta aus dem Ofen nehmen und die Butter direkt in den Topf absieben.
Den Parmesan darunterrühren und mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Baselbieter Kirschenwähe
4 Portionen
Mandelmasse
70 g Zucker
35 ml Wasser
100 g Mandeln, geschält, gemahlen
Vanillecreme
80 g Vanillecreme (Vanillecremepulver, backfest)
Geriebener Teig
250 g Mehl
30 g Schweinefett (oder 100 g Butter)
70 g pflanzliches Fett (z.B. Öl)
5 g Salz, 100 ml Wasser
Guss
2 Eier
150 ml Milch
20 g Zucker, 20 g Vanillezucker
600 g Baselbieter Kirschen, entsteint
10 g Mandeln, gerieben
Mandelmasse
Den Zucker mit dem Wasser zusammen aufkochen, bis sich die Zuckerkristalle aufgelöst haben. Etwas abkühlen lassen, die Mandeln beigeben und mit dem Pürierstab, wenn nötig breiartig pürieren. Die Mandelmasse abkühlen lassen und die Hälfte davon luftdicht verpackt im Kühlschrank aufbewahren.
80 g Mandelmasse und 80 g Vanillecreme vermischen.
Geriebener Teig
Alle Zutaten für den Teig in einer Schüssel möglichst schnell zu einem Teig vermischen. Den Teig darf man nicht kneten, sondern sollte ihn nur homogen vermischen.
Den Teig für mindestens 15 Minuten im Kühlschrank kühl stellen.
Runde Blechform mit 32 cm Durchmesser mit Schweinefett / Butter ausfetten.
Diese und weitere
Rezepte gibt es hier:
Das Basel Kochbuch von Jessica Manurung Verlag: Bergli Books, 2023 112 Seiten, Paperback Preis: 24,90 Euro
Guss
Alle Zutaten in einer Schüssel mit einem Schwingbesen verrühren.
Die Arbeitsfläche mit Mehl bestäuben und den Teig mit einem Wallholz ausrollen. Den Teig in das runde Blech legen. Die Ränder nach unten falten und den Boden mit einer Gabel einstechen.
Die Mandelmasse-Vanillecreme gleichmässig auf dem Teigboden verteilen und mit geriebenen Mandeln bestreuen. Die Kirschen ebenfalls gleichmässig verteilen und mit dem Guss übergiessen. Den Guss mit einem Löffel ein wenig unter die Kirschen mischen.
Ca. 30 Minuten bei 220 Grad Ober- und Unterhitze, anschliessend 10–15 Minuten nur noch Unterhitze bei 220 Grad (Boden sollte goldbraun sein).
Herausnehmen, etwas abkühlen lassen, aus dem Blech nehmen. Servieren oder auskühlen lassen.
Ofenkürbis mit Basler Ziegenkäse und Thymian-Velouté
4 Portionen
1 Butternusskürbis
Salz
Rapsöl
200 g Federkohl
Sonnenblumenöl
1 fermentierte Knoblauchknolle (kann durch regulären Knoblauch ersetzt werden)
1 Zwiebel
100 ml Weisswein
100 ml Gemüsebrühe
200 ml Rahm
5 Zweige Thymian
150 g Ziegenfrischkäse
Gemüse waschen und den Ofen vorheizen.
Die kernlose obere Hälfte vom Butternusskürbis in 1 x 1 cm dicke und 5 cm lange Stäbe schneiden.
Eine Prise Salz und Rapsöl vermischen, alles bestreichen und im Ofen bei 180 Grad Umluft 8 Minuten garen bis bissfest.
Die Hälfte vom Federkohl in grobe Stücke zupfen, mit Sonnenblumenöl und einer Prise Salz vermischen und im Ofen bei 180 Grad Umluft 8 Minuten backen, bis er schön knusprig ist. Die andere Hälfte in sehr feine Streifen schneiden.
Die Knoblauchknolle in Alufolie einwickeln und bei 160 Grad Umluft 30 Minuten lang backen. Dann halbieren, mit dem Pürierstab zerdrücken und mit Wasser zu einem Püree verarbeiten.
Zwiebel in Butter mit Salz andünsten, mit Weisswein ablöschen und Flüssigkeit auf die Hälfte reduzieren. Dann mit Rahm auffüllen, Thymian und Gemüsebrühe dazugeben und 5 Minuten kochen. Anschliessend mit dem Mixer pürieren, passieren und mit Salz abschmecken.
Kürbisstäbe mit Ziegenfrischkäse 1 cm dick bestreichen und 5 Minuten bei 160 Grad Umluft erwärmen.
Zum Anrichten den fein geschnittenen Federkohl in die Mitte legen und mit dem überbackenen Kürbis bedecken. Das Knoblauchpüree und die Velouté aussen herum verteilen. Die knusprigen Federkohlchips in den Kürbis stecken
Lachs von der Holzplanke Asia Style
Für 4 Personen
800 g schottisches Lachsfilet mit Haut, geschuppt und entgrätet
300 ml Merkles Sojasauce
1 Zedernholzbrett
Den Lachs am Stück oder nach Wunsch auch portioniert auf das Zedernholzbrett legen und großzügig mit Sojasauce einpinseln.
Den Grill auf schwache, indirekte Hitze vorbereiten und die Holzplatte einstellen.
Den Deckel schließen und den Lachs bei circa 80 Grad Innentemperatur noch glasig garen.
Wer mehr Rauchgeschmack möchte, kann die Holzplanke auch kurz bei voller Hitze leicht angrillen, bis sie anfängt zu qualmen, und dann bei niedriger Temperatur fertig garen.
Ich weiche die Holzplanke absichtlich nicht ein, weil ich finde, das nasse Holz braucht länger, bis es anfängt zu räuchern, und es leitet durch die Feuchtigkeit die Wärme stärker und wird heißer als ohne Wasser.
Tipp:
Da Fisch eine geringere Wärmetoleranz hat, braucht die Fischzubereitung mehr Fingerspitzengefühl als die Fleischzubereitung: Die Muskelproteine bei Fisch verändern sich bei Erhöhung der Gartemperatur schneller als bei Fleisch. Deshalb sollte Fisch nicht bei zu hohen Temperaturen gegart werden und die Kerntemperatur sollte circa bei 55 Grad liegen.
SITI & THE BAND SONNTAG, 4. AUGUST 19 UHR World Music Schlossplatz Emmendingen
KALENDERAugust
Ausstellungen
TOMI UNGERER MUSEUM
Julie Doucet
Comics aus Quebec Straßburg, bis 3.11. www.musees.strasbourg.eu
ZKM
„(A)I Tell You, You Tell Me“ Begegnungen für Menschen & Maschinen Karlsruhe, bis 24.11. www.zkm.de
ARCHÄOLOGISCHES LANDESMUSEUM
Welterbe des Mittelalters
1300 Jahre Klosterinsel Reichenau Konstanz, bis 20.10. www.ausstellungen-reichenau.de
MUSEUM FÜR NEUE
KUNST
Bellissimo!
Italienische Malerei Freiburg, bis 3.11. www.freiburg.de/museen
MUSEUM FRIEDER BURDA
„I feel the earth whisper“ Installationen zum Thema Wald und Ökosystem Baden-Baden, bis 3.11. www.museum-frieder-burda.de
KUNSTHALLE MESSMER
Drei Starke Frauen
Niki de Saint Phalle, Sylvette David & Elvira Bach Riegel, bis 24.11. www.kunsthallemessmer.de
CARTOONMUSEUM
Then & There, Here & Now Richard McGuire Basel, bis 24.11. www.cartoonmuseum.ch
HAUS DER GRAPHISCHEN SAMMLUNG
Vedute di Roma
Giovanni Battista Piranesi Freiburg, bis 29.9. www.museen-freiburg.de
STÄDTISCHE GALERIE
damals – heute Kunst der 60er-Jahre im Dialog mit Werken von heute Villingen-Schwenningen, bis 6.10. www.galerie.villingenschwenningen.de
FORUM WÜRTH Waldeslust
Bäume & Wald in Bildern & Skulpturen Arlesheim, bis 3.8.25 www.kunst.wuerth-ag.ch
KUNSTVEREIN KIRCHZARTEN
„Fehler in der Matrix“ Werke von Max Diel Kirchzarten, bis 4.8. www.kunstverein-kirchzarten.de
MUSEUM FÜR NEUE KUNST
Anders hören
Klangwelten
Freiburg, bis 8.9. www.freiburg.de/museen
MUSEUM DER KULTUREN
Zwölftausend Dinge
Anfänge der Sammlung Europa Basel, bis 27.4.25 www.mkb.ch
MUSEÉE WÜRTH Frisbee!
Sport & Freizeit
Erstein, bis 25.9. www.musee.wurth.fr
STADTMUSEUM
Weggefährt·innen
150 Jahre Schwarzwaldverein Lahr e.V., Lahr, bis 8.9. www.stadtmuseum.lahr.de
MUSEUM NATUR & MENSCH
Mensch Macht Musik
Musik & Klänge Freiburg, bis 26.1.25 www.museen-freiburg.de
KUNSTMUSEUM BASEL
Dan Flavin Widmungen aus Licht Basel, bis 18.8. www.kunstmuseumbasel.ch
DREILÄNDERMUSEUM
Typisch Dreiland!
Cartoons von Peter Gaymann Lörrach, bis 17.11. www.dreilaendermuseum.eu
ARKANA FORUM
Der Moment des Findens Werke verschiedener Künstler Emmendingen, bis 25.8. www.arkana-forum.com
MARKGRÄFLER MUSEUM
MailArt. (R)Evolution Kunst-Postkarten aus aller Welt Müllheim, bis 31.12. www.markgraefler-museum.de
MUSEUM DER KULTUREN
Nacht Träumen oder wachen
Basel, bis 19.1.25 www.mkb.ch
FONDATION BEYELER
Cloud Chronicles
Kunst in Museum & Park Basel/Riehen, bis 11.8. www.fondationbeyeler.ch
MUSEUM TINGUELY
Antimatter Factory
Videos & Installationen von Mika Rottenberg
Basel, bis 3.11. www.tinguely.ch
HANS-THOMA-KUNSTMUSEUM
Ton, Steine, Erden
Elisa Stützle-Siegsmund Bernau, 11.8. bis 22.9. www.hans-thoma-museum.de
KERAMIKMUSEUM
Gefühl für Porzellan
Cornelia Hofstetter
Staufen, 30.8. bis 13.10. www.landesmuseum.de
KUNSTHALLE BASEL
Time as a Shield
Sandra Mujinga Basel, 30.8. bis 10.11. www.kunsthallebasel.ch
Ausgezeichnete Keramik
11. August bis 22. September Hans-Thoma-Museum, Bernau www.hans-thoma-museum.de
Musical
SONNTAG, 18.8.2024
Der Schatz im Titisee
The Shoo-Shoos
Wallgraben Theater, Freiburg, 20.30 Uhr, auch am 19.8. www.wallgraben-theater.com
DIENSTAG, 20.8.2024
Lola Arias: Los Días Afuera Berührendes Stück der aktuellen Ibsen-Preisträgerin
Kaserne Basel, 20.30 Uhr, auch am 21.8. www.kaserne-basel.ch
Oper/Operette
SONNTAG, 25.8.2024
2. Aufzug „Tristan und Isolde“ Jonas Kaufmann & Camilla Nylund Festspielhaus, Baden-Baden, 17 Uhr www.festspielhaus.de
SAMSTAG, 31.8.2024
Der Barbier von Sevilla Von Gioachino Rossini Theater Basel, 15 Uhr www.theater-basel.ch
Die Formen sind kraftvoll und voluminös. Manche öffnen sich als Gefäßform nach oben, andere sind geschlossen, bis auf eine kleine Öffnung im oberen Bereich, und verbergen ihr Inneres im Dunkeln. Die Präsenz des Materials Ton, so will es die Keramikerin Elisa Stützle-Siegsmund, soll unmittelbar spürbar sein. Es geht darum, ein Gefühl für die Formen zu schaffen, die diese spezielle Materie annehmen kann. Ihr Werk wurde nun mit dem naturenergie-Förderpreis ausgezeichnet und ist im Hans-Thoma-Museum in Bernau zu sehen. Die Künstlerin hat nach einem Ingenieurstudium in Stuttgart in den USA Keramik studiert. Sie lebt seit 2008 in Müllheim im Markgräflerland.
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Andi Europäer – Eine Völkerschau
Bis 31. August, 20 Uhr oder 21 Uhr Wallgraben Theater, Freiburg www.wallgraben-theater.com
BITTERBÖSE GESELLSCHAFTSSATIRE
Wen haben Sie heute zu sich eingeladen, der morgen schnellstens wieder verschwinden sollte? – Dieser Frage geht das Wallgraben Theater mit der bitterbös-komischen Gesellschaftssatire „Andi Europäer“ nach. Bei schönem Wetter im Rathaushof und ansonsten im Wallgraben Theater erwartet die Theaterbesucherinnen und -besucher eine Veranstaltung, bei der vier unterschiedliche, aber eben doch „typische“ Durchschnittsdeutsche von einer Moderatorin vorgeführt werden. Die Aufführung stellt Informationsveranstaltungen des Auswärtigen Amtes nach, wie sie in Afrika stattfinden. Sie sollen Afrikaner davon abhalten, die Flucht nach Europa anzutreten.
Tanz
SONNTAG, 11.8.2024
Flamenco unter Sternen Ensemble madrugá flamenca Wallgraben Theater, Freiburg, 20.30 Uhr, auch am 12.8. www.wallgraben-theater.com
FREITAG, 16.8.2024
Bodies in Alarm Work in Progress Performance Südufer, Freiburg, 20 Uhr, auch am 17.8. www.ewerk-freiburg.de
SAMSTAG, 24.8.2024
Il Cimento
Anne Teresa De Keersmaeker & Radouan Mriziga Kaserne Basel, 19 Uhr, auch am 25.8. www.kaserne-basel.ch
FREITAG, 30.8.2024
SAMSTAG, 3.8.2024
Bunbury oder Ernst sein ist alles Von Oscar Wilde Theater der Immoralisten, Freiburg, 20.30 Uhr, bis 31.8. www.immoralisten.de
SAMSTAG, 10.8.2024
Cyrano de Bergerac Romantische Komödie Festspielgelände auf dem Schlossberg, Breisach, 20 Uhr, auch am 11., 17., 18., 24., 25. & 31.8 www.festspiele-breisach.de
SONNTAG, 18.8.2024
Der Zauberer von Oz Frei nach Lyman Frank Baum Festspielgelände auf dem Schlossberg, Breisach, 15 Uhr, auch am 25.8. www.festspiele-breisach.de
MITTWOCH, 21.8.2024
Mañana temprano/Liebe Zwei Duette im Rahmen des Tanzfestivals „Beziehungsweise“ Theater Basel, 19.30 Uhr, auch am 31.8. www.theater-basel.ch
SAMSTAG, 31.8.2024
Vaya – Art of Human Movement & Cia Zeitgenössischer Tanz Kanonenplatz, Freiburg, 18 Uhr, auch am 1.9. im Seepark n-e-x-o.de
Alice Ripoll & Companhia Suave Zona Franca Theater Basel, 21 Uhr, auch am 22.8. www.theater-basel.ch
MONTAG, 26.8.2024
Die Physiker Von Friedrich Dürrenmatt Theater Basel, 19.30 Uhr www.theater-basel.ch
Feste & Hocks
DONNERSTAG, 1.8.2024
Theater
FREITAG, 2.8.2024
Don Camillo & Peppone Komödie von Gerold Theobalt Freilichtbühne Theater im Steinbruch, Emmendingen, 19.30 Uhr, auch am 3.8. www.theater-im-steinbruch.de
Garland – nach Svenja Viola Bungarten Theaterkollektiv Schall & Rauch TheaterFISTung, Fahnenbergplatz, Freiburg, 19.30 Uhr, auch am 3.8. schallundrauchfreiburg.de
Freiburger Weinsommer 2024 Weinbaubetriebe laden ein Münsterplatz, Freiburg, bis 17.8. veranstaltungen.freiburg.de
FREITAG, 2.8.2024
Markgräfler Weinfest Treffpunkt für Weinliebhaber & Feierfreudige
Alfred-Schladerer-Platz, Staufen, bis 5.8. www.markgraefler-wein-ev.de
Das Dorffest
Mit Orchester, Verkostung, Jonglage u.v.m. Écomusée d‘Alsace, Ungersheim, bis 17.8. www.ecomusee.alsace
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MITTWOCH, 7.8.2024
Stadtgartenfest
Feiern, Schlemmen & Genießen Friedrichstraße, Konstanz, bis 9.8. www.seenachtfest.de
FREITAG, 9.8.2024
76. Hans-Thoma-Fest
Mit Bezirksmusikfest Festzelt beim Sportplatz, Bernau, bis 12.8. hans-thoma-fest.de
SAMSTAG, 10.8.2024
Konstanzer Seenachtfest
Größtes Volksfest am Bodensee Festivalgelände, Friedrichstraße, Konstanz, ab 15 Uhr www.seenachtfest.de
FREITAG, 16.8.2024
Breisgauer Weinfest
Heimischer Wein & kulinarische Highlights
Altstadt, Emmendingen, bis 19.8. www.weinlandbreisgau.de
556. Waldshuter Chilbi
Das große Heimatfest Chilbiplatz, Waldshut, bis 21.8. www.waldshut-tiengen.de
FREITAG, 17.8.2024
Naturpark-Markt und Holzschneflertage
Besondere Schwarzwälder Produkte Resenhof, Bernau, 11 Uhr, bis 18.8. www.naturpark-suedschwarzwald.de
SAMSTAG, 24.8.2024
Römerfest Augusta Raurica
Das größte Römerfest der Schweiz Augusta Raurica, Augst, auch am 25.8. www.augustaraurica.ch
FREITAG, 30.8.2024
Weinfest Breisach
Mit Weindorf, SchlemmerMarktplatz, Karussells u.v.m. Weinfestgelände, Breisach, bis 2.9 www.weinfest-breisach.de
75 Jahre Oberkircher Weinfest Ein Vergnügen für alle Weinbegeisterten!
Stadt Oberkirch, bis 2.9 www.weinfest-oberkirch.de
Gastro &
Gusto
SAMSTAG, 3.8.2024
Street Food Market 2024
Foodtrucks auf dem Messeboulevard
Messe Freiburg, auch am 4.8. www.messe.freiburg.de
Insgesamt 15 großformatige Wandteppiche mit ikonischen Motiven der zeitgenössischen Medienrealität zeigt das Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe ab August. Dabei steht die Einzelausstellung „Digital Worlds“ der Berliner Künstlerin Margret Eicher räumlich in unmittelbarem Dialog mit „zkm_gameplay. the next level“, der interaktiven Gamingplattform des ZKM.
Foto:
Weingenuss unter schattigen Bäumen
Freitag, 30. August, bis Montag, 2. September Weinfestgelände am Rhein, Breisach www.weinfest-breisach.de
TREFFPUNKT FÜR WEINLIEBHABER
Das letzte Augustwochenende reservieren Freunde der Kaiserstühler und Tuniberger Weine für das Breisacher Weinfest auf dem Weinfestgelände am Rhein. In schöner Atmosphäre unter großen Bäumen wird vier Tage lang gefeiert. Immer im Mittelpunkt sind die Weine der Kaiserstühler und der Tuniberger Winzerinnen und Winzer, die ihre Produkte in gemütlichen Lauben anbieten.
Eröffnet wird das Fest am Freitagabend mit der Krönung der neuen Bereichsweinprinzessin Kaiserstuhl und Tuniberg. Gastronomen und Imbissbetriebe sind mit einem vielseitigen Angebot vor Ort. Bands spielen in den Pavillons zum Tanz auf. Der Vergnügungspark lockt vor allem junge Gäste an.
Bis Samstag, 23. August Kunstraum Nigra Monaĥejo Rathausgasse 48, Freiburg www.nigra-monahejo.de
SILKE GERFEN
Faszinierende Gemälde von Silke Gerfen und Figuren auf der Grundlage von Schaufensterpuppen sind im Kunstraum Nigra Monaĥejo zu sehen. Die Ausstellung ist eine Zeitreise in verschiedene Epochen, etwa in die goldenen 20er-Jahre oder in die Nachkriegszeit sowie in Gerfens eigenes Leben und das ihrer Familie.
Seit 2012 arbeitet Silke Gerfen als freischaffende Künstlerin. In ihrer vom Kubismus inspirierten Malerei zerlegt sie Motive und kombiniert geometrische Formen. So entstehen überraschende Werke über die Spannung menschlicher Beziehungen.
Premieren und die besten Filme des Jahres sind beim Sommernachtskino zu sehen. Das Open-Air-Programm begeistert Cineasten zudem mit „Klasse Klassikern“ wie einer der coolsten Musik-Action-Komödien aller Zeiten. Die Musiker-Ganoven Jake und Elwood Blues, die „Blues Brothers,“ brauchen 5000 Dollar, um ihr altes Waisenhaus vor dem Ruin zu retten. Sie tragen Sonnenbrillen, fahren einen 1974er Dodge Monaco und legen mit undurchdringlicher Miene und viel Musik in wilden Verfolgungsjagden das halbe Land in Schutt und Asche.
28. Juli bis 1. September, jeweils Sonntag 17 Uhr Barockkirche St. Peter www.barockkirche-st-peter.de
TIEFGRÜNDIGE INTERPRETATIONEN
Interpreten aus verschiedensten Ländern präsentieren bei den Orgelkonzerten in St. Peter ihre jeweils ganz eigene Orgelkultur. Die Barockkirche besticht nicht nur durch ihre warme barocke Schönheit, sondern auch durch die perfekte Akustik, bei der jeder Ton der beiden Orgeln klar zu hören ist. So bietet der barocke Kirchenraum mit der 2014 renovierten Hauptorgel von Klais und der 2015 neu geschaffenen Chororgel von Rieger den idealen Rahmen für herausragende Orgelkonzerte auf höchstem Niveau. Höhepunkt der Reihe sind das Orgelduo Marie Esslova und Jürgen Essl und das Konzert von Stephen Tharp aus New York, dessen tiefgründige und virtuose Interpretationen legendär sind.
Zirkus Charles Knie: Wassershow
August und September
Messeplatz Freiburg und andere Orte www.zirkus-charles-knie.de
DIESER ZIRKUS WECKT EMOTIONEN
Eine neue Form des Zirkus präsentiert der Zirkus Charles Knie auf dem Messeplatz in Freiburg sowie im September in Waldshut-Tiengen, in Lörrach und in Villingen-Schwenningen. Für die Tournee 2024 hat der Zirkus sein Konzept einem Relaunch unterzogen. Es soll noch bunter werden, noch spektakulärer und vor allem noch lustiger.
In der Show spielen 100.000 Liter Wasser, die bis zu 15 Meter hoch in die Zirkuskuppel katapultiert werden, eine zentrale Rolle. Die weiteren Rollen sind mit mehr als 40 internationalen Artistinnen und Artisten, Tänzerinnen und Tänzern, einer Sängerin sowie Comedians besetzt, die mit dem Publikum das Leben und eine echte Zirkusparty feiern wollen.
DIENSTAG, 13.8.2024
Vallon, Schaerer, Hänni Bird‘s-eye-Jubiläum the birds eye jazz club, Basel, 20.30 Uhr, auch am 14.8. www.birdseye.ch
FREITAG, 16.8.2024
Microorganisms
Hammond-Sound the birds eye jazz club, Basel, 20.30 Uhr www.birdseye.ch
The Goldberg Project Bach in a meditative state Theater im Hof, KandernRiedlingen, 20.30 Uhr www.theaterimhof.de
SONNTAG, 11.8.2024
Orgelduo Marie Esslová & Jürgen Essl Werke von Schumann, Mendelssohn-Bartholdy, Rossini u. a. Barockkirche, St. Peter, 17 Uhr www.barockkirche-st-peter.de
Foto:
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DIENSTAG, 13.8.2024
Isabelle Demers
Werke von Bach, Franck, Strawinsky Münster, Freiburg, 20.15 Uhr www.muensterorgelkonzerte.de
SAMSTAG, 17.8.2024
Ghibli – Best Stories Melodien aus den Filmen von Miyazaki, arrangiert für Klavier Humboldtsaal im Freiburger Hof, Freiburg, 20 Uhr veranstaltungen.freiburg.de
Metamorphosen
Panflöte & Harfe
Kloster St. Lioba, Freiburg, 19.30 Uhr www.kloster-st-lioba.de
SONNTAG, 18.8.2024
Stephen Tharp, Orgel Werke von Lully & Cochereau & Mussorgsky
Barockkirche, St. Peter, 17 Uhr www.barockkirche-st-peter.de
DIENSTAG, 20.8.2024
Konstantin Volostnov
Werke von Bach, Mendelssohn, Liszt Münster, Freiburg, 20.15 Uhr www.muensterorgelkonzerte.de
SAMSTAG, 24.8.2024
Spirited Away Werke aus „Chihiros Reise ins Zauberland“
Enrico Zanovello, Orgel Werke von Buxtehude, Dubois, Hakim u. a.
Barockkirche, St. Peter, 17 Uhr www.barockkirche-st-peter.de
Rock & Pop
DONNERSTAG, 1.8.2024
Faber
Balladen, Rocksongs & Folk-Musik
ZMF, Zirkuszelt, Freiburg, 20 Uhr www.zmf.de
Nicole Bernegger
Soul, R&B & Pop
ZMF, BZ-Zelt, Freiburg, 20.30 Uhr www.zmf.de
FREITAG, 2.8.2024
Marisa Monte
Brasilianische Singer-Songwriterin
ZMF, Zirkuszelt, Freiburg, 20 Uhr www.zmf.de
James Blunt
Stimmen Festival 2024
Vitra Campus, Weil a. R., 20 Uhr www.stimmen.com
Westernhagen Tribute Band
Open Air im Park 2024
Kurpark, Bad Krozingen, 20 Uhr www.bad-krozingen.info
SAMSTAG, 3.8.2024
Kaspar Deicher & Anton Schleidt
Live Electro Soundtrack
Kieswerk, Weil am Rhein, 19.30 Uhr www.kieswerk-open-air.de
Bilderbuch
Soft Psychedelic Soul & Art Pop
ZMF, Zirkuszelt, Freiburg, 20 Uhr www.zmf.de
Birdy
Stimmen Festival 2024
Vitra Campus, Weil a. R., 20 Uhr www.stimmen.com
Street Food Market
Sa. & So., 3. & 4. August, 11 Uhr bis 22 Uhr Messegelände, Freiburg www.streetfoodmarket-freiburg.de
KÖSTLICHKEITEN AUS ALLER WELT
Leckeres Essen, Streetball, Graffiti, Tanz und Musik beleben den Messeboulevard beim Streetfood-Festival. An beiden Tagen öffnen die Verkaufsklappen um 11 Uhr. Köstlichkeiten aus aller Welt, die vor Ort in den Foodtrucks zubereitet werden, laden zum Entdecken und Genießen ein. Neu in diesem Jahr ist die Streetball-Jam Freiburg in Kooperation mit dem USC Freiburg und dem Basketball-Verband Baden-Württemberg. Zudem gestaltet „City Colours Freiburg“ eine Graffitiwand und stellt dabei die Verbindung zwischen Streetart und Streetfood her.
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Internationale Antikuhrenbörse
Freitag, 23. August bis Sonntag, 25. August Otto-Hahn-Gymnasium, Colnestraße 6, Furtwangen www.antik-uhrenboerse.eu
ZENTRUM DER UHRENMANUFAKTUR
Schon im 19. Jahrhundert war Furtwangen das Zentrum der badischen Uhrenmanufaktur. Auf diese Tradition beruft sich die Stadt bei der Antikuhrenbörse, die ein Paradies für Uhrenliebhaber ist. Händler aus ganz Europa bestücken ihre Tische und diskutieren über besonders schöne Exponate. Nach dem Fachbesuchertag am Freitag können am Samstag und Sonntag interessierte Laien die ausgestellten Stücke bewundern. Das Angebot bei Pendeluhren reicht zurück bis in die Anfänge der Uhrmacherei im 17. oder 18. Jahrhundert, bei Taschen- und Armbanduhren bis ins 19. Jahrhundert. Neben der Antikuhrenbörse lockt am Samstag der größte Trödlermarkt Südbadens in die Schwarzwaldstadt.
Schauinsland-Klassik
2. August und 3. August, Start: Freitag um 13 Uhr an der Messe Freiburg und Schauinsland www.schauinsland-klassik.de
AUTOMOBILE RARITÄTEN
Die Region wird zum Schauplatz eines „rollenden Museums“, wenn automobile Raritäten aus vergangenen Zeiten durch die wohl schönste Ecke Baden-Württembergs fahren. 120 Teams aus dem In- und Ausland gehen bei der Schauinsland-Klassik an den Start und erkunden mit ihren historischen Schätzen bis Baujahr 1993 den Südwesten. Die Veranstalter freuen sich über eine große Vielfalt an Oldtimern aus verschiedenen Epochen. Die beiden mit Abstand ältesten Fahrzeuge sind dieses Jahr ein Plymouth PD-Special aus dem Jahr 1933 sowie ein MG N-Type Magnette Supercharged Baujahr 1934. Diese und andere Raritäten sind zu sehen an der Messe, auf der Strecke und auf dem Münsterplatz.
Levin Liam
Neoklassik & Piano bis Hip-Hop & R’n’B ZMF, BZ-Zelt, Freiburg, 20.30 Uhr www.zmf.de
Michael Wipf Latinismo, Afro-Cuban, Open Air Kloster Dornach, Basel, 19.30 Uhr www.offbeat-concert.ch
Musik und Tanz – Kunst und Tradition
9. August bis 12. August sowie 17. August und 18. August Festzelt beim Sportplatz und Resenhof in Bernau www.hans-thoma-fest.de
DORFFEST UND HOLZHSCHNEFLERTAGE
Ganz Bernau feiert mit vielen Gästen das 76. Hans-ThomaFest mit buntem Programm, Volksmusik, Tanz und Kunst. Schon am Freitag, 9. August, steigt im Festzelt eine Party. Zuvor wird im Hans-Thoma-Geburtshaus im Ortsteil Oberlehen ein Jubiläumsprogramm anlässlich des 100. Todestages des berühmten Sohns der Gemeinde veranstaltet. Ein Heimatabend und eine Party sind am Samstag geplant. Auch am Sonntag und am Montag wird rund um das Festzelt gefeiert. Tradition haben in Bernau auch die Holzschneflertage mit Naturparkmarkt, die den über 200 Jahre alten „Resenhof“ in ein Erlebnismuseum verwandeln. An zwei Tagen wird dabei die Vielfalt des Bernauer Holz- und Kunsthandwerks gezeigt.
Ende Februar wurde Christiane Wangler (47) aus Vogtsburg-Oberrotweil zur neuen Präsidentin des LandFrauenverbandes Südbaden gewählt. Nach einem halben Jahr hat sie einige Akzente gesetzt. Wie hat sie die ersten Monate im neuen Amt erlebt?
Frau Wangler, was war bisher die größte Herausforderung als Präsidentin des Landfrauenverbandes Südbaden und was war die größte Freude?
Eine große Herausforderung ist es, Termine, Anfragen, den Familienbetrieb und persönliche Dinge zu organisieren und miteinander zu verbinden. Da habe ich dank meiner Präsidiumskolleginnen einige Schultern mehr für die Machbarkeit. Dieser Teamspirit beflügelt und motiviert. Meine größte Freude ist es, das Netzwerk mit und um Landfrauen zu erweitern, natürlich auch im Hinblick auf neue Mitglieder. Erlebnisse wie die Teilnahme an der Redaktionssitzung der Badischen Bauern Zeitung und die RoteBank-Aktion vor dem Haus der Bauern in Freiburg tragen mich durch Durststrecken im Ehrenamt!
Als emanzipierte Frau aus dem ländlichen Raum engagieren Sie sich ausgerechnet bei den Landfrauen. Ist diese Vereinigung überhaupt noch zeitgemäß?
Landfrauen entwickeln sich ständig weiter, mit den Themenkomplexen, die den Frauen und Familien im ländlichen Raum am Herzen liegen. Die Landfrauen, das sind im Jahr 2024 schon 75 Jahre Stabilität durch Tradition gepaart mit Fortschritt. Das ist unser Anker für den Kurs in Richtung Zukunft. Ich bin der festen Überzeugung, Frauen, Landfrauen, können alles möglich machen!
Der Landfrauenverband ist auch politisch. Das zeigte sich jüngst bei den Kommunalwahlen im Juni. Der Landfrauenverband und auch Sie persönlich haben dafür geworben, dass sich viele Frauen für Kommunalparlamente aufstellen lassen. Gibt es jetzt mehr Frauen in den Gemeinderäten? Ich denke ja! Mit Unterstützung unseres Verbandes haben wir Frauen ermutigt und dafür begeistert, sich für Kommunalpolitik zu engagieren. Stolz dürfen wir nun auf viele gewählte Frauen blicken, die nun bald für Gemeinderäte oder den Kreistag vereidigt werden. Wir als Verband zeigen damit Flagge und melden uns zu relevanten Gesellschaftsthemen zu Wort. mam